5.1-Boxenset für 2.800 Euro - ASW
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hardware <strong>5.1</strong>-<strong>Boxenset</strong> <strong>für</strong> <strong>2.800</strong> <strong>Euro</strong><br />
FILIGRANE AKTEURE<br />
Wenn der Platz knapp ist, Verarbeitung und Klang aber erlesen<br />
sein sollen, ist das kompakte Opus-Set von <strong>ASW</strong> eine starke<br />
Alternative.<br />
<strong>ASW</strong> OPUS SET<br />
Die 1987 im deutschen Vreden gegründete<br />
Firma <strong>ASW</strong> ist bekannt da<strong>für</strong>, eine Vielzahl<br />
an Lackierungen, edlen Hölzern und Sonderwünschen<br />
anzubieten. Das handwerkliche Können wird<br />
groß geschrieben und schlägt sich in individuellen<br />
Lautsprechern nieder. Beim kompakten <strong>5.1</strong>-Sub-<br />
Sat-System aus der Opus-Serie kann der Kunde<br />
zwischen 16 Echtholzfurnieren und 200 RAL-<br />
Lackierung wählen oder spezielle Oberflächen in<br />
Hochglanz respektive Schleiflack ordern. Für guten<br />
Klang trotz kompakter Maße sorgen bei den Satellitenboxen<br />
C / 06 und dem flachen Subwoofer SW<br />
200 / 06 raffinierte Konzepte aus der deutschen<br />
Entwicklungsabteilung.<br />
66<br />
PRO<br />
klingt homogen und weiträumig<br />
natürliche Stimmwiedergabe<br />
locker federnder Tiefbass, feine Auflösung<br />
ausgezeichnetes Rundstrahlverhalten<br />
CONTRA<br />
begrenzte Dynamik und Pegelfestigkeit<br />
Ideal <strong>für</strong> die Wandmontage: Die in zahlreichen<br />
Echtholz- und Lackvarianten lieferbaren<br />
Satelliten <strong>ASW</strong> Opus-C / 06 und der<br />
flache Subwoofer SW 200 / 06 schmiegen<br />
sich flach an die Wand.<br />
Technik<br />
Die Modellpalette der Opus-Serie umfasst auch<br />
weitere Modelle wie die Standlautsprecher L / 06<br />
oder die Regalboxen M / 06. Im getesteten Set<br />
wurden jedoch fünf 55 Zentimeter hohe Centerlautsprecher<br />
C / 06 mit dem Subwoofer SW 200 /<br />
06 kombiniert. Identische Satelliten sorgen nämlich<br />
<strong>für</strong> homogenen Gleichklang auf allen Kanälen und<br />
die tiefe Ansteuerung des zweiten Tieftöners per<br />
Zweieinhalb-Wege-Weiche <strong>für</strong> eine verblüffende<br />
Basswiedergabe (siehe Kasten). Dank kompakter<br />
Maße sowie trickreicher Weiche bündeln die Satelliten<br />
den Schall kaum und lassen sich ohne<br />
klangliche Einbußen waagerecht oder senkrecht<br />
betreiben. Eine unsichtbar hinter den Boxen montierbare<br />
Wandhalterung liegt bei und ermöglicht<br />
mithilfe selbstklebender Gummifüße von acht,<br />
zehn oder 16 Millimetern Dicke eine leichte Einwinkelung<br />
auf den Hörplatz. Somit eignen sich die<br />
nur 115 Millimeter tiefen Satellitenboxen ideal <strong>für</strong><br />
eine platzsparende Heimkinolösung mit allseits an<br />
der Wand angebrachten Lautsprechern. Dazu passend,<br />
schmiegt sich <strong>ASW</strong>s Subwoofer mit gerade<br />
Was man braucht: Im Subwoofer SW 200 / 06 steckt<br />
das Aktivmodul des Modells <strong>ASW</strong>-150, das Eingänge <strong>für</strong><br />
Cinch- und Hochpegelsignale bietet.<br />
einmal 18,5 cm Bautiefe flach an die Wand. Seine<br />
