VEDES Magazin Herbst/Winter 2017 | VM27

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WISSEN & ENTDECKEN KINDERERZIEHUNG Der PAPA ERLAUBT! 70 spielen mit <strong>VEDES</strong>
Wenn Eltern unterschiedliche Erziehungsstile haben, muss das für Kinder nicht schlecht sein. Die Verschiedenheit kann sie flexibel und lebenstüchtig machen – sofern ein paar Grundregeln stimmen … Fotos: pololia/fotolia; Magnia, Nikolaeva/shutterstock DA SOLL’S HINGEHEN Wenn Eltern gemeinsame Ziele und Werte anstreben, dürfen die Wege dorthin auch unterschiedlich sein. Es gibt nicht nur ein „Richtig“. Interessant ist es, zu erforschen, woher die Unterschiedlichkeit kommt: aus der eigenen Kindheit? Durch gesellschaftlichen Wertewandel oder persönliche Unsicher heit im Umgang mit Regeln? Oder steht womöglich etwas zwischen den Partnern? Letzteres hieße, dass sich das Thema Erziehung nur vor ein anderes Problem geschoben hat. Tipp: Viel miteinander reden! DAS GEHT GAR NICHT Die Unterschiedlichkeit zu nutzen, um sich bei den Kindern beliebter zu machen oder den anderen Elternteil direkt oder indirekt vor oder über die Kinder zu kritisieren, ist ein No-Go – und stiftet nur Zwist, Verwirrung und Loyalitätskonflikte bei den Kindern, die dann höchstwahrscheinlich auch noch an fangen, die Eltern gegeneinander auszuspielen. Das gilt übrigens auch für Großeltern, die sonst (innerhalb dieser Grenze) das Privileg haben, etwas mehr zu verwöhnen und bei sich ein paar Regeln zu lockern. SO KANN’S KLAPPEN Der Kompromiss macht’s: Gemeinsam festgelegte Regeln und Routinen, die beide Seiten vertreten können, erleichtern den Alltag. Dann muss man nicht jedes Mal aufs Neue aushandeln, wann die Kinder ins Bett müssen, wie lange sie fernsehen und zocken dürfen oder wie viel Süßigkeiten erlaubt sind. DAS GILT SPONTAN Erziehung findet immer statt, und man kann nicht vorher alles aushandeln. Wie kommt man also in Spontansituationen damit zurecht, dass der eine „hü“ und der andere „hott“ sagt? Eine Abmachung könnte lauten: Wer zuerst reagiert, sagt für diesen Moment, wie’s gemacht wird, und der andere darf ihm nicht mehr in den Rücken fallen. Das verlangt den Partnern zwar viel Toleranz ab, gibt den Kindern aber einen sicheren Rahmen. Geht die Entscheidung dem anderen sehr gegen den Strich, sollte er das später ohne Kinder ansprechen. Aber dran denken: Eltern dürfen auch mal etwas falsch machen. SO IST’S AUCH MÖGLICH Vier Fragen, die zu guten Lösungen führen können: 1. Wer hat die Konsequenzen einer Entscheidung (hauptsächlich) zu tragen? Man sollte zu dessen Gunsten bestimmen. 2. Für wen ist das Thema wichtiger? Der darf es entscheiden. 3. Hat ein Elternteil mehr Erfahrung oder Sachkenntnis über die Situation (nicht zu verwechseln mit Besserwisserei)? Dann sollte man ihm vertrauen. 4. Welche der beiden Methoden hat sich in bestimmten Situationen bewährt? Vielleicht kann der andere sie übernehmen, ohne sich zu verbiegen. spielen mit <strong>VEDES</strong> 71
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