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Heidschnuckenweg<br />

Der neue<br />

Qualitätswanderweg<br />

der Lüneburger Heide<br />

www.heidschnuckenweg.de


2<br />

223 km - Faszination Natur<br />

Maßstab 1:75.000


Wandern, wo die Schnucke grast!<br />

Feiner Sand knirscht leicht unter der Schuhsohle, die<br />

borstigen Zweige der Zwergsträucher kratzen an den<br />

Beinen. Irgendwo blöken die Heidschnucken. Ein Teppich<br />

von rosarot blühender Heide liegt über der sanft<br />

gewellten Landschaft. Bizarre Wacholderbüsche strecken<br />

ihre stacheligen Zweige zur Sonne. Der herbe<br />

Duft der schwarzen Beeren erfüllt die warme Mittagsluft.<br />

Wandern auf dem Heidschnuckenweg ist ein Festival<br />

der Sinne.<br />

Dort, wo die Heidschnucken grasen, verläuft einer der<br />

schönsten Wanderwege Deutschlands. Entlang des 223<br />

Kilometer langen Heidschnuckenweges von Hamburg-<br />

Fischbek bis zur Residenzstadt Celle reihen sich die<br />

Heideflächen der Lüneburger Heide wie eine Perlenkette<br />

aneinander. Eine schöner als die andere, jede auf<br />

ihre Art einmalig mit ihrer eigenen Kulturgeschichte.<br />

Da gibt es Berge mit steilen Heidehängen, wacholderbestandene<br />

Talkessel und klare Heidebäche. Es gibt<br />

einzeln stehende Kiefern mit weit ausladenden Ästen<br />

und ausgedehnte Wacholderwälder mit stacheligen<br />

Büschen in den eigentümlichsten Formen.<br />

Dazwischen erstrecken sich abwechslungsreiche Flussauen,<br />

dunkle Heidebäche mit klarem, kalten Wasser,<br />

urwaldartige Wälder und ein Mosaik aus Feldern,<br />

Wiesen und kleinen Waldstücken. Und immer wieder<br />

Der Heidschnuckenweg<br />

durchquert der Weg kleine Heidedörfer, die ihren ursprünglichen<br />

Charakter bewahren konnten: einzeln<br />

stehende Höfe, Findlingsmauern und Feldsteinkirchen<br />

unter mächtigen Eichen.<br />

Der Heidschnuckenweg ist mehr als ein Wanderweg<br />

durch die rosablühende Heide und zu dunkelgrünen<br />

Wacholderbüschen. Er ist eine Reise in eine der ältesten<br />

und ursprünglichsten Kulturlandschaften Deutschlands.<br />

Eine Reise zu den Heidjern, den Menschen der<br />

Heide, die aus dem, was die karge Heide bietet, imponierende<br />

Kirchen, Häuser und Gebäude geschaffen<br />

haben. Eine Reise zu den Heidschnucken, die für das<br />

Überleben der Heidelandschaft eine entscheidende<br />

Rolle spielen.<br />

3


4<br />

Festival der Sinne<br />

Der 223 Kilometer lange Heidschnuckenweg von Ham-<br />

burg-Fischbek über Buchholz i.d. Nordheide, Wilsede,<br />

Soltau und Müden (Örtze) bis nach Celle verbindet die<br />

schönsten Heidelandschaften der Lüneburger Heide<br />

miteinander. Insgesamt führt der Weg durch mehr als<br />

30 große und kleine Heideflächen der Nord- und Südheide.<br />

Neben dem Wilseder Berg, mit 169 Metern die höchste<br />

Erhebung der Norddeutschen Tiefebene, berührt der<br />

Heidschnuckenweg das bekannte Heidedorf Wilsede,<br />

das nur zu Fuß, per Rad oder mit der Kutsche zu erreichen<br />

ist, Müden (Örtze), die „Perle der Südheide“<br />

– und auch eine ganze Reihe der weniger bekannten<br />

Heidelandschaften. Entlang der heidebedeckten Hügel<br />

der Fischbeker Heide verlässt der Weg das Hamburger<br />

Stadtgebiet. Der 129 Meter hohe Brunsberg bei<br />

Buchholz i.d. Nordheide, das Büsenbachtal mit seinem<br />

