60 Jahre Management für Musikschulen in Niederösterreich
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Musizieren<br />
macht<br />
Freu(n)de<br />
<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong>
Musizieren<br />
macht<br />
Freu(n)de<br />
<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
1957 bis 2017
Unser Dank gilt allen <strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>für</strong> deren Unterstützung bei der<br />
Suche nach Bildern und Texten zur<br />
Gegenwart und Geschichte des niederösterreichischen<br />
Musikschulwesens.<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH, 3452 Atzenbrugg, Schlossplatz 1, FN 179146a, LG St. Pölten.<br />
Geschäftsführung: Prof. Dr. Edgar Niemeczek (Sprecher), Prof. Dorothea Draxler, Mart<strong>in</strong> Lammerhuber<br />
Produktion: Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> GmbH, 3452 Atzenbrugg, Schlossplatz 1, FN 308688d, LG St. Pölten,<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Michaela Hahn<br />
Redaktion: Elisabeth Deutsch, Dr. Michaela Hahn, Mag. Isabella Lechner, Prof. Dr. Franz Oswald<br />
Lektorat: Mag. Julia Schöllauf<br />
Cover-Foto: Daniela Matejschek<br />
Grafik: Friedl+partner GesmbH, 3430 Tulln<br />
Illustrationen: Artur Bodenste<strong>in</strong><br />
Druck: gugler GMBH, 3390 Melk<br />
© KULTUR.REGION.NIEDERÖSTERREICH GmbH, Atzenbrugg 2017. Alle Rechte vorbehalten<br />
ISBN: 978-3-903058-15-6<br />
www.kulturregionnoe.at<br />
E<strong>in</strong> Betrieb der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />
Gefördert durch das Land <strong>Niederösterreich</strong>:
„Schließen Sie sich nicht aus.<br />
Auch die bestgeführten und<br />
bestfundiertesten Schulen<br />
bedürfen der Zusammenarbeit<br />
und des Zusammenhaltens.“<br />
Walter Hofmann<br />
Referent <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen, 1957
Inhalt<br />
E<strong>in</strong> starkes Netzwerk E<strong>in</strong> starkes Netzwerk 6<br />
Johanna Mikl-Leitner 9<br />
Dorothea Draxler und Edgar Niemeczek 10<br />
Erw<strong>in</strong> Pröll 12<br />
Wolfgang Sobotka 14<br />
Hermann Dikowitsch 16<br />
Alfred Riedl 17<br />
Rupert Dworak 18<br />
Annelies Kühnelt 19<br />
Viktor Mayerhofer 20<br />
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang 22<br />
Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> feiert e<strong>in</strong> Jubiläum 24<br />
Chronik 26<br />
Das niederösterreichische Musikschulwesen <strong>in</strong> Zahlen und Fakten 48<br />
Die Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> 51<br />
Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> 52<br />
Musikschulperspektiven, Michaela Hahn 54<br />
Zusammenarbeit aus Überzeugung, Peter Röbke 56<br />
Kunst br<strong>in</strong>gt‘s, Mart<strong>in</strong>a Leibovici-Mühlberger 58<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen <strong>60</strong><br />
Bezirk Amstetten 62<br />
Bezirk Baden 68<br />
Bezirk Bruck an der Leitha 74<br />
Bezirk Gänserndorf 80<br />
Bezirk Gmünd 86<br />
Bezirk Hollabrunn 90<br />
Bezirk Horn 94<br />
Bezirk Korneuburg 98<br />
Bezirk Krems 104<br />
Bezirk Lilienfeld 108<br />
Bezirk Melk 112<br />
Bezirk Mistelbach 118<br />
Bezirk Mödl<strong>in</strong>g 122<br />
Bezirk Neunkirchen 128<br />
Bezirk St. Pölten 136<br />
Bezirk Scheibbs 146<br />
Bezirk Tulln 150<br />
Bezirk Waidhofen an der Thaya 156<br />
Bezirk Wiener Neustadt 1<strong>60</strong><br />
Bezirk Zwettl 166<br />
4
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut 170<br />
Praxis Musikschule 172<br />
Das geme<strong>in</strong>same Musizieren als Herz der Musikschule 174<br />
Musikschule konkret 182<br />
Musikschule und darüber h<strong>in</strong>aus 188<br />
Da ist Musikschule dr<strong>in</strong>! 196<br />
Musikschulbasis 202<br />
Anhang Anhang 208<br />
Quellenangaben 219<br />
5
© Daniela Matejschek<br />
6
Starkes<br />
Netzwerk<br />
im Land<br />
„Zusammenkommen ist e<strong>in</strong> Beg<strong>in</strong>n, Zusammenbleiben<br />
e<strong>in</strong> Fortschritt, Zusammenarbeiten e<strong>in</strong><br />
Erfolg.“ Im niederösterreichischen Musikschulwesen<br />
ist dieser von Henry Ford formulierte Erfolg<br />
gelungen. Vor <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n kamen drei Musikschulleiter<br />
zusammen, um die Entwicklung des<br />
niederösterreichischen Musikschulwesens<br />
mitzugestalten. Mittlerweile arbeiten alle 127<br />
<strong>Musikschulen</strong> geme<strong>in</strong>sam mit dem Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> – und damit fast 500<br />
Geme<strong>in</strong>den und das Land <strong>Niederösterreich</strong> – an dieser<br />
Entwicklung. Die Partnerschaften erstrecken<br />
sich weit <strong>in</strong> die niederösterreichische Kultur- und<br />
Bildungslandschaft und tragen maßgeblich zur<br />
Erfolgsgeschichte bei.<br />
7
Starkes Netzwerk im Land<br />
8
Starkes Netzwerk im Land<br />
Johanna Mikl-Leitner<br />
Landeshauptfrau von <strong>Niederösterreich</strong><br />
<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong> <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
Das niederösterreichische Musikschulwesen<br />
hat sich über viele Jahrzehnte sehr<br />
gut entwickelt. Getragen von den drei<br />
Partnern Land, Geme<strong>in</strong>den und Eltern ist<br />
es aus der niederösterreichischen Kulturlandschaft<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Diese geme<strong>in</strong>same Entwicklung mit allen<br />
Beteiligten – Geme<strong>in</strong>den, Eltern, Lehrenden,<br />
LeiterInnen und Kultur<strong>in</strong>stitutionen<br />
– zeichnet unser Bundesland aus.<br />
Diese Errungenschaften verdanken wir neben<br />
vielen Persönlichkeiten, die auch <strong>in</strong><br />
diesem Jubiläumsband aufsche<strong>in</strong>en, <strong>in</strong>sbesondere<br />
der langjährigen konsequenten<br />
Arbeit von Erw<strong>in</strong> Pröll, Landeshauptmann<br />
a.D., und BMI Wolfgang Sobotka,<br />
langjährigem Landeshauptmann-Stellvertreter.<br />
Im Jahr 2000, als das neue NÖ Musikschulgesetz<br />
<strong>in</strong> Kraft trat, gab es <strong>in</strong>tensive<br />
Diskussionen über den e<strong>in</strong>geschlagenen<br />
Weg. Aber die damaligen Entscheidungen,<br />
die Trägerschaft <strong>in</strong> den Händen der<br />
Geme<strong>in</strong>den zu belassen, den Musikschullehrenden<br />
e<strong>in</strong>e dienstrechtliche Grundlage<br />
zu bieten und e<strong>in</strong> qualitätsorientiertes<br />
Fördersystem e<strong>in</strong>zuführen, waren richtig<br />
und zukunftsweisend.<br />
Aus diesem Grund freuen wir uns heute<br />
über viele positive Entwicklungen: Jedes<br />
dritte Volksschulk<strong>in</strong>d aus <strong>Niederösterreich</strong><br />
geht heute <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Musikschule. Das<br />
Berufsbild der künstlerisch-pädagogischen<br />
Lehrenden wurde professionalisiert<br />
und die Funktion der Musikschulleitung<br />
mit modernem <strong>Management</strong> ergänzt.<br />
Und die lokale und landesweite<br />
Zusammenarbeit mit Kapellen, Chören<br />
und Orchestern konnte ebenfalls verstärkt<br />
und <strong>in</strong>tensiviert werden.<br />
<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d heute Grundlage <strong>für</strong><br />
unsere regionale Musikkultur. So zeigt sich<br />
heute, dass fast alle Musiker<strong>in</strong>nen und<br />
Musiker – ob Blasmusikkapellmeister<strong>in</strong><br />
oder Chorleiter, ob Mitglied der Wiener<br />
Philharmoniker oder S<strong>in</strong>ger-Songwriter<strong>in</strong><br />
– ihre Wurzeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Musikschule haben.<br />
Im heurigen Schuljahr feiern wir <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Management</strong> <strong>für</strong> die niederösterreichischen<br />
<strong>Musikschulen</strong>. Denn auch wenn unsere<br />
<strong>Musikschulen</strong> dezentral organisiert<br />
s<strong>in</strong>d und die meisten Entscheidungen vor<br />
Ort getroffen werden, ist e<strong>in</strong>e landesweite<br />
Bündelung und Steuerung unabd<strong>in</strong>gbar,<br />
um auf zukünftige Herausforderungen<br />
rechtzeitig reagieren zu können. Das Musikschulwesen<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> wird<br />
hier als kulturelles Best-Practice-Modell<br />
durch e<strong>in</strong> wertschätzendes Mite<strong>in</strong>ander<br />
bestimmt: Erfolgreiche Impulse aus den<br />
<strong>Musikschulen</strong> werden landesweit aufgenommen<br />
und verstärkt, landesweite Entwicklungsstrategien<br />
mit den <strong>Musikschulen</strong><br />
geme<strong>in</strong>sam adaptiert und umgesetzt.<br />
Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
als geme<strong>in</strong>nütziger Tochterbetrieb<br />
der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />
spielt <strong>in</strong> dieser Entwicklung e<strong>in</strong>e zentrale<br />
Rolle. Aufbauen konnte der Betrieb auf<br />
se<strong>in</strong>e Vorgänger<strong>in</strong>stitutionen, die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
der NÖ <strong>Musikschulen</strong> und<br />
den Vere<strong>in</strong> NÖ Musikschulwerk.<br />
Für die nächsten <strong>Jahre</strong> gilt es geme<strong>in</strong>sam<br />
mit den engagierten Lehrenden und LeiterInnen<br />
die Verantwortung der <strong>Musikschulen</strong><br />
als musikalische Lebensader<br />
e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de weiter zu stärken. Und<br />
den nächsten Schritt zu setzen: die Entwicklung<br />
zu Musik- und Kunstschulen, um<br />
<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den die entscheidende<br />
Basis <strong>für</strong> alle Künste zu bieten und e<strong>in</strong><br />
vielfältiges, kreatives Umfeld zu schaffen.<br />
Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner<br />
2003 bis 2011 Landesrät<strong>in</strong> (Bereiche Soziales,<br />
EU-Regionalpolitik, Arbeit und Familie)<br />
2011 bis 4/2016 Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> <strong>für</strong> Inneres<br />
4/2016 bis 4/2017 LH-Stellvertreter<strong>in</strong> (u.a.<br />
Bereiche F<strong>in</strong>anzen, Arbeit, <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Seit 4/2016 Vorsitzende im Musikschulbeirat<br />
Seit 4/2017 Landeshauptfrau<br />
Zuständigkeitsbereiche Kultur<br />
(u.a. <strong>Musikschulen</strong>), Wissenschaft und<br />
Forschung, Geme<strong>in</strong>den u. a.<br />
9
Starkes Netzwerk im Land<br />
© Erich Marschik<br />
Dorothea Draxler, Edgar Niemeczek<br />
Geschäftsführung der KULTUR.REGION.NIEDERÖSTERREICH GmbH<br />
Die Tonleiter <strong>in</strong>s 21. Jahrhundert<br />
Das Kulturland <strong>Niederösterreich</strong> verdankt<br />
se<strong>in</strong> <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht bee<strong>in</strong>druckendes<br />
Musikschulwesen e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Entwicklung, die nach Ende des Zweiten<br />
Weltkrieges ihren Anfang nahm. Wie so oft<br />
<strong>in</strong> der Geschichte waren es auch <strong>in</strong> der<br />
Musikerziehung engagierte Wegbereiter<strong>in</strong>nen<br />
und Wegbegleiter, die durch ihren<br />
unermüdlichen persönlichen E<strong>in</strong>satz und<br />
ihre leidenschaftliche H<strong>in</strong>gabe zur Musik<br />
wertvolle Impulse setzten: beseelt und<br />
überzeugt davon, dass Musik zu den elementarsten<br />
Ausdrucksformen des Menschen<br />
zählt. In der Folge, also im Verlauf<br />
von sechs Jahrzehnten gelang e<strong>in</strong> erfolgreicher<br />
Brückenschlag im Spannungsfeld<br />
zwischen Altem und Neuem sowie zwischen<br />
Bewährtem und Experimentellem.<br />
Erfreulich ist zudem die Tatsache, dass<br />
sich das Musikland <strong>Niederösterreich</strong> nicht<br />
nur <strong>in</strong>nerhalb Österreichs, sondern<br />
durchaus auch im europäischen Blickfeld<br />
mit Spitzenleistungen äußerst positiv<br />
positionieren konnte. Um diesem Stellenwert<br />
Rechnung zu tragen und diesen<br />
auch nachkommenden Generationen bewusst<br />
zu machen, soll das Jubiläum „<strong>60</strong><br />
<strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong> <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong>“ e<strong>in</strong>mal mehr e<strong>in</strong> starkes<br />
Zeichen der Vitalität der heimischen<br />
Musikszene setzen.<br />
Die Entwicklung des Musikschulwesens<br />
erfolgte im Bundesland <strong>Niederösterreich</strong><br />
strategischen Grundzügen folgend gemäß<br />
wissenschaftlichen Forschungsergebnissen<br />
und Erkenntnissen vor allem <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Methodik, Didaktik und Entwicklungspsychologie.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs waren die<br />
<strong>Musikschulen</strong> bis <strong>in</strong> die 1990er-<strong>Jahre</strong> <strong>in</strong><br />
pädagogischer, adm<strong>in</strong>istrativer, personeller<br />
und f<strong>in</strong>anzieller H<strong>in</strong>sicht weitgehend<br />
autonom. Erst mit dem Musikschulgesetz<br />
2000 wurden gezielt Steuerungs<strong>in</strong>strumente<br />
verankert und pädagogische wie organisationsrechtliche<br />
Aspekte verb<strong>in</strong>dlich<br />
gemacht. Die auf Basis dieses Gesetzes<br />
erlassenen Verordnungen regeln die Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> f<strong>in</strong>anzielle Förderungen<br />
des Landes an die musikschulerhaltenden<br />
Geme<strong>in</strong>den und Geme<strong>in</strong>deverbände. Mit<br />
den operativen Landesagenden im Musikschulwesen,<br />
der Berechnung und Abwicklung<br />
der Förderungen sowie mit speziellen<br />
musikschulpädagogischen Aufgaben wurde<br />
per Geschäftsbesorgungsauftrag des<br />
Landes die Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />
GmbH betraut. Als Beratungsgremium <strong>für</strong><br />
die Landesregierung fungiert bis heute der<br />
NÖ Musikschulbeirat.<br />
Damals, also im Jahr 2000 fragten sich viele,<br />
warum der Auftrag an die Volkskultur:<br />
Passen die <strong>Musikschulen</strong> zur Volkskultur?<br />
Wie so oft im Leben g<strong>in</strong>g es nicht nur um<br />
absolute Schlüssigkeit oder strenge Plausibilität.<br />
Den politisch Verantwortlichen<br />
war bewusst: Will man das „Musikschulsystem<br />
Neu“ rasch, effizient und flächendeckend<br />
aufbauen, braucht es e<strong>in</strong> flexibles<br />
und leitungsstarkes <strong>Management</strong>. Das<br />
hieß „auslagern“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dem Land nahestehende<br />
und da<strong>für</strong> geeignete Struktur<br />
mit handelnden Personen, denen man<br />
diese neue Aufgabe zutraute und vertraute.<br />
Es war F<strong>in</strong>anzlandesrat Wolfgang Sobotka,<br />
der die Initiative ergriff und Landeshauptmann<br />
Erw<strong>in</strong> Pröll davon überzeugte,<br />
e<strong>in</strong> Musikschulmanagement als eigene<br />
Abteilung <strong>in</strong> der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />
GmbH zu verankern. E<strong>in</strong> mutiger<br />
Schritt, denn Gegenw<strong>in</strong>d war zu spüren –<br />
vor allem aus den Gremien des Musikschulwerks.<br />
Wir mussten beweisen, dass<br />
wir es können, und zwar mit Kompetenz,<br />
guten Ideen, E<strong>in</strong>satzfreude und Fleiß. In<br />
den ersten Monaten, nach Inkrafttreten<br />
des Musikschulgesetzes 2000 g<strong>in</strong>g es vor<br />
allem um die Überzeugungsarbeit im S<strong>in</strong>ne<br />
des Ausbaus bzw. der Neugründung<br />
von Geme<strong>in</strong>deverbänden und um die Architektur<br />
e<strong>in</strong>es vernünftigen Musikschulplans,<br />
also „Welche Geme<strong>in</strong>de bekommt<br />
wie viele durch das Land <strong>Niederösterreich</strong><br />
geförderte Wochenstunden und warum?“<br />
Die ersten landesweiten pädagogischen<br />
Aufgaben wurden noch geme<strong>in</strong>sam mit<br />
dem pädagogischen Büro des Musikschulwerks<br />
mit Sitz <strong>in</strong> Wiener Neustadt<br />
gemeistert. Die anfänglichen Hürden<br />
konnten Michaela Hahn und wir beide vor<br />
allem durch die konstruktive Zusammenarbeit<br />
mit dem Vorsitzenden des pädagogischen<br />
Beirats im Musikschulwerk –<br />
Viktor Mayerhofer – nehmen.<br />
2008 wurde es notwendig, e<strong>in</strong>e Hold<strong>in</strong>g,<br />
die Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>, zu<br />
gründen, denn die sehr breit aufgestellten<br />
10
Starkes Netzwerk im Land<br />
Tätigkeitsfelder <strong>in</strong>nerhalb der Volkskultur<br />
mussten aufgefächert werden. Die Abteilung<br />
bekam also den Rechtsstatus e<strong>in</strong>er<br />
eigenen GmbH. Heute ist die Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />
e<strong>in</strong>e von sieben Beteiligungen der Kultur.<br />
Region.<strong>Niederösterreich</strong> und sowohl organisatorisch<br />
als auch <strong>in</strong>haltlich mit diesen<br />
vernetzt. Was damals vor nur 17 <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong><br />
der sprichwörtlichen „Garage“ begann, ist<br />
gegenwärtig e<strong>in</strong> Dienstleistungsbetrieb<br />
und e<strong>in</strong>e Fach- und Servicestelle <strong>für</strong> alle<br />
Akteure des niederöster reichischen Musikschulwesens<br />
– ob <strong>für</strong> Musikschulerhalter<strong>in</strong>nen<br />
und -erhalter, Geme<strong>in</strong>devertreter<strong>in</strong>nen<br />
und -vertreter, Musikschulleiter<strong>in</strong>nen<br />
und -leiter, Musikschullehrer<strong>in</strong>nen<br />
und -lehrer, Eltern oder Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler. Da<strong>für</strong> stehen 19 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter, 12 Fachgruppenkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen<br />
und -koord<strong>in</strong>atoren sowie die<br />
Dozent<strong>in</strong>nen und Dozenten der landesweiten<br />
Jugendorchester zur Stelle.<br />
Tragende Pr<strong>in</strong>zipien des NÖ Musikschulwesens<br />
s<strong>in</strong>d – e<strong>in</strong>em modernen und<br />
demokratischen Geme<strong>in</strong>wesen entsprechend<br />
– Qualität <strong>in</strong> der Musikvermittlung,<br />
Professionalität <strong>in</strong> der Organisation, Planbarkeit<br />
und Berechenbarkeit sowie e<strong>in</strong><br />
gleicher maßen korrekter wie freundschaftlicher<br />
Umgang, wie er von allen<br />
Musikschulpartnern gepflegt wird. Gerade<br />
solche Kriterien sollen helfen, ganz im<br />
S<strong>in</strong>ne der zu unterrichtenden K<strong>in</strong>der und<br />
Jugendlichen, den Ausgleich zwischen<br />
den an e<strong>in</strong>em hohen künstlerischen<br />
Niveau orientierten Ausbildungszielen<br />
auf der e<strong>in</strong>en und gesamtgesellschaft -<br />
lichen Notwendigkeiten auf der anderen<br />
Seite bestmöglich zu meistern.<br />
Indem <strong>Niederösterreich</strong>s <strong>Musikschulen</strong><br />
das regionale Kultur leben maßgeblich<br />
mitgestalten, bereichern sie auch die<br />
vielfältige Kulturlandschaft. Als Talenteschmieden<br />
stellen die <strong>Musikschulen</strong> den<br />
musikalischen Nachwuchs <strong>in</strong> Musikkapellen,<br />
Chören und Orchestern sicher<br />
und garantieren den Fortbestand von<br />
Musikschulunterricht auf höchstem<br />
Niveau. Den K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />
bieten sie die besten Grundlagen – ob <strong>für</strong><br />
e<strong>in</strong>e Karriere als Musiker<strong>in</strong> bzw. Musiker<br />
oder aber <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Persönlichkeits bildung,<br />
die sowohl <strong>für</strong> die berufliche als auch die<br />
persönliche Entwicklung enorme Vorteile<br />
bietet.<br />
Für das weitere erfolgreiche Gel<strong>in</strong>gen des<br />
heimischen Musikschulsektors gebührt<br />
all se<strong>in</strong>en VerantwortungsträgerInnen<br />
und GestalterInnen große Wertschätzung<br />
und Anerkennung. Den PartnerInnen des<br />
Musikschulwesens, allen voran den engagierten<br />
Musikschulpädagog<strong>in</strong>nen und<br />
-pädagogen, Visionären, politisch Verantwortlichen<br />
sowie unseren K<strong>in</strong>dern,<br />
Jugend lichen und allen Eltern ist <strong>für</strong> das<br />
konstruktive Mite<strong>in</strong>ander sowie <strong>für</strong> das<br />
Denken und Wirken „über den Tag h<strong>in</strong>aus“<br />
großer Dank auszusprechen.<br />
Prof. Dorothea Draxler<br />
Seit 3/1999 bis dato Geschäftsführer<strong>in</strong> der<br />
Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> Betriebs-<br />
GmbH (Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
als Teilbetrieb der Volkskultur<br />
<strong>Niederösterreich</strong> GmbH)<br />
2000 bis 4/2008 Leitung der Abteilung<br />
Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
<strong>in</strong>nerhalb der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />
BetriebsGmbH <strong>in</strong> Kooperation mit dem NÖ<br />
Musikschulwerk<br />
Seit 2/2008 nach Umfirmierung der Volkskultur<br />
<strong>Niederösterreich</strong> BetriebsGmbH <strong>in</strong><br />
Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH und<br />
Aus gliederung der Musikschulagenden <strong>in</strong><br />
die 100 Prozent Tochtergesellschaft Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />
Hold<strong>in</strong>g geschäftsführer<strong>in</strong> der Kultur.Region.<br />
<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />
Von 4/2008 bis 9/2014 operative Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
der Musikschulmanagement GmbH<br />
(bis 2011 Musikkultur <strong>Niederösterreich</strong><br />
GmbH) geme<strong>in</strong>sam mit Michaela Hahn<br />
Seit 2013 Mitglied im Kuratorium Musik der<br />
Jugend<br />
Prof. Dr. Edgar Niemeczek<br />
Von 3/1999 bis 2/2008 Geschäftsführer der<br />
Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> Betriebs-<br />
GmbH (Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
als Teilbetrieb der Volkskultur<br />
<strong>Niederösterreich</strong> GmbH)<br />
Seit 2/2008 nach Umfirmierung der Volkskultur<br />
<strong>Niederösterreich</strong> BetriebsGmbH <strong>in</strong><br />
Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH und<br />
Aus gliederung der Musikschulagenden <strong>in</strong><br />
die 100 Prozent Tochtergesellschaft Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />
(bis 2011 Musikkultur <strong>Niederösterreich</strong><br />
GmbH) Hold<strong>in</strong>ggeschäftsführer der<br />
Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />
1998-2003 Mitglied im NÖ Kultursenat<br />
2003-2008 Vorsitzender des NÖ Kultursenats<br />
Seit 2/2015 Sprecher der drei Hold<strong>in</strong>ggeschäftsführer<br />
der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />
GmbH<br />
11
Starkes Netzwerk im Land<br />
Erw<strong>in</strong> Pröll<br />
Landeshauptmann a.D.<br />
Musikförderung <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
Unverzichtbar im regionalen und europäischen Kontext<br />
Franz Oswald im Gespräch mit Landeshauptmann<br />
a.D. Erw<strong>in</strong> Pröll, Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats der Kultur.Region.<br />
<strong>Niederösterreich</strong><br />
Der Stellenwert der Kulturpolitik im Rahmen<br />
der niederösterreichischen Gesamtpolitik<br />
ist heute e<strong>in</strong> enorm hoher. Das war<br />
nicht immer so, denkt man an die ersten<br />
Jahrzehnte von <strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong> der<br />
Zweiten Republik. „Ja, Kulturarbeit ist<br />
nicht nur <strong>für</strong> das gesamte Land wichtig,<br />
Kulturvermittlung ist auch ‚Sauerteig‘<br />
jeder regionalen Entwicklung“, weist<br />
Landeshauptmann a.D. Erw<strong>in</strong> Pröll nachdrücklich<br />
auf den Zusammenhang zwischen<br />
kultureller Landespolitik und regionaler<br />
Entwicklung h<strong>in</strong>. Das war und ist e<strong>in</strong>e<br />
Säule, der H<strong>in</strong>tergrund der niederösterreichischen<br />
Landesentwicklung der<br />
letzten 25 bis 30 <strong>Jahre</strong>. „Wissen ist Macht,<br />
kann gelernt, heute gegoogelt werden –<br />
Kreativität dagegen, die <strong>in</strong> den meisten<br />
Menschen mehr oder weniger steckt,<br />
muss freigelegt, gefördert werden. Daher<br />
e<strong>in</strong> klares ‚Ja‘ zur Kulturvermittlung, woraus<br />
sich <strong>in</strong> mehrfacher H<strong>in</strong>sicht Potenzial<br />
<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e ganze Region ergibt“, legt Pröll<br />
e<strong>in</strong> klares Bekenntnis zu e<strong>in</strong>er aktiven<br />
Kulturarbeit ab. Und Richtung Jugend:<br />
Sie steht vielen, nicht immer positiven<br />
Angeboten gegenüber. Kulturelle und <strong>in</strong>sbesondere<br />
musische Angebote sollen<br />
dazu beitragen, der Jugend e<strong>in</strong> echtes<br />
Gegengewicht zu zahlreichen negativen<br />
E<strong>in</strong>flüssen zu bieten. Und noch e<strong>in</strong>es ist<br />
Erw<strong>in</strong> Pröll wichtig: „Jeder, der sich eigene<br />
Kreativität erarbeitet, ist <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Ehrenamt<br />
und e<strong>in</strong>e Leistung <strong>für</strong> die Gesellschaft<br />
geeignet. Wer e<strong>in</strong> Musik<strong>in</strong>strument<br />
spielt, ganz besonders.“<br />
Musikvermittlung fördert<br />
eigene Kreativität<br />
Womit wir beim Hauptthema s<strong>in</strong>d, dem<br />
Stellenwert der Musik <strong>in</strong> der Kulturpolitik<br />
des Landes. „Dieser Stellenwert ist e<strong>in</strong><br />
sehr hoher, Musikschulförderung erfolgt<br />
auf Augenhöhe mit anderen Förderzweigen.<br />
Das ist vordergründig alle<strong>in</strong> an Zahlen<br />
messbar: Wir haben nahezu <strong>60</strong>.000<br />
Musikschüler<strong>in</strong>nen und Musikschüler <strong>in</strong><br />
127 <strong>Musikschulen</strong> des Landes – Tendenz<br />
nach wie vor steigend. Die Musikschulförderung<br />
des Landes stieg von 13,5 Millionen<br />
Euro im Jahr 2000 auf derzeit 32,8<br />
Millionen. Unser jetzt jubilierendes Musikschulmanagement<br />
sorgt <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en geordneten<br />
Geldmittele<strong>in</strong>satz“, zeigt sich der<br />
frühere Kulturreferent und Landeshauptmann<br />
mit der Entwicklung sehr zufrieden.<br />
Jeder/jede Kreative im Land erhöht erfahrungsgemäß<br />
se<strong>in</strong>en/ihren Eigenwert<br />
und ist wertvolle/r PartnerIn der Gesellschaft.<br />
E<strong>in</strong> besonderer Meilenste<strong>in</strong> ist<br />
selbstverständlich das NÖ Musikschulgesetz<br />
2000, das <strong>in</strong> mehrfacher H<strong>in</strong>sicht<br />
e<strong>in</strong>e Professionalisierung brachte:<br />
• mehr und besser geschultes Lehrpersonal<br />
mit entsprechender Entlohnung;<br />
• die Drittelung der Kosten zwischen<br />
Land, Geme<strong>in</strong>den und Eltern brachte<br />
Leistbarkeit <strong>für</strong> die Eltern;<br />
• fast hundert Prozent der Geme<strong>in</strong>den,<br />
die hier im Übrigen großes Engagement<br />
zeigen, s<strong>in</strong>d von <strong>Musikschulen</strong> bzw.<br />
Musikschulclustern erfasst.<br />
„Das s<strong>in</strong>d europaweit e<strong>in</strong>malige Werte,<br />
ke<strong>in</strong>e andere europäische Region weist<br />
e<strong>in</strong>e derartige Breite auf“, so der Alt-<br />
Landeshauptmann nicht ohne Stolz.<br />
12
Starkes Netzwerk im Land<br />
Zusammenhang Kultur- und<br />
Regionalpolitik<br />
Und er ist damit bei e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsthemen,<br />
der Regionalisierung auf<br />
Landes-, Bundes- und Europaebene.<br />
„Starke Regionen auf EU-Ebene, wobei<br />
hier Kulturpolitik e<strong>in</strong>e große Rolle spielt,<br />
s<strong>in</strong>d Europas Zukunft. Denn wir sehen<br />
klar: Die Bedeutung der Regionen nimmt<br />
zu, jene der Nationalstaaten eher ab“, ist<br />
Pröll überzeugt. Anders formuliert: Statt<br />
e<strong>in</strong>em „Europa der Vaterländer“ sollte die<br />
Zukunft e<strong>in</strong>em „Europa der Regionen“ gehören.<br />
Kulturelle Profilierung e<strong>in</strong>schließlich<br />
starker musikalischer Elemente ist<br />
angesagt. E<strong>in</strong>e Prämisse auch <strong>in</strong> Zukunft.<br />
<strong>Niederösterreich</strong> ist hier mit der Hauptstadtgründung<br />
bei gleichzeitiger Stärkung<br />
der Regionen bereits e<strong>in</strong>en pionierhaften<br />
Weg gegangen. An die anfänglich<br />
vor allem wirtschaftliche und f<strong>in</strong>anzielle<br />
Förderung der Regionen schloss sich folgerichtig<br />
der Soft-Effekt, also die kulturelle<br />
Regionalisierung, an. Sie trägt – nicht<br />
zuletzt auch im Zusammenhang mit der<br />
Dorferneuerung – reiche Früchte.<br />
Grafenegg entstand<br />
nicht zufällig<br />
Apropos Musikzukunft. Braucht <strong>Niederösterreich</strong><br />
e<strong>in</strong> eigenes Konservatorium?<br />
Prölls Zukunftsperspektive dazu: „Leistungssteigerung<br />
und Talenteförderung <strong>in</strong><br />
unseren <strong>Musikschulen</strong> haben schon bisher<br />
besondere Talente hervorgebracht.<br />
Da<strong>für</strong> stehen das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong> sowie die Tatsache,<br />
dass unsere MusikschulabsolventInnen<br />
nach entsprechender Weiterbildung bereits<br />
im NÖ Tonkünstlerorchester Fuß<br />
gefasst haben“, zeigt sich Erw<strong>in</strong> Pröll<br />
optimistisch. Und verweist auch auf das<br />
Beispiel Grafenegg. „Das entstand nicht<br />
zufällig, sondern ist letztlich Produkt e<strong>in</strong>es<br />
hochentwickelten und hochsensiblen<br />
Musikverständnisses im Land, ausgelöst<br />
durch e<strong>in</strong> breites Musikschulangebot.<br />
Schwellenangst und Scheu vieler Menschen<br />
vor solchen Hochklasse-Festivals<br />
s<strong>in</strong>d gesunken. Die politische Entscheidung<br />
zur Gründung e<strong>in</strong>es solchen <strong>in</strong>ternationalen<br />
Musikzentrums war wichtig<br />
und richtig.“<br />
Musik – auch e<strong>in</strong> Stück Heimat<br />
Musik als verb<strong>in</strong>dendes Lebenselement,<br />
<strong>in</strong> der Familie, <strong>in</strong> der Dorferneuerung, <strong>in</strong><br />
der Gesellschaft <strong>in</strong>sgesamt, auch als e<strong>in</strong><br />
Stück Heimat. „Wo Menschen musizieren,<br />
hat der Egoist das Recht verloren“, resumiert<br />
der leidenschaftliche Dorferneuerer<br />
Erw<strong>in</strong> Pröll se<strong>in</strong>e politische Philosophie,<br />
diesmal musikalisch motiviert.<br />
Landeshauptmann a.D. Dr. Erw<strong>in</strong> Pröll<br />
1980 bis 1981 Landesrat (Bereich Agrarrecht)<br />
1981 bis 1992 LH-Stellvertreter und Landesrat<br />
(Bereich F<strong>in</strong>anzen, Umwelt, Raumordnung)<br />
1992 bis 2017 Landeshauptmann, u.a.<br />
mit dem Zuständigkeitsbereich Kultur,<br />
zuständig <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> bis 2014<br />
Patronanz Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong> seit 2007 bis dato<br />
Seit 5/2017 Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />
13
Starkes Netzwerk im Land<br />
© Barbara Nidetzky<br />
Wolfgang Sobotka<br />
Bundesm<strong>in</strong>ister <strong>für</strong> Inneres<br />
Musikpädagoge, Dirigent, Spitzenpolitiker<br />
oder: Die Vielfachfunktionen musikalischer Bildung<br />
Franz Oswald im Gespräch mit Wolfgang<br />
Sobotka, Bundesm<strong>in</strong>ister <strong>für</strong> Inneres<br />
Hochqualifizierter Musikpädagoge, aktiver<br />
Musiker und Dirigent, Gesetzesmitgestalter,<br />
Spitzenpolitiker – e<strong>in</strong>e seltene Verb<strong>in</strong>dung<br />
und <strong>in</strong> dieser Konstellation wohl e<strong>in</strong>malig <strong>in</strong><br />
der österreichischen Politik, wenn nicht<br />
noch darüber h<strong>in</strong>aus. Es geht um Wolfgang<br />
Sobotka, <strong>für</strong> den Politik viel, aber nicht alles<br />
bedeutet, weil er eben, was <strong>für</strong> viele andere<br />
nicht zutrifft, ke<strong>in</strong> Berufspolitiker ist, sondern<br />
aus e<strong>in</strong>em zivilen Beruf, noch dazu e<strong>in</strong>em<br />
hochqualifizierten, kommt. Wolfgang<br />
Sobotka hat viele politische Stufen durchlebt<br />
und gestaltet, auf Kommunal-, Landesund<br />
Bundesebene, vom Bürgermeister über<br />
den stellvertretenden Landeshauptmann<br />
bis zum Bundesm<strong>in</strong>ister. Dabei hat er nie auf<br />
das verzichtet, was ihn persönlich, menschlich<br />
und nicht zuletzt beruflich ausmacht:<br />
auf die Musik <strong>in</strong> ihren verschiedenen Spielarten<br />
– von der aktiven Ausübung und Vermittlung<br />
bis h<strong>in</strong> zu ihrer f<strong>in</strong>anziellen und legistischen<br />
Förderung als Bürgermeister und<br />
Landesf<strong>in</strong>anzreferent. Als e<strong>in</strong>er der maßgeblichen<br />
Väter des NÖ Musikschulgesetzes<br />
2000 hat er <strong>in</strong> der Förderung und Entwicklung<br />
der Musik <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> Maßstäbe<br />
gesetzt. E<strong>in</strong> Ermöglicher.<br />
Musikschulförderung vervielfacht<br />
– professionelle MusikschullehrerInnen<br />
Sobotka: „Wir haben seither im Musikbereich<br />
unseres Landes e<strong>in</strong>en Aufholprozess<br />
sondergleichen erlebt, die f<strong>in</strong>anzielle<br />
Musikschulförderung vervielfacht und die<br />
<strong>Musikschulen</strong> als Kulturträger etabliert,<br />
wie sie es <strong>in</strong> dieser Form noch nie waren.“<br />
Besonders wichtig dabei auch: Die MusikschullehrerInnen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrem Fach, <strong>in</strong> ihren<br />
Fächern anerkannte professionelle PädagogInnen<br />
und <strong>für</strong> die K<strong>in</strong>der, die MusikschülerInnen<br />
wichtige Begleiter <strong>in</strong> ihrer Entwicklung.<br />
<strong>Niederösterreich</strong>s Musikkultur wurde<br />
<strong>in</strong> ihrer Breite und Spitze auf e<strong>in</strong>e sehr solide<br />
Basis gestellt. Musik ist tief verwurzelt und<br />
wichtiger Teil des Heimatbewusstse<strong>in</strong>s und<br />
stärkt so auch die regionale Entwicklung.<br />
Niveausteigerung <strong>in</strong><br />
allen Bereichen<br />
Musik, Musikförderung, Musikleben – e<strong>in</strong>e<br />
W<strong>in</strong>-w<strong>in</strong>-Situation somit <strong>für</strong> alle Beteiligten.<br />
MusikerInnen s<strong>in</strong>d meist ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelkämpferInnen,<br />
sondern <strong>in</strong> Ensembles, Orchestern,<br />
ob <strong>in</strong> Blas-, Streich-, gemischten, oder<br />
Jazzorchestern verankert, und dies <strong>in</strong> allen<br />
Generationen. <strong>Niederösterreich</strong> wäre ohne<br />
sie nicht <strong>Niederösterreich</strong>. „Klar, das ist<br />
selbstverständlich, sagt man heute. Aber<br />
es bedurfte <strong>in</strong> den vergangenen 15 bis 20<br />
<strong>Jahre</strong>n e<strong>in</strong>es guten Stückes Arbeit, um das<br />
heutige Niveau zu erreichen – ohne hier die<br />
frühere Arbeit zu unterschätzen“, er<strong>in</strong>nert<br />
Sobotka auch an das neben dem Musikschulgesetz<br />
eigene Gesetz <strong>für</strong> die Lehrerbesoldung,<br />
die im Zusammenwirken e<strong>in</strong> höheres<br />
Ausbildungsniveau der MusikschullehrerInnen<br />
und damit der MusikschülerInnen<br />
mit sich brachten.<br />
Verschüttete Tugenden<br />
wiederbelebt<br />
Dass mit dieser breiten, flächendeckenden<br />
Musikausbildung und -ausübung auch der<br />
soziale Zusammenhalt vor allem auf Geme<strong>in</strong>de-<br />
und Regionalebene gefördert wird,<br />
liegt auf der Hand.<br />
„Ich möchte aber noch e<strong>in</strong>en weiteren<br />
Aspekt e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, nämlich die Tatsache,<br />
dass Musikausübung auch teils verschüttete<br />
Tugenden wie Fleiß, Konzentration, Diszipl<strong>in</strong><br />
und Überw<strong>in</strong>dung, aber auch Ästhetik<br />
und den S<strong>in</strong>n <strong>für</strong> das Schöne fördert“,<br />
verweist Wolfgang Sobotka nicht zuletzt auf<br />
immaterielle Werte des Musizierens.<br />
14
Starkes Netzwerk im Land<br />
<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> Unistrukturen<br />
e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den<br />
Zwei weitere <strong>in</strong>teressante Aspekte s<strong>in</strong>d<br />
Sobotka wichtig:<br />
• So wäre e<strong>in</strong>e wesentlich <strong>in</strong>tensivere Öffnung<br />
der Musikuniversitäten <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong>,<br />
e<strong>in</strong>e viel stärkere Kooperation<br />
wünschenswert. Die hohen Schulen<br />
und Institute der Musik sollten also die<br />
<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> ihre Strukturen verstärkt<br />
e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den, was gleichzeitig e<strong>in</strong> Beitrag<br />
zur wünschenswerten Dezentralisierung<br />
öffentlicher E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> ländliche<br />
Räume und damit e<strong>in</strong> Beitrag zur regionalen<br />
Stärkung wäre.<br />
• „Durch die flächendeckenden Musikschulverbände<br />
und Cluster werden aber<br />
auch die Geme<strong>in</strong>dekooperationen als<br />
wesentliche Elemente der niederösterreichischen<br />
Kommunalpolitik gefördert.<br />
Damit würde nicht zuletzt auch den Vorstellungen<br />
des niederösterreichischen<br />
und österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />
und se<strong>in</strong>es Präsidenten Alfred Riedl, e<strong>in</strong>es<br />
Mitgestalters unseres Musikschulgesetzes,<br />
entsprochen“, so Sobotka.<br />
Pilotprojekt Kunst- und<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
Als Folge des hohen Niveaus der <strong>Musikschulen</strong><br />
haben sich <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> bis dato<br />
vier Kunst- und <strong>Musikschulen</strong> als Pilotprojekte<br />
entwickelt. Das ist e<strong>in</strong>e gehobene<br />
Ausbildungsform, wo sich die wichtigsten<br />
Kunstzweige unter e<strong>in</strong>em Dach wiederf<strong>in</strong>den.<br />
Dazu Sobotka: „Ohne Übertreibung –<br />
wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unserer derzeitigen musikalischen<br />
Ausbildungsstruktur <strong>in</strong>ternationale Spitze<br />
und werden damit nicht zuletzt der großen<br />
Musiktradition <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> und Österreich<br />
gerecht“, sieht sich hier e<strong>in</strong> zufriedener<br />
Musikmanager und kunst<strong>in</strong>teressierter Spitzenpolitiker<br />
bestätigt. Und er weist als Basis<br />
dieser Entwicklung – völlig zu Recht – auf die<br />
Verdienste und Interessen der Geme<strong>in</strong>den,<br />
zusammen mit Land und Eltern, bei Gesetzgebung<br />
und Erhaltung der <strong>Musikschulen</strong> h<strong>in</strong>.<br />
Musikverständnis prägt<br />
politisches Handeln<br />
Schlussfrage an den Politiker mit Dirigentenstab:<br />
S<strong>in</strong>d musizierende VolksvertreterInnen<br />
die besseren PolitikerInnen? Sobotka,<br />
der nicht selten hart <strong>in</strong> der Sache agiert,<br />
me<strong>in</strong>t diplomatisch: „Jeder Mensch und somit<br />
auch jede Politiker<strong>in</strong> und jeder Politiker,<br />
die oder der musikalisch gebildet ist,<br />
verfügt über mehr Sensibilität, über mehr<br />
Kunstverständnis. Und das prägt wohl auch<br />
deren politisches Tun und Handeln.“ Was<br />
als wohlgeme<strong>in</strong>ter Rat bei politischer Rekrutierung<br />
verstanden werden könnte.<br />
Bundesm<strong>in</strong>ister Mag. Wolfgang Sobotka<br />
1972 bis 1998 Musikschullehrer, ab 1988<br />
auch Leiter der Musikschule Waidhofen/Ybbs<br />
1987 bis 1998 Lehrbeauftragter an der<br />
damaligen Hochschule <strong>für</strong> Musik und<br />
darstellende Kunst Wien<br />
1992 bis 1998 Vorsitzender des pädagogischen<br />
Beirats im Vere<strong>in</strong> NÖ Musikschulwerk<br />
(Mitglied ab 1991)<br />
1982 bis 1992 Geme<strong>in</strong>derat der Statutarstadt<br />
Waidhofen/Ybbs, bis 1996 Stadtrat <strong>für</strong><br />
F<strong>in</strong>anzen<br />
1996 bis 1998 Bürgermeister<br />
1998 bis 2008 Landesrat <strong>für</strong> F<strong>in</strong>anzen,<br />
Umwelt und Raumordnung bzw. Wohnbau<br />
und Lebensqualität<br />
2000 bis 4/2016 Vorsitzender des Musikschulbeirats<br />
2009 bis 2016 LH-Stellvertreter (ab 2014 auch<br />
zuständig <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Seit 4/2016 Bundesm<strong>in</strong>ister <strong>für</strong> Inneres<br />
15
Starkes Netzwerk im Land<br />
Hermann Dikowitsch<br />
Leiter der Gruppe Kultur, Wissenschaft und<br />
Unterricht im Amt der NÖ Landesregierung<br />
Das kreative Potenzial voll entfalten<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s gehören<br />
zu jenen E<strong>in</strong>richtungen, die am<br />
stärksten mit den Regionen und Geme<strong>in</strong>den<br />
verwurzelt s<strong>in</strong>d. Dies zeigt sich durch<br />
die enge Zusammenarbeit mit den regionalen<br />
Blasmusikkapellen sowie durch die<br />
E<strong>in</strong>beziehung <strong>in</strong> die örtlichen Initiativen<br />
wie beispielsweise Konzertfestivals oder<br />
lokale Feierlichkeiten.<br />
Die musikalische Erziehung ist e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Säule der Nachwuchs- und Kreativitätsförderung<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>. Bei<br />
den Bundes- und Landeswettbewerben<br />
von prima la musica werden alljährlich<br />
die besten Musikschüler<strong>in</strong>nen und Musikschüler<br />
ermittelt. Erfreulicherweise kommen<br />
die Bundessieger<strong>in</strong>nen und -sieger<br />
dabei <strong>in</strong> zunehmendem Maße aus <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Viele von ihnen treten später<br />
auf den unterschiedlichsten Bühnen des<br />
Landes auf und es ist immer wieder erbaulich,<br />
die daraus erwachsenden Karrieren<br />
als Berufsmusiker<strong>in</strong>nen und -musiker<br />
mitzuverfolgen. Das ist e<strong>in</strong> starkes Signal<br />
<strong>für</strong> die Nachhaltigkeit der gesamten Ausbildungsmaßnahmen.<br />
Wir sehen <strong>in</strong> der Kreativitätsförderung<br />
e<strong>in</strong>en ganz wichtigen Eckpfeiler unserer<br />
Kulturarbeit und haben diesem Aspekt<br />
e<strong>in</strong>en eigenen Schwerpunkt <strong>in</strong> der neuen<br />
Kulturstrategie des Landes gewidmet.<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d dabei e<strong>in</strong> wesentliches<br />
Element <strong>in</strong> der Förderung, Ermunterung<br />
und Erschließung des kreativen und<br />
künstlerischen Potenzials. Anders als <strong>in</strong><br />
anderen Bundesländern, wo das Musikschulwesen<br />
<strong>in</strong> das Bildungsressort gewandert<br />
ist, bekennen wir uns als Kulturabteilung<br />
des Landes e<strong>in</strong>deutig zu unserem<br />
Musikschulwesen.<br />
Um die kreativen Talente noch vielfältiger<br />
zu fördern, haben wir <strong>in</strong> der Kulturstrategie<br />
auch festgelegt, dass die <strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>in</strong> Zukunft noch stärker mit den Kreativitätsakademien<br />
kooperieren sollen.<br />
E<strong>in</strong> sehr vielversprechendes Pilotprojekt<br />
s<strong>in</strong>d dabei die Kunstschulen, die e<strong>in</strong>e Verschränkung<br />
von Musik- und Kunstunterricht<br />
vorsehen. Den e<strong>in</strong>geschlagenen Weg<br />
werden wir <strong>in</strong> den kommenden <strong>Jahre</strong>n<br />
weiter forcieren und zusätzliche Standorte<br />
<strong>in</strong>stallieren.<br />
Abschließend möchte ich mich bei allen<br />
Beteiligten <strong>für</strong> ihren E<strong>in</strong>satz bedanken<br />
und wünsche auch weiterh<strong>in</strong> allen Musikschüler<strong>in</strong>nen<br />
und Musikschülern viel Erfolg<br />
auf ihrem weiteren musikalischen<br />
Weg, denn die Begabten von heute s<strong>in</strong>d<br />
die Stars von morgen.<br />
Mag. Hermann Dikowitsch<br />
1995 bis 2005 Büro LH Dr. Erw<strong>in</strong> Pröll, von<br />
2003 bis 2005 Leiter des Büros<br />
2005 bis 2010 operativer Geschäftsführer<br />
der Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H.<br />
(<strong>für</strong> Schallaburg und NÖ Landesausstellungen);<br />
2009 bis 2010 operativer Geschäftsführer<br />
der NÖ Museum Betriebs GmbH<br />
Seit 2011 Leiter der Abteilung Kunst und<br />
Kultur im Amt der NÖ Landesregierung und<br />
Mitglied im Musikschulbeirat als Vertreter<br />
der <strong>für</strong> die Förderung der <strong>Musikschulen</strong><br />
zuständigen Abteilung des Amtes der<br />
Landesregierung<br />
Seit 2016 Leiter der Gruppe Kultur, Wissenschaft<br />
und Unterricht im Amt der NÖ<br />
Landesregierung<br />
16
Starkes Netzwerk im Land<br />
© Felicitas Matern<br />
Alfred Riedl<br />
Landtagsabgeordneter und Bürgermeister,<br />
Präsident des Österreichischen und <strong>Niederösterreich</strong>ischen<br />
Geme<strong>in</strong>debundes<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> – e<strong>in</strong> Leistungsangebot der Geme<strong>in</strong>den<br />
Franz Oswald im Gespräch mit Alfred<br />
Riedl, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister,<br />
Präsident des Österreichischen<br />
und <strong>Niederösterreich</strong>ischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />
Der zentrale Angelpunkt des Musikschullebens<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s Geme<strong>in</strong>den<br />
ist das NÖ Musikschulgesetz des <strong>Jahre</strong>s<br />
2000, das <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Auswirkung heute so<br />
lebendig ist wie bei se<strong>in</strong>em Inkrafttreten.<br />
„Die wichtigsten Anliegen – Qualitätssteigerung,<br />
Förderung und F<strong>in</strong>anzierbarkeit<br />
und damit e<strong>in</strong> möglichst optimales<br />
<strong>Management</strong> der <strong>Musikschulen</strong> selbst –<br />
wurden und werden bestens umgesetzt“,<br />
zeigt sich der Präsident des NÖ Geme<strong>in</strong>debundes<br />
und Hauptverhandler des Gesetzes<br />
von Geme<strong>in</strong>deseite, Landtagsabgeordneter<br />
Bürgermeister Alfred Riedl,<br />
zufrieden mit der Entwicklung der letzten<br />
mehr als e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahrzehnte. So ist<br />
es gelungen, hochqualifizierte Musikschullehrende<br />
e<strong>in</strong>zustellen, e<strong>in</strong> gerechtes<br />
Besoldungssystem sicherzustellen und<br />
e<strong>in</strong>e leistungs- und aufgabenorientierte<br />
Förderung umzusetzen. „Das heißt, dass<br />
sich die Förderung der e<strong>in</strong>zelnen <strong>Musikschulen</strong><br />
nach der Qualität des Unterrichts<br />
und damit nach den zu fördernden Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schülern und nicht nach der<br />
F<strong>in</strong>anzkraft der Geme<strong>in</strong>den richtet. Das<br />
bedeutet echte Chancengerechtigkeit <strong>für</strong><br />
beide Seiten“, betont Riedl e<strong>in</strong> weiteres<br />
Hauptanliegen des Musikschulgesetzes.<br />
Diese Überlegungen – Qualität, Förderung,<br />
F<strong>in</strong>anzierbarkeit durch die Drittelparität<br />
Land-Geme<strong>in</strong>den-Eltern – haben<br />
voll gegriffen, die Geme<strong>in</strong>den selbst<br />
bekennen sich mit Nachdruck zu ihren<br />
<strong>Musikschulen</strong> als ihr Leistungsangebot,<br />
zumal die <strong>Musikschulen</strong> <strong>für</strong> die örtlichen<br />
Kapellen und Ensembles e<strong>in</strong> unerschöpflicher<br />
Nachwuchsfundus s<strong>in</strong>d. Nicht zuletzt<br />
ist auch der persönlichkeitsbildende<br />
Faktor der <strong>Musikschulen</strong> nicht zu unterschätzen,<br />
nämlich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Bedeutung<br />
<strong>für</strong> die Wirtschaft, <strong>in</strong>sbesondere <strong>für</strong> den<br />
Tourismus. „Denn erfahrungsgemäß<br />
bewähren sich kulturell und musikalisch<br />
geschulte AbsolventInnen auch <strong>in</strong> anderen,<br />
unter anderem wirtschaftlichen Berufen“,<br />
weiß Riedl.<br />
Was die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />
neue Schulformen – ob verschränkt oder<br />
ganztägig – betrifft, erwartet Präsident<br />
Riedl, dass die <strong>Musikschulen</strong> neben dem<br />
obligatorischen musikalischen Regelunterricht<br />
(„dieser darf nicht verkümmern“)<br />
ihren Platz behaupten. In diesem S<strong>in</strong>n<br />
appelliert Riedl Richtung Bildungsm<strong>in</strong>isterium<br />
und Bildungsreform, bei der E<strong>in</strong>führung<br />
neuer Schulformen diesem Anspruch<br />
gerecht zu werden. Das ist e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Voraussetzung zur Sicherung<br />
der Ausbildungsqualität.<br />
„Mit me<strong>in</strong>em Dank an die se<strong>in</strong>erzeit<br />
Verantwortlichen des Musikschulwerkes<br />
und jetzt des <strong>Management</strong>s wünsche ich<br />
der <strong>Musikschulen</strong>twicklung <strong>in</strong> unserem<br />
Bundesland, allen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern,<br />
Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrern und den<br />
Verantwortlichen <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den und Land<br />
e<strong>in</strong>e gute geme<strong>in</strong>same Zukunft“, unterstreicht<br />
Riedl die Wichtigkeit der Musikaus<br />
bildung im traditionellen Musikland<br />
<strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Präsident LAbg. Bgm. Mag. Alfred Riedl<br />
Seit 1990 Bürgermeister der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Grafenwörth<br />
1996 bis 2001 Vizepräsident des Verbandes<br />
NÖ Geme<strong>in</strong>devertreter der ÖVP<br />
Seit 1998 NÖ Landtagsabgeordneter der ÖVP<br />
Seit 2001 Präsident des Verbandes NÖ<br />
Geme<strong>in</strong>devertreter der ÖVP (seit 2016<br />
NÖ Geme<strong>in</strong>debund)<br />
Seit 2006 Mitglied im Musikschulbeirat<br />
als Vertreter der musikschulerhaltenden<br />
Geme<strong>in</strong>den<br />
2007 bis 2017 Vizepräsident des<br />
Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />
Seit 2017 Präsident des Österreichischen<br />
Geme<strong>in</strong>debundes<br />
17
Starkes Netzwerk im Land<br />
© NÖ GVV<br />
Rupert Dworak<br />
Landtagsabgeordneter und Bürgermeister,<br />
Präsident des Verbandes sozialdemokratischer<br />
Geme<strong>in</strong>devertreterInnen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
<strong>Musikschulen</strong> – unverzichtbar <strong>für</strong> die Geme<strong>in</strong>den<br />
Franz Oswald im Gespräch mit Rupert<br />
Dworak, Landtagsabgeordneter und<br />
Bürgermeister, Präsident des Verbandes<br />
sozialdemokratischer Geme<strong>in</strong>devertreterInnen<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
„Die <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> unverzichtbarer<br />
Bestandteil des kulturellen und <strong>in</strong>sbesondere<br />
musikalischen Lebens <strong>in</strong> unseren<br />
Geme<strong>in</strong>den“, betont der Präsident<br />
des Verbandes sozialdemokratischer<br />
Geme<strong>in</strong>devertreterInnen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>,<br />
Landtagsabgeordneter Bürgermeister<br />
Rupert Dworak, die große Bedeutung<br />
dieser E<strong>in</strong>richtungen <strong>für</strong> das kommunale<br />
Leben. Und verweist vor allem<br />
auf das landesweit flächendeckende<br />
Musikschulnetz mit anerkannt hoher<br />
Qualität. „Ja, wir verfügen über das dichteste<br />
musikalische Ausbildungsnetz<br />
Österreichs und s<strong>in</strong>d so e<strong>in</strong> Vorbild <strong>in</strong> der<br />
ganzen Republik“, verweist Dworak nicht<br />
ohne Stolz auf Breite und Qualität <strong>in</strong> der<br />
Musikausbildung im Land mit se<strong>in</strong>en 127<br />
geme<strong>in</strong>deübergreifenden <strong>Musikschulen</strong><br />
und den rund <strong>60</strong>.000 Musikschüler<strong>in</strong>nen<br />
und Musikschülern.<br />
Dworak bekennt sich zu den nicht gerade<br />
ger<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>anziellen Beiträgen der Geme<strong>in</strong>den<br />
zur Führung der <strong>Musikschulen</strong><br />
mit ihrem qualifizierten Lehrkörper. Wichtig<br />
dabei ist auch das e<strong>in</strong>heitliche Gehaltsschema.<br />
Mit dem NÖ Musikschulgesetz<br />
2000 wurde die Ausbildungsqualität<br />
gleichmäßig im ganzen Land gesichert.<br />
„Für die Geme<strong>in</strong>den wesentlich ist aber<br />
auch die Talenteförderung <strong>in</strong>teressierter<br />
jugendlicher Geme<strong>in</strong>debürger<strong>in</strong>nen und<br />
-bürger. Damit wird der Nachwuchs <strong>für</strong><br />
die Blasmusikkapellen, aber auch <strong>für</strong> andere<br />
musikalische Ensembles gesichert<br />
und gleichzeitig e<strong>in</strong> Beitrag zu e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nvollen<br />
Freizeitbeschäftigung geleistet“,<br />
betont Präsident Dworak den Mehrwert<br />
der <strong>Musikschulen</strong> und dankt dem Musikschulmanagement<br />
Nieder österreich <strong>für</strong><br />
se<strong>in</strong>e professionelle, den Geme<strong>in</strong>den,<br />
ihren Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern und dem<br />
Musikleben im ganzen Land zugutekommende<br />
Arbeit.<br />
LAbg. Rupert Dworak<br />
Seit 2003 NÖ Landtagsabgeordneter der SPÖ<br />
Seit 2004 Bürgermeister der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Ternitz<br />
Seit 2008 Präsident des Verbands sozialdemokratischer<br />
Geme<strong>in</strong>devertreterInnen<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
Seit 2011 Zweiter Vizepräsident des<br />
Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />
18
Starkes Netzwerk im Land<br />
Annelies Kühnelt<br />
Obfrau des Landesverbandes der Eltern- und<br />
Fördervere<strong>in</strong>e an Musiklehranstalten <strong>in</strong> NÖ<br />
Musikschulsystem <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> –<br />
getragen durch das Musikschulmanagement<br />
Seit se<strong>in</strong>er Gründung 1994 arbeitet der<br />
Landeselternverband aktiv an der Entwicklung<br />
des Musikschulwesens <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
mit. In Zusammenarbeit mit<br />
der NÖ Landesregierung wurde als Meilenste<strong>in</strong><br />
das NÖ Musikschulgesetz 2000<br />
entwickelt. Seither begleitet und unterstützt<br />
der Landeselternverband auch als<br />
Mitglied des Musikschulbeirats die qualitative<br />
Weiterentwicklung des Musikschulsystems<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
E<strong>in</strong> besonderes Anliegen der Landeselternvertretung<br />
ist daher auch die E<strong>in</strong>richtung<br />
von Eltern-/Fördervere<strong>in</strong>en an<br />
möglichst allen <strong>Musikschulen</strong>. Wir Eltern<br />
verstehen uns als Sprachrohr und MultiplikatorInnen<br />
unserer <strong>Musikschulen</strong> vor<br />
Ort – aber auch als PartnerInnen <strong>für</strong> UnterstützerInnen<br />
bzw. SponsorInnen.<br />
Unsere niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong><br />
als Heimstätten breiten Musizierens<br />
<strong>in</strong> ihrer Vielfalt, mit ihrem Ausbildungsstatut,<br />
s<strong>in</strong>d von der Bevölkerung<br />
und ganz speziell von den Eltern hoch geschätzt.<br />
Großen Anteil an deren Entwicklung<br />
hat das Musikschulmanagement im<br />
Austausch mit dem Landeselternverband.<br />
Mit se<strong>in</strong>en vielseitigen, professionellen<br />
Serviceleistungen <strong>in</strong> allen Bereichen<br />
trägt es zur Motivation und Förderung<br />
junger Menschen zum aktiven Musizieren<br />
bei, aber auch zur Qualitätssicherung<br />
und Weiterentwicklung.<br />
Unser Dank ist mit großer Wertschätzung<br />
sowohl <strong>für</strong> die Zusammenarbeit als auch<br />
<strong>für</strong> die <strong>in</strong>novative Erweiterung bzw. Weiterentwicklung<br />
der Angebote <strong>in</strong> allen Bereichen<br />
des Musizierens verbunden. Wir<br />
Eltern s<strong>in</strong>d überzeugt, dass unsere <strong>Musikschulen</strong><br />
– getragen durch die kompetente<br />
Begleitung und Unterstützung durch<br />
das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
– <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gute Zukunft gehen.<br />
Annelies Kühnelt<br />
Seit 1990 Obfrau und Gründer<strong>in</strong> des Elternvere<strong>in</strong>s<br />
der Musikschule Klosterneuburg<br />
Seit 1995 Obfrau und Gründer<strong>in</strong> des Landesverbandes<br />
der Eltern- und Fördervere<strong>in</strong>e an<br />
Musiklehranstalten <strong>in</strong> NÖ<br />
Seit 2000 Mitglied im Musikschulbeirat als<br />
Vertreter<strong>in</strong> der Eltern der MusikschülerInnen<br />
19
Starkes Netzwerk im Land<br />
Viktor Mayerhofer<br />
<strong>Niederösterreich</strong>s Vertreter im Bundesfachbeirat „Musik der Jugend“<br />
<strong>Niederösterreich</strong> heute bei Musikbewerben vorne dabei<br />
Franz Oswald im Gespräch mit Viktor<br />
Mayer hofer, Mitglied im Bundesfachbeirat<br />
„Musik der Jugend“<br />
„In den österreichweiten musikalischen<br />
Wettbewerben bewegte sich <strong>Niederösterreich</strong><br />
lange Zeit bestenfalls im Mittelfeld,<br />
das hat sich <strong>in</strong>zwischen ganz wesentlich<br />
geändert“, zeigt sich Prof. Viktor Mayerhofer,<br />
langjähriger <strong>Niederösterreich</strong>-Vertreter<br />
bei diesen musikalischen Bundeswettbewerben,<br />
mit der Entwicklung der<br />
letzten knapp zwanzig <strong>Jahre</strong> sehr zufrieden.<br />
Mayerhofer hat langjährige Erfahrung<br />
als Musikerzieher. So ist er seit 23<br />
<strong>Jahre</strong>n <strong>Niederösterreich</strong>s Vertreter im<br />
Bundesfachbeirat Musik der Jugend, war<br />
36 <strong>Jahre</strong> lang Leiter der Musikschule der<br />
Landeshauptstadt St. Pölten, somit e<strong>in</strong>schließlich<br />
se<strong>in</strong>er Unterrichtstätigkeit 40<br />
<strong>Jahre</strong> lang <strong>in</strong> der Musikpädagogik tätig.<br />
Mayerhofer erlebte hautnah den Aufbau<br />
des NÖ Musikschulwerks, des heutigen<br />
Musikschulmanagements, an der Seite<br />
von dessen Mitbegründer, dem damaligen<br />
St. Pöltner Musikschulleiter Walter<br />
Hofmann. Die Anfänge waren sehr bescheiden.<br />
„Der Durchbruch zur umfassenden,<br />
<strong>für</strong> SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern<br />
und Geme<strong>in</strong>den zufriedenstellenden und<br />
anspruchsvollen Musikausbildung kam<br />
erst mit dem Musikschulgesetz des <strong>Jahre</strong>s<br />
2000“, so Mayerhofer, der zuvor mit<br />
dem <strong>in</strong> Musikfragen höchst kompetenten<br />
Wolfgang Sobotka als Vorsitzender des<br />
pädagogischen Beirats des damaligen<br />
Musikschulwerks eng zusammenge -<br />
ar beitet hatte.<br />
Mit dem NÖ Musikschulgesetz 2000 steigerten<br />
sich die Leistungen der niederösterreichischen<br />
<strong>Musikschulen</strong> b<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>iger<br />
<strong>Jahre</strong> sprunghaft. „<strong>Niederösterreich</strong><br />
mischt heute bei den Bundeswettbewerben<br />
ganz vorne mit, stellt PreisträgerInnen,<br />
speziell <strong>in</strong> den letzten <strong>Jahre</strong>n auch<br />
<strong>in</strong> Klavier und Viol<strong>in</strong>e, und hat mit dem<br />
Musikschulmanagement e<strong>in</strong> vorzügliches<br />
Lenkungs<strong>in</strong>strument zur Hand“, zieht<br />
Mayerhofer anlässlich des <strong>60</strong>-jährigen<br />
Jubiläums zufrieden Bilanz. Weiterer<br />
positiver Ausdruck dieser Entwicklung:<br />
Der Bundeswettbewerb <strong>für</strong> Popularmusik<br />
– podium.jazz.pop.rock … – f<strong>in</strong>det künftig<br />
nach der bisherigen Rotation <strong>in</strong> der<br />
Landeshauptstadt St. Pölten statt.<br />
Prof. Viktor Mayerhofer<br />
Von 1979 bis 2014 Leiter der Musikschule<br />
der Landeshauptstadt St. Pölten<br />
Von 1991 bis 2001 Orchesterreferent des<br />
Jugends<strong>in</strong>fonieorchesters <strong>Niederösterreich</strong><br />
Von 1991 bis 1998 stellvertretender Vorsitzender,<br />
von 1998 bis 2001 Vorsitzender<br />
des pädagogischen Beirats im NÖ Musikschulwerk<br />
Seit 1994 Mitglied, seit 2008 stellvertretender<br />
Vorsitzender im Bundesfachbeirat Musik der<br />
Jugend<br />
Seit 2015 Konsulent <strong>für</strong> das Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong><br />
20
Starkes Netzwerk im Land<br />
© NLK J.Burchhart<br />
Der Musikschulbeirat bei se<strong>in</strong>er 33. Sitzung am 6. April 2017. Der Musikschulbeirat berät seit 2000 die NÖ Landesregierung <strong>in</strong> allen Agenden des Musikschulwesens.<br />
21
Sechzig <strong>Jahre</strong><br />
Vielklang<br />
„Erfolgreich zu se<strong>in</strong> setzt zwei D<strong>in</strong>ge voraus:<br />
klare Ziele und den brennenden Wunsch, etwas<br />
zu erreichen“, sagte e<strong>in</strong>st Johann Wolfgang von<br />
Goethe. Dieser Satz lässt sich auch <strong>in</strong> der Welt<br />
der <strong>Musikschulen</strong> anwenden. <strong>Niederösterreich</strong>s<br />
Musikschulwesen ist geprägt von Menschen, die<br />
ihr Leben der Musikschule und ihrer Entwicklung<br />
gewidmet haben. In den <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n seit dem<br />
Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es landesweiten <strong>Management</strong>s <strong>für</strong><br />
<strong>Musikschulen</strong> haben viele Personen diese<br />
Geschichte gestaltet und geme<strong>in</strong>sam viel<br />
erreicht.<br />
© Gerhard Lechner<br />
22
23
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Das Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> feiert e<strong>in</strong> Jubiläum<br />
Mit dem NÖ Musikschulgesetz 2000 wurde<br />
die Grundlage <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Organisationsstruktur<br />
des <strong>Management</strong>s <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong><br />
auf Landesebene geschaffen: das Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Der Blick <strong>in</strong> die Chronik zeigt: Die Konsolidierung<br />
des niederösterreichischen<br />
Musikschulwesens nach dem zweiten<br />
Weltkrieg hat Jahrzehnte <strong>in</strong> Anspruch genommen.<br />
Mit dem NÖ Musikschulgesetz<br />
2000 konnte der letzte, entscheidendste<br />
und kosten<strong>in</strong>tensivste Bauste<strong>in</strong>, die nachhaltige<br />
F<strong>in</strong>anzierung der Anstellung von<br />
qualifizierten Lehrenden an den <strong>Musikschulen</strong>,<br />
verankert werden. Und auch die<br />
Organisation der <strong>Musikschulen</strong> wurde<br />
e<strong>in</strong>er professionellen Lösung zugeführt.<br />
Somit fand das mit vielen Anstrengungen<br />
verbundene Bemühen um e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />
Verankerung des niederösterreichischen<br />
Musikschulwesens mit Inkrafttreten<br />
des NÖ Musikschulgesetzes 2000<br />
am 1. September 1999 (Abschnitte I und<br />
II) bzw. 1. Januar 2000 (Abschnitte III und<br />
IV) se<strong>in</strong>en guten Abschluss.<br />
Viele der jetzt tätigen MusikschulleiterInnen<br />
und Musikschullehrenden haben die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Etappen miterlebt oder s<strong>in</strong>d<br />
Pioniere auf diesem Weg gewesen. Dank<br />
ihrer Mithilfe konnte das Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> e<strong>in</strong>e umfassende<br />
Chronik zusammenstellen.<br />
Die Wurzeln des Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> liegen <strong>in</strong> den 1950er-<br />
<strong>Jahre</strong>n. Der Überblick zeigt die Entwicklung<br />
zum heutigen <strong>Management</strong> und<br />
warum wir im Schuljahr 2017/18 e<strong>in</strong><br />
<strong>60</strong>-<strong>Jahre</strong>-Jubiläum feiern.<br />
Mit der detaillierten Zeittafel s<strong>in</strong>d die<br />
Etappen <strong>in</strong> Bild und Text und die beteiligten<br />
Personen dargestellt.<br />
24
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
1953<br />
wird <strong>in</strong>nerhalb der niederösterreichischen Landesgruppe der 1947 gegründeten<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der Musikerzieher Österreichs (AGMÖ) e<strong>in</strong> Referat<br />
der n.ö. <strong>Musikschulen</strong> e<strong>in</strong>gerichtet. Es wird mit dem Musikpädagogen und<br />
Musikschulleiter Walter Hofmann (St. Pölten) besetzt. Walter Hofmann wird<br />
seitens der NÖ Landesregierung als Vertreter der <strong>Musikschulen</strong> anerkannt.<br />
Dieses Jahr begründet die Jubiläumsfeiern der nachfolgenden Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft niederösterreichischer<br />
<strong>Musikschulen</strong> und des NÖ Musikschulwerks im Jahr 1963 (10 <strong>Jahre</strong>), 1983<br />
(30 <strong>Jahre</strong>), 1988 (35 <strong>Jahre</strong>) und 1993 (40 <strong>Jahre</strong>).<br />
1957 58<br />
Gründung der eigenständigen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der n.ö.<br />
<strong>Musikschulen</strong> im Juli 1957 und Bestellung der Kommission<br />
<strong>für</strong> das n.ö. Musikschulwesen am 19. April 1958, bestehend<br />
aus den Musikern, Musikpädagogen und (späteren) Musikschulleitern<br />
Walter Hofmann (St. Pölten), Franz Pandion (Baden) und Karl Hofer (Neunkirchen).<br />
Anerkennung der Kommission als Beratungsgremium <strong>für</strong> das Amt der NÖ Landesregierung.<br />
Die Kommission kann somit als erster Vorläufer e<strong>in</strong>es <strong>Management</strong>s <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong><br />
angesehen werden. Deren Gründung ist Anlass <strong>für</strong> das Jubiläum <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> im Schuljahr 2017/18.<br />
1974<br />
wird im neugefassten Organisationsstatut das NÖ Musikschulwerk als Organisationsform<br />
der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft bezeichnet (jedoch nicht als Rechtsform<br />
begründet). Die Leitung, Überwachung und Betreuung der <strong>Musikschulen</strong> obliegt<br />
der Kommission, die ab 1973 auf fünf Personen erweitert wurde.<br />
1987<br />
erhält das NÖ Musikschulwerk mit Unterstützung der Statutarstadt Wiener<br />
Neustadt und der NÖ Landesregierung e<strong>in</strong> Büro <strong>in</strong> Wiener Neustadt. E<strong>in</strong>e<br />
Sekretär<strong>in</strong>, Dorit Soltiz, wird angestellt. Der zuständige Beamte <strong>in</strong> der Kulturabteilung<br />
des Landes <strong>Niederösterreich</strong>, Alfred Willander, wird Geschäftsführer<br />
des NÖ Musikschulwerks.<br />
1991<br />
wird im Zuge des ersten NÖ Musikschulgesetzes (1990) der Vere<strong>in</strong> „NÖ Musikschulwerk“<br />
gegründet, dem die schulerhaltenden Geme<strong>in</strong>den und Geme<strong>in</strong>deverbände<br />
an ge hören. Innerhalb des Vere<strong>in</strong>s wird <strong>in</strong> direkter Nachfolge der Kommission<br />
e<strong>in</strong> pädagogischer Beirat bestehend aus MusikschulleiterInnen e<strong>in</strong>gerichtet,<br />
der die fach lichen Agenden übernimmt.<br />
Erster Vorsitzender ist Hermann Reiter (Waidhofen/Thaya), 1992 folgt Wolfgang Sobotka<br />
(Waidhofen/Ybbs), 1998 Viktor Mayerhofer (St. Pölten).<br />
2000<br />
erfolgt die Professionalisierung der fachlichen Betreuung der niederösterreichischen<br />
<strong>Musikschulen</strong>. Die Landesaufgaben im Musikschulwesen werden<br />
im Zuge des NÖ Musikschulgesetzes 2000 an das Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong>nerhalb der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> (heute<br />
Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>) mittels Geschäftsbesorgungsvertrag übertragen.<br />
Unter der Geschäftsführung von Dorothea Draxler und Edgar Niemeczek arbeiten anfänglich<br />
zwei teilbeschäftigte MitarbeiterInnen, Michaela Hahn und Clemens Aigner. Bis 2017 wird das<br />
Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> auf 19 angestellte MitarbeiterInnen (voll- und teilzeitbeschäftigt),<br />
erweitert. Die operative Geschäftsführung liegt heute bei Michaela Hahn,<br />
die kontrollierende Geschäftsführung bei Gerhard Aschauer.<br />
25
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Chronik<br />
<strong>Musikschulen</strong> vor dem Zweiten Weltkrieg<br />
Die Geschichte des Musikschulwesens vor 1945 ist grundsätzlich<br />
noch nicht gut erforscht. <strong>Musikschulen</strong> wurden als Ergänzung zu<br />
den am Beg<strong>in</strong>n des 19. Jahrhunderts neu entstehenden Musikvere<strong>in</strong>en<br />
und Konservatorien e<strong>in</strong>gerichtet. Beispielsweise entstand<br />
<strong>in</strong> St. Pölten aus dem Konservatorium, das 1837 gegründet<br />
wurde, 1871 e<strong>in</strong>e Musikschule.<br />
Bis 1937 entstanden <strong>in</strong> Österreich sogenannte „Volksmusikschulen“<br />
ausgehend von der S<strong>in</strong>g- und Jugendmusikbewegung aus<br />
Deutschland. Auf Zeugnissen f<strong>in</strong>den sich Nachweise e<strong>in</strong>es „NÖ<br />
Musikvere<strong>in</strong>s“, sogar e<strong>in</strong>es Vere<strong>in</strong>es „N.Oest. Landes-Konservatorium<br />
<strong>in</strong> Krems“ Die Bezeichnung „Volksmusikschule“ taucht<br />
bis <strong>in</strong> die <strong>60</strong>er-<strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> Veröffentlichungen auf.<br />
Zeugniskopf aus dem Jahr 1936. © Musikschularchiv Hohenau<br />
Karl Hofer schreibt: „Die NÖ. <strong>Musikschulen</strong> wollen ‚Volksmusikschulen‘<br />
se<strong>in</strong>, d.h. sie haben die Aufgabe, Musikerziehung auf<br />
breitester Basis zu vermitteln, die Grundlagen <strong>für</strong> den Nachwuchs<br />
im Laienmusizieren zu schaffen, selbst musikalische Zentren<br />
<strong>in</strong> ihren Gebieten zu bilden …“<br />
(Quelle: Kultur Berichte, Monatsschrift <strong>für</strong> Wissenschaft und Kultur, Juli 1970,<br />
Seite 2)<br />
<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> der NS-Zeit<br />
In besonderer Weise gilt die ger<strong>in</strong>ge Aufarbeitung <strong>für</strong> die NS-Zeit.<br />
Sie ist mit Tabus belegt, <strong>in</strong>sbesondere h<strong>in</strong>sichtlich der Personen,<br />
die damals <strong>in</strong> den <strong>Musikschulen</strong> tätig waren. Faktum ist, dass <strong>in</strong><br />
der NS-Zeit e<strong>in</strong> dichtes Netz an „<strong>Musikschulen</strong> <strong>für</strong> Jugend und<br />
Volk“ <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> bestand.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 8)<br />
„Das Naheverhältnis zur NSDAP machte sich aber nach dem<br />
Krieg sehr unangenehm bemerkbar, da die <strong>Musikschulen</strong> als<br />
Nazi-E<strong>in</strong>richtung gebrandmarkt waren, daraufh<strong>in</strong> stillgelegt wurden<br />
und erst nach vielen <strong>Jahre</strong>n reaktiviert werden konnten.“<br />
(Quelle: Kultur Berichte, Monatsschrift <strong>für</strong> Wissenschaft und Kultur, November<br />
1975, Seite 1)<br />
<strong>Musikschulen</strong> nach 1945<br />
Die Zerschlagung der bestehenden <strong>Musikschulen</strong> nach 1945<br />
erschwerte den Wiederaufbau immens. Der Instrumental- und<br />
Gesangsunterricht wurde <strong>in</strong> den Privatunterricht gedrängt. Es<br />
gibt viele schriftliche Wiedergaben dieser Zeit.<br />
„Von 1938 bis 1945 bestand <strong>in</strong> der Stadt [Waidhofen/Thaya] e<strong>in</strong>e<br />
Musikschule, die mit Hilfe der Geme<strong>in</strong>de ausgezeichnet e<strong>in</strong>gerichtet<br />
und mit Musik<strong>in</strong>strumenten aller Art versehen war. In der<br />
Nachkriegszeit s<strong>in</strong>d alle vorhandenen Instrumente verloren gegangen.<br />
Der Versuch im <strong>Jahre</strong> 1947 e<strong>in</strong>e städtische Musikschule<br />
zu errichten, hat zu ke<strong>in</strong>em Erfolg geführt.“<br />
(Quelle: Zitat aus den Sitzungsprotokollen zur Errichtung e<strong>in</strong>er städtischen Musikschule<br />
1956, <strong>in</strong> der Festschrift: „1956-2006, 50 <strong>Jahre</strong> Albert-Reiter-Musikschule<br />
der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen an der Thaya“, Seite 15)<br />
„Da alle bestehenden Schulen nach 1938 <strong>in</strong> das „Musikschulwerk<br />
Niederdonau“ (KdF) überführt worden waren, wurden sie<br />
nach 1945 e<strong>in</strong>fach aufgelöst, die vorhandenen Instrumente privaten<br />
Händen übergeben, das Notenmaterial zerstreut und die<br />
oft eigens <strong>für</strong> Musikschulzwecke adaptierten Räume anderen<br />
Zwecken zugeführt. Mith<strong>in</strong> war der weitaus größte Teil der<br />
<strong>Musikschulen</strong>, die Arbeit vieler Jahrzehnte, mit e<strong>in</strong>em Schlag<br />
vernichtet.“<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/15, 1953)<br />
Walter Hofmann stellt bei se<strong>in</strong>en Reisen immer wieder erstaunt<br />
fest, wie rasch beispielsweise Steiermark, Tirol oder Salzburg<br />
ihre Musikschulwesen konsolidierten:<br />
„In NÖ. andere Verhältnisse. Während <strong>in</strong> anderen Bundesländern<br />
die Besatzungsmacht im Gegensatz zu N.Ö. und Burgenland<br />
unter Umständen irgendwie aufbauend gewirkt hat, so ist<br />
<strong>in</strong> NÖ. eher das krasseste Gegenteil festzustellen.“<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/39, Bericht 1956)<br />
Zeugniskopf aus dem Jahr 1941.<br />
26
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
E<strong>in</strong> starkes Trio<br />
Drei Musiker- und Lehrerpersönlichkeiten<br />
s<strong>in</strong>d auf immer <strong>in</strong> die Geschichte des niederösterreichischen<br />
Musikschulwesens nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg e<strong>in</strong>geschrieben. Walter<br />
Hofmann (Musikschule St. Pölten), Franz<br />
Pandion (Musikschule Baden) und Karl Hofer<br />
(Musikschule Neunkirchen) bildeten ab<br />
1958 die Kommission <strong>für</strong> das niederösterreichische<br />
Musikschulwesen. Sie wurden ob ihres<br />
geme<strong>in</strong>samen Auftretens oft scherzhaft<br />
die „Heiligen Drei Könige“ genannt.<br />
(Quelle: Mitteilungsblatt 5/93 anlässlich 40 <strong>Jahre</strong><br />
NMW, Seite 15)<br />
Sie teilten sich die Aufgaben. Pandion<br />
steuerte die Entwicklung über se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche,<br />
methodische und strategische<br />
Weitsicht, Hofmann und Hofer arbeiteten<br />
organisatorisch und unterrichtspraktisch,<br />
Hofer <strong>in</strong>itiierte und betreute die Statistik<br />
als unverzichtbare Grundlage <strong>für</strong> alle Verhandlungen.<br />
Seit dem Schuljahr 1965/66<br />
werden die Daten und Informationen über<br />
das NÖ Musikschulwesen <strong>in</strong> <strong>Jahre</strong>sberichten<br />
der Kommission veröffentlicht.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 9)<br />
Wir verfügen dank der Forschungen von<br />
Friedrich Striberny über e<strong>in</strong>en gut aufgearbeiteten<br />
Schatz an Briefen, die zwischen<br />
Hofmann und Pandion h<strong>in</strong>- und<br />
herg<strong>in</strong>gen, das Mailen der 50er- und <strong>60</strong>er-<br />
<strong>Jahre</strong>. Pandion beendete se<strong>in</strong>e Briefe an<br />
Hofmann fast immer mit:<br />
„Herzliche Grüße und Handkuß daheim“<br />
Walter Hofmann, 1950er-<br />
<strong>Jahre</strong>. © Familie Hofmann<br />
Walter Hofmann an der Orgel<br />
des St. Pöltner Domes, 1950er-<br />
<strong>Jahre</strong>. © Familie Hofmann<br />
Prof. Walter Hofmann<br />
wurde am 24. 9. 1907 <strong>in</strong><br />
St. Pölten geboren und<br />
studierte an der Akademie<br />
<strong>für</strong> Musik <strong>in</strong> Wien<br />
Orgel, Klavier und Theorie.<br />
1930 schloss er mit<br />
der Staatsprüfung und<br />
1932 mit der Reifeprüfung<br />
<strong>für</strong> Orgel und Klavier<br />
ab. Bereits im Jahr<br />
1927 begann er se<strong>in</strong>e<br />
Tätigkeit an der Musikschule<br />
des Musikvere<strong>in</strong>s<br />
St. Pölten, 1932<br />
wurde er zu deren Leiter<br />
bestellt. Außerdem war<br />
er Musikerzieher an AHS<br />
(ab 1956/57 am Stiftsgymnasium<br />
Seitenstetten,<br />
ab 1959/<strong>60</strong> am<br />
Mädchen-Realgymnasium der Englischen<br />
Fräule<strong>in</strong> <strong>in</strong> St. Pölten, Pensionierung<br />
1973) sowie als Orgellehrer an der Diözesan-Kirchenmusikschule<br />
und seit 1936<br />
als Domorganist <strong>in</strong> St. Pölten tätig. Am<br />
8. 1. 1961 wurde die Musikschule der Stadt<br />
St. Pölten neu eröffnet. Walter Hofmann<br />
wurde bei der Eröffnung als Leiter der<br />
Musikschule bestellt, die als Nachfolgeorganisation<br />
der Musikschule des Musikvere<strong>in</strong>s<br />
errichtet wurde. Walter Hofmann<br />
war ab 1953 Referent <strong>für</strong> die niederösterreichischen<br />
<strong>Musikschulen</strong>, ab 1958 als geschäftsführender<br />
Referent Mitglied der<br />
Kommission <strong>für</strong> das niederösterreichische<br />
Musikschulwesen und führte damit<br />
die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der niederösterreichischen<br />
<strong>Musikschulen</strong>. Hofmann<br />
gründete das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong> (damals: Jugendorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong>). 1979 g<strong>in</strong>g er als Leiter<br />
der Musikschule St. Pölten <strong>in</strong> den Ruhestand,<br />
blieb jedoch Vorsitzender der<br />
Kommission. Als Organist, Orgellehrer<br />
und Chordirektor ist Hofmann, belegt<br />
durch Zeitzeugen, als künstlerisch sehr<br />
bedeutender Musiker e<strong>in</strong>zureihen. Er<br />
starb am 20. 10. 1987.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/5; M. Hahn, Seite<br />
279 ff; U. Hofmann, Seite 13-14)<br />
Franz Pandion<br />
wurde am<br />
10. 4. 1905 <strong>in</strong> St.<br />
Pölten geboren<br />
und studierte<br />
an der Abteilung<br />
<strong>für</strong> Kirchenmusik<br />
an<br />
der Akademie<br />
Franz Pandion, © Rollettmuseum-Stadtarchiv<br />
Baden<br />
<strong>für</strong> Musik <strong>in</strong><br />
Wien, wo er se<strong>in</strong><br />
Studium nicht abschloss. Er legte zwei<br />
Staatsprüfungen <strong>in</strong> den Fächern Viol<strong>in</strong>e<br />
und Klavier, sowie die Lehramtsprüfung<br />
<strong>für</strong> Volks- und Hauptschulen (Deutsch,<br />
Geschichte und Gesang) ab und war als<br />
Lehrer <strong>in</strong> St. Pölten tätig. 1938 wurde Pandion<br />
nach Baden versetzt. Nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg war er <strong>in</strong> Baden als<br />
Hauptschullehrer und an der Lehrerbildungsanstalt<br />
<strong>in</strong> Wiener Neustadt, also mit<br />
zwei vollen Lehrverpflichtungen tätig,<br />
Wiener Neustadt gab er dann auf. Franz<br />
Pandion war als Musikerzieher sehr stark<br />
<strong>in</strong>nerhalb der AGMÖ verankert. Ab der<br />
Gründung 1947 als deren Landesobmann<br />
<strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong> war er der erste<br />
Motor <strong>für</strong> die Aufbauarbeit e<strong>in</strong>es niederösterreichischen<br />
Volksmusikschulwesens.<br />
19<strong>60</strong>, mit der Gründung der Musikschule<br />
Baden, übernahm er auch deren<br />
Leitung. Pandion war ab 1954 federführend<br />
<strong>für</strong> die Musischen Wochen <strong>in</strong> Schloss<br />
Leesdorf bei Baden tätig. Er gab mehrere<br />
Bände zur Musikerziehung heraus, u.a. die<br />
„Badener Liederblätter“, die erfolgreiche<br />
Schrift zur Verbesserung des Musikunterrichts<br />
<strong>in</strong> der Pflichtschule, „Erfolgreicher<br />
Schulgesang“ <strong>in</strong> zwei Auflagen und das<br />
Heft „Volkslieder aus <strong>Niederösterreich</strong>“. Er<br />
war selbst auch als Musiker tätig, u.a.<br />
gründete er das Ensemble „Collegium<br />
musicum“ und setzte sich sehr <strong>für</strong> die Aufführung<br />
zeitgenössischer Werke e<strong>in</strong>. Am<br />
14.11.1970 starb der stark <strong>in</strong>haltlich orientierte<br />
Wegbereiter des niederösterreichischen<br />
Musikschulwesens.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D3-D4; M. Hahn,<br />
Seite 280 ff.)<br />
StR. Prof. Karl Hofer<br />
wurde am 25. 4. 1899<br />
<strong>in</strong> Dürnbach geboren<br />
und absolvierte die<br />
Lehrerbildungsanstalt<br />
<strong>in</strong> Wiener Neustadt.<br />
Er schloss se<strong>in</strong><br />
Studium an der Akademie<br />
<strong>für</strong> Musik <strong>in</strong><br />
Wien mit der Staatsprüfung <strong>in</strong> Viol<strong>in</strong>e und<br />
Gesang sowie der Reifeprüfung <strong>in</strong> Gesang<br />
ab. Als Volksschul- und Musiklehrer war er<br />
<strong>in</strong> mehreren Schulen im Bezirk Wiener Neustadt<br />
und Neunkirchen tätig, während des<br />
zweiten Weltkrieges <strong>in</strong> Znaim, danach bis<br />
1965 als Musiklehrer an der Lehrerbildungsanstalt<br />
<strong>in</strong> Wiener Neustadt. Im Jahr<br />
1946 gründete er die Musikschule<br />
Neunkirchen und leitete diese. Als Mitglied<br />
der Kommission <strong>für</strong> das niederösterreichische<br />
Musikschulwesen ab 1958 betreute er<br />
die <strong>Musikschulen</strong><br />
im We<strong>in</strong>- und Industrieviertel<br />
und<br />
verfasste die <strong>Jahre</strong>sstatistiken<br />
der<br />
niederösterreichischen<br />
<strong>Musikschulen</strong>.<br />
Er starb<br />
im Jahr 1983.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>,<br />
Seite D6;<br />
M. Hahn, Seite 281)<br />
Karl Hofer und LAbg. Franz<br />
Stangler, Kultursprecher<br />
der ÖVP, 1966.<br />
27
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
1947<br />
Gründung der AGMÖ – Franz Pandion wird Landesobmann<br />
<strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
Der Österreichische Bundesverlag und dar<strong>in</strong> Wilhelm Rohm, der Leiter<br />
der Musikabteilung des Verlags, spielte bei der Gründung der „Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
der Musikerzieher Österreichs“ (AGMÖ) e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle.<br />
Rohm darf man als e<strong>in</strong>e <strong>für</strong> die Entwicklung des NÖ Musikschulwesens<br />
bedeutende Person ansehen. Pandion und Rohm setzen erste und<br />
wirksame Strategien zur Wiederbelebung des Musikschulwesens um.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 8)<br />
1948<br />
Walter Hofmann und Karl Hofer werden Bezirksobmänner<br />
<strong>in</strong>nerhalb der AGMÖ<br />
Franz Pandion wirbt als NÖ Landesobmann weitere Mitarbeiter an und<br />
gew<strong>in</strong>nt Walter Hofmann und Karl Hofer. Bei den Musiktagen <strong>in</strong> Baden<br />
1948 ist das Thema <strong>Musikschulen</strong> präsent. Pandion regt e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme<br />
im Bereich der <strong>Musikschulen</strong> an.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 8)<br />
1951<br />
Erster Situationsbericht über NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />
Walter Hofmann legt Wilhelm Rohm im Juli 1951 e<strong>in</strong>en ersten Bericht vor,<br />
zu dem e<strong>in</strong> Schriftverkehr erhalten ist. Der Bericht selbst allerd<strong>in</strong>gs g<strong>in</strong>g<br />
verloren. (Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/11 Brief Hofmann an Rohm)<br />
1953<br />
Referat NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />
Das „Referat n.ö. <strong>Musikschulen</strong>“ wird <strong>in</strong> der AGMÖ Landesgruppe NÖ<br />
verankert und mit Walter Hofmann besetzt. Walter Hofmann wird auch<br />
seitens der NÖ Landesregierung als Vertreter der <strong>Musikschulen</strong> anerkannt.<br />
Dieser erste Erfolg auf amtspolitischer Ebene ist e<strong>in</strong>er weiteren Untersuchung<br />
der NÖ <strong>Musikschulen</strong> zu verdanken, die Walter Hofmann durchführte.<br />
Er legt das Ergebnis dem damaligen Leiter der Kulturabteilung im Amt<br />
der NÖ Landesregierung, Hans R<strong>in</strong>tersbacher, vor. Die neun befragten<br />
<strong>Musikschulen</strong> waren Herzogenburg, Neunkirchen, Mistelbach, Gmünd,<br />
Hohenau, Wr. Neustadt, Melk (S<strong>in</strong>gvere<strong>in</strong>), St. Pölten (Musikvere<strong>in</strong>) und<br />
Bad Vöslau (Horak-<strong>Musikschulen</strong>). Die Schüleranzahl beträgt 1.255.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seiten 8-9, D/15, D/24-D/27)<br />
1954<br />
Erste S<strong>in</strong>g- und Musizierwoche<br />
Mit der ersten S<strong>in</strong>g- und Musizierwoche der AGMÖ von 5. bis 7. Juli 1954 wird<br />
das Schloss Leesdorf bei Baden als Sem<strong>in</strong>arort aktiviert und <strong>in</strong> den nächsten<br />
<strong>Jahre</strong>n zum ersten zentralen Treffpunkt auch <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong>.<br />
Franz Pandion begründet mit den Musizierwochen die Sommersem<strong>in</strong>are<br />
<strong>Niederösterreich</strong>s. Als Referent <strong>für</strong> Gitarre holt Pandion den Musikakademieprofessor<br />
Karl Scheit, der <strong>für</strong> die nächsten Jahrzehnte bei den<br />
Kursen des NÖ Musikschulwerks<br />
Generationen von GitarrenlehrerInnen<br />
aus- und weiterbilden wird.<br />
Die NÖ Landesregierung gewährte<br />
den <strong>Musikschulen</strong> damals bereits<br />
Subventionen, und auch vom<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> Unterricht<br />
kamen Unterstützungen.<br />
Schloss Leesdorf bei Baden.<br />
© Rollett museum-Stadtarchiv Baden<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>: Seiten D/34,<br />
D/35; Mitteilungsblatt 5/93 anlässlich<br />
40 <strong>Jahre</strong> NMW, Seite 15)<br />
1955<br />
Erste Musikschulleitertagung<br />
Mit dem Rundschreiben Nummer 1/1955 werden die <strong>Musikschulen</strong><br />
nach Leesdorf zur „Musischen Woche“ e<strong>in</strong>geladen, wo erstmals e<strong>in</strong>e<br />
Leiterzusammenkunft nur <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> stattf<strong>in</strong>det. Für die Musikschullehrenden<br />
s<strong>in</strong>d Fortbildungssem<strong>in</strong>are e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Der Briefkopf des Rundschreibens lautet: „Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der<br />
Musikerzieher Österreichs, Landesverband N.Ö., Musikschulreferat,<br />
St. Pölten, Wienerstrasse 12, Fernruf 37-6-72“<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/42 Nummer 1/1955)<br />
1956<br />
15 <strong>Musikschulen</strong><br />
Die von Walter Hofmann erhobenen 15 <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d Amstetten,<br />
Eggenburg, Gmünd, Herzogenburg, Hohenau, Horn, Melk, Mistelbach,<br />
Mödl<strong>in</strong>g, Neunkirchen, Piest<strong>in</strong>g, St. Pölten, Waidhofen/Thaya, Wiener<br />
Neustadt und Zwettl. Neu h<strong>in</strong>zukommen sollen: Pernitz, Ha<strong>in</strong>burg und<br />
Bad Vöslau (als Geme<strong>in</strong>demusikschule).<br />
Vierteljährlich f<strong>in</strong>den Leiterzusammenkünfte statt, die laut Bericht von<br />
Walter Hofmann<br />
vollständig besucht<br />
wurden, und<br />
zwar <strong>in</strong> Leesdorf,<br />
<strong>in</strong> Zwettl und <strong>in</strong><br />
Wiener Neustadt.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>,<br />
Seite D/39-<br />
D/40 Bericht über<br />
das n.ö. Musikschulwesen)<br />
Geigergruppe der Volksmusikschule Horn, 19<strong>60</strong>. © MS Horn<br />
1957<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />
Die veränderten Briefköpfe der Mitteilungsblätter s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Indiz da<strong>für</strong>,<br />
dass die „Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der n.ö. <strong>Musikschulen</strong>“ im Juli 1957 auf<br />
der Leiterkonferenz <strong>in</strong> Leesdorf (genaues Datum unbekannt) gegründet<br />
worden ist.<br />
Auch <strong>in</strong> den Organisationsstatuten der 1970er-<strong>Jahre</strong> wird das Gründungsdatum<br />
mit 1957 angeführt: „Im n.ö. Musikschulwerk s<strong>in</strong>d die n.ö.<br />
<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
zusammengeschlossen (gegründet<br />
1957).“<br />
Bei der Leiterkonferenz werden e<strong>in</strong>heitliche<br />
Schulnachrichten und die Vere<strong>in</strong>heitlichung<br />
der Unterrichtsverträge<br />
vere<strong>in</strong>bart. Die <strong>Musikschulen</strong> werden<br />
e<strong>in</strong>geladen, sich mit Ensembles und<br />
Chören <strong>in</strong> Wien <strong>für</strong> Rundfunkaufnahmen<br />
<strong>für</strong> die Sendung „Heimatstunde“<br />
zu melden.<br />
Im Schuljahr 1956/57 werden 20 <strong>Musikschulen</strong><br />
mit 981 SchülerInnen <strong>in</strong> Klavier,<br />
168 <strong>in</strong> Zither, 8 <strong>in</strong> Mandol<strong>in</strong>e, 52 <strong>in</strong> Trompete,<br />
447 <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gschule und<br />
Handgefertigtes Plakat der Musikschule<br />
152 LehrerInnen, davon hauptberuflich Melk von 1957. © MS Schallaburg<br />
49 und nebenberuflich 103 angeführt.<br />
Als neue <strong>Musikschulen</strong> werden 1957 Krems, Pöchlarn, Seitenstetten<br />
und Ybbs angeführt.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/46 Mitteilungsblatt 1957/2, Seite D/48 Bericht<br />
über die <strong>Musikschulen</strong> Nieder-Österreichs 1956/57)<br />
28
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
1958<br />
Kommission <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen<br />
Die Wahl der Kommission fand auf der Leitertagung von 19. bis 20. April<br />
1958 <strong>in</strong> Krems beim Kreuzwirt (Gasthof Goldenes Kreuz) <strong>in</strong> der Langenloiserstraße<br />
statt.<br />
„Zu den Beschlüssen der Kremser Tagung darf ich Ihnen mitteilen, daß<br />
die vorgeschlagene und nunmehr auch aufgestellte Kommission <strong>für</strong> das<br />
n.ö. Musikschulwesen, bestehend aus Prof. Pandion, Baden, Prof. Karl<br />
Hofer, Wiener Neustadt, und me<strong>in</strong>er Wenigkeit als geschäftsführenden<br />
Referenten von Herrn Hofrat Dr. R<strong>in</strong>tersbacher nunmehr genehmigt<br />
und <strong>in</strong> Vorsprachen bei Behörden etc. voll und ganz gestützt wird“, so<br />
Hofmann im Mitteilungsblatt 1958/3.<br />
Die AGMÖ wird auf den Briefköpfen offizieller Briefe bis <strong>in</strong> die 80er-<strong>Jahre</strong><br />
weiterh<strong>in</strong> angeführt.<br />
Hofmann schließt das Mitteilungsblatt mit e<strong>in</strong>er Mahnung: „Wenn Schülerkonzerte,<br />
dann bitte ke<strong>in</strong>e öde Ane<strong>in</strong>anderreihung von unzähligen<br />
Klavier- oder Viol<strong>in</strong>-Nummern, also e<strong>in</strong>e Schülerschau, sondern stellen<br />
Sie e<strong>in</strong>e solche Aufführung unter e<strong>in</strong>en bestimmten Leitgedanken und<br />
geben Sie damit dem Programm e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>neren S<strong>in</strong>n.“<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/49; Mitteilungsblatt 1958/2)<br />
1957/58 wurde auch die Musikschule Aspang gegründet. Vom Schlusskonzert am<br />
22. Juni 1958 besitzt die Musikschule e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende Fotoreihe. © MS Aspang<br />
Kommission <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen – 1958 bis 1991<br />
Die Erweiterung des E<strong>in</strong>-Personen-Musikschulreferates<br />
zu e<strong>in</strong>er Kommission bestehend<br />
aus mehreren Personen wurde<br />
zwischen 1953 und 1958 Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />
vorbereitet.<br />
Wilhelm Rohm, Franz Pandion und Walter<br />
Hofmann suchen nach e<strong>in</strong>er Lösung <strong>für</strong><br />
e<strong>in</strong>e Dachorganisation der <strong>Musikschulen</strong>.<br />
Sie verfolgten das Ziel der Wiederbelebung<br />
der vor dem Weltkrieg bestehenden<br />
Verbände der Volksmusikschulen. Walter<br />
Hofmann beg<strong>in</strong>nt 1953 mit se<strong>in</strong>em One-<br />
Man-Büro <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong>.<br />
Bis zum Jahr 1957 macht er so gut wie alles<br />
alle<strong>in</strong>e. Er unternimmt Informationsreisen<br />
<strong>in</strong> benachbarte Bundesländer, besucht<br />
österreichweite Zusammenkünfte,<br />
vor allem aber kontaktiert Hofmann<br />
die Geme<strong>in</strong>den und spricht bei Bürgermeistern<br />
vor. Hofmann ist vor allem<br />
bestrebt, die neuen <strong>Musikschulen</strong> von<br />
Beg<strong>in</strong>n an als Geme<strong>in</strong>demusikschulen<br />
zu etablieren.<br />
Hofmann’s Büro bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Privaträumen <strong>in</strong> der Wienerstraße <strong>in</strong> St.<br />
Pölten. Die AGMÖ f<strong>in</strong>anziert dem Musikschulreferat<br />
e<strong>in</strong>e Art Büroausstattung, e<strong>in</strong>en<br />
Stempel und Briefpapier, Hofmann<br />
erhält Spesenersatz. „Wenn ich nicht bald<br />
von me<strong>in</strong>er Stundengeberei (50 u. mehr<br />
Stunden) loskomme, weiß ich nicht, wie<br />
ich die <strong>Musikschulen</strong> weiter vorantreiben<br />
soll“, schreibt Hofmann 1955.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/38)<br />
Die 1957 konstituierte Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
der NÖ <strong>Musikschulen</strong> wählte 1958<br />
die Kommissionsmitglieder Walter Hofmann,<br />
Franz Pandion, Karl Hofer. Erst<br />
1973 wird die Kommission auf fünf Personen<br />
erweitert und den Regionen West,<br />
Mitte, Nord, Ost, Süd, zugeteilt. Dies bleibt<br />
so bis 1991.<br />
Vor dem Übergang <strong>in</strong> die neue Form des<br />
