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2012 kein Wachstum - I.C.M. Independent Capital Management AG

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Perspektiven<br />

1. Quartal <strong>2012</strong><br />

Rettungsanker<br />

Notenbanken<br />

■ Aktien: weder Fisch noch Fleisch<br />

■ Anleihen: mehr Risiken eingehen<br />

■ Währung: zu viele US-Bullen


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 1<br />

Lieber Leser,<br />

Wwochenlang hat der deutsche Bundespräsident<br />

Christian Wulff mit eigentlichen<br />

Nebensächlichkeiten die ganze<br />

Aufmerksamkeit der Medien auf sich<br />

gezogen. Spätestens mit der Bonitätsherabstufung<br />

von neun Euroländern –<br />

darunter die AAA-Kandidaten Frankreich<br />

und Österreich – richtet sich das<br />

Augenmerk wieder auf die wichtigen<br />

Dinge. Gleichzeitig kann man nach den<br />

erfolgreichen Anleiheemissionen Italiens<br />

und Spaniens in diesen Tagen etwas<br />

durchatmen – und das trotz eines noch<br />

nicht gelösten griechischen Umschuldungsproblems<br />

und einem angesagten<br />

Nullwachstum in der Eurozone für <strong>2012</strong>.<br />

Deutschland glänzt mit der niedrigsten<br />

Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung<br />

und einer massiv rückläufigen<br />

Nettoneukreditaufnahme im vergangenen<br />

Jahr von 17,3 Mrd. EUR oder 0,35%<br />

des Bruttoinlandsprodukts. Es müsste<br />

doch mit dem Teufel zugehen, wenn da<br />

nicht die private Nachfrage ein Stück<br />

weit ausgleichend wirken wird. Bei anderen<br />

Ländern hingegen stellt Arbeitslosigkeit<br />

ein ernstes Problem dar. Die<br />

Rezession lässt dort auch nicht auf einen<br />

starken Konsum hoffen. Wenn man<br />

nicht an eine Selbsthilfe im Stil des Freiherrn<br />

von Münchhausen glaubt (man<br />

zieht sich selbst aus dem „Sumpf“),<br />

wird dort weiterhin Unterstützung von<br />

außen nötig sein und nicht lehrmeisterhafte<br />

Sparparolen.<br />

Ihr<br />

Dr. Norbert Hagen<br />

Unsere Bewertung<br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong> <strong>2012</strong><br />

Grafik 1<br />

- +<br />

Aktien Europa �<br />

Aktien USA �<br />

Aktien Schwellenländer �<br />

EURO vs. USD �<br />

Gold �<br />

Rohstoffe �<br />

Staatsanleihen �<br />

Anleihen BBB und besser �<br />

Anleihen BB und schlechter �


<strong>2012</strong> = 2011 ?<br />

DDie Furcht vor einem Zusammenbruch<br />

des Bankensystems im Euroraum als<br />

Konsequenz der Staatsschuldenkrise<br />

prägte auch das letzte Quartal des Jahres<br />

2011. Seit dem Sommer konnte sich<br />

der US-Aktienmarkt gerade einmal über<br />

die Runden retten, andere Märkte – allen<br />

voran die Schwellenländer – erlebten<br />

einen massiven Preisrückgang von<br />

Industrierohstoffen in Anbetracht geringerer<br />

Nachfrage aus China. Als sicherer<br />

Hafen galten Dollar, Bundesanleihen<br />

und die US-Treasuries.<br />

Mit Blick auf <strong>2012</strong> haben sich die quälenden<br />

wirtschaftlichen Probleme des<br />

Vorjahrs nicht verflüchtigt: exzessive<br />

Staatsverschuldung, hohe Haushaltsdefizite,<br />

fiskalische Sparsamkeit, globale<br />

Ungleichgewichte, Abbau von Verschuldung<br />

und politische Richtungswechsel<br />

in vielen international bedeutenden<br />

Staaten haben die Unsicherheit<br />

erhöht. Noch immer scheinen Schuldenabbau<br />

und lockere Geldpolitik -<br />

umschrieben mit dem Begriff „quantitative<br />

easing“ – einen bedeutenden Einfluss<br />

auf die Entwicklung der Kapitalmärkte<br />

auszuüben.<br />

Quelle: Shvets, Victor u.a.; Strategy – Quick Take, Samsung Securities (Asia) Ltd., Hong Kong, 12.12.2011, S. 4<br />

Werden sich die Rahmenbedingungen<br />

kurzfristig eher verbessern oder verschlechtern?<br />

Entscheidend für den Krisenverlauf<br />

dürften dabei die ersten vier<br />

Monate des Jahres werden, wenn vor<br />

allem Italien, Spanien, Belgien und<br />

Frankreich zusammen allein über 400<br />

Mrd. EUR fälliger Papiere refinanzieren<br />

müssen.<br />

Grafik 2<br />

2


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 3<br />

Die Themen <strong>2012</strong>:<br />

Monetäre Reflationierung (QE): Die<br />

neue Runde wird geführt von Industrieländern<br />

und China. Die EZB hat mit<br />

den Long Term Revolving Operations<br />

(LTRO) ihre eigene Version ins Leben<br />

gerufen. Die Fed dürfte nur im Falle<br />

eines Konjunktureinbruchs oder eines<br />

zu stark werdenden Dollars hinzukommen.<br />

Priorität bei den Notenbanken<br />

erhält die Förderung von <strong>Wachstum</strong>.<br />

Abbau der Kredithebel bei Banken:<br />

als Epicenter der Finanzkrise standen<br />

Banken seit längerem unter dem<br />

Druck, entsprechend Kredithebel abbauen<br />

zu müssen. In USA ist dieser<br />

Prozess bereits weit fortgeschritten, in<br />

Europa steht er an seinem Anfang.<br />

Während die Kreditklemme in USA inzwischen<br />

nachläßt, intensiviert sie sich<br />

noch in Europa.<br />

Wettbewerb via Währungsabwertung:<br />

Länder mit starken Währungen<br />

befinden sich bereits in der Deflation,<br />

z.B. Japan und die Schweiz. Mit Zinsen<br />

nahe Null kann Deflation nicht mehr<br />

ausschließlich über eine lockere Geldpolitik,<br />

sondern vor allem über eine<br />

schwächere Währung bekämpft werden.<br />

Nationale Sparpolitik: alle Industrieländer<br />

machen sich die Sparpolitik zu<br />

einem Zeitpunkt zu eigen, wenn geringes<br />

<strong>Wachstum</strong>, hohe Sparquoten<br />

der privaten Haushalte und Zinsen<br />

nahe Null gegenüberstehen. Auch hier<br />

ist ausschließlich eine lockere Geldpolitik<br />

der angemessene Gegenpol, wenn<br />

<strong>Wachstum</strong> nicht weiter geschwächt<br />

werden soll. Länder mit aggressiver<br />

Geldpolitik dürften mehr <strong>Wachstum</strong><br />

erreichen.<br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong> <strong>2012</strong><br />

2011: (fast) alles richtig gemacht.<br />

Zweifellos wird die Krise des Euroraums<br />

auch weiterhin ihren langen Schatten<br />

auf die Weltwirtschaft und das Bankensystem<br />

im Speziellen werfen. Obwohl<br />

die Regierungen verschiedene Versuche<br />

unternommen haben, waren die Finanzmärkte<br />

kurze Zeit später erneut<br />

enttäuscht über die ungenügende Geschwindigkeit<br />

die Dinge voranzubringen.<br />

Mit ihrem dogmatischen Handeln<br />

begleitete auch die EZB das Geschehen.<br />

Das Erreichte darf allerdings nicht kleingeredet<br />

werden, haben die politischen<br />

Führer es zumindest vermocht ein Ausufern<br />

der Krise und damit einen Zusammenbruch<br />

des (europäischen) Bankensystems<br />

zu verhindern. Aber dennoch<br />

steht der Euroraum in einer Schockstarre<br />

und die Peripheriestaaten vor der typischen<br />

Situation einer deflatorischen<br />

Schuldenfalle.<br />

Grafik 3<br />

Quelle: Peters, Gregory u.a., Cross-Asset Navigator, Morgan Stanley Research, New York und London, 12.01.<strong>2012</strong>,<br />

S. 7


Aus historischer Sicht sind Schuldenkrisen<br />

wiederkehrende wirtschaftliche<br />

Phänomene. Sie zeichnen sich aus durch<br />

zuvor exzessive Kreditaufnahme, Überangebot<br />

und einem enormen Kredithebel<br />

im Bankensystem. Als eine der wichtigsten<br />

Lektionen aus der großen Depression<br />

der dreißiger Jahre gilt die Erkenntnis,<br />

dass ausschließlich die<br />

Ausweitung der Geldmenge gegen eine<br />

Schuldenkrise wirkt. Denn eine solche<br />

entsteht aus schwindendem Vertrauen<br />

der Gläubiger in die Qualität der gehaltenen<br />

Staatsanleihen. Ein Verkauf derselben<br />

und das anschließende Horten<br />

von Bargeld führt zu Knappheit an Geld<br />

- der Anlageform mit der geringsten<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit. Eine Notenbank<br />

