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AUSZÜGE AUS DEN MONATSBERICHTEN DER ELEFANTENWAISEN UND NASHÖRN

Die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. unterstützt die Elefanten-Aufzuchtstation des David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) seit 1992 durch die Vergabe von Teilpatenschaften für Elefantenbabys und Nashörner. Insbesondere die Patenschaften gewährleisten eine kontinuierliche und dringend erforderliche langfristige Unterstützung des DSWT. www.aga-artenschutz.de/elefantenpatenschaft.html

Die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. unterstützt die Elefanten-Aufzuchtstation des David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) seit 1992 durch die Vergabe von Teilpatenschaften für Elefantenbabys und Nashörner. Insbesondere die Patenschaften gewährleisten eine kontinuierliche und dringend erforderliche langfristige Unterstützung des DSWT. www.aga-artenschutz.de/elefantenpatenschaft.html

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PATENBERICHTE<br />

Auszüge aus den Monatsberichten der Elefantenwaisen und Nashörner 2017/1<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Ithumba Januar 2017<br />

Da die Vegetation bereits beginnt auszutrocknen, besuchen unsere ehemaligen Elefantenwaisen<br />

und ihre Begleiter aus der Wildnis die Station wieder häufiger, um Wasser und Luzerne zu bekommen<br />

und sich im Schlammloch zu erfrischen.<br />

Sowohl Mutaras als auch Wendis Herde warteten oft schon in den Morgenstunden vor der Station<br />

auf unsere noch pflegebedürftigen Waisen. Während die Elefanten aus Mutaras Gruppe eher mit<br />

jungen Elefantenbullen wie Orwa und Enkikwe interagieren, stehen aus Wendis Herde vor allem<br />

die beiden Elefantenkälber Wiva und Gawa im Mittelpunkt. Besonders Wiva genießt es, wie früher<br />

schon ihre Mutter Wendi, zwischen den Elefantenwaisen herumzutollen. Nicht selten kam es in diesen<br />

Monat vor, dass sie Roi, Olsekki, Laragai, Bomani und Narok in Raufspiele verwickelt hat.<br />

Barsilinga kratzt sich<br />

Auch zu Ausreißversuchen kam es wieder öfter in diesem Monat. Einmal spielte Orwa mit Neuankömmling<br />

Oltaiyoni, die daraufhin beschloss, sich den Ehemaligen auf ihrem Weg zurück in den<br />

Busch anzuschließen! An einem anderen Tag versuchte sie es gar bei fremden Elefanten! In beiden<br />

Fällen konnten sie die Pfleger aber durch Zurückrufen davon überzeugen, dass es im Moment noch<br />

besser für sie ist, bei ihren gleichaltrigen Freunden zu bleiben.<br />

Ololoo, Wiva, ein wild<br />

lebender Elefant und Wendi<br />

Gegen Ende des Monats waren es Narok und Bongo, die von Wendis Herde in den Busch mitgenommen<br />

wurden. Als die Pfleger das Verschwinden der beiden bemerkten, half all das Suchen<br />

nichts. Die Ausreißer waren auf und davon - ohne jede Spur. Zum Glück kamen Bongo und Narok<br />

aber in den Abendstunden von allein zurück zur Station!<br />

Kithaka verjagt<br />

Warzenschweine<br />

Von unseren Neuankömmlingen der letzten Zeit hat sich besonders Naseku sehr gut bei uns eingelebt.<br />

Wir glauben, dass es an ihrem Alter liegt. Sie war bereits 15 Monate alt, als sie gerettet wurde.<br />

Ihre Auswilderung wird sicherlich schneller und unproblematischer sein als üblich, da sie sich noch<br />

an viele Dinge aus ihrem früheren Leben in der Wildnis erinnern kann. Kauro, Kamok, Roi und Tusuja<br />

verhalten sich noch reservierter und suchen oft aktiv die Nähe ihrer Pfleger.<br />

Bomani war diesen Monat sehr ruhig. Es dauerte nicht lange, bis wir herausfanden, warum: Seine<br />

Stoßzähne brechen gerade durch, allerdings mit einer Fehlstellung, die Schmerzen verursacht. Dafür<br />

geht es Shukuru inzwischen wieder gut. Wie früher genießt sie ausgiebig ihre Schlamm- und Staubbäder<br />

– zur großen Freude aller!<br />

Kauro kratzt sich an Kamok<br />

Yatta und ihre Herde waren seltene Gäste diesen Monat, aber wenn sie kamen, dann oft in Begleitung<br />

einer Vielzahl von wild lebenden Elefanten – einmal waren es fünfzig! Lediglich von Olare,<br />

deren Herde aus Tumaren, Melia, Kalama, Chemi Chemi, Murka, Naisula, Kibo, Kandecha und Kitirua<br />

besteht, fehlt seit November jede Spur. Wir sind aber sicher, dass uns auch diese ehemaligen pflegebedürftigen<br />

Elefantenwaisen bei anhaltender Trockenheit bald wieder besuchen kommen werden.<br />

Wendi und Baby Wiva<br />

besuchen die Waisen<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Voi Januar 2017<br />

Die abhängigen Waisen haben das neue Jahr gemeinsam mit Emilys Herde und drei wild lebenden<br />

Elefantenbullen eingeläutet, die sich alle an diesem besonderen Tag auf dem Voi-Gelände einge-<br />

Die Waisen beim<br />

Schlammbad<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

1


Emilys Herde beim Trinken<br />

nahe der Station<br />

funden hatten. Nur Laikipia fehlte, wurde aber später mit anderen wild lebenden Freunden gesichtet.<br />

Angestachelt von den wild lebenden Elefantenbullen, riss er in diesem Monat leider auch einige<br />

Zäune auf dem Voi-Gelände nieder. Alle Elefanten hatten dieses Jahr mit der extremen Trockenheit<br />

im Tsavo-Gebiet zu kämpfen. Wasser und Luzerne waren deshalb willkommene Gaben für die ehemaligen<br />

Waisen. Emily, Icholta und Edie besuchten uns gemeinsam mit ihren Babys Emma, Inca und<br />

Eden und erholten sich auf dem Voi-Gelände von den Strapazen der Trockenheit und des Säugens.<br />

Der 10-jährige Elefantenbulle Siria hatte sich scheinbar von der Herde abgesondert und wurde später<br />

allein oder mit wild lebenden Freunden an der Tränke gesichtet. Für junge Elefantenbullen ist<br />

der Schritt in die Unabhängigkeit ein Meilenstein und wir sind froh über Sirias neuerlangtes Selbstbewusstsein.<br />

Lesanju und Emilys Herde<br />

an der Station<br />

Lesanju, Lempaute, Sinya, Kivuko, gelegentlich auch Debassa und Mzima, scheinen sich ebenfalls<br />

von Emilys Herde zu trennen. Nur Wasessa, Rombo und Layoni sind der Herde treu. Die Waise Kenia<br />

ist immer noch darauf bedacht, Abstand zu bereits ausgewilderten Elefantenkühen zu halten, um<br />

ihre eigene kleine Herde vor Entführungen zu schützen. Die Ehemaligen haben es besonders auf<br />

die kleine Araba abgesehen. Innerhalb der Waisenherde ringen Kenia und Ndii um die Aufmerksamkeit<br />

der Kleinsten.<br />

Thoma mit Baby Thor<br />

und Wasessa<br />

Nguvu hat sich in letzter Zeit oft den Spaziergängen der Waisen angeschlossen, bleibt aber in Anwesenheit<br />

der lebhaften Jungbullen noch schüchtern. Eines Tages ließ er gar seine Milchration zurück,<br />

als er die anderen gierigeren Herdenmitglieder nahen sah. Unser neues, schon älteres Mitglied<br />

Ajali, welches nach einem Verkehrsunfall auf dem Mombasa-Highway zu uns gekommen war, konnte<br />

sein Gehege das erste Mal verlassen. Auf seinem ersten Spaziergang in den Busch versuchten Rorogoi<br />

und Ishaq-B ihn auszugrenzen und von der Wasserstelle fernzuhalten, was von den Pflegern verhindert<br />

werden musste. Nelion und Tundani hingegen hielten Abstand zu Ajali, da sie seine Kräfte<br />

noch nicht einschätzen können. Die zwei Jungbullen demonstrierten Ajali beim Ringen ihre Kraft.<br />

Glücklicherweise hat Ajali in Mudanda eine Freundin gefunden, mit der er gern zusammen grast.<br />

Ishaq-B spielt mit Mudanda<br />

und Araba<br />

Mwashoti macht einen<br />

Scheinangriff<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Umani Springs Januar 2017<br />

Lima Lima ist eine wirklich vergnügte kleine Elefantenkuh und ihre komischen Eskapaden unterhalten<br />

uns immer wieder. Wenn sie draußen im Wald unterwegs ist, flüchtet sie nie vor wild lebenden<br />

Tieren, sondern versucht sie zu verjagen. Eine Ausnahme von dieser Regel stellte ein Leopard dar,<br />

der eines Nachts in einem Baum über der Station saß. Sie machte so lange Rabatz bis die Pfleger<br />

kamen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die Pfleger verjagten den Leoparden, so dass er sie<br />

und die kleinen Elefantenbullen Alamaya und Mwashoti nicht mehr beunruhigen konnte.<br />

In letzter Zeit teilt Lima Lima sich die Verantwortung für Alamaya und Mwashoti mit den älteren<br />

Mini-Matriarchinnen. Obwohl sich die beiden Kleinen meist in der Obhut der älteren Murera und<br />

Sonje befinden, zeigen diese beiden nicht mehr ganz so ausgeprägte Beschützerinstinkte gegenüber<br />

Mwashoti und Alamya.<br />

Murera mit Alamaya<br />

Manchmal befinden sich die „kleinen Jungs“ in der Gesellschaft von anderen männlichen Waisen.<br />

Eines Tages kämpfte Alamaya, der keinen Schwanz mehr hat, mit Tse-Tse Fliegen und konnte sie<br />

nicht abschütteln, aber der junge Elefantenbulle Ziwa eilte ihm zur Hilfe.<br />

Sonje lässt Mwashoti<br />

auf sich klettern<br />

Die Mini-Matriarchinnen Murera und Sonje versuchen Verhaltensweisen, die sie von wild lebenden<br />

Elefanten abgeschaut haben, an Mwashoti und Alamaya weiterzugeben. Dazu gehört zum Beispiel<br />

das Umwerfen von Bäumen, wofür die beiden Kleinen aber noch nicht stark genug sind. Alle unsere<br />

Elefantenwaisen fangen an, unabhängiger und selbstsicherer zu werden, wenn sie draußen im Wald<br />

unterwegs sind. Gegen Ende des Monats begannen die Waisen immer öfter, mit den wild lebenden<br />

Elefanten zu interagieren. Statt wegzulaufen wann immer wild lebende Elefantenherden erscheinen,<br />

sind sie jetzt viel mutiger als zuvor.<br />

2<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.


