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ZOAR_MAGAZIN_2_2017_PROBE

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Grußwort<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser!<br />

Peter Kaiser<br />

Vorstandssprecher<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Martina Leib-Herr<br />

Vorstand<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Gemeinsam haben wir in<br />

den letzten Monaten<br />

viele schöne Feste gefeiert,<br />

zum Beispiel das 50. Jubiläum der<br />

Zoar-Werkstätten Rockenhausen. Für<br />

uns alle war es eine herausragende<br />

und unvergessliche Veranstaltung,<br />

die gemäß dem besonderen Anlass<br />

drei Tage gefeiert wurde. Lesen Sie<br />

dazu den ausführlichen Bericht auf<br />

den Seiten … bis … Das Programm<br />

war deswegen so vielfältig, weil<br />

sowohl Mitarbeiter mit und ohne<br />

Beeinträchtigung, Bewohner und<br />

engagierte Künstler etwas auf der<br />

Bühne vorgetragen haben. Wir haben<br />

viele positive Rückmeldungen<br />

von Gästen unseres gut besuchten<br />

Jubiläums erhalten. Gelobt wurde<br />

auch, dass unsere Jubiläumsfeier ein<br />

inklusives Fest für Menschen mit<br />

und ohne Beeinträchtigung war. Es<br />

war ein Miteinander aller Menschen.<br />

Und für jeden war etwas nach seinem<br />

Geschmack dabei.<br />

50 Jahre Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen<br />

Das Jubiläum der Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen war ein Statement<br />

