07.12.2017 Aufrufe

60 Jahre Management für Musikschulen in Niederösterreich

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Musizieren<br />

macht<br />

Freu(n)de<br />

<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong>


Musizieren<br />

macht<br />

Freu(n)de<br />

<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

1957 bis 2017


Unser Dank gilt allen <strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>für</strong> deren Unterstützung bei der<br />

Suche nach Bildern und Texten zur<br />

Gegenwart und Geschichte des niederösterreichischen<br />

Musikschulwesens.<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH, 3452 Atzenbrugg, Schlossplatz 1, FN 179146a, LG St. Pölten.<br />

Geschäftsführung: Prof. Dr. Edgar Niemeczek (Sprecher), Prof. Dorothea Draxler, Mart<strong>in</strong> Lammerhuber<br />

Produktion: Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> GmbH, 3452 Atzenbrugg, Schlossplatz 1, FN 308688d, LG St. Pölten,<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Michaela Hahn<br />

Redaktion: Elisabeth Deutsch, Dr. Michaela Hahn, Mag. Isabella Lechner, Prof. Dr. Franz Oswald<br />

Lektorat: Mag. Julia Schöllauf<br />

Cover-Foto: Daniela Matejschek<br />

Grafik: Friedl+partner GesmbH, 3430 Tulln<br />

Illustrationen: Artur Bodenste<strong>in</strong><br />

Druck: gugler GMBH, 3390 Melk<br />

© KULTUR.REGION.NIEDERÖSTERREICH GmbH, Atzenbrugg 2017. Alle Rechte vorbehalten<br />

ISBN: 978-3-903058-15-6<br />

www.kulturregionnoe.at<br />

E<strong>in</strong> Betrieb der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />

Gefördert durch das Land <strong>Niederösterreich</strong>:


„Schließen Sie sich nicht aus.<br />

Auch die bestgeführten und<br />

bestfundiertesten Schulen<br />

bedürfen der Zusammenarbeit<br />

und des Zusammenhaltens.“<br />

Walter Hofmann<br />

Referent <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen, 1957


Inhalt<br />

E<strong>in</strong> starkes Netzwerk E<strong>in</strong> starkes Netzwerk 6<br />

Johanna Mikl-Leitner 9<br />

Dorothea Draxler und Edgar Niemeczek 10<br />

Erw<strong>in</strong> Pröll 12<br />

Wolfgang Sobotka 14<br />

Hermann Dikowitsch 16<br />

Alfred Riedl 17<br />

Rupert Dworak 18<br />

Annelies Kühnelt 19<br />

Viktor Mayerhofer 20<br />

Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang 22<br />

Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> feiert e<strong>in</strong> Jubiläum 24<br />

Chronik 26<br />

Das niederösterreichische Musikschulwesen <strong>in</strong> Zahlen und Fakten 48<br />

Die Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> 51<br />

Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> 52<br />

Musikschulperspektiven, Michaela Hahn 54<br />

Zusammenarbeit aus Überzeugung, Peter Röbke 56<br />

Kunst br<strong>in</strong>gt‘s, Mart<strong>in</strong>a Leibovici-Mühlberger 58<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen <strong>60</strong><br />

Bezirk Amstetten 62<br />

Bezirk Baden 68<br />

Bezirk Bruck an der Leitha 74<br />

Bezirk Gänserndorf 80<br />

Bezirk Gmünd 86<br />

Bezirk Hollabrunn 90<br />

Bezirk Horn 94<br />

Bezirk Korneuburg 98<br />

Bezirk Krems 104<br />

Bezirk Lilienfeld 108<br />

Bezirk Melk 112<br />

Bezirk Mistelbach 118<br />

Bezirk Mödl<strong>in</strong>g 122<br />

Bezirk Neunkirchen 128<br />

Bezirk St. Pölten 136<br />

Bezirk Scheibbs 146<br />

Bezirk Tulln 150<br />

Bezirk Waidhofen an der Thaya 156<br />

Bezirk Wiener Neustadt 1<strong>60</strong><br />

Bezirk Zwettl 166<br />

4


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut 170<br />

Praxis Musikschule 172<br />

Das geme<strong>in</strong>same Musizieren als Herz der Musikschule 174<br />

Musikschule konkret 182<br />

Musikschule und darüber h<strong>in</strong>aus 188<br />

Da ist Musikschule dr<strong>in</strong>! 196<br />

Musikschulbasis 202<br />

Anhang Anhang 208<br />

Quellenangaben 219<br />

5


© Daniela Matejschek<br />

6


Starkes<br />

Netzwerk<br />

im Land<br />

„Zusammenkommen ist e<strong>in</strong> Beg<strong>in</strong>n, Zusammenbleiben<br />

e<strong>in</strong> Fortschritt, Zusammenarbeiten e<strong>in</strong><br />

Erfolg.“ Im niederösterreichischen Musikschulwesen<br />

ist dieser von Henry Ford formulierte Erfolg<br />

gelungen. Vor <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n kamen drei Musikschulleiter<br />

zusammen, um die Entwicklung des<br />

niederösterreichischen Musikschulwesens<br />

mitzugestalten. Mittlerweile arbeiten alle 127<br />

<strong>Musikschulen</strong> geme<strong>in</strong>sam mit dem Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> – und damit fast 500<br />

Geme<strong>in</strong>den und das Land <strong>Niederösterreich</strong> – an dieser<br />

Entwicklung. Die Partnerschaften erstrecken<br />

sich weit <strong>in</strong> die niederösterreichische Kultur- und<br />

Bildungslandschaft und tragen maßgeblich zur<br />

Erfolgsgeschichte bei.<br />

7


Starkes Netzwerk im Land<br />

8


Starkes Netzwerk im Land<br />

Johanna Mikl-Leitner<br />

Landeshauptfrau von <strong>Niederösterreich</strong><br />

<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong> <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

Das niederösterreichische Musikschulwesen<br />

hat sich über viele Jahrzehnte sehr<br />

gut entwickelt. Getragen von den drei<br />

Partnern Land, Geme<strong>in</strong>den und Eltern ist<br />

es aus der niederösterreichischen Kulturlandschaft<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Diese geme<strong>in</strong>same Entwicklung mit allen<br />

Beteiligten – Geme<strong>in</strong>den, Eltern, Lehrenden,<br />

LeiterInnen und Kultur<strong>in</strong>stitutionen<br />

– zeichnet unser Bundesland aus.<br />

Diese Errungenschaften verdanken wir neben<br />

vielen Persönlichkeiten, die auch <strong>in</strong><br />

diesem Jubiläumsband aufsche<strong>in</strong>en, <strong>in</strong>sbesondere<br />

der langjährigen konsequenten<br />

Arbeit von Erw<strong>in</strong> Pröll, Landeshauptmann<br />

a.D., und BMI Wolfgang Sobotka,<br />

langjährigem Landeshauptmann-Stellvertreter.<br />

Im Jahr 2000, als das neue NÖ Musikschulgesetz<br />

<strong>in</strong> Kraft trat, gab es <strong>in</strong>tensive<br />

Diskussionen über den e<strong>in</strong>geschlagenen<br />

Weg. Aber die damaligen Entscheidungen,<br />

die Trägerschaft <strong>in</strong> den Händen der<br />

Geme<strong>in</strong>den zu belassen, den Musikschullehrenden<br />

e<strong>in</strong>e dienstrechtliche Grundlage<br />

zu bieten und e<strong>in</strong> qualitätsorientiertes<br />

Fördersystem e<strong>in</strong>zuführen, waren richtig<br />

und zukunftsweisend.<br />

Aus diesem Grund freuen wir uns heute<br />

über viele positive Entwicklungen: Jedes<br />

dritte Volksschulk<strong>in</strong>d aus <strong>Niederösterreich</strong><br />

geht heute <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Musikschule. Das<br />

Berufsbild der künstlerisch-pädagogischen<br />

Lehrenden wurde professionalisiert<br />

und die Funktion der Musikschulleitung<br />

mit modernem <strong>Management</strong> ergänzt.<br />

Und die lokale und landesweite<br />

Zusammenarbeit mit Kapellen, Chören<br />

und Orchestern konnte ebenfalls verstärkt<br />

und <strong>in</strong>tensiviert werden.<br />

<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d heute Grundlage <strong>für</strong><br />

unsere regionale Musikkultur. So zeigt sich<br />

heute, dass fast alle Musiker<strong>in</strong>nen und<br />

Musiker – ob Blasmusikkapellmeister<strong>in</strong><br />

oder Chorleiter, ob Mitglied der Wiener<br />

Philharmoniker oder S<strong>in</strong>ger-Songwriter<strong>in</strong><br />

– ihre Wurzeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Musikschule haben.<br />

Im heurigen Schuljahr feiern wir <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Management</strong> <strong>für</strong> die niederösterreichischen<br />

<strong>Musikschulen</strong>. Denn auch wenn unsere<br />

<strong>Musikschulen</strong> dezentral organisiert<br />

s<strong>in</strong>d und die meisten Entscheidungen vor<br />

Ort getroffen werden, ist e<strong>in</strong>e landesweite<br />

Bündelung und Steuerung unabd<strong>in</strong>gbar,<br />

um auf zukünftige Herausforderungen<br />

rechtzeitig reagieren zu können. Das Musikschulwesen<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> wird<br />

hier als kulturelles Best-Practice-Modell<br />

durch e<strong>in</strong> wertschätzendes Mite<strong>in</strong>ander<br />

bestimmt: Erfolgreiche Impulse aus den<br />

<strong>Musikschulen</strong> werden landesweit aufgenommen<br />

und verstärkt, landesweite Entwicklungsstrategien<br />

mit den <strong>Musikschulen</strong><br />

geme<strong>in</strong>sam adaptiert und umgesetzt.<br />

Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

als geme<strong>in</strong>nütziger Tochterbetrieb<br />

der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />

spielt <strong>in</strong> dieser Entwicklung e<strong>in</strong>e zentrale<br />

Rolle. Aufbauen konnte der Betrieb auf<br />

se<strong>in</strong>e Vorgänger<strong>in</strong>stitutionen, die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der NÖ <strong>Musikschulen</strong> und<br />

den Vere<strong>in</strong> NÖ Musikschulwerk.<br />

Für die nächsten <strong>Jahre</strong> gilt es geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den engagierten Lehrenden und LeiterInnen<br />

die Verantwortung der <strong>Musikschulen</strong><br />

als musikalische Lebensader<br />

e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de weiter zu stärken. Und<br />

den nächsten Schritt zu setzen: die Entwicklung<br />

zu Musik- und Kunstschulen, um<br />

<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den die entscheidende<br />

Basis <strong>für</strong> alle Künste zu bieten und e<strong>in</strong><br />

vielfältiges, kreatives Umfeld zu schaffen.<br />

Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner<br />

2003 bis 2011 Landesrät<strong>in</strong> (Bereiche Soziales,<br />

EU-Regionalpolitik, Arbeit und Familie)<br />

2011 bis 4/2016 Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> <strong>für</strong> Inneres<br />

4/2016 bis 4/2017 LH-Stellvertreter<strong>in</strong> (u.a.<br />

Bereiche F<strong>in</strong>anzen, Arbeit, <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Seit 4/2016 Vorsitzende im Musikschulbeirat<br />

Seit 4/2017 Landeshauptfrau<br />

Zuständigkeitsbereiche Kultur<br />

(u.a. <strong>Musikschulen</strong>), Wissenschaft und<br />

Forschung, Geme<strong>in</strong>den u. a.<br />

9


Starkes Netzwerk im Land<br />

© Erich Marschik<br />

Dorothea Draxler, Edgar Niemeczek<br />

Geschäftsführung der KULTUR.REGION.NIEDERÖSTERREICH GmbH<br />

Die Tonleiter <strong>in</strong>s 21. Jahrhundert<br />

Das Kulturland <strong>Niederösterreich</strong> verdankt<br />

se<strong>in</strong> <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht bee<strong>in</strong>druckendes<br />

Musikschulwesen e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Entwicklung, die nach Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges ihren Anfang nahm. Wie so oft<br />

<strong>in</strong> der Geschichte waren es auch <strong>in</strong> der<br />

Musikerziehung engagierte Wegbereiter<strong>in</strong>nen<br />

und Wegbegleiter, die durch ihren<br />

unermüdlichen persönlichen E<strong>in</strong>satz und<br />

ihre leidenschaftliche H<strong>in</strong>gabe zur Musik<br />

wertvolle Impulse setzten: beseelt und<br />

überzeugt davon, dass Musik zu den elementarsten<br />

Ausdrucksformen des Menschen<br />

zählt. In der Folge, also im Verlauf<br />

von sechs Jahrzehnten gelang e<strong>in</strong> erfolgreicher<br />

Brückenschlag im Spannungsfeld<br />

zwischen Altem und Neuem sowie zwischen<br />

Bewährtem und Experimentellem.<br />

Erfreulich ist zudem die Tatsache, dass<br />

sich das Musikland <strong>Niederösterreich</strong> nicht<br />

nur <strong>in</strong>nerhalb Österreichs, sondern<br />

durchaus auch im europäischen Blickfeld<br />

mit Spitzenleistungen äußerst positiv<br />

positionieren konnte. Um diesem Stellenwert<br />

Rechnung zu tragen und diesen<br />

auch nachkommenden Generationen bewusst<br />

zu machen, soll das Jubiläum „<strong>60</strong><br />

<strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong> <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong>“ e<strong>in</strong>mal mehr e<strong>in</strong> starkes<br />

Zeichen der Vitalität der heimischen<br />

Musikszene setzen.<br />

Die Entwicklung des Musikschulwesens<br />

erfolgte im Bundesland <strong>Niederösterreich</strong><br />

strategischen Grundzügen folgend gemäß<br />

wissenschaftlichen Forschungsergebnissen<br />

und Erkenntnissen vor allem <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Methodik, Didaktik und Entwicklungspsychologie.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs waren die<br />

<strong>Musikschulen</strong> bis <strong>in</strong> die 1990er-<strong>Jahre</strong> <strong>in</strong><br />

pädagogischer, adm<strong>in</strong>istrativer, personeller<br />

und f<strong>in</strong>anzieller H<strong>in</strong>sicht weitgehend<br />

autonom. Erst mit dem Musikschulgesetz<br />

2000 wurden gezielt Steuerungs<strong>in</strong>strumente<br />

verankert und pädagogische wie organisationsrechtliche<br />

Aspekte verb<strong>in</strong>dlich<br />

gemacht. Die auf Basis dieses Gesetzes<br />

erlassenen Verordnungen regeln die Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> f<strong>in</strong>anzielle Förderungen<br />

des Landes an die musikschulerhaltenden<br />

Geme<strong>in</strong>den und Geme<strong>in</strong>deverbände. Mit<br />

den operativen Landesagenden im Musikschulwesen,<br />

der Berechnung und Abwicklung<br />

der Förderungen sowie mit speziellen<br />

musikschulpädagogischen Aufgaben wurde<br />

per Geschäftsbesorgungsauftrag des<br />

Landes die Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />

GmbH betraut. Als Beratungsgremium <strong>für</strong><br />

die Landesregierung fungiert bis heute der<br />

NÖ Musikschulbeirat.<br />

Damals, also im Jahr 2000 fragten sich viele,<br />

warum der Auftrag an die Volkskultur:<br />

Passen die <strong>Musikschulen</strong> zur Volkskultur?<br />

Wie so oft im Leben g<strong>in</strong>g es nicht nur um<br />

absolute Schlüssigkeit oder strenge Plausibilität.<br />

Den politisch Verantwortlichen<br />

war bewusst: Will man das „Musikschulsystem<br />

Neu“ rasch, effizient und flächendeckend<br />

aufbauen, braucht es e<strong>in</strong> flexibles<br />

und leitungsstarkes <strong>Management</strong>. Das<br />

hieß „auslagern“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dem Land nahestehende<br />

und da<strong>für</strong> geeignete Struktur<br />

mit handelnden Personen, denen man<br />

diese neue Aufgabe zutraute und vertraute.<br />

Es war F<strong>in</strong>anzlandesrat Wolfgang Sobotka,<br />

der die Initiative ergriff und Landeshauptmann<br />

Erw<strong>in</strong> Pröll davon überzeugte,<br />

e<strong>in</strong> Musikschulmanagement als eigene<br />

Abteilung <strong>in</strong> der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />

GmbH zu verankern. E<strong>in</strong> mutiger<br />

Schritt, denn Gegenw<strong>in</strong>d war zu spüren –<br />

vor allem aus den Gremien des Musikschulwerks.<br />

Wir mussten beweisen, dass<br />

wir es können, und zwar mit Kompetenz,<br />

guten Ideen, E<strong>in</strong>satzfreude und Fleiß. In<br />

den ersten Monaten, nach Inkrafttreten<br />

des Musikschulgesetzes 2000 g<strong>in</strong>g es vor<br />

allem um die Überzeugungsarbeit im S<strong>in</strong>ne<br />

des Ausbaus bzw. der Neugründung<br />

von Geme<strong>in</strong>deverbänden und um die Architektur<br />

e<strong>in</strong>es vernünftigen Musikschulplans,<br />

also „Welche Geme<strong>in</strong>de bekommt<br />

wie viele durch das Land <strong>Niederösterreich</strong><br />

geförderte Wochenstunden und warum?“<br />

Die ersten landesweiten pädagogischen<br />

Aufgaben wurden noch geme<strong>in</strong>sam mit<br />

dem pädagogischen Büro des Musikschulwerks<br />

mit Sitz <strong>in</strong> Wiener Neustadt<br />

gemeistert. Die anfänglichen Hürden<br />

konnten Michaela Hahn und wir beide vor<br />

allem durch die konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit dem Vorsitzenden des pädagogischen<br />

Beirats im Musikschulwerk –<br />

Viktor Mayerhofer – nehmen.<br />

2008 wurde es notwendig, e<strong>in</strong>e Hold<strong>in</strong>g,<br />

die Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>, zu<br />

gründen, denn die sehr breit aufgestellten<br />

10


Starkes Netzwerk im Land<br />

Tätigkeitsfelder <strong>in</strong>nerhalb der Volkskultur<br />

mussten aufgefächert werden. Die Abteilung<br />

bekam also den Rechtsstatus e<strong>in</strong>er<br />

eigenen GmbH. Heute ist die Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />

e<strong>in</strong>e von sieben Beteiligungen der Kultur.<br />

Region.<strong>Niederösterreich</strong> und sowohl organisatorisch<br />

als auch <strong>in</strong>haltlich mit diesen<br />

vernetzt. Was damals vor nur 17 <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong><br />

der sprichwörtlichen „Garage“ begann, ist<br />

gegenwärtig e<strong>in</strong> Dienstleistungsbetrieb<br />

und e<strong>in</strong>e Fach- und Servicestelle <strong>für</strong> alle<br />

Akteure des niederöster reichischen Musikschulwesens<br />

– ob <strong>für</strong> Musikschulerhalter<strong>in</strong>nen<br />

und -erhalter, Geme<strong>in</strong>devertreter<strong>in</strong>nen<br />

und -vertreter, Musikschulleiter<strong>in</strong>nen<br />

und -leiter, Musikschullehrer<strong>in</strong>nen<br />

und -lehrer, Eltern oder Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler. Da<strong>für</strong> stehen 19 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter, 12 Fachgruppenkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen<br />

und -koord<strong>in</strong>atoren sowie die<br />

Dozent<strong>in</strong>nen und Dozenten der landesweiten<br />

Jugendorchester zur Stelle.<br />

Tragende Pr<strong>in</strong>zipien des NÖ Musikschulwesens<br />

s<strong>in</strong>d – e<strong>in</strong>em modernen und<br />

demokratischen Geme<strong>in</strong>wesen entsprechend<br />

– Qualität <strong>in</strong> der Musikvermittlung,<br />

Professionalität <strong>in</strong> der Organisation, Planbarkeit<br />

und Berechenbarkeit sowie e<strong>in</strong><br />

gleicher maßen korrekter wie freundschaftlicher<br />

Umgang, wie er von allen<br />

Musikschulpartnern gepflegt wird. Gerade<br />

solche Kriterien sollen helfen, ganz im<br />

S<strong>in</strong>ne der zu unterrichtenden K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendlichen, den Ausgleich zwischen<br />

den an e<strong>in</strong>em hohen künstlerischen<br />

Niveau orientierten Ausbildungszielen<br />

auf der e<strong>in</strong>en und gesamtgesellschaft -<br />

lichen Notwendigkeiten auf der anderen<br />

Seite bestmöglich zu meistern.<br />

Indem <strong>Niederösterreich</strong>s <strong>Musikschulen</strong><br />

das regionale Kultur leben maßgeblich<br />

mitgestalten, bereichern sie auch die<br />

vielfältige Kulturlandschaft. Als Talenteschmieden<br />

stellen die <strong>Musikschulen</strong> den<br />

musikalischen Nachwuchs <strong>in</strong> Musikkapellen,<br />

Chören und Orchestern sicher<br />

und garantieren den Fortbestand von<br />

Musikschulunterricht auf höchstem<br />

Niveau. Den K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />

bieten sie die besten Grundlagen – ob <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>e Karriere als Musiker<strong>in</strong> bzw. Musiker<br />

oder aber <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Persönlichkeits bildung,<br />

die sowohl <strong>für</strong> die berufliche als auch die<br />

persönliche Entwicklung enorme Vorteile<br />

bietet.<br />

Für das weitere erfolgreiche Gel<strong>in</strong>gen des<br />

heimischen Musikschulsektors gebührt<br />

all se<strong>in</strong>en VerantwortungsträgerInnen<br />

und GestalterInnen große Wertschätzung<br />

und Anerkennung. Den PartnerInnen des<br />

Musikschulwesens, allen voran den engagierten<br />

Musikschulpädagog<strong>in</strong>nen und<br />

-pädagogen, Visionären, politisch Verantwortlichen<br />

sowie unseren K<strong>in</strong>dern,<br />

Jugend lichen und allen Eltern ist <strong>für</strong> das<br />

konstruktive Mite<strong>in</strong>ander sowie <strong>für</strong> das<br />

Denken und Wirken „über den Tag h<strong>in</strong>aus“<br />

großer Dank auszusprechen.<br />

Prof. Dorothea Draxler<br />

Seit 3/1999 bis dato Geschäftsführer<strong>in</strong> der<br />

Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> Betriebs-<br />

GmbH (Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

als Teilbetrieb der Volkskultur<br />

<strong>Niederösterreich</strong> GmbH)<br />

2000 bis 4/2008 Leitung der Abteilung<br />

Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

<strong>in</strong>nerhalb der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />

BetriebsGmbH <strong>in</strong> Kooperation mit dem NÖ<br />

Musikschulwerk<br />

Seit 2/2008 nach Umfirmierung der Volkskultur<br />

<strong>Niederösterreich</strong> BetriebsGmbH <strong>in</strong><br />

Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH und<br />

Aus gliederung der Musikschulagenden <strong>in</strong><br />

die 100 Prozent Tochtergesellschaft Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />

Hold<strong>in</strong>g geschäftsführer<strong>in</strong> der Kultur.Region.<br />

<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />

Von 4/2008 bis 9/2014 operative Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

der Musikschulmanagement GmbH<br />

(bis 2011 Musikkultur <strong>Niederösterreich</strong><br />

GmbH) geme<strong>in</strong>sam mit Michaela Hahn<br />

Seit 2013 Mitglied im Kuratorium Musik der<br />

Jugend<br />

Prof. Dr. Edgar Niemeczek<br />

Von 3/1999 bis 2/2008 Geschäftsführer der<br />

Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> Betriebs-<br />

GmbH (Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

als Teilbetrieb der Volkskultur<br />

<strong>Niederösterreich</strong> GmbH)<br />

Seit 2/2008 nach Umfirmierung der Volkskultur<br />

<strong>Niederösterreich</strong> BetriebsGmbH <strong>in</strong><br />

Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH und<br />

Aus gliederung der Musikschulagenden <strong>in</strong><br />

die 100 Prozent Tochtergesellschaft Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />

(bis 2011 Musikkultur <strong>Niederösterreich</strong><br />

GmbH) Hold<strong>in</strong>ggeschäftsführer der<br />

Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />

1998-2003 Mitglied im NÖ Kultursenat<br />

2003-2008 Vorsitzender des NÖ Kultursenats<br />

Seit 2/2015 Sprecher der drei Hold<strong>in</strong>ggeschäftsführer<br />

der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />

GmbH<br />

11


Starkes Netzwerk im Land<br />

Erw<strong>in</strong> Pröll<br />

Landeshauptmann a.D.<br />

Musikförderung <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

Unverzichtbar im regionalen und europäischen Kontext<br />

Franz Oswald im Gespräch mit Landeshauptmann<br />

a.D. Erw<strong>in</strong> Pröll, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der Kultur.Region.<br />

<strong>Niederösterreich</strong><br />

Der Stellenwert der Kulturpolitik im Rahmen<br />

der niederösterreichischen Gesamtpolitik<br />

ist heute e<strong>in</strong> enorm hoher. Das war<br />

nicht immer so, denkt man an die ersten<br />

Jahrzehnte von <strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong> der<br />

Zweiten Republik. „Ja, Kulturarbeit ist<br />

nicht nur <strong>für</strong> das gesamte Land wichtig,<br />

Kulturvermittlung ist auch ‚Sauerteig‘<br />

jeder regionalen Entwicklung“, weist<br />

Landeshauptmann a.D. Erw<strong>in</strong> Pröll nachdrücklich<br />

auf den Zusammenhang zwischen<br />

kultureller Landespolitik und regionaler<br />

Entwicklung h<strong>in</strong>. Das war und ist e<strong>in</strong>e<br />

Säule, der H<strong>in</strong>tergrund der niederösterreichischen<br />

Landesentwicklung der<br />

letzten 25 bis 30 <strong>Jahre</strong>. „Wissen ist Macht,<br />

kann gelernt, heute gegoogelt werden –<br />

Kreativität dagegen, die <strong>in</strong> den meisten<br />

Menschen mehr oder weniger steckt,<br />

muss freigelegt, gefördert werden. Daher<br />

e<strong>in</strong> klares ‚Ja‘ zur Kulturvermittlung, woraus<br />

sich <strong>in</strong> mehrfacher H<strong>in</strong>sicht Potenzial<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e ganze Region ergibt“, legt Pröll<br />

e<strong>in</strong> klares Bekenntnis zu e<strong>in</strong>er aktiven<br />

Kulturarbeit ab. Und Richtung Jugend:<br />

Sie steht vielen, nicht immer positiven<br />

Angeboten gegenüber. Kulturelle und <strong>in</strong>sbesondere<br />

musische Angebote sollen<br />

dazu beitragen, der Jugend e<strong>in</strong> echtes<br />

Gegengewicht zu zahlreichen negativen<br />

E<strong>in</strong>flüssen zu bieten. Und noch e<strong>in</strong>es ist<br />

Erw<strong>in</strong> Pröll wichtig: „Jeder, der sich eigene<br />

Kreativität erarbeitet, ist <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Ehrenamt<br />

und e<strong>in</strong>e Leistung <strong>für</strong> die Gesellschaft<br />

geeignet. Wer e<strong>in</strong> Musik<strong>in</strong>strument<br />

spielt, ganz besonders.“<br />

Musikvermittlung fördert<br />

eigene Kreativität<br />

Womit wir beim Hauptthema s<strong>in</strong>d, dem<br />

Stellenwert der Musik <strong>in</strong> der Kulturpolitik<br />

des Landes. „Dieser Stellenwert ist e<strong>in</strong><br />

sehr hoher, Musikschulförderung erfolgt<br />

auf Augenhöhe mit anderen Förderzweigen.<br />

Das ist vordergründig alle<strong>in</strong> an Zahlen<br />

messbar: Wir haben nahezu <strong>60</strong>.000<br />

Musikschüler<strong>in</strong>nen und Musikschüler <strong>in</strong><br />

127 <strong>Musikschulen</strong> des Landes – Tendenz<br />

nach wie vor steigend. Die Musikschulförderung<br />

des Landes stieg von 13,5 Millionen<br />

Euro im Jahr 2000 auf derzeit 32,8<br />

Millionen. Unser jetzt jubilierendes Musikschulmanagement<br />

sorgt <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en geordneten<br />

Geldmittele<strong>in</strong>satz“, zeigt sich der<br />

frühere Kulturreferent und Landeshauptmann<br />

mit der Entwicklung sehr zufrieden.<br />

Jeder/jede Kreative im Land erhöht erfahrungsgemäß<br />

se<strong>in</strong>en/ihren Eigenwert<br />

und ist wertvolle/r PartnerIn der Gesellschaft.<br />

E<strong>in</strong> besonderer Meilenste<strong>in</strong> ist<br />

selbstverständlich das NÖ Musikschulgesetz<br />

2000, das <strong>in</strong> mehrfacher H<strong>in</strong>sicht<br />

e<strong>in</strong>e Professionalisierung brachte:<br />

• mehr und besser geschultes Lehrpersonal<br />

mit entsprechender Entlohnung;<br />

• die Drittelung der Kosten zwischen<br />

Land, Geme<strong>in</strong>den und Eltern brachte<br />

Leistbarkeit <strong>für</strong> die Eltern;<br />

• fast hundert Prozent der Geme<strong>in</strong>den,<br />

die hier im Übrigen großes Engagement<br />

zeigen, s<strong>in</strong>d von <strong>Musikschulen</strong> bzw.<br />

Musikschulclustern erfasst.<br />

„Das s<strong>in</strong>d europaweit e<strong>in</strong>malige Werte,<br />

ke<strong>in</strong>e andere europäische Region weist<br />

e<strong>in</strong>e derartige Breite auf“, so der Alt-<br />

Landeshauptmann nicht ohne Stolz.<br />

12


Starkes Netzwerk im Land<br />

Zusammenhang Kultur- und<br />

Regionalpolitik<br />

Und er ist damit bei e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsthemen,<br />

der Regionalisierung auf<br />

Landes-, Bundes- und Europaebene.<br />

„Starke Regionen auf EU-Ebene, wobei<br />

hier Kulturpolitik e<strong>in</strong>e große Rolle spielt,<br />

s<strong>in</strong>d Europas Zukunft. Denn wir sehen<br />

klar: Die Bedeutung der Regionen nimmt<br />

zu, jene der Nationalstaaten eher ab“, ist<br />

Pröll überzeugt. Anders formuliert: Statt<br />

e<strong>in</strong>em „Europa der Vaterländer“ sollte die<br />

Zukunft e<strong>in</strong>em „Europa der Regionen“ gehören.<br />

Kulturelle Profilierung e<strong>in</strong>schließlich<br />

starker musikalischer Elemente ist<br />

angesagt. E<strong>in</strong>e Prämisse auch <strong>in</strong> Zukunft.<br />

<strong>Niederösterreich</strong> ist hier mit der Hauptstadtgründung<br />

bei gleichzeitiger Stärkung<br />

der Regionen bereits e<strong>in</strong>en pionierhaften<br />

Weg gegangen. An die anfänglich<br />

vor allem wirtschaftliche und f<strong>in</strong>anzielle<br />

Förderung der Regionen schloss sich folgerichtig<br />

der Soft-Effekt, also die kulturelle<br />

Regionalisierung, an. Sie trägt – nicht<br />

zuletzt auch im Zusammenhang mit der<br />

Dorferneuerung – reiche Früchte.<br />

Grafenegg entstand<br />

nicht zufällig<br />

Apropos Musikzukunft. Braucht <strong>Niederösterreich</strong><br />

e<strong>in</strong> eigenes Konservatorium?<br />

Prölls Zukunftsperspektive dazu: „Leistungssteigerung<br />

und Talenteförderung <strong>in</strong><br />

unseren <strong>Musikschulen</strong> haben schon bisher<br />

besondere Talente hervorgebracht.<br />

Da<strong>für</strong> stehen das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong> sowie die Tatsache,<br />

dass unsere MusikschulabsolventInnen<br />

nach entsprechender Weiterbildung bereits<br />

im NÖ Tonkünstlerorchester Fuß<br />

gefasst haben“, zeigt sich Erw<strong>in</strong> Pröll<br />

optimistisch. Und verweist auch auf das<br />

Beispiel Grafenegg. „Das entstand nicht<br />

zufällig, sondern ist letztlich Produkt e<strong>in</strong>es<br />

hochentwickelten und hochsensiblen<br />

Musikverständnisses im Land, ausgelöst<br />

durch e<strong>in</strong> breites Musikschulangebot.<br />

Schwellenangst und Scheu vieler Menschen<br />

vor solchen Hochklasse-Festivals<br />

s<strong>in</strong>d gesunken. Die politische Entscheidung<br />

zur Gründung e<strong>in</strong>es solchen <strong>in</strong>ternationalen<br />

Musikzentrums war wichtig<br />

und richtig.“<br />

Musik – auch e<strong>in</strong> Stück Heimat<br />

Musik als verb<strong>in</strong>dendes Lebenselement,<br />

<strong>in</strong> der Familie, <strong>in</strong> der Dorferneuerung, <strong>in</strong><br />

der Gesellschaft <strong>in</strong>sgesamt, auch als e<strong>in</strong><br />

Stück Heimat. „Wo Menschen musizieren,<br />

hat der Egoist das Recht verloren“, resumiert<br />

der leidenschaftliche Dorferneuerer<br />

Erw<strong>in</strong> Pröll se<strong>in</strong>e politische Philosophie,<br />

diesmal musikalisch motiviert.<br />

Landeshauptmann a.D. Dr. Erw<strong>in</strong> Pröll<br />

1980 bis 1981 Landesrat (Bereich Agrarrecht)<br />

1981 bis 1992 LH-Stellvertreter und Landesrat<br />

(Bereich F<strong>in</strong>anzen, Umwelt, Raumordnung)<br />

1992 bis 2017 Landeshauptmann, u.a.<br />

mit dem Zuständigkeitsbereich Kultur,<br />

zuständig <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> bis 2014<br />

Patronanz Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong> seit 2007 bis dato<br />

Seit 5/2017 Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />

13


Starkes Netzwerk im Land<br />

© Barbara Nidetzky<br />

Wolfgang Sobotka<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister <strong>für</strong> Inneres<br />

Musikpädagoge, Dirigent, Spitzenpolitiker<br />

oder: Die Vielfachfunktionen musikalischer Bildung<br />

Franz Oswald im Gespräch mit Wolfgang<br />

Sobotka, Bundesm<strong>in</strong>ister <strong>für</strong> Inneres<br />

Hochqualifizierter Musikpädagoge, aktiver<br />

Musiker und Dirigent, Gesetzesmitgestalter,<br />

Spitzenpolitiker – e<strong>in</strong>e seltene Verb<strong>in</strong>dung<br />

und <strong>in</strong> dieser Konstellation wohl e<strong>in</strong>malig <strong>in</strong><br />

der österreichischen Politik, wenn nicht<br />

noch darüber h<strong>in</strong>aus. Es geht um Wolfgang<br />

Sobotka, <strong>für</strong> den Politik viel, aber nicht alles<br />

bedeutet, weil er eben, was <strong>für</strong> viele andere<br />

nicht zutrifft, ke<strong>in</strong> Berufspolitiker ist, sondern<br />

aus e<strong>in</strong>em zivilen Beruf, noch dazu e<strong>in</strong>em<br />

hochqualifizierten, kommt. Wolfgang<br />

Sobotka hat viele politische Stufen durchlebt<br />

und gestaltet, auf Kommunal-, Landesund<br />

Bundesebene, vom Bürgermeister über<br />

den stellvertretenden Landeshauptmann<br />

bis zum Bundesm<strong>in</strong>ister. Dabei hat er nie auf<br />

das verzichtet, was ihn persönlich, menschlich<br />

und nicht zuletzt beruflich ausmacht:<br />

auf die Musik <strong>in</strong> ihren verschiedenen Spielarten<br />

– von der aktiven Ausübung und Vermittlung<br />

bis h<strong>in</strong> zu ihrer f<strong>in</strong>anziellen und legistischen<br />

Förderung als Bürgermeister und<br />

Landesf<strong>in</strong>anzreferent. Als e<strong>in</strong>er der maßgeblichen<br />

Väter des NÖ Musikschulgesetzes<br />

2000 hat er <strong>in</strong> der Förderung und Entwicklung<br />

der Musik <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> Maßstäbe<br />

gesetzt. E<strong>in</strong> Ermöglicher.<br />

Musikschulförderung vervielfacht<br />

– professionelle MusikschullehrerInnen<br />

Sobotka: „Wir haben seither im Musikbereich<br />

unseres Landes e<strong>in</strong>en Aufholprozess<br />

sondergleichen erlebt, die f<strong>in</strong>anzielle<br />

Musikschulförderung vervielfacht und die<br />

<strong>Musikschulen</strong> als Kulturträger etabliert,<br />

wie sie es <strong>in</strong> dieser Form noch nie waren.“<br />

Besonders wichtig dabei auch: Die MusikschullehrerInnen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrem Fach, <strong>in</strong> ihren<br />

Fächern anerkannte professionelle PädagogInnen<br />

und <strong>für</strong> die K<strong>in</strong>der, die MusikschülerInnen<br />

wichtige Begleiter <strong>in</strong> ihrer Entwicklung.<br />

<strong>Niederösterreich</strong>s Musikkultur wurde<br />

<strong>in</strong> ihrer Breite und Spitze auf e<strong>in</strong>e sehr solide<br />

Basis gestellt. Musik ist tief verwurzelt und<br />

wichtiger Teil des Heimatbewusstse<strong>in</strong>s und<br />

stärkt so auch die regionale Entwicklung.<br />

Niveausteigerung <strong>in</strong><br />

allen Bereichen<br />

Musik, Musikförderung, Musikleben – e<strong>in</strong>e<br />

W<strong>in</strong>-w<strong>in</strong>-Situation somit <strong>für</strong> alle Beteiligten.<br />

MusikerInnen s<strong>in</strong>d meist ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelkämpferInnen,<br />

sondern <strong>in</strong> Ensembles, Orchestern,<br />

ob <strong>in</strong> Blas-, Streich-, gemischten, oder<br />

Jazzorchestern verankert, und dies <strong>in</strong> allen<br />

Generationen. <strong>Niederösterreich</strong> wäre ohne<br />

sie nicht <strong>Niederösterreich</strong>. „Klar, das ist<br />

selbstverständlich, sagt man heute. Aber<br />

es bedurfte <strong>in</strong> den vergangenen 15 bis 20<br />

<strong>Jahre</strong>n e<strong>in</strong>es guten Stückes Arbeit, um das<br />

heutige Niveau zu erreichen – ohne hier die<br />

frühere Arbeit zu unterschätzen“, er<strong>in</strong>nert<br />

Sobotka auch an das neben dem Musikschulgesetz<br />

eigene Gesetz <strong>für</strong> die Lehrerbesoldung,<br />

die im Zusammenwirken e<strong>in</strong> höheres<br />

Ausbildungsniveau der MusikschullehrerInnen<br />

und damit der MusikschülerInnen<br />

mit sich brachten.<br />

Verschüttete Tugenden<br />

wiederbelebt<br />

Dass mit dieser breiten, flächendeckenden<br />

Musikausbildung und -ausübung auch der<br />

soziale Zusammenhalt vor allem auf Geme<strong>in</strong>de-<br />

und Regionalebene gefördert wird,<br />

liegt auf der Hand.<br />

„Ich möchte aber noch e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Aspekt e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, nämlich die Tatsache,<br />

dass Musikausübung auch teils verschüttete<br />

Tugenden wie Fleiß, Konzentration, Diszipl<strong>in</strong><br />

und Überw<strong>in</strong>dung, aber auch Ästhetik<br />

und den S<strong>in</strong>n <strong>für</strong> das Schöne fördert“,<br />

verweist Wolfgang Sobotka nicht zuletzt auf<br />

immaterielle Werte des Musizierens.<br />

14


Starkes Netzwerk im Land<br />

<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> Unistrukturen<br />

e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den<br />

Zwei weitere <strong>in</strong>teressante Aspekte s<strong>in</strong>d<br />

Sobotka wichtig:<br />

• So wäre e<strong>in</strong>e wesentlich <strong>in</strong>tensivere Öffnung<br />

der Musikuniversitäten <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong>,<br />

e<strong>in</strong>e viel stärkere Kooperation<br />

wünschenswert. Die hohen Schulen<br />

und Institute der Musik sollten also die<br />

<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> ihre Strukturen verstärkt<br />

e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den, was gleichzeitig e<strong>in</strong> Beitrag<br />

zur wünschenswerten Dezentralisierung<br />

öffentlicher E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> ländliche<br />

Räume und damit e<strong>in</strong> Beitrag zur regionalen<br />

Stärkung wäre.<br />

• „Durch die flächendeckenden Musikschulverbände<br />

und Cluster werden aber<br />

auch die Geme<strong>in</strong>dekooperationen als<br />

wesentliche Elemente der niederösterreichischen<br />

Kommunalpolitik gefördert.<br />

Damit würde nicht zuletzt auch den Vorstellungen<br />

des niederösterreichischen<br />

und österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />

und se<strong>in</strong>es Präsidenten Alfred Riedl, e<strong>in</strong>es<br />

Mitgestalters unseres Musikschulgesetzes,<br />

entsprochen“, so Sobotka.<br />

Pilotprojekt Kunst- und<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

Als Folge des hohen Niveaus der <strong>Musikschulen</strong><br />

haben sich <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> bis dato<br />

vier Kunst- und <strong>Musikschulen</strong> als Pilotprojekte<br />

entwickelt. Das ist e<strong>in</strong>e gehobene<br />

Ausbildungsform, wo sich die wichtigsten<br />

Kunstzweige unter e<strong>in</strong>em Dach wiederf<strong>in</strong>den.<br />

Dazu Sobotka: „Ohne Übertreibung –<br />

wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unserer derzeitigen musikalischen<br />

Ausbildungsstruktur <strong>in</strong>ternationale Spitze<br />

und werden damit nicht zuletzt der großen<br />

Musiktradition <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> und Österreich<br />

gerecht“, sieht sich hier e<strong>in</strong> zufriedener<br />

Musikmanager und kunst<strong>in</strong>teressierter Spitzenpolitiker<br />

bestätigt. Und er weist als Basis<br />

dieser Entwicklung – völlig zu Recht – auf die<br />

Verdienste und Interessen der Geme<strong>in</strong>den,<br />

zusammen mit Land und Eltern, bei Gesetzgebung<br />

und Erhaltung der <strong>Musikschulen</strong> h<strong>in</strong>.<br />

Musikverständnis prägt<br />

politisches Handeln<br />

Schlussfrage an den Politiker mit Dirigentenstab:<br />

S<strong>in</strong>d musizierende VolksvertreterInnen<br />

die besseren PolitikerInnen? Sobotka,<br />

der nicht selten hart <strong>in</strong> der Sache agiert,<br />

me<strong>in</strong>t diplomatisch: „Jeder Mensch und somit<br />

auch jede Politiker<strong>in</strong> und jeder Politiker,<br />

die oder der musikalisch gebildet ist,<br />

verfügt über mehr Sensibilität, über mehr<br />

Kunstverständnis. Und das prägt wohl auch<br />

deren politisches Tun und Handeln.“ Was<br />

als wohlgeme<strong>in</strong>ter Rat bei politischer Rekrutierung<br />

verstanden werden könnte.<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister Mag. Wolfgang Sobotka<br />

1972 bis 1998 Musikschullehrer, ab 1988<br />

auch Leiter der Musikschule Waidhofen/Ybbs<br />

1987 bis 1998 Lehrbeauftragter an der<br />

damaligen Hochschule <strong>für</strong> Musik und<br />

darstellende Kunst Wien<br />

1992 bis 1998 Vorsitzender des pädagogischen<br />

Beirats im Vere<strong>in</strong> NÖ Musikschulwerk<br />

(Mitglied ab 1991)<br />

1982 bis 1992 Geme<strong>in</strong>derat der Statutarstadt<br />

Waidhofen/Ybbs, bis 1996 Stadtrat <strong>für</strong><br />

F<strong>in</strong>anzen<br />

1996 bis 1998 Bürgermeister<br />

1998 bis 2008 Landesrat <strong>für</strong> F<strong>in</strong>anzen,<br />

Umwelt und Raumordnung bzw. Wohnbau<br />

und Lebensqualität<br />

2000 bis 4/2016 Vorsitzender des Musikschulbeirats<br />

2009 bis 2016 LH-Stellvertreter (ab 2014 auch<br />

zuständig <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Seit 4/2016 Bundesm<strong>in</strong>ister <strong>für</strong> Inneres<br />

15


Starkes Netzwerk im Land<br />

Hermann Dikowitsch<br />

Leiter der Gruppe Kultur, Wissenschaft und<br />

Unterricht im Amt der NÖ Landesregierung<br />

Das kreative Potenzial voll entfalten<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s gehören<br />

zu jenen E<strong>in</strong>richtungen, die am<br />

stärksten mit den Regionen und Geme<strong>in</strong>den<br />

verwurzelt s<strong>in</strong>d. Dies zeigt sich durch<br />

die enge Zusammenarbeit mit den regionalen<br />

Blasmusikkapellen sowie durch die<br />

E<strong>in</strong>beziehung <strong>in</strong> die örtlichen Initiativen<br />

wie beispielsweise Konzertfestivals oder<br />

lokale Feierlichkeiten.<br />

Die musikalische Erziehung ist e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Säule der Nachwuchs- und Kreativitätsförderung<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>. Bei<br />

den Bundes- und Landeswettbewerben<br />

von prima la musica werden alljährlich<br />

die besten Musikschüler<strong>in</strong>nen und Musikschüler<br />

ermittelt. Erfreulicherweise kommen<br />

die Bundessieger<strong>in</strong>nen und -sieger<br />

dabei <strong>in</strong> zunehmendem Maße aus <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Viele von ihnen treten später<br />

auf den unterschiedlichsten Bühnen des<br />

Landes auf und es ist immer wieder erbaulich,<br />

die daraus erwachsenden Karrieren<br />

als Berufsmusiker<strong>in</strong>nen und -musiker<br />

mitzuverfolgen. Das ist e<strong>in</strong> starkes Signal<br />

<strong>für</strong> die Nachhaltigkeit der gesamten Ausbildungsmaßnahmen.<br />

Wir sehen <strong>in</strong> der Kreativitätsförderung<br />

e<strong>in</strong>en ganz wichtigen Eckpfeiler unserer<br />

Kulturarbeit und haben diesem Aspekt<br />

e<strong>in</strong>en eigenen Schwerpunkt <strong>in</strong> der neuen<br />

Kulturstrategie des Landes gewidmet.<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d dabei e<strong>in</strong> wesentliches<br />

