Gesamtexemplar fuer Internet_Zwinz Das Leben.compressed
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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong><br />
des<br />
Wolfgang <strong>Zwinz</strong><br />
Eine Homage auf seine Person,<br />
sein Denken und Handeln.<br />
Überreicht am 27. Mai 2017.<br />
Bürgerverein Hofen e.V.
Diese Ausgabe ist nur zur Ansicht.<br />
Ausdrucke und Vervielfältigungen nur mit Genehmigung<br />
des Bürgervereins, vetreten durch Sabine Schick-Kurfeß<br />
Limitierter Nachdruck des persönlichen Exemplars von Wolfgang <strong>Zwinz</strong><br />
mit Ergänzung der Unterschriften<br />
und einer Bildnachlese des Festes auf der vorletzten Seite<br />
Druck: www.WiesingerMedia.de Fellbach<br />
Konzeption und Gestaltung: www.mueller-creativ.de
„So einen lässt man nicht<br />
einfach gehen!“<br />
3<br />
Mein lieber Wolfgang,<br />
nachdem es im Laufe diesen Jahres<br />
klar wurde, dass Du wirklich mit Deinem<br />
Vor haben, nicht mehr als 2. Vor -<br />
sitzen der des Bürger verein Hofen zu<br />
kandidieren, ernst machen willst,<br />
stieg so leichte Panik in mir auf.<br />
Nicht nur für mich bist Du das Gesicht<br />
des Bürger verein Hofen und<br />
sonst niemand.<br />
Meine persönliche Panik hat sich insofern<br />
wieder etwas gelegt, als dass<br />
Du sowohl an den Märchen tagen als<br />
auch beim Weih nachtsmarkt Signale<br />
ausgesendet hast, die mir sagen,<br />
dass wir auch zukünftig auf Deine<br />
Ideen und Hilfe hoffen dürfen.<br />
Dann jedoch kam die nächste Panik -<br />
attacke: Was bitte machen wir für<br />
Wolfgang zum Ausstieg aus seiner<br />
langjährigen Amtszeit???<br />
Keiner hatte die so wirklich zündende<br />
Idee. Die goldene Uhr, die<br />
Gut scheine für Abendessen und/<br />
oder Theater, die Kiste Wein, alles<br />
war uns nicht gut genug.<br />
Am persönlichsten er schien mir noch<br />
ein Gut schein von Wiking Radel-Reisen,<br />
über die Du nach Eurem Sommerurlaub<br />
so begeistert erzählt hast.<br />
Aber irgendwie war das für mich<br />
immer noch nicht das Nonplusultra.<br />
Es sollte etwas Persönliches sein!<br />
Also, sah ich mich ge zwungen, Deinen<br />
Freund Rolf Müller zu Rate zu<br />
ziehen.<br />
Bei Weizenbier und Rot wein sinnierten<br />
wir über Radel-Reisen, das Drehen<br />
eines Films und sind hierüber<br />
auf die Idee zu einem Bildband gekommen.<br />
So und mit was jetzt füllen? Also riefen<br />
wir „Die ge heime Mis sion“ aus.<br />
Vereinsmitglieder, Freun de, Familie,<br />
alle Men schen aus Deinem <strong>Leben</strong>,<br />
die uns einfielen, wurden angeschrieben,<br />
angerufen, angesprochen.<br />
„Spionage pur in Hofen und<br />
Umgebung.“<br />
Wunsch gemäß wurde unser Aufruf<br />
an weitere Menschen, die wir teilweise<br />
gar nicht kannten, weitergegeben.<br />
(So kam dann z.B. auch Ursula Keck<br />
mal wieder auf den Hofener Weih -<br />
nachtsmarkt. g)<br />
Und so kamen wir zu Bild- und<br />
Textmaterial aus Stationen Deines<br />
(Bürger verein-)<strong>Leben</strong>s – das ist der<br />
Hit.<br />
Eines Tages stellten wir – oder besser<br />
gesagt Rolf – dann fest: <strong>Das</strong> schaffen<br />
wir<br />
nicht bis zur<br />
Haupt versammlung!<br />
Ein Plan B musste also her!<br />
Und der sah dann so aus: Wir spendieren<br />
Dir etwas, was Du gerne<br />
machst: Ein Grillfest im Kuhstall.<br />
Und hierbei werden wir Dir mit<br />
einem kleinen Rah men programm<br />
das Ergebnis der Spionage präsentieren.<br />
Du lädst hierzu ein, wen Du<br />
gerne an diesem Abend um Dich<br />
haben möchtest.<br />
Die nächste Schwierigkeit war der<br />
Termin. Also schal teten wir Resi ein,<br />
damit sie Deinen Ka lender 2017 ausspioniert,<br />
um Dir den Tag mit der<br />
Ausrede einer Kräuter wanderung<br />
o.ä. zu blockieren. (<strong>Das</strong> war übrigens<br />
an dem Tag, an dem Du Deinen Kalender<br />
nicht gefunden hast. g)<br />
Und so haben wir uns vorläufig auf<br />
Samstag, den 27. Mai 2017, geeinigt.<br />
Wir hoffen sehr, dass wir Dir einen<br />
unvergesslichen Abend bereiten<br />
werden!<br />
Danke<br />
Für unzählige Jahre der unermüdlichen<br />
Arbeit für Hofen und den Bürger verein.<br />
Für unendlich viele Stun den der Recherche<br />
und Aufbereitung von Daten und<br />
Fakten.<br />
Für Deine Ideen und Ini tiativen.<br />
Für einfach alles – das kann man nicht<br />
in Worte fassen!<br />
Aber auch an Resi und Deine Familie,<br />
die Dir im mer den Rücken freige halten<br />
haben.<br />
Und so bleibt es mir nur noch, Dir<br />
den Gutschein für „<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> des<br />
Wolf gang <strong>Zwinz</strong>“, zu überreichen.<br />
Bleib’ uns wohlgesonnen und erhalten,<br />
dann müssen wir Dich nicht<br />
ganz so arg vermissen.<br />
Sabine, Werner, Hans und viele<br />
mehr – und natürlich Dein Freund<br />
Rolf.
4<br />
Wolfgang und die Bürgermeister<br />
Es ist kein Wunder, dass er mit so manchen Bürgermeistern auf Du und Du ist.<br />
Warum das so ist, hat Ursula Keck in ihrem Brief in wunderbare Worte gefasst:<br />
„Du begegnest jedem Menschen wertfrei, wertschätzend und offen.“<br />
Zum Abschied von Herrn <strong>Zwinz</strong>:<br />
„Als meine Regentschaft in Mühlhausen begann,<br />
in den ersten Tagen ich konfrontiert wurde von einem Mann.<br />
Er sagte wie toll der Stadtbezirk ist<br />
und wie wichtig der Kontakt zu den Menschen und der Historie ist.<br />
So nach und nach wurde mir klar,<br />
dass dies der Ortshistoriker von Hofen, Herr Wolfgang <strong>Zwinz</strong>, war.<br />
Durch Ihr Tun und Wirken konnte ich sehn,<br />
wie es in Hofen und im Stadtbezirk hat zu gehn.<br />
Die Menschen und deren Geschichte sind untrennbar verbunden,<br />
Sie haben in diesem Gemenge Ihre Bestimmung gefunden.<br />
Noch vor meiner Einsetzung, bei einer 4-Burgenwanderung ich dabei war,<br />
die Informationen und die Erzählungen von Ihnen machten mir klar,<br />
ein Verstehen und Erreichen der Menschen gelingt nur dann,<br />
wenn man sich nicht nur der Gegenwart und Zukunft, sondern auch der<br />
Vergangenheit widmen kann.<br />
Wir haben gemeinsam so manches Projekt nach vorne gebracht,<br />
dabei haben Sie immer eine „sehr gute Figur“ gemacht.<br />
Ohne Sie ist der Bürgerverein nur noch halb so voll mit Wissen,<br />
daher wird dieser und natürlich auch ich, die Zusammenarbeit<br />
vermissen.<br />
Ich hoffe für uns und All denen, denen Hofen und Mühlhausen am Herzen<br />
liegt,<br />
dass es Sie, Herr Wolfgang <strong>Zwinz</strong>, auch weiterhin hier gibt.<br />
Vor allem die Historie und die Menschen werden Ihnen dankbar sein,<br />
denn ohne Ihr Wissen und Ihr Engagement wird der Stadtbezirk einfach<br />
unvollständig sein.<br />
Ihr Ralf Bohlmann<br />
Bezirksvorsteher<br />
Ralf Bohlmann, ist seit August 2014 Bezirksvorsteher für den Stadtbezirk<br />
Mühlhausen<br />
Bernd-Marcel Löffler – Wolfgang<br />
darf ihn auch „Max“ nennen –<br />
kommt in diesem Bildband als<br />
„guter Schluss“. Der „Ordnung halber“<br />
haben wir aber als kleinen Vorspann<br />
ein kleines Erlebnis der<br />
beiden eingebaut, das zeigt, dass<br />
sich die beiden für nichts zu schade<br />
sind:<br />
Als wir morgens aufbauten, war<br />
die ganze Wiese förmlich zuge -<br />
schissen und der Bachlauf völlig verschlammt.<br />
Wolfgang und ich haben<br />
mit Rechen versucht (und geschafft),<br />
das halbwegs zu beseitigen . . . ✌<br />
LG Max<br />
„Aktionstag „Unser Neckar“<br />
am 29. 09. 2013:<br />
Bernd-Marcel Löffler, jetziger Bezirksvorsteher<br />
von Bad Cannstatt.<br />
Regierungspräsident Schmalzl, Regionalpräsident<br />
Bopp, Christoph<br />
Sonntag, Bürgermeister Hahn und<br />
ich haben damals die Sieger eines<br />
Malwettbewerbs am Klassenzimmer<br />
am See geehrt. Zu diesem Aktionstag<br />
gab es eine Hocketse mit Musik<br />
vom MV Hofen und viele andere Aktivitäten.<br />
Unter anderem bot Wolfgang<br />
Führungen an.
