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VDRB_Inhalt_Lehrerordner_2012_Nachdruck_2014

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<strong>Inhalt</strong>sverzeichnis<br />

Vorwort<br />

1 Bienen und Umwelt<br />

1.1 Die drei Bienenwesen ...........................................................4<br />

1.2 Lebenszyklus eines Bienenvolkes ................................................5<br />

1.3 Körperbau der Honigbiene ......................................................9<br />

1.4 Verständigung im Bienenvolk ..................................................11<br />

1.5 Erste Hilfe bei Bienenstichen ...................................................12<br />

1.6 Nahrungsbedarf ...............................................................13<br />

1.7 Volkswirtschaftliche Bedeutung ................................................14<br />

2 Imkerpraxis<br />

2.1 Gerätschaften/Materialkunde ..................................................15<br />

2.2 Bienenbehausungen ...........................................................17<br />

2.3 Standort .......................................................................19<br />

3 Praktische Arbeiten am Volk im Laufe der Saison<br />

3.1 Volksführung durchs Jahr ......................................................20<br />

3.2 Frühjahreskontrolle ............................................................23<br />

3.3 Aufbau – Wabenbau ...........................................................25<br />

3.4 Brutkontrolle .................................................................. 28<br />

3.5 Honigernte ....................................................................30<br />

3.6 Zwischentrachtpflege ..........................................................33<br />

3.7 Arbeiten nach der Sommertracht ...............................................35<br />

3.8 Einengen, Einwinterung und Winterkontrollen (inkl. Einengen im Frühjahr) ......37<br />

3.9 Spezialitäten beim Imkern mit dem Magazin ....................................39<br />

3.10 Wabenverwertung ............................................................ 40<br />

3.11 Vermehrungstrieb im Bienenvolk .............................................. 42<br />

3.12 Schwarm ..................................................................... 44<br />

3.13 Jungvolkbildung und Königinnen zusetzen .................................... 46<br />

3.14 Bienenrassen ................................................................. 48<br />

4 Bienenprodukte<br />

4.1 Honig ..........................................................................49<br />

4.2 Bienenwachs ...................................................................50<br />

4.3 Blütenpollen ...................................................................51<br />

4.4 Propolis ........................................................................52<br />

4.5 Gelée Royale ...................................................................53<br />

4.6 Bienengift .................................................................... 54


<strong>Inhalt</strong>sverzeichnis<br />

5 Bienengesundheit/Bienenkrankheit<br />

5.1 Gesundheits-Diagnose auf den ersten Blick ....................................55<br />

5.2 Varroatose .....................................................................57<br />

5.3 Weitere Bienenkrankheiten ................................................... 60<br />

5.4 Brutkrankheiten ...............................................................62<br />

5.5 Wachsmotten .................................................................65<br />

5.6 Andere Mitbewohner ......................................................... 66<br />

6 Imkerwirtschaft<br />

6.1 Imkerorganisationen ..........................................................67<br />

6.2 Rechte und Pflichten des Imkers ............................................... 68<br />

6.3 Gesetze im Bereich der Imkerei .................................................70<br />

6.4 Anhang ........................................................................72<br />

Kalender des Schweizer Imkers<br />

Stockkarten<br />

Bestandeskontrolle<br />

Selbstkontrolle<br />

Links<br />

Glossar<br />

Feedback


Vorwort<br />

Dieser Ausbildungsordner für die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer ist konzipiert<br />

zum Einsetzen als Vorbereitung für die folgende Lektion oder als Nachbereitung nach einem<br />

Kurstag. Im Bienenhaus soll er kaum zum Einsatz kommen.<br />

Die Lösungen zu den Fragen im Schülerordner sind einerseits im <strong>Lehrerordner</strong> eingesetzt,<br />

anderseits können sie als PDF heruntergeladen werden (www.vdrb.ch - Login - interner<br />

Bereich für <strong>VDRB</strong>-Funktionäre). Auf diese Weise hat die Kursleiterin/der Kursleiter die grössten<br />

methodischen Freiheiten. Er kann sie abgeben, daraus Folien erstellen oder auch bearbeiten.<br />

Appenzell, im Februar <strong>2012</strong><br />

Das Autorenteam und der Zentralvorstand<br />

© <strong>VDRB</strong><br />

Einfachheitshalber wird nur die männliche Form verwendet, damit<br />

ist selbstverständlich auch das weibliche Geschlecht gemeint.


1.1 Die drei Bienenwesen<br />

Lernziel<br />

– Sie gewinnen einen Überblick über die drei Bienenwesen, deren Entwicklung, die Arbeitsteilung, die<br />

Lebensdauer.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Zeigt am Bienenvolk die drei Bienenwesen und die verschiedenen Brutstadien. PowerPoint<br />

Präsentation (online im geschützten Bereich auf www.vdrb.ch).<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 2, Seiten 37 – 49. Bestimmen Sie am Bienenvolk die drei<br />

Bienenwesen, beurteilen Sie die Brutstadien.<br />

Königin Arbeiterbiene Drohn<br />

Erkennung<br />

Körperliche Merkmale<br />

Grosser, langer<br />

Hinterleib<br />

Lange Beine,<br />

rötliches Hinterbein<br />

Flügel kürzer als<br />

Hinterleib<br />

Grösser als Arbeiterin,<br />

Massiger Hinterleib<br />

Grosse Augen<br />

Maximales Alter 5 Jahre 6 Wochen im Sommer<br />

8 Monate im Winter<br />

20 – 50 Tage (nur im<br />

Sommer), können<br />

ausnahmsweise<br />

überwintern<br />

Anzahl im Volk 1 8 000 – 40 000 1000 – 2000<br />

(nur im Sommer)<br />

Aufgabe<br />

Fortpflanzung<br />

Führen des Volkes<br />

Brutpflege<br />

Sammeln<br />

Paarung<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wie viele Bienen braucht es für ein Kilogramm Bienen?<br />

10 000<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

4


1.2 Lebenszyklus eines Bienenvolkes<br />

Lernziele<br />

– Sie wissen um die unterschiedlichen Lebenszyklen von Königin, Arbeiterinnen, Drohnen.<br />

– Sie können daraus wichtige Rückschlüsse für die Völkerführung ableiten (Frühjahrsaufbau zur<br />

Trachtreife, Massenwechsel, Jungvolkbildung, Neu- und Umweiselungsvorgänge).<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Betrachtung von Brutwaben und Weiselzellen direkt im Volk.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 2, Seiten 38 – 44.<br />

Grafik zum Lebensweg der Biene: www.bienenfreund.de/bienenvolk.htm<br />

Die Entwicklung der Biene (Arbeiterin)<br />

1. Tag: Die Königin legt ein Ei in eine sauber<br />

geputzte Zelle.<br />

Nach drei Tagen ist die Larve mit all ihren<br />

Organen fertig ausgebildet.<br />

3. Tag: Das Ei liegt auf dem Zellenboden, die Eihaut<br />

platzt, die Made schlüpft.<br />

4.–6. Tag: Die Made wird sehr häufig gefüttert.<br />

In dieser Zeit häutet sie sich vier mal. Bald füllt sie den<br />

ganzen Zellenboden aus. Man nennt sie jetzt Rundmade.<br />

7. Tag: Die Rundmade ist so dick geworden, dass sie auf<br />

dem Zellenboden nicht mehr genügend Platz hat. Sie richtet<br />

sich in der Zelle auf. Man nennt sie jetzt Streckmade.<br />

8./9. Tag: Die Made ist ausgewachsen.<br />

Die Zelle ist verdeckelt worden.<br />

Die Vorpuppe braucht Ruhe.<br />

Während sie still in der Zelle liegt, häutet sie<br />

sich zum fünften Mal.<br />

Quelle: Honigbienen, Praxishilfe, Naturama Aargau<br />

Während der Verwandlung (=Metamorphose) verändert<br />

sich die Bienenmade in kleinen Entwicklungsschritten<br />

zuerst zur Puppe, dann zur Nymphe, bis sie schliesslich eine<br />

richtige Biene ist.<br />

Nach 20 Tagen ist die Biene fertig entwickelt. Sie ruht noch<br />

etwa einen Tag in der Zelle aus.<br />

Die Biene öffnet am 21. Tag den Zelldeckel und schlüpft.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

5


Die Entwicklung der drei Bienenwesen<br />

Eigenarbeit: Kennzeichnen Sie die Brutstadien der drei Bienenwesen mit verschiedenen Farben.<br />

befruchtetes Ei<br />

unbefruchtetes Ei<br />

Königin<br />

Arbeiterin<br />

Drohn<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Ei<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

4<br />

4<br />

4<br />

Rundmade<br />

5<br />

5<br />

5<br />

6<br />

6<br />

6<br />

7<br />

7<br />

7<br />

Streckmade<br />

8<br />

8<br />

8<br />

9<br />

9<br />

9<br />

10<br />

10<br />

10<br />

11<br />

11<br />

11<br />

Vorpuppe<br />

12<br />

12<br />

12<br />

13<br />

13<br />

13<br />

14<br />

14<br />

14<br />

15<br />

15<br />

15<br />

16<br />

16<br />

16<br />

17<br />

17<br />

18<br />

18<br />

Puppe<br />

19<br />

19<br />

20<br />

20<br />

21<br />

21<br />

Eizeit<br />

Larvenzeit (offene Brut)<br />

Puppenzeit (geschlossene Brut)<br />

Schlüpftag<br />

22<br />

23<br />

24<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

6


Der Lebenslauf einer Arbeitsbiene<br />

Die Biene schlüpft. In ihrer Zelle bleibt eine feine Haut zurück.<br />

Sofort beginnt sie, ihre eigene Zelle und die Nachbarzellen zu putzen,<br />

denn bevor die Königin das nächste Ei in diese Zelle legt, muss diese<br />

blitzblank sein. Die Putzbienen sind dafür verantwortlich.<br />

Die Futtersaftdrüsen im Kopf der jungen Biene sind nach etwa 5–6<br />

Tagen ausgereift und produzieren einen Futtersaft.Sie ist jetzt eine<br />

Ammenbiene. Mit diesem Futtersaft werden die jungen Maden gefüttert.<br />

Drohnenmaden und Königinnenmaden erhalten einen anderen<br />

Futtersaft als die Bienenmaden. Die Brutpflege ist sehr anstrengend.<br />

Eine Bienenmade wird etwa alle fünf Minuten gefüttert und täglich<br />

etwa 1300 mal besucht.<br />

Wenn die Biene 12 Tage alt ist, entwickeln sich am Bauch ihre Wachsdrüsen.<br />

Darum wird sie als Ammenbiene abgelöst und als Baubiene<br />

eingesetzt. Überall am Bau gibt es etwas zu reparieren oder neu zu<br />

bauen. Zwischendurch unternimmt sie vor dem Flugloch Orientierungsflüge.<br />

Jedesmal wenn sie den Stock verlässt, schleppt sie Abfall weg, der<br />

am Boden des Stockes liegen geblieben ist. So hilft sie, den Bau sauber<br />

zu halten.<br />

In dieser Zeit hilft sie auch, Honig einzulagern und Pollen zu stampfen.<br />

Gefüllte Zellen muss sie verdeckeln.<br />

Bis zum 21. Tag hat sich die Giftblase voll entwickelt und mit Gift gefüllt.<br />

Jetzt wird die Biene als Wächter benötigt. Sie sorgt dafür, dass im Volk<br />

Ruhe herrscht und sich keine Räuber über die Brut oder den Vorrat<br />

hermachen können.<br />

Quelle: Honigbienen, Praxishilfe, Naturama Aargau<br />

Je älter eine Biene wird, um so häufiger lässt sie sich als Wächter<br />

ablösen und fliegt weg. Sie wird zur Sammlerin. Sie schleppt Pollen,<br />

Nektar, Honigtau, Propolis oder Wasser herbei. Bis zu ihrem Tode macht<br />

sie (je nach Wetter) täglich etwa 12 Ausflüge, die jeweils 20 bis 30 Minuten<br />

dauern.<br />

Nach drei bis sechs Wochen stirbt sie. Nur im Winter werden<br />

die Bienen älter. Weil sie weniger arbeiten müssen, können sie<br />

sechs, in strengen Wintern sogar neun Monate alt werden.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

7


Lösung Lernkontrolle<br />

1. Was heisst «Metamorphose»?<br />

Die Metamorphose ist die Entwicklung eines Lebewesens, die über ein Larvenstadium führt.<br />

Beispiel der vollständigen Entwicklung:<br />

Biene, Schmetterling<br />

Beispiel der unvollständigen Entwicklung: Heuschrecke<br />

2. Wie viele Tage dauert es, bis Königin und Drohnen geschlechtsreif werden?<br />

Königin: nach 5 – 6 Tagen<br />

Drohne: nach 8 – 12 Tagen<br />

3. Ab welchem Lebenstag findet der Begattungsflug einer Jungkönigin statt?<br />

Ab dem 6. Lebenstag<br />

4. Wann beginnt die Königin normalerweise mit der Eilage?<br />

Ca. 14 Tage nach dem Schlüpfen<br />

5. Die alte Königin stirbt oder ein Jungvolk wird mit Brutwaben ohne Weiselzellen gebildet:<br />

a Wie alt könnte eine Arbeiterinnenlarve sein, damit aus ihr noch eine Königin gezogen<br />

werden kann?<br />

b An welchem Tag ab Beginn der Weisellosigkeit schlüpft frühestens die Nachfolgerin?<br />

c An welchem Tag nach dem Tod der alten Königin oder der Bildung des Jungvolkes schlüpfen<br />

die ersten Arbeiterinnen?<br />

a 2 – 3 Tage alt<br />

b Am 11. Tag<br />

c Nach 46 Tagen, wenn es Nachkommen der neuen Königin sind<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

8


1.3 Körperbau der Honigbiene<br />

Lernziel<br />

– Sie kennen die Biologie der Honigbiene.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Er vertieft das Wissen der Lernenden über die Biologie der Honigbiene. Insbesondere die<br />

Körperteile und die wichtigsten Drüsen, Innenorgane und Körperglieder. Dazu verwendet er wenn<br />

möglich Modelle der Biene.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 2, Seiten 8 – 36.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Beschriften Sie die folgende Grafik: Körpergliederung der Biene.<br />

Kopf Brust Hinterleib<br />

13<br />

1<br />

2<br />

14<br />

3<br />

15<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

18<br />

16<br />

17<br />

8<br />

12<br />

9<br />

10 11<br />

Kopf 1 Facettenauge 4 Kopfschild 7 Unterkiefer<br />

2 Punktaugen 5 Oberlippe 8 Zunge<br />

3 Fühler 6 Oberkiefer 9 Unterlippe<br />

Brust 10 Vorderbein 13 Vorderflügel<br />

11 Mittelbein 14 Hinterflügel<br />

12 Hinter- (Sammelbein)<br />

Hinterleib 15 Stigma (Atemöffnungen) 17 Stachel<br />

16 Rückenschuppen 18 Bauchschuppen<br />

Quelle: Bienenbuch, Band 2, Seite 8<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

9


2. Beschriften Sie die folgende Grafik: Blutkreislauf und Nervensystem<br />

13<br />

12<br />

14<br />

11<br />

1<br />

10<br />

9<br />

8<br />

4 5<br />

7<br />

3<br />

6<br />

2<br />

1 Gehirn 6 Bauchmark 11 Mitteldarm<br />

2 Unterschlundganglion 7 Unteres Zwerchfell 12 Honigblase<br />

3 Nervenstränge 8 Oberes Zwerchfell 13 Herzschlingen<br />

4 Speiseröhre 9 Herzöffnungen 14 Schlagader<br />

5 Nervenknoten 10 Herzschlauch<br />

Quelle: Bienenbuch, Band 2, Seite 26<br />

3. Beschriften Sie die folgende Grafik: Drüsen der Honigbiene<br />

1<br />

6<br />

5<br />

2<br />

4<br />

3<br />

1 Futtersaftdrüse 3 Brustspeicheldrüse 5 Nassanoffdrüse<br />

2 Oberkieferdrüse 4 Wachsdrüse 6 Kopfspeicheldrüse<br />

Quelle: Bienenbuch, Band 2, Seite 30<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

10


1.4 Verständigung im Bienenvolk<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen die Tanzsprache der Bienen und erkennen tanzende Bienen.<br />

– Sie wissen Bescheid über die Verständigung mit Pheromonen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Er erklärt mit Bildmaterial die Arbeitsteilung und die Orientierung über Trachtquellen.<br />

Er zeigt die tanzenden Bienen und erläutert die Verständigung im Volk durch Pheromone.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 2, Seiten 70, 87 – 88 und 93 – 96. Beobachten Sie die Tanzbewegungen.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wie informiert die Spurbiene die Sammlerinnen über die Lage der Trachtquelle?<br />

Durch Tanzbewegungen auf der Wabe sowie über die Orientierung nach dem Sonnenstand.<br />

Gleichzeitig gibt sie eine Kostprobe des Futters ab.<br />

2. Welche verschiedenen Tänze kennen die Bienen?<br />

Rund- und Schwänzeltanz<br />

3. Welchen Zweck erfüllen die Pheromone im Bienenvolk?<br />

Sie wirken als schnelle Kommunikation zwischen den Bienen eines Volkes, zu vergleichen mit den<br />

Hormonen bei Säugetieren. ABER: Hormone steuern nur einen Körper. Pheromone steuern das Verhalten<br />

der verschiedenen Lebewesen im Bienenvolk. Sie steuern unter anderem die Volkszugehörigkeit und das<br />

Verteidigungs verhalten.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

11


1.5 Erste Hilfe bei Bienenstichen<br />

Lernziele<br />

– Sie reagieren richtig, wenn Besucher oder Imker von Bienen gestochen werden (Risiken, Notarzt).<br />

Stoff<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 4, Seiten 115 – 117, 72 – 76 und Band 1, Seite 151.<br />

Hilfe beim Bienenstich<br />

Stachel entfernen: Wenn die Biene einen Menschen gestochen hat, bleibt ihr Stachel mit der Giftblase<br />

in der Haut stecken. Er muss als erstes entfernt werden. Dazu wird der Stachel seitlich mit dem<br />

Fingernagel herausgekratzt. Nie mit beiden Fingern anfassen, damit sich die Giftblase nichtvollends<br />

ins Gewebe entleert.<br />

Bei einer allergischen Reaktion (Rötung am ganzen Körper, Juckreiz, Erbrechen, Schüttelfrost, Atembeschwerden,<br />

Schwindel, Kollaps) unverzüglich Notarzt aufsuchen. Nr. 144 anrufen.<br />

Besonders gefährlich sind Stiche in die Zunge oder in den Rachen. Wegen der raschen Schwellung<br />

der Schleimhaut droht in kürzester Zeit der Erstickungstod. Hier kann nur der unverzüglich zu rufende<br />

Notarzt helfen. Telefon 144. Mehrere Stiche in kurzer Zeit muss man ernst nehmen. In diesem Fall muss<br />

der Patient beobachtet werden.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wie wird der Stachel aus der Haut entfernt?<br />

Den Stachel seitlich mit dem Fingernagel herauskratzen. Nie mit beiden Fingern anfassen, damit sich die<br />

Giftblase nicht vollends ins Gewebe entleert.<br />

2. Welche Reaktionen zeigt eine Bienengiftallergie auf?<br />

Rötung am ganzen Körper, Juckreiz, Schüttelfrost, Erbrechen, Übelkeit oder Atemnot<br />

3. Ab wann besteht die Gefahr bedrohlicher Reaktionen?<br />

Bereits ein Stich kann allergische Reaktionen auslösen. Mehrere Stiche in kurzer Zeit können gefährlich<br />

sein. Darum muss der Patient genau beobachtet werden. Treten Anzeichen einer Allergie auf, muss sofort<br />

der Notarzt gerufen werden.<br />

4. Bei welchen Körperteilen sind Bienenstiche besonders gefährlich?<br />

Zunge, Rachen, Hals und Kopf<br />

5. Diskutieren Sie, wie Sie unter den konkreten Umständen im Kurs reagieren müssen, wenn eine<br />

Teilnehmerin eine allergische Reaktion entwickelt.<br />

Diskussionsleitung durch den Kursleiter<br />

6. Wie behandeln Sie einen Bienenstich?<br />

– Einstichstelle mit Speichel oder Wasser vom «Stechgeruch» reinigen.<br />

– Bei starker Schwellung mit kalten Umschlägen mit Essigwasser (1 Teil Essig auf 2 Teile Wasser),<br />

