Liebe Leserin, lieber Leser, in der Advents- und Weihnachtszeit hat die Nächstenliebe Hochkonjunktur. Charityveranstaltungen, Benefizkonzerte und Spendenaufrufe bilden den Auftakt zum grossen Fest der Geschenke. Auch wir laden Sie mit diesem Heft ein, Gutes zu tun, und mit einer Spende an Brot für die Welt an die Ärmsten der Armen zu denken, oder die vielfältigen Aufgaben in <strong>St</strong>. <strong>Lukas</strong> mit ihrer Spende zu unterstützen. Der Einsatz für arme und wohnungslose Menschen gehört an vorderster <strong>St</strong>elle dazu. Warum? Weil wir Christen an Weihnachten einen heruntergekommenen Gott feiern, der ein grosses Herz hat für Menschen, denen es am Nötigsten fehlt. Machs wie Gott, werde Mensch! Gottes Geschenk an uns ist auch das schönste Geschenk, das wir uns gegenseitig machen können. Fröhlicher kann ich mir Weihnachten nicht vorstellen. Unsere Konzerte und Gottesdienste stimmen darauf ein. Nächstenliebe stiften Ihr Pfarrer Helmut Gottschling Ihre Lebensgeschichte ist verblasst, ihr letzter Wille ist quicklebendig. Charlotte Checci, eine Münchner Bürgerin, hat vor 82 Jahren testamentarisch verfügt, dass ihr Nachlass in eine <strong>St</strong>iftung fließt, die sich um unschuldig in Not geratene ältere Mitbürger kümmert. Was sie zu diesem Schritt bewog, wissen wir heute nicht mehr. Die Auswirkungen sind bis heute hilfreich spürbar; diese kleine feine <strong>St</strong>iftung kann im Jahr mit rund 7500 Euro in Not geratenen Menschen helfen. Damit lassen sich keine großen Sprünge machen, aber oft sind es auch kleine Beträge, die schon weiterhelfen, wenn es gerade finanziell eng wird. Charlotte Checci, geborene Rieder, war eine Kunstmalerin und geschiedene Kunstmalersgattin, die aus Walldürn, einer <strong>St</strong>adt im Badischen Neckar-Odenwald-Kreis, stammte. Ihr Vater war Oberarchivrat. Aus einer Notarurkunde vom 30. Mai 1927 geht hervor, dass sie ein Grundstück samt Haus im Landkreis München erworben hat. In ihrem Testament vom 6. Februar 1934 verfügt sie, dass Haus und Grund, sowie ein Teil ihres Vermögens, notleidenden Mitmenschen zugutekommen sollten. Am 6. Oktober 1935 ist die <strong>St</strong>ifterin verstorben. Im Jahr 1936 hat die von ihr beauftragte Kirchengemeinde <strong>St</strong>. <strong>Lukas</strong> mit staatlicher Genehmigung die „Charlotte Checci’sche Wohltätigkeitsstiftung“ errichtet. <strong>St</strong>iftungen haben eine lange Tradition. Berühmte Kirchen und Klöster sind sichtbare Zeichen früher <strong>St</strong>iftungstätigkeit. Manche <strong>St</strong>iftungen sind milliardenschwer, wie z.Bsp. die Volkswagenstiftung oder die Bertelsmannstiftung. In der breiten Öffentlichkeit ist wohl die <strong>St</strong>iftung Warentest die bekannteste. In den vergangenen Jahren haben <strong>St</strong>iftungen eine erfreuliche Renaissance erfahren. Einzelne Persönlichkeiten, Gemeinschaften oder Institutionen, auch Kirchengemeinden nutzen diese Möglichkeit, um langfristig gemeinnützige oder mildtätige Ziele zu verfolgen. In unserer Kirchengemeinde gibt es zwei weitere <strong>St</strong>iftungen: die Pfarrer-Dr.-Friedrich-Achleitner-<strong>St</strong>iftung zur Unterstützung von Theologiestudierenden. Dr. Friedrich Achleitner (1899 – 1960) war lange Jahre als Pfarrer an den Gemeinden <strong>St</strong>. <strong>Lukas</strong> und <strong>St</strong>. Johannes in München tätig. Die <strong>St</strong>iftung wurde am 1. Juni 1990 vom bayerischen <strong>St</strong>aatsministerium für Unterricht und Kultus genehmigt und als rechtsfähige kirchliche <strong>St</strong>iftung des bürgerlichen Rechts anerkannt. Und dann gibt es noch die nicht rechtsfähige kirchliche <strong>St</strong>.-<strong>Lukas</strong>- <strong>St</strong>iftung für den Bauerhalt der <strong>Lukas</strong>kirche, die im Jahr 2005 errichtet wurde. Jede <strong>St</strong>iftung hat ein Grundstockvermögen, das erhalten werden muss. Aus den Erträgen des Vermögens und zweckgebundenen Spenden an die <strong>St</strong>iftung wird der <strong>St</strong>iftungszweck realisiert. Eine <strong>St</strong>iftung hat in der Regel eine Satzung, die unter anderem die Zwecke und die Art ihrer Verwirklichung festschreibt. Nach außen wird die <strong>St</strong>iftung von einem Vorstand vertreten. Im Unterschied zu einem Verein hat eine rechtsfähige <strong>St</strong>iftung keine Mitglieder und unterliegt der staatlichen oder kirchlichen <strong>St</strong>iftungsaufsicht. Die <strong>St</strong>iftungen an <strong>St</strong>. <strong>Lukas</strong> sind bemüht, möglichst wenig Sach- und keine Personalkosten zu verursachen, damit die Erträge mit möglichst wenig Einbußen dem <strong>St</strong>iftungszweck zugeführt werden können. Dankenswerterweise waren in den zurückliegenden Jahren Menschen bereit, Aufgaben ehrenamtlich zu übernehmen. Über 21.000 <strong>St</strong>iftungen gibt es deutschlandweit. Sie schütten jährlich mehrere Milliarden Euro für das Gemeinwohl aus. Sie sind ein unverzichtbares bürgerschaftliches Engagement in unserem <strong>St</strong>aatswesen. Auch Sie können Nächstenliebe stiften Wir suchen für die „Charlotte Checci’sche Wohltätigkeitsstiftung“ einen Finanzverwalter, der Jahresrechnung und Haushaltsplan, sowie das laufende Geldgeschäft erledigt. Die inhaltliche Arbeit mit der Bearbeitung von <strong>St</strong>iftungsanträgen obliegt dem Pfarramt. Wenn Sie etwas finanztechnische Expertise mitbringen und Ihr Interesse geweckt ist, dann melden Sie sich doch gerne beim <strong>St</strong>iftungsvorstand Pfarrer Helmut Gottschling. 2 3