Element <strong>in</strong> der Förderung, Ermunterung<br />

und Erschließung des kreativen und<br />

künstlerischen Potenzials. Anders als <strong>in</strong><br />

anderen Bundesländern, wo das Musikschulwesen<br />

<strong>in</strong> das Bildungsressort gewandert<br />

ist, bekennen wir uns als Kulturabteilung<br />

des Landes e<strong>in</strong>deutig zu unserem<br />

Musikschulwesen.<br />

Um die kreativen Talente noch vielfältiger<br />

zu fördern, haben wir <strong>in</strong> der Kulturstrategie<br />

auch festgelegt, dass die <strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>in</strong> Zukunft noch stärker mit den Kreativitätsakademien<br />

kooperieren sollen.<br />

E<strong>in</strong> sehr vielversprechendes Pilotprojekt<br />

s<strong>in</strong>d dabei die Kunstschulen, die e<strong>in</strong>e Verschränkung<br />

von Musik- und Kunstunterricht<br />

vorsehen. Den e<strong>in</strong>geschlagenen Weg<br />

werden wir <strong>in</strong> den kommenden <strong>Jahre</strong>n<br />

weiter forcieren und zusätzliche Standorte<br />

<strong>in</strong>stallieren.<br />

Abschließend möchte ich mich bei allen<br />

Beteiligten <strong>für</strong> ihren E<strong>in</strong>satz bedanken<br />

und wünsche auch weiterh<strong>in</strong> allen Musikschüler<strong>in</strong>nen<br />

und Musikschülern viel Erfolg<br />

auf ihrem weiteren musikalischen<br />

Weg, denn die Begabten von heute s<strong>in</strong>d<br />

die Stars von morgen.<br />

Mag. Hermann Dikowitsch<br />

1995 bis 2005 Büro LH Dr. Erw<strong>in</strong> Pröll, von<br />

2003 bis 2005 Leiter des Büros<br />

2005 bis 2010 operativer Geschäftsführer<br />

der Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H.<br />

(<strong>für</strong> Schallaburg und NÖ Landesausstellungen);<br />

2009 bis 2010 operativer Geschäftsführer<br />

der NÖ Museum Betriebs GmbH<br />

Seit 2011 Leiter der Abteilung Kunst und<br />

Kultur im Amt der NÖ Landesregierung und<br />

Mitglied im Musikschulbeirat als Vertreter<br />

der <strong>für</strong> die Förderung der <strong>Musikschulen</strong><br />

zuständigen Abteilung des Amtes der<br />

Landesregierung<br />

Seit 2016 Leiter der Gruppe Kultur, Wissenschaft<br />

und Unterricht im Amt der NÖ<br />

Landesregierung<br />

16


Starkes Netzwerk im Land<br />

© Felicitas Matern<br />

Alfred Riedl<br />

Landtagsabgeordneter und Bürgermeister,<br />

Präsident des Österreichischen und <strong>Niederösterreich</strong>ischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> – e<strong>in</strong> Leistungsangebot der Geme<strong>in</strong>den<br />

Franz Oswald im Gespräch mit Alfred<br />

Riedl, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister,<br />

Präsident des Österreichischen<br />

und <strong>Niederösterreich</strong>ischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />

Der zentrale Angelpunkt des Musikschullebens<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s Geme<strong>in</strong>den<br />

ist das NÖ Musikschulgesetz des <strong>Jahre</strong>s<br />

2000, das <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Auswirkung heute so<br />

lebendig ist wie bei se<strong>in</strong>em Inkrafttreten.<br />

„Die wichtigsten Anliegen – Qualitätssteigerung,<br />

Förderung und F<strong>in</strong>anzierbarkeit<br />

und damit e<strong>in</strong> möglichst optimales<br />

<strong>Management</strong> der <strong>Musikschulen</strong> selbst –<br />

wurden und werden bestens umgesetzt“,<br />

zeigt sich der Präsident des NÖ Geme<strong>in</strong>debundes<br />

und Hauptverhandler des Gesetzes<br />

von Geme<strong>in</strong>deseite, Landtagsabgeordneter<br />

Bürgermeister Alfred Riedl,<br />

zufrieden mit der Entwicklung der letzten<br />

mehr als e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahrzehnte. So ist<br />

es gelungen, hochqualifizierte Musikschullehrende<br />

e<strong>in</strong>zustellen, e<strong>in</strong> gerechtes<br />

Besoldungssystem sicherzustellen und<br />

e<strong>in</strong>e leistungs- und aufgabenorientierte<br />

Förderung umzusetzen. „Das heißt, dass<br />

sich die Förderung der e<strong>in</strong>zelnen <strong>Musikschulen</strong><br />

nach der Qualität des Unterrichts<br />

und damit nach den zu fördernden Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schülern und nicht nach der<br />

F<strong>in</strong>anzkraft der Geme<strong>in</strong>den richtet. Das<br />

bedeutet echte Chancengerechtigkeit <strong>für</strong><br />

beide Seiten“, betont Riedl e<strong>in</strong> weiteres<br />

Hauptanliegen des Musikschulgesetzes.<br />

Diese Überlegungen – Qualität, Förderung,<br />

F<strong>in</strong>anzierbarkeit durch die Drittelparität<br />

Land-Geme<strong>in</strong>den-Eltern – haben<br />

voll gegriffen, die Geme<strong>in</strong>den selbst<br />

bekennen sich mit Nachdruck zu ihren<br />

<strong>Musikschulen</strong> als ihr Leistungsangebot,<br />

zumal die <strong>Musikschulen</strong> <strong>für</strong> die örtlichen<br />

Kapellen und Ensembles e<strong>in</strong> unerschöpflicher<br />

Nachwuchsfundus s<strong>in</strong>d. Nicht zuletzt<br />

ist auch der persönlichkeitsbildende<br />

Faktor der <strong>Musikschulen</strong> nicht zu unterschätzen,<br />

nämlich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Bedeutung<br />

<strong>für</strong> die Wirtschaft, <strong>in</strong>sbesondere <strong>für</strong> den<br />

Tourismus. „Denn erfahrungsgemäß<br />

bewähren sich kulturell und musikalisch<br />

geschulte AbsolventInnen auch <strong>in</strong> anderen,<br />

unter anderem wirtschaftlichen Berufen“,<br />

weiß Riedl.<br />

Was die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />

neue Schulformen – ob verschränkt oder<br />

ganztägig – betrifft, erwartet Präsident<br />

Riedl, dass die <strong>Musikschulen</strong> neben dem<br />

obligatorischen musikalischen Regelunterricht<br />

(„dieser darf nicht verkümmern“)<br />

ihren Platz behaupten. In diesem S<strong>in</strong>n<br />

appelliert Riedl Richtung Bildungsm<strong>in</strong>isterium<br />

und Bildungsreform, bei der E<strong>in</strong>führung<br />

neuer Schulformen diesem Anspruch<br />

gerecht zu werden. Das ist e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Voraussetzung zur Sicherung<br />

der Ausbildungsqualität.<br />

„Mit me<strong>in</strong>em Dank an die se<strong>in</strong>erzeit<br />

Verantwortlichen des Musikschulwerkes<br />

und jetzt des <strong>Management</strong>s wünsche ich<br />

der <strong>Musikschulen</strong>twicklung <strong>in</strong> unserem<br />

Bundesland, allen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern,<br />

Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrern und den<br />

Verantwortlichen <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den und Land<br />

e<strong>in</strong>e gute geme<strong>in</strong>same Zukunft“, unterstreicht<br />

Riedl die Wichtigkeit der Musikaus<br />

bildung im traditionellen Musikland<br />

<strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Präsident LAbg. Bgm. Mag. Alfred Riedl<br />

Seit 1990 Bürgermeister der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Grafenwörth<br />

1996 bis 2001 Vizepräsident des Verbandes<br />

NÖ Geme<strong>in</strong>devertreter der ÖVP<br />

Seit 1998 NÖ Landtagsabgeordneter der ÖVP<br />

Seit 2001 Präsident des Verbandes NÖ<br />

Geme<strong>in</strong>devertreter der ÖVP (seit 2016<br />

NÖ Geme<strong>in</strong>debund)<br />

Seit 2006 Mitglied im Musikschulbeirat<br />

als Vertreter der musikschulerhaltenden<br />

Geme<strong>in</strong>den<br />

2007 bis 2017 Vizepräsident des<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />

Seit 2017 Präsident des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes<br />

17


Starkes Netzwerk im Land<br />

© NÖ GVV<br />

Rupert Dworak<br />

Landtagsabgeordneter und Bürgermeister,<br />

Präsident des Verbandes sozialdemokratischer<br />

Geme<strong>in</strong>devertreterInnen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

<strong>Musikschulen</strong> – unverzichtbar <strong>für</strong> die Geme<strong>in</strong>den<br />

Franz Oswald im Gespräch mit Rupert<br />

Dworak, Landtagsabgeordneter und<br />

Bürgermeister, Präsident des Verbandes<br />

sozialdemokratischer Geme<strong>in</strong>devertreterInnen<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

„Die <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> unverzichtbarer<br />

Bestandteil des kulturellen und <strong>in</strong>sbesondere<br />

musikalischen Lebens <strong>in</strong> unseren<br />

Geme<strong>in</strong>den“, betont der Präsident<br />

des Verbandes sozialdemokratischer<br />

Geme<strong>in</strong>devertreterInnen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

Landtagsabgeordneter Bürgermeister<br />

Rupert Dworak, die große Bedeutung<br />

dieser E<strong>in</strong>richtungen <strong>für</strong> das kommunale<br />

Leben. Und verweist vor allem<br />

auf das landesweit flächendeckende<br />

Musikschulnetz mit anerkannt hoher<br />

Qualität. „Ja, wir verfügen über das dichteste<br />

musikalische Ausbildungsnetz<br />

Österreichs und s<strong>in</strong>d so e<strong>in</strong> Vorbild <strong>in</strong> der<br />

ganzen Republik“, verweist Dworak nicht<br />

ohne Stolz auf Breite und Qualität <strong>in</strong> der<br />

Musikausbildung im Land mit se<strong>in</strong>en 127<br />

geme<strong>in</strong>deübergreifenden <strong>Musikschulen</strong><br />

und den rund <strong>60</strong>.000 Musikschüler<strong>in</strong>nen<br />

und Musikschülern.<br />

Dworak bekennt sich zu den nicht gerade<br />

ger<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>anziellen Beiträgen der Geme<strong>in</strong>den<br />

zur Führung der <strong>Musikschulen</strong><br />

mit ihrem qualifizierten Lehrkörper. Wichtig<br />

dabei ist auch das e<strong>in</strong>heitliche Gehaltsschema.<br />

Mit dem NÖ Musikschulgesetz<br />

2000 wurde die Ausbildungsqualität<br />

gleichmäßig im ganzen Land gesichert.<br />

„Für die Geme<strong>in</strong>den wesentlich ist aber<br />

auch die Talenteförderung <strong>in</strong>teressierter<br />

jugendlicher Geme<strong>in</strong>debürger<strong>in</strong>nen und<br />

-bürger. Damit wird der Nachwuchs <strong>für</strong><br />

die Blasmusikkapellen, aber auch <strong>für</strong> andere<br />

musikalische Ensembles gesichert<br />

und gleichzeitig e<strong>in</strong> Beitrag zu e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nvollen<br />

Freizeitbeschäftigung geleistet“,<br />

betont Präsident Dworak den Mehrwert<br />

der <strong>Musikschulen</strong> und dankt dem Musikschulmanagement<br />

Nieder österreich <strong>für</strong><br />

se<strong>in</strong>e professionelle, den Geme<strong>in</strong>den,<br />

ihren Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern und dem<br />

Musikleben im ganzen Land zugutekommende<br />

Arbeit.<br />

LAbg. Rupert Dworak<br />

Seit 2003 NÖ Landtagsabgeordneter der SPÖ<br />

Seit 2004 Bürgermeister der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Ternitz<br />

Seit 2008 Präsident des Verbands sozialdemokratischer<br />

Geme<strong>in</strong>devertreterInnen<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

Seit 2011 Zweiter Vizepräsident des<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />

18


Starkes Netzwerk im Land<br />

Annelies Kühnelt<br />

Obfrau des Landesverbandes der Eltern- und<br />

Fördervere<strong>in</strong>e an Musiklehranstalten <strong>in</strong> NÖ<br />

Musikschulsystem <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> –<br />

getragen durch das Musikschulmanagement<br />

Seit se<strong>in</strong>er Gründung 1994 arbeitet der<br />

Landeselternverband aktiv an der Entwicklung<br />

des Musikschulwesens <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

mit. In Zusammenarbeit mit<br />

der NÖ Landesregierung wurde als Meilenste<strong>in</strong><br />

das NÖ Musikschulgesetz 2000<br />

entwickelt. Seither begleitet und unterstützt<br />

der Landeselternverband auch als<br />

Mitglied des Musikschulbeirats die qualitative<br />

Weiterentwicklung des Musikschulsystems<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

E<strong>in</strong> besonderes Anliegen der Landeselternvertretung<br />

ist daher auch die E<strong>in</strong>richtung<br />

von Eltern-/Fördervere<strong>in</strong>en an<br />

möglichst allen <strong>Musikschulen</strong>. Wir Eltern<br />

verstehen uns als Sprachrohr und MultiplikatorInnen<br />

unserer <strong>Musikschulen</strong> vor<br />

Ort – aber auch als PartnerInnen <strong>für</strong> UnterstützerInnen<br />

bzw. SponsorInnen.<br />

Unsere niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong><br />

als Heimstätten breiten Musizierens<br />

<strong>in</strong> ihrer Vielfalt, mit ihrem Ausbildungsstatut,<br />

s<strong>in</strong>d von der Bevölkerung<br />

und ganz speziell von den Eltern hoch geschätzt.<br />

Großen Anteil an deren Entwicklung<br />

hat das Musikschulmanagement im<br />

Austausch mit dem Landeselternverband.<br />

Mit se<strong>in</strong>en vielseitigen, professionellen<br />

Serviceleistungen <strong>in</strong> allen Bereichen<br />

trägt es zur Motivation und Förderung<br />

junger Menschen zum aktiven Musizieren<br />

bei, aber auch zur Qualitätssicherung<br />

und Weiterentwicklung.<br />

Unser Dank ist mit großer Wertschätzung<br />

sowohl <strong>für</strong> die Zusammenarbeit als auch<br />

<strong>für</strong> die <strong>in</strong>novative Erweiterung bzw. Weiterentwicklung<br />

der Angebote <strong>in</strong> allen Bereichen<br />

des Musizierens verbunden. Wir<br />

Eltern s<strong>in</strong>d überzeugt, dass unsere <strong>Musikschulen</strong><br />

– getragen durch die kompetente<br />

Begleitung und Unterstützung durch<br />

das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

– <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gute Zukunft gehen.<br />

Annelies Kühnelt<br />

Seit 1990 Obfrau und Gründer<strong>in</strong> des Elternvere<strong>in</strong>s<br />

der Musikschule Klosterneuburg<br />

Seit 1995 Obfrau und Gründer<strong>in</strong> des Landesverbandes<br />

der Eltern- und Fördervere<strong>in</strong>e an<br />

Musiklehranstalten <strong>in</strong> NÖ<br />

Seit 2000 Mitglied im Musikschulbeirat als<br />

Vertreter<strong>in</strong> der Eltern der MusikschülerInnen<br />

19


Starkes Netzwerk im Land<br />

Viktor Mayerhofer<br />

<strong>Niederösterreich</strong>s Vertreter im Bundesfachbeirat „Musik der Jugend“<br />

<strong>Niederösterreich</strong> heute bei Musikbewerben vorne dabei<br />

Franz Oswald im Gespräch mit Viktor<br />

Mayer hofer, Mitglied im Bundesfachbeirat<br />

„Musik der Jugend“<br />

„In den österreichweiten musikalischen<br />

Wettbewerben bewegte sich <strong>Niederösterreich</strong><br />

lange Zeit bestenfalls im Mittelfeld,<br />

das hat sich <strong>in</strong>zwischen ganz wesentlich<br />

geändert“, zeigt sich Prof. Viktor Mayerhofer,<br />

langjähriger <strong>Niederösterreich</strong>-Vertreter<br />

bei diesen musikalischen Bundeswettbewerben,<br />

mit der Entwicklung der<br />

letzten knapp zwanzig <strong>Jahre</strong> sehr zufrieden.<br />

Mayerhofer hat langjährige Erfahrung<br />

als Musikerzieher. So ist er seit 23<br />

<strong>Jahre</strong>n <strong>Niederösterreich</strong>s Vertreter im<br />

Bundesfachbeirat Musik der Jugend, war<br />

36 <strong>Jahre</strong> lang Leiter der Musikschule der<br />

Landeshauptstadt St. Pölten, somit e<strong>in</strong>schließlich<br />

se<strong>in</strong>er Unterrichtstätigkeit 40<br />

<strong>Jahre</strong> lang <strong>in</strong> der Musikpädagogik tätig.<br />

Mayerhofer erlebte hautnah den Aufbau<br />

des NÖ Musikschulwerks, des heutigen<br />

Musikschulmanagements, an der Seite<br />

von dessen Mitbegründer, dem damaligen<br />

St. Pöltner Musikschulleiter Walter<br />

Hofmann. Die Anfänge waren sehr bescheiden.<br />

„Der Durchbruch zur umfassenden,<br />

<strong>für</strong> SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern<br />

und Geme<strong>in</strong>den zufriedenstellenden und<br />

anspruchsvollen Musikausbildung kam<br />

erst mit dem Musikschulgesetz des <strong>Jahre</strong>s<br />

2000“, so Mayerhofer, der zuvor mit<br />

dem <strong>in</strong> Musikfragen höchst kompetenten<br />

Wolfgang Sobotka als Vorsitzender des<br />

pädagogischen Beirats des damaligen<br />

Musikschulwerks eng zusammenge -<br />

ar beitet hatte.<br />

Mit dem NÖ Musikschulgesetz 2000 steigerten<br />

sich die Leistungen der niederösterreichischen<br />

<strong>Musikschulen</strong> b<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>iger<br />

<strong>Jahre</strong> sprunghaft. „<strong>Niederösterreich</strong><br />

mischt heute bei den Bundeswettbewerben<br />

ganz vorne mit, stellt PreisträgerInnen,<br />

speziell <strong>in</strong> den letzten <strong>Jahre</strong>n auch<br />

<strong>in</strong> Klavier und Viol<strong>in</strong>e, und hat mit dem<br />

Musikschulmanagement e<strong>in</strong> vorzügliches<br />

Lenkungs<strong>in</strong>strument zur Hand“, zieht<br />

Mayerhofer anlässlich des <strong>60</strong>-jährigen<br />

Jubiläums zufrieden Bilanz. Weiterer<br />

positiver Ausdruck dieser Entwicklung:<br />

Der Bundeswettbewerb <strong>für</strong> Popularmusik<br />

– podium.jazz.pop.rock … – f<strong>in</strong>det künftig<br />

nach der bisherigen Rotation <strong>in</strong> der<br />

Landeshauptstadt St. Pölten statt.<br />

Prof. Viktor Mayerhofer<br />

Von 1979 bis 2014 Leiter der Musikschule<br />

der Landeshauptstadt St. Pölten<br />

Von 1991 bis 2001 Orchesterreferent des<br />

Jugends<strong>in</strong>fonieorchesters <strong>Niederösterreich</strong><br />

Von 1991 bis 1998 stellvertretender Vorsitzender,<br />

von 1998 bis 2001 Vorsitzender<br />

des pädagogischen Beirats im NÖ Musikschulwerk<br />

Seit 1994 Mitglied, seit 2008 stellvertretender<br />

Vorsitzender im Bundesfachbeirat Musik der<br />

Jugend<br />

Seit 2015 Konsulent <strong>für</strong> das Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong><br />

20


Starkes Netzwerk im Land<br />

© NLK J.Burchhart<br />

Der Musikschulbeirat bei se<strong>in</strong>er 33. Sitzung am 6. April 2017. Der Musikschulbeirat berät seit 2000 die NÖ Landesregierung <strong>in</strong> allen Agenden des Musikschulwesens.<br />

21


Sechzig <strong>Jahre</strong><br />

Vielklang<br />

„Erfolgreich zu se<strong>in</strong> setzt zwei D<strong>in</strong>ge voraus:<br />

klare Ziele und den brennenden Wunsch, etwas<br />

zu erreichen“, sagte e<strong>in</strong>st Johann Wolfgang von<br />

Goethe. Dieser Satz lässt sich auch <strong>in</strong> der Welt<br />

der <strong>Musikschulen</strong> anwenden. <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

Musikschulwesen ist geprägt von Menschen, die<br />

ihr Leben der Musikschule und ihrer Entwicklung<br />

gewidmet haben. In den <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n seit dem<br />

Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es landesweiten <strong>Management</strong>s <strong>für</strong><br />

<strong>Musikschulen</strong> haben viele Personen diese<br />

Geschichte gestaltet und geme<strong>in</strong>sam viel<br />

erreicht.<br />

© Gerhard Lechner<br />

22


23


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Das Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> feiert e<strong>in</strong> Jubiläum<br />

Mit dem NÖ Musikschulgesetz 2000 wurde<br />

die Grundlage <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Organisationsstruktur<br />

des <strong>Management</strong>s <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong><br />

auf Landesebene geschaffen: das Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Der Blick <strong>in</strong> die Chronik zeigt: Die Konsolidierung<br />

des niederösterreichischen<br />

Musikschulwesens nach dem zweiten<br />

Weltkrieg hat Jahrzehnte <strong>in</strong> Anspruch genommen.<br />

Mit dem NÖ Musikschulgesetz<br />

2000 konnte der letzte, entscheidendste<br />

und kosten<strong>in</strong>tensivste Bauste<strong>in</strong>, die nachhaltige<br />

F<strong>in</strong>anzierung der Anstellung von<br />

qualifizierten Lehrenden an den <strong>Musikschulen</strong>,<br />

verankert werden. Und auch die<br />

Organisation der <strong>Musikschulen</strong> wurde<br />

e<strong>in</strong>er professionellen Lösung zugeführt.<br />

Somit fand das mit vielen Anstrengungen<br />

verbundene Bemühen um e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />

Verankerung des niederösterreichischen<br />

Musikschulwesens mit Inkrafttreten<br />

des NÖ Musikschulgesetzes 2000<br />

am 1. September 1999 (Abschnitte I und<br />

II) bzw. 1. Januar 2000 (Abschnitte III und<br />

IV) se<strong>in</strong>en guten Abschluss.<br />

Viele der jetzt tätigen MusikschulleiterInnen<br />

und Musikschullehrenden haben die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Etappen miterlebt oder s<strong>in</strong>d<br />

Pioniere auf diesem Weg gewesen. Dank<br />

ihrer Mithilfe konnte das Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> e<strong>in</strong>e umfassende<br />

Chronik zusammenstellen.<br />

Die Wurzeln des Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> liegen <strong>in</strong> den 1950er-<br />

<strong>Jahre</strong>n. Der Überblick zeigt die Entwicklung<br />

zum heutigen <strong>Management</strong> und<br />

warum wir im Schuljahr 2017/18 e<strong>in</strong><br />

<strong>60</strong>-<strong>Jahre</strong>-Jubiläum feiern.<br />

Mit der detaillierten Zeittafel s<strong>in</strong>d die<br />

Etappen <strong>in</strong> Bild und Text und die beteiligten<br />

Personen dargestellt.<br />

24


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

1953<br />

wird <strong>in</strong>nerhalb der niederösterreichischen Landesgruppe der 1947 gegründeten<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der Musikerzieher Österreichs (AGMÖ) e<strong>in</strong> Referat<br />

der n.ö. <strong>Musikschulen</strong> e<strong>in</strong>gerichtet. Es wird mit dem Musikpädagogen und<br />

Musikschulleiter Walter Hofmann (St. Pölten) besetzt. Walter Hofmann wird<br />

seitens der NÖ Landesregierung als Vertreter der <strong>Musikschulen</strong> anerkannt.<br />

Dieses Jahr begründet die Jubiläumsfeiern der nachfolgenden Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft niederösterreichischer<br />

<strong>Musikschulen</strong> und des NÖ Musikschulwerks im Jahr 1963 (10 <strong>Jahre</strong>), 1983<br />

(30 <strong>Jahre</strong>), 1988 (35 <strong>Jahre</strong>) und 1993 (40 <strong>Jahre</strong>).<br />

1957 58<br />

Gründung der eigenständigen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der n.ö.<br />

<strong>Musikschulen</strong> im Juli 1957 und Bestellung der Kommission<br />

<strong>für</strong> das n.ö. Musikschulwesen am 19. April 1958, bestehend<br />

aus den Musikern, Musikpädagogen und (späteren) Musikschulleitern<br />

Walter Hofmann (St. Pölten), Franz Pandion (Baden) und Karl Hofer (Neunkirchen).<br />

Anerkennung der Kommission als Beratungsgremium <strong>für</strong> das Amt der NÖ Landesregierung.<br />

Die Kommission kann somit als erster Vorläufer e<strong>in</strong>es <strong>Management</strong>s <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong><br />

angesehen werden. Deren Gründung ist Anlass <strong>für</strong> das Jubiläum <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> im Schuljahr 2017/18.<br />

1974<br />

wird im neugefassten Organisationsstatut das NÖ Musikschulwerk als Organisationsform<br />

der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft bezeichnet (jedoch nicht als Rechtsform<br />

begründet). Die Leitung, Überwachung und Betreuung der <strong>Musikschulen</strong> obliegt<br />

der Kommission, die ab 1973 auf fünf Personen erweitert wurde.<br />

1987<br />

erhält das NÖ Musikschulwerk mit Unterstützung der Statutarstadt Wiener<br />

Neustadt und der NÖ Landesregierung e<strong>in</strong> Büro <strong>in</strong> Wiener Neustadt. E<strong>in</strong>e<br />

Sekretär<strong>in</strong>, Dorit Soltiz, wird angestellt. Der zuständige Beamte <strong>in</strong> der Kulturabteilung<br />

des Landes <strong>Niederösterreich</strong>, Alfred Willander, wird Geschäftsführer<br />

des NÖ Musikschulwerks.<br />

1991<br />

wird im Zuge des ersten NÖ Musikschulgesetzes (1990) der Vere<strong>in</strong> „NÖ Musikschulwerk“<br />

gegründet, dem die schulerhaltenden Geme<strong>in</strong>den und Geme<strong>in</strong>deverbände<br />

an ge hören. Innerhalb des Vere<strong>in</strong>s wird <strong>in</strong> direkter Nachfolge der Kommission<br />

e<strong>in</strong> pädagogischer Beirat bestehend aus MusikschulleiterInnen e<strong>in</strong>gerichtet,<br />

der die fach lichen Agenden übernimmt.<br />

Erster Vorsitzender ist Hermann Reiter (Waidhofen/Thaya), 1992 folgt Wolfgang Sobotka<br />

(Waidhofen/Ybbs), 1998 Viktor Mayerhofer (St. Pölten).<br />

2000<br />

erfolgt die Professionalisierung der fachlichen Betreuung der niederösterreichischen<br />

<strong>Musikschulen</strong>. Die Landesaufgaben im Musikschulwesen werden<br />

im Zuge des NÖ Musikschulgesetzes 2000 an das Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong>nerhalb der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> (heute<br />

Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>) mittels Geschäftsbesorgungsvertrag übertragen.<br />

Unter der Geschäftsführung von Dorothea Draxler und Edgar Niemeczek arbeiten anfänglich<br />

zwei teilbeschäftigte MitarbeiterInnen, Michaela Hahn und Clemens Aigner. Bis 2017 wird das<br />

Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> auf 19 angestellte MitarbeiterInnen (voll- und teilzeitbeschäftigt),<br />

erweitert. Die operative Geschäftsführung liegt heute bei Michaela Hahn,<br />

die kontrollierende Geschäftsführung bei Gerhard Aschauer.<br />

25


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Chronik<br />

<strong>Musikschulen</strong> vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

Die Geschichte des Musikschulwesens vor 1945 ist grundsätzlich<br />

noch nicht gut erforscht. <strong>Musikschulen</strong> wurden als Ergänzung zu<br />

den am Beg<strong>in</strong>n des 19. Jahrhunderts neu entstehenden Musikvere<strong>in</strong>en<br />

und Konservatorien e<strong>in</strong>gerichtet. Beispielsweise entstand<br />

<strong>in</strong> St. Pölten aus dem Konservatorium, das 1837 gegründet<br />

wurde, 1871 e<strong>in</strong>e Musikschule.<br />

Bis 1937 entstanden <strong>in</strong> Österreich sogenannte „Volksmusikschulen“<br />

ausgehend von der S<strong>in</strong>g- und Jugendmusikbewegung aus<br />

Deutschland. Auf Zeugnissen f<strong>in</strong>den sich Nachweise e<strong>in</strong>es „NÖ<br />

Musikvere<strong>in</strong>s“, sogar e<strong>in</strong>es Vere<strong>in</strong>es „N.Oest. Landes-Konservatorium<br />

<strong>in</strong> Krems“ Die Bezeichnung „Volksmusikschule“ taucht<br />

bis <strong>in</strong> die <strong>60</strong>er-<strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> Veröffentlichungen auf.<br />

Zeugniskopf aus dem Jahr 1936. © Musikschularchiv Hohenau<br />

Karl Hofer schreibt: „Die NÖ. <strong>Musikschulen</strong> wollen ‚Volksmusikschulen‘<br />

se<strong>in</strong>, d.h. sie haben die Aufgabe, Musikerziehung auf<br />

breitester Basis zu vermitteln, die Grundlagen <strong>für</strong> den Nachwuchs<br />

im Laienmusizieren zu schaffen, selbst musikalische Zentren<br />

<strong>in</strong> ihren Gebieten zu bilden …“<br />

(Quelle: Kultur Berichte, Monatsschrift <strong>für</strong> Wissenschaft und Kultur, Juli 1970,<br />

Seite 2)<br />

<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> der NS-Zeit<br />

In besonderer Weise gilt die ger<strong>in</strong>ge Aufarbeitung <strong>für</strong> die NS-Zeit.<br />

Sie ist mit Tabus belegt, <strong>in</strong>sbesondere h<strong>in</strong>sichtlich der Personen,<br />

die damals <strong>in</strong> den <strong>Musikschulen</strong> tätig waren. Faktum ist, dass <strong>in</strong><br />

der NS-Zeit e<strong>in</strong> dichtes Netz an „<strong>Musikschulen</strong> <strong>für</strong> Jugend und<br />

Volk“ <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> bestand.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 8)<br />

„Das Naheverhältnis zur NSDAP machte sich aber nach dem<br />

Krieg sehr unangenehm bemerkbar, da die <strong>Musikschulen</strong> als<br />

Nazi-E<strong>in</strong>richtung gebrandmarkt waren, daraufh<strong>in</strong> stillgelegt wurden<br />

und erst nach vielen <strong>Jahre</strong>n reaktiviert werden konnten.“<br />

(Quelle: Kultur Berichte, Monatsschrift <strong>für</strong> Wissenschaft und Kultur, November<br />

1975, Seite 1)<br />

<strong>Musikschulen</strong> nach 1945<br />

Die Zerschlagung der bestehenden <strong>Musikschulen</strong> nach 1945<br />

erschwerte den Wiederaufbau immens. Der Instrumental- und<br />

Gesangsunterricht wurde <strong>in</strong> den Privatunterricht gedrängt. Es<br />

gibt viele schriftliche Wiedergaben dieser Zeit.<br />

„Von 1938 bis 1945 bestand <strong>in</strong> der Stadt [Waidhofen/Thaya] e<strong>in</strong>e<br />

Musikschule, die mit Hilfe der Geme<strong>in</strong>de ausgezeichnet e<strong>in</strong>gerichtet<br />

und mit Musik<strong>in</strong>strumenten aller Art versehen war. In der<br />

Nachkriegszeit s<strong>in</strong>d alle vorhandenen Instrumente verloren gegangen.<br />

Der Versuch im <strong>Jahre</strong> 1947 e<strong>in</strong>e städtische Musikschule<br />

zu errichten, hat zu ke<strong>in</strong>em Erfolg geführt.“<br />

(Quelle: Zitat aus den Sitzungsprotokollen zur Errichtung e<strong>in</strong>er städtischen Musikschule<br />

1956, <strong>in</strong> der Festschrift: „1956-2006, 50 <strong>Jahre</strong> Albert-Reiter-Musikschule<br />

der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen an der Thaya“, Seite 15)<br />

„Da alle bestehenden Schulen nach 1938 <strong>in</strong> das „Musikschulwerk<br />

Niederdonau“ (KdF) überführt worden waren, wurden sie<br />

nach 1945 e<strong>in</strong>fach aufgelöst, die vorhandenen Instrumente privaten<br />

Händen übergeben, das Notenmaterial zerstreut und die<br />

oft eigens <strong>für</strong> Musikschulzwecke adaptierten Räume anderen<br />

Zwecken zugeführt. Mith<strong>in</strong> war der weitaus größte Teil der<br />

<strong>Musikschulen</strong>, die Arbeit vieler Jahrzehnte, mit e<strong>in</strong>em Schlag<br />

vernichtet.“<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/15, 1953)<br />

Walter Hofmann stellt bei se<strong>in</strong>en Reisen immer wieder erstaunt<br />

fest, wie rasch beispielsweise Steiermark, Tirol oder Salzburg<br />

ihre Musikschulwesen konsolidierten:<br />

„In NÖ. andere Verhältnisse. Während <strong>in</strong> anderen Bundesländern<br />

die Besatzungsmacht im Gegensatz zu N.Ö. und Burgenland<br />

unter Umständen irgendwie aufbauend gewirkt hat, so ist<br />

<strong>in</strong> NÖ. eher das krasseste Gegenteil festzustellen.“<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/39, Bericht 1956)<br />

Zeugniskopf aus dem Jahr 1941.<br />

26


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

E<strong>in</strong> starkes Trio<br />

Drei Musiker- und Lehrerpersönlichkeiten<br />

s<strong>in</strong>d auf immer <strong>in</strong> die Geschichte des niederösterreichischen<br />

Musikschulwesens nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg e<strong>in</strong>geschrieben. Walter<br />

Hofmann (Musikschule St. Pölten), Franz<br />

Pandion (Musikschule Baden) und Karl Hofer<br />

(Musikschule Neunkirchen) bildeten ab<br />

1958 die Kommission <strong>für</strong> das niederösterreichische<br />

Musikschulwesen. Sie wurden ob ihres<br />

geme<strong>in</strong>samen Auftretens oft scherzhaft<br />

die „Heiligen Drei Könige“ genannt.<br />

(Quelle: Mitteilungsblatt 5/93 anlässlich 40 <strong>Jahre</strong><br />

NMW, Seite 15)<br />

Sie teilten sich die Aufgaben. Pandion<br />

steuerte die Entwicklung über se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche,<br />

methodische und strategische<br />

Weitsicht, Hofmann und Hofer arbeiteten<br />

organisatorisch und unterrichtspraktisch,<br />

Hofer <strong>in</strong>itiierte und betreute die Statistik<br />

als unverzichtbare Grundlage <strong>für</strong> alle Verhandlungen.<br />

Seit dem Schuljahr 1965/66<br />

werden die Daten und Informationen über<br />

das NÖ Musikschulwesen <strong>in</strong> <strong>Jahre</strong>sberichten<br />

der Kommission veröffentlicht.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 9)<br />

Wir verfügen dank der Forschungen von<br />

Friedrich Striberny über e<strong>in</strong>en gut aufgearbeiteten<br />

Schatz an Briefen, die zwischen<br />

Hofmann und Pandion h<strong>in</strong>- und<br />

herg<strong>in</strong>gen, das Mailen der 50er- und <strong>60</strong>er-<br />

<strong>Jahre</strong>. Pandion beendete se<strong>in</strong>e Briefe an<br />

Hofmann fast immer mit:<br />

„Herzliche Grüße und Handkuß daheim“<br />

Walter Hofmann, 1950er-<br />

<strong>Jahre</strong>. © Familie Hofmann<br />

Walter Hofmann an der Orgel<br />

des St. Pöltner Domes, 1950er-<br />

<strong>Jahre</strong>. © Familie Hofmann<br />

Prof. Walter Hofmann<br />

wurde am 24. 9. 1907 <strong>in</strong><br />

St. Pölten geboren und<br />

studierte an der Akademie<br />

<strong>für</strong> Musik <strong>in</strong> Wien<br />

Orgel, Klavier und Theorie.<br />

1930 schloss er mit<br />

der Staatsprüfung und<br />

1932 mit der Reifeprüfung<br />

<strong>für</strong> Orgel und Klavier<br />

ab. Bereits im Jahr<br />

1927 begann er se<strong>in</strong>e<br />

Tätigkeit an der Musikschule<br />

des Musikvere<strong>in</strong>s<br />

St. Pölten, 1932<br />

wurde er zu deren Leiter<br />

bestellt. Außerdem war<br />

er Musikerzieher an AHS<br />

(ab 1956/57 am Stiftsgymnasium<br />

Seitenstetten,<br />

ab 1959/<strong>60</strong> am<br />

Mädchen-Realgymnasium der Englischen<br />

Fräule<strong>in</strong> <strong>in</strong> St. Pölten, Pensionierung<br />

1973) sowie als Orgellehrer an der Diözesan-Kirchenmusikschule<br />

und seit 1936<br />

als Domorganist <strong>in</strong> St. Pölten tätig. Am<br />

8. 1. 1961 wurde die Musikschule der Stadt<br />

St. Pölten neu eröffnet. Walter Hofmann<br />

wurde bei der Eröffnung als Leiter der<br />

Musikschule bestellt, die als Nachfolgeorganisation<br />

der Musikschule des Musikvere<strong>in</strong>s<br />

errichtet wurde. Walter Hofmann<br />

war ab 1953 Referent <strong>für</strong> die niederösterreichischen<br />

<strong>Musikschulen</strong>, ab 1958 als geschäftsführender<br />

Referent Mitglied der<br />

Kommission <strong>für</strong> das niederösterreichische<br />

Musikschulwesen und führte damit<br />

die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der niederösterreichischen<br />

<strong>Musikschulen</strong>. Hofmann<br />

gründete das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong> (damals: Jugendorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong>). 1979 g<strong>in</strong>g er als Leiter<br />

der Musikschule St. Pölten <strong>in</strong> den Ruhestand,<br />

blieb jedoch Vorsitzender der<br />

Kommission. Als Organist, Orgellehrer<br />

und Chordirektor ist Hofmann, belegt<br />

durch Zeitzeugen, als künstlerisch sehr<br />

bedeutender Musiker e<strong>in</strong>zureihen. Er<br />

starb am 20. 10. 1987.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/5; M. Hahn, Seite<br />

279 ff; U. Hofmann, Seite 13-14)<br />

Franz Pandion<br />

wurde am<br />

10. 4. 1905 <strong>in</strong> St.<br />

Pölten geboren<br />

und studierte<br />

an der Abteilung<br />

<strong>für</strong> Kirchenmusik<br />

an<br />

der Akademie<br />

Franz Pandion, © Rollettmuseum-Stadtarchiv<br />

Baden<br />

<strong>für</strong> Musik <strong>in</strong><br />

Wien, wo er se<strong>in</strong><br />

Studium nicht abschloss. Er legte zwei<br />

Staatsprüfungen <strong>in</strong> den Fächern Viol<strong>in</strong>e<br />

und Klavier, sowie die Lehramtsprüfung<br />

<strong>für</strong> Volks- und Hauptschulen (Deutsch,<br />

Geschichte und Gesang) ab und war als<br />

Lehrer <strong>in</strong> St. Pölten tätig. 1938 wurde Pandion<br />

nach Baden versetzt. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg war er <strong>in</strong> Baden als<br />

Hauptschullehrer und an der Lehrerbildungsanstalt<br />

<strong>in</strong> Wiener Neustadt, also mit<br />

zwei vollen Lehrverpflichtungen tätig,<br />

Wiener Neustadt gab er dann auf. Franz<br />

Pandion war als Musikerzieher sehr stark<br />

<strong>in</strong>nerhalb der AGMÖ verankert. Ab der<br />

Gründung 1947 als deren Landesobmann<br />

<strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong> war er der erste<br />

Motor <strong>für</strong> die Aufbauarbeit e<strong>in</strong>es niederösterreichischen<br />

Volksmusikschulwesens.<br />

19<strong>60</strong>, mit der Gründung der Musikschule<br />

Baden, übernahm er auch deren<br />

Leitung. Pandion war ab 1954 federführend<br />

<strong>für</strong> die Musischen Wochen <strong>in</strong> Schloss<br />

Leesdorf bei Baden tätig. Er gab mehrere<br />

Bände zur Musikerziehung heraus, u.a. die<br />

„Badener Liederblätter“, die erfolgreiche<br />

Schrift zur Verbesserung des Musikunterrichts<br />

<strong>in</strong> der Pflichtschule, „Erfolgreicher<br />

Schulgesang“ <strong>in</strong> zwei Auflagen und das<br />

Heft „Volkslieder aus <strong>Niederösterreich</strong>“. Er<br />

war selbst auch als Musiker tätig, u.a.<br />

gründete er das Ensemble „Collegium<br />

musicum“ und setzte sich sehr <strong>für</strong> die Aufführung<br />

zeitgenössischer Werke e<strong>in</strong>. Am<br />

14.11.1970 starb der stark <strong>in</strong>haltlich orientierte<br />

Wegbereiter des niederösterreichischen<br />

Musikschulwesens.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D3-D4; M. Hahn,<br />

Seite 280 ff.)<br />

StR. Prof. Karl Hofer<br />

wurde am 25. 4. 1899<br />

<strong>in</strong> Dürnbach geboren<br />

und absolvierte die<br />

Lehrerbildungsanstalt<br />

<strong>in</strong> Wiener Neustadt.<br />

Er schloss se<strong>in</strong><br />

Studium an der Akademie<br />

<strong>für</strong> Musik <strong>in</strong><br />

Wien mit der Staatsprüfung <strong>in</strong> Viol<strong>in</strong>e und<br />

Gesang sowie der Reifeprüfung <strong>in</strong> Gesang<br />

ab. Als Volksschul- und Musiklehrer war er<br />

<strong>in</strong> mehreren Schulen im Bezirk Wiener Neustadt<br />

und Neunkirchen tätig, während des<br />

zweiten Weltkrieges <strong>in</strong> Znaim, danach bis<br />

1965 als Musiklehrer an der Lehrerbildungsanstalt<br />

<strong>in</strong> Wiener Neustadt. Im Jahr<br />

1946 gründete er die Musikschule<br />

Neunkirchen und leitete diese. Als Mitglied<br />

der Kommission <strong>für</strong> das niederösterreichische<br />

Musikschulwesen ab 1958 betreute er<br />

die <strong>Musikschulen</strong><br />

im We<strong>in</strong>- und Industrieviertel<br />

und<br />

verfasste die <strong>Jahre</strong>sstatistiken<br />

der<br />

niederösterreichischen<br />

<strong>Musikschulen</strong>.<br />

Er starb<br />

im Jahr 1983.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>,<br />

Seite D6;<br />

M. Hahn, Seite 281)<br />

Karl Hofer und LAbg. Franz<br />

Stangler, Kultursprecher<br />

der ÖVP, 1966.<br />

27


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

1947<br />

Gründung der AGMÖ – Franz Pandion wird Landesobmann<br />

<strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

Der Österreichische Bundesverlag und dar<strong>in</strong> Wilhelm Rohm, der Leiter<br />

der Musikabteilung des Verlags, spielte bei der Gründung der „Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der Musikerzieher Österreichs“ (AGMÖ) e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle.<br />

Rohm darf man als e<strong>in</strong>e <strong>für</strong> die Entwicklung des NÖ Musikschulwesens<br />

bedeutende Person ansehen. Pandion und Rohm setzen erste und<br />

wirksame Strategien zur Wiederbelebung des Musikschulwesens um.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 8)<br />

1948<br />

Walter Hofmann und Karl Hofer werden Bezirksobmänner<br />

<strong>in</strong>nerhalb der AGMÖ<br />

Franz Pandion wirbt als NÖ Landesobmann weitere Mitarbeiter an und<br />

gew<strong>in</strong>nt Walter Hofmann und Karl Hofer. Bei den Musiktagen <strong>in</strong> Baden<br />

1948 ist das Thema <strong>Musikschulen</strong> präsent. Pandion regt e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme<br />

im Bereich der <strong>Musikschulen</strong> an.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 8)<br />

1951<br />

Erster Situationsbericht über NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />

Walter Hofmann legt Wilhelm Rohm im Juli 1951 e<strong>in</strong>en ersten Bericht vor,<br />

zu dem e<strong>in</strong> Schriftverkehr erhalten ist. Der Bericht selbst allerd<strong>in</strong>gs g<strong>in</strong>g<br />

verloren. (Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/11 Brief Hofmann an Rohm)<br />

1953<br />

Referat NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />

Das „Referat n.ö. <strong>Musikschulen</strong>“ wird <strong>in</strong> der AGMÖ Landesgruppe NÖ<br />

verankert und mit Walter Hofmann besetzt. Walter Hofmann wird auch<br />

seitens der NÖ Landesregierung als Vertreter der <strong>Musikschulen</strong> anerkannt.<br />

Dieser erste Erfolg auf amtspolitischer Ebene ist e<strong>in</strong>er weiteren Untersuchung<br />

der NÖ <strong>Musikschulen</strong> zu verdanken, die Walter Hofmann durchführte.<br />

Er legt das Ergebnis dem damaligen Leiter der Kulturabteilung im Amt<br />

der NÖ Landesregierung, Hans R<strong>in</strong>tersbacher, vor. Die neun befragten<br />

<strong>Musikschulen</strong> waren Herzogenburg, Neunkirchen, Mistelbach, Gmünd,<br />

Hohenau, Wr. Neustadt, Melk (S<strong>in</strong>gvere<strong>in</strong>), St. Pölten (Musikvere<strong>in</strong>) und<br />

Bad Vöslau (Horak-<strong>Musikschulen</strong>). Die Schüleranzahl beträgt 1.255.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seiten 8-9, D/15, D/24-D/27)<br />