Eiswürfeln, einem Kältespray oder Alkohol kühlen.<br />

Möglich wären auch:<br />

– Frische Zwiebelscheiben auflegen<br />

– Propolistinktur auftragen<br />

– Insektensalbe auftragen<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

12


1.6 Nahrungsbedarf<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen den jährlichen Nahrungsbedarf eines Bienenvolkes und dessen Verwendung im<br />

Bienenvolk.<br />

– Sie wissen Bescheid über das Nahrungsangebot in der Natur.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Zusammen mit den Kursteilnehmenden wird das ganze Nahrungsspektrum erarbeitet.<br />

Er gibt praktischen Anschauungsunterricht am Bienenvolk, am Flugloch und in der Natur.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 2, Seiten 61 – 64. Beurteilen Sie am Flugloch und im Volk<br />

die verschiedenen Pollenarten. Beobachten Sie am Flugloch die Intensität des Pollen-, Nektar- und<br />

Honigtaueintrages.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Nennen Sie die Herkunft und die Verwendung der verschiedenen Nährstoffe im Bienenvolk.<br />

Nährstoff Benötigte Menge Herkunft Verwendung im<br />

Bienenvolk<br />

Kohlenhydrate<br />

(Zucker) im Nektar<br />

und im Honigtau<br />

60 – 80 kg Von den Blüten (Nektar),<br />

Laub- und Nadelbäumen<br />

(Honigtau)<br />

Eiweiss (Pollen) 30 – 60 kg Von blühenden Pflanzen<br />

(Blütenstaub)<br />

Energieerzeugung,<br />

Futtersaftherstellung,<br />

Wachsproduktion<br />

Hauptaufbaunahrung,<br />

Larvenernährung<br />

Fette – Pollen Futtersaftproduktion<br />

Wachsherstellung<br />

Mineralstoffe – Pollen und Nektar Stoffwechselregulierung<br />

Wasser 30 – 40 l Bienentränke, Wasserläufe,<br />

Kondenswasser im<br />

Volk<br />

Stoffwechsel, Futtersaftherstellung,<br />

Temperaturregulierung<br />

im Volk,<br />

Auflösung von Vorräten<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

13


1.7 Volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen den direkten und den indirekten Nutzen der Bienen für die Volkswirtschaft.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Er erklärt den volkswirtschaftlichen Nutzen der Bienen.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 33– 38.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Nennen Sie den direkten und den indirekten Nutzen der Bienen auf die Volkswirtschaft.<br />

Direkter Nutzen<br />

Bienenprodukte<br />

Honig, Pollen, Wachs, Propolis,<br />

Gelée Royale<br />

Rund 45 – 75 Mio. Fr. / Jahr<br />

Bestäubungsarbeit<br />

keiner<br />

Indirekter Nutzen keiner Obstbau/Beerenkulturen; ca. 80 %<br />

Mehrertrag und vollentwickelte Früchte,<br />

ca. 200 Mio. Fr./Jahr<br />

Raps; ca. 50 % Mehrertrag, bessere Ausbeute,<br />

ca. 100 Mio. Fr. /Jahr<br />

Gartenbau; bedeutende Mehrerträge<br />

Insgesamt rund 300 Mio. Fr. / Jahr<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

14


2.1 Gerätschaften/Materialkunde<br />

Lernziele<br />

– Sie lernen die Grundausstattung einer Kleinimkerei kennen und können die wichtigsten Werkzeuge<br />

benennen.<br />

– Sie lernen weitere nützliche Utensilien kennen. Sie können zwischen nötig und wünschbar<br />

unterscheiden.<br />

– Sie üben den Umgang mit den wichtigsten Werkzeugen und wissen, wie sie korrekt angewendet<br />

werden.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Gerätschaften aufliegend. Vergleichen verschiedener Ausführungen. «Was gibt es?»: Arbeit<br />

mit Imkerkatalogen. Funktionsweise, Qualitätsmerkmale und Unterhalt von Gerätschaften behandeln<br />

bis hin zur Schleuder. Anwendung der Werkzeuge.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 29 – 32.<br />

Imkergeräte für das Kastensystem «Schweizerkasten»<br />

1. Imkerpfeife/Rauchmaschine: Zum Beruhigen und Vertreiben der Bienen<br />

Brennmaterial:<br />

Tabakabfälle, Nussbaumlaub, Brennwürfel<br />

2. Wabenzange: Zum Herausziehen und Halten der Waben<br />

3. Einlauftrichter: Wird hinten an den Kasten gesteckt, fängt abgeklopfte oder<br />

abgewischte Bienen auf<br />

4. Wabenknecht: Dient als Wabenhalter beim Auspacken eines Volkes<br />

5. Reinigungskrücke: Zum Reinigen der Kastenböden<br />

6. Futtergeschirr: Fütterung für den Wintervorrat<br />

Imkergeräte für das Kastensystem «Magazin»<br />

Rauchmaschine:<br />

Zum Beruhigen der Bienen<br />

Imkergeräte für beide Kastensysteme<br />

1. Stockmeissel: Zum Lösen von angekitteten Bauteilen, zum Auskratzen der Kästen<br />

und Reinigen der Rahmen und Tragleisten<br />

2. Bienenbürste/Gänsefeder: Zum Abwischen der Bienen<br />

3. Wabendraht: Zum Drahten der Rahmen<br />

4. Löttrafo: Zum Einlöten der Mittelwände<br />

5. Schleier: Zum Schutz des Gesichts<br />

6. Handschuhe: Zum Schutz der Hände<br />

7. Wasserzerstäuber: Zum Benetzen trockener Honigwaben, Besprühen der Bienen etc.<br />

8. Bienentrichter: Zum Abwischen der Bienen in die Schwarmkiste<br />

9. Kleiner Gasbrenner: Zum Abflammen, Desinfizieren von Kasten, Wachs schmelzen etc.<br />

10. Allgemeines Werkzeug wie Hammer, Zange, Taschenmesser etc. für allgemeine Arbeiten<br />

11. Schreibzeug, Halterung am Kasten für die Stockkarten<br />

Erntegeräte<br />

1. Entdeckelungsgabel: Zum Entfernen der Wachsschicht auf der Honigwabe<br />

2. Entdeckelungsmesser: Zum Entfernen der Wachsschicht auf der Honigwabe<br />

3. Abdeckelungs-/Auffanggefäss: Auffanggefäss für Abdeckelung und Honig<br />

4. Lager und Abfüllkessel: Edelstahl oder Kunststoff (lebensmittelecht)<br />

5. Honigschleuder, tangential: Die Waben stehen tangential in einem Korb. Moderne Schleudern<br />

sind als Selbstwendeschleudern konzipert, bei alten Modellen<br />

müssen die Waben gewendet werden.<br />

6. Honigschleuder, radial: Die Waben stehen radial zum Kessel. Die Waben müssen nicht<br />

gewendet, jedoch muss während des Schleudervorgangs die<br />

Drehrichtung gewechselt werden.<br />

7. Honigsieb: Schleuderhonig enthält viele Wachspartikel,<br />

die ausgesiebt werden müssen.<br />

8. Gefäss für heisses Wasser, evtl. Heizplatte für Warmwasser<br />

9. Klärsieb: Zum Klären des Honigs<br />

10. Abfüllkessel: Zum Abfüllen des Honigs<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

15


Lösung Lernkontrolle<br />

1. Erstellen Sie eine Stückliste mit den Geräten für eine Grundausstattung zu Ihrem Beutensystem.<br />

Schweizerkasten:<br />

Imkerpfeife, Wabenzange, Einlauftrichter, Wabenknecht, Reinigungskrücke, Futtergeschirr, Stockmeissel,<br />

Bienenbürste/Gänsefeder, Wabendraht, Löttrafo, Schleier, Handschuhe, Wasserzerstäuber, kleiner<br />

Gasbrenner, allgemeines Werkzeug (Hammer, Zange, Taschenmesser etc.), Entdeckelungsgabel, Lagerund<br />

Abfüllkessel, Honigschleuder, Honigsieb, Klärsieb.<br />

Magazin:<br />

Rauchmaschine, Stockmeissel, Bienenbürste/Gänsefeder, Wabendraht, Löttrafo, Schleier, Handschuhe,<br />

Wasserzerstäuber, kleiner Gasbrenner, allgemeines Werkzeug (Hammer, Zange, Universal-Taschenmesser<br />

etc.), Entdeckelungsgabel, Lager- und Abfüllkessel, Honigschleuder, Honigsieb, Klärsieb.<br />

2. Welches Brennmaterial kann für Imkerpfeife und Rauchmaschine verwendet werden?<br />

Rippentabak, Jute, morsches Holz, Nussbaumlaub, Bienenrauch-Briketts u.a.<br />

3. Aus welchem Material müssen Lager- und Abfüllkessel bestehen?<br />

Sie müssen aus Chromnickelstahl oder Kunststoff (lebensmittelecht) bestehen.<br />

4. Füllen Sie die Tabelle aus.<br />

Name Tangentialschleuder Radialschleuder<br />

Anzahl Waben 2–6 9–36<br />

Antrieb<br />

von Hand oder elektrisch, auch mit<br />

vollautomatischer Steuerung<br />

von Hand oder elektrisch, auch mit<br />

vollautomatischer Steuerung<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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2.2 Bienenbehausungen<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen gängige Beuten und können diese benennen (Schweizerkasten, Magazinbeute,<br />

Beobachtungskasten).<br />

– Sie wissen Warmbau/Kaltbau zu unterscheiden.<br />

– Vor- und Nachteile der Beutensysteme wissen Sie abzuwägen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Kasten und Gerätschaften im Kursraum aufstellen, Unterlagen zu Kästen, Imkereikataloge,<br />

Theorie und Praxis im Bienenhaus.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 24 – 29.<br />

Info und Tipps<br />

Typ Eigenschaften Zu beachten<br />

Schweizerkasten<br />

Magazin<br />

Beobachtungskasten<br />

Er fasst 12 bis 16 hochformatige<br />

Brut waben.<br />

Er fasst 2 Honigräume.<br />

Die Waben stehen quer zum Flugloch<br />

(«Warmbau») und werden mit Deckbrettchen<br />

abgedeckt und hinten mit Fensterchen<br />

abgeschlossen.<br />

Das Volk wird von hinten bearbeitet,<br />

jede Wabe wird einzeln aus dem Kasten<br />

gehoben.<br />

Die Schweizerkasten werden üblicherweise<br />

im Bienenhaus gestapelt und eng<br />

aneinander geschoben.<br />

Es fasst pro Zarge (je nach System) 9 bis<br />

12 querformatige Brut- oder Honigwaben.<br />

Pro Volk werden je nach Volksstärke 2 bis<br />

5 Zargen aufeinander gestapelt.<br />

Die Waben stehen längs zum Flugloch<br />

(«Kaltbau»).<br />

Der Boden besteht aus einem Holzrahmen<br />

mit bienendichtem Metall- oder<br />

Kunststoffgitter. Unterhalb des Gitters<br />

kann eine Holzplatte als Schiebeboden<br />

eingeschoben werden.<br />

Magazine werden üblicherweise auf<br />

einem Freistand aufgestellt.<br />

Bewährte Magazintypen sind:<br />

Dadant-Blatt (Westschweiz,<br />

Frankreich, Italien)<br />

Zander (Deutschland, Österreich,<br />

für die Schweiz empfehlenswert)<br />

Langstroth (USA, international)<br />

Mit 1 Brut- und Honigwabe<br />

Beidseitig mit Glas- oder Kunststoffscheibe<br />

zur Beobachtung<br />

Aussendeckel wegnehmbar zur Isolation<br />

und Verdunkelung vom Volk<br />

Oberhalb des Kastens Fütterungseinrichtung<br />

Der Kasten sollte Platz für mindestens<br />

14 Brutwaben und 2 Honigräume<br />

aufweisen.<br />

Der Abstand zwischen Boden und<br />

Brutwaben sollte mindestens 2 cm<br />

betragen.<br />

Die Fluglochgrösse sollte mindestens<br />

30 cm breit und 2 cm hoch sein.<br />

Der lose Beutenboden sollte ein<br />

bienendichtes Gitter aufweisen.<br />

Die Beute sollte nach den Originalmassen<br />

gefertigt sein.<br />

Freistände mit Magazinen lassen sich<br />

schnell auf- und abbauen und eignen<br />

sich für die Wanderimkerei.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

17


Lösung Lernkontrolle<br />

1. Welche Vorteile weist der Schweizerkasten auf, welche das Magazin?<br />

Schweizerkasten:<br />

Die Volksentwicklung kann am Kastenfenster gut beobachtet werden. Dank der schmalen, hochformatigen<br />

Brutwaben wird der Honig schnell in die Honigwaben abgelagert; dadurch kann auch in mageren Honigjahren<br />

etwas Honig geschleudert werden. Im Bienenhaus stapelbar und dadurch weniger Platzbedarf.<br />

Magazin:<br />

Preisgünstig, handlich, beweglich, rationelle Beurteilung und Bearbeitung der Völker, günstig für die<br />

Wanderung<br />

2. Welche Nachteile weisen diese beiden Systeme auf?<br />

Schweizerkasten:<br />

Teurer Neupreis, schwer und unhandlich, zeitaufwändig bei Wabenumstellung, Futterkontrolle, Volkskontrolle<br />

Magazin:<br />

Im Bienenhaus nicht stapelbar, schwere Arbeit beim Abheben voller Zargen, dem Wetter ausgesetzt,<br />

Gefahr von Beschädigungen durch Tier und Mensch, Diebstahl<br />

3. Wie nennt man die Wabenanordnung im Schweizerkasten?<br />

Warmbau<br />

4. Wie viele Honigräume sollte der Schweizerkasten aufweisen?<br />

Zwei Honigräume<br />

5. Wie arbeitet man am Volk in den folgenden Kastensystemen?<br />

Schweizerkasten: von hinten<br />

Magazin:<br />

von oben<br />

6. Wie ist die Wabenanordnung im Magazin üblicherweise?<br />

Kaltbau<br />

7. Welche bewährten Magazintypen gibt es?<br />

– Dadant-Blatt<br />

– Langstroth-Flachzarge<br />

– Zander<br />

– Deutsch Normalmass<br />

– CH-Magazin (Warmbau)<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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2.3 Standort<br />

Lernziele<br />

– Sie lernen den Einfluss vom Standort der Bienenbeuten auf die Bienen kennen.<br />

– Sie wissen Elementares um die Bedeutung von Trachtgebieten und -bedingungen, Exposition der<br />

Beuten, mikroklimatische Phänomene, umgebende Landwirtschaft, Flugrichtung, Zugänglichkeit,<br />

Zufahrt für Fahrzeuge, Winterbedingungen, Windschutz, Völkerzahl pro Stand und Saisonalität.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Standorte der Kursteilnehmer vergleichen, Analyse Vor-/Nachteile derselben.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 17 – 24.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Welches ist der sicherste Weg, einen bewährten Standort zu finden?<br />

Die Übernahme eines Standortes, der sich über Jahre bewährt hat.<br />

2. Nach welcher Himmelsrichtung sollen die Fluglöcher ausgerichtet sein?<br />

Südost bis Südwest<br />

3. Wovor soll der Bienenstand im Sommer geschützt werden?<br />

Vor der heissen Mittagssonne<br />

4. Welches sind die Anforderungen ans Trachtgebiet?<br />

Pflanzenvielfalt für Pollen- und Nektarweide<br />

5. Nennen Sie je vier Vor- und Nachteile eines Bienenhauses.<br />

Vorteile: – Ersetzt Lagerraum<br />

– Kann auch bei Regen gearbeitet werden<br />

– Völker und Werkzeug sind vor Wind und Nässe geschützt.<br />

– Schutz vor Diebstahl<br />

Nachteile: – Hohe Anschaffungskosten<br />

– Baubewilligung muss eingeholt werden<br />

– Es bindet den Imker an einen Standort.<br />

– Die Völkerzahl wird durch die Hausgrösse bestimmt.<br />

6. Wie viele Völker sollten an einem Standort platziert werden?<br />

Nicht mehr als 20 Völker<br />

7. Braucht es ein Baugesuch für einen Bienenstand oder Bienenhaus?<br />

Für ein Bienenhaus braucht es ein Baugesuch, Vorschriften gemäss kantonalem und kommunalem Recht.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.1 Volksführung durchs Jahr<br />

Lernziele<br />

– Sie verschaffen sich einen Überblick über die wichtigsten Arbeiten der Volksführung im Jahreslauf.<br />

– Sie kennen die Arbeitsspitzen und verstehen, wie Völker in Bezug auf ihre Entwicklungszeiten und<br />

die wichtigsten Trachtzeiten geführt werden.<br />

– Sie lernen ein Journal/Stockkarten zu führen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: «Volksführung durchs Jahr» stellt einen Überblick dar. Zu den einzelnen Arbeiten beachten<br />

Sie die weiteren Module zur praktischen Arbeit am Volk im Laufe der Saison. Wichtig ist, diese Arbeiten<br />

in den Zusammenhang des Bienenjahres zu stellen. Ein Vorteil ist die Führung eines Journals. Eingriffe<br />

und Ereignisse mit eigenen Völkern sollten ins Kursgeschehen einbezogen werden.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 40 – 53.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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Lösung Lernkontrolle<br />

1. Nennen Sie die ungefähre Datumsangabe auf dem eigenen Stand.<br />

Hauptsächliche<br />

imkerliche Arbeiten<br />

Ungefähre<br />

Datumsangabe<br />

auf dem eigenen<br />

Stand<br />

Tracht situation<br />

Notwendiges Material,<br />

welches vorbereitet sein muss<br />

Auswinterung mit<br />

Frühjahrskontrolle<br />

Erste Hälfte März<br />

Zur Salweidenblüte<br />

Zeitungen zum Vereinigen von<br />

Völkern<br />

Schwefelschnitten oder<br />

flüssiger Schwefel aus der<br />

Druckgasflasche zur Abtötung<br />

von Schwächlingen<br />

Futterteig zur Notfütterung<br />

Reinigungsutensilien<br />

Aufbau – Wabenbau<br />

Zweite Hälfte<br />

März/Anfang April<br />

Am Besten kurz vor<br />

und beim Einsetzen<br />

der Frühtracht<br />

Drohnenbau an Brutnest<br />

Leitwachsstreifen zum Naturbau<br />

3–5 Mittelwände pro Volk<br />

Aufsatzwaben und Honigwabenmittelwände<br />

evtl. Ergänzungsfütterung<br />

Schwarmzeit<br />

Vermehrungszeit<br />

Mitte April bis<br />

Ende Juni<br />

Beginn: Während<br />

der Frühtracht<br />

Schwarmkisten<br />

Mittelwände für die Schwärme<br />

Zucker und Futtergeschirre für<br />

die Schwarmfütterung<br />

Jungvolkkästen<br />

Frühjahres-Honigernte<br />

Ende April, Mai<br />

und Juni<br />

Beim Einsetzen<br />

einer Läppertracht<br />

oder Beginn der<br />

Trachtpause<br />

Erntegeräte oder Gelegenheit,<br />

diese bei Imkerkollegen mit zu<br />

benutzen<br />

Ordnen des Wabenbaus<br />

Erste Hälfte Juni<br />

bis Ende Juli<br />

Futterwaben (sofern die<br />

verwendete Futterwabe aus<br />

dem betreffenden Volk stammt<br />

und nummeriert ist) und/oder<br />

Futtertaschen für die Zwischentrachtfütterung<br />

Sommer-Honigernte Ende Juli Beim Nachlassen<br />

der Waldtracht<br />

Erntegeräte oder Gelegenheit,<br />

diese bei Imkerkollegen mit zu<br />

benützen<br />

Völkerkontrolle Erste Hälfte August Schwefelschnitten zum Abtöten<br />

von Schwächlingen<br />

Varroabekämpfung Erste Hälfte August Säuren in vorgeschriebener<br />

Menge und Konzentration<br />

zugelassener Applikator gemäss<br />

Empfehlung ZBF<br />

Gittergeschützte Unterlage<br />

Auffütterung<br />

Einwinterung und<br />

Winterarbeiten<br />

Varroa-<br />

Winterbekämpfung<br />

August und erste<br />

Hälfte September<br />

Zweite Hälfte September,<br />

Oktober<br />

November und<br />

Dezember<br />

Kristallzucker 15 kg oder<br />

Flüssigfutter 20 kg<br />

Evtl. einengen<br />

Oxalsäure gemäss<br />

Empfehlung ZBF<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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2. Nennen Sie die Zeiten, die Imkerinnen und Imker am meisten herausfordern.<br />