für den Standort Rockenhausen.<br />

Dies haben wir über das Jubiläum<br />

hinaus mit nachhaltigen Aktionen<br />

und Produkten kenntlich gemacht.<br />

Durch das Fassadengestaltungsprojekt<br />

von „farbel“ wurde zum Beispiel<br />

die Fassade der Werkstätten in Rockenhausen<br />

nachhaltig verschönert.<br />

Die nun bunt gestalteten Außenwände<br />

zeigen mehrere Hände, die<br />

sich überschneiden. Dies steht für<br />

das Miteinander und die Interaktion.<br />

Im Zeichen der Nachhaltigkeit entstanden<br />

außerdem Produkte wie die<br />

Sinnesliege und der Picknicktisch<br />

aus Douglasien-Holz. Beide Outdoor-Möbel<br />

wurden offiziell der<br />

Stadt Rockenhausen übergeben und<br />

somit der Öffentlichkeit als Geschenk<br />

zur Verfügung gestellt. Mit<br />

Blick auf die Standortsicherung wurden<br />

Werkstätten-Gebäude saniert<br />

und umgebaut. Über eine Million<br />

Euro wurden investiert. Der Werkstätten-Standort<br />

Rockenhausen ist so<br />

fit für die Zukunft gemacht worden.<br />

Mitarbeiterjubiläum<br />

und -verabschiedung<br />

Nun neigt sich das Jahr <strong>2017</strong> dem<br />

Ende entgegen und unsere traditionelle<br />

Veranstaltung des Jubiläums<br />

und der Verabschiedung langjähriger<br />

Mitarbeiter findet in gewohnter<br />

Feierlichkeit mit Gottesdienst statt.<br />

Die Liste vieler langjähriger Mitarbeiter<br />

lässt darauf schließen, dass<br />

sich die Mitarbeiter bei uns mehrheitlich<br />

wohl fühlen. Zoar ist ein<br />

guter Arbeitgeber mit vielen Vorzügen<br />

für die bei uns Beschäftigten.<br />

Als ein Beispiel sei an dieser Stelle<br />

wiederholt das Betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

„Job Fit“ genannt.<br />

Unsere feierliche Würdigung<br />

der Jubilare und angehenden Rentner<br />

soll vor allem als Dank und Anerkennung<br />

verstanden werden. Auch<br />

hier feiern wir gemeinsam. Geschenke,<br />

goldene (40 Jahre) und silberne<br />

(25 Jahre) Kronenkreuze der Diakonie,<br />

Urkunden und Fotos dienen als<br />

nachhaltige Erinnerung an diesen<br />

besonderen Tag.<br />

Wohnkomfort mit<br />

Geborgenheit, Sicherheit und<br />

Unterstützung<br />

Gemeinsam begehen wir nicht nur<br />

Jubiläen und Ehrungen, sondern<br />

auch immer mal wieder Einweihungen,<br />

so zum Beispiel beim Service-<br />

Wohnen am Torbogen in Kirchheim-<br />

Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

3


Grußwort<br />

Grußwort<br />

bolanden. Mitten in der Altstadt und<br />

in direkter Nachbarschaft der Seniorenresidenz<br />

sind im Zuge dieses<br />

Bauprojekts 15 Appartements entstanden,<br />

die alle bereits vor der Fertigstellung<br />

des Wohnhauses vermietet<br />

waren. Drei der Wohnungen sind<br />

bezüglich der Größe und des Zuschnitts<br />

für Paare gedacht. Diverse<br />

Gemeinschaftsräume und ein Freigelände<br />

hinter dem Haus stehen<br />

allen Mietern zur Verfügung. Die<br />

Schaffung barrierefreier Wohnungen<br />

mit der Option bei Bedarf Service-Leistungen<br />

dazu zu buchen, hat<br />

unser Leistungsportfolio im Donnersbergkreis<br />

erneut erweitert. Auch<br />

im Landkreis Kusel planen wir eine<br />

Erweiterung unserer Angebotspalette<br />

für die Bedarfe älterer Menschen.<br />

Unsere Vision ist ein Neubau mit 48<br />

stationären Plätzen in direkter Nachbarschaft<br />

des Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />

Kusel. In absehbarer Zeit<br />

wird ein zweiter Aufzug an das Bestandsgebäude,<br />

das komplett saniert<br />

werden soll, angebaut. Der Wohnkomfort<br />

soll verbessert werden, indem<br />

wir aus einer Vielzahl der dortigen<br />

Doppelzimmer Einzelzimmer<br />

machen möchten. Die Ergebnisse<br />

unserer regelmäßig durchgeführten<br />

Befragungen zeigen uns, dass die<br />

Bewohner Räumlichkeiten und Ausstattung<br />

zwar bemängeln, dafür aber<br />

die Pflegequalität mit „sehr gut“<br />

bewerten. Nun möchten wir genau<br />

hier ansetzen: Sanierung und Modernisierung<br />

des Hauses plus einem<br />

Neubau mit zusätzlichen Plätzen und<br />

der Entstehung weiterer Appartements<br />

im Bereich Service-Wohnen.<br />

dem Gelände des Rheinhessischen<br />

Diakoniezentrums in Heidesheim<br />

wird 2018 auch in Alzey eine Zoar-<br />

Kita entstehen. Bauherr ist die Stadt<br />

Alzey, die im Baugebiet „Am Rennweg“<br />

eine neue viergruppige Kindertagesstätte<br />

für 75 Kinder im Alter<br />

von sechs Monaten bis sechs Jahren<br />

plant. Unser Zoar-Konzept hat den<br />

Stadtrat überzeugt, so dass nun die<br />

gemeinsamen Umsetzungsplanungen<br />

erfolgen werden. Zoar wird die<br />

Kita betreiben, wobei alle Betriebskosten,<br />

inklusive der Personalkosten,<br />

von der Stadt Alzey übernommen<br />

werden.<br />

Planungen bezüglich der Zukunft<br />

unserer Einrichtung lassen uns auch<br />

verstärkt zum Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />

blicken. Dort sind Veränderungen<br />

geplant, die mit der<br />

Dezentralisierung und Umgestaltung<br />

des Zoar-Ursprungs „auf dem<br />

Berg“ einhergehen. Die Anzahl der<br />

Plätze auf dem Inkelthalerhof ist<br />

durch schon erfolgte Dezentralisierungsmaßnahmen<br />

bereits reduziert<br />

und wird noch weiter reduziert.<br />

Menschen mit einem hohen Unterstützungsbedarf,<br />

für die ein abgeschiedenes<br />

Umfeld förderlich ist,<br />

werden auf dem Inkelthalerhof auch<br />

in Zukunft ein Zuhause finden. Nach<br />

jetzigen Planungen sollen alle zukünftigen<br />

Wohnangebote auf der<br />

Ebene der heutigen Bodelschwinghhäuser<br />

und der Cafeteria liegen. Auf<br />

diese Weise möchten wir auch eine<br />

Es grüßen Sie herzlichst<br />

geografische Barrierefreiheit gewährleisten.<br />

Im Rahmen dieses<br />

Großprojekts ist nicht nur der Rückbau<br />

einiger Gebäude auf dem Inkelthalerhof<br />

geplant, sondern auch<br />

dort entstehende Neubauten sowie<br />

der dezentrale Bau weiterer Wohnhäuser<br />

in Städten wie Kirchheimbolanden<br />

und Eisenberg.<br />

„Gemeinsam viel bewegen“ heißt es<br />

in unserem Slogan. Und wir bewegen<br />

wirklich viel gemeinsam. Weitere<br />

Planungsschwerpunkte sind das<br />

stationäre Hospiz sowie das zentrale<br />

Versorgungszentrum in Rockenhausen.<br />

Sprechen wir über das Hospiz,<br />

so ist im Januar 2018 der offizielle<br />

Spatenstich anberaumt. Bezüglich<br />

des Versorgungszentrums arbeiten<br />

wir gerade an der konzeptionellen<br />

Umsetzungsplanung, so dass wir<br />

mit diesem Spatenstich im zweiten<br />

Halbjahr 2018 rechnen. Über beide<br />

Großprojekte werden wir Sie in den<br />

kommenden Zoar-Magazin-Ausgaben<br />

informieren.<br />

Wir wünsche Ihnen einen schönen,<br />

kalten Winter mit vielen klaren Tagen,<br />

die uns Sonne schenken. Bleiben<br />

Sie auch im neuen Jahr gesund.<br />

Möge Sie Gottes Segen begleiten.<br />

Sehen Sie den kommenden Feiertagen,<br />

genau wie wir, mit Vorfreude<br />

entgegen und freuen Sie sich mit<br />

uns auf die schrittweise Verwirklichung<br />

zahlreicher Zoar-Projekte in<br />

den nächsten Jahren.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

Es grüßen Sie ganz herzlich<br />

Peter Kaiser<br />

Vorstandssprecher<br />

Martina Leib-Herr<br />

Vorstand<br />

Zukunft wird geplant<br />

Mit der zweiten Kindertagesstätte<br />

unter dem Zoar-Dach verlagern wir<br />

nicht unsere Schwerpunkte, sondern<br />

wir stellen uns breiter auf. Nach der<br />

erfolgreich agierenden Zoar-Kita auf<br />

Peter Kaiser<br />

Vorstandssprecher<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Martina Leib-Herr<br />

Vorstand<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

4 Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong> Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong> 5


Grußwort<br />

Eröffnung<br />

6 Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

7


Rubrikentitel<br />

Rubrikentitel<br />

Die Zoar-Bäckerei: Garant für hochwertige Backwaren<br />

Eigenversorgung<br />

mit Brot und Brötchen,<br />

Kuchen und Torten<br />

Morgens um 3.00 Uhr, wenn<br />

andere noch schlafen, geht es<br />

in der Zoar-Bäckerei in der Luitpoldstraße<br />

in Rockenhausen<br />

bereits frisch ans Werk.<br />

Als erstes werden die verschiedenen<br />

Teige hergestellt.<br />

Damit es zügig<br />

vorangeht, werden alle dazugehörigen<br />

Vorbereitungen bereits am Vortag<br />

erledigt. Mehl und Körner werden<br />

abgewogen und in die große<br />

Knetmaschine gefüllt. Am nächsten<br />

Morgen müssen dann nur noch Hefe<br />

und Wasser hinzugefügt werden.<br />

Der Konditor fängt um 4.00 Uhr an,<br />

denn Kuchen und Torten werden<br />

erst etwas später ausgeliefert.<br />

Positive Routine<br />

„Unsere Abläufe sind alle eingespielt<br />

und folgen einer sich immer wiederholenden<br />

Routine“, erklärt Frank<br />

Schläfer, kommissarischer Leiter der<br />

Bäckerei, die seit 1978 zum Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar gehört.<br />