5<br />
Frau Keck hat auf das Anschreiben von Sabine ausführlich geantwortet.<br />
Die Redaktion hätte es schade gefunden, wenn wir den Brief nicht in voller Länge<br />
abgedruckt hätten.<br />
Oberbürgermeisterin<br />
Ursula Keck<br />
Jakob-Sigle-Platz 1<br />
70806 Kornwestheim<br />
Kornwestheim, 02. 11. 2016<br />
Deine Spuren des Engagements sind gepflastert – viele werden darauf<br />
wandern.<br />
„Lieber Wolfgang,<br />
als mich an Allerheiligen auf der Fahrt von München nach Kornwestheim die Anfrage<br />
von Frau Schick-Kurfeß erreichte, ob ich auch etwas zu Deinem Engagement<br />
im Bürgerverein Hofen beitragen könnte, sagte ich spontan und mit viel Freude zu.<br />
Auf meiner zweistündigen Heimfahrt ließ ich dann meine Erinnerungen an meine<br />
Zeit als Bezirksvorsteherin im Stadtbezirk Mühlhausen in der Zeit von 1999 bis 2007<br />
schweifen. Natürlich fielen mir gestern spontan viele Geschichten und Anekdoten<br />
ein, und es erscheint mir heute beim Schreiben, als sei das alles erst vor kurzer Zeit<br />
und nicht schon vor vielen Jahren gewesen. Es muss wohl ein Zeichen des ,Älteren’<br />
sein, dass die gefühlten Zeiteinheiten immer viel kürzer erscheinen, als sie tatsächlich<br />
waren. Diese Bilder nehme ich jetzt auf und halte sie für Deine Verabschiedung<br />
fest, so frisch sind sie gerade vor meinem geistigen Auge. Diese Bilder möchte ich<br />
mit Dir teilen und Dich an längst vergangene Zeiten erinnern. Sie wirken bis ins<br />
HEUTE hinein und zeigen eindrucksvoll, was Du mit Deinem Idealismus bewirkt<br />
hast.<br />
Ursula Keck – jetzige OB in<br />
Kornwestheim.<br />
Gestern fielen mir viele Geschichten ein, die direkt oder indirekt mit Dir zu tun<br />
haben:<br />
An Allerheiligen denke ich immer an Hofen, weil ich viele Jahre an diesem Tag auf<br />
der Gedenkfeier war. Wie oft haben wir uns dort mit den Hofener Vereinen getroffen<br />
und dafür geworben, dass Menschen Brücken bauen und Barrieren überwinden.<br />
Natürlich dachte ich gleich spontan an die Eröffnung des Vier-Burgenwanderwegs,<br />
den ich erst vor wenigen Wochen wieder gelaufen bin. Dabei stellte ich fest, dass<br />
noch immer die gleichen Schilder an den Lichtmasten hängen, die Du damals ausgewählt<br />
hast!<br />
Deine damalige Idee war simpel und günstig: Man nimmt einfache Schilder, die es<br />
bei vielen Versorgern gibt und hängt sie an vorhandene Lichtmasten.<br />
Warum muss es teuer sein – so Deine damalige Argumentation –, wenn es primär<br />
darum geht, die nächste Umgebung in Szene zu setzen, die Menschen für die<br />
Schönheiten ihrer Heimat zu begeistern und die Stadtteile im Stadtbezirk miteinander<br />
zu vernetzen?<br />
Deine Begeisterung kannte keine Grenzen, und du hast Dich mit viel Elan daran gemacht,<br />
diese Idee zu verwirklichen. Die Eröffnung war ein grandioses Fest und<br />
nahm die vier Burgen in den Blick, die bis dahin kaum beachtet wurden. Bis heute<br />
ist dieser Rundwanderweg ein fester Bestandteil vieler Gäste in Stuttgart. Jeder genießt<br />
voller Freude die vielen Ausblicke, die sich auf diesem Panoramaweg ergeben<br />
und die schlüssige Wegführung, die wirklich kein Verirren zulässt.<br />
<strong>Das</strong> ist wirklich bis heute ein Gewinn für den Stadtbezirk Mühlhausen!<br />
Aber nicht nur das:<br />
Auch das Projekt mit der historischen Neckarschifffahrt war Deine grandiose<br />
Idee. Nach Deiner Vision sollten naturbegeisterte und geschichtsinteressierte Menschen<br />
auf der Fähre des Neckarkapitäns der Historie der Siedlungen am Neckar<br />
nachspüren. Die Geschichte Baden-Württembergs kennst Du aus dem Effeff, diese<br />
ergänzt Du gerne mit familiären Verknüpfungen und amourösen Verwerfungen.<br />
Der Höhepunkt der Schifffahrt war damals das Konzert des Gesangvereins Hofen in<br />
der Schleuse.<br />
Ein unvergessliches Erlebnis, das ich nie vergessen werde!<br />
An diesen Tag habe ich zwei Erinnerungen und ich bin mir sicher, dass es Dir ähnlich<br />
geht:<br />
Auf der einen Seite erinnere ich mich an ein toll vorbereitetes Konzert, schönes Wet-
6<br />
Fortsetzung Brief Ursula Keck:<br />
ter und begeisterte Gäste. Auf der anderen Seite denke ich an die Unzulänglichkeiten<br />
des Kapitäns, der es nicht für notwendig hielt, Dir und den Chormitgliedern ein<br />
Wasser zu reichen. <strong>Das</strong>s die Sanitäranlagen nicht intakt waren, erhöhte unsere Unruhe<br />
noch, aber Du hast diesen Stresstest mit Bravour bestanden. Nach der Premiere<br />
wurde diese geschichtsträchtige Kulturschifffahrt mehrmals aufgelegt und<br />
gewann viele Anhänger für den Kapitän, der eigentlich der Passivste in dem ganzen<br />
Projekt war. Aber Dein Optimismus hat auch ihn davon überzeugt, dass man<br />
mit einem tollen Event zusätzlich Gäste gewinnen kann. <strong>Das</strong> hat ihn schließlich<br />
eines Besseren belehrt.<br />
Diese Großzügigkeit im Umgang mit den Menschen zeichnet Dich aus:<br />
Du begegnest jedem Menschen wertfrei, wertschätzend und offen. Du bist nicht<br />
nachtragend und siehst in jedem Gegenüber die Chance, neue Kontakte zu<br />
knüpfen und Interessensverbünde zu bilden. Heute nennt man das Networking,<br />
damals gab es diesen Begriff noch nicht. Für Dich ist dieser respektvolle und wertschätzende<br />
Umgang einfach eine Selbstverständlichkeit.<br />
Wolfgang mit Ursula Keck beim<br />
4-Burgenfest am 23. September 2001.<br />
Noch andere Gedanken gingen mir durch den Kopf:<br />
Die Freistellung der Burgruine, die ersten Aktivitäten und die Beleuchtung in der<br />
Burg waren Deine Idee. Davor hat man die Burg kaum wahrgenommen.<br />
Heute ist sie mit ihrer Ausstrahlkraft aus der Silhouette von Hofen nicht mehr<br />
hinwegzudenken.<br />
Aber damit nicht genug. Auch bei der Organisation des Ortsjubiläums in Mühlhausen<br />
warst Du im Organisationsteam und hast Deine Begeisterung für Heimatgeschichte<br />
an viele Besucherinnen und Besucher weitergegeben. Kritisch wurdest<br />
Du damals gefragt, warum Du Dich denn in Mühlhausen engagierst und Dein Interesse<br />
nicht auf Hofen beschränkst.<br />
Deine Antwort war ganz einfach:<br />
Wir müssen Menschen zusammenführen! Barrieren in den Köpfen der Menschen<br />
müssen fallen.<br />
Nur wenn man Brücken baut, Gemeinsamkeiten schafft und Freundschaften knüpft,<br />
dann können wir die Schönheit unserer Heimat erleben und genießen.<br />
Lieber Wolfgang, Du siehst also:<br />
Lange bevor die Brücke zwischen Hofen und Mühlhausen gebaut wurde, warst Du<br />
der Brückenbauer zwischen den Stadtteilen. Dir ist es immer gelungen, mit Deiner<br />
Faszination für Geschichte andere Menschen zu begeistern. Lange bevor es den<br />
Begriff der ,interaktiven Beteiligung’ gab, hast Du sie gelebt und wegweisende<br />
Visionen verwirklicht.<br />
Ich selbst war von Deinen Ideen immer begeistert und wusste ganz genau, dass<br />
Du nicht nur ein Ideengeber, sondern auch ein pragmatischer und verlässlicher<br />
Umsetzer bist. Bis ins Detail konntest Du alles planen und Dich mit Freude in die<br />
Erwartung der Gäste hineindenken.<br />
Deine Euphorie hat sich aus Deiner Identifikation mit Deiner Heimat entfaltet. Der<br />
Wohnort Deiner Familie war Dir so vertraut und doch hast Du ihn immer wieder mit<br />
anderen Augen neu entdeckt.<br />
Auf diese Entdeckungsreise hast Du uns mitgenommen, dafür sagen wir alle<br />
DANKE.<br />
DANKE für Dein Engagement.<br />
DANKE für Deine Begeisterung über Menschen und Geschichte(n).<br />
DANKE für Deine Zeit, die Du mit anderen geteilt hast.<br />
DANKE FÜR DIE VIELEN IMPULSE.<br />
SIE GEHÖREN HEUTE ZU HOFEN WIE DU SELBST.<br />
Ich wünsche Dir alles Gute und freue mich darauf, Dich mal wieder zu sehen. Auch<br />
Kornwestheim ist nicht weit und auch hier gibt es viele Geschichten zu erzählen.<br />
Bleibe gesund und genieße jeden Tag mit den Schönheiten, die sich Dir bieten.<br />
Alles Gute für Dich.“<br />
Ursel
Sein Engagement für den<br />
Bürgerverein spricht Bände<br />
7<br />
Es war für uns schwierig, in „geheimer<br />
Mission“ alle Engagements von Wolfgang<br />
für den Bürgerverein und<br />
darüber hinaus zusammenzustellen.<br />
Falls wir nicht alles aufgezählt haben,<br />
so hoffen wir, dass uns das Wolfgang<br />
verzeiht. Falls Wolfgang diesen Bildband<br />
weitergibt und der- oder diejenige<br />
findet etwas, das fehlt oder nicht<br />
korrekt ist, so können wir nur sagen:<br />
„Wir wollen mit diesem Band auch<br />
denjenigen etwas bieten, die gerne<br />
Fehler suchen.“ Sabine Schick-Kurfeß<br />
berichtet über einige seiner vielen<br />
Projekte:<br />
Weihnachtsmarkt in Hofen<br />
Der 27. Hofener Weihnachtsmarkt<br />
im Jahr 2016 –, wer hätte sich das jemals<br />
träumen lassen, als 1989 der<br />
erste Hofener Weihnachtsmarkt auf<br />
und rund um den Kelterplatz stattfand?<br />
Lichterketten aufhängen, die Straße<br />
von Eis befreien, Stände anzeichnen,<br />
Kalender verkaufen, Glühwein ausschenken,<br />
dem Nikolaus die Äpfel<br />
reichen …, unzählig die Tätigkeiten,<br />
die dieser Tag mit sich bringt – und<br />
auch hier war Wolfgang von der<br />
ersten Stunde an dabei. Immer da,<br />
wenn man ihn brauchte, von früh bis<br />
spät auf den Beinen.<br />
Dabei immer noch kreativ und offen<br />
für neue Ideen – wenn das Projekt<br />
„Ludwig Uhland“ kommt, so ist auch<br />
dies Wolfgangs Verdienst, „ausgekaspert“<br />
auf dem Hofener Weihnachtsmarkt.<br />
Helfend – egal wer ihn brauchte –,<br />
gerne auch beim Kassieren der<br />
Standgebühren. Bis heute gibt es<br />
einen, der seine Standgebühr am<br />
Veranstaltungstag in bar bezahlt – in<br />
Raten – denn bei jeder Rate gibt’s a<br />
Schnäpsle.<br />
Schelmisch – so erinnern wir uns an<br />
den Weihnachtsmarkt 2014: Wolfgang,<br />
Bernd und Sabine machten<br />
sich wie immer früh morgens auf<br />
den Weg Richtung Burgruine, bewaffnet<br />
mit Beschallungsanlage,<br />
Stromverteilern und – Kaffee und<br />
Brezeln. Wolfgang und Bernd machten<br />
einen ersten Rundgang, um zu<br />
überwachen, dass alle Marktbe -<br />
schicker ihre Standplätze einhielten,<br />
und Sabine durfte in der Musikschule<br />
im Warmen schon mal beginnen,<br />
den Stand des Bürgerverein<br />
einzurichten. Sabine hatte gerade<br />
den Mantel ausgezogen und begonnen,<br />
die ersten Banner und Flyer<br />
anzuordnen, da klingelte ihr Mo bil -<br />
telefon. Bernd war dran und verkündete:<br />
„An Deinem Auto läuft Benzin<br />
aus!“ Wie von der Tarantel gestochen<br />
rannte Sabine mit wehendem<br />
Mantel zu ihrem Auto und wurde<br />
von einem schelmisch grinsenden<br />
Wolfgang samt Bernd empfangen.<br />
Auf den ersten Blick sah sie, dass mit<br />
ihrem Auto alles in Ordnung zu sein<br />
schien und die Vorstandskollegen erklärten<br />
ihr, dass sie lediglich an den<br />
Korb mit Kaffee und Brezeln wollten,<br />
der sich in meinem Auto befand.<br />
Und um das Ganze etwas zu<br />
beschleunigen, hatten sie sich diese<br />
Ausrede ausgedacht.<br />
Zur Belohnung gab’s dann von<br />
Bembe erst mal „a Schnäpsle“ –<br />
ohne Ratenzahlung.