– Aufbau im Frühjahr<br />

– Schwarmzeit<br />

– Honigernte<br />

– Varroabekämpfung<br />

3. Was passiert bei ungenügender Arbeit oder Unterlassung während dieser Zeiten?<br />

Aufbau im Frühjahr:<br />

Schwarmzeit:<br />

Honigernte:<br />

Varroabekämpfung:<br />

Mehr weisellose, schwache oder nicht trachtreife Völker<br />

Verlust eines Teils des Honigs, mehr abgeschwärmte oder weisellose Völker<br />

Finanzieller Verlust<br />

Abgänge von Völkern im Herbst und Winter, schwache Völker im Frühjahr,<br />

Varroafolgekrankheiten: Virenbefall, Sauerbrut. Die Stände der Umgebung werden<br />

in Mitleidenschaft gezogen.<br />

4. Bei welchen Temperaturen im Schatten können Völker (immer möglichst kurz) geöffnet werden?<br />

Wegnahme und Austausch der hintersten Waben oder von Randwaben: 9º C<br />

Blick ins Brutnest: 12º C<br />

Ganzes Volk herausnehmen: 15º C<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.2 Frühjahreskontrolle<br />

Lernziele<br />

– Sie erkennen, wenn das Volk weisellos ist.<br />

– Sie erkennen, wenn das Volk zu wenig Futter hat.<br />

– Sie erkennen, wenn das Volk Krankheitsanzeichen zeigt.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Praktische Arbeit an den Völkern, besonders Quervergleich der Völker auf einem<br />

Stand. Beurteilung und Auflösung/Vernichtung von drohnenbrütigen Völkern und Serbelvölkern.<br />

Ergänzungs- und Notfütterungsmöglichkeiten praktisch zeigen.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 58 – 62.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Auf welche Fragen muss die Frühjahreskontrolle Antwort geben?<br />

1. Wie stark ist das Volk?<br />

2. Ist es weiselrichtig?<br />

3. Hat es genug Futter?<br />

4. Ist es gesund?<br />

5. Hat es aus eigener Kraft den Boden gesäubert?<br />

2. Wann ist der ideale Zeitpunkt für die Frühjahreskontrolle, bezogen auf:<br />

a die Temperatur?<br />

b den Trachtkalender?<br />

c das Datum (Halbmonat)?<br />

a Bei mindestens 12º C, an einem Flugtag<br />

b Zur Salweidenblüte<br />

c Zweite Hälfte Februar, erste Hälfte März<br />

3. Woran sehen Sie, dass das Volk eine Königin hat?<br />

An offener Brut<br />

4. Woran erkennen Sie den Futtermangel eines Volkes?<br />

Im Schweizerkasten: Beim Öffnen des Volkes sind die Futterkränze nahezu verschwunden.<br />

Beim Magazin: Blick von oben auf die Waben, es sind keine Futterkränze mehr sichtbar.<br />

5. Wie kann Notfutter gereicht werden?<br />

Futterwaben: An eine mit Bienen besetzte Wabe anschieben, ab 9º C. Nur Futterwaben verwenden,<br />

welche zu einem früheren Zeitpunkt dem betroffenen Volk entnommen wurden und<br />

nummeriert sind.<br />

Zuckerwasser: von oben<br />

Futterteig: von oben<br />

6. Welche Temperaturen müssen bei einer Notfütterung herrschen?<br />

Futterteig ab 5º C<br />

Futterwaben ab 9º C<br />

Zuckerwasser ab 10º C<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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7. Was halten Sie von einer Reizfütterung mit Flüssigfutter im frühen Frühling?<br />

Davon ist prinzipiell abzusehen.<br />

8. Nennen Sie die drei Vorteile des Einengens kombiniert mit der Frühjahreskontrolle.<br />

1. Verhinderung verschimmelter Waben: Es sind nur Waben im Volk, die mehr oder weniger mit Bienen<br />

besetzt sind.<br />

2. Wichtig: Es entsteht Raum für neuen Wabenbau, im Schweizerkasten soll der Platz vorbereitet werden<br />

für vier Waben: Eine Drohnenwabe und 3–5 Mittelwände.<br />

3. Entwicklungsfortschritte und -rückschritte sind gut sichtbar.<br />

9. Was tun Sie bei folgenden abnormen Zuständen:<br />

a Keine Eilage, keine Brut?<br />

b Buckelbrut?<br />

c Schwäche, Volk besetzt weniger als vier Waben im Schweizermass?<br />

a Vereinigen oder eine Königin einweiseln, vorausgesetzt, das Volk ist stark genug<br />

(besetzt mindestens 6 Waben).<br />

b Abtöten, oder wenn das Volk noch sehr stark ist, evtl. mit einem anderen starken Volk vereinigen. Nicht<br />

vor dem Stand abwischen (Gefahr von Krankheits- und Parasiten-Verschleppung).<br />

c Abschwefeln<br />

10. Welche Argumente sprechen für oder gegen…<br />

…die Vereinigung mit anderen Völkern?<br />

Pro:<br />

Mit einer Vereinigung kann versucht werden, aus zwei oder drei kleinen, aber gesunden Völkern<br />

ein brauchbares Volk zu machen. Der Erfolg ist aber sehr zweifelhaft.<br />

Achtung: Schwächlinge abschwefeln, nicht vereinigen!<br />

Kontra: Es besteht die Gefahr einer Verschleppung von Krankheiten.<br />

…das Abwischen beim Stand?<br />

Pro: –<br />

Kontra: Es besteht die Gefahr einer Verschleppung von Krankheiten. Die abgewischten, alten Bienen<br />

bringen keine substanzielle Verstärkung der anderen Völker.<br />

…die Abschwefelung?<br />

Pro:<br />

Schwächlinge bringen ausser Arbeit und Kosten nichts. Im Interesse eines gesunden<br />

Bienenbestandes dürfen keine Schwächlinge toleriert werden.<br />

Kontra: Verlust eines Volkes<br />

11. Was tun Sie mit den folgenden Waben, die bei der Frühjahreskontrolle anfallen:<br />

a Futterwaben und Leerwaben gesunder Völker?<br />

b verkotete Waben/graue Waben/Waben aus abgestorbenen oder schwachen Völkern?<br />

c Waben mit Buckelbrut?<br />

a In den Wabenschrank oder in einen Kasten hängen, sortiert nach Alter, immer mit der Volksnummer<br />

angeschrieben. Nur sehr schöne Waben aufbewahren.<br />

b Sofort im Dampfwachsschmelzer oder später im Sonnenwachsschmelzer einschmelzen. Der Dampfwachsschmelzer<br />

verarbeitet auch Waben, die voll mit Futter sind! Achtung: Mit dem Auslecken lassen in<br />

den Völkern oder noch schlimmer im Freien können Krankheiten verbreitet werden. Deshalb wird davor<br />

dringend abgeraten. Zusätzlich kann Räuberei gefördert werden.<br />

c Sofort einschmelzen oder einfrieren, bis der Sonnenwachsschmelzer in Betrieb ist.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.3 Aufbau – Wabenbau<br />

Lernziele<br />

– Sie können Ihre Völker dem Entwicklungsrhythmus entsprechend im Frühjahrsaufbau unterstützen.<br />

– Sie können Unterschiede in der Volksstärke beurteilen und wissen, wie in Problemsituationen<br />

verfahren werden kann.<br />

– Sie kennen die praktischen Arbeiten für die Wabenbauerneuerung, insbesondere die Umstellung<br />

des Wabenbaus im Schweizerkasten.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Praktische Arbeit an den Völkern. Arbeit mit Stockkarten; diese dokumentieren die Entwicklung<br />

der Völker seit dem Herbst des Vorjahres (Beispiel einer Stockkarte im geschützten Bereich<br />

auf www.vdrb.ch). Vergleichende Beurteilung der Volksstärke und Vergleich der unterschiedlichen<br />

Entwicklungsrhythmen. Aussagekräftiges Waagvolk betrachten. Völkerführung bei andauerndem<br />

Schlechtwetter besprechen. Blick auf die Qualität des Wabenbaus und praktisches Üben der Wabenbauerneuerung.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 57 – 68 und Band 2, Seiten 51 – 56.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Füllen Sie die Tabelle zum Volksaufbau aus. *<br />

Name<br />

Drohnenwabe<br />

und Baurahmen<br />

Mittelwände<br />

Honigrahmen<br />

Zeitpunkt Wenn der Bautrieb erwacht Drohnenwabe ausgebaut<br />

und bestiftet<br />

Anzahl 1–2 3–5<br />

Im Magazin, eine Zarge<br />

Bei anstehender Frühtracht.<br />

Wenn bereits Nektar eingetragen<br />

wird<br />

1–2<br />

* Eine bebrütete Honigwabe hat in einem Honigraum nichts zu suchen.<br />

2. Wie viele Mittelwände erhält der 1. Honigraum? Wie ist die Anordnung?<br />

Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

Wenn der richtige Zeitpunkt zum Aufsetzen gewährt wird, spielt die Anzahl der Mittelwände und die Anordnung<br />

im Honigraum keine Rolle. Bei guter Tracht ist ein ganzer Aufsatz voll Mittelwände innert Tagen<br />

ausgebaut.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3. Wie viele Mittelwände erhält der 2. Honigraum? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

In der Regel erhält er keine Mittelwände, denn nur bei starker, anhaltender Tracht würden diese ausgebaut.<br />

4. Was ist eine Drohnenwabe und welche Funktion hat sie?<br />

Auf der Drohnenwabe konzentriert sich die Drohnenbrut. Sie steuert die Bienen, dass diese auf den<br />

Brutwaben weniger Drohnenzellen bauen.<br />

Sie dient auch als Schwarmbarometer. Solange die Bienen bauen, ist das Volk nicht in Schwarmstimmung.<br />

Kann als «Wachsquelle» genutzt werden, d.h. zum Aufbau eines Vorrats an unbelastetem eigenem Wachs.<br />

5. Was ist vom Drohnenschnitt zu halten?<br />

Der Drohnenschnitt gehört zu jeder alternativen Varroabekämpfung.<br />

6. In welcher Anordnung zur Brut und zur Fensterwabe wird die Drohnenwabe gesetzt?<br />

Die Drohnenwabe wird immer anschliessend ans Brutnest gesetzt, nach Möglichkeit nicht als<br />

Fenster wabe, da die Drohnenbrut bei Kälterückschlägen am ehesten vernachlässigt wird und so ein<br />

Krankheitsrisiko darstellen würde. Im Mai kann die Drohnenwabe auch ans Fenster gesetzt werden, wo die<br />

Bautätigkeit leicht sichtbar ist.<br />

7. Warum sollte die Umstellung vor dem längsten Tag erfolgen, d.h. frühestens sobald alle<br />

Mittelwände im Brutraum ausgebaut sind?<br />

Das Volk sollte die Mittelwände nicht nur ausgebaut, sondern an zentralerer Stelle im Brutnest soweit<br />

bebrütet und benutzt haben, dass sie für den Wintersitz in Frage kommen.<br />

Rückt man die ausgebauten noch jungen, ehemaligen Mittelwände erst im Herbst um zwei oder drei<br />

Stellen nach vorne, zertrennen sie den Wintersitz, der teils auch auf die nach hinten gezogenen, alten<br />

Waben zu liegen kommt.<br />

Folge: Das Volk sitzt mit getrenntem Wintersitz weit hinten.<br />

8. Wann müssen Waben aussortiert werden?<br />

Faustregel: Wenn der Schatten einer hinter die Wabe gehaltenen Hand nicht mehr durch den Wabenbau<br />

sichtbar ist, normalerweise nach spätestens drei Jahren.<br />

9. Wie bringt man Waben am besten aus dem Sitz des Volkes heraus?<br />

Einengen im Herbst und Frühjahr: Entfernen alter Futterwaben.<br />

Auslecken lassen alter Waben hinter dem Fenster (im Frühjahr).<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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10. Was können die Gründe sein, wenn ein Volk wenig baut und nicht stark genug ist?<br />

– Hungerphasen, schlechte Tracht<br />

– Durch Königin bedingtes Problem, Alter, mangelnde Fruchtbarkeit<br />

– Krankheitsdruck<br />

– Mangelnde Vitalität der Bienen<br />

11. Wie verfahren Sie während der Frühtracht mit einem schwachen Volk?<br />

Abschwefeln<br />

12. Was passiert, wenn Sie mit der Entwicklung des Volkes nicht Schritt halten?<br />

«Ich bin zu langsam»: Entwicklungsbegrenzung, oft recht schneller Ausbruch der Schwarmlust.<br />

«Ich bin zu schnell»: Unterkühlung der Brut, Entwicklungsdämpfer.<br />

Fazit: Ich halte in dieser herausfordernden Zeit Schritt mit meinen Völkern. Ich bereite das erforderliche<br />

Material für den Aufbau vorher vor und halte mir so Zeit frei für eine angepasste Völkerführung.<br />

13. Wie verwenden Sie braune oder nur teilweise ausgebaute Mittelwände?<br />

Einschmelzen<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

27


3.4 Brutkontrolle<br />

Lernziele<br />

– Sie wissen, wie Sie bei jedem Eingriff ins Volk die Brut in ihren Stadien beurteilen können.<br />

– Sie können die Eier und die junge Brut erkennen und wissen, wo sie diese am ehesten finden.<br />

– Sie eignen sich ein Bild an hinsichtlich Brutmenge, Geschlossenheit und Gesundheit der Brut.<br />

– Sie lernen aus dem Brutbild Schlüsse zu ziehen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Praktische Arbeit an den Völkern. Waben mit Brutbildern und Weiselzellen herumzeigen.<br />

Bilder gesunder, normaler Brut besprechen. Gelegenheit geben, die Brutstadien anzusehen. Gemeinsam<br />

beurteilen.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 69, 141– 142, Band 2, Seite 69 und Band 3, Seite 10.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Nennen Sie die drei Brutstadien, die Sie bei jedem raschen Blick ins Brutnest prüfen und wie viele<br />

Tage diese Stadien bei der Arbeiterinnenbrut währen.<br />

Eier:<br />

3 Tage<br />

Offene Brut: 5 Tage<br />

Geschlossene Brut: 13 Tage<br />

2. Was können die folgenden Beobachtungen bedeuten?<br />

Keine Eier: Weisellosigkeit, Königin legt (noch) nicht, Hunger, Winter<br />

Keine offene Brut: Hunger (auch Pollenhunger), königinnenbedingter Brutunterbruch, Ende der Brutsaison<br />

Keine verdeckelte Brut: Jungkönigin bei erster Eilage<br />

Kein geschlossenes Brutnest: Sauerbrutverdacht! Alte Königin/Krankheit/verhonigte Brutwaben<br />

3. Welches Brutstadium wird von den Bienen nicht gepflegt und ist auffallend oft wenig von Bienen<br />

besetzt?<br />

Tipp: Wenn Sie nach diesem Stadium suchen, schauen Sie zuerst auf die bienenfreien Flächen inmitten einer<br />

sonst gut mit Bienen besetzter Wabe!<br />

Eier<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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4. Was sagen diese Bilder aus?<br />

a Brut einer Afterkönigin<br />

Das Volk ist schon länger weisellos.<br />

b Löchriges Brutnest<br />

Sauerbrutverdacht! Fehlende Balance im Volk,<br />

Krankheitsdruck, Kalkbrut u.a. Inzuchtschädigung.<br />

c Spielnäpfchen<br />

Der Schwarmtrieb erwacht.<br />

d Brut einer drohnenbrütigen Königin<br />

Die Königin hat eine Legestörung oder ihr<br />

Spermavorrat ist erschöpft.<br />

e Schwarmzellen<br />

Wird die Made gefüttert: Das Volk will schwärmen.<br />

f<br />

Nachschaffungszellen<br />

Das Volk hat die alte Königin verloren und zieht<br />

eine neue nach.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.5 Honigernte<br />

Lernziele<br />

– Sie können das qualitativ hoch stehende Lebensmittel Honig korrekt ernten.<br />

Stichworte: Reifezustand, verdeckelte Honigwaben, Stossprobe, Honig abdeckeln, schleudern,<br />

sieben, abschäumen, abfüllen, Hygiene.<br />

– Sie erlernen den Gebrauch von Honigerntegeräten und Werkzeugen.<br />

– Sie erarbeiten Basiswissen im Bereich Honigpflege/-verarbeitung (Lagerung, Klärung, Abschäumen,<br />

Cremehonig, Abfüllen), Honigverkauf.<br />

– Sie kennen das Goldsiegelprogramm und wissen um die Qualitätsanforderungen (auch lebensmittelgesetzlich<br />

vorgeschriebene).<br />

– Materialkunde: Gefässe, Kessel und Gebinde.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Schwerpunkt praktische Arbeit im Bienenhaus, auf dem Bienenstand, im Schleuderraum.<br />

Arbeit mit der Checkliste für die Qualitätskontrolle für das Honig-Qualitätssiegel-Programm von<br />

apisuisse.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 83 – 92, 150 und Band 4, Seiten 11 – 21.<br />

Info und Tipps<br />

Ursache<br />

Honigernte während einer Tracht<br />

Unverdeckelte Waben ohne «Stossprobe» oder<br />

Refraktometertest geerntet<br />

Honig zum Abschäumen offen stehen lassen<br />

Honig bei Raumtemperatur und hell lagern<br />

Unhygienischer Schleuderraum mit<br />

Fremdgerüchen<br />

Zu hoher Wassergehalt<br />

Honig beim Schleudern nicht fachgerecht gesiebt<br />

Bei Honigwabenentnahme aus dem Volk zu viel<br />

Rauch verwendet<br />

Auswirkungen<br />

Unreifer Honig mit zu hohem Wassergehalt<br />

beginnt zu gären (Fermentation)<br />

Wassergehalt im Honig steigt rasch<br />

(hygroskopisch) über den empfohlenen Wert<br />

Blütenhonig verfärbt sich bei der Lagerung braun<br />

Honig mit Fremdgeruch (untypischer<br />

Honig geruch)<br />

Honig trennt sich in zwei Schichten,<br />

Gärungs gefahr<br />

Fremd- und Wachsteile im Honig<br />

Honig mit Rauchgeschmack<br />

Info: Honigernte<br />

Vor der Ernte den Wassergehalt prüfen: Stossprobe (Wassergehalt maximal 18,5%).<br />

Behandlung von Honig und die Erhaltung der Qualität:<br />

Je niedriger der Wassergehalt des Honigs ist, desto haltbarer ist er. Qualitätshonig darf höchstens 18,5%<br />

Wasser enthalten. Der Wassergehalt des Honigs wird mit einem geeichten Refraktometer gemessen.<br />

Die Erntefähigkeit kann auch mit Hilfe der Stossprobe abgeschätzt werden.<br />

Der reife Honig wird in einer gereinigten Schleuder ohne zusätzliche Erwärmung geschleudert. Am<br />

besten werden die Waben direkt nach der Entnahme aus den Bienenvölkern geschleudert. Der Honig<br />

fliesst durch ein Sieb in einen sauberen Behälter. Das Sieb hält unerwünschte Fremdpartikel wie<br />

beispielsweise Wachs zurück. Pollen dagegen dürfen nicht entfernt werden. Deshalb darf die Maschenweite<br />

bei mehreren Siebstufen nicht kleiner als 0,2 mm sein.<br />

Info: Richtlinien für das Etikettieren von Honig<br />

www.vdrb.ch – Rubrik Downloads – Honigqualität<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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Info: Honig-Qualitätssiegel-Programm<br />