muss daher die Geldmenge ausweiten,<br />

um das Bankensystem zu sichern.<br />

Ohne die faktische Rollenübernahme<br />

als quasi letzter Kreditgeber das<br />

Bankensystem solvent zu halten, wäre<br />

ein Run auf die Banken und eine Reihe<br />

von Konkursen in der Bankenwelt unvermeidlich.<br />

Man findet in Anbetracht der meisten<br />

Krisen der Nachkriegsära leider <strong>kein</strong><br />

Beispiel dafür, dass hochverschuldete<br />

und krisengeschüttelte Länder selbst<br />

aus ihrer Situation erfolgreich herauswuchsen.<br />

Wer einmal in einer Schuldenkrise<br />

steckt, kommt aus der Abwärtsspirale<br />

steigender Zinsen und fallendem<br />

Bruttinlandsprodukt nicht mehr<br />

heraus. Am Ende steht der Zusammenbruch<br />

der Wirtschaft mit allen sozialen<br />

und politischen Strukturen.<br />

In den dreißiger Jahren war es die englische<br />

Notenbank, die als erste die Zeichen<br />

der Zeit richtig deutete, indem sie<br />

den Goldstandard abschaffte und mit<br />

Reflationierungsmaßnahmen (= Geldmengenausweitung)<br />

begann. England<br />

schaffte damals als erstes Land den<br />

Weg aus der Depression. Deutschland<br />

hingegen verließ als eines der letzten<br />

Länder den Goldstandard und erlitt im<br />

Vergleich den längsten wirtschaftlichen<br />

Rückgang.<br />

Aus einer Schuldenkrise gibt es nur<br />

drei Wege: erneutes <strong>Wachstum</strong>, Staatsbankrott<br />

bzw. Schuldenschnitt oder alternativ<br />

die Inflationierung, wobei darunter<br />

<strong>kein</strong>esfalls eine Hyperinflation<br />

verstanden werden soll. In der Realität<br />

hat sich <strong>Wachstum</strong> als kaum gangbare<br />

Alternative gezeigt. Schließt man die<br />

zweite Alternative – den Schuldenabbau<br />

– aus, müssen am Ende mittels expansiver<br />

Geld- und Fiskalpolitik Preisanstiege<br />

und/oder Abwertungen der eigenen<br />

Währung herbeigeführt werden.<br />

Nur dann könnte nominal die Wertschöpfung<br />

wieder zunehmen und sich<br />

das Verhältnis zwischen Schulden einerseits<br />

und Bruttoinlandprodukt als Summe<br />

aller geschaffenen Güter und Leistungen<br />

andererseits wieder reduzieren.<br />

Grafik 4<br />

Quelle: Zhao, Chen (Hrsg.); Strategy Outlook, First<br />

Quarter <strong>2012</strong>, Global Investment Strategy, BCA Research,<br />

Montreal, 16.12.2011, S. 5<br />

➜<br />

Das Diagramm zeigt, dass das Verhältnis<br />

von Verschuldung zu nominalem<br />

Bruttoinlandsprodukt sich bis<br />

1933 weiter verschlechterte. Als der<br />

Goldstandard abgeschafft wurde<br />

und damit eine Erhöhung der Geldmenge<br />

möglich wurde, hat sich das<br />

nominale <strong>Wachstum</strong> (mittlere Grafik)<br />

stabilisiert und die Inflation kehrte<br />

aus den ungesunden Minuszahlen ins<br />

Positive zurück. (unterste Grafik)<br />

In allen Krisen der jüngsten Vergangenheit<br />

waren unterschiedliche Kombinationen<br />

von Währungsabwertungen,<br />

Schuldenausfälle und monetäre Reflationierung<br />

der übliche Weg aus der<br />

Schuldenkrise.<br />

4


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 5<br />

EZB und EU trafen einige Fehlentscheidungen.<br />

Als im April 2011 die EZB die Geldmarktzinsen<br />

sogar erhöhte, war das<br />

Bankensystem mit einer Verschärfung<br />

der Situation konfrontiert. Auch wenn<br />

danach die EZB ihre Bilanz durch Aufkäufe<br />

von Staatsanleihen der Peripherieländer<br />

ausweitete, tat sie es nur passiv<br />

und unter Druck des Marktes. Nimmt<br />

man den Interbankenmarkt als Barometer,<br />

offenbart sich wie knapp die Liquidität<br />

in der realen Wirtschaft ist. Die<br />

Ausweitung der Fälligkeiten der Offenmarktoperationen<br />

der EZB auf drei Jahre<br />

kann als erster Schritt in die richtige<br />

Richtung wahrgenommen werden. In<br />

Kombination mit dem US-$-Swapabkommen<br />

zwischen der Fed und der<br />

Ausweitung der Zahl lombardfähiger<br />

Wertpapiere konnte das Risiko eines<br />

neuen „Lehman-Effekts“ erst spät<br />

deutlich verringert werden.<br />

Auf politischer Ebene wurde es versäumt<br />

die Vertrauenskrise trotz einer<br />

Unzahl von Gipfeltreffen in ausreichender<br />

Form zu adressieren, auch wenn zumindest<br />

der Bedarf einer Fiskalunion<br />

und eine schärfere Überwachung von<br />

Länderhaushalten erkannt worden war.<br />

Einen weiteren großen Fehler begingen<br />

die europäischen Regierungen mit der<br />

Festlegung höherer Eigenkapitalquoten<br />

von 9%, die die Banken bis Juni <strong>2012</strong><br />

umzusetzen hätten. Im Kontext eines<br />

bereits massiv abgestürzten Aktienkurses<br />

gilt es für die Institute als extrem<br />

teuer, neues Eigenkapital einzuwerben.<br />

Bestes Beispiel ist die italienische Unicredito,<br />

die Anfang Januar eine Kapitalerhöhung<br />

mit einem Abschlag von 43%<br />

auf den Allzeittief befindlichen Aktienkurs<br />

angekündigt hat, was zukünftig zu<br />

einer massiven Verwässerung des Unternehmensgewinns<br />

führen wird. Dementsprechend<br />

nochmals abgestraft wurde<br />

dann auch der Aktienkurs.<br />

Als einziger Ausweg bleibt den Banken<br />

damit nur die Reduzierung des Geschäfts,<br />

was aber ungewollt einer Kreditverknappung<br />

am Kapitalmarkt<br />

gleichkommt. Oder besser in Zahlen:<br />

Um die Eigenkapitalquoten auf das gewünschte<br />

Niveau von 9% zu bringen,<br />

müssen die europäischen Banken annähernd<br />

2 Billionen EUR an Forderungen<br />

oder anderen Vermögenswerten verkaufen.<br />

➜<br />

Die US-amerikanischen Kreditinstitute<br />

hatten zu jedem Zeitpunkt mehr Eigenmittel<br />

als ihre europäischen Kollegen<br />

und haben sich nur mit über 11%<br />

gut gewappnet. Die europäischen<br />

Kollegen hinken mit einem größer<br />

werdenden Abstand hinterher.<br />

Grafik 5<br />

Quelle: Zhao, Chen (Hrsg.); Strategy Outlook, First Quarter <strong>2012</strong>,<br />

Global Investment Strategy, BCA Research, Montreal, 16.12.2011, S. 7


Den zweiten Weg unter den drei Alternativen<br />

aus der Schuldenkrise soll mit<br />

einem Schuldenschnitt das Euro-Mitglied<br />

Griechenland gehen. Inzwischen<br />

wurde ein mit dem internationalen Bankenverband<br />

abgestimmter freiwilliger<br />

Schuldentausch ausstehender griechischer<br />

Staatsanleihen in neue 20-jährige<br />

Laufzeiten mit 4% Zins oder 30-jährige<br />

Papiere mit 5% bei gleichzeitigem Kapitalschnitt<br />

von 50% ausgehandelt. Dieser<br />

freiwillige Forderungsverzicht privater<br />

Gläubiger dürfte aber aufgrund einer<br />

unsicheren Beteiligung nicht ausreichen,<br />

um die Schulden um den Betrag<br />

von 100 Mrd. EUR zu reduzieren. Das<br />

wiederum ist die Voraussetzung, dass<br />

die erste Tranche aus dem zweiten Rettungspaket<br />

Griechenlands i.H.v. 130<br />

Mrd. EUR durch die sogenannte Troika<br />

von IWF, EU und EZB freigegeben wird.<br />

Inzwischen will Griechenland selbst<br />

nachhelfen und erwägt die Einführung<br />

rückwirkender Umschuldungsklauseln<br />

in den nach griechischem Recht begebenen<br />

Anleihen – etwa 90% aller in<br />

Umlauf befindlichen Papiere des<br />

Schuldners. Über einen Parlamentsbeschluss<br />

könnten so deren Konditionen<br />

geändert werden. Da es sich bei den<br />

griechischen Emissionen um nach nationalem<br />

Recht begebene Titel handelt,<br />

greift die ansonsten geltende „Collective<br />

Action Clause“ nicht, die bei einer<br />

Mehrheitsentscheidung von 66 bzw.<br />

75% eine Umschuldung zwingend auch<br />

für alle anderen Inhaber der Papiere<br />

festlegt. Die Freiwilligkeit des Umtauschs<br />

quasi als Freifahrtschein für den<br />

Kauf kurzfristiger griechischer Staatsanleihen<br />

zu Kursen unter 50% umzudeuten,<br />

kann daher ein Trugschluss sein.<br />

Gute Laune verbreiteten zuletzt die erfolgreichen<br />

Platzierungen spanischer<br />

und italienischer Staatstitel. Scheinbar<br />

fließt die gute Liquiditätsausstattung<br />

der europäischen Banken, die bei der<br />

EZB immerhin fast 500 Mrd. EUR an<br />

Einlagen halten, zurück in den Markt<br />

für Staatsanleihen. Beide Länder müssen<br />

in <strong>2012</strong> zusammen 550 Mrd. – im<br />

Umfeld sinkender Bruttoinlandsprodukte<br />

aufnehmen.<br />

Ein Zinssatz von über 7% wie im Dezember<br />

wäre daher für beide Länder<br />

dauerhaft nicht tragbar. Deutschland<br />

hatte die Emission von gemeinschaftlichen<br />

Eurobonds vernünftigerweise abgelehnt,<br />

da <strong>kein</strong> Land der Euroregion<br />

ausreichende Reserven hätte, um Italien<br />

Quelle: Sheets, Andrew; Street, Lee; Credit Strategy, Morgan Stanley Research, London, 20.12.2011, S. 2<br />

Grafik 6<br />

und Spanien zu helfen. Nachdem auch<br />

dem Internationalen Währungsfonds<br />

das Geld ausgeht, bleibt es die Aufgabe<br />

der EZB zu handeln. Fragt sich nur, ob<br />

als Katalysator erst noch eine Phase<br />

dramatischerer finanzieller Instabilität<br />

erforderlich ist.<br />

➜<br />

Weniger als 10% ihrer Staatseinnahmen<br />

müssen Italien und Spanien für<br />

Zinsen ausgeben. Anfangs der 90iger<br />

Jahre war der Anteil schon einmal<br />

wesentlich höher.<br />

6


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 7<br />

Notenbanken gehen gemeinsam neue Wege<br />

Während die Konjunktur in das Jahr<br />

<strong>2012</strong> mit einer unterdurchschnittlichen<br />

<strong>Wachstum</strong>srate startet, haben die Notenbanken<br />

bereits mit Reflationierungsmaßnahmen<br />

begonnen. Abzulesen ist<br />

dies an der Entwicklung der Bilanz der<br />

US-Notenbank, nachdem diese im Dezember<br />

Währungsswap-Linien mit fünf<br />

anderen Notenbanken abgeschlossen<br />

hat. Die Ankündigung von mehr Transparenz<br />

kann als Garantie weiterhin<br />

niedriger Zinsen über 2013 hinaus interpretiert<br />

werden. Solange das <strong>Wachstum</strong><br />

des BIP nicht zu einer Größenordnung<br />

zurückkehrt, die die Produktionslücke<br />

schließt, bleibt weiterhin (ein erneuter<br />

Kauf von Staatsanleihen durch die Fed,<br />

QE 3) eine Option.<br />

Grafik 7<br />

Quelle: Kalirai, Harvinder (Hrsg.); Foreign Exchange Strategy, Special Report; BCA Research,<br />