gluckerndem Heidebach und die langgestreckte Weseler<br />

Heide sind Stationen auf dem Weg nach Undeloh<br />

mit seiner 800 Jahre alten Feldsteinkirche St. Magdalenen.<br />

Von dort geht es durch eines der ursprünglichsten<br />

Heidetäler, dem Radenbachtal nach Wilsede. Die<br />

Behringer Heide, die Borsteler Kuhlen mit der Heidelandschaft<br />

in Urform und der Kreuzberg vor Soltau liegen<br />

abseits der üblichen Touristenpfade.<br />

Das Tor zur Südheide bildet der Wietzer Berg mit dem<br />

hoch auftragenden Lönsstein und dem Blick ins Örtzetal.<br />

Einzigartig ist der Wacholderwald bei Schmarbeck,<br />

wo sich der Pfad durch die dicht stehenden Wacholderbüsche<br />

schlängelt. Und vor der Hütte am Haußelberg<br />

sowie dem Waldrand der Heide am Schillohsberg<br />

bei Lutterloh geht der Blick weit ins Land. Letzter<br />

großer Heidehöhepunkt ist die sichelförmig im Wald<br />

liegende Misselhorner Heide mit dem Tiefental am<br />

Ende. Über Angelbecksteich vorbei an der Severloher<br />

Heide und über den Citronenberg durch ausgedehnte<br />

Mischwälder der Südheide erreicht der Heidschnuckenweg<br />

die königliche Residenzstadt Celle mit ihren über<br />

450 denkmalgeschützten Fachwerkhäusern und dem<br />

prächtigen Welfenschloss.<br />

Zwischen den Heideflächen finden sich Flusstäler, abwechslungsreiche<br />

Wälder, aber auch weites Land mit<br />

Feldern und Wiesen bis zum Horizont. Vor allem die<br />

Heidebäche, die ruhig im weiten Talgrund fließen, prägen<br />

die Landschaft. Entlang der Seeve zwischen Handeloh<br />

und Wehlen, der Böhme vor Soltau und der Örtze<br />

zwischen Müden (Örtze) und Poitzen schlängelt sich<br />

der Pfad durch dichte urwaldartige Uferwälder.<br />

Die schönste Wanderzeit für den Heidschnuckenweg<br />

ist zweifellos die Zeit der Heideblüte im August und<br />

September. Doch auch im Herbst, wenn die Gräser und<br />

die Blätter der Bäume bunt werden, oder im Frühling,<br />

wenn das frische Grün der Heidesträucher die Fläche bedeckt,<br />

hat der Weg seine Reize – ja sogar im Winter bei<br />

Rauhreif und klarer Luft.<br />

Der Heidschnuckenweg ist als Qualitätsweg<br />

Wanderbares Deutschland zertifiziert.<br />

Das bedeutet: Wandern auf<br />

möglichst vielen naturnahen und abwechslungsreichen<br />

Wegen und Pfaden, zuverlässige<br />

Ausschilderung und Markierung (weißes H auf schwarzem<br />

Quadrat) sowie Einbindung von vielen Natur- und<br />

Kulturattraktionen.<br />

Der Weg lässt sich je nach individuellem Können und<br />

persönlichen Vorlieben in 8 bis 14 Etappen erwandern.<br />

Der Anschluss an die Heidebahn in Buchholz, Handeloh,<br />

Schneverdingen oder Soltau sowie der Zugangsweg<br />

vom Bahnhof Unterlüß ermöglicht Teilstrecken von einem<br />

oder mehreren Tagen. Zwischen Niederhaverbeck<br />

und Behringen teilt sich der Weg. Die kürzere Strecke<br />

führt durch die Behringer Heide, die andere macht einen<br />

Abstecher durch die Osterheide bei Schneverdingen<br />

und über den Tütsberg.<br />

Der Weg ist technisch nicht anspruchsvoll, es gibt nur<br />

wenige Steigungen. Dennoch: Genügend Wasser und<br />

auch eine ordentliche Rucksackverpflegung sind angeraten,<br />

denn nicht immer sind auf einer Etappe ausreichend<br />

Gaststätten zu finden.<br />

Übrigens: Der Heidschnuckenweg kann auch von Celle<br />

nach Fischbek begangen werden.


