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7. Freigabesymposium Freigabe von Flächen am Standort Greifswald

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<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong><br />

<strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Ronald Zimmer, Energiewerke Nord GmbH


Übersicht über das Gelände der EWN GmbH 1999<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 2


Schwerpunkte:<br />

1. Betriebshistorie, Kategorisierung und Messverfahren<br />

2. In-situ-G<strong>am</strong>maspektrometrie und praktische Beispiele<br />

3. Mittelungsflächen bei der in-situ-G<strong>am</strong>maspektrometrie<br />

4. Abzug des Cs-137 Anteils aus Tschernobyl bzw. Kernwaffenfallout<br />

(Einzelfall)<br />

5. Entwidmung<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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Betriebshistorie<br />

• Inbetriebnahme der Blöcke 1 bis 4 1973 - 1979<br />

• Probebetrieb Block 5 1989<br />

• Einstellen des Betriebes 1990<br />

• Baustellenberäumung ab 1990<br />

• Stilllegungsgenehmigung 1995<br />

anschließend Beginn des Rückbaus<br />

• Feststellungsbescheid für Bodenflächen 1999<br />

Beginn der Kategorisierung der <strong>Flächen</strong><br />

________________________________<br />

Ges<strong>am</strong>tfläche ca. 170 ha<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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Einstufung des Geländes der EWN GmbH in die<br />

radiologischen Kategorien<br />

kont<strong>am</strong>iniert - rot, Verdacht auf Kont<strong>am</strong>ination – gelb<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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Kategorisierung<br />

Einteilung erfolgt grundsätzlich nach technologischen<br />

Gesichtspunkten und nach Auswertung der Betriebsgeschichte<br />

• Kategorie 1 - kont<strong>am</strong>inationsfrei<br />

Kontakt mit radioaktiven Stoffen wird ausgeschlossen<br />

• Kategorie 2 - Verdacht auf Kont<strong>am</strong>ination<br />

aufgrund der Betriebshistorie kann eine Berührung mit<br />

radioaktiven Stoffen bzw. eine Kont<strong>am</strong>inationsverschleppung<br />

nicht ausgeschlossen werden<br />

• Kategorie 3 - kont<strong>am</strong>iniert<br />

ein Kontakt mit radioaktiven Stoffen erfolgte<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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Beweissichernde Messungen auf kont<strong>am</strong>inationsfreien<br />

<strong>Flächen</strong> (Kategorie 1)<br />

• <strong>Flächen</strong> unterlagen nicht dem Feststellungsbescheid<br />

• beweissichernde Kontrollmessungen zur Bestätigung der Einstufung<br />

aufgrund der Betriebshistorie<br />

• Deposition nur durch luftgetragene Aktivität während der 18 jährigen<br />

Betriebszeit<br />

• Indikator für künstliche Nuklide aus dem KGR ist das Nuklid Co-60<br />

• Nachweis des Nichteindringens <strong>von</strong> Aktivität<br />

• Messverfahren: - unkollimierte in-situ-G<strong>am</strong>maspektrometrie<br />

- g<strong>am</strong>maspektrometrische Auswertung <strong>von</strong> Proben<br />

• Nachweisgrenzen für das Nuklid Co-60: 0,015 Bq/g bzw. 0,1 Bq/cm²<br />

• nach Kontrollmessungen keine Tätigkeiten erlaubt, die eine<br />

Kont<strong>am</strong>ination zur Folge haben könnten<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 7


Verfahren zur <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> Bodenflächen der Kategorie I<br />

Information der Behörde und des<br />

Sachverständigen<br />

Bodenfläche<br />

Kategorie I<br />

Kontrollmessungen<br />

zur Bestätigung der<br />

Kont<strong>am</strong>inationsfreiheit<br />

Stichprobenkontrolle durch<br />

Sachverständigen<br />

<strong>Freigabe</strong> durch SSB<br />

(ohne Behörde)<br />

<strong>Freigabe</strong> zur<br />

Entwidmung der<br />

Bodenfläche<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 8


Voraussetzungen für das Verfahren der <strong>Flächen</strong>freigabe<br />

(Kategorie 2 und 3)<br />

• Feststellungsbescheid mit <strong>Freigabe</strong>grenzwerten/Randbedingungen<br />

