RCBB1991Festschrift
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JUBILÄUMSAUSGABE<br />
25 JAHRE<br />
VEREINSGESCHICHTE<br />
1
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Reitclub Büscherhöfe Büttgen 1991 e.V.<br />
Büttger-Buscherhöfe 8a , 41564 Kaarst<br />
Beiträge:<br />
Marion Schu, Andrea Dederichs, Sandra Lohse, Larissa Arand, Elisa Radde,<br />
Ben Brauckmann, Christoph Lemken, Anne Keppler, Kerstin Becker, Petra<br />
Henke, Carmen Adam, Lorena Rohland, Paula Adam, Anna Brauckmann,<br />
Michele Franke, Kyra Wolter, Anna-Lena Dahmen, Sonja Frisch<br />
Gestaltung, Satz und Layout:<br />
Oliver Rohland<br />
Fotos:<br />
Carmen Adam<br />
Druck:<br />
Niederrhein Verlag Pfaar GmbH<br />
Steinweg 11 - 41564 Kaarst<br />
Textkorrektur:<br />
Yvonne Skopp-Nilgen<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Yvonne Arand<br />
2
Liebe Mitglieder des Reitclubs Buscherhöfe<br />
Büttgen 1991 e.V, liebe Reitsportbegeisterte,<br />
„Das Glück der Erde, liegt auf dem Rücken der<br />
Pferde“ weiß ein viel zitiertes Sprichwort. Dieses<br />
Glück zu erleben und insbesondere jungen Menschen<br />
nahe zu bringen, ist Ihr Bestreben.<br />
Dies gelingt Ihnen so gut, dass Sie heute auf ein<br />
bereits 25-jähriges Bestehen zurückblicken können.<br />
Zu diesem schönen Jubiläum möchte ich<br />
Ihnen vielmals gratulieren. Es ist zweifellos ein ganz besonderer Sport,<br />
dem Sie sich verschrieben haben, basiert er doch maßgeblich auf der Beziehung<br />
zu einem Lebewesen.<br />
Ohne eine Einheit, ein gutes Team mit seinem Pferd zu bilden, ist Reiterglück<br />
und -erfolg nicht denkbar. Die Liebe zum anmutigen und kraftvollen<br />
Tier ist es, die den Menschen dazu bewegt, sich auf einen Pferderücken<br />
zu schwingen. Damit ist es jedoch nicht getan, denn um sich dort auch gut<br />
zu halten, braucht jede Reiterin, jeder Reiter Verständnis fürs Pferd und<br />
Fingerspitzengefühl. Diese Fähigkeiten zu vermitteln, gelingt Ihnen offensichtlich<br />
ausgezeichnet – wie anders würde es sich erklären, dass aus Ihren<br />
Reihen bereits eine Deutsche Meisterin der C Jugend im Modernen<br />
Fünfkampf, der ja neben Luftpistolenschießen, Degenfechten, 200-m-<br />
Schwimmen und 3000-m-Geländelauf auch das Springreiten als Disziplin<br />
beinhaltet, hervorgegangen ist.<br />
Durch eine Kooperation mit einem Neusser Schwimmverein ist sichergestellt,<br />
dass die jungen Sportlerinnen und Sportler auch in dieser Teildisziplin<br />
konkurrenzfähig sind; die ebenfalls von Ihnen angebotene Laufgruppe<br />
sorgt dafür, dass den Sportlerinnen und Sportlern auch zu Fuß nicht die<br />
Puste ausgeht. Während der Turniersaison bringen Ihre Clubmitglieder<br />
zudem regelmäßig Siege und gute Platzierungen mit nach Hause.<br />
3
Andererseits ist Reiten aber heutzutage auch ein ganz normaler Sport, der,<br />
wie andere sportliche Betätigungen, Fitness und Ausgleich bietet - das, was<br />
wir alle heute so nötig haben.<br />
An frischer Luft und in der Natur draufloszutraben, das macht den Kopf frei,<br />
das lässt einen den Alltag und allen Stress vergessen. Und überdies tut man<br />
etwas für seine Gesundheit, denn Reiten trainiert Gelenkigkeit, Ausdauer<br />
und Kraft und kann bis ins Alter hinein betrieben werden. Ihr Verein hat in<br />
Kaarst viel für den Pferdesport getan und das in einer Zeit, in der traditionelle<br />
Vereine an Attraktivität zu verlieren scheinen gegenüber unverbindlichen<br />
Sportangeboten. Doch so wie Ihre Pferde Verbindlichkeit erwarten<br />
und jeden Tag Futter und Bewegung brauchen, so verstehen Sie auch Ihre<br />
Vereinsarbeit. Nicht den verschiedenen Modetrends folgen, sondern kontinuierlich<br />
für den Pferdesport zu werben und junge Talente gezielt zu fördern<br />
und aufzubauen, das ist Ihre Devise.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin viele Erfolge mit guten Pferden<br />
und guten Reiterinnen und Reitern. Tragen Sie auch in Zukunft dazu<br />
bei, dass noch möglichst viele Kaarster ihr Glück auf dem Rücken der Pferde<br />
finden.<br />
Herzlichst Ihre<br />
Dr. Ulrike Nienhaus<br />
Bürgermeisterin<br />
4
Liebe Reitsportfreunde,<br />
unser Verein wurde am 12. Juli 2016 25 Jahre<br />
alt, seit dem Jahre 2003 darf ich dem Verein als<br />
1. Vorsitzender dienen. Die meisten unserer<br />
Mitglieder waren da noch gar nicht geboren.<br />
Für uns alle ist dies ein Grund unser „Silbernes<br />
Vereinsjubiläum“ zu feiern.<br />
Als eingetragener Verein sind wir Mitglied im Deutschen Olympischen<br />
Sportbund (DOSB). Somit können unsere Mitglieder bei entsprechenden<br />
sportlichen Voraussetzungen an nationalen und internationalen Wettkämpfen<br />
teilnehmen. In der Vergangenheit aber vor allem auch in der<br />
Gegenwart machten und machen unsere Turnierreiterinnen und Turnierreiter<br />
davon regen und sehr erfolgreichen Gebrauch. Der Verein ist unter<br />
anderem zuständig für die Schaffung der „sportlichen Voraussetzungen“,<br />
das heißt Durchführungen von Reitabzeichen-Prüfungen etc.. Hierbei arbeiten<br />
wir zusammen, wie das bei Reitvereinen üblich ist, mit einer Reitschule,<br />
der Reitschule Adam. Gegründet wurde diese von Marlene und<br />
Heinz Adam und wird zur Zeit bestens geführt von Carmen und Frank<br />
Adam. Für unseren Verein sprechen die stetig gegen den Landes- und<br />
Bundestrend steigenden Mitgliederzahlen.<br />
In meinem Grußwort möchte ich vor allem auch „Danke sagen“, und zwar<br />
jeder einzelnen Person, die dazu beigetragen hat, dass wir als Reitverein<br />
dieses Jubiläum feiern können. Bewusst werde ich hierbei auf das Nennen<br />
von Namen verzichten, so möchte ich wirklich alle erreichen, die sich je-<br />
5
mals für diesen Verein engagiert haben: Ich danke allen ehemaligen Mitgliedern,<br />
besonders auch allen Vorstandsmitgliedern, den unzähligen Kuchenbäckerinnen<br />
und –bäckern, Kuchen-/Würstchen-/Waffeln-/ Getränkeverkäuferinnen<br />
und –verkäufern. Ich bedanke mich bei allen, die zu Weihnachten<br />
die Halle geschmückt haben bzw. die für Sommerfeste den Hof herausgeputzt<br />
haben. Mein Dank gilt auch den Eltern, die Ihre Kinder zum Sport<br />
fahren.<br />
Eine kleine Besonderheit unseres Reitvereins muss ich einfach noch herausheben:<br />
Neben dem Reitsport wird auch das wettkampforientierte Laufen<br />
durch unseren Verein gefördert. Bei Cityläufen in der Umgebung wundern<br />
sich manche über die Vereinszugehörigkeit „RCCB“, vor allem deshalb, weil<br />
unsere Vereinsmitglieder hoch erfolgreich, oft siegreich abschneiden. Eine<br />
kleine Anekdote: Die Laufgruppe wurde de facto schon im Sommer 1982<br />
gegründet. Der erste Trainer ist auch der des Jahres 2016, wer der erste<br />
„Laufschüler“ war, wird hier nicht verraten, es soll aber schon damals ein<br />
äußerst effektives Training gewesen sein.<br />
Bis zum Goldenen Vereinsjubiläum<br />
Ihr und Euer<br />
Wilhelm Josephs<br />
6
Erinnerungen an die Gründungsversammlung und die ersten Aktivitäten<br />
des RCBB.<br />
Wir schrieben das Jahr 1991 im Reitstall Adam in der Büttger Buscherhöfe.<br />
Es war Sommer und wir verbrachten wie immer den größten Teil unserer<br />
Freizeit mit dem gemeinsamen Hobby. Was passiert, wenn Menschen<br />
gemeinsam ihr Hobby, ihren Sport betreiben und auch ihre Interessen<br />
gemeinsam vertreten wollen? Sie gründen einen<br />
Verein. Auf diese gute Idee sind wir dann<br />
auch gekommen. Schon stellte sich uns das<br />
erste Hindernis in den Weg.<br />
Wie geht denn das? Also wie wird denn ein<br />
Verein gegründet? Aber wir wären ja nicht<br />
Reitsportler, wenn wir nicht jemanden hätten der uns sagt wie ein Hindernis<br />
angeritten wird, um es richtig zu überwinden. In unserem Fall war das<br />
Werner Frumm. Da er bereits Geschäftsführer in einem anderen, selbst<br />
gegründeten Verein war, wusste er wie es geht. Klar war, dass wir mindestens<br />
sieben Gründungsmitglieder brauchten, die in einer Versammlung<br />
die Vereinsgründung beschließen mussten. Da<br />
es, wie schon erwähnt, gerade Sommer war, stellten<br />
wir an einem schönen Tag, genau genommen dem<br />
12.07.1991, ein paar Bierzeltgarnituren vor den Garagen<br />
auf den Hof, setzten uns gemütlich hin, labten<br />
uns an Kaltgetränken (auch alkoholischen) und gingen<br />
das Thema Vereinsgründung an.<br />
Ein hochwichtiges Gründungsprotokoll wurde geführt. Schon tauchte das<br />
nächste Hindernis auf. Wie soll der Verein heißen? Viele Vorschläge wurden<br />
gemacht und wieder verworfen. Wie der Verein schließlich heißt, wissen<br />
wir ja alle. Als nächstes musste eine Satzung her. Hierfür haben wir<br />
einfach eine von einem anderen Verein übernommen, weil wir ja keine<br />
Ahnung hatten. Im Laufe der nächsten Jahre sollte sich herausstellen, was<br />
7
für uns praktikabel war und was nicht. So<br />
konnte die Satzung entsprechend unserer<br />