pädagogischen Beirats bestand die Kommission<br />
aus den MusikschulleiterInnen<br />
Hermann Reiter, Karl Hofstötter, Wilhelm<br />
Rössler, Karl He<strong>in</strong>reichsberger, Margarethe<br />
Moschner und Al fred Willander als<br />
Amtsvertreter.<br />
Die NÖ Landesregierung bediente sich<br />
seit 1958 zur Vergabe der Subventionen<br />
des Gremiums der Kommission und holte<br />
hier fachliche Gutachten und Stellungnahmen<br />
e<strong>in</strong>. Die Kommission ist damit<br />
der erste Vorläufer e<strong>in</strong>es <strong>Management</strong>s,<br />
das im Auftrag der NÖ Landesregierung<br />
Aufgaben <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen<br />
wahrnahm. Walter Hofmann ist geschäftsführender<br />
Referent, das Büro ist se<strong>in</strong>e Privatwohnung<br />
<strong>in</strong> St. Pölten. Erst 1987, kurz<br />
vor dem Tod Hofmanns, wird e<strong>in</strong> Büro mit<br />
eigenem Sekretariat <strong>in</strong> Wiener Neustadt<br />
e<strong>in</strong>gerichtet und vom Land <strong>Niederösterreich</strong><br />
f<strong>in</strong>anziert.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 9; Seiten D/16-<br />
D/17 Brief Pandion an Hofmann; Seite D/20 Brief<br />
Hofmann an Rohm; Seite D/21 Brief Hofmann an<br />
Pandion; Seiten D/42-D/43 Nummer 1/1954; M.<br />
Hahn, Seite 277 ff. )<br />
Bereits 1955 müssen die <strong>Musikschulen</strong><br />
Ansuchen um Subvention stellen und<br />
Nachweise zur widmungsgemäßen Verwendung<br />
der Subventionen angeben.<br />
Hofmann schreibt im Mitteilungsblatt<br />
1955/1: „Manche Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d leider<br />
der Ansicht, dass die Erhaltung bzw. f<strong>in</strong>anzielle<br />
Unterstützung der Musikschule<br />
ausschließlich Sache des Landes und des<br />
Bundes sei. Ich b<strong>in</strong> ermächtigt, mitzuteilen,<br />
daß <strong>in</strong> H<strong>in</strong>kunft Subventionen nur an<br />
solche <strong>Musikschulen</strong> gewährt werden, <strong>für</strong><br />
die die Geme<strong>in</strong>den auch entsprechende<br />
f<strong>in</strong>anzielle Beihilfen leisten.“<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/43<br />
Im Statut 1974 s<strong>in</strong>d die Aufgaben<br />
der Kommission:<br />
a) Förderung der pädagogisch-methodischen<br />
Arbeit<br />
b) Geme<strong>in</strong>same Veranstaltungen im Rahmen<br />
des Musikschulwerks<br />
c) Förderung und Sicherung der f<strong>in</strong>anziellen<br />
Grundlagen der <strong>Musikschulen</strong><br />
d) Verb<strong>in</strong>dung zu und Vertretung bei den<br />
zuständigen Behörden<br />
(Quelle: M. Hahn, Anlage 3)<br />
29
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
19<strong>60</strong><br />
Schreiben an den F<strong>in</strong>anzlandesrat LHStv. Viktor Müllner<br />
Der Inhalt des mit 9. Oktober 19<strong>60</strong> datierten Schreibens: Das Land möge<br />
die bisher gewährten Subventionen verdoppeln. Damit verbunden waren<br />
deutliche Worte zur dienstlichen Stellung hauptamtlicher MusikschullehrerInnen<br />
und der Wunsch, nach dem Vorbild anderer Bundesländer<br />
Leiterzulagen zu gewähren. „Unter diesen Verhältnissen besteht die<br />
Gefahr, daß unsere qualifizierten Lehrer <strong>in</strong> Bundesländer abwandern.“<br />
Der Vorstoß zur Erhöhung der Subvention sollte Erfolg haben. Die Landessubvention<br />
<strong>für</strong> damals aktuell 32 <strong>Musikschulen</strong> betrug ATS 350.000.<br />
1961 wurden die Mittel auf ATS 573.<strong>60</strong>0 und 1962 auf ATS 1,034.500<br />
erhöht, wie e<strong>in</strong>em Schreiben der Kommission vom Januar 1962 an das<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium zu entnehmen ist.<br />
(Quelle: Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />
1962<br />
Das Privatschulgesetz tritt <strong>in</strong> Kraft<br />
Das Bundesgesetz vom 25. Juli 1962 über das Privatschulwesen hat<br />
weitreichende Folgen <strong>für</strong> das junge NÖ Musikschulwesen. Grund ist die<br />
<strong>in</strong> § 5 verpflichtende (und bis heute geltende) Bed<strong>in</strong>gung, dass e<strong>in</strong>e als<br />
Privatschule geführte Musikschule sicherstellt, dass deren Lehrkräfte<br />
über Lehrbefähigungen verfügen. Ansonsten würden die <strong>Musikschulen</strong><br />
als Schule untersagt. Diese Bed<strong>in</strong>gung kann das NÖ Musikschulwesen<br />
zu diesem Zeitpunkt nicht erfüllen, rund zwei Drittel der Lehrenden verfügen<br />
über ke<strong>in</strong>e Lehrbefähigung. Walter Hofmann führt e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tensiven<br />
Austausch mit Rechtsexperten, die ihm jedoch nur raten können,<br />
mit der Schulbehörde e<strong>in</strong>e Lösung zu f<strong>in</strong>den. Die NÖ Ausbildungskurse<br />
werden entwickelt.<br />
(Quelle: Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />
1963<br />
Das NÖ Musikschulwesen feiert zehn <strong>Jahre</strong><br />
Es wird e<strong>in</strong>e Zehnjahresbilanz gezogen und e<strong>in</strong>e Festschrift veröffentlicht.<br />
1963 vere<strong>in</strong>t das NÖ Musikschulwesen 47 <strong>Musikschulen</strong> mit rund<br />
7000 SchülerInnen.<br />
Leopold Figl ist Landeshauptmann und schreibt im Vorwort: „Der Fortschritt<br />
der Technik gefährdet unsere kulturelle Existenz; Musikbox und<br />
Tonband drohen das aktive Musizieren abzulösen und uns arm zu machen.<br />
Ich sehe <strong>in</strong> der Arbeit unserer <strong>Musikschulen</strong>, die sich um e<strong>in</strong>e große<br />
Breitenwirkung bemühen, e<strong>in</strong>e wirkungsvolle Möglichkeit, die Verarmung<br />
abzuwenden und der Bevölkerung unseres Landes e<strong>in</strong>en Reichtum<br />
zu erhalten.“<br />
(Quelle: Festschrift 10 <strong>Jahre</strong> Referat nö. <strong>Musikschulen</strong>)<br />
1964<br />
Erste Lehrbefähigungsprüfungen <strong>für</strong> NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />
Im Oktober 1964 legen die ersten 54 Lehrenden Lehrbefähigungsprüfungen<br />
vor der Kommission <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen ab. Die<br />
Prüfungen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Musikschule St. Pölten statt.<br />
Das Konzept der Ausbildungskurse wurde mehrmals überarbeitet und<br />
schlussendlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em jeweils dreijährigen Zyklus bis 1989 ununterbrochen<br />
durchgeführt. In zwölf Kursjahrgängen haben <strong>in</strong>sgesamt rund<br />
1.200 Musikschullehrende e<strong>in</strong>e NÖ Lehrbefähigung erworben. Die Lehrbefähigungsprüfungen<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Folge des Privatschulgesetzes. Der<br />
Landesschulrat <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong> genehmigte der Kommission,<br />
Lehrbefähigungsprüfungen durchzuführen. Der Fach<strong>in</strong>spektor Kurt<br />
Lerperger wohnte allen Prüfungen bei und war auch bei Wettbewerben<br />
Mitglied der Jurys.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 10; Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Nachweise des NÖ<br />
Musikschulwerks<br />
1987, 1990, 1998<br />
1966<br />
Der erste <strong>Jahre</strong>sbericht<br />
„Tätigkeitsbericht über das Schuljahr 1965/66, vorgelegt von der Kommission<br />
<strong>für</strong> das nö. Musikschulwesen.“ Von da an beg<strong>in</strong>nt die lückenlose<br />
jährliche Herausgabe e<strong>in</strong>es <strong>Jahre</strong>sberichts mit statistischen Daten (<strong>für</strong><br />
die damals Karl Hofer verantwortlich war), die bis heute geht.<br />
(Dissertation M. Hahn: Seite 282; Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Ständchen bei<br />
Landeshauptmann<br />
Leopold Figl 1962 <strong>in</strong><br />
Wien, Josef Leeb<br />
(l<strong>in</strong>ks) und die Musikvere<strong>in</strong>e<br />
Staatz und<br />
St. Pantaleon. © NÖ<br />
Blasmusik verband<br />
Der Lehrkörper der<br />
Musikschule Wimpass<strong>in</strong>g<br />
aus dem Jahr 1966, mit<br />
dem Gründer der Musikschule<br />
Otto Schwarz<br />
(re außen) und Kommissionsmitglied<br />
Karl Hofer<br />
(Mitte).<br />
© MS Wimpass<strong>in</strong>g<br />
30
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
1967-1968<br />
Konzert im Landhaus „Hausmusik aus drei Jahrhunderten“: Diese Tradition<br />
wird lange <strong>Jahre</strong> über gepflegt, um führenden PolitikerInnen das<br />
Zuhören zu ermöglichen. Beim Konzert am 29. Mai 1968 waren die Landesräte<br />
Emil Kuntner und Siegfried Ludwig anwesend.<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> im ORF: „Nach der Sendung am 15. Juli 1967 nahm die<br />
Kommission bald Verb<strong>in</strong>dung zum Studio <strong>Niederösterreich</strong> im Sender<br />
II-Regional auf und konnte <strong>in</strong> Abteilungsleiter Walter Deutsch e<strong>in</strong>en guten<br />
Freund und Förderer <strong>für</strong> die Belange unserer Arbeit f<strong>in</strong>den.“<br />
Geme<strong>in</strong>schaftskonzert der Bundesländer <strong>in</strong> Salzburg: Burgenland, <strong>Niederösterreich</strong>,<br />
Oberösterreich und Salzburg treten bei e<strong>in</strong>em Festkonzert<br />
anlässlich des zwanzigjährigen Bestandes der Salzburger Volksmusikschulen<br />
im Mozarteum auf. Die bundesweiten Geme<strong>in</strong>schaftskonzerte<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> jährlich stattf<strong>in</strong>dendes Ereignis.<br />
(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1967/68: Seite 14)<br />
1970<br />
Tod von Franz Pandion<br />
Franz Pandion stirbt am 14. November 1970 nach mehreren erlittenen<br />
Herz<strong>in</strong>farkten. Er ist erst 65 <strong>Jahre</strong> alt. Franz Pandion kommt das Verdienst<br />
zu, das NÖ Musikschulwerk <strong>in</strong>s Leben gerufen zu haben.<br />
An die Stelle Pandions wird Hermann Reiter, Leiter der Musikschule<br />
Waidhofen/Thaya, <strong>in</strong> die Kommission gewählt.<br />
Die empfohlene Schulgelduntergrenze beträgt monatlich 100 ATS <strong>für</strong><br />
e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelwochenstunde. Andreas Maurer ist Landeshauptmann, Leopold<br />
Grünzweig Kulturlandesrat.<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 11; <strong>Jahre</strong>sbericht 1970/71)<br />
1973<br />
Die Bundessubvention an <strong>Musikschulen</strong> wird nur noch <strong>in</strong> gewissen Zeitabschnitten<br />
gesammelt vergeben und schließlich e<strong>in</strong>gestellt. Die<br />
Landessubvention wird auf ATS 8 Mio erhöht.<br />
Die Kommission wird erweitert und besteht nun aus fünf Personen:<br />
Walter Hofmann (St. Pölten)<br />
Karl Hofer (Neunkirchen)<br />
Hermann Reiter (Waidhofen/Thaya)<br />
Karl He<strong>in</strong>reichsberger (Amstetten)<br />
Maria Spetlik (Schwechat)<br />
(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1973/74,Seiten 8-9)<br />
1974<br />
Gründung des Jugends<strong>in</strong>fonieorchesters<br />
Während des Sommersem<strong>in</strong>ars 1974 <strong>in</strong> Lilienfeld wurden die teilnehmenden<br />
jugendlichen StreicherInnen und BläserInnen erstmals zu e<strong>in</strong>em<br />
Orchester formiert. Das<br />
NÖ Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
entstand und fand dann <strong>in</strong><br />
den Folgejahren se<strong>in</strong>e feste<br />
organisatorische Form. Hermann<br />
Reiter war se<strong>in</strong> erster<br />
Dirigent.<br />
E<strong>in</strong> „Chor der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft“<br />
bei den Sommersem<strong>in</strong>aren<br />
wurde lange <strong>Jahre</strong> von<br />
Walter Lehner geleitet.<br />
(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1973/74,<br />
Seiten 9-10)<br />
Hermann Reiter, erster Dirigent des<br />
Jugends<strong>in</strong>fonieorchesters.<br />
LH Andreas Maurer und die<br />
Trachtenkapelle W<strong>in</strong>dhag, 1968.<br />
© NÖ Blasmusikverband<br />
LHStv. Leopold Grünzweig beim<br />
Kammermusikwett bewerb <strong>in</strong> Horn, 1982.<br />
1976<br />
100 <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
Der <strong>Jahre</strong>sbericht 1975/76 ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> besonderer Form als Broschüre<br />
„100 <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>“.<br />
Enthalten ist e<strong>in</strong>e von Friedrich Striberny erstellte vollständige Zusammenfassung<br />
der bisherigen Entwicklung sowie der Abdruck sämtlicher<br />
Orig<strong>in</strong>alunterlagen der Kommission und des Briefverkehrs seit 1951 (die<br />
aus der Dissertation von F. Striberny stammen). Auf den Seiten 100–102<br />
beschreibt Walter Hofmann die Aufgaben der Kommission.<br />
Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>für</strong> die Tätigkeiten der <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d im<br />
Jahr 1976 bereits gut<br />
aufgebaut. E<strong>in</strong> Programm<br />
bestehend<br />
aus Weiterbildung,<br />
Wettbewerben,<br />
Betreuung<br />
und Beratung<br />
wird von<br />
der Kommission<br />
jährlich<br />
abgewickelt.<br />
Erika Dichler-Sedlacek mit ihrer Klavierklasse an der<br />
Musikschule St. Pölten, 1975. © MS St. Pölten<br />
Musikschulkarte erstellt von Friedrich Striberny.<br />
101 <strong>Musikschulen</strong> mit Stichtag 1.1.1976<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 16)<br />
31
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Lehrpläne <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
Von Beg<strong>in</strong>n an stellen Hofmann und<br />
Pandion die pädagogischen Inhalte der<br />
Musikschulausbildung <strong>in</strong> den Mittelpunkt<br />
ihrer Kommunikation mit den <strong>Musikschulen</strong>.<br />
Beim Lesen der Schriften fällt auf,<br />
dass das S<strong>in</strong>gen mit K<strong>in</strong>dern und die<br />
Elementare Musikpädagogik stets besondere<br />
Beachtung und Berücksichtigung<br />
f<strong>in</strong>den, schon 1953 im ersten Bericht über<br />
<strong>Musikschulen</strong>, werden die Zahlen der<br />
K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gklassen extra ausgewiesen.<br />
Irmgard Blazej, Musikschule St. Pölten, war 1978 e<strong>in</strong>e der<br />
ersten LehrerInnen im jungen Fachbereich der Elementaren<br />
Musikpädagogik <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>. © MS St. Pölten<br />
1955, im ersten Rundschreiben, führt<br />
Walter Hofmann folgende Fächer als verb<strong>in</strong>dliche<br />
Nebenfächer an. „Die wichtigste<br />
Aufgabe der <strong>Musikschulen</strong> ist <strong>in</strong> erster<br />
L<strong>in</strong>ie die Förderung des Laienmusizierens:<br />
Musikalische Grundschule, Hausmusik,<br />
Volksmusik, Orchesterübungen,<br />
Chorübungen, K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gschule, Hausmusikstunden<br />
<strong>in</strong> privaten Kreisen, Volkstanzgruppen,<br />
K<strong>in</strong>derlieds<strong>in</strong>gen <strong>für</strong> Mütter,<br />
Musikhörstunden <strong>in</strong> öffentlichen<br />
Schulen, rhythmische Erziehung mit E<strong>in</strong>beziehung<br />
seltener Instrumente.“<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/44)<br />
1958, im Mitteilungsblatt Nr. 3 weist Hofmann<br />
auf die Wichtigkeit des praktischen<br />
Musizierens und der Anpassung an regionale<br />
Bedürfnisse und Anforderungen h<strong>in</strong>.<br />
Er nennt die Musikschule „lebendige Lehrund<br />
Pflegestätten praktischer Musikausübung<br />
<strong>für</strong> die Jugend und <strong>für</strong> Erwachsene“<br />
und ke<strong>in</strong>e „Schmalspurkonservatorien“.<br />
„Die <strong>Musikschulen</strong> sollen kultureller<br />
Mittelpunkt und auch Ausstrahlungspunkt<br />
der umgebenden Landschaft se<strong>in</strong>.<br />
Sie haben e<strong>in</strong>e soziale, gesellschaftsbildende<br />
Aufgabe. Sie s<strong>in</strong>d Sammelpunkt aller<br />
musikalisch <strong>in</strong>teressierten Menschen.“<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/50-D/51)<br />
Das Archiv der NÖ <strong>Musikschulen</strong> beim<br />
Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
verfügt über zwei Skripten:<br />
• Aufgaben und Aufbau e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gschule,<br />
von Prof. Walter Hofmann,<br />
St. Pölten, undatiert.<br />
• NÖ Musikschulwerk – Vorbereitungskurse<br />
zur „speziellen Methodik“ <strong>in</strong> der<br />
Musikerziehung, ohne Verfasser und<br />
Datum.<br />
1961, Lehrplan <strong>für</strong> Streichorchester und<br />
Lehrplan <strong>für</strong> Viol<strong>in</strong>e, erstellt von Prof.<br />
Margaretha Biedermann (1915-2009). Die<br />
aus Ulrichskirchen im We<strong>in</strong>viertel stammende<br />
Grete Biedermann, wie sie <strong>in</strong> vielen<br />
Schriften und Dokumenten genannt<br />
wird, geborene Haas, später verheiratete<br />
Klimesch, hatte es zu e<strong>in</strong>em österreichweiten<br />
Bekanntheitsgrad als Viol<strong>in</strong>pädagog<strong>in</strong><br />
gebracht. Sie schuf die von vielen<br />
GeigenschülerInnen verwendete und bei<br />
Dobl<strong>in</strong>ger erschienene Viol<strong>in</strong>schule<br />
„Fröhlicher Anfang“ (entstanden <strong>in</strong> den<br />
40er- und 50er-<strong>Jahre</strong>n). Als Professor<strong>in</strong><br />
am Konservatorium der Stadt Wien bildete<br />
sie zahlreiche heute bekannte Viol<strong>in</strong>istInnen<br />
aus. Ihre besonderen Erfolge <strong>in</strong> der<br />
musikalischen und klanglichen Arbeit mit<br />
Streicherensembles an den <strong>Musikschulen</strong><br />
Mistelbach und Waidhofen/Thaya vermehrten<br />
ihren Ruf e<strong>in</strong>er herausragenden<br />
pädagogischen Autorität <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derund<br />
Jugendarbeit. Franz Pandion schrieb<br />
<strong>in</strong> der Zeitschrift „Musikerziehung“ vom<br />
September 1951: „In Erstaunen gerät man<br />
aber bei der K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>ggruppe und beim<br />
Streichorchester. Frau Klimesch nimmt<br />
die Jugend ernst und die Jugend dankt<br />
mit Leistungen, die <strong>in</strong> diesen Altersstufen<br />
noch selten beobachtet werden konnten.“<br />
E<strong>in</strong> schwerer Unfall bereits <strong>in</strong> jungen<br />
<strong>Jahre</strong>n, 1936, mit all se<strong>in</strong>en Spätfolgen<br />
beh<strong>in</strong>derte e<strong>in</strong>e glatte und schnelle Karriere<br />
der begabten Frau. Dennoch setzte<br />
Die niederösterreichische Viol<strong>in</strong>pädagog<strong>in</strong> Grete Biedermann.<br />
sie sich dank ihres langen Lebens durch.<br />
Grete Biedermann verfasste 1961 „im Auftrage<br />
der Kommission <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong>s“ e<strong>in</strong>en Lehrplan <strong>für</strong><br />
Streichorchester und e<strong>in</strong>en <strong>für</strong> Viol<strong>in</strong>e.<br />
Abschriften liegen im Archiv des Musikschulmanagement.<br />
(Quelle: P. Erhart, Seite 375)<br />
1968, Musikerziehung mit ORFF-Instrumenten:<br />
Sem<strong>in</strong>are mit Inhalten der ORFF-<br />
Pädagogik führte die Kommission früh<br />
durch, erstmals 1967 und dann laufend<br />
und fast ohne Unterbrechung jährlich,<br />
1968 <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem NÖ<br />
Blasmusikverband im Bildungshaus<br />
St. Hippolyt <strong>in</strong> St. Pölten. Worum es bei<br />
den Sem<strong>in</strong>aren g<strong>in</strong>g: um die Handhabung<br />
der Instrumente und um grundlegende<br />
Erkenntnisse e<strong>in</strong>er zeitgemäßen Musikerziehung.<br />
„Der Musiklehrer ist Partner<br />
se<strong>in</strong>er Schüler. Erziehung durch Musik<br />
wird Erziehung zur Musik. Daher möge –<br />
vor allem <strong>in</strong> der Elementarstufe – vom<br />
Lied ausgegangen werden.“<br />
(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1968/69 Seite 18)<br />
1971, die dritte Auflage der Lehrpläne <strong>für</strong><br />
NÖ <strong>Musikschulen</strong> ersche<strong>in</strong>t<br />
Im Auftrag der Kommission erstellt von<br />
den ReferentInnen:<br />
Luise Bilek: <strong>für</strong> Viol<strong>in</strong>e, Viola, Violoncello,<br />
Kontrabass<br />
Erika Dichler-Sedlacek: <strong>für</strong> Klavier<br />
Karl Scheit: <strong>für</strong> Gitarre<br />
Hans Kneihs: <strong>für</strong> Blockflöte<br />
Walter Maurer: <strong>für</strong> Akkordeon<br />
Willibald Wltschek: <strong>für</strong> Blas<strong>in</strong>strumente<br />
und Schlagwerk<br />
Karol<strong>in</strong>e Sommer: <strong>für</strong> Zither<br />
Karl Hofer : <strong>für</strong> K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gen und Oberchor<br />
Das Heft der dritten Auflage liegt <strong>in</strong> gedruckter<br />
Version vor. Wann die erste und<br />
zweite Auflage der von der Kommission<br />
erstellten Lehrpläne erschienen,<br />
ist unbekannt. Der Lehrplan<br />
gliedert die Ausbildung <strong>in</strong><br />
drei Leistungsstufen. Der<br />
Übertritt erfolgt durch e<strong>in</strong>e<br />
Prüfung. Die Dauer der Stufen<br />
wird mit e<strong>in</strong>er durchschnittlichen<br />
Zeit von zwei <strong>Jahre</strong>n angegeben,<br />
zur Bewältigung des<br />
Lehrstoffes wird die Basis e<strong>in</strong>er<br />
E<strong>in</strong>zelwochenstunde (damit<br />
s<strong>in</strong>d wohl 50 M<strong>in</strong>uten geme<strong>in</strong>t)<br />
32
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
angenommen. Der Besuch e<strong>in</strong>es Ergänzungsfaches<br />
wird als „Gebot e<strong>in</strong>er zeitgemäßen<br />
Musikerziehung“ angesehen.<br />
(Quelle: Lehrplan 3. Auflage, Seite 1)<br />
1975 arbeitete Hofmann erneut an e<strong>in</strong>er<br />
Vere<strong>in</strong>heitlichung von Übertrittsprüfungen<br />
an <strong>Musikschulen</strong> und bat ReferentInnen<br />
und Kommissionsmitglieder schriftlich<br />
um ihre Vorschläge.<br />
1989, Arbeitstreffen <strong>für</strong> den ersten österreichischen<br />
Rahmenlehrplan. Im Schloss<br />
Zeillern trafen sich im August 1989 VertreterInnen<br />
aus ganz Österreich. Für <strong>Niederösterreich</strong><br />
waren e<strong>in</strong>geladen: Bijan Khadem-Missagh<br />
(Streicher), Helmut Göllner<br />
(Holzbläser), Klaus Zehetner (Holzbläser),<br />
Maria Theresia Köck (Holzbläser), Willibald<br />
Wltschek (Blechbläser), Erika Dichler-Sedlacek<br />
(Tasten<strong>in</strong>strumente), Walter<br />
Maurer (Tasten<strong>in</strong>strumente), Helene<br />
Wiesbauer (Zupf<strong>in</strong>strumente), Karl Scheit<br />
(Zupf<strong>in</strong>strumente), Eugenia Kanthon<br />
(Zupf<strong>in</strong>strumente), Olga Hofmann (Gesang),<br />
Irmgard Blazej (Musikalische Früherziehung),<br />
Ulrike Hofmann (Musikgeschichte).<br />
(Quelle: M. Hahn, Seite 291)<br />
KOMU-Lehrpläne:<br />
Die österreichweit<br />
geltenden<br />
Lehrpläne der Konferenz<br />
der österreichischen<br />
Musikschulwerke<br />
lösten<br />
die Bundesländer-<br />
Lehrpläne ab. 1994<br />
erschien der erste<br />
KOMU-Lehrplan,<br />
2007 der zweite. Der Lehrplan von 2007<br />
gilt bis heute und war <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zwei <strong>Jahre</strong><br />
dauernden Prozess von über 2500 LehrerInnen<br />
aus ganz Österreich und Südtirol<br />
geme<strong>in</strong>sam entwickelt worden. 2017 ersche<strong>in</strong>t<br />
der neue Detaillehrplan <strong>für</strong> das<br />
Unterrichtsfach „Komposition“.<br />
Prüfungsordnung: Der neue KOMU Lehrplan<br />
wurde zum Anlass genommen, <strong>in</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong> ab 2006 geme<strong>in</strong>sam mit<br />
MusikschulleiterInnen und VertreterInnen<br />
Fachgruppen e<strong>in</strong>e landesweite Rahmenprüfungsordnung<br />
zu erstellen, die<br />
2007 erstmals von 30 <strong>Musikschulen</strong> angewendet<br />
wurde. Nach der e<strong>in</strong>jährigen<br />
Pilotphase 2007/08 konnten alle <strong>Musikschulen</strong><br />
die landesweit e<strong>in</strong>heitliche Prüfungsordnung<br />
an niederösterreichischen<br />
<strong>Musikschulen</strong> auf freiwilliger Basis annehmen.<br />
Neben e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>in</strong><br />
der Umsetzung von Prüfungen erfolgte<br />
damit auch e<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition des musikalischen<br />
Niveaus bei den Übertritten <strong>in</strong><br />
höhere Leistungs stufen. 2015/16 erfolgte<br />
e<strong>in</strong>e Überarbeitung der Prüfungsordnung<br />
durch das Musikschulmanagement.<br />
Bislang haben 70 % der niederösterreichischen<br />
<strong>Musikschulen</strong> diese Prüfungsordnung<br />
angenommen.<br />
Organisationstatute<br />
Im Statut der 1957/58 gegründeten Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
der NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />
wurde die Kommission als e<strong>in</strong> von den<br />
<strong>Musikschulen</strong> nom<strong>in</strong>iertes und von Land<br />
und Bund anerkanntes Gremium bezeichnet,<br />
das die <strong>Musikschulen</strong> unter Wahrung<br />
ihrer Selbstständigkeit betreuen und fördern<br />
sollte. Die Namen Walter Hofmann,<br />
Karl Hofer, und Franz Pandion, Baden<br />
wurden im Statut eigens angeführt.<br />
E<strong>in</strong>e Überarbeitung des Statuts 1970 ist<br />
zwar nachzulesen, das Statut selbst liegt<br />
nicht vor.<br />
1974 erfolgt wieder e<strong>in</strong>e Neufassung des<br />
Statuts, diese liegt vor. Weitere Neufassungen<br />
des Statuts bis zum ersten Musikschulgesetz<br />
erfolgten 1976 und 1985 und<br />
s<strong>in</strong>d erhalten.<br />
In den wechselnden Statuten der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
ist die Funktion der Kommission<br />
festgeschrieben. 1974 wird die<br />
Leitung, Betreuung und Überwachung<br />
der NÖ <strong>Musikschulen</strong> ausdrücklich im<br />
E<strong>in</strong>vernehmen mit dem Fach<strong>in</strong>spektor <strong>für</strong><br />
Musik beim Landesschulrat <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
formuliert, und ab 1976 auch im<br />
E<strong>in</strong>vernehmen mit dem Kulturamt der NÖ<br />
Landesregierung, ab 1985 wird nur noch<br />
das E<strong>in</strong>vernehmen mit der Kulturabteilung<br />
angeführt.<br />
Ab dem NÖ Musikschulgesetz 2000 ist das<br />
Organisationsstatut verpflichtender Bestandteil<br />
e<strong>in</strong>er Musikschule. 2000 wird e<strong>in</strong><br />
Muster als Vorlage entwickelt, das seit<br />
2017 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Fassung vorliegt. Da<br />
<strong>Niederösterreich</strong> ke<strong>in</strong> Landesmusikschulwesen<br />
ist, muss jede e<strong>in</strong>zelne Musikschule<br />
ihr Statut beschließen, welches dann<br />
von der NÖ Landesregierung genehmigt<br />
wird. Für die <strong>Musikschulen</strong>, die das Öffentlichkeitsrecht<br />
erlangen möchten,<br />
steht 2008 und zuletzt 2015 e<strong>in</strong>e vom<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> Unterricht, Kunst<br />
und Kultur bzw. vom Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
<strong>für</strong> Bildung herausgegebene Statutvorlage<br />
zur Verfügung, die übernommen<br />
werden kann.<br />
(Quelle: M. Hahn, Seite 281)<br />
1979<br />
Die Konferenz der österreichischen Musikschulwerke<br />
(KOMU) entsteht<br />
Konstituierende Sitzung der KOMU am 21. September 1979 <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z. Sechs<br />
<strong>Jahre</strong> davor, 1973, Gründung der Europäischen Musikschulunion (EMU).<br />
1978, auf Initiative Hofmanns, Generalversammlung der EMU im St. Pöltner<br />
Hippolythaus. Das „Recht der K<strong>in</strong>der auf Musik“ wurde formuliert.<br />
(Quelle: M. Hahn, Seite 288)<br />
Walter Hofmann geht als Leiter der Musikschule St. Pölten <strong>in</strong><br />
Ruhestand. Er hat weiterh<strong>in</strong> die Kommissionsleitung <strong>in</strong>ne.<br />
Das Sommersem<strong>in</strong>ar, seit 1970 <strong>in</strong> der NÖ Landesberufsschule Lilienfeld,<br />
muss <strong>in</strong>s Landesbildungsheim Norbert<strong>in</strong>um nach Tullnerbach<br />
übersiedeln. Im April f<strong>in</strong>det erstmals e<strong>in</strong> Volksmusikwettbewerb des<br />
NÖ Musikschulwerks statt.<br />
(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1978/79)<br />
1980<br />
Karl Hofer scheidet aus der Kommission aus<br />
Gesundheitliche Gründe zw<strong>in</strong>gen Karl Hofer mit 81 <strong>Jahre</strong>n zum Rückzug.<br />
Grete Wippel, Leiter<strong>in</strong> der Musikschule Pottschach, wird se<strong>in</strong>e<br />
Nachfolger<strong>in</strong>.<br />
33
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
1986<br />
St. Pölten wird Landeshauptstadt<br />
Mit Landtagsbeschluss vom 10. Juli 1986 wird St. Pölten Landeshauptstadt.<br />
Ab 1997 ist St. Pölten nach der Errichtung des Landhausviertels<br />
und der Übersiedlung der Landesbehörden Sitz der niederösterreichischen<br />
Landesregierung.<br />
Die Preisträgerkonzerte der Landeswettbewerbe werden <strong>in</strong> die Regionen<br />
verlegt. 1981 Preisträgerkonzert im Kongresshaus Baden (heute<br />
Cas<strong>in</strong>o Baden).<br />
1983<br />
Das NÖ Musikschulwesen feiert 30 <strong>Jahre</strong><br />
Die Festschrift trägt den Titel „30 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk 1953/1983“.<br />
Die politisch Verantwortlichen zu der Zeit s<strong>in</strong>d Landeshauptmann<br />
Siegfried Ludwig, LH-Stellvertreter und F<strong>in</strong>anzreferent Erw<strong>in</strong> Pröll,<br />
LH-Stellvertreter mit Zuständigkeitsbereich Kultur Leopold Grünzweig.<br />
Musikreferent im Amt der NÖ Landesregierung ist Alfred Willander.<br />
Erw<strong>in</strong> Pröll schreibt im Vorwort der Festschrift, gerichtet an die <strong>Musikschulen</strong>:<br />
„Sie betreiben Ortsbildverschönerung nach Noten!“<br />
Es bestehen 115 <strong>Musikschulen</strong> mit 81 Filialschulen, 32.000 SchülerInnen<br />
und 1.762 Lehrenden.<br />
Die Kommission besteht aus folgenden Mitgliedern:<br />
Margarethe Moschner (Wiener Neustadt) wird anstelle der verstorbenen<br />
Grete Wippel <strong>in</strong> die Kommission bestellt und Wilhelm Rössler<br />
(Kirchberg an der Pielach) wird als sechstes Mitglied aufgenommen.<br />
Walter Hofmann (Leitung)<br />
Maria Spetlik<br />
Margarethe Moschner<br />
Hermann Reiter<br />
Karl He<strong>in</strong>reichsberger<br />
Wilhelm Rössler<br />
(Quelle: Festschrift „30 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk“)<br />
1984<br />
Memorandum der Kommission an das Kulturamt<br />
der NÖ Landesregierung<br />
Der Bedarf nach e<strong>in</strong>er gesetzlichen Lösung drängte. Die Kommission<br />
legte 1983 e<strong>in</strong>en Entwurf zur E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Landesmusikschulwerks<br />
<strong>in</strong> NÖ vor und schrieb am 25. November 1984 an das Kulturamt:<br />
„Nach dreißigjährigem Zuwarten, Vertrösten und ‚Fortwurschteln‘<br />
kann die Kommission die Verantwortung<br />
<strong>für</strong> die NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />
auf Dauer nicht mehr tragen und<br />
sieht sich genötigt, die Öffentlichkeit<br />
mit diesem Mißstand vertraut<br />
zu machen.“ Unterschrieben<br />
von Hofmann, Spetlik, He<strong>in</strong>reichsberger,<br />
Moschner, Reiter<br />
und Rössler.<br />
Im <strong>Jahre</strong>sbericht 1983/84 ersche<strong>in</strong>t<br />
der Leitartikel „NÖ MU-<br />
SIKSCHULGESETZ – wann?“<br />
(Quelle: Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>, Brief vom 25.11.1984)<br />
1987<br />
Initiative niederösterreichischer MusikschullehrerInnen<br />
Am 27. April 1987 erreicht e<strong>in</strong> Brief alle <strong>Musikschulen</strong> mit der E<strong>in</strong>ladung<br />
zu e<strong>in</strong>em Austausch und Treffen. Absender des Briefes ist e<strong>in</strong>e<br />
Gruppe Musikschullehrender, die sich als „Initiative niederösterreichischer<br />
MusikschullehrerInnen“ konstituieren und bis 2003 bestehen<br />
bleiben wird.<br />
Auslöser war e<strong>in</strong>e flächendeckende Kontrolle der Sozialversicherungsanstalt<br />
und der F<strong>in</strong>anzämter bei den ohne Vertrag arbeitenden MusikschullehrerInnen<br />
und die fehlende Aussicht auf e<strong>in</strong> Musikschulgesetz.<br />
In der Folge bildet sich auch e<strong>in</strong>e „Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der hauptberuflichen<br />
MusikschulleiterInnen“.<br />
(Quelle: Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Erste Förderrichtl<strong>in</strong>ien<br />
Am 4. Juni 1987 beschließt die NÖ Landesregierung „Richtl<strong>in</strong>ien über die<br />
Förderung der <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>“. Als erste schriftliche<br />
Grundlage <strong>für</strong> die Berechnung der Förderung im NÖ Musikschulwesen<br />
s<strong>in</strong>d sie wenig nachhaltig und lösen heftige Reaktionen aus.<br />
Im Herbst 1987 stellt der Oberste Gerichtshof anlässlich e<strong>in</strong>er Klage <strong>in</strong><br />
Amstetten fest, dass die <strong>für</strong> VertragslehrerInnen des Bundes geltenden<br />
Rechtsvorschriften auch <strong>für</strong> MusikschullehrerInnen anzuwenden s<strong>in</strong>d.<br />
Die Forderungen nach e<strong>in</strong>em Musikschul- und Dienstrechtsgesetz <strong>für</strong><br />
die <strong>Musikschulen</strong> werden immer lauter.<br />
Georg Schmitz, der Leiter der Kulturabteilung<br />
im Amt der NÖ Landesregierung,<br />
beruft e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe e<strong>in</strong>, die<br />
bis zum Frühjahr 1989 nahezu monatlich<br />
tagt. Die Kommission kalkuliert<br />
mehrere Kostenvarianten <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Neuordnung<br />
des Musikschulwesens, wenn<br />
die LehrerInnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Angestelltenverhältnis<br />
übernommen würden.<br />
KURIER, Juni 1987<br />
(Quelle: M. Hahn, Seiten 298-299, Seite A22; Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Tod von Walter Hofmann<br />
Am 20. Oktober 1987 verstirbt Walter<br />
Hofmann im Alter von 80 <strong>Jahre</strong>n. Bis zuletzt,<br />
über vierunddreißig <strong>Jahre</strong> lang, war er im<br />
Dienste der NÖ <strong>Musikschulen</strong> tätig gewesen.<br />
Mit 1. September 1987 erhielt das NÖ Musikschulwerk<br />
mit Unterstützung der Statutarstadt<br />
Wiener Neustadt und der Förderung<br />
durch die NÖ Landesregierung e<strong>in</strong> Büro und<br />
e<strong>in</strong> Sekretariat <strong>in</strong> der Herzog-Leopold-Straße<br />
17 <strong>in</strong> Wiener Neustadt (ab 1996 <strong>in</strong> der Grazer Straße 96a). Die Büroleitung<br />
hat bis zur Büroauflösung im Jahr 2002 Dorit Soltiz <strong>in</strong>ne. Die<br />
Geschäftsführung des NÖ Musikschulwerks wurde bereits im Mai 1987<br />
Alfred Willander über tragen, dem zuständigen Beamten <strong>für</strong> Musik <strong>in</strong><br />
der Kulturabteilung im Amt der NÖ Landesregierung.<br />
(Quelle: M. Hahn, Seite 292, „40 <strong>Jahre</strong> NMW“ Mitteilungsblatt 5/1993, Seite 17)<br />
34
Die Initiative niederösterreichischer MusikschullehrerInnen<br />
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Mit e<strong>in</strong>em Brief an alle <strong>Musikschulen</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s<br />
beg<strong>in</strong>nt im April 1987 die<br />
etwa 15 <strong>Jahre</strong> dauernde Geschichte der<br />
Initiative niederösterreichischer MusikschullehrerInnen.<br />
Ausgelöst wurde diese<br />
neue Plattform im NÖ Musikschulwesen<br />
durch die Überprüfungen der <strong>Musikschulen</strong><br />
durch die F<strong>in</strong>anzbehörden und die<br />
Sozialversicherung. Die Mehrheit der<br />
Lehrenden arbeitete ohne Verträge. E<strong>in</strong>e<br />
Gruppe von MusikschullehrerInnen aus<br />
Krems und Tulln schloss sich zusammen<br />
mit dem Ziel, die prekäre Lage der Musikschullehrenden<br />
publik zu machen.<br />
Rasch etablierte sich die Initiative als<br />
ernstzunehmende Organisation, die sich<br />
1988 als Vere<strong>in</strong> konstituierte, etwa 300<br />
Mitglieder zählte und sich mit Konzepten,<br />
Analysen und Publikationen (u. a. mit der<br />
Zeitung „Walzertraum“) bis 2003 <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung des NÖ Musikschulwesens<br />
stark machte. E<strong>in</strong> Arbeitskreis hauptberuflicher<br />
MusikschulleiterInnen wurde als<br />
weitere Interessensgeme<strong>in</strong>schaft aktiv.<br />
Am 20. Juni 1987 fand e<strong>in</strong> erstes landesweites<br />
Treffen <strong>in</strong> St. Pölten statt. E<strong>in</strong>e Resolution<br />
betreffend die soeben beschlossenen<br />
Förderrichtl<strong>in</strong>ien mit 400 Unterschriften<br />
aus 50 <strong>Musikschulen</strong> wurde am<br />
12. November 1987 Landeshauptmann<br />
Siegfried Ludwig übergeben. Die Initiative<br />
wie auch MusikschulleiterInnen wurden<br />
daraufh<strong>in</strong> <strong>in</strong> die damals beg<strong>in</strong>nenden<br />
Gespräche über den Entwurf e<strong>in</strong>es NÖ<br />
Musikschulgesetzes e<strong>in</strong>gebunden.<br />
Die Initiative verfolgte die L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>es Landesmusikschulwesens,<br />
legte Entwürfe<br />
vor und <strong>in</strong>formierte mittels <strong>in</strong>tensiver Medienarbeit<br />
sowohl die Musikschulöffentlichkeit<br />
als auch die breite Öffentlichkeit<br />
über das Thema <strong>Musikschulen</strong>. Das R<strong>in</strong>gen<br />
um e<strong>in</strong> erstes NÖ Musikschulgesetz<br />
fand kurz vor dem Gesetzesbeschluss im<br />
Juni 1989 mit e<strong>in</strong>em „Trauermarsch“ zum<br />
NÖ Landhaus <strong>in</strong> der Wiener Herrengasse<br />
se<strong>in</strong>en Höhepunkt.<br />
Auch während der zweiten Phase der<br />
Gesetzeswerdung bis 2000 waren die<br />
Personen aus dem Kreis der Initiative an<br />
den Gesprächen beteiligt.<br />
Von November 1998 bis April 2003 gab<br />
die Initiative 53 Ausgaben der Informationsbroschüre<br />
„Walzertraum“ heraus (Redaktion<br />
Elisabeth Deutsch; Illustrationen<br />
Mart<strong>in</strong>a Schneider) und versandte diese<br />
an alle <strong>Musikschulen</strong> und Mitglieder. Ab<br />
1991 veranstaltete die Initiative über<br />
mehrere <strong>Jahre</strong> regelmäßig das Konzertformat<br />
„Musikschule live – NÖ <strong>Musikschulen</strong>sembles<br />
stellen sich vor“ und wanderte<br />
damit durch die Regionen.<br />
Die Initiative niederösterreichischer<br />
MusikschullehrerInnen f<strong>in</strong>anzierte<br />
ihre Tätigkeiten und Aufwände<br />
über Mitgliedsbeiträge und<br />
erhielt Förderungen vom Bundeskanzleramt<br />
(unter dem Titel „Musikschul<strong>in</strong>formation<br />
von gesamtösterreichischem<br />
Interesse“), von<br />
der NÖ Landesregierung und von<br />
der Hochschülerschaft der damaligen<br />
Musikhochschule Wien (die<br />
zudem ihr Büro <strong>für</strong> die Produktion<br />
des „Walzertraums“ zur Verfügung<br />
stellte). Im Jahr 1992 verfügte die<br />
Initiative über e<strong>in</strong> Budget von ATS 92.000<br />
(knapp EUR 7.000).<br />
Der erste Vorstand der Initiative wurde<br />
gebildet von:<br />
Elisabeth Deutsch, Obfrau (Tulln); Reg<strong>in</strong>a<br />
Stummer, Obfrau-Stv. (Krems); Manfred<br />
Stummer, Kassier (Krems); Erw<strong>in</strong> Siroky,<br />
Kassier-Stv. (Ternitz); Marianne Kubaczek,<br />
1. Schriftführer<strong>in</strong> (Klosterneuburg);<br />
Mart<strong>in</strong>a Schneider, 2. Schriftführer<strong>in</strong><br />
(Strasshof); Peter Rauscher (Krems),<br />
Rechnungs prüfer.<br />
Elisabeth Deutsch war bis 1993 Obfrau<br />
(Leiter<strong>in</strong> der MS Tulln von 1990 bis 2004,<br />
Lehrer<strong>in</strong> bis 2010, seit 2010 Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong>), gefolgt<br />
von Manfred Stummer (bis heute Lehrer<br />
an der MS Krems), Mart<strong>in</strong>a Schneider<br />
(heute Leiter<strong>in</strong> der MS Wien 5) und Marianne<br />
Kubaczek (bis 2016 Lehrer<strong>in</strong> an der<br />
MS Klosterneuburg).<br />
Die Vorstandsgruppe der Initiative NÖ MusikschullehrerInnen 1988,<br />
mit Gästen aus dem Arbeitskreis hauptberuflicher MusikschulleiterInnen:<br />
v.l.n.r. Ernst Gersthofer, Erw<strong>in</strong> Siroky, Peter Rauscher,<br />
Reg<strong>in</strong>a Stummer, Elisabeth Deutsch, Mart<strong>in</strong>a Schneider, Manfred<br />
Stummer, Ingrid Wagner. © NÖN Tulln<br />
Marianne Kubaczek entwickelte mehrere,<br />
auch österreichweite Forschungsprojekte,<br />
die publiziert wurden: Arbeitsplatz<br />
Musikschule, Das andere Musikland<br />
Österreich – Musizieren lernen <strong>in</strong> den<br />
Regionen, Forum Musikschule – Zum gegenwärtigen<br />
Stand des Öffentlichkeitsrechts<br />
an <strong>Musikschulen</strong>, Forum Musikschule<br />
2 – Elementares Musizieren<br />
an der Musikschule.<br />
Die Vere<strong>in</strong>stätigkeit wurde kurz<br />
nach E<strong>in</strong>führung des NÖ Musikschulgesetzes<br />
2000 reduziert<br />
und 2003 e<strong>in</strong>gestellt.<br />
(Quelle: Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Die Initiative bei Landeshauptmann<br />
Ludwig, Mai 1989. © NLK<br />
Ausgaben der Zeitung „Walzertraum“<br />
Nr. 2/1990, Nr. 37/1999 und Nr. 46/2001.<br />
35
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
1988<br />
Das NÖ Musikschulwesen feiert 35 <strong>Jahre</strong><br />
In den Stadtsälen f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Jubiläumskonzert statt, das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
wird von Johannes R. Libal dirigiert. Die Musikschule<br />
Pr<strong>in</strong>zersdorf lädt zu e<strong>in</strong>em Gedächtniskonzert <strong>für</strong> Walter Hofmann e<strong>in</strong>.<br />
Es bestehen 51 <strong>Musikschulen</strong> (davon fünf Geme<strong>in</strong>deverbände) mit 102<br />
Filialschulen und 32.000 SchülerInnen. Daten über die Lehrenden werden<br />
wegen anhaltender Kritik von außen nicht mehr veröffentlicht.<br />
Die Besetzung der Kommission ändert sich neuerlich:<br />
Hermann Reiter<br />
(Vorsitzender der Kommission,<br />
NÖ-Nord, 23 <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Wilhelm Rössler<br />
(NÖ-Mitte, 27 <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Margarethe Moschner (NÖ-Süd, 34 <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Karl Hofstötter<br />
(NÖ-Ost, 24 <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Karl He<strong>in</strong>reichsberger (NÖ-West, 23 <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Das ehemalige Renaissanceschloss Zeillern wird 1988 renoviert und e<strong>in</strong><br />
Schulungszentrum <strong>für</strong> Musik.<br />
Maria Spetlik (NÖ-Ost) scheidet aus der Kommission aus und wird<br />
geehrt und bedankt. Alfred Willander als Vertreter der Kulturabteilung<br />
der NÖ Landesregierung wohnt den Sitzungen der Kommission bei.<br />
(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1987/88, mit „Bericht 35 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk“,<br />
Seite 9)<br />
Eröffnung Schloss Zeillern am 23. Juli 1988 durch Landeshauptmann Siegfried<br />
Ludwig. © NLK<br />
„Noch vor der offiziellen Eröffnung dieses Jahrhundertprojekts <strong>in</strong> der<br />
Marktgeme<strong>in</strong>de Zeillern zog am Montag, dem 4. Juli 1988, das NÖ.<br />
Musikschulwerk zunächst mit se<strong>in</strong>em Sommer-Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> die soeben<br />
fertiggestellten Räumlichkeiten e<strong>in</strong> und testete somit die Brauchbarkeit<br />
des, als musisches Schulungszentrum im Lande <strong>Niederösterreich</strong><br />
gedachten, 40-Millionen [Schill<strong>in</strong>g]-Projekts.“<br />
(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1987/88, mit ‚Bericht 35 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk‘ Seiten<br />
3-4; <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> NÖ Blasmusikverband, Seite 25)<br />
Die Kommssion 1988 mit: v.l.n.r. Wilhelm Rössler, Alfred Willander, Karl<br />
Hofstötter, Karl He<strong>in</strong>reichsberger, Hermann Reiter, Erika Dichler-Sedlacek<br />
(als Gast), Maria Spetlik, Margarethe Moschner. © Familie Tschakert<br />
Eröffnung des Schulungszentrums Schloss Zeillern<br />
Am 4. Juli 1988 wird das musische Zentrum Schloss Zeillern durch LH<br />
Siegfried Ludwig eröffnet. Diesen Meilenste<strong>in</strong> der Blasmusik- und Musikschulgeschichte<br />
verdanken wir dem Bemühen von Josef Leeb, dem<br />
Gründungsobmann des NÖ Blasmusikverbandes. Bis heute f<strong>in</strong>den im<br />
Schloss Zeillern Fortbildungsangebote und bis 2011 auch der Landeswettbewerb<br />
prima la musica statt.<br />
1988 wird die J. M. Hauer Musikschule Wiener Neustadt zusätzlich Konservatorium<br />
(bis 2010), Margarethe Moschner dessen erste Leiter<strong>in</strong>,<br />
1992 von Raoul Herget bis heute nachgefolgt.<br />
1990<br />
Das erste NÖ Musikschulgesetz tritt <strong>in</strong> Kraft<br />
Am 21. Dezember 1989 beschloss der NÖ Landtag unter LH Siegfried<br />
Ludwig nach langem R<strong>in</strong>gen aller Beteiligten das erste NÖ Musikschulgesetz,<br />
am 1. Januar 1990 trat es <strong>in</strong> Kraft.<br />
Mit dem Gesetz wurde erstmals e<strong>in</strong>e Wochenstundenförderung etabliert.<br />
E<strong>in</strong>e Dienstvertragsstunde wurde mit ATS 5.000, e<strong>in</strong>e Werkvertragsstunde<br />
mit ATS 2.000 gefördert. Das Dienstrecht <strong>für</strong> die MusikschullehrerInnen<br />
wurde mit e<strong>in</strong>er Änderung im NÖ Geme<strong>in</strong>de-Vertragsbedienstetengesetz<br />
(GVBG) im § 46 verankert.<br />
Das Gesetz war <strong>in</strong> Bezug auf das Dienstrecht und die damit verbundenen<br />
Förderungen e<strong>in</strong> Kompromiss. Zudem führte e<strong>in</strong> fehlender Raumplan<br />
zur Gründung vieler, oft kle<strong>in</strong>er <strong>Musikschulen</strong>, was im Jahr 1996 zu<br />
e<strong>in</strong>er Deckelung der Förderung führte.<br />
1992 übergibt<br />
Margarethe Moschner<br />
die Leitung der J.M.<br />
Hauer-Musikschule<br />
und des -Konservatoriums<br />
an Raoul<br />
Herget.<br />
© MS Wr. Neustadt<br />
Pressekonferenz von<br />
Landeshauptmann<br />
Siegfried Ludwig am<br />
9. Mai 1989. © NLK<br />
36
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
1991<br />
NÖ Musikschulwerk und pädagogischer Beirat<br />
Mit Inkrafttreten des NÖ Musikschulgesetzes<br />
musste auch die lose Organisationsform der<br />
Kommission und der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft auf<br />
neue Füße gestellt werden. E<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>sgründung<br />
NÖ Musikschulwerk bot sich als<br />
gang barer Weg an.<br />
Am 26. Januar 1991 hielt die Kommission ihre<br />
letzte Sitzung ab. Am 24. April 1991 fand auf der<br />
Schallaburg die Konstituierung des neuen Vere<strong>in</strong>es<br />
statt. Der Vere<strong>in</strong> NÖ Musikschulwerk wurde<br />
als Interessensgeme<strong>in</strong>schaft der Schulerhalter<br />
gegründet, wobei die Mitgliedschaft freiwillig war. Als Nachfolge<br />
der Kommission wurde e<strong>in</strong> pädagogischer Beirat e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
1991 waren 133 von 153 Musikschulerhaltern dem Vere<strong>in</strong> beigetreten.<br />
Der Gründungsvorstand bestand aus:<br />
Obmann: Bgm. LAbg. August Bre<strong>in</strong>iger aus Baden<br />
Obmann-Stv.: Vizebgm. Stadtrat Peter Wittmann aus Wiener Neustadt<br />
Kassier: LAbg. Ewald Wagner aus Stockerau<br />
Kassier-Stv.: Bgm. Josef Maier aus Waidhofen/Thaya<br />
Schriftführer: Bgm. Erich Vetter aus Waidhofen/Ybbs<br />
Schriftführer-Stv.: Stadtrat Siegfried Nasko aus St. Pölten<br />
E<strong>in</strong> „Mitteilungsblatt“ ersetzte den bisherigen <strong>Jahre</strong>sbericht und wurde<br />
auch Forum <strong>für</strong> fachliche Beiträge. Mit se<strong>in</strong>em neuen Logo und der<br />
Farbe p<strong>in</strong>k s<strong>in</strong>d die Drucksorten des „NMW“ allen Nutzern noch heute<br />
lebendig <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung.<br />
Pädagogischer Beirat im NÖ Musikschulwerk – 1991 bis 2004<br />
Der pädagogische Beirat war e<strong>in</strong> Gremium<br />
<strong>in</strong>nerhalb des Vere<strong>in</strong>s der Schulerhalter<br />
„NÖ Musikschulwerk“. Er sollte unabhängig<br />
von den Schulerhaltern pädagogische<br />
Bereiche koord<strong>in</strong>ieren und vorantreiben.<br />
Den fünf Mitgliedern des pädagogischen<br />
Beirats wurden fünf StellvertreterInnen<br />
zur Seite gestellt, sie wurden weiterh<strong>in</strong><br />
von den MusikschulleiterInnen gewählt<br />
und fünf Musikschulregionen zugeordnet.<br />
Am 21. September 1991 wurden bei der<br />
Gesamtleitertagung folgende Personen <strong>in</strong><br />
den ersten pädagogischen Beirat berufen:<br />
NÖ-West:<br />
Wolfgang Sobotka (MS Waidhofen/Ybbs)<br />
Stv. Georg Mayer (MS Bl<strong>in</strong>denmarkt)<br />
NÖ-Mitte:<br />
Viktor Mayerhofer (MS St. Pölten)<br />
Stv. Elisabeth Deutsch (MS Tulln)<br />
NÖ-Nord:<br />
Johann Edl<strong>in</strong>ger (MS Eggenburg)<br />
Stv. Heidemarie Brunner (MS Weitra)<br />
NÖ-Ost:<br />
Karl Hofstötter (MS Mannersdorf), Vorsitz<br />
Stv. Rudolf Rohrer (MS Stockerau)<br />
NÖ-Süd:<br />
Margarethe Moschner (Konservatorium<br />
Wiener Neustadt), Stv. Vorsitz<br />
Stv. Adolf W<strong>in</strong>kler (MS Perchtoldsdorf)<br />
Bei der Sitzung wurden Hermann Reiter,<br />
Wilhelm Rössler und Karl He<strong>in</strong>reichsberger<br />
als ehemalige Kommissionsmitglieder<br />
verabschiedet.<br />
© Volkskultur NÖ<br />
Ab 1992 wurde Wolfgang Sobotka Vorsitzender<br />
des pädagogischen Beirats, den<br />
Mitgliedern wurden nicht nur bestimmte<br />
Funktionen, sondern auch Aufgaben<br />
übertragen:<br />
Wolfgang Sobotka: Aus- und Fortbildungskurse,<br />
Wettbewerbe<br />
Viktor Mayerhofer: Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong>, Kontaktperson<br />
NÖ Blasmusikverband, Wettbewerbe<br />
Johann Edl<strong>in</strong>ger: Kontaktperson NÖ Blasmusikverband,<br />
Berater Geme<strong>in</strong>deverbände,<br />
Wettbewerbe<br />
Karl Hofstötter: Dienstrechtliche Fragen,<br />
Wettbewerbe<br />
Margarethe Moschner: KOMU, Wettbewerbe<br />
Die Planung der Weiterbildungen waren die Agenda<br />
von Wolfgang Sobotka, mit e<strong>in</strong>em jährlichen<br />
Kalendarium bewarb man diese.<br />
Der pädagogische Beirat war von Beg<strong>in</strong>n<br />
an damit beschäftigt, die Novellierung<br />
des wenig erfolgreichen ersten NÖ Musikschulgesetzes<br />
voranzutreiben.<br />
1993, zum 40-Jahr-Jubiläum des NÖ<br />
Musikschulwerks, veröffentlicht Wolfgang<br />
Sobotka neun Punkte, die die zentralen<br />
Problemfelder behandeln und schlussendlich<br />
die Basis <strong>für</strong> das neue Musikschulgesetz<br />
werden sollten.<br />
1. Raumordnungsvorgaben seitens des<br />
Landes<br />
2. Rahmenvorgaben zur Strukturierung<br />
e<strong>in</strong>er Musikschule seitens des Landes<br />
3. Präzise Def<strong>in</strong>ition der Ziele der Musikschulausbildung<br />
4. Abstecken der Zusammenarbeit mit<br />
den allgeme<strong>in</strong>bildenden Pflicht- und<br />
höheren Schulen<br />
37
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
5. Ausbau der Schnittstellen zu den Musikhochschulen<br />
und Konservatorien<br />
6. Klares Anforderungsprofil <strong>für</strong> MusikschullehrerInnen<br />
und Arbeitsplatzbeschreibung<br />
7. Dienstpostenpläne, die den Qualifikationen<br />
der LehrerInnen Rechnung tragen<br />
8. Neues und adäquateres Dienstrecht <strong>für</strong><br />
MusikschullehrerInnen<br />
9. Abstimmung der Förderung auf steigende<br />
Dienstjahre, Streichung der Förderung<br />
von Werkverträgen, mit dem Land<br />
abgestimmte Stundenkont<strong>in</strong>gente<br />
Insbesondere die besoldungsmäßige Anerkennung<br />
und das künstlerisch-pädagogische<br />
Berufsbild der Fachkraft „MusikschullehrerIn“<br />
waren se<strong>in</strong>er Überzeugung<br />
nach die Quelle jeder Qualität. „Musikschullehrer<br />
zu se<strong>in</strong> heißt, e<strong>in</strong>e vier-, e<strong>in</strong>e<br />
sechs-, ja manchmal e<strong>in</strong>e achtjährige<br />
Ausbildung h<strong>in</strong>ter sich zu haben“, schrieb<br />
Wolfang Sobotka 1993.<br />
Gesamtleiterausschuss<br />
2001- 2004<br />
Von 2001 bis zur Auflösung des ab 2000 umbenannten<br />
Vere<strong>in</strong>s „Musikschulmanagement<br />
NÖ“ im Jahr 2004 (8. Juni 2004) wurde<br />
der pädagogische Beirat als „Gesamtleiterausschuss“<br />
weitergeführt. Sechs statt<br />
bisher fünf „Regionalleitertagungen“, der<br />
Zusammenschluss der MusikschulleiterInnen<br />
e<strong>in</strong>er Region, wählten aus ihrer Mitte<br />
e<strong>in</strong>e/n RegionalvertreterIn und StellvertreterIn,<br />
alle RegionalvertreterInnen bildeten<br />
den Gesamtleiterausschuss.<br />
Mitglieder des Gesamtleiterausschusses<br />
bis 2004:<br />
Mostviertel: Walter Reitbauer (Waidhofen/Ybbs)<br />
Waldviertel: Heidemarie Brunner (Weitra),<br />
Christian Blahous (Horn),<br />
Stv. Krzysztof Brzez<strong>in</strong>ski (Groß Siegharts).<br />
NÖ Mitte: Alfred Kellner (Traismauer),<br />
Stv. Ariadne Basili Canetti<br />
NÖ Ost: Andreas Enne (Berndorf),<br />
Stv. Erw<strong>in</strong> Knopper<br />
NÖ Süd: Hedwig Monetti,<br />
Stv. Kar<strong>in</strong> Schrefl<br />
We<strong>in</strong>viertel: Franz Graf (Strasshof)<br />
Vorsitz, Stv. Adolf Vasicek<br />
• Stärkung und Unterstützung der Intentionen<br />
des niederösterreichischen Musikschulkonzeptes<br />
• Diskussion und <strong>in</strong>haltliche Vorbereitung<br />
der Themen des Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong> den<br />
Regionen<br />
• Schwerpunktsetzungen <strong>in</strong> den Regionen,<br />
die im Vorfeld <strong>in</strong> das Musikschulkonzept<br />
des Landes <strong>Niederösterreich</strong><br />
<strong>in</strong>tegriert se<strong>in</strong> müssen<br />
• Abstimmung und Information der Regionen<br />
untere<strong>in</strong>ander<br />
Sitzung NÖ Musikschulwerk 1992. Von li. n. re.:<br />
Peter Wittmann (Bürgermeister Wiener Neustadt),<br />
Margarethe Moschner, Johann Edl<strong>in</strong>ger, Dorit<br />
Soltiz, Siegfried Nasko (damals Stadtrat <strong>für</strong> Kultur<br />
St. Pölten), Viktor Mayerhofer, Alfred Willander.<br />
Dieser pädagogische Beirat leitete e<strong>in</strong>ige<br />
fachlich nachhaltige Entwicklungen e<strong>in</strong>,<br />
die heute noch Gültigkeit haben, wie zum<br />
Beispiel die Umstellung auf Wettbewerbsjurys<br />
ohne NÖ Lehrende, e<strong>in</strong> öffentliches<br />
Auswahlverfahren <strong>für</strong> die Dirigenten<br />
des Landesjugendorchesters, die<br />
Ausrichtung der Fortbildungssem<strong>in</strong>are<br />
auf UniversitätsabsolventInnen und die<br />
E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es <strong>Jahre</strong>skalenders <strong>für</strong> alle<br />
Lehrenden.<br />
RegionalsprecherInnen ab 2004<br />
In nahezu identer Besetzung wurde ab<br />
Oktober 2004 die neue Gremienstruktur<br />
der „RegionalsprecherInnen“ im Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> e<strong>in</strong>geleitet.<br />
Die sechs Regionen wurden weitergeführt.<br />
Ab Dezember 2004 trat das<br />
Gremium erstmals <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Funktionen<br />
zusammen.<br />
Region Mostviertel: Walter Reitbauer<br />
Region Waldviertel: Christian Blahous,<br />
Stv. Krzysztof Brzez<strong>in</strong>ksi<br />
Region NÖ Mitte: Alfred Kellner,<br />
Stv. Ariadne Basili-Canetti<br />
Region NÖ Ost: Andreas Enne,<br />
Stv. Erw<strong>in</strong> Knopper<br />
Region NÖ Süd: Hedwig Monetti,<br />
Stv. Kar<strong>in</strong> Aigner (eh. Schrefl)<br />
Region We<strong>in</strong>viertel: Franz Graf,<br />
Stv. Adolf Vasicek<br />
Im Jahr 2000 wurde die NÖ Musikschullandschaft<br />
durch das NÖ Musikschulgesetz<br />
2000 auf sechs Regionen erweitert.<br />
(Quelle: „40 <strong>Jahre</strong> NMW“ Mitteilungsblatt 5/1993,<br />
Seite 72; M. Hahn, Seite 292 ff.)<br />
Die RegionalsprecherInnen laden mehrmals<br />
im Jahr die LeiterInnen ihrer Region<br />
zu Treffen e<strong>in</strong>. Sie sollen <strong>in</strong>sbesondere folgende<br />
Ziele verfolgen:<br />
• Stärkung und Förderung von Diskussion<br />
und Erfahrungsaustausch der MusikschulleiterInnen<br />
<strong>in</strong> ihrer Region –<br />
„team teach<strong>in</strong>g“<br />
RegionalsprecherInnen und StellvertreterInnen<br />
bei e<strong>in</strong>er Klausur 2015 im Bildungshaus<br />
St. Hippolyt <strong>in</strong> St. Pölten.<br />
38
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Informationstag am 25. April 2007 <strong>für</strong><br />
die Region NÖ Mitte <strong>in</strong> Neulengbach.<br />
Ab 2001, mit E<strong>in</strong>führung des NÖ Musikschulgesetzes<br />
2000, lädt das Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> e<strong>in</strong>mal im<br />
Jahr zu Informationstagen <strong>in</strong> den Regionen<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Ab 2010 entschließt man sich, wieder Gesamtleitertagungen<br />
e<strong>in</strong>zuberufen. 2015<br />
fand die erste zweitägige Gesamtleitertagung<br />
mit <strong>in</strong>tensiven Arbeitskreisen und<br />
Themengruppen statt.<br />
© NLK Filzwieser<br />
Gesamtleitertagung am 12. und 13. November<br />
2015 <strong>in</strong> St. Pölten.<br />
Gesamtleitertagung 2016, LH Johanna Mikl-Leitner<br />
(damals LH-Stellvertreter<strong>in</strong>), mit Hans Grabner,<br />
Maria Rupf, Dorothea Draxler, Maria Jenner,<br />
Michaela Hahn, Viktor Mayerhofer.<br />
© NLK Filzwieser<br />
Mag. Wolfgang Sobotka. Am 5.1.1956 <strong>in</strong><br />
Waidhofen an der Ybbs geboren studierte<br />
Wolfgang Sobotka Geschichte an der Universität<br />
Wien, Musikpädagogik (Violoncello)<br />
an der damaligen Hochschule <strong>für</strong><br />
Musik und darstellende Kunst sowie Dirigieren<br />
am damaligen Bruckner-Konservatorium<br />
L<strong>in</strong>z. Ab 1972 war er bereits als<br />
Musikschullehrer tätig, ab 1976 auch als<br />
AHS-Lehrer und Stadtarchivar. Im Jahr<br />
1987 erhielt er e<strong>in</strong>en Lehrauftrag an der<br />
Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />
Kunst <strong>in</strong> Wien, e<strong>in</strong> Jahr später wurde er<br />
Musikschulleiter der Musikschule Waidhofen<br />
an der Ybbs. Ab dem Jahr 1992 war<br />
er Vorsitzender des pädagogischen Beirats<br />
im NÖ Musikschulwerk, von 2000 bis<br />
2016 Vorsitzender des Musikschulbeirats.<br />
Se<strong>in</strong>e Tätigkeiten als Lehrender übte er<br />
bis zu se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Landesregierung<br />
im Jahr 1998 aus.<br />
Ab dem Jahr 1982 war Sobotka <strong>in</strong> politischen<br />
Funktionen tätig, zunächst als Geme<strong>in</strong>derat,<br />
ab 1992 als Stadtrat <strong>für</strong> F<strong>in</strong>anzen<br />
und ab 1996 als Bürgermeister der<br />
Stadt Waidhofen an der Ybbs.<br />
Seit se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Landesregierung<br />
1998 war Sobotka Landesrat <strong>für</strong><br />
F<strong>in</strong>anzen, von 2009 bis 2016 war er auch<br />
Landeshauptmann-Stellvertreter. Weitere<br />
Ressorts <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Verantwortung waren<br />
Umwelt und Raumordnung sowie<br />
Wohnbau und Lebensqualität. Seit April<br />
2016 ist Wolfgang Sobotka Bundesm<strong>in</strong>ister<br />
<strong>für</strong> Inneres.<br />
Wolfgang Sobotka war maßgeblich an der<br />
Erstellung des NÖ Musikschulgesetzes<br />
2000 beteiligt.<br />
Er führte von Beg<strong>in</strong>n<br />
an den Vorsitz im Musikschulbeirat<br />
bis zu se<strong>in</strong>er<br />
Berufung als Innenm<strong>in</strong>ister<br />
im April 2016 und war<br />
damit tonangebend <strong>für</strong><br />
die Weiterentwicklung<br />
des Musikschulwesens.<br />
Ab dem Jahr 2014 war er<br />
als Regierungsmitglied<br />
<strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong> zuständig.<br />
Prof. Viktor Mayerhofer. 1948 <strong>in</strong><br />
Böheimkirchen geboren war Viktor<br />
Mayerhofer als K<strong>in</strong>d Klavierschüler von<br />
Walter Hofmann. Er erlernte und studierte<br />
an der damaligen Hochschule <strong>für</strong><br />
Musik und darstellende Kunst <strong>in</strong> Wien<br />
Violoncello und Klar<strong>in</strong>ette.<br />
1979 wurde er <strong>in</strong> Nachfolge von Walter<br />
Hofmann zum Leiter der Musikschule der<br />
Landeshauptstadt St. Pölten bestellt und<br />
hatte diese Funktion bis 2014 <strong>in</strong>ne. 1991<br />
bis 2001 war er <strong>für</strong> die Betreuung des<br />
Jugends<strong>in</strong>fonieorchesters zuständig. Im<br />
Jahr 1998 übernahm er den Vorsitz des<br />
pädagogischen Beirats von Wolfgang<br />
Sobotka und führte diese Funktion bis<br />
zum NÖ Musikschulgesetz 2000 aus, dann<br />
übergab er sie an Franz Graf, der sie bis<br />
zur Auflösung des Vere<strong>in</strong>s im Jahr 2004<br />
wahrnahm. Er ist seit dem Jahr 1998 auch<br />
Vertreter <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong> im Bundesfachbeirat<br />
Musik der Jugend und seit<br />
2000 beratendes Mitglied des Musikschulbeirats.<br />
39
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Das R<strong>in</strong>gen um die Musikschulgesetze – 1990 und 2000<br />
Bis 2000 sollte es dauern, bis <strong>für</strong> das NÖ<br />
Musikschulwesen e<strong>in</strong>e nachhaltige rechtliche<br />
Grundlage geschaffen wurde, die den<br />
Kostenfaktor Personal (dieser macht mehr<br />
als 90 Prozent der Gesamtkosten aus) e<strong>in</strong>er<br />
F<strong>in</strong>anzierungslösung zuführte. Was machte<br />
den Weg <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> schwieriger<br />
als <strong>in</strong> anderen Bundesländern?<br />
Schon die Kommission der ersten Generation<br />
– Hofmann, Pandion und Hofer –<br />
kämpfte von Tag e<strong>in</strong>s ihrer Tätigkeit an<br />
um Anstellungen hauptberuflicher MusikschullehrerInnen<br />
durch die Geme<strong>in</strong>den.<br />
Dies gelang nur teilweise.<br />
So entwickelte sich im größten Musikschulwesen<br />
Österreichs e<strong>in</strong>e immer größer<br />
werdende, ungleiche Mischung von<br />
haupt- und nebenberuflichen Lehrenden.<br />
1988 waren von 1<strong>60</strong>0 Lehrenden nur 181<br />
nach dem GVBG angestellt. Die restlichen<br />
hatten Werkverträge oder erhielten das<br />
Schulgeld monatlich von den Eltern ihrer<br />
SchülerInnen bar auf die Hand.<br />
Im Nachbarbundesland Oberösterreich<br />
wurde seit 1977 e<strong>in</strong> durch das Land gesteuertes<br />
Musikschulwesen ausgebaut –<br />
e<strong>in</strong> Vorbild, das niemand ignorieren konnte.<br />
Die Kommission legte schließlich 1983<br />
e<strong>in</strong>en Entwurf <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Landesmusikschulgesetz<br />
vor.<br />
1987 traten erstmals landesrechtliche<br />
Regelungen mit Förderrichtl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> Kraft.<br />
Die darauffolgende Dynamik seitens der<br />
Musikschullehrenden selbst, vertreten<br />
durch die Initiative niederösterreichischer<br />
MusikschullehrerInnen, brachte<br />
zusätzliche Dynamik <strong>in</strong>s Geschehen.<br />
Landeshauptmann Siegfried Ludwig gab<br />
die Anordnung, e<strong>in</strong> erstes NÖ Musikschulgesetz<br />
auszuarbeiten.<br />
1989/1990 kam e<strong>in</strong> erstes NÖ Musikschulgesetz<br />
zustande. E<strong>in</strong> Jahr lang trat<br />
monatlich e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe zusammen,<br />
die der damalige Leiter der Kulturabteilung,<br />
Dr. Georg Schmitz, geme<strong>in</strong>sam<br />
mit dem <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> zuständigen<br />
Referenten Alfred Willander führte, bestehend<br />
aus VertreterInnen des Landes NÖ,<br />
des NÖ Musikschulwerks und der Initiative<br />
NÖ MusikschullehrerInnen. Erstmals<br />
wurde e<strong>in</strong>e Stundenförderung <strong>in</strong>stalliert.<br />
E<strong>in</strong>e Anstellung aller Lehrenden war dennoch<br />
nicht garantiert, da auch freie Verträge<br />
gefördert wurden, e<strong>in</strong>e Entlohnung<br />
nach Qualifikation war nicht verpflichtend.<br />
Ohne Raumordnungsplan konnten<br />
beliebig viele weitere <strong>Musikschulen</strong> entstehen<br />
und Lehrpersonal beschäftigt<br />
werden, was 1996 zu e<strong>in</strong>er Deckelung der<br />
Förderung führte. In den sechs <strong>Jahre</strong>n bis<br />
1996 wurden 56 <strong>Musikschulen</strong> neu gegründet!<br />
1993 entwickelte Wolfgang Sobotka als<br />
Vorsitzender des pädagogischen Beirats<br />
im NÖ Musikschulwerk schon genaue Pläne<br />
<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Neufassung des Gesetzes. An<br />
der Umsetzung der drei Säulen – Raumordnungsplan,<br />
Rahmenregelungen <strong>für</strong><br />
<strong>Musikschulen</strong>, Berufsbild und Dienstrecht<br />
– wurde gearbeitet.<br />
1999 wurde das NÖ Musikschulgesetz<br />
2000 beschlossen. Idee und Kern des novellierten<br />
NÖ Musikschulgesetzes wurde<br />
nach vielen Sitzungen und Entwürfen, an<br />
denen auch Geme<strong>in</strong>debundpräsident Alfred<br />
Riedl maßgeblich beteiligt war,<br />
schließlich e<strong>in</strong>e Punkteförderung. Nach<br />
dieser verursacht die Anstellung höher<br />
qualifizierter und damit teurerer Lehrenden<br />
<strong>für</strong> die Schulerhalter dennoch weniger<br />
Kosten als die Anstellung weniger<br />
qualifizierter Lehrender. Vorangegangen<br />
war die Überzeugungsarbeit auf Geme<strong>in</strong>de-<br />
und Landesseite, dass e<strong>in</strong> Musikschulwesen<br />
mit ausgebildeten Lehrenden<br />
e<strong>in</strong>en wesentlich höheren Qualitätafaktor<br />
bedeuten würde als bisher.<br />
Beide Gesetzwerdungen wurden von medialer<br />
Berichterstattung begleitet. Zahlreiche<br />
Fachorganisationen und Institutionen,<br />
das Rektorat der Universität <strong>für</strong><br />
Musik und darstellende Kunst Wien, die<br />
AGMÖ, die Gewerkschaft der Geme<strong>in</strong>debediensteten<br />
bis h<strong>in</strong> zum NÖ Blasmusikverband<br />
und dem Tonkünstlerorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong> zeigten lebhaftes Interesse<br />
und beteiligten sich an den Verhandlungen<br />
und Begutachtungsphasen.<br />
Doch <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong> schien es schier<br />
unmöglich, dieses große und ungeordnete<br />
System strukturell <strong>in</strong> den Griff zu bekommen.<br />
Die Gesetzesentwicklung <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
verlief demnach <strong>in</strong> Stufen.<br />
1986 betrug die Landesförderung 1,4 Mio.<br />
EUR, 1992 9,2 Mio. EUR, 2002 16,3 Mio.<br />
EUR, 2012 29,8 Mio. EUR und 2017 schließlich<br />
32,8 Mio. EUR.<br />
1993<br />
Dienstrechtsklage <strong>in</strong> Tulln<br />
Im Jahr 1993 strengen vier Musikschullehrer<strong>in</strong>nen aus Tulln, darunter<br />
auch die Leiter<strong>in</strong> der Musikschule, mit Unterstützung der Gewerkschaft<br />
der Geme<strong>in</strong>debediensteten e<strong>in</strong>e Klage gegen den Schulerhalter und<br />
Dienstgeber, die Stadtgeme<strong>in</strong>de Tulln, an, um e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>reihung <strong>in</strong> die<br />
gemäß Qualifikation korrekte Entlohnungsgruppe zu erreichen.<br />
Dieser arbeitsgerichtliche Prozess wird als „Musterprozess“ geführt und<br />
die Musikschule Tulln die nächsten sechs <strong>Jahre</strong> begleiten. Schlussendlich<br />
führen die Zwischenergebnisse zur immer deutlicher werdenden<br />
Erkenntnis auf Landesebene, dass die Kläger<strong>in</strong>nen gew<strong>in</strong>nen würden.<br />
Das NÖ Musikschulwesen feiert 40 <strong>Jahre</strong><br />
Das Fest zum 40-jährigen Jubiläum f<strong>in</strong>det am 13. u. 14. November 1993<br />
<strong>in</strong> Baden statt. Erw<strong>in</strong> Pröll ist seit 1992 Landeshauptmann.<br />
© NLK<br />
Der Festakt „40 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk“ am 13. November 1993 <strong>in</strong> der Pädagogischen<br />
Hochschule Baden. August Bre<strong>in</strong><strong>in</strong>ger, Obmann des Vere<strong>in</strong>s NMW und<br />
Bürgermeister von Baden, Liese Prokop, LH-Stellvertreter<strong>in</strong>, Viktor Mayerhofer,<br />
pädagog. Beirat und Leiter MS St. Pölten, Wolfgang Sobotka, Vorsitzender des<br />
pädagog. Beirats und Leiter der MS Waidhofen/Ybbs.<br />
40
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
trägt der Wettbewerb den Namen „Drum Competition“ und wird alle<br />
zwei <strong>Jahre</strong> durchgeführt.<br />
Das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester wird von Jorge Rotter dirigiert.<br />
© NLK<br />
1995<br />
prima la musica und Geschäftsstelle Musik der Jugend<br />
1995 f<strong>in</strong>det zum ersten Mal der neu organisierte Wettbewerb prima la<br />
musica statt. Er löst den Wettbewerb Jugend musiziert ab. In L<strong>in</strong>z wird<br />
die Geschäftsstelle Musik der Jugend <strong>für</strong> die österreichischen Jugendmusikwettbewerbe<br />
e<strong>in</strong>gerichtet. E<strong>in</strong>e zweite Wettbewerbsschiene <strong>für</strong><br />
Studierende der Musik, Gradus ad parnassum, kommt ab 1996 dazu.<br />
Zu diesem Zeitpunkt liegen bereits ausgereifte Vorschläge zu e<strong>in</strong>er<br />
Novellierung des Gesetzes vor, die <strong>in</strong> der Sondernummer zum Jubiläum,<br />
dem Mitteilungsblatt 5/93, abgedruckt werden. Unter dem Titel<br />
„Musikschule – Quo-Vadis“ formuliert der Vorsitzende des pädagogischen<br />
Beirats, Wolfgang Sobotka, sehr deutlich, dass e<strong>in</strong> Fokus der Erneuerung<br />
auf der Akzeptanz der Kosten des mit Hochschulausbildung<br />
qualifizierten und dementsprechend entlohnten Musikschulpersonals<br />
liegen muss.<br />
Es bestehen 173 <strong>Musikschulen</strong> mit 43.000 SchülerInnen<br />
Auch der pädagogische Beirat wird neu gewählt:<br />
NÖ-West: Wolfgang Sobotka (MS Waidhofen/Ybbs), Vorsitzender;<br />
Stv. Georg Mayer (MS Ybbsfeld)<br />
NÖ-Mitte: Viktor Mayerhofer (MS St. Pölten), stv. Vorsitzender;<br />
Stv. Karl Lack<strong>in</strong>ger (MS Lilienfeld)<br />
NÖ-Ost: Karl Hofstötter (MS Mannersdorf)<br />
Stv. Franz Graf (MS Strasshof/Nordbahn)<br />
NÖ-Süd: Erika Kl<strong>in</strong>gelmayer (MS Baden)<br />
Stv. Re<strong>in</strong>mar Wolf (MS Laxenburg)<br />
NÖ-Nord: Heidemarie Brunner (MS Weitra)<br />
Stv. Krysztof Brzez<strong>in</strong>ski (MS Groß Siegharts)<br />
(Mitteilungsblatt 5/93: Seiten 69-74; M. Hahn: Anlage S2)<br />
Büro <strong>für</strong> Musikschulpädagogik<br />
Am 5. September 1994 wird e<strong>in</strong>e neu geschaffene Stelle <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>in</strong> der Kulturabteilung der NÖ Landesregierung mit Kar<strong>in</strong>-Eva<br />
Swoboda besetzt (Blockflötist<strong>in</strong>, davor Musikschulleiter<strong>in</strong> <strong>in</strong> Lichtenwörth).<br />
Das Büro bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> der Herrengasse <strong>in</strong> Wien. Aufgabe von<br />
Swoboda ist es, e<strong>in</strong>en Maßnahmenkatalog <strong>für</strong> die Novellierung des<br />
ersten Musikschulgesetzes auszuarbeiten.<br />
1995 werden sechs Arbeitskreise ausgeschrieben, an denen sich 130<br />
PädagogInnen beteiligen.<br />
Die Themen s<strong>in</strong>d Elementare Musikpädagogik, Haupt- und Ergänzungsfächer,<br />
Tanz- und Bewegungserziehung, Musikschulstatut- Musikschulstrukturen-Kompetenzen,<br />
Aus- und Weiterbildung sowie Kooperation<br />
zwischen Musik- und Regelschulen.<br />
Neue Wettbewerbe<br />
Die neuen Formate des Volksmusik- und Popularmusikwettbewerbs<br />
fanden erstmals im März 1994 im Schloss Zeillern statt und werden seitdem<br />
kont<strong>in</strong>uierlich ausgetragen. Der sogenannte „Band-Wettbewerb“<br />
des NÖ Musikschulwerks wurde bis 2010 vom Musikschulmanagement<br />
fortgeführt und g<strong>in</strong>g dann <strong>in</strong> die bundesweite Wettbewerbsform<br />
podium.jazz.pop.rock… über.<br />
Für Schlagwerkensembles richtete der NÖ Blasmusikverband geme<strong>in</strong>sam<br />
mit dem NÖ Musikschulwerk e<strong>in</strong>en speziellen Wettbewerb e<strong>in</strong>. Er<br />
fand am 7. Mai 1995 zum ersten Mal im Schloss Zeillern statt. Heute<br />
Wettbewerbsurkunden aus 1970, 1974 und 1975. ©MS Amstetten<br />
Landeselternverband wird gegründet<br />
Ende September 1995 konstituiert sich e<strong>in</strong> Landesverband der Elternund<br />
Fördervere<strong>in</strong>e an Musiklehranstalten <strong>in</strong> NÖ.<br />
Obmann ist Dieter Rexroth, der als Intendant der damaligen NÖ Kulturszene<br />
(heute NÖKU) <strong>für</strong> den neu entstehenden Kulturbezirk St. Pölten<br />
e<strong>in</strong> künstlerisches Veranstaltungskonzept entwickelte. Se<strong>in</strong>e Stellvertreter<strong>in</strong><br />
Annelies Kühnelt ist bis heute Obfrau des Ver bandes.<br />
1996<br />
Deckelung der Musikschulförderung<br />
Das von kritischen Stimmen prognostizierte Anwachsen der <strong>Musikschulen</strong><br />
auf 181 Schulen führt zu e<strong>in</strong>em Stopp der jährlich gestiegenen<br />
Fördermittel.<br />
Von 1990 bis 1996 s<strong>in</strong>d die Fördermittel von 80 auf 180 Mio. ATS angestiegen.<br />
Es werden nur noch jene Wochenstunden gefördert, die im<br />
Jahr 1995 gefördert wurden.<br />
Für e<strong>in</strong>e fundierte Vorbereitung des neuen Musikschulgesetzes, das <strong>für</strong><br />
1997 geplant ist, werden statistische Auswertungen der Förderanträge<br />
1996 und 1997 erstellt. Mit der Aufgabe wird Michaela Strolz (heute<br />
Hahn; Lehrer<strong>in</strong> an den <strong>Musikschulen</strong> Laxenburg und Sieghartskirchen<br />
und Studierende am Institut <strong>für</strong> Kulturmanagement an der damaligen<br />
Hochschule <strong>für</strong> Musik und darstellende Kunst <strong>in</strong> Wien) durch die Kulturabteilung<br />
beauftragt.<br />
1997<br />
Eröffnung des Landhauses und des Kulturbezirks <strong>in</strong> St. Pölten<br />
Das Landhaus ist fertiggestellt und die gesamte Landesregierung übersiedelt<br />
nach St. Pölten. 1997 erfolgt auch die Eröffnung des Festspielhauses<br />
und des Klangturms im sogenannten Kulturbezirk. Es wird nach<br />
wie vor ke<strong>in</strong> Konsens zu den konkreten Inhalten des neuen Musikschulgesetzes<br />
sowie des Dienstrechts <strong>für</strong> Musikschullehrende erzielt.<br />
41
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
1998<br />
Sobotka wird F<strong>in</strong>anzlandesrat<br />
Wolfgang Sobotka wird im April 1998 von Erw<strong>in</strong> Pröll als F<strong>in</strong>anzlandesrat<br />
<strong>in</strong> die Landesregierung berufen und übergibt se<strong>in</strong>e Funktion als Vorsitzender<br />
des pädagogischen Beirats an Viktor Mayerhofer, Leiter der<br />
Musikschule St. Pölten. In dieser neuen Position unterstützt Sobotka<br />
erneute Bestrebungen, e<strong>in</strong> novelliertes Musikschulgesetz zu verabschieden.<br />
Nach e<strong>in</strong>er Idee der Initiative niederösterreichischer<br />
MusikschullehrerInnen fand<br />
am 14. Februar 1998 <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />
Organisation mit dem NÖ Musikschulwerk<br />
erst- und e<strong>in</strong>malig e<strong>in</strong> NÖ Musikschultag<br />
statt. Alle Räume und Flächen des Festspielhauses<br />
wurden bespielt, im großen<br />
Saal fand e<strong>in</strong> Orchestertreffen statt, das<br />
der Dornbirner Orchesterleiter Guntram<br />
Simma mit Feedback und Moderation begleitete.<br />
Der Musikschultag unter dem<br />
Motto Musik – Macht – Schule kam zustande,<br />
da der damalige erste Intendant des<br />
Festspielhauses, Renald Deppe, das Haus<br />
großzügig bereitstellte.<br />
1999<br />
Das NÖ Musikschulgesetz 2000 wird verabschiedet<br />
Am 24. Juni 1999 ist es endlich so weit. Das NÖ Musikschulgesetz 2000<br />
wird beschlossen. Viele Intentionen und Zielsetzungen konnten aufgenommen<br />
werden, e<strong>in</strong>ige Anliegen blieben auch unbehandelt. Die<br />
Gesetzesabschnitte I und II treten am 1. September 1999 <strong>in</strong> Kraft, die<br />
Abschnitte III und IV am 1. Januar 2000. Diese Term<strong>in</strong>e lösen e<strong>in</strong> großes<br />
Arbeitspensum aus..<br />
Zeitgleich mit dem Musikschulgesetz wird der § 46 des NÖ Geme<strong>in</strong>de-<br />
Vertragsbedienstetengesetzes (GVBG) novelliert. E<strong>in</strong> neues Gehaltsschema,<br />
das MS-Schema <strong>für</strong> MusikschullehrerInnen, tritt <strong>in</strong> Kraft. Die<br />
Lehrverpflichtung wird von 25 auf 27 Stunden angehoben. Ab 1. September<br />
1999 müssen alle MusikschullehrerInnen <strong>in</strong> Dienstverträgen<br />
gemäß NÖ GVBG § 46 angestellt werden und <strong>in</strong> ihre korrekt passende<br />
Entlohnungsgruppe e<strong>in</strong>gereiht werden.<br />
2000<br />
Das NÖ Musikschulgesetz wird umgesetzt<br />
Das gesetzlich verankerte Steuerungsgremium Musikschulbeirat hatte<br />
am 21. März 2000 unter dem Vorsitz von Landesrat Wolfgang Sobotka<br />
se<strong>in</strong>e konstituierende Sitzung.<br />
Anwesende Beiratsmitglieder und Ersatzmitglieder:<br />
LR Wolfgang Sobotka, Vorsitzender, Friedrich Knotzer, Walter Zimper,<br />
Ewald Sacher, Annelies Kühnelt, Joachim Rössl, Klaus Schneeberger,<br />
Gottfried Stangler<br />
Weiters anwesend: Werner Trock, Angela Apel, Michaela Hahn, Dorit<br />
Soltiz, Dorothea Draxler<br />
Am 4. April 2000 f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> zweiter Sitzungsterm<strong>in</strong> des Musikschulbeirates<br />
statt, bei dem nom<strong>in</strong>ierte Fachleute anwesend s<strong>in</strong>d:<br />
Viktor Mayerhofer, Franz Graf, Harald Ossberger, Wolfgang Juterschnig,<br />
Robert Pussecker, Dorothea Draxler<br />
Am 2. Mai 2000 wird die NÖ Musikschulförderungs-Verordnung 2000<br />
und damit auch der neue Förderantrag erlassen.<br />
Im Mai werden <strong>in</strong> den sechs Musikschulregionen Gespräche geführt,<br />
Geme<strong>in</strong>deverbandsgründungen werden e<strong>in</strong>geleitet. Die <strong>Musikschulen</strong><br />
r<strong>in</strong>gen darum, mit möglichst hohen Stundenzahlen <strong>in</strong> den NÖ Musikschulplan<br />
aufgenommen zu werden. Als Richtl<strong>in</strong>ie <strong>für</strong> die Stundenfestsetzung<br />
gilt, dass bisherige Dienstvertragsstunden um 10 Prozent und<br />
bisherige Werkvertragsstunden um 50 Prozent gekürzt werden. Und<br />
weiter steht im Raum: Welche Schulen werden Regionalmusikschulen?<br />
Die Gespräche führen Dorothea Draxler, Michaela Hahn, Dorit Soltiz sowie<br />
<strong>in</strong> beratender Funktion <strong>für</strong> Geme<strong>in</strong>deverbandsgründungen der<br />
Leiter der Musikschule Ybbsfeld, Georg Mayer.<br />
E<strong>in</strong> Musterstatut samt Schulordnung, von der NÖ Landesregierung am<br />
9. Mai 2000 genehmigt, müssen alle <strong>Musikschulen</strong> annehmen.<br />
Der Musikschulplan <strong>in</strong>klusive <strong>Musikschulen</strong>twicklungskonzept tritt mit<br />
1. September 2000 <strong>in</strong> Kraft.<br />
Die vorgeschriebene M<strong>in</strong>destgröße e<strong>in</strong>er Musikschule liegt bei 80<br />
Wochenstunden (heute 100). <strong>Musikschulen</strong>, die alle Anforderungen erfüllen<br />
können, werden mit e<strong>in</strong>er festgesetzten Wochenstundenanzahl<br />
und ihren jeweiligen Standorten <strong>in</strong> den NÖ Musikschulplan aufgenommen.<br />
43 von 181 <strong>Musikschulen</strong> entsprechen zum Stichtag nicht der<br />
M<strong>in</strong>destgröße.<br />
Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
Die Landesaufgaben im Musikschulwesen werden per Geschäftsbesorgung<br />
im Betrieb der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> (seit 2007 Kultur.<br />
Region.<strong>Niederösterreich</strong>) angesiedelt, deren Geschäftsführung<br />
Dorothea Draxler und Edgar Niemeczek <strong>in</strong>nehaben.<br />
Der Bereich des Musikschulwesens erhält den Namen „Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong>“ und wird vorerst als Marke geführt. Das<br />
Büro bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> den Räumen des Schlosses Atzenbrugg.<br />
Seit 2008 ist das Musikschulmanagement als Tochtergesellschaft der<br />
Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> e<strong>in</strong>e GmbH. Die Geschäftsführung<br />
hatten bis 2014 Dorothea Draxler und Michaela Hahn geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong>ne.<br />
Das Büro <strong>für</strong> Musikschulpädagogik <strong>in</strong> der Kulturabteilung wird 2000<br />
aufgelöst.<br />
Zwischen der Volkskultur<br />
<strong>Niederösterreich</strong><br />
und dem noch<br />
bestehenden Vere<strong>in</strong><br />
NÖ Musikschulwerk<br />
wird e<strong>in</strong>e Kooperationsvere<strong>in</strong>barung<br />
abgeschlossen. Bis<br />
November 2002<br />
wird das Büro des Das Musikschulmanagement ist e<strong>in</strong> Tochterbetrieb der<br />
Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Vere<strong>in</strong>es <strong>in</strong> Wiener<br />
Neustadt weitergeführt<br />
und dann geschlossen. 2004 wird der Vere<strong>in</strong> aufgelöst.<br />
Ab 2001 ersche<strong>in</strong>t die Zeitschrift<br />
musik<strong>in</strong>form vierteljährlich.<br />
Unter der Chefredaktion<br />
von Michaela Hahn produziert<br />
das Musikschulmanagement<br />
bis zur E<strong>in</strong>stellung<br />
im Jahr 2012 <strong>in</strong>sgesamt 46<br />
Ausgaben mit musikschulspezifischen<br />
Texten und Informationen.<br />
Cover der letzten Ausgabe<br />
der Zeitschrift musik<strong>in</strong>form.<br />
© NLK Schleich<br />
42
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Der Musikschulbeirat<br />
Bis 2017 absolvierte der Musikschulbeirat<br />
33 Sitzungen. Er ist e<strong>in</strong> beratendes Organ<br />
<strong>für</strong> die NÖ Landesregierung. Stimmberechtigte<br />
Mitglieder im Musikschulbeirat<br />
s<strong>in</strong>d die VertreterInnen der drei F<strong>in</strong>anzierungspartner<br />
im NÖ Musikschulwesen.<br />
Der Musikschulbeirat zieht zu se<strong>in</strong>er Beratung<br />
Fachleute bei, diese s<strong>in</strong>d nicht<br />
stimmberechtigt. Insbesondere s<strong>in</strong>d dies:<br />
VertreterInnen des Landesschulrats, des<br />
NÖ Blasmusikverbandes, der Universität<br />
<strong>für</strong> Musik und darstellende Kunst Wien,<br />
der RegionalsprecherInnen und LehrervertreterInnen.<br />
Der Musikschulbeirat:<br />
1. dem <strong>für</strong> Grundlagenforschung und <strong>für</strong><br />
überörtliche Raumordnung zuständigen<br />
Mitglied der Landesregierung<br />
(= Vorsitzende/r)<br />
2. dem <strong>für</strong> die Abteilung Geme<strong>in</strong>den zuständigen<br />
Mitglied der Landesregierung<br />
3. zwei VertreterInnen der musikschulerhaltenden<br />
Geme<strong>in</strong>den<br />
4. zwei VertreterInnen der Eltern der MusikschülerInnen<br />
5. der Leiter<strong>in</strong>/dem Leiter der <strong>für</strong> die Förderung<br />
der <strong>Musikschulen</strong> zuständigen<br />
Abteilung des Amtes der NÖ Landesregierung<br />
Stimmberechtigte und beratende Mitglieder des Musikschulbeirats im Jahr 2005: v.l.n.r. 2. Reihe: Christian<br />
Schneider, Joachim Rössl, Wolfgang Sobotka, Walter Ruprechter, Ewald Sacher, Gerhard Forman;<br />
1. Reihe: Dorothea Draxler, Günther Leichtfried, Annelies Kühnelt, Sab<strong>in</strong>e Löbbert-Sudmann, Michaela<br />
Hahn, Johannes Landste<strong>in</strong>er.<br />
2001<br />
Kooperationsstunden<br />
In der Sitzung am 10. Mai 2001 beschließt der Musikschulbeirat e<strong>in</strong> Kont<strong>in</strong>gent<br />
von 80 Wochenstunden, die der Entwicklung von Kooperationen<br />
zwischen Schulen und <strong>Musikschulen</strong> gewidmet s<strong>in</strong>d. Die Vergabe der<br />
Stunden ist an e<strong>in</strong>en Antrag gebunden. Die <strong>Musikschulen</strong> nehmen diese<br />
Möglichkeit so rasch auf, dass man die Kont<strong>in</strong>gentierung und den Antrag<br />
bald fallen lässt. 2010 führen die <strong>Musikschulen</strong> bereits 500 Kooperationsstunden.<br />
2017 s<strong>in</strong>d es 900 Stunden und 11.000 SchülerInnen..<br />
Die ganztägigen Schulformen werden <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong> e<strong>in</strong>es der<br />
Hauptthemen der kommenden zehn <strong>Jahre</strong>. <strong>Musikschulen</strong> wenden sich<br />
<strong>in</strong>teressiert den Klassenformen zu. 2013 ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e mit den Beteiligten<br />
erarbeitete Broschüre des Bundesm<strong>in</strong>isteriums <strong>für</strong> Unterricht und<br />
Kunst, mit der die Kooperationsformen Schule-Musikschule def<strong>in</strong>iert<br />
werden.<br />
2001 bestehen 138 <strong>Musikschulen</strong> mit<br />
45.000 SchülerInnen, 2.000 Lehrenden<br />
und 30.200 Wochenstunden.<br />
(Quelle: Musik<strong>in</strong>form 2001/1; M. Hahn:<br />
Anlage S2; Protokoll zum Arbeitsgespräch<br />
des NÖ Musikschulbeirates vom 10.5.2001)<br />
2003<br />
Ausbildung Leiterakademie<br />
Die „Ausbildung von Leiter<strong>in</strong>nen und Leitern e<strong>in</strong>er Musikschule“ (Leiterakademie)<br />
wurde 2002 konzipiert und 2003 das erste Mal durchgeführt.<br />
Partner der Leiterakademie s<strong>in</strong>d die Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />
Kunst Wien, die Kommunalakademie NÖ und die Donau-Universität<br />
Krems. Bis 2017 wurden sieben Lehrgänge mit 135 AbsolventInnen<br />
durchgeführt.<br />
In e<strong>in</strong>er Novellierung des NÖ Geme<strong>in</strong>de-Vertragsbedienstetengesetzes<br />
wird im § 46b e<strong>in</strong> Absatz 4 angefügt, der neue LeiterInnen verpflichtet,<br />
spätestens nach drei <strong>Jahre</strong>n Leitungsbetrauung die da<strong>für</strong> vorgesehene<br />
Ausbildung zu absolvieren. In e<strong>in</strong>er am 8. November 2005 beschlossenen<br />
Verordnung s<strong>in</strong>d Inhalt und Umfang der Leiterakademie geregelt.<br />
Die Bläserklasse <strong>in</strong> Ober-Grafendorf.<br />
Abschluss der ersten<br />
Leiterakademie 2004:<br />
Peter Röbke mit se<strong>in</strong>em<br />
2004 erschienenen<br />
Buch „Musikschule<br />
wozu“, Michaela<br />
Hahn, Dorothea<br />
Draxler und Harald<br />
Bachhofer (Kommunalakademie<br />
NÖ).<br />
43
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
2004<br />
Erstes landesweites Musikschulverwaltungsprogramm<br />
Mit „MusicOffice“ wurde e<strong>in</strong> erstes Musikschulverwaltungsprogramm<br />
landesweit etabliert. Neu war auch der damit verbundene elektronische<br />
Förderantrag (EFA). Der handschriftliche Förderantrag war damit<br />
Geschichte. Das Programm wurde 2017 durch die neue, <strong>in</strong>ternetbasierte<br />
Software „edw<strong>in</strong>“ ersetzt.<br />
Installierung von Fachgruppen auf Landesebene<br />
Erstmals werden Fachgruppenkoord<strong>in</strong>atorInnen <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen<br />
ausgeschrieben und mit Teilzeitverträgen an das Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> gebunden. Damit folgte <strong>Niederösterreich</strong><br />
e<strong>in</strong>er strukturellen Maßnahme, die <strong>in</strong> allen Bundesländern umgesetzt<br />
wurde.<br />
Die zwölf Fachbereiche s<strong>in</strong>d Elementare Musikpädagogik, Blechblas<strong>in</strong>strumente,<br />
Gesang, Holzblas<strong>in</strong>strumente, Musikkunde, Popularmusik,<br />
Schlag<strong>in</strong>strumente, Streich<strong>in</strong>strumente, Tanz, Tasten<strong>in</strong>strumente,<br />
Volksmusik und Zupf<strong>in</strong>strumente.<br />
Die ehemaligen Fachgruppenkoord<strong>in</strong>atorInnen:<br />
Wolfgang Marc Berry (2004 bis 2005), August<strong>in</strong>us Brunner (2009 bis<br />
2015), Gudrun Burghofer (2009 bis 2011), Alexandra Busch (2005 bis<br />
2010), Ursula Franke (2010 bis 2016), Krist<strong>in</strong> Grünauer (2007 bis 2013),<br />
Maria Jenner (2007 bis 2010), Christ<strong>in</strong>a Kanitz-Pock (2004 bis 2006), Eduard<br />
Köhldorfer (2009 bis 2011), Johannes Lagler (2010 bis 2012), Thomas<br />
Mair (2011 bis 2016), Alexander Mayr (2005 bis 2009), Mart<strong>in</strong> Mondl (2009<br />
bis 2015), Sab<strong>in</strong>e Morak (2004 bis 2009), Monika Musil (2015 bis 2016),<br />
Michael Niemann (2005 bis 2006), Thomas Nöttl<strong>in</strong>g (2005 bis 2006),<br />
Andreas Pranzl (2009 bis 2012), Silvia Reiß (2012 bis 2015), Claudia Sallagar<br />
(2009 bis 2012), Manfred Sternberger (2004 bis 2009), Sandra St<strong>in</strong>i<br />
(2004 bis 2010), Monika Celoud (eh. Strobl) (2010 bis 2011), Bernhard<br />
Tha<strong>in</strong> (2012 bis 2017), Nicola Tobias (2004 bis 2009), Judith Velisek (2004<br />
bis 2005), Klaus Zalud (2004 bis 2010), Agnes Zehetner (2011 bis 2017)<br />
• Leiterakademieteilnahme (ab 2006)<br />
• LeiterInnenhear<strong>in</strong>g (ab 2007)<br />
• Talenteförderung (ab 2013)<br />
Im Musikschulplan werden weitere Regulierungsmaßnahmen erlassen:<br />
2007/08: Prozentklauseln (m<strong>in</strong>d. 5 %, max. 15 %) regeln den Anteil der<br />
Ergänzungsfachstunden an den Gesamtstunden<br />
2008/09: <strong>60</strong>-Prozent-Obergrenze <strong>für</strong> den Anteil der Stunden im 50-<br />
M<strong>in</strong>uten-E<strong>in</strong>zelunterricht an den Gesamtstunden<br />
<strong>Jahre</strong>sarbeitszeitmodell <strong>für</strong> MusikschullehrerInnen<br />
Erstmals <strong>in</strong> Österreich wird das <strong>Jahre</strong>sarbeitszeitmodell im Musikschulbereich<br />
umgesetzt und im NÖ GVBG verankert.<br />
Zugleich wird e<strong>in</strong>e dreijährige Studie „Arbeitsplatz Musikschule“ <strong>in</strong> Auftrag<br />
gegeben, die geplante Aufteilung der tatsächlichen Arbeitszeit zu<br />
evaluieren. Es steht e<strong>in</strong>e Erhöhung der Lehrverpflichtung von 27 auf<br />
29 Stunden im Raum. Diese kann mit dem Ergebnis der Studie abgewendet<br />
werden, die Ergebnisse werden vom Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> publiziert.<br />
Rund um die Novellierung des NÖ GVBG entsteht die heutige Plattform<br />
des Info-Netzwerks der Musikschullehrer<strong>in</strong>nen und -lehrer <strong>Niederösterreich</strong>s.<br />
Federführend wirkte hier Mart<strong>in</strong>a Glatz (Lehrende an der Franz-<br />
Schubert-Regionalmusikschule und an der Beethoven-Musikschule<br />
Mödl<strong>in</strong>g).<br />
In der Gewerkschaft der NÖ Geme<strong>in</strong>debediensteten (heute Younion<br />
<strong>Niederösterreich</strong>) wird e<strong>in</strong> Musikschulausschuss e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Förderung <strong>für</strong> Musikschulräume<br />
Die sogenannten Raumerfordernisse werden als „Richtl<strong>in</strong>ien zur Förderung<br />
von Musikschulräumen <strong>in</strong> räumlicher Verb<strong>in</strong>dung mit öffentlichen<br />
Pflichtschulen oder K<strong>in</strong>dergärten“ herausgegeben. Sie dienen als<br />
Grundlage <strong>für</strong> die f<strong>in</strong>anzielle Förderung von Räumlichkeiten der <strong>Musikschulen</strong>.<br />
Die Beratung und Abwicklung der E<strong>in</strong>reichphase obliegt dem<br />
Musikschulmanagement <strong>in</strong> Abstimmung mit dem Landesschulrat <strong>für</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Die NÖ Fachgruppenkoord<strong>in</strong>atorInnen 2012:<br />
2006<br />
Erste Novelle des NÖ Musikschulgesetzes 2000<br />
Die Novellierungen betreffen weitere qualitätssichernde Maßnahmen.<br />
Die M<strong>in</strong>destgröße e<strong>in</strong>er Musikschule wird von 80 auf 100 Stunden angehoben.<br />
Wenn bestimmte strukturelle Bed<strong>in</strong>gungen nicht erfüllt werden,<br />
kann es prozentuelle Kürzungen der Förderung geben. Das Land stellt<br />
zusätzliche Mittel <strong>für</strong> weitere Maßnahmen der Qualitätsentwicklung im<br />
Rahmen e<strong>in</strong>er Strukturförderung zur Verfügung.<br />
Unterstützungsmaßnahmen <strong>in</strong>nerhalb der Strukturförderung s<strong>in</strong>d neben<br />
der Sondervertragsförderung<br />
• Ankauf von Mangel<strong>in</strong>strumenten (ab 2006)<br />
E<strong>in</strong>e Unterrichtsklasse am Musikschulstandort Leobendorf.<br />
Fortbildungswoche neu<br />
Im Rahmen der Fortbildung wird e<strong>in</strong>e Fortbildungswoche <strong>in</strong> der letzten<br />
Sommerferienwoche<br />
im Schluss Zeillern<br />
als jährlicher Treffpunkt<br />
<strong>für</strong> Musikschullehrende<br />
e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Damit wird das <strong>in</strong><br />
früheren Zeiten traditionsreiche<br />
Sommersem<strong>in</strong>ar<br />
<strong>in</strong> anderer<br />
Form neu belebt.<br />
44
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
2007<br />
Neuer KOMU-Lehrplan und Prüfungsordnung<br />
Von 2005 bis 2007 f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> österreichweiten Zusammentreffen der<br />
Fachgruppen die Überarbeitung und Neuerstellung des Rahmenlehrplans<br />
<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> Österreich statt, der schließlich 2007 von der<br />
KOMU <strong>in</strong> 22 E<strong>in</strong>zellehrplänen und begleitenden Schriften herausgegeben<br />
wird und bis heute Gültigkeit hat.<br />
In Fortsetzung der Lehrplanverankerung wird <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> ab<br />
2006 <strong>in</strong> Arbeitskreisen mit MusikschulleiterInnen, MusikschullehrerInnen<br />
und dem NÖ Blasmusikverband die Prüfungsordnung des Musikschulmanagement<br />