Montreal, 06.01.<strong>2012</strong>, S. 2<br />

➜<br />

Die international expansive Geldpolitik<br />

manifestierte sich zuletzt in den<br />

USD-Währungsswaps der Federal<br />

Reserve, die wiederum die Verfügbarkeit<br />

von Dollars verbesserte und<br />

dankbar angenommen wurde.<br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong>


Die EZB hat Zinsen gesenkt und mit der<br />

Einführung von unbegrenzten längerfristigen<br />

Refinanzierungsoperationen<br />

(LTRO) einen signifikanten Schritt hin<br />

zu QE ohne dabei die Grundprinzipien<br />

der europäischen Notenbankpolitik zu<br />

verletzen. LTRO hat entscheidenden<br />

Anteil an der Bilanzausweitung der EZB<br />

um 800 Mrd. EUR seit Juli 2011 und<br />

stellt eine größere Dimension dar als<br />

das QE2-Programm der Federal Reserve<br />

in 2010. Die Einlagen der Banken bei<br />

der EZB sind ebenfalls explodiert und<br />

decken sich mit der historischen Entwicklung<br />

der Einlagen bei der Fed nach<br />

ihrem ersten Quantitative Easing Programm<br />

2009. Diese Mittel bilden Reserven<br />

für die Banken, um einem Abzug<br />

von Einlagen beim eigenen Institut abzufedern.<br />

Wichtiger ist, dass das dreijährige<br />

LTRO-Programm der EZB eine Art des<br />

Quantitative Easing darstellt, ohne die<br />

Notenbank in die Rolle des letzten Kreditgebers<br />

für staatliche Schuldner zu<br />

zwingen. Eine Repovereinbarung beinhaltet<br />

das Hinterlegen von Sicherheiten.<br />

Banken werden hier ihre illiquiden Problempapiere<br />

stellen. Das Ausfallrisiko<br />

tragen daher die Banken, nicht die EZB.<br />

Auf diese Weise hat die EZB umgangen<br />

den staatlichen Schuldnern quasi einen<br />

Blankoscheck auszustellen und hält so<br />

den Druck gegenüber den südlichen Peripherieländern<br />

des Euroraums über den<br />

Anleihenmarkt aufrecht. Darüber hinaus<br />

hat die EZB noch nie dagewesene<br />

Flexibilität gezeigt, als sie im Fall der italienischen<br />

Banken deren staatsgarantierte<br />

Eigenemissionen als Sicherheiten<br />

akzeptierte, was nichts anderes heißt<br />

als eine unbegrenzte Rückendeckung<br />

für europäische Banken.<br />

➜<br />

Die Ausweitung der Bilanz der EZB<br />

(mehr Forderungen) ist ein klares Signal<br />

hin zu mehr Geldmenge.<br />

Quelle: Kalirai, Harvinder (Hrsg.); Foreign Exchange Strategy, Special Report;<br />

BCA Research, Montreal, 06.01.<strong>2012</strong>, S. 3<br />

Grafik 8<br />

8


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 9<br />

USA – konjunkturell besser dran ?<br />

Wenn man das Albtraum-Szenario einer<br />

Bankenpleite in Europa ausschließt,<br />

könnte es in den Vereinigten Staaten<br />

beim <strong>Wachstum</strong> zu einer handfesten<br />

Überraschung kommen. Der Schlüssel<br />

für diesen positiven Ausblick liegt im<br />

Unternehmenssektor. Hier gab es trotz<br />

eines angespannten Umfelds stabile<br />

Gewinne. Darüber hinaus horteten die<br />

Unternehmen hohe liquide Mittel. Zwischenzeitlich<br />

hat sich auch der Konsum<br />

wieder belebt, obwohl Volkswirte von<br />

einer längeren Phase der Zurückhaltung<br />

und höheren Sparens ausgegangen waren.<br />

Seit 2008 hat sich die Sparquote<br />

mit nominal 4% auf dem Niveau des<br />

nom. BIP-<strong>Wachstum</strong>s verfestigt. Nachdem<br />

auch die Entlassungen zurückgegangen<br />

sind, gibt es für die Konsumenten<br />

<strong>kein</strong>en bestechenden Grund sofort<br />

die Konsumausgaben zu reduzieren.<br />

Der private Haushalt hatte sich seit dem<br />

dritten Quartal 2007 im Verhältnis zum<br />

Quelle: Zhao, Chen (Hrsg.); Strategy Outlook, First<br />

Quarter <strong>2012</strong>, Global Investment Strategy, BCA Research,<br />

Montreal, 16.12.2011, S. 10<br />

➜<br />

Wohnimmobilien kauft man nicht,<br />

wenn man <strong>kein</strong>en Job hat. Aber das<br />

ändert sich gerade in USA (unterste<br />

Grafik). Daher könnte es endlich zu<br />

einer Erholung bei den Preisen für<br />

Wohnimmobilien kommen.<br />

Grafik 9 verfügbaren Einkommen um 16% ent-<br />

schuldet, was insgesamt 750 Mrd. US-$<br />

entspricht.<br />

Positiv entwickeln sich auch Umschlagshäufigkeit<br />

der Geldmenge und Kreditvergabe.<br />

Obwohl das Risiko einer Kreditverknappung<br />

nicht völlig zu negieren<br />

ist, sind US-Banken wieder mehr bereit<br />

Kredite zu geben, was gerade kleinen<br />

Firmen zu Gute kommt.<br />

Der Kollaps im Wohnimmobiliensektor<br />

belastete das <strong>Wachstum</strong> über die ganze<br />

Erholungsphase seit 2009 hinweg. Diese<br />

Entwicklung scheint nun vorüber zu<br />

sein. Zwischenzeitlich dürfte auch die<br />

Schaffung neuer Stellen an Fahrt aufnehmen<br />

und zu 600.000 neuen Stellen<br />

in den kommenden sechs Monaten führen.<br />

Amerika<br />

Amerika Amerika


China –hard landing oder nicht ?<br />

Über ein Jahr hinweg hat die chinesische<br />

Notenbank eine restriktive Geldpolitik<br />

durchgesetzt, um der Immobilienspekulation<br />

Einhalt zu gebieten und<br />

eine Überhitzung zu verhindern. Gleichzeitig<br />

rechnete die chinesische Regierung<br />

nicht mit einem derart schnellen<br />

Effekt der europäischen Schuldenkrise<br />

auf die chinesischen Exporte. Dieser<br />

Cocktail führte zu einer überraschenden<br />

Abkühlung der Konjunktur.<br />

Erste Schritte sind bereits mit der Senkung<br />

der Mindestreservepflicht für Banken<br />

unternommen worden, weitere<br />

werden folgen. Die Wirtschaft wird mit<br />

einer Zeitverzögerung von sechs Monaten<br />

positiv reagieren. Ein schwaches<br />

<strong>Wachstum</strong> hat der Aktienmarkt bereits<br />

vorweggenommen.<br />

Rückläufige Immobilienpreise ziehen<br />

eine höhere Ausfallquote bei Krediten<br />

nach sich. Dagegen stehen exportlastige<br />

Sektoren der chinesischen Volkswirtschaft<br />

– obwohl ebenfalls schwächer –<br />

mit im Jahresvergleich 13,8% <strong>Wachstum</strong><br />

noch immer gut da. Das <strong>Wachstum</strong><br />

von Importen zeigt mit 22,1% auf Jahresbasis<br />

eine hohe Stabilität und weist<br />

auf eine gesunde Binnennachfrage hin.<br />

Die Einzelhandelsumsätze sind mit 12%<br />

real gestiegen, Anlageinvestitonen<br />

wuchsen mit 21,2%.<br />

Ein Hauptargument für eine weiche<br />

Landung von Chinas Abschwung ist,<br />

dass die Regierung auf eine große Zahl<br />

von Steuerungsmaßnahmen zurückgreifen<br />

kann, um sich gegen exzessive<br />

<strong>Wachstum</strong>sschwäche zu stemmen oder<br />

Banken zu rekapitalisieren wenn nötig.<br />

So kann auch Infrastrukturinvestments<br />

einfach ausgeweitet werden, sollte eine<br />

Schwäche im Wohnungsbau ausgeglichen<br />

werden.<br />

Der Rest der Welt – allen voran die Rohstoffproduzenten<br />

– werden das Auf und<br />

Ab der chinesischen Wirtschaft im laufenden<br />

Jahr besonders genau nachzeichnen.<br />

Dies bezieht auch die Geldpolitik mit<br />

ein. So haben inzwischen Brasilien, Indonesien,<br />

Norwegen, die EZB und viele<br />

andere Notenbanken mit Zinssenkungen<br />

auf das schwächere <strong>Wachstum</strong> reagiert<br />

und werden weitere Schritte folgen<br />

lassen.<br />

Grafik 10<br />

Quelle: Zhao, Chen (Hrsg.); Strategy Outlook, First<br />

Quarter <strong>2012</strong>, Global Investment Strategy, BCA Research,<br />

Montreal, 16.12.2011, S. 12<br />

➜<br />

Wie eng Industrieproduktion und<br />

Preisniveaus von Rohstoffen – speziell<br />

Industriemetallen der Änderungsrate<br />

der chinesischen Geldmenge M1<br />

folgen, zeigt die Grafik. Brasiliens Industrieproduktion<br />

(oben) und der<br />

CRB-Index der Metalle zeigen ähnliche<br />

Verläufe wie Chinas M1.<br />

10


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 11<br />

Europa bleibt polarisiert.<br />

<strong>2012</strong> kann im Vergleich zum Vorjahr leider<br />

<strong>kein</strong>e neuen Themen an der Anlagefront<br />

bieten. Im Gegenteil: schwache<br />

Konjunktur, Sparhaushalte und Ausfallrisiken<br />

staatlicher Schuldner in der Euroregion<br />

bleiben die Treiber für den Kapitalmarkt.<br />

Die Geldpolitik der Notenbanken<br />

in allen Industrieländern schwenkte<br />

zuletzt wieder auf einen extrem expansiven<br />

Kurs, um <strong>Wachstum</strong> in einer geschwächten,<br />

von den Folgen der Finanzkrise<br />

geprägten Erholungsphase.<br />

Generell deflationär und nicht inflationär<br />

wird auch in <strong>2012</strong> der Grundton<br />

bleiben – trotz einer zu hohen Staatsverschuldung<br />

und sehr losen Geldpolitik.<br />

Das Kreditgeschäft als Transmissionsriemen<br />

von Notenbankgeld in die<br />

reale Wirtschaft ist gerissen, wodurch<br />

<strong>Wachstum</strong> gebremst, aber auch das Risiko<br />

einer Preisspirale zurückgehalten<br />

wird. Die Neuvergabe von Krediten<br />

dürfte aufgrund der Mindesteigenkapitalauflage<br />

von 9% der risikogewichte-<br />

ten Anlagen bei den Kreditinstituten<br />

schwach bleiben, wenn die Banken versuchen<br />

ihre Kreditbücher – speziell in<br />

Europa – weiter abzubauen, um so diese<br />

neue regulatorische Anforderung zu erfüllen.<br />

Mit Blick auf die Nachbarstaaten<br />

Deutschlands hat zudem hohe Arbeitslosigkeit<br />

deren Kaufkraft reduziert.<br />

<strong>2012</strong> dürfte auch ein Jahr der Polarisierungen<br />

zwischen der Euroregion und<br />

dem Rest der Welt werden, darüber hinaus<br />

zwischen den einzelnen Mitgliedsländern<br />

der Euroregion und zwischen<br />

den Lohnniveaus und Unternehmensgewinnen.<br />

Innerhalb Europas bestehen<br />

Bedenken unter vielen überschuldeten<br />

Regierungen, Haushalten und Banken,<br />

wie schnell man sich entschulden und<br />

die Solvenz verbessern soll. Dieser Prozess<br />

steht als Gegenwind zur Endverbrauchernachfrage,<br />

aber wird am Ende<br />

von Land zu Land und von Branche zu<br />

Branche unterschiedlich ausfallen. Kurz:<br />

es wird Gewinner und Verlierer geben.<br />

➜<br />

Grafik 11<br />

Joshi, Dhaval (Hrsg.); Polarised Europe, Special Report, European Investment Strategy,<br />