(ab 2004 gilt die StrlSchV § 29 und die Anlagen III und IV)<br />

• durchgeführte Einstufung der <strong>Flächen</strong><br />

• Beräumung der <strong>Flächen</strong> und Demontage aller nicht festverbundenen<br />

Teile<br />

• Voruntersuchungen<br />

- Nuklidvektor<br />

- Eindringtiefe<br />

• Auswahl Messverfahren für die Entscheidungsmessung<br />

• gegebenenfalls Berechnung der Messpunktdichte<br />

• Vorliegen einer bestätigten Freimessk<strong>am</strong>pagne<br />

• nach Freimessung keine Tätigkeiten erlaubt, die eine erneute<br />

Kont<strong>am</strong>ination zur Folge haben könnten<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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Verfahren <strong>von</strong> der Anmeldung bis zur Freigebe der Bodenflächen der Kategorie II and III<br />

Anmeldung einer<br />

Freimessk<strong>am</strong>pagne für<br />

Bodenflächen<br />

Behörde,<br />

Sachverständige<br />

<strong>Freigabe</strong> der<br />

Freimessk<strong>am</strong>pagne<br />

Antrag auf <strong>Freigabe</strong><br />

der Bodenfläche<br />

Behörde,<br />

Sachverständige<br />

<strong>Freigabe</strong> durch die<br />

Behörde<br />

Bodenfläche<br />

Kategorie II + III<br />

Ausführung der<br />

Messung?<br />

Entscheidungsmessung<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

ja<br />

<strong>Freigabe</strong> zur<br />

Entwidmung der<br />

Bodenfläche<br />

nein<br />

ja<br />

Bodenfächenabtrag<br />

nein<br />

Material aus<br />

Abtrag (Freimess-<br />

k<strong>am</strong>pagne Reststoffe)<br />

Seite 10


Entscheidungsmessung auf kont<strong>am</strong>inierten <strong>Flächen</strong> bzw.<br />

Verdachtsflächen<br />

• <strong>Flächen</strong> unterliegen dem Feststellungsbescheid bzw. § 29 StrlSchV<br />

• Messpunktdichte wird bei Verdachtsflächen berechnet, bei<br />

kont<strong>am</strong>inierten <strong>Flächen</strong> erfolgt flächendeckende Messung<br />

• Messverfahren: - kollimierte und unkollimierte in-situ-G<strong>am</strong>ma-<br />

spektrometrie<br />

- g<strong>am</strong>maspektrometrische Auswertung <strong>von</strong> Proben<br />

- Bewertung <strong>von</strong> entnommenen Material in der<br />

Freimessanlage<br />

• Mittlungsflächen 1 bis 6 m² (kollimiert) bzw. 100 m² (unkollimiert)<br />

• Anwendung der Summenformel<br />

• im Einzelfall Abzug des Cs-137 Anteils aus Tschernobyl bzw.<br />

Kernwaffenfallout möglich<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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In-situ-G<strong>am</strong>maspektrometriemessungen<br />

• <strong>Freigabe</strong>werte für uneingeschränkte <strong>Freigabe</strong>:<br />

• für versiegelte Oberflächen (z.B. Straßen)<br />

Co - 60 – 0,2 Bq/cm²<br />

Cs-137 – 0,4 Bq/cm²<br />

• für unversiegelte Oberflächen (Bodenmessung mit ca. 5 cm<br />

Eindringtiefe)<br />

Co - 60 – 0,03 Bq/g<br />

Cs-137 – 0,06 Bq/g<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 12


In-situ-G<strong>am</strong>maspektrometriemessungen<br />

Auswertungen der Messungen<br />

Kategorie I (Kont<strong>am</strong>inationsfrei)<br />

Messungen: Stichproben ohne Kollimator;<br />

1 Messung pro 1000 m²<br />

Messzeit: 3000 Sekunden<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 13


In-situ-G<strong>am</strong>maspektrometriemessungen<br />

Auswertungen der Messungen<br />

Kategorie II (Kont<strong>am</strong>inationsverdacht)<br />

Messungen: ca. 4 % <strong>von</strong> der Fläche mit 70°-Kollimator;<br />

Mittelungsfläche 6 m²<br />

oder<br />

100 % <strong>von</strong> der Fläche ohne Kollimator<br />

Mittelungsfläche 100 m² (seit 2005)<br />

Messzeit: 1000 oder 3000 Sekunden<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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In-situ-G<strong>am</strong>maspektrometriemessungen<br />