1954<br />

Erste S<strong>in</strong>g- und Musizierwoche<br />

Mit der ersten S<strong>in</strong>g- und Musizierwoche der AGMÖ von 5. bis 7. Juli 1954 wird<br />

das Schloss Leesdorf bei Baden als Sem<strong>in</strong>arort aktiviert und <strong>in</strong> den nächsten<br />

<strong>Jahre</strong>n zum ersten zentralen Treffpunkt auch <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong>.<br />

Franz Pandion begründet mit den Musizierwochen die Sommersem<strong>in</strong>are<br />

<strong>Niederösterreich</strong>s. Als Referent <strong>für</strong> Gitarre holt Pandion den Musikakademieprofessor<br />

Karl Scheit, der <strong>für</strong> die nächsten Jahrzehnte bei den<br />

Kursen des NÖ Musikschulwerks<br />

Generationen von GitarrenlehrerInnen<br />

aus- und weiterbilden wird.<br />

Die NÖ Landesregierung gewährte<br />

den <strong>Musikschulen</strong> damals bereits<br />

Subventionen, und auch vom<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> Unterricht<br />

kamen Unterstützungen.<br />

Schloss Leesdorf bei Baden.<br />

© Rollett museum-Stadtarchiv Baden<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>: Seiten D/34,<br />

D/35; Mitteilungsblatt 5/93 anlässlich<br />

40 <strong>Jahre</strong> NMW, Seite 15)<br />

1955<br />

Erste Musikschulleitertagung<br />

Mit dem Rundschreiben Nummer 1/1955 werden die <strong>Musikschulen</strong><br />

nach Leesdorf zur „Musischen Woche“ e<strong>in</strong>geladen, wo erstmals e<strong>in</strong>e<br />

Leiterzusammenkunft nur <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> stattf<strong>in</strong>det. Für die Musikschullehrenden<br />

s<strong>in</strong>d Fortbildungssem<strong>in</strong>are e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Der Briefkopf des Rundschreibens lautet: „Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der<br />

Musikerzieher Österreichs, Landesverband N.Ö., Musikschulreferat,<br />

St. Pölten, Wienerstrasse 12, Fernruf 37-6-72“<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/42 Nummer 1/1955)<br />

1956<br />

15 <strong>Musikschulen</strong><br />

Die von Walter Hofmann erhobenen 15 <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d Amstetten,<br />

Eggenburg, Gmünd, Herzogenburg, Hohenau, Horn, Melk, Mistelbach,<br />

Mödl<strong>in</strong>g, Neunkirchen, Piest<strong>in</strong>g, St. Pölten, Waidhofen/Thaya, Wiener<br />

Neustadt und Zwettl. Neu h<strong>in</strong>zukommen sollen: Pernitz, Ha<strong>in</strong>burg und<br />

Bad Vöslau (als Geme<strong>in</strong>demusikschule).<br />

Vierteljährlich f<strong>in</strong>den Leiterzusammenkünfte statt, die laut Bericht von<br />

Walter Hofmann<br />

vollständig besucht<br />

wurden, und<br />

zwar <strong>in</strong> Leesdorf,<br />

<strong>in</strong> Zwettl und <strong>in</strong><br />

Wiener Neustadt.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>,<br />

Seite D/39-<br />

D/40 Bericht über<br />

das n.ö. Musikschulwesen)<br />

Geigergruppe der Volksmusikschule Horn, 19<strong>60</strong>. © MS Horn<br />

1957<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />

Die veränderten Briefköpfe der Mitteilungsblätter s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Indiz da<strong>für</strong>,<br />

dass die „Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der n.ö. <strong>Musikschulen</strong>“ im Juli 1957 auf<br />

der Leiterkonferenz <strong>in</strong> Leesdorf (genaues Datum unbekannt) gegründet<br />

worden ist.<br />

Auch <strong>in</strong> den Organisationsstatuten der 1970er-<strong>Jahre</strong> wird das Gründungsdatum<br />

mit 1957 angeführt: „Im n.ö. Musikschulwerk s<strong>in</strong>d die n.ö.<br />

<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

zusammengeschlossen (gegründet<br />

1957).“<br />

Bei der Leiterkonferenz werden e<strong>in</strong>heitliche<br />

Schulnachrichten und die Vere<strong>in</strong>heitlichung<br />

der Unterrichtsverträge<br />

vere<strong>in</strong>bart. Die <strong>Musikschulen</strong> werden<br />

e<strong>in</strong>geladen, sich mit Ensembles und<br />

Chören <strong>in</strong> Wien <strong>für</strong> Rundfunkaufnahmen<br />

<strong>für</strong> die Sendung „Heimatstunde“<br />

zu melden.<br />

Im Schuljahr 1956/57 werden 20 <strong>Musikschulen</strong><br />

mit 981 SchülerInnen <strong>in</strong> Klavier,<br />

168 <strong>in</strong> Zither, 8 <strong>in</strong> Mandol<strong>in</strong>e, 52 <strong>in</strong> Trompete,<br />

447 <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gschule und<br />

Handgefertigtes Plakat der Musikschule<br />

152 LehrerInnen, davon hauptberuflich Melk von 1957. © MS Schallaburg<br />

49 und nebenberuflich 103 angeführt.<br />

Als neue <strong>Musikschulen</strong> werden 1957 Krems, Pöchlarn, Seitenstetten<br />

und Ybbs angeführt.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/46 Mitteilungsblatt 1957/2, Seite D/48 Bericht<br />

über die <strong>Musikschulen</strong> Nieder-Österreichs 1956/57)<br />

28


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

1958<br />

Kommission <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen<br />

Die Wahl der Kommission fand auf der Leitertagung von 19. bis 20. April<br />

1958 <strong>in</strong> Krems beim Kreuzwirt (Gasthof Goldenes Kreuz) <strong>in</strong> der Langenloiserstraße<br />

statt.<br />

„Zu den Beschlüssen der Kremser Tagung darf ich Ihnen mitteilen, daß<br />

die vorgeschlagene und nunmehr auch aufgestellte Kommission <strong>für</strong> das<br />

n.ö. Musikschulwesen, bestehend aus Prof. Pandion, Baden, Prof. Karl<br />

Hofer, Wiener Neustadt, und me<strong>in</strong>er Wenigkeit als geschäftsführenden<br />

Referenten von Herrn Hofrat Dr. R<strong>in</strong>tersbacher nunmehr genehmigt<br />

und <strong>in</strong> Vorsprachen bei Behörden etc. voll und ganz gestützt wird“, so<br />

Hofmann im Mitteilungsblatt 1958/3.<br />

Die AGMÖ wird auf den Briefköpfen offizieller Briefe bis <strong>in</strong> die 80er-<strong>Jahre</strong><br />

weiterh<strong>in</strong> angeführt.<br />

Hofmann schließt das Mitteilungsblatt mit e<strong>in</strong>er Mahnung: „Wenn Schülerkonzerte,<br />

dann bitte ke<strong>in</strong>e öde Ane<strong>in</strong>anderreihung von unzähligen<br />

Klavier- oder Viol<strong>in</strong>-Nummern, also e<strong>in</strong>e Schülerschau, sondern stellen<br />

Sie e<strong>in</strong>e solche Aufführung unter e<strong>in</strong>en bestimmten Leitgedanken und<br />

geben Sie damit dem Programm e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>neren S<strong>in</strong>n.“<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/49; Mitteilungsblatt 1958/2)<br />

1957/58 wurde auch die Musikschule Aspang gegründet. Vom Schlusskonzert am<br />

22. Juni 1958 besitzt die Musikschule e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende Fotoreihe. © MS Aspang<br />

Kommission <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen – 1958 bis 1991<br />

Die Erweiterung des E<strong>in</strong>-Personen-Musikschulreferates<br />

zu e<strong>in</strong>er Kommission bestehend<br />

aus mehreren Personen wurde<br />

zwischen 1953 und 1958 Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />

vorbereitet.<br />

Wilhelm Rohm, Franz Pandion und Walter<br />

Hofmann suchen nach e<strong>in</strong>er Lösung <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>e Dachorganisation der <strong>Musikschulen</strong>.<br />

Sie verfolgten das Ziel der Wiederbelebung<br />

der vor dem Weltkrieg bestehenden<br />

Verbände der Volksmusikschulen. Walter<br />

Hofmann beg<strong>in</strong>nt 1953 mit se<strong>in</strong>em One-<br />

Man-Büro <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong>.<br />

Bis zum Jahr 1957 macht er so gut wie alles<br />

alle<strong>in</strong>e. Er unternimmt Informationsreisen<br />

<strong>in</strong> benachbarte Bundesländer, besucht<br />

österreichweite Zusammenkünfte,<br />

vor allem aber kontaktiert Hofmann<br />

die Geme<strong>in</strong>den und spricht bei Bürgermeistern<br />

vor. Hofmann ist vor allem<br />

bestrebt, die neuen <strong>Musikschulen</strong> von<br />

Beg<strong>in</strong>n an als Geme<strong>in</strong>demusikschulen<br />

zu etablieren.<br />

Hofmann’s Büro bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Privaträumen <strong>in</strong> der Wienerstraße <strong>in</strong> St.<br />

Pölten. Die AGMÖ f<strong>in</strong>anziert dem Musikschulreferat<br />

e<strong>in</strong>e Art Büroausstattung, e<strong>in</strong>en<br />

Stempel und Briefpapier, Hofmann<br />

erhält Spesenersatz. „Wenn ich nicht bald<br />

von me<strong>in</strong>er Stundengeberei (50 u. mehr<br />

Stunden) loskomme, weiß ich nicht, wie<br />

ich die <strong>Musikschulen</strong> weiter vorantreiben<br />

soll“, schreibt Hofmann 1955.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/38)<br />

Die 1957 konstituierte Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der NÖ <strong>Musikschulen</strong> wählte 1958<br />

die Kommissionsmitglieder Walter Hofmann,<br />

Franz Pandion, Karl Hofer. Erst<br />

1973 wird die Kommission auf fünf Personen<br />

erweitert und den Regionen West,<br />

Mitte, Nord, Ost, Süd, zugeteilt. Dies bleibt<br />

so bis 1991.<br />

Vor dem Übergang <strong>in</strong> die neue Form des<br />

pädagogischen Beirats bestand die Kommission<br />

aus den MusikschulleiterInnen<br />

Hermann Reiter, Karl Hofstötter, Wilhelm<br />

Rössler, Karl He<strong>in</strong>reichsberger, Margarethe<br />

Moschner und Al fred Willander als<br />

Amtsvertreter.<br />

Die NÖ Landesregierung bediente sich<br />

seit 1958 zur Vergabe der Subventionen<br />

des Gremiums der Kommission und holte<br />

hier fachliche Gutachten und Stellungnahmen<br />

e<strong>in</strong>. Die Kommission ist damit<br />

der erste Vorläufer e<strong>in</strong>es <strong>Management</strong>s,<br />

das im Auftrag der NÖ Landesregierung<br />

Aufgaben <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen<br />

wahrnahm. Walter Hofmann ist geschäftsführender<br />

Referent, das Büro ist se<strong>in</strong>e Privatwohnung<br />

<strong>in</strong> St. Pölten. Erst 1987, kurz<br />

vor dem Tod Hofmanns, wird e<strong>in</strong> Büro mit<br />

eigenem Sekretariat <strong>in</strong> Wiener Neustadt<br />

e<strong>in</strong>gerichtet und vom Land <strong>Niederösterreich</strong><br />

f<strong>in</strong>anziert.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 9; Seiten D/16-<br />

D/17 Brief Pandion an Hofmann; Seite D/20 Brief<br />

Hofmann an Rohm; Seite D/21 Brief Hofmann an<br />

Pandion; Seiten D/42-D/43 Nummer 1/1954; M.<br />

Hahn, Seite 277 ff. )<br />

Bereits 1955 müssen die <strong>Musikschulen</strong><br />

Ansuchen um Subvention stellen und<br />

Nachweise zur widmungsgemäßen Verwendung<br />

der Subventionen angeben.<br />

Hofmann schreibt im Mitteilungsblatt<br />

1955/1: „Manche Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d leider<br />

der Ansicht, dass die Erhaltung bzw. f<strong>in</strong>anzielle<br />

Unterstützung der Musikschule<br />

ausschließlich Sache des Landes und des<br />

Bundes sei. Ich b<strong>in</strong> ermächtigt, mitzuteilen,<br />

daß <strong>in</strong> H<strong>in</strong>kunft Subventionen nur an<br />

solche <strong>Musikschulen</strong> gewährt werden, <strong>für</strong><br />

die die Geme<strong>in</strong>den auch entsprechende<br />

f<strong>in</strong>anzielle Beihilfen leisten.“<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/43<br />

Im Statut 1974 s<strong>in</strong>d die Aufgaben<br />

der Kommission:<br />

a) Förderung der pädagogisch-methodischen<br />

Arbeit<br />

b) Geme<strong>in</strong>same Veranstaltungen im Rahmen<br />

des Musikschulwerks<br />

c) Förderung und Sicherung der f<strong>in</strong>anziellen<br />

Grundlagen der <strong>Musikschulen</strong><br />

d) Verb<strong>in</strong>dung zu und Vertretung bei den<br />

zuständigen Behörden<br />

(Quelle: M. Hahn, Anlage 3)<br />

29


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

19<strong>60</strong><br />

Schreiben an den F<strong>in</strong>anzlandesrat LHStv. Viktor Müllner<br />

Der Inhalt des mit 9. Oktober 19<strong>60</strong> datierten Schreibens: Das Land möge<br />

die bisher gewährten Subventionen verdoppeln. Damit verbunden waren<br />

deutliche Worte zur dienstlichen Stellung hauptamtlicher MusikschullehrerInnen<br />

und der Wunsch, nach dem Vorbild anderer Bundesländer<br />

Leiterzulagen zu gewähren. „Unter diesen Verhältnissen besteht die<br />

Gefahr, daß unsere qualifizierten Lehrer <strong>in</strong> Bundesländer abwandern.“<br />

Der Vorstoß zur Erhöhung der Subvention sollte Erfolg haben. Die Landessubvention<br />

<strong>für</strong> damals aktuell 32 <strong>Musikschulen</strong> betrug ATS 350.000.<br />

1961 wurden die Mittel auf ATS 573.<strong>60</strong>0 und 1962 auf ATS 1,034.500<br />

erhöht, wie e<strong>in</strong>em Schreiben der Kommission vom Januar 1962 an das<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium zu entnehmen ist.<br />

(Quelle: Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />

1962<br />

Das Privatschulgesetz tritt <strong>in</strong> Kraft<br />

Das Bundesgesetz vom 25. Juli 1962 über das Privatschulwesen hat<br />

weitreichende Folgen <strong>für</strong> das junge NÖ Musikschulwesen. Grund ist die<br />

<strong>in</strong> § 5 verpflichtende (und bis heute geltende) Bed<strong>in</strong>gung, dass e<strong>in</strong>e als<br />

Privatschule geführte Musikschule sicherstellt, dass deren Lehrkräfte<br />

über Lehrbefähigungen verfügen. Ansonsten würden die <strong>Musikschulen</strong><br />

als Schule untersagt. Diese Bed<strong>in</strong>gung kann das NÖ Musikschulwesen<br />

zu diesem Zeitpunkt nicht erfüllen, rund zwei Drittel der Lehrenden verfügen<br />

über ke<strong>in</strong>e Lehrbefähigung. Walter Hofmann führt e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tensiven<br />

Austausch mit Rechtsexperten, die ihm jedoch nur raten können,<br />

mit der Schulbehörde e<strong>in</strong>e Lösung zu f<strong>in</strong>den. Die NÖ Ausbildungskurse<br />

werden entwickelt.<br />

(Quelle: Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />

1963<br />

Das NÖ Musikschulwesen feiert zehn <strong>Jahre</strong><br />

Es wird e<strong>in</strong>e Zehnjahresbilanz gezogen und e<strong>in</strong>e Festschrift veröffentlicht.<br />

1963 vere<strong>in</strong>t das NÖ Musikschulwesen 47 <strong>Musikschulen</strong> mit rund<br />

7000 SchülerInnen.<br />

Leopold Figl ist Landeshauptmann und schreibt im Vorwort: „Der Fortschritt<br />

der Technik gefährdet unsere kulturelle Existenz; Musikbox und<br />

Tonband drohen das aktive Musizieren abzulösen und uns arm zu machen.<br />

Ich sehe <strong>in</strong> der Arbeit unserer <strong>Musikschulen</strong>, die sich um e<strong>in</strong>e große<br />

Breitenwirkung bemühen, e<strong>in</strong>e wirkungsvolle Möglichkeit, die Verarmung<br />

abzuwenden und der Bevölkerung unseres Landes e<strong>in</strong>en Reichtum<br />

zu erhalten.“<br />

(Quelle: Festschrift 10 <strong>Jahre</strong> Referat nö. <strong>Musikschulen</strong>)<br />

1964<br />

Erste Lehrbefähigungsprüfungen <strong>für</strong> NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />

Im Oktober 1964 legen die ersten 54 Lehrenden Lehrbefähigungsprüfungen<br />

vor der Kommission <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen ab. Die<br />

Prüfungen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Musikschule St. Pölten statt.<br />

Das Konzept der Ausbildungskurse wurde mehrmals überarbeitet und<br />

schlussendlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em jeweils dreijährigen Zyklus bis 1989 ununterbrochen<br />

durchgeführt. In zwölf Kursjahrgängen haben <strong>in</strong>sgesamt rund<br />

1.200 Musikschullehrende e<strong>in</strong>e NÖ Lehrbefähigung erworben. Die Lehrbefähigungsprüfungen<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Folge des Privatschulgesetzes. Der<br />

Landesschulrat <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong> genehmigte der Kommission,<br />

Lehrbefähigungsprüfungen durchzuführen. Der Fach<strong>in</strong>spektor Kurt<br />

Lerperger wohnte allen Prüfungen bei und war auch bei Wettbewerben<br />

Mitglied der Jurys.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 10; Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Nachweise des NÖ<br />

Musikschulwerks<br />

1987, 1990, 1998<br />

1966<br />

Der erste <strong>Jahre</strong>sbericht<br />

„Tätigkeitsbericht über das Schuljahr 1965/66, vorgelegt von der Kommission<br />

<strong>für</strong> das nö. Musikschulwesen.“ Von da an beg<strong>in</strong>nt die lückenlose<br />

jährliche Herausgabe e<strong>in</strong>es <strong>Jahre</strong>sberichts mit statistischen Daten (<strong>für</strong><br />

die damals Karl Hofer verantwortlich war), die bis heute geht.<br />

(Dissertation M. Hahn: Seite 282; Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Ständchen bei<br />

Landeshauptmann<br />

Leopold Figl 1962 <strong>in</strong><br />

Wien, Josef Leeb<br />

(l<strong>in</strong>ks) und die Musikvere<strong>in</strong>e<br />

Staatz und<br />

St. Pantaleon. © NÖ<br />

Blasmusik verband<br />

Der Lehrkörper der<br />

Musikschule Wimpass<strong>in</strong>g<br />

aus dem Jahr 1966, mit<br />

dem Gründer der Musikschule<br />

Otto Schwarz<br />

(re außen) und Kommissionsmitglied<br />

Karl Hofer<br />

(Mitte).<br />

© MS Wimpass<strong>in</strong>g<br />

30


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

1967-1968<br />

Konzert im Landhaus „Hausmusik aus drei Jahrhunderten“: Diese Tradition<br />

wird lange <strong>Jahre</strong> über gepflegt, um führenden PolitikerInnen das<br />

Zuhören zu ermöglichen. Beim Konzert am 29. Mai 1968 waren die Landesräte<br />

Emil Kuntner und Siegfried Ludwig anwesend.<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> im ORF: „Nach der Sendung am 15. Juli 1967 nahm die<br />

Kommission bald Verb<strong>in</strong>dung zum Studio <strong>Niederösterreich</strong> im Sender<br />

II-Regional auf und konnte <strong>in</strong> Abteilungsleiter Walter Deutsch e<strong>in</strong>en guten<br />

Freund und Förderer <strong>für</strong> die Belange unserer Arbeit f<strong>in</strong>den.“<br />

Geme<strong>in</strong>schaftskonzert der Bundesländer <strong>in</strong> Salzburg: Burgenland, <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

Oberösterreich und Salzburg treten bei e<strong>in</strong>em Festkonzert<br />

anlässlich des zwanzigjährigen Bestandes der Salzburger Volksmusikschulen<br />

im Mozarteum auf. Die bundesweiten Geme<strong>in</strong>schaftskonzerte<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> jährlich stattf<strong>in</strong>dendes Ereignis.<br />

(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1967/68: Seite 14)<br />

1970<br />

Tod von Franz Pandion<br />

Franz Pandion stirbt am 14. November 1970 nach mehreren erlittenen<br />

Herz<strong>in</strong>farkten. Er ist erst 65 <strong>Jahre</strong> alt. Franz Pandion kommt das Verdienst<br />

zu, das NÖ Musikschulwerk <strong>in</strong>s Leben gerufen zu haben.<br />

An die Stelle Pandions wird Hermann Reiter, Leiter der Musikschule<br />

Waidhofen/Thaya, <strong>in</strong> die Kommission gewählt.<br />

Die empfohlene Schulgelduntergrenze beträgt monatlich 100 ATS <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelwochenstunde. Andreas Maurer ist Landeshauptmann, Leopold<br />

Grünzweig Kulturlandesrat.<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 11; <strong>Jahre</strong>sbericht 1970/71)<br />

1973<br />

Die Bundessubvention an <strong>Musikschulen</strong> wird nur noch <strong>in</strong> gewissen Zeitabschnitten<br />

gesammelt vergeben und schließlich e<strong>in</strong>gestellt. Die<br />

Landessubvention wird auf ATS 8 Mio erhöht.<br />

Die Kommission wird erweitert und besteht nun aus fünf Personen:<br />

Walter Hofmann (St. Pölten)<br />

Karl Hofer (Neunkirchen)<br />

Hermann Reiter (Waidhofen/Thaya)<br />

Karl He<strong>in</strong>reichsberger (Amstetten)<br />

Maria Spetlik (Schwechat)<br />

(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1973/74,Seiten 8-9)<br />

1974<br />

Gründung des Jugends<strong>in</strong>fonieorchesters<br />

Während des Sommersem<strong>in</strong>ars 1974 <strong>in</strong> Lilienfeld wurden die teilnehmenden<br />

jugendlichen StreicherInnen und BläserInnen erstmals zu e<strong>in</strong>em<br />

Orchester formiert. Das<br />

NÖ Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

entstand und fand dann <strong>in</strong><br />

den Folgejahren se<strong>in</strong>e feste<br />

organisatorische Form. Hermann<br />

Reiter war se<strong>in</strong> erster<br />

Dirigent.<br />

E<strong>in</strong> „Chor der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft“<br />

bei den Sommersem<strong>in</strong>aren<br />

wurde lange <strong>Jahre</strong> von<br />

Walter Lehner geleitet.<br />

(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1973/74,<br />

Seiten 9-10)<br />

Hermann Reiter, erster Dirigent des<br />

Jugends<strong>in</strong>fonieorchesters.<br />

LH Andreas Maurer und die<br />

Trachtenkapelle W<strong>in</strong>dhag, 1968.<br />

© NÖ Blasmusikverband<br />

LHStv. Leopold Grünzweig beim<br />

Kammermusikwett bewerb <strong>in</strong> Horn, 1982.<br />

1976<br />

100 <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

Der <strong>Jahre</strong>sbericht 1975/76 ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> besonderer Form als Broschüre<br />

„100 <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>“.<br />

Enthalten ist e<strong>in</strong>e von Friedrich Striberny erstellte vollständige Zusammenfassung<br />

der bisherigen Entwicklung sowie der Abdruck sämtlicher<br />

Orig<strong>in</strong>alunterlagen der Kommission und des Briefverkehrs seit 1951 (die<br />

aus der Dissertation von F. Striberny stammen). Auf den Seiten 100–102<br />

beschreibt Walter Hofmann die Aufgaben der Kommission.<br />

Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>für</strong> die Tätigkeiten der <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d im<br />

Jahr 1976 bereits gut<br />

aufgebaut. E<strong>in</strong> Programm<br />

bestehend<br />

aus Weiterbildung,<br />

Wettbewerben,<br />

Betreuung<br />

und Beratung<br />

wird von<br />

der Kommission<br />

jährlich<br />

abgewickelt.<br />

Erika Dichler-Sedlacek mit ihrer Klavierklasse an der<br />

Musikschule St. Pölten, 1975. © MS St. Pölten<br />

Musikschulkarte erstellt von Friedrich Striberny.<br />

101 <strong>Musikschulen</strong> mit Stichtag 1.1.1976<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite 16)<br />

31


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Lehrpläne <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

Von Beg<strong>in</strong>n an stellen Hofmann und<br />

Pandion die pädagogischen Inhalte der<br />

Musikschulausbildung <strong>in</strong> den Mittelpunkt<br />

ihrer Kommunikation mit den <strong>Musikschulen</strong>.<br />

Beim Lesen der Schriften fällt auf,<br />

dass das S<strong>in</strong>gen mit K<strong>in</strong>dern und die<br />

Elementare Musikpädagogik stets besondere<br />

Beachtung und Berücksichtigung<br />

f<strong>in</strong>den, schon 1953 im ersten Bericht über<br />

<strong>Musikschulen</strong>, werden die Zahlen der<br />

K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gklassen extra ausgewiesen.<br />

Irmgard Blazej, Musikschule St. Pölten, war 1978 e<strong>in</strong>e der<br />

ersten LehrerInnen im jungen Fachbereich der Elementaren<br />

Musikpädagogik <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>. © MS St. Pölten<br />

1955, im ersten Rundschreiben, führt<br />

Walter Hofmann folgende Fächer als verb<strong>in</strong>dliche<br />

Nebenfächer an. „Die wichtigste<br />

Aufgabe der <strong>Musikschulen</strong> ist <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie die Förderung des Laienmusizierens:<br />

Musikalische Grundschule, Hausmusik,<br />

Volksmusik, Orchesterübungen,<br />

Chorübungen, K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gschule, Hausmusikstunden<br />

<strong>in</strong> privaten Kreisen, Volkstanzgruppen,<br />

K<strong>in</strong>derlieds<strong>in</strong>gen <strong>für</strong> Mütter,<br />

Musikhörstunden <strong>in</strong> öffentlichen<br />

Schulen, rhythmische Erziehung mit E<strong>in</strong>beziehung<br />

seltener Instrumente.“<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/44)<br />

1958, im Mitteilungsblatt Nr. 3 weist Hofmann<br />

auf die Wichtigkeit des praktischen<br />

Musizierens und der Anpassung an regionale<br />

Bedürfnisse und Anforderungen h<strong>in</strong>.<br />

Er nennt die Musikschule „lebendige Lehrund<br />

Pflegestätten praktischer Musikausübung<br />

<strong>für</strong> die Jugend und <strong>für</strong> Erwachsene“<br />

und ke<strong>in</strong>e „Schmalspurkonservatorien“.<br />

„Die <strong>Musikschulen</strong> sollen kultureller<br />

Mittelpunkt und auch Ausstrahlungspunkt<br />

der umgebenden Landschaft se<strong>in</strong>.<br />

Sie haben e<strong>in</strong>e soziale, gesellschaftsbildende<br />

Aufgabe. Sie s<strong>in</strong>d Sammelpunkt aller<br />

musikalisch <strong>in</strong>teressierten Menschen.“<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/50-D/51)<br />

Das Archiv der NÖ <strong>Musikschulen</strong> beim<br />

Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

verfügt über zwei Skripten:<br />

• Aufgaben und Aufbau e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gschule,<br />

von Prof. Walter Hofmann,<br />

St. Pölten, undatiert.<br />

• NÖ Musikschulwerk – Vorbereitungskurse<br />

zur „speziellen Methodik“ <strong>in</strong> der<br />

Musikerziehung, ohne Verfasser und<br />

Datum.<br />

1961, Lehrplan <strong>für</strong> Streichorchester und<br />

Lehrplan <strong>für</strong> Viol<strong>in</strong>e, erstellt von Prof.<br />

Margaretha Biedermann (1915-2009). Die<br />

aus Ulrichskirchen im We<strong>in</strong>viertel stammende<br />

Grete Biedermann, wie sie <strong>in</strong> vielen<br />

Schriften und Dokumenten genannt<br />

wird, geborene Haas, später verheiratete<br />

Klimesch, hatte es zu e<strong>in</strong>em österreichweiten<br />

Bekanntheitsgrad als Viol<strong>in</strong>pädagog<strong>in</strong><br />

gebracht. Sie schuf die von vielen<br />

GeigenschülerInnen verwendete und bei<br />

Dobl<strong>in</strong>ger erschienene Viol<strong>in</strong>schule<br />

„Fröhlicher Anfang“ (entstanden <strong>in</strong> den<br />

40er- und 50er-<strong>Jahre</strong>n). Als Professor<strong>in</strong><br />

am Konservatorium der Stadt Wien bildete<br />

sie zahlreiche heute bekannte Viol<strong>in</strong>istInnen<br />

aus. Ihre besonderen Erfolge <strong>in</strong> der<br />

musikalischen und klanglichen Arbeit mit<br />

Streicherensembles an den <strong>Musikschulen</strong><br />

Mistelbach und Waidhofen/Thaya vermehrten<br />

ihren Ruf e<strong>in</strong>er herausragenden<br />

pädagogischen Autorität <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derund<br />

Jugendarbeit. Franz Pandion schrieb<br />

<strong>in</strong> der Zeitschrift „Musikerziehung“ vom<br />

September 1951: „In Erstaunen gerät man<br />

aber bei der K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>ggruppe und beim<br />

Streichorchester. Frau Klimesch nimmt<br />

die Jugend ernst und die Jugend dankt<br />

mit Leistungen, die <strong>in</strong> diesen Altersstufen<br />

noch selten beobachtet werden konnten.“<br />

E<strong>in</strong> schwerer Unfall bereits <strong>in</strong> jungen<br />

<strong>Jahre</strong>n, 1936, mit all se<strong>in</strong>en Spätfolgen<br />

beh<strong>in</strong>derte e<strong>in</strong>e glatte und schnelle Karriere<br />

der begabten Frau. Dennoch setzte<br />

Die niederösterreichische Viol<strong>in</strong>pädagog<strong>in</strong> Grete Biedermann.<br />

sie sich dank ihres langen Lebens durch.<br />

Grete Biedermann verfasste 1961 „im Auftrage<br />

der Kommission <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong>s“ e<strong>in</strong>en Lehrplan <strong>für</strong><br />

Streichorchester und e<strong>in</strong>en <strong>für</strong> Viol<strong>in</strong>e.<br />

Abschriften liegen im Archiv des Musikschulmanagement.<br />

(Quelle: P. Erhart, Seite 375)<br />

1968, Musikerziehung mit ORFF-Instrumenten:<br />

Sem<strong>in</strong>are mit Inhalten der ORFF-<br />

Pädagogik führte die Kommission früh<br />

durch, erstmals 1967 und dann laufend<br />

und fast ohne Unterbrechung jährlich,<br />

1968 <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem NÖ<br />

Blasmusikverband im Bildungshaus<br />

St. Hippolyt <strong>in</strong> St. Pölten. Worum es bei<br />

den Sem<strong>in</strong>aren g<strong>in</strong>g: um die Handhabung<br />

der Instrumente und um grundlegende<br />

Erkenntnisse e<strong>in</strong>er zeitgemäßen Musikerziehung.<br />

„Der Musiklehrer ist Partner<br />

se<strong>in</strong>er Schüler. Erziehung durch Musik<br />

wird Erziehung zur Musik. Daher möge –<br />

vor allem <strong>in</strong> der Elementarstufe – vom<br />

Lied ausgegangen werden.“<br />

(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1968/69 Seite 18)<br />

1971, die dritte Auflage der Lehrpläne <strong>für</strong><br />

NÖ <strong>Musikschulen</strong> ersche<strong>in</strong>t<br />

Im Auftrag der Kommission erstellt von<br />

den ReferentInnen:<br />

Luise Bilek: <strong>für</strong> Viol<strong>in</strong>e, Viola, Violoncello,<br />

Kontrabass<br />

Erika Dichler-Sedlacek: <strong>für</strong> Klavier<br />

Karl Scheit: <strong>für</strong> Gitarre<br />

Hans Kneihs: <strong>für</strong> Blockflöte<br />

Walter Maurer: <strong>für</strong> Akkordeon<br />

Willibald Wltschek: <strong>für</strong> Blas<strong>in</strong>strumente<br />

und Schlagwerk<br />

Karol<strong>in</strong>e Sommer: <strong>für</strong> Zither<br />

Karl Hofer : <strong>für</strong> K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gen und Oberchor<br />

Das Heft der dritten Auflage liegt <strong>in</strong> gedruckter<br />

Version vor. Wann die erste und<br />

zweite Auflage der von der Kommission<br />

erstellten Lehrpläne erschienen,<br />

ist unbekannt. Der Lehrplan<br />

gliedert die Ausbildung <strong>in</strong><br />

drei Leistungsstufen. Der<br />

Übertritt erfolgt durch e<strong>in</strong>e<br />

Prüfung. Die Dauer der Stufen<br />

wird mit e<strong>in</strong>er durchschnittlichen<br />

Zeit von zwei <strong>Jahre</strong>n angegeben,<br />

zur Bewältigung des<br />

Lehrstoffes wird die Basis e<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>zelwochenstunde (damit<br />

s<strong>in</strong>d wohl 50 M<strong>in</strong>uten geme<strong>in</strong>t)<br />

32


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

angenommen. Der Besuch e<strong>in</strong>es Ergänzungsfaches<br />

wird als „Gebot e<strong>in</strong>er zeitgemäßen<br />

Musikerziehung“ angesehen.<br />

(Quelle: Lehrplan 3. Auflage, Seite 1)<br />

1975 arbeitete Hofmann erneut an e<strong>in</strong>er<br />

Vere<strong>in</strong>heitlichung von Übertrittsprüfungen<br />

an <strong>Musikschulen</strong> und bat ReferentInnen<br />

und Kommissionsmitglieder schriftlich<br />

um ihre Vorschläge.<br />

1989, Arbeitstreffen <strong>für</strong> den ersten österreichischen<br />

Rahmenlehrplan. Im Schloss<br />

Zeillern trafen sich im August 1989 VertreterInnen<br />

aus ganz Österreich. Für <strong>Niederösterreich</strong><br />

waren e<strong>in</strong>geladen: Bijan Khadem-Missagh<br />

(Streicher), Helmut Göllner<br />

(Holzbläser), Klaus Zehetner (Holzbläser),<br />

Maria Theresia Köck (Holzbläser), Willibald<br />

Wltschek (Blechbläser), Erika Dichler-Sedlacek<br />

(Tasten<strong>in</strong>strumente), Walter<br />

Maurer (Tasten<strong>in</strong>strumente), Helene<br />

Wiesbauer (Zupf<strong>in</strong>strumente), Karl Scheit<br />

(Zupf<strong>in</strong>strumente), Eugenia Kanthon<br />

(Zupf<strong>in</strong>strumente), Olga Hofmann (Gesang),<br />

Irmgard Blazej (Musikalische Früherziehung),<br />

Ulrike Hofmann (Musikgeschichte).<br />

(Quelle: M. Hahn, Seite 291)<br />

KOMU-Lehrpläne:<br />

Die österreichweit<br />

geltenden<br />

Lehrpläne der Konferenz<br />

der österreichischen<br />

Musikschulwerke<br />

lösten<br />

die Bundesländer-<br />

Lehrpläne ab. 1994<br />

erschien der erste<br />

KOMU-Lehrplan,<br />

2007 der zweite. Der Lehrplan von 2007<br />

gilt bis heute und war <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zwei <strong>Jahre</strong><br />

dauernden Prozess von über 2500 LehrerInnen<br />

aus ganz Österreich und Südtirol<br />

geme<strong>in</strong>sam entwickelt worden. 2017 ersche<strong>in</strong>t<br />

der neue Detaillehrplan <strong>für</strong> das<br />

Unterrichtsfach „Komposition“.<br />

Prüfungsordnung: Der neue KOMU Lehrplan<br />

wurde zum Anlass genommen, <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong> ab 2006 geme<strong>in</strong>sam mit<br />

MusikschulleiterInnen und VertreterInnen<br />

Fachgruppen e<strong>in</strong>e landesweite Rahmenprüfungsordnung<br />

zu erstellen, die<br />

2007 erstmals von 30 <strong>Musikschulen</strong> angewendet<br />

wurde. Nach der e<strong>in</strong>jährigen<br />

Pilotphase 2007/08 konnten alle <strong>Musikschulen</strong><br />

die landesweit e<strong>in</strong>heitliche Prüfungsordnung<br />

an niederösterreichischen<br />

<strong>Musikschulen</strong> auf freiwilliger Basis annehmen.<br />

Neben e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>in</strong><br />

der Umsetzung von Prüfungen erfolgte<br />

damit auch e<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition des musikalischen<br />

Niveaus bei den Übertritten <strong>in</strong><br />

höhere Leistungs stufen. 2015/16 erfolgte<br />

e<strong>in</strong>e Überarbeitung der Prüfungsordnung<br />

durch das Musikschulmanagement.<br />

Bislang haben 70 % der niederösterreichischen<br />

<strong>Musikschulen</strong> diese Prüfungsordnung<br />

angenommen.<br />

Organisationstatute<br />

Im Statut der 1957/58 gegründeten Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />

wurde die Kommission als e<strong>in</strong> von den<br />

<strong>Musikschulen</strong> nom<strong>in</strong>iertes und von Land<br />

und Bund anerkanntes Gremium bezeichnet,<br />

das die <strong>Musikschulen</strong> unter Wahrung<br />

ihrer Selbstständigkeit betreuen und fördern<br />

sollte. Die Namen Walter Hofmann,<br />

Karl Hofer, und Franz Pandion, Baden<br />

wurden im Statut eigens angeführt.<br />

E<strong>in</strong>e Überarbeitung des Statuts 1970 ist<br />

zwar nachzulesen, das Statut selbst liegt<br />

nicht vor.<br />

1974 erfolgt wieder e<strong>in</strong>e Neufassung des<br />

Statuts, diese liegt vor. Weitere Neufassungen<br />

des Statuts bis zum ersten Musikschulgesetz<br />

erfolgten 1976 und 1985 und<br />

s<strong>in</strong>d erhalten.<br />

In den wechselnden Statuten der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

ist die Funktion der Kommission<br />

festgeschrieben. 1974 wird die<br />

Leitung, Betreuung und Überwachung<br />

der NÖ <strong>Musikschulen</strong> ausdrücklich im<br />

E<strong>in</strong>vernehmen mit dem Fach<strong>in</strong>spektor <strong>für</strong><br />

Musik beim Landesschulrat <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

formuliert, und ab 1976 auch im<br />

E<strong>in</strong>vernehmen mit dem Kulturamt der NÖ<br />

Landesregierung, ab 1985 wird nur noch<br />

das E<strong>in</strong>vernehmen mit der Kulturabteilung<br />

angeführt.<br />

Ab dem NÖ Musikschulgesetz 2000 ist das<br />

Organisationsstatut verpflichtender Bestandteil<br />

e<strong>in</strong>er Musikschule. 2000 wird e<strong>in</strong><br />

Muster als Vorlage entwickelt, das seit<br />

2017 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Fassung vorliegt. Da<br />

<strong>Niederösterreich</strong> ke<strong>in</strong> Landesmusikschulwesen<br />

ist, muss jede e<strong>in</strong>zelne Musikschule<br />

ihr Statut beschließen, welches dann<br />

von der NÖ Landesregierung genehmigt<br />

wird. Für die <strong>Musikschulen</strong>, die das Öffentlichkeitsrecht<br />

erlangen möchten,<br />

steht 2008 und zuletzt 2015 e<strong>in</strong>e vom<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> Unterricht, Kunst<br />

und Kultur bzw. vom Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

<strong>für</strong> Bildung herausgegebene Statutvorlage<br />

zur Verfügung, die übernommen<br />

werden kann.<br />

(Quelle: M. Hahn, Seite 281)<br />

1979<br />

Die Konferenz der österreichischen Musikschulwerke<br />

(KOMU) entsteht<br />

Konstituierende Sitzung der KOMU am 21. September 1979 <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z. Sechs<br />

<strong>Jahre</strong> davor, 1973, Gründung der Europäischen Musikschulunion (EMU).<br />

1978, auf Initiative Hofmanns, Generalversammlung der EMU im St. Pöltner<br />

Hippolythaus. Das „Recht der K<strong>in</strong>der auf Musik“ wurde formuliert.<br />

(Quelle: M. Hahn, Seite 288)<br />

Walter Hofmann geht als Leiter der Musikschule St. Pölten <strong>in</strong><br />

Ruhestand. Er hat weiterh<strong>in</strong> die Kommissionsleitung <strong>in</strong>ne.<br />

Das Sommersem<strong>in</strong>ar, seit 1970 <strong>in</strong> der NÖ Landesberufsschule Lilienfeld,<br />

muss <strong>in</strong>s Landesbildungsheim Norbert<strong>in</strong>um nach Tullnerbach<br />

übersiedeln. Im April f<strong>in</strong>det erstmals e<strong>in</strong> Volksmusikwettbewerb des<br />

NÖ Musikschulwerks statt.<br />

(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1978/79)<br />

1980<br />

Karl Hofer scheidet aus der Kommission aus<br />

Gesundheitliche Gründe zw<strong>in</strong>gen Karl Hofer mit 81 <strong>Jahre</strong>n zum Rückzug.<br />

Grete Wippel, Leiter<strong>in</strong> der Musikschule Pottschach, wird se<strong>in</strong>e<br />

Nachfolger<strong>in</strong>.<br />

33


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

1986<br />

St. Pölten wird Landeshauptstadt<br />

Mit Landtagsbeschluss vom 10. Juli 1986 wird St. Pölten Landeshauptstadt.<br />

Ab 1997 ist St. Pölten nach der Errichtung des Landhausviertels<br />

und der Übersiedlung der Landesbehörden Sitz der niederösterreichischen<br />

Landesregierung.<br />

Die Preisträgerkonzerte der Landeswettbewerbe werden <strong>in</strong> die Regionen<br />

verlegt. 1981 Preisträgerkonzert im Kongresshaus Baden (heute<br />

Cas<strong>in</strong>o Baden).<br />

1983<br />

Das NÖ Musikschulwesen feiert 30 <strong>Jahre</strong><br />

Die Festschrift trägt den Titel „30 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk 1953/1983“.<br />

Die politisch Verantwortlichen zu der Zeit s<strong>in</strong>d Landeshauptmann<br />

Siegfried Ludwig, LH-Stellvertreter und F<strong>in</strong>anzreferent Erw<strong>in</strong> Pröll,<br />

LH-Stellvertreter mit Zuständigkeitsbereich Kultur Leopold Grünzweig.<br />

Musikreferent im Amt der NÖ Landesregierung ist Alfred Willander.<br />

Erw<strong>in</strong> Pröll schreibt im Vorwort der Festschrift, gerichtet an die <strong>Musikschulen</strong>:<br />

„Sie betreiben Ortsbildverschönerung nach Noten!“<br />

Es bestehen 115 <strong>Musikschulen</strong> mit 81 Filialschulen, 32.000 SchülerInnen<br />

und 1.762 Lehrenden.<br />

Die Kommission besteht aus folgenden Mitgliedern:<br />

Margarethe Moschner (Wiener Neustadt) wird anstelle der verstorbenen<br />

Grete Wippel <strong>in</strong> die Kommission bestellt und Wilhelm Rössler<br />

(Kirchberg an der Pielach) wird als sechstes Mitglied aufgenommen.<br />

Walter Hofmann (Leitung)<br />

Maria Spetlik<br />

Margarethe Moschner<br />

Hermann Reiter<br />

Karl He<strong>in</strong>reichsberger<br />

Wilhelm Rössler<br />

(Quelle: Festschrift „30 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk“)<br />

1984<br />

Memorandum der Kommission an das Kulturamt<br />

der NÖ Landesregierung<br />

Der Bedarf nach e<strong>in</strong>er gesetzlichen Lösung drängte. Die Kommission<br />

legte 1983 e<strong>in</strong>en Entwurf zur E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Landesmusikschulwerks<br />

<strong>in</strong> NÖ vor und schrieb am 25. November 1984 an das Kulturamt:<br />

„Nach dreißigjährigem Zuwarten, Vertrösten und ‚Fortwurschteln‘<br />

kann die Kommission die Verantwortung<br />

<strong>für</strong> die NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />

auf Dauer nicht mehr tragen und<br />

sieht sich genötigt, die Öffentlichkeit<br />

mit diesem Mißstand vertraut<br />

zu machen.“ Unterschrieben<br />

von Hofmann, Spetlik, He<strong>in</strong>reichsberger,<br />

Moschner, Reiter<br />

und Rössler.<br />

Im <strong>Jahre</strong>sbericht 1983/84 ersche<strong>in</strong>t<br />

der Leitartikel „NÖ MU-<br />

SIKSCHULGESETZ – wann?“<br />

(Quelle: Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>, Brief vom 25.11.1984)<br />

1987<br />

Initiative niederösterreichischer MusikschullehrerInnen<br />

Am 27. April 1987 erreicht e<strong>in</strong> Brief alle <strong>Musikschulen</strong> mit der E<strong>in</strong>ladung<br />

zu e<strong>in</strong>em Austausch und Treffen. Absender des Briefes ist e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe Musikschullehrender, die sich als „Initiative niederösterreichischer<br />

MusikschullehrerInnen“ konstituieren und bis 2003 bestehen<br />

bleiben wird.<br />

Auslöser war e<strong>in</strong>e flächendeckende Kontrolle der Sozialversicherungsanstalt<br />

und der F<strong>in</strong>anzämter bei den ohne Vertrag arbeitenden MusikschullehrerInnen<br />

und die fehlende Aussicht auf e<strong>in</strong> Musikschulgesetz.<br />

In der Folge bildet sich auch e<strong>in</strong>e „Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der hauptberuflichen<br />

MusikschulleiterInnen“.<br />

(Quelle: Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Erste Förderrichtl<strong>in</strong>ien<br />

Am 4. Juni 1987 beschließt die NÖ Landesregierung „Richtl<strong>in</strong>ien über die<br />

Förderung der <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>“. Als erste schriftliche<br />