BCA Research, Montreal, 12.01.<strong>2012</strong>, S. 2<br />

Während Großbritanniens Staatsanleihen derzeit eine reale Geldentwertung von<br />

über 4% in ihren Renditen einpreisen, sind es bei den USA 3%, in Deutschland<br />

2%. Demgegenüber stehen Italien und Spanien mit positiven 1,5 und 1% Realverzinsung<br />

respektive. Zum Verständnis: Nominalverzinsung minus Kerninfla-<br />

tionsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) ergibt die Realverzinsung.


Woher diese Polarisierung kommt, lässt<br />

sich einfach erklären. Als ein Ursprung<br />

ist der sich ausweitende Unterschied in<br />

den Realverzinsungen zwischen den<br />

Ländern auszumachen, ein weiterer ist<br />

das Ausmaß der bereits erreichten Konsolidierung<br />

der Staatshaushalte. Zuletzt<br />

kommt es auf die divergierende Art und<br />

Weise der Implementierung von Sparmaßnahmen<br />

– speziell der Gewichtung<br />

von Ausgabenkürzungen zu Steuererhöhungen<br />

an.<br />

Niedrige oder negative Realzinsen bringen<br />

mit sich, dass die Staatsverschuldung<br />

langsamer abgebaut wird, aber<br />

der Konsum andererseits nicht so stark<br />

belastet wird. Die Volkswirtschaften<br />

mit den höchsten Realzinsen wiederum<br />

– die Peripherieländer des Euroraums –<br />

waren in den vergangenen Jahren gezwungen<br />

die schärfsten Sparmaßnahmen<br />

zu ergreifen, um ihre Haushalte zu<br />

konsolidieren und damit das Vertrauen<br />

der Anleihegläubiger wieder zurückzugewinnen.<br />

Das wiederum drückte sie<br />

infolge eines wegbrechenden Konsums<br />

noch tiefer in einer Rezession. Natürliche<br />

Stabilisatoren wie der Einsatz höherer<br />

Staatsausgaben konnten daher nicht<br />

eingesetzt werden.<br />

Wie gespart wird – durch Ausgabenkürzungen<br />

oder Steuererhöhungen - spielt<br />

dabei ebenfalls eine entscheidende Rolle.<br />

Eine Studie des IWF zeigt, dass Steuererhöhungen<br />

stärker auf die Konjunktur<br />

durchschlagen als Ausgabenkürzungen.<br />

➜<br />

Eine Studie des IWF aus dem Herbst<br />

2010 zeigte, dass die Auswirkungen<br />

von Steuererhöhungen gravierender<br />

auf das Bruttoinlandsprodukt ausfielen<br />

als Ausgabenkürzungen in derselben<br />

Höhe. Gleichzeitig wirkten sich<br />

Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen<br />

unterschiedlich auf das<br />

Zinsniveau aus. Nach Steuererhöhungen<br />

stieg es, während es nach<br />

Ausgabenkürzungen zurückging.<br />

Grafik 12<br />

Joshi, Dhaval (Hrsg.); Polarised Europe,<br />

Special Report, European Investment Strategy,<br />

BCA Research, Montreal, 12.01.<strong>2012</strong>,<br />

S. 5<br />

Zuletzt sind auch die Effekte einer<br />

Haushaltskonsolidierung hinsichtlich ihrer<br />

Auswirkungen auf Löhne und Unternehmensgewinne<br />

zu betrachten. Einsparungen<br />

von 1% des Bruttoinlandsprodukts<br />

drücken die Reallöhne durchschnittlich<br />

um 0,9%, die Unter-<br />

nehmensgewinne aber nur 0,3%.<br />

Darüber hinaus bleibt der Effekt bei<br />

Löhnen erhalten während der Rückgang<br />

in den Gewinnen nur kurzfristiger<br />

Natur ist.<br />

Wenn sich Sparmaßnahmen vor allem<br />

in Ausgabenkürzungen manifestieren,<br />

weichen die Auswirkungen auf Reallöhne<br />

noch stärker von denen auf Unternehmensgewinne<br />

ab. Ausgabenkürzungen<br />

wirken in direkter Linie auf die Beschäftigung<br />

und Löhne im öffentlichen<br />

Sektor, wie wir am Beispiel Griechenlands<br />

im vergangenen Jahr erfahren<br />

konnten. Der üblicherweise dann<br />

schneller erfolgende Rückgang in der<br />

Rendite der Staatsanleihen reduziert<br />

gleichzeitig die Kapitalkosten für die<br />

Unternehmen. Steuererhöhungen können<br />

in Form von indirekten Steuern die<br />

Gewinnmargen dagegen stärker treffen,<br />

da es nicht immer gelingt, diese an<br />

den Endverbraucher weiterzugeben.<br />

Damit erklärt sich zum Teil, warum Ausgabenkürzungen<br />

in Spanien einen<br />

Rückgang der Reallöhne um immerhin<br />

27 Mrd. EUR auslösten, wohingegen<br />

die Unternehmensgewinne gleichzeitig<br />

um 31 Mrd. EUR anstiegen. Die Verteilung<br />

der Einkommen wird also damit<br />

polarisiert.<br />

12


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 13<br />

Asset Allokation: unterm Strich mehr Risikobereitschaft<br />

Die Chancen von Aktien sind nur auf<br />

den ersten Blick offensichtlich. Mit<br />

KGVs von nahe der 10 in Europa und 12<br />

in USA dürften die Gewinnschätzungen<br />

im vergangenen Quartal bereits kräftig<br />

nach unten genommen worden und in<br />

den Kursen enthalten sein. Die Alternativen<br />

zu Aktien – Anleihen mit starker<br />

Bonität – sind im Vergleich zur Dividendenrendite<br />

weiterhin abgeschlagen.<br />

Daneben sind überall Zinssenkungen<br />

durch die Notenbanken und vereinzelt<br />

auch mit Fiskalmaßnahmen zu rechnen.<br />

Angesichts der erheblichen konjunkturellen<br />

Gefahren für <strong>2012</strong> und all ihren<br />

Folgen für die Staatshaushalte und Banken<br />

– scheinen Chance und Risiko ausgeglichen<br />

und das bei einer enormen<br />

Volatiilität.<br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong> <strong>2012</strong><br />

Quelle: Peters, Gregroy u.a., Cross-Asset Navigator, Morgan Stanley Research, New York und London,<br />

12.01.<strong>2012</strong>, S.. 3<br />

➜<br />

Die Anzahl der Pessimisten hat sich in<br />

den letzten Wochen unter den Aktieninvestoren<br />

zugunsten der Optimisten<br />

wieder reduziert. Insgesamt liegen<br />

die Meinungsindikatoren noch<br />

im neutralen Bereich.<br />

Grafik 13


Wer auf Aktien setzt, könne genauso<br />

gut italienische oder spanische Staatsanleihen<br />

kaufen, meint Morgan Stanley<br />

in seiner aktuellen Strategie. Wer dagegen<br />

Sicherheit sucht, bleibt vorerst nur<br />

mit Bargeld gut bedient, denn auf Sicht<br />

dürften auch langlaufende Staatsanleihen<br />

Deutschlands und Amerika mit<br />

Renditen von rund 2% auf zehnjährige<br />

Restlaufzeiten bei steiler werdenden<br />

Zinsstrukturkurven rückläufige Kurse<br />

zeigen.<br />

Die nachfolgende Grafik stellt die Volatilität<br />

den Renditen der jeweiligen Anlageklasse<br />

gegenüber, wobei Rendite bei<br />

Aktien als Quotient von Unternehmensgewinn<br />

zu Aktienkurs umgesetzt<br />

ist.<br />

Quelle: Sheets, Andrew u.a.; European Credit Strategy; Into the New Year; Morgan Stanley Europe; London, 06.01.<strong>2012</strong>, S. 7<br />

Quelle: Zhao, Chen (Hrsg.); Global Investment Strategy, Asset Allocation and Market Indicators, BCA Research, Montreal, 30.12.2011, S. 3<br />