Bedürfnisse angepasst werden.<br />
Jetzt waren nur noch ein paar Ämter zu<br />
vergeben. Schnell hatten sich Freiwillige<br />
gefunden, die sich als Vorstand einbringen<br />
wollten. Gewählt wurde Heiko Frisch zum<br />
1. Vorsitzenden, Heinrich Adam zum 2.<br />
Vorsitzenden, Werner Frumm zum Geschäftsführer, Marion Adam zur<br />
Kassiererin, Sandra Gier zur Jugendwartin und Detlef Ketzer zum Beauftragten<br />
für Breitensport. Das Gründungsprotokoll wurde in der Abendsonne<br />
von allen Anwesenden unterzeichnet und der Verein RCBB war erfolgreich<br />
gegründet. Alle weiteren Formalitäten, wie den Eintritt in die<br />
verschiedenen Verbände und die Eintragung ins Vereinsregister haben wir<br />
fröhlich dem frisch gebackenen Geschäftsführer überlassen. Werner war<br />
damit erst einmal gut beschäftigt.<br />
Alles in allem hatten wir eine Menge Spaß bei der Sache und können uns<br />
bis heute stolz als die Gründungsmitglieder des RCBB bezeichnen.<br />
Am 31.12.1991 verzeichnete der Verein bereits 30 Mitglieder, die in den<br />
8
nächsten Jahren immer mit viel Spaß an den gemeinsamen Unternehmungen<br />
teilnahmen. So fanden in den ersten Jahren jedes Jahr eine Reiterrallye,<br />
ein Oktoberfest und eine Weihnachtsfeier mit Quadrille statt.<br />
Auch für den Tierschutz haben wir uns aktiv eingesetzt, insbesondere gegen<br />
die unerträglichen Transporte der Schlachtpferde. Die damals gestartete<br />
Unterschriftensammlung zu diesem Thema war sogar Anlass für eine<br />
Einladung zu einem Interview bei News 89.4. Heiko Frisch und ich konnten<br />
unser Anliegen im Radio ausführlich darstellen. Heute ist die Gründung<br />
des RCBB 25 Jahre her und ich bin froh, dass wir im Sommer 1991<br />
unsere gute Idee in die Tat umgesetzt haben.<br />
Marion Schu<br />
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Stallmeister im Springen<br />
2002 Maren Iserhardt mit Joey 2009 Lukas Belter mit Rashid<br />
2003 Daniela Koch mit Arino 2010 Celine Schu mit Newton<br />
2004 Anna Schwarzer mit Mon ami 2011 David Engelbrecht mit Max<br />
2005 Anna Schwarzer mit Arino 2012 Christina Netzer mit D´esperados<br />
2006 Sebastian Kurzke mit Newton 2013 Paula Adam mit Pam<br />
2007 Anne Hopmann mit Lady 2015 Paula Adam mit Pam<br />
10
S t a l lm e i s te r<br />
11
12
Pferdesport und schöne Stunden...<br />
Seit 2003 bin ich nun schon im Reitstall Adam beheimatet. Angefangen hat<br />
alles mit dem Schulponyreiten im Reitunterricht<br />
bei Frank. Für mich ging es<br />
reiterlich recht schnell voran und<br />
schon wollte ich auch das Springreiten<br />
lernen, natürlich mit meinem Lieblingspony<br />
Beauty. Klar, mit einem ambitionierten<br />
Springreiter als Trainer<br />
bleibt das nicht aus. So stand ab sofort<br />
also jeden Samstag um 7 Uhr im Stall<br />
sein auf dem Programm um die Springstunde,<br />
unter anderem mit den Fünfkämpfern, zu absolvieren. Auch wenn<br />
so mancher kein Verständnis für solche frühen Aktivitäten hatte…für uns<br />
Springreiter war das schon immer der perfekte Einstieg ins Wochenende.<br />
Von morgens bis abends vergingen die Tage rasend schnell im Stall, wobei<br />
ich häufig noch das ein oder andere Schulpony reiten konnte, welches für<br />
den Tag noch bewegt werden sollte. Der Lerneffekt und auch der Spaßfaktor<br />
waren beim Schulponyreiten sehr hoch, auch wenn man es nicht immer<br />
ganz einfach hatte. 2006 bekamen wir dann unser Pony Diego und ich<br />
war natürlich noch öfter und länger als bisher im Stall. Neben dem Bambinireiten<br />
und dem eigenen Reitunterricht kam jetzt natürlich noch stundenlange<br />
Pflege für das eigene Pony dazu. Anfangs war das Springen mit<br />
Diego noch sehr aufregend, weil er jung und vor allem immer schnell un-<br />
13
terwegs war. Aber nach einiger Zeit haben wir mit Hilfe von zahlreichen<br />
Tipps von Frank super zusammengefunden und Diego’s Schnelligkeit und<br />
Vorsicht wurde uns auf Turnieren mit vielen Siegen bis A**Springen und<br />
auch Starts in L-Springen belohnt. Schnell waren meine Mutter als treue<br />
Turnierbegleiterin, Diego und ich ein eingespieltes Team, wenn es zum<br />
Turnier ging. So konnten wir es uns auch zumuten ein zweites Pony den<br />
„rasenden“ Gio’s Avanti von Elisa oder auch mal Arino mitzunehmen. Eine<br />
besondere Erinnerung an meine Ponyzeit mit Diego und Gio war die Ruhrolympiade,<br />
bei der ich für den Rheinkreis Neuss startete. Durch die Möglichkeit<br />
mit zwei Ponys an Springprüfungen teilzunehmen, konnte ich viele<br />
Erfahrungen und schöne Erinnerungen sammeln. Dazu gehörte auch immer<br />
die lautstarke Unterstützung von Birgit und Elisa auf den Turnieren.<br />
14
Witzig waren häufig die Turniersprecher,<br />
die komischerweise den<br />
RC Buscherhöfe Büttgen oftmals<br />
falsch aussprachen. So wurde ich<br />
das ein oder andere Mal als Andrea<br />
Dederichs vom Buschhof angekündigt…<br />
Auch Kerstin hat mir<br />
gerade bei meinen ersten Turnierstarts<br />
viel geholfen und mich auf<br />
Turniere begleitet, wodurch ich<br />
einiges lernen konnte. Neben meinen<br />
eigenen Turniererfahrungen,<br />
war es immer das spannendste<br />
und aufregendste mit Frank und<br />
seinen Pferden auf Turniere zu fahren oder auch in den Ferien mittwochs<br />
morgens beim Springtraining zu helfen. Sehr gerne erinnere ich mich daran,<br />
vor dem Turnier erst die Pferde möglichst auf Hochglanz zu polieren<br />
(vorzugsweise dreckige Schimmel…) und dann als Hilfe mit aufs Turnier zu<br />
fahren. Hier konnte ich nicht nur lernen, wie man seinen Turnierstart inklusive<br />
Vorbereitung am optimalsten plant, sondern auch wie man damit<br />
umgeht mal eine Niederlage einzustecken. Besonders schön waren natürlich<br />
auch die Erfolge, die man dann gemeinsam mit allen Daumendrückern<br />
aus dem Stall und Verein genießen konnte. Zwischenzeitlich machte ich<br />
einen kleinen Ausflug in den Vierkampf wozu das Springreiten, Dressurreiten,<br />
Laufen und Schwimmen zählt. Frank als ehemaliger Fünfkämpfer<br />
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konnte mich hier in allen Bereichen sehr gut vorbereiten (auch wenn das<br />
Schwimmen immer noch nicht zu meinen Stärken zählt), sodass ich im<br />
Wettkampf den zweiten Platz belegen konnte. Auch ich wollte den Reitsport<br />
turniermäßig weiterverfolgen und so kam es dann als meine Beine<br />
für den kleinen Diego doch irgendwie zu lang wurden, dass wir unseren<br />
Ronny dazubekamen. Da ich Diego<br />
nun von meiner Mutter bestens versorgt<br />
wusste, konnte ich mich voll<br />
und ganz auf Ronny konzentrieren.<br />
Durch viele Tipps und Abgucken bei<br />
den „Großen“, gelang es mir bis heute<br />
ganz gut mit ihm zusammenzuwachsen<br />
und uns beide weiterzuentwickeln.<br />
So haben wir erfreulicherweise<br />
zusammen schon viele Siege<br />
in L-Springen und Platzierungen in M<br />
-Springen für den RC Buscherhöfe<br />
Büttgen erreiten können. Wir sind<br />
immer noch dabei weiter zu lernen<br />
und freuen uns über jeden Fortschritt. Der Reitstall Adam ist nicht nur das<br />
Zuhause für unsere beiden liebsten Vierbeiner, sondern auch schon seit<br />
vielen Jahren mein zweites Zuhause, indem ich schon etliche schöne Stunden<br />
verbracht habe und diese Zeit auch nicht missen möchte.<br />
Andrea Dederichs<br />
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17
„Durch fegen lernt man reiten“ …. und wird Hufschmied.<br />
An einem Januartag 2001 kam der pferdebegeisterte 13jährige Sebastian<br />
mit seiner Mutter in den Stall, um sich für die erste Longenstunde anzumelden.<br />
Eine Rarität unter den vielen<br />
Mädels. Schnell lebte sich Sebastian<br />
in den Stallalltag ein und nutzte<br />
jeder freie Minute um im Stall zu<br />
helfen. Sein erstes Pony an der Longe<br />
war Schalajka, mit der er auch<br />
sehr rasch an den ersten Springstunden<br />
teilnehmen konnte. Zwei Jahre<br />
später schaffte Sebastian das Kleine<br />
Reitabzeichen (heutige RA 05). Sebastian<br />
war der ständige Schatten<br />
von Frank Adam. Neben Kurt hat er<br />
jederzeit bei den Stallarbeiten mitgeholfen<br />
und das Vereinsleben bereichert. Natürlich stand er stets mutig<br />
bereit, wenn es um das Anreiten junger Pferde ging. Am 25.04.2003 startete<br />
Sebastian auf Anhieb in Meerbusch<br />
sein erstes Springturnier erfolgreich.<br />
Hinter seiner Vereinskollegin<br />
Anna Schwarzer mit Arino belegte<br />
Sebastian mit Newton einen<br />
2. Platz im E-Springen. Es folgten<br />
einige Siege und Platzierungen mit<br />
Newton bis L-Springen. Sebastians<br />
Jugendtraum und Ziel war es mit<br />
Pferden zu arbeiten. Schmied wollte<br />
er werden. Aus diesem Grund<br />
absolvierte Sebastian zunächst eine<br />
Schlosserlehre, um danach bei einem<br />
Hufschmied in Ausbildung zu<br />
18
gehen. 2008 ritt Sebastian<br />
mit Urmani noch einige<br />