Die Imkerinnen und Imker sind Hersteller von Lebensmitteln. Die Gesetzgebung im<br />

Bereich Lebensmittel überträgt dem Produzenten die Verantwortung für die gute<br />

Herstellungspraxis auf seinem Betrieb und die Qualität seiner Produkte. Um dieser<br />

Verantwortung gerecht zu werden, braucht es eine stetige fachliche Weiterbildung. Die<br />

Selbstkontrolle ist das Qualitätssicherungssystem, das Imkerinnen und Imker auf ihrem<br />

Betrieb durchführen und das hilft, die Herstellung und die Qualität der Erzeugnisse unter<br />

Kontrolle zu halten.<br />

Diese Vorschriften gelten für alle Imker<br />

Was machen Siegelimker mehr?<br />

Honig darf höchstens 21% Wasser enthalten. Wassergehalt des Honigs ist max. 18,5%.<br />

Honig darf nicht übermässig erhitzt werden,<br />

er muss reif gewonnen werden. Die Waben<br />

müssen brutfrei sein. Er muss gesiebt werden,<br />

aber Pollen dürfen nicht entfernt werden<br />

(Sieb > 0,2 mm).<br />

Die «Gute Herstellungs-Praxis» ist ein Begriff<br />

der Produktehaftung und -herstellung.<br />

Produkte sollen nach neuesten Erkenntnissen<br />

hergestellt werden, um die Sicherheit des<br />

Konsumenten sicherzustellen.<br />

Die Pflicht zur Selbstkontrolle ist einer der<br />

wichtigsten Grundsätze des schweizerischen<br />

Lebensmittelrechts. Sie gilt für alle, die<br />

Lebensmittel herstellen, behandeln, abgeben,<br />

einführen oder ausführen.<br />

Die Pflicht zur Selbstkontrolle beinhaltet auch<br />

die Pflicht zur Dokumentation der Herstellung<br />

und der Ernte.<br />

Erlaubt sind nur Arzneimittel, die SwissMedic<br />

zugelassen hat. Das ZBF empfiehlt aber nur<br />

einen Teil der erlaubten Arzneimittel!<br />

Es dürfen nur lebensmittelechte Geräte und<br />

Lagergefässe verwendet werden.<br />

Lagern nur in Chromstahl und spez.<br />

Kunststoffkesseln (oder Gläsern).<br />

Er verpflichtet sich schriftlich, die<br />

Qualitäts vorschriften des Reglements<br />

einzuhalten.<br />

Selbstkontrolle wird mit dem apisuisse-<br />

Formular geführt (www.vdrb.ch –<br />

Rubrik Downloads – Formulare).<br />

Es werden von jedem Warenlos zwei Rückstellmuster<br />

zu 250g bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

gelagert, wovon eines zur <strong>VDRB</strong><br />

Verbandsanalyse gratis einzogen werden<br />

kann.<br />

Für Siegelimker gilt: NUR vom ZBF empfohlene<br />

Arzneimittel sind erlaubt! Varroa und<br />

Wachsmotten werden nur mit empfohlenen<br />

Mitteln bekämpft (www.vdrb.ch – Rubrik<br />

Links – Gesetze und Verordnungen).<br />

Honig wird dunkel und kühl gelagert.<br />

25% der Brutwaben werden jährlich erneuert,<br />

damit sie hell bleiben. Bebrütete Honigwaben<br />

werden im Folgejahr ersetzt.<br />

Bienen werden nur mit eigenem Honig<br />

gefüttert.<br />

Zwischentrachtfütterung nur mit<br />

Futterwaben, Maische oder Teig<br />

(14 Tage Wartezeit bei Flüssigfütterung)<br />

Mindestens zwei Weiterbildungen pro Jahr<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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Info: Honiglagerung<br />

Honig mit einem Wassergehalt zwischen 15 % und 18% kristallisiert optimal aus. Honig mit weniger<br />

als 15% Wasser ist sehr zähflüssig und schlecht streichbar. Er kristallisiert sehr hart aus. Bei der Kristallisation<br />

von Honig mit mehr als 18,5% Wassergehalt bilden sich oft zwei Schichten: Eine kandierte und<br />

eine flüssige. Der Wassergehalt in der flüssigen Schicht ist höher als im kristallisierten Bereich, so dass<br />

die Gefahr einer Gärung besteht. Gärender Honig ist nicht handelsfähig, kann aber je nach Zustand zu<br />

Backzwecken verwendet werden. Er darf nicht den Bienen verfüttert werden.<br />

Quelle: Website Zentrum für Bienenforschung www.agroscope.admin.ch/imkerei<br />

Info: Lagergefässe<br />

Behälter für den Konsum: Glas oder lebensmittelechter Kunststoff<br />

Behälter für Lagerung: Chromnickelstahl oder lebensmittelechter Kunststoff<br />

Die Behälter von Honig müssen vor allem luft- und wasserdicht sein, damit keine Luftfeuchtigkeit<br />

eindringen kann.<br />

Als Behälter für den Konsum eignen sich am besten Gläser mit Twist-off-Deckel, aber auch Behälter<br />

aus lebensmittelechtem Kunststoff sind akzeptabel. Kartondosen mit Paraffinbelag sind vom Lebensmittelgesetz<br />

her verboten, weil Paraffin giftige Substanzen enthält. Für den Handel und die Lagerung<br />

in Grossbehältern sind nur Chromnickelstahl und lebensmittelechter Kunststoff geeignet. Ungeeignet<br />

sind Kessel aus Aluminium, verzinkte Gefässe und solche, die innen mit einer Farbschicht versehen sind.<br />

Die Farbe könnte Giftstoffe abgeben. Behälter aus Weissblech dürfen nur verwendet werden, wenn sie<br />

absolut rostfrei sind. Bei Neuanschaffungen sollten keine Kessel aus Weissblech gekauft werden.<br />

Quelle: Website Zentrum für Bienenforschung www.agroscope.admin.ch/imkerei<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wann kann in den Flachlandregionen Honig geerntet werden?<br />

Blütenhonig:<br />

Ende Mai bis Mitte Juni<br />

Sommerhonig: Juli bis Anfang August<br />

2. Wann ist Honig reif?<br />

Die Honigwaben sind verdeckelt. Der Honig spritzt bei Stossprobe nicht aus den Waben.<br />

3. Warum darf unreifer Honig nicht geerntet werden?<br />

Unreifer Honig hat zu viel Wasser und gärt schnell.<br />

4. Wann darf kein unverdeckelter Honig geerntet werden?<br />

Während einer guten Tracht, z.B. während der Rapsblüte<br />

5. Nennen Sie geeignete Räume, welche als Schleuderraum benützt werden können.<br />

Raum im Bienenhaus, Waschküche oder ein mit Fliesen ausgekleideter Heizungs- oder Luftschutzraum.<br />

Raum darf keine Fremdgerüche aufweisen.<br />

6. Worauf ist beim Schleuderraum besonders zu achten?<br />

Geruchsfrei, trocken, sauber und bienendicht. Der Raum soll wenn möglich über fliessendes Wasser und<br />

elektrischen Strom verfügen.<br />

7. Wie wird der Honig ohne grosse Qualitätseinbusse mehrere Jahre optimal gelagert?<br />

– Richtiges Gefäss, vorzugsweise Glas, Chromnickelstahl oder lebensmittelechter Kunststoff<br />

(luftdicht verschlossen)<br />

– Kühl: 10° C – max. 16° C, möglichst geringe Temperaturschwankungen während des ganzen Jahres<br />

– Dunkel<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.6 Zwischentrachtpflege<br />

Wabenbauumstellung – Futtervorrat, Fütterung, Futter- und Brutkontrolle, Räuberei<br />

Lernziele:<br />

– Sie kennen Vor- und Nachteile von Gesamtbauerneuerung oder Umstellung des Wabenbaus.<br />

– Den Futtervorrat eines Volkes können Sie rationell abschätzen<br />

(Futterkontrolle, Futterkranzkontrolle).<br />

– Die verschiedenen Futterarten und Futtergeschirre kennen Sie.<br />

– Sie kennen die Gefahren beim Einsatz von Futterwaben.<br />

– Sie kennen die Gründe für Räuberei und wissen diese zu vermeiden.<br />

– Sie wissen, wann und wie eine Notfütterung durchgeführt werden muss.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Bei der Jungvolkbildung und der Sommerpflege der Leistungsvölker in verschiedenen<br />

Kursteilen auf die Grundversorgung der Völker achten, praktische Arbeit an den Völkern. Verschiedene<br />

Futtergeschirre und Futterarten vor Ort.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch Band 1, Seite 68, 90, 95 – 99, 114.<br />

Methodischer Hinweis<br />

Vom Zeitpunkt her drängt sich die Wabenbauumstellung auf siehe 3.3 Aufbau/Wabenbau, Seite 25.<br />

Infos und Tipps<br />

Ursache<br />

Alte Futterwaben vor dem Bienenhaus<br />

auslecken lassen<br />

Verschüttetes Zuckerwasser nicht sofort<br />

aufputzen<br />

Bienenvolk überwintert auf Waldhonig<br />

Volk ist weisellos oder zu schwach<br />

Nach der Ernte wird zu rasch und zu viel<br />

aufgefüttert<br />

Späte, starke Waldtracht<br />

Nach dem Abräumen des Honigaufsatzes wird<br />

nicht sofort gefüttert<br />

Nach dem Einengen nur verdeckelte Futterwaben<br />

und Pollenwaben im Volk belassen<br />

Auswirkungen<br />

Bewirkt Räuberei, Verschleppen von<br />

Bienenkrankheiten<br />

Räuberei wird gefördert<br />

Ruhrgefahr bei längeren Kälteperioden<br />

Das Bienenvolk nimmt das Futter nicht oder<br />

ungenügend auf<br />

Der Brutraum «verhonigt» und für die Brut ist<br />

kein Platz mehr vorhanden<br />

Kein Platz für Winterbrut, schlechter Wintersitz,<br />

Gefahr von Ruhr bei langer Kälteperiode<br />

Massnahme: Volle, mit Waldhonig gefüllte Brutwaben<br />

werden geschleudert und müssen durch<br />

leere Brutwaben ersetzt werden.<br />

(Achtung Siegelimker!)<br />

Bienen sind hungrig, werden aggressiv und<br />

rauben Nachbarvölker aus<br />

Bienenvolk verhungert im Winter/Frühjahr bei<br />

kalter Witterung<br />

1. Wann ist der beste Zeitpunkt für die Wabenbauumstellung oder die Wabenbauerneuerung?<br />

Nach der Frühjahresernte bis Ende Juni<br />

2. Mit welchen Arbeiten kann die Wabenbauumstellung kombiniert werden?<br />

– Schwarmkontrolle<br />

– Ablegerbildung<br />

– Kontrolle des abgeschwärmten Volkes<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3. Welche Vorteile bringt die Gesamtbauerneuerung?<br />

Neues Wabenmaterial, reduzierter Krankheitsdruck, kontrollierter Wachskreislauf, weniger Störungen<br />

über drei Jahre, evtl. neue Königin<br />

4. Wie gross ist der Nahrungsbedarf eines Bienenvolkes im Frühling pro Woche?<br />

Etwa 1 kg<br />

5. Wie gross muss der Frühjahrshonigvorrat sein, dass sich eine Zwischentrachtfütterung erübrigt?<br />

Mindestens 6 kg. Bei gutem Trachtangebot, z.B. Buntbrache, Waldbeeren.<br />

6. Welche Möglichkeiten haben Sie zur Notfütterung bei andauerndem Schlechtwetter?<br />

– Fütterung mit Futterwaben. Nur Futterwaben verwenden, die aus dem entsprechenden Volk stammen<br />

und nummeriert sind.<br />

– Fütterung mit Futterteig<br />

Bei entferntem Honigraum:<br />

– Futtertasche mit Maische<br />

– Flüssigfütterung<br />

Wartefrist: Zwei Wochen für erneutes Aufsetzen des Honigraumes<br />

7. Wann besteht die Gefahr von Räuberei?<br />

Räuberei wird meist von einem vorausgehenden Fehler des Imkers ausgelöst.<br />

– Nie Waben im Freien zum Auslecken aufhängen<br />

– Flugloch ist nicht der Volksstärke angepasst.<br />

– Honig- und Futterwabenschrank sind nicht bienendicht.<br />

– Weisellose Völker<br />

8. Wie kann man Räuberei bekämpfen?<br />

– Flugloch derart verschliessen, dass jeweils nur eine Biene durchschlüpfen kann.<br />

– Beraubtes Volk an einen mindestens 3 km entfernten Standort verstellen.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.7 Arbeiten nach der Sommertracht<br />

Lernziele<br />

– Sie können den Zeitpunkt der Sommertrachternte richtig bestimmen.<br />

– Sie wissen, dass sich eine späte Varroabekämpfung negativ auf den Aufbau starker und gesunder<br />

Winterbienengenerationen auswirkt.<br />

– Sie können die Volksstärke abschätzen und entscheiden, ob dieses überwinterungswürdig ist.<br />

– Sie können den Vorrat abschätzen und den Nahrungsbedarf berechnen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Praktische Arbeit an den Völkern. Stockkarten, die den Verlauf des Jahres wiedergeben<br />

(Beispiel einer Stockkarte im geschützten Bereich auf www.vdrb.ch). Aussagekräftiges Waagvolk,<br />

welches das Abflauen der Tracht zeigt. Ergebnisse der apistischen Beobachtungsstationen der letzten<br />

zehn Jahre, die dokumentieren, ob im August noch Tracht erwartet werden kann. Vergleiche zwischen<br />

den Völkern hinsichtlich der Kontrollpunkte.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 91 – 99.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wie setzen Sie den Zeitpunkt der Sommertrachternte an:<br />

a Im Bezug auf die Tracht?<br />

b Im Bezug auf den Aufbau starker Winterbienengenerationen?<br />

c Im Bezug auf die Varroabelastung?<br />

a Am besten beim Ausklingen und nicht bei völlig beendeter Tracht, die Ernte und Kontrolle gehen viel<br />

ruhiger, die Völker sind sanfter.<br />

b So früh wie möglich, damit die Winterbienen nicht die Hauptarbeit der Zuckerfutterverarbeitung<br />

übernehmen müssen. Sie brauchen ihre Kräfte für Überwinterung und Frühjahrsaufbau.<br />

c Kein Warten auf den letzten Tropfen Honig und schon gar kein Hungern lassen der Völker. Auf den rasch<br />

sich vermindernden Brutkreisen vermehrt sich sonst die Varroa sehr rasch und die Völker erleiden eine<br />

irre versible Schädigung.<br />

«Ein gesundes, vitales Volk im nächsten Frühjahr ist mindestens ebenso viel wert wie sein gesamter<br />

Jahreshonigertrag.»<br />

2. Welches sind die Arbeitsschritte bei der Sommertracht-Ernte?<br />

– Alle Honigwaben herausnehmen, Bienen abklopfen und abwischen<br />

– Honigwaben in schliessbare Transportkiste einhängen<br />

– Volk möglichst rasch schliessen und sich beruhigen lassen<br />

3. Was ist besser: Eine späte Sommertracht-Ernte oder eine frühzeitige Varroabekämpfung?<br />

An den meisten Orten kann auf diese geringe Menge Honig zu Gunsten einer frühen Varroabekämpfung<br />

verzichtet werden.<br />

4. Nennen Sie die sechs Fragen, welche vor dem Auffüttern beantwortet werden müssen.<br />

1. Ist das Volk weiselrichtig?<br />

2. Ist die Brut gesund?<br />

3. Wie gross ist der Futtervorrat?<br />

4. Können alte oder schlechte Waben entfernt werden?<br />

5. Müssen nach starker, später Waldtracht volle Brutwaben durch leere ersetzt werden<br />

(Platz zum Brüten geben)?<br />

6. Muss ein Volk noch umgeweiselt werden?<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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5. Nennen Sie die Arbeitsschritte nach dem Abräumen.<br />

– Teilweise auffüttern<br />

– Varroabekämpfung<br />

– Fertig auffüttern<br />

– Herbstkontrolle<br />

6. Wie viel Zuckerwasser soll pro Volk im Spätsommer gefüttert werden?<br />

15 – 20 kg, abhängig vom Beutentyp, vom Versorgungsgrad und den klimatischen Bedingungen.<br />

7. Welche Unterschiede gibt es zwischen dem fertigen Futtersirup aus dem Fachhandel oder dem<br />

selbst hergestellten aus Kristallzucker?<br />

Gekaufter Futtersirup ist konzentrierter, teurer, aber es entfällt Arbeit.<br />

8. Nach der Honigernte sind zwei Schritte fällig – die Säurebehandlung und das Auffüttern.<br />

Welcher kommt zuerst?<br />

Zuerst einen Kessel Futter geben, das beruhigt die Bienen.<br />

9. Wann soll aufgefüttert werden?<br />

Sofort nach der Honigernte bis Mitte September. Wegen Räubereigefahr abends und bei allen Völkern<br />

gleichzeitig.<br />

10. Wann soll die erste Behandlung gegen die Varroamilbe durchgeführt werden?<br />

Ende Juli/Anfang August<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.8 Einengen, Einwinterung und Winterkontrollen (inkl. Einengen im Frühjahr)<br />

Lernziele<br />

– Sie verstehen die Bedeutung des Einengens.<br />

– Sie kennen die Argumente für das Einengen im Herbst und im Frühjahr.<br />

– Sie können die Volksstärke abschätzen und ein Volk bei der Einwinterung einfach bewerten.<br />

– Sie wissen um die umstrittene Frage des Eindeckens von Bienenvölkern.<br />

– Sie kennen Mäuseschutzvorrichtungen.<br />

– Sie kennen die Winterarbeiten, wie Futterwaben sortieren, Waben ausscheiden/verwerten und die<br />

periodische Winterkontrolle an den Völkern.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Praktische Arbeit an den Völkern. Arbeit mit Stockkarten (ein Beispiel finden Sie im geschützten<br />

Bereich auf www.vdrb.ch). Wärmehaushalt der Bienenvölker im Winter und Aufbau der<br />

Wintertraube repetieren.<br />

PowerPoint Präsentation (online im geschützten Bereich auf www.vdrb.ch).<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 100 – 102 und Band 2, Seiten 74 – 76.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. In welchem Teil des Kastens soll der Wintersitz liegen?<br />

Im fluglochnahen Teil des Kastens<br />

2. Welche Waben bevorzugen die Bienen für den Wintersitz?<br />

Alte Waben<br />

3. Welche Auswirkungen hat ein zu spätes Ordnen des Wabenbaus?<br />

Der Wintersitz kann nach hinten ans Fenster gezogen und getrennt werden.<br />

4. Auf wie vielen Waben überwintert ein Volk?<br />

Auf fünf bis zehn Waben im Schweizerkasten<br />

5. Nennen Sie Gründe für das Einengen<br />

a im Spätherbst.<br />

b im Frühjahr.<br />

a Kein Schimmel auf den Futterwaben<br />

b Platz schaffen für Mittelwände<br />

6. Wie geht das Einengen im Herbst vor sich?<br />

– Unnötige Waben entfernen<br />

– Bienen abwischen<br />

– Volk schliessen<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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7. Warum ist es nicht nötig, das Volk einzudecken?<br />

– Die Wintertraube isoliert sich selber ausreichend.<br />

– Wenn weniger lange Brut gepflegt wird, gehen die Bienen mit ihrem Vorrat besser um.<br />