Auswertungen der Messungen<br />

Kategorie III (Kont<strong>am</strong>ination)<br />

Messungen: 100 % <strong>von</strong> der Fläche mit 70°-Kollimator;<br />

Mittelungsfläche 6 m²<br />

Messzeit: 1000 Sekunden<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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In-situ-G<strong>am</strong>maspektrometrie<br />

• Reinst-Germanium-Detektor mit 60 % Effektivität<br />

• 30°-, 70°- und 90�- Kollimator (Wolfr<strong>am</strong>)<br />

• schwenkbare Detektoraufnahme, höhenverstellbar<br />

• Insikont-Software 2.46 mit folgenden Par<strong>am</strong>etern<br />

- Abstand Boden - Detektor 85 cm (teilweise 100 cm)<br />

- Bodendichte 1,3 kg/dm³ bzw. Betondichte 2,3 kg/dm³<br />

- Bezugsschichtdicke 5 cm bzw. Oberflächenkont<strong>am</strong>ination<br />

- Mittelungsfläche 1 bis 6 m² (kollimiert) 100 m² (unkollimiert)<br />

- Messzeit 1000 s kollimiert und 3000 s unkollimiert<br />

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In–situ–G<strong>am</strong>maspektrometriemessung auf versiegelte <strong>Flächen</strong><br />

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Entscheidungsmessung bei Gleisen<br />

• Bewertung <strong>von</strong> Schienen und Schwellen<br />

1. Durch Demontage und anschließender Freimessung in der FMA<br />

2. Freimessung durch in-situ-g<strong>am</strong>maspektrometrische Messungen<br />

• Entfernen des Schotters und Freimessung in der FMA<br />

• Bewertung der neu entstandenen Fläche mittels in-situ-G<strong>am</strong>maspektrometrie<br />

Einzelfall - Weiternutzung <strong>von</strong> Gleisen:<br />

Bewertung der Schienen, Schwellen und Schotter durch in-situ-<br />

G<strong>am</strong>maspektrometrie unter Berücksichtigung der Betriebshistorie<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 18


Demontage der Schienen<br />

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Seite 19


In–situ–G<strong>am</strong>maspektrometriemessung auf Gleisen<br />

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Seite 20


Crud - Teilchen<br />

Masse des Teilchens 2,5 µg mit einer Aktivität <strong>von</strong> 10 5 Bq Co-60<br />

in eine Tiefe <strong>von</strong> 15 cm im Schotter gefunden<br />

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Seite 21


Entfernen des Schotters und Gebindeerstellung für die FMA<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 22


Messung <strong>von</strong> unversiegelten Bodenflächen (Graben 60)<br />

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Seite 23


Messung <strong>von</strong> unversiegelten Bodenflächen (Graben 60)<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 24


Graben 60 nach Reinigung<br />

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Seite 25


In-situ-G<strong>am</strong>maspektrometriemessung (Voruntersuchung)<br />

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Seite 26


Abtrag des Bodens mittels Handschachtung im Raster<br />

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Seite 27


Messung in der Freimessanlage<br />

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Seite 28


Kläranlage und Graben 60<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 29