erfolgreiche Turniere. Mit<br />
dem damaligen Pferd von<br />
Frank Adam platzierte sich<br />
Sebastian bis Springprüfungen<br />
Klasse M. Leider musste<br />
Sebastian aus beruflichen<br />
Gründen sein Reitsport<br />
ruhen lassen, denn<br />
sein größeres Ziel war die<br />
Meisterschule zum staatl.<br />
anerkannten Hufschmied. Nach der erfolgreichen Prüfung machte sich<br />
Sebastian selbstständig. Sein erstes Schulpony Schalajaka besucht er somit<br />
immer noch alle 6 Wochen zur Hufbehandlung<br />
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STAATL. ANERKANNTER<br />
HUFSCHMIED<br />
Sebastian Kurzke<br />
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Sebastian Kurzke<br />
Liegnitzer Str. 18<br />
|41564 Kaarst<br />
Telefon:+49 171 4274857<br />
E-Mail: sebastian.kurzke@googlemail.com<br />
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21
Beim RC Buscherhöfe hat sich meine ganze<br />
Reitgeschichte abgespielt.<br />
Vor über 10 Jahren habe ich durch Celine Schu mit<br />
dem Reiten angefangen, weil wir zusammen in eine<br />
Grundschulklasse gingen. Meine Longenstunden<br />
hatte ich auf Schalajka und Beauty.<br />
In der Abteilung bin ich eine Zeitlang Beauty geritten,<br />
die damals auch mein Lieblingspony war.<br />
Auch Rashid, Winnetou, Arino und den Rest habe<br />
ich ins Herz geschlossen und konnte durch den regelmäßigen<br />
Wechsel reiterlich viel lernen.<br />
Nach ca 3 Jahren bin ich dann in die Fortgeschrittenengruppe gewechselt.<br />
Besondere Pferde, auf denen ich reiten und auch viel lernen durfte, waren<br />
Avenue, Newton, Bert, Dorina und natürlich Canthessa. Besonders die letzten<br />
beiden waren wichtig in meiner Reitergeschichte.<br />
Denn mit Dorina durfte ich am Springunterricht teilnehmen und später ist<br />
sie auch meine erste richtige Reitbeteiligung geworden. Nach 2 Jahren kam<br />
leider die Zeit, dass das Pony für mich zu klein geworden ist. Ich war<br />
dadurch bedingt sehr traurig, doch Frank hat mir seine Canthessa angeboten,<br />
die mit ihm bis S-Springprüfung<br />
erfolgreich gesprungen ist. Canthessa<br />
musste seinerzeit das Turnierspringen<br />
beenden, und damit<br />
bekam ich die Chance als Reitbeteiligung<br />
in der Dressur wie auch im<br />
Springunterricht mit weniger Höhe.<br />
Es hat auf Anhieb geklappt. Klar, es<br />
gab auch Zeiten wo es nicht so rund<br />
lief und wo sie mir gezeigt hat, was<br />
ich falsch gemacht habe. Daran<br />
wächst man.<br />
22
Leider gingen unsere Springeinheiten durch<br />
einen spektakulären Sturz nach ca. einem<br />
Jahr zu Ende. Canthessa hatte sich einen Sehnenschaden<br />
zugezogen. Nach der Pause<br />
konnte ich sie noch in der Dressur weiterreiten.Das<br />
Thema Pferd hat mich so fasziniert,<br />
dass dadurch der Grundstein für mein Studium<br />
gelegt worden ist. Heute studiere ich<br />
Pferdewirtschaft in Nürtingen (bei Stuttgart)<br />
und habe ein Praktikum bei Paul Schockemöhle<br />
absolviert.<br />
Ich habe beim RCBB 1991 e.V. reiterlich sowie theoretisch viel gelernt. Diverse<br />
Abzeichen erfolgreich bestanden und auch die Bambinikinder unterrichtet.<br />
Wissen, das mir auch für mein Studium sehr hilfreich ist.<br />
Danke für die schöne Zeit im Stall.<br />
Sandra Lohse<br />
23
Das Pferd auf seine Seite bringen…<br />
Wie jeden Mittwoch radelte ich mit meinem<br />
Rad durch das Hoftor. Gespannt ging<br />
ich zum Reitplan - … Sunny! Mit vier Reitern<br />
waren wir heute eine kleine Gruppe.<br />
Nachdem ich mein Pony für die Reitstunde<br />
startklar gemacht hatte standen wir auch<br />
schon vor der Halle.<br />
„Tür frei bitte!“ Die Antwort kam sofort:<br />
„Ist frei!“ Ich führte Sunny in die Halle und kurz darauf schwang ich mich<br />
auch schon in den Sattel. Als alle auf ihren Pferden saßen, ging es endlich<br />
los. „Fangt direkt an Volten zu reiten und achtet darauf, dass eure Pferde<br />
von Anfang an fleißig gehen. Ihr müsst das Pferd auf eure Seite bekommen“<br />
sagte Frank von seinem weißen Plastikstuhl aus. Wir wechselten<br />
einmal die Hand und trabten dann an. In der Lösungsphase löst man sein<br />
Pferd durch Bahnfiguren wie Einfache Schlangenlinien oder Ganze Bahn<br />
Wechseln und durch Übergänge.<br />
Nach Schrittpause und Nachgurten, verteilten wir uns auf beide Zirkel<br />
zum Galoppieren. „Ihr müsst erstmal ein<br />
paar Runden durchgaloppieren.“ Also<br />
ging es in einem zügigen Galopp los.<br />
Dann wechselten wir die Hand und nahmen<br />
Übergänge dazu. Nach der ersten<br />
Galoppphase hatten Pferd und Reiter sich<br />
dann eine Pause verdient.<br />
„Jetzt geht’s weiter in der Arbeitsphase“,<br />
erklärte Frank „Ihr könnt an Lenkung und<br />
Tempo, an Stellung und Biegung arbeiten.<br />
Schlagt erstmal eure Bügel über.“ In<br />
der Arbeitsphase machte Frank mit uns<br />
24
spezielle Übungen wie z.B. Vorhandwendung,<br />
Rückwärtsrichten oder Voltenund<br />
Zirkelübungen. „Wir reiten jetzt folgende<br />
Übung: Ihr wendet bei B ab, reitet<br />
eine halbe Volte, dann ein paar Pferdelängen<br />
über X geradeaus und dann eine<br />
halbe Volte zu E hin, also eine halbe<br />
Acht, verstanden?“ Wir nickten „Gut.<br />
Lorena fängt an“ Ich probierte diese<br />
Übung so gut wie möglich umzusetzen.<br />
„Ganz ordentlich“ kommentierte Frank.<br />
In der zweiten Galoppphase galoppierten<br />
wir aus dem Schritt an, manchmal<br />
ritten wir auch im leichten Sitz oder ganze Bahn. „Inneren Absatz runter drücken“,<br />
hörte ich Frank sagen.<br />
„So, dann könnt ihr jetzt noch ein paar Runden abtraben und dann habt ihr<br />
es geschafft für heute.“ Gesagt-getan. Manchmal ritten wir noch ohne Ausbinder<br />
und bei warmen Wetter spritzten wir den Pferden die Beine ab. Heute<br />
war wieder eine ruhige Stunde, aber ab und zu kann sich auch das liebste<br />
Pferd erschrecken…<br />
Später holte ich mit Kurt<br />
die Pferde von der Weide<br />
und putzte Anton oder Iel.<br />
Selbst nach gründlichem<br />
Putzen war Iel-naja- noch<br />
nicht so wirklich weiß.<br />
Schließlich ging wiedermal<br />
ein toller Tag im Stall zu<br />
Ende. Ich schwang mich<br />
auf mein Rad und radelte<br />
durch das Hoftor…<br />
Lorena Rohland<br />
25
Jugendförderung des RCBB1991<br />
26
B a m b i n i r e i t e r<br />
27
28
B a m b i n i r e i t e r<br />
29
30
31
32
33
„Irgendwas mit F, ich glaube Freddy“<br />
So hat Frank mir Freddy vor mittlerweile mehr als 18 Jahren vorgestellt. Als<br />
ich eines Dienstags im Februar 1998 in den Stall kam, lief ein kleiner Fuchs<br />
in Traversalen über den alten Dressurplatz, auf dem heute die zweite Halle<br />
steht. Leider stand der designierte Reiter daneben. Dies sollte durchaus für<br />
Freddy‘s weiteres Verhalten sprechen. Denn nicht nur der Weg zur Halle,<br />
sondern damals fast alles, war bei ihm schnell mit Aufregung und Aufwand<br />
verbunden. Freddy war eines der ersten Pferde, das Frank für die damals<br />
im Aufbau befindliche Reitschule aus Holland mitgebracht hatte. Allerdings<br />
hat sich Freddy alle Mühe gegeben, schnell zu beweisen, dass er sich (noch)<br />
nicht als Kinderpony eignete. Er stellte sich beim Reiten gerne auf seine<br />
Hinterbeine und aller Umgang mit ihm am Boden war aufregend. Frank<br />
und sein Vater hatten damals das absolut richtige Gefühl, dass mich dieses<br />
Pony reizen würde und so habe ich einen Monat später meine alte Reitbe-<br />
34
teiligung gekündigt und seither hat Freddy nicht nur mein Reiterleben geprägt.<br />
Freddy hatte damals bereits die Box, in der er auch heute noch steht, bekommen.<br />
In den ersten Jahren war Bekas sein Boxennachbar. Und oft habe<br />
ich Bekas angeschaut, wenn Freddy sich mal wieder losgerissen hatte, und<br />
man konnte den Eindruck gewinnen, als würde Bekas mit dem Kopf<br />
schütteln und Freddy sagen „Komm du mal in mein Alter, Kleiner! Früher<br />
war ich auch so“. Heute ist Freddy mit seinen 26 Jahren fast so alt wie Bekas<br />
damals. Während seiner ersten Monate bei uns hat Freddy sich konsequent<br />
danebenbenommen. Und so hatte ich ihn bald für mich alleine und Frank<br />
leider einen „wirtschaftlichen Totalschaden“, da Freddy bei bestem Willen<br />
kein Schulpony sein wollte. Freddy ist manches Mal seiner eigenen Wege<br />
gegangen (warum hätten ihn auch Boxentüren<br />
oder Stricke hindern sollen?) und eine Eskapade<br />
auf zwei Beinen hätte ihn auch fast sein Aufenthaltsrecht<br />
gekostet, wäre Herr Adam senior nicht<br />
für ihn eingesprungen. So haben wir das erste Jahr<br />
mit vielen kleineren und einer größeren Verletzung<br />
hinter uns gebracht. Mein Vater beteuert<br />
noch heute, dass Freddy die Kommunikation mit<br />
der Krankenversicherung deutlich gesteigert hat. Und vermutlich hat er<br />
Recht. Aber ein Gutes hatte es, er war bald offiziell „mein“ Freddy, da meine<br />
Mutter ihn am 7. Mai 1999 gekauft hat.<br />
