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Politiker und ihr anderes Ich

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Jugunternehmer zu profilieren. Qualitätsbewusst, wie es nach Zwischenstationen,<br />

einer Zusammenarbeit mit seinem Schwager Jürg Wegmüller<br />

<strong>und</strong> anderen Architekten, bis zum heutigen Tag mit der von ihm mitgegründeten<br />

Firma Amstutz, Abplanalp Birri AG geblieben ist!<br />

Und plötzlich ruft die Politik<br />

Klar ist, dass in den Adern von Adrian Amstutz kein angeborenes <strong>Politiker</strong>blut<br />

fliesst. Seine Eltern haben sich politisch nie engagiert. Dazu fehlte<br />

ganz einfach die nötige Zeit. Nun gut, Adrian ist ein bewährter Jungunternehmer<br />

<strong>und</strong> auch als Spitzensportler äusserst erfolgreich. Als 27-<br />

Jähriger tritt er, wie es als überzeugter Gewerbetreibender so üblich ist,<br />

der SVP bei. Und als das Projekt «Altersheim» in aller M<strong>und</strong>e ist, schlägt<br />

unbewusst seine grosse St<strong>und</strong>e. Mit dem Begehren «Menschen gehören<br />

zu Menschen» sorgt er mit einer von ihm mitinitiierten Petition massgeblich<br />

dafür, dass das Altersheim mitten ins Dorf gebaut wird <strong>und</strong> nicht an<br />

die Peripherie. Dieses «Husarenstück» bringt ihm viele Sympathien ein.<br />

Später tritt sein politischer Ziehvater Fritz Abraham Oehrli in sein Leben<br />

<strong>und</strong> verändert dieses ganz massgeblich. Im leicht fortgeschrittenen Alter<br />

von 39 Jahren geht es rasant los. Eigentlich liess er sich bei den Gemeinderatswahlen<br />

auf die Liste setzen, um der Partei zu Stimmen zu verhelfen.<br />

Persönliche Ambitionen standen nicht im Vordergr<strong>und</strong>. Aber es kam<br />

anders. Adrian Amstutz wurde auf Anhieb mit einem Spitzenresultat in<br />

den Gemeinderat gewählt <strong>und</strong> zugleich mit dem Amt des Gemeinderatspräsidenten<br />

von Sigriswil betraut. Unverhofft kommt oft. Das kennen wir<br />

schon. Einmal im Amt, machte er in der Gemeinde grosse Schritte <strong>und</strong><br />

gab mehr als alles. Sein generöses Wirken blieb nicht ohne ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Spuren. Rückenschmerzen <strong>und</strong> Schlafstörungen waren Zeichen der<br />

eigenen Überforderung. Adrian Amstutz erhörte die Botschaft <strong>und</strong> zog<br />

die richtigen Lehren daraus. Schnell lernte er Prioritäten zu setzen <strong>und</strong><br />

bald ging es wieder «stotzig» weiter bergauf. Der Schritt über den Grossen<br />

Rat des Kantons Bern nach B<strong>und</strong>esbern war eine logische Folge seines<br />

fleissigen, klaren <strong>und</strong> konsequenten Schaffens. Den weiteren politischen<br />

Weg kennen wir bestens. Sein Bekanntheitsgrad ist immens.<br />

Drei Fragen an Adrian Amstutz zum Schluss<br />

der Geschichte, welche noch unendlich viel<br />

länger sein könnte.<br />

Hatten Sie in Ihrem Leben auch schon so<br />

richtige Schlotterbeine?<br />

Als ich ein Kind war, kam an Weihnachten der<br />

Samichlaus vorbei. Vor dieser Gestalt hatte<br />

ich in Anbetracht meines Sündenregisters einen<br />

Höllenrespekt, wohlwissend, dass der<br />

Chlaus eigentlich nicht «echt» war. Das Vortragen<br />

des obligaten «Weihnachts-Värsli»<br />

war eine echte Herausforderung.<br />

Erinnern Sie sich an ein Ärgernis?<br />

Als ich 18 Jahre alt war, hatte ich das Glück,<br />

ein altes Motorrad zu kaufen. Ein BMW 250er-<br />

Modell für siebzig Franken: ein Schnäppchen.<br />

Da lernte ich die Weisheit «Was nichts kostet,<br />

ist nichts wert» so richtig kennen. Das Vehikel<br />

versagte in regelmässigen Abständen den<br />

Dienst <strong>und</strong> blieb immer im dümmsten Moment<br />

stehen. Sehr ärgerlich!<br />

Glauben Sie an eine höhere Macht?<br />

Obwohl unsere Mutter ein unglaublich anspruchsvolles<br />

Tagesprogramm zu leisten hatte,<br />

nahm sie sich immer Zeit, um uns Kinder<br />

am Abend ins Bett zu bringen <strong>und</strong> mit uns zu<br />

beten. Zu danken für das, was wir hatten, <strong>und</strong><br />

zu bitten, dass es gut bleiben darf. Und dieses<br />

Element ist für mich auch heute noch sehr<br />

wichtig – Danken <strong>und</strong> Bitten – abends vor<br />

dem Einschlafen.<br />

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