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La Vie | View of Life<br />
Mai 2012<br />
Urplötzlich war es da!<br />
Den furchtbaren Unfall konnte wirklich niemand voraus sehen. Ebenso wenig<br />
wie den völlig ungerechten Jobverlust. Urplötzlich war es da, ganz real, das<br />
»Gespenst der Armut«!<br />
Was tun?<br />
Armut ist nämlich nicht nur ein Mangel an Gütern. Es ist viel existenzieller. Es geht<br />
um Fähigkeiten. In erster Linie um die Fähigkeit, Güter in Freiheiten umzuwandeln.<br />
Das schlimmste an der Armut ist, dass man arm ist – und sonst nichts. Es ist alles,<br />
was die Mitmenschen an mir sehen. Es reduziert mich auf einen Umstand: Ich bin<br />
sozusagen Armut. Arm sein klingt, als hätte ich nichts anderes zu bieten.<br />
Aber in Wirklichkeit geht es nicht darum, was Menschen haben, sondern in erster<br />
Linie sollte erkannt werden, was sie tun und was sie sein könnten. Wir brauchen<br />
im Leben das Gefühl der Bewältigbarkeit, weil es vor allem dieses Gefühl ist, das<br />
unsere Verwirklichungschancen erhöht und damit Hand in Hand mit einer gesundheitsfördernden<br />
Wirkung geht.<br />
Paradoxerweise, tritt die sogenannte »Managerkrankheit« mit Infarkt-Risiko und<br />
Bluthochdruck, bei den von Armut Betroffenen dreimal häufiger auf als bei den<br />
viel zitierten Managern. Das nicht deshalb, weil besagte Manager weniger Stress<br />
hätten, sondern weil diese die Freiheit haben, diesen Stress z.B. mit einem schönen<br />
Abendessen jederzeit zu unterbrechen. Das ist es was ich meine: der große Unterschied<br />
liegt in der Freiheit.<br />
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