Zu diesem Zeitpunkt war Freddy zumindest unter dem Sattel ganz gut händelbar.<br />
Leider blieben Halfter und Stricke Verschleißgegenstände bei uns.<br />
35
Interessanterweise hatte Freddy von Karo und Suse, den Besitzerinnen von<br />
Granny Smith (einige mögen sie und ihn noch kennen) ein Halfter bekommen,<br />
das Granny nicht passte. Das gibt es noch heute und hat sich sehr tapfer<br />
gehalten. Wenn ich an Granny denke, denke ich auch an andere Pferdefreunde,<br />
die Freddy im Laufe der Jahre hatte. Ganz weit vorne ist natürlich<br />
Joey, mit dem er viele Jahre sonntagmorgens durch die Halle getobt ist. Maren<br />
und ich haben die beiden damals oft zusammen laufengelassen und Freddy<br />
ist immer in Zirkusmanier hinter Joey hergelaufen. Leider ist er ihm dabei<br />
auch manchmal von hinten in die Fesselbeugen getreten, so dass Joey<br />
am Ende an den Hinterbeinen Glocken trug. Das hat man so auch nicht oft<br />
gesehen. Die beiden waren auch sehr treue Weidegenossen. Damals hatten<br />
wir noch die Weide am Kreuz in Richtung Büttgen gepachtet. Den Weg ist<br />
Freddy leider manches Mal ohne mich zurück in den Stall gelaufen. Aber die<br />
kaputten Stricke hatten wir ja schon erwähnt. Dann gab es auch natürlich<br />
Nimbo, der mit Kirsten ein treuer Ausreitpartner war. Und natürlich haben<br />
Joey, Nimbo und Freddy in den späten 2000er Jahren auch viel Weidezeit<br />
miteinander gehabt. Und in den letzten Jahren natürlich Gio.<br />
Wenn ich heute zurückdenke, haben Freddy und ich im Stall viele Veränderungen<br />
erlebt. Pferde und Menschen sind gekommen und gegangen. Der<br />
Stall ist gewachsen und die Reitschule, die Freddy eigentlich damals unterstützen<br />
sollte, ist bekanntermaßen sehr erfolgreich. Wir sind erwachsen geworden<br />
und wurden auf einmal „gesiezt“. Die modernen Fünfkämpfer sind<br />
dazu gekommen und die Shettys.<br />
36
Aber dienstagabends ist immer noch Springstunde so wie im Februar 1998.<br />
Freddy hat viele Reitbeteiligungen „verschlissen“, aber auch viele gefördert<br />
und gefordert. Und nachdem ich beruflich wegziehen musste, ist Freddy<br />
doch noch ein paar Jahre seiner ursprünglichen Bestimmung nachgegangen<br />
und hat bei Bedarf in der Reitschule ausgeholfen – allerdings mit fast 15<br />
Jahren Verspätung. Aber auch mit über 20 Jahren hat er sich hierbei noch<br />
Respekt verschafft und war sicherlich nicht immer einfach. Freddy eben.<br />
Und auch wenn ich Freddy jeden Tag vermisse, ist er in den Büttger Buscherhöfen<br />
doch am besten aufgehoben. Somit gibt es bei all den Erfahrungen<br />
und Erlebnissen eine Konstante: seiner Box ist er immer treu geblieben<br />
und so wird es auch bleiben.<br />
Ach ja, eigentlich heißt er Frido Ricco’s Son. Aber das wäre zum Schimpfen<br />
ja auch viel zu lang gewesen. So bleibt er Freddy, für mich etwas Besonderes<br />
mit F.<br />
Anne Keppler<br />
37
1991 - 2003<br />
38
1991 - 2003<br />
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1991 - 2003<br />
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2004 - 2007<br />
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2004 - 2007<br />
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2004 - 2007<br />
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2004 - 2007<br />
45
Das Leben ist doch ein Ponyhof...<br />
Schon in meiner frühen Kindheit wollte ich unbedingt reiten und mit zehn<br />
Jahren durfte ich dann endlich regelmäßige<br />
Reitstunden nehmen.<br />
Meine erste Anlaufstelle war dabei<br />
die Reitanlage Adam. Wie jeder<br />
Reitanfänger begann ich damals<br />
mit Longenstunden die ersten Reiterfahrungen<br />
zu sammeln. Dabei<br />
lernte ich die ersten Grundlagen, wie auch heute noch viele Reitschüler, auf<br />
Schalajka. Bald wechselte ich in die Abteilung, in der mich wohl die meiste<br />
Zeit Avenue und Lanzelott (er-)trugen. Als ich dann später in die Fortgeschrittenengruppe<br />
wechselte, dauerte es nicht sehr lange, bis ich einen<br />
zweiten Tag zusätzlich reiten wollte. Aber das wohl Beste, das mir zu diesem<br />
Zeitpunkt passieren konnte, war,<br />
dass auch meine beste Freundin begann,<br />
bei mir im Stall zu reiten. Anna-<br />
Lena und ich kannten uns aus der Schule<br />
und uns verband von Beginn an das<br />
Hobby Reiten. Sie war vorher bereits in<br />
einem anderen Stall geritten und durfte<br />
sich in ihrer ersten Stunde bei Frank in<br />
den Sattel von Beauty schwingen. Damit<br />
begann wohl unsere gemeinsame Reit-Ära. So konnten wir beide bald nicht<br />
mehr genug vom Reiten bekommen und begannen später auch mit dem<br />
46
Springen. Zu dieser Zeit gab es kein Schulpferd,<br />
das wir noch nicht geritten sind, geschweige<br />
denn nicht reiten wollten.<br />
So ging einige Zeit ins Land und irgendwann<br />
kam der Zeitpunkt, an dem Anna-Lena und ich<br />
das erste Mal Cera reiten durften. Cera, die wir<br />
beide schon von Fohlenalter her kannten, ist<br />
das älteste Fohlen von Avenue und für uns war<br />
es daher ein ganz besonderes Ereignis, als wir<br />
sie das erste Mal reiten durften. Einer der<br />
schönsten Momente meines Reiterlebens folgte<br />
jedoch zu dem Zeitpunkt, an dem ich Ieljakie, Franks ehemaliges S-<br />
Springpferd, das erste Mal reiten durfte.<br />
Parallel begannen wir auch damit Unterrichtsstunden für die jüngeren<br />
Reitschüler zu übernehmen und nach und nach wuchs der Anteil der Stunden,<br />
die ich übernehmen durfte. Für Anna-Lena war schon früh klar, dass<br />
sie ihren Wunsch erfüllen wollte Tiermedizin<br />
zu studieren. Das war für sie<br />
jedoch mit dem Wermutstropfen verbunden,<br />
dass sie Cera wohl nicht mehr<br />
würde weiter reiten können. Cera war<br />
ihr über die Jahre sehr ans Herz gewachsen<br />
und da Cera wohl nicht das<br />
47
geborene Schulpferd war, wurde<br />
schlussendlich beschlossen, dass Anna-Lena<br />
Cera mit nach Gießen<br />
nehmen würde. Nach dem Ende unserer<br />
Schulzeit zog Anna-Lena also<br />
mit samt Cera um, während ich meinen<br />
Trainer-Schein absolvierte und<br />
zum Studieren in der Nähe blieb und<br />
weiter einige Unterrichtsstunden übernahm. Das war für mich jedoch nicht<br />
die bei weitem wichtigste Entwicklung zu dieser Zeit. Seit ich damit begann<br />
zu reiten, träumte ich, wie wahrscheinlich auch jeder andere Reiter, von<br />
einem eigenen Pferd. Anna-Lena war nun mit Cera nach Gießen gezogen<br />
und Ieljakie, den ich lange Zeit geritten war, war durch eine Verletzung außer<br />
Gefecht gesetzt. Zu dieser Zeit ritt und sprang ich schon seit ein paar<br />
Monaten ein anderes Pferd von Frank, welches ich schnell ins Herz schloss.<br />
Dank Frank konnte ich mir nun endlich meinen großen Traum erfüllen. Mein<br />
erstes eigenes Pferd: Urmani. Mit ihm begann auch mein Wunsch zu wachsen,<br />
auf Turniere zu gehen. Mit ihm sammelte<br />
ich meine ersten Turniererfahrungen<br />
und Schleifen, da er sich auf Turnieren<br />
als absolutes Verlasspferd zeigte. Nach<br />
unserer ersten Saison, musste Urmel jedoch<br />
verletzungsbedingt pausieren und so<br />
konnte ich die gesamte nächste Saison<br />
kein Turnier mehr mit ihm reiten. In dieser<br />
48
Zeit ritt ich jedoch Coco Lores eine Schimmelstute,<br />
die ich über ein Jahr lang ritt und mit ihr<br />
weitere Turniererfahrungen sammeln durfte.<br />
Ende 2014 bekamen wir Urmel nach immer<br />
wiederkehrenden Ausfällen endlich wieder fit<br />
und trainierten langsam wieder an, sodass wir<br />
2015 wieder unsere ersten gemeinsamen Turniere<br />
gehen konnten. So konnte ich dieses Jahr<br />
endlich mein Ziel erreichen und mit ihm die<br />
ersten L-Springen reiten.<br />
Cera und Anna-Lena haben sich derweil in Gießen eingelebt und die beiden<br />
sind häufig im Gelände unterwegs. Denn nachdem Cera erst einmal Vertrauen<br />
gefasst hatte, stellte sich heraus,<br />
dass sie ausgiebige Ausritte sichtlich genießt<br />
und im Gelände richtig entspannen<br />
kann. Mit Cera hat Anna-Lena ein<br />
Stück zu Hause mitgenommen, so dass<br />
sie sich von Anfang an in Gießen wohlfühlen<br />
konnte. An dieser Stelle möchten<br />
wir uns bei Frank und Carmen für die jahrelange Unterstützung bedanken.<br />
Wir werden uns immer gerne an die vergangen Jahre im Stall zurückerinnern,<br />
denn ohne euer stets offenes Ohr und Franks Ratschläge und Vertrauen<br />
wären wir heute nicht da, wo wir sind. Danke!<br />
Sonja Frisch & Anna-Lena Dahmen<br />
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2009 - 2012<br />
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2009 - 2012<br />
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2009 - 2012<br />
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2009 - 2012<br />
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TURNIERREITER RCBB
T U R N I E R R E I T E R R C B B<br />