Monatsbericht für das Waisenhaus Januar 2017<br />

Mbegu erfüllt ihre Aufgabe, in die Fußstapfen der Matriarchin des Waisenhauses zu treten, wirklich<br />

ausgezeichnet. Wir hatten uns gefragt, wie der kleine Ambo reagieren würde, wenn seine Adoptivmutter<br />

Oltayoni in die Auswilderungsstation Ithumba geht. Mbegu sprang sofort in die Bresche und<br />

adoptierte ihn zusätzlich zu ihrem zuerst adoptierten und heißgeliebtem Jotto. Dieser nimmt den<br />

größten Platz in ihrem Herzen ein, aber er zieht es vor, seine Zeit damit zu verbringen, in der Nähe<br />

der Pfleger zu weiden. Daher ist es tatsächlich Ambo, der am Ende die meiste Aufmerksamkeit von<br />

Mbegu erhält.<br />

Die fröhliche Mbegu<br />

Godoma ist das „älteste Mädchen“ in der ersten Gruppe und auch sie kümmert sich rührend um die<br />

jüngeren Waisen wie Tamiyoi, Jotto, Malima, Esampu, Kuishi und Ambo. Wir sind sicher, dass Godoma<br />

die nächste Anführerin der Herde werden wird, wenn es für Mbegu Zeit wird, in die Auswilderungsstation<br />

umzuziehen. Schon jetzt überträgt Mbegu einige ihrer Aufgaben – wie das<br />

Disziplinieren von Übeltätern oder das Reagieren auf den Hilfeschrei eines Jüngeren – an Godoma.<br />

Mbegu ist die Matriarchin<br />

der ganzen Herde<br />

Murit beweist weiterhin von Tag zu Tag mehr, dass er ein sanftes und fürsorgliches Wesen hat, ganz<br />

besonders gegenüber Luggard, den er immer in Spiele einbezieht und in dessen Nähe er immer<br />

weidet. Er ist beim gemeinsamen Spiel nie zu brutal oder aufdringlich und oft beschützt er Luggard<br />

sogar vor ungestümeren, kleinen Elefantenbullen wie Ngilai und Rapa, wenn diese mit Luggard<br />

spielen. Er spielt manchmal auch selber vorsichtig mit anderen Kleinen wie Jotto und Ambo.<br />

Es war wieder ein heißer Monat in Nairobi und darum haben die Waisen auch immer ihr Schlammbad<br />

genossen, nachdem sie dort ihre Milch bekommen hatten.<br />

Lasayen, Rapa und Ngilai<br />

bewerfen sich mit Erde<br />

Esampu und Ngilai sind besonders spitzbübisch im Schlammbad. Eines Tages lief Ngilai immer wieder<br />

rein und raus, um mit den Jüngeren zu spielen. In seiner Begeisterung schoss er aber weit über<br />

das Ziel hinaus, indem er sehr heftig in die Kleineren hineinrannte. Deshalb schickten ihn die Pfleger<br />

vom Schlammbad weg. Er kehrte aber nicht sofort wieder zurück, sondern beschloss an dem Seil<br />

entlang zu laufen, welches die Besucher von den Elefanten trennt. Dabei bekleckerte er alle Besucher<br />

zunächst einmal ausgiebig mit Schlamm, bevor er nach Vollendung seines Werkes zum Schlammbad<br />

zurückkehrte.<br />

Mbegu mit den Kleineren<br />

Kiko, unser verwaister Giraffenbulle, verbringt immer noch die meiste Zeit in der Station, da die<br />

Löwen des Nairobi Nationalparks weiterhin oft im Wald in der Nähe gesichtet werden. Als gegen<br />

Ende des Monats die Löwen einige Tage durch Abwesenheit glänzten, durfte Kiko hinaus in den<br />

Wald, was er sehr genoss. Wann immer Kiko nicht mit den Elefantenwaisen in den Wald ziehen darf,<br />

protestiert er, indem er in der Station herumrast, mit seinen Beinen ausschlägt und jedes Warzenschwein<br />

jagt, welches ihm in die Quere kommt.<br />

Kiko mit einem Pfleger<br />

Eines Tages, als Kiko wieder auf Warzenschweinjagd war, rannten diese in Maxwells Stallung, um<br />

dort Schutz zu suchen. Leider war aber auch Maxwell in Angriffslaune und jagte die Warzenschweine<br />

wieder zum Tor hinaus.<br />

Maxwell hat diesen Monat einen frischen Haufen mit roter Erde bekommen. Dieser wurde in einer<br />

Ecke seiner Stallung aufgeschüttet, welche im kühlenden Schatten eines Baumes liegt. Er liegt an<br />

heißen Tagen gerne auf diesem Erdhaufen und zieht ihn dann sogar seinem Schlammbad vor.<br />

Maxwell hat gute Laune<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Ithumba Februar 2017<br />

Im Februar wurde der Norden des Tsavo Nationalparks von trockener Hitze beherrscht. Damit einhergehend<br />

ist die Anzahl der Besuche von ehemaligen Waisen und wild lebenden Elefanten sehr<br />

stark angestiegen. Alle wollen ihren Durst und Hunger stillen und sie wissen, dass Ithumba ein sicherer<br />

Ort dafür ist. Ein Morgen begann mit dem Besuch von Tomboi, der außerhalb der Station<br />

Kamok im Wasser<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

3


Wasser trank. Aber es wurden sehr schnell über einhundert! Alle konkurrierten um das Wasser und<br />

es ist wohl unnötig zu betonen, dass wir mit dem Nachfüllen des Wassers aus unseren Bohrlöchern<br />

und vom Tiva Fluss kaum hinterher kamen.<br />

Olares Gruppe<br />

Am meisten gefreut haben wir uns über die Rückkehr von Olares Herde ehemaliger pflegebedürftiger<br />

Waisen, die nach mehreren Monaten Abwesenheit am 4. Februar an der Station auftauchte.<br />

Olare, Melia, Tumaren, Kandecha, Naisula, Murka, Kitirua, Kalama, Chemi Chemi und Kibo sind dafür<br />

bekannt, über einen langen Zeitraum viele Kilometer zurückzulegen, aber in den trockenen Monaten<br />

kehren sie immer zu uns zurück. Wir waren sehr erfreut, alle in exzellenter Verfassung anzutreffen.<br />

Orwa, unser größter pflegebedürftiger Elefantenbulle, war vor allem froh darüber, andere größere<br />

Elefantenbullen zum Toben, Rangeln und Lernen in seiner Nähe zu wissen! Wann immer er konnte,<br />

gesellte er sich zu Kalama, Kibo und Chemi Chemi.<br />

Kibo und die ehemaligen<br />

Waisen<br />

Kamok spielt<br />

Shukuru, Enkikwe und<br />

Kamok im Wasser<br />

Auch bei den anderen pflegebedürftigen Elefanten ist viel passiert diesen Monat. Trotz der Hitze<br />

gibt es immer noch einige grüne Blätter an den Bäumen, allerdings hängen sie weiter oben und<br />

sind schwer für unsere Kleinsten zu erreichen. Einmal fühlten sich Roi und Naseku sichtlich niedergeschmettert,<br />

weil sie mit ihren Rüsseln einfach nicht an das leckere Grün herankamen. Natürlich<br />

ist es auch hier die Aufgabe der Pfleger, ihnen zu helfen und ihnen die Frustration zu nehmen. An<br />

einem anderen Tag wurde unser cleveres Kerlchen Kithaka dabei beobachtet, wie er Wasser direkt<br />

vom LKW stibitzte – aus dessen Wasserleitung mit dem Rüssel direkt in sein Maul. Da war wohl jemand<br />

sehr durstig!<br />

Dagegen pflegen Bomani und Garzi weiterhin ihre lustige Angewohnheit, das Schlammloch gegen<br />

Warzenschweine zu verteidigen. Zusammen mit Lemoyian, Narok und Sokotei konnten sie es auch<br />

in diesem Monat erfolgreich bewachen. Der Schlamm ist durch die Hitze sehr dick und klebrig geworden,<br />

so dass Enkikwe bei einem Bad stecken blieb. Es hat ihn einiges an Zeit gekostet, aber letztendlich<br />

konnte er sich selbst befreien! Einen Anflug von Freiheit spürte auch Orwa, als er eines Tages<br />

beschloss, der Anführer der Gruppe zu sein und diese zurück zur Station zu bringen – mitten am<br />

Tag! Wir glauben, Naseku, Roi, Tusuja Oltaiyoni, Boromoko und Bomani haben fest mit einer weiteren<br />

Ausgabe von Milchflaschen gerechnet und sind Orwa daher bereitwillig gefolgt. Die Pfleger<br />

haben sie allerdings zurück zu ihren anderen Freunden gelotst, so dass es am Ende Gras anstatt<br />

Milch für sie gab.<br />

Auch Bomani und Teleki ruft die Freiheit. Sie sind inzwischen fünf Jahre alt und allmählich bereit,<br />

sich ihren ehemaligen pflegebedürftigen Freunden ganz oder zumindest teilweise anzuschließen,<br />

um ihrem Weg zurück in die Wildnis wieder einen Schritt näher zu kommen.<br />

Mulika gefolgt von Wiva<br />

und Mwende<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Voi Februar 2017<br />

Während des Höhepunktes der Trockenzeit haben sich die ehemaligen Waisen immer wieder auf<br />

dem Voi-Gelände aufgehalten, um Wasser zu tanken und sich mit Schlammbädern abzukühlen. Auch<br />

Luzerne ist immer ein willkommener Leckerbissen während der Dürre.<br />

Mweya bei den Waisen<br />

Die 16-jährige Mweya zog die Aufmerksamkeit eines wild lebenden Elefantenbullen auf sich, von<br />

dem sich Laikipia, Lolokwe und Morani fernhielten, um eine Konfrontation zu vermeiden. Lolokwe<br />

mischte sich in letzter Zeit gern unter die Waisen, welche ihn bewundern und ihn liebevoll mit ihren<br />

Rüsselnstreicheln.<br />

Mzima mit einem wild<br />

lebenden Bullen<br />

Die Herdenmitglieder der Ehemaligen Emily und Lesanju wechselten häufig in den letzten Wochen.<br />

Rombo, Wasessa, Mzima, Kivuko, Tassia und Taveta schlossen sich mal der einen, mal der anderen<br />

Herde an, und Sweet Sally mit ihrem Baby Safi, sowie Mweya und Icholta mit ihrem Baby Inca, wurden<br />

gelegentlich allein gesichtet. Es kann sein, dass die säugenden Mütter mehr Wasser und Nahrung<br />

benötigen und sich deshalb öfter auf den Weg nach Voi machen.<br />

4<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.


Ajali, der Opfer eines Verkehrsunfalls geworden war, versteht sich immer besser mit den abhängigen<br />

Waisen und erholt sich gut beim Grasen im Busch, oft in Begleitung von Arruba.<br />

Obwohl Ajali sechs Jahre in der Wildnis gelebt hat, ist er sehr zufrieden mit seiner neuen Herde und<br />

kehrt deshalb gern am Abend in die Gehege zurück. Tundani allerdings ist nicht begeistert von<br />

einem weiteren Elefantenbullen in der Gruppe und ärgert Ajali gelegentlich, aber die Pfleger schreiten<br />

stets ein, um den Frieden zu wahren. Nach einiger Zeit erkannte Tundani Ajali sogar als neuen<br />

Spielkameraden an. Auch mit den Ehemaligen versteht sich Ajali gut und versuchte einmal, sich<br />

Icholta und Inca anzuschließen.<br />

Mudanda beobachtet<br />

neugierig Badas Spielchen<br />

Einige Regenschauer brachten die ersehnte Abkühlung und die Elefanten erfreuten sich am nassen<br />

Gras. Kenia, Ndii, Rorogoi und Ishaq-B bekleiden weiterhin die Führungsrolle in der Gruppe der Pflegebedürftigen<br />

und führen die Herde auf dem Weg in den Busch an. Kenia kümmert sich noch immer<br />

um ihren Liebling Araba und schirmt sie von anderen, älteren Weibchen wie Ndii ab. Suswa, Arruba<br />

und Embu, manchmal auch Ndoria und Nguvu, sind immer noch beste Freunde und entfernen sich<br />

oft gemeinsam vom Rest der Gruppe. Am 24. Februar hatten die Waisen großen Spaß an einem neu<br />

ausgehobenen Schlammloch und der aufgeworfenen Erde am Ufer. Besonders Lentili und Bada<br />

wälzten sich in der Erde, und wurden später auch von Mudanda begleitet. Naipoki nutzte die neue<br />

Erde als Rutsche ins Wasser.<br />

Rorogoi stibitzt Gras aus<br />

Suswas Maul<br />

Gegen Ende des Monats retteten die Voi-Pfleger ein noch sehr kleines Elefantenbaby, welches in<br />

eine Jauchegrube nahe bei Taita Salt Lick gefallen war. Das Kalb wurde später zur weiteren Behandlung<br />

nach Nairobi geflogen. Der ehemalige Waisenkudu Mukuki wurde grasend am Msinga-Hügel<br />

gesichtet. Seine Hörner sind prächtig und er ist groß geworden. Außerdem haben wir zwei kleine<br />

