Kooperativ arbeiten im Lusanum: von der Praxis zum
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Das LUSANUM Gesundheitszentrum<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
PVS Karlsruhe<br />
14.03.2012<br />
21.03.2012 Dr. med. Heinz Rauch | <strong>Lusanum</strong> Gesundheitszentrum Ludwigshafen<br />
1
Demografische Fakten 2050<br />
• 10 Mio weniger Menschen in Deutschland<br />
• 10 Mio mehr Menschen über 80 Jahre alt<br />
• 20 Mio weniger Beitragszahler<br />
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Die Bevölkerungszahl wird <strong>von</strong> heute 82 Millionen auf 65 bis 70 Millionen <strong>im</strong> Jahr<br />
2060 zurückgehen.<br />
2060 wird es fast so viele 80-Jährige und Ältere geben wie unter 20-Jährige.<br />
65 Jahre o<strong>der</strong> älter ist heute je<strong>der</strong> Fünfte, 2060 wird es je<strong>der</strong> Dritte sein.<br />
Die Bevölkerung <strong>im</strong> Erwerbsalter <strong>von</strong> 20 bis 64 Jahren wird <strong>von</strong> heute 50 Millionen<br />
auf 33 bis 36 Millionen <strong>im</strong> Jahr 2060 zurückgehen.<br />
2060 werden etwa doppelt so viele Personen <strong>im</strong> Rentenalter auf 100 Personen <strong>im</strong><br />
Erwerbsalter entfallen wie heute.<br />
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Demografische Fakten 2050<br />
• Konsequenzen:<br />
– es wird einen großen Markt für Gesundheitsleistungen<br />
geben<br />
• Eisernes Dogma:<br />
– Lohnnebenkosten sollen nicht steigen<br />
• Die Einnahmeseite wird vollkommen neu geregelt werden<br />
müssen<br />
• Wer bekommt was? Ein großes Tabu<br />
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Demografische Fakten 2050<br />
• Das grenzenlose Leistungsversprechen für Alle funktioniert nicht<br />
mehr<br />
• Offenlegung <strong>der</strong> Verteilungskriterien ist <strong>von</strong> <strong>der</strong> Politik nicht<br />
gewünscht und birgt größte Sprengkraft<br />
• Der deutsche Konsens: das solidarische Gesundheitssystem<br />
• Langsame Umstellung <strong>von</strong> Sachleistungssystem auf Markt<br />
• „Markt“ –was ist das in <strong>der</strong> Medizin?<br />
• Nur Leistungsabgrenzung <strong>der</strong> solidarischen Kernaufgaben wird<br />
eine Lösung sein („Priorisierung“)<br />
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Gesundheitsmarkt <strong>im</strong> Umbruch<br />
Drei Themen<br />
1. Warum Zusammenschluss<br />
2. Wie Zusammenschluss?<br />
3. Das <strong>Lusanum</strong> Gesundheitszentrum<br />
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Marktmechanismen auf dem Vormarsch<br />
Merkantilisierung <strong>der</strong> Medizin<br />
Zusammenschluss, Markenbildung,<br />
Marketing, Marktbeherrschung<br />
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Motive für Zusammenschluss<br />
• Unsicherheit Kollektivvertrag<br />
• Wirtschaftlicher Druck<br />
• Konkurrenz MVZ und Kliniken<br />
• <strong>Praxis</strong>abgabe<br />
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Image und Marketing<br />
Zentren ziehen Menschen an<br />
Ärzte müssen Kompetenz Kompetenz <strong>im</strong> Bereich Marketing<br />
erwerben:<br />
Analyse <strong>von</strong> Standort, Käufer, Angebot<br />
Auftreten <strong>im</strong> nichtmedizinischen öffentlichen Feld<br />
Ausnutzen <strong>der</strong> Darstellungsmöglichkeiten<br />
Fortbildung und Qualitätszirkel<br />
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Zusammenschluss <strong>von</strong> Ärzten<br />
Kostenstruktur, Vertragsfähigkeit!!, Leistungsspektrum, Publicity<br />
Auswirkungen des VAÄndG sowie des Berufsrechts<br />
MVZ und ambulante Aktivitäten <strong>der</strong> Kliniken<br />
eine <strong>der</strong> Möglichkeiten und unsere Antwort:<br />
ein Gesundheitszentrum in privater Hand<br />
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Zusammenschluss <strong>von</strong> Ärzten<br />
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LUSANUM<br />
• Die Alternative <strong>zum</strong> MVZ:<br />
• Die Gründung eines ambulanten medizinischen Zentrums aus<br />
<strong>der</strong> Mitte nie<strong>der</strong>gelassener Ärzte heraus und unter privater<br />