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T U R N I E R R E I T E R R C B B<br />
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61
Chiotaikai<br />
Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem Frank mein Schicksal<br />
entschied. „Momentan kann ich Dir nur Chio anbieten“, waren seine Worte.<br />
Gefüllt ritt ich schon mein ganzes Leben bei Adam. Nach einer Zeit im<br />
Ausland wollte ich nun zurück in den Sattel. Chio, ursprünglich Chiotaikai,<br />
war das zweite selbstgezogene Fohlen<br />
der Familie Adam.<br />
Seine Mutter war Avenue, die dunkle<br />
Fuchsstute. Er wurde am 10. Mai<br />
2005 geboren und erfüllte die ganze<br />
Familie mit hoffnungsvollem Stolz:<br />
„Endlich ein Hengst“. Chiotaikai wurde<br />
nach einem japanischen Sumo<br />
Ringer – Chiyotaikai – benannt. Der<br />
Name entstand, weil er bei seiner Geburt die ganze Box mit Fohlen füllte.<br />
Auch heute ist er mit einem Stockmaß von 174 cm ein stattlicher Kerl. Als<br />
Sohn von Cordobes I sollte er eigentlich ein Springpferd werden. Wer Chio<br />
kennt, weiß aber, dass er seine eigenen Entscheidungen trifft.<br />
Im Spätsommer 2011 übernahm ich ihn dann also als Reitbeteiligung von<br />
Anna Lena, die dadurch mehr Zeit für ihre Cera, Chio‘s Schwester, hatte.<br />
Anna Lena sprang weiterhin mit ihm und ich ritt bei Frank im Unterricht<br />
und entwickelte immer mehr meine Verbundenheit zu diesem durchaus<br />
außergewöhnlichen Vierbeiner. Schon in jungen Jahren hatte dieses Pferd<br />
nichts als Flausen im Kopf. Einmal schaffte er es sogar bis in die Zeitung, als<br />
62
er von der Feuerwehr von unserem Laufband befreit werden musste.<br />
Er hat die Nase von Frank auf dem Gewissen. Auch Lukas durfte Dank Chio‘s<br />
besonderer Rodeo Künste und einem unglücklichen Sturz für einige Wochen<br />
das Krankenhaus von innen sehen. Irgendwann hatte man dann einfach den<br />
Dreh raus und stieg<br />
lieber rasch ab, bevor<br />
es brenzlig wurde. Ich<br />
werde es auch nie vergessen,<br />
als meine<br />
Freundin Anne mich<br />
anrief während ich im<br />
Urlaub war, um mir zu<br />
berichten, dass Chio<br />
sich unter dem Weidezaun durchgezwängt hatte.<br />
Auf der anderen Seite des Zauns schmeckte das Gras einfach besser. Als sie<br />
ihn schließlich ertappte, rannte er wie ein wild gewordener Stier auf sie zu<br />
und sie konnte nur noch die Flucht ergreifen.<br />
Er wusste immer schon wie er sich bei anderen Respekt verschaffen konnte.<br />
Irgendwann hatte er es soweit geschafft, dass keiner sich mehr um ihn kümmern<br />
wollte, wenn ich keine Zeit für ihn hatte. Auch mir lief er regelmäßig<br />
bei Wegen zur Führanlage oder beim Aufsteigen in der Reithalle davon.<br />
Zurückblickend kann ich über all die Geschichten schmunzeln, aber damals<br />
hat er mich des Öfteren zur Weißglut getrieben. Am 10. Mai 2013 ging Chio<br />
schließlich in meinen Besitz über.<br />
63
Er hatte sich eine Verletzung<br />
zugezogen und ich hatte so<br />
eine große Liebe zu ihm aufgebaut,<br />
dass ich bereit war,<br />
alles was in meiner Macht<br />
stand für ihn zu tun. Wir<br />
durchlebten ein Jahr voller<br />
Höhen und Tiefen und endeten<br />
schließlich mit der traurigen Entscheidung die Buscherhöfe hinter uns<br />
zu lassen und den Stall zu wechseln, um dem kleinen Wildfang die Möglichkeit<br />
eines Offenstalls zu geben.<br />
So schwer diese Entscheidung für mich persönlich auch war, so richtig war<br />
sie doch für mein Pferd. Er fühlt sich pudelwohl und ist sehr ausgeglichen,<br />
was natürlich auch daran liegt, dass er älter geworden ist. Für den einen<br />
oder anderen Schabernack ist er aber auch schon im neuen Stall bekannt<br />
und immer noch gerne zu haben. Wir genießen jeden Moment zusammen<br />
und ich muss wirklich sagen, dass Chio eine Bereicherung für mein Leben ist<br />
und ich keinen einzigen Tag bereue, diesen Weg mit ihm gegangen zu sein.<br />
Mein größter Dank geht an dieser Stelle an Frank, ich weiß nicht wie mein<br />
Leben sich entwickelt hätte, wenn ich keine Pferdemami geworden wäre.<br />
Kyra Wolter<br />
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2009 - 2012<br />
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2 0 1 3 - 2016<br />
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Ponyreiter...<br />
Seit 2006 sind wir Mitglied im Reitverein<br />
RCBB Buscherhöfe Büttgen<br />
1991 e.V.<br />
Anfangs ritten wir zwei- bis dreimal<br />
wöchentlich im Unterricht und freuten<br />
uns immer auf die besten Schulpferde<br />
Beauty, Vampi, Schalajka und<br />
Tina.<br />
Natürlich ist nicht immer alles glatt<br />
gelaufen, manchmal lagen wir auch<br />
im Sand. Frank wurde nicht müde zu<br />
rufen: „Falscher Fuß, Absatz runter!“<br />
Wer hätte gedacht, das wir tatsächlich<br />
lernen, auf dem richtigen Fuß<br />
leichtzutraben?!<br />
Aber wir sind auch auf Bäume und<br />
verbotener Weise auf Strohballen<br />
geklettert, haben die Kirschen gepflückt<br />
und verstecken gespielt.<br />
Nach ein paar Jahren haben wir<br />
eigene Ponys bekommen: Gio's<br />
Avantie und Janosch. Schnell<br />
wuchsen unsere Erfahrungen<br />
und somit auch unsere Erfolge!<br />
:)<br />
Im Jahre 2010 haben wir gemeinsam<br />
erfolgreich das kleine,<br />
und ein Jahr darauf unser großes<br />
Reitabzeichen absolviert.<br />
Auch auf den Turnieren gab es sowohl<br />
Höhen als auch Tiefen.<br />
75
Letztendlich beschlossen wir uns dem Freizeitreiten zu widmen mit viel Abwechslung<br />
für unsere Ponys: Bodenarbeit, Dressur, Ausreiten, Spazieren<br />
gehen und ab und zu vielleicht doch noch einmal ein Sprung.<br />
Seitdem belustigen wir den Stall mit Pizza-Freitagen und viel Gelächter.<br />
Wir hatten eine sehr schöne Kindheit im Reitstall und haben durch viel Verantwortung<br />
viel für's Leben gelernt.<br />
Larissa Arand und Elisa Radde<br />
76
Was macht unseren Reitverein besonders?<br />
Als Vereinsmitglied in einem 25 Jahre bestehenden Verein stellt sich die<br />
Frage: Warum bin ich im Reitverein? Was habe ich davon? Will ich am Vereinsleben<br />
teilnehmen oder mache ich das nur, weil die Versicherung es so<br />
möchte? Die Welt für Reiter ohne Pferd<br />
hat früher noch ganz anders ausgesehen.<br />
Es war die Zeit in der viele landwirtschaftliche<br />
Betriebe beschlossen hatten auf einen<br />
Schulpferdebetrieb umzustellen. Als<br />
ich anfing zu reiten, im Jahr 1999, gab es<br />
fast ausschließlich den klassischen Abteilungsbetrieb.<br />
Der Standard war Abteilungsreiten<br />
mit so vielen Reitern, die an<br />
dem Tag in den Stall kommen und reiten<br />
wollten. Dementsprechend konnten es auch mal 12 oder mehr werden.<br />
Mein Glück war es, dass wir (Anne Hopmann und ich) eines Tages von diesem<br />
„Reitstall Adam“ hörten.<br />
Es gingen doch tatsächlich die Gerüchte um, dass man da alleine reiten darf,<br />
ohne Abteilung und sogar am Wochenende ohne Reitlehrer. Für uns unvorstellbar!<br />
Da mussten wir unbedingt hin und uns das mit eigenen Augen anschauen.<br />
Voller Tatendrang vereinbarten wir einen Termin zum Vorreiten –<br />
total aufgeregt, weil es ja sein könnte, dass unsere reiterlichen Fähigkeiten<br />
nicht ausreichen, damit wir aufgenommen werden. Der Vorreittermin sollte<br />
nach der Nachmittagsreitstunde stattfinden. Wir sind natürlich schon vorher<br />
77
hingegangen, um uns alles anzuschauen und tatsächlich: Die Reitstunde ist<br />
eine freie Stunde ohne Abteilung.<br />
Die Aufregung wurde<br />
größer! Kann ich überhaupt<br />
alleine reiten, ich<br />
habe noch nie selber<br />
gelenkt. Anne war da<br />
wesentlich entspannter,<br />
sie hatte schon mehr<br />
Reiterfahrung und<br />
wusste was sie tut. Da<br />
standen wir nun am Außenplatz und Frank kam auf uns zu und fragte uns<br />
nach unserer reiterlichen Erfahrung. Nach seiner ersten Einschätzung nach<br />
unserer Beschreibung durfte Anne dann Lanzelott ausprobieren (damals ein<br />
Pferd für die Fortgeschritten Reiter) und ich sollte Bekas ausprobieren, den<br />
lieben alten Opi, der ein sehr zuverlässiges Anfängerpferd war. Aber wie so<br />
oft zeigte Bekas prompt in diesem Augenblick, dass es nicht das Image des<br />
lieben, alten Opi verkörpern wollte und schmiss seine Reiterin ab. Frank<br />
hatte Gott sei Dank genug Einfühlungsvermögen mich dann doch nicht auf<br />
Bekas zu setzen, vielleicht lag es auch daran, dass ich wahrscheinlich keine<br />
Farbe mehr im Gesicht hatte.<br />
Das war mein Glück, denn jetzt durfte ich Schalajka ausprobieren, das süße,<br />
kleine, hübsche Pony mit den O-Beinen. Nach 10 Minuten vorreiten hatten<br />
wir die Aufnahme in den Club geschafft und ich durfte Schalajka zweimal die<br />
78
Woche fest reiten. Aus den zweimal die<br />
Woche reiten wurde schnell jeden Tag in<br />
den Stall fahren. Es gab damals noch<br />
nicht so viele Schulreiter im Stall und es<br />
sind schnell enge Freundschaften zwischen<br />