8<br />
Grenzüberschreitendes<br />
Spektakulum x 4<br />
4-Burgen-Fest<br />
Es war der 23. September 2001 –<br />
mein 35. Geburtstag.<br />
Ich war Vorsitzende der Hofener<br />
Scillamännle und in dieser Funktion<br />
zu der Eröffnung des 4-Burgen-<br />
Rundwanderweges eingeladen. Wir<br />
hatten sogar eine Sondergeneh -<br />
migung beim Landesverband<br />
Württembergischer Karnevalvereine<br />
ein geholt, damit Greadeffele Ines<br />
kurzfristig nochmal des Burghofs<br />
dunklen Tiefen entsteigen durfte.<br />
Da ich eh nicht so recht wusste, wie<br />
ich meinen Geburtstag feiern sollte,<br />
habe ich kurzerhand die ganze Geburtstagsgesellschaft<br />
zum Wandern<br />
eingeladen. Bis auf zwei sind sogar<br />
alle mitgekommen, und es wurde<br />
somit eine Geburtstagsfeier der<br />
etwas anderen Art.<br />
Wenn mir an dem Tag jemand gesagt<br />
hätte, dass ich jemals die Vorsitzende<br />
des Bürgerverein Hofen sein<br />
würde, hätte ich das sicher nicht für<br />
möglich gehalten . . .<br />
So ändern sich halt die Zeiten.<br />
Eröffnung des<br />
4-Burgen-<br />
Rundwanderweges<br />
Der Neckarblick<br />
berichtet damals auf<br />
einer Doppelseite<br />
über dieses<br />
besondere Ereignis.
Hofener Kultur-Sommer 2003<br />
9<br />
HoKuS<br />
Hofener Kultur-Sommer – was sollte<br />
das denn jetzt schon wieder sein?<br />
Und wieder war es Wolfgang, der<br />
mit einer Idee um die Ecke kam, die<br />
am Ende alle begeisterte.<br />
250 Jahre Hofen bei Württemberg,<br />
so etwas kann ja nicht einfach unerwähnt<br />
bleiben. Also, was tun?<br />
Mit Unterstützung des Bezirksamts<br />
Mühlhausen sowie der Mitarbeit der<br />
Vereine und Institutionen der Arbeitsgemeinschaft<br />
Hofener Vereine<br />
(AGH) entstand eine Veranstaltungsreihe<br />
durch das gesamte Jahr 2003,<br />
die bis heute einzigartig geblieben<br />
ist und von der bis heute (fast) jeder<br />
spricht.<br />
Hofen von „gestern“ bis hin zu<br />
„heute“ war das Motto des Jahres<br />
2003.<br />
Hokuspokus?, fragte Dr. Karl Läuger,<br />
damals Vorstandsvorsitzender des<br />
Bürgerverein Hofen.<br />
Hofen gestern … erzählte Wolfgang<br />
am Beispiel der Ortsherren von<br />
Hofen – Hofen heute … lobte die damalige<br />
Bezirksvorsteherin Ursula<br />
Keck –, die einzige heutige Oberbürgermeisterin,<br />
zu der Wolfgang Ursel<br />
sagen darf.<br />
Ein Jahr voller Veranstaltungen –<br />
wohlbekannte und etablierte – aber<br />
auch viele neue, beginnend mit<br />
einem Neujahrsempfang, Vorträgen<br />
und Rundgängen, einem Schleusenkammerkonzert,<br />
einer Geschichtserlebnisfahrt<br />
und den ersten Hofener<br />
Märchentagen!<br />
Viele der Veranstaltungen aus diesem<br />
Sonder-Jahreskalender 2003 finden<br />
sich bis heute alljährlich im<br />
Vereinskalender der Arbeitsgemeinschaft<br />
Hofener Vereine wieder, und<br />
so manch einer wie z.B. der Neckarkapitän<br />
kam auf die Idee, die ursprünglich<br />
einmalige Sache weiter<br />
auszubauen.<br />
Gut für den Stadtteil und auch den<br />
Stadtbezirk und auch dies ist Wolfgangs<br />
Verdienst.<br />
Ideen sind immer das eine, die Umsetzung<br />
das andere –, Wolfgang hat<br />
immer beides derart engagiert gelebt,<br />
dass man sich fragen muss,<br />
wann er jemals geschlafen hat.<br />
Ausschnitt aus dem von Wolfgang zusammengefassten Jahresprogramm<br />
der Hofener Vereine:<br />
Januar: Neujahr auf dem Kelterplatz<br />
– Mit HoKuS in das neue Jahr.<br />
Greadeffele wecken.<br />
Februar: „Herzog Carl-Eugen“ – Vortrag<br />
von Frau Dr. Haug-Moritz von<br />
der Universität Tübingen. Fasnet in<br />
St. Monika. Schülerbefreiung.<br />
März: Grosser Fasnetsball der Hofener<br />
Scillamännle. Rathaussturm in<br />
Mühlhausen. Fasnet im Altenclub.<br />
Rosenmontagsball der Hofener<br />
Scilla männle. Großer Fasnetsumzug<br />
durch Hofen mit anschließendem<br />
großen Narrentreiben im Narrenzentrum<br />
bei der Grundschule und<br />
auf dem Kelterplatz. Internationaler<br />
Tag der Frau – Schwerpunktthema<br />
„Mädchen“. Vortrag von Dr.<br />
Martin Kemkes vom Württembergischen<br />
Landesmuseum „Ein Heidenschloss<br />
aus der Römerzeit“. Rundgang<br />
durch Alt-Hofen – Öffentliche<br />
Ortsführung. 100 Jahre Katholischer<br />
Frauenbund.<br />
April: Vortrag von Günther Wieland<br />
vom Landesdenkmalamt Stuttgart<br />
und Fritz Maurer (Archäologe) vom<br />
Bürgerverein Hofen: Die Keltische<br />
Viereckschanze von Fellbach/Schmiden.<br />
Öffentliche Führung durch die<br />
Burganlage. Historischer Eierlauf.<br />
Maibaumaufstellung mit anschließender<br />
Hocketse.<br />
Mai: Jubiläumshocketse der Pfadfinder.<br />
Bittprozession nach Oeffingen.<br />
Die 7 Schwoba – mund.art am<br />
Max-Eyth-See mit Wulf Wager. Operettenkonzert<br />
zum 20jährigen<br />
Jubiläums des Frauenchors. SchleusenKammerKonzert.<br />
Ökumenischer<br />
Gottesdienst. Öschprozession durch<br />
die Flure Hofens.<br />
Juni: Jedermann-Handballtunier.<br />
Som merrfest ABI Neu-Stein-Hofen.<br />
Juli: Märchenabend für Erwachsene.<br />
Märchentag für Kinder. Schulfest der<br />
Jörg-Ratgeb-Schule. Musikalischer<br />
Burgzauber. Freiwillige Feuerwehr<br />
Hofen „Tag der offenen Tür“. Kinderfest<br />
in der Burgruine.<br />
August: 10. Höfles-Hocketse des Ge -<br />
sangverein Hofen. Sommernachtskino<br />
in der Burgruine.<br />
September: Geschichts-Erlebnisfahrt<br />
auf dem Neckar, Referent Walter<br />
Joachim. Scilla-Straßenfest.<br />
Oktober: Kirbesonntag. Bunter Abend<br />
im Haus am See.<br />
November: Martinsritt. Weihnachtsbasar<br />
der Jörg-Ratgeb-Schule.<br />
Dezember: Adventsfenster ISI. Weihnachtsmarkt<br />
in Hofen. Weihnachtsfeier<br />
Gesangverein Hofen.<br />
Weihnachtsfeier in St. Monika.<br />
Weihnachtsfeier Musikverein Hofen.<br />
Weihnachtspiel des Musikverein<br />
Hofen. Silvesterlauf.
10<br />
Märchentage<br />
Wolfgang ist der „Vater“ der Märchentage.<br />
Diese fanden im Rahmen<br />
des Hofener Kultur-Sommers erstmals<br />
im Jahr 2003 statt. Märchen,<br />
Musik und eine romantische Kulisse<br />
in den Mauern der Burgruine Hofen<br />
waren der Schauplatz der ersten Hofener<br />
Märchentage.<br />
Es war Samstag, der 5. Juli 2003, an<br />
dem die Märchenforscherin Sigrid<br />
Früh (†) über 200 Zuhörer mit Spannung,<br />
Erotik und musikalischer Begleitung<br />
in ihren Bann zog.<br />
Und auch der Sonntagnachmittag<br />
war gut besucht. Kinder, Eltern und<br />
Großeltern lauschten gebannt den<br />
Geschichten, Märchen und Sagen.<br />
Der Erfolg dieser Premiere war so<br />
groß, dass diese Veranstaltung bis<br />
heute Bestand hat. Konzept und Ablauf<br />
sind bis heute nahezu unver -<br />
ändert, lediglich die Künstler<br />
wechselten. Bis heute ist Wolfgang<br />
unermüdlich auf der Suche nach neuen<br />
Märchenerzählern und /-innen. Da<br />
wird kritisch ausgewählt und keine<br />
Mühe gescheut, sowohl den Erwachsenen<br />
als auch den Kindern, immer<br />
nur das Beste zu bieten.<br />
Und auch die Künstler werden<br />
bestens versorgt, Sohn Stefan muss<br />
bei Bedarf sein Reich räumen, damit<br />
die Künstler Logis – und selbstverständlich<br />
auch Kost beim gemein -<br />
samen Frühstück – bekommen.<br />
Hofener Märchentage – eine Veranstaltung,<br />
die alle begeistert. Die eingefleischten<br />
Gäste kommen bei<br />
kühleren Temperaturen bereits mit<br />
Kissen und Wolldecken „bewaffnet“,<br />
und so manch einer bringt seinen<br />
Klappstuhl mit, weil die Sitzbänke zu<br />
unbequem sind. Und auch die Künstler<br />
kommen immer wieder gerne<br />
nach Hofen, Dirk Nowitzki, Xenia<br />
Busam und Annika Hofmann sind<br />
nur einige der „Wiederholungs -<br />
täter“, die sich immer wieder gerne<br />
auf den Stuhl der ersten Stunde setzen.<br />
Und so waren es 2016 die 13. Hofener<br />
Märchentage, die bevorzugt<br />
während des benachbarten Kelter -<br />
festes der Weinbaufamilie Scheef<br />
stattfinden. Auch diese Kooperation<br />
ist Wolfgangs Idee und Verdienst.<br />
Der Wettergott war den Märchentagen<br />
immer hold, und so bekommt<br />
Wolfgang für die Zukunft die Ehrenaufgabe<br />
übertragen, für dieses Wochenende<br />
das Wetter „zu bestellen“,<br />
damit wir am Ende der Eröffnung<br />
noch lange den legendären Satz:<br />
„Und vergessen Sie bitte nicht, am<br />
Ende der Veranstaltung ihre Handys<br />
wieder einzuschalten“, hören dürfen.