„Hier bei uns weiß jeder, was er zu<br />

tun hat. Die Aufgaben sind klar verteilt.“<br />

Trotzdem könne auch jeder für<br />

den jeweils anderen einspringen.<br />

„Bei fünf Vollzeitkräften ist immer<br />

mal jemand nicht da“, so der Chef.<br />

Entweder würden Überstunden abgefeiert,<br />

Urlaubstage verbracht oder<br />

Krankheit gemeldet. „Das heißt, wir<br />

sind fast nie zu fünft.“ Routinierte<br />

Abläufe sorgen jedoch für einen<br />

störungsfreien Verlauf, pünktliche<br />

Auslieferung und qualitativ hochwertige<br />

Backwaren – und das an<br />

sechs Tagen in der Woche, außer<br />

sonntags. Viele der Zoar-Bäckerei-<br />

Mitarbeiter sind langjährig Beschäftigte.<br />

Sogar ausgebildet wurde in<br />

diesem Bereich schon. Guido Lamb,<br />

vorher Mitarbeiter im Technischen<br />

Bereich bei Zoar, ist gelernter Bäcker<br />

und arbeitet seit zwei Jahren in der<br />

Backstube. Uwe Leib aus Dörnbach<br />

ist ebenfalls gelernter Bäcker. Er arbeitet<br />

seit 2002 bei Zoar. Sein Arbeitsschwerpunkt<br />

ist die Teigherstellung<br />

und -aufarbeitung. So<br />

entstehen aus einer großen Teigmasse<br />

verschiedene Brote und viele<br />

kleine Brötchen. Seine verantwortungsvolle<br />

Ofenarbeit bedarf der<br />

Erfahrung. „Bei erreichter Reife kommen<br />

die Backwaren in den Ofen und<br />

müssen rechtzeitig wieder herausgenommen<br />

werden“, beschreibt er<br />

seine Arbeit. Die Stoßzeit am Backofen<br />

ist jeden Tag zwischen 3.00 und<br />

7.00 Uhr. „Da geht’s ab! Da muss<br />

man schon fit sein.“<br />

Zwei Bereiche: Bäckerei und<br />

Konditorei<br />

Mit dem Erwerb einer Bäckerei in<br />

Rockenhausen sicherte das Evangelische<br />

Diakoniewerk Zoar die Eigenversorgung<br />

mit Brot und Backwaren.<br />

Dies wurde Ende der 1970er Jahre<br />

immer wichtiger, da Zoar immer<br />

größer wurde und weitere Standorte<br />

hinzukamen. So kaufte man damals<br />

die ehemalige Privatbäckerei „Lederer“<br />

und führte den Betrieb für Zoar<br />

eigene Bedarfe weiter. Im Gebäude<br />

sind außerdem zwei Obergeschoss-<br />

Wohnungen dem Bereich „Ambulante<br />

Assistenzleistungen“ Rockenhausen<br />

zugehörig. Die Bewohner<br />

werden im Rahmen der „Ambulanten<br />

Assistenzleistungen“ begleitet.<br />

Die Anforderungen an die tägliche<br />

Leistungskapazität der Backstube im<br />

Erdgeschoss (250 Quadratmeter)<br />

sind in den letzten Jahren stetig gestiegen.<br />

Pro Monat werden allein<br />

rund 2.500 Kilogramm Weizen- und<br />

Roggenmehl verarbeitet. Daraus<br />

entstehen rund 15 unterschiedliche<br />

Brot- und Brötchensorten. Der Sauerteig<br />

wird selbst hergestellt und<br />

jeden Tag neu angesetzt. Dies ist ein<br />

wichtiges Qualitätsmerkmal. In der<br />

Konditorei werden werktäglich leckere<br />

Kuchen und ansprechend dekorierte<br />

Torten sowie Kleingebäck<br />

„gezaubert“. „Mir gefällt vor allem<br />

der Variantenreichtum meiner Tätigkeit“,<br />

sagt Konditor Klaus Keiper.<br />

„Mit unseren Produkten sind wir gut<br />

aufgestellt.“ Es gebe sowohl ein Sortiment,<br />

das turnusgemäß immer<br />

durchlaufe, als auch Backwaren,<br />

hergestellt nach neuen Rezepten.<br />

Ausstattung der Zoar-Bäckerei:<br />

Der Etagen-Backofen, der fünf Etagen hat, ist Baujahr<br />

1988. Er hat eine Backfläche von 18 Quadratmetern<br />

und ist somit ein Ofen mittlerer Größe. Der<br />

Backofen wird mit sogenannten Schießern (Brett<br />

mit langem Stil) manuell beschickt. Er ist flexibel<br />

nutzbar und kann unterschiedlich bestückt werden.<br />

Der Ofen wird mit Öl befeuert und läuft sechs Tage<br />

die Woche. „Hier in unserer Bäckerei geschieht noch<br />

viel mit Hand“, sagt Frank Schläfer. Im Zuge der<br />

Schaffung eines neuen Zoar-Versorgungszentrums,<br />

das in Rockenhausen geplant ist, wird in die Modernisierung<br />

und Technisierung investiert. Das Versorgungszentrum,<br />

in dem Zentralküche und Bäckerei<br />

zusammengeführt werden sollen, wird 2019 für<br />

eine interne und externe Speise- und Backwarenversorgung<br />

in Betrieb genommen. Dort wird die<br />

Ausstattung nach den neuesten technischen Standards<br />

ausgewählt sein.<br />

Sahnig-süße Leckereien<br />

Die Planung der täglich herzustellenden<br />

Mengen sowie die Organisation<br />

des Wareneinsatzes liegen in<br />

der Verantwortung des Bäckerei-<br />

Leiters Frank Schläfer. „Die benötigten<br />

Mengen folgen natürlich einer<br />

Regel“, so der Chef. „Es kann nicht<br />

einfach alles Mögliche bei uns bestellt<br />

werden.“ Seine Mengen-Planungen<br />

beziehen sich auf die wöchentlichen<br />

Speisepläne, die<br />

Sortimentslisten und Backwarenbestellungen,<br />

die per Fax von den unterschiedlichen<br />

Zoar-Standorten<br />

kommen. Die Backwaren-Bestellliste<br />

hält rund siebzig verschiedene süße<br />

und herzhafte Teigangebote parat;<br />

von der Erdbeersahnetorte über den<br />

Zwetschgenkuchen bis hin zur Nussecke<br />

und zum Pizzateilchen. Zu den<br />

Leitungstätigkeiten von Bäckermeister<br />

Frank Schläfer, dessen Vertreter<br />

Christoph Sattler, ebenfalls Bäckermeister,<br />

ist, gehören überdies die<br />

Kalkulation und Logistik-Planungen.<br />

Dies erfordert einiges an Erfahrung<br />

und Konzentration, denn mit den<br />

Backwaren werden auch diverse<br />

Zoar-Feste und -Jubiläen, die im Jahresrhythmus<br />

stattfinden, bestückt.<br />

So sind zum Beispiel das Sommerfest<br />

auf dem Inkelthalerhof in Rockhausen<br />

und die zahlreichen Hausfeste<br />

nicht ohne die leckeren Kuchen<br />

und Torten aus der Zoar-Bäckerei<br />

denkbar. „Man gönnt sich ja sonst<br />

8 Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong> Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

9


Rubrikentitel<br />

Rubrikentitel<br />

nichts!“, gerade zu einem besonderen<br />

Anlass genießen die Gäste gern<br />

die sahnig-süßen Leckereien. „Bei<br />

den Festen kommen auch oft saisonale<br />

Produkte zum Einsatz“, berichtet<br />

Frank Schläfer. „Und auch die<br />

Zoar-Cafeterien wechseln Teile ihres<br />

Angebots gern saisonal.“ Regelmäßig<br />

beliefert werden die Cafeterien<br />

in Rockenhausen, Heidesheim, Kaiserslautern<br />

(Wohnanlage am<br />

Volkspark und „Café Augenblick“)<br />

und Kusel.<br />

Bäckerei steht am Anfang der<br />

Lieferkette<br />

Da außerdem zahlreiche Wohn- und<br />

Arbeitsbereiche von Zoar täglich<br />

beliefert werden, ist die Logistik ein<br />

wichtiger Punkt in Schläfers Tätigkeitsbereich.<br />

„Alle Backwaren werden<br />

kommissioniert für die jeweiligen<br />

Bereiche verpackt und in<br />

Stapelkisten und Thermo-Boxen mit<br />

Kühl-Akkus für den Transport vorbereitet“,<br />

informiert Frank Schläfer.<br />

Bereits um 6.00 Uhr jeden Morgen<br />

Die Zoar-Bäckerei mit wöchentlichen Mengenangaben:<br />

• Circa 2.500 Brötchen verschiedener Art<br />

• Circa 350 Brote verschiedener Art<br />

• Circa 320 Wochenend-Kuchen<br />

• Circa 200 Kaffeeteilchen und Schnitten verschiedener Art<br />

• Circa 200 Portionen Feinbackwaren, wie zum Beispiel<br />

Nussecken und Granatsplitter<br />

• Circa 100 Hefekuchen verschiedener Art<br />

• Circa 100 Rührkuchen verschiedener Art<br />

• Circa 70 Hefestollen<br />

• Circa 30 Sahnetorten<br />

• Circa 30 Sahnerollen<br />

Benötigte Zutaten für die Produkte der Zoar-Bäckerei:<br />

Rohstoffe im Trockenlager:<br />

• Mehl<br />

• Zucker<br />

• Salz<br />

• Puddingpulver<br />

• Mandeln, Haselnüsse<br />

• Kuchenglasur<br />

• Sesam<br />

• Leinsaat<br />

• Sonnenblumenkerne usw.<br />

Frischdienst-Ware:<br />

• Sahne<br />

• Quark<br />

• Schmand<br />

• Hefe<br />

• Eier usw.<br />

fährt das erste Transportfahrzeug<br />

auf den Hof der Zoar-Bäckerei. Um<br />

7.00 Uhr wird dann das Brot geholt<br />

und um 8.00 Uhr die Kuchen und<br />

Süßschnitten. „Da wir der Anfang<br />

der Lieferkette sind, ist Pünktlichkeit<br />

bei uns besonders wichtig“, so Schläfer.<br />

„Wenn es sich bei uns bereits<br />

verzögern würde, würden sich auch<br />

alle Anschlusstermine beim Ausliefern<br />

verschieben.“ So hat jeder Arbeitstag<br />

seine feste Struktur und<br />

zeitliche Eintaktung. „Geübte Handgriffe<br />

gehen schneller als ungeübte<br />

und permanent wechselnde Handgriffe“,<br />

resümiert Frank Schläfer. Und<br />

so beginnt ein neuer Tag. Um 3.00<br />

beziehungsweise 4.00 Uhr<br />

stehen die Bäcker und der<br />

Konditor in der Backstube.<br />

Dann muss was geschafft<br />

werden! Jeder Arbeitstag<br />

endet nach dem Backen<br />

und Vorrichten mit der<br />

Reinigung der Backstube, denn Hygiene<br />

ist wichtig und daher in den<br />

Arbeitsalltag fest integriert. In diesem<br />

Bereich ist Angela Linn eingesetzt.<br />

Sie trägt maßgeblich dazu bei,<br />

dass die Backstube täglich hygienisch<br />

sauber verlassen wird.<br />

Alexandra Koch<br />

Namen?<br />

Mitarbeiter der Zoar-Bäckerei:<br />

• Frank Schläfer, kommissarischer Leiter<br />

• Christoph Sattler, stellvertretender,<br />

kommissarischer Leiter<br />

• Uwe Leib, Bäckergeselle<br />

• Guido Lamb, Bäckergeselle<br />

• Klaus Keiper, Konditor<br />

• Angela Linn, Spül- und Reinigungskraft<br />

Frank Schläfer: mit Leib und Seele Bäcker:<br />

Frank Schläfer hat seine Meisterprüfung an der Bäckereifachschule in Mannheim gemacht. Er wohnt<br />

in Hefersweiler und hat es daher nicht weit zur Arbeitsstätte in Rockenhausen. Die Zoar-Bäckerei leitet<br />

er seit fünf Jahren. Backen und kochen hat ihm bereits als Kind Spaß gemacht. „Ich habe meiner Mutter<br />

viel geholfen.“ Und weiter: „Wir hatten Landwirtschaft und meine Mutter war sehr eingespannt.“<br />

Oft stand Frank Schläfer bereits als Junge an Herd und Ofen. „Ich habe den Kuchen sozusagen im Blut“,<br />

lacht er. Die Berufsentscheidung sei aufgrund dessen nicht mehr schwer gefallen. Die Ausbildung hat<br />

er bei Zoar gemacht. Danach hat er als Bäckergeselle bei Zoar gearbeitet, 1990 den Bundeswehrdient<br />

in Koblenz geleistet und ist dann auf Wunsch des Arbeitgebers 1991 wieder zurückgekehrt. „Ich gehe<br />

jeden Tag gern zur Arbeit, obwohl mein Arbeitstag straff getaktet ist.“ Mit seiner Vorgesetzten, Elfi Glag,<br />

hat er regelmäßige Rücksprache-Termine. Dann werden aktuelle Entwicklungen, Projekte und etwaige<br />

Probleme besprochen.<br />

Frank Schläfer ist ein begeisterter Fan von Borussia Mönchengladbach. Sechs- bis sieben Mal im Jahr<br />

fährt er ins Stadion. In der Bundesliga-Zeit sitzt er Samstagnachmittags regelmäßig vor dem Fernseher;<br />

zusammen mit einer seiner zwei Töchter, die ebenfalls Fußball-Fan ist. „Diese Zeit ist mir heilig. Da lasse<br />

ich mich auch nicht stören.“<br />

Christoph Sattler: Freude an den Ergebnissen<br />

Der gelernte Bäckermeister arbeitet seit 2004 in der Zoar-Bäckerei. Er vertritt Leiter Frank Schläfer,<br />

wenn dieser nicht am Platz ist. „Wir sind ein gutes und eingespieltes Team. In der Backstube kann jeder<br />

von uns alles, denn jeder muss überall einsetzbar sein.“ Christoph Sattler liebt seine Arbeit, weil sie so<br />

abwechslungsreich ist. In der Backstube pendelt er gern von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz. „Ich bin immer<br />

da, wo was zu tun ist.“ Die Hälfte seiner Lehrzeit hat Christoph Sattler in der Konditorei gelernt, weswegen<br />

er auch dort einsetzbar ist. Er ist wendig und schnell und mandelt zum Beispiel Kuchenränder ab,<br />

veredelt Kaffeestückchen, verziert mit Zucker- und Schokoglasur, streicht Konfitüre auf die Böden und<br />

garniert mit dem Spritzbeutel; alles genauso wie Konditor Klaus Keiper, der es ihm beigebracht hat. „Am<br />

