Ausgabe_04

Toadstool Stray nartaina
Hallo liebe Cafeklatsch-Leser!
Habt ihr euch nicht auch schon einmal
gefragt, wie es hinter den Kulissen von
Düsterwald aussieht?
Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht
einen Blick in den Alltag eines Spielleiters
zu werfen und Stray, nartaina und
Toadstool für euch interviewt.
Diese 10 Fragen haben mich
persönlich brennend interessiert
und ich hoffe, dass sie euch einen
kleinen Einblick geben können!
Was hat dich dazu verleitet Spielleiter
sein zu wollen? Was war der Reiz
daran?
Was manch einer vielleicht nicht weiß.
ich habe die Idee zum Düsterwald eigentlich
zum Forum erst gebracht. Zählt
man die Nextleaf zu den Runden hinzu,
dann war ich hier die, die als aller erste
im Forum ein SL war. Da ich das Spiel
eingeführt habe, war es klar für mich,
dass ich es auch erstmal leiten werde um
einfach jedem das Spiel auch erklären
zu können. Später dann hier im Ac Cafe
wollte ich einfach nochmal das Erlebnis
haben und nochmal eine Runde leiten,
weil es mir beim 1. mal schon so viel
Spaß gemacht hat.
Um ehrlich zu sein weiß ich das nicht
mehr. Meine erste Runde war mit Sebastian
und uns ist diese Idee spontan
während wir zusammen Elsword gespielt
haben, gekommen. Ich glaube, der
Allwissende zu sein und die Kontrolle
über das Spiel zu haben, ist schon ein
verlockender Gedanke.
Für mich persönlich war der Reiz an der
Sache der, dass man um das ‚Grundkonzept‘
des Düsterwaldes so viel anderes
drum herum erfinden und erweitern
kann. Im Laufe der vielen Runden, fielen
einem selber immer weitere Szenarien
ein, die vielleicht recht spannend sein
können. Auch haben wir früher manchmal
Nachbesprechungsrunden gehabt,
in denen der ein oder andere Verbesserungsvorschlag
gemacht wurde, den man
dann gerne selbst umsetzen wollte.
Was sind für dich die Pros und Cons am
Spielleiter sein?
Das schöne beim SL sein, ist es die
Spieler auf eine geschichtliche Reise
mitzunehmen. Mir macht es Spaß etwas
zu kreiren wobei dann Leute im Forum
auch Spaß haben.
Der Nachtteil dabei ist natürlich, dass
es etwas arbeit macht. Mehr als die, die
man als Spieler hat.
Die Geschichte kann man nicht vorschreiben.
Immerhin muss man erst auf
das Ergebnis warten. Das ist manchmal
wirklich stressig.
Contra ist für mich aufjedenfall der Prozess,
während ich gerade eine Geschichte
schreibe. Ich habe ständig im Kopf,
dass ich jeden warten lasse und die Leute
sich die Geschichte sowieso nicht durchlesen
werden. Also warum so ein langer
Beitrag und dafür viel Zeit investieren?
Aber andererseits möchte ich auch nicht,
dass das betroffene Opfer enttäuscht ist,
weil da nur Mist drin steht. Natürlich ist
das einigen egal und manche legen mehr
wert darauf, dass der Spielverlauf gut
ist und die Geschichte ist Nebensache.
Bei der jetzigen Runde mit Annie habe
ich lieber Comics gemacht, weil sie kurz
und knapp sind und man nicht so viel
Zeit dafür braucht. Das hat mir aufjedenfall
mehr Spaß gemacht. Aber auf Dauer
wird sowas eher langweilig.
Was für mich noch ein Contra ist, ist,
dass man sich für jeden Mist verantwortlich
fühlt. Wenn in einer Konversation
jemand darüber redet, wie verletzt er
von einer anderen Person ist, fragt man
sich, warum man als SL das nicht besser
machen konnte.
Pro finde ich, dass man mit jedem
Spieler schreiben kann. Es wirkt auch
nicht seltsam, sondern so, als ob sich
der SL für den Spieler interessiert. (Nicht
in sexueller Weise) Wenn ich bei einer
WW-Runde mitspiele, tendiere ich ab
und zu mit dem SL zu schreiben. Aber
wenn nichts zurückkommt, denke ich
mir meistens: „Okay, der ist wohl sehr
beschäftigt mit dem Spiel.“ Natürlich
ist das die eigene Sache vom SL, ob er
mit den Spielern schreibt. Aber für mich
wirkt das manchmal so, als ob er keinen
Spaß an der Runde hat, auch wenn das
wahrscheinlich nicht stimmt.