Mit ihm durch Alt-Hofen ist fast<br />
vergnügungssteuerpflichtig<br />
11<br />
Wolfgang und der Kulturausschuss<br />
Vor seiner Zeit im Vorstand war<br />
Wolfgang bereits viele Jahre im Kulturausschuss<br />
des Bürgerverein Hofen<br />
aktiv. Zusammen mit u.a. Mechthilde<br />
Köder, Judith Ott (†) und Fritz Maurer<br />
(†) wurden 2002 der „Spaziergang<br />
über den alten Friedhof“ und<br />
1998 der „Rundgang durch Alt-<br />
Hofen“ herausgegeben. Letzterer<br />
erschien 2011 nochmals in Form<br />
einer Abschrift von Wolfgang <strong>Zwinz</strong>.<br />
Insbesondere die von ihm geführten<br />
Rundgänge durch den alten Ortskern<br />
von Hofen erfreuen sich bis<br />
heute größter Beliebtheit,auch von<br />
auswärtigen Gästen.<br />
Jeder Rundgang, jede Wanderung<br />
mit Wolfgang ist ein besonderes Erlebnis.<br />
Er berichtet frei über Ereignisse<br />
und baut zugehörige nette<br />
Geschichten ein, als ob er damals<br />
immer mit dabei war. „Wo haben Sie<br />
Ihre Festplatte versteckt?“, war einmal<br />
die Frage einer Rundgangteilnehmerin.<br />
So erinnere ich mich an einen Termin<br />
mit einer Vertreterin der örtlichen<br />
Presse im Ochsen, in dessen Anschluss<br />
wir mit der Dame runter<br />
gingen zum Brunnen in der Scilla -<br />
waldstraße, um einige Bilder zu<br />
machen. Hintergrund<br />
war, dass<br />
der Bürgerverein<br />
mit mir endlich<br />
eine neue Vorsitzende<br />
gefunden<br />
hatte, die ja so<br />
lange gesucht<br />
wurde und nun<br />
den Bürgerverein<br />
vor dem<br />
„Aus“ bewahren<br />
sollte.<br />
Noch nicht richtig<br />
zum Ochsen<br />
draußen, begann<br />
Wolfgang vorzutragen,<br />
welches<br />
Haus welche Geschichte<br />
hat, was<br />
es mit dem Torbogen,<br />
durch<br />
den wir gerade<br />
gingen, auf sich<br />
hat, erzählte die Geschichte vom<br />
Brunnen – ich war sprachlos, auf was<br />
hatte ich mich da nur eingelassen?<br />
Würde ich das womöglich auch alles<br />
auswendig lernen müssen???<br />
Guibal<br />
Eines der ersten wichtigen Projekte<br />
von Wolfgang war und ist das Denkmal<br />
für Nicolas Guibal. So konnte ich<br />
anlässlich der 14. Ordentlichen Mitgliederversammlung<br />
des Bürgerverein<br />
Hofen am 30. November 1999<br />
aus dem Bericht des damaligen Vorsitzenden<br />
Roland König folgendes<br />
entnehmen:<br />
„ . . . Sicher war das Highlight der<br />
diesjährigen Vereinsarbeit die Einweihung<br />
des Denkmals für Nicolas<br />
Guibal. Er war bekanntlich herzoglicher<br />
Hofmaler und Galeriedirektor<br />
und Lehrer an der Hohenkarlschule<br />
in Stuttgart zu Zeiten Herzog Carl-<br />
Eugens. Er wurde am 5. November<br />
1784 in Hofen beerdigt. <strong>Das</strong> Grab<br />
gilt als auf dem Friedhof verschollen;<br />
ein Grabstein ist nicht bekannt.<br />
Im Zusammenhang mit den Recherchen<br />
über die Gräber auf dem Friedhof<br />
ist Wolfgang <strong>Zwinz</strong> an Dr.<br />
Gerhard Raff (Landeshistoriker und<br />
Schriftsteller) herangetreten. Hieraus<br />
ergab sich eine außerordentlich<br />
interessante und fruchtbare Zusammenarbeit.<br />
Raff besichtigte spontan<br />
den Kirchhof und war von den dort<br />
bestatteten Personen angetan. Die<br />
Person und das Werk von Guibal veranlasste<br />
ihn, ohne Umschweife für<br />
diese bedeutende Persönlichkeit<br />
der württembergischen Landes- und<br />
Kunstgeschichte ein Denkmal zuzusagen.<br />
Die Finanzierung des Denkmals rührt<br />
aus einem Honorar her, das Dr. Raff<br />
anlässlich des 250. Jubiläums des<br />
Handelshauses Dürninger in Stuttgart-Feuerbach<br />
gehalten hat.<br />
Die eigentliche Einweihungsfeier<br />
war eine würdige Veranstaltung in<br />
der St.-Barbara-Kirche mit anschließender<br />
Enthüllung des Gedenksteins<br />
auf dem Friedhof. Die Festreden<br />
hielten Dr. Wolfgang Uhlig und Dr.<br />
Gerhard Raff. Musikalisch umrahmt<br />
wurde die Veranstaltung durch<br />
Chorbeiträge des Gesangvereins<br />
Stuttgart-Hofen. Für diese Mitwirkung<br />
möchte ich an dieser Stelle<br />
nochmals recht herzlich danken.<br />
Vielen Dank an Wolfgang <strong>Zwinz</strong> und<br />
den Kulturausschuss!“
12<br />
4-Burgen-Rundwanderweg<br />
Bürgerverein<br />
Hofen e. V.<br />
Der 4-Burgen-Rundwanderweg zählt heute zu einem<br />
der meist besuchten Wanderwege Stuttgarts. Ein Verdienst<br />
vom Wolfgang, der bereits 1996 zusammen mit<br />
Sponsoren wie der EnBW, dem Bezirksamt, dem Neckarblick<br />
und dem BDS Mühlhausen die ersten Flyer herausbrachte.<br />
Bis heute hat Wolfgang rund 100 000 Flyer<br />
„onder d’Leit brocht“. Mit der Eröffnung des 4-Burgen-<br />
Stegs war die letzte Lücke für einen echten und grenzenlosen<br />
Rundwanderweg geschaffen worden.<br />
Burgen, Schlösser und herrliche Natur am<br />
Neckar und rund um den Max-Eyth-See.<br />
Genießen Sie Vielfalt, Unerwartetes und<br />
Spannendes sowie Erholung<br />
bei einer Wanderung durch den<br />
Stadtbezirk Stuttgart-Mühlhausen
Fortsetzung der „Wanderungen<br />
für Flussläufer“<br />
13<br />
„Wanderungen für Flussläufer“ ist wieder eine Idee und<br />
ein Titel von Wolfgang. Als anerkannter Neckarguide<br />
führte er auch diese Wanderung für die „Neckarguids“<br />
zu einer erfolgreichen Tour. Nicht nur der BDS Mühlhausen<br />
und die Besucher der „Mundarttage“ unter der<br />
Regie von Peter Hinderer kamen in den Genuss dieser<br />
einzigartigen Wanderstrecke über das Keefertal nach<br />
Münster. Viele Gruppen nutzen auch die Gelegenheit für<br />
eine Weinprobe beim Weinfatum im Anschluss der Tour.<br />
Erleben Sie<br />
Natur und<br />
Industrie-<br />
geschichte<br />
auf engstem<br />
Raum.<br />
Genießen Sie Vielfalt, Unerwartetes und<br />
Spannendes sowie Erholung bei den<br />
Wanderungen mit den Neckarguides
14<br />
Scillawald-Rundwanderweg<br />
führt über Oeffingen<br />
Heimatverein<br />
Oeffingen 1999 e.V.<br />
Bürgerverein<br />
Hofen e.V.<br />
Wie alle „seine“ Touren ist auch der Sillawald-Rundwanderweg<br />
perfekt beschrieben und kartografisch bestens<br />
aufbereitet. Damit die einzelnen Sehenswürdigkeiten<br />
auch für die Besucher die Geschichte vermitteln, werden<br />
auch an diesem Weg gerade Informationstafeln angebracht.<br />
<strong>Das</strong> Schild der Antonius-Kapelle – die 7. Station<br />
dieses Weges – wurde erst kürzlich eingeweiht. Die<br />
Klostertafel in Oeffingen in Kürze. Geld für die Schilder<br />
wurde von Rolf und seiner Goldesel-Stute Lilly gesammelt<br />
– immerhin 67,50 Euro.<br />
Von Hofen nach Oeffingen<br />
und am Neckar entlang.<br />
Erleben Sie Natur- und<br />
Landschaftsgeschichte am Rande<br />
von Stuttgart.<br />
Genießen Sie die Vielfalt, Unerwartetes und<br />
Spannendes sowie Erholung bei der<br />
Wanderung zwischen Hofen und Oeffingen.
Wolfgang nicht nur dabei, . . . 15<br />
Als endgültig feststand, dass unser Max das Rathaus<br />
wechselt, war die „Trauer“ so groß, dass Sabine und Joachim<br />
sogar ihre Trauung in Mühlhausen absagten, damit<br />
Max die beiden als sein erstes Brautpaar in Cannstatt<br />
trauen durfte. Und mit was den scheidenden Rathauschef<br />
nun verabschieden? Und wieder hatte Wolfgang<br />
die zündende Idee: Wir machen das, was wir am besten<br />
können, wir schneidern eine Wanderung zu. Und so entstand<br />
einmalig und in Kooperation mit Pro-Alt Cannstatt<br />
die Wanderung von Rathaus zu Rathaus. Bei bestem<br />
Wetter startete man nach Cannstatt. Ob Max damals<br />
schon klar war, dass er den Hofenern als Vorstand des<br />
Musikvereins schnell wiederbegegnen würde, ist nicht<br />
belegt, aber wohl auch nicht so wichtig.<br />
Wanderungen für<br />
Max den Flussläufer<br />
Bürgerverein Hofen und pro Alt Cannstatt laden ein zu einer geführten<br />
Wanderung von Rathaus zu Rathaus<br />
mit Gästen Deiner Wahl.<br />
Für die Bewirtung ist gesorgt.<br />
Montag, 12. Mai 2014<br />
Um die Einweihung des „Neckarstegs“ herum gab es ein<br />
großes Fest. Bezirksamt, SES, die Hofener und Mühlhäuser<br />
Vereine und der BDS sorgten für ein unter haltsames<br />
Programm. Gleichzeitig wurde die Namens findung für<br />
den heutigen „4-Burgen-Steg“ ausgeschrieben. Natürlich<br />
war an dieser Veranstaltung Wolfgang nicht ganz<br />
unschuldig.