entwickelt. Ab dem Schuljahr 2007/08 ist sie wirksam.<br />
Die Annahme der Prüfungsordnung als e<strong>in</strong>e Form der Leistungsfeststellungen<br />
an den <strong>Musikschulen</strong> ist freiwillig.<br />
2009 werden <strong>für</strong> die Prüfungsordnung Musikschulpässe, Urkunden und<br />
Abzeichen gestaltet. Für die Theorieprüfungen werden Musikkunde-<br />
Mustertests entwickelt.<br />
2012 „Annie“ <strong>in</strong> der Region NÖ Mitte<br />
2014 „Ab <strong>in</strong> den Wald“ <strong>in</strong> der Region<br />
Waldviertel<br />
2015 „High society“ <strong>in</strong> der Region We<strong>in</strong>viertel<br />
2010<br />
Erwachsenenregelungen<br />
Die Erwachsenenregelungen 2010 bzw. 2014 waren notwendig gewordene<br />
Regulierungse<strong>in</strong>griffe, die zu erheblichen Spannungen <strong>in</strong> der<br />
Musikschullandschaft führten.<br />
Die seit 2014 geltende Regelung wurde <strong>in</strong> vielen Gesprächen mit MusikschulleiterInnen<br />
im Musikschulbeirat diskutiert und mündete <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
<strong>für</strong> alle Seiten akzeptablen Ergebnis: Der Erwachsenenunterricht an<br />
<strong>Musikschulen</strong> ist ohne E<strong>in</strong>schränkung möglich, e<strong>in</strong>e Landesförderung<br />
wird jedoch nur bis zum vollendeten 24. Lebensjahr gewährt.<br />
Fototerm<strong>in</strong> bei LH Erw<strong>in</strong> Pröll <strong>für</strong> die neue Prüfungsordnung, 2009. Im Bild: Dorothea<br />
Draxler, Peter Höckner, Michaela Hahn, Gerhard Forman, Edgar Niemeczek, Maria Jenner.<br />
Erw<strong>in</strong> Pröll präsentiert die neuen Musikschulpässe. ©NLK Schleich<br />
2008<br />
Lehrgänge<br />
Die berufsbegleitenden Lehrgänge „klassen.musizieren“<br />
mit den Zweigen s<strong>in</strong>g.klasse,<br />
rhythmus.klasse, bläser.klasse und<br />
streicher.klasse werden entwickelt und bis<br />
heute durchgeführt.<br />
Bundesweiter Wettbewerb podium.jazz.pop.rock…<br />
Das neue Wettbewerbsformat <strong>für</strong> den Popularmusikbereich ist wie<br />
prima la musica als Bundeswettbewerb bei Musik der Jugend angesiedelt,<br />
f<strong>in</strong>det allerd<strong>in</strong>gs nur alle zwei <strong>Jahre</strong> statt.<br />
In <strong>Niederösterreich</strong> führt man den Landeswettbewerb weiterh<strong>in</strong> jährlich<br />
durch.<br />
2009<br />
Hear<strong>in</strong>g Musikschulleitung<br />
E<strong>in</strong> verpflichtendes <strong>Management</strong>hear<strong>in</strong>g zur Bestellung von MusikschulleiterInnen<br />
wird im GVBG § 46e <strong>in</strong> der Novelle vom 2. Juli 2009<br />
verankert. Die Besetzungen der LeiterInnen werden transparent nach<br />
landesweit e<strong>in</strong>heitlichen Maßstäben durchgeführt, die Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />
dieser wichtigen Entscheidung fachlich unterstützt.<br />
Musicalprojekt „Wir s<strong>in</strong>d Bühne“<br />
Fünf Produktionen unter der künstlerischen Leitung von Luzia Nistler<br />
werden <strong>in</strong> Kooperation mit jeweils e<strong>in</strong>er Musikschulregion organisiert.<br />
2009 „Pipp<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> der Region Mostviertel<br />
2011 „Zustände wie im alten Rom“ <strong>in</strong> der Region NÖ Ost<br />
Neuer Bürostandort <strong>in</strong> St. Pölten<br />
Raumnot im Schloss Atzenbrugg, die Erweiterung des Mitarbeiterstabes<br />
aber vor allem auch die Notwendigkeit der zentralen Erreichbarkeit<br />
bewegen den Betrieb zu e<strong>in</strong>er Übersiedlung nach St. Pölten. Das Musikschulmanagement<br />
bezieht Büroräume im Landhausviertel, im Gebäude<br />
der NÖ Versicherung mit der Adresse Neue Herrengasse 10. 2014 erfolgt<br />
erneut e<strong>in</strong>e Übersiedlung geme<strong>in</strong>sam mit NÖ Kreativ Räume <strong>in</strong> unmittelbarer<br />
Nähe, <strong>in</strong> das Gebäude der HYPO NOE.<br />
Gründung des Jugendjazzorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />
Das JJO wird als zweite Landesorchesterformation <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />
Die Leitung liegt seitdem <strong>in</strong> den Händen des Trompeters und Jazzmusikers<br />
Andreas Pranzl (Lehrender an den <strong>Musikschulen</strong> Mostviertel und<br />
Perchtoldsdorf).<br />
2010-2011<br />
Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
feiert zehn <strong>Jahre</strong><br />
2010 bestehen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> 134 <strong>Musikschulen</strong> mit 55.000 SchülerInnen,<br />
2.300 Lehrenden und 35.000 Wochenstunden.<br />
Das Musikschulmanagement wird von Dorothea Draxler und Michaela<br />
Hahn geleitet und hat drei Abteilungen e<strong>in</strong>gerichtet: Förderung (Leitung:<br />
Gerhard Aschauer), Pädagogik (Leitung: Elisabeth Deutsch), Projekte<br />
(Leitung: Sandra St<strong>in</strong>i). Im Zuge<br />
des Jubiläumsjahres ersche<strong>in</strong>t<br />
2011 e<strong>in</strong> „Handbuch <strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong>“. Dar<strong>in</strong> werden<br />
alle <strong>Musikschulen</strong> mit Kennzahlen<br />
und Bild erstmals vollständig<br />
vorgestellt.<br />
Am 8. April 2011 f<strong>in</strong>det der erste<br />
landesweite Tag der <strong>Musikschulen</strong><br />
statt und wird seitdem jährlich<br />
umgesetzt.<br />
Der erste Tag der <strong>Musikschulen</strong> 2011, LH Pröll<br />
präsentiert das Programmheft.<br />
2011<br />
Ensembletreffen „Tanz im Gespräch“<br />
Das Format des Ensembletreffens, e<strong>in</strong>es „Wettbewerbs ohne Gew<strong>in</strong>ner<br />
und Verlierer“, hat viele Vorbilder, vor allem <strong>in</strong> Deutschland und Oberösterreich.<br />
Zum ersten Mal wird es auch <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> e<strong>in</strong>geführt. „Tanz im<br />
© NKL<br />
45
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Gespräch“ ist e<strong>in</strong> Projekt der Fachgruppe Tanz. Es<br />
f<strong>in</strong>det alle zwei <strong>Jahre</strong> statt.<br />
2013 folgen weitere Ensembletreffen <strong>für</strong> Blockflöte,<br />
Streicher, Gitarre und Blechbläser. Sie tragen den<br />
Titel „Treffpunkt“.<br />
Vier junge Talente bilden das Streichquartett Con moto<br />
der Musikschule Mödl<strong>in</strong>g 2013.<br />
2013<br />
Neues Talenteförderprogramm<br />
Nach mehrjährigen Gesprächen und Phasen der Konzeptentwicklung<br />
fällt der Musikschulbeirat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Sitzung am 8. Mai 2013 den Beschluss<br />
zur Talenteförderung im Rahmen der Strukturförderung. Damit<br />
wird e<strong>in</strong> wichtiger Meilenste<strong>in</strong> gelegt und e<strong>in</strong>e weitere tragende Säule <strong>in</strong><br />
der Qualitätsstruktur des NÖ Musikschulwesens gebaut. 2017 s<strong>in</strong>d bereits<br />
mehr als 200 MusikerInnen im Talenteförderprogramm.<br />
Im Rahmen der Talenteförderung<br />
wird e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />
Unterrichtse<strong>in</strong>heit unter bestimmten<br />
Voraussetzungen<br />
f<strong>in</strong>anziell unterstützt und ist<br />
damit <strong>für</strong> die SchülerInnen<br />
kostenlos. Zusätzlich werden<br />
Workshops, Auftrittsmöglichkeiten<br />
und Teilstipendien<br />
<strong>für</strong> Meisterkurse organisiert.<br />
2014<br />
Umstrukturierung im Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong><br />
Dorothea Draxler, Geschäftsführer<strong>in</strong> der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />
sowie Hold<strong>in</strong>ggeschäftsführer<strong>in</strong> der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>,<br />
zieht sich aus dem operativen Tagesgeschäft des Musikschulmanagement<br />
zurück. Das Musikschulmanagement gliedert sich ab Herbst 2014<br />
<strong>in</strong> die Abteilungen und Bereiche Förderung, <strong>Musikschulen</strong>twicklung,<br />
Lehrerentwicklung, Talenteförderung und Musikvermittlung.<br />
Wolfgang Sobotka, LH-Stellvertreter und zuständiges Regierungsmitglied<br />
<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong>, leitete die Umstrukturierung e<strong>in</strong>, die die zukünftige<br />
<strong>Musikschulen</strong>twicklung <strong>in</strong> den Vordergrund stellt.<br />
Der Bereich Musikvermittlung wird neu im Musikschulmanagement e<strong>in</strong>gerichtet<br />
und unterstützt die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> ihrer kulturellen Funktion<br />
<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de. NÖ Kreativ wird e<strong>in</strong> Tochterbetrieb der Kultur.Region.<br />
<strong>Niederösterreich</strong> und das geme<strong>in</strong>same Projekt der Musik- und Kunstschulen<br />
wird e<strong>in</strong>geleitet.<br />
2015<br />
Prüfungsordnung überarbeitet<br />
Mit dem Schuljahr 2015/16 wird e<strong>in</strong>e neu formulierte Prüfungsordnung<br />
herausgegeben. Deren Entwicklung nahm drei <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> Anspruch. Das<br />
Hauptziel, mit der Ablegung e<strong>in</strong>er Musikschulprüfung auch das Leistungsabzeichen<br />
des NÖ Blasmusikverbandes erwerben zu können,<br />
wurde erreicht.<br />
Regionale Zusammenarbeit und „Orchesterlandschaft“<br />
Die erstmals zweitägige Gesamtleitertagung von 11. bis 12. November<br />
2015 <strong>in</strong> der Landwirtschaftskammer <strong>in</strong> St. Pölten steht im Fokus der <strong>in</strong>haltlich-pädagogischen<br />
Vertiefung der landesweiten Zusammenarbeit<br />
der <strong>Musikschulen</strong>.<br />
Der Ausbau e<strong>in</strong>er Orchesterlandschaft wird gestartet. Die <strong>Musikschulen</strong><br />
sollen künftig <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>regionen musikalische Projekte <strong>in</strong>itiieren. Ziel ist<br />
es, dass jedes K<strong>in</strong>d und jeder Jugendliche an e<strong>in</strong>er Musikschule Zugang<br />
zum Ensemble- und Orchestermusizieren hat. E<strong>in</strong>e Erweiterung auf Chöre<br />
und Tanz ist <strong>für</strong> die folgenden <strong>Jahre</strong> geplant.<br />
Regionale Zusammenarbeit im Waldviertel: Die „Fiddle Connection“ gibt es schon<br />
seit acht <strong>Jahre</strong>n und umfasst die Musikschulverbände Jauerl<strong>in</strong>g, Mart<strong>in</strong>sberg,<br />
Ottenschlag und Wachau.<br />
KOMU Kongress <strong>in</strong> Krems<br />
2015 f<strong>in</strong>det der zweite österreichische MusikschulleiterInnenkongress<br />
der KOMU <strong>in</strong> Krems statt (der erste 2013 <strong>in</strong> Feldkirch).<br />
Im Jahr 2014 wird <strong>in</strong>nerhalb des Musikschulmanagement e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ationsstelle<br />
der KOMU e<strong>in</strong>gerichtet. Diese arbeitet eng mit der Verb<strong>in</strong>dungsstelle<br />
der Bundesländer zusammen und koord<strong>in</strong>iert die Arbeitsfelder<br />
der e<strong>in</strong>zelnen KOMU-Delegierten <strong>in</strong> den Bundesländern.<br />
© Marschik<br />
Musikschulmanagement NÖ<br />
und NÖ Kreativ unter<br />
e<strong>in</strong>em Dach, Büroeröffnung<br />
am 19. November 2014.<br />
Edgar Niemeczek, Dorothea<br />
Draxler, Hermann Dikowitsch,<br />
Michaela Hahn, Rafael Ecker.<br />
Raoul Herget, Christian<br />
Blahous und<br />
Alfred Kellner (2.v.r)<br />
s<strong>in</strong>d Leiter der<br />
Pilot-Musik- und<br />
Kunstschulen<br />
Wiener Neustadt,<br />
Waidhofen/Ybbstal<br />
und St. Pölten.<br />
© NKL Filzwieser<br />
Die LeiterInnen aller Musikschulwerke Österreichs und Südtirols.<br />
46
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
2016<br />
Gründung der Jungen Bläserphilharmonie <strong>Niederösterreich</strong><br />
Die JBP wird als dritte Landesorchesterformation <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />
Die Leitung liegt seitdem <strong>in</strong> den Händen des Kontrabassisten, Komponisten<br />
und Dirigenten Daniel Muck, e<strong>in</strong>es Absolventen des Musikschulverbandes<br />
Staatz und Umgebung.<br />
Das Orchester ist e<strong>in</strong> Kooperationsprojekt zwischen dem Musikschulmanagement,<br />
dem NÖ Blasmusikverband und der Militärmusik <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
• Am 17. Juni 2018 f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Familientag <strong>in</strong> Grafenegg ganz im Zeichen<br />
der <strong>Musikschulen</strong> statt.<br />
• Anlässlich des Jubiläumsjahres wird e<strong>in</strong> Slogan kreiert – „Musizieren<br />
macht Freu(n)de“ – Musik und Tanz verb<strong>in</strong>den 2.300 MusikschullehrerInnen<br />
und <strong>60</strong>.000 MusikschülerInnen aus allen niederösterreichischen<br />
Geme<strong>in</strong>den.<br />
• Die vorliegende Festschrift mit umfassender Chronik ersche<strong>in</strong>t.<br />
Das Handbuch <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> ersche<strong>in</strong>t<br />
Mit 24. August 2016 wird die erste Fassung<br />
des Handbuchs des Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> an die <strong>Musikschulen</strong><br />
elektronisch weitergegeben.<br />
Dieses Handbuch soll e<strong>in</strong>e Hilfestellung <strong>für</strong><br />
alle im niederösterreichischen Musikschulwesen<br />
Beteiligten bieten und stellt neben<br />
e<strong>in</strong>er Erläuterung der gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
vor allem e<strong>in</strong>e Abbildung<br />
der gängigen Praxis dar.<br />
Johanna Mikl-Leitner wird Landeshauptfrau<br />
Johanna Mikl-Leitner wird im April 2017 zur Landeshauptfrau bestellt und<br />
bleibt <strong>für</strong> den Bereich der <strong>Musikschulen</strong> zuständig, den sie 2016 vom<br />
scheidenden Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka übernommen<br />
hat.<br />
2017<br />
Das NÖ Musikschulwesen feiert <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong><br />
• Sowohl der Bundeswettbewerb von podium.jazz.pop.rock… als<br />
auch der Bundeswettbewerb von prima la musica werden im Schuljahr<br />
2016/17 <strong>in</strong> St. Pölten im Festspielhaus<br />
ausgetragen<br />
• Am 15. April 2017 wird <strong>in</strong> ORF2 e<strong>in</strong>e 25-m<strong>in</strong>ütige<br />
Fernsehsendung über die <strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> ausgestrahlt,<br />
„Jugend liebt Musik – E<strong>in</strong>e musikalische<br />
Reise durch <strong>Niederösterreich</strong>“, gestaltet<br />
von Kar<strong>in</strong>a Fibich.<br />
• Am 4. Dezember 2017 f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Festakt im<br />
©ORFNOE<br />
Landtagssitzungssaal <strong>in</strong> St. Pölten statt.<br />
• Am 4. Mai 2018 geht der achte landesweite Tag der <strong>Musikschulen</strong> über<br />
die Bühnen aller Musikschulgeme<strong>in</strong>den.<br />
Beim Abschlusskonzert des<br />
Bundeswettbewerbs prima la<br />
musica <strong>in</strong> St. Pölten mit dem<br />
ausgezeichneten Benigna<br />
Quartett aus St. Pölten und dem<br />
Vorsitzenden von des Bundesfachbeirats,<br />
Paul Roczek.<br />
© Musik der Jugend<br />
© NKL Re<strong>in</strong>berger<br />
LH Johanna Mikl-Leitner<br />
als Gratulant<strong>in</strong> beim<br />
Bundeswettbewerb<br />
podium.jazz.pop.rock…<br />
imNovember 2016 im Festspielhaus<br />
St. Pölten mit<br />
der preisgekrönten VokalgruppeCiderellas<br />
aus<br />
St. Peter/Au.<br />
© NLK Re<strong>in</strong>berger<br />
47
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Das niederöster reichische Musikschulwesen<br />
<strong>in</strong> Zahlen und Fakten<br />
Zahlen im Überblick<br />
Das Musikschulwesen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
ist das größte <strong>in</strong> Österreich.<br />
• <strong>60</strong>.000 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
• 2.300 Lehrer (voll- und teilbeschäftigt)<br />
• 127 <strong>Musikschulen</strong>, davon 55 Geme<strong>in</strong>demusikschulen,<br />
70 Geme<strong>in</strong>deverbände und 2 Vere<strong>in</strong>e<br />
• 485 Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d als Musikschulgeme<strong>in</strong>den (Sitzgeme<strong>in</strong>de,<br />
Filialgeme<strong>in</strong>de oder geme<strong>in</strong>de verbandsangehörige<br />
Geme<strong>in</strong>de) <strong>in</strong> den NÖ Musikschulplan e<strong>in</strong>gebunden, aus fast<br />
allen der 573 nieder österreichischen Geme<strong>in</strong>den besucht<br />
zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e Schüler<strong>in</strong> bzw. e<strong>in</strong> Schüler e<strong>in</strong>e Musikschule<br />
• 80 Standardmusikschulen, 47 Regionalmusikschulen<br />
• Region Mostviertel: 16 <strong>Musikschulen</strong><br />
• Region NÖ Mitte: 27 <strong>Musikschulen</strong><br />
• Region Waldviertel: 16 <strong>Musikschulen</strong><br />
• Region We<strong>in</strong>viertel: 22 <strong>Musikschulen</strong><br />
• Region NÖ Ost: 25 <strong>Musikschulen</strong><br />
• Region NÖ Süd: 21 <strong>Musikschulen</strong><br />
• 35.000 unterrichtete Wochenstunden<br />
• Die <strong>Musikschulen</strong> bieten bis zu 63 Hauptfächer und<br />
72 Er gänzungsfächer an. Diese umfassen alle<br />
Instrumente, Gesang und Tanz, Fächer der Elementaren<br />
Musikpädagogik, Kooperationsformen,<br />
Musiktheorie, Komposition, MusicProduction, Orchester,<br />
Ensembles, Kammermusik, Chöre,<br />
Popularmusik- und Volksmusikformationen<br />
• Höhe der Landesförderung: rund 32.800.000 EUR<br />
• Kostengesamtvolumen: rund 90.000.000 EUR<br />
Geme<strong>in</strong>den als<br />
Musikschulerhalter<br />
Das Musikschulwesen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> ist e<strong>in</strong> dezentrales<br />
oder kommunales Musikschulsystem, die <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d<br />
E<strong>in</strong>richtungen der Geme<strong>in</strong>den bzw. Geme<strong>in</strong>deverbände.<br />
Die Lehrenden und LeiterInnen s<strong>in</strong>d bei den Geme<strong>in</strong>den bzw.<br />
Geme<strong>in</strong>deverbänden angestellt, die dienstrechtlichen Grundlagen<br />
s<strong>in</strong>d im NÖ Geme<strong>in</strong>de-Vertragsbedienstetengesetz geregelt.<br />
Die <strong>Jahre</strong>sarbeitszeit umfasst bei e<strong>in</strong>er Vollbeschäftigung<br />
1.768 Stunden, davon s<strong>in</strong>d 999 <strong>für</strong> die Unterrichtsverpflichtung<br />
(entspricht 27 Wochenstunden), 473 Stunden <strong>für</strong><br />
Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sowie 296 <strong>für</strong> sonstige<br />
Tätigkeiten vorgesehen. Das Entlohnungsschema umfasst die<br />
Gruppen ms1, ms2, ms3 und ms4 und berücksichtigt <strong>in</strong>sbesondere<br />
pädagogische und künstlerische Studienrichtungen<br />
der Musik universitäten.<br />
Der Unterricht an den <strong>Musikschulen</strong> erfolgt nach dem 2007<br />
überarbeiteten österreichweit geltenden Lehrplan <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong><br />
der Konferenz der österreichischen Musikschulwerke<br />
(KOMU). Der Ausbildungsverlauf umfasst die Elementar-, die<br />
Unter-, die Mittel- und die Oberstufe sowie Übertrittsprüfungen<br />
zwischen den Stufen. Die SchülerInnen erhalten am Ende<br />
jedes Schuljahres e<strong>in</strong>e Schulnachricht oder e<strong>in</strong> <strong>Jahre</strong>szeugnis<br />
mit e<strong>in</strong>er Beurteilung ihrer besuchten Hauptfächer.<br />
Die Organisation jeder Musikschule erfolgt auf Grundlage e<strong>in</strong>es<br />
vom Schulerhalter beschlossenen Organisationsstatuts,<br />
das von der NÖ Landesregierung <strong>für</strong> jede e<strong>in</strong>zelne Musikschule<br />
genehmigt wird. Aktuell haben 16 Musikschulerhalter das vom<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> Bildung erlassene Organisationsstatut<br />
<strong>für</strong> NÖ <strong>Musikschulen</strong> beschlossen und das Öffentlichkeitsrecht<br />
beantragt und erhalten.<br />
48
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
NÖ Musikschulgesetz 2000<br />
Das NÖ Musikschulgesetz 2000 ist die zentrale rechtliche<br />
Grundlage und def<strong>in</strong>iert rechtliche und organisatorische<br />
Grundlagen sowie die Förderung der <strong>Musikschulen</strong>. Als Ziele<br />
und Aufgaben def<strong>in</strong>iert das NÖ Musikschulgesetz 2000:<br />
1. Die Förderung aktiver musischer Betätigung breiter<br />
Bevölkerungskreise<br />
2. Die Förderung und gezielte Vorbereitung besonders<br />
begabter Schüler auf weiterführende<br />
Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen<br />
3. Die Weiterentwicklung der <strong>Musikschulen</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />
vielfältigen kulturellen Zentrum <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de und Region<br />
Im III. Abschnitt des NÖ Musikschulgesetzes 2000 ist die<br />
Förderung des Landes <strong>Niederösterreich</strong> geregelt.<br />
Sie setzt sich zusammen aus der<br />
• Basisförderung<br />
• Wochenstundenförderung (nach e<strong>in</strong>em Punktesystem)<br />
• Strukturförderung (<strong>für</strong> Qualitätsverbesserungs- und<br />
-sicherungsmaßnahmen)<br />
Die Musikschulerhalter stellen jährlich e<strong>in</strong>en Förderantrag<br />
an das Land Nieder österreich, Basis da<strong>für</strong> ist die NÖ Musikschulförderungs-Verordnung<br />
2000.<br />
Der NÖ Musikschulplan ist Grundlage <strong>für</strong> die Fördermittelvergabe<br />
und enthält<br />
• die E<strong>in</strong>teilung der <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> sechs Musikschulregionen<br />
und Festlegung als Standard- oder Regionalmusikschulen<br />
• die Schulstandorte mit Musikschulgeme<strong>in</strong>den und<br />
Anzahl der geförderten Wochenstunden<br />
• e<strong>in</strong> <strong>Musikschulen</strong>twicklungskonzept<br />
Das ebenfalls im NÖ Musikschulgesetz 2000 verankerte Gremium<br />
Musikschulbeirat berät die Landesregierung <strong>in</strong> Musikschulfragen,<br />
<strong>in</strong>sbesondere bei der Erarbeitung des Musikschulplanes<br />
und absolvierte bis 2017 <strong>in</strong>sgesamt 33 Sitzungen.<br />
Ressourcen und F<strong>in</strong>anzierung<br />
Die F<strong>in</strong>anzierung des niederösterreichischen Musikschulwesens<br />
beruht auf den gesetzlichen Grundlagen des NÖ Musikschulgesetzes<br />
2000. Hier wird festgehalten, unter welchen<br />
Voraussetzungen <strong>Musikschulen</strong> Landesförderung erhalten.<br />
Grundsätzlich geht der Gesetzgeber von e<strong>in</strong>er Drittelf<strong>in</strong>anzierung<br />
aus, d.h. je e<strong>in</strong> Drittel tragen Land <strong>Niederösterreich</strong>,<br />
Geme<strong>in</strong>den und Eltern. In der Praxis liegt der Elternanteil<br />
landesweit bei 25%, wobei es an e<strong>in</strong>zelnen <strong>Musikschulen</strong> teilweise<br />
große Unterschiede gibt. Den Rest teilen sich Land und<br />
Geme<strong>in</strong>den im Durchschnitt zu etwa gleichen Teilen.<br />
Das im NÖ Musikschulgesetz 2000 neu e<strong>in</strong>geführte Fördersystem<br />
sieht e<strong>in</strong>e verstärkte f<strong>in</strong>anzielle Förderung von höher<br />
quali fizierten Lehrenden vor, um die Qualität des Musikschulunterrichts<br />
zu fördern. Durch diese Steuerungsmaßnahme<br />
konnte der Anteil an universitär ausgebildeten Musikschullehrenden<br />
<strong>in</strong> den letzten 17 <strong>Jahre</strong>n von 50 % auf fast rund 80 %<br />
gesteigert werden.<br />
Zusätzlich werden neben der Basisförderung auch strukturelle<br />
Maßnahmen mit dem Ziel der Qualitätssicherung und -entwicklung<br />
durch Landesmittel unterstützt. Neben der Mitf<strong>in</strong>anzierung<br />
von Leiterhear<strong>in</strong>gs und Instrumenten ist hier vor allem<br />
auch der zusätzliche <strong>für</strong> Eltern kostenfreie Unterricht im<br />
Talenteförderprogramm zu nennen.<br />
Viele Geme<strong>in</strong>den f<strong>in</strong>anzieren ihre Musikschule über das<br />
gesetzlich vorgesehene Ausmaß h<strong>in</strong>aus, um möglichst allen<br />
K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen den Musikschulbesuch zu ermöglichen.<br />
Insbesondere <strong>für</strong> ländliche und grenznahe Geme<strong>in</strong>den<br />
ist die Musikschule e<strong>in</strong> Standortfaktor, der die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
der Wiederkehr von StudentInnen am Wochenende und<br />
nach dem Studium erheblich erhöht.<br />
49
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Musikschulbeirat<br />
© NLK J.Burchhart<br />
Stimmberechtigte Mitglieder des Musikschulbeirats bei der Sitzung am 6. April 2017:<br />
LAbg. Ilona Tröls-Holzweber, Bgm. Wolfgang Fahrnberger, Präs. LAbg. Alfred Riedl,<br />
LH Johanna Mikl-Leitner, Elternvertreter Ernst Eigner, Elternvertreter<strong>in</strong> Annelies Kühnelt,<br />
Gruppenleiter Kultur, Wissenschaft und Unterricht Hermann Dikowitsch.<br />
Beiratsmitglieder (M) und<br />
Ersatzmitglieder (EM):<br />
Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-<br />
Leitner als Vorsitzende (M), KO Bürgermeister<br />
Mag. Klaus Schneeberger (EM),<br />
Landeshauptfrau-Stellvertreter<strong>in</strong> Mag.<br />
Kar<strong>in</strong> Renner (M), LAbg. Ilona Tröls-<br />
Holzweber (EM), Präs. LAbg. Bgm. Mag.<br />
Alfred Riedl (M), MMag. Gerald Kammerhofer<br />
(EM), Bgm. Wolfgang Fahrnberger<br />
(M), Mag. Sab<strong>in</strong>e Blecha (EM), Annelies<br />
Kühnelt (M), Dagmar Deuter (EM), Ernst<br />
Eigner (M), Mag. Barbara Hasl<strong>in</strong>ger (EM);<br />
HR Mag. Hermann Dikowitsch (M), Mag.<br />
Simone Kragora (EM)<br />
Nom<strong>in</strong>ierte Fachleute:<br />
Prof. Viktor Mayerhofer (Bundesfachbeirat<br />
Musik der Jugend), Mag. Mart<strong>in</strong>a Glatz<br />
(Younion), FI Mag. Andreas Gruber (Landesschulrat<br />
<strong>für</strong> NÖ), Peter Höckner (NÖ<br />
Blasmusikverband), Mag. Gerhard Forman<br />
(NÖ Blasmusikverband), Prof.<br />
Erw<strong>in</strong> Ortner (Chorszene <strong>Niederösterreich</strong>),<br />
Mag. Rafael Ecker (NÖ Kreativ<br />
GmbH), Mag. Christian Blahous (Regionalsprecher<br />
NÖ <strong>Musikschulen</strong>), Mag.<br />
Alfred Kellner, PhD (Regionalsprecher NÖ<br />
<strong>Musikschulen</strong>), Präsident Mag. Johann<br />
Heuras (Landesschulrat <strong>für</strong> NÖ), o.Univ.-<br />
Prof. Barbara Gisler-Haase (Universität<br />
<strong>für</strong> Musik und darstellende Kunst Wien –<br />
Vizerektor<strong>in</strong> <strong>für</strong> Lehre, Kunst und Nachwuchsförderung),<br />
Dr. Anna-Margaretha<br />
Sturm, Abt. IVW 3<br />
Auskunftspersonen: Dr. Michaela Hahn<br />
(Musikschulmanagement), Mag.(FH) Gerhard<br />
Aschauer (Musikschulmanagement),<br />
Mag. Johannes Landste<strong>in</strong>er (Abt. IVW 3)<br />
Geschäftsbesorgungspartner<br />
<strong>für</strong> das Land <strong>Niederösterreich</strong>:<br />
Prof. Dorothea Draxler (GF Kultur.Region.<br />
<strong>Niederösterreich</strong>)<br />
Ehemalige Mitglieder<br />
des Musikschulbeirats:<br />
Mag. Wolfgang Sobotka als Vorsitzender<br />
(M, 2000 bis 2016), Friedrich Knotzer (M,<br />
2000 bis 2002), Heidemarie Onodi (M,<br />
2003 bis 2007), Dr. Josef Leitner (M, 2008<br />
bis 2012), Prof. Walter Zimper (M, 2000 bis<br />
2005), Prof. Ewald Sacher (M, 2000 bis<br />
2009), Rosa Pitterle (M, 2000 bis 2002),<br />
Sab<strong>in</strong>e Löbbert-Sudmann (M, 2003 bis<br />
2010), Sab<strong>in</strong>e Milota (M, 2011), HR Dr. Joachim<br />
Rössl (M, 2000 bis 2011), Helmut<br />
Cerwenka (EM, 2000 bis 2001), Mag. Günther<br />
Leichtfried (EM, 2002 bis 2013), Mag.<br />
Christian Schneider (EM, 2000 bis 2013),<br />
Ewald Buschenreiter (EM, 2000 bis 2009),<br />
Prof. Mag. Alfred Franz Dokalik (EM, 2000<br />
bis 2012), Mag. Maria Schlatterbeck (EM,<br />
2012 bis 2016), Dr. Georg Gruber (EM,<br />
2000 bis 2008), Mag. Claudia Humann<br />
(EM, 2012 bis 2016), Dr. Gottfried Stangler<br />
(EM, 2000 bis 2006), Dr. Angela Apel (EM,<br />
2006 bis 2012), Dr. Gottfried Hahn (EM,<br />
2012 bis 2014)<br />
50
Die Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Die KULTUR.REGION.NIEDERÖSTER-<br />
REICH GmbH versteht sich als moderne<br />
geme<strong>in</strong>nützige Organisation und bezweckt<br />
die Konzeption, Planung, Organisation<br />
und Umsetzung professioneller und<br />
qualitätsvoller Kulturarbeit, <strong>in</strong>sbesondere<br />
flächendeckend im Bundesland <strong>Niederösterreich</strong><br />
sowie <strong>in</strong> den Regionen, Bezirken<br />
und Geme<strong>in</strong>den des Bundeslandes. Die<br />
Realisierung erfolgt im Rahmen e<strong>in</strong>es vielfältig<br />
und breit angelegten Programms.<br />
Im Fokus sämtlicher Aktivitäten der<br />
KULTUR.REGION.NIEDERÖSTERREICH<br />
GmbH steht e<strong>in</strong>e ganzheitliche und nachhaltige<br />
Kulturvermittlung <strong>für</strong> Menschen<br />
aller Generationen im bewussten Kontext<br />
von Bildung, Geme<strong>in</strong>wesenarbeit,<br />
Sozialarbeit und kreativ- künstlerischem<br />
Schaffen mit dem Ziel, das Selbstbewusstse<strong>in</strong>,<br />
die Selbstbestimmtheit, die<br />
Kritik- und Diskursfähigkeit, die Fähigkeit<br />
zur Eigen<strong>in</strong>itiative und Kreativität sowie<br />
die Innovationskompetenz zu fördern<br />
und zu stärken.<br />
Sämtliche Projekte der KULTUR.REGION.<br />
NIEDERÖSTERREICH GmbH dienen der<br />
Entwicklung und Bekräftigung der kulturellen<br />
Identität, der Motivation zur Eigen<strong>in</strong>itiative,<br />
dem Engagement <strong>für</strong> ehrenamtliche<br />
und freiwillige Kultur arbeit sowie<br />
der Verwirklichung jener Werte und<br />
Ziele, wie sie <strong>in</strong> demokratischen Rechtsordnungen<br />
verankert und <strong>in</strong> der Allgeme<strong>in</strong>en<br />
Erklärung der Menschenrechte<br />
der Vere<strong>in</strong>ten Nationen sowie <strong>in</strong> der Europäischen<br />
Menschenrechtskonvention<br />
def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d.<br />
Die KULTUR.REGION.NIEDERÖSTER-<br />
REICH GmbH steht <strong>für</strong> vernetztes, ganzheitliches<br />
und vorurteilfreies Denken und<br />
fördert <strong>in</strong>sbesondere die Beachtung und<br />
Wertschätzung regionaler Kulturphänomene<br />
auch h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Bedeutung<br />
im globalen Zusammenhang.<br />
2008 erfolgte die Umfirmierung der Volkskultur<br />
<strong>Niederösterreich</strong> BetriebsGmbH <strong>in</strong><br />
die Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH.<br />
LAND NIEDERÖSTERREICH<br />
VOLKSKULTUR NIEDERÖSTERREICH<br />
PRIVATSTIFTUNG<br />
Vorstandsvorsitzender: Ing. Maximilian Kaltenböck<br />
Fördervertrag<br />
Geschäftsbesorgungsvertrag<br />
100%<br />
KULTUR.REGION.NIEDERÖSTERREICH GmbH (geme<strong>in</strong>nützig)<br />
Geschäftsführung: Dr. Edgar Niemeczek (Sprecher), Dorothea Draxler, Mart<strong>in</strong> Lammerhuber<br />
Aufsichtsrat: Dr. Erw<strong>in</strong> Pröll (Vorsitzender), Ing. Hermann Schultes (Vorsitzender-Stv.), Mag. Hermann Dikowitsch, Mag. Mart<strong>in</strong>a Höllbacher, Ing. Maximilian Kaltenböck, Dr. Elfriede Mayrhofer, Dr. Hubert Schultes<br />
100%<br />
100%<br />
100%<br />
90%<br />
100%<br />
51%<br />
VOLKSKULTUR<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
GmbH (geme<strong>in</strong>nützig)<br />
Bereiche:<br />
Volkskultur / Regionalkultur<br />
Volkskultur Europa<br />
Chorszene NÖ<br />
NÖ Volksliedarchiv<br />
Geschäftsführung:<br />
Dorothea Draxler<br />
Dr. Harald Froschauer<br />
MUSIKSCHULMANAGEMENT<br />
NIEDERÖSTERREICH GmbH<br />
(geme<strong>in</strong>nützig)<br />
Bereiche:<br />
Lehrerentwicklung<br />
Talenteförderung<br />
Musikvermittlung<br />
Abteilungen:<br />
Förderung / F<strong>in</strong>anzen<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr. Michaela Hahn<br />
Mag. Gerhard Aschauer<br />
NÖ KREATIV<br />
GmbH<br />
(geme<strong>in</strong>nützig)<br />
Bereiche:<br />
Kreativitätsförderung<br />
Leseförderung<br />
Geschäftsführung:<br />
Mag. Rafael Ecker<br />
Mag. Gerhard Aschauer<br />
WEINVIERTLER<br />
MUSEUMSDORF<br />
NIEDERSULZ GmbH<br />
(geme<strong>in</strong>nützig)<br />
5% Vere<strong>in</strong> Freunde des We<strong>in</strong>viertler<br />
Museumsdorf Niedersulz<br />
5% Marktgeme<strong>in</strong>de Sulz<br />
im We<strong>in</strong>viertel<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr. Veronika Plöck<strong>in</strong>ger-Walenta<br />
Mag. Manfred Mandl<br />
MUSEUMSMANAGEMENT<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
GmbH<br />
(geme<strong>in</strong>nützig)<br />
Geschäftsführung:<br />
Mag. Ulrike Vitovec<br />
Dr. Harald Froschauer<br />
BHW BILDUNGS-<br />
UND HEIMATWERK<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
GmbH (geme<strong>in</strong>nützig)<br />
49% Vere<strong>in</strong> BHW NÖ<br />
Geschäftsführung:<br />
Mart<strong>in</strong> Lammerhuber<br />
Mag. Manfred Mandl<br />
kursiv: kontrollierende Geschäftsführer<br />
MUSIKSCHUL<br />
management<br />
KULTUR . REGION<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
80% 20%<br />
GENUSS UND<br />
TRADITION<br />
Gastro- und Event GmbH<br />
Bereiche:<br />
Gastronomie<br />
Shops<br />
HANDWERK DER REGIONEN<br />
Künstl. Ltg.: Mart<strong>in</strong> Braun<br />
Geschäftsführung:<br />
Dorothea Draxler<br />
Dr. Harald Froschauer<br />
Stand: Mai 2017<br />
51
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Das Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong><br />
Aus unserem Leitbild<br />
Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
wurde als geme<strong>in</strong>nütziger Kulturbetrieb<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Kultur.Region.<br />
<strong>Niederösterreich</strong> im Jahr 2000 vom Land<br />
<strong>Niederösterreich</strong> mit den Landesagenden<br />
im Musikschulwesen beauftragt.<br />
Es steht als beratende Informations- und<br />
Kompetenzstelle und Gesprächspartner<br />
allen am niederösterreichischen Musikschulwesen<br />
Mitwirkenden zur Verfügung,<br />
<strong>in</strong>sbeson dere dem Land <strong>Niederösterreich</strong><br />
und den Musikschulgeme<strong>in</strong>den,<br />
MusikschulleiterInnen und -lehrerInnen,<br />
MusikschülerInnen und deren Familien.<br />
Das Musikschulmanagement<br />
versteht<br />
sich <strong>in</strong>sbesondere<br />
als Impulsgeber <strong>für</strong><br />
<strong>Musikschulen</strong>twicklung,<br />
<strong>in</strong>stitutionelle<br />
Drehscheibe und kooperative<br />
Schnittstelle,<br />
die landesweite Interessen des<br />
niederösterreichischen Musikschulwesens<br />
vertritt.<br />
Logo ab 2011<br />
Tätigkeiten und Aufgaben<br />
Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
erbr<strong>in</strong>gt auf Basis e<strong>in</strong>es Geschäftsbesorgungsvertrages<br />
sowie e<strong>in</strong>es Fördervertrages,<br />
abgeschlossen zwischen dem<br />
Land <strong>Niederösterreich</strong> und der KULTUR.<br />
REGION.NIEDERÖSTERREICH GmbH, auf<br />
Weisung und im Auftrag vielfältige Leistungen<br />
im Bereich Beratung, Information<br />
und pädagogisch-künstlerische Weiterentwicklung<br />
des niederösterreichischen<br />
Musikschulwesens.<br />
n Beratungs- und Servicestelle <strong>für</strong> alle<br />
am niederösterreichischen Musikschulwesen<br />
Mitwirkende, <strong>in</strong>sbesondere<br />
Musikschulerhalter, MusikschulleiterInnen,<br />
MusikschullehrerInnen,<br />
Eltern und SchülerInnen<br />
n Vollzug des NÖ Musikschulplans gem.<br />
§ 9 Abs. 3 und § 10 NÖ Musikschulgesetz<br />
2000, <strong>in</strong>sbesondere Abwicklung<br />
der Fördervergabe <strong>für</strong> das Land NÖ<br />
n Durchführung von Koord<strong>in</strong>ationsmaßnahmen<br />
und Maßnahmen zur<br />
Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle<br />
(Fachgruppen, Lehrerentwicklung,<br />
Talenteförderung, Leiterakademie<br />
u.v.m.)<br />
n Durchführung von landes- und bundesweiten<br />
Wettbewerben <strong>für</strong> begabte<br />
SchülerInnen der <strong>Musikschulen</strong> (prima<br />
la musica, podium.jazz.pop.rock,<br />
Volksmusikwettbewerb u.a.)<br />
n Mitwirkung an bundesweiten Zielen<br />
der Musikschulpädagogik gem. § 9<br />
Abs.1 NÖ Musikschulgesetz 2000 <strong>in</strong>nerhalb<br />
und als Koord<strong>in</strong>ationsstelle<br />
der österreichischen Bundesländer<br />
und Südtirol im Rahmen der Konferenz<br />
der österreichischen Musikschulwerke<br />
(KOMU) sowie <strong>in</strong> österreichweiten<br />
und europäischen Plattformen<br />
(u.a. AGMÖ, EMU, ESTA, EPTA)<br />
In Ergänzung zu den Aufgaben der Geschäftsbesorgung<br />
erbr<strong>in</strong>gt das Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> zusätzliche<br />
Aufgaben im Rahmen e<strong>in</strong>es Fördervertrages.<br />
Der Schwerpunkt liegt<br />
hierbei <strong>in</strong> der Förderung und Entwicklung<br />
der musikalisch-künstlerischen Bildung<br />
und Musikvermittlung sowie <strong>in</strong> der<br />
Motivation und Erziehung von jungen<br />
Menschen zu kultureller Betätigung. Das<br />
Leistungsspektrum reicht hierbei von der<br />
Durchführung von Veranstaltungen und<br />
Ausstellungen über die Herausgabe von<br />
Publikationen und die Produktion und<br />
Herausgabe von Bild-, Ton- und Datenträgern<br />
bis h<strong>in</strong> zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
sowie Akquirierung und<br />
Betreuung von Sponsoren.<br />
n Organisation und Durchführung von<br />
landesweiten Orchesterprojekten (Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong>,<br />
Jugendjazzorchester <strong>Niederösterreich</strong>,<br />
Junge Bläserphil harmonie)<br />
n Musikvermittlungsangebote, um neues<br />
Publikum zu erschließen und die<br />
<strong>Musikschulen</strong> und Schulen als Partner<br />
<strong>für</strong> diese Tätigkeiten zu gew<strong>in</strong>nen,<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den <strong>Musikschulen</strong><br />
und MusikschullehrerInnen<br />
sowie dem Landesschulrat <strong>für</strong> NÖ<br />
(Jugend musiziert, Stimmbogen)<br />
n Herausgabe von Publikationen wie<br />
den <strong>Jahre</strong>sbericht <strong>für</strong> die NÖ MusikschullehrerInnen<br />
und -leiterInnen sowie<br />
Musikschulerhalter sowie e<strong>in</strong>e<br />
wissenschaftliche Reihe mit Beiträgen<br />
zur Musikschulforschung <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut <strong>für</strong> Kulturmanagement<br />
und Gender Studies an<br />
der Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />
Kunst Wien<br />
Bürostandorte:<br />
Atzenbrugg | Schlossplatz 1, 3452 Atzenbrugg:<br />
2000 bis 2010, bis heute Firmensitz<br />
St. Pölten | Neue Herrengasse 10, 3100 St.<br />
Pölten: 2010 bis 2014<br />
St. Pölten | Hypogasse 1: seit 2014<br />
52
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
MitarbeiterInnen<br />
GeschäftsführerInnen:<br />
Michaela Hahn (seit 2000, seit 2008<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong>), Gerhard Aschauer<br />
(seit 2011, seit 2014 Prokurist, seit 2016<br />
Geschäftsführer)<br />
MitarbeiterInnen:<br />
Elisabeth Deutsch (seit 2010), Elisabeth<br />
Enghauser (eh. Sterkl) (seit 2007, derzeit<br />
Karenz), Kathar<strong>in</strong>a Grechtshammer (eh.<br />
Heger) (seit 2012, derzeit Karenz), Mart<strong>in</strong>a<br />
Grillhofer (seit 2015), Manuela Korat (seit<br />
2002), Elisabeth Kriechbaumer (seit 2012),<br />
Lisa Leitich (seit 2016), Marie-Luise Lungenschmid<br />
(eh. Haschke) (seit 2014), Lisa<br />
Maierhofer (seit 2017), Julia Mörtelmaier<br />
(seit 2016), Brigitte Pichler (seit 2012), Elisabeth<br />
Pöckste<strong>in</strong>er (seit 2017), Andreas<br />
Raidl (seit 2011), Monica Rütgen (seit<br />
2017), Tamara Sedlmaier (seit 2010),<br />
Mart<strong>in</strong> Seiwald (seit 2016), Christ<strong>in</strong>a Waltl<br />
(seit 2015), Andreas Weiss (seit 2015), Iris<br />
W<strong>in</strong>ter (seit 2016)<br />
Fachgruppenund<br />
Bereichskoord<strong>in</strong>atorInnen:<br />
Brigitte Berger-<br />
Görlich (seit 2012),<br />
Matthias Dockner<br />
(seit 2017), Markus<br />
Göller (seit 2015),<br />
Alexander Huber<br />
(seit 2012), Angela<br />
Kail (seit 2015),<br />
Petra Humpel (seit<br />
2016), Veronika<br />
Larsen (seit 2014),<br />
Isabella Maierhofer<br />
© Daniela Matejschek<br />
(seit 2011), Georg Mauerhofer (seit 2016),<br />
Judith McGregor (seit 2016), Monika Mistlbachner<br />
(seit 2017), Conrad Schrenk (seit<br />
2015), Sonja Wurm (seit 2016)<br />
Die MitarbeiterInnen des Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> und die<br />
Fachgruppenkoord<strong>in</strong>atorInnen 2017/18.<br />
Arbeitsgremien<br />
Das Musikschulmanagement hat zahlreiche<br />
Arbeitsgremien und Fachbeiräte zu<br />
unterschiedlichen Arbeitsfeldern e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Stellvertretend werden hier die<br />
RegionalsprecherInnen angeführt, die als<br />
Nachfolgegremium der ehemaligen Kommission<br />
bzw. des pädagogischen Beirats<br />
Organigramm<br />
des NÖ Musikschulwerks angesehen werden<br />
können.<br />
RegionalsprecherInnen:<br />
Friedrich Anzenberger, Ariadne Basili-Canetti,<br />
Alexander Blach-Marius, Christian<br />
Blahous, Brigitte Böck, Andreas Enne, Erna<br />
Fasch<strong>in</strong>g, Gerhard Forman, Johann Grabner,<br />
Werner Groß, Thomas Heher, Karl<br />
Hemmelmayer, Beate Hörth, Ewald Huber,<br />
Alexander Kastner, Alfred Kellner, Hubert<br />
Kerschbaumer, Erw<strong>in</strong> Knopper, Petra Kovacic,<br />
Erich Krebs, Martha Lodi-Hobel, Serafia<br />
Myriknopoulou, Hubert Pöll, Maria<br />
Franziska Rupf, Géza-Michael Vörösmarty<br />
Büroleitung, Personal<br />
Brigitte Pichler<br />
Manuela Korat<br />
Förderung<br />
Abteilungsleitung:<br />
Gerhard Aschauer<br />
Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />
100% Tochtergesellschaft der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />
Budget und <strong>Jahre</strong>sabschluss, Strategie, Personal,<br />
Medien, IT, <strong>Musikschulen</strong>twicklung, Förderung,<br />
Pädagogik, MS-Beirat<br />
Geschäftsführung:<br />
Michaela Hahn (operativ), Gerhard Aschauer (kontrollierend)<br />
<strong>Musikschulen</strong>twicklung<br />
Abteilungsleitung:<br />
Marie-Luise Lungenschmid<br />
Market<strong>in</strong>g, Kommunikation<br />
Monica Rütgen<br />
Mart<strong>in</strong>a Grillhofer<br />
KOMU,<br />
Musikschul entwicklung<br />
Elisabeth Deutsch<br />
Elisabeth Kriechbaumer<br />
Musikschulförderung,<br />
Gesetzl. Grundlagen,<br />
Verwaltung, Statistik<br />
Leitung:<br />
Gerhard Aschauer<br />
MitarbeiterInnen:<br />
Mart<strong>in</strong> Seiwald<br />
Lisa Maierhofer<br />
Lehrerentwicklung<br />
Weiterbildung, Lehrplan,<br />
Prüfungsordnung,<br />
Fachgruppen<br />
Leitung:<br />
Andreas Weiss<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>:<br />
Christ<strong>in</strong>a Waltl<br />
Talenteförderung<br />
Wettbewerbe,<br />
Talenteprogramm<br />
Leitung:<br />
Mart<strong>in</strong>a Grillhofer<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen:<br />
Lisa Leitich<br />
Julia Mörtelmaier<br />
Tamara Sedlmaier<br />
Musikvermittlung<br />
Orchester,<br />
Musik- und Kunstschulen<br />
Leitung:<br />
Marie-Luise Lungenschmid<br />
MitarbeiterInnen:<br />
Andreas Raidl<br />
Iris W<strong>in</strong>ter<br />
Elisabeth Pöckste<strong>in</strong>er<br />
53
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Musikschulperspektiven<br />
Michaela Hahn<br />
Bildung und Kultur<br />
Der Begriff Musikschule impliziert e<strong>in</strong>e<br />
Bildungse<strong>in</strong>richtung – e<strong>in</strong>e Schule <strong>für</strong><br />
Musik. Gesetzlich gesehen ist die Musikschule<br />
aber nicht als Schultyp def<strong>in</strong>iert<br />
und der Begriff Musikschule als solcher<br />
nicht geschützt. Unterschiedliche Institutionen<br />
können sich also Musikschule nennen.<br />
Inhaltlich gesehen ist das Spannungsfeld<br />
Musik–Schule bereits im Begriff<br />
selbst abgebildet und damit die wohl<br />
wichtigste Aussage, die man über <strong>Musikschulen</strong><br />
treffen kann. Man kann sie nicht<br />
nur über den Begriff „Schule“ und nicht<br />
nur über „Musik“ def<strong>in</strong>ieren, sie wirkt als<br />
Bildungse<strong>in</strong>richtung und Kulturbetrieb.<br />
Auch im Selbstverständnis der österreichischen<br />
Bundesländer und deren Expertenkonferenz<br />
KOMU (Konferenz der österreichischen<br />
Musikschulwerke) ist die<br />
Musikschule e<strong>in</strong>e Bildungs e<strong>in</strong>richtung<br />
und noch weit mehr. Mit dem österreichischen<br />
Lehrplan <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> hat die<br />
KOMU auch e<strong>in</strong>en „visionären Wegweiser“<br />
zur Musikschule vorgelegt, dem zusammenfassend<br />
folgende Def<strong>in</strong>ition von<br />
Musikschule zugrunde liegt:<br />
„<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d Orte künstlerischmusikalischer<br />
Bildung und kultureller Begegnung<br />
vor allem <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der und Jugendliche.<br />
Über die Vermittlung künstlerischer<br />
Kompetenzen h<strong>in</strong>aus tragen <strong>Musikschulen</strong><br />
zur Persönlichkeitsentwicklung<br />
bei. Lehrende an <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d PädagogInnen<br />
und KünstlerInnen – <strong>in</strong> diesem<br />
Spannungsfeld wirkt kulturelle Bildung<br />
nachhaltig. Begeisterung und H<strong>in</strong>gabe<br />
s<strong>in</strong>d nicht nur bei öffentlichen Auftritten<br />
spürbar, sondern auch wesentliche Merkmale<br />
des Musikschullehrens und -lernens.<br />
Musikschule wirkt immer auch über<br />
die Institution selbst h<strong>in</strong>aus – <strong>in</strong> Kooperationen<br />
mit Schulen und Vere<strong>in</strong>en können<br />
<strong>Musikschulen</strong> ihre Ziele erreichen. 1 “<br />
Länder und Geme<strong>in</strong>den<br />
<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d traditionell der Kultur<br />
zugeordnet und daher Angelegenheiten<br />
der Länder (im Gegensatz zur Bildung, die<br />
<strong>in</strong> der Kompetenz des Bundes liegt). In e<strong>in</strong>igen<br />
Bundesländern wurden die <strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>in</strong> den letzten <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Landesverwaltungen der Bildung zugeordnet,<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> blieben sie<br />
<strong>in</strong> der Kultur.<br />
Das Musikschulwesen ist föderal aufgebaut,<br />
die e<strong>in</strong>zelnen Bundesländer haben<br />
jeweils eigene Musikschulsysteme geschaffen.<br />
Die rund 370 <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />
Österreich werden von den jeweiligen<br />
Bundesländern, meist geme<strong>in</strong>sam mit<br />
den Geme<strong>in</strong>den, erhalten.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Bundesländer haben ihre<br />
<strong>Musikschulen</strong> unterschiedlich organisiert,<br />
<strong>in</strong>sbesondere kann man zwischen<br />
zentralen und dezentralen Musikschulsystemen<br />
unterscheiden. In den drei dezentralen<br />
Systemen – <strong>Niederösterreich</strong>,<br />
Steiermark und Vorarlberg – s<strong>in</strong>d Geme<strong>in</strong>den<br />
oder auch Geme<strong>in</strong>dever bände<br />
(mehrere Geme<strong>in</strong>den geme<strong>in</strong>sam) Träger<br />
der <strong>Musikschulen</strong>, vere<strong>in</strong>zelt auch GmbHs<br />
oder Vere<strong>in</strong>e. In zentralen Systemen<br />
haben die <strong>Musikschulen</strong> e<strong>in</strong>en Träger,<br />
entweder das Bundesland selbst, wie <strong>in</strong><br />
Oberösterreich, Tirol, Kärnten und Wien,<br />
oder e<strong>in</strong>en vom Land beauftragten Vere<strong>in</strong>,<br />
wie im Burgenland oder <strong>in</strong> Salzburg.<br />
Unabhängig von der Organisationsstruktur<br />
wirken <strong>in</strong> allen Musikschulsystemen<br />
landesweite Steuerungsmaßnahmen und<br />
bundesländerübergreifende Zusammenarbeit,<br />
die die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> ihrer Entwicklung<br />
unterstützen und e<strong>in</strong>e Gesamtentwicklung<br />
möglich machen. In <strong>Niederösterreich</strong><br />
wurde diese Aufgabe zunächst<br />
von der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ<br />
<strong>Musikschulen</strong>, später vom NÖ Musikschulwerk<br />
wahrgenommen. Seit 2000 ist das<br />
Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
vom Land mit diesen Aufgaben betraut.<br />
Durchschnittlich werden <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong> zu 75 Prozent aus öffentlichen<br />
Mitteln von Land und Geme<strong>in</strong>den<br />
und zu 25 Prozent aus Schulgeldbeiträgen<br />
f<strong>in</strong>anziert (österreichweit 80 zu 20<br />
Prozent 2 ). Neben dem Musikschulwesen<br />
gibt es auch private sowie kommerzielle<br />
Anbieter, die jedoch <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
nur marg<strong>in</strong>al vertreten s<strong>in</strong>d.<br />
Breitenwirkung und<br />
Spitzenförderung<br />
<strong>Musikschulen</strong> haben im Wesentlichen<br />
drei Aufgaben und Ziele, die <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
im NÖ Musikschulgesetz 2000<br />
verankert wurden:<br />
1. der bildungspolitische Auftrag e<strong>in</strong>er<br />
breiten musischen Ausbildung <strong>für</strong> möglichst<br />
viele Menschen, <strong>in</strong>sbesondere<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendliche,<br />
2. die Förderung von (Hoch-)Begabten<br />
h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er Vor bereitung auf weiterführende<br />
künstlerische Ausbildungs<strong>in</strong>stitutionen<br />
wie beispielsweise<br />
Musikuniversitäten und<br />
3. die Mitwirkung am regionalen kulturellen<br />
Leben, u.a. die Ausbildung von<br />
Nachwuchs <strong>für</strong> die regionalen Kulturvere<strong>in</strong>e,<br />
Chöre und Orchester.<br />
<strong>Musikschulen</strong> prägen und entwickeln die<br />
regionale Kultur- und Bildungslandschaft<br />
<strong>in</strong> der Zusammenarbeit mit Vere<strong>in</strong>en und<br />
Schulen, Personen und Institutionen.<br />
E<strong>in</strong>e umfassende Darstellung der vielfältigen<br />
und e<strong>in</strong>drucksvollen Wirkungen von<br />
<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> f<strong>in</strong>det<br />
sich im Kapitel „So kl<strong>in</strong>gt Musikschule“.<br />
Qualität und Quantität<br />
Alle <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> Österreich haben<br />
sich <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten qualitativ<br />
und quantitativ weiterentwickelt. Während<br />
sich z. B. die Anzahl der VolksschülerInnen<br />
<strong>in</strong> den letzten 15 <strong>Jahre</strong>n um mehr<br />
als 16 Prozent verr<strong>in</strong>gert hat 3 , konnten die<br />
<strong>Musikschulen</strong> im selben Zeitraum ihre<br />
Schülerzahlen um 15 Prozent steigern.<br />
Die Schüleranzahl liegt derzeit bei rund<br />
200.000 (die drittgrößte Schülergruppe<br />
nach VolksschülerInnen und AHS-SchülerInnen)<br />
und die Nachfrage nach Musikschulunterricht<br />
ist ungebrochen hoch.<br />
<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> erreichen<br />
derzeit durchschnittlich etwa 17<br />
54<br />
1<br />
vgl. KOMU Lehrplan <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> Österreich und Südtirol. Visionärer Wegweiser. www.komu.at.<br />
2<br />
Hahn, Michaela (2015): Seite 39ff.<br />
3<br />
Statistik Austria: Öffentliche und private Schulen 1923/24 bis 2015/16 (alle <strong>Jahre</strong>). http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bildung_und_<br />
kultur/formales_bildungswesen/schulen_schulbesuch/<strong>in</strong>dex.html (2.11.2017).
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Prozent der Bevölkerung bis 20 <strong>Jahre</strong>, jedes<br />
dritte Volksschulk<strong>in</strong>d besucht die Musikschule<br />
– e<strong>in</strong> Spitzenwert <strong>in</strong> Österreich.<br />
Die qualitative Entwicklung ist schwerer<br />
darstellbar. Subjektive Rückmeldungen<br />
von FachexpertInnen, die den wichtigsten<br />
österreichischen Jugendmusikwettbewerb<br />
prima la musica über viele <strong>Jahre</strong><br />
begleiten, erkennen steigende Schülerleistungen<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Repertoire, Technik<br />
und künstlerischem Ausdruck. Objektiv<br />
ist die qualitative Entwicklung durch<br />
e<strong>in</strong>e Professionalisierung <strong>in</strong> vielen Bereichen<br />
der Musikschularbeit darstellbar –<br />
durch den geme<strong>in</strong>samen Lehrplan <strong>für</strong> die<br />
<strong>Musikschulen</strong>, die spezifischen Weiterbildungen<br />
<strong>für</strong> Lehrende und LeiterInnen, die<br />
gezielten Maßnahmen <strong>für</strong> die rund 1.100<br />
SchülerInnen <strong>in</strong> den Talenteförderprogrammen<br />
<strong>in</strong> den Bundesländern u.v.m.<br />
Aus der breiten Aufgabenvielfalt an den<br />
<strong>Musikschulen</strong> ergibt sich e<strong>in</strong> sehr spezifisches<br />
Berufsprofil „MusikschullehrerIn“,<br />
das <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten aufgrund<br />
der verbesserten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />
der steigenden Nachfrage und der spezifischen<br />
Bedürfnisse zahlreicher Anspruchsgruppen<br />
<strong>in</strong> hohem Ausmaß professionalisiert<br />
wurde. Dies trifft selbstverständlich<br />
ebenso auf Musikschulleitungen<br />
zu.<br />
Herausforderungen und<br />
Zukunftsperspektiven<br />
<strong>Musikschulen</strong> übernehmen zunehmend<br />
die wichtige Aufgabe der Vernetzung und<br />
Bündelung musikalisch-künstlerischer<br />
Bildung. Dabei wirken sie geme<strong>in</strong>sam mit<br />
E<strong>in</strong>richtungen der formalen (Schulen)<br />
und der <strong>in</strong>formellen Bildung (Kulturträger,<br />
z. B. Musikvere<strong>in</strong>e).<br />
Die aktuellen Herausforderungen im<br />
Schulwesen <strong>in</strong> der Frage der ganztägigen<br />
Schulformen und der Weiterentwicklung<br />
von Kompetenzen sowie die damit verbundenen<br />
Änderungen <strong>in</strong> Curricula und<br />
zukünftiger Lernprozesse lassen den Gestaltungsspielraum<br />
<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />
der musisch-ästhetischen Bildung wachsen.<br />
Die zunehmende Stärkung der Autonomie<br />
der E<strong>in</strong>zelschule ermöglicht <strong>in</strong>dividuelle<br />
Modelle der Zusammenarbeit und<br />
damit die Möglichkeit von Synergien<br />
zwischen Schulen und <strong>Musikschulen</strong> im<br />
S<strong>in</strong>ne der SchülerInnen.<br />
E<strong>in</strong>es der wichtigsten Themen <strong>für</strong> die<br />
kommenden <strong>Jahre</strong> ist daher auch weiterh<strong>in</strong><br />
die Zusammenarbeit mit dem allgeme<strong>in</strong>bildenden<br />
Schulwesen. Aus Sicht<br />
der <strong>Musikschulen</strong> ist e<strong>in</strong>e Intensivierung<br />
aufgrund der Entwicklung h<strong>in</strong> zu ganztägigen<br />
Schul- und Betreuungsformen<br />
notwendig, um Musikschulbesuch weiterh<strong>in</strong><br />
zu ermöglichen. Aus Sicht der<br />
Gesellschaft und Politik ist sie unabd<strong>in</strong>gbar,<br />
um den aktiven Zugang zur musikalisch-künstlerischen<br />
Ausdrucksform<br />
möglichst vielen SchülerInnen zugänglich<br />
zu machen. Dazu bedarf es e<strong>in</strong>er<br />
Flexibilisierung von Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />
<strong>in</strong>sbesondere bei verschränkten<br />
Ganztagsschulen, sowie neuer Formen<br />
der F<strong>in</strong>anzierung.<br />
E<strong>in</strong>e weitere, aus Sicht der <strong>Musikschulen</strong><br />
dr<strong>in</strong>gende Notwendigkeit ist die Anerkennung<br />
der Bildungsleistung an den <strong>Musikschulen</strong>,<br />
<strong>in</strong>sbesondere <strong>für</strong> begabte MusikschülerInnen,<br />
die e<strong>in</strong> Musikstudium anstreben.<br />
Die an <strong>Musikschulen</strong> erworbenen<br />
Kompetenzen und Fähigkeiten werden<br />
im formalen Schulwesen derzeit<br />
nicht anerkannt. Die Etablierung von<br />
Schnittstellen <strong>in</strong> der musikalischen Bildung<br />
zwischen <strong>Musikschulen</strong> und Schulen,<br />
Musikuniversitäten und Pädagogischen<br />
Hochschulen im S<strong>in</strong>ne der geme<strong>in</strong>samen<br />
SchülerInnen und StudentInnen<br />
kann nur im Zusammenwirken mit allen<br />
Beteiligten gel<strong>in</strong>gen.<br />
Weitere zukünftige Arbeitsfelder <strong>in</strong> der<br />
<strong>Musikschulen</strong>twicklung s<strong>in</strong>d Gender- und<br />
Diversity-Themen, auch vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />
e<strong>in</strong>er wachsenden multikulturellen<br />
Gesellschaft. Da sich <strong>Musikschulen</strong> immer<br />
stärker als Teil der musikalischen Bildungslandschaft<br />
verstehen, müssen Zielgruppen<br />
und Lernziele neu def<strong>in</strong>iert werden<br />
und die Institution Musikschule darauf<br />
ausgerichtet werden.<br />
Zugleich muss auch der Kern der Musikschularbeit<br />
– die Entwicklung der <strong>in</strong>dividuellen<br />
musikalisch-künstlerischen Ausdruckskraft<br />
– weiter gestaltet werden.<br />
Auch die Kulturlandschaft ist <strong>in</strong> Bewegung,<br />
das klassische Konzertformat wird<br />
zunehmend durch neue Konzepte und<br />
Formate erweitert. Neue Kompetenzen<br />
und Lernprozesse müssen daher auch <strong>in</strong><br />
<strong>Musikschulen</strong> entwickelt und die Digitalisierung<br />
entsprechend bereichernd <strong>in</strong>tegriert<br />
werden.<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Grundlage <strong>für</strong> die zukünftige<br />
<strong>Musikschulen</strong>twicklung kann spezifische<br />
Forschung zur Bildungs- und Kultur<strong>in</strong>stitution<br />
Musikschule bieten. <strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>in</strong> Österreich haben sich e<strong>in</strong>e<br />
starke Position erarbeitet, die vom reichen<br />
Kulturleben <strong>in</strong> den Regionen und<br />
der jahrhundertelangen musikalischen<br />
Tradition unseres Landes profitiert.<br />
Der europäische Vergleich zeigt, dass <strong>Musikschulen</strong><br />
durchaus unterschiedliche<br />
Zielsetzungen und Strategien entwickelt<br />
haben. Die Aufgabenfelder, Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
und Ressourcen der Musikoder<br />
Kunstschulen <strong>in</strong> den skand<strong>in</strong>avischen<br />
Ländern unterscheiden sich deutlich<br />
von denen unserer südlichen oder<br />
östlichen Nachbarländer. Geme<strong>in</strong>sam ist<br />
ihnen allen nur der Name Musikschule,<br />
der zugleich auch wieder auf das <strong>in</strong> den<br />
europäischen Ländern unterschiedlich<br />
<strong>in</strong>terpretierte Spannungsfeld zwischen<br />
Kunst und Bildung h<strong>in</strong>weist. Für die Herausforderungen<br />
der Zukunft lohnt demgemäß<br />
auch e<strong>in</strong> Blick über unser musikschulreiches<br />
Land h<strong>in</strong>aus.<br />
Dr. Michaela Hahn<br />
Zwischen 1986 und 2000 Musikschullehrer<strong>in</strong> an <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> Wien und <strong>Niederösterreich</strong>. 1997 bis 2000<br />
Tätigkeit <strong>für</strong> das Amt der NÖ Landesregierung (statistische Auswertungen des Musikschulwesens und Vorbereitungen<br />
<strong>für</strong> das NÖ Musikschulgesetz 2000). Seit 2000 Mitarbeit <strong>in</strong> der Abteilung Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong>nerhalb der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> BetriebsGmbH. Seit 4/2008 Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
des Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> (e<strong>in</strong> Betrieb der Kultur.Region <strong>Niederösterreich</strong>), bis 9/2014<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Dorothea Draxler. KOMU Delegierte <strong>für</strong> das Bundesland <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
55
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Das niederösterreichische Musikschulwesen hat seit 1954 e<strong>in</strong>e enge Verb<strong>in</strong>dung zur mdw – Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />
Kunst Wien. Das Bundesland <strong>Niederösterreich</strong> ist seit Jahrzehnten der Hauptabnehmer <strong>für</strong> die AbsolventInnen des IGP-Studiums<br />
(Instrumental- und Gesangspädagogik), die <strong>für</strong> die Tätigkeit an e<strong>in</strong>er Musikschule ausgebildet werden. Damit bilden die mdw-<br />
AbsolventInnen auch den Großteil der niederösterreichischen Musikschullehrenden. Die mdw ist auch <strong>für</strong> viele SchülerInnen<br />
naheliegende Motivation und Ziel, e<strong>in</strong> Musikstudium an der weltweit anerkannten Ausbildungsstätte zu beg<strong>in</strong>nen. Die Zusammenarbeit<br />
dieser Institutionen ist <strong>für</strong> beide Seiten wertvoll und wichtig und wurde <strong>in</strong> den letzten 17 <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong> vielen Projekten und<br />
Kooperationen <strong>in</strong>tensiviert. E<strong>in</strong>er der wesentlichsten Kooperationspartner ist das heutige Institut <strong>für</strong> musikpädagogische<br />
Forschung, Musikdidaktik und Elementares Musizieren, dessen Vorstand Peter Röbke anlässlich des Jubiläums diesen geme<strong>in</strong>samen<br />
Weg aus dem Blickw<strong>in</strong>kel der mdw beschreibt.<br />
Zusammenarbeit aus Überzeugung<br />
Peter Röbke<br />
Nach vielen <strong>Jahre</strong>n als Musikschullehrer<br />
und -leiter <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und kurz nach me<strong>in</strong>em<br />
Dienstantritt an der Wiener Musikuniversität<br />
Anfang der Neunzigerjahre war<br />
ich nur zu gern bereit, auf e<strong>in</strong>e Anfrage<br />
Wolfgang Sobotkas, der se<strong>in</strong>erzeit noch<br />
Musikschulleiter <strong>in</strong> Waidhofen an der<br />
Ybbs war, positiv zu antworten: Es sollte<br />
darum gehen, im Rahmen des sogenannten<br />
F&W-Kurses „ungeprüfte“ niederösterreichische<br />
MusikschullehrerInnen <strong>in</strong><br />
Instrumentalpädagogik zu unterrichten.<br />
Über <strong>Jahre</strong> h<strong>in</strong>weg nun (der Lehrgang war<br />
ke<strong>in</strong> „Schnellsiedekurs“, sondern hatte<br />
durchaus akademische Dimensionen)<br />
fuhr ich wenigstens e<strong>in</strong>mal im Monat <strong>in</strong>s<br />
Schloss Zeillern, um dort auf Dutzende,<br />
hoch motivierte KollegInnen zu stoßen,<br />
die zwar ke<strong>in</strong> universitäres Diplom vorzuweisen<br />
hatten, aber diesen formalen<br />
Mangel mit Musizierlust, Engagement <strong>für</strong><br />
ihre SchülerInnen und pädagogischer<br />
oder musikhistorischer Wissbegierde<br />
mehr als wettmachten.<br />
Intensiver hätte ich dem niederösterreichischen<br />
Musikschulwesen nicht begegnen<br />
können, e<strong>in</strong>em Musikschulwesen,<br />
das Anfang der Neunzigerjahre h<strong>in</strong>sichtlich<br />
se<strong>in</strong>er Strukturen und Förderungsmechanismen<br />
durchaus defizitär war,<br />
aber schon damals über viele profilierte<br />
Schulen und e<strong>in</strong>satzbereite Lehrkräfte<br />
verfügte. In Wahrheit hätte man allerd<strong>in</strong>gs<br />
damals e<strong>in</strong>em/e<strong>in</strong>er Wiener IGP-<br />
Studierenden davon abraten müssen,<br />
das sogenannte IGP 2 zu studieren, führte<br />
doch dieser Abschluss nach sechs <strong>Jahre</strong>n<br />
Studienzeit <strong>in</strong> der Regel dazu, dass man <strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>stellungsverfahren als überqualifiziert<br />
und zu teuer galt (e<strong>in</strong>e Folge der Förderbestimmungen<br />
des ersten Musikschulgesetzes<br />
(1990), das pauschal angelegt<br />
war und die konkrete Qualifikation der<br />
BewerberInnen nicht berücksichtigte).<br />
Das Wiener IGP-Studium war damals <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>en Ausmaßen, der Fülle se<strong>in</strong>er Angebote<br />
und Schwerpunktsetzungen e<strong>in</strong><br />
Wechsel auf die Zukunft. Es war ursprünglich<br />
mit Blick auf die positiven oberösterreichischen<br />
Musikschulrealitäten entwickelt<br />
worden, dann aber auch Ausdruck<br />
e<strong>in</strong>er Hoffnung auf bessere Zeiten im Musikschulwesen<br />
des unmittelbar an Wien<br />
grenzenden Bundeslandes, das klarerweise<br />
immer schon der „Hauptabnehmer“<br />
der IGP-AbsolventInnen war.<br />
Und die besseren Zeiten kamen, die Hoffnungen<br />
hatten nicht getrogen, und ich er<strong>in</strong>nere<br />
mich gut, wie ich mich e<strong>in</strong>mal mit<br />
Wolfgang Sobotka bis tief <strong>in</strong> die Nacht<br />
über den neuen Strukturplan <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s<br />
<strong>Musikschulen</strong> gebeugt habe –<br />
e<strong>in</strong>en großen Wurf, <strong>in</strong> dem M<strong>in</strong>imalstandards<br />
formuliert wurden und zugleich regionale<br />
Schwerpunktschulen vorgesehen<br />
waren. Auch die E<strong>in</strong>stellungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
änderten sich grundlegend, wurden<br />
doch jetzt der hoch qualifizierende Abschluss<br />
relevant und die E<strong>in</strong>stellung solcher<br />
BewerberInnen <strong>in</strong> besonderem Maße<br />
vom Land unterstützt.<br />
Mit dem NÖ Musikschulgesetz 2000 kam<br />
auch – im ständigen Wechselspiel zwischen<br />
zentraler Qualitätssicherung durch<br />
das Musikschulmanagement und dezentraler<br />
Profilierung und lokaler Verankerung<br />
e<strong>in</strong>er jeden Musikschule – e<strong>in</strong> Prozess<br />
der fachlichen Aufwärtsentwicklung<br />
<strong>in</strong> Gang. Und es war regelrecht verführerisch,<br />
<strong>in</strong> dieser besonderen historischen<br />
Situation der E<strong>in</strong>ladung nach Atzenbrugg<br />
zu folgen und mit den ProponentInnen<br />
des Musikschulmanagement und weiteren<br />
zukunftsorientierten MusikschulleiterInnen<br />
den Versuch zu unternehmen,<br />
e<strong>in</strong>e Weiterbildungsmaßnahme <strong>für</strong> jene<br />
zu <strong>in</strong>stallieren, von deren visionärer Kraft,<br />
deren Fähigkeit zum Umgang mit Menschen<br />
und deren politischem „Stand<strong>in</strong>g“<br />
es <strong>in</strong> besonderer Weise abhängt, wie sich<br />
e<strong>in</strong>e Musikschule vor Ort entwickelt: die<br />
Leiter<strong>in</strong>nen und Leiter.<br />
Schnell war die niederösterreichische Leiterakademie<br />
geboren, mit Herzklopfen<br />
warteten wir auf das E<strong>in</strong>langen der ersten<br />
Bewerbungen, nachdem es im Vorfeld<br />
durchaus kritische Stimmen gegeben<br />
hatte. Und dann: <strong>in</strong> wenigen Tagen mehr<br />
als <strong>60</strong> InteressentInnen. Schnell musste<br />
e<strong>in</strong> Budget aufgestellt werden, um die<br />
Akademie gleich e<strong>in</strong> zweites Mal durchführen<br />
zu können. Dann das erste Plenum<br />
mit dreißig altgedienten genauso wie mit<br />
gerade <strong>in</strong>s Amt gekommenen LeiterInnen<br />
im Bildungshaus St.-Hippolyt <strong>in</strong> St. Pölten<br />
(das Planungsteam hat <strong>in</strong> der Nacht davor<br />
nicht sonderlich gut geschlafen) … der<br />
Rest ist Geschichte!<br />
Die genauen Zahlen über die vielen Wiederholungen<br />
und die zahlreichen TeilnehmerInnen<br />
der Akademie mögen andere<br />
liefern: Mir ist es wichtig festzuhalten,<br />
dass <strong>in</strong> diesem Lehrgang, jedenfalls<br />
was den pädagogischen Teil anbelangt,<br />
alles andere als sche<strong>in</strong>bar unstrittige<br />
musikpädagogische Lehrsätze oder e<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>heitliches Bild von Musikschule ver-<br />
56
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
handelt wurden. Im Gegenteil: Natürlich<br />
gibt es Gesetze, Verordnungen, Förderungsbestimmungen,<br />
aber letztlich muss<br />
und kann <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> jede e<strong>in</strong>zelne<br />
Musikschule ihr <strong>in</strong>dividuelles Profil f<strong>in</strong>den,<br />
<strong>in</strong>dem sie <strong>in</strong> ihrer (Stadt-)geme<strong>in</strong>de<br />
ihren Platz und ihre Bedeutung def<strong>in</strong>iert<br />
und <strong>in</strong> engstem Bezug auf die vorhandene<br />
Musikkultur agiert, gleich ob es sich<br />
um We<strong>in</strong>viertler Blaskapellen, e<strong>in</strong>e städtische<br />
Bandszene, aktive Kirchenchöre<br />
oder das Jagdhornblasen <strong>in</strong> der waldreichen<br />
Gegend um Lilienfeld handelt.<br />
Es gäbe jetzt ungeheuer viel zu erzählen:<br />
von den vielen menschlichen Begegnungen<br />
mit starken Persönlichkeiten, von<br />
kontroversen Debatten über flexible Unterrichtsformen,<br />
Prüfungsordnung, Klassenmusizieren,<br />
Musiktheorie oder Erwachsenarbeit;<br />
von der manchmal heftigen<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung mit unüberschaubar<br />
vielen ReferentInnen aus dem<br />
In- und Ausland; von Phasen, die unglaublich<br />
<strong>in</strong>spirierend, aber auch von solchen,<br />
die ermüdend waren; von Momenten,<br />
<strong>in</strong> denen die Diskussionen be<strong>in</strong>ahe<br />
etwas Konspiratives oder gar Subversives<br />
hatten. Immer aber war deutlich,<br />
dass die Dynamik des niederösterreichischen<br />
Musikschulwesens von der produktiven<br />
Spannung zwischen zentraler<br />
Steuerung und konkreter dezentraler<br />
Ausgestaltung lebt.<br />
Aber warum habe ich so gern mit <strong>Niederösterreich</strong><br />
zusammengearbeitet, gleich<br />
ob beim F&W-Kurs oder der LeiterInnenakademie<br />
(von den zahlreichen anderen<br />
Weiterbildungsmaßnahmen, von der Kooperation<br />
<strong>in</strong> Sachen Klassenmusizieren<br />
oder vielen, vielen Grundsatzgesprächen<br />
ganz zu schweigen)? Ist es der re<strong>in</strong>e Pragmatismus,<br />
weil es gut ist, wenn me<strong>in</strong>e<br />
Studierende <strong>in</strong> ihrem späteren Berufsleben<br />
auf offene Vorgesetzte stoßen? Spielen<br />
da sentimentale Motive des ehemaligen<br />
Musikschuldirektors h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e<br />
Sehnsucht nach vergangenen Lebensund<br />
Arbeitsformen?<br />
Ne<strong>in</strong>, im Kern geht es – neben den<br />
menschlichen Verb<strong>in</strong>dungen, neben<br />
Sympathie, Inspiration und Vertrauen –<br />
um e<strong>in</strong>e tiefe fachliche Übere<strong>in</strong>stimmung,<br />
die allerd<strong>in</strong>gs überhaupt nicht den<br />
Streit <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfragen ausschließt!<br />
Wenn ich beobachte, dass e<strong>in</strong>e niederösterreichische<br />
Musikschule ihr Profil und<br />
ihre lokale Bedeutung f<strong>in</strong>den muss, dann<br />
korrespondiert das mit der Grundbotschaft,<br />
die ich me<strong>in</strong>en Wiener Studierenden<br />
unaufhörlich vermittle: dass nämlich<br />
der Beruf des/der Instrumentalpädagogen/-<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er ist, dessen Herausforderung<br />
dar<strong>in</strong> liegt, dass man ihn ständig<br />
neu erf<strong>in</strong>den darf. Wie wenig ist Musikschule<br />
– im Vergleich mit dem Regelschulwesen<br />
– letztlich reglementiert! Und wie<br />
unterschiedlich <strong>Musikschulen</strong> mit ihrem<br />
Umfeld <strong>in</strong>teragieren können, davon legt<br />
auch me<strong>in</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem<br />
Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
entstandenes Buch „Musikschule –<br />
wozu?“ beredt Zeugnis ab. E<strong>in</strong> Buch, das<br />
letztlich entstand, weil me<strong>in</strong>e niederösterreichischen<br />
KollegInnen und ich e<strong>in</strong>mal<br />
auf e<strong>in</strong>em AGMÖ-Kongress geme<strong>in</strong>sam<br />
frustriert darüber waren, wie wenig dort<br />
von der eigentlichen Bedeutung der Musik<br />
<strong>für</strong> Menschen und Geme<strong>in</strong>den und wie<br />
viel vom angeblichen Transfernutzen gesprochen<br />
worden war („Mehr Musik – besser<br />
<strong>in</strong> Mathematik und weniger Gewalt“).<br />
E<strong>in</strong> Buch, <strong>in</strong> dem etwa konkret die <strong>Musikschulen</strong><br />
Ha<strong>in</strong>burg, Traismauer, Tulln oder<br />
Retz portraitiert werden.<br />
Wenn ich davon ausgehe, dass Instrumentalpädagogik<br />
immer über das re<strong>in</strong>e<br />
Unterrichtsgeschehen h<strong>in</strong>ausdenken und<br />
realisieren muss, wie viel ihre SchülerInnen<br />
von anderen musikalischen Lernwelten<br />
(wie Natalia Ardila-Mantilla sagen<br />
würde) profitieren, dann liegt mir an <strong>Musikschulen</strong>,<br />
die sich der Bedeutung des<br />
Musizierens <strong>in</strong> den Familien, der Ensembles<br />
oder ernst zu nehmender öffentlicher<br />
Auftritte bewusst s<strong>in</strong>d. Und diese <strong>Musikschulen</strong><br />
f<strong>in</strong>de ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Umgebung<br />
ebenso wie Lehrkräfte, die diesen Ansatz<br />
e<strong>in</strong>es Erkennens und Gestaltens verschiedener<br />
musikalischer Lernwelten leben. Es<br />
wird somit nicht verwundern, dass die nahezu<br />
30 MusikschulmentorInnen unserer<br />
Studierenden vor allem aus <strong>Niederösterreich</strong><br />
kommen und an ihren Schulen weit<br />
über den Unterricht h<strong>in</strong>aus aktiv s<strong>in</strong>d.<br />
Wenn ich geme<strong>in</strong>sam mit Natalia Ardila-<br />
Mantilla und Hanns Stekel <strong>in</strong> „Musikschule<br />
gibt es nur im Plural“ die Auffassung<br />
vertrete, dass die Musikschule als Institution<br />
paradoxerweise nur dort gut ist, wo<br />
sie auf allen <strong>in</strong>stitutionellen Egoismus<br />
verzichtet und bereitwillig die Arme zur<br />
Kooperation ausstreckt, und zwar nicht<br />
nur mit der regionalen Kulturszene, sondern<br />
auch mit den Regelschulen (um alle<br />
SchülerInnen zu erreichen) und mit den<br />
Universitäten (um ihren Hochbegabten<br />
bzw. den an e<strong>in</strong>er professionellen Karriere<br />
<strong>in</strong>teressierten SchülerInnen gute Perspektiven<br />
zu bieten), dann ist wiederum<br />
<strong>Niederösterreich</strong> vorbildlich, gibt es doch<br />
ke<strong>in</strong> anderes Bundesland, <strong>in</strong> dem etwa<br />
Schulkooperationen so <strong>in</strong>tensiv praktiziert<br />
werden.<br />
IGP an der mdw – NÖ Musikschulwesen:<br />
Wir s<strong>in</strong>d nicht formal mite<strong>in</strong>ander verbunden,<br />
wir gehen nicht im Gleichschritt, wir<br />
stimmen uns nicht offiziell ab, aber es<br />
existiert – wie der Soziologe Hartmut Rosa<br />
sagen würde – e<strong>in</strong> Verhältnis der Resonanz<br />
zwischen uns, uns verb<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl „vibrierender Drähte“.<br />
o.Univ.-Prof. Dr. Peter Röbke<br />
War Musikschullehrer – und leiter <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, ist seit 1994 Professor <strong>für</strong> Instrumental- und Gesangspädagogik,<br />
seit Oktober 2010 Vorstand des Instituts <strong>für</strong> musikpädagogische Forschung, Musikdidaktik und Elementares<br />
Musizieren sowie seit langem Vorsitzender der Studienkommission Instrumental(Gesangs)pädagogik<br />
an der Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende Kunst Wien. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.<br />
57
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
Kunst br<strong>in</strong>gt’s<br />
Mart<strong>in</strong>a Leibovici-Mühlberger<br />
Auszug aus der Festrede zur Verleihung der Kulturpreise des Landes <strong>Niederösterreich</strong> am 7. November 2014, St. Pölten.<br />
„Den Boten der schlechten Nachricht lieben<br />
wir nicht!“ hieß e<strong>in</strong> Sprichwort der<br />
griechischen Antike – und obwohl bereits<br />
der berühmte Tragödiendichter Sophokles<br />
die Tradition, den Überbr<strong>in</strong>ger<br />
schlechter Nachrichten von der nächstbesten<br />
Klippe zu stoßen, als Unsitte<br />
brandmarkte, hat die spontane Entladung<br />
von Emotion angesichts unangenehmer<br />
Mitteilungen zahlreiche Boten<br />
das Leben gekostet.<br />
Ich hoffe, man wird mit mir humaner verfahren.<br />
Denn auch ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Überbr<strong>in</strong>ger<br />
e<strong>in</strong>er schlechten Nachricht: An uns ist<br />
nicht viel dran! Aus biomechanischen<br />
Überlegungen heraus s<strong>in</strong>d wir nahezu als<br />
e<strong>in</strong> Desaster anzusprechen, wenn wir uns<br />
mit dieser uns mitgegebenen körperlichen<br />
Ausrüstung <strong>in</strong> freier Wildbahn bewähren<br />
müssten.<br />
E<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme ist mehr als ernüchternd:<br />
E<strong>in</strong> schützendes Fell ist uns<br />
längst ausgefallen. Scharfe Krallen wachsen<br />
uns nicht. Als Läufer s<strong>in</strong>d wir weniger<br />
als durchschnittlich; Reißzähne haken wir<br />
gleich e<strong>in</strong>mal ab, ebenso Fliegen als Angriffs-<br />
oder Fluchtmechanismus. Auch im<br />
Schwimmen, Klettern, Spr<strong>in</strong>gen, Hangeln,<br />
Kriechen, Luftanhalten und Tauchen<br />
s<strong>in</strong>d wir maximal am untersten Rand anzusiedeln.<br />
Unsere Hardware ist also unverleugenbar<br />
wenig bestechend. Dennoch<br />
stehen wir als Homo sapiens sapiens<br />
nicht auf der Liste des WWF <strong>für</strong> aussterbende<br />
Arten. Ganz im Gegenteil!<br />
Die Frage lautet: Was also ist es, das uns<br />
als Spezies zu e<strong>in</strong>em globalen Erfolgskonzept<br />
hat aufsteigen lassen?<br />
• Es ist nicht die Entwicklung von<br />
Sprache, mit der wir kommunizieren,<br />
• es ist nicht der Gebrauch von<br />
Werk zeugen,<br />
• es ist nicht die Fähigkeit, Gesellschaften<br />
zu bilden,<br />
• es ist nicht die Fähigkeit, andere<br />
zu täuschen,<br />
• es s<strong>in</strong>d nicht unser aufrechter Gang,<br />
der entgegengestellte Daumen oder<br />
die Monogamie,<br />
denn das alles f<strong>in</strong>den wir bei der e<strong>in</strong>er<br />
oder anderen Spezies genauso und ke<strong>in</strong>e<br />
hat es so weit gebracht wie wir.<br />
Es ist unsere Kreativität und als ihr<br />
großer Ausdruck unser Kunst- und Kulturschaffen,<br />
das uns zu Menschen und<br />
global so erfolgreich gemacht hat.<br />
Schöpferische Gehirne s<strong>in</strong>d von der Evolution<br />
durch natürliche Selektion favorisiert<br />
worden. Kreative Gehirne waren auf der<br />
Suche nach Nahrung, geschütztem Wohnraum<br />
oder im Paarungswettstreit sowie <strong>in</strong><br />
der Aufzucht von Nachkommen e<strong>in</strong>fach<br />
erfolgreicher. Ohne die Fähigkeit zur Kreativität<br />
wären wir längst ausgestorben.<br />
Wenn wir das Mysterium des kreativen<br />
Prozesses <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Bestandteile herunterzubrechen<br />
versuchen, um se<strong>in</strong>e Voraussetzungen<br />
zu verstehen, f<strong>in</strong>den wir drei<br />
wesentliche Leistungen, zu denen unser<br />
Gehirn fähig ist:<br />
• Perspektivenübernahme: die Fähigkeit,<br />
verschiedene Gesichtspunkte <strong>in</strong> Erwägung<br />
zu ziehen.<br />
• Repräsentation: die Fähigkeit, über<br />
D<strong>in</strong>ge nachzudenken, die uns nicht<br />
direkt vor Augen stehen.<br />
• Neuorganisation: die Fähigkeit, D<strong>in</strong>ge neu<br />
anzuordnen im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>en gegebenen<br />
Kontext oder e<strong>in</strong>e Anforderung.<br />
Das tun Künstler<strong>in</strong>nen und Künstler genauso<br />
wie Erf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen und Erf<strong>in</strong>der<br />
oder begnadete Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />
und Wissenschaftler. Dies ist der Schritt <strong>in</strong><br />
die Schöpfung e<strong>in</strong>es bee<strong>in</strong>druckenden<br />
Kunstwerks genauso wie <strong>in</strong> jede Innovation.<br />
Neurobiologisch ist es e<strong>in</strong> und dieselbe<br />
Wurzel.<br />
Jene, die mich kennen, wissen, dass me<strong>in</strong>e<br />
Sorge unseren K<strong>in</strong>dern gilt. Denn unsere<br />
K<strong>in</strong>der werden die Zukunftsgesellschaft<br />
se<strong>in</strong>. Das kreative Potenzial unserer<br />
K<strong>in</strong>der ist der fundamentalste Schlüssel,<br />
um e<strong>in</strong>e erfolgreiche Zukunft und sogar<br />
das weitere Bestehen unserer Spezies zu<br />
gewährleisten.<br />
Manche haben dies bereits erkannt: Prof.<br />
James Catterall von der UCLA hat beispielsweise<br />
gezeigt, dass junge Erwachsene,<br />
die ausreichend qualitativ hochwertige<br />
Kunsterziehung genossen haben,<br />
e<strong>in</strong>e viere<strong>in</strong>halbfach ger<strong>in</strong>gere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
aufweisen, je arbeitslos zu<br />
werden, weil sie über das Potenzial verfügen,<br />
ihr persönliches Kompetenzprofil je<br />
nach Anforderung neu zu arrangieren.<br />
Dies ist e<strong>in</strong>e Schlüsselkompetenz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
sich rapide verändernden Umwelt wie der<br />
unseren, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zukünftigen Arbeitsmarkt,<br />
dessen zentrale Anforderung dar<strong>in</strong><br />
besteht, über „creative problem-solv<strong>in</strong>g<br />
skills“ zu verfügen.<br />
Ich möchte die bedeutenden Auswirkungen,<br />
die die Beschäftigung mit Kunst und<br />
Kultur <strong>für</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Menschen zu<br />
entfalten vermag, noch am Beispiel der<br />
Musik und der damit verbundenen unschätzbaren<br />
Bedeutung von <strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>für</strong> unsere K<strong>in</strong>der illustrieren. Die Erzeugung<br />
von Musik sowie das Hören von<br />
Musik s<strong>in</strong>d mit tiefen emotionalen Zentren<br />
verbunden. Damit werden neuroarchitektonisch<br />
Verschaltungen gebahnt,<br />
die e<strong>in</strong>e komplexe Evaluation von vorhandenen<br />
Umgebungsumständen fördern<br />
sowie Voraussicht und Konsequenzabschätzung<br />
tra<strong>in</strong>ieren. Die sich gegenseitig<br />
verstärkende Wirkung von Rhythmus,<br />
Melodie und Betonungsstruktur,<br />
geme<strong>in</strong>sam mit den beim Musizieren und<br />
Musikhören ausgeschütteten Neurotransmittern<br />
Dopam<strong>in</strong> und Oxytoc<strong>in</strong><br />
sowie anderen Neurotransmittern, ist<br />
da<strong>für</strong> verantwortlich, dass bei der Beschäftigung<br />
mit Musik mehr Regionen<br />
des Gehirns konzentriert aktiviert werden<br />
als bei allen anderen Tätigkeiten.<br />
Musik darf als psychophysischer Balancemechanismus<br />
und als evolutionäre<br />
Antriebskraft auf dem Weg der Mensch-<br />
58
Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />
werdung und komplexen Sozialentwicklung<br />
angesprochen werden.<br />
Als messbare Auswirkungen von erweiterter<br />
Musikerziehung s<strong>in</strong>d zu beachten:<br />
• Stärkung des Geme<strong>in</strong>schaftsgefühls,<br />
verbessertes Sozialverhalten<br />
• Regulation der eigenen Stimmungen –<br />
Selbstmanagement<br />
• Bewusstheit der eigenen Stimmungen<br />
und, daraus resultierend, Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />
• Fähigkeit zur Selbstberuhigung – Realitätsbewältigung<br />
• Förderung von sozio-emotionaler und<br />
kognitiver Kompetenz<br />
• Steigerung der Immunabwehr<br />
In e<strong>in</strong>er Zeit, die von der modernen Soziologie<br />
als Phase der Entgeme<strong>in</strong>schaftung<br />
und Vergesellschaftung angesprochen<br />
wird, ist erweiterte Musikerziehung e<strong>in</strong><br />
besseres Antidot als jedes Reparatursystem,<br />
das doch immer zu spät kommt. Alle<strong>in</strong><br />
schon deswegen, aus schnöden monetären<br />
Überlegungen, stehen <strong>Musikschulen</strong><br />
und Kunsterziehungse<strong>in</strong>richtungen<br />
im Zeitalter des „narzisstischen Individualismus“<br />
ganz oben auf me<strong>in</strong>em<br />
persönlichen Wunschzettel. Denn diese<br />
Gesellschaftsentwicklung der narzisstischen<br />
Individualisierung tut uns als moderner<br />
Technologiegesellschaft gar nicht<br />
gut und ist, wenn 38 Prozent der europäischen<br />
Bevölkerung bereits irgendwann<br />
im Laufe des Lebens unter e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>isch<br />
relevanten psychischen Störung leiden,<br />
auch schrecklich teuer.<br />
Der se<strong>in</strong>erzeitige deutsche Innenm<strong>in</strong>ister<br />
Otto Schily hat e<strong>in</strong>mal geme<strong>in</strong>t: „Wer<br />
<strong>Musikschulen</strong> schließt, schadet der <strong>in</strong>neren<br />
Sicherheit!“ Ich würde mir erlauben,<br />
hier noch härter anzuschließen,<br />
und behaupten: „Wer <strong>Musikschulen</strong><br />
schließt, ist e<strong>in</strong> Verräter an unserer Zukunft!“<br />
Doch <strong>in</strong> Zeiten der Wirtschaftskrise<br />
werden Kunst- und Kulturleben<br />
gerne als Schlagobershäubchen gesehen,<br />
auf das es nun zu verzichten gelte.<br />
Diese Betrachtung ist grundsätzlich<br />
falsch und <strong>in</strong> unserem globalen Zeitalter<br />
gerade <strong>für</strong> e<strong>in</strong> so kle<strong>in</strong>es Land wie unseres<br />
möglicherweise sogar fatal.<br />
Und so komme ich zu me<strong>in</strong>em Schlussappell:<br />
Investieren wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en qualitativ<br />
hochwertigen, stabilen Zugang zu Kunst<br />
und Kultur <strong>für</strong> alle unsere K<strong>in</strong>der. Gute<br />
Kunst- und Kulturerziehung gehorcht<br />
zehn e<strong>in</strong>fachen und auch simpel umsetzbaren<br />
Pr<strong>in</strong>zipien, <strong>für</strong> die ich mir wünsche,<br />
dass jede Pädagog<strong>in</strong> und jeder Pädagoge,<br />
jeder Elternteil, jede Bürgermeister<strong>in</strong><br />
und jeder Bürgermeister und jede Fördervergabestelle<br />
sie ver<strong>in</strong>nerlicht hätte.<br />
„Kunst br<strong>in</strong>gt’s“, setzen wir uns <strong>für</strong> sie und<br />
unsere K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>!<br />
© Matthieu Munoz<br />
Prof. <strong>in</strong> Dr. <strong>in</strong> Mart<strong>in</strong>a Leibovici-Mühlberger M.Sc.<br />
Fachärzt<strong>in</strong> <strong>für</strong> Gynäkologie und Geburtshilfe, Psychotherapeut<strong>in</strong>, Mitglied der Work<strong>in</strong>g Group on the<br />
Quality of Childhood im EU-Parlament, Buchautor<strong>in</strong>, Mutter von vier K<strong>in</strong>dern.<br />
59
© MS Jauerl<strong>in</strong>g<br />
<strong>60</strong>
Zwanzig Bezirke<br />
<strong>in</strong> den Regionen<br />
„Sobald die kle<strong>in</strong>e Quelle versiegt, trocknet der große Fluss aus.“ Die<br />
Entwicklung der <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> den zwanzig Bezirken <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
ist die wesentlichste Aufgabe des Musikschulmanagement.<br />
Zugleich s<strong>in</strong>d diese – wie im japanischen Zitat beschrieben – schier<br />
unerschöpfliche Quellen <strong>für</strong> das Musikschulmanagement. Sie formulieren<br />
Herausforderungen <strong>in</strong> der Umsetzung und zeigen H<strong>in</strong>dernisse auf. Sie<br />
kreieren Impulse und schaffen Innovation <strong>für</strong> die landesweite Entwicklung.<br />
Das niederösterreichische Musikschulwesen wäre nicht ansatzweise so<br />
herausragend und vielfältig, gelänge es nicht immer wieder, starke<br />
Persönlichkeiten und Institutionen <strong>in</strong> den Regionen <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Teil<br />
des geme<strong>in</strong>samen Weges zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
61
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Mart<strong>in</strong> Siepmann, AustrianImages.com<br />
Bezirk Amstetten:<br />
Hohes Musikniveau<br />
seit dem Mittelalter<br />
35 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Amstetten und<br />
der Statutarstadt Waidhofen/Ybbs<br />
8 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Amstetten<br />
35 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Amstetten<br />
1.317 km 2<br />
126.748 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
6.277 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
5 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
28.425 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
5.764 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
20 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
8<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
Dieser Bezirk, dessen Struktur von der<br />
hochalp<strong>in</strong>en Landschaft bis zur Donau<br />
reicht, ist nicht nur Kernbezirk und Herz<br />
des Mostviertels, sondern Kernbezirk Österreichs<br />
schlechth<strong>in</strong>. Er hat mit der Ostarrichi-Urkunde<br />
von 996 (bezogen auf<br />
Neuhofen an der Ybbs), <strong>in</strong> der die erstmals<br />
bekannte Nennung Österreichs als<br />
„ostarrichi“ aufsche<strong>in</strong>t, Österreich se<strong>in</strong>en<br />
Namen gegeben.<br />
Der Bezirk bildet das Bundesland <strong>Niederösterreich</strong><br />
landschaftlich und kulturell ab:<br />
vom Hochgebirge über die Ybbstaler Eisenstraße,<br />
den Sonntagberg und das Ybbsfeld<br />
bis zu den Donauebenen. Die Statutarstadt<br />
Waidhofen/Ybbs teilt den Bezirk und ist<br />
selbst e<strong>in</strong> wesentliches kulturelles Zentrum.<br />
Mit Schloss Zeillern verfügt der Bezirk<br />
über e<strong>in</strong>e wichtige musikpädagogische<br />
und somit musikalische E<strong>in</strong>richtung.<br />
6277<br />
MusikschülerInnen<br />
35<br />
Standorte<br />
62
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Amstetten:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Fagott<br />
15<br />
Klavier<br />
806<br />
Akkordeon<br />
72<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
Gitarre<br />
<strong>60</strong>9<br />
Posaune<br />
97 Gesang<br />
Horn<br />
Steir.<br />
Tuba<br />
103 Harmonika<br />
1<strong>60</strong><br />
Viola<br />
13<br />
41<br />
Violoncello<br />
80<br />
Hackbrett<br />
35 Flügelhorn<br />
35<br />
Im Bezirk Amstetten besuchen 4 SchülerInnen<br />
das Hauptfach Ukulele.<br />
E-Bass<br />
38<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
567<br />
304 Saxophon<br />
Schlagwerk<br />
Blockflöte<br />
365<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
73<br />
159<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
248<br />
294 Tanz<br />
Harfe<br />
24<br />
E-Gitarre<br />
133<br />
299<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
1016<br />
Kontrabass<br />
Zither<br />
4<br />
Oboe<br />
15<br />
21<br />
401<br />
Orgel<br />
9<br />
Trompete<br />
269<br />
Tenorhorn<br />
112<br />
Querflöte<br />
467<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten werden große Gruppen oder ganze<br />
Klassen im „Elementaren Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Andreas Helm<br />
Oboist und Blockflötist; Professur <strong>für</strong><br />
historische Oboen<strong>in</strong>strumente an der<br />
Kunstuniversität Graz und der Musik<br />
und Kunst Privatuniversität der Stadt<br />
Wien, u. a. erster Oboist des Irish Baroque<br />
Orchestras, der Capella Leopold<strong>in</strong>a<br />
und der Bachakademie Stuttgart,<br />
künstlerischer Leiter des Ensembles<br />
Barucco, Gründungsmitglied<br />
des Ensembles „Schikaneders Jugend“<br />
und der Barocksolisten München<br />
Besuchte den Musikschulstandort Seitenstetten (damals im<br />
Musikschulverband Waidhofen/Ybbstal).<br />
© Thesi Pewal<br />
„ Aus irgende<strong>in</strong>em Grund entdeckte ich schon im Alter von sechs<br />
<strong>Jahre</strong>n me<strong>in</strong>e Liebe zur Barockmusik und damals die Blockflöte als<br />
MEIN Instrument da<strong>für</strong>.“<br />
E<strong>in</strong> guter Start <strong>für</strong> noch mehr davon<br />
„In der durch die Blasmusiktradition geprägten Musikschule Ybbsitz<br />
gab es ke<strong>in</strong>e Möglichkeit, nach drei <strong>Jahre</strong>n noch weiteren Unterricht<br />
zu bekommen. Nach e<strong>in</strong>em kurzen Umweg über die Klar<strong>in</strong>ette<br />
wurde me<strong>in</strong>e Mutter <strong>in</strong> der Musikschule ihres Geburtsortes Seitenstetten<br />
fündig und ich konnte im Alter von zehn <strong>Jahre</strong>n bei Ulli<br />
Wagner e<strong>in</strong> völlig neues Universum me<strong>in</strong>es Liebl<strong>in</strong>gs<strong>in</strong>struments<br />
entdecken. Es war vor allem das Ensemblespiel, das mich, hier<br />
beg<strong>in</strong>nend, <strong>für</strong> me<strong>in</strong> ganzes Leben lang prägen sollte.“<br />
Und dann zur Oboe<br />
„Erst durch die Begegnung mit der historischen Oboe konnte ich<br />
endlich me<strong>in</strong>e liebste Musik auf diesem wunderbaren Instrument<br />
spielen. Den Enthusiasmus jedoch, mit dem me<strong>in</strong> Talent <strong>in</strong> Seitenstetten<br />
gefördert wurde, versuche ich nun <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er täglichen<br />
Arbeit mit den Studierenden genauso zu vermitteln, denn Begeisterung<br />
steckt an.“<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 1.582 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 8<strong>60</strong> TeilnehmerInnen<br />
MS Region Sonntagberg: Junior- und<br />
Jugendblasorchester, Nachwuchsstreichorchester<br />
| MS Amstetten: Vororchester,<br />
Kammerorchester, Jugendblasorchester,<br />
Blas- und Streichorchester, Pop/Rockorchester,<br />