Mittelungsflächen bei der Bodenflächenfreimessung<br />

mit der in-situ- G<strong>am</strong>maspektrometrie<br />

Voraussetzung: Charakterisierung (INSIKONT) muss für die Detektoren<br />

vorhanden sein<br />

Bestimmung der sichtbaren Messfläche in Abhängigkeit vom Kollimator und<br />

<strong>von</strong> der Detektorhöhe mit Hilfe der ASW1- und ASW2-Werte<br />

Beispiel: 70° Kollimator<br />

• ASW1 (unendlich ausgedehnte Fläche) 13,2 Bq/kg<br />

• wenn ASW2 (endlich ausgedehnte Fläche, bestimmt durch<br />

Mittelungsfläche) gleich ASW1, ist diese Mittelungsfläche gleich<br />

der maximal sichtbaren Messfläche<br />

ASW-Ausschlusswert<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 30


Mittelungsfläche (endlich)<br />

Detektorkristall<br />

Kollimator<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Detektorkristall<br />

Kollimator<br />

sichtbare Fläche (unendlich)<br />

Seite 31


ASW 2 – Werte für unterschiedliche Mittelungsflächen<br />

in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Detektorhöhe<br />

Mittelungsfläche<br />

1 m²<br />

2 m²<br />

3 m²<br />

6 m²<br />

9 m²<br />

12 m²<br />

20 cm<br />

50 cm<br />

Detektorhöhe<br />

85 cm<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

13,6<br />

13,5<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

14,9<br />

13,8<br />

13,7<br />

-<br />

-<br />

-<br />

24,7<br />

16,7<br />

14,8<br />

13,8<br />

13,7<br />

-<br />

100 cm<br />

31,4<br />

19,6<br />

16,2<br />

14,0<br />

13,8<br />

13,7<br />

Seite 32


Folgende Randbedingungen müssen bei zukünftigen<br />

Freimessprojekten beachtet werden:<br />

- Radiologische Einstufung der betreffenden <strong>Flächen</strong> nach technologischen Überlegungen<br />

unter Beachtung der Betriebshistorie zur Festlegung eines angemessenen<br />

Messumfanges,<br />

- Festlegung des Nuklidspektrums, für das die Einhaltung der <strong>Freigabe</strong>grenzwerte nachzu-<br />

weisen ist, unter Beachtung des Abschneidekriteriums bei der Summenbildung < 10%<br />

- Anwendung der Mittelungs- (Bezugs-) flächen <strong>von</strong> ca. 10 m² für kollimierte bzw. einige<br />

100 m² für unkollimierte in-situ-Messungen<br />

- Festlegung der notwendigen Messzeiten für kollimierte in-situ-G<strong>am</strong>maspektrometrie<br />

bezüglich der zu erreichenden Nachweisgrenze<br />

- Festlegung eines Tiefenprofilprogr<strong>am</strong>mes für die Feststellung der ggf. erforderlichen<br />

Abtragstiefe der Fläche<br />

- Festlegung des Messumfanges (Raster).<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 33


Abzug des Cs-137 Anteils aus Tschernobyl bzw. Kern-<br />

waffenfallout (Einzelfall)<br />

In der Ausgabe Heft 1/96 der Zeitschrift „Strahlenschutzpraxis“ ist in<br />

der Grafik über die Kont<strong>am</strong>inationsverteilung innerhalb der BRD für<br />

das Gebiet <strong>Greifswald</strong>, Demmin, Ankl<strong>am</strong>, Ueckermünde eine<br />

gemessene Kont<strong>am</strong>ination in dem Werteintervall 2001 bis 4000 Bq/m²<br />

(1986) ausgewiesen.<br />

Um diese Ergebnisse in der Umgebung des KKW Lubmin zu quanti-<br />

fizieren wurde im Jahr 2000 ein Messprogr<strong>am</strong>m erarbeitet. Die Rand-<br />

bedingungen und die Ergebnisse werden nachfolgend dargestellt.<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 34


Abzug des Cs-137 Anteils aus Tschernobyl bzw. Kern-<br />

waffenfallout (Einzelfall)<br />

Es wurden hierbei an 5 Messorten verteilt um das KKW Lubmin<br />

in-situ-G<strong>am</strong>maspektrometriemessungen durchgeführt:<br />

• Westbogen Str. 48/49 (außerbetrieblicher Überwachungsbereich)<br />

• oberer offener Auslaufkanal - Böschungsbereich<br />

(außerbetrieblicher Überwachungsbereich)<br />

• Halbinsel Struck Salzwiesen (ca. 1 km nördlich Maschinenhaus<br />

Nord IV)<br />

• Peenemünde (Insel Usedom) ca. 25 km Entfernung vom KKW<br />

• Wackerow ca. 25 km Entfernung vom KKW<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 35