Anfang ist es nur eine Schüssel voll Mehl und anderer Zutaten. Am Ende sind Brot und Kuchen fertig“, so<br />

beschreibt Christoph Sattler seine Arbeit, bei der man nicht nur sieht, was die Hände geschaffen haben,<br />

sondern es auch schmeckt.<br />

10 Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong> Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

11


Rubrikentitel<br />

Rubrikentitel<br />

Roter Teppich für die Absolventen<br />

Festliche Ausbildungsabschlussfeier<br />

für Zoar-Auszubildende<br />

Den geladenen Gästen war der<br />

rote Teppich ausgerollt worden;<br />

ganz dem feierlichen Anlass entsprechend.<br />

Neben den 26 jungen<br />

Frauen und Männern bildeten<br />

Vertreter der Verwaltung, der Mitarbeitervertretung,<br />

die Ausbilder<br />

sowie Eltern und/oder Freunde die<br />

Festgesellschaft. Für den musikalischen<br />

Rahmen sorgte die Gesangskünstlerin<br />

Anna Trümner, während<br />

die Spaßkellnerin „Elfriede“ mit<br />

Schwung und W itz die Abendveranstaltung<br />

begleitete.<br />

Insgesamt 26 Auszubildende<br />

haben beim Evangelischen Diakoniewerk<br />

Zoar im Jahr <strong>2017</strong><br />

erfolgreich ihre Ausbildung in der<br />

Altenpflege, der Heilerziehungspflege<br />

sowie im kaufmännischen Bereich<br />

abgeschlossen. Zwanzig von<br />

ihnen wurden in den verschiedenen<br />

Abteilungen und an den unterschiedlichen<br />

Zoar-Standorten übernommen.<br />

Der Ausbildungsberuf des<br />

Altenpflegers beziehungsweise der<br />

Altenpflegerin erfreute sich dabei<br />

besonderer Beliebtheit. In feierlicher<br />

Atmosphäre feierten die Absolventen<br />

gemeinsam mit den anderen<br />

Gästen diesen wichtigen beruflichen<br />

Abschnitt.<br />

bildung vorbereitet. „Also fliegen<br />

Sie“, forderte Zoar-Direktor Peter<br />

Kaiser die erwartungsvollen Menschen<br />

auf. Das Evangelische Diakoniewerk<br />

Zoar befinde sich in einem<br />

großen Restrukturierungsprozess,<br />

der sich bis in die kleinsten Bereiche<br />

auswirke. Das erfordere Mitarbeiter,<br />

mit und ohne Beeinträchtigung, die<br />

bereit seien, sich einzubringen und<br />

Auf dem roten Teppich<br />

präsentierten sich die<br />

Absolventen zusammen<br />

mit der Zoar-Direktion<br />

freudig strahlend und<br />

erleichtert.<br />

Ermutigung für<br />

Berufsanfänger<br />

Passend zum Lutherjahr <strong>2017</strong> begrüßte<br />

Zoar-Direktor Peter Kaiser in<br />

seiner Eröffnungsrede die Festgesellschaft<br />

mit folgendem Zitat: „Von der<br />

Arbeit stirbt kein Mensch, aber vom<br />

Ledig und Müßiggehen kommen die<br />

Leute um Leib und Leben, denn der<br />

Mensch ist zur Arbeit geboren wie<br />

der Vogel zum Fliegen“. Auf die Arbeit<br />

haben sich die frischgebackenen<br />

Berufsanfänger durch ihre Ausmit<br />

ihren Ideen und ihrer Veränderungsbereitschaft<br />

mitzuhelfen, die<br />

Ziele von Zoar zu erreichen, so Kaiser.<br />

Die Moderation des Abends lag<br />

in den Händen des Personalleiters<br />

(v.l.n.r.) Wolf-Dietrich Fritsch<br />

und Selina Philippi<br />

(v.l.n.r.) Bastian Ogonowski<br />

und Aline Kafitz<br />

(v.l.n.r.) Sarina Jung, Torsten Walter, Eileen<br />

und Gerald Jung<br />

(v.l.n.r.) Viktor Osipov, Elke Bäcker,<br />

Angelina Braun<br />

(v.l.n.r.) Barbara Venske, Birthe Brückner,<br />

Jessica Scott-Klein<br />

(v.l.n.r.) Barbara Venske, Stefanie Solbrig,<br />

Sandra Glowinski-Schwab, Helen Eckhardt<br />

12 Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong> Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

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Rubrikentitel<br />

Rubrikentitel<br />

Spontanität, Flexibilität und das<br />

Agieren aus dem Bauch heraus sind<br />

ihre Stärken. Spaßkellnerin „Elfriede“<br />

(Mitte, stehend) mischte sich mit<br />

Witz unter die Festgesellschaft. (unten<br />

v.l.n.r.): Jessica Hamm, Annette<br />

Trautmann, Yvonne Brückner und<br />

Michalina Gorski.<br />

Werkstätten Rockenhausen oder<br />

eine Flasche Zoar-Sekt geschenkt.<br />

Zoar: ein attraktiver<br />

Arbeitgeber<br />

Das Evangelische Diakoniewerk Zoar<br />

legt als Arbeitgeber großen Wert auf<br />

Fort- und Weiterbildungsmöglich-<br />

Wolf-Dietrich Fritsch. Er würdigte<br />

alle Ausbilder, die als Praxisanleiter<br />

maßgeblich zum Gelingen der Ausbildung<br />

beigetragen haben. Alle<br />

Absolventen erhielten nicht nur<br />

Worte des Lobes, sondern auch kleine<br />

Präsente, bei deren Überreichung<br />

gratuliert wurde. Dies taten Direktorin<br />

Martina Leib-Herr, Direktor Peter<br />

Kaiser, die Vertreter des Leitungsteams,<br />

die jeweiligen Hausleiter und<br />

Ausbilder. Alle Auszubildende bekamen<br />

einen Gutschein, einen Artikel<br />

aus dem Kunstgewerbe der Zoarkeiten,<br />

denn nur mit umfangreichem<br />

und fundiertem Wissen erhalten<br />

Klienten in allen Anliegen<br />

optimale Unterstützung. Das Betriebliche<br />

Gesundheitsmanagement<br />

(BGM) „Job Fit“ sorgt für die Gesunderhaltung<br />

der Mitarbeiter und eine<br />

Steigerung der Arbeitszufriedenheit.<br />

Zum Abendessen<br />

wurde ein reichhaltiges<br />

Buffet gereicht.<br />

Die Gesangskünstlerin<br />

Anna<br />

Trümner sang<br />

gefühlvolle Balladen<br />

und Eigeninterpretationen.<br />

Regelmäßig werden an allen Zoar-<br />

Standorten interne Kurse in den<br />

Bereichen Prävention, Sport und<br />

Bewegung sowie Reflexion zur Achtsamkeit<br />

am Arbeitsplatz angeboten.<br />

Mehr als die Hälfte der Absolventen<br />

hat sich den ersten Arbeitsvertrag<br />

nach der Ausbildung bei Zoar gesi-<br />

chert und startet nun am neuen<br />

Arbeitsplatz durch.<br />

„Sie haben gezeigt, was in Ihnen<br />

steckt, auch wenn es manchmal<br />

holprig war“, sagte Zoar-Direktorin<br />

Martina Leib-Herr im Rahmen der<br />

Feierstunde. „Manche mögen überlegen,<br />

sich weiter zu qualifizieren.<br />

Zoar bietet Ihnen als modernes<br />

Dienstleitungsunternehmen viele<br />

Möglichkeiten.“<br />

Die Feier war nicht nur ein Lob für<br />

die guten erbrachten Leistungen,<br />

sondern auch eine Geste der Wertschätzung.<br />

Leistungsorientiert, motiviert<br />

und strahlend präsentierten<br />

sich die Auszubildenden an diesem<br />

Abend. Sie alle freuen sich über den<br />

erreichten Berufsabschluss, mit dem<br />

sie sich gute Perspektiven geschaffen<br />

sowie die Weichen für ihre berufliche<br />

Zukunft gestellt haben.<br />

Julia Margert<br />

(v.l.n.r.) Doris Burgdörfer, Helga Deißler,<br />

Martina Degen und Angelika Kraut<br />

(v.l.n.r.) Monja Seckler-Classen,<br />

Yvonne Kara-Mosly und Petra Göritz<br />

(v.l.n.r.) Monja Seckler-Classen,<br />

Birgit Beier und Susanne Müller<br />

(v.l.n.r.) Annette Trautmann, Michalina Gorski,<br />

Jessica Hamm und Yvonne Brückner<br />

(v.l.n.r.) Marcus Gehle, Selina Schumacher<br />

und Michaela Moser<br />

(v.l.n.r.) Heike Warnke, Katja Baumgärtner<br />

und Arndt Baumgärtner<br />

14 Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong> Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