Grundlage <strong>für</strong> die Berechnung der Förderung im NÖ Musikschulwesen<br />

s<strong>in</strong>d sie wenig nachhaltig und lösen heftige Reaktionen aus.<br />

Im Herbst 1987 stellt der Oberste Gerichtshof anlässlich e<strong>in</strong>er Klage <strong>in</strong><br />

Amstetten fest, dass die <strong>für</strong> VertragslehrerInnen des Bundes geltenden<br />

Rechtsvorschriften auch <strong>für</strong> MusikschullehrerInnen anzuwenden s<strong>in</strong>d.<br />

Die Forderungen nach e<strong>in</strong>em Musikschul- und Dienstrechtsgesetz <strong>für</strong><br />

die <strong>Musikschulen</strong> werden immer lauter.<br />

Georg Schmitz, der Leiter der Kulturabteilung<br />

im Amt der NÖ Landesregierung,<br />

beruft e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe e<strong>in</strong>, die<br />

bis zum Frühjahr 1989 nahezu monatlich<br />

tagt. Die Kommission kalkuliert<br />

mehrere Kostenvarianten <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Neuordnung<br />

des Musikschulwesens, wenn<br />

die LehrerInnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Angestelltenverhältnis<br />

übernommen würden.<br />

KURIER, Juni 1987<br />

(Quelle: M. Hahn, Seiten 298-299, Seite A22; Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Tod von Walter Hofmann<br />

Am 20. Oktober 1987 verstirbt Walter<br />

Hofmann im Alter von 80 <strong>Jahre</strong>n. Bis zuletzt,<br />

über vierunddreißig <strong>Jahre</strong> lang, war er im<br />

Dienste der NÖ <strong>Musikschulen</strong> tätig gewesen.<br />

Mit 1. September 1987 erhielt das NÖ Musikschulwerk<br />

mit Unterstützung der Statutarstadt<br />

Wiener Neustadt und der Förderung<br />

durch die NÖ Landesregierung e<strong>in</strong> Büro und<br />

e<strong>in</strong> Sekretariat <strong>in</strong> der Herzog-Leopold-Straße<br />

17 <strong>in</strong> Wiener Neustadt (ab 1996 <strong>in</strong> der Grazer Straße 96a). Die Büroleitung<br />

hat bis zur Büroauflösung im Jahr 2002 Dorit Soltiz <strong>in</strong>ne. Die<br />

Geschäftsführung des NÖ Musikschulwerks wurde bereits im Mai 1987<br />

Alfred Willander über tragen, dem zuständigen Beamten <strong>für</strong> Musik <strong>in</strong><br />

der Kulturabteilung im Amt der NÖ Landesregierung.<br />

(Quelle: M. Hahn, Seite 292, „40 <strong>Jahre</strong> NMW“ Mitteilungsblatt 5/1993, Seite 17)<br />

34


Die Initiative niederösterreichischer MusikschullehrerInnen<br />

Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Mit e<strong>in</strong>em Brief an alle <strong>Musikschulen</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

beg<strong>in</strong>nt im April 1987 die<br />

etwa 15 <strong>Jahre</strong> dauernde Geschichte der<br />

Initiative niederösterreichischer MusikschullehrerInnen.<br />

Ausgelöst wurde diese<br />

neue Plattform im NÖ Musikschulwesen<br />

durch die Überprüfungen der <strong>Musikschulen</strong><br />

durch die F<strong>in</strong>anzbehörden und die<br />

Sozialversicherung. Die Mehrheit der<br />

Lehrenden arbeitete ohne Verträge. E<strong>in</strong>e<br />

Gruppe von MusikschullehrerInnen aus<br />

Krems und Tulln schloss sich zusammen<br />

mit dem Ziel, die prekäre Lage der Musikschullehrenden<br />

publik zu machen.<br />

Rasch etablierte sich die Initiative als<br />

ernstzunehmende Organisation, die sich<br />

1988 als Vere<strong>in</strong> konstituierte, etwa 300<br />

Mitglieder zählte und sich mit Konzepten,<br />

Analysen und Publikationen (u. a. mit der<br />

Zeitung „Walzertraum“) bis 2003 <strong>für</strong> die<br />

Entwicklung des NÖ Musikschulwesens<br />

stark machte. E<strong>in</strong> Arbeitskreis hauptberuflicher<br />

MusikschulleiterInnen wurde als<br />

weitere Interessensgeme<strong>in</strong>schaft aktiv.<br />

Am 20. Juni 1987 fand e<strong>in</strong> erstes landesweites<br />

Treffen <strong>in</strong> St. Pölten statt. E<strong>in</strong>e Resolution<br />

betreffend die soeben beschlossenen<br />

Förderrichtl<strong>in</strong>ien mit 400 Unterschriften<br />

aus 50 <strong>Musikschulen</strong> wurde am<br />

12. November 1987 Landeshauptmann<br />

Siegfried Ludwig übergeben. Die Initiative<br />

wie auch MusikschulleiterInnen wurden<br />

daraufh<strong>in</strong> <strong>in</strong> die damals beg<strong>in</strong>nenden<br />

Gespräche über den Entwurf e<strong>in</strong>es NÖ<br />

Musikschulgesetzes e<strong>in</strong>gebunden.<br />

Die Initiative verfolgte die L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>es Landesmusikschulwesens,<br />

legte Entwürfe<br />

vor und <strong>in</strong>formierte mittels <strong>in</strong>tensiver Medienarbeit<br />

sowohl die Musikschulöffentlichkeit<br />

als auch die breite Öffentlichkeit<br />

über das Thema <strong>Musikschulen</strong>. Das R<strong>in</strong>gen<br />

um e<strong>in</strong> erstes NÖ Musikschulgesetz<br />

fand kurz vor dem Gesetzesbeschluss im<br />

Juni 1989 mit e<strong>in</strong>em „Trauermarsch“ zum<br />

NÖ Landhaus <strong>in</strong> der Wiener Herrengasse<br />

se<strong>in</strong>en Höhepunkt.<br />

Auch während der zweiten Phase der<br />

Gesetzeswerdung bis 2000 waren die<br />

Personen aus dem Kreis der Initiative an<br />

den Gesprächen beteiligt.<br />

Von November 1998 bis April 2003 gab<br />

die Initiative 53 Ausgaben der Informationsbroschüre<br />

„Walzertraum“ heraus (Redaktion<br />

Elisabeth Deutsch; Illustrationen<br />

Mart<strong>in</strong>a Schneider) und versandte diese<br />

an alle <strong>Musikschulen</strong> und Mitglieder. Ab<br />

1991 veranstaltete die Initiative über<br />

mehrere <strong>Jahre</strong> regelmäßig das Konzertformat<br />

„Musikschule live – NÖ <strong>Musikschulen</strong>sembles<br />

stellen sich vor“ und wanderte<br />

damit durch die Regionen.<br />

Die Initiative niederösterreichischer<br />

MusikschullehrerInnen f<strong>in</strong>anzierte<br />

ihre Tätigkeiten und Aufwände<br />

über Mitgliedsbeiträge und<br />

erhielt Förderungen vom Bundeskanzleramt<br />

(unter dem Titel „Musikschul<strong>in</strong>formation<br />

von gesamtösterreichischem<br />

Interesse“), von<br />

der NÖ Landesregierung und von<br />

der Hochschülerschaft der damaligen<br />

Musikhochschule Wien (die<br />

zudem ihr Büro <strong>für</strong> die Produktion<br />

des „Walzertraums“ zur Verfügung<br />

stellte). Im Jahr 1992 verfügte die<br />

Initiative über e<strong>in</strong> Budget von ATS 92.000<br />

(knapp EUR 7.000).<br />

Der erste Vorstand der Initiative wurde<br />

gebildet von:<br />

Elisabeth Deutsch, Obfrau (Tulln); Reg<strong>in</strong>a<br />

Stummer, Obfrau-Stv. (Krems); Manfred<br />

Stummer, Kassier (Krems); Erw<strong>in</strong> Siroky,<br />

Kassier-Stv. (Ternitz); Marianne Kubaczek,<br />

1. Schriftführer<strong>in</strong> (Klosterneuburg);<br />

Mart<strong>in</strong>a Schneider, 2. Schriftführer<strong>in</strong><br />

(Strasshof); Peter Rauscher (Krems),<br />

Rechnungs prüfer.<br />

Elisabeth Deutsch war bis 1993 Obfrau<br />

(Leiter<strong>in</strong> der MS Tulln von 1990 bis 2004,<br />

Lehrer<strong>in</strong> bis 2010, seit 2010 Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong>), gefolgt<br />

von Manfred Stummer (bis heute Lehrer<br />

an der MS Krems), Mart<strong>in</strong>a Schneider<br />

(heute Leiter<strong>in</strong> der MS Wien 5) und Marianne<br />

Kubaczek (bis 2016 Lehrer<strong>in</strong> an der<br />

MS Klosterneuburg).<br />

Die Vorstandsgruppe der Initiative NÖ MusikschullehrerInnen 1988,<br />

mit Gästen aus dem Arbeitskreis hauptberuflicher MusikschulleiterInnen:<br />

v.l.n.r. Ernst Gersthofer, Erw<strong>in</strong> Siroky, Peter Rauscher,<br />

Reg<strong>in</strong>a Stummer, Elisabeth Deutsch, Mart<strong>in</strong>a Schneider, Manfred<br />

Stummer, Ingrid Wagner. © NÖN Tulln<br />

Marianne Kubaczek entwickelte mehrere,<br />

auch österreichweite Forschungsprojekte,<br />

die publiziert wurden: Arbeitsplatz<br />

Musikschule, Das andere Musikland<br />

Österreich – Musizieren lernen <strong>in</strong> den<br />

Regionen, Forum Musikschule – Zum gegenwärtigen<br />

Stand des Öffentlichkeitsrechts<br />

an <strong>Musikschulen</strong>, Forum Musikschule<br />

2 – Elementares Musizieren<br />

an der Musikschule.<br />

Die Vere<strong>in</strong>stätigkeit wurde kurz<br />

nach E<strong>in</strong>führung des NÖ Musikschulgesetzes<br />

2000 reduziert<br />

und 2003 e<strong>in</strong>gestellt.<br />

(Quelle: Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Die Initiative bei Landeshauptmann<br />

Ludwig, Mai 1989. © NLK<br />

Ausgaben der Zeitung „Walzertraum“<br />

Nr. 2/1990, Nr. 37/1999 und Nr. 46/2001.<br />

35


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

1988<br />

Das NÖ Musikschulwesen feiert 35 <strong>Jahre</strong><br />

In den Stadtsälen f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Jubiläumskonzert statt, das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

wird von Johannes R. Libal dirigiert. Die Musikschule<br />

Pr<strong>in</strong>zersdorf lädt zu e<strong>in</strong>em Gedächtniskonzert <strong>für</strong> Walter Hofmann e<strong>in</strong>.<br />

Es bestehen 51 <strong>Musikschulen</strong> (davon fünf Geme<strong>in</strong>deverbände) mit 102<br />

Filialschulen und 32.000 SchülerInnen. Daten über die Lehrenden werden<br />

wegen anhaltender Kritik von außen nicht mehr veröffentlicht.<br />

Die Besetzung der Kommission ändert sich neuerlich:<br />

Hermann Reiter<br />

(Vorsitzender der Kommission,<br />

NÖ-Nord, 23 <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Wilhelm Rössler<br />

(NÖ-Mitte, 27 <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Margarethe Moschner (NÖ-Süd, 34 <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Karl Hofstötter<br />

(NÖ-Ost, 24 <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Karl He<strong>in</strong>reichsberger (NÖ-West, 23 <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Das ehemalige Renaissanceschloss Zeillern wird 1988 renoviert und e<strong>in</strong><br />

Schulungszentrum <strong>für</strong> Musik.<br />

Maria Spetlik (NÖ-Ost) scheidet aus der Kommission aus und wird<br />

geehrt und bedankt. Alfred Willander als Vertreter der Kulturabteilung<br />

der NÖ Landesregierung wohnt den Sitzungen der Kommission bei.<br />

(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1987/88, mit „Bericht 35 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk“,<br />

Seite 9)<br />

Eröffnung Schloss Zeillern am 23. Juli 1988 durch Landeshauptmann Siegfried<br />

Ludwig. © NLK<br />

„Noch vor der offiziellen Eröffnung dieses Jahrhundertprojekts <strong>in</strong> der<br />

Marktgeme<strong>in</strong>de Zeillern zog am Montag, dem 4. Juli 1988, das NÖ.<br />

Musikschulwerk zunächst mit se<strong>in</strong>em Sommer-Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> die soeben<br />

fertiggestellten Räumlichkeiten e<strong>in</strong> und testete somit die Brauchbarkeit<br />

des, als musisches Schulungszentrum im Lande <strong>Niederösterreich</strong><br />

gedachten, 40-Millionen [Schill<strong>in</strong>g]-Projekts.“<br />

(Quelle: <strong>Jahre</strong>sbericht 1987/88, mit ‚Bericht 35 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk‘ Seiten<br />

3-4; <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> NÖ Blasmusikverband, Seite 25)<br />

Die Kommssion 1988 mit: v.l.n.r. Wilhelm Rössler, Alfred Willander, Karl<br />

Hofstötter, Karl He<strong>in</strong>reichsberger, Hermann Reiter, Erika Dichler-Sedlacek<br />

(als Gast), Maria Spetlik, Margarethe Moschner. © Familie Tschakert<br />

Eröffnung des Schulungszentrums Schloss Zeillern<br />

Am 4. Juli 1988 wird das musische Zentrum Schloss Zeillern durch LH<br />

Siegfried Ludwig eröffnet. Diesen Meilenste<strong>in</strong> der Blasmusik- und Musikschulgeschichte<br />

verdanken wir dem Bemühen von Josef Leeb, dem<br />

Gründungsobmann des NÖ Blasmusikverbandes. Bis heute f<strong>in</strong>den im<br />

Schloss Zeillern Fortbildungsangebote und bis 2011 auch der Landeswettbewerb<br />

prima la musica statt.<br />

1988 wird die J. M. Hauer Musikschule Wiener Neustadt zusätzlich Konservatorium<br />

(bis 2010), Margarethe Moschner dessen erste Leiter<strong>in</strong>,<br />

1992 von Raoul Herget bis heute nachgefolgt.<br />

1990<br />

Das erste NÖ Musikschulgesetz tritt <strong>in</strong> Kraft<br />

Am 21. Dezember 1989 beschloss der NÖ Landtag unter LH Siegfried<br />

Ludwig nach langem R<strong>in</strong>gen aller Beteiligten das erste NÖ Musikschulgesetz,<br />

am 1. Januar 1990 trat es <strong>in</strong> Kraft.<br />

Mit dem Gesetz wurde erstmals e<strong>in</strong>e Wochenstundenförderung etabliert.<br />

E<strong>in</strong>e Dienstvertragsstunde wurde mit ATS 5.000, e<strong>in</strong>e Werkvertragsstunde<br />

mit ATS 2.000 gefördert. Das Dienstrecht <strong>für</strong> die MusikschullehrerInnen<br />

wurde mit e<strong>in</strong>er Änderung im NÖ Geme<strong>in</strong>de-Vertragsbedienstetengesetz<br />

(GVBG) im § 46 verankert.<br />

Das Gesetz war <strong>in</strong> Bezug auf das Dienstrecht und die damit verbundenen<br />

Förderungen e<strong>in</strong> Kompromiss. Zudem führte e<strong>in</strong> fehlender Raumplan<br />

zur Gründung vieler, oft kle<strong>in</strong>er <strong>Musikschulen</strong>, was im Jahr 1996 zu<br />

e<strong>in</strong>er Deckelung der Förderung führte.<br />

1992 übergibt<br />

Margarethe Moschner<br />

die Leitung der J.M.<br />

Hauer-Musikschule<br />

und des -Konservatoriums<br />

an Raoul<br />

Herget.<br />

© MS Wr. Neustadt<br />

Pressekonferenz von<br />

Landeshauptmann<br />

Siegfried Ludwig am<br />

9. Mai 1989. © NLK<br />

36


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

1991<br />

NÖ Musikschulwerk und pädagogischer Beirat<br />

Mit Inkrafttreten des NÖ Musikschulgesetzes<br />

musste auch die lose Organisationsform der<br />

Kommission und der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft auf<br />

neue Füße gestellt werden. E<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>sgründung<br />

NÖ Musikschulwerk bot sich als<br />

gang barer Weg an.<br />

Am 26. Januar 1991 hielt die Kommission ihre<br />

letzte Sitzung ab. Am 24. April 1991 fand auf der<br />

Schallaburg die Konstituierung des neuen Vere<strong>in</strong>es<br />

statt. Der Vere<strong>in</strong> NÖ Musikschulwerk wurde<br />

als Interessensgeme<strong>in</strong>schaft der Schulerhalter<br />

gegründet, wobei die Mitgliedschaft freiwillig war. Als Nachfolge<br />

der Kommission wurde e<strong>in</strong> pädagogischer Beirat e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

1991 waren 133 von 153 Musikschulerhaltern dem Vere<strong>in</strong> beigetreten.<br />

Der Gründungsvorstand bestand aus:<br />

Obmann: Bgm. LAbg. August Bre<strong>in</strong>iger aus Baden<br />

Obmann-Stv.: Vizebgm. Stadtrat Peter Wittmann aus Wiener Neustadt<br />

Kassier: LAbg. Ewald Wagner aus Stockerau<br />

Kassier-Stv.: Bgm. Josef Maier aus Waidhofen/Thaya<br />

Schriftführer: Bgm. Erich Vetter aus Waidhofen/Ybbs<br />

Schriftführer-Stv.: Stadtrat Siegfried Nasko aus St. Pölten<br />

E<strong>in</strong> „Mitteilungsblatt“ ersetzte den bisherigen <strong>Jahre</strong>sbericht und wurde<br />

auch Forum <strong>für</strong> fachliche Beiträge. Mit se<strong>in</strong>em neuen Logo und der<br />

Farbe p<strong>in</strong>k s<strong>in</strong>d die Drucksorten des „NMW“ allen Nutzern noch heute<br />

lebendig <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung.<br />

Pädagogischer Beirat im NÖ Musikschulwerk – 1991 bis 2004<br />

Der pädagogische Beirat war e<strong>in</strong> Gremium<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Vere<strong>in</strong>s der Schulerhalter<br />

„NÖ Musikschulwerk“. Er sollte unabhängig<br />

von den Schulerhaltern pädagogische<br />

Bereiche koord<strong>in</strong>ieren und vorantreiben.<br />

Den fünf Mitgliedern des pädagogischen<br />

Beirats wurden fünf StellvertreterInnen<br />

zur Seite gestellt, sie wurden weiterh<strong>in</strong><br />

von den MusikschulleiterInnen gewählt<br />

und fünf Musikschulregionen zugeordnet.<br />

Am 21. September 1991 wurden bei der<br />

Gesamtleitertagung folgende Personen <strong>in</strong><br />

den ersten pädagogischen Beirat berufen:<br />

NÖ-West:<br />

Wolfgang Sobotka (MS Waidhofen/Ybbs)<br />

Stv. Georg Mayer (MS Bl<strong>in</strong>denmarkt)<br />

NÖ-Mitte:<br />

Viktor Mayerhofer (MS St. Pölten)<br />

Stv. Elisabeth Deutsch (MS Tulln)<br />

NÖ-Nord:<br />

Johann Edl<strong>in</strong>ger (MS Eggenburg)<br />

Stv. Heidemarie Brunner (MS Weitra)<br />

NÖ-Ost:<br />

Karl Hofstötter (MS Mannersdorf), Vorsitz<br />

Stv. Rudolf Rohrer (MS Stockerau)<br />

NÖ-Süd:<br />

Margarethe Moschner (Konservatorium<br />

Wiener Neustadt), Stv. Vorsitz<br />

Stv. Adolf W<strong>in</strong>kler (MS Perchtoldsdorf)<br />

Bei der Sitzung wurden Hermann Reiter,<br />

Wilhelm Rössler und Karl He<strong>in</strong>reichsberger<br />

als ehemalige Kommissionsmitglieder<br />

verabschiedet.<br />

© Volkskultur NÖ<br />

Ab 1992 wurde Wolfgang Sobotka Vorsitzender<br />

des pädagogischen Beirats, den<br />

Mitgliedern wurden nicht nur bestimmte<br />

Funktionen, sondern auch Aufgaben<br />

übertragen:<br />

Wolfgang Sobotka: Aus- und Fortbildungskurse,<br />

Wettbewerbe<br />

Viktor Mayerhofer: Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong>, Kontaktperson<br />

NÖ Blasmusikverband, Wettbewerbe<br />

Johann Edl<strong>in</strong>ger: Kontaktperson NÖ Blasmusikverband,<br />

Berater Geme<strong>in</strong>deverbände,<br />

Wettbewerbe<br />

Karl Hofstötter: Dienstrechtliche Fragen,<br />

Wettbewerbe<br />

Margarethe Moschner: KOMU, Wettbewerbe<br />

Die Planung der Weiterbildungen waren die Agenda<br />

von Wolfgang Sobotka, mit e<strong>in</strong>em jährlichen<br />

Kalendarium bewarb man diese.<br />

Der pädagogische Beirat war von Beg<strong>in</strong>n<br />

an damit beschäftigt, die Novellierung<br />

des wenig erfolgreichen ersten NÖ Musikschulgesetzes<br />

voranzutreiben.<br />

1993, zum 40-Jahr-Jubiläum des NÖ<br />

Musikschulwerks, veröffentlicht Wolfgang<br />

Sobotka neun Punkte, die die zentralen<br />

Problemfelder behandeln und schlussendlich<br />

die Basis <strong>für</strong> das neue Musikschulgesetz<br />

werden sollten.<br />

1. Raumordnungsvorgaben seitens des<br />

Landes<br />

2. Rahmenvorgaben zur Strukturierung<br />

e<strong>in</strong>er Musikschule seitens des Landes<br />

3. Präzise Def<strong>in</strong>ition der Ziele der Musikschulausbildung<br />

4. Abstecken der Zusammenarbeit mit<br />

den allgeme<strong>in</strong>bildenden Pflicht- und<br />

höheren Schulen<br />

37


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

5. Ausbau der Schnittstellen zu den Musikhochschulen<br />

und Konservatorien<br />

6. Klares Anforderungsprofil <strong>für</strong> MusikschullehrerInnen<br />

und Arbeitsplatzbeschreibung<br />

7. Dienstpostenpläne, die den Qualifikationen<br />

der LehrerInnen Rechnung tragen<br />

8. Neues und adäquateres Dienstrecht <strong>für</strong><br />

MusikschullehrerInnen<br />

9. Abstimmung der Förderung auf steigende<br />

Dienstjahre, Streichung der Förderung<br />

von Werkverträgen, mit dem Land<br />

abgestimmte Stundenkont<strong>in</strong>gente<br />

Insbesondere die besoldungsmäßige Anerkennung<br />

und das künstlerisch-pädagogische<br />

Berufsbild der Fachkraft „MusikschullehrerIn“<br />

waren se<strong>in</strong>er Überzeugung<br />

nach die Quelle jeder Qualität. „Musikschullehrer<br />

zu se<strong>in</strong> heißt, e<strong>in</strong>e vier-, e<strong>in</strong>e<br />

sechs-, ja manchmal e<strong>in</strong>e achtjährige<br />

Ausbildung h<strong>in</strong>ter sich zu haben“, schrieb<br />

Wolfang Sobotka 1993.<br />

Gesamtleiterausschuss<br />

2001- 2004<br />

Von 2001 bis zur Auflösung des ab 2000 umbenannten<br />

Vere<strong>in</strong>s „Musikschulmanagement<br />

NÖ“ im Jahr 2004 (8. Juni 2004) wurde<br />

der pädagogische Beirat als „Gesamtleiterausschuss“<br />

weitergeführt. Sechs statt<br />

bisher fünf „Regionalleitertagungen“, der<br />

Zusammenschluss der MusikschulleiterInnen<br />

e<strong>in</strong>er Region, wählten aus ihrer Mitte<br />

e<strong>in</strong>e/n RegionalvertreterIn und StellvertreterIn,<br />

alle RegionalvertreterInnen bildeten<br />

den Gesamtleiterausschuss.<br />

Mitglieder des Gesamtleiterausschusses<br />

bis 2004:<br />

Mostviertel: Walter Reitbauer (Waidhofen/Ybbs)<br />

Waldviertel: Heidemarie Brunner (Weitra),<br />

Christian Blahous (Horn),<br />

Stv. Krzysztof Brzez<strong>in</strong>ski (Groß Siegharts).<br />

NÖ Mitte: Alfred Kellner (Traismauer),<br />

Stv. Ariadne Basili Canetti<br />

NÖ Ost: Andreas Enne (Berndorf),<br />

Stv. Erw<strong>in</strong> Knopper<br />

NÖ Süd: Hedwig Monetti,<br />

Stv. Kar<strong>in</strong> Schrefl<br />

We<strong>in</strong>viertel: Franz Graf (Strasshof)<br />

Vorsitz, Stv. Adolf Vasicek<br />

• Stärkung und Unterstützung der Intentionen<br />

des niederösterreichischen Musikschulkonzeptes<br />

• Diskussion und <strong>in</strong>haltliche Vorbereitung<br />

der Themen des Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong> den<br />

Regionen<br />

• Schwerpunktsetzungen <strong>in</strong> den Regionen,<br />

die im Vorfeld <strong>in</strong> das Musikschulkonzept<br />

des Landes <strong>Niederösterreich</strong><br />

<strong>in</strong>tegriert se<strong>in</strong> müssen<br />

• Abstimmung und Information der Regionen<br />

untere<strong>in</strong>ander<br />

Sitzung NÖ Musikschulwerk 1992. Von li. n. re.:<br />

Peter Wittmann (Bürgermeister Wiener Neustadt),<br />

Margarethe Moschner, Johann Edl<strong>in</strong>ger, Dorit<br />

Soltiz, Siegfried Nasko (damals Stadtrat <strong>für</strong> Kultur<br />

St. Pölten), Viktor Mayerhofer, Alfred Willander.<br />

Dieser pädagogische Beirat leitete e<strong>in</strong>ige<br />

fachlich nachhaltige Entwicklungen e<strong>in</strong>,<br />

die heute noch Gültigkeit haben, wie zum<br />

Beispiel die Umstellung auf Wettbewerbsjurys<br />

ohne NÖ Lehrende, e<strong>in</strong> öffentliches<br />

Auswahlverfahren <strong>für</strong> die Dirigenten<br />

des Landesjugendorchesters, die<br />

Ausrichtung der Fortbildungssem<strong>in</strong>are<br />

auf UniversitätsabsolventInnen und die<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es <strong>Jahre</strong>skalenders <strong>für</strong> alle<br />

Lehrenden.<br />

RegionalsprecherInnen ab 2004<br />

In nahezu identer Besetzung wurde ab<br />

Oktober 2004 die neue Gremienstruktur<br />

der „RegionalsprecherInnen“ im Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> e<strong>in</strong>geleitet.<br />

Die sechs Regionen wurden weitergeführt.<br />

Ab Dezember 2004 trat das<br />

Gremium erstmals <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Funktionen<br />

zusammen.<br />

Region Mostviertel: Walter Reitbauer<br />

Region Waldviertel: Christian Blahous,<br />

Stv. Krzysztof Brzez<strong>in</strong>ksi<br />

Region NÖ Mitte: Alfred Kellner,<br />

Stv. Ariadne Basili-Canetti<br />

Region NÖ Ost: Andreas Enne,<br />

Stv. Erw<strong>in</strong> Knopper<br />

Region NÖ Süd: Hedwig Monetti,<br />

Stv. Kar<strong>in</strong> Aigner (eh. Schrefl)<br />

Region We<strong>in</strong>viertel: Franz Graf,<br />

Stv. Adolf Vasicek<br />

Im Jahr 2000 wurde die NÖ Musikschullandschaft<br />

durch das NÖ Musikschulgesetz<br />

2000 auf sechs Regionen erweitert.<br />

(Quelle: „40 <strong>Jahre</strong> NMW“ Mitteilungsblatt 5/1993,<br />

Seite 72; M. Hahn, Seite 292 ff.)<br />

Die RegionalsprecherInnen laden mehrmals<br />

im Jahr die LeiterInnen ihrer Region<br />

zu Treffen e<strong>in</strong>. Sie sollen <strong>in</strong>sbesondere folgende<br />

Ziele verfolgen:<br />

• Stärkung und Förderung von Diskussion<br />

und Erfahrungsaustausch der MusikschulleiterInnen<br />

<strong>in</strong> ihrer Region –<br />

„team teach<strong>in</strong>g“<br />

RegionalsprecherInnen und StellvertreterInnen<br />

bei e<strong>in</strong>er Klausur 2015 im Bildungshaus<br />

St. Hippolyt <strong>in</strong> St. Pölten.<br />

38


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Informationstag am 25. April 2007 <strong>für</strong><br />

die Region NÖ Mitte <strong>in</strong> Neulengbach.<br />

Ab 2001, mit E<strong>in</strong>führung des NÖ Musikschulgesetzes<br />

2000, lädt das Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> e<strong>in</strong>mal im<br />

Jahr zu Informationstagen <strong>in</strong> den Regionen<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Ab 2010 entschließt man sich, wieder Gesamtleitertagungen<br />

e<strong>in</strong>zuberufen. 2015<br />

fand die erste zweitägige Gesamtleitertagung<br />

mit <strong>in</strong>tensiven Arbeitskreisen und<br />

Themengruppen statt.<br />

© NLK Filzwieser<br />

Gesamtleitertagung am 12. und 13. November<br />

2015 <strong>in</strong> St. Pölten.<br />

Gesamtleitertagung 2016, LH Johanna Mikl-Leitner<br />

(damals LH-Stellvertreter<strong>in</strong>), mit Hans Grabner,<br />

Maria Rupf, Dorothea Draxler, Maria Jenner,<br />

Michaela Hahn, Viktor Mayerhofer.<br />

© NLK Filzwieser<br />

Mag. Wolfgang Sobotka. Am 5.1.1956 <strong>in</strong><br />

Waidhofen an der Ybbs geboren studierte<br />

Wolfgang Sobotka Geschichte an der Universität<br />

Wien, Musikpädagogik (Violoncello)<br />

an der damaligen Hochschule <strong>für</strong><br />

Musik und darstellende Kunst sowie Dirigieren<br />

am damaligen Bruckner-Konservatorium<br />

L<strong>in</strong>z. Ab 1972 war er bereits als<br />

Musikschullehrer tätig, ab 1976 auch als<br />

AHS-Lehrer und Stadtarchivar. Im Jahr<br />

1987 erhielt er e<strong>in</strong>en Lehrauftrag an der<br />

Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />

Kunst <strong>in</strong> Wien, e<strong>in</strong> Jahr später wurde er<br />

Musikschulleiter der Musikschule Waidhofen<br />

an der Ybbs. Ab dem Jahr 1992 war<br />

er Vorsitzender des pädagogischen Beirats<br />

im NÖ Musikschulwerk, von 2000 bis<br />

2016 Vorsitzender des Musikschulbeirats.<br />

Se<strong>in</strong>e Tätigkeiten als Lehrender übte er<br />

bis zu se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Landesregierung<br />

im Jahr 1998 aus.<br />

Ab dem Jahr 1982 war Sobotka <strong>in</strong> politischen<br />

Funktionen tätig, zunächst als Geme<strong>in</strong>derat,<br />

ab 1992 als Stadtrat <strong>für</strong> F<strong>in</strong>anzen<br />

und ab 1996 als Bürgermeister der<br />

Stadt Waidhofen an der Ybbs.<br />

Seit se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Landesregierung<br />

1998 war Sobotka Landesrat <strong>für</strong><br />

F<strong>in</strong>anzen, von 2009 bis 2016 war er auch<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter. Weitere<br />

Ressorts <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Verantwortung waren<br />

Umwelt und Raumordnung sowie<br />

Wohnbau und Lebensqualität. Seit April<br />

2016 ist Wolfgang Sobotka Bundesm<strong>in</strong>ister<br />

<strong>für</strong> Inneres.<br />

Wolfgang Sobotka war maßgeblich an der<br />

Erstellung des NÖ Musikschulgesetzes<br />

2000 beteiligt.<br />

Er führte von Beg<strong>in</strong>n<br />

an den Vorsitz im Musikschulbeirat<br />

bis zu se<strong>in</strong>er<br />

Berufung als Innenm<strong>in</strong>ister<br />

im April 2016 und war<br />

damit tonangebend <strong>für</strong><br />

die Weiterentwicklung<br />

des Musikschulwesens.<br />

Ab dem Jahr 2014 war er<br />

als Regierungsmitglied<br />

<strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong> zuständig.<br />

Prof. Viktor Mayerhofer. 1948 <strong>in</strong><br />

Böheimkirchen geboren war Viktor<br />

Mayerhofer als K<strong>in</strong>d Klavierschüler von<br />

Walter Hofmann. Er erlernte und studierte<br />

an der damaligen Hochschule <strong>für</strong><br />

Musik und darstellende Kunst <strong>in</strong> Wien<br />

Violoncello und Klar<strong>in</strong>ette.<br />

1979 wurde er <strong>in</strong> Nachfolge von Walter<br />

Hofmann zum Leiter der Musikschule der<br />

Landeshauptstadt St. Pölten bestellt und<br />

hatte diese Funktion bis 2014 <strong>in</strong>ne. 1991<br />

bis 2001 war er <strong>für</strong> die Betreuung des<br />

Jugends<strong>in</strong>fonieorchesters zuständig. Im<br />

Jahr 1998 übernahm er den Vorsitz des<br />

pädagogischen Beirats von Wolfgang<br />

Sobotka und führte diese Funktion bis<br />

zum NÖ Musikschulgesetz 2000 aus, dann<br />

übergab er sie an Franz Graf, der sie bis<br />

zur Auflösung des Vere<strong>in</strong>s im Jahr 2004<br />

wahrnahm. Er ist seit dem Jahr 1998 auch<br />

Vertreter <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong> im Bundesfachbeirat<br />

Musik der Jugend und seit<br />

2000 beratendes Mitglied des Musikschulbeirats.<br />

39


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Das R<strong>in</strong>gen um die Musikschulgesetze – 1990 und 2000<br />

Bis 2000 sollte es dauern, bis <strong>für</strong> das NÖ<br />

Musikschulwesen e<strong>in</strong>e nachhaltige rechtliche<br />

Grundlage geschaffen wurde, die den<br />

Kostenfaktor Personal (dieser macht mehr<br />

als 90 Prozent der Gesamtkosten aus) e<strong>in</strong>er<br />

F<strong>in</strong>anzierungslösung zuführte. Was machte<br />

den Weg <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> schwieriger<br />

als <strong>in</strong> anderen Bundesländern?<br />

Schon die Kommission der ersten Generation<br />

– Hofmann, Pandion und Hofer –<br />

kämpfte von Tag e<strong>in</strong>s ihrer Tätigkeit an<br />

um Anstellungen hauptberuflicher MusikschullehrerInnen<br />

durch die Geme<strong>in</strong>den.<br />

Dies gelang nur teilweise.<br />

So entwickelte sich im größten Musikschulwesen<br />

Österreichs e<strong>in</strong>e immer größer<br />

werdende, ungleiche Mischung von<br />

haupt- und nebenberuflichen Lehrenden.<br />

1988 waren von 1<strong>60</strong>0 Lehrenden nur 181<br />

nach dem GVBG angestellt. Die restlichen<br />

hatten Werkverträge oder erhielten das<br />

Schulgeld monatlich von den Eltern ihrer<br />

SchülerInnen bar auf die Hand.<br />

Im Nachbarbundesland Oberösterreich<br />

wurde seit 1977 e<strong>in</strong> durch das Land gesteuertes<br />

Musikschulwesen ausgebaut –<br />

e<strong>in</strong> Vorbild, das niemand ignorieren konnte.<br />

Die Kommission legte schließlich 1983<br />

e<strong>in</strong>en Entwurf <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Landesmusikschulgesetz<br />

vor.<br />

1987 traten erstmals landesrechtliche<br />

Regelungen mit Förderrichtl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> Kraft.<br />

Die darauffolgende Dynamik seitens der<br />

Musikschullehrenden selbst, vertreten<br />

durch die Initiative niederösterreichischer<br />

MusikschullehrerInnen, brachte<br />

zusätzliche Dynamik <strong>in</strong>s Geschehen.<br />

Landeshauptmann Siegfried Ludwig gab<br />

die Anordnung, e<strong>in</strong> erstes NÖ Musikschulgesetz<br />

auszuarbeiten.<br />

1989/1990 kam e<strong>in</strong> erstes NÖ Musikschulgesetz<br />

zustande. E<strong>in</strong> Jahr lang trat<br />

monatlich e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe zusammen,<br />

die der damalige Leiter der Kulturabteilung,<br />

Dr. Georg Schmitz, geme<strong>in</strong>sam<br />

mit dem <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> zuständigen<br />

Referenten Alfred Willander führte, bestehend<br />

aus VertreterInnen des Landes NÖ,<br />

des NÖ Musikschulwerks und der Initiative<br />

NÖ MusikschullehrerInnen. Erstmals<br />

wurde e<strong>in</strong>e Stundenförderung <strong>in</strong>stalliert.<br />

E<strong>in</strong>e Anstellung aller Lehrenden war dennoch<br />

nicht garantiert, da auch freie Verträge<br />

gefördert wurden, e<strong>in</strong>e Entlohnung<br />

nach Qualifikation war nicht verpflichtend.<br />

Ohne Raumordnungsplan konnten<br />

beliebig viele weitere <strong>Musikschulen</strong> entstehen<br />

und Lehrpersonal beschäftigt<br />

werden, was 1996 zu e<strong>in</strong>er Deckelung der<br />

Förderung führte. In den sechs <strong>Jahre</strong>n bis<br />

1996 wurden 56 <strong>Musikschulen</strong> neu gegründet!<br />

1993 entwickelte Wolfgang Sobotka als<br />

Vorsitzender des pädagogischen Beirats<br />

im NÖ Musikschulwerk schon genaue Pläne<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Neufassung des Gesetzes. An<br />

der Umsetzung der drei Säulen – Raumordnungsplan,<br />

Rahmenregelungen <strong>für</strong><br />

<strong>Musikschulen</strong>, Berufsbild und Dienstrecht<br />

– wurde gearbeitet.<br />

1999 wurde das NÖ Musikschulgesetz<br />

2000 beschlossen. Idee und Kern des novellierten<br />

NÖ Musikschulgesetzes wurde<br />

nach vielen Sitzungen und Entwürfen, an<br />

denen auch Geme<strong>in</strong>debundpräsident Alfred<br />

Riedl maßgeblich beteiligt war,<br />

schließlich e<strong>in</strong>e Punkteförderung. Nach<br />

dieser verursacht die Anstellung höher<br />

qualifizierter und damit teurerer Lehrenden<br />

<strong>für</strong> die Schulerhalter dennoch weniger<br />

Kosten als die Anstellung weniger<br />

qualifizierter Lehrender. Vorangegangen<br />

war die Überzeugungsarbeit auf Geme<strong>in</strong>de-<br />

und Landesseite, dass e<strong>in</strong> Musikschulwesen<br />

mit ausgebildeten Lehrenden<br />

e<strong>in</strong>en wesentlich höheren Qualitätafaktor<br />

bedeuten würde als bisher.<br />

Beide Gesetzwerdungen wurden von medialer<br />

Berichterstattung begleitet. Zahlreiche<br />

Fachorganisationen und Institutionen,<br />

das Rektorat der Universität <strong>für</strong><br />

Musik und darstellende Kunst Wien, die<br />

AGMÖ, die Gewerkschaft der Geme<strong>in</strong>debediensteten<br />

bis h<strong>in</strong> zum NÖ Blasmusikverband<br />

und dem Tonkünstlerorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong> zeigten lebhaftes Interesse<br />

und beteiligten sich an den Verhandlungen<br />

und Begutachtungsphasen.<br />

Doch <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong> schien es schier<br />

unmöglich, dieses große und ungeordnete<br />

System strukturell <strong>in</strong> den Griff zu bekommen.<br />

Die Gesetzesentwicklung <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

verlief demnach <strong>in</strong> Stufen.<br />

1986 betrug die Landesförderung 1,4 Mio.<br />

EUR, 1992 9,2 Mio. EUR, 2002 16,3 Mio.<br />

EUR, 2012 29,8 Mio. EUR und 2017 schließlich<br />

32,8 Mio. EUR.<br />

1993<br />

Dienstrechtsklage <strong>in</strong> Tulln<br />

Im Jahr 1993 strengen vier Musikschullehrer<strong>in</strong>nen aus Tulln, darunter<br />

auch die Leiter<strong>in</strong> der Musikschule, mit Unterstützung der Gewerkschaft<br />

der Geme<strong>in</strong>debediensteten e<strong>in</strong>e Klage gegen den Schulerhalter und<br />

Dienstgeber, die Stadtgeme<strong>in</strong>de Tulln, an, um e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>reihung <strong>in</strong> die<br />

gemäß Qualifikation korrekte Entlohnungsgruppe zu erreichen.<br />

Dieser arbeitsgerichtliche Prozess wird als „Musterprozess“ geführt und<br />

die Musikschule Tulln die nächsten sechs <strong>Jahre</strong> begleiten. Schlussendlich<br />

führen die Zwischenergebnisse zur immer deutlicher werdenden<br />

Erkenntnis auf Landesebene, dass die Kläger<strong>in</strong>nen gew<strong>in</strong>nen würden.<br />

Das NÖ Musikschulwesen feiert 40 <strong>Jahre</strong><br />

Das Fest zum 40-jährigen Jubiläum f<strong>in</strong>det am 13. u. 14. November 1993<br />

<strong>in</strong> Baden statt. Erw<strong>in</strong> Pröll ist seit 1992 Landeshauptmann.<br />

© NLK<br />

Der Festakt „40 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk“ am 13. November 1993 <strong>in</strong> der Pädagogischen<br />

Hochschule Baden. August Bre<strong>in</strong><strong>in</strong>ger, Obmann des Vere<strong>in</strong>s NMW und<br />

Bürgermeister von Baden, Liese Prokop, LH-Stellvertreter<strong>in</strong>, Viktor Mayerhofer,<br />

pädagog. Beirat und Leiter MS St. Pölten, Wolfgang Sobotka, Vorsitzender des<br />

pädagog. Beirats und Leiter der MS Waidhofen/Ybbs.<br />

40


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

trägt der Wettbewerb den Namen „Drum Competition“ und wird alle<br />

zwei <strong>Jahre</strong> durchgeführt.<br />

Das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester wird von Jorge Rotter dirigiert.<br />

© NLK<br />

1995<br />

prima la musica und Geschäftsstelle Musik der Jugend<br />

1995 f<strong>in</strong>det zum ersten Mal der neu organisierte Wettbewerb prima la<br />

musica statt. Er löst den Wettbewerb Jugend musiziert ab. In L<strong>in</strong>z wird<br />

die Geschäftsstelle Musik der Jugend <strong>für</strong> die österreichischen Jugendmusikwettbewerbe<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. E<strong>in</strong>e zweite Wettbewerbsschiene <strong>für</strong><br />

Studierende der Musik, Gradus ad parnassum, kommt ab 1996 dazu.<br />

Zu diesem Zeitpunkt liegen bereits ausgereifte Vorschläge zu e<strong>in</strong>er<br />

Novellierung des Gesetzes vor, die <strong>in</strong> der Sondernummer zum Jubiläum,<br />

dem Mitteilungsblatt 5/93, abgedruckt werden. Unter dem Titel<br />

„Musikschule – Quo-Vadis“ formuliert der Vorsitzende des pädagogischen<br />

Beirats, Wolfgang Sobotka, sehr deutlich, dass e<strong>in</strong> Fokus der Erneuerung<br />

auf der Akzeptanz der Kosten des mit Hochschulausbildung<br />

qualifizierten und dementsprechend entlohnten Musikschulpersonals<br />

liegen muss.<br />

Es bestehen 173 <strong>Musikschulen</strong> mit 43.000 SchülerInnen<br />

Auch der pädagogische Beirat wird neu gewählt:<br />

NÖ-West: Wolfgang Sobotka (MS Waidhofen/Ybbs), Vorsitzender;<br />

Stv. Georg Mayer (MS Ybbsfeld)<br />

NÖ-Mitte: Viktor Mayerhofer (MS St. Pölten), stv. Vorsitzender;<br />

Stv. Karl Lack<strong>in</strong>ger (MS Lilienfeld)<br />

NÖ-Ost: Karl Hofstötter (MS Mannersdorf)<br />

Stv. Franz Graf (MS Strasshof/Nordbahn)<br />

NÖ-Süd: Erika Kl<strong>in</strong>gelmayer (MS Baden)<br />

Stv. Re<strong>in</strong>mar Wolf (MS Laxenburg)<br />

NÖ-Nord: Heidemarie Brunner (MS Weitra)<br />

Stv. Krysztof Brzez<strong>in</strong>ski (MS Groß Siegharts)<br />

(Mitteilungsblatt 5/93: Seiten 69-74; M. Hahn: Anlage S2)<br />

Büro <strong>für</strong> Musikschulpädagogik<br />

Am 5. September 1994 wird e<strong>in</strong>e neu geschaffene Stelle <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>in</strong> der Kulturabteilung der NÖ Landesregierung mit Kar<strong>in</strong>-Eva<br />

Swoboda besetzt (Blockflötist<strong>in</strong>, davor Musikschulleiter<strong>in</strong> <strong>in</strong> Lichtenwörth).<br />

Das Büro bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> der Herrengasse <strong>in</strong> Wien. Aufgabe von<br />

Swoboda ist es, e<strong>in</strong>en Maßnahmenkatalog <strong>für</strong> die Novellierung des<br />

ersten Musikschulgesetzes auszuarbeiten.<br />

1995 werden sechs Arbeitskreise ausgeschrieben, an denen sich 130<br />

PädagogInnen beteiligen.<br />

Die Themen s<strong>in</strong>d Elementare Musikpädagogik, Haupt- und Ergänzungsfächer,<br />

Tanz- und Bewegungserziehung, Musikschulstatut- Musikschulstrukturen-Kompetenzen,<br />