Big Band | MS Mostviertel: Jugendblasorchester<br />
Most4Band, Big Band,<br />
M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Streicherorchester | MS Oberes<br />
Mostviertel: Streichorchester, Kammerorchester,<br />
Blockflötenorchester, Gitarren<br />
orchester, M<strong>in</strong>i-, Junior- und Jugendblasorchester,<br />
Jazz-Ensemble | MS Behamberg-Ernsthofen-Haidershofen:<br />
Orchester<br />
CoolPhoniker, Jugendblasorchester, Musikschulorchester, Rock s<strong>in</strong>fo nie-<br />
MS Region Sonntagberg<br />
orchester, Big Band | Carl Zeller MS: Jugendblasorchester, Junior-Band, Streichorchester<br />
| MS Waidhofen/Ybbstal: K<strong>in</strong>derstreichorchester Ybbstaler Aufstrich,<br />
Schülerorchester, K<strong>in</strong>derblasorchester Junior BLOWY, Blasorchester BLOWY,<br />
Jugendblasorchester Kapelle Kunterbunt, Jugendorchester <strong>für</strong> Bläser, S<strong>in</strong>fonieorchester<br />
SINFONIA Waidhofen/Ybbstal<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 117 TeilnehmerInnen<br />
MS Region Sonntagberg: K<strong>in</strong>derchor, Jugendchor, Vokalensemble | MS Amstetten:<br />
Vokalensemble | MS Mostviertel: Chor, Vokalensemble | MS Oberes<br />
Mostviertel: Chor Haag, Chor St. Valent<strong>in</strong>, Frauenchor, JPR-Chor | MS Behamberg-Ernsthofen-Haidershofen:<br />
K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble | Ostarrichi<br />
MS: Ostarrichi-Chor | Carl Zeller MS: K<strong>in</strong>derchor | MS Waidhofen/Ybbstal:<br />
Musical Workshop NMS Ybbsitz, Jugendchor VielStimmig, Vokalensemble<br />
63<br />
© we<strong>in</strong>franz
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Amstetten<br />
7 Musikschulverband Region Sonntagberg:<br />
Allhartsberg, Kematen an der Ybbs, Sonntagberg<br />
Unsere Schüler – unsere Musik – unsere Leidenschaft<br />
– unsere Region – unsere Identität.<br />
5 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Mostviertel:<br />
Aschbach-Markt, Oed-Öhl<strong>in</strong>g, Wallsee-S<strong>in</strong>delburg, Zeillern<br />
Wir fördern und begleiten bereits vorhandene<br />
Begabungen.<br />
1 Regionalmusikschule Amstetten:<br />
Amstetten<br />
Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler br<strong>in</strong>gen<br />
Farbe <strong>in</strong>s neue Musikschulgebäude.<br />
© Anna Aichberger<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Oberes Mostviertel:<br />
Ennsdorf, Haag, St. Pantaleon-Erla, St. Valent<strong>in</strong>, Strengberg<br />
Wir s<strong>in</strong>d stolz auf 50 <strong>Jahre</strong> Jugendblasorchester Haag – e<strong>in</strong>es<br />
der ältesten Jugendblasorchester Österreichs.<br />
He<strong>in</strong>z Ferlesch<br />
Chorleiter und Dirigent; u. a. Wiener<br />
S<strong>in</strong>gakademie, Chor Ad Libitum, Barockorchester<br />
Barucco, Koord<strong>in</strong>ator<br />
der Chorszene <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Besuchte die damalige Musikschule St.<br />
Valent<strong>in</strong> (heute Musikschule Oberes<br />
Mostviertel).<br />
Vorbilder s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> junge Menschen<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Triebfeder <strong>in</strong> ihrer<br />
Entwicklung.<br />
„Me<strong>in</strong> Cous<strong>in</strong> war <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit e<strong>in</strong> solches<br />
Vorbild <strong>für</strong> mich – Wolfgang war drei <strong>Jahre</strong> älter<br />
und konnte mit neun <strong>Jahre</strong>n schon gut Klavier<br />
spielen, und das wollte ich auch können. Die<br />
Musikschule St. Valent<strong>in</strong> war bis zur Jugend me<strong>in</strong>e<br />
musikalische Heimat, <strong>in</strong> der ich unter der liebevollen<br />
Betreuung von Ayako Ono <strong>in</strong> den Kosmos der<br />
Musik e<strong>in</strong>tauchen konnte.“<br />
© Kathar<strong>in</strong>a Schiffl<br />
Zurückblickend war die Musikschule<br />
e<strong>in</strong>e erste Quelle <strong>für</strong> die Grundlagen<br />
des Musizierens.<br />
„Das Klavierspiel bedeutete auch die<br />
Grundlage <strong>für</strong> das Chorleiten und Dirigieren,<br />
da man mit dem Klavier das Orchester<br />
im Wohnzimmer zur Verfügung<br />
hat. Im Rahmen der Jugends<strong>in</strong>gwoche<br />
Großrußbach konnte ich das Klavierspiel<br />
mit dem S<strong>in</strong>gen verb<strong>in</strong>den. Dort<br />
habe ich das beglückende Gefühl des<br />
geme<strong>in</strong>samen Musizierens ganz besonders stark<br />
empfunden.“<br />
He<strong>in</strong>z Ferlesch wurde Chorleiter und Dirigent.<br />
„Es entstand <strong>in</strong> mir das Gefühl, dass es e<strong>in</strong>en Wert<br />
haben könnte, Menschen an das Musizieren heranzuführen.“<br />
64
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
3 Musikschulverband<br />
Behamberg-Ernsthofen-Haidershofen:<br />
Behamberg, Ernsthofen, Haidershofen<br />
Unser Musikschulausflug stellt jedes<br />
Jahr e<strong>in</strong>en Höhepunkt der geme<strong>in</strong>samen<br />
Aktivitäten dar.<br />
5 Ostarrichi Musikschule: Neuhofen an der Ybbs<br />
Der Chor unserer Ostarrichi-Musikschule.<br />
© We<strong>in</strong>franz Museumsvere<strong>in</strong> Ostarrichi<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband<br />
der „Carl Zeller –<br />
Musikschule“<br />
St. Peter <strong>in</strong> der Au:<br />
Biberbach, Ertl,<br />
Seitenstetten, St. Peter<br />
<strong>in</strong> der Au, Weistrach,<br />
Wolfsbach<br />
To the drums!<br />
St. Pantaleon-<br />
Erla<br />
Neustadtl/<br />
Donau<br />
Ennsdorf<br />
Ernsthofen<br />
Haidershofen<br />
Behamberg<br />
St. Valent<strong>in</strong><br />
Haag<br />
Weistrach<br />
St. Peter/Au<br />
Strengberg<br />
Ertl<br />
Ardagger<br />
Wallsee-<br />
S<strong>in</strong>delburg<br />
Zeillern<br />
Amstetten<br />
Oed-<br />
Öhl<strong>in</strong>g<br />
Aschbach-<br />
Markt<br />
Kematen/<br />
Ybbs<br />
Waidhofen/Ybbs<br />
W<strong>in</strong>klarn<br />
Neuhofen/<br />
Ybbs<br />
Ferschnitz<br />
Allhartsberg<br />
Sonntagberg<br />
Wolfsbach<br />
Seitenstetten<br />
Biberbach<br />
Viehdorf<br />
St.<br />
Georgen<br />
/Ybbsf.<br />
Eurats-<br />
Feld<br />
5 Musikschulverband Waidhofen/Ybbstal:<br />
Hollenste<strong>in</strong> an der Ybbs, Opponitz, St. Georgen am Reith,<br />
Waidhofen an der Ybbs, Ybbsitz<br />
Zum Schulstart 2017/18 treffen sich alle Lehrer<strong>in</strong>nen und<br />
Lehrer der Musik- und Kunstschule beim Teamtag.<br />
Ybbsitz<br />
Ardagger, Euratsfeld, Ferschnitz,<br />
Neustadtl an der<br />
Donau, St. Georgen am Ybbsfelde,<br />
Viehdorf, W<strong>in</strong>klarn →<br />
s<strong>in</strong>d Musikschul geme<strong>in</strong>den im<br />
Geme<strong>in</strong>de verband der Musikschule<br />
Ybbsfeld mit Sitz im<br />
Bezirk Melk<br />
Hollenste<strong>in</strong>/<br />
Ybbs<br />
Opponitz<br />
St. Georgen/Reith<br />
MS Behamberg-Ernsthofen-Haidershofen<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse im Bezirk Amstetten:<br />
Amstettner Kulturwochen, Basilika Sonntagberg,<br />
Jazz im Atelier St. Valent<strong>in</strong>, Jodel-<br />
Lernerei und Jodeln und mehr im Gasthaus<br />
Lengauer <strong>in</strong> Ybbsitz, Johann-Pölz-<br />
Halle Amstetten,<br />
Klangraum Schloss<br />
Rothschild Waidhofen/Ybbs,<br />
Kunst<strong>in</strong>itiative<br />
Amstetten,<br />
Musicalsommer<br />
Amstetten, Musikfestival<br />
ZOA, Ostarrichi-Kulturhof<br />
Neuhofen/Ybbs,<br />
Schloss<br />
St. Peter <strong>in</strong> der Au und Carl Zeller Museum,<br />
Schloss Ulmerfeld, Session im cafetti Club<br />
<strong>in</strong> Amstetten, Stift Seitenstetten | Kurse<br />
u. a. BhW Bildungswochen (vorm. Familiens<strong>in</strong>gwochen)<br />
<strong>in</strong> Hohenlehen und Hollenste<strong>in</strong>/Ybbs,<br />
Fortbildungswoche des Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong>, Internationale<br />
Sommerakademie <strong>für</strong> Musik Vere<strong>in</strong><br />
Grenzfluss, Musikantenwoche <strong>in</strong> Hollenste<strong>in</strong>/Ybbs,<br />
NÖ Jazzakademie, NÖBV<br />
Musiksommer <strong>in</strong> Zeillern, Orchesterferien<br />
im Mostviertel <strong>in</strong> Gießhübl, Sommersem<strong>in</strong>ar<br />
<strong>für</strong> Barocktanz <strong>in</strong> Seitenstetten, Waidhofner<br />
Musikschmiede<br />
65
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die Verdienste der Musikerpersönlichkeit Josef Leeb<br />
Der Gründungsvater<br />
und erste<br />
Obmann des NÖ<br />
Blasmusikverbandes (1952), aber auch<br />
erste Präsident des Österreichischen<br />
Blasmusikverbandes (1959), Josef Leeb<br />
(1921–2005), war nicht nur der Motor im<br />
Aufbau des österreichischen und niederösterreichischen<br />
Blasmusikwesens. Als<br />
Musikschulleiter <strong>in</strong> Stadt Haag von 1966<br />
bis 1981 war er ebenso am Aufbau e<strong>in</strong>es<br />
funktionierenden Musikschulwesens <strong>in</strong>teressiert.<br />
Er begründete an der Musikschule<br />
der Stadt Haag e<strong>in</strong> Jugendblasorchester<br />
und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Heimatort St.<br />
Pantaleon e<strong>in</strong> Streichorchester und verfolgte<br />
und unterstützte aufmerksam die<br />
Schloss Zeillern:<br />
LH Siegfried Ludwig ehrt Josef Leeb anlässlich der Eröffnung des Schulungszentrums Schloss Zeillern<br />
am 23. Juli 1988.<br />
Verhandlungen um die beiden NÖ Musikschulgesetze.<br />
Verleihung des Würdigungspreises des Landes NÖ an<br />
Josef Leeb durch Landeshauptmann a.D. Erw<strong>in</strong> Pröll, 2002.<br />
Mit e<strong>in</strong>er Leistung allerd<strong>in</strong>gs hat er sich<br />
<strong>in</strong> das Gedächtnis aller niederösterreichischen<br />
Musikorganisationen<br />
e<strong>in</strong>geschrieben:<br />
Ab 1984 wurde auf se<strong>in</strong>e<br />
Initiative h<strong>in</strong> mit Unterstützung<br />
des Landes <strong>Niederösterreich</strong><br />
und des Bundes<br />
Schloss Zeillern bei Amstetten<br />
von Grund auf renoviert und 1988 als<br />
Schulungs- und Sem<strong>in</strong>arzentrum eröffnet.<br />
Der NÖ Blasmusikverband hat seitdem<br />
se<strong>in</strong>en Verwaltungssitz im Schloss.<br />
© NÖ Blasmusikverband<br />
© NÖ Blasmusikverband<br />
Ganzjährig ausgebucht. Das<br />
Schloss Hotel Zeillern ist mit<br />
Gastronomie, Hotelbetrieb,<br />
se<strong>in</strong>en acht <strong>für</strong> Musik ausgestatteten<br />
Sem<strong>in</strong>arräumen<br />
und dem Festsaal der meistaufgesuchte<br />
Sem<strong>in</strong>arort <strong>für</strong><br />
Musikorganisationen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Seit 1988 werden<br />
hier Fortbildungssem<strong>in</strong>are<br />
<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> durchgeführt,<br />
bis 2011 beherbergte<br />
das Schloss den Landeswettbewerb<br />
prima la musica.<br />
66
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Nikolaus Wagner<br />
Pianist; Korrepetitor<br />
an der<br />
Anton Bruckner<br />
Privatuniversität<br />
L<strong>in</strong>z,<br />
Klavierlehrer<br />
im Oö. Landesmusikschulwerk<br />
Besuchte den<br />
Musikschulverband<br />
Waidhofen/Ybbstal.<br />
Die Musikschule als Ort, an dem man übt und<br />
<strong>in</strong> Konzerten Rout<strong>in</strong>e sammelt …<br />
„Die alte Musikschule hatte <strong>für</strong> uns e<strong>in</strong>e besondere<br />
Atmosphäre. Me<strong>in</strong>e KollegInnen und ich waren<br />
e<strong>in</strong>fach sehr gerne dort, um zu arbeiten und bei<br />
e<strong>in</strong>em Becher Kaffee Übe-Erfahrungen auszutauschen,<br />
oft bis spät <strong>in</strong> die Nacht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>! Ich hatte<br />
<strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Lernzeit auch das große Glück sehr<br />
viele Stunden <strong>in</strong> anderen Klassen zu korrepetieren.<br />
Mehrere Sparten des Klavierspiels abzudecken,<br />
das möchte ich allen angehenden Pianist<strong>in</strong>nen<br />
und Pianisten ans Herz legen.“<br />
© MS Waidhofen-Ybbs<br />
„In der Zeit, <strong>in</strong><br />
der ich gelernt<br />
habe, hatte ich<br />
mehrere Kollegen<br />
und Kolleg<strong>in</strong>nen,<br />
nicht nur<br />
am Klavier, sondern auch auf anderen Instrumenten,<br />
die sich auf e<strong>in</strong>e professionelle Laufbahn<br />
mit dem Instrument vorbereiteten. Dadurch<br />
waren alle sehr motiviert und ehrgeizig,<br />
dieses Ziel zu erreichen. Und ich hatte e<strong>in</strong>en Lehrer,<br />
Peter Michael Schneider, der mich mit se<strong>in</strong>em<br />
motivierenden Unterricht dazu brachte, (fast) jeden<br />
Tag me<strong>in</strong> Pensum zu üben.“<br />
Kammerorchester Waidhofen an der Ybbs –<br />
e<strong>in</strong> Orchester mit Engagement und Tradition<br />
Als e<strong>in</strong>getragener Vere<strong>in</strong> existiert das<br />
Kammerorchester seit 1973. Immer mit<br />
der Musikschule der Stadt verbunden,<br />
prägten und prägen bis heute SchülerInnen<br />
und LehrerInnen die Zusammensetzung<br />
des Orchesters, was wesentlich zu<br />
se<strong>in</strong>er jugendlichen Ausstrahlung beiträgt.<br />
E<strong>in</strong>e besondere Aufgabe sieht das<br />
Orchester dar<strong>in</strong>, jungen, aufstrebenden<br />
KünstlerInnen e<strong>in</strong> Podium zu bieten. Viele<br />
der heute <strong>in</strong> den verschiedensten renommierten<br />
Berufsorchestern engagierten<br />
Musiker<strong>in</strong>nen und Musiker hatten<br />
schon die Gelegenheit, mit dem Orchester<br />
zu musizieren. Die bedeutendste<br />
Persönlichkeit, die auch das<br />
Orchester stets gefordert und gefördert<br />
hat, ist Prof. Ra<strong>in</strong>er Küchl, der<br />
ehemalige Konzertmeister der Wiener<br />
Philharmoniker.<br />
Wolfgang Sobotka, heute Bundesm<strong>in</strong>ister<br />
<strong>für</strong> Inneres, leitet das Orchester<br />
seit 1985. Die wöchentliche Probe ist trotz<br />
se<strong>in</strong>er beruflichen Verpflichtungen e<strong>in</strong><br />
Fixterm<strong>in</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Kalender.<br />
© Gerald Lechner<br />
© Günter Edelmayer<br />
© photto<br />
67
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© www.foto-julius.at<br />
Bezirk Baden:<br />
Die Wiege des<br />
NÖ Musikschulwerks<br />
30 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Baden<br />
8 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Baden<br />
19 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Baden<br />
754 km 2<br />
145.235 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
3.463 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
2 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
30.399 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
3.119 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
10 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
Auch der Bezirk Baden zeichnet sich durch<br />
e<strong>in</strong>e enorme musikalische Vielfalt aus. Er<br />
ist mit den Kurstädten Baden und Bad Vöslau<br />
Teil der Thermenregion mit ihren Spitzenwe<strong>in</strong>en,<br />
Teil des Wiener Beckens sowie<br />
des Wienerwalds. Die drei „W“ charakterisieren<br />
ihn somit: Wasser, We<strong>in</strong>, Wald.<br />
8<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
3463<br />
MusikschülerInnen<br />
Südbahn und Südautobahn machen den<br />
Bezirk mit den Kurstädten Baden und Bad<br />
Vöslau zu e<strong>in</strong>er der attraktivsten Regionen<br />
des Landes. In Berndorf im Triest<strong>in</strong>gtal<br />
kann man kunstvolle Zeitzeugen und architektonische<br />
Besonderheiten der Krupp-<br />
Dynastie erleben.<br />
Baden mit se<strong>in</strong>em Stadttheater, der Sommerarena<br />
und weiteren Kulturstätten war<br />
und ist <strong>in</strong>ternationaler Anziehungspunkt<br />
<strong>für</strong> KünstlerInnen und Kulturschaffende.<br />
Vor allem aber s<strong>in</strong>d Baden und das Schloss<br />
Leesdorf die „Wiege des NÖ Musikschulwerks“,<br />
verbunden mit ihren Gründungsvätern<br />
Walter Hofmann, Franz Pandion und<br />
Karl Hofer.<br />
19<br />
Standorte<br />
68
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Baden:<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
540<br />
Gesang<br />
1<strong>60</strong><br />
Trompete<br />
83<br />
Saxophon<br />
84<br />
Akkordeon<br />
29<br />
Horn<br />
28<br />
Querflöte<br />
154<br />
Gitarre<br />
427<br />
Orgel<br />
Harfe<br />
7<br />
8<br />
Oboe<br />
6<br />
Viola<br />
5<br />
Zither<br />
0<br />
Klavier<br />
597<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
223<br />
Tenorhorn<br />
19<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
318<br />
Schlagwerk<br />
256<br />
Tuba<br />
9<br />
E-Bass<br />
27<br />
Posaune<br />
19<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
77<br />
Tanz<br />
145<br />
Flügelhorn<br />
0<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Violoncello<br />
85<br />
E-Gitarre<br />
89<br />
Kontrabass<br />
6<br />
Hackbrett<br />
1<br />
Blockflöte<br />
221<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
9<br />
Fagott<br />
10<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
28<br />
Im Bezirk Baden besucht 1 SchülerIn<br />
das Hauptfach Cembalo.<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten werden große Gruppen oder ganze<br />
Klassen im „Elementaren Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 820 TeilnehmerInnen<br />
© dusek<br />
MS Baden<br />
Orchesterspiel: 369 TeilnehmerInnen<br />
MS Bad Vöslau: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Kammerorchester, Streicherorchester,<br />
Bläserschlümpfe, Jugendblasorchester, Symphonisches<br />
Blasorchester, Big Band | MS Baden: Nachwuchsorchester<br />
Streicher und Bläser, Jugendblasorchester, S<strong>in</strong>fonieorchester<br />
| MS Triest<strong>in</strong>gtal: M<strong>in</strong>iorchester Fidol<strong>in</strong>os, Streichorchester,<br />
Jugendblasorchester, Jugendblaskapelle Furth, Jugendblaskapelle<br />
St. Veit, Bläserkreis Furth, Kammerorchester | MS Ebreichsdorf-Seibersdorf:<br />
Big Band | MS Kott<strong>in</strong>gbrunn: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs,<br />
Gemischtes Orchester, Pop-/Rockorchester | MS Pottendorf:<br />
Streichorchester „Junior Viol<strong>in</strong>s“, Blasorchester<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 167 TeilnehmerInnen<br />
MS Bad Vöslau: K<strong>in</strong>derchor, Jugendchor | MS Baden: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble | MS Triest<strong>in</strong>gtal:<br />
K<strong>in</strong>derchor | MS Ebreichsdorf-Seibersdorf: K<strong>in</strong>derchor | MS Kott<strong>in</strong>gbrunn: Chor, K<strong>in</strong>derchor<br />
| MS Leobersdorf: Vokalensemble | MS Pfaffstätten: K<strong>in</strong>derchor, Jugendchor, K<strong>in</strong>derchor<br />
Klausen-Leopoldsdorf | MS Pottendorf: Chor, K<strong>in</strong>derchor, Jugendchor<br />
69
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Baden<br />
5 Musikschule Bad Vöslau: Bad Vöslau, Sooß<br />
Wir s<strong>in</strong>d stolz auf die große und sehr erfolgreiche<br />
Ballettklasse.<br />
5 Musikschule der Stadt Baden:<br />
Baden<br />
Wir sorgen <strong>für</strong> den guten Ton! Unsere<br />
Musikschulband „Expect noth<strong>in</strong>g“ trägt<br />
dazu bei.<br />
© J. Schimmer<br />
7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Triest<strong>in</strong>gtal:<br />
Altenmarkt an der Triest<strong>in</strong>g, Berndorf,<br />
Enzesfeld-L<strong>in</strong>dabrunn, Furth an der Triest<strong>in</strong>g, Hernste<strong>in</strong>,<br />
Hirtenberg, Pottenste<strong>in</strong>, Weissenbach an der Triest<strong>in</strong>g<br />
Talentekonzert im Schloss Hernste<strong>in</strong> – Kooperation ist<br />
unser Schwerpunkt.<br />
3 Musikschule Ebreichsdorf-Seibersdorf:<br />
Ebreichsdorf, Seibersdorf<br />
„Ohne Musik wäre das Leben e<strong>in</strong> Irrtum.“ (F. Nietzsche)<br />
7 Musikschule Kott<strong>in</strong>gbrunn:<br />
Kott<strong>in</strong>gbrunn<br />
Aus Überzeugung breitestes Fächer- und<br />
Musikkursangebot seit Beg<strong>in</strong>n.<br />
70
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
3 Musikschule<br />
Leobersdorf:<br />
Leobersdorf<br />
Ke<strong>in</strong> Konzert ohne<br />
Festsaal & Publikum.<br />
7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Pfaffstätten-Alland:<br />
Pfaffstätten, Alland<br />
Ensembles der Musikschule s<strong>in</strong>d unsere<br />
musikalischen Botschafter.<br />
3 Musikschule Pottendorf:<br />
Pottendorf<br />
K<strong>in</strong>derchor und Musikalische Früherziehung<br />
haben bei uns e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert.<br />
Altenmarkt an der Triest<strong>in</strong>g → ist auch Musikschulgeme<strong>in</strong>de des<br />
Geme<strong>in</strong>deverbandes der Musikschule Ha<strong>in</strong>feld (Bez. Lilienfeld)<br />
Reisenberg → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de der Musikschule der<br />
Marktgeme<strong>in</strong>de Hof am Leithaberge (Bez. Bruck a. d. Leitha<br />
Alland<br />
Furth /<br />
Triest<strong>in</strong>g<br />
Altenmarkt /<br />
Triest<strong>in</strong>g<br />
Weissenbach /<br />
Triest<strong>in</strong>g<br />
Pottenste<strong>in</strong><br />
Berndorf<br />
Bad Vöslau<br />
Baden<br />
Sooß<br />
Seibersdorf<br />
Pfaffstätten<br />
Pottendorf<br />
Reisenberg<br />
Hernste<strong>in</strong><br />
Enzesfeld -<br />
L<strong>in</strong>dabrunn<br />
Leobersdorf<br />
Hirtenberg<br />
Kott<strong>in</strong>gbrunn<br />
Ebreichsdorf<br />
71
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
E<strong>in</strong>faches Ersche<strong>in</strong>ungsbild von<br />
großem Wert: das orig<strong>in</strong>ale Cover des<br />
Programmhefts aus dem Jahr 1946.<br />
„Ohne Musikerziehung ke<strong>in</strong>e Musikkultur!“<br />
– Franz Pandion, Leiter des Collegium<br />
Musicum Baden, war leidenschaftlicher<br />
Musikvermittler.<br />
E<strong>in</strong>e Konzertreihe von Franz Pandion –<br />
25 Abende Collegium Musicum Baden 1946–1949<br />
„Der Gedanke, musikalische Bildung zu<br />
e<strong>in</strong>em wesentlichen Bestandteil der allgeme<strong>in</strong>en<br />
Bildung zu gestalten, veranlaßte<br />
Ende 1945 zwei Volksschullehrer Badens<br />
zur E<strong>in</strong>führung von Musikhörstunden<br />
<strong>für</strong> die Schuljugend.<br />
Die dabei gewonnenen Erfahrungen gaben<br />
die Anregung, auch im Musikerleben<br />
der Erwachsenen neue Wege zu beschreiten.<br />
So entstand im Frühjahr 1946<br />
das Collegium Musicum als e<strong>in</strong>e freie Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
von Freunden ernster<br />
Musik.“<br />
Diese Sätze, die sich lesen, als wären sie<br />
von heute, entstammen e<strong>in</strong>em Typoskript,<br />
das sich im Archiv des Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> bef<strong>in</strong>det.<br />
Es handelt sich um das Programmheft e<strong>in</strong>er<br />
Konzertreihe, die zwischen 1946 und<br />
1949 durchgeführt wurde.<br />
Deren Initiator Franz Pandion war e<strong>in</strong>er<br />
der drei Kommissionsmitglieder der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
der NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />
und Leiter der Musikschule Baden.<br />
„Wir veranstalten bewußt ke<strong>in</strong>e Konzerte<br />
zur Pflege e<strong>in</strong>es ichsüchtigen Personenkultes,<br />
sondern schöpfen aus den nie versiegenden<br />
Quellen unsterblicher Musik<br />
Kenntnis, Erkenntnis und Kraft <strong>für</strong> uns<br />
selbst. In dieser Aufgabe, Musik um der<br />
Musik und der Menschen Willen zu pflegen,<br />
sieht das Collegium Musicum Baden<br />
se<strong>in</strong>e kulturelle Verpflichtung.“<br />
Viele Stücke von Zeitgenossen f<strong>in</strong>den sich<br />
<strong>in</strong> dem masch<strong>in</strong>schriftlich hergestellten<br />
Programmheftchen, e<strong>in</strong>em außerordentlich<br />
wertvollen Zeitdokument optimistischer,<br />
menschennaher Kultur.<br />
72
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Baden:<br />
Daniela Fally<br />
MS Kott<strong>in</strong>gbrunn<br />
Beethoven-Mat<strong>in</strong>ee <strong>in</strong> der Synagoge Baden (Serenadenkonzert<br />
des Landes <strong>Niederösterreich</strong>), Beethovenhaus Baden,<br />
BiondekBühne Baden, Bühne Baden, Bühnen Berndorf,<br />
Cas<strong>in</strong>o Baden, Componissima „Frau und Musik“ –<br />
Konzerte im Schloss Hernste<strong>in</strong>, Eventzentrum Bettfedernfabrik<br />
Oberwaltersdorf, Festival geistlicher Musik <strong>in</strong> Altenmarkt/Triest<strong>in</strong>g,<br />
He<strong>in</strong>rich-Strecker-Konzertreihe, Jazztage<br />
Baden, Konzerte der Franz-Schubert-Gesellschaft Wienerwald,<br />
Kulturszene Kott<strong>in</strong>gbrunn, Kunsthalle der Berndorf<br />
AG, Kurzentrum Bad Vöslau, More Ohr Less Baden, Musikantenstammtische<br />
im Gasthaus Hofer „Kirchenwirt / im<br />
Gasthaus Ste<strong>in</strong>berger „Zum Auerhahn“ / <strong>in</strong> der Gasthaus-<br />
Pension „Furthnerwirt“ / im Gasthaus Lechner-Müller „Zur<br />
Bruthenne“ <strong>in</strong> Furth an der Triest<strong>in</strong>g, Schlosskonzerte Seibersdorf,<br />
Vere<strong>in</strong> Tritonus Orchesterkonzerte | Kurse u. a.<br />
Meisterkurse Franz Schubert-Institut, Musik- und Kreativwoche<br />
Kott<strong>in</strong>gbrunn, Sommerkurs der BAG Baden-Mödl<strong>in</strong>g<br />
Opern- und Konzertsänger<strong>in</strong>,<br />
Ensemblemitglied<br />
der Wiener Staatsoper<br />
Besuchte die damalige Musikschule<br />
Berndorf, danach<br />
die Musikschule Gumpoldskirchen.<br />
„Da ich nicht aus e<strong>in</strong>er Künstler-<br />
oder Musikerfamilie<br />
stamme, hatte bei mir die<br />
Musikschule e<strong>in</strong>e enorm<br />
wichtige Funktion beim Entdecken<br />
me<strong>in</strong>er musikalischen und besonders me<strong>in</strong>er<br />
gesanglichen Begabung. Es begann mit Blockflötenund<br />
Altblockflötenunterricht, danach sechs <strong>Jahre</strong> Gitarre.<br />
Und dann hatte der Zufall se<strong>in</strong>e Hand im Spiel:<br />
Me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> begann, Gesangsunterricht zu nehmen,<br />
und ich eiferte ihr nach.“<br />
Wie g<strong>in</strong>g es weiter?<br />
„Das Glück war mir hold. Dorothé Pilar wurde me<strong>in</strong>e<br />
Lehrer<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e ganz junge Dame, frisch vom IGP-Studium<br />
im zweiten Bildungsweg. Erst vor Kurzem sagte sie<br />
mir, dass sie bei mir sofort hörte, dass sie e<strong>in</strong> gewisses<br />
Talent vor sich hatte, und welche Sorge, Sorgfalt und<br />
Ernsthaftigkeit das bei ihr als Ausbildende forderte.“<br />
Ke<strong>in</strong> Dachgeschoß ohne Keller.<br />
„Sie wandte all das aktuelle Wissen, das sie selbst gerade<br />
erst gelernt hatte, bei mir str<strong>in</strong>gentest an und<br />
hatte damit Erfolg. Ich, die kle<strong>in</strong>e Wilde, die ungeduldig<br />
war und nur Pop und Musical s<strong>in</strong>gen wollte, wurde<br />
liebevoll durch endlose Übungen und Kunstlieder<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt gebildet und stilistisch wie auch<br />
technisch erzogen. Daher sage ich auch immer: die<br />
verantwortungsvollste und wichtigste pädagogische<br />
Tätigkeit liegt ganz zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er musikalischen<br />
Ausbildung.“<br />
73
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Schieder Markus, AustrianImages.com<br />
Bezirk Bruck<br />
an der Leitha:<br />
Land der Römer,<br />
Land Joseph Haydns<br />
33 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt<br />
Bruck a. d. Leitha<br />
8 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz<br />
im Bezirk Bruck a. d. Leitha<br />
21 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Bruck a. d. Leitha<br />
703 km 2<br />
99.759 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
2.848 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
20.363 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
2.557 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
13 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
8<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
Der Bezirk zwischen Donau und Leithagebirge,<br />
zwischen den beiden Hauptstädten<br />
Wien und Bratislava, mit der Römersiedlung<br />
Carnuntum, dem Haydn-Geburtsort<br />
Rohrau und Schloss Rohrau mit e<strong>in</strong>er der<br />
berühmtesten privaten Kunstsammlungen<br />
(Familie Harrach) der Welt ist seit der Antike<br />
kulturell geprägt.<br />
21<br />
Standorte<br />
Der südliche Teil des Nationalparks Donauund<br />
Marchauen verleiht dem Bezirk e<strong>in</strong>en<br />
besonderen landschaftlichen Reiz. Mit dem<br />
Flughafen Wien-Schwechat ist der Bezirk<br />
auch e<strong>in</strong>e Drehscheibe <strong>für</strong> Menschen aus<br />
der ganzen Welt, <strong>in</strong>sbesondere auch <strong>für</strong><br />
Persönlichkeiten des Musiklebens.<br />
2848<br />
MusikschülerInnen<br />
74
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Bruck an der Leitha:<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Orgel<br />
5<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
596<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
132<br />
Blockflöte<br />
150<br />
Zither<br />
0<br />
Gitarre<br />
456<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
15<br />
Tuba<br />
7<br />
Harfe<br />
2<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
74<br />
E-Bass<br />
12<br />
Flügelhorn<br />
Akkordeon<br />
36<br />
7<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
8<br />
Fagott<br />
1<br />
Kontrabass<br />
3<br />
Gesang<br />
121<br />
Horn<br />
9<br />
Trompete<br />
75<br />
Tenorhorn<br />
29<br />
Posaune<br />
20<br />
Querflöte<br />
112<br />
Schlagwerk<br />
169<br />
Im Bezirk Bruck an der Leitha besuchen 14 SchülerInnen das Hauptfach Mandol<strong>in</strong>e,<br />
und 1 SchülerIn das Hauptfach Panflöte.<br />
Oboe<br />
9<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
Viola<br />
7<br />
278<br />
E-Gitarre<br />
41<br />
Tanz<br />
75<br />
Klavier<br />
480<br />
Hackbrett<br />
0<br />
Saxophon<br />
<strong>60</strong><br />
Violoncello<br />
26<br />
* In den Kooperationen<br />
mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große<br />
Gruppen oder ganze Klassen<br />
im „Elementaren Musizieren“<br />
und „Klassenmusizieren“<br />
unterrichtet.<br />
Birgit Denk<br />
© privat<br />
Sänger<strong>in</strong>, Liedermacher<strong>in</strong>,<br />
Moderator<strong>in</strong>, Sendungsgestalter<strong>in</strong><br />
<strong>für</strong> Radio und TV<br />
Besuchte die Josef Eybler Musikschule<br />
Schwechat.<br />
Musikalische Früherziehung<br />
mit vier oder fünf, danach<br />
Melodika, Blockflöte, und<br />
dann wartete Birgit Denk<br />
auf e<strong>in</strong>en Gitarrenplatz.<br />
Warum?<br />
„Ich wollte was lernen, wo ich<br />
den Mund frei habe und dazu spielen kann. Mit me<strong>in</strong>er<br />
Gitarre fuhr ich nun bei jedem Wetter mit dem Fahrrad<br />
oder g<strong>in</strong>g zu Fuß zweie<strong>in</strong>halb Kilometer <strong>in</strong> die Musikschule,<br />
und wieder zurück, nur damit sie merken, wie<br />
dr<strong>in</strong>gend ich dieses Instrument erlernen wollte.“<br />
Bis zum dreizehnten Lebensjahr besuchte Birgit<br />
Denk die Musikschule. Sie hatte große Pläne, schon<br />
damals, wollte s<strong>in</strong>gen und Lieder begleiten. Was<br />
sagt Birgit Denk heute:<br />
„<strong>Musikschulen</strong> sollten <strong>für</strong> alle Bevölkerungsschichten erschw<strong>in</strong>glich<br />
bleiben und das Lehrpersonal gut gewählt<br />
se<strong>in</strong>, denn Musik ist e<strong>in</strong>e Kulturtechnik, auf die wir als Gesellschaft<br />
nicht verzichten dürfen!“<br />
Und:<br />
„Mehr Spaß als Schule, Förderung der Kreativität als stures<br />
Nachspielen von Notenmaterial, mal <strong>in</strong> Lieder re<strong>in</strong>hören<br />
und auf alle Fälle <strong>in</strong>dividueller Unterricht.“<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 726 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 258 TeilnehmerInnen<br />
Anton Stadler MS: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Midi-Str<strong>in</strong>gs,<br />
Jugendblasorchester, Blasorchester | MS Donauland:<br />
Mandol<strong>in</strong>enorchester | MS Ha<strong>in</strong>burg:<br />
Vororchester Str<strong>in</strong>g, K<strong>in</strong>derstreichorchester<br />
ARCOLINO, S<strong>in</strong>fonieorchester, Kammerorchester<br />
| MS Himberg: Streichorchester<br />
| MS Hof: Jugendblasorchester, Blasorchester<br />
| MS Mannersdorf: Gitarrenorchester, Jugendbläserensemble<br />
Gallbrunn, Blasorchester<br />
| Joseph Eybler MS: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Josef<br />
Eybler S<strong>in</strong>fonieorchester, Big Band | MS Südheide: Streichorchester<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 163 TeilnehmerInnen<br />
Anton Stadler MS: Chor, K<strong>in</strong>derchor | MS Ha<strong>in</strong>burg: VOKI-Chor | MS Himberg: K<strong>in</strong>derchor<br />
| MS Hof: Chor, Jazz-Chor | MS Mannersdorf: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble |<br />
Joseph Eybler MS: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble | MS Südheide: Vokalensemble<br />
MS Himberg<br />
75
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Bruck an der Leitha<br />
5 Anton Stadler Musikschule: Bruck an der Leitha, Höfle<strong>in</strong><br />
Geme<strong>in</strong>samkeit – Schönheit – Kont<strong>in</strong>uität – Emotionalität – MUSIK<br />
5 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Donauland:<br />
Fischamend, Göttlesbrunn-Arbesthal,<br />
Haslau-Maria Ellend<br />
Wir br<strong>in</strong>gen (Klang-)Farbe <strong>in</strong> die<br />
Instrumentenlandschaft! Das e<strong>in</strong>zige<br />
Mandol<strong>in</strong>enensemble <strong>Niederösterreich</strong>s.<br />
5 Musikschule der Stadt Ha<strong>in</strong>burg:<br />
Bad Deutsch-Altenburg, Engelhartstetten (Bez.<br />
Gänserndorf), Ha<strong>in</strong>burg an der Donau, Hundsheim,<br />
Petronell-Carnuntum, Wolfsthal<br />
Der Instrumentenspiegel steigt …<br />
7 Musikschule Himberg:<br />
Himberg<br />
In unserem „S<strong>in</strong>genden<br />
Klassenzimmer“ kl<strong>in</strong>gen wir!<br />
3 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Hof am Leithaberge:<br />
Au am Leithaberge, Hof am Leithaberge,<br />
Götzendorf an der Leitha, Reisenberg<br />
(Bez. Baden)<br />
Die gute Zusammenarbeit mit Kunst und<br />
Kultur im öffentlichen Raum zeichnet<br />
unsere Musikschule aus.<br />
76
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
3 Musikschule der<br />
Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Mannersdorf am<br />
Leithagebirge:<br />
Mannersdorf am<br />
Leithagebirge,<br />
Trautmannsdorf<br />
an der Leitha<br />
Die gemütlichste<br />
Veranstaltung ist unser<br />
Musikschulheuriger im<br />
Schloss Mannersdorf.<br />
7 Joseph Eybler Musikschule:<br />
Schwechat<br />
Die StreicherInnen des S<strong>in</strong>fonieorchesters <strong>in</strong> Aktion.<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Südheide:<br />
Ebergass<strong>in</strong>g, Lanzendorf, Maria<br />
Lanzendorf, Zwölfax<strong>in</strong>g<br />
Wir gratulieren unserem<br />
Harmonika-Staatsmeister!<br />
© Maximilian Waldbauer<br />
Himberg<br />
Schwechat<br />
Zwölfax<strong>in</strong>g<br />
Götzendorf<br />
Haslau -<br />
Ma. Ellend<br />
Göttlesbrunn -<br />
Arbesthal<br />
Bruck/<br />
Leitha<br />
Höfle<strong>in</strong><br />
Lanzendorf<br />
Ma. Lanzendorf<br />
Ebergass<strong>in</strong>g<br />
Trautmannsdorf/Leitha<br />
Fischamend<br />
Ha<strong>in</strong>burg<br />
Wolfsthal<br />
Bad Hundsheim<br />
Deutsch<br />
Altenburg<br />
Petronell<br />
Carnuntum<br />
Mannersdorf /<br />
Leithaberge<br />
Hof/ Leithabg.<br />
Au/<br />
Leithabg.<br />
77
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© MS Donauland<br />
2017, Mandol<strong>in</strong>e-Klassenabend <strong>in</strong> der Musikschule Donauland mit dem musikalischen Märchen „T<strong>in</strong>e spielt wunderschön Mandol<strong>in</strong>e“.<br />
Die Mandol<strong>in</strong>enklasse an der Musikschule Donauland<br />
© MS Donauland<br />
Nie ohne das Mandol<strong>in</strong>enorchester: jährliches Barockkonzert <strong>in</strong><br />
der Marktkirche <strong>in</strong> Fischamend.<br />
Die Musikschule Donauland führt e<strong>in</strong>e der<br />
wenigen Mandol<strong>in</strong>enklassen <strong>in</strong> Österreich.<br />
Helga Maier unterrichtet seit mehr<br />
als zwanzig <strong>Jahre</strong>n an den Standorten<br />
Fischamend und Maria Ellend-Haslau<br />
und hat <strong>in</strong> diesen <strong>Jahre</strong>n rund 35 SchülerInnen<br />
<strong>für</strong> das Mandol<strong>in</strong>enspiel begeistert.<br />
Die Mandol<strong>in</strong>e ist e<strong>in</strong> Melodie<strong>in</strong>strument<br />
und kann durchaus solistisch e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden, dennoch spielen die SchülerInnen<br />
am liebsten <strong>in</strong> der Gruppe.<br />
Helga Maier leitet e<strong>in</strong> Mandol<strong>in</strong>enensemble,<br />
bei welchem auch immer wieder<br />
SchülerInnen der Gitarrenklassen zum<br />
E<strong>in</strong>satz kommen. Aber auch im „großen“<br />
Orchester der Musikschule s<strong>in</strong>d die Mandol<strong>in</strong>enschülerInnen<br />
sehr gefragt.<br />
Dieses geme<strong>in</strong>same Muszieren ist nicht<br />
nur musikalisch sehr bereichernd, sondern<br />
es wurden auch schon viele Freundschaften<br />
geschlossen und die SchülerInnen<br />
verblieben nicht zuletzt deshalb<br />
überdurchschnittlich lange <strong>in</strong> der Musikschule.<br />
Sogar Silber-Prüfungen wurden<br />
auf der Mandol<strong>in</strong>e bereits absolviert.<br />
Mehrere AbgängerInnen der Mandol<strong>in</strong>enklasse<br />
von Helga Maier fanden auch bereits<br />
ihren fixen Platz beim neuen wiener<br />
mandol<strong>in</strong>en- und gitarrenensemble, bei<br />
welchem ihre Lehrer<strong>in</strong> als Konzertmeister<strong>in</strong><br />
tätig ist.<br />
© MS Donauland<br />
E<strong>in</strong>e E-Mandol<strong>in</strong>e im E<strong>in</strong>satz.<br />
78
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Bruck a. d. Leitha:<br />
MS Mannersdorf<br />
Das mit Schilf gedeckte Bauernhaus <strong>in</strong> Rohrau ist als Geburtshaus von Joseph<br />
und Michael Haydn das Zentrum der im Mai 2017 ausgerufenen „Haydnregion<br />
<strong>Niederösterreich</strong>“. Die Gedenkstätte wurde vom Land <strong>Niederösterreich</strong> renoviert<br />
und als Museum neu gestaltet.<br />
© Nicole Heil<strong>in</strong>g<br />
Ha<strong>in</strong>burger Haydngesellschaft,<br />
Haydn-Geburtshaus Rohrau,<br />
Joseph-Haydn-Mat<strong>in</strong>ee im Haydn-<br />
Geburtshaus Rohrau (Serenadenkonzert<br />
des Landes <strong>Niederösterreich</strong>),<br />
Haydn-Tage Schloss Rohrau,<br />
Kammermusikfestival Marienthal,<br />
Kultur am Bauernhof Gramatneusiedl,<br />
Kulturfabrik Ha<strong>in</strong>burg, Orchesterkonzerte<br />
Camerata Carnuntum<br />
<strong>in</strong> Gramatneusiedl, Stadttheater<br />
Bruck a. d. Leitha, Theresiensaal im<br />
Schloss Mannersdorf am Leithagebirge<br />
| Sommerkurs der BAG Bruck<br />
a.d. Leitha<br />
Robert "Bob" Gutdeutsch<br />
Musikproduzent und Komponist<br />
im eigenen Tonstudio <strong>in</strong> Wien;<br />
u. a. Filmmusikkompositionen<br />
<strong>für</strong> Fernsehkrimis und TV-Spielfilme<br />
wie z. B. <strong>für</strong> Soko Donau/<br />
Soko Wien, Lehrtätigkeit an der<br />
Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />
Kunst Wien<br />
Besuchte die Anton Stadler Musikschule<br />
Bruck an der Leitha.<br />
„Hervorheben <strong>in</strong> Bezug auf me<strong>in</strong>e<br />
Musikschulzeit <strong>in</strong> Bruck/Leitha möchte ich<br />
me<strong>in</strong>en damaligen Lehrer Wolfgang Menyhart,<br />
der es gut verstanden hat, mich <strong>in</strong> früheren<br />
K<strong>in</strong>dheitsphasen mit ger<strong>in</strong>gerer Motivation<br />
mit dem H<strong>in</strong>weis auf me<strong>in</strong>e besondere<br />
© privat<br />
Begabung weiter <strong>für</strong>s Klavierspielen<br />
zu <strong>in</strong>teressieren. Im weiteren<br />
Verlauf wurde daraus e<strong>in</strong>e freundschaftliche<br />
Zusammenarbeit, <strong>in</strong> der<br />
er mir die Jazzabteilung am Konservatorium<br />
der Stadt Wien empfohlen<br />
hat.“<br />
Bob Gutdeutsch arbeitet heute<br />
<strong>für</strong> Pop-MusikerInnen und<br />
Werbekampagnen und schreibt<br />
Musik <strong>für</strong> TV-Produktionen.<br />
„Professionalisiert hat mich später allerd<strong>in</strong>gs<br />
nicht das Studium, sondern die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Musikern und Produzenten <strong>in</strong><br />
Tonstudios, auf Konzertbühnen und Proberäumen.“<br />
79
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Alfred Schauhuber, imagebroker, AustrianImages.com<br />
Bezirk Gänserndorf:<br />
Marchfeld, Schlachtfeld,<br />
Schlösserstraße, Nationalpark<br />
44 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Gänserndorf<br />
8 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Gänserndorf<br />
31 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Gänserndorf<br />
1.272 km 2<br />
101.115 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
3.030 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
20.875 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
2.550 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
12 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
Vom Reiz der Ebene, der Marchfeld-Schlösser<br />
mit Schloss Hof, Niederweiden, Eckartsau<br />
und anderen, vom Nationalpark bis h<strong>in</strong><br />
zu Österreichs Schlachtenregion mit entscheidenden<br />
kriegerischen Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />
reicht die Charakteristik dieses<br />
Bezirks. Es ist e<strong>in</strong>e Landschaft, wo „Öl und<br />
We<strong>in</strong> fließen“, wo sich das Marchfeld mit Österreichs<br />
Korn- und Gemüsekammer bef<strong>in</strong>det,<br />
wo W<strong>in</strong>dräder und Bohrtürme weith<strong>in</strong><br />
sichtbar s<strong>in</strong>d. Mit den Entscheidungsschlachten<br />
1278 <strong>in</strong> Dürnkrut-Jedenspeigen<br />
(Rudolf siegte über Ottokar) und Aspern<br />
1809 (erstmals wurde Napoleon – von Erzherzog<br />
Karl – besiegt) ist der Bezirk auch e<strong>in</strong>e<br />
Schicksalsregion Habsburgs.<br />
3030<br />
MusikschülerInnen<br />
8<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
31<br />
Standorte<br />
80
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Gänserndorf:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Orgel<br />
2<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
175<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
157<br />
Akkordeon<br />
E-Gitarre 25<br />
39 Gesang<br />
109<br />
Horn<br />
74<br />
Posaune<br />
58<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
46<br />
Klavier<br />
479<br />
Oboe<br />
45 Tuba<br />
Zither<br />
0<br />
0<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
1<br />
Viola<br />
8<br />
Querflöte<br />
168<br />
Gitarre<br />
342<br />
226<br />
E-Bass<br />
12<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
461<br />
Flügelhorn<br />
97<br />
Hackbrett<br />
0<br />
Kontrabass<br />
3<br />
Blockflöte<br />
149<br />
Violoncello<br />
Harfe<br />
6<br />
Trompete<br />
Tanz<br />
651<br />
Saxophon 40<br />
172 Fagott<br />
Tenorhorn<br />
Im Bezirk Gänserndorf besucht 1 SchülerIn<br />
das Hauptfach Panflöte.<br />
19<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
6<br />
Schlagwerk<br />
12<br />
68<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 678 TeilnehmerInnen<br />
MS Zistersdorf<br />
Orchesterspiel: 423 TeilnehmerInnen<br />
MS Deutsch-Wagram: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Midi-Str<strong>in</strong>gs, Kammerorchester,<br />
Jugendblasorchester, Blasorchester | MS Gänserndorf: K<strong>in</strong>derstreichorchester,<br />
Da-Capo-Streicherorchester, JBLO Gänserndorf,<br />
Jugendorchester Weikendorf, Jugendorchester Angern, Jugendorchester<br />
O7brunn | MS Groß-Enzersdorf: Jugendblasorchester, Kammerorchester<br />
| MS Hohenau: Jugendblasorchester Kids Fantastico,<br />
Pop-/Rockorchester | MS St. Barbara: Jugendblasorchester Pikoloni,<br />
Jugendblasorchester „De Lausa“, Jugendblasorchester „Lo Strumentos“,<br />
Jugendblasorchester Groß-Schwe<strong>in</strong>barth, Blasorchester<br />
„Barba-Brass“ | MS Orth: Streichorchester, Jugendorchester MicroMusic, Jugendblaskapelle<br />
| MS Strasshof: Jugendblasorchester, Streichorchester | MS Zistersdorf: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 88 TeilnehmerInnen<br />
MS Gänserndorf: Chor, Da-Capo-Chor | MS Groß-Enzersdorf: Chor, Pop- und Jazzchor |<br />
MS Hohenau: K<strong>in</strong>derchor „Funky Melodivas“, Gospelchor „MarchVoices“ | MS St. Barbara:<br />
K<strong>in</strong>derchor, Chor Bockfließ | MS Orth: Vokalensemble | MS Strasshof: Vokalensemble |<br />
MS Zistersdorf: K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gen<br />
81
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Gänserndorf<br />
7 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Deutsch-Wagram:<br />
Deutsch-Wagram<br />
Wir s<strong>in</strong>d stolz auf unseren Elternvere<strong>in</strong>,<br />
der immer wieder tolle Instrumente<br />
sponsert!<br />
5 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Gänserndorf:<br />
Angern an der March,<br />
Gänserndorf, Marchegg,<br />
Leopoldsdorf im Marchfelde,<br />
Obersiebenbrunn,<br />
Untersiebenbrunn, Weikendorf<br />
Seit 21 <strong>Jahre</strong>n unterrichten<br />
wir im BUM (Bücherei und<br />
Musikschule) und fühlen uns<br />
wohl.<br />
1 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Groß-Enzersdorf:<br />
Groß-Enzersdorf<br />
Früh übt sich!<br />
7 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de Hohenau an der March:<br />
Bernhardsthal (Bez. Mistelbach), Drös<strong>in</strong>g, Hausbrunn (Bez.<br />
Mistelbach), Hohenau an der March, Rabensburg (Bez. Mistelbach),<br />
R<strong>in</strong>gelsdorf-Niederabsdorf<br />
Das Kirchenkonzert zum Abschluss des Schuljahres ist bei uns<br />
Tradition.<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule St. Barbara:<br />
Bad Pirawarth, Bockfließ (Bez. Mistelbach),<br />
Groß-Schwe<strong>in</strong>barth, Matzen-Raggendorf,<br />
Schönkirchen-Reyersdorf, Spannberg<br />
Unser erster Auftritt mit dem<br />
Verbands-Jugendblasorchester (VJBO)<br />
im Pfarrstadl <strong>in</strong> Spannberg.<br />
82
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
3 Musikschule der<br />
Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Orth an der Donau:<br />
Andlersdorf, Eckartsau,<br />
Har<strong>in</strong>gsee, Lassee,<br />
Mannsdorf an der Donau,<br />
Orth an der Donau<br />
Gute Zusammenarbeit<br />
mit den Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
… nicht<br />
nur beim Feiern!<br />
7 Regionalmusikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Strasshof an der Nordbahn:<br />
Gl<strong>in</strong>zendorf, Großhofen, Markgrafneusiedl, Raasdorf,<br />
Strasshof an der Nordbahn<br />
Brass and Drums Fantasy – e<strong>in</strong> Konzert im Zirkuszelt<br />
geme<strong>in</strong>sam mit der Europamittelschule Strasshof.<br />
Neusiedl<br />
/Zaya<br />
Hohenau<br />
/March<br />
R<strong>in</strong>gelsdf. -<br />
Niederabsdf.<br />
Zistersdorf<br />
Drös<strong>in</strong>g<br />
Bad<br />
Pirawarth<br />
Matzen -<br />
Raggendf.<br />
Angern<br />
/March<br />
1 Musikschule der Stadt Zistersdorf:<br />
Neusiedl an der Zaya, Zistersdorf<br />
E<strong>in</strong>ige s<strong>in</strong>gende und musizierende Engerln<br />
beim Krippenspiel <strong>in</strong> der Pfarrkirche.<br />
Spannberg<br />
Groß-<br />
Schwe<strong>in</strong>barth<br />
Schönkirchen<br />
–<br />
Reyersdf.<br />
Weikendorf<br />
Deutsch-<br />
Wagram<br />
Strasshof<br />
/ Nb.<br />
Markgrafneusiedl<br />
Obersiebenbrunn<br />
Raasdorhofen<br />
Gl<strong>in</strong>zen-<br />
Großdorf<br />
Andlersdorf<br />
Groß-<br />
Enzersdorf<br />
Gänserndorf<br />
Untersiebenbrunn<br />
Leopoldsdorf<br />
i. M.<br />
Har<strong>in</strong>gsee<br />
Lassee<br />
Marchegg<br />
Engelhartstetten<br />
Engelhartstetten → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de der Musikschule<br />
der Stadt Ha<strong>in</strong>burg im Bezirk Bruck a. d. Leitha<br />
Mannsdorf<br />
Orth/Donau<br />
Eckartsau<br />
83
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Historische Zeugnisse aus Hohenau<br />
Die Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de Hohenau<br />
hat viel erlebt. Sie zählt zu jenen<br />
neun <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>,<br />
die 1953 <strong>in</strong> die erste qualitative Bestandsaufnahme<br />
des NÖ Musikschulwesens<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg aufgenommen<br />
wurden.<br />
Walter Hofmann hatte die Erhebung<br />
durchgeführt, der Hohenauer Musikschulleiter<br />
berichtete dar<strong>in</strong> 1 ):<br />
„Die Musikschule Hohenau hatte vor dem<br />
Kriege über 70 Instrumental- u. außerdem<br />
über 50 S<strong>in</strong>g- und Chorschüler, also<br />
bei 130 Schüler. Damals gab es im Ort fast<br />
ke<strong>in</strong>en Privatunterricht, denn alle fähigen<br />
Musikschullehrer erteilten ihren Unterricht<br />
im Rahmen der Musikschule. Es gab<br />
eben damals, als die Musikschule als<br />
Schule des nö. Musikvere<strong>in</strong>es (Zentrale<br />
Krems) geführt wurde, trotz e<strong>in</strong>iger<br />
Schönheitsfehler <strong>für</strong> die Musiklehrer<br />
manche Vorteile.“<br />
Mit großen Erwartungen ersehnte man<br />
1953 e<strong>in</strong>e entscheidende Verbesserung:<br />
„Der Betrieb ist derzeit bescheiden. Es<br />
handelt sich aber <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie darum,<br />
ihn solange aufrecht zu erhalten, bis sich<br />
wieder e<strong>in</strong>e Möglichkeit bietet, e<strong>in</strong>e von<br />
der Geme<strong>in</strong>de geförderte Volksmusikschule<br />
zu schaffen.“<br />
Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der<br />
Musikschule Hohenau brachte e<strong>in</strong> ehemaliger<br />
Schüler se<strong>in</strong>e alten Zeugnisse zur Musikschulleitung.<br />
So kamen e<strong>in</strong> Halbjahresnachweis<br />
und e<strong>in</strong> <strong>Jahre</strong>szeugnis aus dem<br />
Jahr 1936 und 1937 als wertvolle Zeitdokumente<br />
<strong>in</strong>s Archiv der Musikschule.<br />
1)<br />
Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/27<br />
84
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Petra Halper-König<br />
Sopranist<strong>in</strong>, Opern-, Operetten-,<br />
Kirchen- und Liedsänger<strong>in</strong><br />
Besuchte die Musikschule<br />
Strasshof a. d. Nordbahn.<br />
MS Orth an der Donau<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Gänserndorf:<br />
Dirndlgwandsonntag im Museumsdorf Niedersulz,<br />
Hauskonzerte bei Familie Schiske <strong>in</strong> Orth/Donau,<br />
Höfefest Groß-Enzersdorf, Klassik im Marchfeld-<br />
Schloss Orth, Kulturhaus Schmied-Villa Gänserndorf,<br />
Kulturhaus Zistersdorf, Kulturzentrum Marchfeld<br />
Strasshof, Musik auf Schloss Hof, Natur im<br />
Garten – Fest im Museumsdorf Niedersulz, Schlosskonzerte<br />
Eckartsau, Sommerszene Gänserndorf,<br />
Veranstaltungen des Nationalparkzentrums | Kurse<br />
u. a. Sommerkurs der BAG Gänserndorf<br />
Petra Halper-König erhielt<br />
mit acht <strong>Jahre</strong>n ihren ersten<br />
Unterricht <strong>in</strong> Klavier.<br />
„ Als dann e<strong>in</strong>e Gesangsklasse<br />
eröffnet wurde, habe ich<br />
mich der Lehrer<strong>in</strong> Anna Rabl<br />
vorgestellt und gefragt, ob<br />
man irgendwas Besonderes<br />
können muss, um mitmachen<br />
zu dürfen. Sie hat gelacht und verne<strong>in</strong>t. Das war<br />
me<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Wunderwelt des S<strong>in</strong>gens.“<br />
Mit ersten Auftritten <strong>in</strong> Musicals und Konzerten<br />
entdeckte die neugierige Schüler<strong>in</strong> ihre Begeisterung<br />
<strong>für</strong> moderne Musik. Aber nicht nur.<br />
„Lebhaft im Gedächtnis blieb mir das Igelmusical des<br />
K<strong>in</strong>derchores unter Mart<strong>in</strong>a Schneider. Ich glaube, es<br />
war me<strong>in</strong>e erste Hauptrolle, wo ich mit me<strong>in</strong>en beiden<br />
Brüdern mitwirken durfte. Und dann das Ausrücken<br />
mit der Blasmusik. Ich habe mich nämlich noch <strong>in</strong> die<br />
Schlagwerkklasse h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gezwickt und b<strong>in</strong> dann quasi<br />
s<strong>in</strong>gend an der großen Trommel marschiert.“<br />
© privat<br />
Schließlich fiel die Entscheidung <strong>für</strong> den Beruf<br />
des S<strong>in</strong>gens.<br />
„Die Musikschule Strasshof war <strong>für</strong> mich immer e<strong>in</strong> Ort,<br />
wo ich gerne h<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g. Die Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer und<br />
auch der Direktor haben uns gleichermaßen angespornt<br />
und an uns geglaubt. E<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e tolle Stimmung!<br />
Das war die beste Basis, um weiter zu lernen.“<br />
85
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Waldviertel Tourismus, Robert Herbst<br />
Bezirk Gmünd:<br />
<strong>Niederösterreich</strong>s Norden<br />
und se<strong>in</strong>e "Musikwelten"<br />
21 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Gmünd<br />
2 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Gmünd<br />
19 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Gmünd<br />
787 km 2<br />
37.490 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
1.197 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
7.195 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
1.128 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
16 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
Dieser nördlichste Bezirk <strong>Niederösterreich</strong>s<br />
litt mehr als 40 <strong>Jahre</strong> unter der Lage am<br />
„Eisernen Vorhang“ zur damaligen ČSSR,<br />
vor allem unter der Teilung se<strong>in</strong>er Bezirkshauptstadt<br />
Gmünd.<br />
2<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
Sie war und ist Traditionsstadt zwischen<br />
Wien und Prag entlang der Franz-Josephs-<br />
Bahn. Schmalspurbahnen erschließen die<br />
<strong>in</strong> Österreich exklusive Landschaft mit ihren<br />
Ste<strong>in</strong>formationen, dem Naturpark<br />
Blockheide, mit Mooren und Teichen.<br />
Glas und Holz werden hier sehenswert verarbeitet.<br />
Der Verlag der „Bibliothek der Prov<strong>in</strong>z“<br />
hat <strong>in</strong> Weitra se<strong>in</strong>en Sitz, „Literatur im<br />
Nebel“ <strong>in</strong> Heidenreichste<strong>in</strong> ist DAS literarische<br />
Ereignis, „Musikwelten“ das große<br />
Musikfestival im nördlichen Waldviertel.<br />
19<br />
Standorte<br />
1197<br />
MusikschülerInnen<br />
86
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Gmünd:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Querflöte<br />
41<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
15<br />
Posaune<br />
14<br />
Saxophon<br />
Viola 29<br />
2<br />
120<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
Hackbrett<br />
0<br />
55<br />
Gitarre<br />
Schlagwerk<br />
69<br />
Harfe<br />
0<br />
Oboe<br />
1<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
Trompete<br />
41<br />
55<br />
Blockflöte<br />
Horn<br />
10<br />
53<br />
E-Bass<br />
6<br />
Gesang<br />
45<br />
Zither<br />
0<br />
Tanz<br />
31<br />
Akkordeon<br />
8<br />
Kontrabass<br />
1<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
36<br />
Klavier<br />
116<br />
Violoncello<br />
6<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
15<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
407<br />
Fagott<br />
0<br />
E-Gitarre<br />
20<br />
Orgel<br />
0<br />
Tenorhorn<br />
24<br />
Flügelhorn<br />
8<br />
Tuba<br />
3<br />
Die TanzschülerInnen aus dem Bezirk<br />
Gmünd besuchen <strong>für</strong> den Unterricht die benachbarte<br />
Musikschule Waidhofen an der Thaya.<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Thomas Sch<strong>in</strong>dl<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 281 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 74 TeilnehmerInnen<br />
MS Oberes Waldviertel: K<strong>in</strong>derstreichorchester, Kammerorchester,<br />
Streichorchester, Jugendblasorchester | MS Heidenreichste<strong>in</strong>:<br />
Schulorchester Ton Art Junior, Schulorchester Ton Art, Jugendensemble<br />
Rhapsodia, Jugendblasorchester<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 8 TeilnehmerInnen<br />
MS Oberes Waldviertel: K<strong>in</strong>derchor<br />
MS Oberes Waldviertel<br />
© Lukas Beck<br />
Erster Schlagzeuger,<br />
stv. Paukist und Orchestervorstand<br />
bei<br />
den Wiener Symphonikern,<br />
Ensembles<br />
„Blue Chamber Quartet“<br />
und „Piano<br />
meets Percussion“<br />
Besuchte die Musikschule Brand (heute als Brand-<br />
Nagelberg Standort der Musikschule Oberes Waldviertel).<br />
„Me<strong>in</strong> erster Kontakt zur Musikschule war 1990 im Alter<br />
von 10 <strong>Jahre</strong>n. Es war die Musikschule <strong>in</strong> Brand, die damals<br />
vor allem aus Lehrern der dortigen Blasmusik,<br />
der Trachtenkapelle Brand, bestand. Es war e<strong>in</strong>e wunderbare<br />
Erfahrung und e<strong>in</strong>e besondere Gelegenheit,<br />
dort me<strong>in</strong>en ersten Unterricht zu erhalten. Ich b<strong>in</strong> der<br />
Musikschule und diesem Musikvere<strong>in</strong> noch immer sehr<br />
verbunden und dankbar <strong>für</strong> me<strong>in</strong>e ersten musikalischen<br />
Erfahrungen.“<br />
Und wie g<strong>in</strong>g es weiter?<br />
„Während me<strong>in</strong>er Ausbildung an der HTL <strong>in</strong> Hollabrunn<br />
pendelte ich regelmäßig zum Unterricht nach<br />
Wien zu Maria Meller, heute Maria Jenner, der im Rahmen<br />
ihrer Lehrpraxis stattfand. Nach me<strong>in</strong>er Matura<br />
studierte ich an der mdw und an der Anton-Bruckner-<br />
Privatuniversität. Mit 21 <strong>Jahre</strong>n gewann ich me<strong>in</strong> allererstes<br />
Probespiel <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen.“<br />
87
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Gmünd<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Oberes Waldviertel:<br />
Bad Großpertholz, Brand-Nagelberg, Gmünd,<br />
Großschönau, Hoheneich, Kirchberg am<br />
Walde, Moorbad Harbach, Schrems,<br />
St. Mart<strong>in</strong>, Waldenste<strong>in</strong>, Weitra<br />
Darauf waren wir sehr stolz: 1. Preis<br />
beim Landeswettbewerb<br />
podium jazz.pop.rock… 2016.<br />
7 Musikschulverband Heidenreichste<strong>in</strong>:<br />
Amaliendorf-Aalfang, Eggern, Eisgarn, Haugschlag,<br />
Heidenreichste<strong>in</strong>, Litschau, Re<strong>in</strong>gers<br />
Bunt und vielfältig – wir haben immer e<strong>in</strong> offenes Herz<br />
<strong>für</strong> Projekte aller Art.<br />
Hirschbach → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de im<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Vitis mit<br />
Sitz im Bezirk Waidhofen/Thaya<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse im Bezirk Gmünd:<br />
Re<strong>in</strong>gers<br />
Festival Musikwelten, Festival Schloss Weitra, Internationale Waldviertler<br />
Orgelwoche Heidenreichste<strong>in</strong>, Kulturwerkstatt Hirschbach, Palmenhaus<br />
Gmünd, Pf<strong>in</strong>xt’n Festival <strong>in</strong> der Burg Heidenreichste<strong>in</strong>, Schrammel.Klang.-<br />
Festival Litschau, Stift Eisgarn, Waldviertler Hoftheater Pürbach | Kurse<br />
u. a. Nordic Grooves Heidenreichste<strong>in</strong>, Sommerakademie Motten <strong>in</strong> Heidenreichste<strong>in</strong>,<br />
Sommerkurs der BAG Gmünd, Waldviertler Orgelwoche <strong>in</strong><br />
Heidenreichste<strong>in</strong><br />
Litschau<br />
Eisgarn<br />
Amaliendf.<br />
- Aalfang<br />
Eggern<br />
Manuela Seidl<br />
Schauspieler<strong>in</strong>, künstlerische<br />
Leiter<strong>in</strong> Theater Forum Schwechat<br />
Besuchte die ehemalige Musikschule<br />
Weitra (heute Musikschule Oberes<br />
Waldviertel).<br />
Gmünd<br />
Heidenreichste<strong>in</strong><br />
Haugschlag<br />
Waldenste<strong>in</strong><br />
Schrems<br />
Hirschbach<br />
Hoheneich<br />
Brand -<br />
Nagelberg<br />
Kirchberg<br />
/Walde<br />
© privat<br />
„Ich habe mit sieben <strong>Jahre</strong>n begonnen,<br />
Klavierunterricht <strong>in</strong> der Musikschule<br />
Weitra zu nehmen. Das Klavier<br />
durfte ich bereits bei e<strong>in</strong>igen Theateraufführungen<br />
spielen. Was man später<br />
mit dieser Früherziehung anfängt,<br />
ist gar nicht so wesentlich, da sie jedenfalls<br />
die eigene Persönlichkeit weiterentwickelt, und selbst<br />
wenn man später gar nichts <strong>in</strong> der kreativen Richtung erlernt,<br />
hilft es e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> der Koord<strong>in</strong>ation und Zusammenarbeit mit anderen<br />
Personen.“<br />
Moorbad-<br />
Harbach<br />
St. Mart<strong>in</strong><br />
Bad<br />
Großpertholz<br />
Weitra<br />
Großschönau<br />
88
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die Combo PertHolz <strong>in</strong> Heidenreichste<strong>in</strong>.<br />
Inklusion <strong>in</strong> der Musikschule<br />
Wer kennt es schon, Pertholz, genauer<br />
gesagt Kle<strong>in</strong> Pertholz? Aber dort treffen<br />
sie sich, fast täglich: Frauen und Männer,<br />
die sich nichts sehnlicher wünschen als <strong>in</strong><br />
dieser Gesellschaft dabei zu se<strong>in</strong>, Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter der Tagesstätte<br />
Zuversicht.<br />
Mit dem Stück „Pert-Holz“ trat e<strong>in</strong>e Gruppe<br />
der Tagesstätte zum ersten Mal musikalisch<br />
an die Öffentlichkeit. Das war<br />
2007. „Aus der Pause am Anfang – der<br />
Sprachlosigkeit, was denn Beh<strong>in</strong>derung<br />
überhaupt sei – wird der Klang. Aus der<br />
Dissonanz – Ausgrenzung von gesellschaftlichen<br />
Vorgängen – wird die Harmonie.<br />
Aus der Rhythmuslosigkeit – was<br />
© privat<br />
br<strong>in</strong>gt die Zukunft –<br />
wird der Jazz des Lebens.“<br />
(Auszug aus der<br />
Stückbeschreibung;<br />
1987 schrieb John Cage<br />
das Stück ‚One‘ <strong>für</strong><br />
Piano solo. Zwanzig<br />
<strong>Jahre</strong> später rückt Pert-<br />
Holz die Komposition<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Licht.)<br />
E<strong>in</strong>mal pro Woche ist Unterricht. Die Mitglieder<br />
der Combo PertHolz s<strong>in</strong>d SchülerInnen<br />
des Musikschulverbandes Heidenreichste<strong>in</strong>.<br />
Klang- und Rhythmusteppiche<br />
prägen das Unterrichtsgeschehen,<br />
die Instrumente werden teilweise anders<br />
gestimmt, die Gitarre <strong>in</strong> re<strong>in</strong>e Akkorde,<br />
der Kontrabass im Orig<strong>in</strong>al, dazu kommen<br />
Klangstäbe, Schlag<strong>in</strong>strumente und<br />
Alltagsgegenstände.<br />
© privat<br />
Bernhard Walther<br />
Ö3-Verkehrsredakteur, Musiker, Statistiker<br />
Besuchte die Musikschule Heidenreichste<strong>in</strong>.<br />
„Heute betrachte ich me<strong>in</strong> Klavierspiel neben<br />
me<strong>in</strong>er journalistischen Tätigkeit und me<strong>in</strong>er<br />
Ausbildung als Statistiker als me<strong>in</strong> drittes berufliches<br />
Standbe<strong>in</strong>. Ich sehe mich nicht als<br />
Profi, sondern als leidenschaftlicher Amateur,<br />
der immer wieder schöne Auftritte erlebt, sei es<br />
als Begleitpianist von Chören, als Bandmusiker<br />
oder gelegentlich auch als Studiopianist <strong>für</strong><br />
Ö3. Ohne die solide Grundausbildung <strong>in</strong> der<br />
Musikschule Heidenreichste<strong>in</strong> bei e<strong>in</strong>em äußerst<br />
liebenswürdigen, geduldigen und wunderbar<br />
spielenden älteren<br />
Oberstudienrat<br />
namens Ignaz Haimerl<br />
wäre das alles nicht<br />
möglich gewesen.“<br />
Und der Zugang zur<br />
Popularmusik?<br />
„Wichtig war <strong>für</strong> mich,<br />
dass ich mich schon<br />
bald selbstständig mit Improvisation befasste.<br />
E<strong>in</strong> Schlüsselerlebnis <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er frühen K<strong>in</strong>dheit<br />
war e<strong>in</strong>e Fernsehsendung über Elton John. Damals<br />
schwor ich mir: So gut wie er will ich<br />
irgendwann auch mal spielen können.“<br />
© privat<br />
89
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Manfred Horvath<br />
Bezirk Hollabrunn:<br />
Tradition und Innovation<br />
im ländlichen Raum<br />
24 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Hollabrunn<br />
3 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Hollabrunn<br />
24 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Hollabrunn<br />
1.011 km2<br />
50.767 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
2.156 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
9.880 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
1.898 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
19 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
Ganz <strong>Niederösterreich</strong> ist weitgehend ländlicher<br />
Raum. Musik spielt überall e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Rolle, das Land ist voll davon – ob<br />
Volks- oder Popular-, heitere, ernste oder<br />
klassische Musik, öffentlich gespielt oder<br />
daheim als Hausmusik. Ganz typisch repräsentiert<br />
diesen ländlichen Raum der Bezirk<br />
Hollabrunn, der viel Kultur und <strong>in</strong>sbesondere<br />
auch Musik bietet. Berühmt s<strong>in</strong>d die<br />
3<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
großen, geschlossenen We<strong>in</strong>bauflächen<br />
mit ihren Kellergassen, überhaupt die großen<br />
weitläufigen Anbauflächen mit österreichweit<br />
erstklassigen Erträgnissen. Die<br />
Traditionsorte Retz, Pulkau, Ziersdorf und<br />
andere ragen heraus, ebenso das Kulturzentrum<br />
„Brandlhof“ <strong>in</strong> Radlbrunn, besonders<br />
auch der Heldenberg – Zeugen e<strong>in</strong>er<br />
geschichtsträchtigen Landeskultur.<br />
2156<br />
MusikschülerInnen<br />
24<br />
Standorte<br />
90
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Hollabrunn:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Harfe<br />
1<br />
Tanz<br />
194<br />
Zither<br />
0<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
23<br />
Hackbrett<br />
0<br />
Kontrabass<br />
6<br />
Viola<br />
5<br />
Horn<br />
52<br />
Gesang<br />
119<br />
Oboe<br />
9<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
570<br />
E-Gitarre<br />
8<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
262<br />
Posaune<br />
25<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
93<br />
Orgel<br />
23<br />
Schlagwerk<br />
124<br />
Klavier<br />
241<br />
Trompete<br />
94<br />
Tenorhorn<br />
Saxophon<br />
51<br />
Gitarre<br />
185<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
3<br />
35<br />
E-Bass<br />
8<br />
Blockflöte<br />
149<br />
Flügelhorn<br />
12<br />
Querflöte<br />
135<br />
Violoncello<br />
20<br />
Akkordeon<br />
2<br />
Fagott<br />
16<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
91<br />
Tuba<br />
12<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
© privat<br />
G<strong>in</strong>a Schwarz<br />
Bassist<strong>in</strong>, Komponist<strong>in</strong>,<br />
Bandleader<strong>in</strong>,<br />
Lehrende <strong>für</strong><br />
Bass-Popularmusik<br />
an der Universität<br />
<strong>für</strong> Musik und<br />
darstellende Kunst<br />
Wien<br />
Besuchte die Walter<br />
Lehner Musikschule<br />
Hollabrunn.<br />
„Erstaunlicherweise war das Akkordeon e<strong>in</strong> ständiger<br />
Begleiter, es blieb me<strong>in</strong> Haupt<strong>in</strong>strument an<br />
der Musikschule. Während der Gymnasialzeit absolvierte<br />
ich dann auch den Ausbildungskurs des<br />
NÖ Musikschulwerks bei Walter Maurer und begann<br />
nach der Matura e<strong>in</strong> Akkordeon-Studium und<br />
e<strong>in</strong> Jazz-Bass-Studium am Konservatorium der<br />
Stadt Wien, ich studierte E-Bass an der mdw und<br />
Jazz-Kontrabass am Berklee College of Music <strong>in</strong><br />
Boston. Seit 2005 widme ich mich – neben me<strong>in</strong>er<br />
Tätigkeit als Sidewoman – me<strong>in</strong>en eigenen Projekten<br />
und Produktionen mit Eigenkompositionen.“<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 424 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 334 TeilnehmerInnen<br />
MS Pulkautal: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Jugendblasorchester<br />
| MS Hollabrunn: Blasorchester<br />
First Brass, Jugendblasorchester,<br />
M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Junior Str<strong>in</strong>gs, Kammerorchester,<br />
Jugends<strong>in</strong>fonieorchester, Big<br />
Band | MS Retz: Nachwuchsblasorchester<br />
Zellerndorf, Junior W<strong>in</strong>d Orchester,<br />
YWOP Jugendblasorchester, Jugendblasorchester<br />
Retzer Land W<strong>in</strong>d, Jugendblasorchester<br />
Teeny Band, Jugendblasorchester<br />
HAWEI, SBO Retz, Kammerorchester<br />
MS Retzer Land<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 87 TeilnehmerInnen<br />
MS Pulkautal: Chor | MS Hollabrunn: Capella Cantabile, Jugendchor<br />
Voci Chiare, Vokalensemble | MS Retz: Gesangsensemble Retz,<br />
K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble, S<strong>in</strong>ggruppe Hardegg<br />
91
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Hollabrunn<br />
3 Musikschule Pulkautal:<br />
Alberndorf im Pulkautal, Hadres, Haugsdorf,<br />
Mailberg, Pernersdorf, Seefeld-Kadolz<br />
Unsere Jüngsten bei der Jazztanzshow.<br />
7 Geme<strong>in</strong>deverband der Walter Lehner Musikschule<br />
Hollabrunn:<br />
Göllersdorf, Grabern, Guntersdorf, Hollabrunn,<br />
Nappersdorf-Kammersdorf, Ravelsbach, Wullersdorf<br />
Unser Musikschulball – e<strong>in</strong> Highlight im Kulturleben der Stadt.<br />
3 Musikschulverband Retzer Land:<br />
Hardegg, Pulkau, Retz, Retzbach, Schrattenthal,<br />
Weitersfeld (Bez. Horn), Zellerndorf<br />
YWOP Retz & SBO Retz. Unsere beiden Jugendorchester<br />
erfolgreich beim österr. Jugendorchesterwettbewerb im<br />
Brucknerhaus L<strong>in</strong>z.<br />
Maissau<br />
Hardegg<br />
Pulkau<br />
Zellerndorf<br />
Ravelsbach<br />
Höhenwarth-<br />
Mühlbach a. M.<br />
Sitzendorf<br />
/Schmida<br />
Ziersdorf<br />
Retzbach<br />
Retz<br />
Alberndorf<br />
Heldenberg<br />
Grabern<br />
Heldenberg, Maissau, Sitzendorf an<br />
der Schmieda, Ziersdorf → s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
des Geme<strong>in</strong>deverbands<br />
der Musikschule Eggenburg, Ignaz J.<br />
Pleyel im Bezirk Horn<br />
Mailberg<br />
Haugsdorf<br />
Hadres<br />
Hollabrunn<br />
Schrattenthal<br />
Pernersdorf<br />
Guntersdorf<br />
Wullersdorf<br />
Göllersdorf<br />
Seefeld-<br />
Kadolz<br />
Nappersdorf<br />
-<br />
Kammersdorf<br />
Hohenwart-Mühlbach am Manhartsberg → ist<br />
Musikschulgeme<strong>in</strong>de der Musikschule der Region<br />
Wagram im Bezirk Tulln<br />
Mailberg → ist zusätzlich auch Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />
der Städtischen Musikschule Laa an<br />
der Thaya im Bezirk Mistelbach<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Hollabrunn:<br />
Alte Hofmühle <strong>in</strong> Hollabrunn, Brandlhof <strong>in</strong> Radlbrunn, Festival<br />
Retz, Gottfried-von-E<strong>in</strong>em-Haus <strong>in</strong> Oberdürnbach bei Maissau,<br />
Konzerthaus We<strong>in</strong>viertel <strong>in</strong> Ziersdorf, Konzertsaal im Erzbischöflichen<br />
Sem<strong>in</strong>ar Hollabrunn, Kulturhaus Breitenwaida,<br />
Manhartsberger Schlosskonzerte Schloss Maissau / Schloss<br />
Mühlbach am Manhartsberg / Schloss Unterdürnbach, Offene-Grenzen-Festival<br />
Retz, Orgelkunst Ziersdorf, Pulkauer Kulturtage,<br />
Schlosskonzerte Niederfellabrunn, Serenaden im<br />
Schüttkasten <strong>in</strong> Unternalb bei Retz, Sitzendorfer Musikherbst-<br />
Tage, Sonntag am Land im Brandlhof Radlbrunn, Stadtsaal<br />
Hollabrunn, Stadtsaal Althof Retz, We<strong>in</strong>straßensommerkeller<br />
| Kurse u. a. Fiddle Time – Streichertage <strong>in</strong> Hollabrunn, Sommerkurs<br />
der BAG Hollabrunn<br />
92
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Viola Falb<br />
Musik: Viola Falb. Regie und Libretto: Florian Drexler.<br />
aKTION nILPFERD. E<strong>in</strong>e zeitgenössische Oper <strong>für</strong> e<strong>in</strong> junges Publikum.<br />
Im Schuljahr 2016/17 produzierte die Musikschule<br />
Hollabrunn e<strong>in</strong> landesweit außergewöhnliches<br />
und bislang e<strong>in</strong>maliges<br />
Projekt neuer Musik. Viola Falb schrieb e<strong>in</strong>e<br />
Oper <strong>für</strong> mitwirkende K<strong>in</strong>der. Alle S<strong>in</strong>gund<br />
Instrumentalstimmen wurden von<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern der Musikschule<br />
Hollabrunn ausgeführt.<br />
Im Herbst 2017 gastierte die K<strong>in</strong>deroper<br />
im Festspielhaus St. Pölten im Rahmen<br />
der Reihe erlebnis:musik.<br />
„Aus Gedanken werden Worte, aus Worten<br />
werden Taten und aus Taten entsteht<br />
die Welt!“<br />
Viola Falb<br />
© Aslan Kudrnofsky<br />
Mart<strong>in</strong> Mair<strong>in</strong>ger<br />
Lyrischer Tenor, freischaffend<br />
Besuchte die Musikschule Retz<br />
und war bei den Altenburger<br />
Sängerknaben.<br />
„Ich komme aus Kle<strong>in</strong>riedenthal<br />
und b<strong>in</strong> heute glücklicher, freischaffender<br />
Sänger. Ich arbeite <strong>in</strong><br />
allen Genres, <strong>in</strong> Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz, und b<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> viele fixe Projekte e<strong>in</strong>gebunden,<br />
von Oper bis experimentell.<br />
Auch zu me<strong>in</strong>er Heimat pflege ich<br />
die künstlerische Verb<strong>in</strong>dung, so zuletzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konzert mit der<br />
Grenzlandkapelle Hardegg und me<strong>in</strong>em ersten Flügelhornlehrer<br />
<strong>in</strong> Retz, Johann Pausackerl.“<br />
Wie bei vielen Karrieren wird auch bei Mart<strong>in</strong> Mair<strong>in</strong>ger<br />
deutlich, dass Begegnungen mit fördernden Personen und<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong>spirierendes Umfeld wichtig s<strong>in</strong>d.<br />
„Ich war nur drei <strong>Jahre</strong> an der Musikschule Retz, danach gelang<br />
mir die Aufnahme bei den Altenburger Sängerknaben und ich<br />
blieb neun <strong>Jahre</strong>. Dennoch war nach der Matura der Beruf des<br />
Sängers nicht so deutlich da. Ich unternahm e<strong>in</strong>en kurzen Ausflug<br />
<strong>in</strong> die Landwirtschaft, und erst durch die Begegnung mit e<strong>in</strong>em<br />
Lehrer bei e<strong>in</strong>em groovigen Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Zwettl folgte der E<strong>in</strong>stieg<br />
<strong>in</strong> die professionelle Ausbildung.“<br />
Saxophonist<strong>in</strong>, Komponist<strong>in</strong><br />
und Musikschullehrende; u. a.<br />
Falb Fiction, FS:e<strong>in</strong>s, Saxophonquartett<br />
PHOEN<br />
Besuchte die Walter Lehner<br />
Musikschule Hollabrunn.<br />
„Me<strong>in</strong>e erste Musikschulzeit begann<br />
zwanglos – e<strong>in</strong>fach mit der<br />
Begründung e<strong>in</strong>er musikalischen<br />
Grundbildung. Daher lernte ich, so wie me<strong>in</strong>e fünf Geschwister,<br />
Klavier. Bei uns im Nachbarort, bei e<strong>in</strong>em Lehrer, bei dem man die unterschiedlichsten<br />
Instrumente lernen konnte. Den Wunsch, Saxophon<br />
zu spielen, hatte ich selbst mit elf <strong>Jahre</strong>n.“<br />
Die Intensität des Musizierens dann an der Musikschule Hollabrunn<br />
hatte Bedeutung und Folgen.<br />
„Es war wunderbar! Ich spielte Big Band, Saxophonensemble, Vorspielabende,<br />
mitunter verbrachte ich me<strong>in</strong>e ganzen Wochenenden<br />
<strong>in</strong> der Musikschule, wartete ohne Murren drei Stunden auf me<strong>in</strong>e<br />
Stunde, freute mich riesig, wenn wieder Big-Band-Proben angesagt<br />
waren. Für me<strong>in</strong>e Eltern war es Freud und Leid – natürlich mächtig<br />
stolz auf die Tochter, doch zu jeder Probe musste ich zwanzig Kilometer<br />
geführt und abgeholt werden. Ich wurde überall e<strong>in</strong>geteilt, auch<br />
zu Solos <strong>in</strong> der Big Band, obwohl ich mir das überhaupt nicht zugetraut<br />
hatte, aber es war niemand anderer da. So bekam ich mit jedem<br />
Auftritt mehr Selbstbewusstse<strong>in</strong> und konnte es irgendwann<br />
dann auch genießen!“<br />
© Mart<strong>in</strong> Bil<strong>in</strong>ovac<br />
93
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Mart<strong>in</strong> Siepmann, imagebroker, AustrianImages.com<br />
Bezirk Horn:<br />
E<strong>in</strong> musikalisch-kultureller<br />
Erlebnisbezirk<br />
20 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Horn<br />
2 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Horn<br />
20 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Horn<br />
784 km 2<br />
31.472 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
1.459 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
5 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
6.243 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
1.268 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
20 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
20<br />
Standorte<br />
Im Bezirk Horn, e<strong>in</strong>em der Waldviertel-<br />
Bezirke <strong>Niederösterreich</strong>s, f<strong>in</strong>det man e<strong>in</strong>ige<br />
musikalische Überraschungen, <strong>in</strong>sbesondere<br />
<strong>in</strong> den Sommermonaten, wo<strong>für</strong> vor<br />
allem das Festival „Allegro vivo“ steht. Auch<br />
dieser Bezirk litt, wie die übrigen Grenzbezirke,<br />
unter der jahrzehntelangen Lage<br />
an der toten Grenze, verlor <strong>in</strong> dieser Zeit<br />
mehr als e<strong>in</strong> Viertel se<strong>in</strong>er Bevölkerung.<br />
2<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
E<strong>in</strong>e Burgenkette, die Mittelalterstadt<br />
Eggenburg, Drosendorfs Stadtmauern, die<br />
lebendige Kulturstadt Horn, aktive offene<br />
Stifte wie Stift Altenburg und Stift Geras,<br />
Museen und attraktive Sommerspiele e<strong>in</strong>erseits<br />
sowie landschaftliche Besonderheiten<br />
wie das Kamptal andererseits<br />
machen den Bezirk zu e<strong>in</strong>em lohnenden<br />
Tourismusziel und wertvollen Lebensort.<br />
1459<br />
MusikschülerInnen<br />
94
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Horn:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Tenorhorn<br />
21<br />
Posaune<br />
19<br />
Gesang<br />
50<br />
Gitarre<br />
113<br />
Tuba<br />
5<br />
Blockflöte<br />
119<br />
Hackbrett<br />
0<br />
Kontrabass<br />
3<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
284<br />
Orgel<br />
7<br />
Akkordeon<br />
11<br />
Oboe<br />
5<br />
E-Bass<br />
2<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
233<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
Schlagwerk<br />
83<br />
Viola<br />
4<br />
Violoncello<br />
17<br />
1<br />
Horn<br />
29<br />
Querflöte<br />
122<br />
Klavier<br />
155<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
19<br />
Trompete<br />
49<br />
Harfe<br />
1<br />
Saxophon<br />
30<br />
Flügelhorn<br />
8<br />
Tanz<br />
29<br />
Zither<br />
0<br />
E-Gitarre<br />
7<br />
Fagott<br />
7<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
50<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Freundschaften <strong>für</strong>s Leben –<br />
Die Altenburger Sängerknaben<br />
Die Altenburger Sängerknaben s<strong>in</strong>d 40 Buben zwischen<br />
neun und 19 <strong>Jahre</strong>n. Sie s<strong>in</strong>gen, lernen und spielen im<br />
Internat im Stift Altenburg. Von den Benedikt<strong>in</strong>ern des<br />
Stiftes Altenburg 1961 neu gegründet ist die Hauptaufgabe<br />
des Knabenchors damals wie heute die musikalische<br />
Gestaltung der Gottesdienste <strong>in</strong> der Stiftskirche.<br />
Jedes Jahr zum Schulschluss w<strong>in</strong>kt e<strong>in</strong>e Konzertreise.<br />
Der Bestand der Altenburger Sängerknaben wird durch<br />
das Stift Altenburg, den Vere<strong>in</strong> der Freunde der Altenburger<br />
Sängerknaben und die Kulturabteilung des Landes<br />
<strong>Niederösterreich</strong> gesichert. Der Stiftskapellmeister<br />
und Stiftsorganist<br />
Mart<strong>in</strong> Wadsack ist<br />
seit September<br />
2015 musikalischer<br />
Leiter. Die Altenburger<br />
Sängerknaben<br />
s<strong>in</strong>d musikalisch<br />
und organisatorisch<br />
mit der W.A.<br />
Mozart Musikschule<br />
Horn verbunden,<br />
zum Beispiel bei<br />
Messen und Musikschulveranstaltungen.<br />
© Altenburger Sängerknaben<br />
W.A. Mozart MS<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren:<br />
249 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel:<br />
112 TeilnehmerInnen<br />
MS Eggenburg: Junior-Str<strong>in</strong>gs,<br />
Kammerorchester, Jugendblasorchester<br />
| W.A. Mozart MS:<br />
M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Jugendstreichorchester,<br />
Jugendblasorchester,<br />
S<strong>in</strong>fonieorchester, Big Band<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 54 TeilnehmerInnen<br />
MS Eggenburg: Vokalensemble | W.A. Mozart MS:<br />
Altenburger Sängerknaben, K<strong>in</strong>derchor<br />
95
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Horn<br />
7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Eggenburg, Ignaz J. Pleyel:<br />
Burgschle<strong>in</strong>itz-Kühnr<strong>in</strong>g, Eggenburg, Großweikersdorf (Bez. Tulln), Heldenberg<br />
(Bez. Hollabrunn), Meiseldorf, Maissau (Bez. Hollabrunn), Röschitz, Rußbach<br />
(Bez. Korneuburg), Sigmundsherberg, Sitzendorf an der Schmida (Bez.<br />
Hollabrunn), Stran<strong>in</strong>g-Grafenberg, Ziersdorf (Bez. Hollabrunn)<br />
1956–2016. Beständigkeit und Qualität als Garant <strong>für</strong> den Erfolg unserer<br />
Musikschule!<br />
3 W. A. Mozart Musikschule Horn:<br />
Altenburg, Brunn an der Wild, Gars am Kamp, Horn, Irnfritz-Messern,<br />
Krumau, am Kamp (Bez. Krems), Pernegg, Pölla (Bez. Zwettl),<br />
Rosenburg-Mold, Röhrenbach, St. Bernhard-Frauenhofen,<br />
St. Leonhard am Hornerwald (Bez. Krems)<br />
Bunt, kreativ und mit viel Engagement <strong>in</strong> die Zukunft.<br />
Drosendorf -<br />
Zissersdorf<br />
Langau<br />
Drosendorf-Zissersdorf, Geras, Japons, Langau →<br />
s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den der Musikschule Thayatal<br />
im Bezirk Waidhofen/Thaya<br />
Weitersfeld → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de des<br />
Musikschulverbandes Retzer Land im Bezirk Hollabrunn<br />
Irnfritz -<br />
Messern<br />
Brunn / Wild<br />
Röhrenbach<br />
Japons<br />
St. Bernhd.<br />
- Frauenhofen<br />
Altenburg<br />
Geras<br />
Pernegg<br />
Horn<br />
Rosenburg -<br />
Mold<br />
Gars/Kamp<br />
Siegmundsherberg<br />
Meiseldorf<br />
Weitersfeld<br />
Röschitz<br />
Eggenburg<br />
Burgschle<strong>in</strong>itz<br />
-<br />
Kühnr<strong>in</strong>g<br />
Stran<strong>in</strong>g -<br />
Grafenberg<br />
Christian Melber<br />
Baumeister; Geschäftsführer<br />
e<strong>in</strong>es Baudienstleistungsunternehmens<br />
mit<br />
Mitarbeiterbeteiligung und<br />
rund 20 MitarbeiterInnen,<br />
allgeme<strong>in</strong> beeideter und<br />
gerichtlich zertifizierter<br />
Sachverständiger, Autor e<strong>in</strong>es<br />
Stahlbetonschulbuchs,<br />
Obmann des Natur- und<br />
Kunstvere<strong>in</strong>es Horn am Sonnsee<br />
Besuchte die W.A. Mozart Musikschule <strong>in</strong> Horn.<br />
„Von 2007 bis 2009 erfüllte ich mir zu me<strong>in</strong>em 30. Geburtstag<br />
e<strong>in</strong>en Jugendtraum und lernte bei Christoph<br />
Gottschalk Posaune zu spielen. Me<strong>in</strong> Musiklehrer <strong>in</strong>spirierte<br />
mich derartig, da er <strong>für</strong> weitere Instrumente, die<br />
er lehrte, komponierte und die Noten an me<strong>in</strong> Können<br />
anpasste. So war es mir möglich, die unterschiedlichsten<br />
Stücke auf der Posaune zu spielen. Heute kann ich<br />
sagen: Mit Sicherheit wurde me<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> verändert.<br />
Mich er<strong>in</strong>nert das aramäische Jesus-Gebet (Neil<br />
Douglas-Klotz) an diese Zeit. Dar<strong>in</strong> heißt es: Oh du, atmendes<br />
Leben <strong>in</strong> allem. Ursprung des schimmernden<br />
Klanges, Du sche<strong>in</strong>st <strong>in</strong> uns und um uns, selbst die Dunkelheit<br />
leuchtet, wenn wir uns er<strong>in</strong>nern. Danke, dass<br />
ich e<strong>in</strong> Schüler der Musikschule Horn se<strong>in</strong> durfte.“<br />
© privat<br />
96
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Dieter Schewig<br />
© Dieter Schewig<br />
Allegro Moldo, das Orchester der K<strong>in</strong>der- und Jugendkurse im Kunsthaus Horn.<br />
Allegro Vivo – Das älteste Musikfestival <strong>Niederösterreich</strong>s<br />
Das Kammermusikfestival Allegro Vivo<br />
wurde 1979 vom Geiger und Dirigenten Bijan<br />
Khadem-Missagh gegründet. Mit der<br />
Komb<strong>in</strong>ation aus Konzerten, Meisterkursen,<br />
Jugendförderung und Kursen <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der<br />
und Eltern entwickelte sich Allegro Vivo<br />
bald zu e<strong>in</strong>er weltweit beachteten Institution<br />
mit Vorbildcharakter. Im August<br />
und September jedes <strong>Jahre</strong>s zieht das<br />
Festival <strong>in</strong> Kulturstätten aller Bezirke des<br />
Waldviertels e<strong>in</strong>. Das Zentrum des Festivals<br />
bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Horn. In den Jahrzehnten<br />
se<strong>in</strong>es Bestehens setzte Allegro<br />
Vivo wertvolle Impulse <strong>für</strong> zahlreiche Talente<br />
aus den <strong>Musikschulen</strong>. Viele K<strong>in</strong>der<br />
begegneten und begegnen hier zum ersten<br />
Mal e<strong>in</strong>er durch und durch künstlerischen<br />
Welt der Spielfreude.<br />
Bijan Khadem-Missagh: „Die <strong>Musikschulen</strong><br />
haben e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung.<br />
Hier macht der junge Mensch se<strong>in</strong>e ersten<br />
Bijan Khadem-Missagh, langjähriger erster Konzertmeister des Tonkünstler Orchesters<br />
<strong>Niederösterreich</strong>, von 1988 bis 2010 Lehrender am damaligen Josef<br />
Matthias Hauer Konservatorium Wiener Neustadt.<br />
und daher prägendsten Erfahrungen <strong>in</strong><br />
der Begegnung mit der Musik. Und es ist<br />
die Musik, die dem Wesen des Menschen<br />
Sensibilität und Fe<strong>in</strong>fühligkeit vermittelt.<br />
Die besten MusikerInnen und PädagogInnen<br />
s<strong>in</strong>d deshalb gerade gut genug, um<br />
ihnen das Wertvollste, das e<strong>in</strong>e Gesellschaft<br />
hat, nämlich die K<strong>in</strong>der, anzuvertrauen.<br />
Diesen Weg hat <strong>Niederösterreich</strong><br />
e<strong>in</strong>geschlagen. Er muss fortgesetzt, gesteigert<br />
und mit der großen weiten Welt<br />
der Musik <strong>in</strong> Beziehung gesetzt werden.<br />
Mit Allegro Vivo ist daher e<strong>in</strong>e ideale Partnerschaft<br />
gegeben, die dem jungen Menschen<br />
von der fundierten Ausbildung bis<br />
zum Sprung auf die großen Bühnen der<br />
Welt den Weg ebnet, aber vor allem die<br />
Liebe zur Musik steigert.“<br />
© Nancy Horowitz<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Horn:<br />
Allegro Vivo Kammermusikfestival<br />
Waldviertel, Eggenburger<br />
Orgelwort,<br />
Eggenburger<br />
Schubertiade,<br />
Franz-von-<br />
Suppé-Gedenkstätte<br />
im Zeitbrüche-Museum<br />
Gars am Kamp,<br />
Geras kl<strong>in</strong>gt im<br />
Stift Geras, Jazz-<br />
MS Eggenburg<br />
Club Drosendorf,<br />
Jeunesse-Konzerte Horn, Kunsthaus Horn, Mittelalterfest Eggenburg,<br />
Oper Burg Gars, Open-Air-Festival Strand Gut <strong>in</strong> Plank am<br />
Kamp, Schloss Greillenste<strong>in</strong>, Stift Altenburg, Vere<strong>in</strong>shaus Horn |<br />
Kurse u. a. Allegro Vivo Sommerakademie, AMA Altenburger<br />
Musikakademie, Hornsommer Drosendorf, Streicherwoche – „E<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>samer Streich“ <strong>in</strong> Horn<br />
© Irene Tutschek<br />
Karl-He<strong>in</strong>z Lehner<br />
Bassbariton, Opernund<br />
Konzertsänger; u. a.<br />
Bayreuther Festspiele<br />
Besuchte den Geme<strong>in</strong>deverband<br />
der Musikschule<br />
Eggenburg und die Altenburger<br />
Sängerknaben.<br />
Was g<strong>in</strong>g der Berufsentscheidung,<br />
nach der Matura<br />
Gesang zu studieren,<br />
voraus?<br />
„Man darf sich das nicht so<br />
vorstellen, dass die Altenburger<br />
oder andere Sängerknaben<br />
die logische Vorstufe <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Sängerkarriere<br />
s<strong>in</strong>d. Der Entschluss zu studieren war e<strong>in</strong>e persönliche<br />
Entscheidung von mir.“<br />
Musikalische Grundlagen erlernen<br />
„Die Musikschule <strong>in</strong> Eggenburg war me<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die<br />
Welt der Musik. Ich er<strong>in</strong>nere mich noch gut an den Namen<br />
me<strong>in</strong>es Lehrers, Herrn Stögmüller, bei dem ich Akkordeonunterricht<br />
bekam. Eigentlich wollte ich Klavier<br />
lernen. Im Chor der Volksschule übernahm ich bald solistische<br />
Aufgaben, ich er<strong>in</strong>nere mich an Wettbewerbe<br />
mit dem Chor. Schließlich wechselte ich zu den Altenburger<br />
Sängerknaben. Die Schulung im Ensembles<strong>in</strong>gen<br />
ist der große Benefit aus der Zeit bei den Sängerknaben.<br />
Wir bekamen ja durch die Gottesdienstgestaltungen<br />
e<strong>in</strong>e unglaubliche Rout<strong>in</strong>e.“<br />
© Christoph Fe<strong>in</strong><br />
97
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© imageBROKER, Hans Blossey, AustrianImages.com<br />
Bezirk Korneuburg:<br />
We<strong>in</strong>viertel vor den Toren Wiens<br />
20 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Korneuburg<br />
6 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Korneuburg<br />
16 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Korneuburg<br />
Entwicklung, Struktur und Kulturleben dieses<br />
Bezirkes werden, wie im Fall der übrigen<br />
Bezirke um die Bundeshauptstadt, von der<br />
Nähe zu Wien mitgeprägt, verfügen aber<br />
über e<strong>in</strong> starkes Eigenleben.<br />
662 km 2<br />
89.481 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
2.567 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
18.595 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
2.290 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
12 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
6<br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
16<br />
Standorte<br />
Der landschaftlich abwechslungsreiche Bezirk<br />
mit dem an Wien angrenzenden Bisamberg<br />
als bekanntes Ausflugsziel, mit der<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
weith<strong>in</strong> sichtbaren Burg Kreuzenste<strong>in</strong>, der<br />
Donau und den Donauauen bis h<strong>in</strong> zum<br />
Wagram, mit se<strong>in</strong>er Kunst- und Kulturwelt<br />
und nicht zuletzt mit se<strong>in</strong>en Heurigen lädt<br />
besonders viele Wiener zum Besuch e<strong>in</strong>.<br />
Die Perlen- und Fossilienwelt Stetten weist<br />
Spuren e<strong>in</strong>es tropischen Urmeeres auf.<br />
Wirtschaftlich und kulturell prägend ist die<br />
Städteachse Korneuburg Stockerau.<br />
2567<br />
MusikschülerInnen<br />
98
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Korneuburg:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Violoncello<br />
35<br />
Horn<br />
19<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
E-Gitarre<br />
59<br />
29<br />
Posaune<br />
29<br />
Querflöte<br />
123<br />
Saxophon<br />
52<br />
Trompete<br />
104<br />
Tenorhorn<br />
27<br />
Kontrabass<br />
8<br />
Akkordeon<br />
38<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
Zither<br />
0<br />
Klavier<br />
423<br />
Oboe<br />
6<br />
291<br />
Harfe<br />
8<br />
Gitarre<br />
429<br />
Orgel<br />
2<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
159<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
4<br />
Schlagwerk<br />
203<br />
Hackbrett<br />
0<br />
Gesang<br />
176<br />
E-Bass<br />
19<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
96 Tanz<br />
183<br />
Flügelhorn<br />
Blockflöte<br />
184<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
73<br />
Fagott<br />
4<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
1<br />
Tuba<br />
8<br />
Viola<br />
8<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 697 TeilnehmerInnen<br />
MS Gerasdorf<br />
Orchesterspiel: 257 TeilnehmerInnen<br />