15


Rubrikentitel<br />

Baumpflanzaktion unter dem Motto<br />

„Wir pflanzen zusammen<br />

Obstbäume!“<br />

Zoar-Direktor Peter Kaiser in seinem Element. Hoch<br />

über Rockenhausen (im Hintergrund) entsteht so eine<br />

Streuobstwiese mit „alten“ Obstsorten; in Zusammenarbeit<br />

mit dem „Rotary Club“ Rockenhausen.<br />

Rubrikentitel<br />

v.l.n.r. Barbara Klein, Torsten Walter,<br />

Karin Braun, Barbara Venske, Rolf Nehrbaß<br />

Gemeinsame Aktion des „Rotary Clubs“ Rockenhausen<br />

und des Evangelischen Diakoniewerks Zoar Rockenhausen.<br />

Mit Blick auf Rockenhausen<br />

und die nordpfälzische<br />

Landschaft<br />

entstand kürzlich eine Streuobstwiese<br />

auf dem Inkelthalerhof. Als nachhaltiges<br />

Projekt für „Inklusion“ und<br />

„Umweltschutz“ wurden dreißig<br />

Obstbäume mit „alten“ Obstsorten<br />

gepflanzt: Apfel, Birne, Zwetschge,<br />

Pflaume und Reneklode. Die Baumpflanzaktion<br />

stand unter dem Motto<br />

„Wir pflanzen zusammen Obstbäume!“<br />

und fand als gemeinsame Aktion<br />

des „Rotary Clubs“ Rockenhausen<br />

und des Evangelischen Diakoniewerks<br />

Zoar statt. „Uns liegen gemeinsame<br />

Aktionen von Menschen<br />

mit und ohne Beeinträchtigung am<br />

Herzen“, sagte Zoar-Direktor Peter<br />

Kaiser. „Daher haben wir die herkömmliche<br />

Wiese am Hang gern in<br />

eine Streuobstwiese umgewandelt.“<br />

Rotarier Rockenhausen unterstützen<br />

„hands-on“-Projekte<br />

Jeder Obstbaum hat zwei Paten bekommen;<br />

einen Rotarier und einen<br />

Zoar-Bewohner oder Mitarbeitenden<br />

aus den Zoar-Werkstätten Rockenhausen.<br />

Gemeinsam gingen die<br />

Baumpflanzer mit Schippe und Arbeitshandschuhen<br />

ans Werk. Fachmännisch<br />

begleitet wurden sie dabei<br />

von Mitarbeitern des Zoar-Grashofs.<br />

„Aufgrund der schöneren Optik<br />

pflanzen wir die Obstbaum-Sorten<br />

gemischt“, informierte Rolf Nehrbaß,<br />

Betriebsleiter der Zoar-Werkstätten,<br />

v.l.n.r. Uta Fellenberger, Natascha<br />

Becker, Carl Becker<br />

zu denen auch der „Grashof“ gehört.<br />

„Auf diese Weise ergibt sich<br />

später ein buntes Bild an Blühfarben.“<br />

Gespendet wurden die Obstbäume<br />

von den Rotariern Rockenhausen.<br />

Alle 34 Mitglieder haben<br />

sich finanziell an dieser nachhaltigen,<br />

sozialen Aktion beteiligt. „Wir<br />

agieren vor allem mit sogenannten<br />

‚hands-on‘-Projekten“, sagte Rainer<br />

Mürköster, Präsident des „Rotary<br />

Clubs“ Rockenhausen. „Bei unserer<br />

Hilfe legen wir gern selbst Hand<br />

an.“ Am meisten Spaß mache<br />

das mit anderen zusammen.<br />

Das sahen die Zoar-Bewohner<br />

und Mitarbeiten-<br />

Hand in Hand wird zusammengearbeitet:<br />

Mitarbeiter<br />

des Zoar-Grashofs helfen<br />

Rotariern und Bewohnern<br />

(rechts Saskia Braeseke) beim<br />

Pflanzen der Obstbäume.<br />

30 Obstbäume wurden auf der Streuobstwiese auf<br />

dem Inkelthalerhof in Rockenhausen gepflanzt: (v.l.n.r.)<br />

Jessica Hohl, Frauke Forster, Dirk Kupczyk, Uwe Schardt,<br />

Harry Lehmann, Ralf Lanzer, Kevin Schneider und<br />

Peter Kaiser<br />

den der Werkstätten Rockenhausen<br />

genauso. Zahlreich waren sie erschienen,<br />

um fleißig mitzuhelfen.<br />

Den ersten Baum auf der neuen<br />

Streuobstwiese pflanzte Geburtstagskind<br />

Jessica Hohl. Sie wurde an<br />

diesem Tag 32 Jahre alt. Ein Handyfoto<br />

vom Apfelbaum war wichtig.<br />

„Das werde ich heute Abend meiner<br />

Mutter zeigen“, denn anlässlich ihres<br />

Geburtstags machte sie sich direkt<br />

nach der Baumpflanzaktion auf<br />

den Weg zu ihrer Familie.<br />

„Unser gemeinsames Ziel ist die<br />

Inklusion“, so Peter Kaiser, aktuell<br />

Sekretär im „Rotary Club“ Rockenhausen.<br />

„Und das nicht nur beim<br />

Pflanzen, sondern auch später beim<br />

Ernten.“ Wenn die Bäume nach ungefähr<br />

drei Jahren erste Früchte tragen,<br />

könne sich jeder davon nehmen<br />

16 Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong> Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