Abzug des Cs-137 Anteils aus Tschernobyl bzw. Kern-<br />

waffenfallout (Einzelfall)<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 36


Abzug des Cs-137 Anteils aus Tschernobyl bzw. Kern-<br />

waffenfallout (Einzelfall)<br />

• Es wurden außerhalb des KGR solche <strong>Flächen</strong> ausgewählt, die<br />

weitestgehend identisch mit den <strong>Flächen</strong> des KGR waren (Grasbewuchs,<br />

Baumbestände in größeren Abständen, sandige Böden mit<br />

der Dichte um 1,3 g/cm³)<br />

• Die Messpunkte lagen verteilt im Bereich <strong>von</strong> ca. 200 m² (<strong>Standort</strong>e<br />

Westbogen, Wackerow) bis 600 m² (<strong>Standort</strong> Auslaufkanal,<br />

Peenemünde, Salzwiesen)<br />

• Der Messumfang betrug in Anlehnung an Entscheidungsmessungen<br />

bei <strong>Flächen</strong> der Kategorie II ca. 4 % der o.g. Bereiche<br />

• Es wurden in Summe 75 Messungen durchgeführt.<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 37


Abzug des Cs-137 Anteils aus Tschernobyl bzw. Kern-<br />

waffenfallout (Einzelfall)<br />

Der Mittelwert des ASW (2) aus den Messwerten des <strong>Standort</strong>es 2<br />

beträgt für die Oberflächenkont<strong>am</strong>ination 3419 Bq/m² bei einer<br />

geringen Standardabweichung <strong>von</strong> � 706 Bq/m².<br />

Daraus errechnet sich eine Aktivitätskonzentration bei einer 5-cm-<br />

Eindringtiefe <strong>von</strong> 52,6 Bq/kg. Dieser Wert der Aktivitätskonzentration<br />

wird durch den Durchschnittswert der durchgeführten Labormessungen<br />

an 5 Bodenproben mit der Dichte 1,3 g/cm³ und mit einer<br />

Probeentnahmetiefe <strong>von</strong> 5 cm <strong>von</strong> der Böschung des Auslaufkanals<br />

<strong>von</strong> 32 Bq/kg für Cs-137 bestätigt.<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 38


Abzug des Cs-137 Anteils aus Tschernobyl bzw. Kern-<br />

waffenfallout (Einzelfall)<br />

Im Ergebnis der durchgeführten Untersuchungen wird der fremd<br />

verursachte Cs-137-Pegel für die <strong>Flächen</strong> des KGR unter Berücksichtigung<br />

der durch Brenk-Systemplanung errechneten durch<br />

luftgetragene Emissionen des KGR verursachten Oberflächenkont<strong>am</strong>ination<br />

<strong>von</strong> 300 Bq/m² mit<br />

3100 Bq/m² (0,31 Bq/cm²) und<br />

47 Bq/kg (0,047 Bq/g)<br />

als anzuwendender „Nulleffekt“ abgeleitet. Dieser Wert liegt bei ca.<br />

50 % des Grenzwertes für Cs-137 zur <strong>Freigabe</strong> zur<br />

uneingeschränkten Nutzung <strong>von</strong> Bodenflächen.<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 39


Abzug des Cs-137 Anteils aus Tschernobyl bzw. Kern-<br />

waffenfallout (Einzelfall)<br />

Für die <strong>Flächen</strong> der Kläranlage, des Vollportalkran und zwischen dem<br />

Gleis 20 und der Straße 2 wurde <strong>von</strong> der Aufsichtsbehörde als<br />

standortspezifischer Cs-137-Untergrund, der nicht durch den Betrieb<br />

der kerntechnischen Anlage verursachter wurde, bestätigt<br />

2700 Bq/m² (0,27 Bq/cm²) und<br />

41 Bq/kg (0,041 Bq/g)<br />

Diese Werte sind beim <strong>Freigabe</strong>wertvergleich als nicht zu berücksichtigender<br />