MS We<strong>in</strong>viertel Mitte: Blasorchester Brasskids,<br />
K<strong>in</strong>derorchester M<strong>in</strong>iband | MS Korneuburg: Big<br />
Band, Blasorchester, Kammerorchester, Schulorchester,<br />
Vororchester | MS Langenzersdorf:<br />
Salonorchester, Kammerorchester, Schulorchester<br />
| MS Bisamberg/Leobendorf/Enzersfeld:<br />
Blasorchester, Campus Big Band, Jugendorchester,<br />
Symphonieorchester | MS Stockerau:<br />
JugendBlasOrchester, K<strong>in</strong>dersalonorchester |<br />
MS Gerasdorf: Big Band, Musikschulblasorchester,<br />
Streichorchester, Suzuki-Ensemble<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 89 TeilnehmerInnen<br />
MS We<strong>in</strong>viertel Mitte: Chor, K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gen | MS Korneuburg: K<strong>in</strong>derchor | MS Bisamberg/Leobendorf/Enzersfeld:<br />
K<strong>in</strong>derchor, Chorus LeoBis, K<strong>in</strong>derchor HappyVoices,<br />
K<strong>in</strong>derchor Enzersfeld, K<strong>in</strong>derchor YoungVoices | MS Stockerau: Coro<br />
con spirito, K<strong>in</strong>derchor Sierndorf<br />
99
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Korneuburg<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband Musikschule<br />
We<strong>in</strong>viertel Mitte:<br />
Ernstbrunn, Großmugl, Großrußbach,<br />
Harmannsdorf, Niederleis (Bez. Mistelbach)<br />
Vor unserem Auftritt im Schloss<br />
Ernstbrunn: Wir s<strong>in</strong>d stolz,<br />
bei Con Anima dabei zu se<strong>in</strong>.<br />
7 Musikschule der<br />
Korneuburger Musikfreunde:<br />
Korneuburg<br />
Voller E<strong>in</strong>satz bei Mission<br />
Impossible – unsere<br />
Stabspieler!<br />
3 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Langenzersdorf: Langenzersdorf<br />
Unser Herzstück, die „LE-BIGBAND“!<br />
Herbert Lauermann<br />
Komponist, Musikpädagoge; Dozent<br />
am Institut <strong>für</strong> Komposition, Elektroakustik<br />
und TonmeisterInnen-Ausbildung<br />
an der Universität <strong>für</strong> Musik<br />
und darstellende Kunst Wien<br />
Besuchte die Musikschule Stockerau.<br />
© privat<br />
„Die Lernjahre an der Musikschule<br />
Stockerau waren sicher mitentscheidend<br />
<strong>für</strong> me<strong>in</strong>en frühen Entschluss, <strong>in</strong><br />
der Musik me<strong>in</strong>e Zukunft zu sehen. Und<br />
es freut mich, dass auch me<strong>in</strong> jüngerer Sohn Lukas,<br />
<strong>in</strong>zwischen längst e<strong>in</strong> vielseitig anerkannter Cellist,<br />
se<strong>in</strong>e musikalische Ausbildung an der Musikschule<br />
Stockerau, zunächst im Fach Klavier und dann am<br />
Cello bei Frau Dormeier, begonnen hat. Stockerau<br />
war aber auch me<strong>in</strong> Ausgangspunkt als Komponist:<br />
Prof. Ernst Vogel, der leider viel zu früh Verstorbene,<br />
war hier me<strong>in</strong> erster Lehrer. Er ebnete mir den ste<strong>in</strong>igen<br />
Wegbeg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> vielen Bereichen.”<br />
Wie war das damals <strong>in</strong> den <strong>60</strong>er-<br />
<strong>Jahre</strong>n?<br />
„Klavierunterricht bei Frau Johanna<br />
Tiersch, zunächst privat, dann im Rahmen<br />
der Musikschule (ich sehe noch die<br />
kle<strong>in</strong>e Klasse mit dem dunklen, öligen<br />
Bretterboden im Niembschhof vor mir).<br />
Vorspielnachmittage, auch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />
Auftritt mit dem „ Abschiedswalzer“ von<br />
Chop<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rundfunksendung, e<strong>in</strong> Preis bei e<strong>in</strong>em<br />
Musikschul-Klavierwettbewerb <strong>in</strong> St. Pölten, das damalige<br />
Pflichtstück von Kodály war wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
me<strong>in</strong>e erste aktive Begegnung mit neuerer Musik,<br />
aber auch die Möglichkeit, durch Korrepetition <strong>in</strong> der<br />
Gesangsklasse viel an Literatur und Praxis zu lernen,<br />
s<strong>in</strong>d mir <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung. Auch zwei <strong>Jahre</strong> Horn- und drei<br />
<strong>Jahre</strong> Viol<strong>in</strong>unterricht habe ich hier genossen.”<br />
100
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
3 Regionalmusikschule Bisamberg/<br />
Leobendorf/Enzersfeld:<br />
Bisamberg, Enzersfeld im We<strong>in</strong>viertel,<br />
Leobendorf<br />
Der Kopf aus Noten zeigt alle<br />
AbsolventInnen, die bei uns e<strong>in</strong>e<br />
Abschlussprüfung (Gold) abgelegt<br />
haben.<br />
7 Regionalmusikschule Stockerau:<br />
Hausleiten, Sierndorf, Stockerau<br />
Musik ist unsere Botschaft <strong>für</strong> den Frieden – wie hier<br />
bei der E<strong>in</strong>weihung der Friedenssäule <strong>in</strong> Stockerau.<br />
Großmugl<br />
Ernstbrunn<br />
1 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Gerasdorf:<br />
Gerasdorf bei Wien, Hagenbrunn<br />
Unsere transparente Musikschule.<br />
Hausleiten<br />
Sierndorf<br />
Stockerau<br />
Gerasdorf<br />
Bisamberg<br />
Enzersfeld<br />
Hagenbrunn<br />
Langenzersdorf<br />
Stetteldorf<br />
Rußbach<br />
Leobendorf<br />
Korneuburg<br />
Großrußbach<br />
Harmannsdorf<br />
Rußbach → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de im<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Eggenburg,<br />
Ignaz J. Pleyel mit Sitz im Bezirk Horn<br />
Stetteldorf → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> der<br />
Musikschule der Region Wagram mit Sitz im Bezirk Tulln<br />
101
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Historisches aus dem Bezirk Korneuburg<br />
Unterricht <strong>in</strong> der Musikschule Stockerau<br />
im Jahr 1961: Karl Pollak, erster Leiter<br />
der Musikschule Stockerau, unterrichtet<br />
den damals siebenjährigen Adolf Vasicek,<br />
den späteren und langjährigen Leiter<br />
der Musikschule der Korneuburger<br />
Musikfreunde.<br />
In der Musikschule Korneuburg 1978:<br />
Kommissionsvertreter Karl Hofer stattet<br />
der Musikschule der Korneuburger Musikfreunde<br />
e<strong>in</strong>en Besuch ab. L<strong>in</strong>ks der<br />
damalige Korneuburger Stadtamtsdirektor<br />
Ludwig Ried, <strong>in</strong> der Mitte Musikschulleiter<br />
Adolf Vasicek. In regelmäßigen Abständen<br />
besuchten die Kommissionsmitglieder<br />
der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der nö.<br />
<strong>Musikschulen</strong> die <strong>Musikschulen</strong> vor Ort.<br />
Schülerorchester der Korneuburger<br />
Musikfreunde 1964:<br />
Margit Vasicek (damals Griesmayer)<br />
wird als Konzertmeister<strong>in</strong> begrüßt.<br />
Dirigent ist Robert Schlick.<br />
© MS Korneuburg<br />
© MS Korneuburg<br />
© MS Korneuburg<br />
102
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
MS Langenzersdorf<br />
Festivals,<br />
Kulturorte<br />
und Kurse<br />
im Bezirk<br />
Korneuburg:<br />
Belvedereschlössel Stockerau, Bildungshaus Großrußbach, Bisamberger<br />
Schlosshalle, Con Anima – Musiktage Schloss Ernstbrunn,<br />
Festival Klangbrücke (Klosterneuburg-Korneuburg-Langenzersdorf-Stockerau),<br />
Gerasdorfer Sänger- und Musikantenstammtisch,<br />
Klangperspektiven Hausleiten, Konzerte Schloss Bisamberg,<br />
Korneuburger Kultur- und Musiktage, Korneuburger Musiksommer,<br />
Kulturveranstaltungen Leobendorf, Max-Brand-Tonstudio<br />
im Langenzersdorf Museum, Musica Sacra Korneuburg, Musikantenstammtisch<br />
im Strebersdorferhof / <strong>in</strong> der Pizzeria La passerella<br />
<strong>in</strong> Gerasdorf, querfeld1 – Das Musikprogramm der Festspiele<br />
Stockerau, Schlosskonzerte Niederfellabrunn, Veranstaltungszentrum<br />
Z 2000 Stockerau | Kurse u. a. „Akkordeon ist cool“<br />
<strong>in</strong> Bisamberg, Jugends<strong>in</strong>gwoche <strong>in</strong> Großrußbach<br />
Lor<strong>in</strong>a Vallaster<br />
Studierende der Universität <strong>für</strong> Musik und<br />
darstellende Kunst Wien; VIVID Consort,<br />
Baubo Collective; erhielt beim Wettbewerb<br />
„Jugend komponiert“ 2013 <strong>in</strong> der Kategorie<br />
II (15–18 <strong>Jahre</strong>) den ersten Preis mit dem<br />
Stück „Kokolores“ <strong>für</strong> Vokalensemble<br />
Besuchte die damalige Musikschule Ernstbrunn<br />
(heute Musikschulverband<br />
We<strong>in</strong>viertel Mitte),<br />
die <strong>Musikschulen</strong> Mistelbach<br />
und Staatz.<br />
Intensive Musikschulzeit<br />
im We<strong>in</strong>viertel.<br />
„Ich habe das reichhaltige<br />
Angebot der <strong>Musikschulen</strong><br />
Mistelbach, Staatz und<br />
Ernstbrunn beschnuppern<br />
und auskosten können.<br />
Wertvoll <strong>für</strong> mich war, dass<br />
ich die Möglichkeit bekam,<br />
<strong>in</strong> Mistelbach als Blockflötensolist<strong>in</strong><br />
mit dem dortigen<br />
Orchester aufzutreten. Mit<br />
dem K<strong>in</strong>derchor Ernstbrunn<br />
© Theresa Pewal<br />
unter Mart<strong>in</strong> Stanzel wurden mehrere Musicals<br />
e<strong>in</strong>studiert und sogar <strong>in</strong> Deutschland aufgeführt.<br />
Me<strong>in</strong>e Blockflötenlehrer<strong>in</strong> Crist<strong>in</strong>a Intzés<br />
hat mich auf den Übergang <strong>in</strong>s universitäre<br />
Umfeld vorbereitet. Auch die Zeit im Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong> als<br />
Oboist<strong>in</strong> war sehr lehrreich und bleibt mir <strong>in</strong><br />
lebhafter Er<strong>in</strong>nerung.“<br />
Zur Teilnahme am Wettbewerb<br />
„Jugend komponiert“<br />
2013:<br />
„Die Idee, etwas <strong>für</strong> den<br />
Kompositionswettbewerb<br />
„Jugend komponiert“ zu<br />
schreiben, begleitete mich<br />
schon e<strong>in</strong>ige <strong>Jahre</strong> davor.<br />
Der dr<strong>in</strong>gende Wunsch, dies<br />
auszuprobieren und herauszuf<strong>in</strong>den,<br />
wie ich „komponieren<br />
kann“, kam von<br />
mir persönlich und so habe<br />
ich auch den Schaffensprozess<br />
eigenständig durchgezogen.“<br />
103
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Mart<strong>in</strong> Siepmann, AustrianImages.com<br />
Bezirk Krems:<br />
Von der Klassik zum Jazz<br />
31 Geme<strong>in</strong>den mit der Statutar- und Bezirkshauptstadt<br />
Krems an der Donau<br />
4 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Krems<br />
20 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Krems<br />
975 km 2<br />
81.421 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
1.815 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
2 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
16.300 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
1.672 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
10 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
4<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
1815<br />
MusikschülerInnen<br />
Der Bezirk, landschaftlich teils der Wachau,<br />
teils dem Wald- und dem Mostviertel zugehörig,<br />
ist e<strong>in</strong>e der traditionsreichsten und<br />
attraktivsten Regionen <strong>Niederösterreich</strong>s.<br />
Mit der Statutarstadt Krems, dem Tor zur<br />
Wachau, weist der Bezirk e<strong>in</strong>e Kulturmetropole<br />
von Rang auf: Sie ist Universitätsstadt,<br />
Schulstadt und Sitz vieler kultureller E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Hier bef<strong>in</strong>det sich auch die<br />
neue Landesgalerie. Vom großartigen Benedikt<strong>in</strong>erstift<br />
Göttweig reicht der Blick<br />
weit <strong>in</strong>s Land h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, vor allem auf das Weltkulturerbe<br />
Wachau mit se<strong>in</strong>en markanten<br />
Burgen und Burgru<strong>in</strong>en und e<strong>in</strong>maligen<br />
We<strong>in</strong>bauterrassen. Weiters kennzeichnen<br />
malerische Orte wie Dürnste<strong>in</strong> oder Spitz<br />
und nicht zuletzt der Dunkelste<strong>in</strong>erwald<br />
den Bezirk. Der Bezirk ist auch Heimat des<br />
Schlosses Grafenegg, des Top-Anziehungspunkts<br />
auf dem Gebiet der Musik.<br />
20<br />
Standorte<br />
104
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Krems:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Trompete<br />
72<br />
Tuba<br />
5<br />
Posaune<br />
16<br />
Querflöte<br />
165<br />
Gitarre<br />
186<br />
Tenorhorn<br />
19<br />
Zither<br />
1<br />
Violoncello<br />
21<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
67<br />
Tanz<br />
87<br />
Gesang<br />
84<br />
Flügelhorn<br />
12<br />
Kontrabass<br />
7<br />
Harfe<br />
0<br />
Schlagwerk<br />
96<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Klavier<br />
297<br />
Saxophon<br />
34<br />
Blockflöte<br />
153<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
326<br />
Oboe<br />
12<br />
E-Gitarre<br />
23<br />
E-Bass<br />
11<br />
Orgel<br />
0<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
93<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
111<br />
Horn<br />
9<br />
Viola<br />
2<br />
Akkordeon<br />
8<br />
Fagott<br />
3<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
10<br />
Hackbrett<br />
7<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
40<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Birgit Ramsl-Gaal<br />
Soloflötist<strong>in</strong> im Orchester der<br />
Volksoper Wien, Univ.-Prof. <strong>für</strong><br />
Flöte am Franz Schubert Institut<br />
<strong>für</strong> Blas- und Schlag<strong>in</strong>strumente<br />
<strong>in</strong> der Musikpädagogik<br />
an der Universität <strong>für</strong> Musik und<br />
darstellende Kunst Wien<br />
Besuchte die Ludwig Ritter von<br />
Köchel-Musikschule Krems.<br />
MS Jauerl<strong>in</strong>g<br />
Ensemblemusizieren: 487 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 134 TeilnehmerInnen<br />
MS Krems: Big Band, Jugendblasorchester, Orchester I und<br />
II | MS Jauerl<strong>in</strong>g: Big Band | MS Paudorf-Gedersdorf: Jugendorchester<br />
Paudorf, Jugendorchester Gedersdorf, Jugendorchester<br />
Inzersdorf | MS Wachau: Streichorchester<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 61 TeilnehmerInnen<br />
MS Krems: Vokalensemble | MS Wachau: Jugendchor, K<strong>in</strong>derchor,<br />
Schülerchor, Vocal project<br />
„Natürlich e<strong>in</strong>erseits Talent, Wille,<br />
Üben und Fleiß, aber andererseits<br />
auch großes Engagement und erste<br />
wegweisende Schritte von Alfred Agis waren ausschlaggebend,<br />
dass ich es schließlich dorth<strong>in</strong> gebracht<br />
habe, wo ich heute stehe. Unzählig viele Stunden und<br />
Nachmittage verbrachte ich im „Flötenzimmer“ der<br />
Musikschule Krems, aber ich konnte nicht nur im E<strong>in</strong>zelunterricht<br />
und <strong>in</strong> der Korrepetition, sondern auch im<br />
Flöten- und anderen Ensembles und im Kammerorchesterspiel<br />
Erfahrungen auf der Bühne sammeln.“<br />
Die heutige Universitätsprofessor<strong>in</strong> sieht das<br />
Musikschulsystem als DIE zentrale Stelle unseres<br />
Nachwuchses <strong>in</strong> Österreich.<br />
„Vergleichbar mit e<strong>in</strong>er Sanduhr, die ständig umgedreht<br />
wird, s<strong>in</strong>d die Musikuniversitäten vom Nachwuchs<br />
der <strong>Musikschulen</strong> und die <strong>Musikschulen</strong> von<br />
den ausgebildeten Nachwuchskräften der Musikuniversitäten<br />
abhängig.“<br />
© privat<br />
105
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Krems<br />
7 Ludwig Ritter von Köchel Musikschule Krems:<br />
Krems an der Donau<br />
Die Architektur unseres Musikschulgebäudes setzt<br />
auf Offenheit und Raumgefühl.<br />
5 Musikschulverband Paudorf-Gedersdorf:<br />
Furth bei Göttweig, Gedersdorf, Inzersdorf-Getzersdorf<br />
(Bez. St. Pölten), Paudorf<br />
Mit Stolz blicken wir auf viele schöne Momente zurück: unser<br />
Musikschulblasorchester beim Wettbewerb <strong>in</strong> Rabenste<strong>in</strong>.<br />
1 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Jauerl<strong>in</strong>g:<br />
Aggsbach, Emmersdorf an der Donau (Bez. Melk), Maria<br />
Laach am Jauerl<strong>in</strong>g, Mühldorf, Raxendorf (Bez. Melk),<br />
Weiten (Bez. Melk)<br />
Wir f<strong>in</strong>den uns auch <strong>in</strong> der freien Natur bestens zurecht.<br />
© noebv<br />
Rastenfeld<br />
Krumau<br />
/Kamp<br />
St. Leonhard/HW<br />
5 Musikschule Wachau:<br />
Bergern im Dunkelste<strong>in</strong>erwald, Dürnste<strong>in</strong>, Mautern an der<br />
Donau, Spitz, Rossatz-Arnsdorf, Weißenkirchen <strong>in</strong> der Wachau<br />
Die Musikschule Wachau von oben.<br />
Mühldorf<br />
Albrechts -<br />
berg<br />
Spitz<br />
Dürnste<strong>in</strong><br />
Aggsbach<br />
We<strong>in</strong>zierl<br />
/Walde<br />
Weißenkirchen<br />
Rossatz-<br />
Arnsdorf<br />
Bergern<br />
Mautern<br />
Krems<br />
Furth<br />
Paudorf<br />
Hadersdorf<br />
- Kammern<br />
Gedersdorf<br />
Grafenegg<br />
Albrechtsberg an der großen Krems, We<strong>in</strong>zierl am<br />
Walde → s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Geme<strong>in</strong>deverband<br />
der Musikschule Ottenschlag mit Sitz im Bezirk Zwettl<br />
Maria<br />
Laach<br />
/Jauerl<strong>in</strong>g<br />
Krumau am Kamp, St. Leonhard am Hornerwald → s<strong>in</strong>d<br />
Musikschulgeme<strong>in</strong>den der W.A. Mozart Musikschule Horn<br />
mit Sitz im Bezirk Horn<br />
Grafenegg, Hadersdorf-Kammern → s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
der Musikschule Region Wagram mit Sitz im Bezirk Tulln<br />
Rastenfeld → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de der Regionalmusikschule<br />
Waldviertel Mitte mit Sitz im Bezirk Zwettl<br />
106
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Volkskultur NÖ<br />
Haus der Regionen – Europa-Kultur der Regionen<br />
2004 öffnete das Haus der Regionen, e<strong>in</strong><br />
historisches Gebäude an der Ste<strong>in</strong>er Donaulände,<br />
mit e<strong>in</strong>em musikalischen Drei-<br />
Tages-Fest se<strong>in</strong>e Tore. „Die Volkskultur der<br />
europäischen Regionen <strong>in</strong> ihrer Vielfalt zu<br />
präsentieren, stellte uns damals vor e<strong>in</strong>e<br />
wunderbare Herausforderung“, me<strong>in</strong>t Edgar<br />
Niemeczek, Sprecher der Kultur.Region.<br />
<strong>Niederösterreich</strong>. Die Nachbarn kennen<br />
lernen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen Licht sehen, Kontakte<br />
knüpfen, da<strong>für</strong> bietet das Haus <strong>für</strong> europäische<br />
Regionalkultur e<strong>in</strong>e Plattform.<br />
KünstlerInnen und MusikantInnen aus den<br />
kle<strong>in</strong>räumigen, <strong>in</strong> ihrer Vielfalt oft kaum bekannten<br />
Regionen Europas füllen den im<br />
Biedermeier entstandenen Konzertsaal im<br />
ersten Stock mit Musik, Lied, Tanz oder Filmen<br />
aus ihrer Heimat. Die „Kremser Kam<strong>in</strong>gespräche“<br />
s<strong>in</strong>d das geistige Aushängeschild<br />
des Hauses, die Reihe „Connect<strong>in</strong>g<br />
Tunes“ spricht junge, urbane Gäste an und<br />
stellt traditionelle Volksmusik im Spannungsfeld<br />
zu neuen Interpretationsmöglichkeiten<br />
vor. Zwei Geschäfte im Haus erfreuen<br />
sich größter Beliebtheit: volkskultur<br />
– Buchhandlung der Regionen und volkskultur<br />
– Handwerk der Regionen.<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Krems:<br />
Popbands, SängerInnen und StreicherInnen der Musikschule Region Wagram<br />
bei der Veranstaltung „Grafenegg – e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de musiziert“ im Juni 2017 am<br />
Wolkenturm.<br />
Wolkenturm und Schloss Grafenegg<br />
Das Konzertgelände im Schlosspark von Grafenegg ist zu e<strong>in</strong>em neuen<br />
Wahrzeichen <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong> geworden, seit 2007 bespielt das Grafenegg<br />
Festival das gesamte Schlossareal. Die größten Orchester der<br />
Welt s<strong>in</strong>d auf der e<strong>in</strong>zigartigen Open-Air-Bühne, dem Wolkenturm, zu<br />
Gast. Aber auch <strong>für</strong> regionale Gruppen, Chöre und <strong>Musikschulen</strong> ist es<br />
e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Erlebnis, auf der Bühne des Wolkenturms aufzutreten.<br />
© MS Region Wagram<br />
Alte Schmiede <strong>in</strong> Schönberg/Kamp, Donaufestival,<br />
Donau-Universität Krems, Dorfgeme<strong>in</strong>schaftshaus<br />
Mühlbach, Ernst-Krenek-Forum, Familientag Grafenegg<br />
(mit dem Tonkünstler-Orchester <strong>Niederösterreich</strong>),<br />
Festival Glatt & Verkehrt, Grafenegg-Festival<br />
„Klang trifft Kulisse“, Grafenegger Advent, Haus der<br />
Regionen – Volkskultur Europa <strong>in</strong> Krems-Ste<strong>in</strong>, KirchenTonArtKrems,<br />
Klangraum Krems M<strong>in</strong>oritenkirche,<br />
Konzerte im Schloss Spitz, Köchel-Promenade<br />
(Auf Mozarts Spuren durch Krems und Ste<strong>in</strong>), Langenloiskultur,<br />
Ludwig-Ritter-von-Köchel-Gesellschaft<br />
Krems, <strong>Niederösterreich</strong>ischer Trachtenball im<br />
Schloss Grafenegg, Osterfestival Imago Dei, Schlossfestspiele<br />
Langenlois, Schubertiade Dürnste<strong>in</strong>, Stift<br />
Göttweig, Stiftskirche Dürnste<strong>in</strong>, That’s Jazz und Bühne<br />
frei im Salzstadl Krems, Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />
mit dem Festival AufhOHRchen, Wachaufestspiele<br />
Weissenkirchen, Wasserschloss Brunn am<br />
Wald, Wilhelm-Wenzl-Museum Paudorf, Zentrum <strong>für</strong><br />
Angewandte Musikforschung an der Donau-Universität<br />
Krems | Kurse u. a. Familientag Grafenegg, Internationale<br />
Chorakademie Krems, Musikwoche der<br />
BAG Krems, Orchestercamp „Mostviertler Zauberbögen“<br />
<strong>in</strong> Furth bei Göttweig, Workshops und Musikwerkstatt<br />
bei Glatt & Verkehrt <strong>in</strong> Göttweig<br />
107
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Harald Schmid<br />
Bezirk Lilienfeld:<br />
Von Stift und Stadt überstrahlt<br />
14 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Lilienfeld<br />
3 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Lilienfeld<br />
13 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Lilienfeld<br />
Der Mostviertel-Bezirk Lilienfeld, e<strong>in</strong>er der<br />
alp<strong>in</strong>en Bezirke <strong>Niederösterreich</strong>s, ist<br />
gleichzeitig der prozentuell waldreichste<br />
Bezirk Österreichs und <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
selbst der Bezirk mit den wenigsten E<strong>in</strong>wohnern.<br />
Lilienfeld ist nicht nur Verwaltungs-<br />
und Schulzentrum des Bezirks, sondern<br />
steht mit se<strong>in</strong>em Zisterzienserstift<br />
932 km 2<br />
26.169 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
1.200 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
5 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
5.365 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
1.043 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
1200<br />
19 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
auch kulturell deutlich im Mittelpunkt. Auf<br />
sakralem Gebiet wird der Bezirk darüber h<strong>in</strong>aus<br />
von der berühmten „via sacra“, der Pilgerstraße<br />
von Wien nach Mariazell, dom<strong>in</strong>iert.<br />
Lilienfeld mit se<strong>in</strong>em Muckenkogel<br />
gilt aufgrund des pionierhaften Wirkens von<br />
Matthias Zdarsky als Wiege des alp<strong>in</strong>en<br />
Schilaufs.<br />
MusikschülerInnen<br />
13<br />
Standorte<br />
3<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
108
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Lilienfeld:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Tanz<br />
126<br />
Gitarre<br />
114<br />
Kontrabass<br />
0<br />
Saxophon<br />
23<br />
Harfe<br />
0<br />
Schlagwerk<br />
38<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
44<br />
Flügelhorn<br />
6<br />
Blockflöte<br />
<strong>60</strong><br />
Trompete<br />
51<br />
Gesang<br />
33<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
151<br />
Horn<br />
10<br />
Klavier<br />
104<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
448 Tuba<br />
E-Bass<br />
4<br />
Fagott<br />
0<br />
Querflöte<br />
55<br />
Tenorhorn<br />
19<br />
E-Gitarre<br />
Zither<br />
0<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
13<br />
Hackbrett<br />
0<br />
Viola<br />
0<br />
Akkordeon<br />
4<br />
Oboe<br />
Violoncello<br />
8<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
3<br />
42<br />
9<br />
15<br />
Posaune<br />
12<br />
Orgel<br />
13<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
52<br />
Im Bezirk Lilienfeld besucht 1 SchülerIn<br />
das Hauptfach Mandol<strong>in</strong>e.<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 213 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 64 TeilnehmerInnen<br />
MS Lilienfeld: Jugendorchester | MS St. Veit-Traisen-<br />
St. Aegyd-Hohenberg: Jugendblasorchester<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 10 TeilnehmerInnen<br />
MS Ha<strong>in</strong>feld: Musikschulchor<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Lilienfeld:<br />
Internationale Sommerakademie Lilienfeld, Konzerte <strong>in</strong><br />
der Auferstehungskirche Traisen, Kultur- und Museumsvere<strong>in</strong><br />
St. Aegyd am Neuwalde, Kultur Klafterbrunn im<br />
Schloss Klafterbrunn <strong>in</strong> Eschenau, Musica Sacra, Salettl<br />
<strong>in</strong> Lilienfeld, St. Veiter Kulturfrühl<strong>in</strong>g, Stift Lilienfeld,<br />
Volksheim Traisen, Wirtshaus Leopold <strong>in</strong> Lilienfeld |<br />
Kurse u. a. Sommerakademie Lilienfeld, Sommerkurs<br />
der BAG Lilienfeld<br />
MS Lilienfeld<br />
MS St. Veit-Traisen-St.Aegyd-Hohenberg<br />
109
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Lilienfeld<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Ha<strong>in</strong>feld:<br />
Altenmarkt an der Triest<strong>in</strong>g (Bez. Baden), Ha<strong>in</strong>feld,<br />
Kaumberg, Ramsau, Rohrbach an der Gölsen<br />
Kle<strong>in</strong> dirigiert Groß. Die Militärmusik zu<br />
Besuch <strong>in</strong> Ha<strong>in</strong>feld<br />
7 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Lilienfeld:<br />
Annaberg, Eschenau, Kle<strong>in</strong>zell, Lilienfeld, Türnitz<br />
Endlich e<strong>in</strong> Konzertflügel <strong>für</strong> die Musikschule!<br />
7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
St. Veit-Traisen-St. Aegyd-Hohenberg:<br />
Hohenberg, St. Aegyd am Neuwalde,<br />
St. Veit an der Gölsen, Traisen<br />
E<strong>in</strong> Aushängeschild unserer Musikschule<br />
s<strong>in</strong>d unsere vielen tollen Tänzer<strong>in</strong>nen.<br />
Eschenau<br />
Traisen<br />
Lilienfeld<br />
St. Veit/<br />
Gölsen<br />
Rohrbach<br />
/ Gölsen<br />
Ha<strong>in</strong>feld<br />
Ramsau<br />
Kaumberg<br />
Kle<strong>in</strong>zell<br />
Türnitz<br />
Hohenberg<br />
Annaberg<br />
St. Aegyd/Nw.<br />
110
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© MS Lilienfeld<br />
Annaberg – der höchst gelegene Unterrichtsstandort<br />
Die Musikschule Lilienfeld <strong>in</strong> Annaberg.<br />
Mit 976 Metern Seehöhe ist Annaberg der<br />
höchst gelegene Unterrichtsstandort<br />
<strong>Niederösterreich</strong>s, dicht gefolgt von Bärnkopf<br />
mit 968 Metern und Semmer<strong>in</strong>g mit<br />
950 Metern. Annaberg ist seit 1990 e<strong>in</strong>e<br />
Musikschulgeme<strong>in</strong>de des Geme<strong>in</strong>deverbandes<br />
der Musikschule Lilienfeld. Rund<br />
25 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler aus der Geme<strong>in</strong>de<br />
Annaberg nutzen das Angebot<br />
der Musikschule <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er ganzen Vielfalt.<br />
Das s<strong>in</strong>d um hundert Prozent mehr Menschen,<br />
als die e<strong>in</strong>klassige Volksschule<br />
mit ihren elf SchülerInnen beherbergt.<br />
Folgende Unterrichtsfächer haben SchülerInnen<br />
belegt: Elementares Musizieren,<br />
Akkordeon, Blockflöte, Gesang, Gitarre,<br />
Klavier, Orgel, Schlag<strong>in</strong>strumente, Steirische<br />
Harmonika, Tenorhorn, Trompete<br />
und Violoncello. Ältere SchülerInnen aus<br />
Annaberg, welche <strong>in</strong> Lilienfeld zur<br />
Schule gehen, besuchen den Musikschulunterricht<br />
natürlich <strong>in</strong> Lilienfeld,<br />
zum Beispiel Orgelunterricht<br />
im Stift. Zwischen dem Hauptstandort<br />
Lilienfeld und Annaberg<br />
liegen 30 Kilometer, die die LehrerInnen<br />
auch <strong>für</strong> Klassenabende und<br />
Konzerte zurücklegen, ungeachtet<br />
manch hoher Schneelagen im W<strong>in</strong>ter. Jede<br />
und jeder Reisende, die oder der auf<br />
der bekannten B20, der Mariazellerstraße,<br />
unterwegs ist, fährt am Annaberger<br />
Schulgebäude vorbei.<br />
Musikschulkonzert <strong>in</strong> Annaberg. Letzte Reihe Mitte der bis<br />
2017 wirkende Musikschulleiter Karl Lack<strong>in</strong>ger,<br />
rechts außen se<strong>in</strong> Stellvertreter Rudolf R<strong>in</strong>ger.<br />
© MS Lilienfeld<br />
N<strong>in</strong>a Braith<br />
© Florian Beier<br />
Songwriter<strong>in</strong> und Produzent<strong>in</strong>;<br />
Lehrende <strong>für</strong> Gesang<br />
an der POP Akademie<br />
by JSBM Wien, Soloprojekt<br />
iNANA, „Beat Poetry<br />
Club“<br />
Besuchte die <strong>Musikschulen</strong><br />
Ha<strong>in</strong>feld und Leobersdorf.<br />
Mit Musikalischer Früherziehung<br />
ist die <strong>in</strong> Kaumberg<br />
im Triest<strong>in</strong>gtal geborene<br />
Sänger<strong>in</strong> <strong>in</strong> die<br />
Musikschule e<strong>in</strong>gestiegen<br />
und hat es zunächst<br />
auf der Querflöte bis zum silbernen Leistungsabzeichen<br />
gebracht, bis sie selbst<br />
ihr gesangliches Talent entdeckte.<br />
„Me<strong>in</strong> Glück war, dass ich sehr gute Lehrer hatte,<br />
Juri Komenko, der dann aufs Konservatorium<br />
<strong>in</strong> Wien gewechselt ist, und danach Andreas<br />
Schagerl, der mich sehr förderte. Nach zwei<br />
bis drei <strong>Jahre</strong>n wurde mir jedoch klar, dass ich<br />
nicht klassisch weiter s<strong>in</strong>gen wollte. Nach langer<br />
Suche habe ich entdeckt, dass es <strong>in</strong> der<br />
Musikschule Leobersdorf e<strong>in</strong>e Jazzgesangslehrer<strong>in</strong><br />
gab. Glücklicherweise hatte ich da<br />
schon den Führersche<strong>in</strong> und so b<strong>in</strong> ich nach<br />
Leobersdorf zu T<strong>in</strong>a Zormandan gependelt.“<br />
Künstlerische Erfahrungen sammeln.<br />
„Unzählige Auftritte <strong>in</strong> und außerhalb der Musikschule<br />
habe ich schon als K<strong>in</strong>d und Jugendliche<br />
genossen, <strong>in</strong> vielen Ensembles war ich<br />
dabei, was ich der Motivation der Musikschullehrer<strong>in</strong>nen<br />
und -lehrer zu verdanken habe.“<br />
111
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Donau <strong>Niederösterreich</strong>, www.extremfotos.com<br />
Bezirk Melk:<br />
Musik zwischen Donau,<br />
Wald- und Mostviertel<br />
40 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Melk<br />
6 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Melk<br />
39 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Melk<br />
1.014 km 2<br />
77.544 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
3.435 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
16.917 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
3.156 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
19 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
39<br />
Standorte<br />
Die Donau und e<strong>in</strong> guter Teil der Wachau<br />
prägen den Bezirk, der nördlich der Donau<br />
zum Waldviertel und südlich des Stroms<br />
zum Mostviertel gehört.<br />
Der Nibelungengau er<strong>in</strong>nert an das mittelalterliche<br />
Heldenepos, wie überhaupt der<br />
Bezirk sehr stark historisch und kulturell geprägt<br />
ist. Das berühmte Prandtauer-Stift<br />
6<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
3435<br />
Melk, das weith<strong>in</strong> <strong>in</strong>s Land blickt und vor<br />
allem die vom Westen kommenden BesucherInnen<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> gleichsam<br />
begrüßt, zeugt zusammen mit anderen<br />
Klöstern im Land vom großen E<strong>in</strong>fluss der<br />
katholischen Orden. Die Schallaburg, Maria<br />
Taferl, Schloss Artstetten, Pöggstall sowie<br />
das Yspertal s<strong>in</strong>d weitere Zeugen e<strong>in</strong>er tief<br />
verwurzelten Landeskultur.<br />
MusikschülerInnen<br />
112
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Melk:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Tuba<br />
13<br />
Flügelhorn<br />
15<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
287<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
144<br />
Saxophon<br />
50<br />
Blockflöte<br />
246<br />
Kontrabass<br />
8<br />
E-Bass<br />
16<br />
Violoncello<br />
28<br />
Tanz<br />
199<br />
Schlagwerk<br />
Gitarre<br />
439<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
627<br />
Akkordeon<br />
236 E-Gitarre<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
70<br />
133<br />
Oboe<br />
9<br />
Tenorhorn<br />
47<br />
Fagott<br />
6<br />
Gesang<br />
174<br />
Horn<br />
48<br />
27<br />
Querflöte<br />
184<br />
Harfe<br />
5<br />
Posaune<br />
30<br />
Viola<br />
5<br />
Zither<br />
5<br />
Hackbrett<br />
2<br />
Orgel<br />
6<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
47<br />
56<br />
Klavier<br />
408<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 674 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 280 TeilnehmerInnen<br />
MS Ybbsfeld: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Midi-Str<strong>in</strong>gs, Kammerorchester,<br />
S<strong>in</strong>fonieorchester, Jugendblasorchester,<br />
Symphonisches Blasorchester | MS<br />
Nibelungengau: Schülerblasorchester, Kammerorchester<br />
| MS Schallaburg: Jugendblasorchester<br />
„We Are The Band“ | MS Alpenvorland:<br />
M<strong>in</strong>iOrchester, Salonorchester | MS Donauklang:<br />
Jugendblasorchester, Jugendorchester |<br />
MS Yspertal: Jugendblasorchester Brasslbande,<br />
Jugendblasorchester Soundkosten, Jugendorchester<br />
Magic Brass, Cello-Streicherorchester<br />
MS Ybbsfeld<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 93 TeilnehmerInnen<br />
MS Schallaburg: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble, Vokalensemble RE:Chord |<br />
MS Alpenvorland: Vokalensemble | MS Donauklang: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble<br />
| MS Yspertal: Chor „S<strong>in</strong>g & Sw<strong>in</strong>g“, GenerationsChor<br />
113
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Melk<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Ybbsfeld:<br />
Ardagger (Bez. Amstetten), Bl<strong>in</strong>denmarkt, Euratsfeld (Bez.<br />
Amstetten), Ferschnitz (Bez. Amstetten), Neumarkt an der<br />
Ybbs , Neustadtl an der Donau (Bez. Amstetten), St.<br />
Georgen am Ybbsfelde (Bez. Amstetten), St.<br />
Mart<strong>in</strong>-Karlsbach, Ste<strong>in</strong>akirchen am Forst (Bez. Scheibbs),<br />
Viehdorf (Bez. Amstetten), Wang (Bez. Scheibbs), W<strong>in</strong>klarn<br />
(Bez. Amstetten), Wolfpass<strong>in</strong>g (Bez. Scheibbs)<br />
Dreimal Gold <strong>in</strong> der neuen Ybbsfeldhalle!<br />
7 Musikschule Nibelungengau:<br />
Artstetten-Pöbr<strong>in</strong>g, Kle<strong>in</strong>-Pöchlarn, Leiben,<br />
Marbach an der Donau, Maria Taferl<br />
Unser Kammerorchester, damals wie heute<br />
im E<strong>in</strong>satz.<br />
3 Musikschule Region Schallaburg:<br />
Loosdorf, Melk, Schollach,<br />
Zelk<strong>in</strong>g-Matzle<strong>in</strong>sdorf<br />
Unser Musikschulfest auf der Schallaburg.<br />
© Franz Gleiss<br />
3 Musikschule Alpenvorland:<br />
Kirnberg an der Mank, Mank,<br />
Ruprechtshofen, St. Leonhard am Forst,<br />
Tex<strong>in</strong>gtal, Hürm, Kilb<br />
Unser Highlight alle zwei <strong>Jahre</strong> ist<br />
der „Open-Tor“-Konzertabend im<br />
Dompropsteistadel <strong>in</strong> Kirnberg.<br />
114
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
1 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Donauklang:<br />
Goll<strong>in</strong>g an der Erlauf, Krummnußbaum,<br />
Pöchlarn, Ybbs an der Donau<br />
Wir haben viel vor und freuen uns auf<br />
neue geme<strong>in</strong>same Projekte.<br />
<br />
E<strong>in</strong>st und jetzt<br />
……<br />
– voll besetzt<br />
–<br />
<br />
Dorfstetten<br />
Raxendorf<br />
<br />
1 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Yspertal<br />
– Südliches Waldviertel:<br />
Bärnkopf (Bez. Zwettl), Dorfstetten, Hofamt Priel,<br />
Münichreith-Laimbach, Nöchl<strong>in</strong>g, Persenbeug-<br />
Gottsdorf, Pöggstall, St. Oswald, Yspertal<br />
Unser Haus der Musik e<strong>in</strong>st und jetzt – voll besetzt.<br />
<br />
St.<br />
Oswald<br />
Yspertal<br />
Münichreith<br />
-<br />
Laimbach<br />
Pöggstall<br />
Weiten<br />
Bischofstetten<br />
Artstetten- Emmersdorf<br />
Pöbr<strong>in</strong>g<br />
Hofamt Maria Kle<strong>in</strong>- Leiben<br />
Nöchl<strong>in</strong>g<br />
Marbach<br />
Loos-<br />
Priel<br />
Taferl Pöchlarn<br />
Persenbeug-<br />
Melk dorf<br />
Gottsdorf<br />
Pöchlarn<br />
Krummnussbaum<br />
Matzle<strong>in</strong>s-<br />
Zelk<strong>in</strong>g-<br />
Ybbs<br />
Schollach<br />
dorf<br />
St. Mart<strong>in</strong>-<br />
Goll<strong>in</strong>g<br />
Karlsbach Bergland<br />
St. Leonhard/Forst<br />
Hürm<br />
Neumarkt<br />
a.d. E.<br />
/Ybbs Petzenkirchen<br />
Bl<strong>in</strong>denmarkt<br />
Ruprechtshofen<br />
Mank<br />
Dunkelste<strong>in</strong>erwald<br />
Schönbühel<br />
-<br />
Aggsbach<br />
Bergland, Petzenkirchen → s<strong>in</strong>d Musikschul -<br />
geme<strong>in</strong>den im Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Erlauftal im Bezirk Scheibbs<br />
Bischofstetten → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />
der Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Ober-Grafendorf im Bezirk St. Pölten<br />
Emmersdorf, Raxendorf, Weiten → s<strong>in</strong>d<br />
Musikschulgeme<strong>in</strong>den des Geme<strong>in</strong>deverbands<br />
der Musikschule Jauerl<strong>in</strong>g im Bezirk Krems<br />
Kirnberg<br />
/Mank<br />
Kilb<br />
Schönbühel-Aggsbach, Dunkelste<strong>in</strong>erwald →<br />
s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den des Musik-schulverbands<br />
Dunkelste<strong>in</strong>erwald im Bezirk St. Pölten<br />
Tex<strong>in</strong>gtal<br />
115
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© privat<br />
Herbert Schedlmayer Jazz-Stipendium<br />
Der Raumplaner und begeisterte Jazz-<br />
Amateurmusiker Herbert Schedlmayer<br />
aus Loosdorf (zweiter von l<strong>in</strong>ks) stiftet<br />
jährlich e<strong>in</strong> Stipendium. Und besucht Unterricht<br />
<strong>in</strong> der Musikschule Donauklang.<br />
Im Bild mit se<strong>in</strong>er Band jazz.at, mit den<br />
Musikern Josef Burchartz, Jonny Leonhardsberger,<br />
Franz Griesler und Klaus<br />
Zalud, die auch als Musikschullehrende<br />
tätig s<strong>in</strong>d.<br />
Welches persönliche Anliegen steht<br />
h<strong>in</strong>ter dem Stipendium?<br />
„Zu me<strong>in</strong>er Zeit als Student <strong>in</strong> Wien gab es<br />
genau zwei Jazzlokale: Jazzland und Jazzfreddie.<br />
Wien und Österreich waren e<strong>in</strong>e<br />
Jazz-Wüste. Heute ist die Dichte an jungen<br />
Musiker<strong>in</strong>nen und Musikern sehr hoch und<br />
u. a. auf die tolle Arbeit der <strong>Musikschulen</strong><br />
zurückzuführen. Als Dank <strong>für</strong> me<strong>in</strong> doch<br />
ganz gut verlaufenes Leben und Berufsumfeld<br />
habe ich mir anlässlich me<strong>in</strong>es <strong>60</strong>. Geburtstages<br />
gedacht, e<strong>in</strong>en Preis zu stiften,<br />
um jungen Talenten das Leben etwas zu<br />
erleichtern. Bei der letzten Preisvergabe<br />
hatten wir <strong>in</strong> der Jury <strong>in</strong>sgesamt siebzehn<br />
E<strong>in</strong>sendungen, davon hätten m<strong>in</strong>destens<br />
fünf den ersten Preis verdient.“<br />
Warum besuchen Sie e<strong>in</strong>e Musikschule<br />
und nicht Privatunterricht?<br />
„Für mich ist die Klavierstunde alle vierzehn<br />
Tage e<strong>in</strong> Ausbruch aus dem Alltag<br />
und e<strong>in</strong>e schöne Gelegenheit, Neues zu<br />
lernen. E<strong>in</strong>e Stunde mit me<strong>in</strong>em Lehrer<br />
Johannes van Dam zu verbr<strong>in</strong>gen, ist e<strong>in</strong><br />
Genuss, und ab und zu kann auch ich ihm<br />
was zeigen.“<br />
Wie nehmen Sie die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong> wahr?<br />
„Für mich s<strong>in</strong>d die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
e<strong>in</strong> Kulturgut, welches nicht<br />
nur den Nachwuchs heranzieht, sondern<br />
auch die materielle Basis <strong>für</strong> zahlreiche<br />
lehrende Supermusiker und -musiker<strong>in</strong>nen<br />
ist. Nicht zuletzt deshalb bevorzuge<br />
ich die Musikschule und nicht den Privatunterricht.“<br />
Das Herbert Schedlmayer Jazz-Stipendium<br />
steht begabten jungen MusikerInnen<br />
bis 26 <strong>Jahre</strong> offen, die sich schwerpunktmäßig<br />
der Musik unserer Zeit widmen.<br />
Höhe des Stipendiums: EUR 1.500.<br />
116
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse im Bezirk Melk:<br />
Basilika Maria Taferl, Benedict Randhart<strong>in</strong>ger Museum<br />
Ruprechtshofen, Beserlpark Festival <strong>in</strong><br />
Mank, Herbsttage Bl<strong>in</strong>denmarkt, Internationale<br />
Barocktage Stift Melk, Jam In – Musik & Kunst<br />
Spektakel Pöggstall, Junges Podium Schloss<br />
Loosdorf, K4 Kilb, Kulturprogramm im Stift Melk,<br />
Kultur.Werk.Stadt im Rathauskeller Pöchlarn, Kulturwerkstatt<br />
Tischlerei Melk, Musikantenstammtisch<br />
im Gasthaus Griessler <strong>in</strong> Kirnberg an der<br />
Mank, Musikantenstammtisch im Gasthof Nusserl<br />
<strong>in</strong> Krummnußbaum, Musikantenstammtisch –<br />
Harmonikatreffen St. Oswald im Gasthaus Anni<br />
Wimmer, Netzwerk Mostviertler Volksmusikanten,<br />
Randhart<strong>in</strong>ger-Tage Ruprechtshofen, Schallaburg,<br />
Sommerspiele Melk, Ybbsfeldhalle Bl<strong>in</strong>denmarkt,<br />
Ybbsiade | Kurse u. a. Jung-Musikerwoche der<br />
BAG Melk, Musik- und Sportwoche <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />
Ysper, Vokalwoche Melk<br />
MS Region Schallaburg<br />
Lukas Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Trompeter; erster Solotrompeter<br />
im Orchester des Nationaltheaters<br />
Mannheim (Oper), Ensemble<br />
Primus Brass<br />
Besuchte den Musikschulstandort<br />
Münichreith am Ostrong (heute<br />
im Verband der Musikschule Yspertal<br />
– Südliches Waldviertel).<br />
„Lang, lang und noch länger ist es<br />
her, als man sich notgedrungen von Musikstunde<br />
zu Musikstunde hangelte. Ungeübt,<br />
dahergeschummelt und immer die besten<br />
Ausreden parat. Die musikalische Welt tat sich<br />
mit e<strong>in</strong>em, <strong>für</strong> mich damals sonderbaren Holzrohr<br />
samt Löchern auf. Gott sei Dank habe ich<br />
<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Fall die Blockflötenkarriere frühzeitig<br />
beendet. An dieser Wegscheide entschied<br />
ich mich <strong>für</strong> die Trompete.“<br />
Gerhart Banco war der erste Lehrer und<br />
wichtigste „Bestandteil“ der trompeterischen<br />
Laufbahn des im Waldviertel aufgewachsenen<br />
Musikers.<br />
„Johann Plank, Solotrompeter des Radios<strong>in</strong>fonieorchesters<br />
Wien, war dann über sehr lange<br />
Zeit me<strong>in</strong> zweiter Mentor. Professor Hans<br />
© privat<br />
Gansch, Mozarteum Salzburg, das sogenannte<br />
Tüpferl auf dem i.“<br />
Und vieles versteht man bekannterweise<br />
erst im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />
„Darum ist es wichtig, e<strong>in</strong>en wirklich guten und<br />
liebevollen Lehrer zu haben. Herzblut, Engagement<br />
und Geduld. Das mit dem Üben ist so<br />
e<strong>in</strong>e Sache. Neben Schule und Fußballvere<strong>in</strong><br />
ist das nicht immer leicht. Musikschulvorspiele<br />
vor Eltern und Bekannten waren hart und<br />
grausam. Versichern kann ich aber, schlimmer<br />
wird es später auch nicht mehr. Wenn man<br />
dann von e<strong>in</strong>em Lehrer, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Fall war er<br />
auch e<strong>in</strong> großartiger Komponist, e<strong>in</strong> Solokonzert<br />
geschrieben bekommt, kann eigentlich<br />
nichts mehr schiefgehen.“<br />
117
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Reichhart Friedrich, AustrianImages.com<br />
Bezirk Mistelbach:<br />
Herz des We<strong>in</strong>viertels<br />
36 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Mistelbach<br />
5 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Mistelbach<br />
27 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Mistelbach<br />
Im Bezirk Mistelbach, dem zweitgrößten<br />
<strong>Niederösterreich</strong>s (nach Zwettl), zeigt sich<br />
das We<strong>in</strong>viertel <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er ganzen landschaftlichen,<br />
aber auch volkskulturellen Breite.<br />
Der Bezirk kann als „Herz des We<strong>in</strong>viertels“<br />
bezeichnet werden, dort, wo so berühmte<br />
We<strong>in</strong>e wie der Brünnerstrassler oder der<br />
Saurüssel gedeihen. Wie <strong>in</strong> der erstgenannten<br />
We<strong>in</strong>sorte schon angezeigt, führt die<br />
1.293 km 2<br />
75.567 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
2.575 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
14.927 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
2.321 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
16 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> 5<br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
27<br />
Standorte<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
neue Autobahn Richtung tschechische<br />
Grenze, nach Brünn, <strong>in</strong> die zweitgrößte<br />
tschechische Stadt. Und grenzüberschreitende<br />
Aktivitäten s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> der Musik<br />
spür- und merkbar. Die Ru<strong>in</strong>e Staatz,<br />
Schloss Asparn mit dem Urgeschichtemuseum,<br />
die Therme Laa und der Industrieund<br />
We<strong>in</strong>ort Wolkersdorf s<strong>in</strong>d weitere Anziehungspunkte<br />
des Bezirks.<br />
2575<br />
MusikschülerInnen<br />
118
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Mistelbach:<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
Querflöte<br />
154<br />
Akkordeon<br />
8<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
516<br />
Klavier<br />
370<br />
3<strong>60</strong><br />
Tanz<br />
183 Trompete<br />
Violoncello<br />
42<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
3<br />
Viola<br />
7<br />
Schlagwerk<br />
Tuba<br />
11<br />
175<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
37<br />
E-Gitarre<br />
32<br />
118<br />
Hackbrett<br />
0<br />
Oboe<br />
11<br />
Blockflöte<br />
177<br />
Klar<strong>in</strong>ette 143<br />
E-Bass<br />
14<br />
Orgel<br />
6<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
96<br />
Horn<br />
75<br />
Gesang<br />
75<br />
Tenorhorn<br />
57<br />
Harfe<br />
6<br />
Fagott<br />
3<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Saxophon<br />
61<br />
Kontrabass<br />
14<br />
Hackbrett<br />
0<br />
Gitarre<br />
282<br />
Flügelhorn<br />
17<br />
Zither<br />
0<br />
Posaune<br />
30<br />
© privat<br />
Johannes Beranek<br />
Hornist, Komponist, Studierender der<br />
Musik und Kunst Privatuniversität der<br />
Stadt Wien; erhielt beim Wettbewerb<br />
„Jugend komponiert“ 2016 <strong>in</strong> der Kategorie<br />
II (15–18 <strong>Jahre</strong>) den ersten<br />
Preis mit dem Stück „Liaison e<strong>in</strong>es<br />
Schmetterl<strong>in</strong>gs“ <strong>für</strong> Flöte und Gitarre<br />
Besuchte die Musikschule Staatz und<br />
Umgebung.<br />
Prägende Musikschulzeit<br />
im We<strong>in</strong>viertel.<br />
„Mit sechs <strong>Jahre</strong>n begann ich me<strong>in</strong>e Ausbildung an der Musikschule<br />
Staatz. Die Zeit behalte ich als sehr fördernd <strong>in</strong><br />
Er<strong>in</strong>nerung und kann besonders viel von me<strong>in</strong>en LehrerInnen<br />
Angelika Böhm, Klavier, Peter Hofmann, Horn, und<br />
Re<strong>in</strong>hard Süss, Komposition, auf me<strong>in</strong>en weiteren musikalischen<br />
Lebensweg mitnehmen. Es entstand schon sehr<br />
früh e<strong>in</strong>e besondere B<strong>in</strong>dung zu me<strong>in</strong>er Musikschule, welche<br />
auch jetzt noch weiter von Bestand ist.“<br />
Zur Teilnahme am Wettbewerb „Jugend komponiert“<br />
2016.<br />
„Das war e<strong>in</strong>e völlig neue Erfahrung. In den ersten <strong>Jahre</strong>n<br />
habe ich selbst probiert und e<strong>in</strong>fach drauflos geschrieben,<br />
ab 2012 hatte ich dann Kompositionsunterricht bei Re<strong>in</strong>hard<br />
Süss. Trotz jahrelanger Wettbewerbsteilnahmen auf<br />
me<strong>in</strong>em Instrument, dem Horn, bedeutete dies dennoch<br />
e<strong>in</strong>e besondere Herausforderung. Groß war die Freude, als<br />
dann me<strong>in</strong> Stück „Liaison e<strong>in</strong>es Schmetterl<strong>in</strong>gs“ im F<strong>in</strong>ale<br />
<strong>in</strong> Salzburg uraufgeführt wurde und ich damit den ersten<br />
Preis gewann.“<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren:<br />
770 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel:<br />
289 TeilnehmerInnen<br />
MS Mistelbach: Jugendstreichorchester<br />
Crescendo,<br />
Streichorchester Camerata<br />
Mistelbach, Jugendblasorchester,<br />
Stadtkapelle<br />
| MS Poysdorf: Juniorblasorchester,<br />
Schulblasorchester<br />
| MS Staatz und Umgebung: M<strong>in</strong>iorchester Bläser-<br />
MS Wolkersdorf<br />
schlümpfe, Musikvere<strong>in</strong> Neudorf | MS Wolkersdorf: K<strong>in</strong>derstreichorchester,<br />
Orchester Streich, Jugendblasorchester Ulrichskirchen-<br />
Schle<strong>in</strong>bach, Blasorchester JBO, Blasorchester NBO<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 47 TeilnehmerInnen<br />
MS Mistelbach: Vokalensemble | MS Wolkersdorf: Vokalensemble<br />
119
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Mistelbach<br />
7 Städtische Musikschule<br />
Laa an der Thaya:<br />
Großharras, Laa an der Thaya,<br />
Mailberg (Bez. Hollabrunn)<br />
Der Spaß kommt nie zu kurz!<br />
5 Städtische Musikschule<br />
Mistelbach:<br />
Mistelbach<br />
Weihnachtsfeier im<br />
Kollegenkreis.<br />
1 Musikschule der Stadt Poysdorf:<br />
Drasenhofen, Herrnbaumgarten, Poysdorf<br />
Wir haben große Freude mit den neuen Klängen!<br />
7 Musikschulverband Staatz und Umgebung:<br />
Asparn an der Zaya, Falkenste<strong>in</strong>, Fallbach, Gaubitsch,<br />
Gawe<strong>in</strong>stal, Gnadendorf, Kreuzstetten, Ladendorf, Neudorf<br />
bei Staatz, Ottenthal, Staatz, Stronsdorf, Unterst<strong>in</strong>kenbrunn,<br />
Wildendürnbach, Wilfersdorf<br />
Alle zwei <strong>Jahre</strong> feiern wir unser Sommerfest <strong>in</strong>mitten<br />
unseres Musikschulverbands.<br />
3 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Wolkersdorf im We<strong>in</strong>viertel:<br />
Wolkersdorf im We<strong>in</strong>viertel<br />
Unsere Musikschule ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Schloss zu Hause.<br />
120
Der Musikschulverband mit den meisten Standorten<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Seit 1993 gibt es den Verband der Musikschule<br />
Staatz und Umgebung. 15 Geme<strong>in</strong>den<br />
im Land um Laa scharen sich<br />
nicht nur um den Sitz des Verbandes,<br />
Staatz, sondern um weitere <strong>Musikschulen</strong><br />
wie Poysdorf und Mistelbach. 19 Unterrichtsstandorte<br />
fahren die 47 Lehrer<strong>in</strong>nen<br />
und Lehrer an. Die Entfernungen<br />
zwischen den Standorten betragen bis<br />
zu 44 Kilometer.<br />
Wie organisiert sich e<strong>in</strong>e so weit verzweigte<br />
Schule? Die Musikschule versucht,<br />
möglichst viele Fächer an jedem<br />
Standort anzubieten.<br />
Harfe wird nur <strong>in</strong> Wilfersdorf<br />
angeboten,<br />
<strong>in</strong> Ladendorf, Wilfersdorf,<br />
Staatz und Wildendürnbach<br />
bef<strong>in</strong>den sich jeweils große<br />
Schlagwerkstandorte. Den Theorieunterricht<br />
und die Orchester müssen die<br />
SchülerInnen anfahren. In der dichten<br />
und gelungenen Struktur erreicht die<br />
Musikschule e<strong>in</strong>en hohen Output. 21<br />
Musikkapellen werden mit Nachwuchs<br />
versorgt, Mangel<strong>in</strong>strumente wie Violoncello,<br />
Oboe, Fagott und Harfe s<strong>in</strong>d vorhanden,<br />
Kompositionsunterricht, acht<br />
Bläserklassen und e<strong>in</strong>e eigene Musicalklasse<br />
konnten sich etablieren.<br />
Wolfgang Strasser<br />
Dorothea Draxler besucht e<strong>in</strong>en Schnuppertag <strong>in</strong> der Musikschule Staatz<br />
am Tag der <strong>Musikschulen</strong> 2016. Musikschulleiter Herbert Frühwirth und<br />
Hornlehrer Peter Hofmann führen durch die Räume.<br />
Laa/Thaya<br />
Groß-<br />
Harras<br />
Unterst<strong>in</strong>kenbrunn<br />
Gaubitsch<br />
Stronsdorf<br />
Gnadendorf<br />
Bockfließ → ist<br />
Musik schulgeme<strong>in</strong>de<br />
im Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musik schule St. Barbara<br />
im Bezirk Gänserndorf<br />
Bernhardsthal, Hausbrunn,<br />
Rabensburg →<br />
s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
der Musikschule der<br />
Marktgeme<strong>in</strong>de Hohenau<br />
an der March im Bezirk<br />
Gänserndorf<br />
Niederleis → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />
des Geme<strong>in</strong>deverbands<br />
Musikschule<br />
We<strong>in</strong>viertel Mitte<br />
im Bezirk Korneuburg<br />
Rabensburg<br />
Fallbach<br />
Neudorf<br />
Staatz<br />
Asparn/Zaya<br />
Ladendorf<br />
Mistelbach<br />
Gawe<strong>in</strong>stal<br />
Poysdorf<br />
Herrenbaumgarten<br />
Niederleis<br />
Wolkersdorf<br />
Bockfließ<br />
Hausbrunn<br />
Bernhardsthal<br />
Wildendürnbach<br />
Kreuzstetten<br />
Ottenthal<br />
Drasenhofen<br />
Falkenste<strong>in</strong><br />
Wilfersdorf<br />
Posaunist an der Staatsoper<br />
Wien, Wiener Philharmoniker,<br />
Univ.-Prof. <strong>für</strong> Posaune<br />
an der Kunstuniversität<br />
Graz<br />
Besuchte se<strong>in</strong>en ersten Unterricht<br />
bei örtlichen Blaskapellen.<br />
„Me<strong>in</strong>e Ausbildung am Instrument<br />
begann noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Zeit, als die Jungmusiker von<br />
Leuten aus den Blaskapellen<br />
direkt ausgebildet wurden.<br />
Me<strong>in</strong> erster Lehrer war OSR<br />
Ernst Kellermann. Wir waren e<strong>in</strong>e Gruppe mit Flöten,<br />
Saxophonen, Trompeten und eben Tenorhörnern. Die<br />
heutigen <strong>Musikschulen</strong> bieten da schon ganz andere<br />
Möglichkeiten. Auch die Bandbreite des Angebots ist<br />
viel größer geworden. Da gibt es Kammermusik, Jugendblaskapellen,<br />
Big Bands, s<strong>in</strong>fonische Orchester,<br />
Musiktheorie, Doppelrohrblatt<strong>in</strong>strumente, Streich<strong>in</strong>strumente,<br />
Gesang, Klavier, und so weiter und so fort.“<br />
Zehn <strong>Jahre</strong> unterrichtete Wolfgang Strasser im<br />
Musikschulverband Staatz und Umgebung.<br />
„Diese Erfahrungen aus me<strong>in</strong>er Musikschulzeit s<strong>in</strong>d<br />
auch sehr wertvoll <strong>für</strong> me<strong>in</strong>e derzeitige Lehrtätigkeit an<br />
der Kunstuniversität Graz. Die Studenten und Student<strong>in</strong>nen<br />
möchte ich sowohl auf e<strong>in</strong>e eventuelle Orchesterlaufbahn<br />
als auch auf e<strong>in</strong>e Tätigkeit als Musiklehrer/<br />
Musiklehrer<strong>in</strong> vorbereiten. Außerdem arbeite ich an e<strong>in</strong>em<br />
Lehrwerk <strong>für</strong> Posaune – dem ‚Posaunentra<strong>in</strong>er‘.“<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Mistelbach:<br />
Felsenbühne Staatz, Jazz & W<strong>in</strong>e Poysdorf, Junges Podium<br />
Schloss Loosdorf, Konzertreihe Mistelbach, Kulturplattform<br />
Poydium, Konzerte auf Schloss Wolkersdorf,<br />
Konzertserenaden im Barockschlössl Mistelbach, Laaer<br />
Big Band Nacht, Opern- und Klassikfestival Schloss<br />
Kirchstetten, Reichenste<strong>in</strong>hof Poysdorf, Schlossfestival<br />
Wilfersdorf, Zwiebelfest Laa a .d. Thaya | Kurse u. a. Drum<br />
Percussion Camp Poysdorf, Internationale Meisterkurse<br />
Mistelbach, Sommerkurs der BAG Mistelbach<br />
© Lois Lammerhuber<br />
121
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© imagebroker, Christian Handl, AustrianImages.com<br />
Bezirk Mödl<strong>in</strong>g:<br />
Große Musiktradition<br />
im kle<strong>in</strong>sten Bezirk<br />
20 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Möd<strong>in</strong>g<br />
9 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g<br />
16 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g<br />
277 km 2<br />
118.088 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
4.401 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
24.333 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
3.796 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
16 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
9<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
4401<br />
Der Bezirk Mödl<strong>in</strong>g im Süden Wiens, e<strong>in</strong> Bezirk<br />
mit großer Musiktradition und -gegenwart,<br />
verzeichnet Superlative: Er ist der flächenmäßig<br />
kle<strong>in</strong>ste Bezirk, weist jedoch die<br />
größte E<strong>in</strong>wohnerdichte (426 E<strong>in</strong>wohner/<br />
km²), die größte Industrieproduktion sowie<br />
das höchste Pro-Kopf-E<strong>in</strong>kommen im Land<br />
auf. Der Bezirk wird durch die Thermenl<strong>in</strong>ie<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e östliche Hälfte im Wiener Becken<br />
und e<strong>in</strong>e westliche im Wienerwald geteilt.<br />
Städtische und dörfliche Siedlungen, Heurigenorte<br />
und <strong>in</strong>sbesondere Industriegeme<strong>in</strong>den<br />
bieten landschaftlich und siedlungspolitisch<br />
e<strong>in</strong> buntes Bild, Lebensstandard<br />
und Lebensqualität s<strong>in</strong>d hoch. Musikalisch<br />
reicht die Tradition bis <strong>in</strong>s Mittelalter<br />
– bis zu Walther von der Vogelweide – zurück.<br />
Sie gipfelt im Wirken Ludwig van Beethovens<br />
1818–1820 und jenem Arnold<br />
Schönbergs, des Schöpfers der Zwölftonmusik<br />
und Gründers der Wiener Schule.<br />
Beide lebten <strong>in</strong> Mödl<strong>in</strong>g.<br />
MusikschülerInnen<br />
16<br />
Standorte<br />
122
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Mödl<strong>in</strong>g:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
794<br />
Trompete<br />
83<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
242<br />
Horn<br />
25<br />
E-Gitarre<br />
111<br />
Akkordeon<br />
38<br />
Posaune<br />
47<br />
Zither<br />
3<br />
Flügelhorn<br />
1<br />
Hackbrett<br />
0<br />
Gitarre<br />
595<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
16<br />
Viola<br />
8<br />
Schlagwerk<br />
313<br />
Im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g besuchen 2 SchülerInnen<br />
das Hauptfach Ukulele.<br />
Violoncello<br />
86<br />
Kontrabass<br />
14<br />
Oboe<br />
15<br />
E-Bass<br />
23<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
47<br />
Fagott<br />
12<br />
Tanz<br />
14<br />
Harfe<br />
47<br />
Orgel<br />
5<br />
Querflöte<br />
192<br />
Klavier<br />
880<br />
Gesang<br />
480<br />
Saxophon<br />
124<br />
Tuba<br />
8<br />
Blockflöte<br />
314<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
476<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
67<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Tenorhorn<br />
24<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren:<br />
1.112 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel:<br />
281 TeilnehmerInnen<br />
Franz Schubert MS H<strong>in</strong>terbrühl:<br />
Vororchester, Jugendblasorchester, Blasorchester,<br />
S<strong>in</strong>fonieorchester | Beethoven<br />
MS: Klassik-Rock-Orchester | MS<br />
Franz Schubert MS H<strong>in</strong>terbrühl<br />
Perchtoldsdorf: K<strong>in</strong>derstreichorchester,<br />
Jugendblasorchester, Jugendorchester, S<strong>in</strong>fonieorchester | MS<br />
Vösendorf: Jugendblasorchester | MS Wiener Neudorf: Vororchester<br />
Lyra Werkstatt, ABC-Blasorchester, MV Lyra, Streichorchester<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 214 TeilnehmerInnen<br />
MS Brunn am Gebirge: K<strong>in</strong>derchor | Joe Zaw<strong>in</strong>ul MS: K<strong>in</strong>derchor |<br />
Franz Schubert MS H<strong>in</strong>terbrühl: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble | MS<br />
Laxenburg und Biedermannsdorf: Vokalensemble Lautstark, K<strong>in</strong>derchor<br />
Biedermannsdorf, K<strong>in</strong>derchor Laxenburg, K<strong>in</strong>derchor Notenjäger,<br />
Vokalensemble | Beethoven MS: Chor, K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble<br />
| MS Perchtoldsdorf: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble | MS<br />
Vösendorf: Vokalensemble | MS Wiener Neudorf: Vokalensemble<br />
Dom<strong>in</strong>ic Feicht<strong>in</strong>ger<br />
Schlagwerker; Engagements u. a. bei<br />
Volksoper Wien, Grazer Philharmonisches<br />
Orchester, Mitbegründer des<br />
Ensembles Louie’s Cage Percussion<br />
Besuchte die Franz Schmidt Musikschule-Perchtoldsdorf.<br />
„Ich war unglaublich froh, <strong>in</strong> Perchtoldsdorf<br />
<strong>in</strong> die Musikschule zu gehen, weil ich<br />
als gebürtiger Wiener buchstäblich ke<strong>in</strong>e<br />
Ahnung von Volksmusikbräuchen, Blasmusik<br />
oder Orchesterspielen hatte.“<br />
Wettbewerbe – e<strong>in</strong>e logistische Herausforderung <strong>für</strong><br />
SchlagwerkerInnen.<br />
„Jedes Jahr s<strong>in</strong>d Wettbewerbe wie prima la musica angestanden,<br />
entweder solistisch oder im Ensemble, bei denen wir immer sehr<br />
gut abgeschnitten haben. Sehr dankbar war ich da<strong>für</strong> natürlich<br />
immer me<strong>in</strong>er Lehrer<strong>in</strong>, Maria Jenner, und vor allem auch dem<br />
damaligen Direktor Anton Hafenscher, der mich und uns fast immer<br />
quer durch Österreich begleitet und tatkräftig beim Transportieren<br />
der vielen Instrumente mitgeholfen hat.“<br />
Schlagwerk <strong>in</strong>novativ.<br />
„Während des Studiums lernte ich Florian Kl<strong>in</strong>ger aus Hollabrunn<br />
kennen. Wir hatten sehr viele musikalische Ideen, auch abseits<br />
des Orchesters, wo<strong>für</strong> wir folglich e<strong>in</strong> Projekt starten wollten, das<br />
die österreichische und auch <strong>in</strong>ternationale Schlagzeugszene <strong>in</strong>novativ<br />
weiterentwickelt. Louie’s Cage Percussion war geboren.“<br />
© Alan Lacu<strong>in</strong><br />
123
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g<br />
© Michael Heiplik<br />
7 Musikschule Breitenfurt:<br />
Breitenfurt bei Wien, Laab im Walde<br />
Auftakt zum Jubiläumskonzert 2016.<br />
5 Musikschulverband<br />
Brunn am Gebirge:<br />
Brunn am Gebirge,<br />
Maria Enzersdorf<br />
Wir jonglieren nicht nur mit<br />
unseren Musik<strong>in</strong>strumenten.<br />
1 Joe Zaw<strong>in</strong>ul Musikschule Gumpoldskirchen:<br />
Gumpoldskirchen<br />
Festakt mit unserem Namensgeber Joe Zaw<strong>in</strong>ul.<br />
7 Franz Schubert Musikschule H<strong>in</strong>terbrühl |<br />
Gaaden | Wienerwald:<br />
Gaaden, H<strong>in</strong>terbrühl, Wienerwald<br />
Bürgermeister, Schulleiter, Lehrer<strong>in</strong>nen und<br />
SchülerInnen bei der Schnupperwoche.<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Laxenburg und Biedermannsdorf:<br />
Biedermannsdorf, Laxenburg<br />
Unser Lehrerteam hat gut lachen!<br />
124
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
7 Beethoven Musikschule der<br />
Stadtgeme<strong>in</strong>de Mödl<strong>in</strong>g:<br />
Guntramsdorf, Mödl<strong>in</strong>g, Münchendorf<br />
80 <strong>Jahre</strong> Musikschule: e<strong>in</strong> Flashmob zu<br />
Beethovens „Freude schöner Götterfunken“<br />
3 Franz Schmidt-Musikschule der<br />
Marktgeme<strong>in</strong>de Perchtoldsdorf:<br />
Perchtoldsdorf<br />
E<strong>in</strong> starkes Team.<br />
5 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de Neudorf:<br />
Wiener Neudorf<br />
Erfolgreiche Kooperation – die Bläserklasse zeigt<br />
beim Picknickkonzert, was sie drauf hat.<br />
1 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de Vösendorf:<br />
Vösendorf<br />
Vielfalt_Engagement_Erfolg<br />
Laab<br />
Gaaden<br />
Gumpoldskirchen<br />
Perchtoldsdorf<br />
Breitenfurt<br />
Brunn/Geb. Vösendorf<br />
Ma. Enzersdf.<br />
Wienerwald<br />
Wr. Neudorf<br />
Biedermannsdf.<br />
H<strong>in</strong>terbrühl<br />
Mödl<strong>in</strong>g<br />
Laxenburg<br />
Guntramsdorf<br />
Münchendorf<br />
125
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Gerald Lechner<br />
Die Gumpoldskirchner Spatzen, LH a. D. Erw<strong>in</strong> Pröll und Leiter<strong>in</strong> Elisabeth Ziegler 2005 im Festspielhaus St. Pölten.<br />
Die Chortradition der Gumpoldskirchner Spatzen<br />
Weit über <strong>Niederösterreich</strong>s und Österreichs<br />
Grenzen h<strong>in</strong>aus hat sich das K<strong>in</strong>derchorensemble<br />
der „Gumpoldskirchner<br />
Spatzen“ e<strong>in</strong>en Namen verschafft.<br />
1949 bereits wurde der K<strong>in</strong>derchor vom<br />
Chorpädagogen Josef Wolfgang Ziegler<br />
gegründet. Er war auch der Gründer und<br />
erste Leiter der Gumpoldskirchner Musikschule.<br />
Josef Wolfgang Ziegler und nach ihm se<strong>in</strong>e<br />
Tochter, die Musikerzieher<strong>in</strong> Elisabeth<br />
Ziegler, bauten um die „Spatzen“ e<strong>in</strong>e<br />
ganze Chorlandschaft. Ausgehend von<br />
der S<strong>in</strong>gschule besuchen K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en<br />
Vorchor und daran anschließend können<br />
sie im Konzertchor der „Gumpoldskirchner<br />
Spatzen“ s<strong>in</strong>gen. Von dort wechseln<br />
die herangewachsenen SängerInnen <strong>in</strong><br />
Erwachsenenchöre aller Arten, u. a. s<strong>in</strong>d<br />
dies der Frauenchor „Cantilena“, der<br />
Kammerchor „Vox Humana“, der Männerchor<br />
„Mach 4“, der Kirchenchor St. Michael<br />
und weitere Chöre.<br />
Es waren alle Gumpoldskirchner Chöre<br />
mit der Musikschule Gumpoldskirchen<br />
seit ihrer Gründung 1976 auf das Engste<br />
verwoben, zum Beispiel <strong>in</strong> der Fortsetzung<br />
der E<strong>in</strong>zelstimmbildung, und es ist<br />
allen Beteiligten, der Geme<strong>in</strong>de, der<br />
Chorleiter<strong>in</strong>/dem Chorleiter und der<br />
Musikschule e<strong>in</strong> großes Anliegen, diese<br />
fruchtbare Zusammenarbeit auch weiterh<strong>in</strong><br />
so <strong>in</strong>tensiv wie bisher fortzuführen.<br />
So s<strong>in</strong>d mit Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres<br />
2017/18 die S<strong>in</strong>gschule als Nebenfach <strong>für</strong><br />
alle K<strong>in</strong>der, die e<strong>in</strong> Instrument lernen, und<br />
die „Chorschule der Gumpoldskirchner<br />
Spatzen“, beide unter der Leitung von<br />
Marlene Distl, Teil der Musikschule.<br />
126
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g:<br />
© Andreas Müller<br />
MS Gumpoltskirchen, Marianne Mendt Jazzfestival 2012.<br />
Beethoven Gedenkstätte Mödl<strong>in</strong>g, Breitenfurter Orchester-<br />
und Kammermusikkonzerte, Boogiefestival im „Bruno“<br />
<strong>in</strong> Brunn am Gebirge, Festival Fasz<strong>in</strong>ation Musik – Beethoven<br />
Musikschule Mödl<strong>in</strong>g, Franz-Schmidt Gedenkstätte<br />
Perchtoldsdorf, Franz-Schmidt-Tage Perchtoldsdorf,<br />
Hugo-Wolf-Museum Perchtoldsdorf, Hugo-Wolf-Serenade<br />
auf der Burg Perchtoldsdorf (Serenadenkonzert des Landes<br />
<strong>Niederösterreich</strong>), Laxenburger Schlosskonzerte, Maria<br />
Enzersdorfer Schlosskonzerte, Maria Enzersdorfer Sommerkonzerte<br />
Wienerwald, Mödl<strong>in</strong>ger Orgelsommer, Musikantenstammtisch<br />
beim Heurigen Enigl / im Restaurant<br />
Backstub’n / beim Heurigen Pferschy-Seper <strong>in</strong> Mödl<strong>in</strong>g,<br />
Musiksalon Münchendorf,<br />
Open<br />
World Jam beim<br />
Heurigen Reisenhofer<br />
<strong>in</strong> Gumpoldskirchen,<br />
Pfarre<br />
St. August<strong>in</strong><br />
Perchtoldsdorf,<br />
„Podium Festival“<br />
Mödl<strong>in</strong>g, Schönberg-Haus<br />
Mödl<strong>in</strong>g,<br />
Schloss-Sere-<br />
Beethoven MS Mödl<strong>in</strong>g<br />
nade Laxenburg im Schlosstheater Laxenburg (Serenadenkonzert<br />
des Landes <strong>Niederösterreich</strong>), Schönberg-Serenade<br />
im Schönberg-Haus Mödl<strong>in</strong>g (Serenadenkonzert des<br />
Landes <strong>Niederösterreich</strong>) | Kurse u. a. Musiksem<strong>in</strong>ar Wienerwald<br />
Brunn a. Geb., Sommercamp Musik, Tanz, Bildende<br />
Kunst <strong>in</strong> Perchtoldsdorf<br />
© Walter Mussil<br />
Clara Blume<br />
S<strong>in</strong>ger und Songwriter<strong>in</strong><br />
mit spanisch-<strong>in</strong>donesischen<br />
Wurzeln; <strong>in</strong>ternationale<br />
Auftritte<br />
Besuchte die Musikschule<br />
Breitenfurt.<br />
E<strong>in</strong> Dankeschön an die<br />
Musikschule.<br />
„Frei nach dem Motto ‚Ehre,<br />
wem Ehre gebührt‘ b<strong>in</strong> ich<br />
der Ansicht, dass den <strong>Musikschulen</strong><br />
im Namen zahlreicher<br />
Musiker<strong>in</strong>nen und Musikern e<strong>in</strong> Dank ausgesprochen<br />
werden muss. Mir selber s<strong>in</strong>d nur die besten E<strong>in</strong>drücke<br />
von me<strong>in</strong>er Ausbildung an der Musikschule<br />
Breitenfurt im Gedächtnis geblieben. Der persönliche,<br />
amikale Umgang mit den Schülern und Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und das entspannte Klima haben bestimmt dazu beigetragen,<br />
dass die Freude am Instrument genährt werden<br />
konnte. Gerne denke ich an die wunderbaren und<br />
liebevoll kuratierten Klassenabende zurück.“<br />
Zwölf <strong>Jahre</strong> an der Musikschule.<br />
„ Als ich im Alter von 18 <strong>Jahre</strong>n langsam begann, me<strong>in</strong>e<br />
eigenen Kompositionen vor größerem Publikum<br />
aufzuführen, konnte ich damit bereits auf zwölf <strong>Jahre</strong><br />
Bühnenerfahrung zurückblicken, die mir das selbstbewusste<br />
Auftreten erheblich erleichterten. Nicht zuletzt<br />
hat auch me<strong>in</strong>e herzensgute Klavierlehrer<strong>in</strong>, Mirna<br />
Sipic, e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag dazu geleistet,<br />
dass ich mich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> der Musik entschieden<br />
habe.“<br />
127
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© <strong>Niederösterreich</strong>-Werbung, Michael Liebert<br />
Bezirk Neunkirchen:<br />
Ensembles, SolistInnen,<br />
Künstlerwohnsitz<br />
44 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Neunkirchen<br />
11 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Neunkirchen<br />
38 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Neunkirchen<br />
1.150 km 2<br />
86.632 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
3.876 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
17.595 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
3.546 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
20 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
Reich gegliedert – von <strong>Niederösterreich</strong> alp<strong>in</strong><br />
bis zur Ebene des Ste<strong>in</strong>felds – ist auch<br />
der Bezirk Neunkirchen, der zudem musikalisch<br />
e<strong>in</strong> vielfältiges Gesicht und wirtschaftlich<br />
e<strong>in</strong>e solide Basis aufweist. E<strong>in</strong>erseits<br />
die <strong>in</strong>dustriegeprägte L<strong>in</strong>ie mit Ternitz, Neunkirchen<br />
und Wimpass<strong>in</strong>g, andererseits<br />
Semmer<strong>in</strong>g, Wechsel, Rax und Schneebergland<br />
– die Zauberberge, die Wiener<br />
38<br />
Standorte<br />
Alpen, die Kultur- und Sommerfrischezentren<br />
– prägen den Bezirk. Das s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige der<br />
Gründe, weshalb so viele KünstlerInnen<br />
hier ihren Wohnsitz haben. Dazu kommen<br />
Reichenau, die Geme<strong>in</strong>de Semmer<strong>in</strong>g, Payerbach<br />
und andere Geme<strong>in</strong>den – es s<strong>in</strong>d<br />
Kulturorte, s<strong>in</strong>d „Balkone der Wiener“, <strong>in</strong><br />
denen Musik- und Theatergeschichte geschrieben<br />
wurde. Bis heute.<br />
11<br />
<strong>Musikschulen</strong> 3876<br />
MusikschülerInnen<br />
128
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Neunkirchen:<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Tuba<br />
11<br />
Saxophon<br />
50<br />
E-Gitarre<br />
94<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
46<br />
Querflöte<br />
175<br />
Klavier<br />
456<br />
Schlagwerk<br />
206<br />
Hackbrett<br />
6<br />
Gitarre<br />
408<br />
Blockflöte<br />
225<br />
Gesang<br />
179<br />
Trompete<br />
118<br />
Im Bezirk Neunkirchen besuchen 8 SchülerInnen<br />
das Hauptfach Panflöte.<br />
Orgel<br />
7<br />
Viola<br />
3<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
1100<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
137<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
513<br />
Violoncello<br />
67<br />
Oboe<br />
0<br />
E-Bass<br />
22<br />
Posaune<br />
24<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
105<br />
Harfe<br />
33<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Flügelhorn<br />
3<br />
Horn<br />
35<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
145<br />
Fagott<br />
7<br />
Tenorhorn<br />
Tanz<br />
202<br />
Kontrabass<br />
54<br />
11<br />
Zither<br />
6<br />
Akkordeon<br />
28<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 1.080 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 350 TeilnehmerInnen<br />
MS Aspang: Jugendblasorchester, Streichorchester Süd-Streich, Big Band |<br />
MS Edlitz-Grimmenste<strong>in</strong>-Thomasberg-Zöbern: M<strong>in</strong>iblasorchester Zöbern,<br />
Jung-Stars-Streichorchester, M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Jugendblasorchester 1, Jugendblasorchester<br />
2 | MS Gloggnitz: Kammerorchester, Jugendblasorchester,<br />
S<strong>in</strong>fonieorchester | MS Kirchberg am Wechsel: Gemischtes Orchester, Jugendblasorchester<br />
| MS Neunkirchen und Umgebung: PiccoloOrchester,<br />
Schülerstreichorchester, Salonorchester | Franz Schubert-Regional-MS: MI-<br />
NIBRASS-Ensemble, M<strong>in</strong>iorchester VS-KIDS Breitenau, Vororchester Streicher-MINIS,<br />
Streichorchester Streicher-JUNIOR, Blasorchester JUNIOR-<br />
BRASS | Hans Lanner MS: Jugendblasorchester, Streichorchester | MS Ternitz:<br />
Streicher-Vororchester, Streichorchester MS Ternitz, Blasorchester m<strong>in</strong>iBrass-Band, Jugendkapelle, Jugendorchester<br />
MFE Sonnwendgasse | von Paradis MS: Jugendblasorchester, Orchester | MS Schneebergklang: Big-Band<br />
MS Ternitz<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 217 TeilnehmerInnen<br />
MS Aspang: Chor VS Mönichkirchen, K<strong>in</strong>derchor Ober-Aspang, Gesangsensemble | MS Edlitz-Grimmenste<strong>in</strong>-Thomasberg-Zöbern:<br />
Chor VS Edlitz, Musikschulchor, Vokalensemble | MS Gloggnitz: Chor | MS Kirchberg am Wechsel:<br />
Jugendchor, Vokalensemble, Chorprojekt der Region | MS Neunkirchen und Umgebung: Chor, Vokalensemble<br />
| Franz Schubert-Regional-MS: Vokalensemble, Erwachsenen-Chor | Hans Lanner MS: Vokalensemble | MS Ternitz:<br />
K<strong>in</strong>derchor, Teenie-Chor | von Paradis MS: Chor | MS Wimpass<strong>in</strong>g: Vokalensemble | MS Schneebergklang: Chor<br />
129
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Neunkirchen<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Aspang:<br />
Aspang-Markt, Aspangberg-St. Peter, Mönichkirchen<br />
Die Entwicklung unserer SchülerInnen steht im<br />
Mittelpunkt unserer Arbeit, wie hier <strong>in</strong> unserer<br />
Musicalklasse.<br />
7 Geme<strong>in</strong>deverband der <strong>Musikschulen</strong><br />
Edlitz-Grimmenste<strong>in</strong>-Thomasberg-Zöbern:<br />
Edlitz, Grimmenste<strong>in</strong>, Thomasberg, Zöbern<br />
Unser neues Gebäude <strong>in</strong> Fertigstellung …<br />
3 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Gloggnitz:<br />
Enzenreith, Gloggnitz, Prigglitz<br />
Baustelle Musikschule.<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Kirchberg am Wechsel:<br />
Feistritz am Wechsel, Kirchberg am<br />
Wechsel, Otterthal, Raach am<br />
Hochgebirge, St. Corona am Wechsel,<br />
Trattenbach<br />
Unsere Musik sprengt Löcher <strong>in</strong> die<br />
stärksten Mauern…!“<br />
130
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
7 Musikschulverband Neunkirchen<br />
und Umgebung:<br />
Natschbach-Loipersbach, Neunkirchen,<br />
St. Egyden am Ste<strong>in</strong>feld<br />
Auch darauf s<strong>in</strong>d wir stolz: e<strong>in</strong>e wirklich<br />
große Harfenklasse.<br />
3 Franz Schubert – Regionalmusikschule:<br />
Breitenau, Bad Erlach (Bez. Wr. Neustadt),<br />
Pitten, Seebenste<strong>in</strong>, Schwarzau am Ste<strong>in</strong>feld,<br />
Walpersbach (Bez. Wr. Neustadt)<br />
Wir haben bereits seit 16 <strong>Jahre</strong>n<br />
Ballett- und Tanzklassen.<br />
5 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Ternitz:<br />
Ternitz, Wartmannstetten<br />
Unsere Big Band voll <strong>in</strong> Fahrt!<br />
1 Hans Lanner Regionalmusikschulverband:<br />
Breitenste<strong>in</strong>, Payerbach, Prigglitz , Reichenau an der<br />
Rax, Schottwien, Schwarzau im Gebirge, Semmer<strong>in</strong>g<br />
Hier geht Musik auf!<br />
Otto M. Schwarz<br />
Dirigent, Komponist; Filmmusiken <strong>für</strong> <strong>in</strong>ternationale<br />
Filmproduktionen <strong>für</strong> große Fernsehsender,<br />
Kompositionen im symphonischen Bereich, Autor<br />
des Lehrwerks „Da capo“<br />
Besuchte die Prof. Otto Schwarz Musikschule<br />
Wimpass<strong>in</strong>g.<br />
„Das Crossover <strong>in</strong> der Musikschule war <strong>für</strong> me<strong>in</strong>e Entwicklung<br />
wesentlich. Ich lernte Klavier bei Kurt Brunthaler.<br />
Bei ihm habe ich die Stilvielfalt kennengelernt und<br />
durch se<strong>in</strong>e Art des Unterrichts hat sich dort me<strong>in</strong> kompositorischer<br />
Horizont geöffnet. Er lehrte zu verstehen,<br />
was man spielt, Akkordstrukturen zu erkennen. Die gehörbildnerische<br />
Seite war ganz wesentlich. Es war fast<br />
e<strong>in</strong> bisschen visionär, was ich dort im Unterricht erfuhr.“<br />
Die Musikschule als Basis<br />
<strong>für</strong> später.<br />
„Kurt Brunthaler hat mich<br />
sehr gefördert, ich konnte <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Band spielen, <strong>in</strong> der<br />
Big Band. Ich war mit Trompete<br />
sehr jung, schon mit<br />
zehn <strong>Jahre</strong>n, an der Musikhochschule,<br />
mit 15 <strong>Jahre</strong>n ist<br />
das Komponieren immer<br />
mehr <strong>in</strong> den Vordergrund gerückt, mit 21 <strong>Jahre</strong>n hatte<br />
ich schon so viele Aufträge, dass die Berufswahl ganz<br />
klar war. <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d eben die Basis. Sich selbst<br />
kennenzulernen mit der Musik, Instrumente auszuprobieren<br />
– das ist nur <strong>in</strong> der Musikschule möglich.“<br />
© privat<br />
131
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Neunkirchen<br />
3 von Paradis Musikschule:<br />
Bromberg (Bez. Wr. Neustadt),<br />
Scheibl<strong>in</strong>gkirchen – Thernberg, Warth<br />
E<strong>in</strong> bunter Ort, wo Lebendigkeit, Freude und<br />
Herzlichkeit <strong>in</strong> den vielfältigen Betätigungsfeldern<br />
e<strong>in</strong>er niederösterreichischen Musikschule spürbar s<strong>in</strong>d.<br />
7 Prof. Otto Schwarz Musikschule:<br />
Wimpass<strong>in</strong>g im Schwarzatale<br />
Stolz auf die Mallet<strong>in</strong>strumente <strong>für</strong> unseren<br />
Orchesterpercussionskurs.<br />
3 Musikschulverband Schneebergklang:<br />
Grünbach am Schneeberg, Höfle<strong>in</strong> an der Hohen<br />
Wand, Hohe Wand (Bez. Wr. Neustadt), Puchberg<br />
am Schneeberg, Würflach<br />
Zu unseren Lehrerkonzerten laden wir hochkarätige<br />
Gäste wie Alexander Goebel e<strong>in</strong>.<br />
Schwarzau im<br />
Gebirge<br />
Puchberg/<br />
Schneeberg<br />
Höfle<strong>in</strong>/<br />
Grünbach Hohen W.<br />
Würflach<br />
St. Egyden<br />
/Ste<strong>in</strong>feld<br />
Reichenau/Rax<br />
Breitenste<strong>in</strong><br />
Semmer<strong>in</strong>g<br />
Payerbach<br />
Wartmannstetten<br />
Schottwien<br />
Prigglitz<br />
Otterthal<br />
Ternitz<br />
Wimpass<strong>in</strong>g<br />
Trattenbach<br />
Enzenreith<br />
Gloggnitz<br />
Raach /<br />
Hochgeb.<br />
Natschb. - Pitten<br />
Loipersb. Seebenste<strong>in</strong><br />
Breitenau Schwarzau<br />
Neunkirchen<br />
/ Ste<strong>in</strong>f.<br />
Warth<br />
Grimmenste<strong>in</strong><br />
Scheibl<strong>in</strong>gkirchen<br />
-<br />
Thernberg<br />
Kirchberg/<br />
Wechsel<br />
St. Corona<br />
/Wechsel<br />
Aspangberg –<br />
St. Peter<br />
Feistritz<br />
/Wechsel<br />
Mönichkirchen<br />
Edlitz<br />
Thomasberg<br />
Aspang-<br />
Markt<br />
Zöbern<br />
132
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Neunkirchen:<br />
Hans Lanner MS Reichenau<br />
Alpenländischer Advent im Schloss Reichenau, Amici del Belcanto,<br />
Festival Kultur an der Feistritz, Festival „Pitten Classics“,<br />
isa – Internationale Sommerakademie der Universität <strong>für</strong> Musik<br />
und darstellende Kunst Wien <strong>in</strong> der Region Semmer<strong>in</strong>g,<br />
Jazz Am Stiergraben Neunkirchen, Kultur.Sommer.Semmer<strong>in</strong>g,<br />
Kulturhaus Pottschach, Kulturschloss Reichenau an der<br />
Rax, Musik auf Burg Feistritz, Musikantenstammtisch im Gasthof<br />
Pichler <strong>in</strong> Petersbaumgarten (Grimmenste<strong>in</strong>), Musikkonzerte<br />
Vere<strong>in</strong> i-Punkt! <strong>in</strong> Ternitz, Neunkirchner Kammermusiktage,<br />
Sänger- und Musikantenstammtisch <strong>in</strong> Hampi’s Gasthof<br />
<strong>in</strong> Würflach | Kurse u. a. Alternative Str<strong>in</strong>gs Summer Session<br />
im Sem<strong>in</strong>arzentrum Raach, isa Science – Internationale Sommerakademie<br />
<strong>in</strong> Reichenau Semmer<strong>in</strong>g, Musikwoche Grünbach<br />
am Schneeberg, Payerbacher Meisterkurse, Saitenmusiksem<strong>in</strong>ar<br />
<strong>in</strong> Gloggnitz, Sommerkurs der BAG Neunkirchen<br />
© Nancy Horowitz<br />
Susanne Masetti<br />
Geiger<strong>in</strong>; stv. Stimmführer<strong>in</strong><br />
der 1. Viol<strong>in</strong>en<br />
im Tonkünstler-<br />
Orchester <strong>Niederösterreich</strong>,<br />
Qu<strong>in</strong>tett<br />
1040, Dozent<strong>in</strong> des<br />
Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong><br />
Besuchte die Musikschule<br />
der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Ternitz.<br />
Orchestermusiker<strong>in</strong> werden<br />
„Me<strong>in</strong> damaliger Lehrer, Erw<strong>in</strong> Siroky, hat nicht nur das<br />
Musikschulorchester geleitet, sondern uns auch im<br />
Gründen von Ensembles unterstützt. So spielte ich<br />
bald im Streichquartett, das auch Preise bei Jugend<br />
Musiziert gewonnen hat. Ich glaube, dieses Umfeld,<br />
das Herr Siroky damals geschaffen hat, hat me<strong>in</strong>en<br />
Traum, Berufsmusiker<strong>in</strong> zu werden, erst konkret werden<br />
lassen. Auch die Mitwirkung im Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong>, damals unter der Leitung<br />
von Manfred Honeck, war prägend und hat me<strong>in</strong>en<br />
Weg <strong>in</strong>s Berufsorchester begleitet.“<br />
Joe P<strong>in</strong>kl<br />
Posaunist, Pianist, Live-Musiker, Komponist,<br />
Arrangeur, Dirigent; <strong>in</strong> vielen Genres<br />
zu Hause, schreibt und spielt <strong>für</strong> zahlreiche<br />
KünstlerInnen, Theater, Blasmusik<br />
und Orchester <strong>in</strong> jeder denkbaren Besetzung<br />
Besuchte die Musikschule Neunkirchen und<br />
das ehemalige J. M. Hauer Konservatorium<br />
Wiener Neustadt.<br />
„Ich schöpfe aus e<strong>in</strong>em reichen, vielseitigen<br />
Erfahrungsschatz, um mich und me<strong>in</strong>e Musik<br />
immer wieder neu zu erf<strong>in</strong>den.“<br />
Wie Joe P<strong>in</strong>kl als junger talentierter<br />
Mensch Musik aufsog und mit jedem Instrument<br />
se<strong>in</strong>en musikalischen Kosmos<br />
nährte, er<strong>in</strong>nert an se<strong>in</strong>e zweite Leidenschaft,<br />
ans Kochen.<br />
„E<strong>in</strong>ige me<strong>in</strong>er ersten Er<strong>in</strong>nerungen mit Musik<br />
entstammen dem K<strong>in</strong>dergartenalter und waren<br />
die Frühschoppen der Blaskapelle aus der<br />
Nachbarortschaft beim alljährlichen Feuerwehrfest<br />
<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Heimatort. Vom ersten bis<br />
zum letzten Ton brachte mich ke<strong>in</strong>er von der<br />
Bühne weg. Ab der ersten Blockflötenstunde<br />
war Musik Teil me<strong>in</strong>es Lebens.<br />
Beim Wechsel <strong>in</strong>s Gymnasium kam neben Tenorhorn<br />
das Keyboard dazu und ab diesem<br />
Zeitpunkt gab es <strong>für</strong> mich ke<strong>in</strong> Halten mehr.<br />
Ich tyrannisierte me<strong>in</strong>e Familie daheim Tag<br />
und Nacht mit me<strong>in</strong>er Musiziererei. Im BORG<br />
Wiener Neustadt schnupperte ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
anderer Instrumentengattungen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>,<br />
um zu erfahren, wie die Musik unterschiedlich<br />
funktioniert.<br />
Ich gründete me<strong>in</strong>e erste Band, schrieb erste<br />
Arrangements und Kompositionen, war Kapellmeisterstellvertreter,<br />
kurz und gut, me<strong>in</strong><br />
Leben drehte sich eigentlich rund um die Uhr<br />
um Musik.“<br />
© Viktoria Hofmarcher<br />
133
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Helene Wiesbauer aus Grimmenste<strong>in</strong>, 95 <strong>Jahre</strong>.<br />
Älteste Musikschüler<strong>in</strong> und Zeitzeug<strong>in</strong> der Musikschulgeschichte<br />
Helene Wiesbauer ist <strong>in</strong> Warth geboren,<br />
das war 1922, und <strong>in</strong> Grimmenste<strong>in</strong> aufgewachsen,<br />
wo sie heute noch lebt. Mit<br />
zehn <strong>Jahre</strong>n wollte sie unbed<strong>in</strong>gt das Zitherspiel<br />
erlernen. Viele Menschen spielten<br />
damals Zither: „Aber wirklich gekonnt<br />
haben sie es nicht.“ So brachte<br />
sich Helene Wiesbauer alles selbst bei,<br />
mit e<strong>in</strong>er Zitherschule. Und mit 14 <strong>Jahre</strong>n<br />
unterrichtete sie bereits ihre ersten SchülerInnen.<br />
Organisierte <strong>Musikschulen</strong> standen<br />
kaum zur Verfügung. Musikalisches<br />
Können wurde im Privatunterricht durch<br />
SchullehrerInnen weitergegeben, die als<br />
AbsolventInnenen der Lehrerbildungsanstalt<br />
Wiener Neustadt Instrumentalunterricht<br />
genossen hatten.<br />
1961 wurde Helene Wiesbauer als Lehrer<strong>in</strong><br />
an die Musikschule Aspang gerufen.<br />
Sie übte ihren Beruf siebenunddreißig<br />
<strong>Jahre</strong> aus. Um ihre Kenntnisse zu professionalisieren<br />
buchte sie als erste Teilnehmer<strong>in</strong><br />
den neu e<strong>in</strong>gerichteten Ausbildungskurs<br />
des NÖ Musikschulwerks im<br />
Fach Gitarre bei Karl Scheit. Die „Zahl 1“<br />
steht im Kursverzeichnis und auch auf ihrem<br />
Zeugnis. Insgesamt schlossen damals<br />
56 NÖ Musikschullehrkräfte den ersten<br />
NMW-Kurs im Jahr 1964 ab.<br />
Als 1976 der Aspanger Musikschulleiter<br />
Leopold Tobler <strong>in</strong> Pension g<strong>in</strong>g, trat Helene<br />
Wiesbauer dessen Nachfolge an. „Karl<br />
Hofer sagte zu mir: Sie müssen die Leitung<br />
übernehmen.“ Bis zu ihrem 75. Lebensjahr<br />
führte sie mit großer Begeisterung<br />
die Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Aspang und sorgte <strong>für</strong> regen musikalischen<br />
Nachwuchs <strong>in</strong> der Region der Buckligen<br />
Welt am Fuße des Hochwechsels.<br />
Mit 95 <strong>Jahre</strong>n ist Helene Wiesbauer derzeit<br />
die älteste Musikschüler<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s.<br />
Vor zehn <strong>Jahre</strong>n beschloss sie,<br />
e<strong>in</strong> weiteres Instrument zu erlernen: die<br />
Harfe. Als ganz normale Schüler<strong>in</strong> der Musikschule<br />
Aspang mit Schulgeldbeitrag<br />
<strong>für</strong> Erwachsene. Warum sie e<strong>in</strong> neues Instrument<br />
<strong>in</strong>teressierte?<br />
„Weil es mir<br />
Spaß macht, zu musizieren“,<br />
me<strong>in</strong>t sie<br />
erstaunt und spielt<br />
bravourös e<strong>in</strong>en beschw<strong>in</strong>gten<br />
Walzer.<br />
134
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die isa – Internationale Sommerakademie<br />
der mdw im Semmer<strong>in</strong>ggebiet<br />
Die isa – Internationale Sommerakademie<br />
ist der Sommercampus der mdw –<br />
Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />
Kunst Wien. Mehr als 300 Studierende aus<br />
über 40 Nationen nehmen jedes Jahr<br />
zwei Wochen lang an hochkarätig besetzten<br />
Meisterkursen <strong>in</strong> der Semmer<strong>in</strong>g-Region<br />
teil. Das isaFestival präsentiert <strong>in</strong>ternationale<br />
Stars und junge SpitzenmusikerInnen<br />
<strong>in</strong> mehr als 40 Konzerten vom<br />
Semmer<strong>in</strong>g bis Wien. Schon 1991 rief der<br />
damalige Rektor der Musikuniversität<br />
Wien, Michael Frischenschlager, die Sommermeisterkurse<br />
„Wien-Prag-Budapest“<br />
<strong>in</strong>s Leben, beg<strong>in</strong>nend mit StreicherInnen<br />
<strong>in</strong> Reichenau und Kursen <strong>für</strong> Bläserqu<strong>in</strong>tett<br />
<strong>in</strong> Raach/Hochgebirge. In den späten<br />
90er <strong>Jahre</strong>n begann auch e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<br />
mit der Musikschule Payerbach/Reichenau<br />
und dem damaligen<br />
Leiter Erw<strong>in</strong> Siroky.<br />
Diese Zusammenarbeit wurde mit dem<br />
neuen künstlerischen Leiter, Johannes<br />
„Kunst und Kaffee, BläserInnen der isa – Beschw<strong>in</strong>gt und vergnüglich. Wie schon im ver gangenen Jahr werden<br />
wir uns geme<strong>in</strong>sam auch heuer auf die Suche nach Schönem, Schrägem, sicher aber auch seltsam Bekannten<br />
oder altem Neuen machen. Angetrieben von Lust und Neugier wie Spaß an der Freude wollen wir alle neugierig<br />
Gewordenen zu unserer hölzern-blechernen Kaffeejause <strong>in</strong> den Payerbacher Pavillon e<strong>in</strong>laden.“<br />
Meissl, auf e<strong>in</strong>e neue Ebene gehoben. Der<br />
Leiter des Joseph Haydn Instituts <strong>für</strong> Kammermusik,<br />
Alte Musik und Neue Musik ist<br />
selbst Mentor <strong>für</strong> junge Streichquartette<br />
aus den niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong>.<br />
So übernahm er u.a. die Patronanz<br />
<strong>für</strong> das Ensemble Con Moto, das bereits<br />
an der Universität studiert. Regelmäßig<br />
können diese niederösterreichischen<br />
Nachwuchs ensembles aus dem Talenteförderprogramm<br />
seitdem an den Kursen<br />
der isa teilnehmen.<br />
© Stefan Polzer<br />
Beim regionalen Vernetzungstreffen der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> im Herbst 2017 wurde das<br />
isaOutreach-Projekt von Leonhard Paul mit Worten und Musik vorgestellt.<br />
E<strong>in</strong>e Besonderheit im Programm der isa<br />
s<strong>in</strong>d künstlerische Projekte im Rahmen<br />
von isaOutreach. Bereits zwei Mal, 2016<br />
und 2017, konnte der niederösterreichische<br />
Musiker und Mnozil Brass-Posaunist<br />
Leonhard Paul <strong>in</strong> Kooperation mit der<br />
Musikschule e<strong>in</strong> Projekt mit Musiker<strong>in</strong>nen<br />
und Musikern lokaler Blasmusikkapellen<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Studierenden der mdw<br />
leiten und umsetzen.<br />
135
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© www.foto-julius.at<br />
Bezirk Sankt Pölten:<br />
Hohes Musikniveau<br />
seit dem Mittelalter<br />
46 Geme<strong>in</strong>den mit der Landeshauptstadt St. Pölten<br />
17 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk St. Pölten<br />
45 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk St. Pölten<br />
1.396 km 2<br />
184.314 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
7.381 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
38.978 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
6.485 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
17 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Die ersten Nachweise über Musik <strong>in</strong> Sankt<br />
Pölten reichen bis <strong>in</strong>s Mittelalter zurück. Es<br />
waren die Turmmeister, die dreimal täglich<br />
vom Turm des Domes Bläsersignale abgaben<br />