Büffel gerettet, die in ein Wasserloch gefallen waren. Einer verstarb leider, der andere jedoch erholt<br />

sich gut in Gesellschaft von Jamuhurri, dem anderen Büffelbaby.<br />

Dieses Kalb wurde aus einer<br />

Jauchegrube gerettet<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Umani Springs Februar 2017<br />

Was Interaktionen unseren Waisen mit wild lebenden Elefanten betrifft, stellt dieser Monat sicherlich<br />

einen Meilenstein dar. Wegen der trockenen Bedingungen kommen immer mehr wild lebende Elefanten<br />

aus dem Kibwezi Urwald zu den Quellen von Umani, um dort das Futter- und Wasserangebot<br />

zu nutzen.<br />

Vergnügte Waisen nach<br />

einem langen Spaziergang<br />

Aber nicht nur Elefanten suchen während der trockenen Monate hier Zuflucht, auch andere Arten<br />

kommen hierher und in Kontakt mit den Elefantenwaisen und ihren Pflegern. Dazu zählen besonders<br />

Büffel und Paviane. Während sie nach den Samenkapseln der Akazien suchen, beobachten die Waisen<br />

gerne die Paviane in den Bäumen. Die Paviane schütteln die schmackhaften Samenkapseln aus<br />

den Bäumen, so dass die Waisen sie nur aufzusammeln brauchen.<br />

Murera und Alamaya<br />

im Wald<br />

Ein wild lebender Büffelbulle, den wir Ndugu genannt haben, ist besonders nett zu den Waisen und<br />

er erschien diesen Monat einige Male, um die Waisen und ihre Pfleger zu besuchen. Manchmal hat<br />

er dann noch andere Bullen im Schlepptau.<br />

Lima Lima und Zongoloni würden dann auch gerne mit den wild lebenden Bullen spielen, aber die<br />

Matriarchinnen Sonje und Murera sind immer sehr vorsichtig und sorgen dafür, dass die Waisen genügend<br />

Abstand halten, besonders die Babys Alamaya und Mwashoti.<br />

Sonje und Mwashoti bei<br />

zarter Umrüsslung<br />

Die Pfleger sind angenehm überrascht, dass die wild lebenden Elefanten im offenen Gelände grasen<br />

und sich mehr und mehr an die Anwesenheit der Waisen im Wald gewöhnen.<br />

Lima Lima ist sehr gierig und erfindet immer wieder neue Tricks, um an den Pflegern vorbei und an<br />

ihre Milch zu kommen. In diesem Monat durfte sie sich den Jüngsten, Mwashoti und Alamaya, die<br />

ihre Milch immer zuerst bekommen, anschließen.<br />

Mwashoti und Murera<br />

genießen ein wenig Ruhe<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

5


Lima Lima weiß, dass die Pfleger sie schwer bändigen können. Manchmal tun sie das, weil sie so<br />

gierig ist, aber manchmal ist sie auch hilfreich, wenn es darum geht, die Elefantenbullen auf den<br />

richtigen Weg zur Milch zu führen.<br />

Ambo, Ngilai und Tamiyoi<br />

am Schlammabd<br />

Monatsbericht für das Waisenhaus Februar 2017<br />

Viele Besucher des Waisenhauses sind überrascht, wenn sie hören, dass die Waisen bereits als kleine<br />

Babys sehr intelligente Tiere sind, die eine große Bandbreite von Gefühlen zeigen können. Diesen<br />

Monat konnten wir beobachten, wie alle unsere jungen Schutzbefohlenen ein breites Spektrum an<br />

Charaktereigenschaften, von Eifersucht bis Mitgefühl, zeigten.<br />

Ngilai ist vergnügt<br />

An einem Tag war Ambo auf den kleinen Neuankömmling Musiara wegen der Aufmerksamkeit, die<br />

er von der Matriarchin Mbegu bekam so eifersüchtig, dass er ihn umwarf als sie nicht hersah. Dann<br />

rannte er davon, um seiner gerechten Strafe zu entgehen.<br />

Es gibt fürsorgliche Babys wie Godoma, Dupotto, Mbegu und Murit, gierige Babys wie Esampu und<br />

stille Babys wie Tagwa, der sehr schüchtern ist und sich gerne zurückzieht. Er wird manchmal selbst<br />

von jüngeren Babys wie Malim geärgert.<br />

Ndotto hat Ärger mit<br />

den Pavianen<br />

Nigilai ist ein kleiner Elefantenbulle, der sich zu einem Rabauken entwickelt und der von den Pflegern<br />

scharf beobachtet werden muss, damit er nicht zu wild mit den Jüngsten spielt oder während<br />

der Besuchszeit zu aufgeregt ist.<br />

Godoma ist ein ziemlich „strenges Mädchen“, das von Mbegu zur Mini-Matriarchin ausgebildet wird.<br />

In diesem Monat erlaubte Godoma Pare sogar, mit ihr zu spielen. Dies ist ein seltenes Vergnügen.<br />

Luggard ruft Ngilai<br />

Auch kleine Elefantenkühe und Elefantenbullen unterscheiden sich in ihren Charaktereigenschaften.<br />

Die jungen Elefantenbullen sind aufdringlicher und wilder, während die Mädchen sanfter und fürsorglicher<br />

mit den jüngeren Babys umgehen. Hierfür konnten wir im Februar folgendes Beispiel beobachten:<br />

Mbegu liebt die Babys<br />

Sana Sana, die es liebt, sich auf dem Boden zu wälzen und mit den anderen Waisen zu spielen, ließ<br />

Malima und Kiushi auf sich klettern. Der Spaß, den sie dabei hatten, ließ die jungen Elefantenbullen<br />

Ndotto, Lasayen und Nigilai auf sie aufmerksam werden und diese wollten am Spiel teilnehmen.<br />

Als sie es versuchten, beschlossen die „kleinen Mädchen“, ihr Spiel zu beenden, denn sie wussten,<br />

dass sie von diesem Moment an keine ruhige Minute mehr haben würden, denn die Jungs spielen<br />

gerne etwas wilder.<br />

Am Abend des 9. Februar war es für uns eine schöne Überraschung, dass das Nashorn Solio, eine<br />

erfolgreich ausgewilderte und inzwischen 6-jährige ehemalige Waise, mit einem wild lebenden<br />

Freund zu Besuch kam. Als sie ankam, konnte sie nicht in ihren angestammten Stall gehen, da er<br />

nun als Lagerplatz für Futter verwendet wird. Sie stand am Zaun und verlangte lautstark nach Luzerne,<br />

während ihr wild lebender Freund alles aus der Ferne beobachtete.<br />

Maxwell schläft in<br />

seinem Gehege<br />

Dann widmete sie sich Maxwell und blieb schließlich die ganze Nacht in der Station. Ihr Freund wartete<br />

im Busch auf sie, aber als die Pfleger morgens mit den Elefanten herauskamen, lief er in den<br />

Wald und ließ Solio zurück. Solio war sehr glücklich über das Auftauchen der Pfleger und verlangte<br />

wieder nach Luzerne. Sie blieb bis 9.30 Uhr und dann verließ sie Maxwell, um wieder in den Wald zu<br />

gehen.<br />

Kiko im Waisenhaus<br />

Solio besuchte uns noch ein weiteres Mal und verschwand dann wieder im Nairobi Nationalpark,<br />

der nun ihr Zuhause ist. Maxwell genießt ihre Besuche immer sehr und ist immer ganz aufgeregt,<br />

wenn sie in den Park zurückgeht.<br />

6<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.


Die Giraffenwaise Kiko scheint vergessen zu haben, dass es im Umgang mit den Elefantenwaisen<br />

Grenzen gibt. Dies brachte ihn eines Tages in Schwierigkeiten, als er eines der neuen Babys erschreckte.<br />

Er verfolgte das Baby, um an ihm schnüffeln zu können. Das Baby war von dieser neuen<br />

und seltsamen Kreatur offensichtlich verängstigt und rief um Hilfe. Mbegu, Ndotto und Godoma<br />

kamen laut trompetend angerannt und stürzten auf Kiko zu. Er wurde in den Busch vertrieben und<br />

durfte sich von da an dem Baby nicht mehr nähern.<br />

Barsilinga ruht sich<br />

im Schatten aus<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Ithumba März 2017<br />

Die tollste Nachricht aus Ithumba im März, ist die Ankunft eines in der Wildnis geborenen Elefantenkälbchens,<br />

das wir Kama (nach dem Hindugott der Liebe) benannt haben. Es ist das Neugeborene<br />

unserer ehemaligen Pflegebedürftigen Kinna. Gerettet wurde sie damals in Meru, nachdem<br />

sie in einem Schlammloch steckengeblieben war. Sie war selbst erst eine Woche alt, als sie vor 17<br />

Jahren zu uns kam. Nichts bestärkt uns so sehr in dem was wir tun, wie diese besonderen Momente,<br />

in denen unsere ehemaligen Zöglinge uns an ihrem weiteren Leben in der Wildnis teilhaben lassen,<br />

besonders, wenn es um ihre Neugeborenen geht!<br />

Wild lebende Elefanten<br />

bei den Waisen<br />

Am Morgen des 24. März besuchte Kinna, in Begleitung von Chyulu, Lenana, Naserian und Loijuk,<br />

die Station, um uns stolz ihr wenige Stunden altes Baby zu präsentieren.<br />

Freudestrahlend wurden sie nicht nur von den Pflegern, sondern auch von den anderen Herden<br />

Ehemaliger begrüßt. Es gibt nichts Schöneres als das laute Trompeten euphorischer Elefanten, die<br />

schier ekstatisch ein neues Familienmitglied begrüßen wollen.<br />

Wiva mit Kamok<br />

Wiva und Gawa, die Elefantenkälber von Wendi und Galana, mussten sich schnell daran gewöhnen,<br />

dass nicht mehr alle Aufmerksamkeit ihnen gilt. Wiva beschloss daher kurzerhand, Kama überall<br />

hin zu folgen und eine vernarrte Miniatur-Nanny von ihr zu werden. Gawa zog dagegen die Nähe<br />

ihrer Mutter vor.<br />

Wegen der anhaltenden trockenen Hitze haben wir auch in diesem Monat wieder Wasser und Nahrungsergänzungen,<br />

wie Luzerne, für unzählige Elefanten bereitgestellt. Neben Yattas Herde, bestehend<br />

aus Müttern, Babys und Nannys, waren auch die Herden von Chaimu, Olare und Makireti sowie<br />

die ehemaligen pflegebedürftigen Elefantenbullen Rapsu, Kenze und Buchuma regelmäßig zugegen.<br />

Gefreut haben wir uns auch am 7. März, als der elährige Kamboyo nach fast zwei Jahren Abwesenheit<br />

unsere Station und seine alten Freunde besuchte.<br />

Ololoo und Vuria<br />

Unsere Elefanten können sehr eigen sein, wenn es darum geht, das Schlammloch oder das Wasser<br />

mit anderen Tieren zu teilen. Besonders Kithaka hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, jeden<br />

Fremdling, egal ob Warzenschwein oder Wildhund, ausfindig zu machen und zu verjagen! Da diese<br />

nicht gerade darauf warten, von einem Elefanten zertrampelt zu werden, schlägt Kithaka sie meist<br />

erfolgreich in die Flucht. Aber Kithaka trainiert auch fleißig, wie zum Beispiel am 6. März mit Lemoyian.<br />

Doch das Kräftemessen fand ein schnelles Ende, als Bongo an ihnen vorbei lief und einfach<br />

beide aus dem Weg schubste! Barsilinga übte diesen Monat dagegen ausgiebig, wie man sich korrekt<br />

im Staub wälzt und sich damit bedeckt.<br />

Allmählich gibt es Veränderungen in der Dynamik unserer pflegebedürftigen Elefantengruppe. Einige<br />

von ihnen versuchen sich in mehr Unabhängigkeit, was ihre Pfleger manchmal ganz schön auf<br />

Trab hält! Vor allem Narok, Bongo, Teleki, Laragai, Orwa, Vuria und Bomani verließen diesen Monat<br />

oft schon sehr früh die Station und weigerten sich manchmal, abends dorthin zurückzukehren. Lieber<br />

zogen sie es vor, bei ihren großen Freunden Chaimu, Kilaguni und Challa zu bleiben. Da diese<br />

sieben inzwischen auch keine zusätzlichen Milchfütterungen mehr bekommen, ist es nur eine Frage<br />

der Zeit, bis sie entscheiden, sich ganz von der Station zu trennen und in die Wildnis zurückzukehren.<br />