Bauherrschaft und Organisation<br />
• Ausdrückliche Einbeziehung <strong>von</strong> Gewerbetreibenden und<br />
Firmen<br />
• Neubau einer ungewöhnlichen und ungewöhnlich großen<br />
Immobilie mit aktuell 35 Mietern, da<strong>von</strong> 30 Ärzten und<br />
Therapeuten auf 7.250qm Mietfläche<br />
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<strong>Lusanum</strong><br />
Gesundheitszentrum LU<br />
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LUSANUM<br />
Ein großes privates start-up in Deutschland mit 7250 qm Nutzfläche<br />
30 Ärzte: 6 Internisten (Kardiologie, Gastroenterologie, Onkologie), 3 Gyn, HNO,<br />
Urol, 2 Augen, 2 Haut, 2 Zahn, Kieferchir., 4 Chir, 2 Kin<strong>der</strong> Orthopäde,<br />
Psychotherapie<br />
nicht realisiert: Psychiatrie, Neurologie, Radiologie<br />
Heilberufler: Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie<br />
häusliche Krankenpflege, Laborarzt, Bistro<br />
interdisziplinär: OP, Schulungsraum, Vortragsraum, Atrium, Fußsprechstunde,<br />
Reise- und Verkehrsmedizin, Schlaflabor, Krankenpflege<br />
medizin. Firmen: Apotheke, Sanitätshaus, Hörgeräte, Optiker, Kosmetik,<br />
Dentallabor, PVS, Steuerbüro, Beatmungstechnik<br />
private Krankenversicherung, ambulante psych. Rehaklinik<br />
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Stadien<br />
lockere Debattier- und Planungsgruppe<br />
Prüfung vorhandener Miet<strong>im</strong>mobilien<br />
Gründung einer Planungs-GbR<br />
Entschluss <strong>zum</strong> Neubau<br />
Gute, schlechte und teure Berater; „<strong>von</strong> <strong>der</strong> Selbsterfahrungsgruppe zu Professionalität“<br />
Gründung einer GmbH & Co KG<br />
Grundstückssuche<br />
Architektonische Planung<br />
Bauantrag<br />
Finanzierung und Controlling<br />
Realisierung<br />
Organisation und Betrieb<br />
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Unser lokales Konzept<br />
Ausgangslage: "Ärztehaus" mit selbständigen Einzelpraxen, kein MVZ<br />
fast alle TN aus dem lokalen Ludwigshafener Umfeld<br />
fast alle Ärzte vor Zusammenschluss nie<strong>der</strong>gelassen in Praxen<br />
geschäftliche Gestaltung <strong>der</strong> Immobilie: GmbH & Co KG<br />
Investitionsvolumen 17,8 Mio, 18 Kommanditisten<br />
daneben: <strong>Lusanum</strong> Management GmbH<br />
Unser aktuelles Konzept: "funktionelles Gesundheitszentrum mit selbstständigen Praxen und<br />
Kooperation"<br />
Alternativen: Ärztehaus; MVZ; Klinik-Immobilie<br />
sicherlich gibt es noch an<strong>der</strong>e denkbare Konzepte<br />
Parameter des Gelingens/<strong>der</strong> wirtschaftlichen Gesundheit<br />
a) für die Betreibergesellschaft<br />
b) für die beteiligten Ärzte und Firmen<br />
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Projektsteuerung, Berater und<br />
Projektbeteiligte<br />
Das Problem <strong>der</strong> Eigeninteressen )-:<br />
Projektsteuerer<br />
Sekretariat<br />
Steuer/Wirtschaftsberater<br />
Bank<br />
Rechtsanwalt und Notar<br />
Architekturbüro<br />
Marketing und Coaching<br />
Aktive aus <strong>der</strong> Mietergruppe<br />
Baufirma<br />
Baucontroller<br />
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Projektsteuerung<br />
Projektmanagement<br />
• Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
• Ein Arzt ist hierfür schlecht ausgebildet<br />
• Ein Externer hat nicht so viele Vernetzungspunkte<br />
• Engagement, Kompetenz, Führungskraft,<br />
Vermittlung, Kompromissfähigkeit,<br />
Frustrationstoleranz<br />
• Integrität, Integration und VIEL<br />
Durchhaltevermögen!!<br />
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Die größten Probleme, und: wie viel<br />
gemeinsam??<br />
die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>im</strong> Mikrokosmos des einzelnen Teilnehmers:<br />
Ehe, <strong>Praxis</strong>, private Partnerschaft, Kollegen,<br />
Trennungen Eifersüchteleien Konflikte<br />
Ärzte als Einzelgänger und Individualisten<br />
welche funktionelle Kooperation: Anmeldung, EDV,<br />
Terminvergabe…<br />
Organisierung <strong>der</strong> Kooperation<br />
Aufstellung für die Zeit <strong>der</strong> Einzelverträge<br />