17


Rubrikentitel<br />

Rubrikentitel<br />

Weiden-Tipi für die Zoar-Kita Heidesheim<br />

„Interhyp“ Mainz unterstützt die Anschaffung mit 500 Euro<br />

Gruppenfoto Baumpflanzaktion Zoar<br />

und Rotarier Rockenhausen<br />

Peter Kaiser,<br />

Frauke Forster,<br />

Jessica Hohl<br />

– Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.<br />

Auch zukünftige, gemeinsame<br />

Feste, wie Ernte- und<br />

Kelterfest, seien denkbar. Jessica<br />

Hohl zum Beispiel möchte „ihren“<br />

Baum auch in Zukunft besuchen und<br />

freut sich schon über die ersten<br />

Früchte an dessen Zweigen. Rainer<br />

Mürköster freut sich außerdem über<br />

die Umsetzung des rotarischen Ziels,<br />

dass, wenn möglich, jeder Rotarier<br />

einen Baum pflanzen sollte, um so<br />

auf die Bedeutung der Umwelt und<br />

der Natur für alle Menschen hinzuweisen.<br />

„Dies ist uns mit dieser Gemeinschaftsaktion<br />

gelungen.“ Es<br />

passe auch zum Jahresmotto des<br />

Clubs „Wir handeln!“.<br />

Urkunden für die<br />

Baumpflanzer<br />

Nach dem Pflanzen wurden die jungen<br />

Bäume bewässert. Dabei war<br />

ein Traktor mit großem Wassertank,<br />

gesteuert von Zoar-Mitarbeiter Rüdiger<br />

Schlemmer, der auch das passende<br />

Grundstück für die Streuobstwiese<br />

ausgesucht hatte, im Einsatz.<br />

Alle Bäume verfügen über einen<br />

Natur- und Hochstamm. Somit werden<br />

die Äste beim Mähen nicht hinderlich<br />

sein. Alle gepflanzten Bäume<br />

wurden mit den Namen der Pflanzer<br />

gekennzeichnet. Die Papierschilder<br />

sollen später durch wetterfeste<br />

Schilder ersetzt werden. So werden<br />

alle Paten „ihren“ Baum auch in Zukunft<br />

auf der Wiese finden und besuchen<br />

können. Alle Baumpflanzer<br />

erhielten außerdem eine Urkunde<br />

zur Erinnerung an diese Gemeinschaftsaktion.<br />

Stadtbürgermeister<br />

Karl-Heinz Seebald pflanzte gleich<br />

zwei Bäume; einen für sich und einen<br />

für seine Frau. „Wir sind gern<br />

Baumpaten geworden“, sagte er.<br />

Zumal der Bick von der Streuobstwiese<br />

auf Rockenhausen einfach<br />

umwerfend sei. Nach der Baumpflanzaktion<br />

gab es einen „kleinen“<br />

Imbiss mit Umtrunk. Bei einem Glas<br />

alkoholfreien Sekts tauschten sich<br />

die fleißigen Baumpflanzer noch<br />

einmal über das gemeinsame Erlebnis<br />

und zukünftige Pläne aus.<br />

Alexandra Koch<br />

Die Freude in der Zoar-Kindertagesstätte in<br />

Heidesheim ist groß. Im kommenden Frühjahr<br />

wird auf dem großzügigen Außengelände der<br />

Kita ein Weiden-Tipi aufgestellt, das den Kindern einen<br />

Rückzugsort zum Spielen und Verstecken bietet. Ermöglicht<br />

hat diese Anschaffung die „Interhyp“-Gruppe mit<br />

einer Spende in Höhe von 500 Euro.<br />

Beim Sankt-Martins-<br />

Fest auf dem Gelände<br />

des Rheinhessischen<br />

Diakonie-Zentrums<br />

überreichte „Interhyp“-<br />

Mitarbeiterin Tanja Renken<br />

den Spendenscheck<br />

an Judith Holub. Voller<br />

Freude nahm die Kita-<br />

Leiterin den Scheck entgegen.<br />

Tanja Renken ist Mutter<br />

von zwei Söhnen. Beide<br />

besuchen ganztags die<br />

Zoar-Kita. Im April<br />

2015 kam sie mit ihrem<br />

ältesten Sohn,<br />

dem heute viereinhalbjährigen<br />

Niklas, zur damals neu eröffneten Kita. Im<br />

Herbst vergangenen Jahres kam der heute zweijährige<br />

Sohn Simon in die Krippe. „Beide Kinder sind sehr gerne<br />

dort“, erzählt Tanja Renken. „Ich lasse die Kinder gerne in<br />

der Kita, weil die Erzieherinnen sich sehr viel Mühe geben,<br />

den Kindern wichtige Werte zu vermitteln.“ Sie<br />

schätzt die Nähe zur Zoar-Wohnanlage für alte Menschen<br />

und zur Werkstatt für Menschen mit Behinderung.<br />

Durch die verschiedenen gemeinsamen Vorhaben, so<br />

beispielsweise das Projekt „Kunterbunt“, das Bewohner<br />

und Mitarbeiter des Rheinhessischen Diakonie-Zentrums<br />

in die Kita-Arbeit einbindet, erfolgt ein aktiver Austausch.<br />

„So erleben die Kinder automatisch den Umgang<br />

mit alten Menschen und mit Menschen mit geistigen<br />

und körperlichen Beeinträchtigungen.“<br />

Tanja Renken engagiert sich seit 2015 im Elternausschuss<br />

der Zoar-Kita, den sie seit Oktober <strong>2017</strong> als Vorsitzende<br />

leitet. Die zahlreichen gemeinsamen Aktionen des<br />

Elternausschusses und des Kita-Teams werden von beiden<br />

Seiten sehr gut angenommen. Beim letzten Helfertag<br />

wurde das Kita-Außengelände noch schöner gemacht.<br />

Eltern und Erzieherinnen bauten einen bunten<br />

Holzzaun mit einem<br />

Guckloch zum Verstecken<br />

und Spielen,<br />

eine Matsch-Ecke<br />

zum Buddeln, die von<br />

den Kindern gleich<br />

eingeweiht wurde,<br />

und einen Barfußpfad.<br />

Auch wurden<br />

eine Hecke und verschiedene<br />

schattenspendende<br />

Büsche<br />

und Bäume, die Lebensraum<br />

für Vögel<br />

und Insekten bieten,<br />

gepflanzt. Auf Initiative<br />

des Elternausschusses<br />

erhielt die<br />

Zoar-Kita Heidesheim<br />

von der EDEKA-Stiftung<br />

ein Gemüsehochbeet, das die Kinder mit Leidenschaft<br />

beackern. Zahlreiche weitere Projekte, wie zum<br />

Beispiel die Erweiterung des Spielbereichs im Außengelände,<br />

sollen in naher Zukunft umgesetzt werden.<br />

Scheckübergabe im Rahmen des Sankt-Martin-Festes auf dem Gelände<br />

des Rheinhessischen Diakonie-Zentrums Heidesheim: Tanja Renken und<br />

Judith Holub, Kita-Leiterin<br />

Bei soviel Engagement für die Zoar-Kita reifte in Tanja<br />

Renken die Idee, eine Spende für diese zahlreichen Vorhaben<br />

von ihrem Arbeitgeber zu erwirken. Renken arbeitet<br />

als Finanzierungsberaterin bei der „Interhyp“-Niederlassung<br />

in Mainz. Die „Interhyp“ Gruppe ist der größte<br />

Vermittler von privaten Baufinanzierungen in Deutschland,<br />

beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter und ist an derzeit<br />

über 100 Standorten persönlich vor Ort für seine<br />

Kunden und Partner präsent. „Interhyp“ unterstützt<br />

zahlreiche gemeinnützige Projekte und hat jüngst seine<br />

18 Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

19


Rubrikentitel<br />

Rubrikentitel<br />

„Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“<br />

(1. Johannesbrief, Kap. 4,16)<br />

Vor rund 66 Jahren hat<br />

sich das Paar in Kasachstan<br />

standesamtlich trauen<br />

lassen. Nun wurde die kirchliche<br />

Trauung in der Seniorenresidenz<br />

Kirchheimbolanden nachgeholt.<br />

Zwei Wochen lang wohnte das Ehepaar<br />

Baun im Rahmen einer Kurzzeitpflege<br />

in der Seniorenresidenz in<br />

Kirchheimbolanden. Hier wussten<br />

Sohn und Schwiegertochter die Eltern<br />

in guten Händen und konnten<br />

sich deshalb eine kurze Auszeit gönnen.<br />

Lidia und Wilhelm Baun gefiel<br />

es gut in dem liebevollen und fürsorglichen<br />

Umfeld. Schon immer<br />

war es Wilhelm Bauns größter<br />

Wunsch, seiner geliebten Frau das<br />

Ja-Wort vor Gott zu geben. Nun<br />

nutzte er die sich ihnen bietende<br />

Gelegenheit, seinen Wunsch in die<br />

Tat umzusetzen. Das Paar nahm an<br />

allen Gottesdiensten teil und Wilhelm<br />

Baun kam mit Pfarrerin Annette<br />

Kaffka ins Gespräch. Sie war sofort<br />

bereit, das Paar kirchlich zu<br />

trauen.<br />

Aufgeregt wie vor 66 Jahren<br />

Die Familienangehörigen des Ehepaars<br />

staunten nicht schlecht über<br />

die Spontanität von Opa Wilhelm,<br />

Nach 66 Ehejahren<br />

kirchlich getraut<br />

„Das war so schön; ein ganz besonderer Moment“,<br />

schwärmt Wilhelm Baun (91). Liebevoll schaut er auf<br />

seine Frau Lidia (87). Sie sitzt neben ihm im Rollstuhl.<br />

Er hält ihre Hand, will sie gar nicht mehr loslassen.<br />

der kurzentschlossen zur Hochzeit<br />

einlud. Und welch ein „Hallo“ in der<br />

Seniorenresidenz! Wie ein Lauffeuer<br />

sprach es sich herum, dass eine<br />

Hochzeit stattfinden wird. Alle Bewohner<br />

des Hauses wollten dieses<br />

Ereignis miterleben und fanden sich<br />

im Foyer der Seniorenresidenz ein.<br />

Ein kleiner Brautstrauß und Blumen<br />

im Haar schmückten die Braut, die<br />

im Rollstuhl zur Trauung kam. Wilhelm<br />

Baun war mindestens so aufgeregt<br />

wie vor 66 Jahren. Es war<br />

anrührend, wie der Bräutigam nach<br />

der Hand seiner Braut griff, als die<br />

Solistin Dr. Marianne Baun den Flügel<br />

anstimmte und die festliche Zeremonie<br />

musikalisch begleitete.<br />

Wilhelm Baun bat um das Wort. Er<br />

bedankte sich bei seiner Frau für die<br />

vielen guten, gemeinsamen Jahre<br />

und bekundete ihr seine ungebrochene<br />

Liebe. Er dankte auch Einrichtungsleiterin<br />

Martina Degen, die es<br />

dem Ehepaar ermöglicht hatte, nach<br />

66 Ehejahren die kirchliche Trauung<br />

in der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden<br />

zu vollziehen. Mit einfühlsamen<br />

Worten traute Pfarrerin Annette<br />

Kaffka Lidia und Wilhelm Baun<br />

vor Gott zu Mann und Frau und segnete<br />

sie.<br />

„Habe nie nach einer anderen Frau<br />

geschaut.“<br />

Enkel Willi Baun hatte einen Sektempfang<br />

vorbereitet und die Nichten<br />

Elisa und Anna gehörten zu den<br />

ersten Gratulanten des frisch gebackenen<br />

Brautpaares. Pfarrerin Annette<br />

Kaffka ließ es sich nicht nehmen,<br />

die beiden nach dem<br />

Geheimnis ihrer 66-jährigen, glücklichen<br />

Ehe zu fragen. Prompt antwortete<br />

der Bräutigam: „Einmal war es<br />

der Glaube an Gott. Und: Ich habe<br />

nie nach einer anderen Frau ge-<br />

schaut“. Einen dritten Punkt fügte er<br />

verschmitzt lächelnd leise hinzu:<br />

„Einer muss immer nachgeben“.<br />

Kunigunde Otterbein<br />

Vor 66 Jahren haben Wilhelm und Lidia Baun geheiratet.<br />

Beide sind in Russland geboren, wuchsen jedoch<br />

in Kasachstan auf. Hier fand damals auch die standesamtliche<br />

Trauung statt. „Es waren sehr unruhige Zeiten<br />

hinter dem ‚Eisernen Vorhang‘, der nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg den Osten Europas zum Westen hin abschottete“,<br />