Der Natur so nah<br />

5


6<br />

Auftakt nach Maß<br />

Fischbek – Buchholz i.d. Nordheide (26 km)<br />

Eine Heidelandschaft wie aus dem Bilderbuch. An seinen<br />

Rändern hat das Trockental der Fischbeker Heide kleine<br />

Hügel ausgebildet. Der Pfad schwingt von links nach<br />

rechts, ansteigend, dann wieder leicht absteigend. Immer<br />

wieder zweigen kleine Pfadspuren ab, verlieren sich<br />

in der Heide hinter Wacholderbüschen oder kleinen Eichen.<br />

Ein Auftakt nach Maß.<br />

Dann ein steiler Anstieg durch den Kiefernwald. Oberhalb<br />

des Segelflugplatzes öffnet sich die Heide. Entlang<br />

der Landesgrenze zwischen Hamburg und Niedersachsen<br />

verschwindet der Weg später im dunklen Mischwald.<br />

Nun dominieren die Vertikalschwingungen: mit starkem<br />

Gefälle in die Senke hinab, steil wieder hinauf.<br />

Und gleich darauf in die nächste Senke. Rhythmisch<br />

fast.<br />

In Tempelberg kehrt Ruhe ein. Der Wald wird lichter.<br />

Still stehen hohe Kiefern mit glatten Stämmen. Heidelbeeren<br />

locken. Die Doppelheide, so nennt sich die Lichtung<br />

mitten im Wald. Eine Bank zum Verschnaufen.<br />

Weiter durch den hügeligen Kiefernwald. Über einen<br />

Kamm hinauf. Und da liegt der Karlstein. Ein großer<br />

Findling mitten im schattigen Buchenwald.<br />

Langenrehm heißt das erste der typischen Heidedörfer<br />

entlang des Heidschnuckenweges. Geblieben sind die<br />

mächtigen Eichen zwischen den alten Häusern, die sich<br />

um den Dorfanger gruppieren. Kurze Rast auf einer<br />

Bank am Dorfrand. Aussicht nach Süden, wo die Lüneburger<br />

Heide beginnt. Wieder schwingt der Weg im<br />

sanften Rhythmus durch den Wald und über die Hügel.<br />

Gelangt dann durch malerische Wiesen nach Nenndorf.<br />

In Dibbersen lohnt der Abstecher zur historischen<br />

Windmühle am nördlichen Ortsrand. Im Süden des<br />

Dorfes lockt der Dangerser Berg. Aussicht bis ins nahe<br />

Buchholz i.d. Nordheide, in der Ferne meint man den<br />

Wilseder Berg zu erkennen. Hübsche Waldrandwege<br />

führen nach Steinbeck, dem Vorort von Buchholz.<br />

Dann noch durch den Stadtwald, stolz „Die Berge“ genannt.<br />

In der Stadtmitte erwarten die Cafés ihre Gäste.<br />

Maßstab 1:75.000


Buchholz i.d. Nordheide – Handeloh (15 km)<br />

Die Hölle der Lüneburger Heide? Von Buchholz i.d.<br />

Nordheide ist es nicht weit bis in die Hölle. Ein Stück<br />

entlang der Heidebahn, vorbei am Bahnhof Suerhop<br />

und schon verschwindet der Heidschnuckenweg als Pfad<br />

im lockeren Mischwald. Nach einer Kuppe der Abstieg<br />

über eine steile Sandböschung. Ein tief eingeschnittenes<br />

Trockental. Die Höllenschlucht. Ein klingender und<br />

imposanter Name für das schmale, dunkle Tal, dessen<br />

steil abfallenden Ränder kaum 10 Meter hoch sind.<br />

Wenn dieses Tal die Hölle ist, dann muss der nahe<br />

Brunsberg – nur wenige hundert Meter entfernt – der<br />

Himmel sein. Aus allen Himmelsrichtungen laufen die<br />

Wege sternförmig auf die 129 Meter hohe Erhebung.<br />

Blühende Heide, vereinzelt Wacholderbüsche oder<br />

weiße Jungbirken. Das kleine Naturschutzgebiet, die<br />

nördlichste Heidefläche in der Nordheide, ist überschaubar.<br />

Im Südosten ragt der 40 Meter höhere Wilseder<br />

Berg über den Wald.<br />

Auf sandigen Wegen den Brunsberg hinab, vorbei an<br />

ersten Birken und kleinen Findlingen. Im Wald herrscht<br />

Ruhe, der Tritt ist weich. Schmale Pfade leiten bis auf<br />

den Pferdekopf, der sich wie ein Kegel am nördlichen<br />

Rand des Büsenbachtals erhebt. Unter dem kleinen<br />

Holzsteg gluckert der glasklare Büsenbach in seinem<br />

schmalen Bett, – kaum der Quelle entsprungen. Vom<br />

hoch gelegenen Rastplatz am südlichen Rand der Heidefläche<br />

überblickt man das gesamte Heidetal.<br />

Höle und Himmel so nah<br />

Heidelbeersträucher säumen den Pfad. Der Wald wird<br />

zunehmend dunkler. Fichten und Tannen nehmen das<br />

Licht. Später dann heller Schotterweg im dunklen Tann.<br />

Noch vor den ersten Häusern von Handeloh macht der<br />

Heidschnuckenweg einen Schlenker an die Heidebahn.<br />

Der Pfad entlang der Gleise führt direkt in die Ortsmitte.<br />

Maßstab 1:75.000<br />

7


8<br />

Durch den lichten Urwald<br />

Handeloh – Undeloh (17 km)<br />

Tau glitzert im Sonnenlicht. Entlang der Heidebahn<br />

verlässt der Heidschnuckenweg den Ort. Grüne Wiesen mit<br />

gelben Blütenköpfen leuchten unter blauem Himmel. Ein<br />

kleiner Steg über den Bach. Der schmale Pfad führt in<br />

die unbekannte Heidefläche südwestlich von Inzmühlen.<br />

Zum Seevetal fällt der Weg leicht ab, verschwindet im<br />

Wald, kurvt um Erlen, Buchen und Eichen. Und nähert<br />

sich in Schwingungen mehr oder weniger nah der Seeve,<br />

die ruhig in endlosen Kehren durch das sumpfige<br />

Tal schwingt. Mooriger Boden, spiegelnde Wasserlöcher,<br />

mit Moos überzogene umgestürzte Bäume, gelbe Tupfer<br />