Aus- und Weiterbildung sowie Kooperation<br />

zwischen Musik- und Regelschulen.<br />

Neue Wettbewerbe<br />

Die neuen Formate des Volksmusik- und Popularmusikwettbewerbs<br />

fanden erstmals im März 1994 im Schloss Zeillern statt und werden seitdem<br />

kont<strong>in</strong>uierlich ausgetragen. Der sogenannte „Band-Wettbewerb“<br />

des NÖ Musikschulwerks wurde bis 2010 vom Musikschulmanagement<br />

fortgeführt und g<strong>in</strong>g dann <strong>in</strong> die bundesweite Wettbewerbsform<br />

podium.jazz.pop.rock… über.<br />

Für Schlagwerkensembles richtete der NÖ Blasmusikverband geme<strong>in</strong>sam<br />

mit dem NÖ Musikschulwerk e<strong>in</strong>en speziellen Wettbewerb e<strong>in</strong>. Er<br />

fand am 7. Mai 1995 zum ersten Mal im Schloss Zeillern statt. Heute<br />

Wettbewerbsurkunden aus 1970, 1974 und 1975. ©MS Amstetten<br />

Landeselternverband wird gegründet<br />

Ende September 1995 konstituiert sich e<strong>in</strong> Landesverband der Elternund<br />

Fördervere<strong>in</strong>e an Musiklehranstalten <strong>in</strong> NÖ.<br />

Obmann ist Dieter Rexroth, der als Intendant der damaligen NÖ Kulturszene<br />

(heute NÖKU) <strong>für</strong> den neu entstehenden Kulturbezirk St. Pölten<br />

e<strong>in</strong> künstlerisches Veranstaltungskonzept entwickelte. Se<strong>in</strong>e Stellvertreter<strong>in</strong><br />

Annelies Kühnelt ist bis heute Obfrau des Ver bandes.<br />

1996<br />

Deckelung der Musikschulförderung<br />

Das von kritischen Stimmen prognostizierte Anwachsen der <strong>Musikschulen</strong><br />

auf 181 Schulen führt zu e<strong>in</strong>em Stopp der jährlich gestiegenen<br />

Fördermittel.<br />

Von 1990 bis 1996 s<strong>in</strong>d die Fördermittel von 80 auf 180 Mio. ATS angestiegen.<br />

Es werden nur noch jene Wochenstunden gefördert, die im<br />

Jahr 1995 gefördert wurden.<br />

Für e<strong>in</strong>e fundierte Vorbereitung des neuen Musikschulgesetzes, das <strong>für</strong><br />

1997 geplant ist, werden statistische Auswertungen der Förderanträge<br />

1996 und 1997 erstellt. Mit der Aufgabe wird Michaela Strolz (heute<br />

Hahn; Lehrer<strong>in</strong> an den <strong>Musikschulen</strong> Laxenburg und Sieghartskirchen<br />

und Studierende am Institut <strong>für</strong> Kulturmanagement an der damaligen<br />

Hochschule <strong>für</strong> Musik und darstellende Kunst <strong>in</strong> Wien) durch die Kulturabteilung<br />

beauftragt.<br />

1997<br />

Eröffnung des Landhauses und des Kulturbezirks <strong>in</strong> St. Pölten<br />

Das Landhaus ist fertiggestellt und die gesamte Landesregierung übersiedelt<br />

nach St. Pölten. 1997 erfolgt auch die Eröffnung des Festspielhauses<br />

und des Klangturms im sogenannten Kulturbezirk. Es wird nach<br />

wie vor ke<strong>in</strong> Konsens zu den konkreten Inhalten des neuen Musikschulgesetzes<br />

sowie des Dienstrechts <strong>für</strong> Musikschullehrende erzielt.<br />

41


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

1998<br />

Sobotka wird F<strong>in</strong>anzlandesrat<br />

Wolfgang Sobotka wird im April 1998 von Erw<strong>in</strong> Pröll als F<strong>in</strong>anzlandesrat<br />

<strong>in</strong> die Landesregierung berufen und übergibt se<strong>in</strong>e Funktion als Vorsitzender<br />

des pädagogischen Beirats an Viktor Mayerhofer, Leiter der<br />

Musikschule St. Pölten. In dieser neuen Position unterstützt Sobotka<br />

erneute Bestrebungen, e<strong>in</strong> novelliertes Musikschulgesetz zu verabschieden.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Idee der Initiative niederösterreichischer<br />

MusikschullehrerInnen fand<br />

am 14. Februar 1998 <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

Organisation mit dem NÖ Musikschulwerk<br />

erst- und e<strong>in</strong>malig e<strong>in</strong> NÖ Musikschultag<br />

statt. Alle Räume und Flächen des Festspielhauses<br />

wurden bespielt, im großen<br />

Saal fand e<strong>in</strong> Orchestertreffen statt, das<br />

der Dornbirner Orchesterleiter Guntram<br />

Simma mit Feedback und Moderation begleitete.<br />

Der Musikschultag unter dem<br />

Motto Musik – Macht – Schule kam zustande,<br />

da der damalige erste Intendant des<br />

Festspielhauses, Renald Deppe, das Haus<br />

großzügig bereitstellte.<br />

1999<br />

Das NÖ Musikschulgesetz 2000 wird verabschiedet<br />

Am 24. Juni 1999 ist es endlich so weit. Das NÖ Musikschulgesetz 2000<br />

wird beschlossen. Viele Intentionen und Zielsetzungen konnten aufgenommen<br />

werden, e<strong>in</strong>ige Anliegen blieben auch unbehandelt. Die<br />

Gesetzesabschnitte I und II treten am 1. September 1999 <strong>in</strong> Kraft, die<br />

Abschnitte III und IV am 1. Januar 2000. Diese Term<strong>in</strong>e lösen e<strong>in</strong> großes<br />

Arbeitspensum aus..<br />

Zeitgleich mit dem Musikschulgesetz wird der § 46 des NÖ Geme<strong>in</strong>de-<br />

Vertragsbedienstetengesetzes (GVBG) novelliert. E<strong>in</strong> neues Gehaltsschema,<br />

das MS-Schema <strong>für</strong> MusikschullehrerInnen, tritt <strong>in</strong> Kraft. Die<br />

Lehrverpflichtung wird von 25 auf 27 Stunden angehoben. Ab 1. September<br />

1999 müssen alle MusikschullehrerInnen <strong>in</strong> Dienstverträgen<br />

gemäß NÖ GVBG § 46 angestellt werden und <strong>in</strong> ihre korrekt passende<br />

Entlohnungsgruppe e<strong>in</strong>gereiht werden.<br />

2000<br />

Das NÖ Musikschulgesetz wird umgesetzt<br />

Das gesetzlich verankerte Steuerungsgremium Musikschulbeirat hatte<br />

am 21. März 2000 unter dem Vorsitz von Landesrat Wolfgang Sobotka<br />

se<strong>in</strong>e konstituierende Sitzung.<br />

Anwesende Beiratsmitglieder und Ersatzmitglieder:<br />

LR Wolfgang Sobotka, Vorsitzender, Friedrich Knotzer, Walter Zimper,<br />

Ewald Sacher, Annelies Kühnelt, Joachim Rössl, Klaus Schneeberger,<br />

Gottfried Stangler<br />

Weiters anwesend: Werner Trock, Angela Apel, Michaela Hahn, Dorit<br />

Soltiz, Dorothea Draxler<br />

Am 4. April 2000 f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> zweiter Sitzungsterm<strong>in</strong> des Musikschulbeirates<br />

statt, bei dem nom<strong>in</strong>ierte Fachleute anwesend s<strong>in</strong>d:<br />

Viktor Mayerhofer, Franz Graf, Harald Ossberger, Wolfgang Juterschnig,<br />

Robert Pussecker, Dorothea Draxler<br />

Am 2. Mai 2000 wird die NÖ Musikschulförderungs-Verordnung 2000<br />

und damit auch der neue Förderantrag erlassen.<br />

Im Mai werden <strong>in</strong> den sechs Musikschulregionen Gespräche geführt,<br />

Geme<strong>in</strong>deverbandsgründungen werden e<strong>in</strong>geleitet. Die <strong>Musikschulen</strong><br />

r<strong>in</strong>gen darum, mit möglichst hohen Stundenzahlen <strong>in</strong> den NÖ Musikschulplan<br />

aufgenommen zu werden. Als Richtl<strong>in</strong>ie <strong>für</strong> die Stundenfestsetzung<br />

gilt, dass bisherige Dienstvertragsstunden um 10 Prozent und<br />

bisherige Werkvertragsstunden um 50 Prozent gekürzt werden. Und<br />

weiter steht im Raum: Welche Schulen werden Regionalmusikschulen?<br />

Die Gespräche führen Dorothea Draxler, Michaela Hahn, Dorit Soltiz sowie<br />

<strong>in</strong> beratender Funktion <strong>für</strong> Geme<strong>in</strong>deverbandsgründungen der<br />

Leiter der Musikschule Ybbsfeld, Georg Mayer.<br />

E<strong>in</strong> Musterstatut samt Schulordnung, von der NÖ Landesregierung am<br />

9. Mai 2000 genehmigt, müssen alle <strong>Musikschulen</strong> annehmen.<br />

Der Musikschulplan <strong>in</strong>klusive <strong>Musikschulen</strong>twicklungskonzept tritt mit<br />

1. September 2000 <strong>in</strong> Kraft.<br />

Die vorgeschriebene M<strong>in</strong>destgröße e<strong>in</strong>er Musikschule liegt bei 80<br />

Wochenstunden (heute 100). <strong>Musikschulen</strong>, die alle Anforderungen erfüllen<br />

können, werden mit e<strong>in</strong>er festgesetzten Wochenstundenanzahl<br />

und ihren jeweiligen Standorten <strong>in</strong> den NÖ Musikschulplan aufgenommen.<br />

43 von 181 <strong>Musikschulen</strong> entsprechen zum Stichtag nicht der<br />

M<strong>in</strong>destgröße.<br />

Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

Die Landesaufgaben im Musikschulwesen werden per Geschäftsbesorgung<br />

im Betrieb der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> (seit 2007 Kultur.<br />

Region.<strong>Niederösterreich</strong>) angesiedelt, deren Geschäftsführung<br />

Dorothea Draxler und Edgar Niemeczek <strong>in</strong>nehaben.<br />

Der Bereich des Musikschulwesens erhält den Namen „Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong>“ und wird vorerst als Marke geführt. Das<br />

Büro bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> den Räumen des Schlosses Atzenbrugg.<br />

Seit 2008 ist das Musikschulmanagement als Tochtergesellschaft der<br />

Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> e<strong>in</strong>e GmbH. Die Geschäftsführung<br />

hatten bis 2014 Dorothea Draxler und Michaela Hahn geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong>ne.<br />

Das Büro <strong>für</strong> Musikschulpädagogik <strong>in</strong> der Kulturabteilung wird 2000<br />

aufgelöst.<br />

Zwischen der Volkskultur<br />

<strong>Niederösterreich</strong><br />

und dem noch<br />

bestehenden Vere<strong>in</strong><br />

NÖ Musikschulwerk<br />

wird e<strong>in</strong>e Kooperationsvere<strong>in</strong>barung<br />

abgeschlossen. Bis<br />

November 2002<br />

wird das Büro des Das Musikschulmanagement ist e<strong>in</strong> Tochterbetrieb der<br />

Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Vere<strong>in</strong>es <strong>in</strong> Wiener<br />

Neustadt weitergeführt<br />

und dann geschlossen. 2004 wird der Vere<strong>in</strong> aufgelöst.<br />

Ab 2001 ersche<strong>in</strong>t die Zeitschrift<br />

musik<strong>in</strong>form vierteljährlich.<br />

Unter der Chefredaktion<br />

von Michaela Hahn produziert<br />

das Musikschulmanagement<br />

bis zur E<strong>in</strong>stellung<br />

im Jahr 2012 <strong>in</strong>sgesamt 46<br />

Ausgaben mit musikschulspezifischen<br />

Texten und Informationen.<br />

Cover der letzten Ausgabe<br />

der Zeitschrift musik<strong>in</strong>form.<br />

© NLK Schleich<br />

42


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Der Musikschulbeirat<br />

Bis 2017 absolvierte der Musikschulbeirat<br />

33 Sitzungen. Er ist e<strong>in</strong> beratendes Organ<br />

<strong>für</strong> die NÖ Landesregierung. Stimmberechtigte<br />

Mitglieder im Musikschulbeirat<br />

s<strong>in</strong>d die VertreterInnen der drei F<strong>in</strong>anzierungspartner<br />

im NÖ Musikschulwesen.<br />

Der Musikschulbeirat zieht zu se<strong>in</strong>er Beratung<br />

Fachleute bei, diese s<strong>in</strong>d nicht<br />

stimmberechtigt. Insbesondere s<strong>in</strong>d dies:<br />

VertreterInnen des Landesschulrats, des<br />

NÖ Blasmusikverbandes, der Universität<br />

<strong>für</strong> Musik und darstellende Kunst Wien,<br />

der RegionalsprecherInnen und LehrervertreterInnen.<br />

Der Musikschulbeirat:<br />

1. dem <strong>für</strong> Grundlagenforschung und <strong>für</strong><br />

überörtliche Raumordnung zuständigen<br />

Mitglied der Landesregierung<br />

(= Vorsitzende/r)<br />

2. dem <strong>für</strong> die Abteilung Geme<strong>in</strong>den zuständigen<br />

Mitglied der Landesregierung<br />

3. zwei VertreterInnen der musikschulerhaltenden<br />

Geme<strong>in</strong>den<br />

4. zwei VertreterInnen der Eltern der MusikschülerInnen<br />

5. der Leiter<strong>in</strong>/dem Leiter der <strong>für</strong> die Förderung<br />

der <strong>Musikschulen</strong> zuständigen<br />

Abteilung des Amtes der NÖ Landesregierung<br />

Stimmberechtigte und beratende Mitglieder des Musikschulbeirats im Jahr 2005: v.l.n.r. 2. Reihe: Christian<br />

Schneider, Joachim Rössl, Wolfgang Sobotka, Walter Ruprechter, Ewald Sacher, Gerhard Forman;<br />

1. Reihe: Dorothea Draxler, Günther Leichtfried, Annelies Kühnelt, Sab<strong>in</strong>e Löbbert-Sudmann, Michaela<br />

Hahn, Johannes Landste<strong>in</strong>er.<br />

2001<br />

Kooperationsstunden<br />

In der Sitzung am 10. Mai 2001 beschließt der Musikschulbeirat e<strong>in</strong> Kont<strong>in</strong>gent<br />

von 80 Wochenstunden, die der Entwicklung von Kooperationen<br />

zwischen Schulen und <strong>Musikschulen</strong> gewidmet s<strong>in</strong>d. Die Vergabe der<br />

Stunden ist an e<strong>in</strong>en Antrag gebunden. Die <strong>Musikschulen</strong> nehmen diese<br />

Möglichkeit so rasch auf, dass man die Kont<strong>in</strong>gentierung und den Antrag<br />

bald fallen lässt. 2010 führen die <strong>Musikschulen</strong> bereits 500 Kooperationsstunden.<br />

2017 s<strong>in</strong>d es 900 Stunden und 11.000 SchülerInnen..<br />

Die ganztägigen Schulformen werden <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong> e<strong>in</strong>es der<br />

Hauptthemen der kommenden zehn <strong>Jahre</strong>. <strong>Musikschulen</strong> wenden sich<br />

<strong>in</strong>teressiert den Klassenformen zu. 2013 ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e mit den Beteiligten<br />

erarbeitete Broschüre des Bundesm<strong>in</strong>isteriums <strong>für</strong> Unterricht und<br />

Kunst, mit der die Kooperationsformen Schule-Musikschule def<strong>in</strong>iert<br />

werden.<br />

2001 bestehen 138 <strong>Musikschulen</strong> mit<br />

45.000 SchülerInnen, 2.000 Lehrenden<br />

und 30.200 Wochenstunden.<br />

(Quelle: Musik<strong>in</strong>form 2001/1; M. Hahn:<br />

Anlage S2; Protokoll zum Arbeitsgespräch<br />

des NÖ Musikschulbeirates vom 10.5.2001)<br />

2003<br />

Ausbildung Leiterakademie<br />

Die „Ausbildung von Leiter<strong>in</strong>nen und Leitern e<strong>in</strong>er Musikschule“ (Leiterakademie)<br />

wurde 2002 konzipiert und 2003 das erste Mal durchgeführt.<br />

Partner der Leiterakademie s<strong>in</strong>d die Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />

Kunst Wien, die Kommunalakademie NÖ und die Donau-Universität<br />

Krems. Bis 2017 wurden sieben Lehrgänge mit 135 AbsolventInnen<br />

durchgeführt.<br />

In e<strong>in</strong>er Novellierung des NÖ Geme<strong>in</strong>de-Vertragsbedienstetengesetzes<br />

wird im § 46b e<strong>in</strong> Absatz 4 angefügt, der neue LeiterInnen verpflichtet,<br />

spätestens nach drei <strong>Jahre</strong>n Leitungsbetrauung die da<strong>für</strong> vorgesehene<br />

Ausbildung zu absolvieren. In e<strong>in</strong>er am 8. November 2005 beschlossenen<br />

Verordnung s<strong>in</strong>d Inhalt und Umfang der Leiterakademie geregelt.<br />

Die Bläserklasse <strong>in</strong> Ober-Grafendorf.<br />

Abschluss der ersten<br />

Leiterakademie 2004:<br />

Peter Röbke mit se<strong>in</strong>em<br />

2004 erschienenen<br />

Buch „Musikschule<br />

wozu“, Michaela<br />

Hahn, Dorothea<br />

Draxler und Harald<br />

Bachhofer (Kommunalakademie<br />

NÖ).<br />

43


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

2004<br />

Erstes landesweites Musikschulverwaltungsprogramm<br />

Mit „MusicOffice“ wurde e<strong>in</strong> erstes Musikschulverwaltungsprogramm<br />

landesweit etabliert. Neu war auch der damit verbundene elektronische<br />

Förderantrag (EFA). Der handschriftliche Förderantrag war damit<br />

Geschichte. Das Programm wurde 2017 durch die neue, <strong>in</strong>ternetbasierte<br />

Software „edw<strong>in</strong>“ ersetzt.<br />

Installierung von Fachgruppen auf Landesebene<br />

Erstmals werden Fachgruppenkoord<strong>in</strong>atorInnen <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen<br />

ausgeschrieben und mit Teilzeitverträgen an das Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> gebunden. Damit folgte <strong>Niederösterreich</strong><br />

e<strong>in</strong>er strukturellen Maßnahme, die <strong>in</strong> allen Bundesländern umgesetzt<br />

wurde.<br />

Die zwölf Fachbereiche s<strong>in</strong>d Elementare Musikpädagogik, Blechblas<strong>in</strong>strumente,<br />

Gesang, Holzblas<strong>in</strong>strumente, Musikkunde, Popularmusik,<br />

Schlag<strong>in</strong>strumente, Streich<strong>in</strong>strumente, Tanz, Tasten<strong>in</strong>strumente,<br />

Volksmusik und Zupf<strong>in</strong>strumente.<br />

Die ehemaligen Fachgruppenkoord<strong>in</strong>atorInnen:<br />

Wolfgang Marc Berry (2004 bis 2005), August<strong>in</strong>us Brunner (2009 bis<br />

2015), Gudrun Burghofer (2009 bis 2011), Alexandra Busch (2005 bis<br />

2010), Ursula Franke (2010 bis 2016), Krist<strong>in</strong> Grünauer (2007 bis 2013),<br />

Maria Jenner (2007 bis 2010), Christ<strong>in</strong>a Kanitz-Pock (2004 bis 2006), Eduard<br />

Köhldorfer (2009 bis 2011), Johannes Lagler (2010 bis 2012), Thomas<br />

Mair (2011 bis 2016), Alexander Mayr (2005 bis 2009), Mart<strong>in</strong> Mondl (2009<br />

bis 2015), Sab<strong>in</strong>e Morak (2004 bis 2009), Monika Musil (2015 bis 2016),<br />

Michael Niemann (2005 bis 2006), Thomas Nöttl<strong>in</strong>g (2005 bis 2006),<br />

Andreas Pranzl (2009 bis 2012), Silvia Reiß (2012 bis 2015), Claudia Sallagar<br />

(2009 bis 2012), Manfred Sternberger (2004 bis 2009), Sandra St<strong>in</strong>i<br />

(2004 bis 2010), Monika Celoud (eh. Strobl) (2010 bis 2011), Bernhard<br />

Tha<strong>in</strong> (2012 bis 2017), Nicola Tobias (2004 bis 2009), Judith Velisek (2004<br />

bis 2005), Klaus Zalud (2004 bis 2010), Agnes Zehetner (2011 bis 2017)<br />

• Leiterakademieteilnahme (ab 2006)<br />

• LeiterInnenhear<strong>in</strong>g (ab 2007)<br />

• Talenteförderung (ab 2013)<br />

Im Musikschulplan werden weitere Regulierungsmaßnahmen erlassen:<br />

2007/08: Prozentklauseln (m<strong>in</strong>d. 5 %, max. 15 %) regeln den Anteil der<br />

Ergänzungsfachstunden an den Gesamtstunden<br />

2008/09: <strong>60</strong>-Prozent-Obergrenze <strong>für</strong> den Anteil der Stunden im 50-<br />

M<strong>in</strong>uten-E<strong>in</strong>zelunterricht an den Gesamtstunden<br />

<strong>Jahre</strong>sarbeitszeitmodell <strong>für</strong> MusikschullehrerInnen<br />

Erstmals <strong>in</strong> Österreich wird das <strong>Jahre</strong>sarbeitszeitmodell im Musikschulbereich<br />

umgesetzt und im NÖ GVBG verankert.<br />

Zugleich wird e<strong>in</strong>e dreijährige Studie „Arbeitsplatz Musikschule“ <strong>in</strong> Auftrag<br />

gegeben, die geplante Aufteilung der tatsächlichen Arbeitszeit zu<br />

evaluieren. Es steht e<strong>in</strong>e Erhöhung der Lehrverpflichtung von 27 auf<br />

29 Stunden im Raum. Diese kann mit dem Ergebnis der Studie abgewendet<br />

werden, die Ergebnisse werden vom Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> publiziert.<br />

Rund um die Novellierung des NÖ GVBG entsteht die heutige Plattform<br />

des Info-Netzwerks der Musikschullehrer<strong>in</strong>nen und -lehrer <strong>Niederösterreich</strong>s.<br />

Federführend wirkte hier Mart<strong>in</strong>a Glatz (Lehrende an der Franz-<br />

Schubert-Regionalmusikschule und an der Beethoven-Musikschule<br />

Mödl<strong>in</strong>g).<br />

In der Gewerkschaft der NÖ Geme<strong>in</strong>debediensteten (heute Younion<br />

<strong>Niederösterreich</strong>) wird e<strong>in</strong> Musikschulausschuss e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Förderung <strong>für</strong> Musikschulräume<br />

Die sogenannten Raumerfordernisse werden als „Richtl<strong>in</strong>ien zur Förderung<br />

von Musikschulräumen <strong>in</strong> räumlicher Verb<strong>in</strong>dung mit öffentlichen<br />

Pflichtschulen oder K<strong>in</strong>dergärten“ herausgegeben. Sie dienen als<br />

Grundlage <strong>für</strong> die f<strong>in</strong>anzielle Förderung von Räumlichkeiten der <strong>Musikschulen</strong>.<br />

Die Beratung und Abwicklung der E<strong>in</strong>reichphase obliegt dem<br />

Musikschulmanagement <strong>in</strong> Abstimmung mit dem Landesschulrat <strong>für</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Die NÖ Fachgruppenkoord<strong>in</strong>atorInnen 2012:<br />

2006<br />

Erste Novelle des NÖ Musikschulgesetzes 2000<br />

Die Novellierungen betreffen weitere qualitätssichernde Maßnahmen.<br />

Die M<strong>in</strong>destgröße e<strong>in</strong>er Musikschule wird von 80 auf 100 Stunden angehoben.<br />

Wenn bestimmte strukturelle Bed<strong>in</strong>gungen nicht erfüllt werden,<br />

kann es prozentuelle Kürzungen der Förderung geben. Das Land stellt<br />

zusätzliche Mittel <strong>für</strong> weitere Maßnahmen der Qualitätsentwicklung im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er Strukturförderung zur Verfügung.<br />

Unterstützungsmaßnahmen <strong>in</strong>nerhalb der Strukturförderung s<strong>in</strong>d neben<br />

der Sondervertragsförderung<br />

• Ankauf von Mangel<strong>in</strong>strumenten (ab 2006)<br />

E<strong>in</strong>e Unterrichtsklasse am Musikschulstandort Leobendorf.<br />

Fortbildungswoche neu<br />

Im Rahmen der Fortbildung wird e<strong>in</strong>e Fortbildungswoche <strong>in</strong> der letzten<br />

Sommerferienwoche<br />

im Schluss Zeillern<br />

als jährlicher Treffpunkt<br />

<strong>für</strong> Musikschullehrende<br />

e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Damit wird das <strong>in</strong><br />

früheren Zeiten traditionsreiche<br />

Sommersem<strong>in</strong>ar<br />

<strong>in</strong> anderer<br />

Form neu belebt.<br />

44


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

2007<br />

Neuer KOMU-Lehrplan und Prüfungsordnung<br />

Von 2005 bis 2007 f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> österreichweiten Zusammentreffen der<br />

Fachgruppen die Überarbeitung und Neuerstellung des Rahmenlehrplans<br />

<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> Österreich statt, der schließlich 2007 von der<br />

KOMU <strong>in</strong> 22 E<strong>in</strong>zellehrplänen und begleitenden Schriften herausgegeben<br />

wird und bis heute Gültigkeit hat.<br />

In Fortsetzung der Lehrplanverankerung wird <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> ab<br />

2006 <strong>in</strong> Arbeitskreisen mit MusikschulleiterInnen, MusikschullehrerInnen<br />

und dem NÖ Blasmusikverband die Prüfungsordnung des Musikschulmanagement<br />

entwickelt. Ab dem Schuljahr 2007/08 ist sie wirksam.<br />

Die Annahme der Prüfungsordnung als e<strong>in</strong>e Form der Leistungsfeststellungen<br />

an den <strong>Musikschulen</strong> ist freiwillig.<br />

2009 werden <strong>für</strong> die Prüfungsordnung Musikschulpässe, Urkunden und<br />

Abzeichen gestaltet. Für die Theorieprüfungen werden Musikkunde-<br />

Mustertests entwickelt.<br />

2012 „Annie“ <strong>in</strong> der Region NÖ Mitte<br />

2014 „Ab <strong>in</strong> den Wald“ <strong>in</strong> der Region<br />

Waldviertel<br />

2015 „High society“ <strong>in</strong> der Region We<strong>in</strong>viertel<br />

2010<br />

Erwachsenenregelungen<br />

Die Erwachsenenregelungen 2010 bzw. 2014 waren notwendig gewordene<br />

Regulierungse<strong>in</strong>griffe, die zu erheblichen Spannungen <strong>in</strong> der<br />

Musikschullandschaft führten.<br />

Die seit 2014 geltende Regelung wurde <strong>in</strong> vielen Gesprächen mit MusikschulleiterInnen<br />

im Musikschulbeirat diskutiert und mündete <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

<strong>für</strong> alle Seiten akzeptablen Ergebnis: Der Erwachsenenunterricht an<br />

<strong>Musikschulen</strong> ist ohne E<strong>in</strong>schränkung möglich, e<strong>in</strong>e Landesförderung<br />

wird jedoch nur bis zum vollendeten 24. Lebensjahr gewährt.<br />

Fototerm<strong>in</strong> bei LH Erw<strong>in</strong> Pröll <strong>für</strong> die neue Prüfungsordnung, 2009. Im Bild: Dorothea<br />

Draxler, Peter Höckner, Michaela Hahn, Gerhard Forman, Edgar Niemeczek, Maria Jenner.<br />

Erw<strong>in</strong> Pröll präsentiert die neuen Musikschulpässe. ©NLK Schleich<br />

2008<br />

Lehrgänge<br />

Die berufsbegleitenden Lehrgänge „klassen.musizieren“<br />

mit den Zweigen s<strong>in</strong>g.klasse,<br />

rhythmus.klasse, bläser.klasse und<br />

streicher.klasse werden entwickelt und bis<br />

heute durchgeführt.<br />

Bundesweiter Wettbewerb podium.jazz.pop.rock…<br />

Das neue Wettbewerbsformat <strong>für</strong> den Popularmusikbereich ist wie<br />

prima la musica als Bundeswettbewerb bei Musik der Jugend angesiedelt,<br />

f<strong>in</strong>det allerd<strong>in</strong>gs nur alle zwei <strong>Jahre</strong> statt.<br />

In <strong>Niederösterreich</strong> führt man den Landeswettbewerb weiterh<strong>in</strong> jährlich<br />

durch.<br />

2009<br />

Hear<strong>in</strong>g Musikschulleitung<br />

E<strong>in</strong> verpflichtendes <strong>Management</strong>hear<strong>in</strong>g zur Bestellung von MusikschulleiterInnen<br />

wird im GVBG § 46e <strong>in</strong> der Novelle vom 2. Juli 2009<br />

verankert. Die Besetzungen der LeiterInnen werden transparent nach<br />

landesweit e<strong>in</strong>heitlichen Maßstäben durchgeführt, die Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />

dieser wichtigen Entscheidung fachlich unterstützt.<br />

Musicalprojekt „Wir s<strong>in</strong>d Bühne“<br />

Fünf Produktionen unter der künstlerischen Leitung von Luzia Nistler<br />

werden <strong>in</strong> Kooperation mit jeweils e<strong>in</strong>er Musikschulregion organisiert.<br />

2009 „Pipp<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> der Region Mostviertel<br />

2011 „Zustände wie im alten Rom“ <strong>in</strong> der Region NÖ Ost<br />

Neuer Bürostandort <strong>in</strong> St. Pölten<br />

Raumnot im Schloss Atzenbrugg, die Erweiterung des Mitarbeiterstabes<br />

aber vor allem auch die Notwendigkeit der zentralen Erreichbarkeit<br />

bewegen den Betrieb zu e<strong>in</strong>er Übersiedlung nach St. Pölten. Das Musikschulmanagement<br />

bezieht Büroräume im Landhausviertel, im Gebäude<br />

der NÖ Versicherung mit der Adresse Neue Herrengasse 10. 2014 erfolgt<br />

erneut e<strong>in</strong>e Übersiedlung geme<strong>in</strong>sam mit NÖ Kreativ Räume <strong>in</strong> unmittelbarer<br />

Nähe, <strong>in</strong> das Gebäude der HYPO NOE.<br />

Gründung des Jugendjazzorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />

Das JJO wird als zweite Landesorchesterformation <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />

Die Leitung liegt seitdem <strong>in</strong> den Händen des Trompeters und Jazzmusikers<br />

Andreas Pranzl (Lehrender an den <strong>Musikschulen</strong> Mostviertel und<br />

Perchtoldsdorf).<br />

2010-2011<br />

Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

feiert zehn <strong>Jahre</strong><br />

2010 bestehen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> 134 <strong>Musikschulen</strong> mit 55.000 SchülerInnen,<br />

2.300 Lehrenden und 35.000 Wochenstunden.<br />

Das Musikschulmanagement wird von Dorothea Draxler und Michaela<br />

Hahn geleitet und hat drei Abteilungen e<strong>in</strong>gerichtet: Förderung (Leitung:<br />

Gerhard Aschauer), Pädagogik (Leitung: Elisabeth Deutsch), Projekte<br />

(Leitung: Sandra St<strong>in</strong>i). Im Zuge<br />

des Jubiläumsjahres ersche<strong>in</strong>t<br />

2011 e<strong>in</strong> „Handbuch <strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong>“. Dar<strong>in</strong> werden<br />

alle <strong>Musikschulen</strong> mit Kennzahlen<br />

und Bild erstmals vollständig<br />

vorgestellt.<br />

Am 8. April 2011 f<strong>in</strong>det der erste<br />

landesweite Tag der <strong>Musikschulen</strong><br />

statt und wird seitdem jährlich<br />

umgesetzt.<br />

Der erste Tag der <strong>Musikschulen</strong> 2011, LH Pröll<br />

präsentiert das Programmheft.<br />

2011<br />

Ensembletreffen „Tanz im Gespräch“<br />

Das Format des Ensembletreffens, e<strong>in</strong>es „Wettbewerbs ohne Gew<strong>in</strong>ner<br />

und Verlierer“, hat viele Vorbilder, vor allem <strong>in</strong> Deutschland und Oberösterreich.<br />

Zum ersten Mal wird es auch <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> e<strong>in</strong>geführt. „Tanz im<br />

© NKL<br />

45


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Gespräch“ ist e<strong>in</strong> Projekt der Fachgruppe Tanz. Es<br />

f<strong>in</strong>det alle zwei <strong>Jahre</strong> statt.<br />

2013 folgen weitere Ensembletreffen <strong>für</strong> Blockflöte,<br />

Streicher, Gitarre und Blechbläser. Sie tragen den<br />

Titel „Treffpunkt“.<br />

Vier junge Talente bilden das Streichquartett Con moto<br />

der Musikschule Mödl<strong>in</strong>g 2013.<br />

2013<br />

Neues Talenteförderprogramm<br />

Nach mehrjährigen Gesprächen und Phasen der Konzeptentwicklung<br />

fällt der Musikschulbeirat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Sitzung am 8. Mai 2013 den Beschluss<br />

zur Talenteförderung im Rahmen der Strukturförderung. Damit<br />

wird e<strong>in</strong> wichtiger Meilenste<strong>in</strong> gelegt und e<strong>in</strong>e weitere tragende Säule <strong>in</strong><br />

der Qualitätsstruktur des NÖ Musikschulwesens gebaut. 2017 s<strong>in</strong>d bereits<br />

mehr als 200 MusikerInnen im Talenteförderprogramm.<br />

Im Rahmen der Talenteförderung<br />

wird e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Unterrichtse<strong>in</strong>heit unter bestimmten<br />

Voraussetzungen<br />

f<strong>in</strong>anziell unterstützt und ist<br />

damit <strong>für</strong> die SchülerInnen<br />

kostenlos. Zusätzlich werden<br />

Workshops, Auftrittsmöglichkeiten<br />

und Teilstipendien<br />

<strong>für</strong> Meisterkurse organisiert.<br />

2014<br />

Umstrukturierung im Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong><br />

Dorothea Draxler, Geschäftsführer<strong>in</strong> der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />

sowie Hold<strong>in</strong>ggeschäftsführer<strong>in</strong> der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>,<br />

zieht sich aus dem operativen Tagesgeschäft des Musikschulmanagement<br />

zurück. Das Musikschulmanagement gliedert sich ab Herbst 2014<br />

<strong>in</strong> die Abteilungen und Bereiche Förderung, <strong>Musikschulen</strong>twicklung,<br />

Lehrerentwicklung, Talenteförderung und Musikvermittlung.<br />

Wolfgang Sobotka, LH-Stellvertreter und zuständiges Regierungsmitglied<br />

<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong>, leitete die Umstrukturierung e<strong>in</strong>, die die zukünftige<br />

<strong>Musikschulen</strong>twicklung <strong>in</strong> den Vordergrund stellt.<br />

Der Bereich Musikvermittlung wird neu im Musikschulmanagement e<strong>in</strong>gerichtet<br />

und unterstützt die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> ihrer kulturellen Funktion<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de. NÖ Kreativ wird e<strong>in</strong> Tochterbetrieb der Kultur.Region.<br />

<strong>Niederösterreich</strong> und das geme<strong>in</strong>same Projekt der Musik- und Kunstschulen<br />

wird e<strong>in</strong>geleitet.<br />

2015<br />

Prüfungsordnung überarbeitet<br />

Mit dem Schuljahr 2015/16 wird e<strong>in</strong>e neu formulierte Prüfungsordnung<br />

herausgegeben. Deren Entwicklung nahm drei <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> Anspruch. Das<br />

Hauptziel, mit der Ablegung e<strong>in</strong>er Musikschulprüfung auch das Leistungsabzeichen<br />

des NÖ Blasmusikverbandes erwerben zu können,<br />

wurde erreicht.<br />

Regionale Zusammenarbeit und „Orchesterlandschaft“<br />

Die erstmals zweitägige Gesamtleitertagung von 11. bis 12. November<br />

2015 <strong>in</strong> der Landwirtschaftskammer <strong>in</strong> St. Pölten steht im Fokus der <strong>in</strong>haltlich-pädagogischen<br />

Vertiefung der landesweiten Zusammenarbeit<br />

der <strong>Musikschulen</strong>.<br />

Der Ausbau e<strong>in</strong>er Orchesterlandschaft wird gestartet. Die <strong>Musikschulen</strong><br />

sollen künftig <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>regionen musikalische Projekte <strong>in</strong>itiieren. Ziel ist<br />

es, dass jedes K<strong>in</strong>d und jeder Jugendliche an e<strong>in</strong>er Musikschule Zugang<br />

zum Ensemble- und Orchestermusizieren hat. E<strong>in</strong>e Erweiterung auf Chöre<br />

und Tanz ist <strong>für</strong> die folgenden <strong>Jahre</strong> geplant.<br />

Regionale Zusammenarbeit im Waldviertel: Die „Fiddle Connection“ gibt es schon<br />

seit acht <strong>Jahre</strong>n und umfasst die Musikschulverbände Jauerl<strong>in</strong>g, Mart<strong>in</strong>sberg,<br />

Ottenschlag und Wachau.<br />

KOMU Kongress <strong>in</strong> Krems<br />

2015 f<strong>in</strong>det der zweite österreichische MusikschulleiterInnenkongress<br />

der KOMU <strong>in</strong> Krems statt (der erste 2013 <strong>in</strong> Feldkirch).<br />

Im Jahr 2014 wird <strong>in</strong>nerhalb des Musikschulmanagement e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ationsstelle<br />

der KOMU e<strong>in</strong>gerichtet. Diese arbeitet eng mit der Verb<strong>in</strong>dungsstelle<br />

der Bundesländer zusammen und koord<strong>in</strong>iert die Arbeitsfelder<br />

der e<strong>in</strong>zelnen KOMU-Delegierten <strong>in</strong> den Bundesländern.<br />

© Marschik<br />

Musikschulmanagement NÖ<br />

und NÖ Kreativ unter<br />

e<strong>in</strong>em Dach, Büroeröffnung<br />

am 19. November 2014.<br />

Edgar Niemeczek, Dorothea<br />

Draxler, Hermann Dikowitsch,<br />

Michaela Hahn, Rafael Ecker.<br />

Raoul Herget, Christian<br />

Blahous und<br />

Alfred Kellner (2.v.r)<br />

s<strong>in</strong>d Leiter der<br />

Pilot-Musik- und<br />

Kunstschulen<br />

Wiener Neustadt,<br />

Waidhofen/Ybbstal<br />

und St. Pölten.<br />

© NKL Filzwieser<br />

Die LeiterInnen aller Musikschulwerke Österreichs und Südtirols.<br />

46


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

2016<br />

Gründung der Jungen Bläserphilharmonie <strong>Niederösterreich</strong><br />

Die JBP wird als dritte Landesorchesterformation <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />

Die Leitung liegt seitdem <strong>in</strong> den Händen des Kontrabassisten, Komponisten<br />

und Dirigenten Daniel Muck, e<strong>in</strong>es Absolventen des Musikschulverbandes<br />

Staatz und Umgebung.<br />

Das Orchester ist e<strong>in</strong> Kooperationsprojekt zwischen dem Musikschulmanagement,<br />

dem NÖ Blasmusikverband und der Militärmusik <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

• Am 17. Juni 2018 f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Familientag <strong>in</strong> Grafenegg ganz im Zeichen<br />

der <strong>Musikschulen</strong> statt.<br />

• Anlässlich des Jubiläumsjahres wird e<strong>in</strong> Slogan kreiert – „Musizieren<br />

macht Freu(n)de“ – Musik und Tanz verb<strong>in</strong>den 2.300 MusikschullehrerInnen<br />

und <strong>60</strong>.000 MusikschülerInnen aus allen niederösterreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>den.<br />

• Die vorliegende Festschrift mit umfassender Chronik ersche<strong>in</strong>t.<br />

Das Handbuch <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> ersche<strong>in</strong>t<br />

Mit 24. August 2016 wird die erste Fassung<br />

des Handbuchs des Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> an die <strong>Musikschulen</strong><br />

elektronisch weitergegeben.<br />

Dieses Handbuch soll e<strong>in</strong>e Hilfestellung <strong>für</strong><br />

alle im niederösterreichischen Musikschulwesen<br />

Beteiligten bieten und stellt neben<br />

e<strong>in</strong>er Erläuterung der gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

vor allem e<strong>in</strong>e Abbildung<br />

der gängigen Praxis dar.<br />

Johanna Mikl-Leitner wird Landeshauptfrau<br />

Johanna Mikl-Leitner wird im April 2017 zur Landeshauptfrau bestellt und<br />

bleibt <strong>für</strong> den Bereich der <strong>Musikschulen</strong> zuständig, den sie 2016 vom<br />

scheidenden Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka übernommen<br />

hat.<br />

2017<br />

Das NÖ Musikschulwesen feiert <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong><br />

• Sowohl der Bundeswettbewerb von podium.jazz.pop.rock… als<br />

auch der Bundeswettbewerb von prima la musica werden im Schuljahr<br />

2016/17 <strong>in</strong> St. Pölten im Festspielhaus<br />

ausgetragen<br />

• Am 15. April 2017 wird <strong>in</strong> ORF2 e<strong>in</strong>e 25-m<strong>in</strong>ütige<br />

Fernsehsendung über die <strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> ausgestrahlt,<br />

„Jugend liebt Musik – E<strong>in</strong>e musikalische<br />

Reise durch <strong>Niederösterreich</strong>“, gestaltet<br />

von Kar<strong>in</strong>a Fibich.<br />

• Am 4. Dezember 2017 f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Festakt im<br />

©ORFNOE<br />

Landtagssitzungssaal <strong>in</strong> St. Pölten statt.<br />

• Am 4. Mai 2018 geht der achte landesweite Tag der <strong>Musikschulen</strong> über<br />

die Bühnen aller Musikschulgeme<strong>in</strong>den.<br />

Beim Abschlusskonzert des<br />

Bundeswettbewerbs prima la<br />

musica <strong>in</strong> St. Pölten mit dem<br />

ausgezeichneten Benigna<br />

Quartett aus St. Pölten und dem<br />

Vorsitzenden von des Bundesfachbeirats,<br />

Paul Roczek.<br />

© Musik der Jugend<br />

© NKL Re<strong>in</strong>berger<br />

LH Johanna Mikl-Leitner<br />

als Gratulant<strong>in</strong> beim<br />

Bundeswettbewerb<br />

podium.jazz.pop.rock…<br />

imNovember 2016 im Festspielhaus<br />

St. Pölten mit<br />

der preisgekrönten VokalgruppeCiderellas<br />

aus<br />

St. Peter/Au.<br />

© NLK Re<strong>in</strong>berger<br />

47


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Das niederöster reichische Musikschulwesen<br />

<strong>in</strong> Zahlen und Fakten<br />

Zahlen im Überblick<br />

Das Musikschulwesen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

ist das größte <strong>in</strong> Österreich.<br />

• <strong>60</strong>.000 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

• 2.300 Lehrer (voll- und teilbeschäftigt)<br />

• 127 <strong>Musikschulen</strong>, davon 55 Geme<strong>in</strong>demusikschulen,<br />

70 Geme<strong>in</strong>deverbände und 2 Vere<strong>in</strong>e<br />

• 485 Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d als Musikschulgeme<strong>in</strong>den (Sitzgeme<strong>in</strong>de,<br />

Filialgeme<strong>in</strong>de oder geme<strong>in</strong>de verbandsangehörige<br />

Geme<strong>in</strong>de) <strong>in</strong> den NÖ Musikschulplan e<strong>in</strong>gebunden, aus fast<br />

allen der 573 nieder österreichischen Geme<strong>in</strong>den besucht<br />

zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e Schüler<strong>in</strong> bzw. e<strong>in</strong> Schüler e<strong>in</strong>e Musikschule<br />

• 80 Standardmusikschulen, 47 Regionalmusikschulen<br />

• Region Mostviertel: 16 <strong>Musikschulen</strong><br />

• Region NÖ Mitte: 27 <strong>Musikschulen</strong><br />

• Region Waldviertel: 16 <strong>Musikschulen</strong><br />

• Region We<strong>in</strong>viertel: 22 <strong>Musikschulen</strong><br />

• Region NÖ Ost: 25 <strong>Musikschulen</strong><br />

• Region NÖ Süd: 21 <strong>Musikschulen</strong><br />

• 35.000 unterrichtete Wochenstunden<br />

• Die <strong>Musikschulen</strong> bieten bis zu 63 Hauptfächer und<br />

72 Er gänzungsfächer an. Diese umfassen alle<br />

Instrumente, Gesang und Tanz, Fächer der Elementaren<br />

Musikpädagogik, Kooperationsformen,<br />

Musiktheorie, Komposition, MusicProduction, Orchester,<br />

Ensembles, Kammermusik, Chöre,<br />

Popularmusik- und Volksmusikformationen<br />

• Höhe der Landesförderung: rund 32.800.000 EUR<br />

• Kostengesamtvolumen: rund 90.000.000 EUR<br />

Geme<strong>in</strong>den als<br />

Musikschulerhalter<br />

Das Musikschulwesen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> ist e<strong>in</strong> dezentrales<br />

oder kommunales Musikschulsystem, die <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d<br />

E<strong>in</strong>richtungen der Geme<strong>in</strong>den bzw. Geme<strong>in</strong>deverbände.<br />

Die Lehrenden und LeiterInnen s<strong>in</strong>d bei den Geme<strong>in</strong>den bzw.<br />

Geme<strong>in</strong>deverbänden angestellt, die dienstrechtlichen Grundlagen<br />

s<strong>in</strong>d im NÖ Geme<strong>in</strong>de-Vertragsbedienstetengesetz geregelt.<br />

Die <strong>Jahre</strong>sarbeitszeit umfasst bei e<strong>in</strong>er Vollbeschäftigung<br />

1.768 Stunden, davon s<strong>in</strong>d 999 <strong>für</strong> die Unterrichtsverpflichtung<br />

(entspricht 27 Wochenstunden), 473 Stunden <strong>für</strong><br />

Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sowie 296 <strong>für</strong> sonstige<br />