Aktivitätsanteil vom Messwert abzuziehen.<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 40


Abzug des Cs-137 Anteils aus Tschernobyl bzw. Kern-<br />

waffenfallout (Einzelfall)<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 41


Entwidmung, Ober- und unterirdische Wirtschaft<br />

• zur Entlassung einer Fläche aus dem Geltungsbereich des<br />

Atomgesetzes (Entwidmung) ist:<br />

- die Fläche selbst freigemessen<br />

- die noch vorhandenen oberirdischen Anlagen unterschreiten<br />

die <strong>Freigabe</strong>grenzwerte bzw. der Nachweis der Kont<strong>am</strong>inationsfreiheit<br />

erfolgte<br />

- die unterirdische Wirtschaft ist bewertet bzw. freigemessen<br />

• unterirdische Wirtschaft wird nach Freimessung der Fläche im<br />

allgemeinen entfernt<br />

• bei Weiternutzung erfolgen eine direkte vollständige Bewertung oder<br />

Messungen an Stellen möglicher Kont<strong>am</strong>inationsablagerungen<br />

entweder Vor-Ort oder durch Ausbau einzelner Teile und Freimessung<br />

dieser Teile in der Freimessanlage<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Seite 42


Entwidmung <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong><br />

Voraussetzungen<br />

• Bestätigung der Kont<strong>am</strong>inationsfreiheit bzw. Nachweis der<br />

Einhaltung der <strong>Freigabe</strong>werte für die <strong>Flächen</strong> geführt<br />

• Nachweis entweder keine ober- oder unterirdische Wirtschaft<br />

vorhanden oder auch hier Bestätigung der Kont<strong>am</strong>inationsfreiheit<br />

bzw. die Nachweis Einhaltung der <strong>Freigabe</strong>werte geführt<br />

• Antrag der EWN GmbH auf Änderung der Strahlenschutzbereiche<br />

• Prüfung durch den Sachverständigen und Bestätigung durch die<br />

Aufsichtsbehörde<br />

• Antrag der EWN GmbH auf Entwidmung der <strong>Flächen</strong><br />

Feststellungsbescheid der Behörde<br />

- uneingeschränkte <strong>Freigabe</strong> der <strong>Flächen</strong><br />

- entwidmete <strong>Flächen</strong> grundstücksgenau und grundbuchkompatibel<br />

mit Gauß-Krüger-Koordinaten beschrieben<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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Übersicht der bewerteten <strong>Flächen</strong> (Stand 31.12.2010)<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

Insges<strong>am</strong>t wurde eine Fläche <strong>von</strong> ca. 123,4 ha gemessen,<br />

<strong>von</strong> den ca. 76 ha entwidmet wurden.<br />

Kategorie I<br />

Kategorie II/III<br />

ca. 110 ha<br />

ca. 13,4 ha<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

• umfangreiche geprüfte und <strong>von</strong> der Aufsichtsbehörde bestätigte<br />

Verfahren für den Nachweis der Kont<strong>am</strong>inationsfreiheit bzw. die<br />

Freimessung <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong><br />

• alle notwendigen Regelungen vorhanden, um die Anforderungen der<br />

Strahlenschutzverordnung, insbesondere des § 29 zu erfüllen<br />

• Herangehensweise mit der Klassifizierung der <strong>Flächen</strong> in die radiologischen<br />

Kategorien hat sich bewährt<br />

• verwendete Messmethoden, insbesondere die in-situ-G<strong>am</strong>maspektrometrie,<br />

sind für die Bewertung <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> geeignet<br />

• angewendete Messverfahren sind praxisnah, flexibel und effektiv für<br />

die Bewertung großer <strong>Flächen</strong><br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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Industrielle Ansiedlung mit Hafen 2011<br />

<strong>7.</strong> <strong><strong>Freigabe</strong>symposium</strong>, <strong>Freigabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Flächen</strong> <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

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