Grafik 14<br />

14


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 15<br />

Dabei zeigt sich, dass es derzeit bessere<br />

Alternativen zu den teuren Staatsanleihen<br />

bester Bonität und zu den stark<br />

schwankenden Aktienmärkten gibt:<br />

Unternehmensanleihen. Dank der negativen<br />

Korrelation zwischen Risikoaufschlägen<br />

und der Höhe der risikolosen<br />

Verzinsung erlebte diese Anlageklasse<br />

eine geringere Schwankungsintensität<br />

als die Bundesanleihen und Treasuries.<br />

Sogar unter den hochrentierlichen Kandidaten<br />

gab es <strong>kein</strong>e solche Volatilität.<br />

Für die Asset Allokation sind jedoch<br />

nicht die Rendite und Volatilität einer<br />

Anlage wichtig, sondern auch Ausmaß<br />

und Ausrichtung der Korrelation im<br />

Portfoliokontext. Die im Vergleich zu<br />

Staatsanleihen höhere Renditevon Unternehmensanleihen<br />

bringt gleichzeitig<br />

eine negative Korrelation zwischen Unternehmensanleihen<br />

und risikofreien<br />

Anlagen mit sich, die niedrige Volatilität<br />

von Unternehmensanleihen macht entscheidend<br />

die Attraktivität dieser Gattung<br />

im Portfolio aus.<br />

Mit dem Jahresbeginn hat das Allokationsmodell<br />

von BCA Research, das im<br />

Investmentfonds Leonardo UI (WKN<br />

A0MYG1) für EURO-basierte Anleger<br />

nachgebildet wird, die zuletzt zurückgefahrene<br />

Gewichtung wieder etwas über<br />

das Niveau zu Beginn des vierten Quartals<br />

erhöht. Die starke Positionierung in<br />

Staatsanleihen – Unternehmensanleihen<br />

berücksichtigt das Modell nicht -<br />

wurde auf ein gutes Drittel gesenkt, die<br />

noch in der letzten Publikation gezeigten<br />

19% Cashquote sind zwischenzeitlich<br />

wieder voll investiert worden. Rohstoffe<br />

– abgebildet durch den an Terminbörsen<br />

gehandelten Rohstoffindex<br />

CRB – bleiben wie in jüngster Vergangenheit<br />

<strong>kein</strong>e Investmentalternative für<br />

das Modell. Im Hinblick auf die Wahl<br />

der Aktienmärkte bleibt es noch immer<br />

bei einem 28 %igen Anteil des US-<br />

Markts, gefolgt von den asiatischen<br />

und lateinamerikanischen Schwellenländern<br />

mit 15% respektive 10%. Europa<br />

spielt erstmals seit langem mit nur<br />

2% Gewichtung (Niederlande) trotz<br />

niedriger Bewertung <strong>kein</strong>e Rolle in der<br />

Allokation.<br />

Bei den Anleihenmärkten haben sich<br />

über das Quartal hinweg die hohen Engagements<br />

in italienischen und spanischen<br />

Staatsanleihen mit zuletzt 16 und<br />

15% gehalten. Bei der hohen Gewichtung<br />

dieser Papiere im Modell darf man<br />

allerdings nicht vergessen, dass das Modell<br />

Fundamentaldaten wie Haushaltsverschuldung<br />

oder Gesetzesnovellen<br />

nicht berücksichtigt. Wenn man es hinsichtlich<br />

der Risiken nicht besser wüsste,<br />

würden die aktuellen Kurse modelltheoretisch<br />

Kaufkurse sein.<br />

Das Abbild des Modells – der Investmentfonds<br />

Leonardo UI – konnte im<br />

vierten Quartal rund 6% wieder gutmachen.<br />

Dennoch bleibt für 2011 ein<br />

Verlust von über 10% zu verzeichnen.<br />

Der der Anlagekategorie „Mischfonds<br />

EUR flexibel“ zugeordnete Fonds erhielt<br />

zwischenzeitlich ein Morningstar Rating<br />

von fünf Sternen.


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Bei der ausgewiesenen Performance handelt es sich um eine Performance ohne Gebühren und Steuern. Die tatsächliche Performance kann durch abweichende Ausführungskurse, Steuern und Gebühren auf Portfolioebene von der ausgewiesenen Performance abweichen.<br />

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Die in diesem Dokument enthaltenen Zahlen, Daten und sonstige Informationen sind nach Auffassung der I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong> verlässlich und/oder wurden aus verlässlichen Quellen bezogen. Die I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong> übernimmt allerdings <strong>kein</strong>e Gewähr.<br />

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I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 17<br />

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Bei der ausgewiesenen Performance handelt es sich um eine Performance ohne Gebühren und Steuern. Die tatsächliche Performance kann durch abweichende Ausführungskurse, Steuern und Gebühren auf Portfolioebene von der ausgewiesenen Performance abweichen.<br />

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Die in diesem Dokument enthaltenen Zahlen, Daten und sonstige Informationen sind nach Auffassung der I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong> verlässlich und/oder wurden aus verlässlichen Quellen bezogen. Die I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong> übernimmt allerdings <strong>kein</strong>e Gewähr.<br />

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Ein Teil der Allokation des BCA-Modells<br />

– die länderspezifische Aktien(markt-)<br />

allokation – wird unabhängig vom<br />

Fonds weitestgehend in einem Portfolio<br />

aus Exchange-Traded-Funds (sog. ETFs)<br />

und Zertifikaten nachgebildet. Anders<br />

als im Fonds werden Fremdwährungspositionen<br />

nicht gesondert währungsgesichert.<br />

Damit unterliegt das Portfolio<br />

nicht nur den Schwankungen der lokalen<br />

Börsen, sondern zusätzlich der<br />

Entwicklung der Devisenkurse. Eine Besonderheit<br />

des Portofolios offenbart<br />

sich in der letzen Position der Tabelle:<br />

Hinter dem Begriff „DAX Mini Short“<br />

verbirgt sich ein Hebelzertifikat, das<br />

von fallenden Kursen profitiert. Um in<br />

Zeiten hoher Volatilität nicht zu ständigen<br />

Umschichtungen im Portfolio gezwungen<br />

zu sein, verlagert sich die taktische<br />

Komponente im aktiven <strong>Management</strong><br />

daher ausschließlich auf den<br />

Tausch dieses Absicherungsinstruments<br />

von niedrigem Hebel bei steigenden<br />

Aktienkursen hin zu hohem Hebel bei<br />

fallenden Kursen und vice versa.<br />

Am schlechtesten und damit sogar etwas<br />

schlechter als der Dax schnitt im<br />

Kalenderjahr 2011 das Aktienportfolio<br />

„Europa“ ab.<br />

Als auch nur unterdurchschnittlich erfolgreich<br />

erwies sich das Portfolio „Aktien<br />

Welt ex Europa“. Hier war die relativ<br />

schlechte Performance eindeutig auf<br />

die hohe Gewichtung von Zyklikern und<br />

Rohstofftiteln zurückzuführen, die trotz<br />

ihrer äußerst tiefen Bewertung bislang<br />

zu <strong>kein</strong>er nennenswerten Erholung<br />

kommen konnten.<br />

Zu Beginn des neuen Jahres sieht die<br />

Lage ein Stück weit besser für die zyklischen<br />

Titel unter den Aktien und wohl<br />

zumindest temporär auch für die Rohstofftitel<br />

inkl. Ölwerte aus. Die Gewinner<br />

des vergangenen Jahres waren in<br />

den vergangenen Wochen nicht erneut<br />

unter den Stars.<br />

Quelle: Scott, Ian u.a.; Global Strategy Weekly, Nomura Equity Research, London,<br />

15.01.<strong>2012</strong>, S. 6<br />

➜<br />

Anders als die Analysten von Morgan<br />

Stanley erwartet Nomura zweistellig<br />

steigende Aktienkurse für <strong>2012</strong>. Das<br />

drückt sich auch in der Gewichtung<br />

der riskanteren Branchen aus.<br />

Grafik 15<br />

18


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 19<br />

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Bei der ausgewiesenen Performance handelt es sich um eine Performance ohne Gebühren und Steuern. Die tatsächliche Performance kann durch abweichende Ausführungskurse, Steuern und Gebühren auf Portfolioebene von der ausgewiesenen Performance abweichen.<br />

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Die in diesem Dokument enthaltenen Zahlen, Daten und sonstige Informationen sind nach Auffassung der I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong> verlässlich und/oder wurden aus verlässlichen Quellen bezogen. Die I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong> übernimmt allerdings <strong>kein</strong>e Gewähr.<br />

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Eine Gruppenrotation, in der defensive<br />

risikoarme Aktien in schwankungsintensive<br />

Zykliker und Finanztitel getauscht<br />

werden, hat begonnen. Mit einem<br />

Blick auf die Bewertung lässt sich<br />

der Sachverhalt erklären. Das KGV der<br />

riskanteren Branchenvertreter steht<br />

40% tiefer als das der defensiven Kollegen.<br />

Eine Rotation bräuchte daher <strong>kein</strong>en<br />

großen Katalysator.<br />

Grafik 16<br />

Quelle: : Kalirai, Harvinder (Hrsg.); Foreign Exchange Strategy, Weekly<br />

Bulletin; BCA Research, Montreal, 13.01.<strong>2012</strong>, S. 1<br />

➜<br />

Drehen die Frühindikatoren wieder ?<br />

Noch deutet in der Breite nichts darauf<br />

hin.<br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong> <strong>2012</strong><br />

20


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 21<br />

So dürften speziell US-Unternehmen<br />

ihre Gewinne steigern können in einem<br />

Umfeld weiterhin verhaltener Lohnkosten<br />

und niedrig bleibender Zinsen. Mit<br />

erwarteten 9% Plus in den Gewinnen<br />

würde der US-Aktienmarkt gerade einmal<br />

mit einem KGV von 11 – 12 bewertet<br />

sein. Die schon ausführlich kom-<br />

mentierte expansiver werdende Geldpolitik<br />

der EZB und Chinas, sowie die<br />

Zinssenkungen einer Reihe anderer Länder<br />

dürften per Saldo die Weltwirtschaft<br />

stabilisieren und den Aktienkursen<br />

helfen.<br />

Grafik 17<br />

Quelle: Budaghyan, Arthur (Hrsg.); Emerging Market Themes going into a turbulent <strong>2012</strong>, Special Report, Emerging Markets Strategy, BCA Research, Montreal, 10.01.<strong>2012</strong>, S .10<br />

➜<br />

Die Dimension des Preisanstiegs<br />

macht Angst: ob es bei den Rohstoffaktien<br />

– speziell den Erzförderern –<br />

für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung<br />

reicht, muss sich zeigen. Eine<br />

Erholung dürfte nach dem rund<br />

40%igen Kursrückgang aber möglich<br />

sein,<br />

Die meisten technischen Indikatoren<br />

liegen derzeit noch in der Kaufzone. Interessant<br />

ist auch der Risikoindikator,<br />

der heute tiefer steht als nach dem Kollaps<br />

der Internetblase 2001. Langfristig<br />

bleibt es allerdings unklar, ob die Rallye<br />

seit März 2009 eine Erholung in einer<br />

langfristigen Baisse darstellt oder den<br />

Beginn einer neuen langfristigen<br />

Hausse. Massive makroökonomische<br />

Ungleichgewichte, hohe Verschuldung,<br />

hohe Defizite und nicht zuletzt errative<br />

Entscheidungen auf politischer Ebene<br />

können vom Aktienmarkt immer wieder<br />

ihren Tribut fordern.