uns Schulreitern entstanden, die<br />
uns dazu bewogen jeden Tag in den Stall<br />
zu fahren – nur um die andern zu treffen,<br />
beim Reiten zuzuschauen und in der<br />
Hoffnung heute doch noch reiten zu können,<br />
da die Schulponys nicht jeden Tag<br />
vermietet waren und man öfter mal das<br />
Glück hatte, ein Pony reiten zu dürfen, dass an dem Tag nicht bewegt wird.<br />
Das führte dazu, dass der harte Kern von uns täglich pünktlich auf der Bank<br />
im Stall saß und darauf hoffte, dass Frank raus kommt und die freien Ponys<br />
verteilte. Ich will an der Stelle mal nicht ausführen, wie oft wir uns – trotz<br />
aller Freundschaft – danach darum gestritten haben, wie unfair es ist, dass<br />
der eine das und der andere das andere Pony bekommen hat. Wir hatten<br />
natürlich alle unsere persönlichen Favoriten. In den drei Jahren (1999-<br />
2002) hatte ich zwar Schalajka als mein festes Pferd, aber durch das Reiten<br />
von den vielen anderen Ponys konnte ich sehr viel lernen und durfte mit<br />
Schalajka meine erste Springstunde absolvieren (s. Foto). Die Springstunde<br />
war immer schon das absolute Highlight für mich. Da nur eine Springstunde<br />
die Woche war, fing ich mit der Zeit an, Frank auf Turniere zu begleiten und<br />
ihm bei seiner mittwochs Springstunde zu helfen – ganz nach dem Motto:<br />
79
Wenn ich nicht selber Springen kann, dann wenigstens zugucken und dabei<br />
lernen. Frank beim Springen zu helfen war eine nicht ganz einfache<br />
Aufgabe. Er war sehr perfektionistisch veranlagt und wenn man einen Fehler<br />
gemacht hat, dann gab es schon einmal ordentlich einen auf den Deckel<br />
und man tat gut daran, ihm den Rest des Tages besser aus dem Weg zu gehen.<br />
Es musste immer<br />
alles ganz genau<br />
sein. Das fing mit der<br />
Verschnallung des<br />
Kehlriemens an, ging<br />
mit dem richtigen<br />
Martingal weiter<br />
(bei jedem seiner<br />
zeitweise fünf Pferde<br />
natürlich anders)<br />
und endete mit einem perfekt abgemessenen Parcours. Es gab kein: Ja, das<br />
passt schon, machen wir einfach so. Durch die Zusammenarbeit mit Frank<br />
konnte ich sehr viel lernen, insbesondere dass es immer die oberste Priorität<br />
ist, fair zum Pferd zu sein. Das ist im Reitsport nicht selbstverständlich.<br />
Auch sein Ehrgeiz hat mich sehr geprägt, da er stetig daran gearbeitet hat,<br />
sich und seine Pferde voran zu bringen und sich nicht auf seinem Pferd auszuruhen.<br />
Aber genau diese Einstellung, die Frank mir in den ganzen Jahren<br />
mehr als gut vermittelt hat, hat mich zu dem Erfolg gebracht, den ich mit<br />
meinen Pferden im Laufe der Zeit erzielen konnte. Bereits kurze Zeit nachdem<br />
ich mein Pony Shadow bekommen hatte, konnte ich bei meinem aller-<br />
80
ersten Springreiterwettbewerb den vierten Platz erzielen. Ein riesiger Erfolg<br />
für mich und Shadow, da ich ihn eigentlich nur gekauft hatte, damit er nicht<br />
zum Schlachter kommt. In den Jahren danach konnte ich gemeinsam mit der<br />
Hilfe von Frank weiter Pferde ausbilden und unglaublich viele Platzierungen<br />
erreichen. Im Jahr 2013 habe ich endlich das große Ziel erreicht und konnte<br />
mein erstes S-Springen reiten. Es gab nur eine handvoll Turniere von denen<br />
ich ohne Schleife wieder gekommen bin.<br />
Leider habe ich auch eine schlechte Eigenschaften von Frank übernommen<br />
und zwar nach einem erfolglosem Turnier wirklich richtig schlechte Laune zu<br />
haben – meine Turnierhelfer mussten hier schon sehr viel ertragen, allen<br />
voran Michéle Franke, die mich bei sehr vielen Turnieren begleitet hat, aber<br />
ich würde sagen das gehört dazu und Danke Michéle. Ein paar kurze Zeilen<br />
möchte ich auch noch der Familie Adam widmen, die für mich über eine<br />
ziemlich lange Zeit, in der ich in unserem wunderschönen Stall war, wie eine<br />
zweite Familie waren.<br />
Durch meine ständige Anwesenheit und später meinem Job als Baby- bzw.<br />
Kindersitter haben wir viel Zeit und viele schönen Stunden miteinander verbracht.<br />
Carmen konnte in dieser Zeit ihre besonderen Fähigkeiten als sehr<br />
gute Vermittlerin und Streitschlichterin unter Beweis stellen, da Frank und<br />
ich beide oft sehr stur und uneinsichtig waren und uns des Öfteren auch mal<br />
ordentlich gefetzt haben. Auch von dir Carmen konnte ich sehr viel lernen,<br />
besonders in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen und den richtigen<br />
Umgang mit Konflikten. So jetzt noch mal zu meiner Anfangsfrage: Warum<br />
bin ich im Verein? Was habe ich davon? Für mich ist die Frage ganz einfach<br />
zu beantworten. Die 15 Jahre, in denen ich schätzungsweise 80% mei-<br />
81
ner Freizeit im Stall verbracht habe, habe ich meine besten Freunde gefunden,<br />
sehr viele wunderbare Sommer mit Grillen, Wasserschlachten (wenn<br />
wir von Frank erwischt worden sind, gab das ordentlich Ärger) und Stallübernachtungen<br />
verbracht. Ich habe nicht nur viel über das Reiten und Pferde<br />
gelernt, sondern auch viele andere Dinge, die mich im Leben weiter gebracht<br />
haben. Ich durfte viele tolle Menschen kennenlernen, die teilweise<br />
nur kurze Zeit ein Teil meines Lebens waren, aber auch viele die immer Teil<br />
meines Lebens bleiben werden. Es war eine super schöne Zeit, an die ich<br />
mich immer freudig zurück erinnere! Und zu guter Letzt: Was macht unseren<br />
Reitverein besonders? Die Mitglieder!<br />
Kerstin Becker<br />
82
Hallo, ich bin Schalajka, die Ponyomi mit Ende Zwanzig und<br />
schon fast 18 Jahre dabei. Auf mich kannst du dich<br />
immer verlassen!<br />
Hey, mein Name ist Vampi. Bin am 12.06.1993 . Ich bringe den<br />
Kindern schon ca. 15 Jahre das Reiten bei. Was mich unverwechselbar<br />
macht? Ich habe ein blaues und ein braunes Auge.<br />
Hallo liebe Pferdefreunde, ich bin Arino. Geboren am<br />
16.03.1992 . Mit Frank bin ich schon durch dick und dünn gegangen<br />
bei Springturnieren bis M ** - Auf mir haben schon unzählige<br />
Kinder viel gelernt – kein Wunder, bin ich doch auch<br />
schon seit vielen Jahren hier zu Hause.<br />
Hi, ich bin’s Tina. Die kleinste im Stall. Auf mir lernen die<br />
jüngsten Reitschüler. Wie vielen habe ich schon die<br />
Angst genommen! Meine Bude teile ich mir mit Charlie –<br />
das klappt prima, wenn er nur nicht so verfressen wäre…<br />
Hof…<br />
Mein Künstlername ist Bibi (Original: Uwenta v.d. hertraksestraat).<br />
IAm 6.5.2004 erblickte ich das Licht der Welt. Ich gehöre<br />
auch noch zur Shetty-Bande. Ich bin ein kleiner Sturkopf, aber<br />
eigentlich ganz lieb. Doch manchmal sticht mich der Hafer und<br />
ich gehe einfach auf Wanderschaft und spaziere mal gerne vom<br />
Hey, ich bin Sunny, ein ganz freundliches Pony. Allerdings<br />
sagt man mir auch manchmal nach, dass ich ganz schön stur<br />
wäre… Na ja, wenn ich merke, dass sich mein Reiter nicht<br />
durchsetzen kann, mache ich mein eigenes Ding…<br />
83
Ich bin’s der Bert. Ich bin schon 24 Jahre alt und fast schon seit<br />
Anfang an dabei. Trotzdem bin ich noch flott unterwegs. Nächstes<br />
Jahr feiere ich Jubiläum (ich seid natürlich eingeladen, aber<br />
vergesst die Möhrchen nicht). Ob es über mich dann auch eine<br />
Jubiläumszeitung gibt?<br />
Mein Name ist Smilla. Ich bin noch recht neu im<br />
Schulbetrieb. Es ist nett hier und ich glaube, dass ich mich<br />
schon ganz gut mache. Im Freireiten bin ich aber etwas anspruchsvoller.<br />
Aber ich lerne viel von Kerstin und Michele.<br />
Ich bin Hattani, der schicke Araber im Stall. Geboren am<br />
5.5.1997. Ich helfe Frank schon fast 14 Jahre bei den Reitstunden,<br />
bin immer brav aber manchmal etwas sensibel und ich liebe<br />
es geschmust zu werden…<br />
Ich – Baba – muss schon sagen, dass ich noch schöner bin als<br />
Hattani, oder? Und ich bin mindestens genauso sensibel wie er.<br />
Aber ich reagiere auch super auf die Hilfen meiner Reiter.<br />
Ich sehe zwar Baba sehr ähnlich, aber ganz ehrlich,<br />
ich bin doch noch eine Spur schicker, oder? Ich bin sehr<br />
temperamentvoll und noch ein bißchen feinfühliger als mein<br />
Halbbruder Baba. Na, wer bin ich? Richtig – Rashid.<br />
Hola me llamo Sissi. Und egal was unsere Araber<br />
sagen, ich bin doch wohl die Schönste hier. Aber auf eine andere<br />
Weise: Indianerpferd-Look. Ich bin der einzige Schecke im Stall<br />
und darauf bin ich mächtig stolz. Ach übrigens, ich renne für<br />
mein Leben gerne.<br />
84
Hi, mein Name ist Kaspar. Ich bin auch schon sehr lange hier.<br />
Ich bringe den Kinder sehr geduldig das Reiten bei und habe<br />
auch Spaß an der ganzen Sache. Seit 2005 bin ich schon dabei.<br />
Wenn meine Laura keine Zeit hat, dann kümmert sich die Familie<br />
Adam um mich.<br />
Ich heiße Dorina (20 Jahre alt) und bin sehr beliebt bei den Reitschülern.<br />
Ich bin freundlich und offen zu allen und kann mich<br />