Kithaka verjagt<br />

Warzenschweine<br />

Barsilinga spielt mit Kithaka<br />

Die Waisen spielen<br />

im Schlamm<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

7


Monatsbericht für die Auswilderungsstation Voi März 2017<br />

Exwaise Ndara mit<br />

ihrem Baby Neptune<br />

Großartige Neuigkeiten erreichten uns in diesem Monat von der Ehemaligen Ndara und ihrem ersten<br />

Baby Neptune. Zusammen mit Kinnas Baby in Ithumba können wir nun überglücklich auf 25,<br />

von ehemaligen Waisen, in der Wildnis geborene Kälber zurückblicken. Wir können stolz auf den Erfolg<br />

unseres Waisenprojektes sein! Von der Geburt erfuhren wir durch ein ungewöhnliches Treffen<br />

von Eve, Emma, Safi, Eden, Thor und einigen anderen ehemaligen Waisen aus Emilys Herde. Als wir<br />

uns der Gruppe näherten, wurde schnell klar, dass Ndara einen kleinen Jungen geboren hatte. Seine<br />

ganze Aufmerksamkeit galt der kleinen Emma, Emilys zweitem Kalb. Mweya hatte sich bereits selbst<br />

zum Babysitter ernannt und sogar die Elefantenbullen Wasessa und Rombo waren so begeistert<br />

von Neptune, dass sie mit der Herde mitzogen.<br />

Lesanjus Herde<br />

Emilys Herde wanderte schließlich in Richtung Ngutani Ranch, um am Voi-Fluss zu Grasen. Nur<br />

Icholta und ihr Baby Inca blieben zurück. Icholta schließt sich gelegentlich Lesanjus Herde an, oder<br />

grast gemeinsam mit Taveta nahe des Voi-Geländes. Der Elefantenbulle Laikipia grüßte seine jungen<br />

Freunde in Voi ebenfalls auf seiner Durchreise.<br />

Mzima kratzt sich am Baum<br />

Lesanjus Herde, zu der Sinya, Lempaute, Dabassa, Tassia, Kivuko, Mzima, Layoni und manchmal<br />

auch ein wild lebender Elefantenbulle gehören, blieb in diesem Monat nahe ihrer ehemaligen Heimat,<br />

um Wasser zu trinken. Layoni mischte sich sogar manchmal unter die abhängigen Waisen von<br />

Kenias Herde, wo er besonders in Suswa und Mudanda Freunde gefunden hat. Manchmal begleitete<br />

er sie am Abend zurück in die Gehege und verließ sie erst bei Einbruch der Dunkelheit. Nur Kenia<br />

machte Layonis Anwesenheit, aus Angst er könne die kleine Araba entführen, nervös. Auch Suswa,<br />

Arruba, Ishaq-B, Nguvu und Kihari würden gern mit Araba spielen, was Kenia allerdings zu verhindern<br />

weiß.<br />

Ein weiteres Kalb<br />

wird gerettet<br />

Ajali und Nguvu, die zwei älteren Elefantenbullen, leben sich erstaunlich gut ein und genießen die<br />

Schlammbäder gemeinsam mit den anderen Waisen. Ajali ist den anderen jungen Elefantenbullen<br />

gegenüber noch ein wenig misstrauisch, denn sie versuchen oft, ihn zu schubsen. Der kleine Bada<br />

allerdings forderte Ajali einmal erfolgreich heraus, verlor aber dann angesichts Ajalis Größe doch<br />

den Mut. Auch während des restlichen Monats brachte Bada den zwei älteren Elefantenbullen, die<br />

lieber in Ruhe grasen, mehr Respekt entgegen.<br />

Mudanda ruht sich aus<br />

Unsere Pfleger waren in diesem Monat auch wieder an vielen Rettungsaktionen beteiligt. Alle geretteten<br />

Kälber wurden zur weiteren Behandlung nach Nairobi gebracht. Einmal wurden sogar zwei<br />

Elefanten gleichzeitig gerettet, wobei einer leider den schweren Verletzungen einer Löwenattacke<br />

erlag, noch bevor er die Pflegestation erreichen konnte. Während der Trockenzeit werden Elefantenkälber<br />

tragischer Weise öfter von ihren Müttern getrennt, so dass wir froh über den erlösenden<br />

Regen am Ende des Monats waren. Die Elefanten erfreuten sich am nassen Grass und den frischen<br />

Blättern. Arruba, Suswa, Mbirikani und Lentili nutzten die nasse Erde eines Hügels als Rutsche mitten<br />

in ein Schlammloch hinein. Ihr Übermut zog zahlreiche Zuschauer an.<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Umani Springs März 2017<br />

Alamaya versteckt seinen<br />

Kopf unter Murera<br />

Interaktionen zwischen den Waisen in Umani und den wild lebenden Elefanten werden immer häufiger.<br />

Diese Treffen haben jedes Mal einen anderen Ausgang. Für die Waisen in Umani, sind solche<br />

Treffen sehr wichtig. Für die Pfleger, die diese Interaktionen beaufsichtigen müssen, sind sie allerdings<br />

auch Anlass zu der Sorge, ob sie denn freundschaftlich verlaufen.<br />

Staubdusche nach<br />

dem Schlammbad<br />

Einige Male wurden die Waisen von wild lebenden Elefanten in alle Richtungen vertrieben, was die<br />

Pfleger um die Sicherheit der Waisen fürchten ließ. Im Großen und Ganzen verliefen die Treffen aber<br />

meist harmlos und waren unverzichtbare Lektionen für die Babys.<br />

8<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.


Ein wild lebender Elefantenbulle namens Ndugu nimmt immer sehr viel Rücksicht auf die Babys und<br />

er besuchte sie häufig Mitte des Monats. Er kam sogar an den Teich der Umani Springs Lodge zum<br />

Trinken, was beweist, dass er sich an die Anwesenheit von Menschen im Wald gewöhnt hat und versteht,<br />

dass sie ihm hier nichts antun.<br />

Die Pfleger waren sehr beeindruckt, als Ndugu sich eines Tages sicher genug fühlte, sich den Stallungen<br />

mit einer ganzen Herde wild lebender Freunde zu nähern. Es waren sogar Babys dabei. Die<br />

Pfleger waren ein wenig besorgt, als die Elefanten schnurstracks zu den Matriarchinnen der Waisengruppe<br />

marschierten. Die Pfleger hielten einen Sicherheitsabstand ein, um die Reaktionen der Waisen<br />

zu beobachten. Sonje und Almaya schienen am entspanntesten zu sein, während Murera einen<br />

starken Beschützerinstinkt gegenüber den Elefanten, die sie als ihre Herde betrachtet, zeigt. Sie<br />

bringt ihre Schützlinge dann gerne auf Abstand zu den Besuchern.<br />

Murera bringt Mwashoti<br />

zum Schlammbad<br />

Jasiri, unser notorischer „Schwanzgrabscher“ bekam eines Tages Schwierigkeiten mit den Matriarchinnen,<br />

da er Alamyas Schwanzstummel und damit Alamayas wunden Punkt berührte.<br />

Jasiri und Mwashoti verlassen<br />

das Schlammbad<br />

Ziwa ist in letzter Zeit zwar freundlicher im Umgang mit den Jüngeren, wurde aber einmal auch getadelt,<br />

weil er rüde zu Mwashoti war. Ziwa rannte danach schnell davon, da er wusste, dass er auch<br />

Ärger mit den Matriarchinnen bekommen würde.<br />

Lima Lima und die anderen waren sehr aufgeregt, als sie diesen Monat Hyänen in der Nähe der Stallung<br />

hörten. Das verschreckte besonders Alamya, der ja seinen Schwanz und seine Genitalien durch<br />

Hyänen verloren hatte, als er ganz jung war.<br />

Vergnügte Spiele am Morgen<br />

Wir sind so beeindruckt von Alamaya, der gelernt hat, seine Milchflasche selbst aufzunehmen. Damit<br />

eifert er Zongoloni und Jasiri nach und kann ganz alleine seine Milch genießen.<br />

Ein weiterer erfolgreicher Augenblick war es, als Murera scheinbar mühelos einen Hügel besteigen<br />

konnte. Dabei wurde sie von Mwashoti und Sonje begleitet. Alle klatschten als sie den Gipfel erreicht<br />

hatte und den gleichen Weg einschlagen konnte wie alle anderen.<br />

Ndotto beschnüffelt<br />

den Pfleger<br />

Monatsbericht für das Waisenhaus März 2017<br />

Dieser Monat war sehr traurig und sehr anstrengend, denn wir mussten immer wieder zu Rettungsmissionen<br />

aufbrechen. Insgesamt hatten wir sieben Neuzugänge zu verzeichnen! Es gab sogar einen<br />

Tag, an dem wir gleich zwei Rettungseinsätze stemmen mussten.<br />

Die lange Dürreperiode forderte von den kleinen und großen Tieren der Wildnis zunehmend ihren<br />

Tribut. Zudem führen Mensch-Wildtier-Konflikte allzu oft zu einer Trennung von Babys und ihren<br />

Müttern.<br />

Mbegu und Ambo<br />

Die älteren Elefantenkühe im Waisenhaus wie Mbegu, Godoma, Dupotto, Ukame und auch die kleine<br />

Malkia nehmen die Neuzugänge besonders herzlich auf und nutzen jede Gelegenheit, bei ihnen zu<br />

sein.<br />

Malkias fürsorgliche Seite trat diesen Monat hervor und das war für uns eine Offenbarung. Wir sind<br />

uns sicher, dass sie in die Fußstapfen von Godoma und Mbegu treten wird und eines Tages eine Matriarchin<br />

für die Jüngeren im Waisenhaus sein wird.<br />

Ngilai, Galla, Esampu<br />

und Godoma<br />

Mbegus Qualitäten als potentielle Matriarchin der Herde überraschen uns immer wieder aufs Neue.<br />

Uns ist klar geworden, dass sie jedes einzelne Baby in ihrer kleinen Herde kennt und dass sie keine<br />

Mühe scheut, um nach ihnen zu suchen, wenn sie aus ihrem Blickfeld geraten sind.<br />

Kiko an Maxwells Gehege<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

9


Maxwell macht Mittagsschlaf<br />

Ngilai hat eine spitzbübische und verspielte Seite, die nicht nur seine Elefantenfreunde zu spüren<br />

bekommen, sondern auch unser blindes Nashorn Maxwell. Eines Nachts hatte Ngilai wohl von Maxwell<br />

geträumt, denn das erste was er an diesem Morgen beim Verlassen der Station tat, war Maxwell<br />

für eine Spielrunde zu wecken. Er rüttelte und schüttelte an Maxwells Tor, um seine Aufmerksamkeit<br />

zu erregen.<br />

Kiko hat auch weiterhin seinen eigenen Kopf und schenkt den Anweisungen der Pfleger wenig Beachtung.<br />

Er marschiert einfach drauflos in den Wald, wann immer ihm danach ist. Er geht sogar selbst<br />

zum Schlammbad und weigert sich, dort auf die Pfleger zu hören, wenn sie ihn aus dem Schlammbad<br />

holen wollen, bevor um 11 Uhr die Besuchsstunde bei den Elefanten beginnt. Er ist ein ausgemachter<br />

Sturkopf und sehr verschmitzt!<br />

Baby Gawa und Kamok<br />

Für Maxwell wurden große Haufen roter Erde geliefert und dies bereite ihm viel Vergnügen, besonders<br />

wenn es Zeit ist, darauf genussvoll ein Nickerchen zu halten.<br />

Barsilinga misst Kräfte<br />

mit Laragai<br />

In der Nacht hört man ihn oft prusten und keuchen, während er mit Solio und anderen wild lebenden<br />