8. Wie hoch und wie breit soll das Flugloch höchstens sein, damit keine Mäuse eindringen können?<br />

7 mm hoch, die Breite den effektiven Flugbewegungen anpassen.<br />

9. Zählen Sie die wichtigen Winterarbeiten auf.<br />

1. Periodische Standkontrollen<br />

2. Rahmen drahten<br />

3. Winterbehandlung mit Oxalsäure<br />

4. Gerätschaften für das nächste Jahr vorbereiten<br />

5. Honig vermarkten<br />

10. Worauf achten Sie bei der Winterkontrolle?<br />

1. Sind die Fluglöcher offen und frei?<br />

2. Stört etwas die Winterruhe der Bienen?<br />

3. Höre ich das Summen der Bienen im Kasten?<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.9 Spezialitäten beim Imkern mit dem Magazin<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen die wichtigsten Unterschiede in der Betriebsweise der beiden Beutentypen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Praktische Arbeit an den Völkern.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 49 – 53, 75 – 76, 94 (Magazine allgemein),<br />

Seiten 45 – 48 (Dadant).<br />

Methodischer Hinweis<br />

Halbieren Sie die Gruppe der Kursteilnehmenden mit dem Auftrag, alle Argumente für den Schweizerkasten<br />

bzw. das Magazin zusammenzutragen.<br />

Wagen Sie Spielformen – z.B. das Erstellen eines dazugehörigen Prospektes, die Präsentation an der<br />

Pinnwand.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Vergleichen Sie Vor- und Nachteile von Kunststoff- und Holzbeuten.<br />

Holz:<br />

langlebiger, besser zu reinigen<br />

Magazin: leichter, billiger<br />

2. Magazinbeuten können in zwei Gruppen eingeteilt werden, jene mit einem und jene mit zwei<br />

Wabenmassen. Welche Vor- und Nachteile bieten diese Beuten?<br />

Ein Wabenmass ist für die Wabenbauerneuerung sehr erwünscht, da ältere oder bebrütete Honigwaben<br />

nach unten wandern. Volle Honigwaben sind sehr schwer.<br />

3. Welches sind die wesentlichen Unterschiede in der Betriebsweise Schweizerkasten/<br />

Magazinbeute?<br />

Im Magazin sind weniger Eingriffe nötig als im Schweizerkasten.<br />

Erweitern heisst meist, eine weitere Zarge aufzusetzen.<br />

4. Beschreiben Sie die Frühjahreskontrolle im Magazin mit einem Wabenmass.<br />

In einem einzigen Eingriff werden vier Schritte gleichzeitig erledigt:<br />

– Brutkontrolle<br />

– Aussondern der Altwaben<br />

– Wabenbauerneuerung<br />

– erste Honigwaben und Drohnenwabe<br />

5. Vergleichen Sie – möglichst unvoreingenommen vom eigenen Beutentyp – Magazine oder<br />

Schweizerkasten miteinander. Welche Schlüsse ziehen Sie?<br />

Eine allgemein gültige Antwort für das eine oder das andere System gibt es nicht.<br />

Einige Punkte müssen abgewogen werden: Standort, vorhandenes Material, Finanzen, Vorlieben...<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.10 Wabenverwertung<br />

Lernziele<br />

– Sie wissen, wie Altwaben und Altwachs korrekt verwertet werden (einschmelzen, Altwachs/-waben<br />

lagern).<br />

– Sie wissen, wie Waben richtig sortiert, gelagert und behandelt werden.<br />

– Sie wissen um die Bedeutung der Wabenhygiene bezüglich Wachsmottenprophylaxe und Rückstandsproblematik.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Mit diversen Waben (Honig-, Brut-, Futter-, Drohnenwaben, Baurahmen) Verwertung<br />

demonstrieren.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 114 – 128 und Band 4, Seiten 47 – 50.<br />

Info und Tipps<br />

Für die Vorbeugung bzw. Bekämpfung der Wachsmotten in den Wabenlagern und Völkern ist ein<br />

integriertes Vorgehen erforderlich, bei dem je nach Bedarf Kombinationen von technischen, physikalischen,<br />

chemischen und biologischen Massnahmen zu ergreifen sind. Einzelheiten sind in der Broschüre<br />

«Qualität des Bienenwachses – Rückstände» zu finden (www.agroscope.admin.ch/imkerei - Rubrik<br />

Publikationen).<br />

Die wichtigste Massnahme, um Verschmutzungen der Bienenprodukte zu vermeiden, ist die Durchführung<br />

der alternativen Varroabekämpfung mit Produkten, die keine persistent fettlöslichen Wirkstoffe<br />

in die Bienenvölker abgeben (Ameisensäure, Oxalsäure, Thymol).<br />

In der alternativen Varroabekämpfung kommen im Juli – September Ameisensäure oder Thymol und<br />

im November – Dezember Oxalsäure zur Anwendung.<br />

Die aktuellen Empfehlungen für die Durch führung finden Sie<br />

– in Artikeln des Zentrums für Bienenforschung<br />

– in den Bienenzeitungen<br />

– im Kalender des Schweizer Imkers<br />

– auf der Website www.agroscope.admin.ch/imkerei<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Warum werden Waben aussortiert?<br />

Hygiene, Krankheitskeime eliminieren, Drohnenwildbau entfernen<br />

2. Wann lassen Sie Mittelwände ausbauen?<br />

Bautrieb der Bienen im Frühling nutzen, Honigwabenbau bei guter Tracht<br />

3. Welche Waben ersetzen Sie?<br />

Dunkle Brutwaben und bebrütete Honigwaben<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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4. Wie verwerten Sie Altwaben mit Futter?<br />

Alle Altwaben sollen eingeschmolzen werden. Der Verlust pro Altwabe beträgt vielleicht zwei Franken.<br />

Dafür gibt es sicher keine Infektion durch allfällige Krankheitserreger.<br />

Wenig oder nicht bebrütete Waben nummerieren und für Zwischentrachtfütterung in den Wabenschrank<br />

hängen.<br />

5. Wie bekämpfen Sie Wachsmotten?<br />

24 h im Tiefkühler, biologische Mittel (B401, Mellonex), Essigsäure verdampfen, Schwefelbehandlung,<br />

Waben in Kühlzelle mit Temperaturen unter 10°C lagern<br />

6. Wie gewinnen Sie Wachs?<br />

Altwaben einschmelzen (Sonnenwachs-/Dampfschmelzer), im Wachsverarbeitungsbetrieb zum<br />

Umarbeiten in Mittelwände abgeben<br />

7. Welches Hilfsmittel hat sich für das Filtrieren des Wachses bewährt?<br />

Gartenflies<br />

8. Warum dürfen Mottenkugeln zur Wachsmottenbekämpfung nicht verwendet werden?<br />

Paradichlorbenzol (PDCB)-Rückstände im Wachs und im Honig sind eine gesundheitliche Gefährdung von<br />

Imker und Umwelt.<br />

9. Wie werden Vorrats- und Honigwaben gelagert?<br />

Im bienendichten, geruchsneutralen Wabenschrank. Kühl, wachsmottendicht.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.11 Vermehrungstrieb im Bienenvolk<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen die natürliche Vermehrungszeit der Bienenvölker, angepasst an den eigenen<br />

Bienenstand.<br />

– Sie kennen schwarmfördernde Faktoren und wenden schwarmhemmende Massnahmen auf dem<br />

eigenen Stand praktisch an.<br />

– Sie unterscheiden Nachschaffungs- und Schwarmzellen im Bienenvolk und kennen die Hintergründe<br />

von deren Entstehung.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Beurteilt zusammen mit den Kursteilnehmenden die allgemeine Lage bezüglich Schwärmen<br />

zur Zeit des Kurses und dem Schwarmtrieb verschiedener Völker. Zeigt verschiedene Stadien und<br />

Typen von Königinnenzellen. Führt schwarmhemmende Massnahmen an den Völkern durch.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 68 – 76, Band 2, Seiten 65 – 76 und Band 3,<br />

Seiten 9 – 10.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. In welchen beiden Monaten schwärmen auf Ihrem Bienenstand die Völker?<br />

Mai und Juni: Variabel, je nach Lage des Bienenhauses schon ab Mitte April<br />

2. Beurteilen Sie, wie die folgenden Faktoren die Schwarmlust eines<br />

Bienenvolkes beeinflussen.<br />

Viele Waben mit offener, ganz junger Brut<br />

Ein längerer Kälteeinbruch im April nach relativ guten Flug- und<br />

Trachtbedingungen<br />

Flugfront, die der Sonneneinstrahlung lang und stark ausgesetzt ist<br />

Ausbauen lassen von Drohnenwabe und Mittelwänden<br />

Volk mit junger Königin aus dem Vorjahr<br />

Sehr gutes Flugwetter mit starker Blütentracht<br />

Spätes Erweitern des Volkes<br />

Schwarmfördernd<br />

Schwarmhemmend<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3. Erklären Sie, was hier geschehen ist.<br />

Die zuvor geschlüpfte Königin hat die Weiselzelle der jüngeren<br />

Schwesterkönigin seitlich aufgebissen und sie dadurch getötet.<br />

4. Nennen Sie die vier Massnahmen der Schwarmhemmung, die Sie auf Ihrem Bienenstand<br />

praktisch anwenden können.<br />

– Völker im Frühjahr rechtzeitig erweitern<br />

– Drohnenwaben und Mittelwände bauen lassen<br />

– Regelmässiger Ersatz der Königinnen<br />

– Kunstschwarmbildung/Ablegerbildung<br />

Der Schwarmtrieb vererbt sich, Schwarmköniginnen mit Zuchtköniginnen ersetzen.<br />

5. Um welchen Typ von Königinnenzellen handelt es sich bei folgenden Abbildungen?<br />

Name Schwarmzellen Nachschaffungszellen<br />

Grund Schwarmtrieb Königinnenverlust<br />

Ort<br />

Meist unten, aber auch mitten im<br />

Brutnest<br />

Aus Arbeiterinnenei im Brutnest<br />

Königin Schwarmkönigin Nachschaffungskönigin<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.12 Schwarm<br />

Lernziele<br />

– Sie sind in der Lage, Schwärme an unterschiedlichen Orten einzufangen oder abzuschätzen, ob das<br />

Einfangen ein zu hohes Unfallrisiko birgt.<br />

– Sie können Schwärme korrekt einlogieren und pflegen.<br />

– Sie sind in der Lage, das abgeschwärmte Volk richtig zu pflegen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Demonstriert den Kursteilnehmenden verschiedene Geräte zum Einfangen von<br />

Schwärmen. Zeigt den Ablauf des Einfangens eines Schwarmes, wenn möglich praktisch, sonst<br />

theoretisch. Er macht auf die Unfallgefahren beim Einfangen eines Schwarmes aufmerksam. Zeigt<br />

das praktische Einlogieren eines (Kunst-)Schwarmes und erläutert oder demonstriert die Pflegemassnahmen<br />

beim Schwarm und beim abgeschwärmten Volk.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 77 – 82 und Band 2, Seiten 70 – 72.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. An einem schönen Tag Ende Mai fliegt ein Schwarm aus und setzt sich an einem Ast unten am<br />

Apfelbaum fest. Welche Geräte benötigen Sie zum Einfangen des Schwarmes?<br />

Schwarmkiste, Wasserspritze, Bürste oder Feder, Imkerschleier und Handschuhe, Rauch,<br />

evtl. feuchtes Tuch, Leiter<br />

2. Erstellen Sie eine Skizze, wie der Kasten zum Einlogieren eines 1,7 kg schweren Schwarmes<br />

vorbereitet werden muss (Beutensystem des eigenen Standes).<br />

Mit den Teilnehmern beschriften, je nach Beutesystem anpassen!<br />

3. Der Schwarm ist einlogiert, welche weiteren Pflegemassnahmen sind bei diesem neuen Volk<br />

durchzuführen (mit Zeitangabe ab Einlogieren)?<br />

Zeitpunkt<br />

Am 1. Abend nach<br />

dem Einlogieren<br />

nach 3–5 Tagen<br />

nach 12 – 14 Tagen<br />

Arbeiten<br />

3 – 8 Liter Zuckerwasser füttern<br />

Kontrolle von<br />

– Weiselrichtigkeit<br />

– Wenn nach 3–5 Tagen bereits Eilage, dann Vorschwarm,<br />

wenn nach 12–14 Tagen, dann Nachschwarm<br />

– Wenn Königin in Eilage, Bienen mit Milchsäure und/oder Oxalsäure<br />

besprühen zur Bekämpfung der Varroamilbe<br />

– Futtervorrat kontrollieren<br />

– Wabenzahl der Volksstärke anpassen<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

44


4. Sie haben auf Ihrem Stand gleichzeitig zwei Schwärme erhalten. Bei der ersten Kontrolle stellen<br />

Sie fest, dass beide Schwärme Brut haben. Beim einen ist die älteste bereits verdeckelt, beim andern<br />

hat es viele Eier und wenige sehr junge Mädlein. Wie erklären Sie sich diesen Unterschied?<br />

Der Schwarm mit der verdeckelten Brut ist ein Vorschwarm mit einer alten Königin, im Schwarm mit der<br />

jungen Brut (Nachschwarm) hat die Königin vor kurzem mit der Legetätigkeit begonnen.<br />

5. Welche Pflegemassnahmen sind bei einem abgeschwärmten Volk durchzuführen (mit Zeitangabe<br />

ab Abschwärmen)?<br />

Zeitpunkt<br />

Arbeiten<br />

1. – 5. Tag 2–3 schöne Zellen auf der gleichen Wabe stehen lassen, alle andern ausbrechen.<br />

Vielleicht einengen<br />

14. – 20. Tag Kontrolle ob Jungkönigin in Eilage<br />

Empfehlung: Restvolk auf Mittelwände setzen, auffüttern, alle Waben einschmelzen.<br />

6. Bei einer Kontrolle (Schwarm, der vor zwei Wochen einlogiert wurde oder Volk, das vor 18 Tagen<br />

schwärmte) verhält sich das Volk sehr ruhig. Sie finden jedoch weder eine Königin noch Brut.<br />

Was ist zu tun?<br />

– Wabenstück mit Eiern oder ganz jungen Larven einhängen<br />

– Kontrolle nach 3 – 4 Tagen, ob Weiselzellen nachgezogen werden<br />

– Wenn Weiselzellen nachgezogen werden, lassen wir diese ausschlüpfen<br />

– Besser: Zellen ausbrechen, Zuchtkönigin einsetzen<br />

7. Sie haben beim besten Volk den richtigen Zeitpunkt zum Erweitern verpasst. Die Weiselzellen<br />

stehen kurz vor dem Verdeckeln. Welche Eingriffe sind notwendig, damit das Volk nicht<br />

schwärmt?<br />

Es hängt davon ab, ob Sie einen zweiten Standort haben, wo Sie die Bienen aufstellen können<br />

(Jungvolkstand).<br />

Wenn JA:<br />

Alte Königin heraussuchen, Brutwaben und Bienen aufteilen und einen oder mehrere Brutableger erstellen.<br />

Pro Brutableger eine Weiselzelle stehen lassen und auf den Jungvolkstand transportieren.<br />

Beim Restvolk mit der alten Königin alle Weiselzellen ausbrechen und wieder zurückhängen.<br />

Wenn NEIN:<br />

Ableger mit Königin und 3 Waben mit verdeckelter Brut (ohne Weiselzellen) und einer Futterwabe in eine<br />

neue Beute umhängen. Nach drei Tagen leicht füttern und mit einer Mittelwand erweitern.<br />

Beim Restvolk ziehen die Bienen nochmals neue Weiselzellen nach. Darum: 6 - 7 Tage warten. Dann zwei<br />

Weiselzellen stehen lassen. Alle andern entfernen. Nach frühestens 14 Tagen Kontrolle auf Eilage.<br />

8. Bei einem starken Volk finden Sie verdeckelte Weiselzellen. Welche Massnahmen ergreifen Sie?<br />

Wenn Sie einen Ablegerstand haben, siehe Antwort bei Frage 7.<br />

Wenn Sie keinen Ablegerstand haben, stellen Sie die Schwarmkiste bereit und freuen Sie sich, wenn Sie den<br />

Schwarm ausziehen sehen. Fangen Sie ihn ein.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.13 Jungvolkbildung und Königinnen zusetzen<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen die Vorteile von Jung- und Zuchtköniginnen.<br />

– Sie können Königinnen fachgerecht zeichnen.<br />

– Sie können Königinnen auf zwei verschiedene Arten zusetzen (Kunstschwarm, Standvolk).<br />

– Sie können eine Königin in einem Begattungskästchen verwerten.<br />

– Sie können zwei Methoden der Jungvolkbildung beschreiben und auf dem eigenen Stand fachgerecht<br />

praktisch ausführen (Kunstschwarm, Ableger mit Königin).<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Hält Kurzvortrag zu den Vorteilen von Jung- und Zuchtköniginnen. Demonstriert eine Methode<br />

zum Zeichnen von Königinnen. Zeigt, wie eine Jungkönigin im Kunstschwarm verwertet werden<br />

kann und demonstriert, wie man eine Königin zusetzen kann. Wendet mit den Kursteilnehmenden<br />

eine weitere Methode der Jungvolkbildung praktisch an (Ableger mit Königin). Zeigt die Verwertung<br />

einer Jungkönigin im Begattungskästchen.<br />

PowerPoint Präsentation (online im geschützten Bereich auf www.vdrb.ch).<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 71 – 77 und Band 3, Seiten 53 – 61.<br />

Wählen Sie eine Technik zur Jungvolkbildung aus und wenden Sie diese an.<br />

Methodischer Hinweis<br />

Zeichnen Sie zuerst Drohnen, bis Sie die Technik sicher anwenden können.<br />

Jungimker sollten so instruiert werden, dass sie möglichst ohne Ablegerstand auskommen.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wie beeinflussen die folgenden Faktoren die<br />

Chance, eine Jungkönigin erfolgreich einem Volk<br />

zuzusetzen?<br />

Zeitpunkt Mai/Juni<br />

Zeitpunkt Juli/August<br />

Zeitpunkt September<br />

Zusetzen in grosses Volk mit einer zweijährigen<br />

Königin in voller Legetätigkeit<br />

Volk, das schon länger weisellos ist und deshalb<br />

viele ältere Bienen hat<br />

Jungkönigin, die eben erst mit dem Legen von<br />

Eiern begonnen hat<br />

Flugfront, die der Sonneneinstrahlung lang und<br />

stark ausgesetzt ist<br />

Volk mit einem guten Futtervorrat<br />

Gutes Flugwetter mit Waldtracht<br />

Durch Fütterung gereiztes Klima, wegen Bienen,<br />

die versuchen, in fremden Völkern Futter zu holen<br />

Chancen<br />

besser<br />

Auflösen,<br />

evtl. abschwefeln<br />

Chancen<br />

schlechter<br />

Auflösen,<br />

evtl. abschwefeln<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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2. Nennen Sie fünf Vorteile der Jungvolkbildung.<br />

– Ersatz von Winterverlusten<br />

– Jungvölker ergeben leistungsstarke Völker im Folgejahr<br />

– Selektion bei den Völkern im Frühjahr möglich<br />

– Bei Brutablegerbildung Reduktion der Varroamilben<br />

– Reduktion des Schwarmtriebs<br />

3. Beschreiben Sie in Stichworten die Bildung eines Kunstschwarmes.<br />

Königin im Zusetzer käfigen (fester Verschluss)<br />

Käfig in Schwarmkiste hängen, 1 – 2 kg Bienen dazuwischen<br />

Schwarm füttern<br />

3 Tage in dunklen, kühlen Keller stellen<br />

Oxalsäure-Behandlung<br />

Beim Einlogieren Königin freilassen<br />

4. Beschreiben Sie in Stichworten die Zusetzmethode in einem Standvolk.<br />

Alte Königin suchen, auf dieser Wabe im Zusetzer einsperren<br />

Nach zwei Tagen alte Königin entfernen und neue Königin in Zusetzer mit Futterteigverschluss am gleichen<br />