Tätigkeiten vorgesehen. Das Entlohnungsschema umfasst die<br />

Gruppen ms1, ms2, ms3 und ms4 und berücksichtigt <strong>in</strong>sbesondere<br />

pädagogische und künstlerische Studienrichtungen<br />

der Musik universitäten.<br />

Der Unterricht an den <strong>Musikschulen</strong> erfolgt nach dem 2007<br />

überarbeiteten österreichweit geltenden Lehrplan <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong><br />

der Konferenz der österreichischen Musikschulwerke<br />

(KOMU). Der Ausbildungsverlauf umfasst die Elementar-, die<br />

Unter-, die Mittel- und die Oberstufe sowie Übertrittsprüfungen<br />

zwischen den Stufen. Die SchülerInnen erhalten am Ende<br />

jedes Schuljahres e<strong>in</strong>e Schulnachricht oder e<strong>in</strong> <strong>Jahre</strong>szeugnis<br />

mit e<strong>in</strong>er Beurteilung ihrer besuchten Hauptfächer.<br />

Die Organisation jeder Musikschule erfolgt auf Grundlage e<strong>in</strong>es<br />

vom Schulerhalter beschlossenen Organisationsstatuts,<br />

das von der NÖ Landesregierung <strong>für</strong> jede e<strong>in</strong>zelne Musikschule<br />

genehmigt wird. Aktuell haben 16 Musikschulerhalter das vom<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> Bildung erlassene Organisationsstatut<br />

<strong>für</strong> NÖ <strong>Musikschulen</strong> beschlossen und das Öffentlichkeitsrecht<br />

beantragt und erhalten.<br />

48


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

NÖ Musikschulgesetz 2000<br />

Das NÖ Musikschulgesetz 2000 ist die zentrale rechtliche<br />

Grundlage und def<strong>in</strong>iert rechtliche und organisatorische<br />

Grundlagen sowie die Förderung der <strong>Musikschulen</strong>. Als Ziele<br />

und Aufgaben def<strong>in</strong>iert das NÖ Musikschulgesetz 2000:<br />

1. Die Förderung aktiver musischer Betätigung breiter<br />

Bevölkerungskreise<br />

2. Die Förderung und gezielte Vorbereitung besonders<br />

begabter Schüler auf weiterführende<br />

Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

3. Die Weiterentwicklung der <strong>Musikschulen</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />

vielfältigen kulturellen Zentrum <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de und Region<br />

Im III. Abschnitt des NÖ Musikschulgesetzes 2000 ist die<br />

Förderung des Landes <strong>Niederösterreich</strong> geregelt.<br />

Sie setzt sich zusammen aus der<br />

• Basisförderung<br />

• Wochenstundenförderung (nach e<strong>in</strong>em Punktesystem)<br />

• Strukturförderung (<strong>für</strong> Qualitätsverbesserungs- und<br />

-sicherungsmaßnahmen)<br />

Die Musikschulerhalter stellen jährlich e<strong>in</strong>en Förderantrag<br />

an das Land Nieder österreich, Basis da<strong>für</strong> ist die NÖ Musikschulförderungs-Verordnung<br />

2000.<br />

Der NÖ Musikschulplan ist Grundlage <strong>für</strong> die Fördermittelvergabe<br />

und enthält<br />

• die E<strong>in</strong>teilung der <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> sechs Musikschulregionen<br />

und Festlegung als Standard- oder Regionalmusikschulen<br />

• die Schulstandorte mit Musikschulgeme<strong>in</strong>den und<br />

Anzahl der geförderten Wochenstunden<br />

• e<strong>in</strong> <strong>Musikschulen</strong>twicklungskonzept<br />

Das ebenfalls im NÖ Musikschulgesetz 2000 verankerte Gremium<br />

Musikschulbeirat berät die Landesregierung <strong>in</strong> Musikschulfragen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere bei der Erarbeitung des Musikschulplanes<br />

und absolvierte bis 2017 <strong>in</strong>sgesamt 33 Sitzungen.<br />

Ressourcen und F<strong>in</strong>anzierung<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung des niederösterreichischen Musikschulwesens<br />

beruht auf den gesetzlichen Grundlagen des NÖ Musikschulgesetzes<br />

2000. Hier wird festgehalten, unter welchen<br />

Voraussetzungen <strong>Musikschulen</strong> Landesförderung erhalten.<br />

Grundsätzlich geht der Gesetzgeber von e<strong>in</strong>er Drittelf<strong>in</strong>anzierung<br />

aus, d.h. je e<strong>in</strong> Drittel tragen Land <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

Geme<strong>in</strong>den und Eltern. In der Praxis liegt der Elternanteil<br />

landesweit bei 25%, wobei es an e<strong>in</strong>zelnen <strong>Musikschulen</strong> teilweise<br />

große Unterschiede gibt. Den Rest teilen sich Land und<br />

Geme<strong>in</strong>den im Durchschnitt zu etwa gleichen Teilen.<br />

Das im NÖ Musikschulgesetz 2000 neu e<strong>in</strong>geführte Fördersystem<br />

sieht e<strong>in</strong>e verstärkte f<strong>in</strong>anzielle Förderung von höher<br />

quali fizierten Lehrenden vor, um die Qualität des Musikschulunterrichts<br />

zu fördern. Durch diese Steuerungsmaßnahme<br />

konnte der Anteil an universitär ausgebildeten Musikschullehrenden<br />

<strong>in</strong> den letzten 17 <strong>Jahre</strong>n von 50 % auf fast rund 80 %<br />

gesteigert werden.<br />

Zusätzlich werden neben der Basisförderung auch strukturelle<br />

Maßnahmen mit dem Ziel der Qualitätssicherung und -entwicklung<br />

durch Landesmittel unterstützt. Neben der Mitf<strong>in</strong>anzierung<br />

von Leiterhear<strong>in</strong>gs und Instrumenten ist hier vor allem<br />

auch der zusätzliche <strong>für</strong> Eltern kostenfreie Unterricht im<br />

Talenteförderprogramm zu nennen.<br />

Viele Geme<strong>in</strong>den f<strong>in</strong>anzieren ihre Musikschule über das<br />

gesetzlich vorgesehene Ausmaß h<strong>in</strong>aus, um möglichst allen<br />

K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen den Musikschulbesuch zu ermöglichen.<br />

Insbesondere <strong>für</strong> ländliche und grenznahe Geme<strong>in</strong>den<br />

ist die Musikschule e<strong>in</strong> Standortfaktor, der die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

der Wiederkehr von StudentInnen am Wochenende und<br />

nach dem Studium erheblich erhöht.<br />

49


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Musikschulbeirat<br />

© NLK J.Burchhart<br />

Stimmberechtigte Mitglieder des Musikschulbeirats bei der Sitzung am 6. April 2017:<br />

LAbg. Ilona Tröls-Holzweber, Bgm. Wolfgang Fahrnberger, Präs. LAbg. Alfred Riedl,<br />

LH Johanna Mikl-Leitner, Elternvertreter Ernst Eigner, Elternvertreter<strong>in</strong> Annelies Kühnelt,<br />

Gruppenleiter Kultur, Wissenschaft und Unterricht Hermann Dikowitsch.<br />

Beiratsmitglieder (M) und<br />

Ersatzmitglieder (EM):<br />

Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-<br />

Leitner als Vorsitzende (M), KO Bürgermeister<br />

Mag. Klaus Schneeberger (EM),<br />

Landeshauptfrau-Stellvertreter<strong>in</strong> Mag.<br />

Kar<strong>in</strong> Renner (M), LAbg. Ilona Tröls-<br />

Holzweber (EM), Präs. LAbg. Bgm. Mag.<br />

Alfred Riedl (M), MMag. Gerald Kammerhofer<br />

(EM), Bgm. Wolfgang Fahrnberger<br />

(M), Mag. Sab<strong>in</strong>e Blecha (EM), Annelies<br />

Kühnelt (M), Dagmar Deuter (EM), Ernst<br />

Eigner (M), Mag. Barbara Hasl<strong>in</strong>ger (EM);<br />

HR Mag. Hermann Dikowitsch (M), Mag.<br />

Simone Kragora (EM)<br />

Nom<strong>in</strong>ierte Fachleute:<br />

Prof. Viktor Mayerhofer (Bundesfachbeirat<br />

Musik der Jugend), Mag. Mart<strong>in</strong>a Glatz<br />

(Younion), FI Mag. Andreas Gruber (Landesschulrat<br />

<strong>für</strong> NÖ), Peter Höckner (NÖ<br />

Blasmusikverband), Mag. Gerhard Forman<br />

(NÖ Blasmusikverband), Prof.<br />

Erw<strong>in</strong> Ortner (Chorszene <strong>Niederösterreich</strong>),<br />

Mag. Rafael Ecker (NÖ Kreativ<br />

GmbH), Mag. Christian Blahous (Regionalsprecher<br />

NÖ <strong>Musikschulen</strong>), Mag.<br />

Alfred Kellner, PhD (Regionalsprecher NÖ<br />

<strong>Musikschulen</strong>), Präsident Mag. Johann<br />

Heuras (Landesschulrat <strong>für</strong> NÖ), o.Univ.-<br />

Prof. Barbara Gisler-Haase (Universität<br />

<strong>für</strong> Musik und darstellende Kunst Wien –<br />

Vizerektor<strong>in</strong> <strong>für</strong> Lehre, Kunst und Nachwuchsförderung),<br />

Dr. Anna-Margaretha<br />

Sturm, Abt. IVW 3<br />

Auskunftspersonen: Dr. Michaela Hahn<br />

(Musikschulmanagement), Mag.(FH) Gerhard<br />

Aschauer (Musikschulmanagement),<br />

Mag. Johannes Landste<strong>in</strong>er (Abt. IVW 3)<br />

Geschäftsbesorgungspartner<br />

<strong>für</strong> das Land <strong>Niederösterreich</strong>:<br />

Prof. Dorothea Draxler (GF Kultur.Region.<br />

<strong>Niederösterreich</strong>)<br />

Ehemalige Mitglieder<br />

des Musikschulbeirats:<br />

Mag. Wolfgang Sobotka als Vorsitzender<br />

(M, 2000 bis 2016), Friedrich Knotzer (M,<br />

2000 bis 2002), Heidemarie Onodi (M,<br />

2003 bis 2007), Dr. Josef Leitner (M, 2008<br />

bis 2012), Prof. Walter Zimper (M, 2000 bis<br />

2005), Prof. Ewald Sacher (M, 2000 bis<br />

2009), Rosa Pitterle (M, 2000 bis 2002),<br />

Sab<strong>in</strong>e Löbbert-Sudmann (M, 2003 bis<br />

2010), Sab<strong>in</strong>e Milota (M, 2011), HR Dr. Joachim<br />

Rössl (M, 2000 bis 2011), Helmut<br />

Cerwenka (EM, 2000 bis 2001), Mag. Günther<br />

Leichtfried (EM, 2002 bis 2013), Mag.<br />

Christian Schneider (EM, 2000 bis 2013),<br />

Ewald Buschenreiter (EM, 2000 bis 2009),<br />

Prof. Mag. Alfred Franz Dokalik (EM, 2000<br />

bis 2012), Mag. Maria Schlatterbeck (EM,<br />

2012 bis 2016), Dr. Georg Gruber (EM,<br />

2000 bis 2008), Mag. Claudia Humann<br />

(EM, 2012 bis 2016), Dr. Gottfried Stangler<br />

(EM, 2000 bis 2006), Dr. Angela Apel (EM,<br />

2006 bis 2012), Dr. Gottfried Hahn (EM,<br />

2012 bis 2014)<br />

50


Die Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />

Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Die KULTUR.REGION.NIEDERÖSTER-<br />

REICH GmbH versteht sich als moderne<br />

geme<strong>in</strong>nützige Organisation und bezweckt<br />

die Konzeption, Planung, Organisation<br />

und Umsetzung professioneller und<br />

qualitätsvoller Kulturarbeit, <strong>in</strong>sbesondere<br />

flächendeckend im Bundesland <strong>Niederösterreich</strong><br />

sowie <strong>in</strong> den Regionen, Bezirken<br />

und Geme<strong>in</strong>den des Bundeslandes. Die<br />

Realisierung erfolgt im Rahmen e<strong>in</strong>es vielfältig<br />

und breit angelegten Programms.<br />

Im Fokus sämtlicher Aktivitäten der<br />

KULTUR.REGION.NIEDERÖSTERREICH<br />

GmbH steht e<strong>in</strong>e ganzheitliche und nachhaltige<br />

Kulturvermittlung <strong>für</strong> Menschen<br />

aller Generationen im bewussten Kontext<br />

von Bildung, Geme<strong>in</strong>wesenarbeit,<br />

Sozialarbeit und kreativ- künstlerischem<br />

Schaffen mit dem Ziel, das Selbstbewusstse<strong>in</strong>,<br />

die Selbstbestimmtheit, die<br />

Kritik- und Diskursfähigkeit, die Fähigkeit<br />

zur Eigen<strong>in</strong>itiative und Kreativität sowie<br />

die Innovationskompetenz zu fördern<br />

und zu stärken.<br />

Sämtliche Projekte der KULTUR.REGION.<br />

NIEDERÖSTERREICH GmbH dienen der<br />

Entwicklung und Bekräftigung der kulturellen<br />

Identität, der Motivation zur Eigen<strong>in</strong>itiative,<br />

dem Engagement <strong>für</strong> ehrenamtliche<br />

und freiwillige Kultur arbeit sowie<br />

der Verwirklichung jener Werte und<br />

Ziele, wie sie <strong>in</strong> demokratischen Rechtsordnungen<br />

verankert und <strong>in</strong> der Allgeme<strong>in</strong>en<br />

Erklärung der Menschenrechte<br />

der Vere<strong>in</strong>ten Nationen sowie <strong>in</strong> der Europäischen<br />

Menschenrechtskonvention<br />

def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d.<br />

Die KULTUR.REGION.NIEDERÖSTER-<br />

REICH GmbH steht <strong>für</strong> vernetztes, ganzheitliches<br />

und vorurteilfreies Denken und<br />

fördert <strong>in</strong>sbesondere die Beachtung und<br />

Wertschätzung regionaler Kulturphänomene<br />

auch h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Bedeutung<br />

im globalen Zusammenhang.<br />

2008 erfolgte die Umfirmierung der Volkskultur<br />

<strong>Niederösterreich</strong> BetriebsGmbH <strong>in</strong><br />

die Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH.<br />

LAND NIEDERÖSTERREICH<br />

VOLKSKULTUR NIEDERÖSTERREICH<br />

PRIVATSTIFTUNG<br />

Vorstandsvorsitzender: Ing. Maximilian Kaltenböck<br />

Fördervertrag<br />

Geschäftsbesorgungsvertrag<br />

100%<br />

KULTUR.REGION.NIEDERÖSTERREICH GmbH (geme<strong>in</strong>nützig)<br />

Geschäftsführung: Dr. Edgar Niemeczek (Sprecher), Dorothea Draxler, Mart<strong>in</strong> Lammerhuber<br />

Aufsichtsrat: Dr. Erw<strong>in</strong> Pröll (Vorsitzender), Ing. Hermann Schultes (Vorsitzender-Stv.), Mag. Hermann Dikowitsch, Mag. Mart<strong>in</strong>a Höllbacher, Ing. Maximilian Kaltenböck, Dr. Elfriede Mayrhofer, Dr. Hubert Schultes<br />

100%<br />

100%<br />

100%<br />

90%<br />

100%<br />

51%<br />

VOLKSKULTUR<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

GmbH (geme<strong>in</strong>nützig)<br />

Bereiche:<br />

Volkskultur / Regionalkultur<br />

Volkskultur Europa<br />

Chorszene NÖ<br />

NÖ Volksliedarchiv<br />

Geschäftsführung:<br />

Dorothea Draxler<br />

Dr. Harald Froschauer<br />

MUSIKSCHULMANAGEMENT<br />

NIEDERÖSTERREICH GmbH<br />

(geme<strong>in</strong>nützig)<br />

Bereiche:<br />

Lehrerentwicklung<br />

Talenteförderung<br />

Musikvermittlung<br />

Abteilungen:<br />

Förderung / F<strong>in</strong>anzen<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr. Michaela Hahn<br />

Mag. Gerhard Aschauer<br />

NÖ KREATIV<br />

GmbH<br />

(geme<strong>in</strong>nützig)<br />

Bereiche:<br />

Kreativitätsförderung<br />

Leseförderung<br />

Geschäftsführung:<br />

Mag. Rafael Ecker<br />

Mag. Gerhard Aschauer<br />

WEINVIERTLER<br />

MUSEUMSDORF<br />

NIEDERSULZ GmbH<br />

(geme<strong>in</strong>nützig)<br />

5% Vere<strong>in</strong> Freunde des We<strong>in</strong>viertler<br />

Museumsdorf Niedersulz<br />

5% Marktgeme<strong>in</strong>de Sulz<br />

im We<strong>in</strong>viertel<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr. Veronika Plöck<strong>in</strong>ger-Walenta<br />

Mag. Manfred Mandl<br />

MUSEUMSMANAGEMENT<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

GmbH<br />

(geme<strong>in</strong>nützig)<br />

Geschäftsführung:<br />

Mag. Ulrike Vitovec<br />

Dr. Harald Froschauer<br />

BHW BILDUNGS-<br />

UND HEIMATWERK<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

GmbH (geme<strong>in</strong>nützig)<br />

49% Vere<strong>in</strong> BHW NÖ<br />

Geschäftsführung:<br />

Mart<strong>in</strong> Lammerhuber<br />

Mag. Manfred Mandl<br />

kursiv: kontrollierende Geschäftsführer<br />

MUSIKSCHUL<br />

management<br />

KULTUR . REGION<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

80% 20%<br />

GENUSS UND<br />

TRADITION<br />

Gastro- und Event GmbH<br />

Bereiche:<br />

Gastronomie<br />

Shops<br />

HANDWERK DER REGIONEN<br />

Künstl. Ltg.: Mart<strong>in</strong> Braun<br />

Geschäftsführung:<br />

Dorothea Draxler<br />

Dr. Harald Froschauer<br />

Stand: Mai 2017<br />

51


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Das Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong><br />

Aus unserem Leitbild<br />

Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

wurde als geme<strong>in</strong>nütziger Kulturbetrieb<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Kultur.Region.<br />

<strong>Niederösterreich</strong> im Jahr 2000 vom Land<br />

<strong>Niederösterreich</strong> mit den Landesagenden<br />

im Musikschulwesen beauftragt.<br />

Es steht als beratende Informations- und<br />

Kompetenzstelle und Gesprächspartner<br />

allen am niederösterreichischen Musikschulwesen<br />

Mitwirkenden zur Verfügung,<br />

<strong>in</strong>sbeson dere dem Land <strong>Niederösterreich</strong><br />

und den Musikschulgeme<strong>in</strong>den,<br />

MusikschulleiterInnen und -lehrerInnen,<br />

MusikschülerInnen und deren Familien.<br />

Das Musikschulmanagement<br />

versteht<br />

sich <strong>in</strong>sbesondere<br />

als Impulsgeber <strong>für</strong><br />

<strong>Musikschulen</strong>twicklung,<br />

<strong>in</strong>stitutionelle<br />

Drehscheibe und kooperative<br />

Schnittstelle,<br />

die landesweite Interessen des<br />

niederösterreichischen Musikschulwesens<br />

vertritt.<br />

Logo ab 2011<br />

Tätigkeiten und Aufgaben<br />

Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

erbr<strong>in</strong>gt auf Basis e<strong>in</strong>es Geschäftsbesorgungsvertrages<br />

sowie e<strong>in</strong>es Fördervertrages,<br />

abgeschlossen zwischen dem<br />

Land <strong>Niederösterreich</strong> und der KULTUR.<br />

REGION.NIEDERÖSTERREICH GmbH, auf<br />

Weisung und im Auftrag vielfältige Leistungen<br />

im Bereich Beratung, Information<br />

und pädagogisch-künstlerische Weiterentwicklung<br />

des niederösterreichischen<br />

Musikschulwesens.<br />

n Beratungs- und Servicestelle <strong>für</strong> alle<br />

am niederösterreichischen Musikschulwesen<br />

Mitwirkende, <strong>in</strong>sbesondere<br />

Musikschulerhalter, MusikschulleiterInnen,<br />

MusikschullehrerInnen,<br />

Eltern und SchülerInnen<br />

n Vollzug des NÖ Musikschulplans gem.<br />

§ 9 Abs. 3 und § 10 NÖ Musikschulgesetz<br />

2000, <strong>in</strong>sbesondere Abwicklung<br />

der Fördervergabe <strong>für</strong> das Land NÖ<br />

n Durchführung von Koord<strong>in</strong>ationsmaßnahmen<br />

und Maßnahmen zur<br />

Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle<br />

(Fachgruppen, Lehrerentwicklung,<br />

Talenteförderung, Leiterakademie<br />

u.v.m.)<br />

n Durchführung von landes- und bundesweiten<br />

Wettbewerben <strong>für</strong> begabte<br />

SchülerInnen der <strong>Musikschulen</strong> (prima<br />

la musica, podium.jazz.pop.rock,<br />

Volksmusikwettbewerb u.a.)<br />

n Mitwirkung an bundesweiten Zielen<br />

der Musikschulpädagogik gem. § 9<br />

Abs.1 NÖ Musikschulgesetz 2000 <strong>in</strong>nerhalb<br />

und als Koord<strong>in</strong>ationsstelle<br />

der österreichischen Bundesländer<br />

und Südtirol im Rahmen der Konferenz<br />

der österreichischen Musikschulwerke<br />

(KOMU) sowie <strong>in</strong> österreichweiten<br />

und europäischen Plattformen<br />

(u.a. AGMÖ, EMU, ESTA, EPTA)<br />

In Ergänzung zu den Aufgaben der Geschäftsbesorgung<br />

erbr<strong>in</strong>gt das Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> zusätzliche<br />

Aufgaben im Rahmen e<strong>in</strong>es Fördervertrages.<br />

Der Schwerpunkt liegt<br />

hierbei <strong>in</strong> der Förderung und Entwicklung<br />

der musikalisch-künstlerischen Bildung<br />

und Musikvermittlung sowie <strong>in</strong> der<br />

Motivation und Erziehung von jungen<br />

Menschen zu kultureller Betätigung. Das<br />

Leistungsspektrum reicht hierbei von der<br />

Durchführung von Veranstaltungen und<br />

Ausstellungen über die Herausgabe von<br />

Publikationen und die Produktion und<br />

Herausgabe von Bild-, Ton- und Datenträgern<br />

bis h<strong>in</strong> zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

sowie Akquirierung und<br />

Betreuung von Sponsoren.<br />

n Organisation und Durchführung von<br />

landesweiten Orchesterprojekten (Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong>,<br />

Jugendjazzorchester <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

Junge Bläserphil harmonie)<br />

n Musikvermittlungsangebote, um neues<br />

Publikum zu erschließen und die<br />

<strong>Musikschulen</strong> und Schulen als Partner<br />

<strong>für</strong> diese Tätigkeiten zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den <strong>Musikschulen</strong><br />

und MusikschullehrerInnen<br />

sowie dem Landesschulrat <strong>für</strong> NÖ<br />

(Jugend musiziert, Stimmbogen)<br />

n Herausgabe von Publikationen wie<br />

den <strong>Jahre</strong>sbericht <strong>für</strong> die NÖ MusikschullehrerInnen<br />

und -leiterInnen sowie<br />

Musikschulerhalter sowie e<strong>in</strong>e<br />

wissenschaftliche Reihe mit Beiträgen<br />

zur Musikschulforschung <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut <strong>für</strong> Kulturmanagement<br />

und Gender Studies an<br />

der Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />

Kunst Wien<br />

Bürostandorte:<br />

Atzenbrugg | Schlossplatz 1, 3452 Atzenbrugg:<br />

2000 bis 2010, bis heute Firmensitz<br />

St. Pölten | Neue Herrengasse 10, 3100 St.<br />

Pölten: 2010 bis 2014<br />

St. Pölten | Hypogasse 1: seit 2014<br />

52


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

MitarbeiterInnen<br />

GeschäftsführerInnen:<br />

Michaela Hahn (seit 2000, seit 2008<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong>), Gerhard Aschauer<br />

(seit 2011, seit 2014 Prokurist, seit 2016<br />

Geschäftsführer)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

Elisabeth Deutsch (seit 2010), Elisabeth<br />

Enghauser (eh. Sterkl) (seit 2007, derzeit<br />

Karenz), Kathar<strong>in</strong>a Grechtshammer (eh.<br />

Heger) (seit 2012, derzeit Karenz), Mart<strong>in</strong>a<br />

Grillhofer (seit 2015), Manuela Korat (seit<br />

2002), Elisabeth Kriechbaumer (seit 2012),<br />

Lisa Leitich (seit 2016), Marie-Luise Lungenschmid<br />

(eh. Haschke) (seit 2014), Lisa<br />

Maierhofer (seit 2017), Julia Mörtelmaier<br />

(seit 2016), Brigitte Pichler (seit 2012), Elisabeth<br />

Pöckste<strong>in</strong>er (seit 2017), Andreas<br />

Raidl (seit 2011), Monica Rütgen (seit<br />

2017), Tamara Sedlmaier (seit 2010),<br />

Mart<strong>in</strong> Seiwald (seit 2016), Christ<strong>in</strong>a Waltl<br />

(seit 2015), Andreas Weiss (seit 2015), Iris<br />

W<strong>in</strong>ter (seit 2016)<br />

Fachgruppenund<br />

Bereichskoord<strong>in</strong>atorInnen:<br />

Brigitte Berger-<br />

Görlich (seit 2012),<br />

Matthias Dockner<br />

(seit 2017), Markus<br />

Göller (seit 2015),<br />

Alexander Huber<br />

(seit 2012), Angela<br />

Kail (seit 2015),<br />

Petra Humpel (seit<br />

2016), Veronika<br />

Larsen (seit 2014),<br />

Isabella Maierhofer<br />

© Daniela Matejschek<br />

(seit 2011), Georg Mauerhofer (seit 2016),<br />

Judith McGregor (seit 2016), Monika Mistlbachner<br />

(seit 2017), Conrad Schrenk (seit<br />

2015), Sonja Wurm (seit 2016)<br />

Die MitarbeiterInnen des Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> und die<br />

Fachgruppenkoord<strong>in</strong>atorInnen 2017/18.<br />

Arbeitsgremien<br />

Das Musikschulmanagement hat zahlreiche<br />

Arbeitsgremien und Fachbeiräte zu<br />

unterschiedlichen Arbeitsfeldern e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Stellvertretend werden hier die<br />

RegionalsprecherInnen angeführt, die als<br />

Nachfolgegremium der ehemaligen Kommission<br />

bzw. des pädagogischen Beirats<br />

Organigramm<br />

des NÖ Musikschulwerks angesehen werden<br />

können.<br />

RegionalsprecherInnen:<br />

Friedrich Anzenberger, Ariadne Basili-Canetti,<br />

Alexander Blach-Marius, Christian<br />

Blahous, Brigitte Böck, Andreas Enne, Erna<br />

Fasch<strong>in</strong>g, Gerhard Forman, Johann Grabner,<br />

Werner Groß, Thomas Heher, Karl<br />

Hemmelmayer, Beate Hörth, Ewald Huber,<br />

Alexander Kastner, Alfred Kellner, Hubert<br />

Kerschbaumer, Erw<strong>in</strong> Knopper, Petra Kovacic,<br />

Erich Krebs, Martha Lodi-Hobel, Serafia<br />

Myriknopoulou, Hubert Pöll, Maria<br />

Franziska Rupf, Géza-Michael Vörösmarty<br />

Büroleitung, Personal<br />

Brigitte Pichler<br />

Manuela Korat<br />

Förderung<br />

Abteilungsleitung:<br />

Gerhard Aschauer<br />

Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />

100% Tochtergesellschaft der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />

Budget und <strong>Jahre</strong>sabschluss, Strategie, Personal,<br />

Medien, IT, <strong>Musikschulen</strong>twicklung, Förderung,<br />

Pädagogik, MS-Beirat<br />

Geschäftsführung:<br />

Michaela Hahn (operativ), Gerhard Aschauer (kontrollierend)<br />

<strong>Musikschulen</strong>twicklung<br />

Abteilungsleitung:<br />

Marie-Luise Lungenschmid<br />

Market<strong>in</strong>g, Kommunikation<br />

Monica Rütgen<br />

Mart<strong>in</strong>a Grillhofer<br />

KOMU,<br />

Musikschul entwicklung<br />

Elisabeth Deutsch<br />

Elisabeth Kriechbaumer<br />

Musikschulförderung,<br />

Gesetzl. Grundlagen,<br />

Verwaltung, Statistik<br />

Leitung:<br />

Gerhard Aschauer<br />

MitarbeiterInnen:<br />

Mart<strong>in</strong> Seiwald<br />

Lisa Maierhofer<br />

Lehrerentwicklung<br />

Weiterbildung, Lehrplan,<br />

Prüfungsordnung,<br />

Fachgruppen<br />

Leitung:<br />

Andreas Weiss<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>:<br />

Christ<strong>in</strong>a Waltl<br />

Talenteförderung<br />

Wettbewerbe,<br />

Talenteprogramm<br />

Leitung:<br />

Mart<strong>in</strong>a Grillhofer<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen:<br />

Lisa Leitich<br />

Julia Mörtelmaier<br />

Tamara Sedlmaier<br />

Musikvermittlung<br />

Orchester,<br />

Musik- und Kunstschulen<br />

Leitung:<br />

Marie-Luise Lungenschmid<br />

MitarbeiterInnen:<br />

Andreas Raidl<br />

Iris W<strong>in</strong>ter<br />

Elisabeth Pöckste<strong>in</strong>er<br />

53


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Musikschulperspektiven<br />

Michaela Hahn<br />

Bildung und Kultur<br />

Der Begriff Musikschule impliziert e<strong>in</strong>e<br />

Bildungse<strong>in</strong>richtung – e<strong>in</strong>e Schule <strong>für</strong><br />

Musik. Gesetzlich gesehen ist die Musikschule<br />

aber nicht als Schultyp def<strong>in</strong>iert<br />

und der Begriff Musikschule als solcher<br />

nicht geschützt. Unterschiedliche Institutionen<br />

können sich also Musikschule nennen.<br />

Inhaltlich gesehen ist das Spannungsfeld<br />

Musik–Schule bereits im Begriff<br />

selbst abgebildet und damit die wohl<br />

wichtigste Aussage, die man über <strong>Musikschulen</strong><br />

treffen kann. Man kann sie nicht<br />

nur über den Begriff „Schule“ und nicht<br />

nur über „Musik“ def<strong>in</strong>ieren, sie wirkt als<br />

Bildungse<strong>in</strong>richtung und Kulturbetrieb.<br />

Auch im Selbstverständnis der österreichischen<br />

Bundesländer und deren Expertenkonferenz<br />

KOMU (Konferenz der österreichischen<br />

Musikschulwerke) ist die<br />

Musikschule e<strong>in</strong>e Bildungs e<strong>in</strong>richtung<br />

und noch weit mehr. Mit dem österreichischen<br />

Lehrplan <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> hat die<br />

KOMU auch e<strong>in</strong>en „visionären Wegweiser“<br />

zur Musikschule vorgelegt, dem zusammenfassend<br />

folgende Def<strong>in</strong>ition von<br />

Musikschule zugrunde liegt:<br />

„<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d Orte künstlerischmusikalischer<br />

Bildung und kultureller Begegnung<br />

vor allem <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der und Jugendliche.<br />

Über die Vermittlung künstlerischer<br />

Kompetenzen h<strong>in</strong>aus tragen <strong>Musikschulen</strong><br />

zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

bei. Lehrende an <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d PädagogInnen<br />

und KünstlerInnen – <strong>in</strong> diesem<br />

Spannungsfeld wirkt kulturelle Bildung<br />

nachhaltig. Begeisterung und H<strong>in</strong>gabe<br />

s<strong>in</strong>d nicht nur bei öffentlichen Auftritten<br />

spürbar, sondern auch wesentliche Merkmale<br />

des Musikschullehrens und -lernens.<br />

Musikschule wirkt immer auch über<br />

die Institution selbst h<strong>in</strong>aus – <strong>in</strong> Kooperationen<br />

mit Schulen und Vere<strong>in</strong>en können<br />

<strong>Musikschulen</strong> ihre Ziele erreichen. 1 “<br />

Länder und Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d traditionell der Kultur<br />

zugeordnet und daher Angelegenheiten<br />

der Länder (im Gegensatz zur Bildung, die<br />

<strong>in</strong> der Kompetenz des Bundes liegt). In e<strong>in</strong>igen<br />

Bundesländern wurden die <strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>in</strong> den letzten <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Landesverwaltungen der Bildung zugeordnet,<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> blieben sie<br />

<strong>in</strong> der Kultur.<br />

Das Musikschulwesen ist föderal aufgebaut,<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Bundesländer haben<br />

jeweils eigene Musikschulsysteme geschaffen.<br />

Die rund 370 <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />

Österreich werden von den jeweiligen<br />

Bundesländern, meist geme<strong>in</strong>sam mit<br />

den Geme<strong>in</strong>den, erhalten.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Bundesländer haben ihre<br />

<strong>Musikschulen</strong> unterschiedlich organisiert,<br />

<strong>in</strong>sbesondere kann man zwischen<br />

zentralen und dezentralen Musikschulsystemen<br />

unterscheiden. In den drei dezentralen<br />

Systemen – <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

Steiermark und Vorarlberg – s<strong>in</strong>d Geme<strong>in</strong>den<br />

oder auch Geme<strong>in</strong>dever bände<br />

(mehrere Geme<strong>in</strong>den geme<strong>in</strong>sam) Träger<br />

der <strong>Musikschulen</strong>, vere<strong>in</strong>zelt auch GmbHs<br />

oder Vere<strong>in</strong>e. In zentralen Systemen<br />

haben die <strong>Musikschulen</strong> e<strong>in</strong>en Träger,<br />

entweder das Bundesland selbst, wie <strong>in</strong><br />

Oberösterreich, Tirol, Kärnten und Wien,<br />

oder e<strong>in</strong>en vom Land beauftragten Vere<strong>in</strong>,<br />

wie im Burgenland oder <strong>in</strong> Salzburg.<br />

Unabhängig von der Organisationsstruktur<br />

wirken <strong>in</strong> allen Musikschulsystemen<br />

landesweite Steuerungsmaßnahmen und<br />

bundesländerübergreifende Zusammenarbeit,<br />

die die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> ihrer Entwicklung<br />

unterstützen und e<strong>in</strong>e Gesamtentwicklung<br />

möglich machen. In <strong>Niederösterreich</strong><br />

wurde diese Aufgabe zunächst<br />

von der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ<br />

<strong>Musikschulen</strong>, später vom NÖ Musikschulwerk<br />

wahrgenommen. Seit 2000 ist das<br />

Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

vom Land mit diesen Aufgaben betraut.<br />

Durchschnittlich werden <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong> zu 75 Prozent aus öffentlichen<br />

Mitteln von Land und Geme<strong>in</strong>den<br />

und zu 25 Prozent aus Schulgeldbeiträgen<br />

f<strong>in</strong>anziert (österreichweit 80 zu 20<br />

Prozent 2 ). Neben dem Musikschulwesen<br />

gibt es auch private sowie kommerzielle<br />

Anbieter, die jedoch <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

nur marg<strong>in</strong>al vertreten s<strong>in</strong>d.<br />

Breitenwirkung und<br />

Spitzenförderung<br />

<strong>Musikschulen</strong> haben im Wesentlichen<br />

drei Aufgaben und Ziele, die <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

im NÖ Musikschulgesetz 2000<br />

verankert wurden:<br />

1. der bildungspolitische Auftrag e<strong>in</strong>er<br />

breiten musischen Ausbildung <strong>für</strong> möglichst<br />

viele Menschen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

K<strong>in</strong>der und Jugendliche,<br />

2. die Förderung von (Hoch-)Begabten<br />

h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er Vor bereitung auf weiterführende<br />

künstlerische Ausbildungs<strong>in</strong>stitutionen<br />

wie beispielsweise<br />

Musikuniversitäten und<br />

3. die Mitwirkung am regionalen kulturellen<br />

Leben, u.a. die Ausbildung von<br />

Nachwuchs <strong>für</strong> die regionalen Kulturvere<strong>in</strong>e,<br />

Chöre und Orchester.<br />

<strong>Musikschulen</strong> prägen und entwickeln die<br />

regionale Kultur- und Bildungslandschaft<br />

<strong>in</strong> der Zusammenarbeit mit Vere<strong>in</strong>en und<br />

Schulen, Personen und Institutionen.<br />

E<strong>in</strong>e umfassende Darstellung der vielfältigen<br />

und e<strong>in</strong>drucksvollen Wirkungen von<br />

<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> f<strong>in</strong>det<br />

sich im Kapitel „So kl<strong>in</strong>gt Musikschule“.<br />

Qualität und Quantität<br />

Alle <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> Österreich haben<br />

sich <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten qualitativ<br />

und quantitativ weiterentwickelt. Während<br />

sich z. B. die Anzahl der VolksschülerInnen<br />

<strong>in</strong> den letzten 15 <strong>Jahre</strong>n um mehr<br />

als 16 Prozent verr<strong>in</strong>gert hat 3 , konnten die<br />

<strong>Musikschulen</strong> im selben Zeitraum ihre<br />

Schülerzahlen um 15 Prozent steigern.<br />

Die Schüleranzahl liegt derzeit bei rund<br />

200.000 (die drittgrößte Schülergruppe<br />

nach VolksschülerInnen und AHS-SchülerInnen)<br />

und die Nachfrage nach Musikschulunterricht<br />

ist ungebrochen hoch.<br />

<strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> erreichen<br />

derzeit durchschnittlich etwa 17<br />

54<br />

1<br />

vgl. KOMU Lehrplan <strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> Österreich und Südtirol. Visionärer Wegweiser. www.komu.at.<br />

2<br />

Hahn, Michaela (2015): Seite 39ff.<br />

3<br />

Statistik Austria: Öffentliche und private Schulen 1923/24 bis 2015/16 (alle <strong>Jahre</strong>). http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bildung_und_<br />

kultur/formales_bildungswesen/schulen_schulbesuch/<strong>in</strong>dex.html (2.11.2017).


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Prozent der Bevölkerung bis 20 <strong>Jahre</strong>, jedes<br />

dritte Volksschulk<strong>in</strong>d besucht die Musikschule<br />

– e<strong>in</strong> Spitzenwert <strong>in</strong> Österreich.<br />

Die qualitative Entwicklung ist schwerer<br />

darstellbar. Subjektive Rückmeldungen<br />

von FachexpertInnen, die den wichtigsten<br />

österreichischen Jugendmusikwettbewerb<br />

prima la musica über viele <strong>Jahre</strong><br />

begleiten, erkennen steigende Schülerleistungen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Repertoire, Technik<br />

und künstlerischem Ausdruck. Objektiv<br />

ist die qualitative Entwicklung durch<br />

e<strong>in</strong>e Professionalisierung <strong>in</strong> vielen Bereichen<br />

der Musikschularbeit darstellbar –<br />

durch den geme<strong>in</strong>samen Lehrplan <strong>für</strong> die<br />

<strong>Musikschulen</strong>, die spezifischen Weiterbildungen<br />

<strong>für</strong> Lehrende und LeiterInnen, die<br />

gezielten Maßnahmen <strong>für</strong> die rund 1.100<br />

SchülerInnen <strong>in</strong> den Talenteförderprogrammen<br />

<strong>in</strong> den Bundesländern u.v.m.<br />

Aus der breiten Aufgabenvielfalt an den<br />

<strong>Musikschulen</strong> ergibt sich e<strong>in</strong> sehr spezifisches<br />

Berufsprofil „MusikschullehrerIn“,<br />

das <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten aufgrund<br />

der verbesserten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />

der steigenden Nachfrage und der spezifischen<br />

Bedürfnisse zahlreicher Anspruchsgruppen<br />

<strong>in</strong> hohem Ausmaß professionalisiert<br />

wurde. Dies trifft selbstverständlich<br />

ebenso auf Musikschulleitungen<br />

zu.<br />

Herausforderungen und<br />

Zukunftsperspektiven<br />

<strong>Musikschulen</strong> übernehmen zunehmend<br />

die wichtige Aufgabe der Vernetzung und<br />

Bündelung musikalisch-künstlerischer<br />

Bildung. Dabei wirken sie geme<strong>in</strong>sam mit<br />

E<strong>in</strong>richtungen der formalen (Schulen)<br />

und der <strong>in</strong>formellen Bildung (Kulturträger,<br />

z. B. Musikvere<strong>in</strong>e).<br />

Die aktuellen Herausforderungen im<br />

Schulwesen <strong>in</strong> der Frage der ganztägigen<br />

Schulformen und der Weiterentwicklung<br />

von Kompetenzen sowie die damit verbundenen<br />

Änderungen <strong>in</strong> Curricula und<br />

zukünftiger Lernprozesse lassen den Gestaltungsspielraum<br />

<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />

der musisch-ästhetischen Bildung wachsen.<br />

Die zunehmende Stärkung der Autonomie<br />

der E<strong>in</strong>zelschule ermöglicht <strong>in</strong>dividuelle<br />

Modelle der Zusammenarbeit und<br />

damit die Möglichkeit von Synergien<br />

zwischen Schulen und <strong>Musikschulen</strong> im<br />

S<strong>in</strong>ne der SchülerInnen.<br />

E<strong>in</strong>es der wichtigsten Themen <strong>für</strong> die<br />

kommenden <strong>Jahre</strong> ist daher auch weiterh<strong>in</strong><br />

die Zusammenarbeit mit dem allgeme<strong>in</strong>bildenden<br />

Schulwesen. Aus Sicht<br />

der <strong>Musikschulen</strong> ist e<strong>in</strong>e Intensivierung<br />

aufgrund der Entwicklung h<strong>in</strong> zu ganztägigen<br />

Schul- und Betreuungsformen<br />

notwendig, um Musikschulbesuch weiterh<strong>in</strong><br />

zu ermöglichen. Aus Sicht der<br />

Gesellschaft und Politik ist sie unabd<strong>in</strong>gbar,<br />

um den aktiven Zugang zur musikalisch-künstlerischen<br />

Ausdrucksform<br />

möglichst vielen SchülerInnen zugänglich<br />

zu machen. Dazu bedarf es e<strong>in</strong>er<br />

Flexibilisierung von Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere bei verschränkten<br />

Ganztagsschulen, sowie neuer Formen<br />

der F<strong>in</strong>anzierung.<br />

E<strong>in</strong>e weitere, aus Sicht der <strong>Musikschulen</strong><br />

dr<strong>in</strong>gende Notwendigkeit ist die Anerkennung<br />

der Bildungsleistung an den <strong>Musikschulen</strong>,<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>für</strong> begabte MusikschülerInnen,<br />

die e<strong>in</strong> Musikstudium anstreben.<br />

Die an <strong>Musikschulen</strong> erworbenen<br />

Kompetenzen und Fähigkeiten werden<br />

im formalen Schulwesen derzeit<br />

nicht anerkannt. Die Etablierung von<br />

Schnittstellen <strong>in</strong> der musikalischen Bildung<br />

zwischen <strong>Musikschulen</strong> und Schulen,<br />

Musikuniversitäten und Pädagogischen<br />

Hochschulen im S<strong>in</strong>ne der geme<strong>in</strong>samen<br />

SchülerInnen und StudentInnen<br />

kann nur im Zusammenwirken mit allen<br />

Beteiligten gel<strong>in</strong>gen.<br />

Weitere zukünftige Arbeitsfelder <strong>in</strong> der<br />

<strong>Musikschulen</strong>twicklung s<strong>in</strong>d Gender- und<br />

Diversity-Themen, auch vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />

e<strong>in</strong>er wachsenden multikulturellen<br />

Gesellschaft. Da sich <strong>Musikschulen</strong> immer<br />

stärker als Teil der musikalischen Bildungslandschaft<br />

verstehen, müssen Zielgruppen<br />

und Lernziele neu def<strong>in</strong>iert werden<br />

und die Institution Musikschule darauf<br />

ausgerichtet werden.<br />

Zugleich muss auch der Kern der Musikschularbeit<br />

– die Entwicklung der <strong>in</strong>dividuellen<br />

musikalisch-künstlerischen Ausdruckskraft<br />

– weiter gestaltet werden.<br />

Auch die Kulturlandschaft ist <strong>in</strong> Bewegung,<br />

das klassische Konzertformat wird<br />

zunehmend durch neue Konzepte und<br />

Formate erweitert. Neue Kompetenzen<br />

und Lernprozesse müssen daher auch <strong>in</strong><br />

<strong>Musikschulen</strong> entwickelt und die Digitalisierung<br />

entsprechend bereichernd <strong>in</strong>tegriert<br />

werden.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Grundlage <strong>für</strong> die zukünftige<br />

<strong>Musikschulen</strong>twicklung kann spezifische<br />

Forschung zur Bildungs- und Kultur<strong>in</strong>stitution<br />

Musikschule bieten. <strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>in</strong> Österreich haben sich e<strong>in</strong>e<br />

starke Position erarbeitet, die vom reichen<br />

Kulturleben <strong>in</strong> den Regionen und<br />

der jahrhundertelangen musikalischen<br />

Tradition unseres Landes profitiert.<br />

Der europäische Vergleich zeigt, dass <strong>Musikschulen</strong><br />

durchaus unterschiedliche<br />

Zielsetzungen und Strategien entwickelt<br />

haben. Die Aufgabenfelder, Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

und Ressourcen der Musikoder<br />

Kunstschulen <strong>in</strong> den skand<strong>in</strong>avischen<br />

Ländern unterscheiden sich deutlich<br />

von denen unserer südlichen oder<br />

östlichen Nachbarländer. Geme<strong>in</strong>sam ist<br />

ihnen allen nur der Name Musikschule,<br />

der zugleich auch wieder auf das <strong>in</strong> den<br />

europäischen Ländern unterschiedlich<br />

<strong>in</strong>terpretierte Spannungsfeld zwischen<br />

Kunst und Bildung h<strong>in</strong>weist. Für die Herausforderungen<br />

der Zukunft lohnt demgemäß<br />

auch e<strong>in</strong> Blick über unser musikschulreiches<br />

Land h<strong>in</strong>aus.<br />

Dr. Michaela Hahn<br />

Zwischen 1986 und 2000 Musikschullehrer<strong>in</strong> an <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> Wien und <strong>Niederösterreich</strong>. 1997 bis 2000<br />