16<br />
. . . sondern mitten drin!<br />
Hofen im Advent 2016.<br />
Aus des Burghofs<br />
dunklen Tiefen ...<br />
(2007).<br />
Welch ein Zufall! Wolfgang erzählte<br />
Rolf, dass er gerne mal in einem Theaterstück<br />
eine Liebhaberrolle spielen<br />
würde. Zwei Wochen später fand die<br />
Hochzeitsfeier von Sabine und Joachim<br />
im „Stuttgarter Naturtheater“<br />
statt. Rolf führte mal wieder sein<br />
Kurztheaterstück „Försterliesl“ mit<br />
den Gästen auf und Wolfgang kam<br />
„überraschend“ in den Genuss dieser<br />
Rolle. Man munkelt zwischenzeitlich,<br />
dass Wolfgang ein Angebot von der<br />
Landesbühne bekommen hat und<br />
überlegt von der EnBW wegzugehen.<br />
Mit dem Ortsstammbaum Hofen auf der Leistungsschau 2014.<br />
Mit dem „Dudelsäckle“ beim Fasnetsumzug unterwegs (2005).
„Dr Mr ond dr Sott“<br />
17<br />
. . . in allen Vereinen tritt dieser Satz<br />
immer wieder auf. Ein guter Freund von<br />
Wolfgang und Rolf haben festgestellt,<br />
dass es den „Mr“ und den „Sott“ wirklich<br />
gibt: „Mr“ sind die Initialen von<br />
Rolf Müller und sein Mitkämpfer ist<br />
Wolfgang und somit der „Sott“. Aus<br />
Anlass der Verabschiedung als 1. Vor -<br />
sitzender des BDS Mühlhausen hat die<br />
Witwe des legendären Neckarblick-<br />
Redakteurs (hps) ein Gedicht dazu<br />
geschrieben.<br />
Margarete Russ-Schneider schreibt<br />
an Sabine: „Machen Sie was ganz<br />
Tolles, er hat es verdient!“<br />
Alles Müller – oder was?<br />
Müllers Rolf – als Kürzel MR –<br />
isch ein ganz besonderER.<br />
Des woiß jeder, der ihn kennt,<br />
älle andre hens verpennt!<br />
Denn – ihr Leut – mr sott ihn kenna,<br />
on worom, werd i euch nenna.<br />
Ehrenamt mit Wolfgang <strong>Zwinz</strong>,<br />
Isch bekannt bei Kunz und Hinz,<br />
Heimatpflege und Kultur,<br />
sen die Herren auf dr Spur.<br />
Älles über Welt on Gott<br />
machet boide: Mr on Sott.<br />
Auf der Literadentour<br />
war von beiden keine Spur.<br />
Weh und Ach, sie warn verscholla,<br />
bis sie aus Mühlhausens Stolla<br />
dreckig, aber unverkratzt,<br />
von den Weibern abgeschmatzt,<br />
frisch gebadet warn geborga.<br />
„Mit Dir hat mr ewig Sorga“,<br />
hat sei bessre Hälfte bruddelt!<br />
„Sag, nach was hen Ihr dort buddelt?“<br />
„An oigner Stolla, des isch klar,<br />
des wär doch oifach wunderbar!<br />
Des glaubsch du net, des isch dr<br />
Hammer,<br />
da gibt’s a echte Vorratskammer:<br />
die voll mit Korn, en schlechde Zeita,<br />
da hat dr Flecka nix zom Leida.“<br />
„Ach Rolf, s’isch net bloß wega mir,<br />
zur Hälfte wär i meh für Bier,<br />
drzua an echt Mühlhäusner Stolla,<br />
da bräuchdsch koin meh aus<br />
Dresden hola.“<br />
Was d’Karin will, isch ihm Befehl,<br />
schnell bsorgt dr Rolf an Zentner<br />
Mehl,<br />
ond s’Jubiläum wird fidel.<br />
Mit Kunschd em Kuhstall für die<br />
oine,<br />
Schafwiesafeschd meh für die<br />
Kloine<br />
sen Rolf ond Wolfgang engagiert.<br />
Mühlhausa hat des äschdimiert.<br />
Dieses war 2008.<br />
On was hat mr vorher gmacht?<br />
Vor 22 Jahr, net ganz,<br />
kommt zum Müller Schlichters<br />
Hans.<br />
Er hätt gern, bevor er sterbe,<br />
an Verein für das Gewerbe.<br />
Rolf notiert sich „H G V“.<br />
Diesen Zettel sieht sei Frau:<br />
„Rolf, i schmeiß di d Stiega na,<br />
sag sofort, wer isch die H?!<br />
Was GV isch, woiß au i,<br />
schämsch di net, du Kikriki?!“<br />
Sei Erklärung hat net zoga,<br />
sie war sicher, der hat gloga.<br />
Mr mag vieles, bloß koin Stress.<br />
Aus HGV wird B D S.<br />
Erste Leistungsschau: ein Knüller!<br />
15 000 folgten Müller,<br />
Metzger Schlag wird’s nie vergessa,<br />
älles ratzebutz gefressa.<br />
Ausverkauft am Nachmittag,<br />
on drhoim gaht’s Schlag auf Schlag:<br />
Isch sei Tochter Sandra komma,<br />
hat dr Karin d‘Zweifel gnomma:<br />
Petra hoißt am Schlag sei Frau,<br />
Harald er, wie H G V.<br />
Neu erstrahlt s’Familiaglick,<br />
jetzt gaht’s an dr Neckarblick.<br />
So a Blättle wellet d’Leut,<br />
was net bloß dr Müller freut.<br />
Redaktion Hans Peter Schneider<br />
war mei Ma, „on koin Dreck weider“.<br />
Viel zu früh em Ruhestand,<br />
bis dr Neckarblick ihn fand.<br />
Fleißig, gscheit, lokal versiert,<br />
HPS hat recherchiert,<br />
knipst on hoim, wie wild wird<br />
gschrieba,<br />
bis zum Schluss, 2007.<br />
Freilichtbühne in Mühlhausen<br />
durfte einst bei Müllers hausen.<br />
Guth begann, was traurig endet,<br />
als sich manches Blatt gewendet.<br />
Schöne Stücke gab’s zu sehn,<br />
Ende, aus, 2010.<br />
Von wega „Aus“? Noi, Pfeifadeckel,<br />
net für solche Bauraseckel!<br />
Stuttgarter Naturtheater,<br />
Rolf schon wieder Gründungsvater.<br />
Emmer fruchtbar, overdrossa,<br />
jetzt erst recht on grad zom Possa!<br />
Meistens sanft, wenn’s sei muss<br />
grob:<br />
Löwe wie sei Horoskop.<br />
Salz der Erde – guat fürs Schnaufa,<br />
saura Moschd, weils xond isch saufa<br />
Esel, Schaf on andre Viecher<br />
sen dem recht, bloß koine Kriecher.<br />
Schaffa, Feschda, viele Leit,<br />
Rolf pflegt die Geselligkeit!<br />
Lieber Rolf, bleib, wie Du bisch,<br />
au wenn’s mal net luschdig isch.<br />
Lass dr Hemmel Hemmel sei,<br />
on hock en dein Garta nei.<br />
Klopft der Sensama an d Dir(Tür),<br />
fragsch ‘n gnitz: „Willsch du zu<br />
mir?“<br />
Moint er dann, er wär von Gott,<br />
sagsch : „Koi Zeit, da kommt mei<br />
Sott!“<br />
Mit Dank für viele nette Stunden<br />
und besten Wünschen<br />
Margarete Russ-Schneider
18<br />
Sein „Maxe“<br />
Im Zeitungsartikel der STZ/STN Lokalausgabe<br />
Bad Cannstatt berichtet<br />
Torsten Ströbele über eine der großen<br />
Leidenschaften von Wolfgang:<br />
„Von Vandalen nicht entmutigen<br />
lassen.<br />
Wolfgang <strong>Zwinz</strong> benötigt noch 500<br />
Euro für sieben neue Schautafeln.<br />
Wolfgang <strong>Zwinz</strong> sitzt auf der Halbinsel<br />
am Max-Eyth-See. Hier hat der<br />
passionierte Heimathistoriker schon<br />
in Kindheitstagen viel Zeit verbracht.<br />
„Von meinem ersten selbst verdienten<br />
Geld habe ich mir 1972 ein<br />
Schlauchboot gekauft und bin ständig<br />
damit rumgepaddelt.“ Seine Leidenschaft<br />
für den See und seine<br />
Heimat Hofen hat er bis in die heutige<br />
Zeit nicht verloren. Vor etwa<br />
zwölf Jahren hat Wolfgang <strong>Zwinz</strong><br />
damit begonnen, in verschiedenen<br />
Archiven in der Region Stuttgart nach<br />
Hinweisen auf den Max-Eyth-See zu<br />
suchen, um dessen jahrzehntelange<br />
bewegte Geschichte aufzuarbeiten.<br />
Seine Ergebnisse präsentierte <strong>Zwinz</strong><br />
zum<br />
ersten Mal bei<br />
der Premiere des SWR-3-<br />
Seefestes im Juni 2008 der Öffentlichkeit.<br />
Sieben Plakate hatte der<br />
Heimathistoriker angefertigt und an<br />
der Halbinsel platziert, einen Steinwurf<br />
vom damals noch nicht angelegten<br />
Sandstrand entfernt. „Der<br />
Zuspruch war damals groß. Ich<br />
wurde daraufhin gefragt, ob die Plakate<br />
nicht dauerhaft dort hängen<br />
könnten“, sagt Wolfgang <strong>Zwinz</strong>.<br />
Durch die finanzielle Unterstützung<br />
des Bundes der Selbständigen<br />
(BDS) Mühlhausen, des Bürgervereins<br />
Hofen und der „Christoph Sonntag<br />
Stiphtung“ konnte der Wunsch<br />
auch in die Tat umgesetzt werden.<br />
Sieben Tafeln wurden für rund 2000
19<br />
Euro hergestellt – UV-beständig und<br />
Graffiti-geschützt. Im Mai 2012 wurden<br />
sie angebracht und hätten im<br />
Juli im Rahmen einer Stadtteilbegehung<br />
des BDS offiziell eingeweiht<br />
werden sollen. Doch Randalierer<br />
machten diesem Vorhaben einen<br />
Strich durch die Rechnung.<br />
Täter wurden noch nicht geschnappt<br />
„In der Nacht vom 23. auf 24. Juni<br />
rissen Vandalen mit brachialer Gewalt<br />
die Tafeln weg und versenken<br />
vermutlich drei von ihnen im See“,<br />
sagt BDS-Vorsitzender Rolf Müller.<br />
Die anderen Tafeln seien allerdings<br />
auch nicht mehr zu gebrauchen, ergänzt<br />
<strong>Zwinz</strong>. Hinweise darauf, wer<br />
die Tat begangen hat, hätte es damals<br />
gegeben, erinnert sich der Heimathistoriker.<br />
Drei Jugendliche seien<br />
gesehen worden. Gefasst hätte man<br />
sie aber nicht. „Ich hoffe, dass diese<br />
Tat eine Ausnahmeerscheinung war“,<br />
sagt <strong>Zwinz</strong>.<br />
Er hat sich auf jeden Fall von diesem<br />
Vorfall nicht entmutigen lassen und<br />
einen neuen Anlauf mit den Tafeln<br />
gestartet. Nachdem einige Herstellungskosten<br />
beim zweiten Versuch<br />
nicht mehr anfallen, benötigt <strong>Zwinz</strong><br />
1000 Euro, um die sieben Tafeln wieder<br />
anbringen zu können. „500 Euro<br />
wird die Christoph Sonntag Stiphtung<br />
noch einmal bereitstellen.“ Die<br />
Immer eine Hilfe: Sohn Stephan bei<br />
der Erst-Aufstellung.<br />
restliche Summe soll über weitere<br />
Sponsoren eingespielt werden. „Es<br />
wäre schön, Spender zu finden, die<br />
den Fehlbetrag übernehmen“, sagt<br />
der Heimathistoriker. Momentan<br />
hängen auf der Halbinsel wieder Plakate,<br />
die allerdings mit der Zeit verblassen<br />
werden.“<br />
Torsten Ströbele,<br />
Lokalausgabe Bad Cannstatt<br />
8. September 2012<br />
Wie das <strong>Leben</strong> so schreibt<br />
Was Wolfgang an Bildern und<br />
„Stoff“ zum Maxe zusammengetragen<br />
hat, davon könnte man ein Extrabuch<br />