Nashörnern interagiert. Diese besuchen ihn oft und sie kommunizieren über die Begrenzung<br />

der Stallung hinweg mit Maxwell. Er ist unglaublich geduldig und tolerant gegenüber den Warzenschweinen,<br />

die im Verlauf dieser Trockenzeit fast schon süchtig nach Maxwells Luzernevorrat geworden<br />

sind. Maxwell macht dies nichts aus, im Gegenteil. Man kann ihn täglich dabei beobachten,<br />

wie er Stall und Futter selbstlos mit verschiedenen Warzenschwein-Familien teilt.<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Ithumba April 2017<br />

Kamok rollt sich spielerisch<br />

auf der Erde<br />

Nachdem auch der April sehr heiß begann, kam ab dem 7. April endlich der erhoffte Wetterumschwung.<br />

Die Temperaturen sanken und wir wussten, der Regen würde nicht mehr lange auf sich<br />

warten lassen – was Bongo natürlich nicht davon abhielt, trotzdem täglich sein geliebtes Schlammbad<br />

zu nehmen! Die anderen Elefantenwaisen genossen ihre Abkühlung mit der Zeit lieber in den<br />

vielen Pfützen, die sich überall gebildet haben.<br />

Lemoyian hat seinen einzigen Stoßzahn verloren, wie schon Bongo vor ein paar Monaten. Somit<br />

reiht er sich in die Gruppe zahnloser Elefanten in Ithumba ein, zu denen auch Sities, Makireti und<br />

Bomani gehören.<br />

Kithaka zieht Lemoyian<br />

am Schwanz<br />

Wie sich im März bereits angekündigt hatte, vollzogen einige Elefantenwaisen diesen Monat allmählich<br />

den Übergang in die Unabhängigkeit. Narok, Orwa, Teleki, Bomani, Bongo und Vuria kehren<br />

inzwischen nachts nicht mehr in ihre Unterkünfte zurück, sondern verbringen die Nächte außerhalb<br />

der Station. Gemeinsam mit zwei jungen wild lebenden Elefanten haben sie ihre eigene, von Narok<br />

geführte Herde gegründet.<br />

Kamok im Schlammbad<br />

Damit leben derzeit Barsilinga, Boromoko, Enkikwe, Garzi, Kamok, Kauro, Kithaka, Lemoyian, Naseku,<br />

Olsekki, Oltaiyoni, Roi, Shukuru, Siangiki, Sirimon, Sokotei, Tusuja und Vuria als pflegebedürftige<br />

Elefantenwaisen in Ithumba. Allerdings werden auch bald wieder neue Waisen aus der<br />

Aufzuchtstation in Nairobi zu uns kommen.<br />

Auch die Gruppe der Ehemaligen hat sich etwas verändert, seitdem Kinna und ihr Kalb Kama da<br />

sind. Galana und ihr Baby Gawa kamen oft in Begleitung von Ithumbah, Ishanga, Sunyei, Kenze,<br />

Lualeni und Ololoo, oder Tomboi, Challa, Meibai, Naserian und Sidai. Kinna und Kama verbrachten<br />

dagegen viel Zeit mit den anderen Ehemaligen und Yattas Herde.<br />

Kamok und Roi teilen<br />

sich Luzerne<br />

Besonders amüsant ist Wendis kleines Kalb Wiva, das einen wilden, übereifrigen Charakter hat. Sie<br />

scheut weder große, wilde Elefantenbullen, noch eine Herausforderung zum Rangeln mit älteren<br />

Elefantenwaisen! Keine Frage, dass ihre Nannys sehr gut auf sie aufpassen müssen. Gawa wird dagegen<br />

sehr von ihrer Mutter umsorgt und behütet. Sobald auch nur das geringste Anzeichen von<br />

10<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.


Gefahr droht, beschützt sie ihr Kleines. Am 10. April stürzte sich Gawa auf Kithaka, aber ihre Mutter<br />

war sofort zur Stelle. So wie Gawa sich Kithaka gegenüber verhalten hatte, befürchtete Galana<br />

wahrscheinlich, dass Kithaka sie umschubsen würde.<br />

Am 17. gesellte sich Tomboi zu seinen jungen Freunden und zeigte ihnen, wie man sich im Schlammloch<br />

am besten suhlen und wälzen kann. Kithaka und Lemoyian gingen ins Wasser und übten sofort,<br />

was ihnen gerade gezeigt wurde. Schnell wurde daraus allerdings eine spielerische Rangelei bei der<br />

Kithaka die Oberhand gewann.<br />

Rorogoi erschreckt Suswa<br />

und Ajali<br />

Zwei Tage später war es Barsilinga, der für gute Laune sorgte. Sehr erfreut und ekstatisch wälzte er<br />

sich im roten Sand (eine seiner Lieblingsbeschäftigungen). Seine Freunde Kamok, Tusuja und Oltaiyoni<br />

beobachteten ihn neugierig, aber es war Naseku, die es ihm als erste nachmachte!<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Voi April 2017<br />

Mudanda geht vorsichtig<br />

über rutschige Felsen<br />

Der Regen ließ in diesem Jahr auf sich warten. Nur gegen Ende des Monats befeuchteten einige<br />

Schauer das Gras. Während der kühleren Tage hatten die Elefanten ihre sonst so geliebten Schlammbäder<br />

gemieden.<br />

Am 17. April endeckten wir mit Hilfe der DSWT-Piloten einen einsam umherirrenden jungen Elefanten.<br />

Das Voi-Rettungsteam wurde rasch mobilisiert und der junge Elefantenbulle wurde nach Voi<br />

transportiert. Wir nannten den neuen Waisen Pasaka, was auf Swahili „Ostern“ bedeutet. Er war abgemagert<br />

und hungrig, und wir brachten ihn in einem Gehege unter. Dieses Verfahren ist extrem<br />

nützlich für ältere Waisen, die zu alt sind, um nach Nairobi transportiert zu werden, aber dennoch<br />

Schutz und Pflege benötigen. Ohne den Schutz ihrer Herden hätten Waisen wie Nguvu und der verletzte<br />

Ajali in der Wildnis sicher nicht überlebt. In Voi bieten wir diesen älteren Waisen liebevolle<br />

Pflege, Nahrung und Wasser. Glücklicherweise akzeptieren die älteren Waisen nach kurzer Eingewöhnung<br />

ihre neue Familie und können für ein späteres Leben in der Wildnis vorbereitet werden.<br />

Matriarchinnen wie Kenia gewöhnen sich nur schwer an ältere Waisen wie Ajali. Obwohl Ajali schon<br />

älter ist, wird er dennoch als Neuling gelegentlich herumgeschubst. Einer der ältesten Elefantenbullen<br />

in der Herde, Tundani, und der noch jüngere Bada versuchen oft, kleine Kämpfe zum Kräftemessen<br />

anzuzetteln. Suswa leistet ihm beim Grasen gern Gesellschaft. Zu unserer Überraschung<br />

hängt Ajali sehr an seinen neuen Waisenfreunden und kehrt am Abend bereitwillig in das Gehege<br />

zurück, anstatt mit den wild lebenden Herden mitzuziehen.<br />

Die Waisen trinken<br />

Ndii, Kenia, Araba und<br />

Mudanda grasen<br />

Die beiden engen Freunde Suswa und Arruba verteidigen stets die morgendlichen Futterzugaben<br />

gegenüber diebischen Pavianen. Die 7-jährige Mbirikani scheint ein wachsendes Bedürfnis nach<br />

Unabhängigkeit zu verspüren. Gelegentlich kam sie nicht mehr zu den Milchfütterungen und verbrachte<br />

den Tag lieber allein auf dem Msinga-Hügel. Die teilweise unabhängigen Waisen Kivuko<br />

und Layoni verbringen viel Zeit mit Kenias Waisenherde. Layoni überlässt Kenia und Ndii die Führung<br />

und wird daher akzeptiert. Allerdings wird die Anwesenheit des Weibchens Kivuko nicht sehr geschätzt,<br />

und so ließ Kenia die anderen ihren Unmut, mit für sie sonst ungewöhnlichen Schubsereien,<br />

spüren. Wenigstens kam Lesanjus Herde nicht zu Besuch, was Kenia zusätzlich irritiert hätte. Nur am<br />

9. April kam die Herde, nachdem die abhängigen Waisen das Gelände bereits verlassen hatten, zum<br />

Fressen und trinken nach Voi. Ndara hat ihren kleinen Neptun stets im Auge und so konnten Lesanju<br />

und Sinya nur in wenigen kostbaren Momenten mit dem kleinen Kalb interagieren. Am nächsten<br />

Morgen sahen wir Wasessa und Rombo mit einem weiteren wild lebenden jungen Elefantenbullen<br />

zusammen grasen. Die drei hatten zum Glück kein Interesse, Kenias und Ndiis Herde einen Besuch<br />

abzustatten – sehr zu deren Erleichterung.<br />

Ndara und Neptune<br />

besuchen die Station<br />

Alamaya wedelt zur Kühlung<br />

mit den Ohren<br />

Alamaya wälzt sich, um den<br />

Schlamm zu trocknen<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

11


Monatsbericht für die Auswilderungsstation Umani Springs April 2017<br />

In diesem Monat ist endlich der Regen überall in Kenia eingetroffen und davon profitiert natürlich<br />

auch der Wald von Kibwezi, nach der langen, harten Trockenzeit.<br />

Mwashoti spielt mit Sonje<br />

Die Waisen waren begeistert von der üppigen Vegetation, die nahezu zeitgleich mit dem Beginn<br />

der Regenfälle anfing zu gedeihen und sie genossen das leckere frische Gras.<br />

Es bildeten sich auch nahezu überall im Wald kleine Pfützen, was zur Folge hatte, dass die Waisen<br />

eine reiche Auswahl an Orten hatten, an denen sie spielen und sich nass machen konnten.<br />

Murera mit Alamaya<br />

am Wasserloch<br />

Seit Beginn der Regenfälle und der dadurch überall reichlich verfügbaren Vegetation nimmt Alamaya<br />

ständig zu und sieht zurzeit sehr kräftig aus. Wir glauben, dass er sich dessen wohl bewusst<br />

ist, da er angefangen hat, die älteren Waisen in kleine Ringkämpfe zu verwickeln. Die älteren Waisen<br />

tolerieren dies, da sie immer noch viel größer sind und wissen, dass er dabei wichtige Lektionen in<br />

sozialer Etikette lernt.<br />

Leider richtet sich sein neu erlangter Kampfgeist auch ein wenig gegen Mwashoti. Da Mwashoti ein<br />

sanfter Elefantenbulle mit einer Beinverletzung ist, wehrt er sich nie und ist deshalb vom Schutz der<br />

Matriarchinnen Sonje und Murera abhängig.<br />

Ndotto<br />

Einmal stolperte er über einen Baum und verletzte sich am Kopf. Die Pfleger waren sehr besorgt um<br />

ihn, aber glücklicherweise war mit Mwashoti alles in Ordnung. Allerdings hörte er erst auf zu „weinen“<br />

als die beiden älteren Elefantenkühe Sonje und Murera bei ihm waren. Sie schenkten ihm viel<br />

Aufmerksamkeit und Zuneigung.<br />

Ndotto hinter Kelelari<br />

Aus verschiedenen Gründen waren die Milchfütterungen diesen Monat ein ziemliches Fiasko. Einmal<br />

rannten Alamaya und Mwashoti auf das Gelände wo das Schlammbad ist und versuchten, ihre Flaschen<br />

aufzunehmen, so wie es Jasiri und Zongoloni machen. Für die kleinen Elefantenbullen waren<br />

die Flaschen aber zu schwer und so entglitten die Flaschen ihrem Griff und ihr Inhalt verteilte sich<br />

über den ganzen Boden.<br />

Monatsbericht für das Waisenhaus April 2017<br />

Mbegu freut sich<br />

über die Babys<br />

Dieser Monat war gekennzeichnet von bedeutenden Entwicklungen. So gewöhnten sich die kürzlich<br />

geretteten Waisen an ihren neuen Tagesablauf und lernten ihre neue Familie im Waisenhaus kennen.<br />

Gleichzeitig lernten die älteren Waisen mit den Veränderungen, die durch die Ankunft der Neulinge<br />

verursacht wurden, umzugehen.<br />

Maxwell liebt den Regen<br />

Eine Angewohnheit der Babys sorgt jede Nacht für große Heiterkeit. Getreu dem Motto: „das Gras<br />

ist immer grüner auf der anderen Seite des Zaunes“, versuchen die Babys gerne mal das Futter ihrer<br />

Nachbarn zu stehlen. Eines Nachmittags war Ndotto damit beschäftigt, Zweige von Maramoja zu<br />

stehlen. Ndotto bemerkte dabei aber nicht, dass Lasayen sich inzwischen selig durch den Vorrat<br />

mampfte, den sich Ndotto angelegt hatte! Ndotto war gar nicht begeistert, als er seinen leckeren<br />

Notvorrat an Sternbuschzweigen vernichtet sah.<br />

Als die Regenfälle diesen Monat begannen, waren die Neuankömmlinge anfangs verschreckt durch<br />

das Geräusch, das der Regen hervorruft wenn er auf das Blechdach ihrer Stallungen fällt.<br />

Kiko erkundet den<br />

Nationalpark<br />

Maxwell war wie üblich ganz begeistert, denn er liebt es, den Regen auf seinem Rücken zu spüren.<br />

Er rannte in seinem Gehege aufgeregt hin und her und jagte ausnahmsweise die Warzenschweine,<br />

die es gewagt hatten, in seine Domäne einzudringen und seinen Vorrat an leckerer Luzerne zu stehlen.<br />

Mbegu und die anderen jüngeren Elefantenkühe wie Godoma, Malima und Malkia sind ganz<br />

besessen von den Babys und ziehen oft los, um sie in ihrer „Krabbelgruppe“ zu besuchen.<br />

12<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.