der Sumpfdotterblumen, üppiges Grün, Moos und<br />

Farn. Ein Urwald inmitten der Lüneburger Heide.<br />

Am Seevesteg teilt sich der Weg. Geradeaus, weiter am<br />

Ufer entlang, geht es mit der Variante nach Wehlen. Weiter<br />

dann auf der schmalen Zufahrtsstraße durch die<br />

Wehlener Heide nach Wesel. Nach links über den Steg<br />

quert der Heidschnuckenweg erst die Seeve und dann<br />

den morastigen Talgrund, streift die Ausläufer der Inzmühlener<br />

Heide und später der Wehlener Heide, wo er<br />

auf den Wehlener Weg nach Wesel trifft.<br />

In der Ortsmitte von Wesel steht das Hexenhaus, ein<br />

altes Backhaus. Im Neuen Holz nördlich des Dorfes weiche,<br />

sandige Wege durch dichten Laubmischwald. Die<br />

Pastorenteiche liegen versteckt. Hinter dem Waldsaum<br />

lockt schon die offene Landschaft der Weseler Heide.<br />

Ein schmaler Hügelrücken leitet vorbei an vereinzelten<br />

Wacholderbüschen hinauf in die Heide. Beim Findling<br />

eine Bank zum Ausruhen. Der weitere Weg am östlichen<br />

Waldrand gestattet weite Blicke in die wellige,<br />

sanft abfallende Weseler Heide.<br />

3 Kilometer sind es noch bis nach Undeloh. Wald und<br />

Wiesen, weiche Waldwege und ein verwunschener Waldlehrpfad.<br />

Endlich die ersten Häuser von Undeloh. An der<br />

Dorfkreuzung steht die fast 800 Jahre alte Feldsteinkirche<br />

mit dem freistehenden hölzernen Glockenturm.<br />

Maßstab 1:75.000


Undeloh – Niederhaverbeck (14 km)<br />

Gleich hinter Undeloh beginnt die Heide. Der Heid-<br />

schnuckenweg führt ins Radenbachtal. Lohnend ist die<br />

Variante über das Heide-Erlebniszentrum, in dem die<br />

Entstehung der Heidelandschaft begreifbar wird.<br />

Das Radenbachtal: eines der schönsten Heidetäler. Der<br />

Radenbach hat vom Wilseder Berg zur Schmalen Aue,<br />

ein flaches, sanft geschwungenes Tal ausgebildet. Der<br />

Weg verläuft im steten Auf und Ab meist oberhalb des<br />

Radenbaches.<br />

Auf historischen Spuren. Der Heidepastor Wilhelm<br />

Bode, Begründer des Vereins Naturschutzpark, ist vor<br />

über 120 Jahren fast täglich von Egestorf nach Wilsede<br />

gegangen. Der Heidschnuckenweg führt auf dem Pastor-<br />

Bode-Weg über den Radenbachsteg.<br />

Munteres Plätschern des klaren Wassers. Ein kurzer<br />

Bohlenweg durch moorigen Wald. Von nun an geht<br />

es aufwärts. 60 Höhenmeter wollen bis Wilsede überwunden<br />

werden. Weite, kleine Kiefernwaldstücke. Kurz<br />

vor Wilsede die beeindruckenden, jahrhunderte alten<br />

Buchen des ehemaligen Hutewaldes.<br />

Wilsede: Inbegriff des Heidedorfes, autofrei, eine Ansammlung<br />

von weit gestreuten Häusern, dazwischen<br />

Bäume, früher zum Schutz gegen Wind und Erosion,<br />

Zweitälerland und Gipfelglück<br />

heute eines der typischen Kennzeichen des alten Heidedorfes.<br />

Das Geklapper der Pferdehufe auf der steinigen<br />

Dorfstraße, dazwischen Wanderer und andere Fußgänger<br />

aus aller Herren Länder.<br />

Noch warten 40 Höhenmeter bis zum höchsten Berg<br />

der Norddeutschen Tiefebene, dem Wilseder Berg, 169<br />

Meter. Er macht seinem Namen alle Ehre. Ein wahrhaftiger<br />

Berg, von dem sich eine nahezu geschlossene<br />

Rundumsicht bietet. Vor allem der Tiefblick ins Heidetal,<br />

in dessen Talgrund nach Süden auch der Heidschnuckenweg<br />

verläuft. Und dann die prägnante Gipfelbuche.<br />

Hinab, hinab. Das Heidetal mit der Haverbeeke steht<br />

dem Radenbachtal in nichts nach. Ein aufgestauter See<br />

schmiegt sich in den Talgrund. Nach der Brücke über die<br />

Haverbeeke ist es nicht mehr weit nach Niederhaverbeck.<br />

Maßstab 1:75.000<br />

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10<br />

Wasserheide zwischen Weser und Elbe<br />

Niederhaverbeck – Bispingen (17 km)<br />

Über die Brücke der Haverbeeke und bei Bockelmanns<br />

Gasthof schnurstracks in die Heide, gen Süden. Nach<br />

der ersten kleinen Steigung breitet sich das Tal aus.<br />

Unscheinbar ist die Wasserscheide zwischen Weser und<br />

Elbe. Rechts erstreckt sich das Moor des Wümmequellgebietes.<br />

Ein kleiner See blinkt in der Sonne. Links ein<br />

Schafstall, irgendwo blöken die Schnucken. Der Abzweig<br />

vor dem Wulfsberg. Dann am Quellgebiet der<br />

Brunau vorbei. Niedrige Sanddünen am Weg. Feiner<br />

Sand, den die Heide noch nicht ganz bedeckt hat.<br />

Unbekannte Behringer Heide. Vor noch nicht langer Zeit<br />

zu neuem Leben erweckt. Bäume wurden entfernt, um<br />

der für die Heide lebenswichtigen Sonne Durchlass zu<br />

bieten. Bockelmanns Schafstall steht einsam im Wald.<br />

Weiter durch die Heide. Im Wald vor Behringen wieder<br />

diese Schwingungen des Weges, um die mit Heidelbeeren<br />

bedeckten Hügel herum.<br />

Hinter Behringen der Brunausee. Der Pfad schlängelt<br />

sich am Ufer entlang. Erlen kämpfen gegen das Abkippen,<br />

die kleinen Wellen unterhöhlen nimmermüde die<br />

Wurzelballen. Später weitet sich das Brunautal. Nach<br />