machen. Für seinen Freund<br />
Rolf war zur Gestaltung und Herstellung<br />
der Tafeln wie immer alles<br />
super vorbereitet, jedoch hatten<br />
viele der alten Bilder schon bessere<br />
Zeiten gesehen bzw. waren zu dunkel,<br />
unscharf oder hatten Beschädigungen.<br />
Als Wolfgang das Bild vom<br />
Schwimm-Bagger am Max-Eyth-See<br />
vorbeibrachte, ahnte er noch nicht,<br />
dass dieses Bild ihn tief bewegen<br />
wird: <strong>Das</strong> Bild war viel zu dunkel und<br />
nicht kontrastreich. Es ist ihm aber<br />
gelungen, auch die Personen auf<br />
diesem Schwimmbagger erkenntlich<br />
zu machen. Er berichtet: „Mit jedem<br />
Schritt der Verbesserung erkannte<br />
ich, dass die Person mit dem nacktem<br />
Oberkörper und der Mütze nur<br />
sein längst verstorbener Vater sein<br />
konnte. Erstens war er genau in<br />
dieser Zeit auf ,Brautschau’ in Mühlhausen,<br />
deshalb hatte er auch die<br />
Stelle bei der Verwandtschaft seiner<br />
späteren Frau angenommen – bei<br />
Familie Pfander – und zweitens war<br />
er durch seine Größe einfach unübersehbar.“<br />
Tolle Überraschungen<br />
nach Jahrzehnten der Vergessenheit<br />
an diese Geschichte.<br />
Die Cannstatter Zeitung berichtet von der Einweihung der Tafeln durch einen der Sponsoren am 24.7.2012
20<br />
Ihm zu begegnen macht Freude!<br />
. . . ihn als Freund zu haben, ist etwas<br />
Besonderes.<br />
Wilhelm Bauer (Gartenbauverein<br />
Bad Cannstatt) schreibt: „Wolfgang<br />
ist seit drei Jahren Ausschussmitglied<br />
in unserem Verein und wir freuen<br />
uns sehr, dass wir ihn gewinnen<br />
konnten! Ein Vorbild für Menschlichkeit,<br />
Heimatverbundenheit, Ideenreichtum<br />
und sozialem Denken. Er<br />
blickt über den Ortsrand hinaus, ist<br />
weltoffen, achtet seine Mitmenschen,<br />
ist kameradschaftlich – das<br />
sind nur einige seiner besonderen<br />
Eigenschaften.“<br />
An der Stelle Danke!!!<br />
Grüße Wilhelm<br />
Am 19. Februar 2017 begleitete<br />
Wolfgang die „Entschleunigungstour“<br />
von Rolf mit seiner Eselstute<br />
Lilly und bereitete allen viel Freude<br />
mit seinen Geschichten rund um den<br />
„Maxe“. Mit von der Partie war<br />
Thomas Möller †, der zum Freundeskreis<br />
„Natur und Kultur“ gehörte<br />
und kurze Zeit später völlig überraschend<br />
verstorben ist. Er hätte gerne<br />
an diesem kleinen Werk mitgewirkt.<br />
Wir wollen aber Wolfgang an dieser<br />
Stelle die Geschichte zu Papier bringen,<br />
die bei Thomas einen beson -<br />
deren Eindruck hinterlassen hat:<br />
Thomas Möller fragte den Fahrradtour-Begeisterten<br />
Wolfgang, was ihn<br />
bei seinen vielen Fahrradtouren<br />
durch Deutschland so begeistert und<br />
was man beachten sollte. Wolfgang<br />
meinte: „<strong>Das</strong> ist ganz einfach, Du<br />
setzt Dich aufs Rad, lässt einfach die<br />
Landschaft auf Dich zukommen und<br />
genießt den Tag.“
Wolfgang und seine Leidenschaften . . .<br />
21<br />
Hier steht ein Text von Sabine<br />
Hier steht ein Text von Sabine<br />
Hier steht ein Text von<br />
Sabine<br />
Hier steht ein Text von Sabine<br />
Hier . . . und steht keine Text Sportart von ist Sabine ihm fremd
22<br />
„Schaffa, schwätza ond<br />
genießa!“<br />
Hier steht ein Text von Sabine<br />
<strong>Das</strong> Team von Let’s Putz 2016<br />
nach getaner Arbeit.<br />
Tue Gutes und rede darüber.<br />
Hier Im Kreis steht seiner Text Familie von fühlt Sabiner sich am wohlsten.
Hier Er braucht steht keine Text Karriereleiter von Sabine – er steigt immer auf, wenn man ihn braucht.<br />
23
24<br />
Wenn er spricht, hören alle<br />
gebannt zu<br />
Hier steht ein Text von Sabine<br />
Weinwanderung Weingut Warth, Untertürkheim.<br />
Hier Märchentage steht ein 2013. Text von Sabine
25<br />
Einweihung Grünzug Hofen 2014 (Hirschgraben).<br />
Sein Klassiker: Die 4-Burgen-Wanderung.
26<br />
Hofen hat für ihn keine Grenzen<br />
Er trägt die Geschichte und ihre Kostbarkeiten<br />
von Hofen durch die Welt und<br />
begegnet dabei immer wieder Menschen,<br />
die Freude finden an der<br />
Geschichte und seiner Begeisterung für<br />
Hofen und die Region. „Zukunft braucht<br />
Herkunft“ ist eines seiner gelebten<br />
Schlagworte. Sein Interesse an der<br />
Geschichte reicht weit über die Grenzen<br />
von Hofen hinaus und wird auch von<br />
den Nachbardörfern und deren ansässigen<br />
Heimat- und Bürgervereinen sehr<br />
geschätzt.<br />
67,50 Euro Spendeneinnahmen bei der Eröffnung des Rundwanderweges<br />
für den Heimatverein. Mit dabei Lilly der „Goldesel“.<br />
Frank Schwinghammer, Andreas<br />
Pfeiffer und Wolfgang <strong>Zwinz</strong>.<br />
Heimatverein Oeffingen 1999 e.V.<br />
Hier der Brief aus Oeffingen:<br />
„Hallo Sabine,<br />
ich möchte anlässlich des Ausscheidens<br />
von Wolfgang <strong>Zwinz</strong> aus dem<br />
Vorstand des Bürgervereins Hofen<br />
einen kleinen Beitrag aus Oeffinger<br />
Sicht leisten und Wolfgang an dieser<br />
Stelle wie folgt würdigen:<br />
Ich lernte Wolfgang im Frühjahr<br />
2013 kennen, als er, der Stuttgarter<br />
Wander- und Neckarguide, auf den<br />
Heimatverein Oeffingen zukam mit<br />
der Idee, einen „Scillawald-Rundwanderweg“<br />
zu entwickeln. Schnell<br />
war entschieden, dass wir das<br />
Projekt gemeinsam vorantreiben<br />
wollen. Er als Vertreter des Bür ger -<br />
vereins Hofen und ich als Vertreter<br />
des Heimatvereins Oeffingen. In vielen<br />
Treffen mit ungezählten Stunden<br />
entwickelte sich der Wan der weg stetig.<br />
Am 27.09.2015 wurde er im Beisein<br />
von Vertretern des öffentlichen<br />
<strong>Leben</strong>s eingeweiht. Mehrere Wanderungen<br />
unter der Führung von<br />
Wolfgang <strong>Zwinz</strong> bzgl. des Hofener<br />
Teils und Andreas Pfeiffer bzgl. des<br />
Oeffinger Teils fanden bereits statt.<br />
Unsere erfolgreiche gemeinsame Arbeit<br />
fand ihre Dokumen tation in<br />
einem umfangreichen 10-spal tigen<br />
Flyer, der den Scillawald-Rundwanderweg<br />
beschreibt.<br />
Ich habe Wolfgang als einen überaus<br />
angenehmen Zeitgenossen kennengelernt.<br />
Zielstrebig, aber auch mit<br />
der nötigen Gelassenheit, hat er das<br />
Projekt „Scillawald-Rundwanderweg“<br />
mitgestaltet. Ich hatte im<br />
Rahmen der vielen Treffen, die<br />
hauptsächlich bei ihm zuhause stattfanden,<br />
immer das Gefühl, als Partner<br />
wahrgenommen zu werden.<br />
Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe,<br />
ohne die das Projekt vmtl.<br />
nicht mit dem eingangs genannten<br />
Erfolg geendet hätte. Ich denke, dass<br />
es ein Wesensmerkmal von Wolfgang<br />
<strong>Zwinz</strong> ist, seine Mitmenschen<br />
zu respektieren und ihnen zu zeigen,<br />
dass eine von Gleichberechtigung<br />
und Harmonie geprägte Zusammenarbeit<br />
bzw. Zusammenleben – gerade<br />
in der heutigen Zeit – das Maß<br />
aller Dinge ist. Dies ermöglichte uns<br />
eine harmonische, konstruktive und<br />
damit erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
Für diese gemeinsame Erfahrung bin<br />
ich Wolfgang sehr dankbar. Wir vom<br />
Heimatverein Oeffingen wünschen<br />
Wolfgang <strong>Zwinz</strong> für die Zukunft<br />
alles erdenklich Liebe und Gute. Wir<br />
verbinden unsere guten Wünsche<br />
mit der Hoffnung, dass er weiterhin<br />
als Wanderführer zur Verfügung<br />
steht. Wolfgang <strong>Zwinz</strong> hat sich um<br />
die guten Beziehungen zwischen<br />
Hofen und Oeffingen verdient gemacht.<br />
Den Kontakt zu ihm werden<br />
wir selbstverständlich aufrechterhalten.“<br />
Liebe Grüße aus Oeffingen,<br />
Frank Schwinghammer<br />
Stv. Vors. des<br />
Heimatverein Oeffingen 1999 e.V.<br />
Einweihungstour-Besprechung vor<br />
dem „Schlössle“ in Oeffingen.<br />
Bild: Fellbacher Zeitung
27<br />
Zusammen mit Heimathistoriker<br />
Rolf Straub † und Rolf Müller beim<br />
Ortsjubiläum Mühlhausen 2008.<br />
Bürgerverein S-Mühlhausen e.V.<br />
– Schutzgemeinschaft –<br />
Hier der Brief aus Mühlhausen:<br />
„Liebe Sabine,<br />
Hier einige Motive, die seinen großartigen<br />
Einsatz für unser Jubiläum<br />
und seine Begeisterung am Umzug<br />
belegen.<br />
Als Vertreter des Bürgervereins<br />
S-Hofen in der Projektgruppe Freizeitkarte<br />
Mühlhausen 2006, war<br />
Wolfgang ebenso eine wichtige<br />
„Die Mühlen am Neckar und Feuerbach“ am 25. November 2015 sind einer<br />
der vielen interessanten Vorträge, dem die Mitglieder des Bürgervereins<br />
gerne zugehört haben.<br />
Stütze und ein verlässlicher Partner.<br />
Texte, Fotos, Werbetafeln, Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit waren sein<br />
Spezialgebiet. Mit Frau Keck und<br />
Max Löffler saßen wir viele Abende<br />
zusammen, feilten an Inhalten, diskutierten<br />
in der Gruppe und waren<br />
froh, dass wir zuletzt freie Hand bei<br />
der Umsetzung hatten.<br />
Die gemeinsame Veranstaltung am<br />
25.11.2015 war ein weiterer Meilenstein<br />
in Sachen Zusammenarbeit der<br />
Bürgervereine, unserer gemeinsamen<br />
Geschichte und Freundschaft.“<br />
Herzliche Grüße<br />
Heinz Morhard<br />
Vorsitzender Bürgerverein<br />
Stuttgart-Mühlhausen e.V.<br />
Beim Seefest 2009 für den Bürgerverein<br />
S-Mühlhausen im Einsatz.<br />
Unterstützung durch Wolfgang bei<br />
der Freizeitkarte.<br />
<strong>Das</strong> Orga-Team des Ortsjubiläums Mühlhausen2007/2008.