Kuishi gehört wie Godoma, Esampu, Sana Sana und Ngilai zu einer Gruppe Waisen, die sich an wolkigen<br />

und kalten Tagen weit entfernt vom Wasser aufhält. Sie rennen den Pflegern immer davon,<br />

wenn es dann zum Wasserloch geht.<br />

Die reizende Solio, unser jetzt sieben Jahre altes Nashorn, lebt ein freies Leben im Nairobi Nationalpark.<br />

Diesen Monat entschied sie sich wieder einmal dafür, uns und Maxwell zu besuchen. Sie verbrachte<br />

eine Nacht bei den Stallungen und das hielt Maxwell die ganze Nacht wach und versetzte<br />

ihn in helle Aufregung. Er konnte erst einschlafen, als sie wieder in den Wald zurückgekehrt war, allerdings<br />

nicht ohne mit Maxwell durch die Gitterstäbe seines Geheges zu spielen und ihre Ration<br />

an Luzerne zu verputzen.<br />

Die Pfleger versorgen<br />

die Kleinsten<br />

Kiko, unser verwaister Giraffenbulle ist mittlerweile 20 Monate alt und im Moment sehr wankelmütig.<br />

An einem Tag läuft er begeistert in den Wald hinaus und an einem anderen Tag will er ganz verzweifelt<br />

zurück zu den Stallungen.<br />

Kamok, Karisa und Kelelari<br />

Am Ende des Monats benahm er sich mustergültig und ging abends problemlos mit den Pflegern<br />

zurück zu den Stallungen. Er scheint seine Sturheit abgelegt zu haben – für den Moment jedenfalls.<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Ithumba Mai 2017<br />

Der Mai wurde überschattet vom Verschwinden von Kelelari, Karisa und Dupotto, drei Elefantenwaisen,<br />

die erst am 14. Mai aus der Aufzuchtstation in Nairobi nach Ithumba umgezogen waren.<br />

Eine Woche nach ihrer Ankunft war es wahrscheinlich Kelelari, der das Leben in der Wildnis seit über<br />

vier Jahren kannte, der seine beiden Freunde in die Weiten Tsavos lockte. An jenem Morgen verschreckte<br />

irgendetwas die pflegebedürftigen Elefanten so sehr, dass sie in alle Himmelsrichtungen<br />

davonstoben. Die Pfleger hatten alle Hände voll zu tun, die Kleinen einzukreisen und wieder zusammenzutreiben.<br />

Dabei fiel ihnen auf, dass die drei Neuankömmlinge verschwunden waren. Sofort<br />

wurde eine Suchaktion eingeleitet, aber gefunden wurden sie bis heute nicht. Wir sind dennoch sicher,<br />

dass es ihnen gut geht, denn sie wurden von einem Gemeindemitglied 25 km entfernt von der<br />

Station gesichtet. Leider erreichte uns diese Nachricht mit einem Tag Verspätung, so dass wir nur<br />

noch Fußspuren von ihnen fanden, die sich irgendwann mit denen von anderen Elefanten mischten.<br />

Da es in diesem Areal über 16 wild lebende Elefantenherden gibt, sind wir uns ziemlich sicher, dass<br />

sie sich schnell einer von ihnen angeschlossen haben und im Schutz ihrer älteren Freunde ihre wiedererlangte<br />

Freiheit genießen. Dennoch geben wir die Suche nach unseren Schützlingen weiterhin<br />

nicht auf, bis wir Genaueres über ihren Verbleib herausgefunden haben.<br />

Barsilinga und Kithaka<br />

Rapsu und Ololoo genießen<br />

das Wasser<br />

Kurz nach Kelelari, Karisa und Dupotto zogen auch Galla, Ukame und Wanjala in der Ithumba Station<br />

ein. Alle drei wurden im Tsavogebiet gefunden und gerettet und haben sich dementsprechend<br />

schnell wieder gut eingelebt. Natürlich haben unsere Pfleger, die sich immer noch Vorwürfe machen,<br />

auf diese drei ein ganz besonderes Auge, besonders mit dem Wissen, dass auch Ukame bereits für<br />

zwei Jahre in der Wildnis gelebt hat.<br />

Garzi fordert Kithaka heraus<br />

Narok und ihre Freunde kamen fast täglich zur Station, um mit den jungen Elefanten Zeit zu verbringen.<br />

Obwohl sie inzwischen annähernd unabhängig von den Pflegern leben und die Nächte<br />

außerhalb der Station verbringen, fühlen sie sich ihren Freunden und ihrer menschlichen Familie<br />

immer noch sehr verbunden. Besonders Laragai ist unentschlossen, wenn es darum geht, die Nacht<br />

im Freien oder in der Station zu verbringen. Manchmal eskortiert sie die pflegebedürftigen Elefanten<br />

am späten Nachmittag zurück in die Station und verbringt die Nacht ebenfalls dort. Einmal entschied<br />

sie sich außerhalb der Stallungen, aber innerhalb des Geländes zu bleiben. Am nächsten Morgen<br />

schaffte sie es dann, die Unterkünfte von Kithaka, Barsilinga, Garzi und Lemoyian noch vor Sonnenaufgang<br />

zu öffnen. Die vier Jungbullen sind allerdings nicht weit gelaufen, da sie ihre Milchfütterung<br />

um sechs Uhr morgens auf keinen Fall verpassen wollten!<br />

Barsilinga ist vergnügt<br />

Mudanda sucht eine<br />

gute Weidestelle<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

13


Die Waisen grasen<br />

am Msinga Hill<br />

Unsere Elefantenwaisen gedeihen prächtig und wachsen schnell, mit Ausnahme von Kauro. Er hat<br />

sich seit seiner gemeinsamen Ankunft mit Tusuja und Naseku Silvester 2016 kaum weiterentwickelt.<br />

Obwohl er sehr geschickt ist, ist denen, die ihn am besten kennen, aufgefallen, dass er sich zurückgezogen<br />

hat und sein Strahlen verschwunden ist. Daher hat Angela Sheldrick gegen Ende des Monats<br />

entschieden, dass es das Beste für Kauro ist, ihn wieder zurück in die Auffangstation in Nairobi<br />

zu schicken, wo er viel individueller und noch fürsorglicher umsorgt werden kann und unter guter<br />

medizinischer Überwachung steht. Am 28. Mai verließ Kauro Ithumba und freute sich sehr, als er in<br />

Nairobi auf alte Freunde traf!<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Voi Mai 2017<br />

Rorogoi und Lentili<br />

In diesem Monat waren wir sehr von Ndiis Freundlichkeit gegenüber Ajali beeindruckt. Trotz seiner<br />

düsteren Diagnose erholt sich der Elefantenbulle gut von seinem Unfall. Auch der erst kürzlich gerettete<br />

Pasaka begleitete die anderen Waisen das erste Mal auf ihrem Spaziergang in den Busch.<br />

Ndoria verhielt sich nicht sehr freundlich gegenüber dem Neuling, doch Ndii wies den kleinen Tyrann<br />

in seine Schranken und nahm Pasaka in Schutz. Araba und Mudanda sind ebenfalls etwas eifersüchtig<br />

auf Pasaka und ärgern ihn, aber auch ihr freches Verhalten wird von Naipoki, Ndii und den<br />

Pflegern nicht geduldet. Ndii unterstützt auch weiterhin Kenia, welche stets um ihre Kleinsten fürchtet.<br />

Rorogoi bleibt zurück<br />

Leider gab es auch im Mai nur wenig Regen, weshalb der Süden des Tsavo Nationalparks unter extremer<br />

Trockenheit leidet. Wegen der niedrigeren Temperaturen wurden auch die Schlammbäder<br />

seltener, obwohl Embu und Ndii sich auch davon nicht abschrecken ließen. Rorogoi vergnügte sich,<br />

wenn es doch einmal regnete, mit Spielen in der nassen Erde, und Bada und Ndoria wälzten sich im<br />

kühlen Schlamm der Erosionsgräben.<br />

Mwashoti und Alamaya<br />

spielen bei Murera<br />

Ein tragisches Ereignis überschattete diesen Monat unsere kleine Büffel- und Zebragruppe. Einmal<br />

rannte die Gruppe beim wilden Spiel auf die Landebahn des Voi-Geländes, als plötzlich wie aus dem<br />

Nichts eine Löwin auftauchte, den kleinen Büffel Jamuhuri angriff und sofort tötete. Seine Freunde,<br />

traurig und schockiert von dem tragischen Verlust, wichen den Pflegern bis Ende des Monats nicht<br />

von der Seite.<br />

Sonje beruhigt Mwashoti<br />

und Alamaya<br />

Kivuko, Lempaute, Dabassa und Layoni besuchten uns gelegentlich oder wurden auf dem Msinga-<br />

Hügel gesehen. Debassa spielte gar mit den Waisen oder labte sich an der ausgeteilten Zusatznahrung.<br />

Eines Tages kehrten Bada, Panda, Nguvu, Tundani, Layoni und Kivuko schon früher in das<br />

Gehege zurück und forderten Milch. Die Pfleger fütterten sie und die kleine Herde zog zufrieden<br />

weiter zum Msinga-Hügel um zu Grasen. Mzima, Sinya, Taveta, Tassia, Rombo und Wasessa wurden<br />

nicht gesehen und halten sich wahrscheinlich bei Ndara und ihrem Baby Neptune auf.<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Umani Springs Mai 2017<br />

Alamaya bewirft sich<br />

mit Staub<br />

Für die Elefantenwaisen und ihre Pfleger, die im Wald von Kibwezi leben, war es ein ziemlich nasser<br />

Monat. Es gab Tage, da verdarben Regen und graues kaltes Wetter den Waisen fast die Lust, in den<br />

Wald hinaus zu ziehen. Besonders Mwashoti war davon betroffen, aber für gewöhnlich bedarf es<br />

nur einiger Spiele im Schlamm mit den Pflegern, die durch Regenmäntel und Gummistiefel gut geschützt<br />

sind, um den Babys den nötigen Energieschub für den Tag zu geben.<br />

Die ergiebigen Regenfälle sorgten für viel frische Vegetation und somit konnten sich die Waisen mit<br />

sehr leckerem Grünfutter den Bauch vollschlagen.<br />

Die Waisen marschieren<br />

zum Wald<br />

Eines Morgens war Murera zu Streichen aufgelegt. Als sie Mwashoti an seinem Stall abgeholt hatte,<br />

führte sie ihn schnurstracks zum Luzernelager. Sie nutzte dazu einen Moment der Unaufmerksamkeit<br />

bei den Pflegern. Murera stahl dann heimlich, still und leise für sich selbst und Mwashoti zwei<br />

14<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.


