4 Festival der Sinne Der 223 Kilometer lange Heidschnuckenweg von Ham- burg-Fischbek über Buchholz i.d. Nordheide, Wilsede, Soltau und Müden (Örtze) bis nach Celle verbindet die schönsten Heidelandschaften der Lüneburger Heide miteinander. Insgesamt führt der Weg durch mehr als 30 große und kleine Heideflächen der Nord- und Südheide. Neben dem Wilseder Berg, mit 169 Metern die höchste Erhebung der Norddeutschen Tiefebene, berührt der Heidschnuckenweg das bekannte Heidedorf Wilsede, das nur zu Fuß, per Rad oder mit der Kutsche zu erreichen ist, Müden (Örtze), die „Perle der Südheide“ – und auch eine ganze Reihe der weniger bekannten Heidelandschaften. Entlang der heidebedeckten Hügel der Fischbeker Heide verlässt der Weg das Hamburger Stadtgebiet. Der 129 Meter hohe Brunsberg bei Buchholz i.d. Nordheide, das Büsenbachtal mit seinem gluckerndem Heidebach und die langgestreckte Weseler Heide sind Stationen auf dem Weg nach Undeloh mit seiner 800 Jahre alten Feldsteinkirche St. Magdalenen. Von dort geht es durch eines der ursprünglichsten Heidetäler, dem Radenbachtal nach Wilsede. Die Behringer Heide, die Borsteler Kuhlen mit der Heidelandschaft in Urform und der Kreuzberg vor Soltau liegen abseits der üblichen Touristenpfade. Das Tor zur Südheide bildet der Wietzer Berg mit dem hoch auftragenden Lönsstein und dem Blick ins Örtzetal. Einzigartig ist der Wacholderwald bei Schmarbeck, wo sich der Pfad durch die dicht stehenden Wacholderbüsche schlängelt. Und vor der Hütte am Haußelberg sowie dem Waldrand der Heide am Schillohsberg bei Lutterloh geht der Blick weit ins Land. Letzter großer Heidehöhepunkt ist die sichelförmig im Wald liegende Misselhorner Heide mit dem Tiefental am Ende. Über Angelbecksteich vorbei an der Severloher Heide und über den Citronenberg durch ausgedehnte Mischwälder der Südheide erreicht der Heidschnuckenweg die königliche Residenzstadt Celle mit ihren über 450 denkmalgeschützten Fachwerkhäusern und dem prächtigen Welfenschloss. Zwischen den Heideflächen finden sich Flusstäler, abwechslungsreiche Wälder, aber auch weites Land mit Feldern und Wiesen bis zum Horizont. Vor allem die Heidebäche, die ruhig im weiten Talgrund fließen, prägen die Landschaft. Entlang der Seeve zwischen Handeloh und Wehlen, der Böhme vor Soltau und der Örtze zwischen Müden (Örtze) und Poitzen schlängelt sich der Pfad durch dichte urwaldartige Uferwälder. Die schönste Wanderzeit für den Heidschnuckenweg ist zweifellos die Zeit der Heideblüte im August und September. Doch auch im Herbst, wenn die Gräser und die Blätter der Bäume bunt werden, oder im Frühling, wenn das frische Grün der Heidesträucher die Fläche bedeckt, hat der Weg seine Reize – ja sogar im Winter bei Rauhreif und klarer Luft. Der Heidschnuckenweg ist als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland zertifiziert. Das bedeutet: Wandern auf möglichst vielen naturnahen und abwechslungsreichen Wegen und Pfaden, zuverlässige Ausschilderung und Markierung (weißes H auf schwarzem Quadrat) sowie Einbindung von vielen Natur- und Kulturattraktionen. Der Weg lässt sich je nach individuellem Können und persönlichen Vorlieben in 8 bis 14 Etappen erwandern. Der Anschluss an die Heidebahn in Buchholz, Handeloh, Schneverdingen oder Soltau sowie der Zugangsweg vom Bahnhof Unterlüß ermöglicht Teilstrecken von einem oder mehreren Tagen. Zwischen Niederhaverbeck und Behringen teilt sich der Weg. Die kürzere Strecke führt durch die Behringer Heide, die andere macht einen Abstecher durch die Osterheide bei Schneverdingen und über den Tütsberg. Der Weg ist technisch nicht anspruchsvoll, es gibt nur wenige Steigungen. Dennoch: Genügend Wasser und auch eine ordentliche Rucksackverpflegung sind angeraten, denn nicht immer sind auf einer Etappe ausreichend Gaststätten zu finden. Übrigens: Der Heidschnuckenweg kann auch von Celle nach Fischbek begangen werden.
Der Natur so nah 5