erinnert sich Wilhelm Baun. Seine junge Frau trug<br />

an der Hochzeit nur ein einfaches grünes Kleid, für mehr<br />

reichte das Geld nicht. In ihrem herrlichen Haar hatte sie<br />

einen Blumenkranz befestigt. Auch er trug eine Blume.<br />

Sie steckte im Knopfloch seines Anzugs.<br />

Wilhelm Baun lässt die Bilder vor seinem inneren Auge<br />

Revue passieren. Hier sind sie für immer abgespeichert.<br />

Einen Fotografen für Hochzeitsbilder konnte sich das<br />

junge Paar nicht leisten. Nacheinander kamen fünf<br />

Kinder zur Welt, darunter ein Jungen-Zwillingspaar.<br />

Einer der Zwillinge starb im Alter von 16 Jahren. Das war<br />

ein schwerer Schlag, den Wilhelm und Lidia Baun nur<br />

schwer verkrafteten. Die Familie zog mehrfach um und<br />

lebte schließlich in der Nähe der kasachstanischen Stadt<br />

Shymkent.<br />

Die Bauns waren rechtschaffende, sparsame und fleißige<br />

Leute. Sie scheuten keine Arbeit und fanden in den<br />

ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln ihr Ein- und<br />

Auskommen. „Lidia liebt Musik und tanzte in jungen<br />

Jahren gerne“, erinnert sich ihr Mann. „Sie war eine<br />

sehr schöne Frau, um die mich viele beneideten.“ Lidia<br />

liebte auch Blumen und ihren kleinen Garten, der ihr<br />

dabei half, die Familie zu versorgen. Lange Zeit hatten<br />

sie eigenes Vieh im Stall. Ihr Mann hatte eine anspruchsvolle<br />

Anstellung im Technischen Bereich inne. Er war ein<br />

angesehener Traktorist und kümmerte sich um Pflege<br />

und Einsatz von Landmaschinen.<br />

„Der Wunsch, in den Westen auszuwandern, wurde<br />

immer dringlicher“, erzählt Wilhelm Baun. „Wir wollten,<br />

dass es unsere Kinder einmal besser haben als wir.“ Er<br />

wollte ein gutes Leben für seine Familie; mehr als das<br />

bäuerliche, fast karge und oft entbehrungsreiche Leben<br />

in Kasachstan. 1995 war es dann soweit. Die Familie<br />

dufte ausreisen. Sie gehörten damals zu den Spät-Aussiedlern.<br />

Ihre erste Station war Bayern. Sie wohnten in<br />

der Nähe von München. Sechs Jahre später wurden sie<br />

in Kirchheimbolanden heimisch. Heute lebt das Ehepaar<br />

Baun bei einem der Söhne und der Schwiegertochter in<br />

Kirchheimbolanden.<br />

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Rubrikentitel<br />

Rubrikentitel<br />

Overhead<br />

Headline<br />

Zoar-Werkstätten Heidesheim und Alzey<br />

präsentieren sich im Rahmen der Rheinland-<br />

Pfalz-Ausstellung 2018 auf zwei Messen<br />

Die Rheinland-Pfalz-Ausstellung<br />

in Mainz ist die<br />

größte Verbraucherausstellung<br />

und Mehrbranchenmesse in<br />

Rheinland-Pfalz und im gesamten<br />

Rhein-Main-Gebiet. Vom 10. bis 18.<br />

März 2018 präsentieren rund 700<br />

Aussteller ihre Angebote in zehn verschiedenen<br />

Themenwelten auf<br />

27.000 Quadratmetern Hallenfläche.<br />

Zusätzlich erfahren die jährlich über<br />

70.000 Besucher in mehreren „Messen<br />

in der Messe“ und auf Sonderschauen<br />

sowohl Wissenswertes als<br />

auch Unterhaltsames zu ausgewählten<br />

Spezialthemen. In <strong>2017</strong> waren<br />

die Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />

erstmalig als Aussteller dabei.<br />

Mit ihrer Produkt-Serie „Rund<br />

um den Wein“ setzten die Zoar-<br />

Werkstätten Akzente bei der<br />

„RegioWein“, der Weinmesse auf<br />

der Rheinland-Pfalz-Ausstellung.<br />

Die überaus große Nachfrage<br />

nach den stylischen Unikaten<br />

aus Fassdauben ist der Grund<br />

für die erneute Messepräsenz<br />

der Zoar-Werkstätten auf der<br />

Rheinland-Pfalz-Ausstellung<br />

2018.<br />

Weinmesse „RegioWein“ –<br />

16. bis 18. März 2018<br />

Die „RegioWein“ ist die Wein-<br />

Direktverkaufsmesse für endkundenorientierte<br />

Winzer aus den<br />

umliegenden Weinregionen. Sie ist<br />

die „Messe in der Messe“ und gilt als<br />

zusätzlicher Publikumsmagnet im<br />

Rahmen der Rheinland-Pfalz-Ausstellung.<br />

Die von den Zoar-Werkstätten<br />

Heidesheim gefertigten Unikate<br />

aus Fassdauben und die vielfältigen<br />

recycelten Produkte aus Weinkisten<br />

kamen bei den Messebesuchern bestens<br />

an. Viele Besucher kauften direkt<br />

am Stand ein und sind schon<br />

jetzt gespannt, was die Zoar-Werkstätten<br />

Heidesheim in 2018 anbieten<br />

werden. Die Auswahl auch 2018<br />

reicht von Obstschalen, Windlichtern,<br />

Tischen und Flaschenständern<br />

aus Fassdauben bis hin zu Geschenkestiegen<br />

mit Wein, Secco und Likör.<br />

Messerblöcke, Tischorganizer und<br />

Flaschenköpfe aus Keramik runden<br />

das Angebot ab.<br />

Wie nachhaltig sich die Messebeteiligung<br />

auswirken kann, zeigt sich an<br />

der daraus entstandenen Kooperation<br />

mit der „taz. die tageszeitung“.<br />

Die „taz“ ist eine überregionale<br />

deutsche Tageszeitung, die 1978 in<br />

West-Berlin als alternatives, selbstverwaltetes<br />

Zeitungsprojekt gegründet<br />

wurde. Seit einigen Monaten<br />

sind zwei Eigenprodukte der Zoar-<br />

Werkstätten Heidesheim im Web-<br />

Shop der „taz“ (www.shop.taz.de)<br />

zu erwerben; ein Weinregal mit gelasertem<br />

„taz“-Logo und ein Weinflaschen-Ständer.<br />

Für das Weihnachtsgeschäft<br />

hat die „taz“ eine<br />

große Menge Weinregale nachgeordert.<br />

Sonderschau „Faire Welten“ –<br />

10. bis 12. März 2018<br />

Die Möglichkeit, die Vielfalt und<br />

Attraktivität des fairen Handels kennen<br />

und genießen zu lernen, bietet<br />

die Sonderausstellung „Faire Welten<br />

– fairer Handel und nachhaltiger<br />

Konsum“. Es handelt sich um eine<br />

weitere „Messe in der Messe“, die<br />

vom 10. bis 12. März 2018 im Rahmen<br />

der Rheinland-Pfalz Ausstellung<br />

stattfindet. Zu den Ausstellern<br />

zählen die beiden Zoar-Werkstätten<br />

Heidesheim und Alzey.<br />

Immer mehr Menschen beginnen<br />

sich für die Geschichte hinter den<br />

Produkten zu interessieren, die sie<br />

hierzulande in den Regalen finden.<br />

Sie möchten ihr Wissen über soziale<br />

Verantwortung, nachhaltige Produk-<br />

tion, Rohstoffverbrauch und faire<br />

Partnerschaften vertiefen und etwas<br />

über das „zweite und dritte Leben“<br />

der Dinge erfahren. Mit „Upcycling“-<br />

Produkten rund um den Wein bereichern<br />

die Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />

die Angebotspalette der Messe<br />

„Faire Welten“. Die Zoar-Werkstätten<br />

Alzey stellen ihre Pilzzucht vor. Seit<br />

rund zwanzig Jahren werden in den<br />

Kellern des Evangelischen Diakoniewerks<br />

Zoar im Werkhaus Alzey Edelpilze<br />

wie Shiitake, Kräuterseitling<br />

und Austernpilz biologisch angebaut.<br />

Sie werden an den drei Messe-<br />

Tagen frisch verarbeitet. Die beliebte<br />

Pilzpfanne kann vor Ort verkostet<br />

werden. Neben den Frischpilzen<br />

werden Pilz-Trockenprodukte und<br />

Pilzbuttermischungen angeboten.<br />

Gratis erhalten die Messebesucher<br />

leckere Pilzrezepte, die jeden Geschmack<br />

befriedigen. Weiterhin stellen<br />

die Zoar-Werkstätten Alzey ihre<br />

„Upcycling“-Produkte aus Papier vor.<br />

Verwendet werden Papierbögen, die<br />

aufgrund von schadhaften Stellen<br />

keine Verwendung mehr finden. Aus<br />

ihnen entstehen in Handarbeit<br />

formschöne Verpackungen.<br />

Kunigunde Otterbein<br />

24 Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong> Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong><br />