Zweige. Als sie sich mit ihrer Beute davonmachten und begannen, diese zu verspeisen, wurden sie<br />

von einem Pfleger entdeckt und Murera bekam eine Standpauke. Ihr war klar, dass sie ungezogen<br />

gewesen war und sie ließ die Luzerne verlegen fallen und wartete, bis die Pfleger sie verteilten.<br />

Monatsbericht für das Waisenhaus Mai 2017<br />

Ndotto<br />

Da es in den letzten Wochen in Ithumba ausreichend geregnet hatte, war die Zeit günstig, einige<br />

ältere Mitglieder der Waisenhausherde in die dortige Auswilderungsstation zu verlegen. Somit können<br />

sie die Reise zurück in ein Leben in der Wildnis beginnen. Das erste Trio, das sich auf den Weg<br />

nach Ithumba machte, bestand aus Karisa, Dupotto und Kelelari.<br />

Die verbleibenden Elefanten im Waisenhaus schienen ihre älteren Freunde am Tag der Abreise überhaupt<br />

nicht zu vermissen! Ndotto, Wanjala, Galla und besonders Ukame, die Kelelari immer bis tief<br />

in den Wald hinein folgten, schienen vollkommen unbeeindruckt. Die Situation änderte sich jedoch<br />

am nächsten Tag und sie zeigten deutlich, dass sie ihre Freunde vermissen und blieben alle dicht<br />

beisammen.<br />

Dupotto mit Mbegu<br />

Ndotto, Wanjala, Galla und Ukame zögerten, ohne ihren Anführer Kelelari tiefer in den Wald zu<br />

gehen, aber Ndotto bewies Mut und marschierte tapfer voran und führte seine Freunde an ihr Ziel.<br />

Manchmal laufen sie noch zurück zu ihren Pflegern, aber sie werden bald lernen, unabhängiger und<br />

mutiger zu sein.<br />

Mbegu ist die Matriarchin<br />

der Waisen<br />

Kauro, der an Silvester 2016 nach Ithumba umgezogen war, kam am 28. Mai wieder ins Waisenhaus<br />

zurück. Er hatte sich in den vergangenen Wochen nicht so gut entwickelt wie erhofft und wir möchten<br />

ihn gerne unter genauerer Beobachtung halten.<br />

Er wurde von Ndotto, Mbegu, Lasayen und Murit freudig aufgenommen und nahm seine Rolle als<br />

dominanter Elefantenbulle im Waisenhaus so selbstverständlich wieder ein, als wäre er nie weg gewesen.<br />

Er wird gegen Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden, behandelt und bekommt<br />

Ergänzungsfutter, um seine Konstitution und sein Immunsystem zu stärken.<br />

Kiko sucht Leckerbissen<br />

Die Babys im Waisenhaus lieben es, ihre Zeit mit den älteren Waisen zu verbringen. Der kleine Ambo<br />

liebt „seine“ Mbegu heiß und innig und wird sehr eifersüchtig, wenn sich ihr andere Waisen näheren.<br />

Die schubst er dann schon mal zur Seite.<br />

Luggards Bein machte ihm diesen Monat zu schaffen. Wir hoffen gemeinsam mit dem Tierarzt dieses<br />

Problem in den nächsten Wochen in der Griff zu bekommen. Es ist schön zu sehen wie die anderen<br />

Waisen auf das Unglück ihrer Freunde reagieren. Selbst Ngilai, der gerne mal die anderen drangsaliert,<br />

spielt nie zu heftig mit Luggard und sorgt immer dafür, dass er ins Spiel mit einbezogen wird,<br />

um ihn bei guter Laune zu halten.<br />

Ndotto mit einem Pfleger<br />

Kiko, unser Giraffenbulle, geht tagsüber immer noch mit den Elefantenbabys hinaus in den Busch.<br />

Dann ändert er seine Meinung und rennt zurück zu den Stallungen, wo er am liebsten seine Zeit<br />

verbringt. Er geht dann von Stallabteil zu Stallabteil und versteckt sich sogar manchmal zwischen<br />

den Decken, die draußen hängen. Manchmal reibt er auch seinen langen Hals an einem der Bäume.<br />

Wenn die Pfleger versuchen, ihn zum Gehen zu bewegen, versucht er sogar, sie zu treten, um klar<br />

zu machen, dass er bleiben will. Er ist sehr auf die Stallungen fixiert, vielleicht weil er die Gegenwart<br />

von Löwen spürt.<br />

Maxwell frisst seine<br />

Luzerne-Pellets<br />

Maxwell, unser wunderschöner und sanfter Nashornbulle, kam diesen Monat wieder in den Genuss<br />

einiger Besuche seiner Herzensdame Solio. Diese Besuche sind immer besondere Höhepunkte für<br />

ihn.<br />

Chaimu und Kinna mit den<br />

Babys Kama und Gawa<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

15


Auch die jüngeren Waisen haben eine neue Angewohnheit. Wenn sie morgens aus ihren Ställen<br />

kommen, laufen sie ganz schnell zu Maxwell und verbringen Zeit mit ihm beim Spielen. Das genießt<br />

er sehr. Dann gibt es da natürlich noch Shabby, den Ibis, der Maxwells bester Freund ist und einen<br />

großen Teil seines Tages damit verbringt, Maxwells Schönheitsschlaf zu bewachen.<br />

Kithaka und Barsilinga<br />

spielen<br />

Die Regenschauer, die wir im Laufe des Monats hatten, waren für Maxwell ein Genuss, denn er liebt<br />

es besonders, wenn sich seine Stallung in einen schlammigen Sumpf verwandelt.<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Ithumba Juni 2017<br />

Barsilinga rollt sich am Boden<br />

Durch unzählige Besucher ging es diesen Monat in der Station zu wie in einem Bienenstock. Fast<br />

jeden Morgen tummelte sich bereits mindestens eine Gruppe ehemaliger pflegebedürftiger Elefanten<br />

an der Anlage, um Zeit mit den jüngeren Elefanten zu verbringen. Auch Mutaras Herde, zu der<br />

auch Sities, Suguta, Kanjoro, Turkwel und Kainuk gehören, kehrte im Juni, nach einigen Monaten<br />

der Abwesenheit, nach Ithumba zurück. Wir hatten ein wenig gehofft, dass unsere Ausreißer Dupotto,<br />

Kelelari und Karisa unter ihnen wären, aber sie werden nach wie vor vermisst. Der Gedanke<br />

an die gerade blühende Vegetation und die Vielzahl an Wasserquellen beruhigt uns ein wenig.<br />

Wanjala begrüßt Kibo<br />

Dennoch suchen wir natürlich weiterhin intensiv nach ihnen und hoffen jeden Tag, dass sie vielleicht<br />

in Begleitung einiger wild lebender Elefanten am Wasserloch auftauchen werden.<br />

Wie im vergangenen Monat, ist Naroks Herde häufig über Nacht bei der Station geblieben. Laragai,<br />

schlief oft innerhalb des Geländes und wie schon im vergangenen Monat, machte sie sich mehrmals<br />

einen Spaß daraus, die Gehege von Kithaka, Garzi, Lemoyian und Barsilinga zu öffnen und diese<br />

nachts herauszulassen!<br />

Orok und Barsilinga<br />

beim Kräftemessen<br />

Barsilinga versucht sich derzeit als dominanter Elefantenbulle durchzusetzen. Regelmäßig fordert<br />

er Orwa, Narok, Vuria und Garzi heraus – und verliert meist. Es fehlt ihm noch an der nötigen Übung<br />

und Erfahrung. Manchmal versucht er sein Glück sogar bei Älteren wie Sities, die aber für solche<br />

Kinkerlitzchen keine Zeit hat und ihn einfach gekonnt zur Seite schubst.<br />

Ololoo klettert auf Naisula<br />

Rorogoi (links) mit Ajali<br />

Unsere Neuzugänge Galla und Wanjala haben sich sehr gut eingelebt. Ukame brauchte etwas mehr<br />

Zeit, aber mit jedem Tag fühlt auch sie sich sichtlich wohler, besonders in Gegenwart von Narok und<br />

deren Freunden. Nach dem Verschwinden unseres Trios haben die Pfleger nach wie vor ein besonders<br />

wachsames Auge auf diese drei. Auch sie sind etwas älter als die üblichen Neuankömmlinge<br />

aus Nairobi und könnten sich daher ähnlich verhalten wie Dupotto, Kelelari und Karisa.<br />

Es gab kaum einen Ehemaligen, den wir im Juni nicht getroffen haben. Kilaguni und Chaimu, die<br />

schon länger nicht mehr gesichtet wurden, kamen in Begleitung einer wild lebenden Elefantenherde<br />

und blieben bis Ende des Monats, wobei sie sich oft mit den Herden von Olare und Mutara zusammentaten.<br />

Galana und ihr Kalb Gawa kamen uns oft mit ihren Nannys Loijuk, Kenze, Kainuk, Suguta,<br />

Turkwel, Lualeni, Sidai, Lenana und Naserian besuchen, aber auch Kinna und ihr Kälbchen Kama,<br />

mitsamt Gefolge, waren häufig hier. Es ist sehr schön zu beobachten, wie sich Gawa entwickelt. Sie<br />

liebt es, mit den jungen Elefanten der Station herumzutoben, auch wenn sie nach wie vor von ihren<br />

Nannys gut behütet wird.<br />

Lempaute leistet den Waisen<br />

Gesellschaft<br />

Aber auch Zurura, Melia und Tumaren besuchten uns mit den wild lebenden Elefantenbullen Half<br />

Trunk („Halber Rüssel“) und Limpy („Hinkefuß“) im Schlepptau, die wir seit längerem nicht mehr gesehen<br />

haben. Limpy lernten wir im vergangenen Jahr unter traurigen Umständen kennen. Eine<br />

Schlingfalle fügte ihm eine tiefe, bis auf den Knochen gehende Schnittwunde zu, die wir zum Glück<br />

erfolgreich behandeln konnten. Er sah sehr gut aus und ihm stand die Wiedersehensfreude mit seinen<br />

menschlichen Freunden und Lebensrettern direkt ins Gesicht geschrieben. Wir freuten uns genauso<br />

sehr über das erneute Zusammentreffen – diesmal unter schöneren Umständen!<br />

16<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.