auf jeden Reiter einstellen. Ich bleibe in jeder Situation ruhig<br />
und bin immer gut zu Reiten.<br />
Hey, ich bin’s Winnetou. Ich bin ein absolutes Verlasspferd und<br />
ein geborener Springer. Auf mir kannst du super lernen und ich<br />
bin immer mit Freude dabei. Also, wenn du mal Springen willst-<br />
so zum ersten Mal- ich bin immer dafür zu haben…<br />
Mein Name ist Max und ich bin trotz meines hohen Alters -27-<br />
ein super Schulpferd. Als Springpferd bin ich in Rente .Ich habe<br />
es geliebt zu Springen und sogar schon ein paar mal die Stallmeisterschaft<br />
gewonnen, aber ich glaube auf Dauer ist das zu<br />
viel für mich. Doch ein ordentliches Tempo habe ich immer noch<br />
drauf.<br />
Hallo, ich bin Becki. Ich bin ein sehr schlau und aufmerksames ,<br />
aber auch nicht mehr die Jüngste und weit über 20 Jahre alt.<br />
Trotzdem bin ich noch fit und ein kleines Rennpony.<br />
Lorena Rohland<br />
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F a h r s p o r t 2- S p ä n n e r<br />
86
Ieljakie<br />
Am 28.05.1990 ist Ieljakie (Iel) geboren. Sein Vater<br />
war Emilion, der unter Ulrich Kirchhoff u.a. das<br />
Weltcup Springen in Rom gewann. Als fünf jähriger<br />
Wallach kam Iel zu Frank Adam in den Stall. Frank<br />
ritt ihn ein und bildete ihn danach zum Springpferd<br />
aus.<br />
Ich weiß noch wie ich es früher geliebt habe am<br />
Wochenende mit Frank auf Turniere zu fahren.<br />
Er fuhr oft mit Iel und Herby zusammen.<br />
Wir haben die Pferde zu Hause immer geputzt, eingeflochten und die Stollen<br />
reingeschraubt. Nach dem Verladen ging es dann los. Besonders Iel war<br />
wegen seines Temperamentes immer sehr aufgeregt. Frank hatte jedoch<br />
immer einen sehr genauen Zeitplan und kannte Iel so gut, dass er genau<br />
wusste wie er ihn „auf Temperatur“ bringt, aber nicht zu nervös macht.<br />
Denn mit zu viel Nervosität ist auch schnell mal eine Stange gefallen. Auf<br />
dem Abreiteplatz ging es immer sehr ruhig und konzentriert zu, bis zu dem<br />
Starter vor ihnen. Frank ritt in die Schleuse und stieg ab um Iel vor dem Start<br />
nochmal zu beruhigen. Beide sahen sich<br />
den Parcours mit seinen Schwierigkeiten<br />
nochmals an, bis Frank dann aufstieg als<br />
der vorherige Teilnehmer im Ziel war und<br />
er bereits aufgerufen wurde. Wir haben<br />
Iel noch schnell die Gamaschen dran gemacht.<br />
Oft wurde Frank dann bereits zum<br />
zweiten Mal aufgerufen ehe er dann in<br />
den Parcours ritt. Im Parcours waren beide<br />
immer hochkonzentriert. Die Helfer<br />
am Rand fieberten mit und drückten die<br />
Daumen. Das war für mich immer der<br />
87
spannendste Teil und sehr besonders. Iel war im Parcours stets ein absoluter<br />
Hingucker. Durch sein Temperament und seine außergewöhnliche, rasante<br />
Erscheinung unter dem Sattel wurde er in den Springsportkreisen sehr<br />
bekannt.<br />
Die beiden waren einfach ein super Team, dem man gerne zugesehen hat.<br />
Zusammen waren sie sehr erfolgreich. Sie errungen über 130 Siege und Erfolge<br />
bis zur Klasse S. Das krönende Highlight war die Qualifikation bei den<br />
Düsseldorf Masters, ein<br />
internationales Reitturnier,<br />
bei dem die Stallgemeinschaft<br />
zum Anfeuern<br />
natürlich nicht fehlen<br />
durfte.<br />
Nach einigen weiteren<br />
Turnieren ist es dann passiert…<br />
Im Training ist Iel<br />
nach einem Sprung umgeknickt<br />
und hat sich die<br />
Sehne angerissen. Ein riesen Schock besonders für Frank, aber auch alle anderen<br />
trauerten um Iel`s Karriereaus. Ich glaube Iel war inzwischen 16 Jahre<br />
alt. Der Tierarzt verordnete ca. 1 Jahr Reitpause. Ob er danach wieder reitbar<br />
sein würde konnte er jedoch nicht sagen. Das kam auf den Heilungsprozess<br />
an. In dieser Zeit habe ich mich um ihn gekümmert. Ich begann ihn regelmäßig<br />
zu putzen und zu betüddeln. Nach gut einem dreiviertel Jahr konnte<br />
er langsam wieder antrainiert werden, sodass ich ihn ab und an longierte,<br />
bis Frank eines Tages zu mir kam und mir sagte ich solle mich mal draufsetzen<br />
und ein wenig reiten. Vielleicht sollte man an dieser Stelle erwähnen,<br />
dass Iel vorher selten von anderen geritten wurde und aufgrund Franks feiner<br />
Reitweise auch so sensibel war, dass es kaum einer nachreiten konnte.<br />
Dementsprechend hatte ich wirklich Respekt! Am ersten Tag bin ich dann<br />
nur Schritt geritten, obwohl Frank mich aufforderte zu traben. Ich war froh<br />
88
nach 15 minütiger Anspannung wieder absteigen zu können. Von dort an<br />
steigerten wir uns täglich bis wir schließlich sogar ausreiten gehen konnten.<br />
Aufgrund seiner sehr guten Ausbildung konnte ich sehr viel von ihm lernen.<br />
Darüber bin ich noch heute froh und dankbar. Doch dann musste ich 2010<br />
aufgrund meines Studiums nach Stuttgart ziehen. Der Abschied viel mir<br />
wirklich sehr schwer. Dank Sonja<br />
Frisch, die sich in der Zeit um Iel<br />
gekümmert hatte, hatte ich jedoch<br />
ein besseres Gefühl. Wenn ich zu<br />
Besuch war bin ich sofort in den<br />
Stall gekommen und war froh die<br />
Möglichkeit gehabt zu haben ihn<br />
jederzeit reiten zu können. Danke<br />
Sonja dafür! Als ich von meinem<br />
Studium 2013 zurückkam, habe ich<br />
mich wieder täglich um ihn gekümmert. Doch dann dauerte es nicht mehr<br />
lange bis wir uns entschieden hatten ihn aufgrund seiner Arthrose in den<br />
wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Seitdem steht er täglich viele Stunden<br />
auf der Wiese und genießt es ab und an betüddelt zu werden.<br />
Wenn ich heute zurückblicke und an die alten Zeiten<br />
denke bin ich ab und an traurig, dass die Turnierzeiten<br />
von Frank und Iel vorbei sind, aber auch das ich<br />
ihn nicht mehr reiten kann. Ich tröste mich dann mit<br />
dem Gedanken, dass er auf der Wiese steht und ein<br />
schönes Leben hat und hatte. Vielen Dank nochmal<br />
an Frank das er mir sein Pferd anvertraut hat und ich<br />
die Möglichkeit bekommen habe so viel von ihm und<br />
seinem Turnierpferd zu lernen!<br />
Michele Franke<br />
89
Mama: „Meinst du ich kann mal so reiten wie Mika in Ostwind“?<br />
Das war die Frage, die mir meine Tochter vor fast 4 Jahre gestellt hat. Das<br />
Bild ist uns allen im Kopf wie Mika mit Ostwind ohne Sattel und ohne Zaumzeug,<br />
Arme ausgestreckt, frei fliegend über die Wiese galoppiert. Ein<br />
Traum? „Ja klar, alles was man möchte, kann man sich erarbeiten“: war<br />
meine Antwort. Meine beiden Mädchen haben dann Reitunterricht bei<br />
Frank genommen und konnten so ihre<br />
ersten Erfahrungen mit Pferden an<br />
der Longe und dann reitend machen.<br />
Nach einer Weile des Zuschauens<br />
stellte sich mir die Frage: „Und kann<br />
das auch mein Traum sein mit fast 50<br />
Jahren? Ich wollte es probieren und<br />
fragte Frank, ob ich bei ihm Reitunterricht<br />
nehmen könnte.<br />
Heute bin ich froh, dass Frank mir die<br />
Möglichkeit gegeben hat, zwischen<br />
den „kleinen“ Reitanfängern zu probieren,<br />
ob es noch geht. Nach einigen<br />
Reitstunden und viel Geduld von<br />
Frank kam der Wunsch nach einem eigenen Pferd. Das passende Pferd zu<br />
finden, war gar nicht so einfach. Es sollte ein Pferd sein, das geländetauglich<br />
ist und mir ein verlässlicher Partner wird. Mit Lennox habe ich dann<br />
dieses Pferd gefunden. Als ich dann noch meinen Mann begeistern konnte,<br />
gemeinsam mit mir dieses Hobby zu erlernen und sich auch ein Pferd zu<br />
kaufen war klar, dass wir die Pferde zu uns nach Hause holen. Lennox und<br />
Goodbye leben bei uns, zwischen unserem Geschäft und mitten unter uns.<br />
Für mich ein Traum und freue mich jeden Tag darüber. Heute weiß ich,<br />
dass das Bild von Mika gar nicht so fern sein muss, aber dass es auch nicht<br />
nur was mit Reiten zu tun hat. Die Beziehung zum Pferd, die respektvoll,<br />
verlässlich und sicher für das Pferd sein muss, muss sich der Reiter hart er-<br />
90
arbeiten. Aber das ist ein Weg, der riesigen<br />
Spaß macht. Wenn man die Partnerschaft<br />
zum Pferd gewonnen hat, wird vieles<br />
leichter und das Pferd „tanzt“ wie Ostwind<br />
im Wind.<br />
Ich möchte mich dafür bedanken, dass es<br />
Reitlehrer gibt, die die Geduld, das Verständnis<br />
und die Ausdauer aufbringen,<br />
Reitanfängern dieses tolle und so vielschichtige<br />
Hobby zu erlernen. Ich bin so<br />
dankbar, dass es Schulpferde in guter Haltung gibt, die die vielen Reitschüler<br />
geduldig ertragen. An alle ein Dankeschön, die dazu beitragen, dass man das<br />
Gefühl und den Spaß für dieses wundervolle Hobby erleben darf.<br />
Petra Henke<br />
91
92
Moderner Fünfkampf<br />
Seit ungefähr 2003 trainieren die<br />
Moderne Fünfkämpfer aus Neuss<br />
bei uns in den Buscherhöfen. Frank<br />
Adam, ehemalige Fünfkämpfer und<br />
Teammitglied des Nationalkaders,<br />