und mit ihren Solisten früh das Musikleben<br />
der heutigen Landeshauptstadt<br />
prägten.<br />
E<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> die Kulturlandschaft des Bezirks<br />
s<strong>in</strong>d Stift Herzogenburg mit hochkarätigen<br />
Konzerten sowie Traismauer mit dem<br />
Kammerorchester und e<strong>in</strong>er 200-jährigen<br />
Krippenspieltradition.<br />
Die Landeshauptstadt beherbergt das Kirchenmusikkonservatorium<br />
der Diözese St.<br />
Pölten. Heute spielt im Bezirk wie im gesamten<br />
Land natürlich der Kulturbezirk der<br />
Landeshauptstadt mit dem Landesmuseum<br />
samt Haus der Geschichte, dem Landesarchiv,<br />
der Landesbibliothek und dem<br />
Festspielhaus e<strong>in</strong>e dom<strong>in</strong>ierende Rolle.<br />
Das Pielachtal mit der Mariazellerbahn, das<br />
Untere Traisental, Teile des Dunkelste<strong>in</strong>erwalds<br />
und die westliche Wienerwald-Region<br />
s<strong>in</strong>d landschaftlich prägend <strong>für</strong> den Bezirk.<br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
45<br />
Standorte<br />
7381<br />
MusikschülerInnen<br />
17<strong>Musikschulen</strong><br />
136
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk St. Pölten:<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Akkordeon<br />
57<br />
Horn<br />
63<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
77<br />
Orgel<br />
11<br />
Trompete<br />
257<br />
Querflöte<br />
278<br />
Tanz<br />
750<br />
Flügelhorn<br />
23<br />
Gitarre<br />
821<br />
Blockflöte<br />
414<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
66<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
2080<br />
E-Bass<br />
44<br />
Im Bezirk St. Pölten besuchen 1 SchülerIn das Hauptfach<br />
Panflöte und 2 SchülerInnen Cembalo.<br />
Klavier<br />
1019<br />
Tenorhorn<br />
55<br />
Viola<br />
16<br />
Oboe<br />
39<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Posaune<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
918<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
188<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
357<br />
73 Fagott<br />
Gesang<br />
17<br />
Violoncello<br />
99<br />
Harfe<br />
14<br />
Zither<br />
13<br />
Ensemblemusizieren: 1.381 TeilnehmerInnen<br />
E-Gitarre<br />
116<br />
Tuba<br />
16<br />
Schlagwerk<br />
359<br />
Kontrabass<br />
292<br />
16<br />
Hackbrett<br />
11<br />
Saxophon<br />
135<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Orchesterspiel: 547 TeilnehmerInnen<br />
MS Laabental: Orchester | MS Böheimkirchen-Kasten-Kirchstetten: M<strong>in</strong>i-<br />
Str<strong>in</strong>gs, Midi-Str<strong>in</strong>gs, Kammerorchester, Jugendblasorchester, Blasorchester,<br />
Symphonisches Blasorchester | MS Herzogenburg: Orchester | MS Pielachtal:<br />
Blasmusikensemble, Streichorchester | MS Maria Anzbach-Eichgraben: Musikvere<strong>in</strong>-Blasorchester<br />
| MS Dunkelste<strong>in</strong>erwald: Orchester, Jugendblasorchester |<br />
MS Neulengbach: Blasorchester Super Juniors, Blasorchester Junior W<strong>in</strong>d Band |<br />
MS Ober-Grafendorf: Jugendblasorchester JOMO, JugendVIELharmonie<br />
Mostviertel (Kooperation mit MS Alpenvorland) | MS Oberes Wiental: Jugendblasorchester,<br />
Streichorchester | MS Pr<strong>in</strong>zersdorf: M<strong>in</strong>i-Classics, Musikschulorchester,<br />
Kammerorchester | MS Wienerwald Mitte: Piccol<strong>in</strong>os, Jugendblasor-<br />
MS Böheimkirchen-Kasten-Kirchstetten<br />
chester, Streichorchester, Orchester | MS Perschl<strong>in</strong>gtal: Jugendblasorchester Stöss<strong>in</strong>g-Kasten, Jungbläser Michelbach,<br />
Jugendorchester Michelbach | MS St. Pölten: Blasmusik – Blasorchester, Projekt Orchester | MS Traismauer: Jugendblasorchester<br />
PrimoRei, Jugendblasorchester Jurei, Jugendblasorchester Vivace Vivente | MS Obritzberg/Rust-<br />
Statzendorf-Wölbl<strong>in</strong>g: Jugendblasorchester | MS Wilhelmsburg: K<strong>in</strong>derorchester, Jugendblasorchester<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 262 TeilnehmerInnen<br />
MS Laabental: Chor, Vokalensemble | MS Böheimkirchen-Kasten-Kirchstetten: K<strong>in</strong>derchor | MS Herzogenburg:<br />
a-capella-Ensemble | MS Pielachtal: K<strong>in</strong>derchor Kirchberg, K<strong>in</strong>derchor We<strong>in</strong>burg | MS Maria Anzbach-Eichgraben:<br />
Vokalensemble | MS Ober-Grafendorf: Vokalensemble, Jugendchor „Laudato Sii“ | MS Oberes Wiental: Chor | MS Perschl<strong>in</strong>gtal:<br />
Chor | MS St. Pölten: Jugendvokalensemble, ABC Chor, Chor Spatzen, Jugendchor, Ensemble Pergolesi |<br />
MS Traismauer: teen town K<strong>in</strong>derchor | MS Wilhelmsburg: Chor | MS Obritzberg/Rust-Statzendorf-Wölbl<strong>in</strong>g: Chor<br />
137
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk St. Pölten<br />
3 Musikschule Laabental:<br />
Altlengbach, Brand-Laaben, Neustift-Innermanz<strong>in</strong>g<br />
Sogar unser Obmann ist musikalisch aktiv!<br />
7 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Regionalmusikschule<br />
Böheimkirchen-Kasten-Kirchstetten:<br />
Böheimkirchen, Kasten bei Böheimkirchen,<br />
Kirchstetten<br />
„Thriller-Night“ beim Festkonzert zum<br />
25-jährigen Musikschuljubiläum.<br />
3 Musikschule der<br />
Stadtgeme<strong>in</strong>de Herzogenburg:<br />
Herzogenburg<br />
Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Team!<br />
7 Musikschulverband <strong>Niederösterreich</strong> Mitte:<br />
Kapelln, Perschl<strong>in</strong>g, Würmla (Bez. Tulln)<br />
Besondere Momente: Zeugnisverteilung und<br />
e<strong>in</strong> Eis vom Bürgermeister.<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Pielachtal:<br />
Frankenfels, Hofstetten-Grünau, Kirchberg an der Pielach,<br />
Loich, Puchenstuben (Bez. Scheibbs), Rabenste<strong>in</strong> an der<br />
Pielach, Schwarzenbach an der Pielach, We<strong>in</strong>burg<br />
Wir haben auch König<strong>in</strong>nen unter den Schüler<strong>in</strong>nen –<br />
unsere Dirndlkönig<strong>in</strong> lernt Querflöte.<br />
138
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
7 Musikschulverband der<br />
Regionalmusikschule Maria<br />
Anzbach-Eichgraben:<br />
Eichgraben, Maria Anzbach<br />
Das Chaosorchester beim Schulschlusskonzert<br />
ist seit vielen <strong>Jahre</strong>n<br />
Tradition.<br />
3 Musikschulverband Dunkelste<strong>in</strong>erwald:<br />
Dunkelste<strong>in</strong>erwald (Bez. Melk), Karlstetten,<br />
Neidl<strong>in</strong>g, Schönbühel-Aggsbach (Bez. Melk)<br />
Unser neuer Musikschulfolder:<br />
druckfrisch und <strong>in</strong>formativ.<br />
5 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Ober-Grafendorf:<br />
Bischofstetten (Bez. Melk), Ober-Grafendorf,<br />
St. Margarethen an der Siern<strong>in</strong>g<br />
Unter 7 und über 70 – Musik baut Brücken<br />
zwischen Alt und Jung!<br />
1 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Neulengbach:<br />
Asperhofen, Neulengbach<br />
Erw<strong>in</strong> Bros und die LehrerInnen-Band beim<br />
Jubiläumskonzert 40 <strong>Jahre</strong> Musikschule.<br />
Friedrich Ofenauer<br />
Abgeordneter zum Nationalrat, Bürgermeister<br />
der Markt geme<strong>in</strong>de Markersdorf-Ha<strong>in</strong>dorf, Jurist<br />
Besuchte die Musikschule Pr<strong>in</strong>zersdorf.<br />
„Ich habe 1981 <strong>in</strong> der Musikschule Pr<strong>in</strong>zersdorf mit dem Klavierunterricht<br />
begonnen. In Er<strong>in</strong>nerung habe ich, dass es damals absolut<br />
nicht üblich war, populäre Stücke zu spielen oder Improvisation zu<br />
üben, sondern dass der Unterricht streng klassisch war. Ich war bis<br />
zu me<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> das BORG 1987 <strong>in</strong> der Musikschule, habe im<br />
BORG dann weiter Klavier gelernt, mir aber selbst Gitarrengriffe<br />
beigebracht. Ich habe damals auch im Jugendchor gesungen,<br />
später habe ich dann vier Semester Lied-Messe-Oratorium am Kirchenmusikkonservatorium<br />
St. Pölten studiert, K<strong>in</strong>der- und Jugendmessen mit der Gitarre begleitet<br />
und s<strong>in</strong>ge jetzt noch bei Gelegenheit im Kirchenchor oder bei Konzerten mit.“<br />
139
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk St. Pölten<br />
5 Musikschule des<br />
Geme<strong>in</strong>deverbandes<br />
Pr<strong>in</strong>zersdorf:<br />
Gerersdorf, Hafnerbach,<br />
Haunoldste<strong>in</strong>, Markersdorf-<br />
Ha<strong>in</strong>dorf, Pr<strong>in</strong>zersdorf<br />
Dank und Anerkennung an<br />
die Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer<br />
zum <strong>Jahre</strong>sabschluss<br />
7 Musikschule Oberes<br />
Wiental:<br />
Pressbaum, Tullnerbach,<br />
Wolfsgraben<br />
Regelmäßige Teamfortbildungen<br />
s<strong>in</strong>d bei uns<br />
Standard.<br />
1 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Wienerwald Mitte:<br />
Gablitz, Mauerbach, Purkersdorf<br />
In unserem Sekretariat laufen alle Fäden<br />
zusammen und werden fröhlich entwirrt.<br />
7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Perschl<strong>in</strong>gtal:<br />
Michelbach, Stöss<strong>in</strong>g, Pyhra<br />
Der Garten unserer Musikschule: e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>ladung zum Verweilen und Entspannen<br />
am Tag der <strong>Musikschulen</strong>.<br />
3 Musikschule der Landeshauptstadt<br />
St. Pölten: :<br />
St. Pölten<br />
Geme<strong>in</strong>sam s<strong>in</strong>d wir kreativ – das zeigen<br />
wir auch bei unseren Konzerten!<br />
140
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
7 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Traismauer:<br />
Traismauer<br />
Geme<strong>in</strong>sam lernen - musizieren,<br />
Spaß haben an der Musik.<br />
1 Musikschule der Stadt Wilhelmsburg:<br />
Wilhelmsburg<br />
Chaos zu Schulbeg<strong>in</strong>n oder Normalzustand?!<br />
1 Musikschule Obritzberg/<br />
Rust-Statzendorf-Wöbl<strong>in</strong>g:<br />
Obritzberg-Rust, Statzendorf, Wölbl<strong>in</strong>g<br />
DAS musikalische TOR <strong>in</strong>s Fladnitztal.<br />
Neidl<strong>in</strong>g<br />
Haunold-<br />
Pr<strong>in</strong>zers-<br />
Hafnerbach<br />
Gerersdorf<br />
St. Pölten<br />
ste<strong>in</strong><br />
dorf<br />
Markersdf. -<br />
Ha<strong>in</strong>dorf<br />
St. Margarethen/<br />
Ober-<br />
Siern<strong>in</strong>g grafen-<br />
dorf<br />
We<strong>in</strong>burg<br />
Wilhelmsburg<br />
Hofstetten -<br />
Grünau<br />
Pyhra<br />
Traismauer<br />
Kapelln<br />
Kasten<br />
Perschl<strong>in</strong>g<br />
Stöss<strong>in</strong>g<br />
Brand -<br />
Laaben<br />
Altlengbach<br />
Neulengbach<br />
Maria-<br />
Anzbach<br />
Asperhofen<br />
Wolfsgraben<br />
Wölbl<strong>in</strong>g<br />
Inzersdf. -<br />
Statzendorf<br />
Getzersdf.<br />
Herzogenburg<br />
Obritzberg-<br />
Rust<br />
Karlstetten<br />
Eichgraben<br />
Tullnerbach<br />
Purkersdorf<br />
Pressbaum<br />
Neustift -<br />
Innermanz<strong>in</strong>g<br />
Michelbach<br />
Böheimkirchen<br />
Kirchstetten<br />
Mauerbach<br />
Gablitz<br />
Rabenste<strong>in</strong><br />
/Pielach<br />
Kirchberg<br />
/Pielach<br />
Loich<br />
Inzersdorf-Getzersdorf → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />
im Musikschulverband Paudorf-<br />
Gedersdorf im Bezirk Krems<br />
Frankenfels<br />
Schwarzenbach/<br />
Pielach<br />
141
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© MS St. Pölten<br />
Das Stammhaus der St. Pöltner Musikschule: Die ehemalige Voithvilla <strong>in</strong> St. Pölten war das Wohnhaus des Industriellen Walther Voith<br />
und steht heute unter Denkmalschutz.<br />
Die älteste Musikschule des Landes feiert 180 <strong>Jahre</strong><br />
Der „Musikvere<strong>in</strong> St. Pölten 1837“ und das<br />
St. Pöltner Konservatorium wurden im<br />
<strong>Jahre</strong> 1837 von Anton Scherer gegründet.<br />
Ludwig Stöhr führte ab 1871 die Schule<br />
als Gesang- und Musikschule weiter. Für<br />
den Unterricht der Anfangszeit stellte die<br />
Stadtgeme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> Zimmer <strong>in</strong> der Knaben-Volksschule<br />
als Unterrichtsraum<br />
kostenfrei zur Verfügung, ehe die Musikschule<br />
<strong>in</strong> das Musikvere<strong>in</strong>sgebäude am<br />
Rathausplatz 6 e<strong>in</strong>zog. Abgesehen vom<br />
kurzzeitigen Bestand e<strong>in</strong>er Bläserklasse<br />
von 1877 bis 1879 (Horn, Trompete, Klar<strong>in</strong>ette,<br />
Flöte, Oboe, Fagott) führte die<br />
Schule bis <strong>in</strong>s beg<strong>in</strong>nende 20. Jahrhundert<br />
nur Gesangs- und Streicherklassen,<br />
während die 1878 gegründete Stadtkapelle<br />
– ihre Mitglieder waren von der Stadt<br />
angestellte Berufsmusiker, die die Aufgaben<br />
der Thurnermeister übernommen<br />
hatten und u. a. auch das Theaterorchester<br />
stellten – e<strong>in</strong>e Musikschule führte, die<br />
Unterricht im Spiel der Blas- und Streich<strong>in</strong>strumente<br />
gab. In die Amtszeit von Ludwig<br />
Stöhr fiel auch die erstmalige Verleihung<br />
des Öffentlichkeitsrechts im Jahr<br />
1885. 19<strong>60</strong>/1961 wird sie als städtische<br />
Musikschule wiedereröffnet und hat ihr<br />
Stammhaus bis heute <strong>in</strong> der Voithvilla.<br />
Walter Hofmann, der Begründer des organisierten<br />
Musikschulwesens nach dem<br />
zweiten Weltkrieg, übernimmt die Leitung<br />
der Schule und hat sie bis 1979 <strong>in</strong>ne,<br />
ihm folgt Viktor Mayerhofer nach, und seit<br />
2014 leitet Alfred Kellner die älteste Musikschule<br />
<strong>Niederösterreich</strong>s. 1996 erfolgte<br />
die Gründung e<strong>in</strong>es Ballettkonservatoriums<br />
als Teil der Musikschule. Die Musikschule<br />
ist Standort des Pilotprojekts Musik-<br />
und Kunstschule.<br />
Kaiserbesuch am 21. Juni 1910.<br />
Kaiser Franz Joseph mit Musikschuldirektor Alois Gruber.<br />
© MS St. Pölten<br />
142
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk St. Pölten:<br />
Barockfestival St. Pölten, Beatpatrol Festival,<br />
Bildungshaus St. Hippolyt, BRG und BORG St.<br />
Pölten mit Instrumentalzweig / musikalischem<br />
Schwerpunkt / Musicalproduktionen, Brass Festival<br />
Traismauer, C<strong>in</strong>ema Paradiso St. Pölten,<br />
Die Bühne Purkersdorf, Dommusik St. Pölten,<br />
Dirndltaler Musikantenstammtisch im Dirndlhof<br />
<strong>in</strong> Kirchberg/Pielach, Europa-Ballett St. Pölten,<br />
FM4 Frequency Festival, Festival Musica Sacra,<br />
Festspielhaus St. Pölten, Freiraum St. Pölten,<br />
Fuhrwerkerhaus <strong>in</strong> Eichgraben, Geme<strong>in</strong>de- und<br />
Kulturzentrum Rabenste<strong>in</strong>/Pielach, Harmonika-Club Neulengbach,<br />
Jazz & W<strong>in</strong>e im Schloss Kreisbach bei Wilhelmsburg, Jazz im Hof St.<br />
Pölten, Kartause Mauerbach, Klangturm, Konservatorium <strong>für</strong> Kirchenmusik<br />
der Diözese St. Pölten, Konzertreihe „Orgel plus“ St. Pölten, Kultur<strong>in</strong>itiative<br />
Klassik im Salon Corso Pressbaum, Kulturnetz Rabenste<strong>in</strong>/Pielach,<br />
Lange Nacht der Volksmusik im ORF Landesstudio NÖ,<br />
Marianne-Mendt-Jazzfestival St. Pölten, Meisterkonzerte St. Pölten,<br />
Militärmusik <strong>Niederösterreich</strong>, Musikantenstammtisch im Gasthaus<br />
„Zum Schreiber“ <strong>in</strong> Gablitz, ORF Landesstudio NÖ, Ost-West-Musikfest,<br />
Pielachtaler Classic Concerts, Schlosskonzerte Walpersdorf und<br />
Kulturfest Traisental, Schloss Thalheim, Stift Herzogenburg, Theater<br />
82er-Haus Gablitz, Vere<strong>in</strong>smeierei Pressbaum | Kurse u. a. Dance<br />
Flash <strong>in</strong> St. Pölten, Kurse im Ost-West-Musikfest <strong>in</strong> St. Pölten, Popfactory<br />
<strong>in</strong> St. Pölten, Sommerkurs der BAG St. Pölten<br />
MS Obritzberg/Rust-Statzendorf-Wölbl<strong>in</strong>g<br />
Barbara Strack-Hanisch<br />
Saxophonist<strong>in</strong>, Flötist<strong>in</strong>; Lehrbeauftragte und<br />
Leiter<strong>in</strong> des Leonard Bernste<strong>in</strong> Instituts <strong>für</strong><br />
Konzertfach Blas- und Schlag<strong>in</strong>strumente an<br />
der Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />
Kunst Wien, Tenorsaxophonist<strong>in</strong> des Danubia<br />
Saxophon Quartetts Wien, Autor<strong>in</strong> des Unterrichtswerks<br />
„Magic Saxophone“<br />
Besuchte die ehemalige Musikschule Purkersdorf<br />
(heute Musikschule Wienerwald Mitte).<br />
© Doris Piller<br />
E<strong>in</strong> guter Start <strong>in</strong> e<strong>in</strong> musikerfülltes Leben.<br />
„Ich machte me<strong>in</strong>e ersten musikalischen Erfahrungen<br />
mit vier <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong> der Musikschule Purkersdorf<br />
im Zuge der musikalischen Früherziehung bei Frau<br />
Margaretha Schuschnig. Da durfte ich verschiedenste<br />
Instrumente ausprobieren. Somit kam ich<br />
durch mehrere Zufälle von der anfänglich geplanten<br />
Posaune über die Tuba und Trompete h<strong>in</strong> zur<br />
Querflöte, zur Klar<strong>in</strong>ette, zum Saxophon und zum Klavier, und zur<br />
Blockflöte selbstverständlich.“<br />
E<strong>in</strong> guter Start <strong>für</strong> noch mehr davon.<br />
„Ich fühlte mich stets bestens gefördert, gefordert, betreut und umsorgt.<br />
Somit konnte ich schon früh bei den unterschiedlichsten Ensembles<br />
und Orchestern mitspielen. Durch den Kontakt und den E<strong>in</strong>fluss der<br />
LehrerInnen und MitschülerInnen habe ich die Liebe zur Musik und zum<br />
geme<strong>in</strong>samen Musizieren gefunden. Diese Herzensangelegenheit darf<br />
ich mittlerweile an me<strong>in</strong>e eigenen Studierenden weitergeben.“<br />
143
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
E<strong>in</strong>e nicht alltägliche Geschichte<br />
Hemad Akbari ist Ende Oktober 2015,<br />
mit damals acht <strong>Jahre</strong>n, als unbegleitetes<br />
Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>d aus Afghanistan nach Österreich<br />
gekommen. Er begann sofort mit<br />
Schule<strong>in</strong>tritt, e<strong>in</strong> Instrument zu erlernen,<br />
und besucht seither den Musikschulverband<br />
Dunkelste<strong>in</strong>erwald. 2017 gewann<br />
Hemad mit der Posaune bei prima la musica<br />
e<strong>in</strong>en ersten Preis mit Auszeichnung<br />
<strong>in</strong> der Altersgruppe B.<br />
Hemad hat nicht auf üblichem Weg <strong>in</strong> die<br />
Musikschule Dunkelste<strong>in</strong>erwald gefunden.<br />
Er hatte ke<strong>in</strong>e Eltern oder Geschwister,<br />
die <strong>in</strong> dieser Gegend wohnten, Namen<br />
von Musik<strong>in</strong>strumenten kannte er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Muttersprache Paschtu auch ke<strong>in</strong>e.<br />
Bis auf „Flöte“. Genau mit diesem Instrument,<br />
der Blockflöte, kam Hemad <strong>in</strong> Kontakt,<br />
als er zur persönlichen Vorstellung <strong>in</strong><br />
der Volksschule Gerold<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>geladen<br />
war und auf die Direktor<strong>in</strong> wartete.<br />
Alles ist neu<br />
E<strong>in</strong> paar Wochen zuvor war er nach Österreich<br />
gekommen, alle<strong>in</strong>e, ohne Eltern, ohne<br />
Geschwister. Er wurde von se<strong>in</strong>en neuen<br />
Eltern und se<strong>in</strong>em neuen Bruder abgeholt<br />
und zog <strong>in</strong> se<strong>in</strong> neues Zuhause im<br />
Dunkelste<strong>in</strong>erwald e<strong>in</strong>. Nun hat er e<strong>in</strong>en<br />
Bruder, der Tuba spielt, e<strong>in</strong>e Mama, die<br />
Querflöte und Fagott spielt, und e<strong>in</strong>en Papa,<br />
der zwar nur Radio und CDs spielt,<br />
sich aber als Instrumententräger, Chauffeur<br />
und Publikum eignet. Hemad ist von<br />
Hemad mit Korrepetitor<strong>in</strong> Julia Gutschlhofer und Pflegemutter Mart<strong>in</strong>a Hauer beim<br />
Wettbewerbsauftritt prima la musica im Festspielhaus St. Pölten 2017.<br />
Hemad beim Wettbewerbsauftritt prima la musica im Festspielhaus St. Pölten 2017,<br />
am Klavier die Korrepetitor<strong>in</strong> Julia Gutschlhofer.<br />
Natur aus e<strong>in</strong> Bub, dem es leichtfällt,<br />
Freundschaften zu knüpfen, der sich Gesichter<br />
und Namen sehr gut merkt und<br />
meistens, trotz se<strong>in</strong>er traurigen Umstände<br />
hier zu se<strong>in</strong>, mit strahlendem Gesicht<br />
durchs Leben geht.<br />
Aus der Begegnung wächst e<strong>in</strong> Interesse<br />
Während des Wartens auf die Direktor<strong>in</strong><br />
fiel ihm e<strong>in</strong>e neue und anhaltende<br />
Freundschaft zu, mit Herbert. Herbert ist<br />
sozusagen Chef der Musiker<strong>in</strong>nen und<br />
Musiker <strong>in</strong> der Großgeme<strong>in</strong>de Dunkelste<strong>in</strong>erwald,<br />
auf jeden Fall ist er Chef der<br />
Musikschule und Kapellmeister im Ort,<br />
wo Hemad jetzt zu Hause ist. Herbert<br />
wartete nämlich zum gleichen Zeitpunkt<br />
wie Hemad <strong>in</strong> der Schule auf die Flötenklasse,<br />
e<strong>in</strong>e erste Klasse, die Hemad <strong>für</strong><br />
kurze Zeit besuchen sollte. Nachdem das<br />
Musizieren <strong>in</strong> Hemads neuer Familie so<br />
etwas wie e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit ist<br />
und Musik<strong>in</strong>strumente<br />
buchstäblich<br />
im Weg herumstehen,<br />
war <strong>für</strong> ihn<br />
bald klar, dass es<br />
mehr Instrumente<br />
als die Flöte gibt.<br />
Herbert wurde zum<br />
Vorbild <strong>für</strong> den Buben.<br />
Hemad durfte<br />
dann zwischen e<strong>in</strong>igen<br />
Instrumenten<br />
auswählen, zum<br />
Schluss zwischen<br />
Trompete und Posaune, und es war klar,<br />
dass er zur Posaune griff. Dem Instrument,<br />
das auch se<strong>in</strong> Lehrer spielt.<br />
Und wie die Geschichte weiterg<strong>in</strong>g, ist ja<br />
bekannt: von der K<strong>in</strong>derposaune zur großen<br />
Posaune, regelmäßig zu Herbert <strong>in</strong><br />
die Musikstunde – e<strong>in</strong>zeln und im Jugendorchester<br />
– und immer fleißig übend.<br />
(Den Text verfasste Hemad Akbaris Pflegevater.)<br />
© privat<br />
Nach dem Wettbewerbsauftritt mit Lehrer<br />
Herbert Stock<strong>in</strong>ger und Korrepetitor<strong>in</strong> Julia<br />
Gutschlhofer im Festspielhaus St. Pölten.<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> haben<br />
<strong>in</strong> der Zeit des großen Flüchtl<strong>in</strong>gsstroms<br />
vielen Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>dern Platz <strong>in</strong><br />
der Musikschule geschaffen, oft übernahmen<br />
Vere<strong>in</strong>e und großzügige SpenderInnen<br />
die Bezahlung des Schulgelds.<br />
144
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Das Konservatorium <strong>für</strong> Kirchenmusik der Diözese<br />
St. Pölten – e<strong>in</strong> Bildungspartner des NÖ Musikschulwesens<br />
Die junge Geschichte des Konservatoriums als Ausbildungsstätte<br />
der Diözese St. Pölten reicht <strong>in</strong> das Jahr 1991 zurück. In<br />
diesem Jahr wurde das Konservatorium <strong>für</strong> Kirchenmusik der<br />
Diözese St. Pölten gegründet. Das Konservatorium ist <strong>für</strong> das<br />
niederösterreichische Musikschulwesen seit vielen <strong>Jahre</strong>n e<strong>in</strong><br />
wichtiger Partner. Die große Orgel im Festsaal des Konservatoriums<br />
steht <strong>für</strong> die Austragung der Orgelwertungen bei prima<br />
la musica zur Verfügung, an denen sich die Orgelklassen des<br />
Konservatoriums mit großem Erfolg beteiligen. Die zwei Exposituren<br />
des Konservatoriums <strong>in</strong> Bl<strong>in</strong>denmarkt und Horn stehen<br />
<strong>in</strong> enger Verb<strong>in</strong>dung mit den örtlichen <strong>Musikschulen</strong>.<br />
Alle zwei <strong>Jahre</strong> f<strong>in</strong>det das Preisträgerkonzert der vielen talentierten OrganistInnen<br />
<strong>in</strong> unserem Bundesland im Konservatorium <strong>für</strong> Kirchenmusik statt.<br />
Es ist mittlerweile Tradition, dass auch Weiterbildungssem<strong>in</strong>are<br />
<strong>für</strong> Orgel im Konservatorium stattf<strong>in</strong>den.<br />
Gerhard Reiter<br />
Percussionist mit e<strong>in</strong>em vielfältigen Tätigkeitsspektrum;<br />
arbeitet mit den unterschiedlichsten Ensembles und MusikerInnen<br />
auf der ganzen Welt; publiziert Lehrwerke; Lehrender<br />
im Oö. Landesmusikschulwerk und an der Anton Bruckner<br />
Privatuniversität L<strong>in</strong>z<br />
Besuchte die Musikschule der Stadt Wilhelmsburg.<br />
Karriere mit Augenzw<strong>in</strong>kern<br />
Für alles gibt es e<strong>in</strong>en Anfang ...<br />
... und natürlich habe auch ich wie jeder gute Österreicher mit der berühmten<br />
Blockflöte begonnen. Auf dem Foto sehen Sie mich l<strong>in</strong>ks außen<br />
beim Privatunterricht im elterlichen Wohnzimmer (das Musikschulwerk<br />
im <strong>Niederösterreich</strong> der frühen <strong>60</strong>er war noch nicht so weit<br />
wie heute), neben mir e<strong>in</strong> Nachbar, der aber nachweislich ke<strong>in</strong>e musikalische<br />
Karriere gemacht hat.<br />
© privat<br />
Nach vier <strong>Jahre</strong>n des Blockflötenspiels ...<br />
... durfte ich dann ENDLICH Klavier lernen. Das war genau das, was<br />
ich wollte, und schon bald begann ich Konzerte zu spielen – natürlich<br />
im Rahmen der Musikschule, denn es war mir gelungen, dort e<strong>in</strong>en<br />
Lernplatz zu ergattern (zwar bei e<strong>in</strong>em pensionierten Eisenbahner,<br />
aber was soll´s).<br />
Die Fortsetzung des humorvoll dargestellten Werdegangs von<br />
Gerhard Reiter ist auf se<strong>in</strong>er Homepage zu f<strong>in</strong>den.<br />
© privat<br />
145
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Mart<strong>in</strong> Ploderer<br />
Bezirk Scheibbs:<br />
Musikfeste im Ötscherland<br />
18 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Scheibbs<br />
3 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Scheibbs<br />
17 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Scheibbs<br />
Der Bezirk mit dem markanten, fast auf das<br />
ganze Mostviertel ausstrahlenden Berg,<br />
dem Ötscher, weist auch e<strong>in</strong>e bemerkenswerte<br />
Musikszene auf.<br />
Namen. Ötscherland gilt synonym <strong>für</strong> den<br />
ganzen Bezirk, <strong>in</strong> dem neben der Bezirksstadt<br />
Scheibbs auch die Schul-, Messe- und<br />
Bierstadt Wieselburg glänzt.<br />
1.024 km 2<br />
41.379 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
1.810 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
9.364 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
1.712 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
18 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
Dieser zum Teil alp<strong>in</strong>e Bezirk hat e<strong>in</strong>iges zu<br />
bieten. Der genannte Berg gibt dem wunderbaren<br />
Naturpark Ötscher-Tormäuer den<br />
3<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
Der Lunzer See, die Eisenstraße, Burg Re<strong>in</strong>sberg<br />
und das Erlauftal s<strong>in</strong>d weitere Perlen<br />
der Region.<br />
1810<br />
MusikschülerInnen<br />
17<br />
Standorte<br />
146
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Scheibbs:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Saxophon<br />
32<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
Klavier<br />
169<br />
66<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
101<br />
Flügelhorn<br />
14<br />
Tuba<br />
7<br />
Schlagwerk<br />
125<br />
Zither<br />
1<br />
Posaune<br />
29<br />
Harfe<br />
8<br />
Im Bezirk Scheibbs besucht 1 SchülerIn<br />
das Hauptfach Cembalo.<br />
E-Gitarre<br />
57<br />
Querflöte<br />
86<br />
Tenorhorn<br />
19<br />
Oboe<br />
2<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
70<br />
Violoncello<br />
31<br />
Horn 32<br />
Gitarre<br />
314<br />
Gesang<br />
90<br />
Hackbrett<br />
5<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
162<br />
Blockflöte<br />
128<br />
Tanz<br />
110<br />
Kontrabass<br />
1<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
51<br />
Trompete<br />
77<br />
Viola<br />
3<br />
E-Bass<br />
12<br />
Akkordeon<br />
23<br />
Fagott<br />
1<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
41<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Orgel<br />
3<br />
© privat<br />
Sebastian Mayr<br />
Hornist; Mitglied der Wiener<br />
Philharmoniker<br />
Besuchte die J. H. Schmelzer<br />
Musikschule Scheibbs.<br />
Zunächst sagt Sebastian<br />
Mayr:<br />
„Das ist ja 40 <strong>Jahre</strong> her!“<br />
Dann erzählt er doch.<br />
„Ich b<strong>in</strong> mit acht <strong>Jahre</strong>n quasi<br />
geködert worden, die Musikschule<br />
stellte das Horn <strong>in</strong> der<br />
Volksschule als schwierig zu<br />
erlernendes Instrument vor,<br />
das nur wenige spielen können.<br />
So habe ich bei Siegfried<br />
Rabl begonnen und spielte bis siebzehn <strong>in</strong> der<br />
Kapelle. Bei mir war nicht von Beg<strong>in</strong>n an klar,<br />
dass ich e<strong>in</strong>e professionelle Karriere e<strong>in</strong>schlagen<br />
werde. Ich habe geübt, wann ich wollte, ich war<br />
gut vernetzt und saß bald <strong>in</strong> vielen Ensembles,<br />
spielte auch Kammermusik mit Streichern. Ab<br />
me<strong>in</strong>em zwölften Lebensjahr fuhr ich dann nach<br />
Wien zum Unterricht. Das kam so: In e<strong>in</strong>em Konzert<br />
haben wir den Kontakt zu e<strong>in</strong>em Philharmoniker<br />
gesucht, dieser hat mich angehört und dem<br />
Unterricht zugestimmt.“<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 452 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 149 TeilnehmerInnen<br />
MS Erlauftal: Jugendblasorchester<br />
Gam<strong>in</strong>g | Johann He<strong>in</strong>rich Schmelzer<br />
MS: Jugendblasorchester, Verbands-Blasorchester<br />
| MS Wieselburg:<br />
Vororchester, Jugendblasorchester,<br />
Blasorchester, Volksmusik-<br />
Streichorchester, Streichorchester<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 56 TeilnehmerInnen<br />
Johann He<strong>in</strong>rich Schmelzer MS:<br />
Chor, K<strong>in</strong>derchor, Chor „Kids im Klang“<br />
| MS Wieselburg: Vokalensemble<br />
MS Erlauftal<br />
147
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Scheibbs<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Erlauftal:<br />
Bergland (Bez. Melk), Gam<strong>in</strong>g,<br />
Gresten, Gresten Land, Lunz am<br />
See, Petzenkirchen (Bez. Melk),<br />
Purgstall an der Erlauf<br />
Wir s<strong>in</strong>d stolz auf unsere<br />
„Erlauftaler Streicher“.<br />
3 Johann He<strong>in</strong>rich Schmelzer<br />
Musikschule Scheibbs:<br />
Göstl<strong>in</strong>g an der Ybbs, Oberndorf an<br />
der Melk, Randegg, Re<strong>in</strong>sberg,<br />
Scheibbs, St. Anton an der Jeßnitz,<br />
St. Georgen an der Leys<br />
Volksmusik kommt auch bei<br />
unseren Jüngsten gut an.<br />
1 Musikschule der<br />
Stadtgeme<strong>in</strong>de Wieselburg:<br />
Wieselburg<br />
Unsere Schule versteht sich als<br />
besonders vielseitig und <strong>in</strong>ternational<br />
– Austausch mit Japan.<br />
Randegg<br />
Re<strong>in</strong>sberg<br />
Wieselburg<br />
Wolfpass<strong>in</strong>g<br />
Ste<strong>in</strong>akirchen<br />
/Forst<br />
Purgstall/<br />
Wang<br />
Erlauf<br />
Gresten-<br />
Land<br />
Gresten<br />
Gam<strong>in</strong>g<br />
Scheibbs<br />
Oberndorf<br />
/Melk<br />
St.<br />
Georgen<br />
/Leys<br />
St. Anton/<br />
Jeßnitz<br />
Puchenstuben<br />
Lunz am See<br />
Puchenstuben → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />
im Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Pielachtal<br />
im Bezirk St. Pölten<br />
Göstl<strong>in</strong>g/Ybbs<br />
Ste<strong>in</strong>akirchen am Forst, Wang, Wolfpass<strong>in</strong>g →<br />
s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Geme<strong>in</strong>deverband<br />
der Musikschule Ybbsfeld im Bezirk Melk<br />
148
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
MS Scheibbs<br />
Festivals,<br />
Kulturorte<br />
und Kurse<br />
im Bezirk<br />
Scheibbs:<br />
Burgarena Re<strong>in</strong>sberg, Festival Wellenklaenge Lunz am See, Hiesige<br />
& Dosige – Weltmusikfestival <strong>in</strong> Wieselburg, Kartause Gam<strong>in</strong>g,<br />
Kulturglut an der Eisenstraße, Kulturplattform KulturERLeben<br />
Wieselburg, Musikantenstammtisch im Gasthaus Ste<strong>in</strong>metz <strong>in</strong><br />
Purgstall, Musikantenstammtisch im Gasthof Stanglwirt <strong>in</strong> Göstl<strong>in</strong>g/Ybbs,<br />
Musikantenstammtisch – offenes S<strong>in</strong>gen im Gasthaus<br />
Plank <strong>in</strong> Bodensdorf, Musikfest Schloss We<strong>in</strong>zierl, Scheibbs.impuls.kultur,<br />
Session im Gasthaus Behr<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> Mank, Blue Monday<br />
Night Sessions beim Ballonwirt Aigner <strong>in</strong> Wieselburg | Kurse u. a.<br />
Mostviertler Musizierwoche <strong>in</strong> Gam<strong>in</strong>g, music.date – der kammermusikalische<br />
Treffpunkt <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>akirchen/Forst, Musiksem<strong>in</strong>ar Intertonale<br />
Scheibbs, Orchestercamp Mostviertler Zauberbögen,<br />
wirth music academy <strong>in</strong> Rabenste<strong>in</strong>/Pielach, Sommerkurs der<br />
BAG Scheibbs<br />
Philipp Groyssboeck<br />
drums & percussion; lebt jetzt <strong>in</strong> England,<br />
spielt <strong>in</strong>ternational, u. a. mit Mike & The Mechanics,<br />
Nik Kershaw und Chris de Burgh<br />
Besuchte die Musikschule Erlauftal.<br />
Groyssboeck’s Homepage beg<strong>in</strong>nt so:<br />
„I am a freelance drummer work<strong>in</strong>g out of the UK.<br />
Orig<strong>in</strong>ally from Austria, I began hitt<strong>in</strong>g the pots<br />
and pans <strong>in</strong> my parents’ bakery from very early on<br />
and after a couple of years of study<strong>in</strong>g piano, I<br />
eventually acquired my first set of drums at the<br />
age of 8. I started play<strong>in</strong>g my first gigs at 15 and<br />
soon after was booked on professional level.“<br />
Auf die Anfrage, <strong>für</strong> die Festschrift zu schreiben,<br />
antwortete er:<br />
„Ja, ich war <strong>in</strong> der Musikschule Erlauftal (Purgstall<br />
und auch St. Leonhard) und habe sehr, sehr gute<br />
Er<strong>in</strong>nerungen an diese Zeit! Ich b<strong>in</strong> noch immer im<br />
Kontakt mit me<strong>in</strong>en damaligen Lehrern!“<br />
Die Musikschulzeit lag zwischen 1984 und<br />
1994.<br />
„Ich war ca. zehn <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> der Musikschule. Vielleicht<br />
weniger, aber ungefähr von sechs bis sechzehn.<br />
Es war e<strong>in</strong>e schöne Zeit. Franz Sauprügl war<br />
e<strong>in</strong> sehr guter Lehrer, der mich <strong>in</strong> die richtige Richtung<br />
geleitet hat! Er hat<br />
mich zu Gerhard Kastenberger<br />
geschickt<br />
und dort g<strong>in</strong>g es dann<br />
so richtig ums Schlagzeug.<br />
Wir waren e<strong>in</strong>e<br />
Gruppe von etwa fünf<br />
Schülern und f<strong>in</strong>gen<br />
bald an, unsere eigenen<br />
Percussion-Stücke zu<br />
‚komponieren‘ – Fleißaufgabe<br />
– um diese<br />
dann <strong>in</strong> der Freizeit dem<br />
Gerhard vorzuspielen.<br />
Sehr motivierend muss<br />
es gewesen se<strong>in</strong>, da wir<br />
lieber <strong>in</strong> der Freizeit geme<strong>in</strong>sam<br />
trommelten<br />
als Fußball zu spielen.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit Gerhard und Franz s<strong>in</strong>d wir oft zu<br />
Drum-Workshops gefahren und es wurden viele Videos<br />
gezeigt und Musik gehört oder empfohlen.<br />
Schon damals lernten wir also von großen Schlagzeugern<br />
und der Horizont wurde erweitert. Wir g<strong>in</strong>gen<br />
zu lokalen Konzerten und haben auch im Ensemble<br />
gejammt. Das war e<strong>in</strong>e Zeit, <strong>für</strong> die ich<br />
wirklich sehr dankbar b<strong>in</strong>!“<br />
© privat<br />
149
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Mart<strong>in</strong> Siepmann, Westend61, AustrianImages.com<br />
Bezirk Tulln:<br />
Viel Musik, Kunst und<br />
Kultur im Donauraum<br />
22 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Tulln a. d. Donau<br />
5 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Tulln<br />
19 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Tulln<br />
Der Bezirk gehört nördlich der Donau zum<br />
We<strong>in</strong>viertel, südlich des Flusses zum<br />
Mostviertel, Klosterneuburg zum Industrieviertel.<br />
Der Bezirk und vor allem die Bezirksstadt<br />
haben e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Besonderheiten<br />
aufzuweisen: <strong>in</strong> der Messestadt<br />
Tulln selbst das Kultur- und Schulzentrum,<br />
die Garten Tulln, die Donaubühne<br />
und das Schiele-Museum. Tulln ist führendes<br />
Messezentrum <strong>Niederösterreich</strong>s.<br />
734 km 2<br />
101.727 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
3.357 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
21.073 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
2.910 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
14 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
5<br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
19<br />
Standorte<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
Schloss Atzenbrugg, Sitz der Kultur.<br />
Region.<strong>Niederösterreich</strong>, war e<strong>in</strong>er der<br />
Aufenthalts- und Schaffensorte Franz<br />
Schuberts, der Komponist Ignaz Pleyel<br />
kommt aus Ruppersthal.<br />
Die Donauorte Greifenste<strong>in</strong>, Kritzendorf,<br />
Altenberg, der Riederberg, das Tullnerfeld<br />
und kulturell vor allem Stift Klosterneuburg<br />
s<strong>in</strong>d weitere Highlights des Bezirks.<br />
3357<br />
MusikschülerInnen<br />
150
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Tulln:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
105<br />
Saxophon<br />
83<br />
Trompete<br />
130<br />
Horn<br />
44<br />
Violoncello<br />
51<br />
E-Gitarre<br />
79<br />
Akkordeon<br />
34<br />
Oboe<br />
43<br />
Schlagwerk<br />
163<br />
Tuba<br />
21<br />
Flügelhorn<br />
5<br />
Im Bezirk Tulln besuchen 2 SchülerInnen<br />
das Hauptfach Cembalo.<br />
Harfe<br />
48<br />
Tanz<br />
66<br />
Kontrabass<br />
27<br />
Fagott<br />
21<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
558<br />
Blockflöte<br />
194<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
584<br />
Tenorhorn<br />
43<br />
E-Bass<br />
17<br />
Posaune<br />
35<br />
Querflöte<br />
144<br />
Klavier<br />
456<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
82<br />
Zither<br />
1<br />
Gitarre<br />
285<br />
Orgel<br />
13<br />
Viola<br />
23<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
16<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
176<br />
Hackbrett<br />
7<br />
Gesang<br />
133<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 748 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 4<strong>60</strong> TeilnehmerInnen<br />
MS Region Wagram: M<strong>in</strong>i-Band, Elementar-<br />
Streichorchester, Unterstufen-Streichorchester,<br />
Streichorchester Region Wagram, Junior-Blasorchester,<br />
Symphonisches Blasorchester | MS<br />
Klosterneuburg: Blasorchester, Streichorchester,<br />
S<strong>in</strong>fonieorchester, M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Big Band |<br />
MS Sieghartskirchen: Big Band, Vororchester<br />
„Bamb<strong>in</strong>i“, JSO Wienerwald, Symphonisches<br />
Blasorchester, Blasorchester | MS St. Andrä-<br />
Wördern: Jugendblasorchester | MS Tulln:<br />
Streicherbande, Bläserbande, Salonorchester<br />
TangoStr<strong>in</strong>gs, Young Concert Band Tulb<strong>in</strong>g, Jugendblasorchester<br />
Tulln, Jugendblasorchester Heiligeneich, Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
Tulln<br />
MS Tulln<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 114 TeilnehmerInnen<br />
MS Region Wagram: K<strong>in</strong>derchor, Jugendchor | MS Klosterneuburg:<br />
Chor, K<strong>in</strong>derchor | MS Sieghartskirchen: K<strong>in</strong>derchor | MS<br />
Tulln: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble<br />
151
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Tulln<br />
3 Musikschule der Region Wagram:<br />
Absdorf, Fels am Wagram, Grafenegg (Bez. Krems),<br />
Grafenwörth, Großriedenthal, Hadersdorf-Kammern,<br />
Hohenwarth-Mühlbach am Manhartsberg, Kirchberg am<br />
Wagram, Königsbrunn am Wagram, Stetteldorf am Wagram<br />
(Bez. Korneuburg)<br />
Zehn <strong>Jahre</strong> Musikschule im Auditorium Grafenegg.<br />
7 J. G. Albrechtsberger Musikschule<br />
der Stadt Klosterneuburg:<br />
Klosterneuburg<br />
E<strong>in</strong> Höhepunkt: Meisterklasse und Konzert<br />
mit Malcolm Bilson, Hammerklavier, und<br />
Markus Schäfer, Tenor.<br />
3 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Sieghartskirchen:<br />
Judenau-Baumgarten, Königstetten,<br />
Michelhausen, Sieghartskirchen<br />
Musikvermittlung als Investition <strong>in</strong><br />
kulturelles Leben!<br />
152
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
1 Prof.-Adolf-Schnürl-Musikschule<br />
St. Andrä-Wördern:<br />
St. Andrä-Wördern,<br />
Zeiselmauer-Wolfpass<strong>in</strong>g<br />
Bes<strong>in</strong>nliche Adventfeier <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit dem Musikvere<strong>in</strong> St.<br />
Andrä-Wördern.<br />
1 Musikschule der Stadt Tulln:<br />
Atzenbrugg, Langenrohr, Tulb<strong>in</strong>g, Tulln an der Donau<br />
Das JSO Tulln auf Italien-Tournee strahlt Freude aus.<br />
Fels/<br />
Wagram<br />
Groß-<br />
Riedenthal<br />
Grafenwörth<br />
Großweikersdorf<br />
Kirchberg/<br />
Wagram<br />
Absdorf<br />
Königsbrunn<br />
/<br />
Wagram<br />
Langenrohr<br />
Tulln/<br />
Donau<br />
Klosterneuburg<br />
Atzenbrugg<br />
Michelhausen<br />
Judenau-<br />
Baumgtn.<br />
Großweikersdorf → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />
im Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Eggenburg,<br />
Ignaz J. Pleyel im Bezirk Horn<br />
Würmla → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de im Musikschulverband<br />
<strong>Niederösterreich</strong> Mitte im Bezirk St. Pölten<br />
Königstetten<br />
Tulb<strong>in</strong>g<br />
St. Andrä-<br />
Wördern<br />
Zeiselmauer-<br />
Wolfpass<strong>in</strong>g<br />
Würmla<br />
Sieghartskirchen<br />
153
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Marschik<br />
Schubertschloss Atzenbrugg – Kultur geme<strong>in</strong>sam leben<br />
Dem Flair der Zeit Franz Schuberts kann<br />
man im Schloss Atzenbrugg heute noch<br />
begegnen. Im Westtrakt des Schlosses,<br />
der heutigen Schubert-Gedenkstätte mit<br />
Museum, s<strong>in</strong>d die Räume so gut wie unverändert<br />
geblieben, der Kachelofen, der<br />
Holzboden, die Wandbemalungen, verewigt<br />
von Leopold Kupelwieser im bekannten<br />
Bild „Gesellschaftsspiel der Schubertianer<br />
<strong>in</strong> Atzenbrugg“. Und die <strong>für</strong> Klavier<br />
komponierten „Atzenbrugger Deutsche“<br />
s<strong>in</strong>d die musikalische H<strong>in</strong>terlassenschaft<br />
von Schuberts Landaufenthalten <strong>in</strong><br />
Atzenbrugg <strong>in</strong> den 1820er-<strong>Jahre</strong>n.<br />
1997 bezog die Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />
den renovierten Seitentrakt des<br />
Schlosses Atzenbrugg<br />
und<br />
machte <strong>in</strong> der<br />
Folge Atzenbrugg zum Mittelpunkt regionaler<br />
und überregionaler kultureller Aktivitäten<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
verbrachte zwischen 2000 und<br />
2010 se<strong>in</strong>e ersten zehn Arbeitsjahre <strong>in</strong> Atzenbrugg.<br />
Viele MusikschulleiterInnen<br />
und -lehrende machten sich auf den Weg<br />
nach Atzenbrugg, um an den Konzepten,<br />
Projekten und Sitzungen mitzuwirken.<br />
Mit der Etablierung der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>-Hold<strong>in</strong>g<br />
im Jahr 2008 wurden<br />
<strong>in</strong> der Folge geme<strong>in</strong>sam mit den<br />
Tochtergesellschaften Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong>,<br />
Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong>, NÖ Kreativ, Museumsmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong>, Museumsdorf<br />
Niedersulz und BhW <strong>Niederösterreich</strong><br />
die Agenden auf weitere Geschäftsfelder<br />
ausgedehnt. Die Kultur.<br />
Region.<strong>Niederösterreich</strong> hat als Dachgesellschaft<br />
ihren Sitz auf Schlossplatz<br />
Nummer 1 und führt hier das adm<strong>in</strong>istrative<br />
Zentrum mit Strategie, Steuerung,<br />
Planung, Personalwesen, Controll<strong>in</strong>g,<br />
Rechnungswesen und <strong>in</strong>haltlichen<br />
Schwerpunkten<br />
Während der Monate Mai, Juni und September<br />
werden von der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Atzenbrugg im „Schubert-Saal“ mehrere<br />
Schubertiaden veranstaltet.<br />
© NÖ volksarchiv<br />
Offizielle Firmenadresse aller Betriebe<br />
der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Dorothea Draxler und Edgar Niemeczek eröffnen das<br />
Volkskulturzentrum Atzenbrugg, 1997.<br />
154
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse<br />
im Bezirk Tulln:<br />
MS Klosterneuburg<br />
Babenbergerhalle Klosterneuburg, Donaubühne Tulln,<br />
Haus der Musik Grafenwörth, Jeunesse-Konzerte Tulln, Kirchenmusik<br />
Tulln St. Stephan, Kultursalon Wasserzeile<br />
Klosterneuburg, Konzertreihe Sammlung Gabriel Klosterneuburg,<br />
Kulturpavillon Sieghartskirchen, Kunstwerkstatt<br />
Tulln, Musikfabrik <strong>Niederösterreich</strong>, musik aktuell – neue<br />
musik <strong>in</strong> niederösterreich, Netzwerk Kultur <strong>in</strong> Tulln, operklosterneuburg,<br />
„Orgel trifft Volksmusik“ <strong>in</strong> der Schlosskapelle<br />
Atzenbrugg, Orgelmat<strong>in</strong>een <strong>in</strong> Tulln St. Stephan,<br />
Pleyel-Kulturzentrum Ruppersthal, Pleyel-Serenade Ruppersthal<br />
(Serenadenkonzert des Landes <strong>Niederösterreich</strong>),<br />
Schubertiaden auf Schloss Atzenbrugg, Schubert-Serenade<br />
im Schloss Atzenbrugg (Serenadenkonzert des Landes<br />
<strong>Niederösterreich</strong>), Stift Klosterneuburg | Kurse u. a. Blechwerkstatt<br />
Tulln, JazzTulln, Klangwerkstatt der BAG Tulln,<br />
Klavier-Sommerkurs Tulln<br />
© Nancy Horowitz<br />
Kathar<strong>in</strong>a Engelbrecht<br />
Geiger<strong>in</strong>; Bühnenorchester<br />
der Wiener Staatsoper, mit<br />
dem Stratos Quartett im<br />
Musikförderprogramm „The<br />
New Austrian Sound of Music“<br />
des Außenm<strong>in</strong>isteriums<br />
Besuchte die Musikschule der<br />
Stadt Tulln.<br />
„Um professionelle Musiker<strong>in</strong><br />
zu werden und der <strong>in</strong>ternationalen<br />
Konkurrenz standzuhalten,<br />
bräuchte es natürlich sehr<br />
früh bereits Möglichkeiten der<br />
Unterstützung. Für junge Menschen,<br />
die diesen Weg gehen<br />
wollen, ist dies, so macht es <strong>für</strong> mich den Ansche<strong>in</strong>, <strong>in</strong><br />
Österreich nicht immer e<strong>in</strong>fach. Als ich <strong>in</strong> den Vorbereitungslehrgang<br />
der Musikuniversität Wien aufgenommen<br />
wurde, bemerkte ich schon e<strong>in</strong>en Niveauunterschied<br />
zu Mitstudenten, die bereits seit <strong>Jahre</strong>n zweibis<br />
dreimal pro Woche Geigenunterricht hatten. Ähnlich<br />
wie beim Sport würde e<strong>in</strong>e bestens vernetzte Talenteförderung<br />
helfen, mehr Leuten den Weg an die <strong>in</strong>ternationale<br />
Spitze zu ermöglichen.“<br />
Der Blick zurück auf die Aufführungen und Konzerte<br />
<strong>in</strong> der Musikschule ist e<strong>in</strong> positiver.<br />
„ Als ich dank me<strong>in</strong>er Lehrer<strong>in</strong> Marja Meixner, aber auch<br />
dank der Empfehlung der Musikschule den Weg <strong>in</strong> den<br />
Vorbereitungslehrgang der mdw zu Mar<strong>in</strong>a Sorokowa<br />
fand, konnte ich immer noch auf die Unterstützung der<br />
Musikschule zählen, wo ich auch später noch e<strong>in</strong>ige<br />
Recitalabende spielen durfte.“<br />
Marcus Milischowsky und Maximilian Mohn<br />
© Niki Trat<br />
Musiker und Musikproduzenten,<br />
geme<strong>in</strong>sam<br />
führen sie die Musikagentur<br />
MUSKE-<br />
TIER MUSIC GESNBR,<br />
produzieren Musik <strong>für</strong><br />
Medien, Film und Werbung,<br />
u. a. <strong>für</strong> Flowrag<br />
Besuchten die J. G. Albrechtsberger<br />
Musikschule<br />
Klosterneuburg.<br />
Marcus Milischowsky<br />
„Die Musikschule gab<br />
mir die Möglichkeit, Instrumente<br />
wie Schlagwerk,<br />
Marimba und Vibraphon sowie Klavier vertieft<br />
zu studieren. Das bildet heute zu e<strong>in</strong>em großen<br />
Teil das Fundament me<strong>in</strong>er Persönlichkeit<br />
und da<strong>für</strong> b<strong>in</strong> ich ewig dankbar. Und gerade weil<br />
die Musikschule Klosterneuburg solch e<strong>in</strong>en immensen<br />
Beitrag zur persönlichen und kulturellen<br />
Entwicklung junger Menschen leistet, gehört<br />
sie weiterh<strong>in</strong> gefördert,<br />
das Gebäude ausgebaut<br />
und der Lehrkörper erweitert,<br />
sodass noch vielen<br />
Studierenden der<br />
Musik dieselben Mittel<br />
zur Verfügung stehen.“<br />
Maximilian Mohn<br />
„Die Musikschule Klosterneuburg<br />
und ich hatten<br />
e<strong>in</strong>en holprigen<br />
Start entgegen dem,<br />
was die meisten vielleicht<br />
vermuten würden.<br />
Ich probierte e<strong>in</strong>ige Instrumente<br />
aus, von denen leider ke<strong>in</strong>es me<strong>in</strong> echtes<br />
Interesse erwecken konnte. Dies änderte sich<br />
schlagartig, als ich auf das Schlagwerk und <strong>in</strong>sbesondere<br />
Gottfried Schnürl traf. Er sah damals<br />
großes Talent <strong>in</strong> mir und förderte mich jahrelang<br />
weit über das übliche Maß e<strong>in</strong>es normalen Musiklehrers<br />
h<strong>in</strong>aus.“<br />
© Kathar<strong>in</strong>a Mohn<br />
155
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Bezirk Waidhofen<br />
© Anton Hasl<strong>in</strong>ger<br />
an der Thaya:<br />
Thayaland und Thayatal<br />
15 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Waidhofen an<br />
der Thaya<br />
5 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Waidhofen<br />
an der Thaya<br />
14 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Waidhofen an der<br />
Thaya<br />
669 km 2<br />
26.370 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
1.101 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
5.184 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
885 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
17 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
5<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
Die Schul- und Kulturstadt Waidhofen/Thaya<br />
ist von alters her auch musikalisches,<br />
heute ebenso musikpädagogisches Zentrum<br />
mit zahlreichen Veranstaltungen und<br />
Institutionen.<br />
Die Burgenkette und das romantische Thayatal<br />
– beide <strong>für</strong> den (Ausflugs-)Tourismus<br />
wichtig – bestimmen das Landschaftsbild<br />
dieses Waldviertel-Bezirks. Er ist im Übrigen<br />
e<strong>in</strong>er der am dünnsten besiedelten und<br />
e<strong>in</strong>wohnerschwächsten im Land.<br />
Mit der grenzüberschreitenden Landesausstellung<br />
2011 (<strong>Niederösterreich</strong>-Teile <strong>in</strong><br />
Raabs und Horn, tschechischer Teil <strong>in</strong> Telč)<br />
wurde der kulturelle und touristische Austausch<br />
dieser Grenzregion belebt. Viele Kultur-<br />
und Musikorganisationen der Region<br />
tun e<strong>in</strong> Gleiches.<br />
1101<br />
MusikschülerInnen<br />
14<br />
Standorte<br />
156
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Orgel<br />
0<br />
Saxophon<br />
27<br />
Oboe<br />
0<br />
Tanz<br />
126<br />
Kontrabass<br />
0<br />
2<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
Viola<br />
0<br />
Gitarre<br />
136<br />
Tenorhorn<br />
13<br />
222<br />
Violoncello<br />
12<br />
E-Bass<br />
Schlagwerk<br />
91<br />
E-Gitarre<br />
12<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
158<br />
Querflöte<br />
51<br />
Harfe<br />
4<br />
Hackbrett<br />
2<br />
Gesang<br />
54<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
40<br />
Blockflöte<br />
52<br />
Zither<br />
0<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
7<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
30<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
8<br />
Flügelhorn<br />
Tuba<br />
4<br />
3<br />
Posaune<br />
13<br />
Fagott<br />
3<br />
Klavier<br />
164<br />
Trompete<br />
32<br />
Horn<br />
15<br />
Akkordeon<br />
13<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten werden große Gruppen oder<br />
ganze Klassen im „Elementaren Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
MS Thayatal<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren:<br />
291 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel:<br />
89 TeilnehmerInnen<br />
MS Thayaland: M<strong>in</strong>i-<br />
Str<strong>in</strong>gs, Big Band | MS<br />
Groß-Siegharts: Jugendblasorchester<br />
| MS Thayatal:<br />
Schülerkapelle Raabs,<br />
Schülerkapelle Langau,<br />
Schülerkapelle Zissersdorf | MS Vitis: Jugendorchester | MS Waidhofen/Thaya:<br />
Jugendorchester <strong>für</strong> Bläser<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 42 TeilnehmerInnen<br />
MS Thayaland: Jugendchor Chorissimo, Jugendchor Ohrwürmer,<br />
Vokalensemble Klasse Hilaria | MS Groß-Siegharts: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble<br />
| MS Thayatal: Chor | MS Waidhofen/Thaya: Chor<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse im<br />
Bezirk Waidhofen an der Thaya:<br />
© Andreas Biedermann<br />
Burg/Schloss Raabs, Festival Musikwelten, Haus<br />
der Musik und Kultur Vitis, Igel – Folkclub <strong>in</strong> Waidhofen<br />
an der Thaya, Kulturkeller Dobersberg, Kulturschlössl<br />
Waidhofen an der Thaya, Kunstfabrik<br />
Groß-Siegharts, Internationales Musikfest Waidhofen<br />
an der Thaya, TAM – Theater an der Mauer<br />
Waidhofen | Kurse u. a. Streichercamp piccolo <strong>in</strong><br />
Raabs, Musiksommer auf Schloss Raabs<br />
MS Waidhofen/Thaya<br />
157
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Waidhofen an der Thaya<br />
© Matthias Ledw<strong>in</strong>ka<br />
7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Thayaland:<br />
Dobersberg, Gastern, Karlste<strong>in</strong> an der Thaya, Kautzen,<br />
Thaya, Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya,<br />
Waldkirchen an der Thaya<br />
Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Musikschule mit Musikkrabbelstunde!<br />
1 Musikschule der Stadt Groß-Siegharts:<br />
Groß-Siegharts<br />
Wow! Unsere Sparkassenstiftungs-<br />
Instrumente!<br />
7 Musikschule Thayatal:<br />
Drosendorf-Zissersdorf (Bez. Horn), Geras (Bez. Horn), Japons (Bez.<br />
Horn), Langau (Bez. Horn), Ludweis-Aigen, Raabs an der Thaya<br />
Wir gratulieren dem Musikschulmanagement zum <strong>60</strong>er!<br />
Paul Dangl<br />
Freischaffender Musiker; Zusammenarbeit mit MusikerInnen aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen, Lehrender <strong>für</strong> Jazz-Viol<strong>in</strong>e und Ensemble (Jazz/<br />
Pop) am Privatkonservatorium VMI - Vienna Music Institute<br />
Besuchte die Albert Reiter-Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen an der Thaya.<br />
„Ich kann mich sehr gut an die Orchesterproben er<strong>in</strong>nern, an die unterschiedlichen Orte,<br />
wo wir das Orchesterprogramm aufgeführt haben, <strong>in</strong> den verschiedensten Schlössern<br />
und Burgen des Waldviertels, und auch an Kooperationsprojekte mit tschechischen<br />
<strong>Musikschulen</strong>. Das Zusammenspiel mit größeren und älteren Geigern und Geiger<strong>in</strong>nen<br />
war damals wichtig <strong>für</strong> mich, ich habe diese älteren SchülerInnen durchaus<br />
als Vorbilder wahrgenommen. Ich fühlte mich an der Musikschule Waidhofen an der<br />
Thaya immer sehr gut aufgehoben und gefördert.“<br />
© Vienzenz<br />
Geige oder anderes?<br />
„E<strong>in</strong>e sehr prägende Person war me<strong>in</strong>e damalige Geigenlehrer<strong>in</strong> Maria Ste<strong>in</strong>kogler,<br />
die mich mit sche<strong>in</strong>bar grenzenloser Energie immer wieder motiviert hat, weiter Geige<br />
zu spielen, auch <strong>in</strong> schwierigen Monaten und <strong>Jahre</strong>n. Trotz dieser ‚Durststrecken‘ war es <strong>für</strong> mich immer<br />
selbstverständlich, <strong>in</strong> die Musikschule zu gehen. Mit 12-13 <strong>Jahre</strong>n stand klassische Musik e<strong>in</strong>e Zeit<br />
lang nicht im Mittelpunkt me<strong>in</strong>es Interesses und ich begann mit E-Gitarre bei Wolfgang Köck. Me<strong>in</strong><br />
Vater hatte mir damals e<strong>in</strong>e Fender Strat zu Weihnachten geschenkt, ich durfte E-Gitarre lernen, aber<br />
nur unter der Voraussetzung, dass ich nicht mit den Geigenstunden aufhörte – da<strong>für</strong> b<strong>in</strong> ich ihm heute<br />
sehr dankbar.“<br />
158
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
7 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Vitis:<br />
Allentsteig (Bez. Zwettl), Echsenbach<br />
(Bez. Zwettl), Göpfritz an der Wild (Bez.<br />
Zwettl), Hirschbach (Bez. Gmünd),<br />
Schwarzenau (Bez. Zwettl), Vitis,<br />
W<strong>in</strong>digsteig, Waidhofen an der<br />
Thaya-Land<br />
Sonnige Zeiten <strong>für</strong> das Jugendorchester<br />
Smiley – Teilnahme am<br />
Bundeswettbewerb!<br />
3 Albert-Reiter-Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Waidhofen an der Thaya:<br />
Waidhofen an der Thaya<br />
Kulturschlössl – Wir haben e<strong>in</strong> top-modernes<br />
Schulhaus und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> leistungsstarkes Team.<br />
© Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen an der Thaya<br />
Kautzen<br />
Waldkirchen<br />
/<br />
Thaya<br />
Dobersberg<br />
Gastern<br />
Karlste<strong>in</strong>/Thaya<br />
Pfaffenschlag<br />
Thaya<br />
Raabs / Thaya<br />
Waidhofen<br />
/Th. Land<br />
Waidhofen/<br />
Thaya<br />
W<strong>in</strong>digsteig<br />
Groß-<br />
Siegharts<br />
Vitis<br />
Ludweis<br />
- Aigen<br />
159
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Wiener Alpen, Franz Zwickl<br />
Bezirk<br />
Wiener Neustadt:<br />
E<strong>in</strong> Schwerpunkt der Musik<br />
im Süden<br />
36 Geme<strong>in</strong>den mit der Statutar- und Bezirkshauptstadt<br />
Wiener Neustadt<br />
10 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Wiener<br />
Neustadt<br />
28 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Wiener Neustadt<br />
Die beiden isolierten Gebiete des Bezirks,<br />
e<strong>in</strong> westlicher und e<strong>in</strong> südlicher Teil, werden<br />
durch die Statutarstadt Wiener Neustadt<br />
verbunden. Sie ist Mittelpunkt des<br />
landschaftlich und kulturell überaus reichhaltigen<br />
Bezirks.<br />
1.033 km 2<br />
Die Schulstadt mit dem Stadttheater und<br />
121.715 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
der Matthias-Hauer-Musikschule ist e<strong>in</strong>es<br />
3.295 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
der wichtigsten Kulturzentren Niederöster-<br />
3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
26.031 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
2.953 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
11 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> 10<br />
reichs mit e<strong>in</strong>em dementsprechend breiten<br />
Musikleben. E<strong>in</strong> Aushängeschild Österreichs,<br />
die Klaviermanufaktur Bösendorfer,<br />
ist <strong>in</strong> Wiener Neustadt beheimatet. Die alp<strong>in</strong>en<br />
Gegenden – die Gutenste<strong>in</strong>er Alpen,<br />
die Bucklige Welt, die Ebene des Ste<strong>in</strong>felds<br />
sowie das Piest<strong>in</strong>gtal (Biedermeiertal) –<br />
kennzeichnen die Landschaft des Bezirks,<br />
der an das Burgenland und die Steiermark<br />
angrenzt.<br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
28<br />
Standorte<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
3295<br />
MusikschülerInnen<br />
1<strong>60</strong>
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Wiener Neustadt:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Hackbrett<br />
0<br />
Viola<br />
8<br />
Klavier<br />
502<br />
E-Bass<br />
15<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
57<br />
Querflöte<br />
142<br />
Gesang<br />
307<br />
Zither<br />
2<br />
Tenorhorn<br />
42<br />
Oboe<br />
10<br />
Kontrabass<br />
5<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
52<br />
Tanz Flügelhorn<br />
41<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
120<br />
Trompete<br />
118<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
179<br />
Im Bezirk Wiener Neustadt besuchen 7 SchülerInnen<br />
das Hauptfach Panflöte.<br />
7<br />
Akkordeon<br />
31<br />
Orgel<br />
6<br />
Harfe<br />
11<br />
Gitarre<br />
465<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
403<br />
Blockflöte<br />
240<br />
Posaune<br />
31<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
552<br />
E-Gitarre<br />
77<br />
Tuba<br />
16<br />
Violoncello<br />
33<br />
Fagott<br />
7<br />
Schlagwerk<br />
216<br />
Horn<br />
36<br />
Saxophon<br />
66<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
© Luis Casanova Soloria<br />
Christoph Zimper<br />
Klar<strong>in</strong>ettist; Univ-Prof. am<br />
Leonard Bernste<strong>in</strong> Institut<br />
<strong>für</strong> Konzertfach Blas- und<br />
Schlag<strong>in</strong>strumente der<br />
Universität <strong>für</strong> Musik und<br />
darstellende Kunst Wien,<br />
Soloklar<strong>in</strong>ettist im Mozarteumorchester<br />
Salzburg,<br />
Gründungsmitglied der<br />
Wiener Klangkommune<br />
Besuchte die Musikschule der<br />
Geme<strong>in</strong>de Markt Piest<strong>in</strong>g.<br />
„ Ausgangspunkt me<strong>in</strong>es musikalischen Werdegangs<br />
war die Musikschule Markt Piest<strong>in</strong>g. Mit sechs<br />
<strong>Jahre</strong>n bekam ich dort me<strong>in</strong>en ersten Klavierunterricht,<br />
mit zehn <strong>Jahre</strong>n kam die Klar<strong>in</strong>ette dazu und<br />
kurz darauf wollte ich unbed<strong>in</strong>gt Saxophon spielen<br />
lernen. Ich denke, dass ich durch das Spielen <strong>in</strong> der<br />
Big Band der Musikschule Piest<strong>in</strong>g, die es leider<br />
nicht mehr gibt, auf den Geschmack gekommen b<strong>in</strong>,<br />
Musik auch beruflich zu machen.“<br />
LehrerInnen s<strong>in</strong>d entscheidende Persönlichkeiten<br />
am Weg zur eigenen Kunst.<br />
„Me<strong>in</strong>em Klar<strong>in</strong>etten- und Saxophonlehrer Bernhard<br />
Pfaffelmaier war unser Unterricht e<strong>in</strong> persönliches<br />
Anliegen. Er hat mich gefördert und motiviert,<br />
wo es nur g<strong>in</strong>g. Schließlich gelang mir mit der Klar<strong>in</strong>ette<br />
e<strong>in</strong> erster Preis beim Bundeswettbewerb prima<br />
la musica. Dann g<strong>in</strong>g ich an die mdw. Die Begegnung<br />
mit me<strong>in</strong>em Lehrer Prof. Johann H<strong>in</strong>dler ist <strong>für</strong><br />
mich bis heute e<strong>in</strong>es der allergrößten Geschenke.“<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 994 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 323 TeilnehmerInnen<br />
MS Bad Fischau-Brunn: K<strong>in</strong>derstreichorchester,<br />
Jugendblasorchester | MS<br />
Leitha-Ste<strong>in</strong>feld-Geme<strong>in</strong>den: M<strong>in</strong>i-<br />
Str<strong>in</strong>gs, Jugendblasorchester | MS Bucklige<br />
Welt-Süd: M<strong>in</strong>i Brass Jugendorchester<br />
| MS Bucklige Welt-Mitte:<br />
Streichorchester Südstreich | MS Katzelsdorf:<br />
Jugendorchester Wild Cats,<br />
Jugendorchester, Jugendblasmusik | MS<br />
MS Wiener Neustadt<br />
Kirchschlag <strong>in</strong> der B.W.: Jugendblasorchester, Streichorchester Südstreich<br />
| MS Markt Piest<strong>in</strong>g: Jugendblasorchester | MS Ste<strong>in</strong>feldklang:<br />
Jugendorchester | MS Wiener Neustadt: Bläsernachwuchsorchester,<br />
Bläser-Jugendorchester, Nachwuchsorchester, Jugendorchester, Jugendorchester<br />
Hauer-Str<strong>in</strong>gs, Orchester<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 129 TeilnehmerInnen<br />
MS Bad Fischau-Brunn: Vokalensemble | MS Bucklige Welt-Süd:<br />
K<strong>in</strong>derchor, Gesangsensemble | MS Bucklige Welt-Mitte: K<strong>in</strong>derchor |<br />
MS Kirchschlag <strong>in</strong> der B.W.: Musikschulchor, K<strong>in</strong>derchor Kirchschlag,<br />
NMS-Chor Kirchschlag | MS Ste<strong>in</strong>feldklang: Vokalensemble Ste<strong>in</strong>feld<br />
Voices, pop.chor | MS Wiener Neustadt: Vokalensemble, K<strong>in</strong>derchor<br />
161
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Wiener Neustadt<br />
3 Musikschule Bad Fischau-Brunn:<br />
Bad Fischau-Brunn, Weikersdorf am Ste<strong>in</strong>felde<br />
Unser Anliegen ist e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>gende Volksschule. Grundlage<br />
da<strong>für</strong> ist e<strong>in</strong>e gute Kooperation auf Augenhöhe.<br />
7 Geme<strong>in</strong>demusikschulverband der<br />
Leitha-Ste<strong>in</strong>feld-Geme<strong>in</strong>den:<br />
Ebenfurth, Eggendorf<br />
Die Gitarre <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Sandbildes<br />
ziert seit 1905 unseren Schule<strong>in</strong>gang ...<br />
wie passend <strong>für</strong> uns!<br />
3 Musikschulverband Bucklige Welt Süd:<br />
Hochneukirchen-Gschaidt, Krumbach<br />
In Kooperation – e<strong>in</strong> Musical mit vollem Ton.<br />
Karl-He<strong>in</strong>z und Harald Krumpöck<br />
© privat<br />
Karl-He<strong>in</strong>z Krumpöck,<br />
Viola; Mitglied<br />
der Wiener Symphoniker<br />
Harald Krumpöck,<br />
Viol<strong>in</strong>e; Mitglied der<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Besuchten die Musikschule<br />
der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Kirchschlag i.<br />
d. Buckligen Welt.<br />
Karl-He<strong>in</strong>z Krumpöck<br />
am Klavier und Harald Krumpöck an der Viol<strong>in</strong>e <strong>in</strong> den<br />
70er-<strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong> der Musikschule Kirchschlag. Die Brüder<br />
lernten an der Musikschule Klavier, besuchten parallel<br />
die Expositur der Kunstuniversität Graz <strong>in</strong> Oberschützen<br />
und später die Musikhochschule <strong>in</strong> Wien.<br />
Zum ersten Mal Applaus bekommen<br />
„Lernen können, was man möchte, regelmäßig Unterricht<br />
bekommen, kompetent und liebevoll, mit anderen K<strong>in</strong>dern<br />
geme<strong>in</strong>sam musizieren, die Möglichkeit vorzuspielen, mit<br />
dem, was man mit viel Mühe erlernt hat, anderen e<strong>in</strong>e<br />
Freude machen, zum ersten Mal Applaus bekommen: Das<br />
alles erschien uns als K<strong>in</strong>der selbstverständlich. Heute wissen<br />
wir, was <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en enormen Wert dies hat. Nicht nur <strong>für</strong><br />
uns als Musiker, sondern <strong>für</strong> alle Menschen.“<br />
1 Musikschulverband Bucklige Welt-Mitte:<br />
Hollenthon, Lichtenegg, Wiesmath<br />
Auf die tatkräftige Unterstützung unseres<br />
Verbandsvorstands können wir uns verlassen!<br />
162
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
7 Musikschule Katzelsdorf:<br />
Katzelsdorf, Lanzenkirchen<br />
Unser Lehrerteam.<br />
5 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Kirchschlag<br />
<strong>in</strong> der Buckligen Welt mit Filiale Bad Schönau:<br />
Bad Schönau, Kirchschlag <strong>in</strong> der Buckligen Welt<br />
E<strong>in</strong> Tag der Freude – die E<strong>in</strong>weihung unseres<br />
neuen Konzertflügels anlässlich unseres<br />
50-jährigen Jubiläums.<br />
5 Musikschulverband Oberes Piest<strong>in</strong>gtal:<br />
Gutenste<strong>in</strong>, Miesenbach, Muggendorf, Pernitz, Rohr<br />
im Gebirge, Waidmannsfeld<br />
Der geme<strong>in</strong>same Team-Wandertag <strong>in</strong> unserer<br />
schönen Region motiviert uns.<br />
1 Musikschule der Geme<strong>in</strong>de Markt Piest<strong>in</strong>g:<br />
Markt Piest<strong>in</strong>g<br />
Unser Konzertnachmittag am Tag der<br />
<strong>Musikschulen</strong> ist beliebt bei Jung und Alt.<br />
Festivals, Kulturorte und Kurse im Bezirk Wiener Neustadt:<br />
Bösendorfer-Konzertsaal, Café Bernhart Wiener Neustadt, Kellerhaus<br />
Katzelsdorf, Kulturhaus Felixdorf, Kulturwerkstatt und Klangbogen Bad<br />
Fischau-Brunn, Mariens<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Kaltenberg Geme<strong>in</strong>de Lichtenegg, Musikantenstammtisch<br />
im Café-Restaurant Sab<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Bad Erlach, Musikantenstammtisch<br />
im Gasthaus „Zur Schmiede“ <strong>in</strong> Katzelsdorf, Musikantenstammtisch<br />
im Piest<strong>in</strong>gerhof <strong>in</strong> Markt Piest<strong>in</strong>g, Musikantenstammtisch<br />
Miesenbach – S<strong>in</strong>gen, Tanzen, Musizieren im Gasthof zur schönen Aussicht<br />
Michlwirt, Passionsspielhaus Kirchschlag, s’Wohnzimmer Wiener<br />
Neustadt, Schloss Fischau, Stadttheater Wiener Neustadt, SUB – Kulturund<br />
Veranstaltungszentrum Wiener Neustadt, Triebwerk Wiener Neustadt,<br />
Wiener Neustadt Kultur, Wiener Neustädter Dom | Kurse u. a.<br />
Meisterklassen Gutenste<strong>in</strong>, Musicalworkshop Wiener Neustadt<br />
© Jochen Jedlicka<br />
MS Ebenfurth und MS Ste<strong>in</strong>feldklang<br />
163
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Wiener Neustadt<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Ste<strong>in</strong>feldklang:<br />
Felixdorf, Lichtenwörth, Sollenau<br />
Bühne frei – die DarstellerInnen unseres<br />
erfolgreichen Musiktheaterprojekts „Bauer<br />
Beck“ warten gespannt auf ihren E<strong>in</strong>satz.<br />
7 Josef Matthias Hauer Musikschule<br />
der Stadt Wiener Neustadt:<br />
Wiener Neustadt<br />
Mit Stolz präsentiert sich unsere neu<br />
gegründete Stadtmusikkapelle – Kreation<br />
der Uniformen durch die Modefachschule.<br />
Muggendorf<br />
Rohr im<br />
Gebirge<br />
Gutenste<strong>in</strong><br />
Pernitz<br />
Waidmannsfeld<br />
Miesenbach<br />
Hohe<br />
Wand<br />
Markt<br />
Piest<strong>in</strong>g<br />
Bad<br />
Fischau<br />
Felixdorf<br />
Weikersdf./Stf.<br />
Sollenau<br />
Eggendorf<br />
Wiener<br />
Neustadt<br />
Ebenfurth<br />
Lichtenwörth<br />
Katzelsdorf<br />
Bad Erlach, Walpersbach → s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den der<br />
Franz Schubert – Regionalmusik schule im Bezirk Neunkirchen<br />
Lanzenkirchen<br />
Bad Erlach<br />
Walpersbach<br />
Bromberg → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de der von Paradis<br />
Musikschule im Bezirk Neunkirchen<br />
Bromberg<br />
Hohe Wand → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de des Musikschulverbands<br />
Schneebergklang im Bezirk Neunkirchen<br />
Wiesmath<br />
Hollenthon<br />
Lichtenegg<br />
Krumbach<br />
Kirchschlag /<br />
Buckl. Welt<br />
Bad<br />
Schönau<br />
Hochneukirchen-<br />
Gschaidt<br />
164
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Es war e<strong>in</strong>mal: e<strong>in</strong> Konservatorium <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
2016 feierte die Josef Matthias Hauer Musikschule<br />
ihr 145-jähriges Jubiläum. Als<br />
wohl zweitälteste Musikschule des Landes<br />
hat sie e<strong>in</strong>e weitere historische Besonderheit<br />
aufzuweisen. Zwischen 1988<br />
und 2010 wurde die Schule auch als Konservatorium<br />
geführt. Diesen Status verlor<br />
sie als Folge des sogenannten Bologna-<br />
Prozesses. Mit e<strong>in</strong>er Reihe hochqualifizierter<br />
LehrerInnen, die zu e<strong>in</strong>em Gutteil<br />
heute noch an der Musikschule tätig s<strong>in</strong>d,<br />
brachte das Konservatorium und br<strong>in</strong>gt<br />
heute die Musikschule e<strong>in</strong>e besondere<br />
künstlerische Note e<strong>in</strong>. Zahlreiche Lehrende<br />
an <strong>Niederösterreich</strong>s <strong>Musikschulen</strong><br />
haben ihr Studium am Konservatorium<br />
absolviert. Das Konservatorium führte<br />
neben sämtlichen Instrumentalstudien<br />
e<strong>in</strong>e Abteilung Musikpädagogik, e<strong>in</strong>e Abteilung<br />
<strong>für</strong> das Zwölftonspiel und e<strong>in</strong>e Abteilung<br />
<strong>für</strong> Jazz. Der Namensgeber Josef<br />
Matthias Hauer (1883-1959) ist wohl auch<br />
der prom<strong>in</strong>enteste Komponist der Stadt,<br />
er entwickelte bereits vor Arnold Schönberg<br />
e<strong>in</strong> eigenes System der Zwölftonmusik.<br />
Die J. M. Hauer Musikschule Wiener<br />
Neustadt ist heute Standort des Pilotprojekts<br />
Musik- und Kunstschule.<br />
1955: Blick auf das Konservatorium,<br />
heute Musikschule, von der<br />
Haggenmüllergasse aus.<br />
Die Pianist<strong>in</strong> Margarethe<br />
Moschner (2010<br />
verstorben) war seit<br />
dem Jahr 1966 an der<br />
J.M. Hauer Musikschule<br />
tätig und wurde 1982 Leiter<strong>in</strong> derselben.<br />
Während ihrer Amtszeit erfolgte die Umgestaltung<br />
der Musikschule <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Konservatorium<br />
und es war Margarethe Moschner<br />
stets e<strong>in</strong> Anliegen, diese Institution über<br />
die Grenzen der Stadt und des Landes h<strong>in</strong>aus<br />
bekannt zu machen. Auch <strong>für</strong> das NÖ<br />
Musikschulwesen war Margarethe Moschner<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>flussreiche und wichtige Persönlichkeit.<br />
Als Mitglied der Kommission<br />
<strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen wirkte sie von<br />
1983 bis 1995 bei den Aufgaben des NÖ<br />
Musikschulwerks maßgeblich mit.<br />
Mit Unterstützung der Stadt konnte das<br />
NÖ Musikschulwerk 1978 se<strong>in</strong> Büro unter<br />
der Leitung von Dorit Soltiz <strong>in</strong> Wiener<br />
Neustadt eröffnen. Es bestand bis zum<br />
Jahr 2002.<br />
1992 wurde der Tubist und langjährige Lehrer<br />
Raoul Herget mit der Leitung der Musikschule<br />
bzw. des Konservatoriums betraut.<br />
165
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
© Region Kampseen, Stausee Ottenste<strong>in</strong><br />
Bezirk Zwettl:<br />
Beliebter Ort <strong>für</strong> Sommerkurse<br />
24 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt<br />
Zwettl-<strong>Niederösterreich</strong><br />
4 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Zwettl<br />
24 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Zwettl<br />
Er ist der flächenmäßig größte Bezirk <strong>Niederösterreich</strong>s<br />
und hat noch e<strong>in</strong>en – fast<br />
könnte man sagen kuriosen – Superlativ zu<br />
verzeichnen: Die Bezirksstadt Zwettl ist<br />
nämlich nach der Fläche die drittgrößte<br />
Stadt Österreichs, hat 45 Katastralgeme<strong>in</strong>den<br />
sowie 65 Ortschaften und Rotten.<br />
Sommer- und W<strong>in</strong>tertourismus ist möglich<br />
– von den Ottenste<strong>in</strong>er Stauseen bis zum<br />
Langlaufen <strong>in</strong> Gutenbrunn.<br />
1.399 km 2<br />
42.7<strong>60</strong> E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
1.520 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />
4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
8.901 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
1.379 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />
15 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />
4<br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />
ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />
sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />
24<br />
Standorte<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
Neben der traditionellen Landwirtschaft<br />
wird hier Kräuteranbau großgeschrieben.<br />
Besonders berühmt ist der Waldviertler<br />
Mohn. Was den Bezirk noch bekannt machte:<br />
Bei Allentsteig bef<strong>in</strong>det sich Österreichs<br />
größter Truppenübungsplatz.<br />
Und <strong>in</strong> langer Tradition suchen zahlreiche<br />
Musikorganisationen den Bezirk Zwettl auf,<br />
um hier ihre Sommerkurse durchzuführen.<br />
1520<br />
MusikschülerInnen<br />
166
Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />
aus dem Bezirk Zwettl:<br />
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />
enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />
Saxophon<br />
24<br />
Kooperationen* mit<br />
Schule oder KG<br />
214<br />
Akkordeon<br />
8<br />
Blockflöte Orgel<br />
56<br />
117<br />
2 Tanz<br />
Klavier<br />
Oboe<br />
29<br />
213<br />
5<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
Flügelhorn<br />
16<br />
Trompete<br />
66<br />
Fagott<br />
1<br />
Kontrabass<br />
1<br />
E-Gitarre<br />
22<br />
Gitarre<br />
211<br />
Im Bezirk Zwettl besucht 1 SchülerIn<br />
das Hauptfach Cembalo.<br />
Zither<br />
0<br />
E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />
14<br />
Harfe<br />
1<br />
Tuba<br />
15<br />
Gesang<br />
44<br />
Horn<br />
21<br />
E-Bass<br />
3<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
91<br />
Steir.<br />
Harmonika<br />
61<br />
Schlagwerk<br />
112<br />
Violoncello<br />
3<br />
Elementare<br />
Musikpädagogik<br />
165<br />
Querflöte<br />
125<br />
Viola<br />
1<br />
Tenorhorn<br />
41<br />
Posaune<br />
21<br />
Hackbrett<br />
3<br />
* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />
werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />
Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />
Diese musikpraktischen Fächer<br />
besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />
Ensemblemusizieren: 363 TeilnehmerInnen<br />
Orchesterspiel: 177 TeilnehmerInnen<br />
MS Groß-Gerungs: Juniorblasorchester | MS<br />
Mart<strong>in</strong>sberg: Jugendblasorchester Bad Traunste<strong>in</strong><br />
| MS Ottenschlag: Blasorchester | MS<br />
Waldviertel Mitte: Jugendblasorchester, S<strong>in</strong>fonisches<br />
Blasorchester, Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
Chors<strong>in</strong>gen: 43 TeilnehmerInnen<br />
MS Groß-Gerungs: K<strong>in</strong>derchor | MS Ottenschlag:<br />
Vokalensemble | MS Waldviertel Mitte:<br />
Musical-K<strong>in</strong>derchor, Chor<br />
MS Waldviertel Mitte<br />
167
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
im Bezirk Zwettl<br />
3 Musikschule Groß Gerungs:<br />
Altmelon, Arbesbach, Groß Gerungs,<br />
Langschlag, Rappottenste<strong>in</strong><br />
“addicted to music”<br />
7 Musikschulverband Mart<strong>in</strong>sberg:<br />
Grafenschlag, Gutenbrunn, Mart<strong>in</strong>sberg,<br />
Schönbach, Bad Traunste<strong>in</strong><br />
„Mozart fällt aus dem Rahmen“, aber<br />
nur <strong>in</strong> unserem Musiktheater.<br />
3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Ottenschlag:<br />
Albrechtsberg a. d. Gr. Krems (Bez. Krems), Kirchschlag, Kottes-Purk,<br />
Ottenschlag, Sall<strong>in</strong>gberg, We<strong>in</strong>zierl am Walde (Bez. Krems)<br />
Unsere Ensembles als Botschafter der Musik.<br />
Gutenbrunn<br />
Echsenbach<br />
Schwarzenau<br />
Göpfritz / Wild<br />
Schweiggers<br />
Allentsteig<br />
1 Regionalmusikschule<br />
Waldviertel Mitte:<br />
Großgöttfritz, Schweiggers,<br />
Waldhausen, Rastenfeld (Bez.<br />
Krems), Zwettl/<strong>Niederösterreich</strong><br />
E<strong>in</strong>blicke und Highlights aus<br />
unserem fröhlichen<br />
Musikschulleben.<br />
Allentsteig, Echsenbach, Göpfritz an der Wild,<br />
Schwarzenau → s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den des<br />
Geme<strong>in</strong>deverbands der Musikschule Vitis im Bezirk<br />
Waidhofen an der Thaya<br />
Bärnkopf → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de des<br />
Geme<strong>in</strong>deverbands der Musikschule Yspertal-<br />
Südliches Waldviertel im Bezirk Melk<br />
Pölla → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de der<br />
W.A. Mozart Musikschule Horn im Bezirk Horn<br />
Langschlag<br />
Arbesbach<br />
Altmelon<br />
Bärnkopf<br />
Schönbach<br />
Traunste<strong>in</strong><br />
Kirchschlag<br />
Zwettl<br />
Sall<strong>in</strong>gberg<br />
Großgöttfritz<br />
Großgerungs<br />
Rappottenste<strong>in</strong><br />
Waldhausen<br />
Mart<strong>in</strong>sberg<br />
Grafenschlag<br />
Ottenschlag<br />
Kottes -<br />
Purk<br />
Pölla<br />
168
Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />
MS Mart<strong>in</strong>sberg<br />
Festivals,<br />
Kulturorte<br />
und Kurse<br />
im Bezirk<br />
Zwettl:<br />
Festival Musikwelten, Internationale Konzerttage Stift Zwettl,<br />
Klangburg Rapottenste<strong>in</strong>, Klangraum Dobra, Veranstaltungsreihe<br />
recreate | Kurse u. a. BhW Bildungswochen (vorm. Familiens<strong>in</strong>gwochen)<br />
<strong>in</strong> Bad Traunste<strong>in</strong>, „Groove im Chor“ <strong>in</strong> Schönbach, Jazzsem<strong>in</strong>ar<br />
Schönbach, Musikfabrik Edelhof bei Zwettl, Musikwoche<br />
Traunste<strong>in</strong>, Sommerkurs der BAG Zwettl, Streichercamp piccol<strong>in</strong>o<br />
im Edelhof bei Zwettl, TANZerLEBnis Bad Traunste<strong>in</strong><br />
Mart<strong>in</strong> Schebesta<br />
Chordirektor der Wiener Staatsoper, Dirigent<br />
der Wiener Hofmusikkapelle und erster Gastdirigent<br />
des Taiwan National Choir<br />
Besuchte die Musikschule Ottenschlag und die<br />
Musikschule Horn.<br />
„Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> Ottenschlag aufgewachsen. Das Waldviertel<br />
war damals – <strong>in</strong> den späten <strong>60</strong>er- und 70er-<br />
<strong>Jahre</strong>n des vorigen Jahrhunderts – noch viel weiter<br />
vom Treiben der großen Städte abgelegen, als das<br />
heute der Fall ist. Wie me<strong>in</strong>e beiden älteren Geschwister<br />
sollte auch ich e<strong>in</strong> Instrument erlernen:<br />
Zunächst Klavier, später auch Orgel. Me<strong>in</strong> Lehrer<br />
war Re<strong>in</strong>hard Hörth, bei dem damals alle musikalischen<br />
Fäden Ottenschlags zusammenliefen. Besonders<br />
die Orgel hatte es mir angetan und so durfte<br />
ich bereits ab dem Alter von dreizehn Orgeldienste<br />
<strong>in</strong> der Ottenschlager Pfarrkirche versehen.“<br />
Der Weg zum Musikstudium.<br />
„Die letzten drei Gymnasialjahre verbrachte ich <strong>in</strong><br />
Horn und war dort Klavierschüler der mittlerweile<br />
längst verstorbenen Prof. Grete Pikal. Wegen me<strong>in</strong>es<br />
nicht so ausgeprägten Eifers beim Üben, aber<br />
doch vorhandenen musikalischen Gestaltungswillens,<br />
riet sie mir, Dirigent zu werden. Der E<strong>in</strong>stieg<br />
<strong>in</strong>s Studium war dann aber<br />
schwieriger als gedacht: Als<br />
zwar talentierter, aber doch<br />
e<strong>in</strong>facher Musikschüler vom<br />
Land musste ich mich plötzlich<br />
an erfahreneren und<br />
zum Teil besser vorgebildeten<br />
Studenten messen. Nun,<br />
letztendlich hat es doch zum<br />
Erfolg geführt…“<br />
Die Entscheidung <strong>für</strong> das<br />
Chordirigieren.<br />
„ Auf verschiedenen Sommerkursen,<br />
die ich als Teenager<br />
besuchte, hatte ich<br />
erstmals mit Chören zu tun.<br />
Wichtig wurde auch e<strong>in</strong>e längerfristige Zusammenarbeit<br />
mit den Sängerknaben des Stiftes<br />
Zwettl, noch während me<strong>in</strong>es Studiums war ich <strong>für</strong><br />
e<strong>in</strong>ige <strong>Jahre</strong> Stiftskapellmeister und leitete verschiedene<br />
Laienchöre. Danach folgten viele <strong>Jahre</strong><br />
als Kapellmeister der Wiener Sängerknaben und<br />
schließlich die Staatsoper Wien.“<br />
© Michael Poehn<br />
169
© Daniela Matejschek<br />
170
Musikschule<br />
kl<strong>in</strong>gt gut<br />
„Ke<strong>in</strong>e Kraft geht <strong>in</strong> der Welt<br />
verloren, und nicht bloß die Seelen<br />
der Menschen s<strong>in</strong>d unsterblich,<br />
sondern auch alle ihre Handlungen.<br />
Sie leben fort <strong>in</strong> der Wirkung.“ Mit<br />
diesem Spruch von Johann Gottlieb<br />
Fichte lässt sich die Vielzahl an<br />
Wirkungen, die e<strong>in</strong>e Musikschule<br />
<strong>in</strong>itiiert und erzeugt, illustrieren.<br />
Musikschularbeit ist nicht immer<br />
sichtbar – aber ihre Ergebnisse<br />
begegnen uns tagtäglich im ganzen<br />
Bundesland. Das reichhaltige<br />
musikalische Leben <strong>in</strong> den Regionen<br />
wäre nicht möglich, wenn die<br />
<strong>Musikschulen</strong> nicht den Grund<br />
aufbereiten würden, auf dem sich die<br />
unterschiedlichsten Begabungen<br />
entwickeln können.<br />
171
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
© MS der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen/Thaya<br />
Praxis Musikschule<br />
Rund <strong>60</strong>.000 MusikschülerInnen besuchen<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> die Musikschule.<br />
E<strong>in</strong>- oder mehrmals pro Woche erhalten<br />
sie Instrumental-, Gesangs- und/oder<br />
Tanzunterricht und besuchen meist auch<br />
weitere Fächer wie Ensembles oder Orchester.<br />
Die Musikschule nimmt damit,<br />
auch wenn sie freiwillig besucht wird, e<strong>in</strong>en<br />
fixen, bei vielen auch großen Teil<br />
der schulfreien Zeit <strong>in</strong> Anspruch.<br />
Was ist das Erfolgsgeheimnis der<br />
Musikschulausbildung? Musikschule<br />
bedeutet nicht nur Unterricht mit<br />
der oder dem Lehrenden – sie bietet<br />
auch viele Möglichkeiten das Erlernte<br />
auszuprobieren und vorzuführen.<br />
© MS Wieselburg<br />
Der musikalische Auftritt gehört zum<br />
Musikschulunterricht dazu, ist <strong>in</strong>tegrierender<br />
Teil der Ausbildung. Musizieren<br />
ist nicht nur Selbstzweck, es richtet sich<br />
auch nach außen und ist immer auch<br />
Kommunikation mit e<strong>in</strong>em Publikum. <strong>Musikschulen</strong><br />
bieten diese Podien <strong>in</strong> unterschiedlichster<br />
Weise – vom geschützten<br />
Rahmen des Klassenabends bis zum großen<br />
Konzert im Geme<strong>in</strong>desaal oder <strong>in</strong> der<br />
Veranstaltungshalle. Bei den Auftritten<br />
geht es dabei immer auch um e<strong>in</strong> Austesten<br />
der persönlichen Grenzen und anschließende<br />
Reflexion, <strong>in</strong>wieweit die geprobte<br />
und <strong>in</strong>tendierte Kommunikation<br />
mit dem Publikum stattgefunden hat.<br />
Musikschulprojekte bieten aber noch<br />
weitere Möglichkeiten der Erfahrung.<br />
Als Team geme<strong>in</strong>sam an e<strong>in</strong>em großen<br />
Ganzen zu arbeiten, bei dem jeder<br />
Anteil wichtig ist und alle dazu<br />
beitragen müssen, zeigt <strong>in</strong> der Praxis,<br />
dass Zusammenarbeit wichtig ist.<br />
Wenn das Projekt dann umgesetzt<br />
ist, s<strong>in</strong>d soziale Netzwerke entstanden<br />
und oft wird die Erfahrung gemacht,<br />
dass man mit vielen unterschiedlichen<br />
Menschen zusammenarbeiten<br />
kann.<br />
Wieselburger Klavierklänge.<br />
172
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
© MS Waidhofen/Ybbstal<br />
Walter Hofmann 1958: „Wenn Schülerkonzerte,<br />
dann bitte ke<strong>in</strong>e öde Ane<strong>in</strong>anderreihung von unzähligen<br />
Klavier- oder Viol<strong>in</strong>nummern, also e<strong>in</strong>e<br />
Schülerschau.“<br />
(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/50)<br />
Was berichtet die Forschung zur Musikschule?<br />
UNESCO Studie<br />
Außerschulische musikalische Bildung<br />
wird <strong>in</strong> der Forschung kaum berücksichtigt,<br />
daher gehen <strong>in</strong>ternationale Forschungsergebnisse<br />
immer von musikalischer<br />
Bildung im Gesamten aus. Was<br />
Musik(schul)unterricht schon bei kle<strong>in</strong>en<br />
K<strong>in</strong>dern bewirken kann, zeigt e<strong>in</strong>e OECD-<br />
Metastudie aus dem Jahr 2013: Musikalische<br />
Bildung fördert das Hören und die<br />
Sprachwahrnehmung, das Erlernen e<strong>in</strong>er<br />
Fremdsprache und das Erkennen von Emotionen<br />
<strong>in</strong> der Sprache, wodurch K<strong>in</strong>der entsprechend<br />
empathisch reagieren und ihre<br />
soziale Kompetenz erhöhen können.<br />
(W<strong>in</strong>ner, Goldste<strong>in</strong>, V<strong>in</strong>cent-Lancr<strong>in</strong>: Art for Art‘s<br />
Sake, 2013)<br />
© MS Ybbsfeld<br />
Musikschule gibt es nur im Plural<br />
Musikschule Neulengbach live am Schieleplatz.<br />
© MS Neulengbach<br />
© Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen an der Thaya © Franz Schmidt-MS Perchtoldsdorf<br />
Peter Röbke, der als zentrale Aufgabe von<br />
Musikschule das Erkennen und Gestalten<br />
von Musiklernwelten def<strong>in</strong>iert, hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Buch geme<strong>in</strong>sam mit Natalia Ardila-<br />
Mantilla und Hanns Stekel e<strong>in</strong> vielschichtiges<br />
Bild von Musikschularbeit gezeichnet.<br />
Dass dies hohe Anforderungen an Musikschullehrende<br />
stellt, ist offensichtlich – sie<br />
Warum ist es österreichischen Eltern wichtig,<br />
dass ihre K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e Musikschule besuchen?<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale UNESCO Studie<br />
von Anne Bamford hat aufgezeigt, dass jede<br />
künstlerische Bildung die Anb<strong>in</strong>dung an<br />
die Gesellschaft benötigt, um nachhaltig<br />
wirken zu können. Für die musikalische Bildung<br />
<strong>in</strong> Österreich bedeutet das, dass Musik<br />
nur dann e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag<br />
zur Bildung und Entwicklung junger Menschen<br />
leisten kann, wenn Schulen, <strong>Musikschulen</strong><br />
und Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> diesem Thema zusammenarbeiten.<br />
fördern das musikalische Lernen ihrer<br />
SchülerInnen nicht nur im Unterricht, sondern<br />
ihre Arbeit geht darüber h<strong>in</strong>aus und<br />
entfaltet sich <strong>in</strong> verschiedenen musikalischen<br />
Lernwelten.<br />
(Röbke, Ardila-Mantilla, Stekel:<br />
Musikschule gibt es nur im Plural, 2015)<br />
An <strong>Musikschulen</strong> werden K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />
befähigt, ihre persönliche<br />
künstlerische Ausdrucksform zu entwickeln<br />
und diese geme<strong>in</strong>sam mit anderen<br />
zur Aufführung zu br<strong>in</strong>gen.<br />
173
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
© Franz Gleiß<br />
Das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester beim Neujahrsempfang des <strong>Niederösterreich</strong>ischen Geme<strong>in</strong>debunds im Januar 2017 im Auditorium <strong>in</strong> Grafenegg.<br />
Das geme<strong>in</strong>same Musizieren<br />
als Herz der Musikschule<br />
„Das Wichtigste ist: zusammen anfangen<br />
und zusammen aufhören“, nannte e<strong>in</strong>st<br />
der britische Dirigent Sir Thomas<br />
Beecham die zwei „goldenen Regeln“ des<br />
Orchesterspiels. Schon die jüngsten MusikerInnen<br />
lernen derlei Grundlagen des<br />
Ensemblespiels <strong>in</strong> der Musikschule – ob<br />
Duett, Quartett, Kammermusik, Band<br />
oder Orchester. Das geme<strong>in</strong>same Musizieren<br />
von Anfang an – begleitend zum<br />
E<strong>in</strong>zelunterricht oder auch als ausschließlicher<br />
Unterricht – ist Usus geworden.<br />
Die zahlreichen Ensembles, <strong>in</strong>strumentenspezifisch<br />
und fächerübergreifend,<br />
bieten dabei vielfältige Möglichkeiten <strong>für</strong><br />
das geme<strong>in</strong>same Musizieren. Klassische<br />
Musizierformen wie Streichquartett oder<br />
Klaviertrio werden dabei ebenso gerne<br />
angenommen wie neue Formen, etwa<br />
das Klassenmusizieren oder die offene<br />
Kammermusik, die Lust am Arrangieren<br />
und Experimentieren <strong>in</strong> ungewöhnlichen<br />
Besetzungen fördert.<br />
In <strong>Musikschulen</strong> wird meist auch die<br />
erste Orchestererfahrung gemacht:<br />
vom Bläserensemble bis zum<br />
Streichquartett, von der Jazzband<br />
bis zum S<strong>in</strong>fonieorchester. Nicht nur<br />
musikalische, auch persönliche und<br />
soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme,<br />
Teamgeist oder Geme<strong>in</strong>schaftsgefühl<br />
werden beim geme<strong>in</strong>samen<br />
Spiel <strong>in</strong> Orchestern erlebt<br />
und erlernt.<br />
In großen Klangkörpern mitzuwirken motiviert<br />
und kann auch prägend <strong>für</strong> die weitere<br />
Entwicklung der jungen MusikerInnen<br />
se<strong>in</strong>, wie viele Berichte von ehemaligen<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern aufzeigen.<br />
174<br />
Die Big Boys, e<strong>in</strong>e Band der Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Traismauer, haben ganz kle<strong>in</strong> begonnen und musizieren<br />
schon seit 2010 mite<strong>in</strong>ander (begonnen haben sie mit<br />
Eigenkompositionen wie dem Sieben Zwerge Song) – hier<br />
beim NÖ Landeswettbewerb podium.jazz.pop.rock… 2016.