Ort zusetzen<br />

Etwa eine Woche später Kontrolle auf Eilage<br />

5. Sie erhalten eine Jungkönigin im Begattungskästchen. Wie können Sie diese einem Standvolk<br />

zusetzen?<br />

Alte Königin suchen und entfernen, Volk zurückhängen<br />

Über dem Brutnest bleibt eine Spalte in den Deckbrettchen offen. Die Spalte mit einem Zeitungspapier<br />

abdecken<br />

Mit einem spitzen Gegenstand einige kleine Löcher in die Zeitung machen<br />

Beim Begattungskästchen Boden entfernen und auf die Zeitung stellen<br />

6. Wie bilden Sie einen Ableger mit Königin?<br />

Drei gut besetzte Brutwaben (viel verdeckelte Brut, wenig Eier und ganz junge Mädlein) zwischen zwei<br />

Futterwaben hängen und zusätzlich die Bienen einer Wabe in den Jungvolkkasten geben.<br />

Wenn man einem Ableger die Königin mitgibt, erübrigt sich der Ablegerstand. Sperrgebiete bilden dann<br />

kein Problem mehr.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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3.14 Bienenrassen<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen die Namen der bei uns häufigsten Bienenrassen: Mellifera, Carnica und Buckfast.<br />

– Sie können mit Hilfe des Bienenbuchs rassentypische Arbeitsbienen der drei oben genannten<br />

Rassen grob unterscheiden.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Zeigt rassentypische Merkmale der Völker auf dem Bienenstand.<br />

PowerPoint Präsentation (online im geschützten Bereich auf www.vdrb.ch).<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 3, Seiten 105 – 112.<br />

Bestimmen Sie, zu welcher Rasse Ihre eigenen Bienen gehören.<br />

Lösung Lernkontrolle:<br />

1. Füllen Sie die Tabelle zu den Bienenrassen aus.<br />

Merkmal<br />

Rasse<br />

Mellifera<br />

(schwarze Biene)<br />

Carnica<br />

(graue Biene)<br />

Ligustica<br />

(gelbe Biene)<br />

Buckfast<br />

Sanftmut*<br />

Brutintensität Mittel Gross Gross Gross<br />

Futterbedarf Mittel Gross Gross Gross<br />

Winterhärte Gut Mittel Schlecht Mittel<br />

*Sanftmut: Diese ist nicht rassenabhängig, sondern vom Grad der züchterischen Bearbeitung der<br />

Bienen abhängig. Es gibt bei jeder Rasse sehr sanftmütige Linien, aber auch «wilde Stecher».<br />

Mellifera<br />

Carnica<br />

Ligustica<br />

Buckfast<br />

Anmerkung: Allgemein verbindliche Aussagen zu den Bienenrassen zu machen, ist fast nicht<br />

möglich, da sehr viele Eigenschaften züchterisch bearbeitet werden können. Die oben genannten<br />

Lösungen stellen lediglich eine Tendenz dar.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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4.1 Honig<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen die beiden Rohstoffquellen für Honig, die Entstehung des Honigs und seine richtige<br />

Lagerung ohne Qualitätseinbusse.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Der Kursleiter zeigt zur Zeit des Kurses, wie der Honig unter sauberen und hygienisch<br />

einwandfreien Bedingungen gewonnen und verarbeitet wird. Er demonstriert, wie der Reifetest<br />

(Stossprobe) des Honigs in offenen Zellen gemacht wird. Im Weiteren zeigt er auch, wie die Honigwaben<br />

mit Gabel oder Messer richtig entdeckelt und in die Schleuder eingefüllt werden, die Bedienung<br />

der Schleuder, richtiges Sieben und Abschäumen des Honigs.<br />

PowerPoint Präsentation (online im geschützten Bereich auf www.vdrb.ch).<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 83 – 89 und Band 4, Seiten 11 – 21.<br />

Website: www.swisshoney.ch<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Nennen Sie Sortenhonige.<br />

Löwenzahn, Kirsche, Obst, Ahorn, Raps, Akazie, Linde und Alpenrose.<br />

2. Was ist Nektar?<br />

Aus den Nektardrüsen der Blütenpflanzen ausgeschiedene Zuckerlösung. Hauptzucker sind Saccharose<br />

(«Rübenzucker»), Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker).<br />

3. Was ist Honigtau?<br />

5 – 20 %ige Zuckerlösung. Der Hauptzucker des Honigtaus ist Saccharose («Rübenzucker»).<br />

4. Was ist Waldhonig?<br />

Siebröhrensaft, den die Tannenhoniglaus saugt, aber nicht verwerten kann und deshalb als Honigtau<br />

ausscheidet. Den Honigtau verarbeiten die Bienen zum beliebten Waldhonig.<br />

5. Was ist Zementhonig?<br />

Melizitosereicher Honigtau (Melizitose entsteht aus Saccarose und Glucose), den die schwarze Fichtenrindenlaus<br />

ausscheidet. Er ist aus den Honigwaben schwer oder nicht schleuderbar. Er kann später zur<br />

Fütterung verwendet werden.<br />

6. Wie erklären Sie diese Phasenbildung?<br />

– Der Honig ist unreif geerntet worden. In der oberen Schicht kann es gären.<br />

– Der Honig ist beim Verflüssigen zu stark erhitzt worden.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

49


4.2 Bienenwachs<br />

Lernziel<br />

– Sie kennen die Entstehung von Bienenwachs, Bienenwachs als Zutat in Farben, Polituren und<br />

Kosmetik sowie als Überzugsmittel von Nahrungsmitteln und Tabletten.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Der Kursleiter zeigt die Wachsproduktion und die Bautätigkeit im Bienenvolk. Er demonstriert,<br />

wie das Bienenwachs aus den alten Waben im Sonnenwachs- und Dampfwachsschmelzer gewonnen<br />

werden kann und produziert wenn möglich selbst Mittelwände.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 4, Seiten 45 – 58 und Band 5, Seiten 74 – 92.<br />

Website: www.swisshoney.ch<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wann sind die Wachsdrüsen der Arbeiterinnen voll entwickelt?<br />

Vom 12. bis zum 18. Tag<br />

2. Wann wird im Bienenvolk am meisten Wachs erzeugt?<br />

Während der Wachstumsphase des Volkes in den Monaten April bis Juni<br />

3. Welches sind die hauptsächlichen Rohstoffe für die Wachsbildung im Bienenkörper?<br />

Kohlenhydrate, also Honig oder Zuckerwasser (Fructose, Glucose und Saccharose) und Pollen<br />

4. Was bestimmt die Wachsproduktion und die Bautätigkeit im Bienenvolk?<br />

Nektareintrag, Brutgeschehen, Vorhandensein der Königin (weisellose Völker bauen nicht),<br />

Tagestemperatur von 15° C und mehr<br />

5. Was muss bei der Wachsgewinnung beachtet werden?<br />

Damit die Bienen die Mittelwände annehmen und zu neuen Waben ausbauen, darf bei der<br />

Wachsgewinnung die Qualität des Wachses nicht beeinträchtigt werden.<br />

6. Nennen Sie mindestens zwei Beispiele, welche die Qualität des Wachses beeinträchtigen<br />

können.<br />

– Eine zu grosse und zu lange Erhitzung kann das Wachs sensorisch wie auch chemisch schädigen.<br />

– Wachs soll nicht in Gefässen aus Eisen, Aluminium, Zink oder Kupfer erhitzt werden.<br />

– Wachs darf nicht mit gärendem Honig in Kontakt kommen, sonst verändert sich sein Geruch.<br />

7. Wie wird Bienenwachs richtig gelagert?<br />

Die Wachsblöcke werden trocken, dunkel und kühl gelagert. Am besten verpackt man sie in Packpapier<br />

und legt sie auf Holzregale oder in Gefässe aus Edelstahl, Glas oder Kunststoff.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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4.3 Blütenpollen<br />

Lernziel<br />

– Sie kennen die Entstehung und die Verarbeitung des Blütenpollens.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Der Kursleiter zeigt Brutwaben mit «Bienenbrot» und andere eingelagerte Pollen und –<br />

wenn möglich – das Abfangen der Pollenhöschen mit Pollenfallen.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 4, Seiten 95 – 100.<br />

Website: www.swisshoney.ch<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Was ist nebst Nektar und Honigtau die Hauptnahrung für das Bienenvolk?<br />

Pollen ist die Eiweissnahrung des Bienenvolkes.<br />

2. Wie viel Pollen sammelt ein Bienenvolk pro Jahr?<br />

30 – 60 kg<br />

3. Was ist «Bienenbrot»?<br />

Die Biene streift ihre Pollenhöschen in die Zelle ab. Die Stockbienen vermischen den Pollen mit Drüsensekreten<br />

und Honig, stampfen dieses Gemisch in den Zellen fest. Die mit Pollen angefüllte Zelle wird mit<br />

Honig abgeschlossen. Der Pollen durchläuft einen Gärungsprozess und wird nun «Bienenbrot» genannt.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

51


4.4 Propolis<br />

Lernziel<br />

– Sie kennen die Entstehung und Verwendung von Propolis.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Zeigt zur Zeit des Kurses, wie Propolis mit verschiedenen Methoden geerntet werden kann.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 4, Seiten 59 – 66.<br />

Website: www.swisshoney.ch<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Woraus gewinnen die Bienen das Propolis?<br />

Aus dem Harz von Knospen, Blättern und Rinde<br />

2. Wofür benützen die Bienen Propolis im Bienenstock?<br />

Um Ritzen abzudichten und um die Innenwände ihrer Beute und Waben zu desinfizieren<br />

3. Wie viel Propolis sammelt ein Bienenvolk pro Jahr?<br />

50 –150 g<br />

4. Wovon hängt die Qualität von Propolis ab?<br />

Die Qualität von Propolis hängt einerseits davon ab, wie sorgfältig Propolis von Rähmchen, Leisten,<br />

Sammelgittern und Innenwänden der Bienenkästen gelöst wird. Andrerseits bestimmen die <strong>Inhalt</strong>sstoffe<br />

die Wirksamkeit und somit dessen Qualität.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

52


4.5 Gelée Royale<br />

Lernziel<br />

– Sie kennen die Entstehung von Gelée Royale.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Der Kursleiter zeigt zur Zeit des Kurses verschiedene offene Stadien von Arbeiterinnen- und<br />

Drohnenzellen, wenn möglich auch von Königinnenzellen.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 4, Seiten 67 – 71.<br />

Website: www.swisshoney.ch<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wo wird Gelée Royale im Bienenvolk eingelagert?<br />

In der Weiselzelle<br />

2. Wie wird Gelée Royale auch noch bezeichnet?<br />

Königinnenfuttersaft<br />

3. Wozu wird Gelée Royale im Bienenvolk verwendet?<br />

Für die Ernährung der Larven. Die Drohnen- und Arbeiterinnenlarven werden während drei Tagen mit<br />

Futtersaft versorgt, danach mit Honig und Pollen.<br />

Königinnen, Arbeiterinnen und Drohnen erhalten den gleichen Futtersaft, doch die Königin 10–12 x mehr.<br />

Dies bewirkt die Königinnenentwicklung.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

53


4.6 Bienengift<br />

Lernziel<br />

– Sie kennen die Entstehung von Bienengift. Auch allergische Reaktionen auf Bienengift sind Ihnen<br />

bekannt.<br />

Stoff<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 4, Seiten 72 – 76.<br />

Website: www.swisshoney.ch<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Was ist die auffallendste biologische Wirkung des Bienengifts für den Menschen?<br />

– Die schmerzhafte lokale Entzündung<br />

– Die allfällige Auslösung einer allergischen Reaktion<br />

2. Was sind die Unterschiede zwischen einem Bienenstich und einem Wespenstich?<br />

Der Bienenstachel hat Widerhaken und bleibt in der Haut stecken.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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5.1 Gesundheits-Diagnose auf den ersten Blick<br />

Lernziel<br />

– Sie sehen auf den ersten Blick, wenn das Hygieneverhalten der Bienen gestört ist und nutzen dieses<br />

Alarmsignal, um dem Problem auf den Grund zu gehen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Beurteilt zusammen mit den Kursteilnehmenden die ersten Eindrücke vor dem Betreten des<br />

Bienenhauses (Bienenflug und Fluglochkontrolle), beim Öffnen des Kastens (Verhalten der Bienen auf<br />

der hintersten Wabe, Wabenbau am Fenster) sowie beim Entfernen des Keils (sauberer Boden).<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 2, Seiten 102 – 106.<br />

Hinweis:<br />

Nähern Sie sich immer in gleicher Weise Ihrem Bienenhaus. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit für<br />

die Fluglochbeobachtung. Vor dem Öffnen des Kastens im Bienenhaus beobachten Sie immer kurz die<br />

hintersten Bienen (Unruhe, Ruhe, Schwänzeltanz usw.). Beim Entfernen des Keils Kontrolle des Kastenbodens.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Bei einem Volk finden Sie im Vorfrühling Kotspuren auf dem Flugbrett und in der Flugnische.<br />

Was ziehen Sie für Schlüsse daraus?<br />

Das Volk leidet unter Ruhr. Das Volk so rasch als möglich kontrollieren, verkotete Waben entfernen und<br />

einschmelzen. Flugloch mit Sodalösung reinigen. Schwache Völker vernichten und Wabenmaterial einschmelzen<br />

oder vernichten.<br />

2. Beim Betreten des Bienenhauses im Frühling liegt ein feiner süsslicher Geruch in der Luft.<br />

Was bedeutet das?<br />

Es blüht und die Bienen bringen Pollen und Nektar.<br />

3. Anfang Mai geht es bei einem Flugloch sehr hektisch zu und her.<br />

Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?<br />

Es könnte sich um Räuberei handeln oder das Volk schwärmt.<br />

4. Im Juni finden Sie auf dem Flugbrett Drohnenpuppen und am Fenster viele Drohnen.<br />

Was geht da vor?<br />

Die «Drohnenschlacht» hat begonnen, d.h. die Bienen finden zu wenig Futter, um auch die Drohnen zu<br />

pflegen. Achtung! Finden unsere Bienen zu wenig Nahrung und müssen sie hungern? Sofort Massnahmen<br />

einleiten!<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

55


5. Beim Öffnen des Kastens kommt Ihnen ein säuerlicher Geruch entgegen. Ihnen ist bereits beim<br />

Beobachten des Fluglochs aufgefallen, dass der Flug im Gegensatz zu den andern Völkern<br />

spärlich ist. Was könnte im Volk vorgehen?<br />

Ein Alarmzeichen. Wenn auch noch die Brut sehr ungleich ist (Schrotschuss) und im Brutnest abgestorbene<br />

Zellen sind, sofort den Bieneninspektor anrufen. Das Volk könnte unter Sauerbrut oder starkem<br />

Varroabefall leiden.<br />

6. Die Bienen haben das Fenster total verbaut. Was geht im Volk vor und welche Massnahmen<br />

leiten Sie ein?<br />

Das ist normal und ein sehr gutes Zeichen. Das Volk ist vital und nutzt jeden kleinsten Raum.<br />

Mit Mittelwänden oder Aufsatz mehr Platz geben.<br />

7. Beim Entfernen des Keils entdecken Sie kleine, weissgraue Maden, die sofort ins Kasteninnere<br />

fliehen. Um welche Mitbewohner handelt es sich? Was sagt Ihnen dieses Bild?<br />

Es handelt sich hier um Wachsmotten, ihre Kotspuren und das Gespinnst.<br />

8. Beim Entfernen des Keils stürzen sich mehrere Bienen auf Sie und verhalten sich sehr aggressiv.<br />

Welche Schlüsse können Sie daraus ziehen?<br />

– Das Volk könnte weisellos sein, vielleicht hat es Hunger oder es handelt sich um ein aggressives Volk.<br />

– Der Imker hat den Keil ruckartig gezogen oder gegen den Kasten gestossen.<br />

– Er hat es unterlassen, beim Öffnen des Keils einen Rauchstoss zu geben.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

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5.2 Varroatose<br />

5.2.1 Varroa-Milbe<br />

Lernziel<br />

– Sie kennen die Grundzüge der Biologie und den Vermehrungszyklus der Milbe Varroa destructor.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Zählt zusammen mit den Kursteilnehmenden auf gittergeschützten Unterlagen den<br />

Totenfall der vergangenen Tage aus. Mit der Lupe werden Männchen und Weibchen gesucht. In ausgeschnittener<br />

Drohnenbrut werden Milben gesucht und die Drohnenbrut mit einer Lupe auf Verletzungen<br />

untersucht. Erklärt den Kursteilnehmenden ausführlich den Vermehrungszyklus der Milbe. Sucht<br />

auf dem Flugbrett und am Boden nach Bienen, die durch die Varroa geschädigt wurden.<br />

PowerPoint Präsentationen (online im geschützten Bereich auf www.vdrb.ch).<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 2, Seiten 107 – 110. Führen Sie an Ihren Bienen die gleichen<br />

Untersuchungen, analog dem Kurs, durch. Zählen Sie den Totenfall in einem Volk auf der gittergeschützten<br />

Unterlage im Abstand von einigen Wochen und notieren Sie das Resultat.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Erklären Sie in kurzen Zügen den Vermehrungszyklus der Varroa-Milbe.<br />

Kurz vor dem Verdeckeln dringen Milbenweibchen in Drohnen- und Arbeiterinnenbrut ein und legen<br />

2 – 6 Eier. Aus den Eiern entwickeln sich Varroa-Nymphen. Während der Entwicklung saugen sie Blut von<br />

der Bienenlarve. Das erstgeschlüpfte Männchen begattet seine jüngeren Schwestern und stirbt. Mit der<br />

schlüpfenden Biene verlassen die begatteten Tochtermilben und die Muttermilbe die Brutzelle und steigen<br />

bis zur nächsten Eiablage auf adulte Bienen auf.<br />

2. Beschreiben Sie das Schadensbild in einem mit Varroa-Milben befallenen Volk.<br />

Das Bienenvolk wird schwach und pflegt die Brut nicht mehr. Die Brut wird nicht mehr verdeckelt und<br />

stirbt, die Brut ist daher lückenhaft. Auf den Flugbrettern oder im Volk entdecken wir junge Bienen ohne<br />

Flügel sowie Bienen mit verkürztem Hinterleib. Das Schadensbild ähnelt teilweise dem der Sauerbrut.<br />

3. Wie stellen Sie fest, dass Sie tatsächlich ein Varroaproblem haben und nicht eine andere<br />

Brutkrankheit?<br />

Ich messe den natürlichen Milbenfall mit einer gittergeschützten Unterlage.<br />

Ich suche nach Bienen mit verkürztem Hinterleib oder Krüppelflügeln.<br />

4. Warum wird empfohlen, im Frühling die Drohnenbrut auszuschneiden?<br />

Da Drohnen erst am 24. Tag schlüpfen (Arbeiterinnen am 21. Tag), werden Drohnen für die Eiablage von<br />

der Varroa-Milbe bevorzugt. In der Drohnenbrut entwickeln sich mehr Varroa-Milben.<br />

5. Erklären Sie die Brutentwicklung von Biene und Varroa im Jahreslauf und die daraus folgenden<br />

Probleme.<br />

Im Frühjahr kommen wenig Varroa-Milben auf viel Bienenbrut. Jetzt ist der Schaden gering. Im Spätsommer<br />

kommen viele Varroa-Milben auf wenig Bienenbrut. Nun sind viele der schlüpfenden Bienen befallen.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

57


5.2.2 Varroa-Diagnose<br />

Lernziel<br />

– Sie sind in der Lage, den Varroabefall abzuschätzen, Schäden zu erkennen und rechtzeitig vom ZBF<br />

empfohlene Methoden und Mittel wirksam einzusetzen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Erklärt den Kursteilnehmenden ausführlich die verschiedenen Schadensschwellen im Laufe<br />

eines Bienenjahres. Zeigt die diversen Behandlungsmöglichkeiten im Bienenjahr mit den Vor- und<br />

Nachteilen auf. Klärt die Kursteilnehmenden über die Gefährlichkeit der Varroamittel auf und vermittelt<br />

die Erste-Hilfe-Massnahmen bei einem Unfall.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 2, Seite 107 – 110. Kontrollieren Sie mit einer geschützten<br />

Unterlage in einem Volk den Milbenfall Ende Mai, Ende Juli und anfangs September.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Warum zählen wir den Totenfall der Varroa-Milbe aus?<br />