Anschlusskabel verschwinden hinter einem abgedeckten<br />
Kabelschacht. Im sauber gefrästen Holzgehäuse<br />
der Satelliten sitzen bündig versenkt das<br />
Anschlussterminal, zwei 10er-Tiefmitteltöner mit<br />
leichter Kohlefasermembran und Phase Plug sowie<br />
eine Seidenhochton kalotte. Außen verstärken zwei<br />
kleine Bassreflexrohre dezent die Basswiedergabe,<br />
während hochwertiges Dämmmaterial im Inneren<br />
<strong>für</strong> sauberen Klang ohne störende Resonanzen<br />
sorgt. Die Hochtonkalotte spielt deutlich tiefer als<br />
zwei Kilohertz hinab und deckt bis zu höchsten Tönen<br />
jenseits von 22 Kilohertz ein besonders breites<br />
Frequenzspektrum ab.<br />
In den flachen Subwoofer zwängt sich ein<br />
21er-Tieftöner mit extrem steifer Metallmembran.<br />
Unterstützt wird er bei tiefen Bassfrequenzen um<br />
30 Hertz durch das seitlich um die Ecke gebogene<br />
Bassreflexrohr. Die 150 Watt Sinus starke<br />
Aktivelektronik bietet eine zwischen 40<br />
und 150 Hertz frei regelbare Tiefpassfrequenz<br />
sowie einen Phasenschalter, der<br />
auch auf den LFE-Eingang wirkt.<br />
audiovision 88-2012 2012
Tonqualität Surround<br />
Die fünf Satellitenboxen sind <strong>für</strong> ein Setup mit<br />
klein definierten Boxen und klassischer Übernahmefrequenz<br />
von 80 Hertz prädestiniert. In normaler<br />
Phasenstellung addieren sich die Schallanteile<br />
im Übernahmebereich homogen mit dem Subwoofer,<br />
der verblüffend tief in den Frequenzkeller<br />
steigt. Der Klang der Satelliten variiert aber leicht:<br />
Mit Stoffabdeckung klingen die Mitten fester und<br />
die Höhen etwas dezenter – ideal <strong>für</strong> eine freie<br />
Aufstellung. Ohne Stoffgitter wirken die Höhen<br />
prägnanter und die Mitten dezenter, was bei der<br />
Wandmontage vorteilhaft ist. Die Satelliten wurden<br />
so ausgerichtet, dass der Tiefmitteltöner oben und<br />
der <strong>für</strong> tiefe Töne zuständige Konus unten sitzt.<br />
Dank der weiten Abstrahlcharakteristik<br />
klingen die Opus-C / 06 sehr offen und<br />
erweisen sich als Meister der Stimmwiedergabe:<br />
Der Sprecher in der Doku<br />
"Arktis Nordost" klingt auf allen Plätzen<br />
angenehm und sonor. Dem Set gelingt eine<br />
äußerst glaubwürdige Raumabbildung<br />
mit einhüllenden Effekten. Die Fahrt des<br />
atomgetriebenen Eisbrechers wird von<br />
pfeifenden Windgeräuschen und dem<br />
Toben des Meeres authentisch begleitet,<br />
untermalt mit verblüffend satten Synthesizerbässen<br />
der Hintergrundmusik<br />
und dem derben Krachen der Eisschol-<br />
Unkritisch: Da der zweite Konus ausschließlich<br />
tiefe Töne überträgt, zeigt der Satellit die<br />
weiträumige Abstrahlung einer Kompaktbox.<br />
8-2012 audiovision<br />
len. In puncto Stressfreiheit, Homogenität und<br />
Klangfarben fülle spielt das Opus-Set in der obersten<br />
Liga. Das hört man beim Auftritt der Diva in<br />
"Das fünfte Element": Selten haben wir die feinen<br />
Nuancen des Gesangs sowie die Atmosphäre im<br />
Opernsaal überzeugender gehört. Sogar die Verfolgungsjagd<br />