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Ensembles<br />
Zusammenwirken und das „Mite<strong>in</strong>ander“<br />
s<strong>in</strong>d grundlegende Elemente, schon seit<br />
der Zeit als Franz Pandion, Karl Hofer und<br />
Walter Hofmann das niederösterreichische<br />
Musikschulwesen organisierten.<br />
Das Ensemblemusizieren umfasst an<br />
<strong>Musikschulen</strong> mittlerweile e<strong>in</strong>e vielfältige<br />
Mischung an fächerspezifischen Ensembles<br />
und bunt zusammengesetzten Ensembles,<br />
die bei prima la musica unter<br />
der Bezeichnung offene Kammermusik<br />
antreten. Und natürlich wird auch die Tradition<br />
der klassischen Kammermusikbesetzungen<br />
weiterentwickelt.<br />
© NOEN Sab<strong>in</strong>e Hummer<br />
Der Auftritt beim Mostviertelfestival 2017 erfordert höchste Aufmerksamkeit und Konzentration im Hackbrettorchester<br />
der <strong>Musikschulen</strong> Carl Zeller, Behamberg-Ernsthofen-Haidershofen und Oberes Mostviertel.<br />
Auch aus e<strong>in</strong>em Orchester bilden sich Ensembles heraus. So ist das Blechbläserensemble des Jugends<strong>in</strong>fonieorchester <strong>Niederösterreich</strong> ständig unterwegs,<br />
hier 2009 während e<strong>in</strong>er Elsass-Reise.<br />
Für e<strong>in</strong> klassisches Streichquartett braucht die Musikschule zwei<br />
Geigen, e<strong>in</strong>e Bratsche und e<strong>in</strong> Violoncello – und die dazugehörigen<br />
jungen Talente, wie hier <strong>in</strong> der Klasse von Alexandra Rappitsch<br />
das Alver<strong>in</strong>a Quartett bei prima la musica 2015. Es hilft,<br />
wenn sich die vier auch außerhalb der Musikschule gut verstehen.<br />
Denn e<strong>in</strong> Streichquartett muss viele <strong>Jahre</strong> zusammenarbeiten,<br />
um e<strong>in</strong> hohes Niveau zu erreichen.<br />
Das Ensemble Klangwerk Wienerwald hat sich aus mehreren <strong>Musikschulen</strong> entwickelt. Gefunden haben sich die<br />
MusikerInnen bei der Tanz&MusikWoche 2011 <strong>in</strong> Yspertal und neben niederösterreichischer Volksmusik<br />
experimentieren sie gerne mit Musik aus verschiedenen europäischen Regionen.<br />
175
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Orchester<br />
In <strong>Niederösterreich</strong>s gehört das Orchesterspielen<br />
mittlerweile zum guten Ton.<br />
Rund 6.000 MusikschülerInnen musizieren<br />
<strong>in</strong> den unterschiedlichsten Orchestern.<br />
Neben Streich- und Blasorchestern<br />
gibt es mittlerweile bereits an vielen <strong>Musikschulen</strong><br />
die Möglichkeit auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
S<strong>in</strong>fonieorchester mitzuwirken.<br />
In vielen Geme<strong>in</strong>den werden große Orchester<br />
durch Lehrende, LaienmusikerInnen<br />
und manchmal auch professionelle<br />
KünstlerInnen ergänzt. Das geme<strong>in</strong>same<br />
Ziel, Orchestermusik zu erleben und vermitteln,<br />
schafft dabei sozialen Zusammenhalt<br />
über verschiedene Generationen<br />
und Leistungsniveaus h<strong>in</strong>aus.<br />
© Schmelzer Musikschule Re<strong>in</strong>sberg<br />
Das Jugendorchester der Johann He<strong>in</strong>rich Schmelzer Musikschule Scheibbs spielte 2014<br />
auf der Burgru<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>sberg.<br />
© Musica Spontana<br />
Musica Spontana ist e<strong>in</strong> Orchester, das Lehrende aus <strong>Musikschulen</strong> genauso wie deren SchülerInnen und hervorragende<br />
LaienmusikerInnen aus den Bezirken Melk und Scheibbs vere<strong>in</strong>t. Vorläufer war das Bezirkslehrerorchester, das Gerhart Banco<br />
<strong>in</strong> den 1980-er <strong>Jahre</strong>n gegründet hatte.<br />
Wesentliche Partner s<strong>in</strong>d neben den Schulen und Chören auch die niederösterreichischen Blasmusikkapellen, die aus den<br />
<strong>Musikschulen</strong> ihren künstlerischen Nachwuchs schöpfen und bedeutende Orchesterformationen <strong>in</strong>s Leben rufen. Im Bild das<br />
S<strong>in</strong>fonische Blasorchester (SBO) der Musikschule Retzer Land, das aktuelle und ehemalige SchülerInnen zusammenführt,<br />
beim Österreichischen Jugendblasorchesterwettbewerb <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z 2017.<br />
176
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Orchesterlandschaft<br />
Im Schuljahr 2015/16 wurde geme<strong>in</strong>sam<br />
mit allen 127 <strong>Musikschulen</strong> die Initiative<br />
Orchesterlandschaft gestartet.<br />
Als Ziel soll jedem Musikschulk<strong>in</strong>d die<br />
Möglichkeit geboten werden, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Orchester<br />
oder Ensemble zu spielen. Besonders<br />
der Zugang zu klassischen Orchestern<br />
(Streichorchester, S<strong>in</strong>fonieorchester<br />
und Blasorchester) soll möglichst vielen<br />
MusikerInnen aller Altersstufen offenstehen.<br />
Musikschulorchester können damit<br />
auch Sprungbrett, Motivation und Vorstufe<br />
<strong>für</strong> das Mitwirken <strong>in</strong> größeren Orchestern,<br />
wie den niederösterreichischen<br />
Landesjugendorchestern, se<strong>in</strong>.<br />
Da nicht alle kle<strong>in</strong>eren <strong>Musikschulen</strong> alle<br />
Arten von Orchestern anbieten können,<br />
ist die Zusammenarbeit der <strong>Musikschulen</strong><br />
untere<strong>in</strong>ander notwendig – von geme<strong>in</strong>samer<br />
Trägerschaft von Orchestern<br />
über geme<strong>in</strong>same Streichercamps bis zu<br />
Geme<strong>in</strong>schaftskonzerten.<br />
Um möglichst allen MusikschülerInnen<br />
e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same künstlerische Erfahrung<br />
bieten zu können, beg<strong>in</strong>nt die geme<strong>in</strong>schaftsfördernde<br />
Idee der Orchesterlandschaft<br />
bereits <strong>in</strong> anderen Fachbereichen<br />
zu blühen: So wurde 2017 etwa<br />
die tanz.compagnie.noe <strong>in</strong>s Leben gerufen,<br />
2018 folgt der Aufbau des Gitarrenorchesters<br />
„prima la guitarra“ und e<strong>in</strong> Zusammenwirken<br />
der niederösterreichischen<br />
Musikschulchöre wird ebenfalls bereits<br />
angedacht.<br />
© von Paradis MS<br />
© NLKFilzwieser<br />
Beim Kooperationskonzert Bucklige Welt und Wechselland am Tag der <strong>Musikschulen</strong>,<br />
5. Mai 2017, spielen Geme<strong>in</strong>schaftsorchester der sieben <strong>Musikschulen</strong> Aspang,<br />
Bucklige Welt Mitte, Bucklige Welt Süd, Edlitz, Kirchberg/Wechsel, Kirchschlag und<br />
von Paradis vor großem Publikum.<br />
Die Basilika Sonntagberg ist Austragungsort <strong>für</strong> das geme<strong>in</strong>schaftliche<br />
Konzert der <strong>Musikschulen</strong> Waidhofen/Ybbstal, Region Sonntagberg und<br />
Carl Zeller Musikschule St. Peter/Au am Tag der <strong>Musikschulen</strong> 2015.<br />
Sechs <strong>Musikschulen</strong> aus NÖ Mitte bilden geme<strong>in</strong>sam das Blasorchester Danubia<br />
Symphonic W<strong>in</strong>ds – <strong>für</strong> Präsident und Bürgermeister Alfred Riedl (hier mit den<br />
MusikschulleiterInnen der <strong>Musikschulen</strong> Tulln, Siegharts kirchen, Klosterneuburg,<br />
Region Wagram und Traismauer) e<strong>in</strong>e Bereicherung der Region.<br />
Die NÖ BlockflötenBigBand ist e<strong>in</strong> bereits elf <strong>Jahre</strong> altes Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt,<br />
das über die Grenzen <strong>Niederösterreich</strong>s h<strong>in</strong>ausgeht und 20 <strong>Musikschulen</strong><br />
Ostösterreichs vere<strong>in</strong>t.<br />
177
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Jugends<strong>in</strong>fonieorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />
© Daniela Matejschek<br />
Mart<strong>in</strong> Braun: „Im Jugendorchester wird <strong>für</strong> Körper, Seele und Geist gleichermaßen gesorgt, oder – frei nach Loriot: E<strong>in</strong> Leben ohne<br />
Jugendorchester ist möglich, aber s<strong>in</strong>nlos.“ Mart<strong>in</strong> Braun (Berl<strong>in</strong>) begleitete das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester als Dirigent von 2013 bis 2017.<br />
Das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />
besteht aus 85 jungen MusikerInnen<br />
zwischen 15 und 22 <strong>Jahre</strong>n. Als es vor<br />
über vier Jahrzehnten gegründet wurde,<br />
bestand es noch ausschließlich aus StreicherInnen.<br />
An der Grundidee hat sich seit<br />
damals nichts geändert: Es wurde gegründet,<br />
um jungen Talenten die Möglichkeit<br />
zu bieten, geme<strong>in</strong>sam zu musizieren<br />
und die Welt der s<strong>in</strong>fonischen Orchestermusik<br />
kennenzulernen.<br />
Viel Organisation passiert im H<strong>in</strong>tergrund,<br />
damit das Konzerterlebnis gel<strong>in</strong>gen kann:<br />
Oster- und Sommercamp müssen koord<strong>in</strong>iert<br />
werden, Orchesterliteratur vorbereitet,<br />
Stimmen erlernt, Instrumente transportiert,<br />
MusikerInnen e<strong>in</strong>geteilt und Noten<br />
vervielfältigt werden. Gel<strong>in</strong>gen kann<br />
das nur durch die gute Zusammenarbeit<br />
e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>gespielten Teams. So wurde das<br />
Orchester über die <strong>Jahre</strong> von vielen engagierten<br />
Menschen wie Viktor Mayerhofer,<br />
Leopold Schmetterer, Franz We<strong>in</strong>bacher<br />
und Verena Weiss begleitet.<br />
Im Jahr 2007 hat Landeshauptmann a.D.<br />
Erw<strong>in</strong> Pröll die Patronanz <strong>für</strong> dieses e<strong>in</strong>malige<br />
Jugendorchester übernommen.<br />
Begleitet von e<strong>in</strong>em erfahrenen DozentInnenteam<br />
aus den Reihen des Tonkünstler<br />
Orchesters <strong>Niederösterreich</strong><br />
werden Werke der s<strong>in</strong>fonischen Orchesterliteratur<br />
erarbeitet und präsentiert.<br />
Die jungen MusikerInnen unternahmen<br />
bereits mehrere Auslandsreisen und gastierten<br />
wiederholt beim Musiksommer<br />
Grafenegg.<br />
Leopold Schmetterer ist seit 1982 – also seit den<br />
frühesten Anfängen – beim Jugends<strong>in</strong>fonieochester<br />
<strong>Niederösterreich</strong>. Er ist als Dozent <strong>für</strong> Streich<strong>in</strong>strumente<br />
und im Speziellen <strong>für</strong> die Bratsche zuständig. Im Orchester<br />
wird er auch liebevoll „Bratschen-Papa“ genannt.<br />
178
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Für junge MusikerInnen, die das Musizieren<br />
zum Beruf machen möchten, bietet<br />
das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
entsprechend ambitionierte Orchesterprojekte<br />
an. Hunderte MusikschülerInnen<br />
haben <strong>in</strong> den drei Klangkörpern<br />
– Jugends<strong>in</strong>fonieorchester, Jugendjazzorchester<br />
und Junge Bläserphilharmonie<br />
– mitgewirkt und gelernt, geme<strong>in</strong>sam<br />
zu musizieren. Und <strong>für</strong> so manche(n) war<br />
dies der Start <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Karriere als BerufsmusikerIn.<br />
Daniel und Dom<strong>in</strong>ik Fischer<br />
Daniel Fischer, Viola, und Dom<strong>in</strong>ik Fischer, Viol<strong>in</strong>e,<br />
s<strong>in</strong>d Studierende an der Universität <strong>für</strong> Musik und<br />
darstellende Kunst Wien<br />
Sie besuchten die<br />
Johann He<strong>in</strong>rich<br />
Schmelzer Musikschule<br />
Scheibbs<br />
und s<strong>in</strong>d Mitglieder<br />
des Jugends<strong>in</strong>fonieorchesters<br />
<strong>Niederösterreich</strong>.<br />
„Unsere Er<strong>in</strong>nerungen<br />
an die Musikschulzeit<br />
s<strong>in</strong>d nur<br />
die besten. Wir<br />
hatten wirklich<br />
das große Glück, bei e<strong>in</strong>er sehr engagierten Lehrer<strong>in</strong>, Judith<br />
McGregor, Unterricht zu bekommen. Und auch das<br />
Glück, dass es das Musikschulorchester „VielsAitig“ gab. In<br />
den ersten <strong>Jahre</strong>n wurden wir geme<strong>in</strong>sam unterrichtet, so<br />
war auch das geme<strong>in</strong>same Musizieren von Anfang an wichtiger<br />
Bestandteil, genauso wie die Projekte im Musikschulorchester,<br />
wo wir früh Orchestererfahrung sammelten.“<br />
© Josef Kolarz-Lakenbacher<br />
Sophie Kolarz-Lakenbacher<br />
Geiger<strong>in</strong>; 1. Viol<strong>in</strong>e im Tonkünstler<br />
Orchester <strong>Niederösterreich</strong>,<br />
Ensemble<br />
Soundartists<br />
Besuchte die Musikschule der<br />
Stadt Tulln.<br />
„Für mich ist das Orchesterspielen<br />
auf jeden Fall me<strong>in</strong><br />
Traumberuf. Ich wollte schon<br />
immer <strong>in</strong>s Orchester. Ich habe<br />
aber auch gewusst, wie<br />
schwierig es ist, e<strong>in</strong>e Stelle zu<br />
bekommen, und deshalb sehr<br />
früh begonnen, Probespiele zu<br />
machen, um genug Erfahrung<br />
zu sammeln. Ich habe Gott sei Dank auch immer die<br />
volle Unterstützung me<strong>in</strong>er Eltern gehabt, die es mir<br />
ermöglicht haben, e<strong>in</strong> gutes Instrument zu besitzen.“<br />
Werdegang zur Orchestermusiker<strong>in</strong><br />
„Mit 17 <strong>Jahre</strong>n wechselte ich <strong>in</strong>s Konzertfachstudium<br />
zu Prof. Gerhard Schulz. Er hat mir immer Mut gemacht<br />
und mich mit viel E<strong>in</strong>satz auf Konzerte und Probespiele<br />
vorbereitet. So habe ich dann mit 23 me<strong>in</strong>e Stelle bei<br />
den Tonkünstlern gewonnen, worüber ich sehr froh<br />
und dankbar b<strong>in</strong>.“<br />
Aus der Chronik: Die DirigentInnen des<br />
Jugends<strong>in</strong>fonieorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />
1975–1979 Hermann Reiter (war Leiter der Musikschule Waidhofen/Thaya, Mitglied<br />
der Kommission <strong>für</strong> das nö. Musikschulwesen), 1979–1981 Helmut Zehetner<br />
(Absolvent der Musikschule Amstetten, heute Wiener Philharmoniker), 1982–<br />
1984 Manfred Honeck (heute Pittsburgh Symphony Orchestra), 1985–1991 Johannes<br />
R. Libal (heute freier Dirigent), 1992–1994 Jorge Rotter (heute Mozarteum<br />
Salzburg), 1995–2005 Robert<br />
Zelzer (heute freier Dirigent),<br />
2006–2007 Herm<strong>in</strong>e<br />
Pack (heute KUG und <strong>Musikschulen</strong><br />
Steiermark), 2008–<br />
2009 Nicolas Carthy (heute<br />
Universität Colorado), 2010–<br />
2012 Ernst Kovacic (heute<br />
mdw und Dirigent), 2013–<br />
2017 Mart<strong>in</strong> Braun.<br />
Das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester vor elf <strong>Jahre</strong>n, 2006, <strong>in</strong> Tullnerbach.<br />
Ab der Saison 2017/18 wurde<br />
Vladimir Prado zum neuen<br />
Leiter des JSO bestellt. Aufgewachsen<br />
<strong>in</strong> Venezuela arbeitete<br />
er regelmäßig <strong>für</strong> El<br />
Sistema, mit 20 <strong>Jahre</strong>n g<strong>in</strong>g<br />
er nach Wien und lebt heute<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
179
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Jugendjazzorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />
© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />
Das Jugendjazzorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />
wurde im Herbst 2010 gegründet.<br />
Es bietet talentierten jungen Jazz- und<br />
PopularmusikerInnen e<strong>in</strong> Forum, <strong>in</strong> dem<br />
sie professionelle Arbeits- und Auftrittserfahrungen<br />
sammeln können.<br />
Mit großer Begeisterung, Spielfreude und<br />
Spaß arbeiten die 26 Mitglieder und e<strong>in</strong>e<br />
Sänger<strong>in</strong> unter der Leitung von Andreas<br />
Pranzl regelmäßig am professionellen Big<br />
Band Sound und proben <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Vocals, Reeds, Trumpets, Trombones<br />
und Rhythm Section. Großer Wert<br />
wird dabei auch auf Improvisation gelegt.<br />
Seit dem Schuljahr 2013 wird das Jugendjazzorchester<br />
<strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit der Franz Schmidt Musikschule<br />
Perchtoldsdorf geführt.<br />
Viele ehemalige Mitglieder des Jazzorchesters<br />
s<strong>in</strong>d heute erfolgreich auf dem Weg zur<br />
MusikerInnenkarriere und studieren an<br />
österreichischen Musikuniversitäten.<br />
2014 erschien die CD<br />
„Ste<strong>in</strong> des Anstoßes“.<br />
Andreas Pranzl:<br />
„Das Orchester soll der Ste<strong>in</strong><br />
des Anstoßes se<strong>in</strong>, tiefer <strong>in</strong> die<br />
eigene musikalische Welt vorzudr<strong>in</strong>gen<br />
und e<strong>in</strong>e lebenslange<br />
musikalische Reise zu wagen,<br />
so wie mir me<strong>in</strong> <strong>Musikschulen</strong>semble<br />
‚Trompeteria‘ damals<br />
den Ansporn gegeben hat.<br />
Das möchte ich an die jungen<br />
MusikerInnen weiter geben!<br />
‚Like a Roll<strong>in</strong>g Stone‘.“<br />
Am 20. Juli 2017 präsentierte sich das Jugendjazzorchester<br />
erstmals mit StreicherInnen aus<br />
dem Jugends<strong>in</strong>fonie orchester als Symphonic Rock<br />
Orchestra beim Klassik Festival Schloss Kirchstetten.<br />
180
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Junge Bläserphilharmonie <strong>Niederösterreich</strong><br />
Im Schuljahr 2015/16 wurde mit der Jungen<br />
Bläserphilharmonie <strong>Niederösterreich</strong><br />
e<strong>in</strong> neues, drittes Jugendorchester aus<br />
der Taufe gehoben. Das Orchester ist e<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> Österreich e<strong>in</strong>maliges Kooperationsprojekt<br />
zwischen dem Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong>, dem NÖ<br />
Blasmusikverband und der Militärmusik<br />
<strong>Niederösterreich</strong>. Die künstlerische Leitung<br />
hat Daniel Muck – Dirigent, Komponist<br />
und ehemaliger Musikschüler aus<br />
Staatz.<br />
Die rund <strong>60</strong> mitwirkenden Musikschüler<strong>in</strong>nen<br />
und Musikschüler aus ganz <strong>Niederösterreich</strong><br />
zählen zu den besten NachwuchsmusikerInnen<br />
des Landes. Sie genießen<br />
es, Teil dieses engagierten Orchesterprojekts<br />
zu se<strong>in</strong>, was sich im fantastischen,<br />
lebendigen Klang des jungen<br />
Ensembles widerspiegelt. Herausragende<br />
Spielstätten und das vielseitige, ansprechende<br />
Repertoire sorgen <strong>für</strong> gutbesuchte<br />
Konzerte, die auch das junge Publikum<br />
anziehen.<br />
Die Junge Bläserphilharmonie zu Gast<br />
bei der Militärmusik <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Die Junge Bläserphilharmonie bei e<strong>in</strong>em Konzert vor Schloss Rohrau, 2017.<br />
Daniel Muck<br />
„Ich möchte mit dem Orchester neue symphonische Welten<br />
betreten. Die klangliche Entdeckungsreise ist mit der Besetzung<br />
von 20 Klar<strong>in</strong>etten oder dem chorischen Besetzen der<br />
Trompeten möglich. Für manche Werke werden bis zu sieben<br />
Schlagwerker verpflichtet. Das ist spannende Arbeit.“<br />
© Franziska Hauser<br />
© Julia Schneckenleitner<br />
Daniel Muck als künstlerischer Leiter<br />
kann sich auf e<strong>in</strong> kompetentes Team<br />
von Lehrenden aus den niederösterreichischen<br />
<strong>Musikschulen</strong> verlassen.<br />
181
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Musikschule Bad Vöslau.<br />
Musikschule konkret<br />
<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d bunte und vielfältige<br />
Institutionen. Unterschiedlichste musikalische<br />
Welten begegnen und bereichern<br />
e<strong>in</strong>ander hier. Musikschüler<strong>in</strong>nen und<br />
-schüler können sich so ganz nach ihren<br />
persönlichen Interessen und Begabungen<br />
entwickeln und entfalten. E<strong>in</strong> kurzer<br />
fiktiver Rundgang zeigt e<strong>in</strong>ige Facetten,<br />
die <strong>Musikschulen</strong> bieten, wobei von den<br />
e<strong>in</strong>zelnen <strong>Musikschulen</strong> regional Schwerpunkte<br />
gesetzt werden.<br />
Rund 4.000 K<strong>in</strong>der zwischen e<strong>in</strong> und vier<br />
<strong>Jahre</strong>n besuchen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> bereits<br />
e<strong>in</strong>e Musikschule. Ob Musikgarten,<br />
Elementares Musizieren oder Eltern-<br />
K<strong>in</strong>d-Gruppen: Die Freude am geme<strong>in</strong>samen<br />
S<strong>in</strong>gen und Musizieren, dem elementaren<br />
und kreativen Umgang mit Musik<br />
sowie Sprache und Bewegung stehen dabei<br />
im Vordergrund. Vermehrt suchen <strong>Musikschulen</strong><br />
den K<strong>in</strong>dergarten als Unterrichtsort<br />
auf.<br />
Der Kern der Musikschularbeit ist<br />
der E<strong>in</strong>zel- und Gruppenunterricht,<br />
am Instrument, im Gesang oder<br />
Tanz. In Österreich ist der klassische<br />
Bereich traditionsgemäß sehr stark<br />
vertreten. E<strong>in</strong>e klassische Ausbildung<br />
gilt als solide Basis, die Ausflüge<br />
<strong>in</strong> sämtliche musikalische und tänzerische<br />
Bereiche erleichtert.<br />
Volksmusik<strong>in</strong>strumente werden an vielen<br />
Orten <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> gepflegt, oft <strong>in</strong><br />
unterschiedlicher regionaler Ausprägung<br />
und mit europäischen und <strong>in</strong>ternationalen<br />
E<strong>in</strong>flüssen. Mittlerweile ist der Bereich der<br />
Popularmusik an <strong>Musikschulen</strong> weit verbreitet<br />
und durchaus eigenständig. Er umfasst<br />
beliebte Fächer wie Jazz- und Populargesang,<br />
E-Gitarre, E-Bass, jede Menge<br />
Bands und talentierte S<strong>in</strong>ger-Songwriter<br />
und fordert neue Unterrichtsformen wie<br />
Coach<strong>in</strong>g.<br />
Gegen Abend f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> den Musikschulräumen<br />
dann vermehrt Ensemble-, Bandund<br />
Orchesterproben statt.<br />
Hornklasse der Musikschule der Stadt Baden.<br />
182
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Die Nachmittage s<strong>in</strong>d auch mit Ergänzungsfächern<br />
wie Musikkunde gefüllt. Auf<br />
jeder Ausbildungsstufe, von der Elementar-<br />
bis zur Unter-, Mittel- und Oberstufe,<br />
werden Kurse <strong>für</strong> Theorie und Gehörbildung<br />
angeboten.<br />
Musikkundeunterricht <strong>in</strong> der<br />
Musikschule Pr<strong>in</strong>zersdorf.<br />
E<strong>in</strong>e ganz wesentliche Diszipl<strong>in</strong> der künstlerischen Unterrichtsarbeit<br />
darf im Tagesablauf nicht fehlen: die Klavierkorrepetition.<br />
SchülerInnen suchen Klavierlehrende auf, um ihren Programmen<br />
den musikalischen Fe<strong>in</strong>schliff zu geben.<br />
© Dobersberg_Matthias_Ledw<strong>in</strong>ka<br />
Musikkrabbelstunde <strong>in</strong> der Musikschule Thayaland.<br />
Korrepetition an der Musikschule der Landeshauptstadt St. Pölten.<br />
Ensemblespiel <strong>in</strong> der Regionalmusikschule Stockerau.<br />
E<strong>in</strong>zelunterricht ist die häufigste Unterrichtsform an <strong>Musikschulen</strong><br />
wie hier an der Musikschule Bruck/Leitha.<br />
Instrumente zu schnuppern ist e<strong>in</strong> wichtiges<br />
Angebot jeder Musikschule, wie hier an der Musikschule<br />
der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen/Thaya.<br />
Fagottklasse der Musikschule Retzer Land nach e<strong>in</strong>em Klassenabend.<br />
183
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
S<strong>in</strong>gen an <strong>Musikschulen</strong><br />
Vokalgruppe der<br />
Musikschule Laabental.<br />
Der Gesang ist <strong>für</strong> viele K<strong>in</strong>der das erste<br />
Musik<strong>in</strong>strument, mit dem sie <strong>in</strong> Berührung<br />
kommen – beim Elementaren<br />
Musizieren, im K<strong>in</strong>dergarten und im<br />
Schulchor oder beim S<strong>in</strong>gen mit der<br />
Familie zu Hause.<br />
Während das S<strong>in</strong>gen an den Pflichtschulen<br />
und Lehrerbildungsstätten immer<br />
mehr abnimmt, ist die gesangspädagogische<br />
Arbeit mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />
e<strong>in</strong>er der Hauptpfeiler der <strong>Musikschulen</strong>.<br />
Der Unterricht <strong>in</strong> Gesang wurde<br />
<strong>in</strong> den vergangenen <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n immer<br />
populärer: Waren es damals erst rund 40<br />
SchülerInnen, die ihre Stimme schulten,<br />
so s<strong>in</strong>d es heute bereits knapp 2.000.<br />
Musikschule der Landeshauptstadt St. Pölten.<br />
Seit 2010 hat sich der Schwerpunkt auf<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugendstimmbildung verlagert.<br />
Die praxisnahe Weiterbildung s<strong>in</strong>g.<br />
klasse, die vom Musikschulmanagement<br />
<strong>in</strong> Kooperation mit der PH <strong>Niederösterreich</strong><br />
veranstaltet wird, unterstützt diesen<br />
Prozess. Die AbsolventInnen sollen nicht<br />
nur zum Leiten e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>derchores, sondern<br />
auch <strong>für</strong> das fachkompetente Arbeiten<br />
mit K<strong>in</strong>derstimmen qualifiziert se<strong>in</strong>.<br />
Musicals<br />
Viele niederösterreichische <strong>Musikschulen</strong><br />
führen eigenproduzierte Musicals auf, die<br />
<strong>in</strong> der Region großen Zulauf haben – ganz<br />
nach dem Geschmack der SchülerInnen,<br />
die die Komb<strong>in</strong>ation aus Tanz, Gesang,<br />
Orchester und Schauspiel lieben. Bei den<br />
Stücken wirken oft alle Klassen der Schule<br />
mit, vom Streicherensemble über die<br />
Schlagzeuger bis zur Gesangs- und Tanzklasse.<br />
Auch erfolgreiche Kooperationen<br />
mit Pflichtschulen werden <strong>für</strong> diese Projekte<br />
e<strong>in</strong>gegangen.<br />
Das Musical „Betty Bernste<strong>in</strong>“ war e<strong>in</strong> künstlerisches<br />
Pojekt der Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Wolkersdorf im Schuljahr 2016/17, <strong>in</strong><br />
Kooperation mit den umliegenden <strong>Musikschulen</strong>,<br />
20 Musikschullehrenden und 119 Chork<strong>in</strong>dern.<br />
Musicalproduktion „Kwela, Kwela!“ im Musikschulverband Region Sonntagberg.<br />
184
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Tanz an <strong>Musikschulen</strong><br />
135 SchülerInnen belegten im Schuljahr<br />
1968/69 das erstmals angebotene Fach<br />
Tanz an niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong>.<br />
Mit den <strong>Jahre</strong>n hat sich viel verändert:<br />
Der Unterricht wurde moderner,<br />
der Umgang mit Musik differenzierter, die<br />
Choreografien künstlerischer.<br />
Heute setzt man, neben dem Ballettunterricht,<br />
auf e<strong>in</strong>en zeitgenössischen,<br />
modernen Tanzstil. Das liegt zum Teil<br />
auch am Wandel <strong>in</strong> der Ausbildung von<br />
TanzpädagogInnen, die heute auch die<br />
Möglichkeit e<strong>in</strong>es akademischen pädagogischen<br />
Abschlusses bietet. In 56 <strong>Musikschulen</strong><br />
unterrichten derzeit 72 TanzpädagogInnen<br />
mehr als 3.000 SchülerInnen<br />
aller Altersgruppen.<br />
Das Ensemble Fire Feet der Musikschule Pr<strong>in</strong>zersdorf.<br />
Tanz fordert e<strong>in</strong>en hohen kreativen, eigenschöpferischen<br />
Zugang – sowohl von<br />
Lehrenden als auch von SchülerInnen.<br />
Auch aus diesem Grund soll Choreografie,<br />
neben tanzspezifischen theoretischen<br />
Grundlagen, als wesentlicher Bestandteil<br />
e<strong>in</strong>er Tanzausbildung etabliert<br />
werden.<br />
Die Städtische<br />
Musikschule Mistelbach<br />
bei Tanz im Gespräch 2017.<br />
© Christoph Varga<br />
Tanz ist heute als Hauptfach an den <strong>Musikschulen</strong><br />
fest verankert. E<strong>in</strong>ige <strong>Musikschulen</strong><br />
verfügen über Tanzabteilungen<br />
die mehrere hundert SchülerInnen umfassen.<br />
Das Ensembletreffen „Tanz im Gespräch“, e<strong>in</strong> „Wettbewerb<br />
ohne Gew<strong>in</strong>ner und Verlierer“, wurde 2011 von<br />
Krist<strong>in</strong> Grünauer <strong>in</strong>itiiert und hat sich als motivierendes<br />
und förderndes Projekt der niederösterreichischen<br />
Musikschultanzszene fest verankert. E<strong>in</strong>e Expertenjury<br />
und auch die Ensembles selbst geben Feedback zu den<br />
Auftritten.<br />
© MS Waidhofen/Thaya<br />
© Gerald Lechner<br />
Tanz im Gespräch 2013, v.r.n.l. Krist<strong>in</strong> Grünauer (rechts außen), Juror Nikolaus Selimov,<br />
Michaela Hahn, Michael Fichtenbaum (Leiter der Tanzabteilung der Musikschule<br />
St. Pölten, Europaballett St. Pölten).<br />
Nicht alle <strong>Musikschulen</strong> verfügen über entsprechende Räume und Ausstattung<br />
<strong>für</strong> den Tanzunterricht wie die Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Waidhofen/Thaya seit 2011.<br />
185
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Musik erf<strong>in</strong>den<br />
Improvisieren, Arrangieren und Komponieren:<br />
Immer mehr MusikschülerInnen<br />
f<strong>in</strong>den Gefallen daran, „Musik zu erf<strong>in</strong>den“.<br />
Schon die Jüngsten erarbeiten im Instrumentalunterricht<br />
kle<strong>in</strong>e Musikstücke. Für<br />
das Notieren der Ideen benötigen die<br />
SchülerInnen ihre Musikschullehrenden,<br />
um mit deren Unterstützung eigene Stücke<br />
hervorzubr<strong>in</strong>gen.<br />
Komponieren war zu Mozarts Zeiten fester<br />
Bestandteil des Instrumentalunterrichts.<br />
In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n ist e<strong>in</strong>e<br />
H<strong>in</strong>wendung zur kreativen Seite des Musikunterrichts<br />
zu erkennen, Kompositionspädagogik<br />
ist e<strong>in</strong> an den Universitäten<br />
und Konservatorien neu entstehendes<br />
Studienfach. In allen Bundesländern<br />
hält Komposition als Haupt- oder Ergänzungsfach<br />
<strong>in</strong> den <strong>Musikschulen</strong> E<strong>in</strong>zug.<br />
Oft beteiligten sich auch niederösterreichische<br />
MusikschülerInnen erfolgreich<br />
beim österreichweiten Wettbewerb „Jugend<br />
komponiert“, der vom Österreichischen<br />
Komponistenbund geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Musik der Jugend ausgetragen wird.<br />
Konzert <strong>in</strong> Tulln 2017: Beitrag J.G. Albrechtsberger Musikschule Klosterneuburg, der junge Komponist und Gitarrist, Mart<strong>in</strong> Czernicky, 8 <strong>Jahre</strong>.<br />
Beitrag Musikschule Wienerwald Mitte, der junge Komponist Paul Peschke, 8 <strong>Jahre</strong>, am Klavier.<br />
„#Young Composers – Musik erf<strong>in</strong>den an<br />
NÖ <strong>Musikschulen</strong>“. Die PreisträgerInnen<br />
dürfen ihre Stücke beim Konzert „#Young<br />
Composers <strong>in</strong> concert“ vor Publikum<br />
selbst aufführen oder von anderen MusikschülerInnen<br />
präsentieren lassen. Ihre Ideen<br />
nehmen die K<strong>in</strong>der aus ihrem persönlichen<br />
Alltag, ihren Erfahrungen, Erlebnissen<br />
und ihrer Fantasie. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong>der<br />
schreiben ihre Stücke auch <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong><br />
oder e<strong>in</strong>en Freund, oder auch <strong>für</strong> andere<br />
MusikschülerInnen, die zum Beispiel e<strong>in</strong><br />
zeitgenössisches Stück <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Wettbewerb<br />
suchen. Das ist oftmals die erste<br />
Möglichkeit, um die eigene Komposition<br />
öffentlich zur Aufführung zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Cordula Bösze führte vor elf <strong>Jahre</strong>n e<strong>in</strong>e Kompositionswerkstatt<br />
an der Musikschule der Stadt Tulln<br />
e<strong>in</strong>. Sie gibt ihr Wissen <strong>in</strong> Workshops <strong>in</strong> ganz Österreich<br />
an die Musikschullehrenden weiter, wie hier<br />
im Musikum Salzburg.<br />
Re<strong>in</strong>hard Süss<br />
Freier Komponist, Lehrender <strong>für</strong> Klavier und<br />
Komposition an der Musikschule Staatz und<br />
Umgebung.<br />
„Ich schreibe meistens auf Anregung verschiedener<br />
Ensembles und MusikerInnen Kammermusik<br />
und Orchesterwerke im freitonalen Stil.“<br />
Wie kann man sich den Kompositionsunterricht<br />
an der Musikschule Staatz vorstellen?<br />
„Ich biete eigentlich allen SchülerInnen zunächst e<strong>in</strong>en<br />
sehr spielerischen E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Thema Komponieren<br />
und später e<strong>in</strong>e Vertiefung über die Erklärung<br />
e<strong>in</strong>facher Harmoniezusammenhänge, Kadenzen,<br />
e<strong>in</strong>facher Volksliedharmonisierungen usw. Ich<br />
weise darauf h<strong>in</strong>, dass fast alle, zum<strong>in</strong>dest die tonal<br />
komponierten Stücke, vom e<strong>in</strong>fachsten Anfängerstück<br />
bis zur komplexen Bachfuge, auf diese e<strong>in</strong>fachen<br />
Zusammenhänge zurückzuführen s<strong>in</strong>d.“<br />
Braucht es eigene KompositionslehrerInnen<br />
an <strong>Musikschulen</strong>?<br />
„Es kommen dann ja nur sehr wenige SchülerInnen<br />
zum regelgerechten Komponieren. Ich glaube daher<br />
schon, dass Komponieren<br />
zum „normalen“ Instrumentalunterricht<br />
gehören<br />
sollte, würde mir vor allem<br />
aber e<strong>in</strong>en selbstverständlichen<br />
und unverkrampften<br />
Umgang mit neuer Musik im<br />
Instrumentalunterricht wünschen!“<br />
Manche Ihrer SchülerInnen<br />
haben sich professionalisiert.<br />
„Me<strong>in</strong>e beiden Kompositionsschüler,<br />
Daniel Muck und<br />
Johannes Bera nek, s<strong>in</strong>d extra<br />
auf Vermittlung me<strong>in</strong>es<br />
Chefs Herbert Frühwirth zu mir gekommen, um<br />
das Handwerk des Komponierens zu erlernen.<br />
Viele SchülerInnen jedoch s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>fachen<br />
Improvisationen und eventuell ganz kle<strong>in</strong>en Kompositionen<br />
oder Popsongbegleitungen zufrieden<br />
und wollen es dabei auch bewenden lassen.“<br />
186
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Musikvermittlung<br />
In öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen<br />
tritt Musikschularbeit nach außen.<br />
E<strong>in</strong> neues Feld, das die Brücke zwischen<br />
MusikschülerInnen und Publikum spannt,<br />
ist die Musikvermittlung.<br />
Zweifellos ist e<strong>in</strong> musikvermittlerisch<br />
durchdachtes Konzert aufwändig zu organisieren,<br />
der Gew<strong>in</strong>n ist aber groß. Letztlich<br />
kann Musikvermittlung viel dazu beitragen,<br />
neues Publikum <strong>in</strong> die <strong>Musikschulen</strong><br />
zu holen und e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit<br />
zu vermitteln, dass h<strong>in</strong>ter der E<strong>in</strong>richtung<br />
„Musikschule“ so viel mehr steckt, als<br />
„nur e<strong>in</strong> Instrument zu lernen“.<br />
© Daniela-Matejschek<br />
Dieses Mitmach-Konzert „Blechsalat im Schloss“ ist Teil der Familienkonzertreihe erlebnis:musik,<br />
die das Festspielhaus seit 2014/15 geme<strong>in</strong>sam mit dem Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong> veranstaltet.<br />
Das Projekt „Unter 7 –<br />
Über 70“ der Musikschule<br />
Ober-Grafendorf hat im<br />
Jahr 2015 den Aviso Preis<br />
des Alumni Netzwerks<br />
Musikpädagogik der Musikuniversität<br />
Wien erhalten.<br />
Musikschulball<br />
E<strong>in</strong>ige <strong>Musikschulen</strong> organisieren mit<br />
großer Begeisterung e<strong>in</strong>en Musikschulball<br />
<strong>in</strong> ihrem Verband. Der Benefit <strong>für</strong> das<br />
Image und auch das Eigenvergnügen,<br />
e<strong>in</strong>en Ball zur Gänze selbst bespielen zu<br />
können, s<strong>in</strong>d hoch.<br />
Das Ball-Organisationsteam<br />
der Musikschule<br />
Behamberg-<br />
Ernsthofen-<br />
Haidershofen, und<br />
Ballnächte <strong>in</strong> Waidhofen/Ybbs<br />
und<br />
Hollabrunn.<br />
187
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
© Gerald Lechner<br />
Musikschule Ybbsfeld beim prima la musica-Landespreisträgerkonzert 2016.<br />
Musikschule und darüber h<strong>in</strong>aus<br />
Musikschularbeit geht über den re<strong>in</strong>en<br />
Unterricht <strong>in</strong> der Musikschule h<strong>in</strong>aus. Unterstützende<br />
Faktoren tragen dazu bei,<br />
dass Ergebnisse und Prozesse des Musikschulunterrichts<br />
auch andernorts sichtbar<br />
und hörbar werden. Es bilden sich<br />
Partnerschaften, die als Teil der Musikschule<br />
betrachtet werden können.<br />
Wenn die Freude am Musizieren <strong>in</strong><br />
der Familie geteilt wird, ist das <strong>für</strong><br />
K<strong>in</strong>der, die e<strong>in</strong> Instrument erlernen,<br />
e<strong>in</strong>e große Unterstützung.<br />
Spielen auch andere Familienmitglieder<br />
e<strong>in</strong> Instrument, f<strong>in</strong>den sie<br />
sich gerne zur Familienmusik zusammen.<br />
Doch Familien tragen<br />
noch weit mehr dazu bei. Eltern,<br />
Großeltern, ältere Geschwister:<br />
Sie s<strong>in</strong>d mehrmals pro Woche<br />
© Gerald Lechner<br />
„Musikschultaxi“, transportieren Instrumente,<br />
motivieren zum Üben, sponsern<br />
den Instrumentenkauf, ermutigen bei<br />
Lampenfieber, trösten, loben und applaudieren<br />
voller Stolz bei Konzerten und<br />
Wettbewerben.<br />
Für MusikschülerInnen bieten landes- und<br />
bundesweite Wettbewerbe Motivation<br />
und Herausforderungen. Die alljährlichen<br />
Musikwettbewerbe gehören damit zum<br />
Musikschuljahr und werden <strong>in</strong>sbesondere<br />
auf Landesebene meist als Musikschulveranstaltung<br />
wahrgenommen.<br />
Schulen s<strong>in</strong>d wichtige Partner der<br />
<strong>Musikschulen</strong>, die allen K<strong>in</strong>dern den<br />
E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>s aktive Musizieren ermöglichen.<br />
In <strong>Niederösterreich</strong> werden<br />
mehr als 11.000 SchülerInnen <strong>in</strong><br />
den außerordentlich erfolgreichen<br />
Kooperationen mit <strong>Musikschulen</strong><br />
unterrichtet, bei denen<br />
Musikschullehrende geme<strong>in</strong>sam<br />
mit der Pflichtschullehrkraft <strong>in</strong><br />
der Klasse stehen. In den letzten<br />
fünfzehn <strong>Jahre</strong>n hat sich <strong>in</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong> das Klassenmusizieren<br />
etabliert.<br />
Bei den jährlichen Preisträgerkonzerten werden die Leistungen der<br />
jungen MusikerInnen begeistert aufgenommen.<br />
188
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Schule-Musikschule<br />
© MS Traismauer<br />
© MS Wiener Neudorf<br />
Neben den bekannten Bläserklassen unterrichten Musikschullehrende auch <strong>in</strong><br />
Streicherklassen, die <strong>in</strong>sbesondere auch <strong>für</strong> jüngere K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d.<br />
Die „Frechen Noten“ der Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>ge Traismauer.<br />
Schon im Jahr 2002 empfahl der Musikschulbeirat<br />
die Umsetzung von Kooperationsstunden,<br />
um möglichst viele K<strong>in</strong>der<br />
und Jugendliche zu erreichen. Kooperationsstunden<br />
können den Musikerziehungsunterricht<br />
ganzheitlich ergänzen<br />
oder auch <strong>in</strong>haltliche Schwerpunkte<br />
setzen, wie S<strong>in</strong>g- oder Chorklassen,<br />
Rhythmusklassen, Bläserklassen, Streicherklassen<br />
und andere mehr. Mit diesen<br />
Modellen können alle K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>er Klasse<br />
qualitativ hochwertige Angebote zum<br />
Musizieren wahrnehmen, erleben und erfahren.<br />
Mittlerweile werden wöchentlich rund<br />
11.000 SchülerInnen <strong>in</strong> Kooperationsstunden<br />
unterrichtet, überwiegend <strong>in</strong><br />
Volksschulen, teilweise Neue Mittelschulen,<br />
vere<strong>in</strong>zelt <strong>in</strong> AHS, und immer mehr<br />
auch <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten. Diese Stunden f<strong>in</strong>den<br />
entweder direkt im Musikerziehungsunterricht<br />
der Schulen oder im Anschluss<br />
an den regulären Schulunterricht statt.<br />
Die geme<strong>in</strong>same Gestaltung durch die<br />
Lehrenden aus Schule und Musikschule,<br />
zweitere als FachexpertInnen, ist seit<br />
2013 selbstverständlich. Damals wurde<br />
vom ehemaligen Bundesm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong><br />
Unterricht, Kunst und Kultur e<strong>in</strong>e Broschüre<br />
herausgegeben, die diese Form<br />
des Unterrichts offiziell ermöglicht.<br />
Johann Heuras<br />
© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />
„Me<strong>in</strong>e langjährige Funktion<br />
als Obmann der Carl-Zeller-<br />
Musikschule <strong>in</strong> St. Peter/Au<br />
hat mir die Bedeutung dieser<br />
E<strong>in</strong>richtung <strong>für</strong> die Entwicklung<br />
unserer Jugend deutlich<br />
gezeigt. Für mich persönlich<br />
s<strong>in</strong>d die <strong>Musikschulen</strong> e<strong>in</strong><br />
unverzichtbarer Bestandteil<br />
<strong>in</strong> der niederösterreichischen<br />
Bildungslandschaft“, sagt der<br />
amtsführende Präsident des<br />
Landesschulrates <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong>,<br />
Johann Heuras.<br />
Johann Heuras bei der Gratulation<br />
beim Preisträgerkonzert 2015 im<br />
Festspielhaus St. Pölten.<br />
189
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Musikschule aus Elternsicht<br />
Familienmusik Six<br />
Sehr oft s<strong>in</strong>d mehrere Geschwister e<strong>in</strong>er<br />
Familie gleichzeitig an <strong>Musikschulen</strong>, so<br />
auch bei Familie Six aus Opponitz im oberen<br />
Ybbstal. Ihre Ausbildung an der Musikschule<br />
verlief jedoch getrennt von ihrem<br />
<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> damals und heute viel<br />
beachteten volksmusikalischen Werdegang.<br />
„Es war die besondere Vermittlungsgabe<br />
der Eltern – Edith und Georg<br />
Six – welche mit den K<strong>in</strong>dern die Freiräume<br />
abseits der <strong>in</strong>tensiv geführten Landwirtschaft<br />
nur der Musik widmeten.“ 1<br />
© Privatarchiv der Familie Six<br />
Die Familienmusik Six im Jahr 1980.<br />
1<br />
Deutsch, Walter im Booklet der CD Familienmusik Six – Überlieferte Volksmusik, 2017.<br />
Elternvere<strong>in</strong>e<br />
Der Elternvere<strong>in</strong> der Musikschule Deutsch-Wagram<br />
f<strong>in</strong>anzierte e<strong>in</strong> Violoncello.<br />
Elternvere<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d wichtige<br />
Partner der <strong>Musikschulen</strong><br />
und unterstützen diese –<br />
nicht nur durch die Bereitstellung<br />
des traditionellen<br />
Buffets bei Veranstaltungen.<br />
Eltern s<strong>in</strong>d wichtige MultiplikatorInnen<br />
und Lobbyisten<br />
<strong>für</strong> Musikschularbeit und<br />
können mit Hilfe e<strong>in</strong>es Elternvere<strong>in</strong>s<br />
Lehrmittel und<br />
Instrumente <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong><br />
f<strong>in</strong>anzieren, und auch Familien<br />
unterstützen, die sich<br />
den Unterricht nur schwer<br />
leisten können.<br />
Die landesweiten Eltern<strong>in</strong>teressen<br />
vertritt der Landesverband<br />
der Eltern- und Fördervere<strong>in</strong>e im<br />
Musikschulbeirat. Der Landeselternverband<br />
setzt sich seit <strong>Jahre</strong>n im Musikschulbeirat<br />
<strong>für</strong> die qualitative Weiterentwicklung<br />
der <strong>Musikschulen</strong> und <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Konsolidierung der Musikschulbeiträge<br />
e<strong>in</strong> – ist <strong>Niederösterreich</strong> doch das Bundesland<br />
mit den größten Schwankungen<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Schulgeld, da jede Musikschule<br />
ihr Schulgeld selbst festlegt. Insbesondere<br />
das erhöhte Schulgeld <strong>für</strong><br />
SchülerInnen, die nicht im Geme<strong>in</strong>degebiet<br />
leben, wird seit <strong>Jahre</strong>n thematisiert.<br />
Diese Bemühungen resultierten 2016 <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Empfehlung des Musikschulbeirats,<br />
den zusätzlichen Beitrag von der Heimatgeme<strong>in</strong>de<br />
der SchülerInnen unter bestimmten<br />
Voraussetzungen zu tragen.<br />
Danke <strong>für</strong> diesen Moment ...<br />
„Iris spielt Cello. Sie ist me<strong>in</strong>e Tochter und jetzt<br />
ist sie elf <strong>Jahre</strong> alt. Sie war es, die mit diesem<br />
dickbäuchigen Instrument Freundschaft geschlossen<br />
hat. Ich war erst skeptisch, aber die<br />
beiden haben mich e<strong>in</strong>es Besseren belehrt. Wegen<br />
des bauchigen Klangs, der eher weichen<br />
Töne, die sich von Anfang an wunderbar angenehm<br />
ausbreiten.<br />
Iris spielt Cello. Für uns bedeutet das e<strong>in</strong>iges an<br />
Aufwand: Zeit, Organisation, h<strong>in</strong>- und herbr<strong>in</strong>gen,<br />
ja, manchmal auch drum streiten. Selbst<br />
wenn ich die Freude an der Musik auskl<strong>in</strong>ke<br />
(o.k., manchmal hört es sich auch nicht so toll<br />
an) – es steht e<strong>in</strong>iges da<strong>für</strong>:<br />
Wussten Sie, dass Cello gegen Hohlkreuz hilft<br />
(so wie Flöte gegen andere Fehlhaltungen)?<br />
Wussten Sie, dass Musizieren K<strong>in</strong>dern beibr<strong>in</strong>gt,<br />
wie man aufe<strong>in</strong>ander hört, sich abstimmt und<br />
im Team Großes schaffen kann?<br />
In e<strong>in</strong>em Bericht über Venezuela, das mit „El Sistema“<br />
musikalische Jugendpflege zur Staatsaufgabe<br />
erhoben hat (es werden <strong>in</strong> großem<br />
Rahmen kostenlos Instrumente und Unterricht<br />
zur Verfügung gestellt, Klangkörper mit an die<br />
tausend Mitspielern und Mitspieler<strong>in</strong>nen entstehen),<br />
habe ich den Satz gehört: Die K<strong>in</strong>der<br />
werden an die Schönheit herangeführt.<br />
Ich möchte an dieser Stelle allen Lehrkräften,<br />
Musiker<strong>in</strong>nen und Musikern im Musikschulverband<br />
danken, die diese Schönheit und Freude<br />
weitertragen, unseren K<strong>in</strong>dern vorleben und<br />
vermitteln!“<br />
Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Barbara<br />
Chaloupek, Musikschulmutter, Journalist<strong>in</strong>;<br />
aus der Festschrift „20 <strong>Jahre</strong> Musikschulverband<br />
Maria Anzbach – Eichgraben“, 2013 .<br />
© Daniela Matejschek<br />
190
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Aktives Fördern<br />
Ingrid und Norbert Humpel s<strong>in</strong>d Eltern von sechs K<strong>in</strong>dern.<br />
Sie leben <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>wetzdorf <strong>in</strong> der Nähe von Großweikersdorf<br />
im südlichen We<strong>in</strong>viertel. Drei ihrer K<strong>in</strong>der<br />
haben bislang e<strong>in</strong>e musikalische Berufslaufbahn e<strong>in</strong>geschlagen.<br />
Die musikalische Ausbildung ihrer sechs<br />
K<strong>in</strong>der wäre <strong>für</strong> andere Menschen vielleicht e<strong>in</strong>e<br />
schwierige Rechenaufgabe gewesen. Die Eltern Humpel<br />
sehen das anders.<br />
Und das wäre nun die Rechenaufgabe zu den Ausbildungskosten<br />
der K<strong>in</strong>der: sechs Instrumente mit Lernzeiten<br />
von sechs bis neun <strong>Jahre</strong>n, plus sechs Mal<br />
Klavier mit Lernzeiten von mehr als zehn <strong>Jahre</strong>n, plus<br />
sechs Mal Fahrten zu Ensemblespiel, Orchester, Konzerten,<br />
Klassenabenden und prima la musica, plus e<strong>in</strong>e<br />
neue Oboe, e<strong>in</strong> neues Fagott und e<strong>in</strong> neues Horn.<br />
„Wir haben so nie gerechnet. Als wir uns kennenlernten<br />
hat e<strong>in</strong> Klavier gefehlt. Wir waren uns ziemlich sicher,<br />
dass wir viele K<strong>in</strong>der wollen. Vom ersten Bausparer haben<br />
wir e<strong>in</strong> Pian<strong>in</strong>o gekauft. Da waren noch ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />
da. Ich b<strong>in</strong> Flügelhornist und habe als Religionslehrer im<br />
Pflichtschulbereich e<strong>in</strong>e Schulblasmusik e<strong>in</strong>gerichtet,<br />
das wurde dann Teil me<strong>in</strong>er Lehrverpflichtung, Chor und<br />
Blasmusik. Es hat mir immer Spaß gemacht. Im Moment<br />
leite ich auch drei Chöre. Wir s<strong>in</strong>gen viel, und haben auch<br />
mit den K<strong>in</strong>dern immer gesungen, alle K<strong>in</strong>der waren <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Chor. Wir haben uns irrs<strong>in</strong>nig bemüht, dass sie<br />
dran bleiben. Und immer, dass sie Freude haben.“<br />
„ Alle K<strong>in</strong>der haben Klavier gelernt, schon früh, mit vier<br />
oder fünf <strong>Jahre</strong>n. Das wollten wir so und suchten und<br />
fanden e<strong>in</strong>en entsprechenden Lehrer <strong>in</strong> der Musikschule<br />
Eggenburg. Es wurde Tradition, dass die K<strong>in</strong>der mit E<strong>in</strong>tritt<br />
<strong>in</strong> die Musikhauptschule Tulln e<strong>in</strong> zweites Instrument<br />
wählten, Mangel<strong>in</strong>strumente, und den Unterricht an der<br />
Musikschule Tulln erhielten. Danach wechselten fast alle<br />
an das Wiener Musikgymnasium.“<br />
“Wir f<strong>in</strong>den, Eltern müssen Interesse zeigen und ihre K<strong>in</strong>der<br />
aktiv fördern. Nicht nur ermöglichen. Unsere älteste<br />
Tochter ist heute 29 <strong>Jahre</strong> alt und ist <strong>in</strong> den Niederlanden<br />
als (Barock-)Oboist<strong>in</strong> tätig, die zweite Tochter ist<br />
Fagottist<strong>in</strong> und Musikerzieher<strong>in</strong> an e<strong>in</strong>er AHS <strong>in</strong> Wien,<br />
die dritte Tochter ist Hornist<strong>in</strong> und bei der Polizeimusik<br />
tätig, der Sohn lernte Kontrabass bis zur Abschlussprüfung<br />
an der Musikschule <strong>in</strong> Tulln und studiert nun Kunststofftechnik,<br />
die vierte Tochter lernte Posaune, die<br />
jüngste Tochter lernt aktuell Viol<strong>in</strong>e und spielt im<br />
Jugends<strong>in</strong>fonieorchester Tulln.“<br />
191
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Wettbewerbe<br />
Die starke motivierende Wirkung von<br />
Wettbewerben haben schon die GründerInnen<br />
des NÖ Musikschulwesens erkannt<br />
und ab 19<strong>60</strong> landesweite Bewerbe e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Jugendmusikwettbewerbe gelten<br />
als Talenteschmieden, deren Basis <strong>in</strong> der<br />
Musikschule zu f<strong>in</strong>den ist. Konstruktives<br />
Feedback der Jury bei Beratungsgesprächen<br />
sowie der Auftritt auf großer Bühne,<br />
abseits der vertrauten Musikschulumgebung,<br />
dienen der musikalischen Weiterentwicklung<br />
und bereiten auf e<strong>in</strong>e mögliche<br />
Karriere als MusikerIn vor.<br />
Talent alle<strong>in</strong>e reicht hier nicht: Viel Üben,<br />
Diszipl<strong>in</strong> und oftmals Verzicht stecken<br />
h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er erfolgreichen Teilnahme am<br />
Wettbewerb, bei dem die Besten sich<br />
dann auch bundesweit dem Wettkampf<br />
stellen dürfen. Neben harter Arbeit und<br />
fördernden (wie fordernden) LehrerInnen<br />
braucht es aber auch Unterstützung und<br />
Wertschätzung <strong>in</strong> der Familie, damit sich<br />
der Erfolg e<strong>in</strong>stellen kann.<br />
Jedes Jahr ruft das Musikschulmanagement<br />
zum musikalischen Wettstreit mit<br />
AltersgenossInnen auf – vom renommierten<br />
Klassikwettbewerb prima la musica<br />
über podium.jazz.pop.rock… bis zum NÖ<br />
Volksmusikwettbewerb und dem Kompositionswettbewerb<br />
„Jugend komponiert“.<br />
Anders als im Sport gibt es bei den<br />
niederösterreichischen Musikwettbewerben<br />
generell nicht den e<strong>in</strong>en Stockerlplatz,<br />
sondern von allen Plätzen viele –<br />
das erhöht die Motivation und gibt vielen<br />
heimischen Talenten die Chance auf e<strong>in</strong>en<br />
Sieg. Aber gewonnen haben sie ohneh<strong>in</strong><br />
schon – denn Dabeise<strong>in</strong> ist alles.<br />
NÖ Volksmusikwettbewerb 2017 im Haus der Regionen <strong>in</strong> Krems.<br />
Das Ensemble „Lichtenegger Streich“ aus der Musikschule Bucklige<br />
Welt Mitte.<br />
© NLKJohann Pfeiffer<br />
prima la musica 2017.<br />
Die Jazz-Band „Groove Tuners“ aus der Musikschule Bad Vöslau<br />
beim Bundeswettbewerb podium.jazz.pop.rock…<br />
2016 im Festspielhaus St. Pölten.<br />
korr. Jakob Eder<br />
Die Zaw<strong>in</strong>ul Foundation und die Joe Zaw<strong>in</strong>ul Musikschule Gumpoldskirchen<br />
stiften jedes Jahr e<strong>in</strong>en zweiwöchigen Kulturaufenthalt <strong>in</strong> Los<br />
Angeles. Stefan Wachauer aus der Musikschule Nibelungengau und<br />
Melanie Schörg aus der Joe Zaw<strong>in</strong>ul Musikschule Gumpoldskirchen<br />
s<strong>in</strong>d PreisträgerInnen des Zaw<strong>in</strong>ul Award 2016.<br />
192
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Wettbewerbe im Spiegel der Zeit<br />
Klassik<br />
• Das NÖ Musikschulwerk begann schon <strong>in</strong> den frühen 19<strong>60</strong>er-<strong>Jahre</strong>n,<br />
jährlich Wettbewerbe <strong>für</strong> e<strong>in</strong>zelne Instrumentengruppen auszuschreiben,<br />
<strong>für</strong> Klavier, <strong>für</strong> Streicher, <strong>für</strong> Gitarre, etc.<br />
• Der österreichische Wettbewerb „Jugend musiziert“ wurde 1969 von<br />
F. Knoppek <strong>in</strong> Leoben als Instrumental- und Gesangswettbewerb <strong>für</strong><br />
Jugendliche aus Österreich und Südtirol begründet und 1994 vom<br />
Wettbewerb prima la musica (Trägerorganisation „Musik der Jugend“<br />
mit Sitz <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z) abgelöst.<br />
• Von 1994 bis 2009, also 15 <strong>Jahre</strong> lang, war prima la musica zur Gänze<br />
im Schloss Zeillern untergebracht. 2010 und 2011 wurden bereits andere<br />
Orte mite<strong>in</strong>bezogen und ab 2012 übersiedelte der immer größer<br />
werdende Wettbewerb komplett <strong>in</strong>s Festspielhaus St. Pölten.<br />
Den Wettbewerb prima la musica zeichnet aus, dass er im Zweijahresrhythmus<br />
wechselnd <strong>für</strong> Instrumentalgruppen solistisch und<br />
kammermusikalisch stattf<strong>in</strong>det. Es können K<strong>in</strong>der unter sieben <strong>Jahre</strong><br />
bis maximal 19 <strong>Jahre</strong>, bei Gesang bis maximal 21 <strong>Jahre</strong>, teilnehmen.<br />
2016 wurden neue studienorientierte und damit anspruchsvollere<br />
Plus-Wertungsgruppen e<strong>in</strong>geführt, an denen junge MusikerInnen<br />
ab 14 <strong>Jahre</strong> teilnehmen.<br />
Teilnehmerzahlen prima la musica <strong>Niederösterreich</strong><br />
Landeswettbewerb: 2000: 619 TeilnehmerInnen beim Landeswettbewerb<br />
<strong>in</strong> 433 Wertungen<br />
2017: 997 TeilnehmerInnen beim Landeswettbewerb<br />
<strong>in</strong> 739 Wertungen<br />
Bundeswettbewerb: 2000: 44 TeilnehmerInnen beim Bundeswettbewerb<br />
<strong>in</strong> 32 Wertungen<br />
2017: 172 TeilnehmerInnen beim Bundeswettbewerb<br />
<strong>in</strong> 125 Wertungen<br />
Popularmusik<br />
• Popularmusik-Wettbewerbe f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> seit 1994 statt.<br />
• Das heutige Format podium.jazz.pop.rock… ebenfalls angesiedelt<br />
bei Musik der Jugend wird seit 2010 auf Landes- und alle zwei <strong>Jahre</strong><br />
auf Bundesebene ausgetragen.<br />
Volksmusik<br />
• E<strong>in</strong> Volksmusikwettbewerb wurde <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> erstmals 1979<br />
ausgeschrieben.<br />
• Der nur auf Landesebene stattf<strong>in</strong>dende Wettbewerb hat seit 2015<br />
auch europäische Volksmusik <strong>in</strong> die Programme aufgenommen. Als<br />
quasi „Bundeswettbewerb“ der Volksmusik gilt der Alpenländische<br />
Volksmusikwettbewerb <strong>in</strong> Innsbruck, der alle zwei <strong>Jahre</strong> stattf<strong>in</strong>det.<br />
Komposition<br />
• Der österreichweit ausgeschriebene Wettbewerb „Jugend komponiert“<br />
f<strong>in</strong>det seit 2007 <strong>in</strong> Zusammenarbeit von Österreichischem<br />
Komponistenbund und Musik der Jugend (seit 2011) nur auf Bundesebene<br />
statt. <strong>Niederösterreich</strong>ische Musikschüler<strong>in</strong>nen und Musikschüler<br />
beteiligen sich laufend, ihre Kompositionen wurden auch mit<br />
ersten Preisen ausgezeichnet.<br />
• In <strong>Niederösterreich</strong> haben die SchülerInnen e<strong>in</strong>e zusätzliche Möglichkeit,<br />
Eigenkompositionen e<strong>in</strong>zureichen und aufzuführen. „#Young<br />
Composers – Musik erf<strong>in</strong>den an NÖ <strong>Musikschulen</strong>“ entstand aus e<strong>in</strong>em<br />
Sonderpreis von prima la musica. Nun wird der Preis <strong>für</strong> Eigenkompositionen<br />
jährlich vom Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit dem Österreichischen Musikrat, der Initiative musik aktuell<br />
– neue musik <strong>in</strong> niederösterreich und der Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
<strong>Niederösterreich</strong>ische KomponistInnen (INÖK) ausgeschrieben.<br />
Weitere nationale Wettbewerbe:<br />
© Danubia Symphonic W<strong>in</strong>ds<br />
Danubia Symphonic W<strong>in</strong>ds beim Intern. Wettbewerb <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z 2017.<br />
• Die Jugendblasorchester der <strong>Musikschulen</strong> f<strong>in</strong>den alle zwei <strong>Jahre</strong><br />
e<strong>in</strong> Wettbewerbspodium beim Jugendblasorchesterwettbewerb der<br />
Österreichischen Blasmusikjugend mit Landes- und Bundeswettbewerb<br />
und <strong>in</strong>ternationalem Bewerb.<br />
• Musik <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen wird als Bläserkammermusikwettbewerb<br />
jährlich vom NÖ Blasmusikverband auf Bezirks- und Landesebene,<br />
von der Österreichischen Blasmusikjugend auf Bundesebene ausgetragen.<br />
Die Schlagwerkensembles haben auch das Wettbewerbspodium<br />
Drum Competition.<br />
• Die K<strong>in</strong>der- und Jugendchöre der <strong>Musikschulen</strong> haben die Möglichkeit,<br />
sich beim im dreijährigen Abstand stattf<strong>in</strong>denden Landes- und<br />
Bundesjugends<strong>in</strong>gen zu beteiligen.<br />
• Für e<strong>in</strong>ige Instrumente wie die Steirische Harmonika und das Akkordeon<br />
gibt es weitere <strong>in</strong>teressante nationale Wettbewerbsplattformen, die<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler aus <strong>Niederösterreich</strong> gerne nutzen.<br />
• Mit dem Wettbewerb der Interessensgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ KomponistInnen<br />
(INÖK) wird jährlich e<strong>in</strong> Forum <strong>für</strong> die Interpretation zeitgenössischer<br />
Kompositionen geboten.<br />
<strong>Niederösterreich</strong>ische SchülerInnen bewähren sich bei zahlreichen <strong>in</strong>ternationalen<br />
Wettbewerben. Auf der Homepage des Musikschulmanagement<br />
wurde da<strong>für</strong> die Rubrik „Wir gratulieren“ e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Drei Ensembles<br />
aus dem Bezirk<br />
Melk beim<br />
Treffpunkt<br />
Gitarre 2017.<br />
Als alternative Wettbewerbsform haben sich die Ensembletreffen <strong>in</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong> verankert. Das Tanz-Ensembletreffen „Tanz im Gespräch“<br />
wurde 2011 <strong>in</strong>s Leben gerufen, bis heute folgten Ensembletreffen<br />
<strong>für</strong> Streich-, Blockflöten-, Blechbläser-, Gitarre- und Schlagwerkensembles.<br />
Die Wertung erfolgt <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Feedbacks durch e<strong>in</strong>e Fachund<br />
e<strong>in</strong>e Teilnehmerjury. Hauptziele s<strong>in</strong>d das Zusammentreffen und<br />
der Austausch.<br />
193
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Talenteförderung<br />
© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />
#talente am<br />
17. September 2016<br />
im Festspielhaus<br />
St. Pölten.<br />
Musikalische Talenteförderung ist an den<br />
niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong> etabliert.<br />
Wenn sich e<strong>in</strong> besonderes musikalisches<br />
Talent abzeichnet, ist <strong>in</strong>dividuelle<br />
Förderung das Wichtigste: Austausch mit<br />
anderen talentierten SchülerInnen, der positive<br />
Umgang mit Erfolg und Misserfolg, zu<br />
lernen, wie man sich selbst zum Üben motiviert,<br />
und viele Möglichkeiten, sich öffentlich<br />
zu präsentieren.<br />
Das Land <strong>Niederösterreich</strong> bietet durch<br />
das Musikschulmanagement zudem e<strong>in</strong><br />
Talenteförderprogramm <strong>für</strong> besonders<br />
begabte SchülerInnen ab sieben <strong>Jahre</strong>n:<br />
Es baut auf dem Angebot der <strong>Musikschulen</strong><br />
auf und ergänzt dieses durch die Möglichkeit<br />
zum Besuch zusätzlicher Workshops,<br />
zu Auftritten und Teilstipendien <strong>für</strong><br />
Meisterkurse.<br />
Im Erkennen und Fördern von Talenten<br />
liegt e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe und große<br />
Verantwortung von <strong>Musikschulen</strong> und<br />
Musikschullehrenden. Die entsprechende<br />
Förderung muss dann auf die jeweiligen<br />
Bedürfnisse des K<strong>in</strong>des abgestimmt werden.<br />
Neben Diszipl<strong>in</strong> und Leidenschaft<br />
braucht es nicht zuletzt auch den Willen<br />
des K<strong>in</strong>des bzw. Jugendlichen selbst, um<br />
das Ziel BerufsmusikerIn zu erreichen.<br />
Soley Blümel<br />
Besucht die Volksschule St. Lorenzen und die<br />
J. M. Hauer Musikschule Wiener Neustadt.<br />
Mit neun <strong>Jahre</strong>n hat Soley Blümel bereits unzählige<br />
auch <strong>in</strong>ternationale Wettbewerbe gewonnen.<br />
Sie ist e<strong>in</strong> Ausnahmetalent, das sagt auch ihre<br />
Lehrer<strong>in</strong> an der J. M. Hauer Musikschule Wiener<br />
Neustadt, Gabriele Teufert, die seit Jahrzehnten<br />
mit begabten KlavierschülerInnen arbeitet. „Soley<br />
spielt auf der Bühne noch besser als im Unterricht.<br />
Sie ist fähig, im Konzert Eigenes derart e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen,<br />
sodass sie mitunter die im Unterricht<br />
geme<strong>in</strong>sam erarbeitete Interpretation<br />
spontan sehr gekonnt umgestaltet. Soley<br />
verfügt über e<strong>in</strong> riesengroßes Gefühl <strong>für</strong> Musik.“<br />
Hört man Soley Blümel, so ist es <strong>in</strong> der Tat die bee<strong>in</strong>druckende<br />
Interpretationsfähigkeit dieses<br />
jungen K<strong>in</strong>des, die uns durchaus kundige ZuhörerInnen<br />
e<strong>in</strong>fach staunend macht.<br />
© DanielaMatejschek<br />
Soley fährt dreimal pro Woche zur Klavierstunde,<br />
sie spielt seit ihrem vierten Lebensjahr Klavier<br />
und lernt nun seit zwei <strong>Jahre</strong>n auch Violoncello,<br />
zudem komponiert und improvisiert sie sehr gerne.<br />
Bestechend ist Soley’s Ausstrahlung e<strong>in</strong>er wahren Freude am<br />
Auftritt, ihre große Lust an der Performance und ihre dennoch absolute<br />
Konzentriertheit auf ihr genaues Spiel.<br />
© Dieter Schewig<br />
194
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
#talente<br />
Der Talentetag #talente am 17. September<br />
2016 im Festspielhaus St. Pölten sollte<br />
viele Personengruppen zusammenführen.<br />
<strong>Niederösterreich</strong>ischen MusikschülerInnen,<br />
Eltern, Lehrende, MusikschulleiterInnen,<br />
Interessierte und Gäste. Neben<br />
öffent lichen Proben der Landesorchester<br />
gab es u.a. Beratung durch Musikuniversitäten<br />
und ExpertInnen <strong>in</strong> der Berufs.<br />
Lounge und Podiumsgespräche.<br />
© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />
© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />
© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />
© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />
Jugend Masters Classes<br />
In Zusammenarbeit und Ergänzung zu<br />
den <strong>Musikschulen</strong> bieten Musikuniversitäten<br />
punktuell Programme <strong>für</strong> talentierte<br />
MusikschülerInnen an. So haben an<br />
den ersten Jugend Master Classes der<br />
mdw von 2. bis 5. November 2017 rund<br />
100 Jugendliche aus ganz Österreich und<br />
Südtirol teilgenommen.<br />
E<strong>in</strong>e Bühne <strong>für</strong> Talente im Festspielhaus: Das Benigna Quartett<br />
aus St. Pölten im Kammermusikkonzert im Mai 2017<br />
195
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Die Musikschule Mostviertel beim Tag der <strong>Musikschulen</strong> 2011.<br />
Da ist Musikschule dr<strong>in</strong>!<br />
<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d nicht nur Bildungs<strong>in</strong>stitutionen,<br />
sie wirken als Kulturbetrieb <strong>in</strong><br />
viele musikalische regionale Aktivitäten<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Je nach Region geschieht dies auf<br />
unterschiedliche Weise. Diese wichtige<br />
Tätigkeit von <strong>Musikschulen</strong>, die oft versteckt<br />
und im H<strong>in</strong>tergrund wahrgenommen<br />
wird, ermöglicht es vielen PartnerInnen<br />
ihre Ziele überhaupt erst erfüllen zu<br />
können.<br />
Was wäre e<strong>in</strong> Frühschoppen, e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>defest<br />
oder e<strong>in</strong>e Neueröffnung ohne Begleitung<br />
des regionalen Blasmusikvere<strong>in</strong>s?<br />
Die Kapellen und Musikvere<strong>in</strong>e zählen<br />
heute zu den wichtigsten KooperationspartnerInnen.<br />
Die geme<strong>in</strong>same Jugendarbeit<br />
bestimmt die lebendige Zusammenarbeit,<br />
Ressourcen und Räumlichkeiten<br />
werden geme<strong>in</strong>sam genutzt.<br />
Aber nicht nur BläserInnen profitieren<br />
von der guten Zusammenarbeit vor Ort,<br />
auch Chöre, Volksmusikgruppen oder Kirchenorchester<br />
brauchen MusikschülerInnen,<br />
um ihre kulturelle Tätigkeit ausüben<br />
zu können. Streichorchester haben noch<br />
ke<strong>in</strong>e starke landesweite Struktur aufgebaut.<br />
Hier spielt die Musikschule im Fördern<br />
und Begleiten von s<strong>in</strong>fonischen<br />
Klangkörpern und im ständigen Wirken<br />
<strong>für</strong> nachhaltigen Streichernachwuchs e<strong>in</strong>e<br />
besondere Rolle.<br />
Musikfestivals und regionale Kultur<strong>in</strong>stitutionen<br />
s<strong>in</strong>d mittlerweile oft eng mit den<br />
<strong>Musikschulen</strong> verzahnt. Musikschullehrende<br />
übernehmen die künstlerische<br />
Leitung von Kulturfestivals und Konzertreihen.<br />
Die großen Kulturplayer schnüren attraktive<br />
Angebote, um junges Publikum zu begeistern,<br />
und gehen auch nachhaltige Kooperationen<br />
zur Förderung des musikalischen<br />
Nachwuchses e<strong>in</strong>. Allegro vivo, die<br />
Sommerakademie isa, das Festspielhaus<br />
St. Pölten, Grafenegg – die Liste der wichtigen<br />
PartnerInnen <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s<br />
<strong>Musikschulen</strong> wächst ständig und bietet<br />
<strong>für</strong> beide Seiten Vorteile. <strong>Musikschulen</strong><br />
s<strong>in</strong>d damit unverzichtbar <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e kreative<br />
und eigenständige regionale kulturelle<br />
Entwicklung. Dies haben vor allem die Geme<strong>in</strong>den<br />
erkannt und darum s<strong>in</strong>d mittlerweile<br />
485 der 573 Geme<strong>in</strong>den auch Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
– als Sitzgeme<strong>in</strong>den, Filialen<br />
oder Verbandsgeme<strong>in</strong>den.<br />
Kooperation mit der Jugendvolkstanzgruppe<br />
Wagram bei Traismauer.<br />
196
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Blasmusik und <strong>Musikschulen</strong><br />
© MS Ternitz<br />
Das Jugendorchester der Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Ternitz.<br />
Der NÖ Blasmusikverband ist der Dachverband<br />
von 492 Musikvere<strong>in</strong>en mit 25.000<br />
aktiven MusikerInnen. Se<strong>in</strong>e Entwicklung<br />
zum größten Blasmusikverband Österreichs<br />
erfolgte parallel zur Entwicklung<br />
des niederösterreichischen Musikschulwesens,<br />
wobei die Musikvere<strong>in</strong>e die Ausbildung<br />
der JungmusikerInnen früher zu<br />
e<strong>in</strong>em Großteil selbst wahrnahmen. Heute<br />
s<strong>in</strong>d 46 Prozent der Mitglieder des NÖBV<br />
unter 30 <strong>Jahre</strong> und die meisten an den<br />
<strong>Musikschulen</strong> ausgebildet worden. Zahlreiche<br />
Musikschullehrende und -leiterInnen<br />
s<strong>in</strong>d heute KapellmeisterInnen oder<br />
LeiterInnen der Jugendblasorchester, viele<br />
KomponistInnen der Blasmusikszene<br />
kommen aus dem Musikschulbereich.<br />
Aus der Chronik des NÖ Blasmusikverbandes<br />
MusikschülerInnen sammeln <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>en<br />
oft erste Erfahrungen im Ensemblespiel<br />
und die Vere<strong>in</strong>e lukrieren aus<br />
den <strong>Musikschulen</strong> ihren BläserInnennachwuchs.<br />
BläserInnen, die e<strong>in</strong>e berufliche Laufbahn<br />
als MusikerIn e<strong>in</strong>schlagen, haben ihre<br />
Wurzeln nicht nur <strong>in</strong> der Musikschule,<br />
sondern auch im Musikvere<strong>in</strong>.<br />
Seit 2002 gibt es zweimal jährlich Arbeitsgespräche<br />
mit der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />
und dem Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong> auf Landesebene,<br />
unter Beteiligung der Militärmusik <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Jüngstes Ergebnis ist die<br />
Kooperation beim Orchesterprojekt Junge<br />
Bläserphilharmonie <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Die gute Zusammenarbeit wird vom Wissen<br />
getragen, dass die Zusammenarbeit<br />
der Institutionen den geme<strong>in</strong>samen<br />
SchülerInnen zugutekommt.<br />
© NLK<br />
Landesjugendreferent Gerhard Forman (l<strong>in</strong>ks) und<br />
Obmann Peter Höckner (rechts) s<strong>in</strong>d maßgebliche Partner<br />
<strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong> im NÖ Blasmusikverband.<br />
• Im Gründungsjahr 1952 bestanden 14 Musikkapellen.<br />
• Das erste Landessem<strong>in</strong>ar österreichweit war 19<strong>60</strong> <strong>in</strong> Mistelbach.<br />
• Die ersten Bezirksjungbläsersem<strong>in</strong>are wurden 1971 von Otto Schwarz<br />
(Leiter der Musikschule Wimpass<strong>in</strong>g) und 1972 von Willibald Wltschek<br />
(Leiter der Musikschule Wilhelmsburg) durchgeführt.<br />
• Am Aufbau des NÖ Blasmusikverbandes und des Musikschulwesens<br />
aktiv beteiligt war Josef Leeb (1921–2005), langjähriger Musikschulleiter<br />
der Stadt Haag (1966–1981), Gründungsvater und erster Obmann<br />
des NÖ Blasmusikverbandes sowie erster Präsident des österreichischen<br />
Blasmusikverbandes.<br />
• Zu den Pionieren zählt auch Gerhart Banco: Heute 96 <strong>Jahre</strong> alt prägt<br />
er seit 1957 als Kapellmeister der Stadtkapelle Pöchlarn, Konzertwerter,<br />
Prüfer, Komponist, legendärer Lehrer zahlloser NachwuchstrompeterInnen<br />
und von 1961 bis 1988 als Musikschulleiter das musikalische<br />
Geschehen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> entscheidend mit.<br />
Gerhart Banco<br />
heute.<br />
© NÖ Blasmusikverband<br />
© NÖ Blasmusikverband<br />
Josef Leeb und<br />
das Jugendblasorchester<br />
Haag,<br />
vor 50 <strong>Jahre</strong>n.<br />
• Der NÖBV setzte mit der E<strong>in</strong>führung von Kapellmeisterkursen (ab<br />
1953), Wertungsspielen (ab 1954), Jung musiker leistungsabzeichen,<br />
Musikkundetests oder Wettbewerben <strong>für</strong> Jugendblasorchester,<br />
Musik <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen (Bläser-Kammermusik) oder der Drum<br />
Competition (Schlagwerk-Kammermusik) zahlreiche Meilenste<strong>in</strong>e.<br />
197
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Blasmusik und <strong>Musikschulen</strong><br />
Franz W<strong>in</strong>kler<br />
Von Grafenbach zu den<br />
Wiener Philharmonikern.<br />
Karl Jeitler, Posaunist mit Heimatort Grafenbach, war von 1974<br />
bis 2012 Mitglied der Wiener Philharmoniker.<br />
Mit sieben <strong>Jahre</strong>n, das war 1954, erhielt er se<strong>in</strong>en ersten Klavierunterricht<br />
<strong>in</strong> Grafenbach und erlernte das Tenorhorn bei se<strong>in</strong>em<br />
Onkel, der Kapellmeister war. Mit 18 <strong>Jahre</strong>n folgte das Studium,<br />
mit 22 <strong>Jahre</strong>n war er im Orchester der Wiener Volksoper, mit 23<br />
<strong>Jahre</strong>n Wiener Symphoniker und mit 27 <strong>Jahre</strong>n schließlich Wiener<br />
Philharmoniker. Als Förderer und Lehrer im Bereich der Volksund<br />
Blasmusik erwarb er sich bleibende Verdienste. Bis 1986 Kapellmeister<br />
<strong>in</strong> Grafenbach leistete Karl Jeitler zehn <strong>Jahre</strong> lang<br />
Aufbauarbeit e<strong>in</strong>er Jugendkapelle <strong>in</strong> Haydns Geburtsort Rohrau<br />
(Bezirk Bruck a.d. Leitha) und ist bis heute auch <strong>in</strong> Japan tätig, um<br />
die traditionelle, österreichische Blasmusik zu verbreiten. Seit<br />
2006 leitet Karl Jeitler e<strong>in</strong> besonderes Projekt der Nachwuchsförderung<br />
bei den Salzburger Festspielen. Entstanden aus der Initiative<br />
der Wiener Philharmoniker und als Zeichen der Verbundenheit<br />
mit der Salzburger Bevölkerung f<strong>in</strong>det jedes Jahr e<strong>in</strong> Sonderkonzert<br />
mit jungen Blasmusiktalenten aus Österreich statt.<br />
© privat<br />
Solotubist bei den<br />
Wiener Symphonikern,<br />
Assistent am Leonard<br />
Bernste<strong>in</strong> Institut<br />
(Konzertfach Blas- und<br />
Schlag<strong>in</strong>strumente) an<br />
der Universität <strong>für</strong><br />
Musik und darstellende<br />
Kunst Wien, Lehrer<br />
an der Musikschule<br />
Schneebergklang<br />
Besuchte die Musikschule<br />
Schneebergklang.<br />
„Interessanterweise haben mich die tiefen Vertreter der jeweiligen<br />
Instrumentengruppen, also Bassklar<strong>in</strong>ette, Tenorhorn und so weiter,<br />
immer schon mehr fasz<strong>in</strong>iert als die hohen Instrumente und die<br />
tiefe, große, laute Tuba war <strong>für</strong> mich die König<strong>in</strong>. Also habe ich mir<br />
mit der Zeit die Griffe ungefähr angeeignet und immer e<strong>in</strong> bisschen<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geblasen, wenn ich alle<strong>in</strong>e im Probelokal war. Wir hatten e<strong>in</strong>e<br />
Juniortanzlmusi, <strong>in</strong> der ich Klar<strong>in</strong>ette spielte, und e<strong>in</strong>es Tages, als<br />
der Tubist nicht bei der Probe war, nahm ich die Tuba her und spielte<br />
nach Gehör die Bassl<strong>in</strong>ie der Tanzlmusi-Stücke mit.“<br />
Franz W<strong>in</strong>kler ist heute noch aktives Mitglied der Bergknappenkapelle<br />
Grünbach am Schneeberg. Mit 16 <strong>Jahre</strong>n erster<br />
Tubaunterricht, Militärmusik Eisenstadt, Studienbeg<strong>in</strong>n,<br />
Komische Oper Berl<strong>in</strong>, Wiener Symphoniker. Seit kurzem e<strong>in</strong>e<br />
Assistenzstelle an der mdw. Und parallel dazu immer Musikschullehrer.<br />
„Ich b<strong>in</strong> an allen me<strong>in</strong>en ehemaligen Ausbildungsstätten als Lehrender<br />
aktiv, was <strong>für</strong> mich e<strong>in</strong>e große Ehre ist. Ich versorge die umliegenden<br />
Blaskapellen und mittlerweile kann der Bezirk e<strong>in</strong>ige sehr<br />
fähige TubistInnen se<strong>in</strong> Eigen nennen.“<br />
© Marco Borelli<br />
Karl Jeitler am Pult des Sonderkonzertes <strong>in</strong> der Felsenreitschule <strong>in</strong><br />
Salzburg mit Blasmusiktalenten aus Österreich.<br />
Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />
Die Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> und deren<br />
Marke Chorszene <strong>Niederösterreich</strong><br />
s<strong>in</strong>d wesentliche Kooperationspartner<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Dachgesellschaft Kultur.<br />
Region.<strong>Niederösterreich</strong>. Insbesondere<br />
junge Volksmusik ensembles werden<br />
jährlich durch die Teilnahme an der Musikantenwoche<br />
gefördert, der Schwerpunkt<br />
liegt dabei auf dem niederösterreichischen<br />
Repertoire. Junge <strong>Musikschulen</strong>sembles<br />
werden auch zu Aufnahmen<br />
geladen, die <strong>in</strong> der wöchentlichen aufhOHRchen-Sendung<br />
auf Radio <strong>Niederösterreich</strong><br />
gesendet werden.<br />
aufhOHRchen 2016 gab der Musikschule Oberes Piest<strong>in</strong>gtal e<strong>in</strong>e Bühne.<br />
© Volkskultur NÖ<br />
198
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Chorszene <strong>Niederösterreich</strong><br />
© Gerald Lechner<br />
Als Kooperationspartner der Chorszene<br />
<strong>Niederösterreich</strong> verfolgt das Musikschulmanagement<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die K<strong>in</strong>der-<br />
und Jugendarbeit <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Analog zur Orchesterlandschaft<br />
soll hier <strong>in</strong> den nächsten <strong>Jahre</strong>n auch e<strong>in</strong>e<br />
Chorlandschaft entstehen, bei der<br />
junge Menschen viele Möglichkeiten haben,<br />
sich chorisch zu betätigen – sei es <strong>in</strong><br />
K<strong>in</strong>der- und Jugendchören, Vokalensembles,<br />
Kirchenchören, Frauen- oder Männerensembles<br />
und gemischten Chören.<br />
Aus drei mach e<strong>in</strong>s: K<strong>in</strong>der und Jugendliche der We<strong>in</strong>viertler Chorformationen K<strong>in</strong>derchor Phoenix<br />
des Musikschulverbandes We<strong>in</strong>viertel Mitte, P<strong>in</strong>k Crystal Voices und chapeau! aus Leitzersdorf beim<br />
Herbstkonzert der Chorszene im Kremser Klangraum.<br />
Gottfried Zawichowski<br />
Chorleiter, Musikmanager; Musikfabrik<br />
<strong>Niederösterreich</strong>, musik aktuell – neue musik<br />
<strong>in</strong> nö, a-cappella-chor Tulln, Lehrender<br />
an der Donau-Universität Krems im Zentrum<br />
<strong>für</strong> angewandte Musikforschung, Koord<strong>in</strong>ator<br />
der Chorszene <strong>Niederösterreich</strong><br />
Besuchte die Musikschule der Stadt Tulln.<br />
„Me<strong>in</strong>e Musikschulzeit <strong>in</strong> Tulln <strong>in</strong> den <strong>60</strong>er <strong>Jahre</strong>n?<br />
E<strong>in</strong> enges Zimmer, Ölofengeruch, e<strong>in</strong>e nette<br />
zierliche ältere Klavierlehrer<strong>in</strong> ohne Dienstverhältnis,<br />
e<strong>in</strong> alter Flügel. Etüden von Czerny,<br />
die Bayer-Klavierschule… Unsere Musikschule<br />