Tätigkeit <strong>für</strong> das Amt der NÖ Landesregierung (statistische Auswertungen des Musikschulwesens und Vorbereitungen<br />

<strong>für</strong> das NÖ Musikschulgesetz 2000). Seit 2000 Mitarbeit <strong>in</strong> der Abteilung Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong>nerhalb der Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> BetriebsGmbH. Seit 4/2008 Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

des Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> (e<strong>in</strong> Betrieb der Kultur.Region <strong>Niederösterreich</strong>), bis 9/2014<br />

geme<strong>in</strong>sam mit Dorothea Draxler. KOMU Delegierte <strong>für</strong> das Bundesland <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

55


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Das niederösterreichische Musikschulwesen hat seit 1954 e<strong>in</strong>e enge Verb<strong>in</strong>dung zur mdw – Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />

Kunst Wien. Das Bundesland <strong>Niederösterreich</strong> ist seit Jahrzehnten der Hauptabnehmer <strong>für</strong> die AbsolventInnen des IGP-Studiums<br />

(Instrumental- und Gesangspädagogik), die <strong>für</strong> die Tätigkeit an e<strong>in</strong>er Musikschule ausgebildet werden. Damit bilden die mdw-<br />

AbsolventInnen auch den Großteil der niederösterreichischen Musikschullehrenden. Die mdw ist auch <strong>für</strong> viele SchülerInnen<br />

naheliegende Motivation und Ziel, e<strong>in</strong> Musikstudium an der weltweit anerkannten Ausbildungsstätte zu beg<strong>in</strong>nen. Die Zusammenarbeit<br />

dieser Institutionen ist <strong>für</strong> beide Seiten wertvoll und wichtig und wurde <strong>in</strong> den letzten 17 <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong> vielen Projekten und<br />

Kooperationen <strong>in</strong>tensiviert. E<strong>in</strong>er der wesentlichsten Kooperationspartner ist das heutige Institut <strong>für</strong> musikpädagogische<br />

Forschung, Musikdidaktik und Elementares Musizieren, dessen Vorstand Peter Röbke anlässlich des Jubiläums diesen geme<strong>in</strong>samen<br />

Weg aus dem Blickw<strong>in</strong>kel der mdw beschreibt.<br />

Zusammenarbeit aus Überzeugung<br />

Peter Röbke<br />

Nach vielen <strong>Jahre</strong>n als Musikschullehrer<br />

und -leiter <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und kurz nach me<strong>in</strong>em<br />

Dienstantritt an der Wiener Musikuniversität<br />

Anfang der Neunzigerjahre war<br />

ich nur zu gern bereit, auf e<strong>in</strong>e Anfrage<br />

Wolfgang Sobotkas, der se<strong>in</strong>erzeit noch<br />

Musikschulleiter <strong>in</strong> Waidhofen an der<br />

Ybbs war, positiv zu antworten: Es sollte<br />

darum gehen, im Rahmen des sogenannten<br />

F&W-Kurses „ungeprüfte“ niederösterreichische<br />

MusikschullehrerInnen <strong>in</strong><br />

Instrumentalpädagogik zu unterrichten.<br />

Über <strong>Jahre</strong> h<strong>in</strong>weg nun (der Lehrgang war<br />

ke<strong>in</strong> „Schnellsiedekurs“, sondern hatte<br />

durchaus akademische Dimensionen)<br />

fuhr ich wenigstens e<strong>in</strong>mal im Monat <strong>in</strong>s<br />

Schloss Zeillern, um dort auf Dutzende,<br />

hoch motivierte KollegInnen zu stoßen,<br />

die zwar ke<strong>in</strong> universitäres Diplom vorzuweisen<br />

hatten, aber diesen formalen<br />

Mangel mit Musizierlust, Engagement <strong>für</strong><br />

ihre SchülerInnen und pädagogischer<br />

oder musikhistorischer Wissbegierde<br />

mehr als wettmachten.<br />

Intensiver hätte ich dem niederösterreichischen<br />

Musikschulwesen nicht begegnen<br />

können, e<strong>in</strong>em Musikschulwesen,<br />

das Anfang der Neunzigerjahre h<strong>in</strong>sichtlich<br />

se<strong>in</strong>er Strukturen und Förderungsmechanismen<br />

durchaus defizitär war,<br />

aber schon damals über viele profilierte<br />

Schulen und e<strong>in</strong>satzbereite Lehrkräfte<br />

verfügte. In Wahrheit hätte man allerd<strong>in</strong>gs<br />

damals e<strong>in</strong>em/e<strong>in</strong>er Wiener IGP-<br />

Studierenden davon abraten müssen,<br />

das sogenannte IGP 2 zu studieren, führte<br />

doch dieser Abschluss nach sechs <strong>Jahre</strong>n<br />

Studienzeit <strong>in</strong> der Regel dazu, dass man <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>stellungsverfahren als überqualifiziert<br />

und zu teuer galt (e<strong>in</strong>e Folge der Förderbestimmungen<br />

des ersten Musikschulgesetzes<br />

(1990), das pauschal angelegt<br />

war und die konkrete Qualifikation der<br />

BewerberInnen nicht berücksichtigte).<br />

Das Wiener IGP-Studium war damals <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>en Ausmaßen, der Fülle se<strong>in</strong>er Angebote<br />

und Schwerpunktsetzungen e<strong>in</strong><br />

Wechsel auf die Zukunft. Es war ursprünglich<br />

mit Blick auf die positiven oberösterreichischen<br />

Musikschulrealitäten entwickelt<br />

worden, dann aber auch Ausdruck<br />

e<strong>in</strong>er Hoffnung auf bessere Zeiten im Musikschulwesen<br />

des unmittelbar an Wien<br />

grenzenden Bundeslandes, das klarerweise<br />

immer schon der „Hauptabnehmer“<br />

der IGP-AbsolventInnen war.<br />

Und die besseren Zeiten kamen, die Hoffnungen<br />

hatten nicht getrogen, und ich er<strong>in</strong>nere<br />

mich gut, wie ich mich e<strong>in</strong>mal mit<br />

Wolfgang Sobotka bis tief <strong>in</strong> die Nacht<br />

über den neuen Strukturplan <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

<strong>Musikschulen</strong> gebeugt habe –<br />

e<strong>in</strong>en großen Wurf, <strong>in</strong> dem M<strong>in</strong>imalstandards<br />

formuliert wurden und zugleich regionale<br />

Schwerpunktschulen vorgesehen<br />

waren. Auch die E<strong>in</strong>stellungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

änderten sich grundlegend, wurden<br />

doch jetzt der hoch qualifizierende Abschluss<br />

relevant und die E<strong>in</strong>stellung solcher<br />

BewerberInnen <strong>in</strong> besonderem Maße<br />

vom Land unterstützt.<br />

Mit dem NÖ Musikschulgesetz 2000 kam<br />

auch – im ständigen Wechselspiel zwischen<br />

zentraler Qualitätssicherung durch<br />

das Musikschulmanagement und dezentraler<br />

Profilierung und lokaler Verankerung<br />

e<strong>in</strong>er jeden Musikschule – e<strong>in</strong> Prozess<br />

der fachlichen Aufwärtsentwicklung<br />

<strong>in</strong> Gang. Und es war regelrecht verführerisch,<br />

<strong>in</strong> dieser besonderen historischen<br />

Situation der E<strong>in</strong>ladung nach Atzenbrugg<br />

zu folgen und mit den ProponentInnen<br />

des Musikschulmanagement und weiteren<br />

zukunftsorientierten MusikschulleiterInnen<br />

den Versuch zu unternehmen,<br />

e<strong>in</strong>e Weiterbildungsmaßnahme <strong>für</strong> jene<br />

zu <strong>in</strong>stallieren, von deren visionärer Kraft,<br />

deren Fähigkeit zum Umgang mit Menschen<br />

und deren politischem „Stand<strong>in</strong>g“<br />

es <strong>in</strong> besonderer Weise abhängt, wie sich<br />

e<strong>in</strong>e Musikschule vor Ort entwickelt: die<br />

Leiter<strong>in</strong>nen und Leiter.<br />

Schnell war die niederösterreichische Leiterakademie<br />

geboren, mit Herzklopfen<br />

warteten wir auf das E<strong>in</strong>langen der ersten<br />

Bewerbungen, nachdem es im Vorfeld<br />

durchaus kritische Stimmen gegeben<br />

hatte. Und dann: <strong>in</strong> wenigen Tagen mehr<br />

als <strong>60</strong> InteressentInnen. Schnell musste<br />

e<strong>in</strong> Budget aufgestellt werden, um die<br />

Akademie gleich e<strong>in</strong> zweites Mal durchführen<br />

zu können. Dann das erste Plenum<br />

mit dreißig altgedienten genauso wie mit<br />

gerade <strong>in</strong>s Amt gekommenen LeiterInnen<br />

im Bildungshaus St.-Hippolyt <strong>in</strong> St. Pölten<br />

(das Planungsteam hat <strong>in</strong> der Nacht davor<br />

nicht sonderlich gut geschlafen) … der<br />

Rest ist Geschichte!<br />

Die genauen Zahlen über die vielen Wiederholungen<br />

und die zahlreichen TeilnehmerInnen<br />

der Akademie mögen andere<br />

liefern: Mir ist es wichtig festzuhalten,<br />

dass <strong>in</strong> diesem Lehrgang, jedenfalls<br />

was den pädagogischen Teil anbelangt,<br />

alles andere als sche<strong>in</strong>bar unstrittige<br />

musikpädagogische Lehrsätze oder e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>heitliches Bild von Musikschule ver-<br />

56


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

handelt wurden. Im Gegenteil: Natürlich<br />

gibt es Gesetze, Verordnungen, Förderungsbestimmungen,<br />

aber letztlich muss<br />

und kann <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> jede e<strong>in</strong>zelne<br />

Musikschule ihr <strong>in</strong>dividuelles Profil f<strong>in</strong>den,<br />

<strong>in</strong>dem sie <strong>in</strong> ihrer (Stadt-)geme<strong>in</strong>de<br />

ihren Platz und ihre Bedeutung def<strong>in</strong>iert<br />

und <strong>in</strong> engstem Bezug auf die vorhandene<br />

Musikkultur agiert, gleich ob es sich<br />

um We<strong>in</strong>viertler Blaskapellen, e<strong>in</strong>e städtische<br />

Bandszene, aktive Kirchenchöre<br />

oder das Jagdhornblasen <strong>in</strong> der waldreichen<br />

Gegend um Lilienfeld handelt.<br />

Es gäbe jetzt ungeheuer viel zu erzählen:<br />

von den vielen menschlichen Begegnungen<br />

mit starken Persönlichkeiten, von<br />

kontroversen Debatten über flexible Unterrichtsformen,<br />

Prüfungsordnung, Klassenmusizieren,<br />

Musiktheorie oder Erwachsenarbeit;<br />

von der manchmal heftigen<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit unüberschaubar<br />

vielen ReferentInnen aus dem<br />

In- und Ausland; von Phasen, die unglaublich<br />

<strong>in</strong>spirierend, aber auch von solchen,<br />

die ermüdend waren; von Momenten,<br />

<strong>in</strong> denen die Diskussionen be<strong>in</strong>ahe<br />

etwas Konspiratives oder gar Subversives<br />

hatten. Immer aber war deutlich,<br />

dass die Dynamik des niederösterreichischen<br />

Musikschulwesens von der produktiven<br />

Spannung zwischen zentraler<br />

Steuerung und konkreter dezentraler<br />

Ausgestaltung lebt.<br />

Aber warum habe ich so gern mit <strong>Niederösterreich</strong><br />

zusammengearbeitet, gleich<br />

ob beim F&W-Kurs oder der LeiterInnenakademie<br />

(von den zahlreichen anderen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen, von der Kooperation<br />

<strong>in</strong> Sachen Klassenmusizieren<br />

oder vielen, vielen Grundsatzgesprächen<br />

ganz zu schweigen)? Ist es der re<strong>in</strong>e Pragmatismus,<br />

weil es gut ist, wenn me<strong>in</strong>e<br />

Studierende <strong>in</strong> ihrem späteren Berufsleben<br />

auf offene Vorgesetzte stoßen? Spielen<br />

da sentimentale Motive des ehemaligen<br />

Musikschuldirektors h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e<br />

Sehnsucht nach vergangenen Lebensund<br />

Arbeitsformen?<br />

Ne<strong>in</strong>, im Kern geht es – neben den<br />

menschlichen Verb<strong>in</strong>dungen, neben<br />

Sympathie, Inspiration und Vertrauen –<br />

um e<strong>in</strong>e tiefe fachliche Übere<strong>in</strong>stimmung,<br />

die allerd<strong>in</strong>gs überhaupt nicht den<br />

Streit <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfragen ausschließt!<br />

Wenn ich beobachte, dass e<strong>in</strong>e niederösterreichische<br />

Musikschule ihr Profil und<br />

ihre lokale Bedeutung f<strong>in</strong>den muss, dann<br />

korrespondiert das mit der Grundbotschaft,<br />

die ich me<strong>in</strong>en Wiener Studierenden<br />

unaufhörlich vermittle: dass nämlich<br />

der Beruf des/der Instrumentalpädagogen/-<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er ist, dessen Herausforderung<br />

dar<strong>in</strong> liegt, dass man ihn ständig<br />

neu erf<strong>in</strong>den darf. Wie wenig ist Musikschule<br />

– im Vergleich mit dem Regelschulwesen<br />

– letztlich reglementiert! Und wie<br />

unterschiedlich <strong>Musikschulen</strong> mit ihrem<br />

Umfeld <strong>in</strong>teragieren können, davon legt<br />

auch me<strong>in</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem<br />

Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

entstandenes Buch „Musikschule –<br />

wozu?“ beredt Zeugnis ab. E<strong>in</strong> Buch, das<br />

letztlich entstand, weil me<strong>in</strong>e niederösterreichischen<br />

KollegInnen und ich e<strong>in</strong>mal<br />

auf e<strong>in</strong>em AGMÖ-Kongress geme<strong>in</strong>sam<br />

frustriert darüber waren, wie wenig dort<br />

von der eigentlichen Bedeutung der Musik<br />

<strong>für</strong> Menschen und Geme<strong>in</strong>den und wie<br />

viel vom angeblichen Transfernutzen gesprochen<br />

worden war („Mehr Musik – besser<br />

<strong>in</strong> Mathematik und weniger Gewalt“).<br />

E<strong>in</strong> Buch, <strong>in</strong> dem etwa konkret die <strong>Musikschulen</strong><br />

Ha<strong>in</strong>burg, Traismauer, Tulln oder<br />

Retz portraitiert werden.<br />

Wenn ich davon ausgehe, dass Instrumentalpädagogik<br />

immer über das re<strong>in</strong>e<br />

Unterrichtsgeschehen h<strong>in</strong>ausdenken und<br />

realisieren muss, wie viel ihre SchülerInnen<br />

von anderen musikalischen Lernwelten<br />

(wie Natalia Ardila-Mantilla sagen<br />

würde) profitieren, dann liegt mir an <strong>Musikschulen</strong>,<br />

die sich der Bedeutung des<br />

Musizierens <strong>in</strong> den Familien, der Ensembles<br />

oder ernst zu nehmender öffentlicher<br />

Auftritte bewusst s<strong>in</strong>d. Und diese <strong>Musikschulen</strong><br />

f<strong>in</strong>de ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Umgebung<br />

ebenso wie Lehrkräfte, die diesen Ansatz<br />

e<strong>in</strong>es Erkennens und Gestaltens verschiedener<br />

musikalischer Lernwelten leben. Es<br />

wird somit nicht verwundern, dass die nahezu<br />

30 MusikschulmentorInnen unserer<br />

Studierenden vor allem aus <strong>Niederösterreich</strong><br />

kommen und an ihren Schulen weit<br />

über den Unterricht h<strong>in</strong>aus aktiv s<strong>in</strong>d.<br />

Wenn ich geme<strong>in</strong>sam mit Natalia Ardila-<br />

Mantilla und Hanns Stekel <strong>in</strong> „Musikschule<br />

gibt es nur im Plural“ die Auffassung<br />

vertrete, dass die Musikschule als Institution<br />

paradoxerweise nur dort gut ist, wo<br />

sie auf allen <strong>in</strong>stitutionellen Egoismus<br />

verzichtet und bereitwillig die Arme zur<br />

Kooperation ausstreckt, und zwar nicht<br />

nur mit der regionalen Kulturszene, sondern<br />

auch mit den Regelschulen (um alle<br />

SchülerInnen zu erreichen) und mit den<br />

Universitäten (um ihren Hochbegabten<br />

bzw. den an e<strong>in</strong>er professionellen Karriere<br />

<strong>in</strong>teressierten SchülerInnen gute Perspektiven<br />

zu bieten), dann ist wiederum<br />

<strong>Niederösterreich</strong> vorbildlich, gibt es doch<br />

ke<strong>in</strong> anderes Bundesland, <strong>in</strong> dem etwa<br />

Schulkooperationen so <strong>in</strong>tensiv praktiziert<br />

werden.<br />

IGP an der mdw – NÖ Musikschulwesen:<br />

Wir s<strong>in</strong>d nicht formal mite<strong>in</strong>ander verbunden,<br />

wir gehen nicht im Gleichschritt, wir<br />

stimmen uns nicht offiziell ab, aber es<br />

existiert – wie der Soziologe Hartmut Rosa<br />

sagen würde – e<strong>in</strong> Verhältnis der Resonanz<br />

zwischen uns, uns verb<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl „vibrierender Drähte“.<br />

o.Univ.-Prof. Dr. Peter Röbke<br />

War Musikschullehrer – und leiter <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, ist seit 1994 Professor <strong>für</strong> Instrumental- und Gesangspädagogik,<br />

seit Oktober 2010 Vorstand des Instituts <strong>für</strong> musikpädagogische Forschung, Musikdidaktik und Elementares<br />

Musizieren sowie seit langem Vorsitzender der Studienkommission Instrumental(Gesangs)pädagogik<br />

an der Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende Kunst Wien. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.<br />

57


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

Kunst br<strong>in</strong>gt’s<br />

Mart<strong>in</strong>a Leibovici-Mühlberger<br />

Auszug aus der Festrede zur Verleihung der Kulturpreise des Landes <strong>Niederösterreich</strong> am 7. November 2014, St. Pölten.<br />

„Den Boten der schlechten Nachricht lieben<br />

wir nicht!“ hieß e<strong>in</strong> Sprichwort der<br />

griechischen Antike – und obwohl bereits<br />

der berühmte Tragödiendichter Sophokles<br />

die Tradition, den Überbr<strong>in</strong>ger<br />

schlechter Nachrichten von der nächstbesten<br />

Klippe zu stoßen, als Unsitte<br />

brandmarkte, hat die spontane Entladung<br />

von Emotion angesichts unangenehmer<br />

Mitteilungen zahlreiche Boten<br />

das Leben gekostet.<br />

Ich hoffe, man wird mit mir humaner verfahren.<br />

Denn auch ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Überbr<strong>in</strong>ger<br />

e<strong>in</strong>er schlechten Nachricht: An uns ist<br />

nicht viel dran! Aus biomechanischen<br />

Überlegungen heraus s<strong>in</strong>d wir nahezu als<br />

e<strong>in</strong> Desaster anzusprechen, wenn wir uns<br />

mit dieser uns mitgegebenen körperlichen<br />

Ausrüstung <strong>in</strong> freier Wildbahn bewähren<br />

müssten.<br />

E<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme ist mehr als ernüchternd:<br />

E<strong>in</strong> schützendes Fell ist uns<br />

längst ausgefallen. Scharfe Krallen wachsen<br />

uns nicht. Als Läufer s<strong>in</strong>d wir weniger<br />

als durchschnittlich; Reißzähne haken wir<br />

gleich e<strong>in</strong>mal ab, ebenso Fliegen als Angriffs-<br />

oder Fluchtmechanismus. Auch im<br />

Schwimmen, Klettern, Spr<strong>in</strong>gen, Hangeln,<br />

Kriechen, Luftanhalten und Tauchen<br />

s<strong>in</strong>d wir maximal am untersten Rand anzusiedeln.<br />

Unsere Hardware ist also unverleugenbar<br />

wenig bestechend. Dennoch<br />

stehen wir als Homo sapiens sapiens<br />

nicht auf der Liste des WWF <strong>für</strong> aussterbende<br />

Arten. Ganz im Gegenteil!<br />

Die Frage lautet: Was also ist es, das uns<br />

als Spezies zu e<strong>in</strong>em globalen Erfolgskonzept<br />

hat aufsteigen lassen?<br />

• Es ist nicht die Entwicklung von<br />

Sprache, mit der wir kommunizieren,<br />

• es ist nicht der Gebrauch von<br />

Werk zeugen,<br />

• es ist nicht die Fähigkeit, Gesellschaften<br />

zu bilden,<br />

• es ist nicht die Fähigkeit, andere<br />

zu täuschen,<br />

• es s<strong>in</strong>d nicht unser aufrechter Gang,<br />

der entgegengestellte Daumen oder<br />

die Monogamie,<br />

denn das alles f<strong>in</strong>den wir bei der e<strong>in</strong>er<br />

oder anderen Spezies genauso und ke<strong>in</strong>e<br />

hat es so weit gebracht wie wir.<br />

Es ist unsere Kreativität und als ihr<br />

großer Ausdruck unser Kunst- und Kulturschaffen,<br />

das uns zu Menschen und<br />

global so erfolgreich gemacht hat.<br />

Schöpferische Gehirne s<strong>in</strong>d von der Evolution<br />

durch natürliche Selektion favorisiert<br />

worden. Kreative Gehirne waren auf der<br />

Suche nach Nahrung, geschütztem Wohnraum<br />

oder im Paarungswettstreit sowie <strong>in</strong><br />

der Aufzucht von Nachkommen e<strong>in</strong>fach<br />

erfolgreicher. Ohne die Fähigkeit zur Kreativität<br />

wären wir längst ausgestorben.<br />

Wenn wir das Mysterium des kreativen<br />

Prozesses <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Bestandteile herunterzubrechen<br />

versuchen, um se<strong>in</strong>e Voraussetzungen<br />

zu verstehen, f<strong>in</strong>den wir drei<br />

wesentliche Leistungen, zu denen unser<br />

Gehirn fähig ist:<br />

• Perspektivenübernahme: die Fähigkeit,<br />

verschiedene Gesichtspunkte <strong>in</strong> Erwägung<br />

zu ziehen.<br />

• Repräsentation: die Fähigkeit, über<br />

D<strong>in</strong>ge nachzudenken, die uns nicht<br />

direkt vor Augen stehen.<br />

• Neuorganisation: die Fähigkeit, D<strong>in</strong>ge neu<br />

anzuordnen im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>en gegebenen<br />

Kontext oder e<strong>in</strong>e Anforderung.<br />

Das tun Künstler<strong>in</strong>nen und Künstler genauso<br />

wie Erf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen und Erf<strong>in</strong>der<br />

oder begnadete Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

und Wissenschaftler. Dies ist der Schritt <strong>in</strong><br />

die Schöpfung e<strong>in</strong>es bee<strong>in</strong>druckenden<br />

Kunstwerks genauso wie <strong>in</strong> jede Innovation.<br />

Neurobiologisch ist es e<strong>in</strong> und dieselbe<br />

Wurzel.<br />

Jene, die mich kennen, wissen, dass me<strong>in</strong>e<br />

Sorge unseren K<strong>in</strong>dern gilt. Denn unsere<br />

K<strong>in</strong>der werden die Zukunftsgesellschaft<br />

se<strong>in</strong>. Das kreative Potenzial unserer<br />

K<strong>in</strong>der ist der fundamentalste Schlüssel,<br />

um e<strong>in</strong>e erfolgreiche Zukunft und sogar<br />

das weitere Bestehen unserer Spezies zu<br />

gewährleisten.<br />

Manche haben dies bereits erkannt: Prof.<br />

James Catterall von der UCLA hat beispielsweise<br />

gezeigt, dass junge Erwachsene,<br />

die ausreichend qualitativ hochwertige<br />

Kunsterziehung genossen haben,<br />

e<strong>in</strong>e viere<strong>in</strong>halbfach ger<strong>in</strong>gere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

aufweisen, je arbeitslos zu<br />

werden, weil sie über das Potenzial verfügen,<br />

ihr persönliches Kompetenzprofil je<br />

nach Anforderung neu zu arrangieren.<br />

Dies ist e<strong>in</strong>e Schlüsselkompetenz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

sich rapide verändernden Umwelt wie der<br />

unseren, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zukünftigen Arbeitsmarkt,<br />

dessen zentrale Anforderung dar<strong>in</strong><br />

besteht, über „creative problem-solv<strong>in</strong>g<br />

skills“ zu verfügen.<br />

Ich möchte die bedeutenden Auswirkungen,<br />

die die Beschäftigung mit Kunst und<br />

Kultur <strong>für</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Menschen zu<br />

entfalten vermag, noch am Beispiel der<br />

Musik und der damit verbundenen unschätzbaren<br />

Bedeutung von <strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>für</strong> unsere K<strong>in</strong>der illustrieren. Die Erzeugung<br />

von Musik sowie das Hören von<br />

Musik s<strong>in</strong>d mit tiefen emotionalen Zentren<br />

verbunden. Damit werden neuroarchitektonisch<br />

Verschaltungen gebahnt,<br />

die e<strong>in</strong>e komplexe Evaluation von vorhandenen<br />

Umgebungsumständen fördern<br />

sowie Voraussicht und Konsequenzabschätzung<br />

tra<strong>in</strong>ieren. Die sich gegenseitig<br />

verstärkende Wirkung von Rhythmus,<br />

Melodie und Betonungsstruktur,<br />

geme<strong>in</strong>sam mit den beim Musizieren und<br />

Musikhören ausgeschütteten Neurotransmittern<br />

Dopam<strong>in</strong> und Oxytoc<strong>in</strong><br />

sowie anderen Neurotransmittern, ist<br />

da<strong>für</strong> verantwortlich, dass bei der Beschäftigung<br />

mit Musik mehr Regionen<br />

des Gehirns konzentriert aktiviert werden<br />

als bei allen anderen Tätigkeiten.<br />

Musik darf als psychophysischer Balancemechanismus<br />

und als evolutionäre<br />

Antriebskraft auf dem Weg der Mensch-<br />

58


Sechzig <strong>Jahre</strong> Vielklang<br />

werdung und komplexen Sozialentwicklung<br />

angesprochen werden.<br />

Als messbare Auswirkungen von erweiterter<br />

Musikerziehung s<strong>in</strong>d zu beachten:<br />

• Stärkung des Geme<strong>in</strong>schaftsgefühls,<br />

verbessertes Sozialverhalten<br />

• Regulation der eigenen Stimmungen –<br />

Selbstmanagement<br />

• Bewusstheit der eigenen Stimmungen<br />

und, daraus resultierend, Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

• Fähigkeit zur Selbstberuhigung – Realitätsbewältigung<br />

• Förderung von sozio-emotionaler und<br />

kognitiver Kompetenz<br />

• Steigerung der Immunabwehr<br />

In e<strong>in</strong>er Zeit, die von der modernen Soziologie<br />

als Phase der Entgeme<strong>in</strong>schaftung<br />

und Vergesellschaftung angesprochen<br />

wird, ist erweiterte Musikerziehung e<strong>in</strong><br />

besseres Antidot als jedes Reparatursystem,<br />

das doch immer zu spät kommt. Alle<strong>in</strong><br />

schon deswegen, aus schnöden monetären<br />

Überlegungen, stehen <strong>Musikschulen</strong><br />

und Kunsterziehungse<strong>in</strong>richtungen<br />

im Zeitalter des „narzisstischen Individualismus“<br />

ganz oben auf me<strong>in</strong>em<br />

persönlichen Wunschzettel. Denn diese<br />

Gesellschaftsentwicklung der narzisstischen<br />

Individualisierung tut uns als moderner<br />

Technologiegesellschaft gar nicht<br />

gut und ist, wenn 38 Prozent der europäischen<br />

Bevölkerung bereits irgendwann<br />

im Laufe des Lebens unter e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>isch<br />

relevanten psychischen Störung leiden,<br />

auch schrecklich teuer.<br />

Der se<strong>in</strong>erzeitige deutsche Innenm<strong>in</strong>ister<br />

Otto Schily hat e<strong>in</strong>mal geme<strong>in</strong>t: „Wer<br />

<strong>Musikschulen</strong> schließt, schadet der <strong>in</strong>neren<br />

Sicherheit!“ Ich würde mir erlauben,<br />

hier noch härter anzuschließen,<br />

und behaupten: „Wer <strong>Musikschulen</strong><br />

schließt, ist e<strong>in</strong> Verräter an unserer Zukunft!“<br />

Doch <strong>in</strong> Zeiten der Wirtschaftskrise<br />

werden Kunst- und Kulturleben<br />

gerne als Schlagobershäubchen gesehen,<br />

auf das es nun zu verzichten gelte.<br />

Diese Betrachtung ist grundsätzlich<br />

falsch und <strong>in</strong> unserem globalen Zeitalter<br />

gerade <strong>für</strong> e<strong>in</strong> so kle<strong>in</strong>es Land wie unseres<br />

möglicherweise sogar fatal.<br />

Und so komme ich zu me<strong>in</strong>em Schlussappell:<br />

Investieren wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en qualitativ<br />

hochwertigen, stabilen Zugang zu Kunst<br />

und Kultur <strong>für</strong> alle unsere K<strong>in</strong>der. Gute<br />

Kunst- und Kulturerziehung gehorcht<br />

zehn e<strong>in</strong>fachen und auch simpel umsetzbaren<br />

Pr<strong>in</strong>zipien, <strong>für</strong> die ich mir wünsche,<br />

dass jede Pädagog<strong>in</strong> und jeder Pädagoge,<br />

jeder Elternteil, jede Bürgermeister<strong>in</strong><br />

und jeder Bürgermeister und jede Fördervergabestelle<br />

sie ver<strong>in</strong>nerlicht hätte.<br />

„Kunst br<strong>in</strong>gt’s“, setzen wir uns <strong>für</strong> sie und<br />

unsere K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>!<br />

© Matthieu Munoz<br />

Prof. <strong>in</strong> Dr. <strong>in</strong> Mart<strong>in</strong>a Leibovici-Mühlberger M.Sc.<br />

Fachärzt<strong>in</strong> <strong>für</strong> Gynäkologie und Geburtshilfe, Psychotherapeut<strong>in</strong>, Mitglied der Work<strong>in</strong>g Group on the<br />

Quality of Childhood im EU-Parlament, Buchautor<strong>in</strong>, Mutter von vier K<strong>in</strong>dern.<br />

59


© MS Jauerl<strong>in</strong>g<br />

<strong>60</strong>


Zwanzig Bezirke<br />

<strong>in</strong> den Regionen<br />

„Sobald die kle<strong>in</strong>e Quelle versiegt, trocknet der große Fluss aus.“ Die<br />

Entwicklung der <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> den zwanzig Bezirken <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

ist die wesentlichste Aufgabe des Musikschulmanagement.<br />

Zugleich s<strong>in</strong>d diese – wie im japanischen Zitat beschrieben – schier<br />

unerschöpfliche Quellen <strong>für</strong> das Musikschulmanagement. Sie formulieren<br />

Herausforderungen <strong>in</strong> der Umsetzung und zeigen H<strong>in</strong>dernisse auf. Sie<br />

kreieren Impulse und schaffen Innovation <strong>für</strong> die landesweite Entwicklung.<br />

Das niederösterreichische Musikschulwesen wäre nicht ansatzweise so<br />

herausragend und vielfältig, gelänge es nicht immer wieder, starke<br />

Persönlichkeiten und Institutionen <strong>in</strong> den Regionen <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Teil<br />

des geme<strong>in</strong>samen Weges zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

61


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Mart<strong>in</strong> Siepmann, AustrianImages.com<br />

Bezirk Amstetten:<br />

Hohes Musikniveau<br />

seit dem Mittelalter<br />

35 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Amstetten und<br />

der Statutarstadt Waidhofen/Ybbs<br />

8 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Amstetten<br />

35 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Amstetten<br />

1.317 km 2<br />

126.748 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

6.277 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

5 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

28.425 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

5.764 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

20 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

8<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

Dieser Bezirk, dessen Struktur von der<br />

hochalp<strong>in</strong>en Landschaft bis zur Donau<br />

reicht, ist nicht nur Kernbezirk und Herz<br />

des Mostviertels, sondern Kernbezirk Österreichs<br />

schlechth<strong>in</strong>. Er hat mit der Ostarrichi-Urkunde<br />

von 996 (bezogen auf<br />

Neuhofen an der Ybbs), <strong>in</strong> der die erstmals<br />

bekannte Nennung Österreichs als<br />

„ostarrichi“ aufsche<strong>in</strong>t, Österreich se<strong>in</strong>en<br />

Namen gegeben.<br />

Der Bezirk bildet das Bundesland <strong>Niederösterreich</strong><br />

landschaftlich und kulturell ab:<br />

vom Hochgebirge über die Ybbstaler Eisenstraße,<br />

den Sonntagberg und das Ybbsfeld<br />

bis zu den Donauebenen. Die Statutarstadt<br />

Waidhofen/Ybbs teilt den Bezirk und ist<br />

selbst e<strong>in</strong> wesentliches kulturelles Zentrum.<br />

Mit Schloss Zeillern verfügt der Bezirk<br />

über e<strong>in</strong>e wichtige musikpädagogische<br />

und somit musikalische E<strong>in</strong>richtung.<br />

6277<br />

MusikschülerInnen<br />

35<br />

Standorte<br />

62


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Amstetten:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Fagott<br />

15<br />

Klavier<br />

806<br />

Akkordeon<br />

72<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

Gitarre<br />

<strong>60</strong>9<br />

Posaune<br />

97 Gesang<br />

Horn<br />

Steir.<br />

Tuba<br />

103 Harmonika<br />

1<strong>60</strong><br />

Viola<br />

13<br />

41<br />

Violoncello<br />

80<br />

Hackbrett<br />

35 Flügelhorn<br />

35<br />

Im Bezirk Amstetten besuchen 4 SchülerInnen<br />

das Hauptfach Ukulele.<br />

E-Bass<br />

38<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

567<br />

304 Saxophon<br />

Schlagwerk<br />

Blockflöte<br />

365<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

73<br />

159<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

248<br />

294 Tanz<br />

Harfe<br />

24<br />

E-Gitarre<br />

133<br />

299<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

1016<br />

Kontrabass<br />

Zither<br />

4<br />

Oboe<br />

15<br />

21<br />

401<br />

Orgel<br />

9<br />

Trompete<br />

269<br />

Tenorhorn<br />

112<br />

Querflöte<br />

467<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten werden große Gruppen oder ganze<br />

Klassen im „Elementaren Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Andreas Helm<br />

Oboist und Blockflötist; Professur <strong>für</strong><br />

historische Oboen<strong>in</strong>strumente an der<br />

Kunstuniversität Graz und der Musik<br />

und Kunst Privatuniversität der Stadt<br />

Wien, u. a. erster Oboist des Irish Baroque<br />

Orchestras, der Capella Leopold<strong>in</strong>a<br />

und der Bachakademie Stuttgart,<br />

künstlerischer Leiter des Ensembles<br />

Barucco, Gründungsmitglied<br />

des Ensembles „Schikaneders Jugend“<br />

und der Barocksolisten München<br />

Besuchte den Musikschulstandort Seitenstetten (damals im<br />

Musikschulverband Waidhofen/Ybbstal).<br />

© Thesi Pewal<br />

„ Aus irgende<strong>in</strong>em Grund entdeckte ich schon im Alter von sechs<br />

<strong>Jahre</strong>n me<strong>in</strong>e Liebe zur Barockmusik und damals die Blockflöte als<br />

MEIN Instrument da<strong>für</strong>.“<br />

E<strong>in</strong> guter Start <strong>für</strong> noch mehr davon<br />

„In der durch die Blasmusiktradition geprägten Musikschule Ybbsitz<br />

gab es ke<strong>in</strong>e Möglichkeit, nach drei <strong>Jahre</strong>n noch weiteren Unterricht<br />

zu bekommen. Nach e<strong>in</strong>em kurzen Umweg über die Klar<strong>in</strong>ette<br />

wurde me<strong>in</strong>e Mutter <strong>in</strong> der Musikschule ihres Geburtsortes Seitenstetten<br />

fündig und ich konnte im Alter von zehn <strong>Jahre</strong>n bei Ulli<br />

Wagner e<strong>in</strong> völlig neues Universum me<strong>in</strong>es Liebl<strong>in</strong>gs<strong>in</strong>struments<br />

entdecken. Es war vor allem das Ensemblespiel, das mich, hier<br />

beg<strong>in</strong>nend, <strong>für</strong> me<strong>in</strong> ganzes Leben lang prägen sollte.“<br />

Und dann zur Oboe<br />

„Erst durch die Begegnung mit der historischen Oboe konnte ich<br />

endlich me<strong>in</strong>e liebste Musik auf diesem wunderbaren Instrument<br />

spielen. Den Enthusiasmus jedoch, mit dem me<strong>in</strong> Talent <strong>in</strong> Seitenstetten<br />

gefördert wurde, versuche ich nun <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er täglichen<br />

Arbeit mit den Studierenden genauso zu vermitteln, denn Begeisterung<br />

steckt an.“<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 1.582 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 8<strong>60</strong> TeilnehmerInnen<br />

MS Region Sonntagberg: Junior- und<br />

Jugendblasorchester, Nachwuchsstreichorchester<br />

| MS Amstetten: Vororchester,<br />

Kammerorchester, Jugendblasorchester,<br />

Blas- und Streichorchester, Pop/Rockorchester,<br />

Big Band | MS Mostviertel: Jugendblasorchester<br />

Most4Band, Big Band,<br />

M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Streicherorchester | MS Oberes<br />

Mostviertel: Streichorchester, Kammerorchester,<br />

Blockflötenorchester, Gitarren<br />

orchester, M<strong>in</strong>i-, Junior- und Jugendblasorchester,<br />

Jazz-Ensemble | MS Behamberg-Ernsthofen-Haidershofen:<br />

Orchester<br />

CoolPhoniker, Jugendblasorchester, Musikschulorchester, Rock s<strong>in</strong>fo nie-<br />

MS Region Sonntagberg<br />

orchester, Big Band | Carl Zeller MS: Jugendblasorchester, Junior-Band, Streichorchester<br />

| MS Waidhofen/Ybbstal: K<strong>in</strong>derstreichorchester Ybbstaler Aufstrich,<br />

Schülerorchester, K<strong>in</strong>derblasorchester Junior BLOWY, Blasorchester BLOWY,<br />

Jugendblasorchester Kapelle Kunterbunt, Jugendorchester <strong>für</strong> Bläser, S<strong>in</strong>fonieorchester<br />

SINFONIA Waidhofen/Ybbstal<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 117 TeilnehmerInnen<br />

MS Region Sonntagberg: K<strong>in</strong>derchor, Jugendchor, Vokalensemble | MS Amstetten:<br />

Vokalensemble | MS Mostviertel: Chor, Vokalensemble | MS Oberes<br />

Mostviertel: Chor Haag, Chor St. Valent<strong>in</strong>, Frauenchor, JPR-Chor | MS Behamberg-Ernsthofen-Haidershofen:<br />

K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble | Ostarrichi<br />

MS: Ostarrichi-Chor | Carl Zeller MS: K<strong>in</strong>derchor | MS Waidhofen/Ybbstal:<br />

Musical Workshop NMS Ybbsitz, Jugendchor VielStimmig, Vokalensemble<br />

63<br />

© we<strong>in</strong>franz


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Amstetten<br />

7 Musikschulverband Region Sonntagberg:<br />

Allhartsberg, Kematen an der Ybbs, Sonntagberg<br />

Unsere Schüler – unsere Musik – unsere Leidenschaft<br />

– unsere Region – unsere Identität.<br />

5 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Mostviertel:<br />

Aschbach-Markt, Oed-Öhl<strong>in</strong>g, Wallsee-S<strong>in</strong>delburg, Zeillern<br />

Wir fördern und begleiten bereits vorhandene<br />

Begabungen.<br />

1 Regionalmusikschule Amstetten:<br />

Amstetten<br />

Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler br<strong>in</strong>gen<br />

Farbe <strong>in</strong>s neue Musikschulgebäude.<br />

© Anna Aichberger<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Oberes Mostviertel:<br />

Ennsdorf, Haag, St. Pantaleon-Erla, St. Valent<strong>in</strong>, Strengberg<br />

Wir s<strong>in</strong>d stolz auf 50 <strong>Jahre</strong> Jugendblasorchester Haag – e<strong>in</strong>es<br />

der ältesten Jugendblasorchester Österreichs.<br />

He<strong>in</strong>z Ferlesch<br />

Chorleiter und Dirigent; u. a. Wiener<br />

S<strong>in</strong>gakademie, Chor Ad Libitum, Barockorchester<br />

Barucco, Koord<strong>in</strong>ator<br />

der Chorszene <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Besuchte die damalige Musikschule St.<br />

Valent<strong>in</strong> (heute Musikschule Oberes<br />

Mostviertel).<br />

Vorbilder s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> junge Menschen<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Triebfeder <strong>in</strong> ihrer<br />

Entwicklung.<br />

„Me<strong>in</strong> Cous<strong>in</strong> war <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit e<strong>in</strong> solches<br />

Vorbild <strong>für</strong> mich – Wolfgang war drei <strong>Jahre</strong> älter<br />

und konnte mit neun <strong>Jahre</strong>n schon gut Klavier<br />

spielen, und das wollte ich auch können. Die<br />

Musikschule St. Valent<strong>in</strong> war bis zur Jugend me<strong>in</strong>e<br />

musikalische Heimat, <strong>in</strong> der ich unter der liebevollen<br />

Betreuung von Ayako Ono <strong>in</strong> den Kosmos der<br />

Musik e<strong>in</strong>tauchen konnte.“<br />

© Kathar<strong>in</strong>a Schiffl<br />

Zurückblickend war die Musikschule<br />

e<strong>in</strong>e erste Quelle <strong>für</strong> die Grundlagen<br />

des Musizierens.<br />

„Das Klavierspiel bedeutete auch die<br />

Grundlage <strong>für</strong> das Chorleiten und Dirigieren,<br />

da man mit dem Klavier das Orchester<br />

im Wohnzimmer zur Verfügung<br />

hat. Im Rahmen der Jugends<strong>in</strong>gwoche<br />

Großrußbach konnte ich das Klavierspiel<br />

mit dem S<strong>in</strong>gen verb<strong>in</strong>den. Dort<br />

habe ich das beglückende Gefühl des<br />

geme<strong>in</strong>samen Musizierens ganz besonders stark<br />

empfunden.“<br />

He<strong>in</strong>z Ferlesch wurde Chorleiter und Dirigent.<br />

„Es entstand <strong>in</strong> mir das Gefühl, dass es e<strong>in</strong>en Wert<br />

haben könnte, Menschen an das Musizieren heranzuführen.“<br />

64


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

3 Musikschulverband<br />

Behamberg-Ernsthofen-Haidershofen:<br />

Behamberg, Ernsthofen, Haidershofen<br />

Unser Musikschulausflug stellt jedes<br />

Jahr e<strong>in</strong>en Höhepunkt der geme<strong>in</strong>samen<br />

Aktivitäten dar.<br />

5 Ostarrichi Musikschule: Neuhofen an der Ybbs<br />

Der Chor unserer Ostarrichi-Musikschule.<br />

© We<strong>in</strong>franz Museumsvere<strong>in</strong> Ostarrichi<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband<br />

der „Carl Zeller –<br />

Musikschule“<br />

St. Peter <strong>in</strong> der Au:<br />

Biberbach, Ertl,<br />

Seitenstetten, St. Peter<br />

<strong>in</strong> der Au, Weistrach,<br />

Wolfsbach<br />

To the drums!<br />

St. Pantaleon-<br />

Erla<br />

Neustadtl/<br />

Donau<br />

Ennsdorf<br />

Ernsthofen<br />

Haidershofen<br />

Behamberg<br />

St. Valent<strong>in</strong><br />

Haag<br />

Weistrach<br />

St. Peter/Au<br />

Strengberg<br />

Ertl<br />

Ardagger<br />

Wallsee-<br />

S<strong>in</strong>delburg<br />

Zeillern<br />

Amstetten<br />

Oed-<br />

Öhl<strong>in</strong>g<br />

Aschbach-<br />

Markt<br />

Kematen/<br />

Ybbs<br />

Waidhofen/Ybbs<br />

W<strong>in</strong>klarn<br />

Neuhofen/<br />

Ybbs<br />

Ferschnitz<br />

Allhartsberg<br />

Sonntagberg<br />

Wolfsbach<br />

Seitenstetten<br />

Biberbach<br />

Viehdorf<br />

St.<br />

Georgen<br />

/Ybbsf.<br />

Eurats-<br />

Feld<br />

5 Musikschulverband Waidhofen/Ybbstal:<br />

Hollenste<strong>in</strong> an der Ybbs, Opponitz, St. Georgen am Reith,<br />

Waidhofen an der Ybbs, Ybbsitz<br />

Zum Schulstart 2017/18 treffen sich alle Lehrer<strong>in</strong>nen und<br />

Lehrer der Musik- und Kunstschule beim Teamtag.<br />

Ybbsitz<br />

Ardagger, Euratsfeld, Ferschnitz,<br />

Neustadtl an der<br />

Donau, St. Georgen am Ybbsfelde,<br />

Viehdorf, W<strong>in</strong>klarn →<br />

s<strong>in</strong>d Musikschul geme<strong>in</strong>den im<br />

Geme<strong>in</strong>de verband der Musikschule<br />

Ybbsfeld mit Sitz im<br />

Bezirk Melk<br />

Hollenste<strong>in</strong>/<br />

Ybbs<br />

Opponitz<br />

St. Georgen/Reith<br />

MS Behamberg-Ernsthofen-Haidershofen<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse im Bezirk Amstetten:<br />