wollte unbedingt die Fünfkämpfer<br />
unterstützen und unterrichtete am frühen Samstagmorgen<br />
die Nachwuchsathleten im Springreiten. Der Moderne<br />
Fünfkampf ist nicht allen geläufig, es erfordert<br />
schon viel Zeitmanagement, um alle 5 Sportarten<br />
(Schwimmen, Reiten, Laufen, Schießen und Fechten)<br />
unter einen Hut zu bekommen.<br />
Während einiger Stallfesten, wie auch beim großen<br />
Sommerfest 2005, stellten sich die Fünfkämpfer vor<br />
u.a. Christiane Gutzeit, Lukas Belter, Lisa Koch, Jana<br />
Hug, Marcel Sabbagh.<br />
Die Zuschauer durften hierbei die ersten Fechtschritte<br />
erlernen. Sogar die ehemaligen Fünfkämpfer Frank<br />
Adam und Wilhelm Josehs, schlüpften in die alten Fechtsachen<br />
und forderten sich wie in alten Zeiten mit viel<br />
Ehrgeiz zu einem Gefecht heraus. Zur Belustigung vieler<br />
Zuschauer.<br />
93
Nachdem ich, Paula, mit sieben Jahren meine ersten Fechtstunden erleben<br />
durfte, hatte mein Vater Frank Adam die Idee, einen Osterferienlehrgang<br />
mit seinen Reitschülern zu organisieren. Bei diesem gelungenen Lehrgang<br />
haben einige mit dem Fünfkampftraining so wie wir (Anna und Paula), auch<br />
Christoph Lemken, Ben Brauckmann, Klaus Naumann, Christopher Gier, Mika<br />
Adam, Tobias und Daniel van Aggelen weitergemacht. Danach wurde fleißig<br />
trainiert, Fahrgemeinschaften gebildet und siegreich auf Mini-<br />
Wettkämpfen (1000m Laufen/ Armbrustschießen/ Stoßkissen Degen/ 50m<br />
Schwimmen) in Nordrhein- Westfalen gestartet.<br />
Die drei Jahre verflogen mit vielen sehr guten Wettkämpfen, wie im Flug. Ab<br />
2014 und in den darauffolgenden Jahren starteten<br />
wir, Christoph Lemken, Mika Adam und anfangs auch C-Jugend<br />
Jonathan Mader und Ben Brauckmann auf einigen<br />
Schießen mit der Laserpistole<br />
Deutschen Meisterschaften in der C-Jugend und B-<br />
Jugend und anderen wichtigen Wettkämpfe quer<br />
Laufen 1600m<br />
Schwimmen 100m<br />
durch Deutschland.<br />
Auch für den Nachwuchs sorgt der Reitverein. Es starten seit zwei Jahren<br />
Hannah und Sarah Dicks, Lilly Ader, Moritz Adam und<br />
ganz neu dazu Andre Kamp auf diversen Mini- B-Jugend<br />
Wettkämpfen.<br />
Trainiert wird auch in den Ferien, wo auch Lehrgänge<br />
in Potsdam organisiert werden. Wir wohnten im Internat,<br />
zusammen mit anderen Fünfkämpfern, die<br />
auch international mit dem Nationalkader Weltmeis-<br />
Combined 3x800m mit<br />
Schießserie 3x5 Schuss<br />
Laserpistole<br />
Schwimmen 200m<br />
Fechten<br />
94
terschaften bestreiten. Zwischendurch wurde Berlin und Potsdam besichtigt<br />
und wir hatten eine Menge Spaß.<br />
Wir sind eine kleine Sportgruppe im Alter von 8 bis 14 Jahre, die sich öfters<br />
in der Woche (und natürlich am Wochenende) sehen, jedoch auch viel voneinander<br />
lernen können. Es werden ebenfalls Reitschüler in einzelnen Disziplinen<br />
gefördert. Einige nehmen nur am Schwimmtraining oder Fechttraining<br />
teil, andere sind in der Laufgruppe. Wer Interesse hat, kann sich gerne<br />
bei uns oder bei unserem Stützpunktleiter Frank Adam melden.<br />
Deutsche Meisterschaften Biathle (Laufen/Schwimmen/Laufen)<br />
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96
Laufgruppe<br />
Seit 2011 gibt es unsere Laufgruppe,<br />
die in Kombination mit dem<br />
Modernen Fünfkampf entstand.<br />
Zuerst liefen ausschließlich<br />
Fünfkämpfer mit, doch heute trainieren<br />
auch andere Sportler hier,<br />
die ihre Fitness verbessern wollen.<br />
Da alle ihre eigenen Trainingsziele verfolgen und auch alle auf einem<br />
anderen Leistungsstand sind, wird das Training dementsprechend angepasst,<br />
so dass jeder optimal gefördert wird. Frank Adam und Christian Dicks<br />
bauen das Training in drei Teilen auf: 1. Ausdauer, 2. Schnelligkeit-<br />
Ausdauer, 3. Schnelligkeit. Das Ausdauertraining, das meist in Form des<br />
klassischen Langlaufs stattfindet, bildet die Basis jedes Lauftrainings. Die<br />
anderen beiden Trainingsbereiche finden stets in Form eines Intervallprogrammes<br />
statt. Auch auf unsere Lauftechnik wird sehr geachtet. Einerseits,<br />
weil es sich so einfacher und schneller läuft, andererseits um unsere Gelenke<br />
zu schonen. Dank des<br />
Trainings sind wir auch<br />
auf Wettkämpfen (auch<br />
außerhalb des<br />
Fünfkampfs) sehr erfolgreich.<br />
Auch wenn das<br />
Training immer sehr<br />
anstrengend für uns ist,<br />
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macht es Spaß, spätestens wenn man<br />
erfolgreich einen Wettkampf bestreitet.<br />
Dieser Erfolg scheint anziehend zu sein,<br />
denn unsere Laufgruppe wird immer<br />
größer.<br />
Ben Brauckmann & Christoph Lemken<br />
98
Vereinsinformationen:<br />
Gründung am 12. Juli 1991<br />
Mitgliederzahl: 181 (Stand Juni 2016)<br />
Einzugsgebiet: Kaarst, Neuss, Korschenbroich<br />
Vorstandsmitglieder:<br />
1.Vorsitzender: Wilhelm Josephs<br />
2. Vorsitzende: Sonja Frisch<br />
Geschäftsführerin: Kyra Wolter<br />
Freizeitwart: Michele Franke<br />
Sportwart: Frank Adam<br />
Kassenwart: Yvonne Arand<br />
Schriftführerin: Carmen Adam<br />
Jugendwart: Andrea Dederichs<br />
Sportarten:<br />
Reitsport und Laufsport sowie Zusammenarbeit mit dem Neusser Schwimmverein<br />
99
100
Familie Adam sagt ,,<br />
lichen DANK an alle Vereinsmitglieder!“<br />
Nur mit der tollen Zusammenarbeit zwischen dem Reitclub Buscherhöfe<br />
Büttgen 1991e.V. und der Reitschule konnten wir unseren Erfolg ausbauen.<br />
Viele Menschen haben wir auf diese gemeinsame Wegstrecke kennenlernen<br />
dürfen, einiges erlebt und eine Menge gelernt.<br />
Allen voran möchten wir unseren Eltern danken. Heinz und Marlene Adam.<br />
Sie haben den Reitstall mit Vereinszugehörigkeit<br />
aufgebaut und damit den<br />
Grundstein für unsere Zukunft gelegt.<br />
Es gibt ebenfalls besondere Menschen,<br />
die uns sehr in Erinnerung geblieben<br />
sind, und die sich jahrelang für den<br />
Verein und Stall engagiert haben.<br />
Kerstin Becker<br />
(ehemals Schneider),<br />
sie war im Vorstand als Geschäftsführerin<br />
tätig, und hat bei der Ausbildung<br />
etlicher Pferde wie z.B. Rashid, Baba,<br />
Chio, Cera mitgeholfen. Zusätzlich hat<br />
Kerstin vertretungsweise in unseren Urlaubsphasen den Reitunterricht<br />
übernommen. Danken möchten wir auch Hildegard Koch, ebenfalls ehemaliges<br />
Vorstandmitglied. Sie hat damals jeden Mittwochmorgen im Springparcours<br />
assistiert und diverse Vereinsfeiern mitgestaltet.<br />
Ein großes Dankeschön richten wir an den jetzigen Vorstand mit Michele<br />
Franke, Kyra Wolter, Sonja Frisch, Andrea Dederichs, Wilhelm Josephs und<br />
Yvonne Arand. Euer Einsatz und eure Ideen bringen den Verein und unseren<br />
Stall weiter. Yvonne, lieben Dank für deine Hilfsbereitschaft, du bist stets für<br />
uns und die gesamte Stallgemeinschaft zur Stelle, wenn Rat und Tat gefragt<br />
sind.<br />
101
Danke an Kurt! Ohne seine Mitarbeit würde<br />
vieles im Stall-/Familienalltag nicht machbar<br />
sein. Kurt kümmert sich um jedes Pferd, hilft<br />
allen Reitschülern und ist jederzeit für uns da.<br />
So auch Sonja Frisch, die tatkräftig den Reitunterricht<br />
unterstützt und mit Ruhe und fachlichen<br />
Wissen die Reitschüler unterrichtet.<br />
Allen Bambinibetreuern ( Caitlin Welter, Larissa<br />
Arand, Nele Reusrath, Paula Adam, Alexandra<br />
Schills, Ben Brauckmann , Jasmin<br />
Metzner und Sonia Schnitzler), die den kleinsten<br />
Reitern den Einstieg in den Reitsport ermöglichen.<br />
An die gesamte Stallgemeinschaft, die auch in guten wie in schlechten Tagen<br />
zusammenhält! Viele von euch haben ihre Jugend bei uns verbracht,<br />
und wir können heute gemeinsam auf viele Jahre voller Stallgeschichten<br />
zurückblicken. Danke für euer Vertrauen.<br />
Gerade bei den Vorbereitungen für diese Festschrift, haben wir eine Menge<br />
Fotos und Erinnerungen ausgetauscht, sowie alte Bekanntschaften aufgefrischt.<br />
Die Berichterstatter (von Bielefeld, Kaarst, Korschenbroich, Stuttgart<br />
bis Südafrika) für diese RCBB 1991 e.V. Festschrift haben tolles geleistet und<br />
uns sehr mit ihren Beiträgen berührt. Ohne Oliver Rohland, der diese Idee<br />
zu dieser Festschrift während der Jahreshauptversammlung vorgetragen<br />
hatte, wären all diese Erinnerungen nicht geweckt worden.<br />
Danke, Oliver! Du hast viel Arbeit und Zeit investiert,<br />
um deine Idee umzusetzen. Deine Idee war großartig!<br />
Die Umsetzung wurde u.a. durch die großzügigen<br />
Spenden der Sponsoren ermöglicht.<br />
HERZLICHEN DANK!<br />
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Wir freuen uns auf die weiteren Jahre, die vor uns liegen. Auch wenn es<br />
manchmal holprig werden kann, wissen wir, dass ein starker Verein hinter<br />
uns steht.<br />
Eure / Ihre<br />
F a m i l i e A d a m<br />
103
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