Oh und Pro: Die Macht und Kontrolle
über das ganze Spiel zu haben, heh.
Pro ganz eindeutig zu sehen, wie die Geschichte,
die man sich vorher ausgedacht
hat, ganz individuell seinen Lauf nimmt
und auch durch die Mitspieler bestimmt
wird. Schön ist auch zu sehen, wie die
Leute darin aufgehen und zusammen
spielen, gemeinsam Pläne schmieden
oder solche vereiteln.
Contra, der Zeitdruck wenn einem privat
etwas dazwischen kommt, man aber seine
Zeit einhalten und die anderen nicht
warten lassen möchte.
Würdest du noch einmal Spielleiter sein
wollen, wenn ja/nein: warum?
Da es doch immer recht stressig ist und
ich es super frustrierend finde mich mit
keinem so richtig über Düsterwald da
unterhalten zu können habe ich mir
gesagt, dass ich nur noch die Spielleitung
übernehmen mag mit einem Partner
zusammen. Alleine möchte ich das nicht
mehr so gerne machen.
Ich leite noch einmal mit Sebastian,
wooh! :D
Aber danach wohl nicht mehr.
Das liegt zum einen daran, dass ich
meiner Meinung nach mit den Stories
übertreibe. Aber wenn ich mich davon
zu sehr zurückhalte, ist mir total langweilig.
:I Ich meine, Spieler fragen, was mit
ihrer Rolle so abgeht, Leute zum Wählen
erinnern, Stimmen nachzählen und dann
das Opfer sagen. Hätte ich irgendeine
Idee für die Phasen, dann hätte ich etwas,
worüber ich mich freuen kann.
Nur fühle ich mich manchmal total
lächerlich so viel Mühe in etwas reinzustecken,
was nach 20 Minuten sowieso
wieder verschwindet.
Lieber würde ich als normaler Spieler
dumme Memes posten, weil sie nicht so
wichtig sind.
Aber was ich garantiert vermissen werde,
sind diese Aufträge, mit denen ich die
Spieler ständig quäle. Kurz vor 9 Uhr:
„Malt mir mal ein Bild von Sina-chan
und schickt es mir.“, „Schickt mir mal
eure Lieblingsscreens.“, etc. Ahh, ich
liebe es, die Spieler zu foltern. :D
Immer wieder gerne! Das überlegen und
beraten, die ganze Planung vorher und
dann zu sehen wie es los geht - finde ich
einfach super!
Spielleiter VS Spieler: Was gefällt dir,
nachdem du beides mal ausprobiert hast,
am besten und warum?
Die Frage ist wirklich schwer. Im Grunde
mag ich beide.. Es ist halt so komplett
verschieden.
Ich bin froh, dass ich nicht immer leiten
muss, aber ab und zu hat man da ja
einfach eine Idee, die man gerne als SL
umsetzen mag.
Das kommt meistens darauf an. Wenn
ich ein Spieler bin, der Wolf ist, will ich
lieber SL sein.
Wenn ich SL bin, will ich lieber ein Spieler
sein, der ein Mensch ist.
Also könnte man sagen, dass mir der
menschliche Spieler am liebsten ist.
Nicht, weil ich dann wie wild herumdiskutieren
kann, sondern weil ich nicht mit
meinem Gewissen spielen muss. :v
Als SL hat man zu viel Verantwortung
und man wird dann noch wahnsinnig,
wenn sich die Leute zerraufen.
Da kann ich mich nicht so recht
entscheiden. Das Leiten ist echt
super, aber es geht nichts über die
Ahnungslosigkeit eines Spielers! Es
ist toll, wie man sich nach und nach
alles zusammen puzzelt oder das
Gefühl, wenn ein Plan funktioniert!
Wie liefen die Vorbereitungen deiner
Runde/n ab? Kannst du uns, wenn du
magst einen kleinen Leitfaden geben?
Womit fängt man an und was macht
man als allerletztes?
Ich habe ca. 3 Tage daran gesessen um
die Rollen stimmig aufeinander abzupassen.
Dazu gab es in meiner Runde ja
noch Events. Es war schon recht speziell
mit selbst ausgedachten Rollen, weshalb
ich alles gefühlt 10 mal durchging, dass
auch alles aufgehen kann und sich nicht
irgendeine Rolle im Wege steht.