Spezialsituation Emerging Markets<br />

Schon seit dem dritten Quartal 2010<br />

haben die Aktien der Schwellenländer<br />

schlechter abgeschnitten als die globale<br />

Benchmark. Zuerst waren die Aufwertung<br />

der eigenen Währungen und eine<br />

restriktive Geldpolitik als Ursache ausgemacht<br />

worden. Mit der rapide abfallenden<br />

Konjunktur dürfte auch die Orientierung<br />

der Geldpolitik wieder auf expansiv<br />

umschwenken. Der richtige<br />

Zeitpunkt sich stärker zu engagieren<br />

dürfte spätestens dann vorliegen, wenn<br />

das <strong>Wachstum</strong> der chinesischen Geldmenge<br />

sich wieder beschleunigt.<br />

Bessere Konjunkturaussichten in China<br />

strahlen bekanntlich auf die export-<br />

intensiven Schwellenländer besonders<br />

aus.<br />

Grafik 18<br />

Quelle: Budaghyan, Arthur (Hrsg.); Emerging Market<br />

Themes going into a turbulent <strong>2012</strong>, Special Report,<br />

Emerging Markets Strategy, BCA Research, Montreal,<br />

10.01.<strong>2012</strong>, S .1<br />

➜<br />

Turbulent könnte es werden, wenn<br />

sich die Krise am chinesischen Wohnungsmarkt<br />

weiter verschärft. Aufgrund<br />

Kreditverknappung gehen die<br />

Umsätze zurück.<br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong> <strong>2012</strong><br />

22


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 23<br />

Anleihen: noch immer Unternehmensanleihen.<br />

MMorgan Stanley erwartet, dass die Notenbanken<br />

auch weiterhin die Zügel locker<br />

halten. Darunter steht ein Zinsschritt<br />

der EZB von immerhin 0,5%. Die<br />

Zinsen werden länger in einer Spanne<br />

über dem kommenden Jahr bleiben.<br />

Auch wenn das systemische Risiko in<br />

der Eurozone im Jahresverlauf nachgibt,<br />

belastet das geringe <strong>Wachstum</strong> schwer.<br />

Erste Schritte hin zu einer engeren fiskalpolitischen<br />

Integration und höheren<br />

Liquidität von der EZB sind die positive<br />

Seite der Medaille. Dieselben Schritte,<br />

die das erlauben, bringen allerdings ein<br />

geringeres <strong>Wachstum</strong> mit sich. Einzeln<br />

Grafik 19<br />

Quelle: Sheets, Andrew u.a.; European Credit Strategy; Into the New Year; Morgan Stanley Europe; London,<br />

06.01.<strong>2012</strong>, S. 9<br />

betrachtet sind Sparhaushalte eine gute<br />

Sache. Wenn jedoch der private und der<br />

öffentliche Sektor gleichzeitig sparen,<br />

trübt sich der <strong>Wachstum</strong>sausblick ein.<br />

Der Eindruck verstärkt sich daher, dass<br />

Staatsanleihen in einer „Angstblase“<br />

sitzen. Nach einem Jahr einer Outperformance<br />

wird das Chance-/Risikoverhältnis<br />

uninteressant.<br />

➜<br />

Die Staatsverschuldung in den G7-<br />

Ländern steigt seit Jahren unaufhörlich<br />

– zuletzt sogar beschleunigt – an.<br />

Gleichzeitig wurden die Staatsanleihen<br />

in USA und Deutschland teurer<br />

und teurer, die Zinsen niedriger und<br />

niedriger. Eine Hausse einer eigentlich<br />

doch nicht so knappen Anlage<br />

gibt offensichtlich vielen Investoren<br />

noch immer die gesuchte Sicherheit .<br />

So war es auch bei vielen anderen<br />

Spekulationsblasen.<br />

Quelle: Zhao, Chen (Hrsg.); Strategy Outlook, First<br />

Quarter <strong>2012</strong>, Global Investment Strategy, BCA<br />

Research, Montreal, 16.12.2011, S. 21<br />

Grafik 20


Ungarn: Aus der Not klüger geworden ?<br />

Mit umstrittenen Verfassungsänderungen<br />

hat sich Ungarn die Missgunst von<br />

IWF und EU zugezogen und mit dem<br />

Eingriff in die Unabhängigkeit der Notenbank<br />

wohl auch Grundregeln der EU<br />

verletzt. Wie Griechenland wird nun<br />

auch Ungarn, das <strong>kein</strong> Mitglied des Euroraums<br />

ist, als Pleitekandidat gehandelt.<br />

Dennoch ist ein Vergleich ungerechtfertigt,<br />

da Ungarn dank hoher<br />

ausländischer Direktinvestitionen i.H.v.<br />

65% des BIP NAME gegenüber 13% in Grie-<br />

ISIN<br />

chenland ein ungemein stabileres Fundament<br />

hat. Mit 80% Staatsverschul-<br />

dung im Verhältnis zum BIP liegt auch<br />

dieses auf einem Niveau, das Griechenland<br />

heute anvisiert. Vor vier Jahren<br />

hatte der IWF Ungarn einen Kreditrahmen<br />

von 20 Mrd. EUR als Finanzhilfe<br />

gewährt, der bislang zu rund zwei Dritteln<br />

ausgeschöpft worden ist. Aktuell<br />

wird der Kapitalbedarf auf 10 bis 20<br />

Mrd. EUR geschätzt, da Ungarn sich am<br />

Kapitalmarkt mit zu hohen Zinsen refinanzieren<br />

müsste. Im Durchschnitt Irische Anleihen liegen<br />

diese knapp Fälligkeit unter 10% Kupon p.a., Art was<br />

Währung Frequenz<br />

für das Schwellenland untragbar bleibt.<br />

Besonders betroffen von der derzeiti-<br />

gen Entwicklung sind auch Österreichs<br />

Banken, die mit 41 Mrd. EUR mehr als<br />

ein Drittel aller Forderungen ausländischer<br />

Banken gegenüber Ungarn gezeichnet<br />

haben. Es zeichnet sich ab,<br />

dass die nationalkonservative Regierungspartei<br />

Fidesz mit Regierungschef<br />

Viktor Orban einlenken wird und in<br />

Kürze die umstrittene Verfassungs- und<br />

Gesetzesänderungen wieder zurückdrehen<br />

dürfte. Andernfalls käme noch ein<br />

Vertragsverletzungsverfahren Rendite (Brief) Geld Kurs* der Rating EU-<br />

Kupon Brief Kurs*<br />

Kommission hinzu.<br />

16.01.<strong>2012</strong><br />

Industrie<br />

Land<br />

Min. Stück<br />

Inkrement<br />

Moody's<br />

Risiko -<br />

Klasse (RK)<br />

Duration<br />

mod. Durat.<br />

Bemerkungen<br />

ALLIED IRISH BANKS PLC<br />

1<br />

XS0484576813<br />

Commer Banks Non-US<br />

IRELAND<br />

04.02.2013<br />

EUR<br />

FIXED<br />

1<br />

50.000<br />

1.000<br />

10,33%<br />

3,2500%<br />

90,24<br />

93,31<br />

Ba1<br />

B<br />

-6,93%<br />

1,01<br />

0,92%<br />

staatlich<br />

garantiert<br />

IRISH LIFE & PERMANENT<br />

2<br />

XS0504108118<br />

Diversified Finan Serv<br />

IRELAND<br />

22.04.2013<br />

EUR<br />

FIXED<br />

1<br />

50.000<br />

1.000<br />

8,48%<br />

3,1250%<br />

89,50<br />

93,83<br />

Ba1<br />

D<br />

-16,27%<br />

1,23<br />

1,13%<br />

staatlich<br />

garantiert<br />

BORD GAIS EIREANN<br />

3<br />

XS0434144969<br />

Gas-Distribution<br />

IRELAND<br />

16.06.2014<br />

EUR<br />

FIXED<br />

1<br />

50.000<br />

1.000<br />

7,42%<br />

5,7500%<br />

95,56<br />

96,38<br />

Baa3<br />

A<br />

-1,87%<br />

2,24<br />

2,09%<br />

Mehrheitsaktionär<br />

ist irischer Staat<br />

NAME<br />

ISIN<br />

Industrie<br />

Land<br />

Fälligkeit<br />

Währung<br />

Ungarische Anleihen<br />

Kupon Art<br />

Frequenz<br />

Min. Stück<br />

Inkrement<br />

Rendite (Brief)<br />

Kupon<br />

Geld Kurs*<br />

Brief Kurs*<br />

Rating<br />

Moody's<br />

Risiko -<br />

Klasse (RK)<br />

Duration<br />

mod. Durat.<br />

16.01.<strong>2012</strong><br />

Bemerkungen<br />

HUNGARIAN DEVELOPMENT BA<br />

1<br />

XS0272248492<br />

Sovereign Agency<br />

HUNGARY<br />

30.10.2013<br />

EUR<br />

FIXED<br />

1<br />

50.000<br />

1.000<br />

10,21%<br />

4,1250%<br />

85,00<br />

90,50<br />

Ba1<br />

B<br />

-5,36%<br />

1,74<br />

1,58%<br />

MOL HUNGARIAN OIL & GAS<br />

2<br />

XS0231264275<br />

Oil Comp-Integrated<br />

HUNGARY<br />

05.10.2015<br />

EUR<br />

FIXED<br />

1<br />

50.000<br />

1.000<br />

9,12%<br />

3,8750%<br />

83,30<br />

84,05<br />

#N/A N/A<br />

B<br />

-5,38%<br />

3,47<br />

3,18%<br />

Fitch Rating<br />

BBB-<br />

M<strong>AG</strong>YAR TELECOM BV<br />

3<br />

XS0473176658<br />

Telecom Services<br />

HUNGARY<br />

15.12.2016<br />

EUR<br />

FIXED<br />

2<br />

50.000<br />

1.000<br />

20,46%<br />

9,5000%<br />

63,33<br />

67,00<br />

B2<br />

C<br />

-10,82%<br />

3,76<br />

3,41%<br />

24


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 25<br />

Irland: <strong>2012</strong> <strong>kein</strong> <strong>Wachstum</strong><br />