28<br />
„Natur und Kultur“ –<br />
„Zukunft braucht Herkunft“<br />
<strong>Das</strong> sind zwei seiner <strong>Leben</strong>seinstellungen,<br />
die er auch im Freundeskreis<br />
Natur und Kultur immer wieder mit<br />
<strong>Leben</strong> füllt. Als beim Ortsjubliäum<br />
das Thema „Kunst“ und „Kinder“<br />
fehlte, hat er zusammen mit Rolf<br />
dem nicht eingetragenen Verein<br />
einen Namen gegeben: „KiK“ =<br />
Kunst im Kuhstall. Mit den örtlichen<br />
Künstlern haben die beiden im ehemaligen<br />
Kuhstall des „Stuttgarter<br />
Naturtheaters“ (in dem auch damals<br />
noch die Freilichtspiele ihre Aufführungen<br />
hatten) zwei erfolgreiche<br />
Ausstellungen organisiert.<br />
Ein Highlight für Mühlhausen, das<br />
immer noch nach Wie derholung<br />
ruft.<br />
Wolfgang noch Rolf einen neuen<br />
eingetragenen Verein wollten (mit<br />
Satzung und allem was dazu gehört),<br />
haben die beiden alles auf eigenes<br />
Risiko mit großem Engagement<br />
durchgeführt. Ein kleines Defizit<br />
blieb übrig, das die beiden aus ihren<br />
eigenen Taschen ausgeglichen ha -<br />
ben.<br />
Im „Freundeskreis Natur und Kultur“<br />
sind Wolfgang und Resi weiterhin<br />
mit Freude dabei, und durch die<br />
neuen ersten „Boxenstopps“ hat sich<br />
ein erweiterter kleiner kreativer<br />
Kreis gebildet, der viele neue Ideen<br />
hat.<br />
„Live-Schafe-Scheren“ war einer<br />
der vielen Programmpunkte von<br />
Wolfgang und Rolf.<br />
<strong>Das</strong> „Schafwiesenfest“ – auch im<br />
Rahmen des Ortsjubiläums, sollte<br />
was für die Ohren und ein Highlight<br />
für Kinder und Erwachsene werden.<br />
<strong>Das</strong> ist auch gelungen. Da weder<br />
Waagmeister Wolfgang beim<br />
Schätzspiel „Was wiegt dieses<br />
Lamm?“.
Wein und Wissen 29<br />
EnBW-Tour 2012<br />
Kaum einer hat dieses fundierte Wissen<br />
zur Geschichte „Rund um den<br />
Max-Eyth-See“ und darüber<br />
hinaus. Er bleibt auch keine Antwort<br />
schuldig, wenn ein Besucher<br />
seiner vielen Touren fragt: „Wann<br />
wurde das erste Mal in den Steillagen<br />
von Mühlhausen/Münster Wein<br />
angebaut und von wem?“. Was alle,<br />
die in den Genuß kommen, diesem<br />
leidenschaftlichen Erzähler zuhören<br />
zu dürfen, auffallen wird ist,<br />
dass Wolfgang erzählt, als ob er<br />
damals live dabei gewesen ist.<br />
Keine Führung gleicht der anderen.<br />
Er geht auf die Menschen und ihre<br />
Fragen ein und entwickelt dazu<br />
immer wieder Neues und Unterhaltsames.<br />
Seine Geschichten sind<br />
nicht erfunden, sondern nur aus<br />
seinen vielen Recherchen in viele<br />
spannende Geschichten gepackt.<br />
Seine Festplatte kennt keine Kapazitätsgrenze.<br />
Er ist kein Wengerter, aber sein<br />
Wissen um Wein, Sorten und Anbau<br />
verblüfft so manchen. Wenn dann<br />
seine „Resi“ noch an seinen Lieblingsplätzen<br />
- z. B. dem Freienstein<br />
- mit einem guten Viertele auf seine<br />
Wandergäste wartet, ist das für ihn<br />
etwas ganz Besonderes. Keiner<br />
packt soviel Leidenschaft in Wein<br />
und Geschichte wie er. Mit keinem<br />
macht es mehr Spaß, als mit ihm,<br />
sich mit der Heimat und ihren Geschichten<br />
auseinanderzusetzen.<br />
„Wandra, schwätza, Wei’ probiera“<br />
Ein Titel der nur von ihm kommen<br />
kann. Schade, dass es Kandidaten<br />
gibt, die seine Ausarbeitungen<br />
ein fach übernehmen und unter gleichem<br />
Titel durch führen. Wolfgang<br />
meint aber dazu: „Lass die einfach<br />
machen – ich werde solchen Leuten<br />
immer mit Freundlichkeit begegnen<br />
- das verblüfft sie am meisten.“<br />
Wer bei „Wandra, schwätza, Wei’<br />
probiera“ schon mal dabei war, wird<br />
merken, dass nicht nur trockene Informationen<br />
hängen bleiben.<br />
Unser Wengerter Fritz Raith berichtet<br />
amüsiert über die Geschichte,<br />
dass er die Besucher der Tour gefragt<br />
hat: Was meinen Sie wie lange der<br />
Neckar ist? Die Schätzungen gingen<br />
weit auseinander, und Wolfgang<br />
meinte, das ist ganz einfach zu merken:<br />
„<strong>Das</strong> Jahr hat 365 Tage, wenn<br />
Sie dazu noch die schönsten Tage in<br />
meinem <strong>Leben</strong> dazu zählen – nämlich<br />
meinen Hochzeitstag und den<br />
von meiner Frau –, dann sind das 367<br />
und soviel Kilometer ist der Neckar<br />
lang.“
30<br />
Den Neckar immer im Blick<br />
Auch bei der letzten wirklichen Lokalzeitung<br />
ist Wolfgang <strong>Zwinz</strong> eine<br />
zuverlässige Quelle. Iris Frey von der<br />
Cannstatter Zeitung war sehr gerne<br />
bereit, für „<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> des Wolfgang<br />
<strong>Zwinz</strong>“ uns ihren Eindruck zu übermitteln:<br />
„Ich würde sagen, seit den zwanzig<br />
Jahren, so lange wie ich hier bei der<br />
Cannstatter Zeitung bin, kenne ich<br />
auch Herrn <strong>Zwinz</strong> und habe seine<br />
vielen Projekte in Hofen begleitet. Er<br />
verkörpert für mich ein großes Stück<br />
Hofen, verbunden mit Historie und<br />
Herz. Denn er ist ein absolut be -<br />
geisterungsfähiger Mensch, der sich<br />
gerne für Hofen und insbesondere<br />
seine Geschichte und Erhalt der<br />
denkwürdigen Häuser mit großem<br />
Einsatz engagiert.<br />
Schön war es für mich stets, die gute<br />
Zusammenarbeit mit Friedrich Maurer<br />
und ihm zu erleben. Die beiden<br />
haben sich gut ergänzt und waren<br />
ein tolles Team. Auch Mechthilde<br />
Köder gehört dazu. Sie haben den<br />
Bürgerverein im Bereich Historie und<br />
Hofen gewaltig nach vorne gebracht<br />
mit dem historischen Rundgang, den<br />
historischen Tafeln und dem erfolgreichen<br />
Kampf um den Erhalt der<br />
Burgruine und die öffentliche Zugänglichkeit,<br />
den Kauf durch die<br />
Stadt.<br />
„Seine Begeisterung ist ansteckend“<br />
Wenn ich durch Hofen gehe, sehe ich<br />
sehr viele Ecken, die mit dem Bürgerverein<br />
eng verbunden sind und mit<br />
der Arbeit und auch dem Einsatz von<br />
Herrn <strong>Zwinz</strong>. Seine Begeisterung ist<br />
ansteckend und seine Begabung, das<br />
historische Wissen weiterzugeben,<br />
einfach klasse. Unzählige Zeitungsartikel<br />
sind entstanden, in denen er<br />
und der Bürgerverein viel Stoff geboten<br />
haben.<br />
Er schaut aber auch gerne über den<br />
Tellerrand Hofens hinaus, nicht nur<br />
als Neckar-Guide: Die Initiative Kulturnetz<br />
Bad Cannstatt, die ich vor ein<br />
paar Jahren gegründet habe, begleitet<br />
er ebenso und hilft uns mit seinem<br />
Mikrofon zum Gelingen unserer<br />
Kulturspaziergänge durch Bad Cannstatt.<br />
Nur ein Beispiel für seinen beispiellosen<br />
Einsatz.<br />
Einfach klasse. Es macht viel Spaß,<br />
mit ihm zusammenzuarbeiten.“<br />
Iris Frey<br />
Cannstatter Zeitung<br />
„Kaum einer schafft so qualifiziert<br />
mit der Presse zusammen wie Wolfgang<br />
<strong>Zwinz</strong>“, sagte der legendäre<br />
hps (Hans-Peter Schneider †) immer<br />
wieder bei den Redaktionssitzungen<br />
des Neckarblick.<br />
„Beim Stöbern im Neckarblick-Archiv<br />
fand ich kaum eine Ausgabe, in der<br />
nicht irgendein Beitrag von Wolfgang<br />
<strong>Zwinz</strong> zu finden war“, so Rolf<br />
Müller. „Mal waren es Meldungen<br />
zu Veranstaltungen des Bürgervereins,<br />
hie und da auch mal ein<br />
kritischer Beitrag in Form eines<br />
Leser briefes. Seine unzähligen Beiträge<br />
zu seiner Neckarregion und<br />
seinen Aktivitäten würde den Rahmen<br />
dieser Homage sprengen. <strong>Das</strong><br />
wäre sogar fast eine Extra-Ausgabe<br />
wert.<br />
Hans-Peter Schneider hat Wolfgang<br />
<strong>Zwinz</strong> einmal porträtiert – Beitrag<br />
siehe nächste Seite.