Anhand des Totenfalls, der Anzahl Milben, die aus dem Volk auf die geschützte Unterlage fallen, entscheiden<br />

wir uns zu den entsprechenden Bekämpfungsmassnahmen.<br />

2. Was unternehmen Sie, wenn Ende Juli der Totenfall der Milben pro Tag 25 beträgt?<br />

Ich handle sofort:<br />

– Abräumen<br />

– Kurze Futtergabe<br />

– Nach wenigen Tagen erste Varroa-Behandlung<br />

3. Was ist die Ursache dieser verkrüppelten Bienen?<br />

Die Entwicklung im Puppenstadium wurde durch Varroa-Milben massiv gestört.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

58


5.2.3 Varroa-Bekämpfung<br />

Lernziel<br />

– Sie kennen den Zeitpunkt und die Methoden für die Varroabekämpfung, so dass die Varroa unter<br />

der Schadensschwelle gehalten werden kann.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Erklärt den Kursteilnehmenden die vom ZBF empfohlene Bekämpfungsstrategie. Nur<br />

bei Anwendung des gesamten Konzepts kann die Behandlung erfolgreich sein. Führt die Methoden<br />

praktisch im Volk vor und weist auf die Gefährlichkeit der Säuren hin. Milchsäure nicht vergessen.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 134 – 138. Entscheiden Sie sich für eine Methode<br />

und begründen Sie Ihren Entschluss. In der Begründung zeigen Sie Vor- und Nachteile auf.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Zeigen Sie das vom ZBF empfohlene Varroabekämpfungs-Konzept auf.<br />

Organische Säuren und ätherische Öle bilden die Eckpfeiler der Behandlung. Durch das ständige Überwachen<br />

des natürlichen Milbenfalls können die nötigen Massnahmen rechtzeitig eingeleitet werden.<br />

2. Zählen Sie drei Säuren auf, die für eine erfolgreiche Varroabekämpfung eingesetzt werden.<br />

Ameisensäure, Oxalsäure, Milchsäure<br />

3. Welche Vorteile haben die Säuren gegenüber Thymol?<br />

Die Säuren sind relativ günstig und es gibt keine Rückstände.<br />

4. Wie gehen Sie vor, wenn Ihnen Ameisensäure auf die Hosen tropft?<br />

Hose sofort ausziehen und Spritzer mit Wasser auswaschen. Ist die Haut bereits mit Ameisensäure in<br />

Berührung gekommen, sofort die Stelle mit viel Wasser abwaschen. Ameisensäure ist stark ätzend und<br />

wird bei Hautkontakt nicht sofort als Schmerz empfunden. Wenn es auf der Haut brennt, mit viel Wasser<br />

spülen. Nie abwarten, immer mit bereitstehendem Wasser stark verdünnen.<br />

Achtung: Verätzungen sind Verbrennungen zweiten Grades und bergen eine grosse Infektionsgefahr.<br />

5. Welche Schutzvorrichtungen sehen Sie vor, wenn Sie mit Ameisensäure arbeiten?<br />

Handschuhe, Schutzbrille und Ganzkörperkleidung sind ein Muss. Wasser unbedingt in Griffnähe halten.<br />

6. Welche Behandlungsmöglichkeit haben wir von November – Januar?<br />

Das Sprühen, Verdampfen oder Träufeln von Oxalsäure<br />

7. Wann setzen wir Milchsäure ein?<br />

Milchsäure kann während der Vegetationsperiode jederzeit eingesetzt werden. Milchsäure wirkt nur<br />

gegen die Milben auf den Bienen und dringt nicht in die Brut ein.<br />

8. Welche Applikatoren für Ameisensäure eignen sich?<br />

Liebig-Dispenser, FAM-Dispenser, Apidea, Wyna<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

59


5.3 Weitere Bienenkrankheiten<br />

Lernziel<br />

– Sie kennen die häufigsten Bienenkrankheiten, deren Bekämpfungsmassnahmen und wissen, wie<br />

man einer Ansteckung vorbeugen kann (Tracheenmilbe, Nosematose, Ruhr).<br />

5.3.1 Tracheenmilbe<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Sucht im Frühling, Februar – April bei den Reinigungsausflügen auf dem Flugbrett oder auf<br />

dem Boden nach Krabbelbienen oder Bienen mit abnormal gespreizten Flügeln.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 2, Seiten 110 – 112.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wann finden wir von Tracheenmilben befallene Bienen vermehrt vor dem Bienenhaus?<br />

Februar bis April<br />

2. Welche Anzeichen weisen auf die Tracheenmilbe hin?<br />

Krabbelbienen, Bienen mit abnormal gespreizten Flügeln<br />

3. Wie wird die Tracheenmilbe übertragen?<br />

Die Ausbreitung erfolgt durch Räuberei, durch das Verstellen von Völkern. Im Stock bei gegenseitiger<br />

Berührung.<br />

4. Warum tritt die Tracheenmilbe im Sommer nicht auf?<br />

Die Lebensphase einer Tracheenmilbe ist fast gleich lang wie die der Biene. Dadurch entwickeln sich nicht<br />

viele Tracheenmilben zu erwachsenen Milben.<br />

5. Sie vermuten Tracheenmilben bei Ihren Völkern. Welches ist die erste Massnahme?<br />

Die Tracheenmilbe ist nicht anzeigepflichtig. Trotzdem frage ich den Berater oder den Bieneninspektor<br />

um Rat.<br />

6. Wie unterstützen Sie Ihre Bienen, damit der Tracheenmilbenbefall niedrig bleibt?<br />

Sonniger Standort, damit die Bienen im Winter den Reinigungsflug durchführen können. Dabei sterben<br />

befallene Bienen. Standorte mit guten Trachtverhältnissen fördern. Varroabekämpfung mit Ameisensäure<br />

wirken auch gegen die Tracheenmilbe.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

60


5.3.2 Nosematose<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Findet beim Volk braune oder beige Kotflecken auf dem Flugbrett, auf den Waben und in<br />

den Beuten. Sucht nach flugunfähigen Bienen mit aufgedunsenem Hinterleib.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seite 139 und Band 2, Seiten 121 – 123.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wann kommt die Nosematose am häufigsten vor?<br />

Von März bis April<br />

2. Wer ist der Erreger von Nosematose?<br />

Protozoen, ein tierischer Einzeller (Darmparasit)<br />

3. Was können Sie als Bienenhalter tun, um Nosematose vorzubeugen?<br />

Mit Kot verschmutzte Waben einschmelzen. Wabenbau fördern. Verschmutzte Flugbretter und andere<br />

Kastenteile mit Sodawasser abwaschen. Stresssituationen bei den Bienen vermeiden und schwache Völker<br />

abschwefeln.<br />

5.3.3 Ruhr<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Erklärt anhand eines Beispiels die Unterschiede zwischen Ruhr und Nosematose.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seite 140. Suchen Sie bei Ihren Bienen nach Spuren der<br />

Ruhr und ergreifen Sie wenn nötig Massnahmen.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wann kommt die Ruhr am häufigsten vor?<br />

Dezember bis März<br />

2. Was ist der Hauptgrund für die Ruhr?<br />

Schwache Völker. Ungeeignetes Winterfutter, z.B. Waldhonig, hoher Anteil an Mineralstoffen und Doppelzuckern.<br />

3. Welche weiteren Gründe gibt es für die Ruhr?<br />

Störung der Winterruhe, Weisellosigkeit, langanhaltendes, kaltes Frühlingswetter<br />

4. Was können wir gegen das Auftreten der Ruhr unternehmen?<br />

Bei Waldtrachten volle Waben gegen leere eintauschen und anschliessend gut füttern. Störungen im<br />

Winter vermeiden.<br />

5. Gibt es auf den ersten Blick Unterschiede zwischen der Ruhr und der Nosematose?<br />

Die Nosematose tritt erst vom März bis Mai auf. Bienen mit Nosematose haben einen aufgedunsenen<br />

Hinterleib.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

61


5.4 Brutkrankheiten<br />

Lernziele<br />

– Sauerbrut, Amerikanische Faulbrut, Kalkbrut und Sackbrut sind Ihnen ein Begriff.<br />

– Sie kennen die Entstehung der Brutkrankheiten und die Schadensbilder.<br />

– Sie wissen über die Gefährlichkeit der Sauerbrut und der Amerikanischen Faulbrut Bescheid und<br />

können beim Auftreten dieser Brutkrankheiten richtig reagieren.<br />

5.4.1 Anzeigepflichtige Krankheiten<br />

Sie wissen Bescheid über das Verhalten bei anzeigepflichtigen Krankheiten.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Erklärt den Kursteilnehmenden anhand von Bildern und PowerPoint Präsentation die heimtückischen<br />

Brutkrankheiten.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 130 – 131 und Band 2, Seiten 115 – 120. Lernen Sie<br />

die An zeichen der Brutkrankheiten auswendig. Nehmen Sie an der nächsten Standbegehung Ihrer<br />

Sektion teil, wenn das Thema Brutkrankheiten angekündigt ist.<br />

Website: Merkblatt zur Erkennung von Bienenbrutkrankheiten und Film «Achtung Sauerbrut! –<br />

Symptome frühzeitig erkennen» auf www.vdrb.ch – Rubrik Downloads – Bildung und Beratung<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wissen Sie, wer der Bieneninspektor für Ihre Region ist?<br />

Im Imkerkalender des <strong>VDRB</strong> oder auf Anfrage bei Ihrer Gemeindeverwaltung<br />

2. Welche Brutkrankheiten sind anzeigepflichtig und warum nur diese?<br />

Faul- und Sauerbrut sind anzeigepflichtig. Beide Krankheiten sind sehr ansteckend und werden leicht auf<br />

andere Stände übertragen. Sie sind für die Bienen meistens tödlich.<br />

3. Was heisst «anzeigepflichtig»?<br />

Anzeigepflichtig heisst: Gemäss Tierseuchengesetz muss ich den Fall dem Bieneninspektor melden, damit<br />

er die notwendigen Massnahmen ergreifen kann.<br />

4. Wie gehen Sie bei einer anzeigepflichtigen Krankheit vor?<br />

Massnahmen dürfen erst ergriffen werden, wenn der Inspektor seine Anweisungen gegeben hat.<br />

Diese werden sein: Völker vernichten, tote Bienen und Waben in Kehrichtverbrennung bringen, Kasten<br />

und Gerätschaften mit 6% heisser Sodalösung oder 3–5% heisser Natronlauge reinigen und den Kasten<br />

abflammen. Personenschutz beachten.<br />

Sofern von der Infrastruktur her möglich, Kasten und sämtliche Gerätschaften in Einbrennkabine auf<br />

120 ° C erhitzen.<br />

5. Nach einem Faulbrutfall in Ihrer Nähe befinden Sie sich im Sperrgebiet.<br />

Welche Folgen hat dies auf Ihre Imkerei?<br />

Ich muss jeden Bienenverkehr (Verstellen) unterlassen, bis die Sperre wieder aufgehoben wird.<br />

6. Wie gross ist normalerweise ein Sperrgebiet?<br />

In normalem Gelände (flach) zieht man mit dem Zirkel vom betroffenen Bienenhaus einen Kreis mit 2 km<br />

Radius. Der Durchmesser des Kreises misst also 4 km.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

62


5.4.2 Sauerbrut und Faulbrut<br />

– Sie wissen Bescheid über diese Krankheiten. Sie kennen die Entstehung, das Schadensbild und die<br />

Massnahmen, die dabei ergriffen werden müssen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Erklärt den Kursteilnehmenden anhand von Bildern und/oder PowerPoint Präsentation<br />

(online im geschützten Bereich auf www.vdrb.ch) die heimtückische Bienenkrankheit. Lädt den Bieneninspektor<br />

ein.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 130 – 131 und Band 2, Seiten 115 – 120. Lernen Sie<br />

die Anzeichen der Brutkrankheiten auswendig. Nehmen Sie an der nächsten Standbegehung Ihrer<br />

Sektion teil, wenn das Thema Brutkrankheiten angekündigt ist.<br />

Website: Merkblatt zur Erkennung von Bienenbrutkrankheiten und Film «Achtung Sauerbrut! –<br />

Symptome frühzeitig erkennen» auf www.vdrb.ch – Rubrik Downloads – Bildung und Beratung<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Sie kennen den Unterschied zwischen Faulbrut und Sauerbrut. Füllen Sie diese Tabelle aus.<br />

Name Sauerbrut/Europäische Faulbrut Faulbrut/Amerikanische Faulbrut<br />

Schadensbild<br />

offene Brut<br />

Schadensbild<br />

verdeckelte Brut<br />

Lückenhaft<br />

Maden abgestorben<br />

Gelb, verdreht<br />

Gliederung geht verloren<br />

Löchrige Zelldeckel<br />

Lückenhaft<br />

Maden abgestorben<br />

Bräunlich, schleimig<br />

Verlagerung des Brutnestes auf saubere<br />

Waben<br />

Eingefallene Brutdeckel, z.T. löchrig<br />

Streichholzprobe Zieht nur kurze Fäden Fadenziehende, faulige Masse<br />

Schorf Lässt sich leicht entfernen Dunkler Schorf, klebt an der Zelle<br />

Geruch Sauer Faulig<br />

Erreger Bakterium Melissococcus pluton Bakterium Paenibacillus larvae<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

63


5.4.3 Kalk- und Sackbrut<br />

– Sie wissen Bescheid über die Kalk- und Sackbrut. Sie kennen die Entstehung, das Schadensbild und<br />

die Massnahmen, die bei diesen Brutkrankheiten ergriffen werden müssen.<br />

– Sie wissen, dass auch Unterkühlung die Brut schädigen kann und erkennen die Anzeichen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Erklärt den Kursteilnehmenden anhand von Bildern die beiden Bienenkrankheiten.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 132 – 133 und Band 2, Seiten 113 – 115 und 123 – 125.<br />

Lernen Sie die Anzeichen der Brutkrankheiten auswendig. Nehmen Sie an der nächsten Standbegehung<br />

Ihrer Sektion teil, wenn das Thema Brutkrankheiten angekündigt ist.<br />

Website: Merkblatt zur Erkennung von Bienenbrutkrankheiten auf www.vdrb.ch – Rubrik Downloads –<br />

Bildung und Beratung<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. An welcher Krankheit leidet dieses Volk?<br />

Das Volk hat Kalkbrut.<br />

2. Welche Erreger finden wir bei Kalkbrut und Sackbrut?<br />

Kalkbrut: Pilzkrankheit<br />

Sackbrut: Viruserkrankung<br />

3. Im Frühling finden Sie auf dem Flugbrett bei zwei Völkern weisse, braune und schwarze Mumien.<br />

Ein Volk deckt knapp drei Waben, die anderen sechs Waben. Um welche Krankheit handelt es<br />

sich und wie gehen Sie vor?<br />

Es handelt sich um Kalkbrut (Pilzkrankheit). Das schwache Volk wird vernichtet. Dem stärkeren Volk<br />

entnehme ich die befallenen Brutwaben und schmelze sie ein. Königin unbedingt ersetzen. Anschliessend<br />

durch ausgebaute Jungwabe ersetzen und wenn nötig einengen. Für optimale Futterversorgung sorgen.<br />

Bienen eng und warm halten.<br />

4. Wie können Sie erfolgreich präventiv gegen die Kalkbrut vorgehen?<br />

Königin ersetzen und vermehrt auf Hygienemerkmale setzen. Bienen eng und warm halten.<br />

5. Wie unterstützen Sie präventiv Ihre Völker gegen die Sackbrut?<br />

Ich lasse die Mittelwände gut ausbauen. Bienen eng und warm halten.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

64


5.5 Wachsmotten<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen die Wachsmotte, das Schadensbild und die Vorsorge- und Bekämpfungsmöglichkeiten.<br />

– Die anderen Mitbewohner wie Speckkäfer, Silberfischchen, Ameisen, Asseln, Ohrwürmer usw. sind<br />

Ihnen bekannt.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Sucht in den Bienenkasten unter dem Keil nach jungen Wachsmotten. Setzt eine Woche vor<br />

dem Kurstag Wachsmotten auf eine alte Wabe und beobachtet mit den Kursteilnehmenden anhand<br />

dieser Wabe das Schadensbild der Motte. Erklärt, wie man sich vor der Wachsmotte schützen kann und<br />

zeigt die geeigneten Bekämpfungsmöglichkeiten auf. Sucht im Bienenhaus mit den Kursteilnehmenden<br />

nach Mitbewohnern und bestimmt diese.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 120 – 128 und Band 2, Seiten 137 – 140.<br />

Suchen Sie bei Ihren Bienen nach Mitbewohnern und bestimmen Sie diese.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Um die Waben vor Wachsmotten zu schützen, gibt es mehrere Möglichkeiten.<br />

Bilden Sie drei Gruppen.<br />

Einfache Vorsorge:<br />

Wabenschrank dicht schliessen, wenig Vorratswaben lagern. Kühl lagern, regelmässige Kontrollen mit<br />

weisser Kunststofffolie, unbebrütete, honigfeuchte Waben sind frei von Wachsmotten.<br />

Säuren und Frassgifte:<br />

Essig- oder Ameisensäure, auf Dosierung achten, Schutzmassnahmen beachten, Behandlungen müssen<br />

wiederholt werden.<br />

Präparate mit dem «Bacillus thuringiensis»: Wirken als Frassgift bei der Nahrungsaufnahme der Wachsmotte.<br />

Schwefelschnitte: Brandgefahr. Schutzmassnahme beachten.<br />

Aufwändige Technik:<br />

Mit Tiefkühlen und einer Wärmebehandlung werden auch die Eier der Motte vernichtet.<br />

2. Sie haben immer mit Wachsmotten zu kämpfen. Ein Kollege empfiehlt Ihnen ein sicheres Mittel,<br />

das dazu noch sehr günstig sein soll. Bereits sein Grossvater und Vater sollen es benutzt haben.<br />

Was denken Sie?<br />

Hände weg von Mitteln, die nicht vom ZBF empfohlen werden und Ihnen unbekannt sind. Beim beschriebenen<br />

Mittel handelt es sich allenfalls um Mottenkugeln. Der Wirkstoff Paradichlorbenzol lagert sich im<br />

Wachs ein und kann auch im Honig nachgewiesen werden.<br />

Ein Tipp: Der Wabenschrank muss dicht sein, damit die Motte keine Chance hat, in den Kasten zu gelangen.<br />

3. Welche Vor- und Nachteile hat das biologische Mittel B401/Mellonex?<br />

B401 ist ein sicheres biologisches Mittel, das im Frühling auf das eingelagerte Wabenmaterial gesprüht wird.<br />

Vorteile: Einfache Anwendung, günstig, sicher<br />

Nachteile: Das Mittel muss gekühlt werden, kein Wabentausch während des Sommers,<br />

aufwändig, da jede Wabe besprüht werden muss<br />

Mellonex, Granulat<br />

Vorteil: Lange haltbar, muss nicht gekühlt werden<br />

Nachteil: Aufwändig, da jede Wabe besprüht werden muss<br />

4. Essig- oder Ameisensäure. Welches Mittel ziehen Sie für einen Dauereinsatz im Wabenschrank<br />

vor? Begründung mit allen Vor- und Nachteilen.<br />

Ich ziehe Essigsäure vor, obwohl diese etwas teurer ist als Ameisensäure. Essigsäure verursacht keine<br />

Korrosion an Drähten und Metallteilen im Wabenschrank und im Bienenkasten.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

65


5.6 Andere Mitbewohner<br />

Lernziel<br />

– Sie kennen die Nützlinge und Schädlinge der Bienen, sowie andere artverwandte Lebewesen.<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Gibt praktischen Anschauungsunterricht in der Natur.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 5, Seiten 49 – 58. Beobachten und bestimmen Sie in der<br />

