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La Vie | View of Life<br />

Jänner 2013<br />

»Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.«<br />

Sokrates (469 – 399 v. Chr.)<br />

Liegt es eigentlich am Winter, dass man es plötzlich merkt?<br />

Oder liegt es daran, dass man weniger vor die Tür geht?<br />

Auf einmal stellt man für sich eine gewisse Enge fest, die<br />

einen umgibt.<br />

Das ist das Gesetz der sich mehr oder weniger selbstvermehrenden<br />

häuslichen Fülle. Kennt doch jeder – und jeder versucht auf<br />

die eine oder andere Weise, dieses Phänomen irgendwie in den<br />

Griff zu bekommen, um irgendwie doch Ordnung zu schaffen.<br />

An sich ist ja an diesem Klassiker unter den guten Vorsätzen zum<br />

Jahreswechsel nichts verkehrt, jedoch gilt als eine der Regeln<br />

dies zu schaffen: »Die Dinge müssen sich unserem Leben anpassen<br />

und nicht umgekehrt.« Wir alle wissen längst, dass unser<br />

Glück nicht vom Besitz der Dinge abhängt – trotzdem besitzen<br />

wir immer mehr.<br />

Ein Textilverband schätzt, dass etwa 80% unserer neu gekauften<br />

Kleidung gar nicht getragen werden, sondern, oft jahrelang auf<br />

irgendeinen Einsatz wartend, bloß unsere Schränke verstopfen.<br />

Woher kommt eigentlich dieses ganze »Geraffel«?<br />

Eine einfache aber marktkonforme Erklärung wäre<br />

der erweiterte Zyklus von Produktion und Konsum.<br />

Man hat also nicht mehr nur einfach, man hat in Wirklichkeit<br />

mehrfach. Kommt nämlich der neue Flachbildfernseher ins Haus,<br />

so wird der alte nicht entsorgt, sondern einfach in der Hierarchie<br />

der Dinge zurückgestuft und wandert dann z.B. ins Bad oder<br />

Schlafzimmer.<br />

Sport und Freizeit sind keineswegs harmloser. Denken wir nur<br />

an Fahrräder, Skier, Tischtennisplatten etc. Es hilft nichts: Wenn<br />

schon in der EU alles drunter und drüber geht, der Euro wackelt<br />

und diverse Staatsanleihen den gleichen Reiz wie Falschgeld haben,<br />

sollten wir wenigstens im eigenen Kokon den Überblick<br />

nicht ganz verlieren.<br />

Also nehmen wir uns beim Schopf, runter vom Sofa und der<br />

Anfang ist schon gemacht.<br />

Weil klug handelt, wer die Gunst der Stunde nützt.<br />

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