Heft- 66_Herbst2017
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Rose Bernd von Gerhart Hauptmann<br />
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen<br />
Foto: © Lalo Jodlbauer<br />
Schauspiel<br />
Deutsches Schauspielhaus<br />
Hamburger Premiere<br />
01. Oktober<br />
05./22. Okt./20. November<br />
Rose Bernd glaubt, den einzigen Fehltritt, den<br />
sie sich je in ihrem jungen Leben geleistet hat,<br />
ganz alleine wieder gutmachen zu können. So<br />
willigt sie ein in die Heirat mit dem unattraktiven,<br />
aber begüterten August Keil, dem Wunschkandidaten<br />
ihres religiös rigorosen Vaters. Und sie<br />
beendet ihr heimliches Liebesverhältnis mit dem<br />
verheirateten Flamm. Niemand ahnt von ihrer<br />
Schwangerschaft. Doch zufällig ertappt der Schwerenöter Streckmann die<br />
beiden bei ihrem letzten Stelldichein. Noch ist sie überzeugt, sich selbst<br />
aus ihrer Not befreien zu können: Sie lässt sich auf die körperliche Erpressung<br />
des gewalttätigen Streckmann ein, bloß, damit die Wahrheit nicht<br />
ans Licht kommt. Doch zuletzt zerbricht sie an der gnadenlosen Härte<br />
dieser männerdominierten und moralisch fadenscheinigen Welt, unter deren<br />
Oberfläche jeder wie ein Tier nur nach dem eigenen Vorteil giert. Rose<br />
Bernd weiß sich – dem Wahnsinn nahe – keinen anderen Ausweg, als ihr<br />
neugeborenes Kind zu töten.<br />
Phädra von Jean Racine<br />
Hamburger Premiere<br />
aus dem Französischen übertragen<br />
02. Oktober<br />
von Friedrich v. Schiller<br />
03. Oktober<br />
Gastspiel im Rahmen des Hamburger Theater Festivals<br />
mit: Corinna Harfouch, Bernd Stempel, Alexander Khuon, Linn Reusse,<br />
Kathleen Morgeneyer, Jeremy Mockridge, Mascha Schneider<br />
In Theseus’ Palast - der König ist seit längerem<br />
verschollen - toben verbotene Leidenschaften:<br />
Seine Frau Phädra liebt ihren Stiefsohn Hippolyt.<br />
Dieser wiederum liebt die feindliche Gefangene<br />
Aricia. Als Theseus’ Tod gemeldet wird, brechen<br />
die Geheimnisse ans Tageslicht, werden Schuld<br />
und Scham zu irrationaler Hoffnung. Doch der<br />
König lebt …<br />
Foto: © Arno Declair<br />
Im Jahr 1677 schrieb Racine dieses Meisterwerk<br />
der klassischen Sprache. Im Heute steht der Text wie ein Monolith - fremd,<br />
tief, gewaltig. Die präzise Sprache beschwört Bilder und Szenen voller<br />
Maßlosigkeit, Widersprüchlichkeit, Kampf, Tragik und Leidenschaft.<br />
Der Entertainer von John Osborne 04. Oktober<br />
Der zerbrochne Krug<br />
06. Oktober<br />
von Heinrich von Kleist, mit Carlo Ljubek u.a.<br />
Schuld und Sühne Fjodor M. Dostojewski 07. Oktober<br />
Trilliarden: Die Angst<br />
15. Oktober<br />
vor dem Verlorengehen von Ingrid Lausund<br />
FAQ-Room 20: Slavoj Žižek:<br />
17. Oktober<br />
The Courage of Hopelessness<br />
Nina Hagen - live in concert<br />
18. Oktober<br />
Brecht-Lieder-zur-Klampfe-Abend<br />
Best of Poetry Slam Kampf der Künste 24. Oktober<br />
Am Königsweg von Elfriede Jelinek Uraufführung<br />
Regie: Falk Richter<br />
28./29. Oktober<br />
„Achtung, hier kommt der neue König…!“ Der Sieger, der Vorkämpfer, der<br />
Anführer, der Gewinner, der Vater, der Erlöser, der Gott: Viele Namen trägt<br />
der gerade erwählte König, doch wie er wirklich heißt, wird nie direkt ausgesprochen:<br />
Donald J. Trump ist Anlass, aber nicht Essenz des neuen Stückes<br />
von Elfriede Jelinek. Sie stellt sich grundsätzlichere Fragen wie: Wieso<br />
treten Rechtspopulismus und Superkapitalismus stets gemeinsam auf?<br />
Bedeutet der Sieg dieses Königs nicht die gespenstische Rückkehr des „Alten“,<br />
„historisch Überlieferten, auch wenn damals Millionen daran krepiert<br />
sind“? Und wieso steht der Verblendung der neuen Rechten keine Hellsicht<br />
der Gegner gegenüber? Wieso sind in diesem Schauspiel alle blind?<br />
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