Natur die entsprechenden Lebewesen.<br />

Info<br />

Lebewesen Nutzen Schaden und<br />

Belästigung<br />

Läuse (Honigtauproduzenten)<br />

auf Laub- und<br />

Nadelbäumen<br />

Waldameise<br />

Sondern Honigtau ab<br />

als Grundstoff für den<br />

Waldhonig<br />

Pflegen die Honigtauproduzenten<br />

Keiner<br />

Keiner<br />

Ameisen Keiner Belästigung im Bienenhaus<br />

und in den Kasten<br />

Mäuse Keiner Im Bienenhaus und im Volk<br />

Frassschäden<br />

(Mäusegitter anbringen)<br />

Spinnen Fangen Wachsmotten Fangen in den Netzen<br />

Bienen<br />

Vögel Keiner Bienenfang<br />

Spechte klopfen im Winter<br />

an Beuten<br />

Auswirkung<br />

Futterquelle im<br />

Sommer<br />

Keine<br />

Keine<br />

Gefahr bei<br />

Störungen<br />

im Winter<br />

Keine<br />

Keine<br />

Ameisenlöwe Keiner Keiner Keine<br />

Hornisse Keiner Können Bienen fangen Keine<br />

Hummeln Keiner Keiner Keine<br />

Wildbienen Keiner Keiner Keine<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Sie finden im Wabenschrank Käfer in der Grösse 8 x 3 mm. Sie sind schwarz gefärbt und tragen in<br />

der vorderen Hälfte eine behaarte, grau bis braungelb gefärbte Querbinde. Um welchen Mitbewohner<br />

handelt es sich und wie können wir verhindern, dass er sich im Wabenschrank einnistet?<br />

Es handelt sich um den Speckkäfer, der sich von Pollen und toten Bienen ernährt.<br />

Massnahmen: Wenig Wabenmaterial, sauberer Wabenkasten.<br />

2. In einem leerstehenden Bienenkasten entwickelt sich ein Hornissenvolk.<br />

Welche Massnahmen treffen Sie?<br />

Hornissen sind sehr friedliche und interessante Mitbewohner. Ich verhindere, dass die Hornissen ins<br />

Bienenhaus kommen und überlasse ihnen den Kasten für den Sommer. Hornissen sind geschützt.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

66


6.1 Imkerorganisationen<br />

Dachverband<br />

– apisuisse<br />

– apiservice gmbh / Das Bienenkompetenzzentrum<br />

Landesverbände<br />

– <strong>VDRB</strong>, Verein deutschschweizerischerund rätoromanischer Bienenfreunde<br />

– SAR, Société d‘Apiculture Romande<br />

– STA, Società Ticinese di Apicoltura<br />

Kantonalverband/Sektion/Verein<br />

– Kantonalverband<br />

– Sektion/Verein<br />

Züchterorganisationen<br />

– Verein Schweizerischer Mellifera Bienenfreunde (VSMB)<br />

– Schweizerische Carnicaimker-Vereinigung (SCIV)<br />

– Buckfastimkerverband Schweiz (BIVS)<br />

Spezielle Fachgruppen<br />

– Schweizerischer Apitherapie Verein (SAV)<br />

– Verein Schweizer Wander-Imker (VSWI)<br />

– Arbeitsgruppe naturgemässe Imkerei (AGNI)<br />

– Schweizerische Pollenimkervereinigung (SPIV)<br />

Zentrum für Bienenforschung (ZBF), Bern, ALP agroscope Liebefeld-Posieux<br />

– Wissenschaft und Beratung<br />

– Honiganalysen (individuell/Verband)<br />

Lernziele<br />

– Sie gewinnen einen Überblick über die Imkerorganisationen.<br />

– Sie wissen, welche Dienstleistungen Ihnen Ihre Sektion/Ihr Verein und der Verband bieten.<br />

Kursleiter: Hat die Statuten des <strong>VDRB</strong> und kennt die Aufgaben von <strong>VDRB</strong>, apisuisse und der apiservice gmbh.<br />

Die Adresse des Sekretariates ist bekannt.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 144 – 148.<br />

Schauen Sie sich die folgenden Internetseiten an:<br />

– <strong>VDRB</strong>, www.vdrb.ch<br />

– ZBF, www.agroscope.admin.ch/imkerei<br />

Lösung Lernkontrolle:<br />

1. Welche Dienstleistungen bietet Ihnen Ihre Sektion an?<br />

– Regelmässige Beraterabende und individuelle Hilfe bei Problemen<br />

– Honigkontrolle und Siegelimker-Prüfungen<br />

– Kalibrierung von Refraktometern<br />

– Gesellige Anlässe und Imkerbesuche<br />

– Grundausbildungskurse, Königinnenzuchtkurse u.a. Weiterbildung<br />

2. Wie profitieren Sie vom <strong>VDRB</strong>?<br />

Veranstaltung und Unterstützung von Kursen und Vorträgen / Aus- und Weiterbildung von Betriebsberatern,<br />

Zuchtberatern, Betriebsprüfern / Ausbildungsunterlagen für Neuimker / Herausgabe der Schweizerischen<br />

Bienen-Zeitung, des Schweizerischen Bienenbuchs, Broschüren und Flyer / Online-Shop mit div. Artikeln<br />

für die Imker / Organisation und Überwachung einer allgemeinen Honigprüfung, auch im Interesse der<br />

Lebensmittelbehörden / Unterhalt von Waagvölkern inkl. Online-Waagen / Unterhalt eines Bienenmuseums<br />

und einer Fachbibliothek / Wahrung bienenwirtschaftlicher Interessen bei der Ausarbeitung von Gesetzen,<br />

Verordnungen und Richtlinien / Öffentlichkeitsarbeit in den Medien usw.<br />

3. Welche Aufgaben erfüllt die apiservice gmbh mit dem Bienenkompetenzzentrum?<br />

Bitte beachten Sie die Webseite www.vdrb.ch – Rubrik apisuisse und apiservice gmbh.<br />

Januar <strong>2014</strong><br />

67


6.2 Rechte und Pflichten des Imkers<br />

Lernziele<br />

– Sie kennen als Imker die gesetzliche Sorgfaltspflicht.<br />

– Sie kennen die wichtigsten nachbarrechtlichen Bestimmungen.<br />

– Sie kennen die Dokumentationspflichten des Betriebsinhabers.<br />

Imker als Tierhalter<br />

Stoff<br />

Kursleiter: Besorgt den Art. 56 OR.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 149 – 154.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Kann der Imker wegen Stichen seiner Bienen haftbar gemacht werden?<br />

Bienenstiche sind nur unter ganz besonderenUmständen ein Fall für die gesetzliche Haftpflicht. Dem<br />

Imker muss ein Verschulden nachgewiesen werden können. Ohne Rücksprache mit der eigenen Privathaftpflichtversicherung<br />

soll der Bienenhalter keine Haftpflicht anerkennen. Die gesetzliche Haftpflicht und<br />

damit die Zahlungspflicht kann nur durch die Versicherung, bzw. den Richter, festgestelltwerden.<br />

2. Was sollte der Imker bei Besuchen auf seinem Bienenstand beachten?<br />

– Nur bei guten Bedingungen die Völker öffnen, um sie dem Besucher zu zeigen.<br />

– Vorher nachfragen, ob irgendwelche gesundheitlichen oder allergischen Probleme bestehen.<br />

– Die wichtigsten lebenserhaltenden Sofortmassnahmen und die Notfallnummern kennen.<br />

3. Wem gehört ein Bienenschwarm, der auf Ihrem Grundstück am Baum hängt?<br />

Grundsätzlich jenem Imker, von dem der Schwarm stammt. Hat er Kenntnis vom Schwarm und trifft keine<br />

Anstalten, ihn zu fangen, so gilt dieser als herrenlos.<br />

4. Der Nachbar ist hochgradig allergisch gegen Bienenstiche, was kann er verlangen?<br />

– Er darf die Bienenhaltung nicht verbieten lassen, Imkerei ist ein Freiheitsrecht.<br />

– Er darf verlangen, dass die Grenzabstände eingehalten werden und dass die Flugfront nicht zu ihm hin<br />

gerichtet ist.<br />

– Er darf verlangen, dass der Imker dafür sorgt, dass die Bienen friedfertig und sanft sind, denn dies<br />

schränkt das Freiheitsrecht des Hobbies nur unwesentlich ein.<br />

5. Es ist früher Frühling. Im Wetterbericht wird angekündigt, dass morgen der erste richtig schöne<br />

und warme Tag zu erwarten ist, nachdem es nun seit 6 Wochen immer Minustemperaturen hatte.<br />

Welche Informationspflicht haben Sie?<br />

Am ersten Flugtag des Frühlings fliegen viele Bienen aus, um die Kotblase zu leeren. Sie bevorzugen helle<br />

Flächen, um sich zu erleichtern.<br />

Die Gefahr besteht, dass die Nachbarinnen gerade morgen auch die Gelegenheit benützen wollen, ein<br />

erstes Mal die Bettwäsche wieder draussen auslüften zu können. Ich sollte daher meine Nachbarn über die<br />

Gefahr von Kotspuren warnen, diese kann ich als Imker nicht verhindern, da die Bienenkästen offen sein<br />

müssen und die Biene ein Wildtier ist. Die Information ist mir aber zuzumuten.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

68


6. Welche Dokumente müssen Sie als Tierhalter von Bienen und als Lebensmittelhersteller führen?<br />

Bestandeskontrolle und Bestandesmeldung an das kantonale Landwirtschaftsamt und Selbstkontrolle<br />

(Formulare Bestandeskontrolle und Selbstkontrolle im Imkerkalender oder auf www.vdrb.ch – Rubrik<br />

Downloads –Formulare)<br />

Weitere Angaben im Anhang unter 6.4, Seite 72<br />

7. Müssen Sie den Ertrag des Honigverkaufs versteuern?<br />

Grundsätzlich ja. Aber aufgrund allgemeiner Annahmen zur Wirtschaftlichkeit von Imkereien wird<br />

angenommen, dass Imkereien bis zu 30 Wirtschaftsvölkern nicht kostendeckend sind.<br />

Sicherheitshalber sollte jeder Imker aber seine Ausgaben und Einnahmen dokumentieren.<br />

8. Welche Pflichten hat der Imker in Bezug auf die Honigherstellung?<br />

Die Honigherstellung hat nach der guten imkerlichen Praxis zu erfolgen (als Siegelimker ist das gegeben).<br />

Es sind alle diesbezüglichen Gesetze und Verordnungen einzuhalten.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

69


6.3 Gesetze im Bereich der Imkerei<br />

Lebensmittelgesetz<br />

Quelle: LMG SR 817 Art. 1 – 4, 6, 8, 10, 15, 18, 20, 21<br />

VO tierische Lebensmittel SR 817.022.108 Art. 76 – 83<br />

Schweiz. Lebensmittelhandbuch (SLMB) Bereich Honig<br />

VO über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (LGV) SR 817.02 Art. 10<br />

Verordnung über tierische Lebensmittel<br />

– Beschreibung von Honig<br />

– Schweizerisches Lebensmittelbuch<br />

Hygieneverordnung<br />

– Produktion<br />

– Lagerung<br />

– Räumlichkeiten und Geräte<br />

Quelle: HyV, SR 817.024.1, Art. 1 – 8, 14, 17, 20 – 24<br />

Landwirtschaftsgesetz<br />

– Förderung der Bienenzucht<br />

Quelle: LwG SR 910.1 Art. 1 – 3, 7 – 27, 113 – 136, 141 – 147<br />

TierzuchtVO SR 916.310 Art. 1 – 5, 19 – 21<br />

Tierschutzgesetz/-verordnung<br />

Quelle: TSG SR 455 Art. 1 – 2<br />

TSchV SR 455.1 Art. 1 – 4<br />

Tierseuchengesetz/-verordnung<br />

– Faulbrut<br />

– Sauerbrut<br />

Quelle: TSG SR 916.40 Art. 1, 2, 5, 9 – 11, 24, 32 – 34<br />

TSV SR 916.401 Art. 1 – 6, 20, 59 – 64, 269 – 274, 308<br />

Info<br />

In Ihrer Tätigkeit als Imkerin/Imker kommen Sie mit mehreren Gesetzen und Verordnungen in Kontakt,<br />

die Sie erfüllen müssen oder von denen Sie profitieren.<br />

Als Produzent von Honig müssen Sie die Anforderungen vom Lebensmittelgesetz und der Lebensmittelverordnung<br />

erfüllen (gute Herstellungspraxis, korrekte Deklaration...) Weiter muss die Hygieneverordnung<br />

beachtet werden (Produktion, Lagerung, Räumlichkeit). Die Amtsperson für deren Überprüfung<br />

ist der Lebensmittelinspektor. Als Imkerin/Imker profitieren Sie vom Landwirtschaftsgesetz.<br />

Die Förderung der Biene ist darin aufgelistet. Deshalb erhält unsere Dachorganisation apisuisse einen<br />

stattlichen Beitrag für Bildung, Zucht, Bienengesundheitsdienst und Marketing.<br />

Das Tierschutzgesetz verpflichtet den Tierhalter zur artgerechten Tierhaltung.<br />

Das Tierseuchengesetz und die Tierseuchenverordnung regeln die notwendigen Schritte beim Auftreten<br />

einer anzeigepflichtigen Krankheit (Faulbrut und Sauerbrut). Die Amtsperson in diesem Bereich ist<br />

der Bieneninspektor.<br />

Ein Jungimker kann durch die vielen Gesetze und Verordnungen rund um die Bienenhaltung verunsichert<br />

werden. Man braucht aber nicht Jurist zu sein, um imkern zu können. Das korrekte Verhalten<br />

wird im Grundkurs vermittelt. Hält man sich daran, so wird man nicht mit dem Gesetz in Konflikt<br />

geraten.<br />

Sämtliche Gesetzestexte finden Sie auf www.vdrb.ch – Rubrik Links – Gesetze und Verordnungen.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

70


Lernziele<br />

– Sie gewinnen einen Überblick über die wichtigsten für die Imkerei relevanten gesetzlichen<br />

Bestimmungen.<br />

– Sie können diese in der Praxis umsetzen.<br />

Kursleiter: Gibt Überblick über die relevanten Gesetze.<br />

Eigenarbeit: Lesen Sie im Bienenbuch, Band 1, Seiten 149 – 154.<br />

Lösung Lernkontrolle<br />

1. Wie ist Honig im Gesetz definiert?<br />

Art. 75 in der VO Tierische Lebensmittel: Honig ist der süsse Stoff, den die Bienen erzeugen, indem sie<br />

Nektar und Honigtau oder andere an lebenden Pflanzenteilen zu findende zuckerhaltige Säfte aufnehmen,<br />

durch körpereigene Stoffe bereichern, in ihrem Körper verändern, in Waben speichern und reifen<br />

lassen. Er kann flüssig, dickflüssig oder kristallin sein.<br />

2. Wie soll der Schleuderraum aussehen?<br />

Der Raum muss an Boden und Wänden leicht zu reinigen und allenfalls zu desinfizieren sein. Er darf keine<br />

Staubansammlungen aufweisen. Die Decke darf keine Teile verlieren, die in die Lebensmittel kommen<br />

könnten.<br />

3. Was müssen Sie bezüglich Ihrer eigenen Hygiene beachten?<br />

Ich muss auf die persönliche Hygiene achten. Insbesondere meinen Körper, die Hände und die Kleidung<br />

muss ich sauber halten. Für die Reinigung sollte Trinkwasser zur Verfügung stehen.<br />

4. Welche Informationen gehören auf die Etikette?<br />

verein deutschschweizerischer und<br />

rätoromanischer bienenfreunde<br />

<strong>VDRB</strong><br />

www.swisshoney.ch<br />

SCHWEIZER BIENENHONIG<br />

Bündner Blütenhonig<br />

fluors da muntogna Val Müstair<br />

Hans Muster<br />

Chasa Muster<br />

7537 Müstair<br />

Tel. 000 000 00 00<br />

Los Nr. 00 00 00<br />

mindestens haltbar bis<br />

Ende 20XX<br />

500g netto<br />

1. Sachbezeichnung (Art des Lebensmittel) = HONIG oder BIENENHONIG<br />

2. Name und Adresse des Honigproduzenten oder des Honigabfüllers<br />

3. Das Produktionsland (z.B. Schweizer Honig, falls von Produzentenadresse nicht ableitbar)<br />

4. Das Gewicht: 1 kg, 500 g, 250 g netto<br />

5. Das Warenlos nach Art. 27 LGV: z.B. eine Nummer, beginnend mit L. ...... oder eine andere Bezeichnung,<br />

welche die Honigproduktions-Charge bezeichnet<br />

6. Mindesthaltbarkeit wird durch den Produzenten oder Honigabfüller bestimmt. Für Siegelimker wird<br />

3 Jahre ab Erntejahr empfohlen. Das heisst für die Ernte <strong>2012</strong> muss auf der Etikette folgendes stehen:<br />

«Mindestens haltbar bis Ende 2015»<br />

5. Welche Massnahmen kann das Lebensmittelamt verfügen?<br />

Es kann verlangen, dass der Honig aus dem Verkehr gezogen wird.<br />

6. Welche weiteren Gesetze und Verordnungen müssen Sie befolgen?<br />

Lebensmittelgesetz, Lebensmittelhandbuch, Hygieneverordnung, Tierseuchengesetz und -verordnung,<br />

Tierschutzgesetz und -verordnung, Verordnung über tierische Lebensmittel.<br />

Februar <strong>2012</strong><br />

71


6.4 Anhang<br />

6.4.1 Kalender des Schweizer Imkers<br />

Hier finden Sie viele aktuelle Informationen, Adressen, Vorlagen.<br />

6.4.2 Stockkarten<br />

Ein Beispiel einer Stockkarte finden Sie im geschützten Bereich auf www.vdrb.ch. Diese Vorlage oder<br />

andere Formulare den Kursteilnehmern vorstellen.<br />

6.4.3 Bestandeskontrolle<br />

Die Bestandeskontrolle kann auch auf dem PC geführt werden.<br />

Formulare auf www.vdrb.ch – Rubrik Downloads – Formulare oder im Imkerkalender<br />

6.4.4 Selbstkontrolle<br />

Formular im Imkerkalender oder auf www.vdrb.ch – Rubrik Downloads– Formulare<br />

6.4.5 Links<br />

Unter der Adresse www.vdrb.ch finden Sie weitere Links zu interessanten Bienen-Websites.<br />

6.4.6 Feedback<br />

Gegen Ende des Kurses bitten wir Sie, von Ihren Grundkursteilnehmern eine Kursbeurteilung<br />

zu verlangen. Erklären Sie den Online-Fragebogen kurz in einer Ihrer letzten<br />

Lektionen und bitten Sie Ihre Teilnehmer, dieses Feedback rechtzeitig vor Abschluss des<br />

Kurses abzusenden:<br />

www.vdrb.ch – Rubrik Aktuelles – Kurse – Feedback Imkergrundkurs<br />

Gerne werden wir Ihnen eine Auswertung der eingegangenen Antworten zusammen mit<br />

den bestellten Diplomen zusenden.<br />

Glossar – unsere Bienensprache<br />

abräumen<br />

abschäumen<br />

Afterkönigin<br />

aufsetzen<br />

Beute<br />

Drohn<br />

drohnenbrütig<br />

Mittelwand<br />

Pheromone<br />

Propolis<br />

Weisel<br />

weisellos<br />

weiselrichtig<br />

Zarge<br />

zusetzen<br />

entfernen der Honigwaben<br />

entfernen des Schaumes vom geernteten Honig<br />

unbegattete Arbeiterin legt Eier<br />

Honigwaben werden oberhalb des Brutnestes gegeben<br />

Bienenwohnung<br />

männliche Biene (auch die Drohne)<br />

Königin legt nur noch Drohneneier<br />

Wachsplatte mit Wabenstruktur<br />

Hormon ähnliche Stoffe im Bienenvolk<br />

Kittharz, das Bienen im Volk verwenden<br />

alte Bezeichnung für Bienenkönig<br />

Volk ohne Königin<br />

Volk mit Königin<br />

Stockwerk eines Magazins<br />

beigeben einer Königin in ein bestehendes Volk<br />

Januar <strong>2014</strong><br />

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