Noch vor wenigen Monaten galten die<br />

Iren als Blaupause für eine gelungene<br />

Sanierung. Der Schritt unter den europäischen<br />

Rettungsschirm und ein entschlossener<br />

Sparkurs hatte das Land erstaunlich<br />

schnell aus der Krise hin zu einem<br />

wenn auch kleinen <strong>Wachstum</strong> in<br />

2011 von 0,6% gebracht. Weil die Iren<br />

allerdings kaum noch Geld ausgeben,<br />

fielen die Steuereinnahmen 2011 um<br />

800 Mio EUR niedriger aus als erwartet.<br />

Die Arbeitslosenquote verharrt auf hohen<br />

14%. Die Abhängigkeit vom Export<br />

dürfte bei den schlechten Aussichten<br />

NAME<br />

ISIN<br />

Industrie<br />

Land<br />

der Weltwirtschaft das Land wieder in<br />

die Rezession zurückbringen. Die Kürzungen<br />

der Staatsausgaben und des<br />

Gesundheitssystems sind umfangreich.<br />

Allein die Einkommen im öffentlichen<br />

Dienst sind um 14% zurückgegangen.<br />

Eine Mehrwertsteuererhöhung um 2<br />

% auf 23% ist der nächste Schritt des<br />

Finanzministeriums für die 4,6 Millionen<br />

Iren. Derzeit liegt das Haushaltsdefizit<br />

noch bei 9,8%, bis 2015 sollen es<br />

nur noch 3% sein, was nur über einen<br />

starken Export gelingen kann. Über<br />

50% aller Exporte gehen allerdings in<br />

die Eurozone und nach Großbritannien,<br />

wo aufgrund der Sparmaßnahmen <strong>2012</strong><br />

eine Rezession droht.<br />

Fälligkeit<br />

Währung<br />

Irische Anleihen<br />

Kupon Art<br />

Frequenz<br />

Min. Stück<br />

Inkrement<br />

Bislang wurde von EU, EZB und IWF ein<br />

Hilfspaket von 67,5 Mrd. EUR genehmigt,<br />

ein weiteres steht nicht an, da das<br />

Land sich aus heutiger Sicht bis Ende<br />

2013 vollständig finanzieren kann. Einzig<br />

das Zinsniveau der Hilfskredite soll<br />

nach Meinung der irischen Regierung<br />

aufgrund gezeigter Erfolge weiter sinken.<br />

Die europaweit niedrigsten Ertragssteuersätze<br />

hingegen sind trotz der<br />

Krise bislang ein Tabuthema geblieben.<br />

Damit bleibt ein Stellhebel des Staates<br />

noch ungenutzt.<br />

Rendite (Brief)<br />

Kupon<br />

Geld Kurs*<br />

Brief Kurs*<br />

Rating<br />

Moody's<br />

Risiko -<br />

Klasse (RK)<br />

Duration<br />

mod. Durat.<br />

16.01.<strong>2012</strong><br />

Bemerkungen<br />

ALLIED IRISH BANKS PLC<br />

1<br />

XS0484576813<br />

Commer Banks Non-US<br />

IRELAND<br />

04.02.2013<br />

EUR<br />

FIXED<br />

1<br />

50.000<br />

1.000<br />

10,33%<br />

3,2500%<br />

90,24<br />

93,31<br />

Ba1<br />

B<br />

-6,93%<br />

1,01<br />

0,92%<br />

staatlich<br />

garantiert<br />

IRISH LIFE & PERMANENT<br />

2<br />

XS0504108118<br />

Diversified Finan Serv<br />

IRELAND<br />

22.04.2013<br />

EUR<br />

FIXED<br />

1<br />

50.000<br />

1.000<br />

8,48%<br />

3,1250%<br />

89,50<br />

93,83<br />

Ba1<br />

D<br />

-16,27%<br />

1,23<br />

1,13%<br />

staatlich<br />

garantiert<br />

BORD GAIS EIREANN<br />

3<br />

XS0434144969<br />

Gas-Distribution<br />

IRELAND<br />

16.06.2014<br />

EUR<br />

FIXED<br />

1<br />

50.000<br />

1.000<br />

7,42%<br />

5,7500%<br />

95,56<br />

96,38<br />

Baa3<br />

A<br />

-1,87%<br />

2,24<br />

2,09%<br />

Mehrheitsaktionär<br />

ist irischer Staat<br />

Ungarische Anleihen<br />

NAME Industrie<br />

Fälligkeit Kupon Art Min. Stück Rendite (Brief) Geld Kurs* Rating Risiko - Duration<br />

16.01.<strong>2012</strong><br />

Bemerkungen


<strong>2012</strong> – Der Fall für hochrentierliche Anleihen<br />

Die Dimension der Risikoprämien bildet<br />

aktuell eine volle Rezession ab. Der Unternehmenssektor<br />

weist sehr solide Bilanzen<br />

auf, was auch bei Eintreten einer<br />

Rezession das Ausfallrisiko reduziert.<br />

Der Unternehmenssektor – gerade in<br />

dne USA – hat seine Verschuldungsquote<br />

gewaltig reduziert.<br />

Grafik 21<br />

Quelle: Quelle: Sheets, Andrew u.a.; European Credit<br />

Strategy; Into the New Year; Morgan Stanley Europe;<br />

London, 06.01.<strong>2012</strong>, S. 29<br />

➜<br />

Hochverzinsliche Anleihen europäischer<br />

Schuldner bringen durchschnittlich<br />

bei fallender Verschuldung<br />

der Unternehmen meist mehr<br />

Rendite.<br />

Ein treffsicherer Indikator ist das Senior<br />

Loan Officer Survey der Fed, die bislang<br />

relativ genau die Ausfallrate prognostiziert<br />

hat. Die Kreditsachbearbeiter sind<br />

näher an den Firmen dran und können<br />

daher am besten derartige Aussagen<br />

machen. Der Bereich High Yield ist in<br />

besonderem Maß von dem Kreditabbau<br />

der Banken betroffen. So dürften durchaus<br />

10% der Schuldner in den kommenden<br />

beiden Jahren <strong>kein</strong>e Finanzierung<br />

von Banken mehr erhalten.<br />

Anleihen<br />

Anleihen Anleihen<br />

26


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 27<br />

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Die in diesem Dokument enthaltenen Zahlen, Daten und sonstige Informationen sind nach Auffassung der I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong> verlässlich und/oder wurden aus verlässlichen Quellen bezogen. Die I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong> übernimmt allerdings <strong>kein</strong>e Gewähr.<br />

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I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 29<br />

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Währungen: Einbahnstraße für den US-$ ?<br />

EEine neue Serie von globalen Geldmengenausweitungen<br />

wird am Ende die riskanteren<br />

unter den Investments begünstigen.<br />

Aufgrund seiner antizyklischen<br />

Natur ist es unserer Meinung<br />

nach zu früh das Ende der US-$-Abwertung<br />

zu verkünden. Sobald die Reflationierungspolitik<br />

greift, sollten die<br />

Rohstoffwährungen ihren säkularen<br />

Anstieg auch gegen den US-$ wieder<br />

fortsetzen.<br />

Nach herrschender Meinung sollten Bedenken<br />

über die Fiskalpolitik der USA<br />

bis zur Präsidentenwahl im November<br />

weiter zunehmen und den Druck auf<br />

den US-$ erhöhen. Dass Europas Schuldenprobleme<br />

aus dem Scheinwerferlicht<br />

verschwinden, bleibt allein betrachtet<br />

sicher eine fromme Hoffnung.<br />

Zur Abwechslung könnte aber auch einmal<br />

die nicht haltbare Schuldensituation<br />

der USA von den Investoren wahrgenommen<br />

werden.<br />

Die Möglichkeit, dass aus einem historisch<br />

antizyklischen Verhalten des Dol-<br />

lars ein prozyklisches wird, wäre ebenfalls<br />

eine Option. Das würde bedeuten,<br />

dass steigende Aktienkurse – anders als<br />

in den letzten zehn Jahren – von einem<br />

steigenden Dollar begleitet werden.<br />

Doch woher kam damals der negative<br />

Zusammenhang ? Es war die US-Geldpolitik,<br />

die 2001 frühzeitig auf Expansion<br />

umschwenkte und den Dollar im<br />

Außenwert schwächte. Von einem<br />

nachhaltigen Trendwechsel dürfte die<br />

Währung allerdings noch ein Stückweit<br />

entfernt sein, denn überbordende Leistungsbilanzdefizite<br />

und negative Realzinsen<br />

decken sich nicht mit dem Zustand<br />

der Vereinigten Staaten zum Zeitpunkt<br />

der großen Wendepunkte in den<br />

frühen 80iger und Mitte der 90iger Jahre.<br />

Damals gab es positive kurzfristige<br />

Realzinsen und einen im Verhältnis zum<br />

Bruttoinlandsprodukt rund 1%igen<br />

Leistungsbilanzüberschuss.<br />

Fundamentale Faktoren, die die Entwicklung<br />

in den 90iger Jahren – der<br />

letzten längeren Phase einer positiven<br />

Korrelation von Aktien und Dollar – begünstigten,<br />

liegen nicht vor. Einer der<br />

wichtigsten Gründe in den 90iger Jahren<br />

war der Zufluss von ausländischem<br />

Risikokapital, das in den USD-Raum<br />

floss. Am Gipfel der Hausse im Frühjahr<br />

2000 machten Aktienkäufe knapp über<br />

40 % aller ausländischen Mittelzuflüsse<br />

in die USA aus. Finanzinvestitionen von<br />

Ausländern insgesamt, also Aktien und<br />

Anleihen und Direktinvestitionen,<br />

brachten es auf über 80% aller Zuflüsse.<br />

Solche Zahlen gehören der Vergangenheit<br />

an. Heute sind es Käufe von<br />

Staatsanleihen als bei weitem größter<br />

Posten unter den ausländischen Mittelzuflüssen.<br />

Und anders als Aktien sind<br />

Zuflüsse in Staatsanleihen regelmäßig<br />

währungsgesichert und damit währungsneutral,<br />

vor allem wenn Sicherungskosten<br />

aufgrund geringer Zinsdifferenzen<br />

kaum anfallen.<br />

Grafik 22<br />

Quelle: : Kalirai, Harvinder (Hrsg.); Foreign Exchange<br />

Strategy, Weekly Bulletin; BCA Research, Montreal,<br />

13.01.<strong>2012</strong>, S. 4<br />

30


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 31<br />

Sollte es nun zu einer Rückkehr der Spekulationslust<br />

kommen, sind es nicht<br />

mehr die US-Technologietitel der 90iger<br />

Jahre, die das Geld ins Land holen, sondern<br />

Titel der Schwellenländer, die es<br />

dorthin abfließen lassen. Schwellenländer<br />

als solche schnitten im Vorjahr relativ<br />

schlecht ab, was sich <strong>2012</strong> wieder<br />

ändern könnte.<br />

Grafik 23<br />

Quelle: : Kalirai, Harvinder (Hrsg.); Foreign Exchange<br />

Strategy, Special Report; BCA Research, Montreal,<br />

06.01.<strong>2012</strong>, S. 5<br />

Währungen<br />

Währungen


Rohstoffe: Zurück in die Normalität.<br />

DDie größten Profiteure einer international<br />

lockeren Geldpolitik in Kombination<br />

eines wieder schwächer werdenden US-<br />

Dollars wären mit den Rohstoffwährungen<br />

die Rohstoffe selbst. Auch im historischen<br />

Blickwinkel dürfte sich der langfristige<br />

Aufwärtstrend der Rohstoffpreise<br />

eher weiter fortsetzen, solange mehr<br />

als 2,5 Mrd. Menschen in Entwicklungsländern<br />

wie China und Indien nach<br />

westlichem Lebensstandards streben.<br />

Die meisten Rohstoffindices sind seit<br />

Mitte 2011 in einem Abwärtstrend.<br />

Grafik 24<br />

Quelle: Kalirai, Harvinder (Hrsg.); Foreign Exchange Strategy, Special Report; BCA Research, Montreal, 06.01.<strong>2012</strong>,<br />

