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Kinderchor special

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SingkreiS JahreSbericht 2015/16<br />

<strong>Kinderchor</strong>beteiligung beim Weihnachtstheater<br />

der Grundschule Deuerling<br />

Der Gong tönt dreimal und die 94 Kinder<br />

der Grundschule Deuerling strömen vom<br />

Pausenhof zurück in ihre Klassenräume.<br />

“Herr Göstl!” ruft die kleine M. aus der 1.<br />

Klasse durch den ganzen Flur und stürmt<br />

auf mich zu. Sie will mir um den Hals fallen,<br />

aber weil der zu weit oben ist, wird’s<br />

eben der Bauch; ich versuche behutsam,<br />

das Bedürfnis nach Nähe etwas im Zaum zu halten (meinen männlichen Studierenden<br />

rate ich immer, das sehr auf Distanz zu halten, damit sie nicht in ein falsches Licht geraten<br />

- mit meinen 46 und als zweifacher Familienvater sehe ich es lächelnd gelassen, bin<br />

ja eher schon der Opa). Die Hälfte der 1. Klasse tut es M. nach und weil die danebenstehende<br />

Kollegin einfach nur freundlich lacht, beschließe ich: das ist alles so in Ordnung!<br />

Die Zusammenarbeit zwischen der örtlichen Grundschule und mir als Chorleiter läuft<br />

blendend. Das ist ein Grund dafür, dass im 2000-Seelen-Ort mit der beschrieben kleinen<br />

Schule nun fast 50 Kinder im <strong>Kinderchor</strong> singen. Kooperation hängt immer auch<br />

stark von den handelnden Personen ab und mit der Rektorin Frau Amann und ihrem<br />

Team habe ich einfach tolle Partner.<br />

Was macht eine Kooperation stark?<br />

Zunächst meiner Meinung nach das gegenseitige Wahrnehmen und Anerkennen von<br />

Engagement und Können. Wer alles besser weiß oder wer auch nur ansatzweise Geringschätzung<br />

ausstrahlt, wird als Partner kaum willkommen sein. Ich finde toll, was<br />

an dieser Schule passiert und ich sage das auch laut; die Kolleginnen spüren, dass ich<br />

es ernst meine.<br />

Dann gedeiht Partnerschaft immer dort, wo man dem anderen gibt, was er braucht.<br />

Klingt banal, ist aber selten der Fall. Wenn ich als Musiker mich der Schulleitung von<br />

vorneherein mit der Absicht nähere, Kinder für meinen Chor zu gewinnen, ist das eine<br />

völlig andere Sache, als wenn ich frage: “Was braucht ihr? Wie kann ich euch helfen?”.<br />

Aus dieser Frage heraus ist entstanden, dass ich nun zum dritten Mal für Schulfeiern<br />

mit den Kindern in der Unterrichtszeit Lieder einstudiert habe, gerne auch zu Zeiten,<br />

wenn Lehrkräfte krank waren. Auch wird dankbar angenommen, wenn man sich ganz<br />

bescheiden einfach ans Klavier setzt und bei der Verabschiedung der 4. Klasse das von<br />

den Lehrkräften einstudierte Lied begleitet.<br />

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