der Lönsklause dann ein steiler Anstieg. Die Borsteler<br />

Kuhlen. Eine wilde Heide- und Wacholderlandschaft<br />

hat sich hier angesiedelt. Heide in Urform. Noch gibt<br />

es zwei Kuhlen. Dazwischen ist der Wald schon vom<br />

Unterholz gesäubert, damit sich die Heide wieder ansiedeln<br />

kann. Und aus zwei wieder eins wird.<br />

Groß ist sie geworden, die Brunau. Auf der Brücke vor<br />

Hützel lässt sich versonnen auf das ruhig dahin fließende<br />

Flüsschen schauen, die Gedanken treiben mit. Von<br />

Hützel ist es nicht mehr weit nach Bispingen. Noch am<br />

alten Kerkhof entlang, dann ist der Schäferplatz in der<br />

Ortsmitte erreicht.<br />

Maßstab 1:75.000


Auf dem Spitzbubenweg in die Osterheide<br />

Niederhaverbeck – Schneverdingen – Behringen (21 km)<br />

Das Tal der Haverbeeke: Erlen säumen das Ufer, der<br />

Bach sucht sich im Talgrund seinen Weg. Bildet ein kleines<br />

Moor. Links steigen Heideflächen hinauf auf die<br />

Erhebung zwischen der Wümme und der Haverbeeke.<br />

Der Abstecher zum nahen Alfred-Töpfer-Blick: Blick auf<br />

das Wümmemoor, das Quellgebiet. Auf der anderen<br />

Seite der Wümmeberg.<br />

An der niedrigen Wümmebrücke beginnt der Spitzbubenweg.<br />

Ein schmaler Pfad als direkte Verbindung<br />

zwischen Niederhaverbeck und Schneverdingen. Lauschiger<br />

Waldpfad, nah an den Bäumen. Tannen und<br />

Fichten, Buchen und Birken.<br />

Nach der Überquerung der Bundestrasse schließlich die<br />

Osterheide. Dass hier bis 1994 noch Panzer die Heide<br />

zerpflügten, ist fast unvorstellbar. Zurückgeblieben ist<br />

eine der größten zusammenhängenden Flächen der<br />

Lüneburger Heide. Ein kleiner See inmitten der Heide,<br />

der Silvestersee. Dann am großen Schafstall vorbei.<br />

Vor dem Ortsrand von Schneverdingen schlägt der<br />

Heidschnuckenweg einen großen Bogen zunächst nach<br />

Süden, kehrt sich dann wieder Richtung Osten. Durch<br />

den Kiefernwald ein Abstecher zur „Eine-Welt-Kirche“<br />

am östlichen Ortsrand, Erdspenden aus aller Welt bilden<br />

den Altar.<br />

Wer dem Pietzmoor einen Besuch abstattet, kann ki-<br />

lometerlang auf Holzstegen durchs Moor wandern.<br />

Der Bohlenweg am Heidschnuckenweg quert das kleine<br />

Möhrer Moor. Dann das Hofgut Möhr und weiter entlang<br />

der Kastanienallee. Durch die südlichen Ausläufer<br />

der Osterheide zum Tütsberg. Der alte Gutshof liegt<br />

idyllisch auf einem Hügel hoch über dem Brunautal.<br />

Dann geht es nach Behringen, Treffpunkt mit dem<br />

Weg aus der Behringer Heide.<br />

Maßstab 1:75.000<br />

11


12<br />

Heideflüsse und der Kreuzberg<br />

Bispingen – Soltau (23 km)<br />

Nur wenige Schritte vom Schäferplatz in der Ortsmitte<br />

von Bispingen entfernt steht die alte Kirche aus dem<br />

Jahre 1353. Die Ole Kerk zählt zu den ältesten Bauwerken<br />

der Lüneburger Heide. Schutzgebende Feldsteinmauern,<br />

schlichtes Innere zum Stillwerden.<br />

Über die kleine Luhebrücke. Entlang des Luhetals verlässt<br />

der Heidschnuckenweg das Heidestädtchen. Die<br />

Luhe, nur noch ein kleiner Bach. Nahe der Autobahn<br />

dann die drei terrassenartig angeordneten Quellteiche.<br />

Die Bank für eine kurze Pause.<br />

Unter dürren Kiefern schlängelt sich der schmale Pfad<br />

durch Heidelbeer- und Heidesträucher. Der Wald wird<br />

lichter. Nach der Autobahnunterquerung wechseln sich<br />

Felder und kleine Waldstücke ab. Rechts, links – rechts,<br />

links. Im Rhythmus der Wald- und Feldränder geht es<br />

zum Kreuzberg, der letzten großen Heidefläche der<br />

Nordheide. Vor 20 Jahren noch Truppenübungsplatz.<br />

Maßstab 1:75.000<br />

Jetzt hat sich die Heide das Terrain zurückerobert. Touristen<br />

finden nur selten hier her, ein echter Geheimtipp.<br />

Nächstes Zwischenziel Heide Park Resort. Die hohen<br />

Türme der Fahrattraktionen sind vom Kreuzberg gut zu<br />

sehen. Die Höfe von Deimern und das Ehbläcksmoor<br />

liegen am Weg. Und dann ein Pott Kaffee und ein<br />

Stück Kuchen im Hotel Port Royal.<br />

Das Böhmetal vor Soltau: grüner Zugang zur Spielestadt.<br />

Die Böhme entspringt im Pietzmoor. Das östliche<br />

Ufer, auf dem auch der Heidschnuckenweg verläuft, ist<br />

hügelig. Immer wieder Blicke von oben auf den dunkel<br />

in zahllosen Kurven dahinströmenden Fluss. Erlen haben<br />

das Ufer erobert. Unweit der Böhme zwischen den Heidelbeeren<br />

ein kreisrunder Teich im Wald. Steil fallen die<br />

Ufer zur Grundlosen Kuhle ab, in Wirklichkeit etwa 5<br />

Meter tief.<br />

Wieder zurück am Böhmeufer geht es nun stetig auf<br />

und ab, der Weg wird schmaler, verläuft unmittelbar<br />

am Fluss. Unvermittelt am Waldrand das Soltauer<br />

Schwimmbad. Und die große Schwester, die Therme.<br />

Ein Bad und Entspannung für die müden Beine täten<br />

jetzt gut. Durch den Böhmepark mit seinen Teichen<br />

führen die gewundenen Wege bis in die nahe Innenstadt.