am Flughafen in "Casino Royale" pariert<br />
das Set gelassen, liefert eine offene Surroundkulisse<br />
mit klar ortbaren Geräuschen und locker<br />
federnden Tiefbasssalven, die man dem kompakten<br />
Subwoofer nie zugetraut hätte.<br />
Tonqualität Stereo<br />
Möchte man eine große Party feiern, sind zwei<br />
Opus-C / 06 etwas knapp dimensioniert. Doch<br />
klanglich spielen sie derart musikalisch und stimmig<br />
mit dem Subwoofer zusammen, dass es eine<br />
wahre Freude ist. Beim Titel "Fandango" des Dallas<br />
Wind Symphony Orchesters beeindruckt die mit<br />
Verve gesetzte Kesselpauke ebenso wie die tief<br />
gestaffelte Abbildung und die natürlich klingenden<br />
Bläser. Beim Titel "Primitive Man" steht Rebecca<br />
Pidgeons elfenhafte Stimme luftig zwischen den<br />
Instrumenten, während unverklemmt dynamische<br />
Percussionschläge die Dramatik steigern. Die<br />
Jazzmusik von Christy Baron begeistert den Hörer<br />
durch einen klangfarbenreichen Gesang sowie<br />
<strong>5.1</strong>-<strong>Boxenset</strong> <strong>für</strong> <strong>2.800</strong> <strong>Euro</strong> hardware<br />
Die Zweieinhalb-Wege-Technik der Satellitenboxen <strong>ASW</strong> Opus-C / 06 INFO<br />
Die Zweieinhalb-Wege-Ansteuerung der beiden 10er-Konusse<br />
ist insofern ungewöhnlich, als der obere Treiber scheinbar<br />
kaum zu hören ist und nur tiefe Töne reproduziert. Durch<br />
seinen Einsatz verdoppelt sich jedoch der Pegel im auslaufenden<br />
Bassbereich und erreicht locker eine Grenzfrequenz<br />
von 80 Hertz – ein klangentscheidendes Kriterium <strong>für</strong> kompakte<br />
Sub-Sat-Systeme. So kann <strong>ASW</strong>s Subwoofer bei der<br />
idealen Grenzfrequenz von 80 Hertz abgeregelt und somit<br />
nicht mehr geortet werden. Zudem sorgt die große Wellenlänge<br />
im Übernahmebereich (4,3 Meter bei 80 Hertz) selbst bei<br />
einer versetzten Subwoofer-Aufstellung <strong>für</strong> eine unkritische<br />
Phasen lage ohne hörbare Auslöschungen. Verdoppelt man die<br />
Übernahmefrequenz auf 160 Hertz, können dagegen schon<br />
Laufzeitunterschiede von gut einem Meter zu Auslöschungen<br />
führen. Entsprechend dünn und inhomogen klingen deshalb<br />
viele Sub-Sat-Systeme mit schlanken Säulenlautsprechern,<br />
Praktischer Kabelkanal:<br />
Die Kabel des SW<br />
200/06 llassen sich i h iim KKabelkanal b lk l verstecken t k<br />
und können unter dem Subwoofer durchgefädelt werden.<br />
wobei die Problematik je nach Sitzplatz unterschiedlich stark<br />
ausgeprägt sein kann. Die Klangcharakteristik des <strong>ASW</strong>-Sets<br />
ist jedoch weitgehend unkritisch und unabhängig von der<br />
Aufstellung im Raum. Unter dem Strich liefert das Ensemble<br />
ein homogenes und tonal ausgewogenes Klangbild, zumal alle<br />
Kanäle erwachsen klingen und optimal mit dem Subwoofer<br />
zusammenspielen.<br />
Weitere Vorteile des Zweieinhalb-Wege-Konzepts sind<br />
das gute Rundstrahlverhalten und der auf allen fünf Kanälen<br />
identische Phasengang. Ringsum wandernde Schallereignisse<br />
werden so auch zwischen den Boxen präzise abgebildet, sofern<br />