31<br />
<strong>Zwinz</strong> hat nicht das Zeug zur<br />
Karteileiche<br />
„Für Wolfgang <strong>Zwinz</strong> eine Tätigkeitsbezeichnung<br />
zu finden, ist schwierig.<br />
Seit dem 1. April 2003 ist er Mit glied<br />
des Cannstatter Kulturvereins<br />
s`Du del säckle – und dies ist beileibe<br />
kein Aprilscherz gewesen, denn der<br />
Hofener <strong>Zwinz</strong> hat nicht das Zeug<br />
zur Karteileiche. Für s`Dudelsäckle ist<br />
er engagiert bei der Organisation<br />
der Cannstatter Mundarttage. Er hat<br />
die interessierten Mitglieder auf<br />
dem Vier-Burgen-Wanderweg begleitet,<br />
durchs historische Hofen geführt<br />
oder einen Schleusenbesuch<br />
ermöglicht. Er hat die Literadentour<br />
mitorganisiert und es ist ihm gelungen,<br />
einige Dudelsäckle-Mitglieder<br />
auf den Drahtesel zu bekommen, die<br />
Thaddäus-Troll-Ausstellung im Klösterle<br />
zu visitieren.<br />
-Im Rahmen des Hofener Kultur-<br />
Sommers – wiederum ein Kind von<br />
<strong>Zwinz</strong> – traf man sich im „Haus am<br />
See“ in Hofen. Am verständlichsten<br />
wird es, wenn man seine unterschiedlichen<br />
Engagements einfach<br />
aufführt. Wichtig ist, wenn man<br />
weiß, dass Wolfgang <strong>Zwinz</strong> ein ungeheures<br />
Faible für die Historie seiner<br />
näheren Umgebung, seiner<br />
Heimat hat. In Hofen ist er stellvertretender<br />
Chef des dortigen Bürgervereins,<br />
hat diese Plattform genutzt,<br />
um wichtige Vorhaben ins rechte<br />
Licht zu setzen, dies mit dem Rückhalt<br />
einer starken Organisation auch<br />
zu realisieren. Deswegen ist <strong>Zwinz</strong><br />
auch im Dachverband der Bürgervereine<br />
tätig. In Hofen ist sein Name<br />
unabtrennbar mit der dortigen<br />
Burg ruine verbunden. Der Kauf<br />
durch die Stadt, die Öffnung für die<br />
Allgemeinheit, die Information über<br />
die historischen Hintergründe durch<br />
Burgführungen, die von ihm gekürten<br />
Vier-Burgen-Wanderungen im<br />
Stadtbezirk Mühlhausen, der historische<br />
Ortsdurchgang durch das Dorf<br />
am Neckar mit Broschüre, der Weihnachtsmarkt<br />
in Hofen – all dies wäre<br />
ohne <strong>Zwinz</strong> wohl gar nicht oder viel<br />
beschwerlicher auf den Weg gekommen.<br />
<strong>Zwinz</strong> führt die Besuchergruppen<br />
persönlich durch ,sein’ Hofen,<br />
tut dies auch mit Schulklassen beispielsweise<br />
der Hofener Grundschule,<br />
um schon den Kleinsten den<br />
Blick für historische Zeugen im Heimatdorf<br />
zu schärfen.<br />
<strong>Zwinz</strong> ist zwar Lokalpatriot im<br />
besten Sinne, aber kein Kirchturmpolitiker.<br />
Als die Mühlhausener in<br />
den Vorbereitungen für ihr jetzt fast<br />
zwei Jahre laufendes Jubiläum steckten,<br />
hat man <strong>Zwinz</strong> gerufen. <strong>Das</strong> Ergebnis:<br />
Vorträge über die Flößerei<br />
auf dem Neckar, den Ortsadel der<br />
Mühlhausener oder die Archäologie<br />
im Stadtbezirk. Der Stadtbezirk hat<br />
eine Wanderkarte erstellt – zu den<br />
Autoren gehört <strong>Zwinz</strong>. Wenn der<br />
Bürgerverein am Kirbetag oder am<br />
Weihnachtsmarkt einen Stand hat,<br />
wer steht da mit drin, steht Rede<br />
und Antwort, erklärt Bilder, historische<br />
Zusammenhänge – ja, Sie wissen<br />
schon. Ein ganz gelungenes Kind<br />
<strong>Zwinz</strong>`scher Fantasien sind die Hofener<br />
Märchentage in der Burgruine,<br />
die sich immer mehr bei Alt und<br />
Jung zu absoluten Publikumsrennern<br />
entwickeln.<br />
Wolfgang <strong>Zwinz</strong> tut dies alles ehrenamtlich<br />
– deswegen ist es aller Ehren<br />
wert, wenn ihm 2002 bereits die<br />
Ehrennadel des Arbeitskreises Heimatpflege<br />
durch den Regie rungs -<br />
präsidenten Udo Andriof überreicht<br />
wurde.<br />
Ein Glück für <strong>Zwinz</strong>, dass er eine Frau<br />
hat, die ihm den Rücken freihält für<br />
diese vielfältigen Aufgaben.“<br />
Hans Peter Schneider
32<br />
LiteRADentour 2005 –<br />
„Mit dem Rad zum Literat“<br />
Wolfgangs Kreativität ist grenzenlos,<br />
und im „Neckarblick“ stieß er 2005<br />
auf offene Ohren. Sein Inhalt lautete:<br />
Außergewöhnliche Orte –<br />
außergewöhnliche Künstler<br />
Sein Konzept: „Mit dem Rad zum Literat.“<br />
Die „Literadentour 2005“ mit<br />
dem Neckarblick und seinem „Chef“<br />
war geboren, und innerhalb weniger<br />
Monate stand das fertige Konzept:<br />
Im Ankündigungsflyer schrieb Wolfgang<br />
Folgendes:<br />
,,Mit dem Rad zum Literat durchs<br />
Neckartal“<br />
„Wie locke ich Sie, verehrte Leser, in<br />
ein historisches Gebäude oder an<br />
einen außergewöhnlichen Ort? Wie<br />
kann ich lhnen Schönheiten unseres<br />
Neckartals zeigen?<br />
lch lade Sie während der großen<br />
Ferien zur LiteRADentour ein: Eine<br />
Burg, ein Eisenbahntunnel, ein Gewölbekeller,<br />
ein Wasserwerk, eine<br />
Weinkelter und ein Gewächshaus<br />
sind die Ziele. An diesen außergewöhnlichen<br />
Orten erwarten Sie interessante<br />
Literaten, die witzig und<br />
unterhaltsam, aber auch in nachdenklicher<br />
Art und Weise Geschichten,<br />
Anekdoten, Lieder und<br />
Ge dichte vortragen. Mit dem Rad<br />
zum Literat durchs Neckartal, so das<br />
Ziel und Motto dieser abwechslungsreichen<br />
und unterhaltsamen Veranstaltungsreihe<br />
für die ganze Familie.<br />
lch wünsche lhnen dabei viel Spaß,<br />
beste Unterhaltung, viele spannende<br />
Erlebnisse und immer eine gute<br />
Fahrt auf dem Neckartal-Radweg.“<br />
Wolfgang <strong>Zwinz</strong><br />
In Mühlhausen haben Wolfgang<br />
und Rolf erstmals dafür gesorgt,<br />
dass die Stollen erstmals nach dem<br />
Krieg wieder für die Allgemeinheit<br />
geöffnet wurden. <strong>Das</strong> Ganze mit<br />
Unterstützung des gemeinsamen<br />
Freundes Rolf Straub sowie Fritz<br />
Frank.
„Ein guter Schluss ziert alles!“<br />
33<br />
Wie kann es nicht anders sein: „Max“<br />
hat in gewohnter Art in schwäbischer<br />
Reim(n)form Wolfgang beschrieben:<br />
ODE AN DEN ZWINZ<br />
Württemberg, das Land der Denker,<br />
Schaffer, Bästler, Autolenker,<br />
hat so manche wackre Mannen,<br />
hochgewachsen wie die Tannen<br />
und reich an Geist, sonst wär’s doch<br />
nix,<br />
in Hofen gibt’s ihn – Wolfgang<br />
<strong>Zwinz</strong>!<br />
Er denkt, er hat Ideen zu Hauf,<br />
kräbselt jeden Wengert nauf,<br />
wenn es gilt bei Wein und Worten<br />
von Burgen und auch andern Orten<br />
zu erzählen von Kultur und<br />
G’schichte<br />
und was man darüber berichte.<br />
Wenn mr irgendwas ned woiß:<br />
Warom isch’s em Sommer hoiß?<br />
Warom warat d Römer dô?<br />
Wo fangt am Necker Münster ô?<br />
Warom isch die Burg so klein?<br />
Ond warom hoißt des Freienstein?<br />
Warom isch Hofa so katholisch?<br />
Weil an dr Fasnet mancher vool<br />
isch?<br />
Woisch was ned? Des isch egal!<br />
Koiner braucht a Buchregal!<br />
Was da brauchsch, des isch an Kopf<br />
mit ma Schnäuzer ond koim Zopf.<br />
Mit ma Lacha no em Gsicht –,<br />
Wer denn kennt den Wolfgang<br />
nicht?<br />
Engagiert ond schlau wie d Sau,<br />
hôt obadrei an nette Frau,<br />
sei Dank gesagt zu jeder Stund<br />
aus mannigfachem Hofner Mund!<br />
Lieber Wolfgang, bisch dr Bescht,<br />
Bernd-Marcel Löffler und Wolfgang <strong>Zwinz</strong> 2012 bei der „Stadtteilbegehung<br />
des BDS“ auf den Spuren seines 4-Burgen-Weges.<br />
fascht so guat wie s Sommerfescht!<br />
Dr Bürgerverei isch ohne Di,<br />
wie Italien ohne Rimini,<br />
wie London ohne seinen Tower,<br />
wie an Acker ohne Bauer,<br />
wie an Wengert ohne Trauba,<br />
die dann koiner muaß me klauba,<br />
wie an Necker ohne Fisch,<br />
wie a Tischdeck ohne Tisch,<br />
wie Stuergert ohne Hauptbahnhof,<br />
– ok – der Vergleich, der war jetzt<br />
doof –,<br />
wie Formel 1 ganz ohne Boxen,<br />
ond wie Hofa ohne Ochsen!!!<br />
Wenn Du en 100 Jôhr môl stirbsch,<br />
ond da Hemmel Dir erwirbsch,<br />
na sagat älle hier ganz gwieß<br />
(ond liegat dann zu Deine Fiaß!)<br />
„Oh Wolfgang <strong>Zwinz</strong>, du Hofner<br />
Held,<br />
was Du ons älles hôsch verzählt,<br />
des war Geschichte pur für älle,<br />
für die Schlichte ond die Helle!<br />
Hofen dankt ond i dank mit,<br />
Gruaß vom Max – ond Du?<br />
Bleibsch fit!!!“<br />
„Finale Furioso“, Ortsjubiläums-<br />
Umzug 2008: Wolfgang im Cabrio<br />
zusammen mit Heimathistoriker<br />
Rolf Straub † und . . .<br />
. . . der Rat(d)haus-„Chef“ auf dem<br />
Drahtesel.
34<br />
Persönliches Exemplar für<br />
_____________________________________________<br />
Überreicht durch Sabine Schick-Kurfess<br />
August 2017<br />
Danke!<br />
Limitierter Nachdruck des persönlichen Exemplars von Wolfgang <strong>Zwinz</strong><br />
mit Ergänzung der Unterschriften<br />
und einer Bildnachlese des Festes auf der vorletzten Seite<br />
Druck: www.WiesingerMedia.de Fellbach<br />
Konzeption und Gestaltung: www.mueller-creativ.de
<strong>Das</strong> Fest<br />
Empfang der Gäste und „Einmarsch“<br />
Die Wertschätzung seines Denken und Handelns<br />
Feiern in einer seiner Wirkungsstätten
Autoren: Sabine Schick-Kurfess<br />
in Zusammenarbeit mit Rolf Müller<br />
sowie die Unterzeichneten.