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schwerpunkt<br />
TIEFBAU/DÄMMUNG<br />
HOCHWASSER – EINE HERAUS-<br />
FORDERUNG FÜR DEN TIEFBAU<br />
Der Tiefbau umfasst den am weitesten<br />
gespannten Bereich im Baugeschehen.<br />
Der Begriff „Tiefbau“<br />
dient insbesondere als Abgrenzung<br />
zum Gebiet des Hochbaus. Er ist<br />
also, vereinfacht gesagt, jenes<br />
Fachgebiet des Bauwesens, das<br />
sich mit der Planung und Errichtung<br />
von Bauwerken befasst, die<br />
an oder unter der Erdoberfläche<br />
(Ausnahme: Brückenbau) liegen.<br />
Doch diese simple Definition wird<br />
den vielfältigen Einsatzgebieten,<br />
den Anforderungen und der technischen<br />
Entwicklung unserer Zeit<br />
nicht gerecht.<br />
Denn gerade als Verbindung<br />
unserer Siedlungsräume sind<br />
beispielsweise die Errichtung und<br />
der Erhalt eines funktionierenden<br />
Straßen- und Wegenetzes von<br />
grundlegender Bedeutung. Und<br />
auch der Bau von Bahnstrecken<br />
und von Flugplätzen zählt ebenfalls<br />
zu jenen Infrastrukturaufgaben, die<br />
der Tiefbau abdeckt.<br />
Eine ganz besondere Funktion<br />
stellt der Bau von Einrichtungen zur<br />
Versorgung der Bevölkerung mit<br />
sauberem Trinkwasser und ebenso<br />
zur Abwasserbeseitigung dar.<br />
Dem Wasser auf der Spur<br />
Eine Sonderstellung nimmt in diesem Bereich<br />
das Hochwasser ein. Es bezeichnet jenen<br />
Zustand von Gewässern, bei dem der Wasserstand<br />
deutlich über dem normalen, also<br />
durchschnittlichen Pegelstand liegt. Oftmals<br />
entsteht dieser Umstand als Folge des globalen<br />
Klimawandels. Betrachtet man beispielsweise<br />
die Zahl der Starkregenereignisse, lässt<br />
sich in den vergangenen zwanzig Jahren eine<br />
deutliche Häufung feststellen.<br />
Hochwasser kann jederzeit entstehen. Im<br />
Sommer führt Starkregen zu besonders<br />
schnell ansteigenden Wassermengen, die<br />
dann auch oft rasch wieder abfl ießen. Beim<br />
Winterhochwasser haben Niederschläge oder<br />
auch die Schneeschmelze große Abfl ussmengen<br />
zur Folge – allerdings steigen diese<br />
langsam und fallen auch langsam wieder ab.<br />
Vom Hochwasser besonders betroffen sind<br />
jene Gebiete, in denen mehrere Flussläufe<br />
zusammenfl ießen. Besonders gefährlich ist<br />
dies dann, wenn in Siedlungsgebieten solche<br />
Hochfl uten entstehen, das Wasser über die<br />
Ufer tritt und die Kanalisation die Wassermassen<br />
nicht halten kann. Dies wird durch den<br />
Ausbau von Wasserstraßen noch verstärkt<br />
– dadurch werden Hochwasserwellen nicht<br />
mehr verteilt und entwickeln eine ungebremste<br />
Schnelligkeit und Wucht.<br />
Hinzu kommt in regenreichen Zeiten das<br />
begrenzte Speichervolumen des Erdbodens:<br />
Sobald er gesättigt ist, kann er kein weiteres<br />
Wasser mehr aufnehmen und das weitere<br />
Niederschlagswasser muss an der Oberfl äche<br />
abfl ießen. Weil immer mehr Flächen versiegelt<br />
werden und Böden nach lang anhaltenden<br />
Trockenperioden austrocknen, können die<br />
plötzlichen Wassermassen nicht versickern.<br />
In zweitem Fall muss man also nicht einmal in<br />
der Nähe eines Gewässers wohnen, um unter<br />
den Folgen großer Niederschlagsmengen zu<br />
leiden. Im Wesentlichen beeinfl usst die Intensität<br />
der Niederschläge, die Bodenbeschaffenheit,<br />
der Bewuchs, die Geländeneigung,<br />
die Größe des Einzugsgebietes sowie das<br />
Wasserrückhaltevermögen der Gewässer und<br />
ihrer Auen das Ausmaß eines Hochwassers.<br />
Gezielt Wasserschäden verhindern<br />
Hochwasserereignisse führen zu erheblichen<br />
Schäden an Infrastruktur und Privateigentum.<br />
Das Hochwasser 2013 beispielsweise verursachte<br />
direkte Schäden von etwa 870 Mio. €.<br />
Daher müssen sowohl öffentliche Bereiche<br />
als auch private Häuser und Gärten geschützt<br />
werden. Das betrifft alle Partner am Bau, denn<br />
die Bauwirtschaft kann wesentlich zur Sicherheit<br />
von Menschen und Schutz von Bauwerken<br />
beitragen. Der Bogen für Entwässerung<br />
spannt sich weit: große Parkplatzfl ächen oder<br />
Sportplatzanlagen, das Verkehrsnetz aber vor<br />
allem auch Häuser in hochwassergefährdeten<br />
Gebieten sind betroffen.<br />
Für all diese Szenarien bietet die Industrie<br />
sinnvolle Produkte und Systeme zur effektiven<br />
Entwässerung: Rückstausysteme und Hebeanlagen,<br />
Rigolensysteme, druckwasserdichte<br />
Kellerfenster und Lichtschächte, Entwässerungsrinnen<br />
und Abläufe, Abscheider und<br />
Pumpen und noch viele Erzeugnisse mehr.<br />
Allerdings benötigen Investoren und private<br />
Bauherren die Beratung und das Know How<br />
eines Baufachmannes, um die am besten<br />
passende Lösung zu fi nden. Das betrifft Projekte<br />
im Tiefbau ebenso wie Wohnhäuser und<br />
gewerbliche Bauten.<br />
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