Das Thema "Hausärzte"<br />
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Wie viel gemeinsam??<br />
Ärztehaus, MVZ, o<strong>der</strong> was??<br />
Einheitlichkeit: sinnvoll aus Sicht: Abrechnung; Verträge,<br />
Kassenwünsche; Mitarbeiter; Veranstaltungen, Marketing und<br />
Aufstellung;<br />
Individualität: Patientenwünsche („persönliche Beziehung“),<br />
Vielfalt, Arztwünsche<br />
Pro MVZ: wirtschaftliche Führung, Organisation, Marktmacht,<br />
Verträge<br />
Pro Privates Gesundheitszentrum: Patientennähe, lokale<br />
Verankerung, Patientenwünsche (?) und -bindung<br />
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Wie viel gemeinsam??<br />
mehr spricht für gemeinsam aber wir starten einzeln!<br />
Aufgabe: Entwicklung <strong>von</strong> Identität, Kernzielen, Positionierung,<br />
Image, Kooperation<br />
Ziel: qualitätsorientierte wohnortnahe fachärztliche<br />
Patientenversorgung<br />
Unsere spannende Konvergenzphase: funktionelle und<br />
ästhetische Räume; Komfortmerkmale: Parkplätze, Lage<br />
gute Abläufe > irgendwann Behandlungspfade; QM<br />
EDV-Vernetzung, Telefonanlage, Terminverwaltung<br />
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Patienten als Kunden??<br />
Merkmale: Abhängigkeit <strong>von</strong> ökonomischen Gegebenheiten<br />
Merkmale: Dienstleistung, Qualität, Service, Wettbewerb<br />
patientenrelevante Endpunkte: Wissen, Service, Dialog<br />
Große Möglichkeiten <strong>der</strong> Darstellung <strong>im</strong> Zentrum<br />
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Patienten als Kunden??<br />
Die wichtigsten Patientenwünsche:<br />
Eingehen auf Fragen<br />
Verständlichkeit <strong>von</strong> Erklärungen<br />
Freundlichkeit und Umgangston<br />
Behandlung nach aktuellem med. Wissensstand<br />
Spezielle Untersuchung/Behandlungsverfahren<br />
Erfolgsrate<br />
Geraedts M, Informationsbedarf und Informationssuchverhalten bei <strong>der</strong> Arztsuche, 2008<br />
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Patienten als Kunden??<br />
Aber auch: eine sozialpolitische D<strong>im</strong>ension:<br />
Fremdbest<strong>im</strong>mung o<strong>der</strong> Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />
Fürsorge/Bevormundung bis Eigenverantwortlichkeit<br />
Aktuelle Strukturen und Blöcke in <strong>der</strong> Sozialpolitik mit<br />
Beharrungsvermögen: Krankenkassen machen<br />
Sozialpolitik und Erstattungslisten best<strong>im</strong>men über den<br />
Bürger<br />
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• Grundüberzeugung: Markt und Wettbewerb werden zunehmen,<br />
mit o<strong>der</strong> ohne Rösler und Seehofer, aus Gründen <strong>der</strong><br />
Finanzierbarkeit und Sachzwängen<br />
• Aber auch: kein Problem mit dem Begriff des Kunden <strong>im</strong><br />
positiven Sinne<br />
• In diesem Zusammenhang Dialog mit Firmen, Industrie sehr<br />
hilfreich<br />
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Zusammenfassung<br />
Der Markt für Gesundheitsleistungen wird wachsen<br />
Die Finanzierbarkeit wird zu großen politischen Spannungen und Belastungen <strong>der</strong> Versicherten<br />
führen<br />
Medizin wird (genauso wie Bildung und Kultur) noch stärker unter den Einfluss wirtschaftlicher<br />
Zwänge kommen<br />
Kostendruck, Qualitätsansprüche, Marketing und Kooperation werden weitere Zusammenschlüsse<br />
för<strong>der</strong>n<br />
Wir Projektteilnehmer befinden uns in einer Konvergenzphase<br />
Kliniknahe MVZ, Vertragsärzte-MVZ, an<strong>der</strong>e Zentren und Einzelpraxen werden in Wettbewerb<br />
stehen. Gründung <strong>von</strong> <strong>der</strong> Basis aus kann eine Alternative zu Träger-MVZ sein<br />
Wir betreiben ein kooperatives Gesundheitszentrum in eigener Hand<br />
Damit stehen wir auch für Wohnort- und Patientennähe und persönliche Beziehung<br />
Service- und Ablaufgesichtspunkte sind für Patienten, aber auch Kassen stärker sichtbar als<br />
medizinische Qualität<br />
Die politischen Schlingerkurse machen Planungssicherheit für alle Beteiligten schwierig<br />
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