heute? Helle Räume, gute Klaviere, ausgezeichnet<br />
qualifizierte LehrerInnen, funktionierende<br />
Verwaltung, tolle Veranstaltungen.“<br />
© Heribert Korn<br />
„Das S<strong>in</strong>gen im Chor lässt uns Emotionen fühlen<br />
UND Erkenntnisse gew<strong>in</strong>nen, es lässt uns mite<strong>in</strong>ander<br />
UND mit uns selbst agieren. Wer s<strong>in</strong>gt,<br />
ehrt die Schöpfung.“<br />
Landesjugends<strong>in</strong>gen<br />
Seit 1962 beteiligen sich niederösterreichische<br />
<strong>Musikschulen</strong> bei den Landesund<br />
Bundesjugends<strong>in</strong>gen.<br />
Alle drei <strong>Jahre</strong> bewähren sich Schul- und<br />
Musikschulchöre <strong>in</strong> Grafenegg bei der<br />
Landesauswahl.<br />
© NÖ Landesjugendreferat<br />
© Jugendreferat Steiermark<br />
Landeskoord<strong>in</strong>ator Erhard Mann (ganz l<strong>in</strong>ks) und Fach<strong>in</strong>spektor <strong>für</strong> Musikerziehung<br />
und Instrumentalunterricht Andreas Gruber (Mitte) s<strong>in</strong>d wichtige Partner<br />
des niederösterreichischen Musikschulwesens im Landesschulrat. Hier beim<br />
Landesjugends<strong>in</strong>gen 2017 geme<strong>in</strong>sam mit dem Ehrengast Landesrat Karl<br />
Wilf<strong>in</strong>g (Mitte rechts).<br />
Der Jugendchor des Musikschulverbandes Retzer Land konnte sich 2016 als<br />
Musikschulchor <strong>Niederösterreich</strong>s zur Teilnahme am großen F<strong>in</strong>ale beim<br />
Bundesjugends<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Graz qualifizieren.<br />
199
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Musikfestivals und Sommerkurse<br />
<strong>Niederösterreich</strong> ist e<strong>in</strong> Bundesland <strong>für</strong><br />
Musikfestivals und Sommerkurse. Die<br />
wichtigsten Partner <strong>für</strong> Stipendien und<br />
geme<strong>in</strong>same konzertante Erlebnisse <strong>für</strong><br />
MusikschülerInnen s<strong>in</strong>d das Kammermusikfestival<br />
Allegro vivo (seit 1979) <strong>in</strong> Stift<br />
Altenburg und Horn und die Internationale<br />
Sommerakademie isa (seit 1991) <strong>in</strong> Reichenau.<br />
Unzählige Sommerkurse ermöglichen<br />
es jungen MusikerInnen ihre musikalischen<br />
Fertigkeiten zu erweitern und<br />
zugleich soziale Kontakte und Netzwerke<br />
zu knüpfen. Sie s<strong>in</strong>d auch Gelegenheit,<br />
Universitätslehrende oder <strong>in</strong>ternationale<br />
KünstlerInnen hautnah mitzuerleben.<br />
Aber auch e<strong>in</strong>zelne Musikschullehrende<br />
oder <strong>Musikschulen</strong> haben die Landschaft<br />
der Sommercamps mit attraktiven Kursen<br />
erweitert. Die Teilnahme an Kursen<br />
ist etwas, woran man sich e<strong>in</strong> Leben lang<br />
er<strong>in</strong>nert.<br />
Hornsommer Drosendorf<br />
Wer nix zsammbr<strong>in</strong>gt,<br />
der soll Horn oder<br />
Schlagzeug lernen,<br />
weil zum ‚Nachehacken‘<br />
reicht’s allemal.<br />
„Diesen Satz hörte ich zu<br />
Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>er Lehrertätigkeit<br />
des Öfteren, als ich<br />
im Jahr 1997 beim Musikschulverband<br />
Staatz und Umgebung als<br />
Hornlehrer begonnen hatte. Zu dieser Zeit<br />
war das nördliche We<strong>in</strong>viertel e<strong>in</strong> weißer<br />
Fleck bezüglich Hornunterricht <strong>in</strong> der<br />
Musikschullandschaft. In <strong>Niederösterreich</strong><br />
existierte damals lediglich <strong>in</strong> Waidhofen/<br />
Ybbs mit Walter Reitbauer e<strong>in</strong>e vernünftige,<br />
ausgereifte Hornklasse. Dass ich mit diesem<br />
Satz nicht e<strong>in</strong>verstanden war, kann<br />
sich gewiss jede und jeder vorstellen“, sagt<br />
Peter Hofmann, der mit dem Hornsommer<br />
Drosendorf e<strong>in</strong>en der erfolgreichsten<br />
Sommerkurse schuf, der nun schon seit<br />
elf <strong>Jahre</strong> stattf<strong>in</strong>det.<br />
Festspielhaus St. Pölten<br />
In unmittelbarer<br />
Nähe des Musikschulmanagement<br />
hat sich<br />
das Festspielhaus<br />
zum Wettbewerbsstandort<br />
entwickelt.<br />
Seit 2011/12 f<strong>in</strong>det<br />
der NÖ Landeswettbewerb<br />
prima la musica<br />
auf dieser zentralen Bühne <strong>Niederösterreich</strong>s<br />
statt. Auch das Landespreisträgerkonzert<br />
war 15 <strong>Jahre</strong> lang im Festspielhaus<br />
zu Gast – ab 2017 wird es <strong>in</strong> den Familientag<br />
<strong>in</strong> Grafenegg <strong>in</strong>tegriert und<br />
wandelt sich damit zum fröhlichen Abschluss<br />
des Musikschuljahres. Das Festspielhaus<br />
ist auch Partner <strong>in</strong> der Musikvermittlungsreihe<br />
erlebnis:musik und<br />
Veranstalter der Gala Musik.Tanz.Bewegung<br />
<strong>für</strong> Tanzensembles aus <strong>Musikschulen</strong><br />
und Schulen.<br />
200
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Grafenegg<br />
Für das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />
ist Grafenegg e<strong>in</strong>e zweite Heimat<br />
geworden. Nicht nur Sommercamps<br />
f<strong>in</strong>den im Schloss statt, das Orchester<br />
präsentiert sich mittlerweile auch zweimal<br />
jährlich auf der großen Bühne des Auditoriums.<br />
Die Kooperation soll weitergeführt<br />
und vertieft werden. In e<strong>in</strong>er ersten<br />
Zusammenarbeit mit der European Music<br />
Chamber Academy und ihrem Leiter Johannes<br />
Meissl, konnten sich zwei junge<br />
niederösterreichische Streichquartette,<br />
das Saitenschneider Quartett aus Tulln<br />
und das Benigna Quartett aus St.Pölten,<br />
Feedback <strong>in</strong> englischer Sprache von professionellen<br />
jungen Kammermusikensembles<br />
holen – e<strong>in</strong>e Herausforderung<br />
und e<strong>in</strong> schönes Erlebnis <strong>für</strong> alle.<br />
Das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester 2015.<br />
Das Streichquartett Saitenschneider der Musikschule der Stadt Tulln mit Mentor Johannes Meissl.<br />
Auch da ist Musikschule dr<strong>in</strong><br />
Sessions werden vielerorts durchgeführt. Initiiert und organisiert meist von Musikschullehrenden,<br />
die ihren SchülerInnen Auftritte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er „coolen“ Atmosphäre bieten möchten.<br />
In Mank ...<br />
... und <strong>in</strong> Retz.<br />
201
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Ludwig Ritter von Köchel Musikschule Krems.<br />
Musikschulbasis<br />
Gemischtes Ensemble der Regionalmusikschule Ternitz.<br />
Damit <strong>Musikschulen</strong> ihre vielfältigen Aufgaben<br />
wahrnehmen und ihre Wirkungen<br />
<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den auch entfalten können,<br />
benötigen sie gute Grundlagen. Neben f<strong>in</strong>anziellen<br />
Ressourcen brauchen <strong>Musikschulen</strong><br />
Räume, Organisation und Verwaltung.<br />
Wie diese beschaffen se<strong>in</strong> müssen,<br />
um Musikschularbeit bestmöglich zu unterstützen,<br />
ist e<strong>in</strong>e der Aufgaben landesweiter<br />
Steuerung, ebenso wie das Anforderungsprofil<br />
<strong>für</strong> Lehrende und Leitung.<br />
Die lokale Umsetzung liegt bei den Geme<strong>in</strong>den<br />
als Musikschulträgern und Letztverantwortlichen<br />
<strong>für</strong> ihre <strong>Musikschulen</strong>.<br />
Für viele MusikschülerInnen ist die Musikschule<br />
e<strong>in</strong> zweites Zuhause. E<strong>in</strong>en Großteil<br />
ihrer Freizeit verbr<strong>in</strong>gen sie <strong>in</strong> den Räumen<br />
der Musikschule: im Unterricht, beim<br />
Musizieren mit Ensembles, bei Projekten<br />
und Veranstaltungen, um zu<br />
üben oder schlicht, um auf den<br />
Unterricht zu warten.<br />
Die besondere Stärke der <strong>Musikschulen</strong><br />
ist die künstlerische<br />
Kompetenz der Lehrenden<br />
und deren Selbstverständnis<br />
als lehrende MusikerInnen.<br />
Sie sichern qualitativ<br />
hochwertige künstlerische Angebote<br />
und Erfahrungen, die<br />
nachhaltige Wirkungen auf K<strong>in</strong>der und<br />
Jugendliche ermöglichen.<br />
Die Musikschulleitung hat e<strong>in</strong>e Schlüsselfunktion<br />
<strong>in</strong>ne. Innerhalb des breiten Gestaltungsrahmens,<br />
<strong>in</strong> dem niederösterreichische<br />
<strong>Musikschulen</strong> tätig s<strong>in</strong>d, ist sie <strong>für</strong><br />
die Entwicklung und Bereicherung des lokalen<br />
kulturellen Lebens und die pädagogisch-künstlerische<br />
Ausrichtung ihrer Musikschule<br />
hauptverantwortlich.<br />
Nach außen h<strong>in</strong> stehen politische VertreterInnen<br />
aller Parteien h<strong>in</strong>ter „ihrer“ Musikschule,<br />
auch wenn sie im Geme<strong>in</strong>debudget<br />
e<strong>in</strong>en großen Anteil e<strong>in</strong>nimmt.<br />
Geme<strong>in</strong>den tragen ihre <strong>Musikschulen</strong> und<br />
bieten ihren MusikschülerInnen Ressourcen,<br />
Podien und vor allem Wertschätzung.<br />
In diesen Aufgaben werden sie vom<br />
Land <strong>Niederösterreich</strong> f<strong>in</strong>anziell, <strong>in</strong>haltlich<br />
und organisatorisch unterstützt.<br />
202
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Räume und Ausstattung<br />
„<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d Orte der Begegnung<br />
und Ause<strong>in</strong>andersetzung mit allen Künsten.<br />
<strong>Musikschulen</strong> sollen ideale Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
bieten, sie sollen Raum geben<br />
[…] im S<strong>in</strong>ne von offenen, farbenfroh<br />
und ansprechend ausgestatteten Räumen<br />
<strong>für</strong> die Begegnung mit Musik und den mit<br />
ihr <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehenden Künsten […]<br />
im S<strong>in</strong>ne der Ermöglichung vielschichtiger<br />
künstlerischer und pädagogischer Erfahrungen<br />
und Begegnungen.“ (Konferenz<br />
der österreichischen Musikschulwerke,<br />
Lehrplan <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong>)<br />
Derzeit wird <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> an rund<br />
500 Musikschulstandorten unterrichtet.<br />
Viele <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen<br />
Anbau oder nicht genutzten Räumlichkeiten<br />
e<strong>in</strong>er Pflichtschule untergebracht. Die<br />
Anzahl der <strong>Musikschulen</strong> mit eigenem Gebäude<br />
ist eher ger<strong>in</strong>g. Die <strong>in</strong> den vergangenen<br />
<strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong>tensivierte Zusammenarbeit<br />
mit den Pflichtschulen <strong>in</strong> Kooperationen<br />
erweist sich zwar <strong>in</strong> vielem als Vorteil,<br />
hat jedoch den Nachteil, dass die<br />
Ausstattung der Räumlichkeiten nicht immer<br />
an die Bedürfnisse der <strong>Musikschulen</strong><br />
angepasst wurde.<br />
Die Raumerfordernisse <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong><br />
wurden vom Musikschulbeirat bereits im<br />
Jahr 2006 empfohlen und werden bei Adaptierungen<br />
sowie Zu- und Umbauten als<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Förderung durch<br />
den Schul- und K<strong>in</strong>dergartenfonds herangezogen.<br />
Auch <strong>für</strong> die Ausstattung wurden<br />
entsprechende Fördermöglichkeiten<br />
aufgebaut, u.a. wurde der Ankauf von 644<br />
(bis 2016) Instrumenten f<strong>in</strong>anziell unterstützt.<br />
Konzertsaal der Musikschule Ha<strong>in</strong>burg.<br />
Orchesterprobensaal am Musikschulstandort Leobendorf.<br />
Lehrerzimmer am Musikschulstandort Ernsthofen.<br />
Gebäude der Musikschule Schneebergklang.<br />
E<strong>in</strong> Zukunftsmodell ist der Bildungscampus,<br />
<strong>in</strong> dem mehrere Institutionen gleichzeitig<br />
untergebracht werden.<br />
Neben m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em<br />
Tasten<strong>in</strong>strument <strong>in</strong> jedem<br />
Raum bieten Konferenzzimmer<br />
und Aufenthaltsräume Platz <strong>für</strong> Kommunikation<br />
und laden MusikschülerInnen,<br />
LehrerInnen und Eltern zum Verweilen<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Beispiele da<strong>für</strong> s<strong>in</strong>d etwa das Schulzentrum <strong>in</strong> Waidhofen an der Ybbs, auch das 2009 neu errichtete Bildungszentrum <strong>in</strong> Wimpass<strong>in</strong>g.<br />
203
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Musikschullehrende<br />
Vor <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n unterrichteten rund 200<br />
Lehrkräfte meist nebenberuflich, und obgleich<br />
sich das Berufsbild professionalisiert<br />
und konsolidiert hat, s<strong>in</strong>d auch heute<br />
rund <strong>60</strong> Prozent der Lehrenden nicht<br />
nur an der Musikschule tätig.<br />
Meist selbst als ausübende MusikerInnen<br />
auf der Bühne br<strong>in</strong>gen diese Lehrenden<br />
hohe Fachkompetenz und Praxis <strong>in</strong> den<br />
Musikschulunterricht e<strong>in</strong>. So schreiben<br />
Lehrende selbst Unterrichtswerke, arrangieren<br />
<strong>für</strong> unterschiedliche Besetzungen,<br />
dirigieren und moderieren, managen und<br />
leiten u.v.m.<br />
Das Berufsbild MusikschullehrerIn wurde<br />
seit dem NÖ Musikschulgesetz 2000 professionalisiert<br />
und ermöglicht es, persönliche<br />
Stärken und Schwerpunkte <strong>in</strong> den<br />
vielfältigen Aufgaben der Musikschule<br />
auszuspielen.<br />
Mittlerweile produzieren die <strong>Musikschulen</strong><br />
ihren eigenen LehrerInnennachwuchs.<br />
Begabte <strong>Niederösterreich</strong>erInnen studieren<br />
und kehren wieder zurück.<br />
Das kulturelle Kapital bleibt im Land und<br />
vervielfacht sich, weil jede/r „dritte“ Lehrende<br />
e<strong>in</strong> Ensemble oder e<strong>in</strong>e Band gründet<br />
und die Musikschullehrenden <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en<br />
und Institutionen vor Ort tätig s<strong>in</strong>d.<br />
Mit e<strong>in</strong>em Wort: Der Arbeitsplatz <strong>Niederösterreich</strong><br />
hat e<strong>in</strong>en hohen Standard erreicht.<br />
Übrigens ist der Männer- und Frauenanteil<br />
exakt gleich: <strong>Niederösterreich</strong>s<br />
Musikschullehrende s<strong>in</strong>d zu jeweils 50<br />
Prozent männlich und weiblich.<br />
Wertvolle Qualifikationen von Musikschullehrenden s<strong>in</strong>d Ensembleleitung und Probentechniken.<br />
Im Bild das Blockflötenrochester der Musikschule Oberes Mostviertel.<br />
© MS Perschl<strong>in</strong>gtal<br />
© Sab<strong>in</strong>e Hummer<br />
E<strong>in</strong> Lehrerkonzert ist bei vielen <strong>Musikschulen</strong> im <strong>Jahre</strong>sprogramm. Hier ist das Lehrerteam der Musikschule<br />
Perschl<strong>in</strong>gtal auf der Bühne.<br />
204
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
E<strong>in</strong> Ensemble im Gepäck<br />
Die Vervielfältigung von Musikkultur: Musikschullehrende<br />
gehen schon während<br />
ihrer Studienzeit Verb<strong>in</strong>dungen mit MusikerInnen<br />
aus dem eigenen oder den<br />
Nachbarbundesländern e<strong>in</strong> und kreieren<br />
spannende Ensembles, wie die Ensembles<br />
Mocatheca oder Federspiel zeigen.<br />
Ensemble FEDERSPIEL<br />
Die Lust am Neuen, am Persönlichen<br />
und Unverwechselbaren<br />
ist das Markenzeichen von FE-<br />
DERSPIEL. 2004 haben sich die<br />
sieben jungen Musiker, alle Studenten<br />
der Universität <strong>für</strong> Musik<br />
und darstellende Kunst Wien<br />
bzw. der Musik und Kunst Privatuniversität<br />
der Stadt Wien<br />
zusammengeschlossen.<br />
Alle haben sie e<strong>in</strong>e Ausbildung an<br />
e<strong>in</strong>er Musikschule genossen, <strong>in</strong><br />
Retz, Krems, Hollabrunn, Tulln,<br />
Herzogenburg, Musikum Salzburg<br />
und Wien, e<strong>in</strong>er von ihnen unterrichtet<br />
aktuell an der Musikschule<br />
<strong>in</strong> Hollabrunn. Was brachte sie zusammen?<br />
„Wir wollten echte Volksmusik abseits<br />
vom volkstümlichen Schlagerwahns<strong>in</strong>n machen, e<strong>in</strong> paar von uns<br />
spielten schon seit der K<strong>in</strong>dheit geme<strong>in</strong>sam bei der Musikkapelle <strong>in</strong> Mautern,<br />
die andern kamen rasch dazu und schon begann das Projekt, unsere<br />
eigene Musik zu kreieren. Dabei ist aber die freundschaftliche Energie<br />
vom Anfang nie verloren gegangen.“<br />
© Julia Wesely / Maria Frodl<br />
FEDERSPIEL: Simon Zöchbauer, Philip Haas,<br />
Frédéric Alvarado-Dupuy, Ayac Iuan Jimenez-Salvador,<br />
Matthias Werner, Thomas W<strong>in</strong>alek, Roland<br />
Eitz<strong>in</strong>ger.<br />
Klar<strong>in</strong>ettenquartett Mocatheca<br />
© Julia Wesely<br />
Das Klar<strong>in</strong>ettenquartett Mocatheca setzt<br />
sich aus vier Musikschullehrer<strong>in</strong>nen und<br />
Absolvent<strong>in</strong>nen der mdw zusammen und<br />
feierte 2016 se<strong>in</strong> 10-jähriges Jubiläum.<br />
Mocatheca: Theresa Hajny, Monika Kampichler, Carmen Gschwandtner, Kerst<strong>in</strong> Höller.<br />
Das Ensemble begeistert se<strong>in</strong> Publikum mit e<strong>in</strong>em<br />
breitgefächerten Repertoire und versteht<br />
es auch, die Neugierde <strong>für</strong> zeitgenössische<br />
Kompositionen zu wecken. Ihre erste<br />
musikalische Ausbildung erhielten die Musiker<strong>in</strong>nen<br />
an den niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong><br />
Eggenburg, Hollabrunn, Horn, Staatz<br />
und Ternitz. Heute unterrichten alle selbst an<br />
e<strong>in</strong>er Musikschule, <strong>in</strong> Eggenburg, Horn, Staatz<br />
und Gänserndorf.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 2006 begannen die vier Student<strong>in</strong>nen<br />
mit dem Kammermusikunterricht bei<br />
Prof. Teresa Leopold an der mdw. Der Wunsch<br />
nach e<strong>in</strong>em eigenen kammermusikalischen<br />
Projekt war von Anfang an sehr groß. Es war<br />
ihnen wichtig, ihre kreativen Ideen und musikalischen<br />
Vorstellungen auch nach ihrem Studium<br />
auf hohem Niveau zu verwirklichen und<br />
ihre künstlerischen Pläne weiter zu verfolgen.<br />
Neben ihren ansprechenden Abendprogrammen<br />
widmen sie sich mit selbst konzipierten<br />
K<strong>in</strong>derkonzerten auch dem jungen Publikum.<br />
Das Quartett wurde 2016 mit dem Anerkennungspreis<br />
des Landes <strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong><br />
der Sparte Musik ausgezeichnet.<br />
205
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
Weiterbildung<br />
„Vom Popensemble zum<br />
Orchester“, e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>artag <strong>in</strong><br />
der Fortbildungs woche<br />
2017 im Schloss Zeillern.<br />
Die Weiterbildung von Musikschullehrenden<br />
bildete von Anbeg<strong>in</strong>n an e<strong>in</strong>en Arbeitsschwerpunkt<br />
der damaligen Kommission.<br />
Wechselnde Orte mit Lehrenden<br />
der damaligen Musikhochschule prägten<br />
diesen Beg<strong>in</strong>n ab 19<strong>60</strong>.<br />
Das Weiterbildungsangebot des Musikschulmanagement<br />
umfasst heute rund<br />
hundert E<strong>in</strong>zelsem<strong>in</strong>are zu verhältnismäßig<br />
günstigen Tarifen (unter EUR 20 pro<br />
Sem<strong>in</strong>ar), die fast ausschließlich an unterrichtsfreien<br />
Tagen stattf<strong>in</strong>den. Zusätzlich<br />
werden regionale und <strong>in</strong>terne Fortbildungen<br />
an <strong>Musikschulen</strong> unterstützt.<br />
Das Musikschulmanagement konzipierte<br />
auch neue Lehrgänge, da bestimmte, <strong>für</strong><br />
den Unterricht notwendige Kompetenzen,<br />
an den Ausbildungs<strong>in</strong>stitutionen<br />
noch nicht umgesetzt wurden. So wurde<br />
erstmalig <strong>in</strong> Österreich <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit der Pädagogischen Hochschule <strong>Niederösterreich</strong><br />
der zertifizierte Lehrgang<br />
Klassenmusizieren mit den Zweigen s<strong>in</strong>g.<br />
klasse und rhythmus.klasse umgesetzt,<br />
der von Volksschul- und Musikschullehrenden<br />
geme<strong>in</strong>sam besucht wird.<br />
Thematischer Schwerpunkt der Weiterbildung<br />
ist neben der Ausrichtung zur „gesunden<br />
Musikschule“ vor allem das „Vone<strong>in</strong>ander<br />
Lernen“. Da niederösterreichische<br />
Musikschullehrende oft hoch spezialisierte<br />
Kompetenzen aufweisen und durch den<br />
Austausch untere<strong>in</strong>ander Transferverluste<br />
m<strong>in</strong>imiert und der <strong>in</strong>dividuelle Nutzen des<br />
Angebots optimiert werden, gilt dies als<br />
Weiterbildungsformat <strong>für</strong> die Zukunft.<br />
Aus der Chronik: Weiterbildung seit <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
206<br />
Das Jahr 19<strong>60</strong> kann als Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es eigenständigen Weiterbildungsangebotes<br />
es NÖ Musikschulwerks angesehen werden. Die „Sommersem<strong>in</strong>are“<br />
schlossen an die ebenfalls<br />
stattf<strong>in</strong>dende Leitertagung<br />
an. Und sogar e<strong>in</strong> drittes beförderndes<br />
Element wurde <strong>in</strong> die<br />
Sommerwochen ab 19<strong>60</strong> e<strong>in</strong>geführt,<br />
die Instrumentalwettbewerbe.<br />
DozentInnen bei den<br />
Sommerwochen waren von Beg<strong>in</strong>n<br />
an Lehrende der Wiener Musikhochschule<br />
und des damaligen<br />
Studio Anton Straka.<br />
Konservatoriums der Stadt Wien,<br />
u.a. Karl Scheit, Rene Clemencic, Luise Bilek, Erika Dichler-Sedlacek,<br />
Anton Straka und Josef Luitz<br />
Die Orte der Sommer sem<strong>in</strong>are:<br />
Ab 19<strong>60</strong> Schloss Leesdorf und andere wechselnde Orte<br />
Ab 1970 NÖ Landesberufsschule<br />
Lilienfeld<br />
Ab 1979 Landesbildungsheim<br />
Norbert<strong>in</strong>um<br />
Tullnerbach<br />
Ab 1988 Schloss Zeillern<br />
Bis heute f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Zeillern<br />
Weiterbildungen<br />
statt, <strong>in</strong>sbesondere die<br />
Studio Chor, Leitung Herwig Reiter, am Klavier<br />
Grete Wippel.<br />
2006 etablierte Fortbildungswoche<br />
mit 300 TeilnehmerInnen<br />
und durch Mehrfachbelegung<br />
500 Teilnahmen kurz vor<br />
Schulanfang.<br />
Das Bildungshaus St. Hippolyt<br />
<strong>in</strong> St. Pölten ist von Beg<strong>in</strong>n an<br />
bis heute e<strong>in</strong> wichtiges Sem<strong>in</strong>arhaus<br />
<strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong>. Studio Helmut Göllner.<br />
Zwischen 1964 und 1989 fanden<br />
die zwölf Ausbildungslehrgänge zur „NMW Lehrbefähigung“ statt,<br />
die von rund 1.200 MusikerInnen absolviert wurden und bei deren Abschlussprüfungen<br />
auch der damalige Fach<strong>in</strong>spektor <strong>für</strong> Musikerziehung<br />
Kurt Lerperger anwesend war.<br />
Lehrgang „Klassenmusizieren“: Jeweils drei Lehrgänge der s<strong>in</strong>g.klasse<br />
und der rhythmus.klasse haben zwischen 2008 und 2017 stattgefunden<br />
und <strong>in</strong>sgesamt 156 AbsolventInnen (86 Musikschul- und 50 Volksschullehrende)<br />
hervorgebracht.<br />
Weiters wurden<br />
zwischen 2008 und<br />
2013 auch die Zweige<br />
streicher.klasse und<br />
bläser.klasse umgesetzt,<br />
die jeweils 35<br />
bzw. 31 Lehrende absolvierten.<br />
Lehrgangsabschluss s<strong>in</strong>g.klasse 2015.
Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />
MusikschulleiterInnen<br />
Die Auswahl der Musikschulleitung ist<br />
wohl e<strong>in</strong>e der wichtigsten Entscheidungen<br />
jeder Geme<strong>in</strong>de. Deshalb wurde 2007<br />
e<strong>in</strong> landesweites transparentes Auswahlverfahren<br />
<strong>für</strong> MusikschulleiterInnen entwickelt,<br />
das seitdem die Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />
dieser entscheidenden Übergangsphase<br />
unterstützt und von allen Seiten positiv<br />
wahrgenommen wird.<br />
Doch mit der Besetzung der Musikschulleitung<br />
ist dieser Prozess noch nicht zu<br />
Ende. Da es ke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung<br />
<strong>für</strong> die Leitung e<strong>in</strong>er Musikschule gibt, hat<br />
das Musikschulmanagement bereits im<br />
Jahr 2003 e<strong>in</strong>en berufsbegleitenden Lehrgang<br />
e<strong>in</strong>geführt, dessen Absolvierung<br />
mittlerweile als dienstrechtliches Erfordernis<br />
festgeschrieben wurde.<br />
In acht Modulen erwerben die TeilnehmerInnen<br />
Kenntnisse der rechtlichen<br />
Grundlagen und des Gestaltungsspielraums<br />
sowie Kompetenzen h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der pädagogischen, personellen und organisatorischen<br />
Führung e<strong>in</strong>er Musikschule.<br />
Die Leiterakademie wurde zwischen<br />
2003 und 2017 <strong>in</strong>sgesamt sieben<br />
Mal durchgeführt und kann mittlerweile<br />
auf 146 AbsolventInnen zurückblicken.<br />
Kooperationspartner dieses Lehrgangs<br />
s<strong>in</strong>d die Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />
Kunst Wien, die NÖ Kommunalakademie<br />
sowie die Donau-Universität<br />
Krems.<br />
© Filzwieser<br />
Alle damals 128 MusikschulleiterInnen<br />
<strong>Niederösterreich</strong>s bei<br />
der ersten zwei tägigen<br />
Gesamtleitertagung am<br />
12. und 13. November<br />
2015 <strong>in</strong> St. Pölten.<br />
Die Musikschule Waidhofen/Ybbs war<br />
während ihrer bereits 50-jährigen Geschichte<br />
e<strong>in</strong>e impulsgebende Schule mit<br />
großem musikalischen Wirkungskreis.<br />
Die Übergabe der Leitung an Christian<br />
Blahous im Februar 2015 war Anlass e<strong>in</strong>es<br />
Zusammentreffens wichtiger Persönlichkeiten<br />
<strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s Musikschulwesen.<br />
Christian Blahous, neuer Leiter ab 2015.<br />
Walter Reitbauer leitete die Schule von 1998–2015.<br />
Wolfgang Sobotka leitete die Schule von 1988–1998.<br />
Adm<strong>in</strong>istrative MitarbeiterInnen<br />
Unterstützt wird die Leitung durch die Geme<strong>in</strong>de.<br />
Innerhalb der Musikschule erfolgt<br />
dies oft <strong>in</strong> Person e<strong>in</strong>er Verwaltungskraft.<br />
Adm<strong>in</strong>istrative MitarbeiterInnen<br />
können die heimliche „Seele“ der Musikschule<br />
se<strong>in</strong>, unterstützen Lehrende bei<br />
ungeliebten adm<strong>in</strong>istrativen Aufgaben,<br />
s<strong>in</strong>d erste Anlaufstelle <strong>für</strong> Eltern und werden<br />
bei Veranstaltungen zu organisatorischen<br />
Tausendsassas.<br />
MitarbeiterInnen der <strong>Musikschulen</strong><br />
beim Tag der adm<strong>in</strong>istrativen<br />
MitarbeiterInnen 2017 <strong>in</strong> St. Pölten,<br />
zu dem das Musikschulmanagement<br />
jährlich e<strong>in</strong>lädt.<br />
207
Anhänge<br />
„Statistiken s<strong>in</strong>d mit Vorsicht zu genießen und mit Verstand e<strong>in</strong>zusetzen.“<br />
Im S<strong>in</strong>ne von Carl Hahn, ehemaliger Automobilmanager, s<strong>in</strong>d hier e<strong>in</strong>ige<br />
wenige wichtige Entwicklungen im niederösterreichischen Musikschulwesen<br />
dargestellt – mehr dazu: www.musikschulmanagement.at.<br />
© Daniela Matejschek<br />
208
209
Anhang<br />
Anhang<br />
Die Entwicklung der <strong>Musikschulen</strong> und der Standorte, 1957 – 2017<br />
<strong>Musikschulen</strong> <br />
200 <br />
180 <br />
181 <br />
1<strong>60</strong> <br />
1<strong>60</strong> <br />
140 <br />
120 <br />
100 <br />
105 <br />
115 <br />
121 <br />
139 139 <br />
134 <br />
128 <br />
80 <br />
<strong>60</strong> <br />
66 <br />
80 <br />
40 <br />
20 <br />
23 <br />
38 <br />
0 <br />
1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2012 2017 <br />
Abb. 1 Anzahl der <strong>Musikschulen</strong><br />
<strong>60</strong>0 <br />
Summe Standorte/Geme<strong>in</strong>den <br />
500 <br />
483 <br />
400 <br />
395 <br />
421 <br />
440 <br />
300 <br />
346 <br />
200 <br />
167 <br />
201 <br />
211 <br />
224 <br />
100 <br />
0 <br />
102 <br />
66 <br />
23 38 <br />
1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2012 2017 <br />
Abb. 2 Anzahl der Standorte bzw. Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />
400 <br />
350 <br />
355 <br />
300 <br />
282 <br />
306 <br />
250 <br />
256 <br />
200 <br />
1<strong>60</strong> <br />
181 <br />
165 <br />
150 <br />
100 <br />
50 <br />
23 <br />
38 <br />
66 <br />
80 <br />
22 <br />
105 <br />
62 <br />
115 121 <br />
86 90 <br />
64 <br />
139 139 134 128 <br />
0 <br />
1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2012 2017 <br />
<strong>Musikschulen</strong> <br />
Weitere Standorte/ Geme<strong>in</strong>den <br />
Abb.3 Anzahl der <strong>Musikschulen</strong> und Standorte<br />
210
Anhang<br />
Vergleich Größenordnung der <strong>Musikschulen</strong>, 1974 und 2017<br />
<strong>Musikschulen</strong> nach Anzahl der SchülerInnen, Stand 1. 1. 1974<br />
1 – 100<br />
11 <strong>Musikschulen</strong>:<br />
Groß Siegharts, Pulkau, Ernstbrunn,<br />
Poysdorf, March egg,<br />
Piest<strong>in</strong>g, Grünbach, Scheibl<strong>in</strong>gkirchen,<br />
Reichen au, Hofstetten-Grünau,<br />
Goll<strong>in</strong>g<br />
Quelle: Striberny, S.18<br />
101 – 200<br />
38 <strong>Musikschulen</strong>:<br />
Litschau, Raabs, Altnagelberg,<br />
Gmünd, Weitra, Grossgerungs, Ottenschlag,<br />
Pöggstall, Ladendorf, Hohenau,<br />
Gänserndorf, Korneuburg, St. Andrä Wördern,<br />
Sieghartskirchen, Traismauer, Leopoldsdorf,<br />
Wiener Neudorf, Pfaffstätten, H<strong>in</strong>terbrühl,<br />
Sollenau, Teesdorf, Puchberg, Edlitz, Kirchschlag,<br />
Krumbach, Lilienfeld, Pyhra, Kirchberg/Pielach,<br />
Pöchlarn, Krummnussbaum,<br />
Ybbs, Wieselburg, Purgstall,<br />
Gam<strong>in</strong>g, Lunz, Göstl<strong>in</strong>g, Euratsfeld,<br />
Aschbach<br />
201 – 400<br />
29 <strong>Musikschulen</strong>:<br />
Heidenreichste<strong>in</strong>, Waidhofen/<br />
Thaya, Zwettl, Retz, Mistelbach,<br />
Zistersdorf, Deutsch Wagram, Schwechat,<br />
Bruck/Leitha, Baden, Pitten,<br />
Aspang, Wimpass<strong>in</strong>g, Gloggnitz, Ternitz,<br />
Pottschach, Ha<strong>in</strong>feld, Klosterneuburg,<br />
Tulln, Krems, Herzogenburg, Wilhelmsburg,<br />
Obergrafendorf, Melk,<br />
Scheibbs, Gresten, St. Peter,<br />
Haag, St. Valent<strong>in</strong><br />
401 – 700<br />
7 <strong>Musikschulen</strong>:<br />
Horn, Eggenburg, Laa/<br />
Thaya, Stockerau,<br />
Mödl<strong>in</strong>g, Waidhofen/<br />
Ybbs, Amstetten<br />
701 – 1000<br />
1 Musikschule:<br />
Neunkirchen<br />
über 1000<br />
3 <strong>Musikschulen</strong>:<br />
St. Pölten, Perchtoldsdorf,<br />
Wiener Neustadt<br />
<strong>Musikschulen</strong> nach Anzahl der SchülerInnen, Stand 1. 1. 2017<br />
180 – 200<br />
3 <strong>Musikschulen</strong>:<br />
Neuhofen a. d. Ybbs,<br />
Wimpass<strong>in</strong>g im<br />
Schwarzatale, Groß-<br />
Siegharts<br />
201 – 400<br />
64 <strong>Musikschulen</strong>:<br />
Ybbs an der Donau, Markt Piest<strong>in</strong>g, Laa an der<br />
Thaya, Altlengbach, Hadres, Hohenau an der March,<br />
Himberg, Pottendorf, Bad Fischau-Brunn, Neidl<strong>in</strong>g, Hof<br />
am Leithaberge, Hollenthon, Hochneukirchen-Gschaidt, Katzelsdorf,<br />
Pfaffstätten, Pernitz, Warth, Ottenschlag, Kott<strong>in</strong>gbrunn,<br />
Gumpoldskirchen, Kirchberg am Wechsel, Mart<strong>in</strong>sberg,<br />
Raabs an der Thaya, Herzogenburg, Fischamend, Groß-Enzersdorf,<br />
Zistersdorf, Sollenau, Ebenfurth, Neulengbach, Gerasdorf bei Wien,<br />
St. Andrä-Wördern, Mannersdorf am Leithagebirge, Kirchschlag <strong>in</strong><br />
der Buckligen Welt, Wilhelmsburg, Kle<strong>in</strong>-Pöchlarn, Dobersberg,<br />
Aspang-Markt, Leobersdorf, Heidenreichste<strong>in</strong>, Edlitz, Orth an der<br />
Donau, Kapelln, Lilienfeld, Matzen-Raggendorf, Langenzersdorf,<br />
Wölbl<strong>in</strong>g, Reichenau an der Rax, Ha<strong>in</strong>burg an der Donau, Paudorf,<br />
Pr<strong>in</strong>zersdorf, Breitenfurt bei Wien, Deutsch-Wagram,<br />
Maria Laach am Jauerl<strong>in</strong>g, Ha<strong>in</strong>feld, Korneuburg,<br />
Waidhofen an der Thaya, Großrußbach,<br />
Poysdorf, Groß Gerungs, Zwölfax<strong>in</strong>g,<br />
Pöchlarn, Ebreichsdorf,<br />
Spitz<br />
Quelle: Musikschulmanagement<br />
<strong>Niederösterreich</strong><br />
401 – 700<br />
40 <strong>Musikschulen</strong>:<br />
Wiener Neudorf, H<strong>in</strong>terbrühl, Pressbaum,<br />
Würflach, Brunn am Gebirge, Neunkirchen,<br />
Mistelbach, Maria Anzbach, Vitis, Vösendorf,<br />
Yspertal, Laxenburg, Ternitz, Haidershofen,<br />
Zwettl, Gloggnitz, Pyhra, Baden, Purgstall an der<br />
Erlauf, Allhartsberg, Traismauer, Grafenwörth,<br />
Wolkersdorf im We<strong>in</strong>viertel, Wieselburg, Strasshof<br />
an der Nordbahn, Böheimkirchen, Traisen, Sieghartskirchen,<br />
Aschbach-Markt, Melk, Stockerau,<br />
Scheibbs, Ober-Grafendorf, Schwechat, Kirchberg<br />
an der Pielach, Wiener Neustadt,<br />
Bruck an der Leitha, Pitten, Krems<br />
an der Donau, Bad<br />
Vöslau<br />
701 – 1000<br />
18 <strong>Musikschulen</strong>:<br />
Leobendorf, Retz, Purkersdorf,<br />
Amstetten, Ruprechtshofen,<br />
Gmünd, Gänserndorf, Eggenburg,<br />
Haag, St. Peter <strong>in</strong> der Au, Berndorf,<br />
Staatz, Perchtoldsdorf, Tulln an<br />
der Donau, Horn, Klosterneuburg,<br />
Waidhofen an der<br />
Ybbs, Hollabrunn<br />
über 1000<br />
3 <strong>Musikschulen</strong>:<br />
Mödl<strong>in</strong>g, St. Pölten,<br />
Bl<strong>in</strong>denmarkt<br />
211
Anhang<br />
Entwicklung der Hauptfächer, 1957 – 2017<br />
Zahlen s<strong>in</strong>d Schülerbelegungen<br />
HAUPTFÄCHER 1957 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2006 2012 2017<br />
Klavier 981 2.794 3.476 4.489 5.223 4.715 6.315 7.711 7.754 8.267 8.173 8.361<br />
Orgel 17 19 10 75 70 80 101 119 113 149 135 125<br />
Elektr.<br />
Tasten<strong>in</strong>strument<br />
488 1.051 2.400 3.366 2.784 1.622 1.025 749<br />
Akkordeon 582 2.003 2.799 3.691 3.712 2.205 1.912 1.546 877 735 515 492<br />
Steirische Harmonika 311 417 442 507 755<br />
Gitarre 47 934 1.831 3.<strong>60</strong>3 3.366 3.168 4.365 6.638 6.636 6.969 7.523 6.868<br />
E-Gitarre 429 553 1.322 1.627 1.103<br />
E-Bass 99 161 366 408 316<br />
Harfe 41 76 131 200 231<br />
Hackbrett 19 36 76 79 91 94 79<br />
Zither 168 190 180 205 220 180 250 194 96 85 77 37<br />
Viol<strong>in</strong>e 411 525 555 764 757 716 1.049 1.523 1.827 2.177 2.717 2.905<br />
Viola 1 3 8 13 23 22 40 86 95 91 117 128<br />
Violoncello 29 40 47 79 101 153 215 302 423 599 661 816<br />
Kontrabass 3 10 14 23 24 19 31 51 75 82 180 148<br />
Blockflöte 233 2.012 2.354 6.111 4.381 4.498 5.771 6.456 5.862 5.413 4.692 3.561<br />
Flöte 34 276 54 238 629 844 1.578 2.246 2.972 3.269 3.172 3.070<br />
Klar<strong>in</strong>ette 45 478 980 1.188 1.033 1.185 1.563 1.737 1.822 1.999 2.050<br />
Saxophon 4 29 72 118 356 701 936 1.277 1.305 1.265<br />
Oboe 3 6 12 7 2 25 53 90 184 205 205<br />
Fagott 3 2 7 11 5 13 14 36 62 116 139<br />
Trompete 52 335 483 896 1.025 856 1.188 1.561 1.592 1.752 2.087 2.150<br />
Flügelhorn 3 228 178 170 249 285 282 245 206<br />
Horn 10 74 162 216 181 195 294 398 537 585 719<br />
Posaune 7 228 340 155 122 134 222 276 378 475 648<br />
Tenorhorn 224 221 277 417 418 545 637 770<br />
Tuba 3 65 67 <strong>60</strong> 69 101 119 185 248 236<br />
Schlagwerk 3 99 361 405 833 1.662 2.302 3.306 3.730 3.538<br />
Gesang 37 64 161 153 225 470 906 1.522 1.827 2.410 2.128<br />
Andere Instrumente 8 391 348 384 358 186 301 162 109 221 293 273<br />
Elementare Musikpädagogik<br />
585 1.437 5.398 5.246 5.578 5.759 6.700<br />
Tanz und Bewegung 326 1.516 1.610 2.124 3.308 2.870<br />
S<strong>in</strong>gen 1.412 1.324 453 742 899 955<br />
Kooperationen 1.865 6.893 10.093<br />
Andere Kurse 679 2.051 2.374 7.502 8.476 8.968 9.733 1.756 411 432 1.586 1.084<br />
SUMME HAUPT-<br />
FACHBELEGUNGEN<br />
3.356 11.583 17.811 29.829 32.991 30.247 38.976 49.093 48.340 54.929 64.<strong>60</strong>3 65.773<br />
Quelle: Hahn (2014): Anhang S3<br />
212
Entwicklung der Landesförderung, 1955 – 2017<br />
Anhang<br />
Jahr<br />
jeweils<br />
1.1.<br />
MS<br />
<strong>Musikschulen</strong><br />
Weitere<br />
Standorte<br />
SUMME<br />
SchülerInnen<br />
Belegungen<br />
SUMME<br />
Dienstverträge<br />
Lehrende Verträge<br />
Freie Vere<strong>in</strong>barungen<br />
SUMME<br />
Landesförderung<br />
1955 15 15 105 9.211,28<br />
1957 23 23 3.356<br />
1962 38 38 7.255 30 314 75.180,05<br />
1967 66 66 11.583 481 181.682,09<br />
1972 80 22 102 17.811 95 768 863 405.329,10<br />
1977 105 62 167 29.829 167 1.282 1.449 802.235,42<br />
1982 115 86 201 32.991 264 1.525 1.789 1.146.675,58<br />
1986* 120 87 207 30.774 388 1.327 1.715 1.429.838,01<br />
1992 1<strong>60</strong> 64 224 38.976 1.158 1.143 2.461 9.166.840,98<br />
1997 181 165 346 49.093 1.749 1.241 2.990 12.733.794,61<br />
2002 139 256 395 48.340 2.624 0 2.624 16.323.922,45<br />
2006* 137 277 414 54.929 2.789 0 2.789 19.620.929,94<br />
2012 134 306 440 64.<strong>60</strong>3 2.770 0 2.770 29.846.228,53<br />
2017 128 355 483 65.773 2.799 0 2.799 32.800.000,00 **<br />
EUR<br />
*Aufgrund teilweise fehlender Daten wurden die <strong>Jahre</strong> 1987 und 2007 <strong>in</strong> dieser Tabelle durch 1986 und 2006 dargestellt.<br />
** Voraussichtliche Förderhöhe 2017<br />
Die Fächerliste <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />
geltend ab 1.9.2017<br />
Hauptfächer Hauptfächer Ergänzungsfächer<br />
Standardfach Standardfach Standardfach<br />
Fachgruppe Elementare Musikpädagogik Fachgruppe Zupf<strong>in</strong>strumente Fachgruppe Ensemble<br />
EMP-Elementares Musizieren E-Bass Akkordeonensemble<br />
EMP-Eltern-K<strong>in</strong>d-Gruppe E-Gitarre Bläserensemble<br />
Bläserklasse MS Gitarre Blechblasensemble<br />
S<strong>in</strong>gklasse MS Hackbrett Blockflötenensemble<br />
Streicherklasse MS Harfe E-Gitarrenensemble<br />
Rhythmusklasse MS Mandol<strong>in</strong>e Ensemble Alte Musik<br />
Fachgruppe Blechblas<strong>in</strong>strumente Ukulele Ensemble Gemischt<br />
Bariton/Euphonium Zither Ensemble Neue Musik<br />
Blechbläserregister Fachgruppe Schlag<strong>in</strong>strumente Fagottensemble<br />
Flügelhorn Schlagwerk Flügelhornensemble<br />
Horn Schlagwerkmodul Drumset Gitarrenensemble<br />
Posaune Schlagwerkmodul Ethno-Percussion Hackbrettensemble<br />
Posaune-JPR Schlagwerkmodul Jazz-Mallets Harfenensemble<br />
Tenorhorn Schlagwerk Orchestermodul Holzblasensemble<br />
Trompete Schlagwerkmodul Stabspiele Hornensemble<br />
Trompete-JPR Fachgruppe Kooperationen JPR-Band<br />
Tuba AHS-Kooperation JPR-Ensemble<br />
Holzbläserregister KG-Kooperation Elem. Musizieren Kammermusik<br />
Fachgruppe Holzblas<strong>in</strong>strumente KG-Kooperation Projekt Klar<strong>in</strong>ettenensemble<br />
Blockflöte NMS-Kooperation Bläserklasse Klavier mehrhändig<br />
Fagott NMS-Kooperation Chor Klavierkammermusik<br />
Klar<strong>in</strong>ette NMS-Kooperation Darst. Spiel Kontrabassensemble<br />
Oboe NMS-Kooperation Orchester Malletensemble<br />
Panflöte NMS-Kooperation Rhythmusklasse Mandol<strong>in</strong>enensemble<br />
Querflöte NMS-Kooperation Sonstige Musicalensemble<br />
213
Anhang<br />
Hauptfächer Hauptfächer Ergänzungsfächer<br />
Standardfach Standardfach Standardfach<br />
Saxophon NMS-Kooperation S<strong>in</strong>gklasse Oboenensemble<br />
Saxophon-JPR NMS-Kooperation Streicherklasse Percussionensemble<br />
Fachgruppe Gesang NMS-Kooperation Tanzklasse Posaunenensemble<br />
Gesang Registerunterricht Kooperation Querflötenensemble<br />
Gesang-JPR Sonderschule-Kooperation Rhythmusensemble<br />
Gruppenstimmbildung VS-Kooperation Bläserklasse Saitenmusik<br />
Fachgruppe Tanz VS-Kooperation Blockflötenklasse Saxophonensemble<br />
Tanz-Ballett/Traditionell VS-Kooperation Chor Schlagwerkensemble<br />
Tanz-Modern/Zeitgenössisch VS-Kooperation Darst. Spiel Steirisches Ensemble<br />
Tanz-Jazz/Musical VS-Kooperation Elem. Musizieren Streicherensemble<br />
Fachgruppe Tasten<strong>in</strong>strumente VS-Kooperation Rhythmusklasse Streichquartett<br />
Akkordeon VS-Kooperation S<strong>in</strong>gklasse Tanzensemble<br />
Cembalo VS-Kooperation Sonstige Tastenensemble<br />
Elektron. Tasten<strong>in</strong>strument VS-Kooperation Streicherklasse Trompetenensemble<br />
Klavier Fachgruppe Darstellende Kunst Viol<strong>in</strong>enensemble<br />
Klavier-JPR Darstellendes Spiel Violoncelloensemble<br />
Orgel Musical Vokalensemble<br />
Steir. Harmonika Musiktheater Volksmusikensemble<br />
Fachgruppe Streich<strong>in</strong>strumente<br />
Zitherensemble<br />
Kontrabass<br />
Fachgruppe Chor<br />
Kontrabass-JPR<br />
Chor<br />
Streicherregister<br />
JPR-Chor<br />
Viola<br />
K<strong>in</strong>derchor<br />
Viola da Gamba<br />
Fachgruppe Orchester<br />
Viol<strong>in</strong>e<br />
Akkordeonorchester<br />
Viol<strong>in</strong>e-JPR<br />
Big-Band<br />
Violoncello<br />
Blasorchester<br />
Blockflötenorchester<br />
Brass-Band<br />
Gitarrenorchester<br />
Kammerorchester<br />
Klar<strong>in</strong>ettenorchester<br />
Orchester gemischt<br />
Rock-S<strong>in</strong>fonieorchester<br />
Saxophonorchester<br />
S<strong>in</strong>fonieorchester<br />
Streichorchester<br />
TanzcompagnieNOE<br />
Fachgruppe Praxis<br />
Aufführungspraxis<br />
Dirigieren<br />
Improvisation<br />
Korrepetition<br />
MusicProduction<br />
Rohrblattbau<br />
Fachgruppe Theorie<br />
Komposition<br />
Musikkunde<br />
Musikrezeption<br />
Theoretisches Ergänzungsfach<br />
Theorie Studienvorbereitung<br />
214
Die 127 NÖ <strong>Musikschulen</strong> alphabetisch gereiht nach ihrem Sitz<br />
Stand 1.9.2017<br />
Anhang<br />
Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn sie/er mehrere Fächer<br />
an der Schule belegt. Die Daten s<strong>in</strong>d aus dem Schuljahr 2016/17.<br />
Name der<br />
Musikschule<br />
Musikschulverband Region<br />
Sonntagberg<br />
Sitz der<br />
Musikschule<br />
Bezirk Region Musikschul leitung<br />
Allhartsberg Amstetten Mostviertel Hubert<br />
Kersch baumer M.A.<br />
Kopfzahl<br />
Schüler-<br />
Innen<br />
Anzahl<br />
Lehrpersonal<br />
522 24<br />
Musikschule Laabental Altlengbach St. Pölten NÖ Mitte Peter Aschenbrenner 220 14<br />
Regionalmusikschule Amstetten Amstetten Amstetten Mostviertel Mag. Markus<br />
Baumann<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Mostviertel<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Aspang<br />
Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Bad Fischau-Brunn<br />
731 33<br />
Aschbach-Markt Amstetten Mostviertel Alois Aichberger 595 27<br />
Aspang-Markt Neunkirchen NÖ Süd Mag. Mart<strong>in</strong>a<br />
Ungersböck<br />
Bad Fischau-<br />
Brunn<br />
503 18<br />
Wr. Neustadt NÖ Süd Willibald Zwittkovits 239 15<br />
Musikschule Bad Vöslau Bad Vöslau Baden NÖ Ost Christian Sauer 589 26<br />
Musikschule der Stadt Baden Baden Baden NÖ Ost Dipl.Ing. Alexander<br />
Cachée<br />
Musikschule Triest<strong>in</strong>gtal;<br />
mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Ybbsfeld<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der Regionalmusikschule<br />
Böheimkirchen-Kasten-Kirchstetten;<br />
mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Musikschule Breitenfurt<br />
Anton Stadler Musikschule;<br />
mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Musikschulgeme<strong>in</strong>deverband Brunn<br />
am Gebirge - Maria Enzersdorf<br />
Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Deutsch-Wagram<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Thayaland<br />
Geme<strong>in</strong>demusikschulverband der<br />
Leitha-Ste<strong>in</strong>feld-Geme<strong>in</strong>den<br />
Musikschule Ebreichsdorf -<br />
Seibersdorf<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der <strong>Musikschulen</strong><br />
Edlitz-Grimmenste<strong>in</strong>-Thomasberg-<br />
Zöbern; mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Eggenburg, Ignaz J. Pleyel<br />
520 26<br />
Berndorf Baden NÖ Ost Mag. Andreas Enne 854 25<br />
Bl<strong>in</strong>denmarkt Amstetten Mostviertel Mag. Johann Grabner 1895 56<br />
Böheimkirchen St. Pölten NÖ Mitte Re<strong>in</strong>hard Goldgruber 5<strong>60</strong> 29<br />
Breitenfurt<br />
bei Wien<br />
Bruck<br />
an der Leitha<br />
Brunn am<br />
Gebirge<br />
Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Harald Stahara 354 19<br />
Bruck<br />
an der Leitha<br />
NÖ Ost<br />
Mag. Serafia<br />
Myriknopoulou M.E.S.<br />
644 25<br />
Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Leopold Kremser 394 16<br />
Deutsch-Wagram Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Karl Rosenmayer 357 16<br />
Dobersberg<br />
Waidhofen<br />
an der Thaya<br />
Waldviertel Ra<strong>in</strong>er Haidl M.A. 306 13<br />
Ebenfurth Wr. Neustadt NÖ Süd Kar<strong>in</strong> Aigner 329 11<br />
Ebreichsdorf Baden NÖ Ost Dr. Barbara<br />
Wieländer<br />
Musikschule Donauland Fischamend Bruck<br />
an der Leitha<br />
Musikschulverband der<br />
Musikschule Gänserndorf<br />
Musikschule der<br />
Stadt geme<strong>in</strong>de Gerasdorf<br />
Musikschule der<br />
Stadt geme<strong>in</strong>de Gloggnitz<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Oberes Waldviertel<br />
399 15<br />
Edlitz Neunkirchen NÖ Süd Mag. Anton Straka 319 18<br />
Eggenburg Horn Waldviertel Andrea B<strong>in</strong>der 807 30<br />
NÖ Ost Mag. Bernhard Strobl 278 13<br />
Gänserndorf Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Peter Platt 793 33<br />
Gerasdorf<br />
bei Wien<br />
Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Mag. Karl Korak 297 15<br />
Gloggnitz Neunkirchen NÖ Süd Manfred Sternberger 423 15<br />
Gmünd Gmünd Waldviertel Dipl.Päd. Thomas<br />
Heher<br />
Musikschulverband Region Wagram Grafenwörth Tulln NÖ Mitte Mag. Markus Holzer<br />
MAS<br />
792 27<br />
559 25<br />
Musikschule Groß Gerungs Groß Gerungs Zwettl Waldviertel Erich Krebs 361 17<br />
Musikschule der<br />
Stadtgeme<strong>in</strong>de Groß-Enzersdorf<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
We<strong>in</strong>viertel Mitte<br />
Musikschule der Stadt Groß-Siegharts Groß-Siegharts Waidhofen<br />
an der Thaya<br />
Joe Zaw<strong>in</strong>ul Musikschule<br />
Gumpoldskirchen<br />
Groß-Enzersdorf Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel René Kovats 281 11<br />
Großrußbach Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Johanna Siakala 372 23<br />
Waldviertel<br />
Stefan<br />
Weikert schläger<br />
186 9<br />
Gumpoldskirchen Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Andreas Tieber 245 14<br />
Musikschule Oberes Mostviertel Haag Amstetten Mostviertel Markus Schmidbauer<br />
BA MA<br />
839 43<br />
215
Anhang<br />
Name der<br />
Musikschule<br />
Sitz der<br />
Musikschule<br />
Bezirk Region Musikschul leitung<br />
Kopfzahl<br />
Schüler-<br />
Innen<br />
Musikschule Pulkautal Hadres Hollabrunn We<strong>in</strong>viertel Friedrich Rauch 223 13<br />
Musikschulverband Behamberg-<br />
Ernsthofen-Haidershofen<br />
Musikschule der Stadt Ha<strong>in</strong>burg;<br />
mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Ha<strong>in</strong>feld<br />
Musikschulverband<br />
Heidenreichste<strong>in</strong><br />
Musikschule der<br />
Stadt geme<strong>in</strong>de Herzogenburg<br />
Haidershofen Amstetten Mostviertel Dietmar W<strong>in</strong>kler 494 26<br />
Ha<strong>in</strong>burg<br />
an der Donau<br />
Bruck<br />
an der Leitha<br />
NÖ Ost Mag. Erw<strong>in</strong> J.<br />
Knopper<br />
Ha<strong>in</strong>feld Lilienfeld NÖ Mitte Wolfgang<br />
Rosenthaler<br />
Musikschule Himberg Himberg Bruck<br />
an der Leitha<br />
Franz Schubert Musik schule<br />
H<strong>in</strong>terbrühl/Gaaden/Wienerwald<br />
Musikschulverband<br />
Bucklige Welt-Süd<br />
Musikschule der<br />
Markt geme<strong>in</strong>de Hof am Leithaberge<br />
Musikschule der Markt geme<strong>in</strong>de<br />
Hohenau an der March<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Walter Lehner Musikschule Hollabrunn<br />
Musikschulverband<br />
Bucklige Welt - Mitte<br />
W.A. Mozart Musikschule Horn;<br />
mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Musikschulverband<br />
<strong>Niederösterreich</strong> Mitte<br />
Musikschule der<br />
Geme<strong>in</strong>de Katzelsdorf<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Kirchberg am Wechsel<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Pielachtal<br />
Musikschule der Stadt geme<strong>in</strong>de<br />
Kirchschlag <strong>in</strong> der Buckligen Welt<br />
341 13<br />
362 16<br />
Heidenreichste<strong>in</strong> Gmünd Waldviertel Mag. Mart<strong>in</strong> Kaburek 315 11<br />
Herzogenburg St. Pölten NÖ Mitte Andreas Gallauner 280 15<br />
H<strong>in</strong>terbrühl Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Christian<br />
Riegelsperger<br />
Anzahl<br />
Lehrpersonal<br />
Hochneukirchen-<br />
Gschaidt<br />
Hof<br />
am Leithaberge<br />
Hohenau<br />
an der March<br />
NÖ Ost Maja Zechner MAS 219 7<br />
Wr. Neustadt NÖ Süd Roman Bischhorn-<br />
Stickelberger<br />
Bruck<br />
an der Leitha<br />
408 24<br />
249 12<br />
NÖ Ost Mag. Birgit Kölbl 241 12<br />
Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Mag. Gernot Kahofer 231 13<br />
Hollabrunn Hollabrunn We<strong>in</strong>viertel Mag. Mart<strong>in</strong> Hasl<strong>in</strong>ger 1000 43<br />
Hollenthon Wr. Neustadt NÖ Süd Karl Spenger 242 9<br />
Horn Horn Waldviertel Harald Schuh 931 33<br />
Kapelln St. Pölten NÖ Mitte Mag. art Petra<br />
Kovacic<br />
295 15<br />
Katzelsdorf Wr. Neustadt NÖ Süd Josef Vocitko 256 12<br />
Kirchberg<br />
am Wechsel<br />
Kirchberg<br />
an der Pielach<br />
Kirchschlag <strong>in</strong> der<br />
Buckligen Welt<br />
Neunkirchen NÖ Süd Mag. Friedrich Hecher 272 15<br />
St. Pölten NÖ Mitte Dr. Friedrich<br />
Anzenberger<br />
628 19<br />
Wr. Neustadt NÖ Süd Hedwig Monetti 301 15<br />
Musikschule Nibelungengau Kle<strong>in</strong>-Pöchlarn Melk Mostviertel Gerhard Brandstätter 281 14<br />
J. G. Albrechtsberger Musikschule<br />
der Stadt Klosterneuburg;<br />
mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Musikschule der<br />
Korneuburger Musikfreunde<br />
Klosterneuburg Tulln NÖ Mitte Ariadne Basili-<br />
Canetti<br />
937 44<br />
Korneuburg Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Peter Vasicek 362 23<br />
Musikschule Kott<strong>in</strong>gbrunn Kott<strong>in</strong>gbrunn Baden NÖ Ost Verena Sommer 221 12<br />
Ludwig Ritter von Köchel Musikschule<br />
Krems; mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Städtische Musikschule<br />
Laa an der Thaya<br />
Musikschule der<br />
Markt geme<strong>in</strong>de Langenzersdorf<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Laxenburg und Biedermannsdorf<br />
Regionalmusikschule<br />
Bisamberg/Leobendorf/Enzersfeld<br />
Krems<br />
an der Donau<br />
Krems NÖ Mitte Mag. Dr. Hubert Pöll 686 30<br />
Laa an der Thaya Mistelbach We<strong>in</strong>viertel Josef Z<strong>in</strong>s 217 11<br />
Langenzersdorf Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Robert R<strong>in</strong>gwald 327 12<br />
Laxenburg Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Peter Kreuz 457 21<br />
Leobendorf Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Mag. Walter Re<strong>in</strong>dl 655 25<br />
Musikschule Leobersdorf Leobersdorf Baden NÖ Ost Gerald Mittermüller 287 12<br />
Musikschule Lilienfeld Lilienfeld Lilienfeld NÖ Mitte Mag. Rudolf R<strong>in</strong>ger:<br />
(<strong>in</strong>terim.)<br />
Musikschule der Stadt geme<strong>in</strong>de<br />
Mannersdorf am Leithagebirge<br />
Musikschulverband der Regionalmusikschule<br />
Maria Anzbach -<br />
Eichgraben; mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Jauerl<strong>in</strong>g<br />
Musikschule der<br />
Geme<strong>in</strong>de Markt Piest<strong>in</strong>g<br />
Mannersdorf<br />
am Leithagebirge<br />
Bruck<br />
an der Leitha<br />
NÖ Ost<br />
Mag. Kathar<strong>in</strong>a<br />
Bammer<br />
325 16<br />
298 13<br />
Maria Anzbach St. Pölten NÖ Mitte Iris Trefalt 433 22<br />
Maria Laach<br />
am Jauerl<strong>in</strong>g<br />
Krems Waldviertel MMag. Isolde<br />
Wagesreiter<br />
347 14<br />
Markt Piest<strong>in</strong>g Wr. Neustadt NÖ Süd Karl Schönthaler 202 16<br />
Musikschulverband Mart<strong>in</strong>sberg Mart<strong>in</strong>sberg Zwettl Waldviertel Martha Lodi-Hobel 283 13<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule St. Barbara<br />
Matzen-<br />
Raggendorf<br />
Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Mag. Re<strong>in</strong>hard Stöckl 326 18<br />
Musikschule Region Schallaburg Melk Melk Mostviertel Mag. Walter Loibl 565 31<br />
216
Anhang<br />
Name der<br />
Musikschule<br />
Sitz der<br />
Musikschule<br />
Bezirk Region Musikschul leitung<br />
Kopfzahl<br />
Schüler-<br />
Innen<br />
Anzahl<br />
Lehrpersonal<br />
Städtische Musikschule Mistelbach Mistelbach Mistelbach We<strong>in</strong>viertel Mag. Karl Bergauer 431 14<br />
Beethoven Musikschule der<br />
Stadtgeme<strong>in</strong>de Mödl<strong>in</strong>g<br />
Musikschulverband<br />
Dunkelste<strong>in</strong>erwald<br />
Ostarrichi Musikschule<br />
Musikschule der Stadt geme<strong>in</strong>de<br />
Neulengbach; mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Musikschulverband Neunkirchen und<br />
Umgebung<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Ober-Grafendorf<br />
Musikschule der<br />
Marktgeme<strong>in</strong>de Orth an der Donau<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Ottenschlag<br />
Musikschulverband<br />
Paudorf-Gedersdorf<br />
Franz Schmidt Musikschule der<br />
Marktgeme<strong>in</strong>de Perchtoldsdorf;<br />
mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Mödl<strong>in</strong>g Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Mag. Re<strong>in</strong>mar Wolf 1031 37<br />
Neidl<strong>in</strong>g St. Pölten NÖ Mitte Herbert Stock<strong>in</strong>ger 241 17<br />
Neuhofen<br />
an der Ybbs<br />
Amstetten Mostviertel Zoltan Pito 180 10<br />
Neulengbach St. Pölten NÖ Mitte Erich Ott 296 17<br />
Neunkirchen Neunkirchen NÖ Süd Erw<strong>in</strong> Stoll 431 24<br />
Ober-Grafendorf St. Pölten NÖ Mitte Anna Thallauer 599 27<br />
Orth<br />
an der Donau<br />
Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Anton Wagnes 322 13<br />
Ottenschlag Zwettl Waldviertel Beate Hörth 263 12<br />
Paudorf Krems NÖ Mitte Friedrich Haupt 353 21<br />
Perchtoldsdorf Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Mag. Maria Isabella<br />
Jenner<br />
908 46<br />
Musikschulverband Oberes Piest<strong>in</strong>gtal Pernitz Wr. Neustadt NÖ Süd Rudolf Pichler 261 11<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Pfaffstätten-Alland<br />
Pfaffstätten Baden NÖ Ost Prof. MMag. Leopold<br />
Tesarek<br />
257 16<br />
Franz Schubert Regional-Musikschule Pitten Neunkirchen NÖ Süd Mag. Brigitte Böck 669 19<br />
Musikschule Pottendorf Pottendorf Baden NÖ Ost Christian<br />
Riegelsperger<br />
225 15<br />
Musikschule der Stadt Poysdorf Poysdorf Mistelbach We<strong>in</strong>viertel Richard Jauk 374 23<br />
Musikschule Oberes Wiental Pressbaum St. Pölten NÖ Mitte Mag. phil. Franziska<br />
Zöberl<br />
Musikschule des<br />
Geme<strong>in</strong>deverbandes Pr<strong>in</strong>zersdorf<br />
Musikschule Erlauftal<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Wienerwald Mitte<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Perschl<strong>in</strong>gtal<br />
Musikschule Thayatal<br />
Hans Lanner<br />
Regionalmusikschul verband<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Retzer Land<br />
419 22<br />
Pr<strong>in</strong>zersdorf St. Pölten NÖ Mitte Siegfried B<strong>in</strong>der B.A. 354 18<br />
Purgstall<br />
an der Erlauf<br />
Scheibbs Mostviertel Anton Sauprügl 515 21<br />
Purkersdorf St. Pölten NÖ Mitte Kathar<strong>in</strong>a Würzl M.A. 772 42<br />
Pyhra St. Pölten NÖ Mitte MMag. Eva Haiden 518 16<br />
Raabs an der<br />
Thaya<br />
Reichenau<br />
an der Rax<br />
Waidhofen<br />
an der Thaya<br />
Waldviertel Michael Treadaway 275 16<br />
Neunkirchen NÖ Süd Werner Groß 337 18<br />
Retz Hollabrunn We<strong>in</strong>viertel Mag. Gerhard Forman 743 35<br />
Musikschule Alpenvorland Ruprechtshofen Melk Mostviertel Mag. Leopold<strong>in</strong>e<br />
Salzer<br />
Johann He<strong>in</strong>rich Schmelzer<br />
Musikschule Scheibbs<br />
Josef Eybler Musikschule Schwechat Bruck<br />
an der Leitha<br />
Regionalmusikschule<br />
Sieghartskirchen<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Ste<strong>in</strong>feldklang<br />
787 39<br />
Scheibbs Scheibbs Mostviertel Irene Kraus Bakk. art. <strong>60</strong>9 33<br />
NÖ Ost<br />
Mag. art. Albert<br />
Sykora<br />
Sieghartskirchen Tulln NÖ Mitte MMag. Andreas<br />
Simbeni<br />
596 24<br />
578 23<br />
Sollenau Wr. Neustadt NÖ Süd Mag. Gerhard Cernek 288 16<br />
Musikschule Wachau Spitz Krems Waldviertel Mag. Maria Franziska<br />
Rupf<br />
Prof.-Adolf-Schnürl-Musikschule<br />
St.Andrä-Wördern<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der „Carl Zeller -<br />
Musikschule“ St. Peter <strong>in</strong> der Au<br />
Musikschule der Landeshauptstadt<br />
St. Pölten; mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Musikschulverband Staatz und<br />
Umgebung<br />
St. Andrä-<br />
Wördern<br />
Tulln NÖ Mitte Hermann Gasser<br />
MBA: (<strong>in</strong>terim.)<br />
400 24<br />
262 12<br />
St. Peter <strong>in</strong> der Au Amstetten Mostviertel Ewald Huber 845 40<br />
St. Pölten St. Pölten NÖ Mitte Mag. Alfred Kellner<br />
PhD<br />
Staatz Mistelbach We<strong>in</strong>viertel Prof. Herbert<br />
Frühwirth<br />
Regionalmusikschule Stockerau Stockerau Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Mag. Géza-Michael<br />
Vörösmarty<br />
Regionalmusikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
Strasshof an der Nordbahn<br />
Strasshof<br />
an der Nordbahn<br />
1224 63<br />
875 46<br />
<strong>60</strong>8 23<br />
Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Norbert Suchy 576 17<br />
217
Anhang<br />
Name der<br />
Musikschule<br />
Musikschule der Stadt geme<strong>in</strong>de<br />
Ternitz; mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
St. Veit-Traisen-St. Aegyd-Hohenberg<br />
Musikschule der<br />
Stadt geme<strong>in</strong>de Traismauer<br />
Musikschule der Stadt Tulln;<br />
mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Vitis<br />
Musikschule der<br />
Markt geme<strong>in</strong>de Vösendorf<br />
Albert Reiter-Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Waidhofen an der Thaya<br />
Musikschulverband Waidhofen/<br />
Ybbstal; mit Öffentlichkeitsrecht<br />
von Paradis Musikschule Warth-Bromberg-Scheibl<strong>in</strong>gkirchen/Thernberg<br />
Musikschule der<br />
Markt geme<strong>in</strong>de Wiener Neudorf<br />
Josef Matthias Hauer Musikschule der<br />
Stadt Wiener Neustadt;<br />
mit Öffentlichkeitsrecht<br />
Musikschule der<br />
Stadt geme<strong>in</strong>de Wieselburg<br />
Sitz der<br />
Musikschule<br />
Bezirk Region Musikschul leitung<br />
Kopfzahl<br />
Schüler-<br />
Innen<br />
Anzahl<br />
Lehrpersonal<br />
Ternitz Neunkirchen NÖ Süd Leopold Eibl 485 20<br />
Traisen Lilienfeld NÖ Mitte Hubert Pfeiffer 576 21<br />
Traismauer St. Pölten NÖ Mitte Mag. Andreas<br />
Rauscher<br />
Tulln an der<br />
Donau<br />
Vitis<br />
552 20<br />
Tulln NÖ Mitte Karl Hemmelmayer 927 41<br />
Waidhofen<br />
an der Thaya<br />
Waldviertel<br />
Mag. Manfred<br />
Kreutzer<br />
445 25<br />
Vösendorf Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Prof. Roman P<strong>in</strong>ter 454 14<br />
Waidhofen<br />
an der Thaya<br />
Waidhofen<br />
an der Ybbs<br />
Waidhofen<br />
an der Thaya<br />
Waidhofen<br />
an der Ybbs<br />
Waldviertel<br />
Mostviertel<br />
Dipl.-Päd. Riccarda<br />
Schrey<br />
Mag. Christian<br />
Blahous<br />
366 18<br />
968 52<br />
Warth Neunkirchen NÖ Süd Erna Fasch<strong>in</strong>g 263 14<br />
Wiener Neudorf Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Robert Rother 411 24<br />
Wiener Neustadt Wr. Neustadt NÖ Süd Prof. Mag. Raoul<br />
Herget<br />
Wieselburg Scheibbs Mostviertel Mag. Johannes<br />
Distelberger<br />
Musikschule der Stadt Wilhelmsburg Wilhelmsburg St. Pölten NÖ Mitte Lukas Reckenza<strong>in</strong><br />
B.A.<br />
Prof. Otto Schwarz Musikschule<br />
Musikschule Obritzberg/Rust-Statzendorf-Wölbl<strong>in</strong>g<br />
Musikschule der Stadt geme<strong>in</strong>de<br />
Wolkersdorf im We<strong>in</strong>viertel<br />
Wimpass<strong>in</strong>g<br />
im Schwarzatale<br />
648 31<br />
546 26<br />
237 11<br />
Neunkirchen NÖ Süd Mag. Manfred Spies 198 14<br />
Wölbl<strong>in</strong>g St. Pölten NÖ Mitte Tamara Ofenauer-<br />
Haas<br />
Wolkersdorf<br />
im We<strong>in</strong>viertel<br />
Mistelbach We<strong>in</strong>viertel Mag. Alexander<br />
Blach-Marius<br />
282 13<br />
561 26<br />
Musikschulverband Schneebergklang Würflach Neunkirchen NÖ Süd Johann Gager 416 16<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Donauklang<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />
Yspertal - Südliches Waldviertel<br />
Ybbs<br />
an der Donau<br />
Melk Mostviertel Bernhard Tha<strong>in</strong> 201 14<br />
Yspertal Melk Waldviertel Mart<strong>in</strong> Fußthaler 471 21<br />
Musikschule der Stadt Zistersdorf Zistersdorf Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Mag. Gabriele Sailer 286 12<br />
Regionalmusikschule<br />
Waldviertel-Mitte<br />
Geme<strong>in</strong>deverband der<br />
Musikschule Südheide<br />
Zwettl Zwettl Waldviertel Alexander Kastner 496 29<br />
Zwölfax<strong>in</strong>g<br />
Bruck an der<br />
Leitha<br />
NÖ Ost<br />
Mag. Mart<strong>in</strong>a Raab<br />
M.A.<br />
381 16<br />
Im Archiv des Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> liegen vollständige historische Zahlendaten auch über e<strong>in</strong>zelne <strong>Musikschulen</strong><br />
auf. Bitte wenden Sie sich gerne an uns, um diese Daten zu erhalten.<br />
218
Quellenangaben<br />
Anhang<br />
• Albert Reiter-Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen an der Thaya: 50 <strong>Jahre</strong> Albert Reiter-Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen<br />
an der Thaya, Festschrift zum Jubiläum, 1956-2006, Waidhofen an der Thaya, 2005<br />
• Andraschek, Wolfgang/Hradecky, Friedl/Rabl, Erich: Bilderbuch der Musik, 400 <strong>Jahre</strong> Horner Musikleben, Horn, 1992<br />
• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: 30 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk 1953/1983, St. Pölten, 1983<br />
• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: 35 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk, <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1987/88, Wiener Neustadt, 1988<br />
• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1967/68, St. Pölten, 1968<br />
• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1968/69, St. Pölten, 1969<br />
• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1970/71, St. Pölten, 1971<br />
• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1973/74, St. Pölten, 1974<br />
• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1978/79, St. Pölten, 1979<br />
• Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>: im Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong>, Hypogasse 1/2, 3100 St. Pölten<br />
• Ardila-Mantilla, Natalia/Röbke, Peter/Stekel, Hanns: Musikschule gibt es nur im Plural. Drei Zugänge, Wiener Beiträge zur Musikpädagogik<br />
Band 1, Innsbruck [u.a.], 2015<br />
• Bamford, Anne: Der Wow-Faktor. E<strong>in</strong>e weltweite Analyse der Qualität künstlerischer Bildung, Münster, 2010<br />
• Deutsch, Walter: Das große niederösterreichische Blasmusikbuch, Wien, 1982<br />
• Erhart, Peter: Zum 100. Geburtstag von Prof. Margaretha Biedermann, Viol<strong>in</strong>pädagog<strong>in</strong> aus Leidenschaft, S. 365-387, <strong>in</strong>: Vere<strong>in</strong> <strong>für</strong> Geschichte<br />
der Stadt Wien: Wiener Geschichtsblätter, 70. Jahrgang, Heft 4/2015, Wien, 2015<br />
• Hahn, Michaela: <strong>Musikschulen</strong>twicklung am Beispiel des dezentralen Musikschulsystems <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>, Dissertation an der Universität <strong>für</strong><br />
Musik und darstellende Kunst Wien, 2014<br />
• He<strong>in</strong>reichsberger, Karl: Viva la musica, 50 <strong>Jahre</strong> Städtische Musikschule Amstetten 1953-2003, Amstetten<br />
• Hofmann, Ulrike: Walter Hofmann. E<strong>in</strong> Leben <strong>für</strong> die Musik, Horn/Wien, 2017<br />
• Hofmann, Walter, Striberny, Friedrich: 100 <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>, Sonderdruck zum <strong>Jahre</strong>sbericht 1975/76, St. Pölten, 1976<br />
• Kommission <strong>für</strong> die NÖ <strong>Musikschulen</strong>: Festschrift, 10 <strong>Jahre</strong> Referat nö. <strong>Musikschulen</strong>, 5 <strong>Jahre</strong> Kommission <strong>für</strong> die nö. <strong>Musikschulen</strong>, St. Pölten, 1963<br />
• Kommission <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwerk: Lehrpläne <strong>für</strong> niederösterreichische <strong>Musikschulen</strong>, 3. Auflage, St. Pölten, 1971<br />
• Konferenz der österreichischen Musikschulwerke (KOMU): Lehrplan <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong>, Visionärer Wegweiser, Allgeme<strong>in</strong>er pädagogischdidaktisch-psychologischer<br />
Teil, [2007]<br />
• Land <strong>Niederösterreich</strong>: Kulturberichte, Monatsschrift <strong>für</strong> Wissenschaft und Kultur, Juni 1970<br />
• Land <strong>Niederösterreich</strong>: Kulturberichte, Monatsschrift <strong>für</strong> Wissenschaft und Kultur, November 1975<br />
• Mayerhofer, Viktor: Entstehungsgeschichte der Musikschule der Landeshauptstadt St. Pölten, Hausarbeit im Rahmen der Leiterakademie<br />
des Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong>, St. Pölten, 2004<br />
• Musikkultur <strong>Niederösterreich</strong> GmbH: Studie Arbeitsplatz Musikschule, Atzenbrugg, 2011<br />
• <strong>Niederösterreich</strong>ischer Blasmusikverband: 50 <strong>Jahre</strong> NÖBV, Festschrift, Stadt Haag<br />
• <strong>Niederösterreich</strong>isches Blasmusikverband: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> NÖBV 1952-2012, Festschrift<br />
• <strong>Niederösterreich</strong>isches Musikschulwerk: 40 <strong>Jahre</strong> NMW, Mitteilungsblatt 5/93, Sondernummer, Wiener Neustadt, 1993<br />
• Striberny, Friedrich: Pädagogische und soziale Aspekte des Instrumentalspiels. E<strong>in</strong>e empirische Erhebung an niederösterreichischen<br />
<strong>Musikschulen</strong>, Dissertation an der Universität Wien, 1976<br />
• W<strong>in</strong>ner, Ellen/Goldste<strong>in</strong>, Thalia R./V<strong>in</strong>cent-Lancr<strong>in</strong>, Stéphan: Art for Art’s Sake? The Impact of Arts Education, Educational Research and<br />
Innovation, OECD Publish<strong>in</strong>g, 2013<br />
219
Die Betriebe der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />
www.kulturregionnoe.at
Wir feiern <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong><br />
<strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Niederösterreich</strong>.<br />
Feiern Sie mit!<br />
Fr, 4. Mai 2018<br />
Tag der <strong>Musikschulen</strong><br />
So, 17. Juni 2018<br />
Familientag <strong>in</strong> Grafenegg<br />
musikschulmanagement.at
Die 127 <strong>Musikschulen</strong><br />
und 485 Standorte<br />
Stand 1. 9. 2017<br />
Ennsdorf<br />
Ernsthofen<br />
Haidershofen<br />
Behamberg<br />
St. Pantaleon-<br />
Erla<br />
St. Valent<strong>in</strong><br />
Haag<br />
Weistrach<br />
St. Peter/Au<br />
Strengberg<br />
Ertl<br />
Wolfsbach<br />
Seitenstetten<br />
Waidhofen/Ybbs<br />
Hollenste<strong>in</strong>/<br />
Ybbs<br />
Opponitz<br />
Neustadtl/<br />
Donau<br />
Ardagger<br />
Wallsee-<br />
S<strong>in</strong>delburg<br />
Zeillern<br />
Amstetten<br />
Oed-<br />
Öhl<strong>in</strong>g<br />
Aschbach-<br />
Markt<br />
Biberbach<br />
Moorbad-<br />
Harbach<br />
Kematen/<br />
Ybbs<br />
Sonntagberg<br />
St. Mart<strong>in</strong><br />
Bad<br />
Großpertholz<br />
Allhartsberg<br />
Langschlag<br />
W<strong>in</strong>klarn<br />
Neuhofen/<br />
Ybbs<br />
Viehdorf<br />
Ybbsitz<br />
Weitra<br />
Artstetten- Emmers-<br />
Pöbr<strong>in</strong>g<br />
dorf<br />
Hofamt Maria<br />
Priel<br />
Kle<strong>in</strong>- Leiben<br />
Nöch-<br />
Taferl Pöchlarn<br />
l<strong>in</strong>g<br />
Marbach<br />
Loos-<br />
Persenbeug-<br />
Melk dorf<br />
Gottsdorf<br />
Pöchlarn<br />
Krumm-<br />
Zelk<strong>in</strong>g-<br />
Ybbs<br />
nussbaum Matzle<strong>in</strong>sdorf<br />
Schollach<br />
St. Mart<strong>in</strong>-<br />
Goll<strong>in</strong>g<br />
Karlsbach<br />
Bergland a.d. E. St. Leonhard/Forst<br />
Hürm<br />
Neumarkt Petzenkirchen<br />
St.<br />
Georgen Bl<strong>in</strong>den-<br />
/Ybbs<br />
/Ybbsf. markt<br />
Ruprechts-<br />
Wieselburg hofen<br />
Wolf-<br />
Mank<br />
Fersch- pass<strong>in</strong>g<br />
nitz Ste<strong>in</strong>akirchen<br />
Kirnberg<br />
/Forst<br />
/Mank<br />
Kilb<br />
Eurats-<br />
Feld<br />
St. Georgen/Reith<br />
Arbesbach<br />
Randegg<br />
Göstl<strong>in</strong>g/Ybbs<br />
Großgerungs<br />
Altmelon<br />
Gmünd<br />
Großschönau<br />
Wang<br />
Gresten-<br />
Land<br />
Brand -<br />
Nagelberg<br />
Re<strong>in</strong>s-<br />
Gresten berg<br />
Lunz am See<br />
Haugschlag<br />
Litschau<br />
Schrems<br />
Schweiggers<br />
Bärnkopf<br />
Dorfstetten<br />
St.<br />
Oswald<br />
Hoheneich<br />
Rappottenste<strong>in</strong><br />
Schönbach<br />
Eisgarn Eggern<br />
Heidenreichste<strong>in</strong><br />
Amaliendf.<br />
- Aalfang<br />
Kirchberg<br />
/Walde<br />
Traunste<strong>in</strong><br />
Gutenbrunn<br />
Yspertal<br />
Purgstall/<br />
Erlauf<br />
Gam<strong>in</strong>g<br />
Re<strong>in</strong>gers<br />
Hirschbach<br />
Münichreith<br />
-<br />
Laimbach<br />
Zwettl<br />
Scheibbs<br />
Großgöttfritz<br />
Grafenschlag<br />
Vitis<br />
Mart<strong>in</strong>sberg<br />
Pfaffenschlag<br />
Waidhofen<br />
/Th. Land<br />
Ottenschlag<br />
Pöggstall<br />
Oberndorf<br />
/Melk<br />
St.<br />
Georgen<br />
/Leys<br />
St. Anton/<br />
Jeßnitz<br />
Kautzen<br />
Gastern<br />
Echsenbach<br />
Waldhausen<br />
Sall<strong>in</strong>gberg<br />
Weiten<br />
Tex<strong>in</strong>gtal<br />
Frankenfels<br />
Puchenstuben<br />
Dobersberg<br />
Waidhofen/<br />
Thaya<br />
W<strong>in</strong>digsteig<br />
Schwarzenau<br />
Kottes -<br />
Purk<br />
Thaya<br />
Allentsteig<br />
Maria<br />
Laach<br />
/Jauerl<strong>in</strong>g<br />
Waldkirchen<br />
/<br />
Thaya<br />
Annaberg<br />
Karlste<strong>in</strong>/Thaya<br />
Göpfritz / Wild<br />
Rastenfeld<br />
Albrechts -<br />
berg<br />
Kirchschlag<br />
Mühldorf<br />
Spitz<br />
Raxendorf<br />
bach<br />
Schönbühel<br />
-<br />
Aggsbach<br />
Loich<br />
Schwarzenbach/<br />
Pielach<br />
Groß-<br />
Sieg-harts<br />
Pölla<br />
Krumau<br />
/Kamp<br />
Haunoldste<strong>in</strong><br />
Dunkelste<strong>in</strong>erwald<br />
Hafnerbach<br />
dorf<br />
Markersdf. -<br />
Ha<strong>in</strong>dorf<br />
Bischofstetten<br />
Rabenste<strong>in</strong><br />
/Pielach<br />
Kirchberg<br />
/Pielach<br />
Türnitz<br />
Neidl<strong>in</strong>g<br />
Gerersdorf<br />
Pr<strong>in</strong>zers-<br />
We<strong>in</strong>burg<br />
Wilhelmsburg<br />
Hofstetten -<br />
Grünau<br />
Japons<br />
Irnfritz -<br />
Messern<br />
St. Leonhard/HW<br />
We<strong>in</strong>zierl<br />
/Walde<br />
Krems<br />
Dürn-<br />
Weißenkirchen<br />
ste<strong>in</strong><br />
Rossatz-<br />
Furth<br />
Arnsdorf<br />
Mautern<br />
Aggs-<br />
Raabs / Thaya<br />
Ludweis<br />
- Aigen<br />
Brunn / Wild St. Bernhd.<br />
- Frauenhofen<br />
Röhrenbach<br />
Altenburg<br />
Bergern<br />
Wölbl<strong>in</strong>g<br />
Obergrafendorf<br />
St. Veit/<br />
Eschenau Gölsen<br />
Traisen<br />
Lilienfeld<br />
Paudorf<br />
Statzendorf<br />
Obritzberg-<br />
Rust<br />
Karlstetten<br />
St. Aegyd/Nw.<br />
Pernegg<br />
St. Pölten<br />
Hohenberg<br />
Drosendorf -<br />
Zissersdorf<br />
Geras<br />
Horn<br />
Rosenburg -<br />
Mold<br />
Gars/Kamp<br />
Hadersdorf<br />
- Kammern<br />
Gedersdorf<br />
Inzersdf. -<br />
Getzersdf.<br />
Atzenbrugg<br />
Herzogenburg<br />
Perschl<strong>in</strong>g<br />
Würmla<br />
Kapelln<br />
Pyhra<br />
Langau<br />
Kle<strong>in</strong>zell<br />
Schwarzau im<br />
Gebirge<br />
Siegmundsherberg<br />
Meiseldorf<br />
Traismauer<br />
Böheimkirchen<br />
Michelbach<br />
Grafenwörth<br />
Kasten<br />
Kirchstetten<br />
Stöss<strong>in</strong>g<br />
Rohrbach<br />
/ Gölsen<br />
Ha<strong>in</strong>feld<br />
Rohr im<br />
Gebirge<br />
Weitersfeld<br />
Röschitz<br />
Eggenburg<br />
Burgschle<strong>in</strong>itz<br />
-<br />
Kühnr<strong>in</strong>g<br />
Maissau<br />
Lichtenwörth<br />
Höhenwarth-<br />
Mühlbach a. M.<br />
Fels/<br />
Wagram<br />
Ramsau<br />
Reichenau/Rax<br />
Hardegg<br />
Pulkau<br />
Stran<strong>in</strong>g -<br />
Grafenberg<br />
Ravelsbach<br />
Groß-<br />
Riedenthal<br />
Kirchberg/<br />
Wagram<br />
Absdorf<br />
Königsbrunn<br />
/<br />
Wagram<br />
Neulengbach<br />
Neustift -<br />
Innermanz<strong>in</strong>g<br />
Brand -<br />
Laaben<br />
Gutenste<strong>in</strong><br />
Schrattenthal<br />
Asperhofen<br />
Kaumberg<br />
Muggendorf<br />
Puchberg/<br />
Schneeberg<br />
Trattenbach<br />
Sitzendorf<br />
/Schmida<br />
Ziersdorf<br />
Maria-<br />
Anzbach<br />
Furth /<br />
Triest<strong>in</strong>g<br />
Langenrohr<br />
Michelhausen<br />
Prigglitz<br />
Retz<br />
Zellerndorf<br />
Heldenberg<br />
Großweikersdorf<br />
Altenmarkt /<br />
Triest<strong>in</strong>g<br />
Pernitz<br />
Waidmannsfeld<br />
Miesenbach<br />
Ternitz<br />
Kirchberg/<br />
Wechsel<br />
St. Corona<br />
/Wechsel<br />
Aspangberg –<br />
St. Peter<br />
Tulln/<br />
Donau<br />
Judenau-<br />
Baumgtn.<br />
Breitenfurt<br />
Perchtolds-<br />
Schwechat<br />
dorf<br />
Lanzen-<br />
Brunn/Geb.<br />
dorf<br />
Vösendorf<br />
Ma. Enzersdf.<br />
Ma. Lanzendorf<br />
Zwölfax<strong>in</strong>g<br />
Wienerwald<br />
Wr. Neudorf<br />
Bieder-<br />
H<strong>in</strong>terbrühl<br />
mannsdf.<br />
Mödl<strong>in</strong>g<br />
Himberg Eber-<br />
Gaaden<br />
Alland<br />
Laxenburg<br />
gass<strong>in</strong>g<br />
Guntrams-<br />
Gumpolds- dorf<br />
Götzendorf<br />
kirchen<br />
Münchendorf<br />
Weissenbach /<br />
Triest<strong>in</strong>g<br />
Pottenste<strong>in</strong><br />
Hernste<strong>in</strong><br />
Hohe<br />
Wand<br />
Höfle<strong>in</strong>/<br />
Grünbach Hohen W.<br />
Payerbach<br />
Enzenreith<br />
Breitenste<strong>in</strong> Gloggnitz<br />
Raach /<br />
Semmer<strong>in</strong>g Schott- Hochgeb.<br />
wien<br />
Otterthal<br />
Retzbach<br />
Pernersdorf<br />
Guntersdorf<br />
Grabern<br />
Rußbach<br />
Würflach<br />
Wimpass<strong>in</strong>g<br />
Haugsdorf<br />
Warth<br />
Feistritz<br />
/Wechsel<br />
Alberndorf<br />
Wullersdorf<br />
Hollabrunn<br />
Hausleiten<br />
Königstetten<br />
Tulb<strong>in</strong>g<br />
Wolfsgraben<br />
Berndorf<br />
Laab<br />
Sooß<br />
Bad Vöslau<br />
Hirtenberg<br />
Enzesfeld -<br />
L<strong>in</strong>dabrunn<br />
Markt<br />
Piest<strong>in</strong>g<br />
Weikersdf./Stf.<br />
St. Egyden<br />
/Ste<strong>in</strong>feld<br />
Natschb. - Pitten<br />
Loipersb. Seebenste<strong>in</strong><br />
Grimmenste<strong>in</strong><br />
Bad<br />
Fischau<br />
Edlitz<br />
Stronsdorf<br />
Nappersdorf<br />
-<br />
Kammersdorf<br />
Scheibl<strong>in</strong>gkirchen<br />
-<br />
Thernberg<br />
Zöbern<br />
St. Andrä-<br />
Wördern<br />
Zeiselmauer-<br />
Wolfpass<strong>in</strong>g<br />
Baden<br />
Krumbach<br />
Kott<strong>in</strong>gbrunn<br />
Leobersdorf<br />
Bromberg<br />
Klosterneuburg<br />
Pfaffstätten<br />
Sollenau Ebenfurth<br />
Felixdorf<br />
Wiener<br />
Neustadt<br />
Breitenau Schwarzau Lanzen-<br />
Neun-<br />
/ Ste<strong>in</strong>f. kirchen<br />
kirchen<br />
Bad Erlach<br />
Wartmannstetten<br />
Hadres<br />
Göllersdorf<br />
Seefeld-<br />
Kadolz<br />
Mailberg<br />
Sierndorf<br />
Stockerau<br />
Groß-<br />
Harras<br />
Großmugl<br />
Walpersbach<br />
Wiesmath<br />
Lich-teneggHollen-<br />
Thomas-<br />
thon<br />
berg<br />
Aspang-<br />
Markt<br />
Kirchschlag /<br />
Buckl. Welt<br />
Bad<br />
Schönau<br />
Eggendorf<br />
St. Margarethen/<br />
Siern<strong>in</strong>g<br />
Stetteldorf<br />
Grafenegg<br />
Eichgraben<br />
Altlengbach<br />
Sieghartskirchen<br />
Mauerbach<br />
Gablitz<br />
Tullnerbach<br />
Purkersdorf<br />
Pressbaum<br />
Mönichkirchen<br />
Katzels-dorf<br />
Unterst<strong>in</strong>kenbrunn<br />
Gau-<br />
Leobendorf<br />
Korneuburg<br />
Laa/Thaya<br />
Ernstbrunn<br />
bitsch<br />
Gnadendorf<br />
Pottendorf<br />
Niederleis<br />
Großrußbach<br />
Harmannsdorf<br />
Bisamberg<br />
Fallbach<br />
Ebreichsdorf<br />
Wildendürnbach<br />
Kreuzstetten<br />
Enzersfeld<br />
Hagenbrunn<br />
Langenzersdorf<br />
Neudorf<br />
Staatz<br />
Asparn/Zaya<br />
Ladendorf<br />
Gerasdorf<br />
Seibersdorf<br />
Reisenberg<br />
Ottenthal<br />
Wolkersdorf<br />
Falkenste<strong>in</strong><br />
Mistelbach<br />
Gawe<strong>in</strong>stal<br />
Waldenste<strong>in</strong><br />
Deutsch-<br />
Wagram<br />
dorf hofen Gl<strong>in</strong>zendorf<br />
Leopolds- Lassee<br />
dorf i. M.<br />
Andlers- Har<strong>in</strong>gsee<br />
Groß-<br />
Enzersdorf<br />
dorf<br />
Engelhartstetten<br />
Mannersdorf /<br />
Leithaberge<br />
Hof/ Leithabg.<br />
Au/<br />
Leithabg.<br />
Drasenhofen<br />
Poysdorf<br />
Bad<br />
Pirawarth<br />
Groß-<br />
Schwe<strong>in</strong>barth<br />
Bockfließ<br />
Raas- Groß-<br />
Mannsdorf<br />
Fischamend<br />
Wilfersdorf<br />
Strasshof<br />
/ Nb.<br />
Markgrafneusiedl<br />
Haslau -<br />
Ma. Ellend<br />
Trautmannsdorf/Leitha<br />
Herrenbaumgarten<br />
Schönkirchen<br />
–<br />
Reyersdf.<br />
Spannberg<br />
Matzen -<br />
Raggendf.<br />
Gänserndorf<br />
Obersiebenbrunn<br />
Untersiebenbrunn<br />
Orth/Donau<br />
Göttlesbrunn -<br />
Arbesthal<br />
Bruck/<br />
Leitha<br />
Hausbrunn<br />
Neusiedl<br />
/Zaya<br />
Zistersdorf<br />
Angern<br />
/March<br />
Weikendorf<br />
Bernhardsthal<br />
Eckartsau<br />
Ha<strong>in</strong>burg<br />
Wolfsthal<br />
Bad Hunds-<br />
Deutsch heim<br />
Altenburg<br />
Petronell<br />
Carnuntum<br />
Höfle<strong>in</strong><br />
Rabensburg<br />
Hohenau<br />
/March<br />
R<strong>in</strong>gelsdf. -<br />
Niederabsdf.<br />
Drös<strong>in</strong>g<br />
Marchegg<br />
Hochneukirchen-<br />
Gschaidt
Musizieren<br />
macht<br />
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