Am wichtigsten ist natürlich ein Grundgeschichte
auf der alles aufbaut. Um
diese herum wirst du dann die jeweiligen
Rollen aufbauen. So gab es ja zum Beispiel
eine Vampirrunde, da gab es dann
statt dem Oberwolf klassischerweise den
Obervampir.
Überlege dir welche Rollen du einsetzen
willst. soll es Leute geben die eine Rolle
haben, die keine Fähigkeiten hat? Wichtig
ist besonders auch das Gleichgewicht
in Düsterwald. 1/3 der Mitspieler dürfen
nur Wölfe sein.
Mache dir auch Gedanken ob mit den
Spezialrollen eine Gruppe besonder stark
oder Schwach ist. Und zuletzt muss man
aufpassen mit der Vergabe von Bündnissen.
Hast du zum Beispiel viele guten Rollen,
wo allerdings gleich 2 Sterben wenn einer
gewählt wird, weil diese Ehepartner
oder Geliebte etc. sind, dann ist diese
Gruppe im Nachtteil.
Bei der Runde mit Annie haben wir nur
am Anfang recht viel gemacht und dann
habe ich es verpennt.
Mit Sebastian war das sehr kurzfristig,
weswegen wir schnell alles fertig hatten.
Und dann hat meine Freundin Schluss
gemacht... :D ... Einen Leitfaden habe ich
nicht. Seid spontan!
Also ich fange eigentlich immer erst
mit dem Konzept an: Möchte ich etwas
besonderes machen? Oder klassisch?
Danach geht es an das Setting und die
Geschichte: Worauf läuft sie hinaus/
könnte sie hinauslaufen? Dann kommen
die Rollen dran: Welche Rollen sind
möglich? Sind sie aufeinander abgestimmt?
Was wäre wenn?
Die Rollen werden dann noch passend
umgeschrieben. Danach kann die
Anmeldung losgehen und wir schätzen
dann schon immer ab welche Rollen wir
nehmen, damit es möglichst ausgewogen
ist und probieren da so ein bisschen rum.
Und dann kann es losgehen!
Was war für dich das Anstrengendste
daran ein Spielleiter zu sein?
Gab es etwas, dass dich super genervt
hat? Oder etwas das dich richtig wütend
oder traurig gemacht hat?
Die Geschichten am Ende
schreiben war einfach nur
nervenaufreibend für mich..
Besonders hat es mich aufgeregt,
dass manche ohne Grund wirklich
bis zur letzten Sekunde mit der Wahl
gewartet haben. Du weißt ganz genau,
dass alle die noch wählen müssen on
sind, aber niemand wählt und man
muss auf alle warten um die Geschichte
schreiben zu können.
Was mir als SL zum Glück nicht passiert
ist, aber: Vulgäre Ausdrücke und beleidigende
Kommentare. Ich finde sowas echt
besch*ssen.
Dann mag ich es nicht so gerne, wenn
man seine Rolle eindeutig der Menge
sagt. Ich weiß, ich habe das auch mal gemacht
und ich habe mich deswegen sehr
schlecht gefühlt. Nachdem ich das getan
habe, hatte ich auch keine Freude mehr
am Spielen und hatte nach jeder Phase
ständig gehofft, dass mich die Wölfe endlich
töten würden, was aber nie vorkam.
Das war für mich die schlimmste Runde
überhaupt, und ich bereue das wahnsinnig.
Zu wissen, dass sich ein Spieler
dann so fühlen wird, finde ich
unerträglich.
Ich denke aber nicht, dass
beide Aspekte mich „super“
nerven. Es macht mich eher
traurig.
Was mich eher nervt, ist, dass ich mich
für jeden Mist angegriffen fühle. Ich bin
non-stop nervös und habe ständig Angst,
dass ich etwas falsch mache, weil tho...
Ich bin echt verplant und verpasse alles.
Wenn ein Spieler einen kleinen Witz
über den SL schreibt, der nur aus Spaß
vorwürfig klingt, bin ich total getriggerd
und will gleich in die Tastatur schlagen.
Aber das ist nur ein nerviger Aspekt an
mir.
Anstrengend kann sein, die Zeit einzuhalten
oder noch spät nach der Arbeit
vernünftig die Story zu schreiben.
Allerdings finde ich es viel schlimmer,
wenn es in der Runde unter den Spielern
Streitigkeiten gibt, es jemand zu ernst
nimmt, persönlich wird oder plötzlich
aussteigen will (was mich doch immer
ziemlich trifft, auch wenn das RL immer
vorgeht!).
Diesbezüglich hatten Roo und ich immer
ziemliches Pech, da immer irgendetwas
war. Mal größer mal kleiner.
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