Radio Maria Schweiz - Dezember 2017
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Gedanken zum Advent<br />
«Zu Dir erhebe ich meine Seele; mein Gott, auf<br />
Dich vertraue ich, ich muss nicht erröten. Nicht<br />
sollen meine Feinde mich verlachen, denn alle,<br />
die Dich erwarten, werden nicht zuschanden.»<br />
(vgl. Ps 24,1-3)<br />
Liebe Hörerfamilie von <strong>Radio</strong> <strong>Maria</strong>!<br />
Mit dem 1. Adventssonntag beginnt ein neues<br />
Kirchenjahr und zugleich auch die Vorbereitungszeit<br />
auf das Fest der Geburt unsers<br />
Herrn Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer<br />
Mensch. Im vergangenen Jahr haben uns die<br />
Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Marienerscheinungen<br />
in Fatima viele Anregungen<br />
gegeben, um unsere Prioritäten im Glaubensleben<br />
zu bedenken. Nun bieten uns Advent<br />
und Weihnachten von neuem die Möglichkeit,<br />
inmitten der Kirche dem grossen und existenziell<br />
herausfordernden Geheimnis der Menschwerdung<br />
des Wortes Gottes zu begegnen. Wir<br />
können staunend zusammen mit <strong>Maria</strong> das<br />
göttliche Kind in der Krippe betrachten.<br />
Bei der Betrachtung der Geburt Jesu in<br />
Betlehem sind wir eingeladen, wie <strong>Maria</strong>,<br />
nicht nur über die Bedeutung dieses grossen<br />
Geheimnisses für unser Leben nachzudenken,<br />
sondern dieses Geheimnisses auch mit dem<br />
Herzen aufzunehmen und den tiefsten Sinn des<br />
menschlichen Lebens zu finden. «Zu Dir erhebe<br />
ich meine Seele; mein Gott, auf Dich vertraue<br />
ich, ich muss nicht erröten.» Im Advent und<br />
in der Weihnachtszeit betrachten wir das, was<br />
der neugeborene Christus für uns bedeutet. Im<br />
Licht von Betlehem wird alles hell. In Christus,<br />
dem Licht, das die Nacht des menschlichen<br />
Lebens erleuchtet, sehen wir uns vom Gott,<br />
unserem Schöpfer, über alle Massen geschätzt<br />
und geliebt. Er hat seinen einzigen Sohn zu uns<br />
gesandt, geboren aus der Jungfrau <strong>Maria</strong>, um<br />
uns in das Haus des Vaters zurückzuführen.<br />
Ich wünsche ihnen allen, mit diesem<br />
Advent einen guten Start ins neue Kirchenjahr.<br />
Einen Anfang ohne Hektik und ohne Zerstreuung.<br />
Im Herzen der Kirche und ihrer Liturgie<br />
ein Jahr das uns hilft, die von der Weihnachtsbotschaft<br />
angebotene Richtung einzuschlagen:<br />
Christus ist für uns geboren! Für die Hirten,<br />
die bei ihrer Herde Nachtwache hielten zuerst,<br />
wie das Evangelium berichtet. Christus ist also<br />
geboren für die absolut Bedeutungslosen und<br />
für die, welche nichts vom Leben erwarteten.<br />
«Nicht sollen meine Feinde mich verlachen,<br />
denn alle, die Dich erwarten, werden nicht<br />
zuschanden.» Der Herr wird am Ende der Zeit<br />
in Herrlichkeit kommen. Die Erwartung dieser<br />
Wiederkunft wird auch gesellschaftlich sichtbar<br />
in den weihnächtlich geschmückten Häusern,<br />
Kirchen und öffentlichen Plätzen. In einigen<br />
Ländern wird versucht, solche Ausdrucksformen<br />
zu unterdrücken. Aber es gibt auch Gesellschaftsbereiche,<br />
in denen man sich zu sehr um<br />
Geschenke und Weihnachtsgebäck kümmert.<br />
Nur Gelassenheit. Versuchen wir einfach,<br />
uns im Leben auf das zu konzentrieren, was<br />
wesentlich ist: Jesus ist zu unserer Rettung geboren,<br />
um uns von Sünde und Tod zu befreien.<br />
Mit Ihnen verbunden unter dem Stern von<br />
Bethlehem<br />
Erzbischof Dr. Thomas E. Gullickson<br />
Apostolischer Nuntius<br />
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