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Ein Massagesessel zum Einsatz im Bereich der Zoar-Altenhilfe<br />

Eine angenehme Art<br />

der Zuwendung – gerade im Alter<br />

Alle mal herhören! Wir stellen den Sessel vor!<br />

Auf den ersten Blick steht<br />

vor mir ein einfacher Sessel.<br />

Tiefrot, mit einem<br />

Lederimitat bezogen. Unspektakulär,<br />

unaufdringlich, ganz bescheiden<br />

steht er da. Nur ein schlichter Drücker<br />

in mattem Silber lässt erahnen,<br />

dass es sich um einen ungewöhnlichen<br />

Sessel handeln muss. Vorsichtig<br />

nehme ich Platz. Ohne zu wissen was<br />

passiert, aktiviere ich den Drückmechanismus.<br />

Und schon geht es los!<br />

Ich beschließe, den Sessel in den<br />

nächsten Tagen im Auge zu behalten.<br />

Wie etwas, das man gefunden<br />

hat, von dem man aber noch nicht<br />

so genau weiß, ob man es gebrauchen<br />

kann, ob man es behalten<br />

möchte oder ob man es zurückgeben<br />

möchte. Für manche Beurteiluneine<br />

angenehme Art der Zuwendung.<br />

Die Miene des Menschen mit dem<br />

„alten Rücken“ wird weicher und<br />

fröhlicher. Es stellt sich eine Entspanntheit<br />

ein. Der Körper kommt<br />

zur Ruhe und die Seele gleich mit.<br />

Ruhig und gemächlich, dabei durchaus<br />

kraftvoll bewegen sich die Rollen<br />

hin und her. In einer immer wiederkehrenden<br />

Gleichmäßigkeit arbeiten<br />

sie sich den Rücken entlang. Vom<br />

Hüftbereich über die Nieren bis hinauf<br />

zu den Schulterblättern. Die Rollen<br />

sind verborgen, meine Augen<br />

können Sie nicht sehen, ich kann sie<br />

nur spüren. Ist das herrlich!<br />

gen brauchen wir Zeit, und ich spüre,<br />

dies ist so ein Moment.<br />

Jedes Mal, wenn ich in die Nähe des<br />

Sessels komme, beobachte ich die<br />

Menschen, die in ihm Platz genommen<br />

haben. Die Rollen gleiten gerade<br />

über einen „alten Rücken“. Etwas<br />

gekrümmt gibt sich dieser der Massage<br />

durch die Rollen hin. Es ist ein<br />

zarter, zerbrechlicher und von der<br />

vielen Arbeit müde gewordener Rücken.<br />

Die Muskeln sind nicht mehr<br />

zart und geschmeidig, wie bei einem<br />

jungen Menschen. Die ganze Last des<br />

Lebens hat dieser Rücken getragen.<br />

Das Einzige, wonach ihm noch ist, ist<br />

Luise Bachmann im Sessel und Manuela<br />

Lanzer, Leitende Pflegefachkraft<br />

Zoar – Wohnanlage am Uferweg, Alsenz,<br />

posieren für das Foto.<br />

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Spenden<br />

Gerhard Keiper<br />

Ich halte inne, um die Atmosphäre<br />

des Augenblicks zu erspüren. Ja, es<br />

klappt. Der Sessel kann etwas. Es<br />

war gut, ihn den Senioren zur Verfügung<br />

zu stellen. Ganz wie bei einem<br />

ruhigen Menschen, dessen Potenziale<br />

auch nicht immer gleich erkennbar<br />

und eben doch da sind.<br />

So mancher Bewohner erzählt mir,<br />

dass er, seitdem er regelmäßig im<br />

Massagesessel Platz nimmt, besser<br />

laufen und sich bewegen kann. Zehn<br />

Minuten Massage schenken die Rollen<br />

jedem Besucher des Sessels. Es<br />

ist ihnen egal, wen sie massieren. Es<br />

muss keine Sympathie zu dem Gast<br />

bestehen. Sie surren ruhig und einschätzbar<br />

ihre Runden. Ich muss<br />

mich nicht mit ihnen „unterhalten“,<br />

kann nebenher lesen oder mich mit<br />

einer Verwandten über die neuesten<br />

Familiengeschichten austauschen.<br />

Der müde gewordene „alte Rücken“,<br />

die junge Pflegemitarbeiterin und<br />

der Sohn auf Besuch im Alten- und<br />

Pflegeheim hatten das Bedürfnis<br />

Ihnen von diesem Massagesessel mit<br />

seinen Wunderrollen zu erzählen.<br />

Die Hoffnung, dass Sie genauso begeistert<br />

von diesem Wunderwerk<br />

sein können wie wir begleitet uns<br />

dabei. Und wenn wir von etwas überzeugt<br />

sind, dann geben wir doch<br />

auch gerne etwas dafür, oder?<br />

Ein Massagesessel der<br />

Allgäuer Massagetechnik<br />

im Zoar-Test<br />

Auch die Bewohner der Zoar – Wohnanlage<br />

in der Wiesenstraße in Rockenhausen<br />

hatten bereits die Möglichkeit,<br />

einen Massagesessel zu<br />

testen. Zwei Wochen lang stand ein<br />

Sessel vor Ort und begeisterte in dieser<br />

Zeit Bewohner, Pflegepersonal<br />

und Gäste gleichermaßen. „Der Sessel<br />

war eigentlich immer besetzt“,<br />

berichtet Angelika Gehring, Einrichtungsleiterin<br />

der Zoar-Wohnanlagen<br />

im Donnersbergkreis. „Es haben sich<br />

richtige Schlangen gebildet, weil<br />

jeder den Sessel so gerne benutzen<br />

wollte“, erzählt sie weiter.<br />

Ziel ist es, alle Zoar-Altenhilfe-Einrichtungen<br />

mit einem solchen Sessel<br />

auszustatten, da die Massage einen<br />

erheblichen Mehrwert, nicht nur<br />

für Bewohner der Wohnanlagen,<br />

darstellt.<br />

Werden Sie Teil eines<br />

guten Tages<br />

Ein guter Tag ist immer dann, wenn<br />

wir eine freudige Botschaft erhalten.<br />

Das können ein nettes Wort,<br />

eine Begegnung, ein Lächeln oder<br />

eine gute Tat sein, die wir anderen<br />

schenken.<br />

Um unseren Bewohnern in den Zoar-Wohnanlagen solche Momente<br />

zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Unterstützung.<br />

Ein Massagesessel der Allgäuer Massagetechnik ist nicht billig. Er kostet<br />

4.490,00 Euro und kann daher nur durch Ihre Hilfe finanziert werden.<br />

Leider ist der Förderverein Zoar nicht in der Lage, diese enorme Summe<br />

allein zu finanzieren. Daher sind wir für jeden Betrag dankbar, der auf<br />

das Spendenkonto eingezahlt wird. Es wäre sehr schön, wenn wir gemeinsam<br />

die Tage der Bewohner der Zoar-Wohnanlagen etwas schöner<br />

gestalten könnten.<br />

Werden Sie Teil eines guten Tages und unterstützen Sie uns bitte:<br />

Spendenmöglichkeit: Förderverein Zoar e.V.<br />

IBAN:DE37 540 900 000 006 309 208<br />

BIC: GENODE 61 KL1<br />

Volksbank Kaiserslautern<br />

Stichwort: Massagesessel<br />

Selbstverständlich werden wir Ihnen für Ihre Spende eine Spendenquittung<br />

ausstellen, wenn Sie im Verwendungszweck Ihren Namen<br />

und Ihre Anschrift hinterlassen.<br />

Wir danken im Voraus im Namen all derer, denen dieser Massagesessel<br />

zugute kommen wird.<br />

28 Zoar-Magazin 2 | <strong>2017</strong>

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