Soltau – Wietzendorf (18 km)<br />

Spielraum Soltau. Überall am Weg verspielte Brunnen<br />

und Skulpturen, kleine und große Spiele für Jung und<br />

Alt. Nach der Innenstadt die Vorstadtromantik der Eigenheimsiedlungen<br />

auf dem Weg gen Süden. Gemeinsam<br />

mit der Großen Aue unter dem Eisenbahndamm<br />

hindurch. Idylle an Waldrand und Bachufer: ein großer<br />

Baumstamm, Findlinge, sandige Steilufer, braunes<br />

mooriges Wasser der Aue.<br />

In den Weiher Bergen geht es bescheiden bergan. Einer<br />

der zahllosen Waldränder, hier mit einem breiten Heideund<br />

Wacholderstreifen und ausladenden Eichen, verlockt<br />

zum Ausruhen. Landschaft für die Seele, mit stetem<br />

Wechsel von Wald, Wiese und Feldern. Zwischen<br />

Tiegen und Abelbeck über die Autobahn. „Rast ihr nur<br />

dahin – ich habe im Rhythmus des Gehens mein Tempo<br />

gefunden.“ Die Entdeckung der Langsamkeit, Gehen<br />

mit allen Sinnen: Fühlen, Riechen, Schmecken, Sehen<br />

und Hören. Der Autobahnlärm verebbt, Ruhe kehrt ein.<br />

Landschaft für die Seele<br />

Auf dem Königsberg dann Weite bis zum Horizont –<br />

oder bis zu den Kiefern.<br />

Bunte Waldränder bis Meinholz. Über die Auebrücke.<br />

Schöner Traum: Wer hier einen Ast hineinwirft und<br />

aufspringt, kann sich bis Wietzendorf dahin treiben<br />

lassen. Der Weg folgt nun dem Lauf der Aue, mal links<br />

mal rechts. Durch Wittenmoor und Katzenmoor. Zuletzt<br />

durch die Auewiesen von Wietzendorf, wo die Aue in<br />

die Wietze mündet. Am Rathausplatz wartet ein Kaffee.<br />

Maßstab 1:75.000<br />

13


14<br />

Postkartenidyle mal zwei<br />

Wietzendorf – Müden (Örtze) (14 km)<br />

Den Kirchturm als höchste Erhebung von Wietzendorf<br />

im Rücken geht es weiter im Wietzetal bis zu den Häusern<br />

von Wulmsrieth. Zum Waldrand steigt der Weg sanft<br />

zum Häteler Berg an. Noch einmal ein Blick zurück<br />

nach Wietzendorf. Der Kirchturm nun schon zwei Kilometer<br />

entfernt. Nur knapp 20 Meter über der Ebene<br />

und doch: Am Häteler Berg verlieren sich die Blicke am<br />

westlichen Horizont.<br />

Wieder im Wald kämpft eine kleine Heidefläche unterstützt<br />

von aktiven Bürgern gegen Verbuschung und<br />

Verwaldung. Dann wieder Kiefernmischwald, Heidelbeeren<br />

und immer wieder Waldränder. Lang gezogener,<br />

sandiger Weg zum 7-armigen Wegweiser. Unscheinbar<br />

kauert sich der namensgebende Wegweiser auf der<br />

großen Kreuzung von sieben Wegen in eine Ecke.<br />

Bunte Blumen stehen am Weges- und Waldrand bei<br />

Hohenbackeberg. Ein schmaler Pfad leitet zum Wietzer<br />

Berg hin. Vorbei am Schafstall, dann der große,<br />

massige Findling zu Ehren des Heidedichters Hermann<br />

Löns am höchsten Punkt des Wietzer Berges. Eine Heidelandschaft<br />

aus dem Bilderbuch: Wacholder, ausgedehnte<br />

Heideflecken, vereinzelt Birken im Übergang<br />

zum nahen Wald, im Hintergrund das Örtzetal. Sandige<br />

Wege mit den typischen schwarzen Kanten. Einer<br />

davon schwingt mit dem Heidschnuckenweg in sanften<br />

Kurven hinunter zum Parkplatz.<br />

Noch liegt Müden (Örtze) verdeckt durch den Wald.<br />

Über den Wietzesteg geht es in das pittoreske Heidedorf.<br />

Der historische Kern hat seinen ursprünglichen<br />

Charme erhalten. Kopfsteinpflaster, mächtige Eichen,<br />

große Fachwerkhöfe mit bunten Bauerngärten, urige<br />

Cafès und Restaurants sowie kleine Läden mit regionalen<br />

Heideprodukten: Müden (Örtze) gilt nicht umsonst<br />

als einer der schönsten Orte in der Lüneburger Heide.<br />

Maßstab 1:75.000


Müden (Örtze) – Faßberg (7 km)<br />

Kalt ist die Örtze, das dunkle Wasser eignet sich gut<br />

zum Paddeln. An der alten Wassermühle, die heute die<br />

Tourist-Information beherbergt, befindet sich die Einstiegsstelle.<br />

Die Örtze speist auch den Heidesee. Der<br />

Heidschnuckenweg folgt der Uferlinie. 1976 wurden<br />

die Wasser der Örtze kurzerhand umgeleitet und aufgestaut.<br />

Der See misst 800 Meter vom Nordzipfel bis<br />

zum Damm.<br />

Nach dem Örtzesteg biegt ein kleiner Pfad nach links<br />

ab. Immer enger rücken die Bäume, immer wuchernder,<br />

geheimnisvoller stehen Gräser und Erlen. Die Örtze<br />

bildet in ihrem sandigen Bett Steilufer und Prall- und<br />

Gleithänge aus. Ein Traumpfad. Er schlängelt sich mehr<br />

Dschungel am Fluss<br />

oder weniger nah am Ufer, leicht auf und ab, hautnah<br />

in der Natur. Libellen schwirren durch die Luft, der Fischotter<br />

hat hier sein zu Hause und sogar Biber sollen hier<br />

gesehen worden sein. Mit etwas Glück sieht man den Eisvogel.<br />

Schade, dass der Heidschnuckenweg in Poitzen<br />

den Fluss-Wald-Erlebnis-Pfad verlässt.<br />

TIPP: Wer mag, kann dem Pfad noch für ca. 1 Kilometer<br />

am anderen Flussufer aufwärts folgen, gleicher Weg<br />

zurück. Es lohnt sich.<br />

Die alte Bahnlinie am Ortsrand von Poitzen kündigt bereits<br />

Faßberg an. Nur noch über die Felder und durch<br />

den Wald bis zu den ersten Häusern. Erst in den 30er<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts als Siedlung für den<br />

gleichnamigen Fliegerhorst entstanden, ist Faßberg<br />

bis heute der Fliegerei treu geblieben. Auffallend das<br />

viele Grün in der Plansiedlung, die großzügigen Abstände<br />

zwischen den Häusern. Inmitten der westlichen<br />

Siedlungsausläufer ein Moorteich. Entlang der großen<br />

Hauptstraße, die direkt auf das Haupttor zuführt,<br />

gleicht der Fußgängerweg eher einem Spazierweg,<br />

der links und rechts von Blumen, Rasen und Bäumen,<br />

ja kleinen Wäldchen begrenzt wird.<br />

Maßstab 1:75.000<br />

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Durch den Wacholderwald<br />

