LaMancha Programmheft_download
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Der Dichter Cervantes wird zusammen mit seinem<br />
Gehilfen in ein Gefängnis geworfen. Er wird der<br />
Gotteslästerung angeklagt, weil er in seiner<br />
Funktion als Steuereinnehmer ein zahlungsunwilliges<br />
Kloster hatte pfänden lassen. Seine<br />
Ansicht, dass alle vor dem Gesetz gleich seien,<br />
konnte er nicht durchsetzen. Im Gefängnis wird er<br />
von den Mitgefangenen in einer Art Schauprozess<br />
verhört. Schon vorher lässt der Anführer der<br />
Gefangenen, der "Gouverneur", durchblicken, dass<br />
der Dichter für schuldig befunden werden wird. Das<br />
Urteil soll ihn zur Herausgabe seines gesamten<br />
Besitzes zwingen. Er ist bereit, auf seine Koffer mit<br />
Theater-kostümen und Requisiten zu verzichten,<br />
will aber wenigstens sein Manuskript des "Don<br />
Quixote" behalten. Cervantes will sich in Form einer<br />
Theatervorstellung verteidigen und verwandelt sich<br />
in die Phantasiegestalt Alonso Quijana, einen alten<br />
Landjunker.<br />
Alonso Quijana hat viele Bücher gelesen und alles<br />
was er liest bedrückt ihn, erfüllt ihn mit Empörung<br />
über das mörderische Verhalten der Menschen<br />
untereinander. Er fasst den Entschluss ein fahrender<br />
Ritter zu werden und für das Gute zu kämpfen. Er<br />
verwandelt sich in den edlen Ritter "Don Quijote de<br />
la Mancha".<br />
("Ich, Don Quixote")<br />
Begleitet wird er von dem schlauen Bauern Sancho,<br />
der ihm als sein Knappe treu in jedes Abenteuer<br />
folgt. Don Quijote sieht die Welt mit anderen Augen.<br />
So kommt es, dass er den Kampf mit "Matagoger",<br />
dem "ruchlosen Riesen" des großen Magiers,<br />
aufnimmt. Sancho kann ihn nicht davon überzeugen,<br />
dass es sich um eine Windmühle handelt. Gezeichnet<br />
lässt Don Quijote schließlich von der Windmühle<br />
mit den "vier gewaltigen Armen" ab.<br />
Davon keineswegs entmutigt bricht er auf, um sich<br />
korrekt und standesgemäß von einem Fürst oder<br />
Herzog zum Ritter schlagen zu lassen. In seinen<br />
Augen erscheint ihm eine verkommene Schenke als<br />
imposantes Schloss. Die Maultiertreiber versuchen<br />
sich an die Dienstmagd Aldonza heranzumachen,<br />
doch diese winkt ab und singt verachtend ein Lied<br />
über ihre vergangenen Liebschaften.<br />
("Mir´s jeder recht")<br />
Don Quijote hingegen sieht in ihr ein edles Fräulein,<br />
Dulcinea, und besingt ihre Schönheit. ("Dulcinea")<br />
Das Geschehen kehrt wieder in den Kerker zurück,<br />
wo Cervantes von Alonsos Quijanas Familie und<br />
seinen Freunden berichtet, die sich ernsthaft Sorgen<br />
um dessen Zustand und das Gespött der<br />
Nachbarschaft machen. Beim Padre sucht Quijanas<br />
Nichte Antonia zusammen mit der Haushälterin Rat<br />
und Hilfe. ("Ich denke nur an ihn")<br />
Antonias verlobter Dr. Carrasco kommt hinzu.<br />
Gemeinsam wollen sie Alonso Quijana seinen<br />
"Wahnsinn" austreiben.<br />
Don Quijote schickt Sancho mit einem Sendschreiben<br />
zu seiner Dulcinea, und bittet um ein<br />
Zeichen der Wertschätzung, Sancho erhält einen<br />
dreckigen Lappen als Antwort. Aldonza möchte von<br />
ihm wissen, warum er Don Quijote als sein Knappe<br />
folgt. ("Ich mag ihn")<br />
Aldonza will keine Gefühle zulassen und ist<br />
überfordert ("Was will er bloß von mir"). Die<br />
Maultiertreiber machen sich über den Brief Quijotes<br />
lustig. ("Kleiner Fink, kleiner Fink")<br />
Ein reisender Barbier tritt auf. ("Lied des<br />
Barbiers") Als Don Quijote dessen Bartschüssel<br />
erblickt, erkennt er darin den "Goldhelm des<br />
Mambrino". " Wenn er von jemandem getragen<br />
wird, der ein edles Herz hat", macht ihn das<br />
unverwundbar. ("Der Goldhelm des Mambrino")<br />
Inzwischen sind der Padre und Dr. Carrasco<br />
herbeigeeilt, um Alonso Quijana alias Don Quijote<br />
zu heilen, haben aber keinen Erfolg. Dr. Carrasco<br />
will weiter nach einer geeigneten Kur suchen. Der<br />
Padre ist noch im Zweifel.<br />
("Jedem seine Dulcinea")<br />
Don Quijote hat erreicht, dass der Wirt, den er für<br />
den Schlossherrn hält, ihn am nächsten Tag zum<br />
Ritter schlagen wird. Während der Nacht hält er im<br />
Freien "Waffenwache".<br />
("Der unmögliche Traum")<br />
Pedro, einer der Maultiertreiber ist wütend, weil<br />
Aldonza nicht zu ihm ins Bett gekommen ist. Er<br />
schlägt Aldonza, und wutentbrannt greift Don<br />
Quijote ihn an. Es entwickelt sich ein Kampf<br />
zwischen den Maultiertreibern, Don Quijote,<br />
Sancho und Aldonza. Der Kampfeslärm weckt den<br />
Wirt und da Don Quijote den Frieden seines<br />
Gasthauses gestört hat, soll er es bei Tagesanbruch<br />
verlassen. Don Quijote willigt ein, erinnert ihn aber<br />
an sein Versprechen. ("Der Ritterschlag")<br />
Bei der Wahl eines Beinamens für den Ritter fällt<br />
dem Wirt die Wahl nicht schwer ("Ritter von der<br />
traurigen Gestalt"). Don Quijote und Sancho<br />
brechen auf. In der Schenke will Aldonza indessen<br />
die Wunden der Maultiertreiber verbinden, wird<br />
aber von ihnen vergewaltigt.