S. 6<br />

Rohstoffe<br />

Rohstoffe<br />

➜<br />

Der Russe Kondratieff hatte 1925 die<br />

Theorie kurz-, mittel- und langfristiger<br />

Konjunkturzyklen aufgestellt.<br />

Gerade die langfristigen rund 50 Jahre<br />

dauernden Zyklen deuten nicht<br />

auf ein Ende der Rohstoffhausse hin.<br />

32


I. Quartal <strong>2012</strong> I.C.M. Bulletin 33<br />

Die kritische Frage lautet nun, ob sich<br />

der Abwärtstrend kurzfristig noch in<br />

eine wasserfallähnliche Bewegung analog<br />

2008 verwandelt. Ein klares Signal<br />

für die Trendwende hingegen dürfte<br />

eine erneute Beschleunigung im <strong>Wachstum</strong><br />

der chinesischen Geldmenge darstellen.<br />

Quelle: Kalirai, Harvinder (Hrsg.); Foreign Exchange Strategy, Special Report; BCA Research,<br />

Montreal, 06.01.<strong>2012</strong>, S. 7<br />

Grafik 25<br />

➜<br />

Die letzten Meldungen aus China<br />

zeigen, dass der Wendepunkt in der<br />

Geldpolitik erreicht ist.


Disclaimer<br />

1.<br />

Die vorliegenden Empfehlungen können<br />

je nach den speziellen Anlagezielen,<br />

dem Anlagehorizont und der individuellen<br />

Vermögenslage für einzelne<br />

Anleger nicht oder nur bedingt geeignet<br />

sein. Sie sind grundsätzlich auf<br />

eine mittelfristige Anlagestrategie –<br />

also einem Zeithorizont von mindestens<br />

sechs Monaten – ausgerichtet<br />

und für Anleger geeignet, die ein höheres<br />

Verlustrisiko in ihrer Anlagestrategie<br />

in Kauf nehmen. Genannte Kursziele<br />

sind dagegen an <strong>kein</strong>en Zeitraum<br />

für deren Erreichen geknüpft. Die in<br />

diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen<br />

und Meinungen wurden<br />

von der I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong><br />

nach bestem Urteilsvermögen abgegeben<br />

und entsprechen dem Stand<br />

zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments.<br />

Sie können sich aufgrund<br />

künftiger Ereignisse oder Entwicklungen<br />

jederzeit ändern.<br />

2.<br />

Dieses Dokument darf in anderen Ländern<br />

nur in Einklang mit dort geltendem<br />

Recht verteilt werden. Personen,<br />

die in den Besitz dieses Dokuments<br />

gelangen, sollten sich über die dort<br />

geltenden Rechtsvorschriften informieren<br />

und befolgen.<br />

3.<br />

Dieses Dokument stellt eine unabhängige<br />

Bewertung durch die I.C.M. InvestmentBank<br />

<strong>AG</strong> dar, soweit nicht<br />

andere Quellen angegeben sind. Alle<br />

hierin enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen<br />

und Erklärungen sind<br />

diejenigen des Verfassers des Dokuments<br />

und stimmen nicht notwendigerweise<br />

mit denen dritter Parteien<br />

überein. Die I.C.M. InvestmentBank<br />

<strong>AG</strong> hat die Informationen, auf die sich<br />

das Dokument stützt, aus Quellen<br />

übernommen, die sie als zuverlässig<br />

einschätzt, hat aber nicht alle diese Informationen<br />

selbst verifiziert. Dementsprechend<br />

gibt die I.C.M. InvestmentBank<br />

<strong>AG</strong> <strong>kein</strong>e Gewährleistung<br />

oder Zusicherung hinsichtlich der Vollständigkeit<br />

oder Richtigkeit der in diesem<br />

Dokument enthaltenen Informationen<br />

oder Meinungen ab. Alle verwendeten<br />

und zitierten Quellen können<br />

auf Anfrage gerne zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

4.<br />

Des Weiteren übernimmt die I.C.M.<br />

InvestmentBank <strong>AG</strong> <strong>kein</strong>e Haftung für<br />

Verluste, die durch die Verteilung und/<br />

oder Verwendung dieses Dokuments<br />

verursacht und/oder mit der Verteilung/Verwendung<br />

dieses Dokuments<br />

im Zusammenhang stehen. Eine Ent-<br />

scheidung bezüglich einer Wertpapieranlage<br />

sollte auf der Grundlage<br />

unabhängiger Investmentanalysen<br />

und Verfahren sowie anderer Studien,<br />

einschließlich, jedoch nicht beschränkt<br />

auf, Informationsmemoranden, Verkauf-<br />

oder Emissionsprospekte erfolgen<br />

und nicht auf der Grundlage dieses<br />

Dokuments. Obgleich die I.C.M.<br />

InvestmentBank <strong>AG</strong> Hyperlinks zu Internet-Seiten<br />

von in diesem Dokument<br />

erwähnten Unternehmen angeben<br />

kann, bedeutet die Einbeziehung eines<br />

Links nicht, dass die I.C.M. InvestmentBank<br />

<strong>AG</strong> sämtliche Daten auf der<br />

verlinkten Seite bzw. Daten, auf welche<br />

von dieser Seite aus zugegriffen<br />

werden kann, bestätigt, empfiehlt<br />

oder genehmigt. Die I.C.M. InvestmentBank<br />

<strong>AG</strong> übernimmt weder eine<br />

Haftung für solche Daten noch für irgendwelche<br />

Konsequenzen, die aus<br />

der Verwendung dieser Daten entstehen.<br />

5.<br />

Interessenkonflikte können sich aus<br />

folgenden Sachverhalten ergeben: Die<br />

I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong> agiert als<br />

Finanzkommissionär für Emissionen<br />

der Landesbank Berlin in diesen Wertpapieren:<br />

Vietnam Opportunity Zertifikat<br />

(LBB1XG) und Vietnam Real Estate<br />

Zertifikat (LBB1XW). Weiterhin<br />

übernimmt die I.C.M. Investment-<br />

Bank <strong>AG</strong> das <strong>Management</strong> der Top<br />

Rendite Zertifikate (LBB22P und LB-<br />

B0CZ), des China Offshore Zertifikates<br />

(LBB12R) und des Leonardo<br />

UI-Fonds (A0MYG1). Die I.C.M. InvestmentBank<br />

<strong>AG</strong> hat folgende<br />

Wertpapiere, über die in der folgenden<br />

Publikation eine Meinung geäußert<br />

wird, im Eigenbestand: Vietnam<br />

Opportunity Zertifikat (LB-<br />

B1XG), Oschadbk 16 (A1GNCZ),<br />

Obras 12 (A0NUBG),Obras 18<br />

(A1GN6G), VTB 16 (A0GNFE), BES<br />

Fin 35 (A0DW9F), FCE 13<br />

(A0NUKS), Hung Devel 12<br />

(A0NX43), Hung Devel 13<br />

(A0G0TC), Ally Cred 12 (A0NWCF),<br />

Anglo Irish 11 (A1GJRX), SLM 14<br />

(A0AVNT), Fade 15 (A1GMUF),<br />

Pemex 17 (A1ANE1), Comp de Saint<br />

Gob 17 (A0NRBY), Mol 15 (A0GG-<br />

DD), Cemex Fin 14 (A0LN0J), Bk of<br />

Ireland 13 (A0GUKA).<br />

HyperLinks:<br />

http://www.morganstanley.com/terms.html<br />

http://www.nomura.com/<br />

http://www.crediteurope.ru/en/research/<br />

http://www.bcaresearch.com/public/<br />

general/copyright.asp<br />

http://www.rencap.com/<br />

34


Herausgeber: I.C.M. InvestmentBank <strong>AG</strong><br />

verantwortl. für den Inhalt: Dr. Norbert Hagen<br />

Zuständige Aufsichtsbehörde:<br />

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

Instituts-Nr. 117 810<br />

Vorstand: Dr. Christian Gärtner, Dietmar Hebendanz<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Dieter Wenzl<br />

Datum der ersten Veröffentlichung: 24.01.<strong>2012</strong><br />

Sitz der Gesellschaft ist Berlin<br />

Hauptniederlassung Berlin<br />

Meinekestraße 26, 10719 Berlin<br />

Fon 030/88 71 06-0, Fax 030/88 71 06-20<br />

Ihr Ansprechpartner: Herr Dr. Reinhard Hellmuth, Durchwahl -12<br />

e-mail: r.hellmuth@i-c-m.de<br />

Niederlassung Dresden<br />

Augustusweg 44, 01445 Radebeul<br />

Fon 0351/4 49 45-0, Fax 0351/4 49 45-32<br />

Ihr Ansprechpartner: Herr Mirko Schulz, Durchwahl -25<br />

e-mail: m.schulz@i-c-m.de<br />

Niederlassung Kassel<br />

Neue Fahrt 2, 34117 Kassel<br />

Fon 0561/7 00 49-0, Fax 0561/7 00 49-20<br />

Ihr Ansprechpartner: Herr Heiko Lorenz, Durchwahl -25<br />

e-mail: h.lorenz@i-c-m.de<br />

Niederlassung Kleve<br />

Im Haus der wekra Finanz GmbH, Ringstraße 54, 47533 Kleve<br />

Fon 02821/71 14 45-0, Fax 02821/71 14 45-11<br />

Ihr Ansprechpartner: Herr Gregor Schoofs, Durchwahl -30<br />

e-mail: g.schoofs@i-c-m.de<br />

Büro München<br />

Flemingstraße 83, 81925 München<br />

Fon 089 / 568 253 10-10, Fax 089 / 568 253 10-40<br />

Ihr Ansprechpartner: Herr Ralf Beeg, e-mail: r.beeg@i-c-m.de<br />

Niederlassung Nürnberg<br />

Weintraubengasse 2, 90403 Nürnberg<br />

Fon 0911/2 06 50-0, Fax 0911/2 06 50-50<br />

Ihr Anprechpartner: Herr Peter Dobler, Durchwahl -24<br />

e-mail: p.dobler@i-c-m.de<br />

Internet: http://www.i-c-m.de<br />

Gestaltung und Druck: www.osterchrist.de · Nürnberg

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