Faßberg – Oberoher Heide (19 km)<br />

Am Rande des Fliegerhorstes liegt das Luftbrückenmu-<br />

seum. In den Jahren 1948 und 1949 flogen von Faßberg<br />

die Rosinenbomber in das von der sowjetischen Besatzung<br />

blockierte Berlin: sie warfen Kartoffeln, Getreide,<br />

Kohle, Medikamente und manche Tafel Schokolade ab.<br />

Ein Stück führt der Heidschnuckenweg am Fliegerhorst<br />

entlang. Dann passiert er das Heidedörfchen Schmarbeck<br />

mit seinen alten Höfen unter mächtigen Eichen.<br />

Der Wacholderwald liegt auf einer Bergkuppe. Der<br />

sandige Pfad umkurvt die unzähligen Wacholder, die<br />

hier in allen erdenklichen, teils bizarren Formen zur Sonne<br />

streben. Mitten im Wald versteckt sich eine kleine<br />

Wanderhütte. Der würzige Duft der schwarzen Beeren<br />

mischt sich mit dem Zirpen der Grillen und dem Summen<br />

der Bienen.<br />

Nach der Überquerung des Baches Schmarbeck zweigt<br />

die Variante des Heidschnuckenweges ab, die direkt<br />

über den Heidesee am ehemaligen Kieselgur-Abbaugebiet<br />

Oberohe in die große Neuoher Heide führt.<br />

Nach rechts kommt die Schmarbecker Grube, dann die<br />

Dübelsheide. Das Blöcken der Schnucken ist unüberhörbar.<br />

Am Waldrand mit hübschem Blick auf die Heide<br />

zieht der Weg seine Spur. Dann verschwindet er als<br />

Pfad im Laubwald. Auf dem Fahrradweg geht es zu den<br />

Höfen von Gerdehaus. Hier erst bietet sich die nächste<br />

Möglichkeit, den kleinen Bach Sothrieth trockenen Fußes<br />

zu queren.<br />

Eine kurze Walddurchquerung. Das Gelände wird nun<br />

merklich hügeliger. Heideflächen steigen nach Süden<br />

an. Mehr als 40 Meter erhebt sich der Haußelberg über<br />

die Umgebung. Oben, die kleine Hütte am Rande der<br />

Heide. Ein wunderschöner Rastplatz. Der Blick geht<br />

nach Norden über Faßberg und den Fliegerhorst. Bei<br />

gutem Wetter ist der 35 Kilometer entfernt liegende<br />

Wilseder Berg zu sehen.<br />

Auf der Südseite des Haußelbergs steht inmitten einer<br />

kleinen Heidefläche einer der beiden Gauss’schen<br />

Vermessungssteine der Südheide. Der Mathematiker,<br />

Astronom und königlich hannoversche Landesvermesser<br />

hat diese Steine überall im Land aufstellen lassen. Waldeinsamkeit,<br />

sandige Wege, Laubwald und Nadelwald<br />

– bis sich die Oberoher Heide öffnet, eine der größten<br />

zusammenhängenden Heideflächen der Südheide.<br />

Maßstab 1:75.000


Oberoher Heide – Weesen (12 km)<br />

Die Oberoher Heide ist eine der größten zusammen-<br />

hängenden Flächen der Südheide – und Heimat von<br />

vielfältigen Heidelandschaften: Heide unter hohen,<br />

hellen Birken, ein kleiner Wacholderwald, Sandkuhlen<br />

und kleine Teiche, ausgedehnte Heidestrecken und viele<br />

Waldränder.<br />

TIPP: Wer die Oberoher Heide besser kennenlernen<br />

möchte, dreht von der kleinen Hütte am Beginn eine<br />

große Runde durch die Heide. Dauer ca. 1 Stunde,<br />

Heidschnucken – fast – garantiert.<br />

Der Heidschnuckenweg streift die Oberoher Heide im<br />

Süden. Zunächst der Birkenhochwald und dann der<br />

Geheimnisvo le Südheide<br />

kleine Wachholderwald. Nach Süden entlang des Waldrands.<br />

Rechts knorrige Buchen, links blühende Heide.<br />

Bei der markanten großen Buche heißt es „Oberoher<br />

Heide, auf ein Wiedersehen.“ Nach wenigen Metern<br />

eine weitere kleine Heidefläche zum Abschied. Hier<br />

zweigt der Weg zum Bahnhof Unterlüß ab. Der Wanderer<br />

taucht in den Kiefernwald ein. Nach Süden, der<br />

nächsten Heide entgegen.<br />

Die Heide am Schillohsberg bietet neben den weiten Blick<br />

ins Land mit dem HeideErlebnispfad interessante Einblicke<br />

in die Geschichte der jahrtausendealten Kulturlandschaft<br />

Heide. Sie öffnet sich nach Süden, flache heidebestandene<br />

Täler, im Hintergrund kleinteilige Landschaft mit<br />

dem Wechsel aus Wiesen, Feldern und Wald. Auf und<br />

ab am Waldrand entlang. Zuletzt ein Pfad hinunter<br />

nach Lutterloh, eine Ansammlung von Häusern und<br />

Höfen unter großen Eichen, so typisch für die Heide.<br />

Hinter Lutterloh führt der Weg an der kleinen Lutterloher<br />

Heide entlang. Dann geht es geradewegs nach<br />

Westen. Teilweise recht abwechslungsreicher Kiefernwald.<br />

Endlich das Dorf Weesen. Das Gefühl angekommen<br />

zu sein.<br />

Maßstab 1:75.000<br />

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Tiefental und Feuersbrunst<br />