Monatsbericht für die Auswilderungsstation Voi Juni 2017<br />

In diesem Monat buhlten die 10-jährige Kenia und die 8-jährige Ndii wieder einmal um die Gunst<br />

der kleinen Araba. Beide kämpfen um die alleinige Mutterrolle. Als besonders störend empfinden<br />

Kenia und Ndii die gelegentlichen Besuche von ehemaligen Waisen, wie Lempaute, Kivuko oder<br />

den Elefantenbullen Dabassa und Layoni. Nicht immer gelingt es ihnen, ihre kleine Waisenherde<br />

rechtzeitig von den Besuchern zu isolieren. Doch einige Waisen wie z. B. Panda freuen sich stets<br />

über ein Wiedersehen mit den alten Freunden. Die Ehemaligen versäumten es nicht, sich mit Wasser<br />

und Luzerne zu stärken und kehrten während der Trockenzeit fast täglich nach Voi zurück.<br />

Schulkinder zu Besuch in der<br />

Auswilderungsstation<br />

Ndoria hat immer noch mit der Eifersucht zu kämpfen und war auch in diesem Monat nicht sehr<br />

freundlich zu Pasaka. Einmal führte Pasaka die Herde in den Busch, woraufhin ihm Ndoria in den<br />

Schwanz biss. Pasaka versteckte sich nach der unerwarteten Attacke tief im Unterholz des Msinga-<br />

Hügels, und nur mit viel Milch und der Hilfe von Mashariki, Kihari und Naipoki gelang es den Pflegern,<br />

Pasaka zur Rückkehr zu bewegen. Zum Glück verlor Pasaka nicht den Mut und übte sich später<br />

wieder als Herdenführer, allerdings mit dem nötigen Sicherheitsabstand zu Ndoria. Ajali, Panda und<br />

Embu schätzen ihren neuen Freund und schenken ihm viel Aufmerksamkeit. Ndii missfallen die<br />

Machtverschiebungen innerhalb der Herde, was sie während der Spaziergänge immer wieder deutlich<br />

macht.<br />

Alamaya grast nach<br />

der Milchfütterung<br />

Nach einigen Regenschauern erfreuten sich die Elefanten an der nassen Erde, und zwar so sehr, dass<br />

Ndii und Rorogoi beinahe in einen Erosionsgraben fielen. Mbirikani und die anderen beließen es<br />

beim Planschen in den Wasserlöchern. Tundani beobachtete den ehemaligen Waisen Layoni ganz<br />

genau, um zu lernen, wie ein erwachsener Elefantenbulle badet. Mit dem Eintreffen der älteren Elefantenbullen<br />

Nguvu und Ajali ist der kleine Bada sehr ruhig geworden und ist sich unsicher über<br />

seine Rolle innerhalb der Herde. Vorher gab es mit Tundani und Nelion nur zwei weitere Elefantenbullen,<br />

die allerdings viel stärker sind als er und wildere Kämpfe austragen, die gelegentlich von den<br />

Pflegern beendet werden müssen.<br />

Alamaya wandert bei<br />

den Quellen<br />

Monatsbericht für die Auswilderungsstation Umani Springs Juni 2017<br />

Lima Lima beschäftigt sich<br />

mit Mwashoti<br />

Es gibt einige interessante Entwicklungen. Seit kurzem kommen auch sehr große und imposante<br />

Elefantenbullen nach Umani Springs und die anderen Waisen interagieren immer öfter mit ihnen<br />

und verlieren langsam die Scheu vor diesen Artgenossen, die so viel größer sind als sie selbst. Das<br />

ist angesichts dessen, dass die Auswilderungsstation in Umani Springs noch relativ neu ist, sehr bemerkenswert.<br />

Alle Waisen haben mittlerweile Umani zu ihrem Zuhause gemacht und sich reibungslos eingewöhnt.<br />

Allerdings leiden einige der Babys immer noch unter der Erinnerung an schlimme Erfahrungen, die<br />

sie vor ihrer Rettung machen mussten. Alamaya z.B. hat schreckliche Erinnerungen an die Hyänen,<br />

die ihn angegriffen haben als er in der Masai Mara alleine unterwegs war. Es ist also nicht weiter verwunderlich,<br />

dass Alamaya entsetzliche Angst bekam, als eines Nachts einige Hyänen nahe an die<br />

Stallungen kamen und anfingen, ihre lauten und unheimlichen Schreie auszustoßen. Als er die Rufe<br />

hörte, begann er, seine Stallung zu verteidigen indem er an den Holzpfosten und Toren rüttelte, um<br />

viel Lärm zu machen. Gleichzeitig signalisierte er den anderen Waisen, auf der Hut zu sein. Die Pfleger<br />

verließen umgehend das Zelt, in dem sie ihre Nachtwache halten, da sie merkten, dass Alamaya<br />

Angst hatte. Sie liefen auf die Hyänen zu und schrien sie an, um sie zu verjagen. Dies beruhigte Alamaya<br />

schließlich.<br />

Mwashoti grast am Fuß<br />

des Hügels<br />

Murera passt auf die Babys<br />

im Busch auf<br />

Zu dieser Jahreszeit ist es im Wald von Umani oftmals sehr kühl und der Himmel ist bedeckt. Ohne<br />

die wärmende Sonne sind die Waisen immer etwas sanftmütiger, besonders am Morgen. Mwashoti<br />

und Murera sind der Kälte gegenüber empfindlicher als die anderen Waisen. Als die Elefanten am<br />

Morgen aus ihren Stallungen geführt werden, bemerken die Pfleger, dass beide etwas langsamer<br />

und steifer gehen als üblich.<br />

Mbegu mit Musiara<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

17


Sie versuchen sich aufzuwärmen und ihre Beine zu strecken. Nach einigen Übungen mit den anderen<br />

Waisen fühlen sich beide aber schnell wieder besser.<br />

Mwashoti schnappt sich<br />

eine Flasche<br />

Mwashoti hat auch ein neues tolles Spiel entwickelt, um am Morgen auf Touren zu kommen. Er jagt<br />

die in der Station lebenden DikDiks während sie damit beschäftigt sind, einen Happen zu fressen.<br />

Dadurch fühlt sich Mwashoti wie ein richtig großer Junge und genießt es, nicht das kleinste Tier in<br />

der Station zu sein. Es ist eine Freude, Mwashoti sich so frei bewegen zu sehen. Wenn man bedenkt,<br />

wie schwer seine Beinverletzung war als wir ihn vor zwei Jahren retteten, ist es wirklich bemerkenswert,<br />

wie gut er sich seitdem entwickelt hat.<br />

Monatsbericht für das Waisenhaus Juni 2017<br />

Tagwa kehrte oft mit Mbegu<br />

und Malkia zurück<br />

Das wichtigste Ereignis im Juni war der Abschied von Ukama, Wanjala und Galla vom Waisenhaus.<br />

Das Trio trat Anfang des Monats die Reise zur Auswilderungsstation in Ithumba an, um dort in die<br />

nächste Phase auf ihrem Weg zurück in die Wildnis einzutreten. Am folgenden Tag sahen Mbegu,<br />

Maramoja, Pare, Lasayen, Rapa, Ndiwa und Mundusi sehr traurig aus. Ihre Stimmung war trübe und<br />

gedämpft, da sie die Gesellschaft ihrer älteren Freunde vermissten. An diesem Tag fraßen sie nur in<br />

der Nähe ihrer Pfleger und keiner wollte sich zu weit von der Gruppe entfernen.<br />

Luggard<br />

In der Herde im Waisenhaus gibt es Griesgrame, und es gibt die kleinen Elefanten, die gerne herumalbern<br />

und jedem ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Zu den Letzteren gehört natürlich Ndotto, aber<br />

der kleine Jotto wächst auch zu einem großen Clown heran, denn er spielt sehr gerne und beginnt<br />

ständig neue Spiele.<br />

Der sehr junge Musiara liebt Wasser heiß und innig und stürzt sich ohne Zögern ins erfrischende<br />

Nass - oft taucht er sogar komplett unter. Es ist an den älteren Mädchen wie Godomo und Mbegu,<br />

ihn im Auge zu behalten.<br />

Ndotto<br />

Alle Waisen folgen<br />

dem Pfleger<br />

Unser Giraffenbulle Kiko hatte in diesem Monat öfter Besuch von wild lebenden Giraffen. Eines Tages<br />

näherte sich Kiko ein wild lebendes Giraffenweibchen, als er sich bei den Stallungen aufhielt. Und<br />

was tat er? Er rannte weg! Als er einige Tage lang nicht in den Wald hinausging, beschlossen zwei<br />

wild lebende Weibchen zur Station zu kommen, um nach ihm zu sehen. Sie kamen ihm ganz nahe,<br />

bevor er ihre Anwesenheit bemerkte. Er beobachtete sie eine Weile und lief dann wieder weg, um<br />

sich zu verstecken. Unser Giraffenjunge ist nun schon fast zwei Jahre alt, aber in Gegenwart anderer<br />

Giraffen ist er immer noch sehr scheu.<br />

Solio, unser Nashornwaisenmädchen, hat die Station in diesem Monat zwei Mal besucht, was für<br />

unseren Maxwell sehr aufregend war. Sie begrüßten sich durch die Gitterstäbe seiner Stallung und<br />

spielten miteinander, indem sie ihre Hörner ineinander verhakten. Beim zweiten Besuch war Maxwell<br />

so aufgeregt, weil Solio wieder da war, dass er so stark gegen eines seiner Tore schlug, dass es aufsprang.<br />

Kiko<br />

Er verließ sein Gehege im Morgengrauen und lief orientierungslos auf dem Gelände umher. Robert<br />

und Angela wurden sofort alarmiert und Robert konnte das kaputte Tor provisorisch reparieren.<br />

Maxwell wurde mit Hilfe von Zuckerrohr schnell wieder in sein Gehege gelotst. Er legte sich sofort<br />

hin und war erleichtert, dass wieder Normalität herrschte.<br />

Glücklicherweise benahm sich Solio während des ganzen Dramas mustergültig und beschäftigte<br />

sich mit der Luzerne, die ihr die Pfleger gebracht hatten.<br />

Maxwell frisst seine<br />

Luzerne-Pellets<br />

18<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.


Der DSWT feiert 40-jähriges Jubiläum<br />

Wie alles begann ...<br />

David Sheldrick war Mitbegründer des großen kenianischen Nationalparks Tsavo East. Er lebte<br />

und arbeitete dort zusammen mit seiner Frau Daphne über 30 Jahre lang. Während dieser Zeit<br />

zogen die Sheldricks u.a. verschiedene Jungtiere auf, die durch Wilderei, Raubtiere oder Dürreperioden<br />

zu Waisen geworden waren. David Sheldrick starb 1976, woraufhin Daphne Sheldrick<br />

in den Nationalpark von Nairobi umzog. Schon kurze Zeit später wurde sie aufgrund ihrer<br />

Erfahrung gebeten, sich wieder um verwaiste Elefanten zu kümmern. Um sich voll dieser Aufgabe<br />

widmen zu können und in Andenken an ihren Mann gründete sie 1977 eine Stiftung,<br />

den "The David Sheldrick Wildlife Trust".<br />

Für Dr. Dame Daphne Sheldrick D.B.E wäre ein Leben ohne Elefanten, Nashörner und die Wildtiere<br />

Afrikas undenkbar. Sie wurde 1934 als Tochter eines Farmers in Kenias Nakuru District geboren<br />

und wuchs mit zahlreichen Tieren auf der elterlichen Farm auf. Bereits mit drei Jahren<br />

erhielt sie von Farmarbeitern ein verwaistes Wildtier. Durch die spätere Heirat mit David Sheldrick<br />

und der gemeinsamen Arbeit im Tsavo Nationalpark erhielt ihr Engagement für wilde<br />

Tiere und das Ökosystem eine weitere Dimension.<br />

Daphne Sheldrick mit ihren Pfleglingen<br />

In den 1970er Jahren gelang ihr einer der größten und wichtigsten Erfolge. Da Elefanten keine Kuhmilch als Ersatznahrung vertragen,<br />

war es lange Zeit unmöglich, verwaiste Jungtiere am Leben zu erhalten. Daphne Sheldrick entwickelte eine spezielle Milchmischung<br />

mit pflanzlichem Fett, die es von da an ermöglichte auch die kleinsten Elefanten großzuziehen.<br />

Dame Daphne Sheldrick hat ihr Leben der Aufzucht verwaister Tierkinder gewidmet.<br />

Seit 1992 unterstützt die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. den DSWT in Kenia, denn das Elefantenwaisenhaus ist für<br />

seine wichtige Arbeit auf Hilfe angewiesen.<br />

Spendenkonto:<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.<br />

KSK Ludwigsburg<br />

IBAN: DE25 6045 0050 0009 9129 00<br />

BIC-CODE: SOLA DE S1 LBG<br />

oder spenden Sie auf unserer Internetseite unter:<br />

www.aga-artenschutz.de/spenden.html<br />

Die AGA steht für Verantwortung und Transparenz und ist Unterzeichner der<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

19


WIR DANKEN ALLEN UNTERSTÜTZERN<br />

The David Sheldrick Wildlife Trust<br />

P. O. Box 15555<br />

Mbagathi, 00503<br />

Nairobi, Kenya<br />

Tel.: +254 (0) 202 301 396<br />

+254 (0) 733 891 996<br />

E-Mail: rc-h@africaonline.co.ke<br />

Web: www.sheldrickwildlifetrust.org<br />

Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e. V.<br />

Rathausgasse 5<br />

70825 Korntal-Münchingen<br />

Deutschland<br />

Tel.: 07150/92 22 10<br />

Fax: 07150/92 22 11<br />

E-Mail: info@aga-artenschutz.de<br />

Web: www.aga-artenschutz.de<br />

Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Druckerei druckpartner, Essen; www.druck-partner.de

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