die Kabel nicht verpolt und die Boxenabstände im Lautsprecher-Setup<br />
des AV-Receivers korrekt eingestellt sind. Setzt<br />
man verschiedene Lautsprecher mit unterschiedlichen Chassis<br />
und Frequenzweichenabstimmungen <strong>für</strong> Front-, Center- und<br />
Surroundkanäle ein, passen die akustischen Phasen in der Re-<br />
Feine Schreinerarbeit: Die Chassis sitzen sauber versenkt im<br />
bedämpften Holzgehäuse und spielen dank Zweieinhalb-Wege-<br />
Weiche erstaunlich tief.<br />
gel nicht zusammen und die Ortung wandernder Schallquellen<br />
misslingt. Als Center im liegenden Betrieb verhindert die Abkopplung<br />
des rechten Tieftöners darüber hinaus die typische<br />
Richtwirkung respektive Auslöschungen außerhalb der Hörachse,<br />
wie sie bei herkömmlicher D‘Apolitto Anordnung mit<br />
zwei gleich angesteuerten Tiefmitteltönern auftreten würden.<br />
rhythmische Kontrabässe. Beim Titel "Route 66"<br />
von Toschos Blues-Band ist man baff, wie authentisch<br />
der seidenweiche Hochtöner den Besen des<br />
Schlagzeugers über die Snare streichen lässt.<br />
Fazit<br />
Es mag Boxensysteme geben, die lauter spielen,<br />
doch kommen nur wenige an die Musikalität und<br />
Räumlichkeit des <strong>ASW</strong>-Sets heran. Die gut verarbeiteten<br />
Lautsprecher sparen mit Stress und Aggressivität.<br />
Stattdessen versprühen sie viel Spaß und<br />
Spielfreude – ein echtes Highlight! ur<br />
Noch Fragen? Auf audiovision.de/forum können Sie diesen<br />
Test mit der Redaktion und anderen Lesern diskutieren.<br />
<strong>ASW</strong> OPUS-C / 06 SET<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemeines<br />
Preis (UVP) <strong>2.800</strong> <strong>Euro</strong><br />
Abmessungen Front (H x B x T) 55 x 14 x 11,5 cm (Opus-C / 06)<br />
Abmessungen Center (H x B x T) 55 x 14 x 11,5 cm (Opus-C / 06)<br />
Abmessungen Surround (H x B x T) 55 x 14 x 11,5 cm (Opus-C / 06)<br />
Abmessungen Subwoofer (H x B x T) 56 x 18,5 x 39 cm (Opus SW 200 / 06)<br />
Anzahl der Lautsprecher <strong>5.1</strong><br />
Verarbeitung gut<br />
BEWERTUNG<br />
Front: 5,6 dB 3 / 3<br />
Klangtreue Center: 5,7 dB 3 / 3<br />
(Frequenzgang-Abweichung) Surround: 6,3 dB 3 / 3<br />
Klangtreue (seitl. Abstrahlverhalten) Center: gut 2 / 3<br />
Front Center Surround<br />
100 -<br />
Sub maximale<br />
90 -<br />
Übergangsfrequenz<br />
Sub minimale<br />
Übergangsfrequenz<br />
80 -<br />
70 -<br />
Die kompakten Satelliten spielen<br />
60 -<br />
bis 80 Hertz und klingen trotz des 50 -<br />
leichten Hochtonanstiegs tonal<br />
ausgewogen.<br />
40 -l<br />
20<br />
l l l<br />
50 100 200<br />
l l l<br />
500 1k 2k<br />
l l l<br />
5k 10k 20k<br />
Front: 84,7 dBSPL 1 / 2<br />
Empfindlichkeit Center: 84,7 dBSPL 1 / 2<br />
Surround: 84,9 dBSPL 1 / 2<br />
Front: 4,4 Ohm (bei 20 Hz) 2 / 2<br />
Minimaler Center: 4,4 Ohm (bei 20 Hz) 2 / 2<br />
Widerstand Surround: 4,4 Ohm (bei 20 Hz) 2 / 2<br />
Untere Grenzfrequenz Front 28 Hz (mit Sub) 7 / 8<br />
Max. Schalldruck Bass 104 dBSPL (Pink Noise 40-80Hz) 7 / 8<br />
Hörtest<br />
Surround: sehr gut 40 / 48<br />
Stereo: sehr gut 10 / 12<br />
av-wertung sehr gut 84 von 100<br />
67