Weesen – Dehningshof (13 km)<br />

Wie ein lang gestreckter Bogen spannt sich die Mis-<br />

selhorner Heide durch den Wald. Schmal ist der Heide-<br />

streifen. Die sichelförmig im Wald liegende Misselhor-<br />

ner Heide mit dem angrenzenden Tiefental ist einer der<br />

letzten großen Höhepunkte des Heidschnuckenweges.<br />

Vom Parkplatz verläuft der Weg meistens auf den oberen<br />

schmalen Pfaden durch die Heide. Sandkuhlen, Wacholderbüsche,<br />

vereinzelt hübsch ausladende Kiefern.<br />

Die Heide kratzt an den Schuhen, der Sand knirscht unter<br />

der Sohle.<br />

Wie ein Riegel schiebt sich ein kleines mit Kiefern bestandenes<br />

Tälchen über den Weg. Dann bleibt nur<br />

noch ein breiter Heidestreifen. Schließlich öffnet sich<br />

das Tiefental. Obwohl nur wenige hundert Meter breit,<br />

beeindruckt das Panorama vom Waldrand. Es muss die<br />

Ruhe sein. Und der nahe Wald. Er gibt Geborgenheit.<br />

Nur wenige Besucher verlieren sich hierher. Auf dem<br />

Pfad geht es durch die Heide hinab in die Senke – das<br />

Tiefental. Dann werden die Kiefern dichter. Der Wald<br />

ist abwechslungsreich. Stille, nur das Summen des Waldes<br />

ist zu hören.<br />

Nach der Überquerung der Landstraße wird der Wald<br />

gleichmäßiger. Die einheitlich hohen Kiefern sind nach<br />

der letzten großen Feuerbrunst der Lüneburger Heide<br />

angepflanzt worden. Im August 1975 wütete hier<br />

der bislang größte Waldbrand in der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Fast nur noch schwarze Stümpfe auf<br />

mehr als 8.000 Hektar Wald. Fünf Feuerwehrmänner<br />

starben in den Flammen. Dort, wo das Feuer damals<br />

ausgebrochen sein soll, steht heute beim Angelbecksteich<br />

ein Gedenkstein.<br />

Der Heidschnuckenweg umrundet auf dem barrierefreien<br />

Wanderweg den idyllisch gelegenen Löschteich.<br />

Ausruhen auf den Holzliegen, träumen und die Seele<br />

baumeln lassen. Zahlreiche Hinweistafeln entlang des<br />

Weges erklären die Tier- und Pflanzenwelt der Heidelandschaft.<br />

Noch ein Stückchen weiter und der Dehningshof<br />

liegt einladend mitten im Wald.<br />

Maßstab 1:75.000


Dehningshof – Celle (27 km)<br />

Vom Dehningshof sind es noch nicht einmal 2 Kilometer,<br />

da liegt die kleine Severloher Heide am Wegesrand.<br />

Dieses kleine sanft nach Westen abfallende Gelände ist<br />

tatsächlich die letzte größere zusammenhängende Heidefläche<br />

auf dem Weg nach Celle. Ein kleiner Heidebach,<br />

die Brücke für die Wanderer, die Furt für die Pferde.<br />

Und dann hinauf auf den 84 Meter hohen Citronenberg.<br />

Die Wildecker Teiche verstecken sich hinter einem kleinen<br />

Damm. Überraschend groß breitet sich die Wasserfläche<br />

aus, ein Paradies für Zugvögel.<br />

Der Weg sucht seine Bahn auf der breiten Trasse, von<br />

links nach rechts, wird sandig. Am Forsthaus Kohlenbach<br />

findet er seine feste Form wieder. Birken stehen am Rand,<br />

zum Teil im Heidekraut. Im Herbst leuchten die gelben<br />

Blätter. Dichter Wald auf dem letzten Stück vor Scheuen.<br />

Hinter Scheuen beim Segelflugplatz eine kleine Heidefläche.<br />

Urig die Waldlandschaft vor Groß Hehlen. Einer<br />

ehemaligen Sandkuhle, nun mit Laubbäumen dicht bewachsen.<br />

Ein See träumt vor sich hin.<br />

Hübsche Waldrandwege auf dem Weg nach Boye. Am<br />

Boyer Waldteich ist die Aller schon nah. Endlich die Allerwiesen.<br />

Das Ziel vor Augen: Geradeswegs geht es<br />

auf Celle zu, am Altarm der Aller entlang.<br />

Schließlich die Bahnhofsbrücke. Nur noch ein kleines<br />

Stück bis in die Stadtmitte. In den Triftanlagen ein letztes<br />

Schlängeln an Beeten entlang. Dann das Celler Schloss.<br />

Majestätisch erhebt es sich im Schlosspark, umgeben von<br />

einem Wassergraben. Das Ziel ist erreicht. In der Altstadt<br />

wartet weit mehr als nur ein Kaffee… Du hast es verdient.<br />

Endspurt<br />

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Impressum<br />

Herausgeber: Lüneburger Heide GmbH, Wallstraße 4, D-21335 Lüneburg<br />

info@lueneburger-heide.de, www.lueneburger-heide.de<br />

Handelsregister: Amtsgericht Lüneburg, HRB 201164<br />

Ust-ID: 33/219/00418, Geschäftsführer: Ulrich von dem Bruch<br />

Layout, Konzeption und<br />

Kartografie: Lüneburger Heide GmbH<br />

Texte: Hans-Georg Sievers<br />

Druckerei: Mundschenk Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Soltau<br />

Fotos: Lüneburger Heide GmbH, Jan Brockmann, Markus Tiemann,<br />

Maren Bunge, Hans-Georg Sievers, Landkreis Celle<br />

Wir bedanken uns bei den Leistungspartnern für die Bereitstellung<br />

des Bildmaterials.<br />

Stand: Juli 2012. © Lüneburger Heide GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten. Die Broschüre dient ausschließlich der Absatzförderung und Information. Aus falschen Angaben<br />

oder nicht erfüllten Leistungszusagen kann keine Schadenspflicht gegenüber der Lüneburger Heide GmbH als Herausgeberin<br />

abgeleitet werden.<br />

Der Heidschnuckenweg ist ein Kooperationsprojekt der Landkreise Harburg, Heidekreis und Celle sowie der Stadt Celle.<br />

Dieses Projekt wurde gefördert aus Mitteln der<br />

www.heidschnuckenweg.de

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