Amstettner Kulturwochen, Basilika Sonntagberg,<br />

Jazz im Atelier St. Valent<strong>in</strong>, Jodel-<br />

Lernerei und Jodeln und mehr im Gasthaus<br />

Lengauer <strong>in</strong> Ybbsitz, Johann-Pölz-<br />

Halle Amstetten,<br />

Klangraum Schloss<br />

Rothschild Waidhofen/Ybbs,<br />

Kunst<strong>in</strong>itiative<br />

Amstetten,<br />

Musicalsommer<br />

Amstetten, Musikfestival<br />

ZOA, Ostarrichi-Kulturhof<br />

Neuhofen/Ybbs,<br />

Schloss<br />

St. Peter <strong>in</strong> der Au und Carl Zeller Museum,<br />

Schloss Ulmerfeld, Session im cafetti Club<br />

<strong>in</strong> Amstetten, Stift Seitenstetten | Kurse<br />

u. a. BhW Bildungswochen (vorm. Familiens<strong>in</strong>gwochen)<br />

<strong>in</strong> Hohenlehen und Hollenste<strong>in</strong>/Ybbs,<br />

Fortbildungswoche des Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong>, Internationale<br />

Sommerakademie <strong>für</strong> Musik Vere<strong>in</strong><br />

Grenzfluss, Musikantenwoche <strong>in</strong> Hollenste<strong>in</strong>/Ybbs,<br />

NÖ Jazzakademie, NÖBV<br />

Musiksommer <strong>in</strong> Zeillern, Orchesterferien<br />

im Mostviertel <strong>in</strong> Gießhübl, Sommersem<strong>in</strong>ar<br />

<strong>für</strong> Barocktanz <strong>in</strong> Seitenstetten, Waidhofner<br />

Musikschmiede<br />

65


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die Verdienste der Musikerpersönlichkeit Josef Leeb<br />

Der Gründungsvater<br />

und erste<br />

Obmann des NÖ<br />

Blasmusikverbandes (1952), aber auch<br />

erste Präsident des Österreichischen<br />

Blasmusikverbandes (1959), Josef Leeb<br />

(1921–2005), war nicht nur der Motor im<br />

Aufbau des österreichischen und niederösterreichischen<br />

Blasmusikwesens. Als<br />

Musikschulleiter <strong>in</strong> Stadt Haag von 1966<br />

bis 1981 war er ebenso am Aufbau e<strong>in</strong>es<br />

funktionierenden Musikschulwesens <strong>in</strong>teressiert.<br />

Er begründete an der Musikschule<br />

der Stadt Haag e<strong>in</strong> Jugendblasorchester<br />

und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Heimatort St.<br />

Pantaleon e<strong>in</strong> Streichorchester und verfolgte<br />

und unterstützte aufmerksam die<br />

Schloss Zeillern:<br />

LH Siegfried Ludwig ehrt Josef Leeb anlässlich der Eröffnung des Schulungszentrums Schloss Zeillern<br />

am 23. Juli 1988.<br />

Verhandlungen um die beiden NÖ Musikschulgesetze.<br />

Verleihung des Würdigungspreises des Landes NÖ an<br />

Josef Leeb durch Landeshauptmann a.D. Erw<strong>in</strong> Pröll, 2002.<br />

Mit e<strong>in</strong>er Leistung allerd<strong>in</strong>gs hat er sich<br />

<strong>in</strong> das Gedächtnis aller niederösterreichischen<br />

Musikorganisationen<br />

e<strong>in</strong>geschrieben:<br />

Ab 1984 wurde auf se<strong>in</strong>e<br />

Initiative h<strong>in</strong> mit Unterstützung<br />

des Landes <strong>Niederösterreich</strong><br />

und des Bundes<br />

Schloss Zeillern bei Amstetten<br />

von Grund auf renoviert und 1988 als<br />

Schulungs- und Sem<strong>in</strong>arzentrum eröffnet.<br />

Der NÖ Blasmusikverband hat seitdem<br />

se<strong>in</strong>en Verwaltungssitz im Schloss.<br />

© NÖ Blasmusikverband<br />

© NÖ Blasmusikverband<br />

Ganzjährig ausgebucht. Das<br />

Schloss Hotel Zeillern ist mit<br />

Gastronomie, Hotelbetrieb,<br />

se<strong>in</strong>en acht <strong>für</strong> Musik ausgestatteten<br />

Sem<strong>in</strong>arräumen<br />

und dem Festsaal der meistaufgesuchte<br />

Sem<strong>in</strong>arort <strong>für</strong><br />

Musikorganisationen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Seit 1988 werden<br />

hier Fortbildungssem<strong>in</strong>are<br />

<strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> durchgeführt,<br />

bis 2011 beherbergte<br />

das Schloss den Landeswettbewerb<br />

prima la musica.<br />

66


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Nikolaus Wagner<br />

Pianist; Korrepetitor<br />

an der<br />

Anton Bruckner<br />

Privatuniversität<br />

L<strong>in</strong>z,<br />

Klavierlehrer<br />

im Oö. Landesmusikschulwerk<br />

Besuchte den<br />

Musikschulverband<br />

Waidhofen/Ybbstal.<br />

Die Musikschule als Ort, an dem man übt und<br />

<strong>in</strong> Konzerten Rout<strong>in</strong>e sammelt …<br />

„Die alte Musikschule hatte <strong>für</strong> uns e<strong>in</strong>e besondere<br />

Atmosphäre. Me<strong>in</strong>e KollegInnen und ich waren<br />

e<strong>in</strong>fach sehr gerne dort, um zu arbeiten und bei<br />

e<strong>in</strong>em Becher Kaffee Übe-Erfahrungen auszutauschen,<br />

oft bis spät <strong>in</strong> die Nacht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>! Ich hatte<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Lernzeit auch das große Glück sehr<br />

viele Stunden <strong>in</strong> anderen Klassen zu korrepetieren.<br />

Mehrere Sparten des Klavierspiels abzudecken,<br />

das möchte ich allen angehenden Pianist<strong>in</strong>nen<br />

und Pianisten ans Herz legen.“<br />

© MS Waidhofen-Ybbs<br />

„In der Zeit, <strong>in</strong><br />

der ich gelernt<br />

habe, hatte ich<br />

mehrere Kollegen<br />

und Kolleg<strong>in</strong>nen,<br />

nicht nur<br />

am Klavier, sondern auch auf anderen Instrumenten,<br />

die sich auf e<strong>in</strong>e professionelle Laufbahn<br />

mit dem Instrument vorbereiteten. Dadurch<br />

waren alle sehr motiviert und ehrgeizig,<br />

dieses Ziel zu erreichen. Und ich hatte e<strong>in</strong>en Lehrer,<br />

Peter Michael Schneider, der mich mit se<strong>in</strong>em<br />

motivierenden Unterricht dazu brachte, (fast) jeden<br />

Tag me<strong>in</strong> Pensum zu üben.“<br />

Kammerorchester Waidhofen an der Ybbs –<br />

e<strong>in</strong> Orchester mit Engagement und Tradition<br />

Als e<strong>in</strong>getragener Vere<strong>in</strong> existiert das<br />

Kammerorchester seit 1973. Immer mit<br />

der Musikschule der Stadt verbunden,<br />

prägten und prägen bis heute SchülerInnen<br />

und LehrerInnen die Zusammensetzung<br />

des Orchesters, was wesentlich zu<br />

se<strong>in</strong>er jugendlichen Ausstrahlung beiträgt.<br />

E<strong>in</strong>e besondere Aufgabe sieht das<br />

Orchester dar<strong>in</strong>, jungen, aufstrebenden<br />

KünstlerInnen e<strong>in</strong> Podium zu bieten. Viele<br />

der heute <strong>in</strong> den verschiedensten renommierten<br />

Berufsorchestern engagierten<br />

Musiker<strong>in</strong>nen und Musiker hatten<br />

schon die Gelegenheit, mit dem Orchester<br />

zu musizieren. Die bedeutendste<br />

Persönlichkeit, die auch das<br />

Orchester stets gefordert und gefördert<br />

hat, ist Prof. Ra<strong>in</strong>er Küchl, der<br />

ehemalige Konzertmeister der Wiener<br />

Philharmoniker.<br />

Wolfgang Sobotka, heute Bundesm<strong>in</strong>ister<br />

<strong>für</strong> Inneres, leitet das Orchester<br />

seit 1985. Die wöchentliche Probe ist trotz<br />

se<strong>in</strong>er beruflichen Verpflichtungen e<strong>in</strong><br />

Fixterm<strong>in</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Kalender.<br />

© Gerald Lechner<br />

© Günter Edelmayer<br />

© photto<br />

67


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© www.foto-julius.at<br />

Bezirk Baden:<br />

Die Wiege des<br />

NÖ Musikschulwerks<br />

30 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Baden<br />

8 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Baden<br />

19 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Baden<br />

754 km 2<br />

145.235 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

3.463 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

2 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

30.399 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

3.119 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

10 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

Auch der Bezirk Baden zeichnet sich durch<br />

e<strong>in</strong>e enorme musikalische Vielfalt aus. Er<br />

ist mit den Kurstädten Baden und Bad Vöslau<br />

Teil der Thermenregion mit ihren Spitzenwe<strong>in</strong>en,<br />

Teil des Wiener Beckens sowie<br />

des Wienerwalds. Die drei „W“ charakterisieren<br />

ihn somit: Wasser, We<strong>in</strong>, Wald.<br />

8<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

3463<br />

MusikschülerInnen<br />

Südbahn und Südautobahn machen den<br />

Bezirk mit den Kurstädten Baden und Bad<br />

Vöslau zu e<strong>in</strong>er der attraktivsten Regionen<br />

des Landes. In Berndorf im Triest<strong>in</strong>gtal<br />

kann man kunstvolle Zeitzeugen und architektonische<br />

Besonderheiten der Krupp-<br />

Dynastie erleben.<br />

Baden mit se<strong>in</strong>em Stadttheater, der Sommerarena<br />

und weiteren Kulturstätten war<br />

und ist <strong>in</strong>ternationaler Anziehungspunkt<br />

<strong>für</strong> KünstlerInnen und Kulturschaffende.<br />

Vor allem aber s<strong>in</strong>d Baden und das Schloss<br />

Leesdorf die „Wiege des NÖ Musikschulwerks“,<br />

verbunden mit ihren Gründungsvätern<br />

Walter Hofmann, Franz Pandion und<br />

Karl Hofer.<br />

19<br />

Standorte<br />

68


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Baden:<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

540<br />

Gesang<br />

1<strong>60</strong><br />

Trompete<br />

83<br />

Saxophon<br />

84<br />

Akkordeon<br />

29<br />

Horn<br />

28<br />

Querflöte<br />

154<br />

Gitarre<br />

427<br />

Orgel<br />

Harfe<br />

7<br />

8<br />

Oboe<br />

6<br />

Viola<br />

5<br />

Zither<br />

0<br />

Klavier<br />

597<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

223<br />

Tenorhorn<br />

19<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

318<br />

Schlagwerk<br />

256<br />

Tuba<br />

9<br />

E-Bass<br />

27<br />

Posaune<br />

19<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

77<br />

Tanz<br />

145<br />

Flügelhorn<br />

0<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Violoncello<br />

85<br />

E-Gitarre<br />

89<br />

Kontrabass<br />

6<br />

Hackbrett<br />

1<br />

Blockflöte<br />

221<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

9<br />

Fagott<br />

10<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

28<br />

Im Bezirk Baden besucht 1 SchülerIn<br />

das Hauptfach Cembalo.<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten werden große Gruppen oder ganze<br />

Klassen im „Elementaren Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 820 TeilnehmerInnen<br />

© dusek<br />

MS Baden<br />

Orchesterspiel: 369 TeilnehmerInnen<br />

MS Bad Vöslau: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Kammerorchester, Streicherorchester,<br />

Bläserschlümpfe, Jugendblasorchester, Symphonisches<br />

Blasorchester, Big Band | MS Baden: Nachwuchsorchester<br />

Streicher und Bläser, Jugendblasorchester, S<strong>in</strong>fonieorchester<br />

| MS Triest<strong>in</strong>gtal: M<strong>in</strong>iorchester Fidol<strong>in</strong>os, Streichorchester,<br />

Jugendblasorchester, Jugendblaskapelle Furth, Jugendblaskapelle<br />

St. Veit, Bläserkreis Furth, Kammerorchester | MS Ebreichsdorf-Seibersdorf:<br />

Big Band | MS Kott<strong>in</strong>gbrunn: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs,<br />

Gemischtes Orchester, Pop-/Rockorchester | MS Pottendorf:<br />

Streichorchester „Junior Viol<strong>in</strong>s“, Blasorchester<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 167 TeilnehmerInnen<br />

MS Bad Vöslau: K<strong>in</strong>derchor, Jugendchor | MS Baden: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble | MS Triest<strong>in</strong>gtal:<br />

K<strong>in</strong>derchor | MS Ebreichsdorf-Seibersdorf: K<strong>in</strong>derchor | MS Kott<strong>in</strong>gbrunn: Chor, K<strong>in</strong>derchor<br />

| MS Leobersdorf: Vokalensemble | MS Pfaffstätten: K<strong>in</strong>derchor, Jugendchor, K<strong>in</strong>derchor<br />

Klausen-Leopoldsdorf | MS Pottendorf: Chor, K<strong>in</strong>derchor, Jugendchor<br />

69


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Baden<br />

5 Musikschule Bad Vöslau: Bad Vöslau, Sooß<br />

Wir s<strong>in</strong>d stolz auf die große und sehr erfolgreiche<br />

Ballettklasse.<br />

5 Musikschule der Stadt Baden:<br />

Baden<br />

Wir sorgen <strong>für</strong> den guten Ton! Unsere<br />

Musikschulband „Expect noth<strong>in</strong>g“ trägt<br />

dazu bei.<br />

© J. Schimmer<br />

7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Triest<strong>in</strong>gtal:<br />

Altenmarkt an der Triest<strong>in</strong>g, Berndorf,<br />

Enzesfeld-L<strong>in</strong>dabrunn, Furth an der Triest<strong>in</strong>g, Hernste<strong>in</strong>,<br />

Hirtenberg, Pottenste<strong>in</strong>, Weissenbach an der Triest<strong>in</strong>g<br />

Talentekonzert im Schloss Hernste<strong>in</strong> – Kooperation ist<br />

unser Schwerpunkt.<br />

3 Musikschule Ebreichsdorf-Seibersdorf:<br />

Ebreichsdorf, Seibersdorf<br />

„Ohne Musik wäre das Leben e<strong>in</strong> Irrtum.“ (F. Nietzsche)<br />

7 Musikschule Kott<strong>in</strong>gbrunn:<br />

Kott<strong>in</strong>gbrunn<br />

Aus Überzeugung breitestes Fächer- und<br />

Musikkursangebot seit Beg<strong>in</strong>n.<br />

70


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

3 Musikschule<br />

Leobersdorf:<br />

Leobersdorf<br />

Ke<strong>in</strong> Konzert ohne<br />

Festsaal & Publikum.<br />

7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Pfaffstätten-Alland:<br />

Pfaffstätten, Alland<br />

Ensembles der Musikschule s<strong>in</strong>d unsere<br />

musikalischen Botschafter.<br />

3 Musikschule Pottendorf:<br />

Pottendorf<br />

K<strong>in</strong>derchor und Musikalische Früherziehung<br />

haben bei uns e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert.<br />

Altenmarkt an der Triest<strong>in</strong>g → ist auch Musikschulgeme<strong>in</strong>de des<br />

Geme<strong>in</strong>deverbandes der Musikschule Ha<strong>in</strong>feld (Bez. Lilienfeld)<br />

Reisenberg → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de der Musikschule der<br />

Marktgeme<strong>in</strong>de Hof am Leithaberge (Bez. Bruck a. d. Leitha<br />

Alland<br />

Furth /<br />

Triest<strong>in</strong>g<br />

Altenmarkt /<br />

Triest<strong>in</strong>g<br />

Weissenbach /<br />

Triest<strong>in</strong>g<br />

Pottenste<strong>in</strong><br />

Berndorf<br />

Bad Vöslau<br />

Baden<br />

Sooß<br />

Seibersdorf<br />

Pfaffstätten<br />

Pottendorf<br />

Reisenberg<br />

Hernste<strong>in</strong><br />

Enzesfeld -<br />

L<strong>in</strong>dabrunn<br />

Leobersdorf<br />

Hirtenberg<br />

Kott<strong>in</strong>gbrunn<br />

Ebreichsdorf<br />

71


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

E<strong>in</strong>faches Ersche<strong>in</strong>ungsbild von<br />

großem Wert: das orig<strong>in</strong>ale Cover des<br />

Programmhefts aus dem Jahr 1946.<br />

„Ohne Musikerziehung ke<strong>in</strong>e Musikkultur!“<br />

– Franz Pandion, Leiter des Collegium<br />

Musicum Baden, war leidenschaftlicher<br />

Musikvermittler.<br />

E<strong>in</strong>e Konzertreihe von Franz Pandion –<br />

25 Abende Collegium Musicum Baden 1946–1949<br />

„Der Gedanke, musikalische Bildung zu<br />

e<strong>in</strong>em wesentlichen Bestandteil der allgeme<strong>in</strong>en<br />

Bildung zu gestalten, veranlaßte<br />

Ende 1945 zwei Volksschullehrer Badens<br />

zur E<strong>in</strong>führung von Musikhörstunden<br />

<strong>für</strong> die Schuljugend.<br />

Die dabei gewonnenen Erfahrungen gaben<br />

die Anregung, auch im Musikerleben<br />

der Erwachsenen neue Wege zu beschreiten.<br />

So entstand im Frühjahr 1946<br />

das Collegium Musicum als e<strong>in</strong>e freie Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

von Freunden ernster<br />

Musik.“<br />

Diese Sätze, die sich lesen, als wären sie<br />

von heute, entstammen e<strong>in</strong>em Typoskript,<br />

das sich im Archiv des Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> bef<strong>in</strong>det.<br />

Es handelt sich um das Programmheft e<strong>in</strong>er<br />

Konzertreihe, die zwischen 1946 und<br />

1949 durchgeführt wurde.<br />

Deren Initiator Franz Pandion war e<strong>in</strong>er<br />

der drei Kommissionsmitglieder der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der NÖ <strong>Musikschulen</strong><br />

und Leiter der Musikschule Baden.<br />

„Wir veranstalten bewußt ke<strong>in</strong>e Konzerte<br />

zur Pflege e<strong>in</strong>es ichsüchtigen Personenkultes,<br />

sondern schöpfen aus den nie versiegenden<br />

Quellen unsterblicher Musik<br />

Kenntnis, Erkenntnis und Kraft <strong>für</strong> uns<br />

selbst. In dieser Aufgabe, Musik um der<br />

Musik und der Menschen Willen zu pflegen,<br />

sieht das Collegium Musicum Baden<br />

se<strong>in</strong>e kulturelle Verpflichtung.“<br />

Viele Stücke von Zeitgenossen f<strong>in</strong>den sich<br />

<strong>in</strong> dem masch<strong>in</strong>schriftlich hergestellten<br />

Programmheftchen, e<strong>in</strong>em außerordentlich<br />

wertvollen Zeitdokument optimistischer,<br />

menschennaher Kultur.<br />

72


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Baden:<br />

Daniela Fally<br />

MS Kott<strong>in</strong>gbrunn<br />

Beethoven-Mat<strong>in</strong>ee <strong>in</strong> der Synagoge Baden (Serenadenkonzert<br />

des Landes <strong>Niederösterreich</strong>), Beethovenhaus Baden,<br />

BiondekBühne Baden, Bühne Baden, Bühnen Berndorf,<br />

Cas<strong>in</strong>o Baden, Componissima „Frau und Musik“ –<br />

Konzerte im Schloss Hernste<strong>in</strong>, Eventzentrum Bettfedernfabrik<br />

Oberwaltersdorf, Festival geistlicher Musik <strong>in</strong> Altenmarkt/Triest<strong>in</strong>g,<br />

He<strong>in</strong>rich-Strecker-Konzertreihe, Jazztage<br />

Baden, Konzerte der Franz-Schubert-Gesellschaft Wienerwald,<br />

Kulturszene Kott<strong>in</strong>gbrunn, Kunsthalle der Berndorf<br />

AG, Kurzentrum Bad Vöslau, More Ohr Less Baden, Musikantenstammtische<br />

im Gasthaus Hofer „Kirchenwirt / im<br />

Gasthaus Ste<strong>in</strong>berger „Zum Auerhahn“ / <strong>in</strong> der Gasthaus-<br />

Pension „Furthnerwirt“ / im Gasthaus Lechner-Müller „Zur<br />

Bruthenne“ <strong>in</strong> Furth an der Triest<strong>in</strong>g, Schlosskonzerte Seibersdorf,<br />

Vere<strong>in</strong> Tritonus Orchesterkonzerte | Kurse u. a.<br />

Meisterkurse Franz Schubert-Institut, Musik- und Kreativwoche<br />

Kott<strong>in</strong>gbrunn, Sommerkurs der BAG Baden-Mödl<strong>in</strong>g<br />

Opern- und Konzertsänger<strong>in</strong>,<br />

Ensemblemitglied<br />

der Wiener Staatsoper<br />

Besuchte die damalige Musikschule<br />

Berndorf, danach<br />

die Musikschule Gumpoldskirchen.<br />

„Da ich nicht aus e<strong>in</strong>er Künstler-<br />

oder Musikerfamilie<br />

stamme, hatte bei mir die<br />

Musikschule e<strong>in</strong>e enorm<br />

wichtige Funktion beim Entdecken<br />

me<strong>in</strong>er musikalischen und besonders me<strong>in</strong>er<br />

gesanglichen Begabung. Es begann mit Blockflötenund<br />

Altblockflötenunterricht, danach sechs <strong>Jahre</strong> Gitarre.<br />

Und dann hatte der Zufall se<strong>in</strong>e Hand im Spiel:<br />

Me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> begann, Gesangsunterricht zu nehmen,<br />

und ich eiferte ihr nach.“<br />

Wie g<strong>in</strong>g es weiter?<br />

„Das Glück war mir hold. Dorothé Pilar wurde me<strong>in</strong>e<br />

Lehrer<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e ganz junge Dame, frisch vom IGP-Studium<br />

im zweiten Bildungsweg. Erst vor Kurzem sagte sie<br />

mir, dass sie bei mir sofort hörte, dass sie e<strong>in</strong> gewisses<br />

Talent vor sich hatte, und welche Sorge, Sorgfalt und<br />

Ernsthaftigkeit das bei ihr als Ausbildende forderte.“<br />

Ke<strong>in</strong> Dachgeschoß ohne Keller.<br />

„Sie wandte all das aktuelle Wissen, das sie selbst gerade<br />

erst gelernt hatte, bei mir str<strong>in</strong>gentest an und<br />

hatte damit Erfolg. Ich, die kle<strong>in</strong>e Wilde, die ungeduldig<br />

war und nur Pop und Musical s<strong>in</strong>gen wollte, wurde<br />

liebevoll durch endlose Übungen und Kunstlieder<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt gebildet und stilistisch wie auch<br />

technisch erzogen. Daher sage ich auch immer: die<br />

verantwortungsvollste und wichtigste pädagogische<br />

Tätigkeit liegt ganz zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er musikalischen<br />

Ausbildung.“<br />

73


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Schieder Markus, AustrianImages.com<br />

Bezirk Bruck<br />

an der Leitha:<br />

Land der Römer,<br />

Land Joseph Haydns<br />

33 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt<br />

Bruck a. d. Leitha<br />

8 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz<br />

im Bezirk Bruck a. d. Leitha<br />

21 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Bruck a. d. Leitha<br />

703 km 2<br />

99.759 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

2.848 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

20.363 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

2.557 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

13 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

8<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

Der Bezirk zwischen Donau und Leithagebirge,<br />

zwischen den beiden Hauptstädten<br />

Wien und Bratislava, mit der Römersiedlung<br />

Carnuntum, dem Haydn-Geburtsort<br />

Rohrau und Schloss Rohrau mit e<strong>in</strong>er der<br />

berühmtesten privaten Kunstsammlungen<br />

(Familie Harrach) der Welt ist seit der Antike<br />

kulturell geprägt.<br />

21<br />

Standorte<br />

Der südliche Teil des Nationalparks Donauund<br />

Marchauen verleiht dem Bezirk e<strong>in</strong>en<br />

besonderen landschaftlichen Reiz. Mit dem<br />

Flughafen Wien-Schwechat ist der Bezirk<br />

auch e<strong>in</strong>e Drehscheibe <strong>für</strong> Menschen aus<br />

der ganzen Welt, <strong>in</strong>sbesondere auch <strong>für</strong><br />

Persönlichkeiten des Musiklebens.<br />

2848<br />

MusikschülerInnen<br />

74


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Bruck an der Leitha:<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Orgel<br />

5<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

596<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

132<br />

Blockflöte<br />

150<br />

Zither<br />

0<br />

Gitarre<br />

456<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

15<br />

Tuba<br />

7<br />

Harfe<br />

2<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

74<br />

E-Bass<br />

12<br />

Flügelhorn<br />

Akkordeon<br />

36<br />

7<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

8<br />

Fagott<br />

1<br />

Kontrabass<br />

3<br />

Gesang<br />

121<br />

Horn<br />

9<br />

Trompete<br />

75<br />

Tenorhorn<br />

29<br />

Posaune<br />

20<br />

Querflöte<br />

112<br />

Schlagwerk<br />

169<br />

Im Bezirk Bruck an der Leitha besuchen 14 SchülerInnen das Hauptfach Mandol<strong>in</strong>e,<br />

und 1 SchülerIn das Hauptfach Panflöte.<br />

Oboe<br />

9<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

Viola<br />

7<br />

278<br />

E-Gitarre<br />

41<br />

Tanz<br />

75<br />

Klavier<br />

480<br />

Hackbrett<br />

0<br />

Saxophon<br />

<strong>60</strong><br />

Violoncello<br />

26<br />

* In den Kooperationen<br />

mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große<br />

Gruppen oder ganze Klassen<br />

im „Elementaren Musizieren“<br />

und „Klassenmusizieren“<br />

unterrichtet.<br />

Birgit Denk<br />

© privat<br />

Sänger<strong>in</strong>, Liedermacher<strong>in</strong>,<br />

Moderator<strong>in</strong>, Sendungsgestalter<strong>in</strong><br />

<strong>für</strong> Radio und TV<br />

Besuchte die Josef Eybler Musikschule<br />

Schwechat.<br />

Musikalische Früherziehung<br />

mit vier oder fünf, danach<br />

Melodika, Blockflöte, und<br />

dann wartete Birgit Denk<br />

auf e<strong>in</strong>en Gitarrenplatz.<br />

Warum?<br />

„Ich wollte was lernen, wo ich<br />

den Mund frei habe und dazu spielen kann. Mit me<strong>in</strong>er<br />

Gitarre fuhr ich nun bei jedem Wetter mit dem Fahrrad<br />

oder g<strong>in</strong>g zu Fuß zweie<strong>in</strong>halb Kilometer <strong>in</strong> die Musikschule,<br />

und wieder zurück, nur damit sie merken, wie<br />

dr<strong>in</strong>gend ich dieses Instrument erlernen wollte.“<br />

Bis zum dreizehnten Lebensjahr besuchte Birgit<br />

Denk die Musikschule. Sie hatte große Pläne, schon<br />

damals, wollte s<strong>in</strong>gen und Lieder begleiten. Was<br />

sagt Birgit Denk heute:<br />

„<strong>Musikschulen</strong> sollten <strong>für</strong> alle Bevölkerungsschichten erschw<strong>in</strong>glich<br />

bleiben und das Lehrpersonal gut gewählt<br />

se<strong>in</strong>, denn Musik ist e<strong>in</strong>e Kulturtechnik, auf die wir als Gesellschaft<br />

nicht verzichten dürfen!“<br />

Und:<br />

„Mehr Spaß als Schule, Förderung der Kreativität als stures<br />

Nachspielen von Notenmaterial, mal <strong>in</strong> Lieder re<strong>in</strong>hören<br />

und auf alle Fälle <strong>in</strong>dividueller Unterricht.“<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 726 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 258 TeilnehmerInnen<br />

Anton Stadler MS: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Midi-Str<strong>in</strong>gs,<br />

Jugendblasorchester, Blasorchester | MS Donauland:<br />

Mandol<strong>in</strong>enorchester | MS Ha<strong>in</strong>burg:<br />

Vororchester Str<strong>in</strong>g, K<strong>in</strong>derstreichorchester<br />

ARCOLINO, S<strong>in</strong>fonieorchester, Kammerorchester<br />

| MS Himberg: Streichorchester<br />

| MS Hof: Jugendblasorchester, Blasorchester<br />

| MS Mannersdorf: Gitarrenorchester, Jugendbläserensemble<br />

Gallbrunn, Blasorchester<br />

| Joseph Eybler MS: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Josef<br />

Eybler S<strong>in</strong>fonieorchester, Big Band | MS Südheide: Streichorchester<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 163 TeilnehmerInnen<br />

Anton Stadler MS: Chor, K<strong>in</strong>derchor | MS Ha<strong>in</strong>burg: VOKI-Chor | MS Himberg: K<strong>in</strong>derchor<br />

| MS Hof: Chor, Jazz-Chor | MS Mannersdorf: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble |<br />

Joseph Eybler MS: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble | MS Südheide: Vokalensemble<br />

MS Himberg<br />

75


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Bruck an der Leitha<br />

5 Anton Stadler Musikschule: Bruck an der Leitha, Höfle<strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>samkeit – Schönheit – Kont<strong>in</strong>uität – Emotionalität – MUSIK<br />

5 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Donauland:<br />

Fischamend, Göttlesbrunn-Arbesthal,<br />

Haslau-Maria Ellend<br />

Wir br<strong>in</strong>gen (Klang-)Farbe <strong>in</strong> die<br />

Instrumentenlandschaft! Das e<strong>in</strong>zige<br />

Mandol<strong>in</strong>enensemble <strong>Niederösterreich</strong>s.<br />

5 Musikschule der Stadt Ha<strong>in</strong>burg:<br />

Bad Deutsch-Altenburg, Engelhartstetten (Bez.<br />

Gänserndorf), Ha<strong>in</strong>burg an der Donau, Hundsheim,<br />

Petronell-Carnuntum, Wolfsthal<br />

Der Instrumentenspiegel steigt …<br />

7 Musikschule Himberg:<br />

Himberg<br />

In unserem „S<strong>in</strong>genden<br />

Klassenzimmer“ kl<strong>in</strong>gen wir!<br />

3 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Hof am Leithaberge:<br />

Au am Leithaberge, Hof am Leithaberge,<br />

Götzendorf an der Leitha, Reisenberg<br />

(Bez. Baden)<br />

Die gute Zusammenarbeit mit Kunst und<br />

Kultur im öffentlichen Raum zeichnet<br />

unsere Musikschule aus.<br />

76


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

3 Musikschule der<br />

Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Mannersdorf am<br />

Leithagebirge:<br />

Mannersdorf am<br />

Leithagebirge,<br />

Trautmannsdorf<br />

an der Leitha<br />

Die gemütlichste<br />

Veranstaltung ist unser<br />

Musikschulheuriger im<br />

Schloss Mannersdorf.<br />

7 Joseph Eybler Musikschule:<br />

Schwechat<br />

Die StreicherInnen des S<strong>in</strong>fonieorchesters <strong>in</strong> Aktion.<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Südheide:<br />

Ebergass<strong>in</strong>g, Lanzendorf, Maria<br />

Lanzendorf, Zwölfax<strong>in</strong>g<br />

Wir gratulieren unserem<br />

Harmonika-Staatsmeister!<br />

© Maximilian Waldbauer<br />

Himberg<br />

Schwechat<br />

Zwölfax<strong>in</strong>g<br />

Götzendorf<br />

Haslau -<br />

Ma. Ellend<br />

Göttlesbrunn -<br />

Arbesthal<br />

Bruck/<br />

Leitha<br />

Höfle<strong>in</strong><br />

Lanzendorf<br />

Ma. Lanzendorf<br />

Ebergass<strong>in</strong>g<br />

Trautmannsdorf/Leitha<br />

Fischamend<br />

Ha<strong>in</strong>burg<br />

Wolfsthal<br />

Bad Hundsheim<br />

Deutsch<br />

Altenburg<br />

Petronell<br />

Carnuntum<br />

Mannersdorf /<br />

Leithaberge<br />

Hof/ Leithabg.<br />

Au/<br />

Leithabg.<br />

77


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© MS Donauland<br />

2017, Mandol<strong>in</strong>e-Klassenabend <strong>in</strong> der Musikschule Donauland mit dem musikalischen Märchen „T<strong>in</strong>e spielt wunderschön Mandol<strong>in</strong>e“.<br />

Die Mandol<strong>in</strong>enklasse an der Musikschule Donauland<br />

© MS Donauland<br />

Nie ohne das Mandol<strong>in</strong>enorchester: jährliches Barockkonzert <strong>in</strong><br />

der Marktkirche <strong>in</strong> Fischamend.<br />

Die Musikschule Donauland führt e<strong>in</strong>e der<br />

wenigen Mandol<strong>in</strong>enklassen <strong>in</strong> Österreich.<br />

Helga Maier unterrichtet seit mehr<br />

als zwanzig <strong>Jahre</strong>n an den Standorten<br />

Fischamend und Maria Ellend-Haslau<br />

und hat <strong>in</strong> diesen <strong>Jahre</strong>n rund 35 SchülerInnen<br />

<strong>für</strong> das Mandol<strong>in</strong>enspiel begeistert.<br />

Die Mandol<strong>in</strong>e ist e<strong>in</strong> Melodie<strong>in</strong>strument<br />

und kann durchaus solistisch e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden, dennoch spielen die SchülerInnen<br />

am liebsten <strong>in</strong> der Gruppe.<br />

Helga Maier leitet e<strong>in</strong> Mandol<strong>in</strong>enensemble,<br />

bei welchem auch immer wieder<br />

SchülerInnen der Gitarrenklassen zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommen. Aber auch im „großen“<br />

Orchester der Musikschule s<strong>in</strong>d die Mandol<strong>in</strong>enschülerInnen<br />

sehr gefragt.<br />

Dieses geme<strong>in</strong>same Muszieren ist nicht<br />

nur musikalisch sehr bereichernd, sondern<br />

es wurden auch schon viele Freundschaften<br />

geschlossen und die SchülerInnen<br />

verblieben nicht zuletzt deshalb<br />

überdurchschnittlich lange <strong>in</strong> der Musikschule.<br />

Sogar Silber-Prüfungen wurden<br />

auf der Mandol<strong>in</strong>e bereits absolviert.<br />

Mehrere AbgängerInnen der Mandol<strong>in</strong>enklasse<br />

von Helga Maier fanden auch bereits<br />

ihren fixen Platz beim neuen wiener<br />

mandol<strong>in</strong>en- und gitarrenensemble, bei<br />

welchem ihre Lehrer<strong>in</strong> als Konzertmeister<strong>in</strong><br />

tätig ist.<br />

© MS Donauland<br />

E<strong>in</strong>e E-Mandol<strong>in</strong>e im E<strong>in</strong>satz.<br />

78


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Bruck a. d. Leitha:<br />

MS Mannersdorf<br />

Das mit Schilf gedeckte Bauernhaus <strong>in</strong> Rohrau ist als Geburtshaus von Joseph<br />

und Michael Haydn das Zentrum der im Mai 2017 ausgerufenen „Haydnregion<br />

<strong>Niederösterreich</strong>“. Die Gedenkstätte wurde vom Land <strong>Niederösterreich</strong> renoviert<br />

und als Museum neu gestaltet.<br />

© Nicole Heil<strong>in</strong>g<br />

Ha<strong>in</strong>burger Haydngesellschaft,<br />

Haydn-Geburtshaus Rohrau,<br />

Joseph-Haydn-Mat<strong>in</strong>ee im Haydn-<br />

Geburtshaus Rohrau (Serenadenkonzert<br />

des Landes <strong>Niederösterreich</strong>),<br />

Haydn-Tage Schloss Rohrau,<br />

Kammermusikfestival Marienthal,<br />

Kultur am Bauernhof Gramatneusiedl,<br />

Kulturfabrik Ha<strong>in</strong>burg, Orchesterkonzerte<br />

Camerata Carnuntum<br />

<strong>in</strong> Gramatneusiedl, Stadttheater<br />

Bruck a. d. Leitha, Theresiensaal im<br />

Schloss Mannersdorf am Leithagebirge<br />

| Sommerkurs der BAG Bruck<br />

a.d. Leitha<br />

Robert "Bob" Gutdeutsch<br />

Musikproduzent und Komponist<br />

im eigenen Tonstudio <strong>in</strong> Wien;<br />

u. a. Filmmusikkompositionen<br />

<strong>für</strong> Fernsehkrimis und TV-Spielfilme<br />

wie z. B. <strong>für</strong> Soko Donau/<br />

Soko Wien, Lehrtätigkeit an der<br />

Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />

Kunst Wien<br />

Besuchte die Anton Stadler Musikschule<br />

Bruck an der Leitha.<br />

„Hervorheben <strong>in</strong> Bezug auf me<strong>in</strong>e<br />

Musikschulzeit <strong>in</strong> Bruck/Leitha möchte ich<br />

me<strong>in</strong>en damaligen Lehrer Wolfgang Menyhart,<br />

der es gut verstanden hat, mich <strong>in</strong> früheren<br />

K<strong>in</strong>dheitsphasen mit ger<strong>in</strong>gerer Motivation<br />

mit dem H<strong>in</strong>weis auf me<strong>in</strong>e besondere<br />

© privat<br />

Begabung weiter <strong>für</strong>s Klavierspielen<br />

zu <strong>in</strong>teressieren. Im weiteren<br />

Verlauf wurde daraus e<strong>in</strong>e freundschaftliche<br />

Zusammenarbeit, <strong>in</strong> der<br />

er mir die Jazzabteilung am Konservatorium<br />

der Stadt Wien empfohlen<br />

hat.“<br />

Bob Gutdeutsch arbeitet heute<br />

<strong>für</strong> Pop-MusikerInnen und<br />

Werbekampagnen und schreibt<br />

Musik <strong>für</strong> TV-Produktionen.<br />

„Professionalisiert hat mich später allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht das Studium, sondern die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Musikern und Produzenten <strong>in</strong><br />

Tonstudios, auf Konzertbühnen und Proberäumen.“<br />

79


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Alfred Schauhuber, imagebroker, AustrianImages.com<br />

Bezirk Gänserndorf:<br />

Marchfeld, Schlachtfeld,<br />

Schlösserstraße, Nationalpark<br />

44 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Gänserndorf<br />

8 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Gänserndorf<br />

31 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Gänserndorf<br />

1.272 km 2<br />

101.115 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

3.030 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

20.875 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

2.550 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

12 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

Vom Reiz der Ebene, der Marchfeld-Schlösser<br />

mit Schloss Hof, Niederweiden, Eckartsau<br />

und anderen, vom Nationalpark bis h<strong>in</strong><br />

zu Österreichs Schlachtenregion mit entscheidenden<br />

kriegerischen Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />

reicht die Charakteristik dieses<br />

Bezirks. Es ist e<strong>in</strong>e Landschaft, wo „Öl und<br />

We<strong>in</strong> fließen“, wo sich das Marchfeld mit Österreichs<br />

Korn- und Gemüsekammer bef<strong>in</strong>det,<br />

wo W<strong>in</strong>dräder und Bohrtürme weith<strong>in</strong><br />

sichtbar s<strong>in</strong>d. Mit den Entscheidungsschlachten<br />

1278 <strong>in</strong> Dürnkrut-Jedenspeigen<br />

(Rudolf siegte über Ottokar) und Aspern<br />

1809 (erstmals wurde Napoleon – von Erzherzog<br />

Karl – besiegt) ist der Bezirk auch e<strong>in</strong>e<br />

Schicksalsregion Habsburgs.<br />

3030<br />

MusikschülerInnen<br />

8<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

31<br />

Standorte<br />

80


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Gänserndorf:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Orgel<br />

2<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

175<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

157<br />

Akkordeon<br />

E-Gitarre 25<br />

39 Gesang<br />

109<br />

Horn<br />

74<br />

Posaune<br />

58<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

46<br />

Klavier<br />

479<br />

Oboe<br />

45 Tuba<br />

Zither<br />

0<br />

0<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

1<br />

Viola<br />

8<br />

Querflöte<br />

168<br />

Gitarre<br />

342<br />

226<br />

E-Bass<br />

12<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

461<br />

Flügelhorn<br />

97<br />

Hackbrett<br />

0<br />

Kontrabass<br />

3<br />

Blockflöte<br />

149<br />

Violoncello<br />

Harfe<br />

6<br />

Trompete<br />

Tanz<br />

651<br />

Saxophon 40<br />

172 Fagott<br />

Tenorhorn<br />

Im Bezirk Gänserndorf besucht 1 SchülerIn<br />

das Hauptfach Panflöte.<br />

19<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

6<br />

Schlagwerk<br />

12<br />

68<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 678 TeilnehmerInnen<br />

MS Zistersdorf<br />

Orchesterspiel: 423 TeilnehmerInnen<br />

MS Deutsch-Wagram: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Midi-Str<strong>in</strong>gs, Kammerorchester,<br />

Jugendblasorchester, Blasorchester | MS Gänserndorf: K<strong>in</strong>derstreichorchester,<br />

Da-Capo-Streicherorchester, JBLO Gänserndorf,<br />

Jugendorchester Weikendorf, Jugendorchester Angern, Jugendorchester<br />

O7brunn | MS Groß-Enzersdorf: Jugendblasorchester, Kammerorchester<br />

| MS Hohenau: Jugendblasorchester Kids Fantastico,<br />

Pop-/Rockorchester | MS St. Barbara: Jugendblasorchester Pikoloni,<br />

Jugendblasorchester „De Lausa“, Jugendblasorchester „Lo Strumentos“,<br />

Jugendblasorchester Groß-Schwe<strong>in</strong>barth, Blasorchester<br />

„Barba-Brass“ | MS Orth: Streichorchester, Jugendorchester MicroMusic, Jugendblaskapelle<br />

| MS Strasshof: Jugendblasorchester, Streichorchester | MS Zistersdorf: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 88 TeilnehmerInnen<br />

MS Gänserndorf: Chor, Da-Capo-Chor | MS Groß-Enzersdorf: Chor, Pop- und Jazzchor |<br />

MS Hohenau: K<strong>in</strong>derchor „Funky Melodivas“, Gospelchor „MarchVoices“ | MS St. Barbara:<br />

K<strong>in</strong>derchor, Chor Bockfließ | MS Orth: Vokalensemble | MS Strasshof: Vokalensemble |<br />

MS Zistersdorf: K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gen<br />

81


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Gänserndorf<br />

7 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Deutsch-Wagram:<br />

Deutsch-Wagram<br />

Wir s<strong>in</strong>d stolz auf unseren Elternvere<strong>in</strong>,<br />

der immer wieder tolle Instrumente<br />

sponsert!<br />

5 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Gänserndorf:<br />

Angern an der March,<br />

Gänserndorf, Marchegg,<br />

Leopoldsdorf im Marchfelde,<br />

Obersiebenbrunn,<br />

Untersiebenbrunn, Weikendorf<br />

Seit 21 <strong>Jahre</strong>n unterrichten<br />

wir im BUM (Bücherei und<br />

Musikschule) und fühlen uns<br />

wohl.<br />

1 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Groß-Enzersdorf:<br />

Groß-Enzersdorf<br />

Früh übt sich!<br />

7 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de Hohenau an der March:<br />

Bernhardsthal (Bez. Mistelbach), Drös<strong>in</strong>g, Hausbrunn (Bez.<br />

Mistelbach), Hohenau an der March, Rabensburg (Bez. Mistelbach),<br />

R<strong>in</strong>gelsdorf-Niederabsdorf<br />

Das Kirchenkonzert zum Abschluss des Schuljahres ist bei uns<br />

Tradition.<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule St. Barbara:<br />

Bad Pirawarth, Bockfließ (Bez. Mistelbach),<br />

Groß-Schwe<strong>in</strong>barth, Matzen-Raggendorf,<br />

Schönkirchen-Reyersdorf, Spannberg<br />

Unser erster Auftritt mit dem<br />

Verbands-Jugendblasorchester (VJBO)<br />

im Pfarrstadl <strong>in</strong> Spannberg.<br />

82


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

3 Musikschule der<br />

Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Orth an der Donau:<br />

Andlersdorf, Eckartsau,<br />

Har<strong>in</strong>gsee, Lassee,<br />

Mannsdorf an der Donau,<br />

Orth an der Donau<br />

Gute Zusammenarbeit<br />

mit den Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

… nicht<br />

nur beim Feiern!<br />

7 Regionalmusikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Strasshof an der Nordbahn:<br />

Gl<strong>in</strong>zendorf, Großhofen, Markgrafneusiedl, Raasdorf,<br />

Strasshof an der Nordbahn<br />

Brass and Drums Fantasy – e<strong>in</strong> Konzert im Zirkuszelt<br />

geme<strong>in</strong>sam mit der Europamittelschule Strasshof.<br />

Neusiedl<br />

/Zaya<br />

Hohenau<br />

/March<br />

R<strong>in</strong>gelsdf. -<br />

Niederabsdf.<br />

Zistersdorf<br />

Drös<strong>in</strong>g<br />

Bad<br />

Pirawarth<br />

Matzen -<br />

Raggendf.<br />

Angern<br />

/March<br />

1 Musikschule der Stadt Zistersdorf:<br />

Neusiedl an der Zaya, Zistersdorf<br />

E<strong>in</strong>ige s<strong>in</strong>gende und musizierende Engerln<br />

beim Krippenspiel <strong>in</strong> der Pfarrkirche.<br />

Spannberg<br />

Groß-<br />

Schwe<strong>in</strong>barth<br />

Schönkirchen<br />

–<br />

Reyersdf.<br />

Weikendorf<br />

Deutsch-<br />

Wagram<br />

Strasshof<br />

/ Nb.<br />

Markgrafneusiedl<br />

Obersiebenbrunn<br />

Raasdorhofen<br />

Gl<strong>in</strong>zen-<br />

Großdorf<br />

Andlersdorf<br />

Groß-<br />

Enzersdorf<br />

Gänserndorf<br />

Untersiebenbrunn<br />

Leopoldsdorf<br />

i. M.<br />

Har<strong>in</strong>gsee<br />

Lassee<br />

Marchegg<br />

Engelhartstetten<br />

Engelhartstetten → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de der Musikschule<br />

der Stadt Ha<strong>in</strong>burg im Bezirk Bruck a. d. Leitha<br />

Mannsdorf<br />

Orth/Donau<br />

Eckartsau<br />

83


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Historische Zeugnisse aus Hohenau<br />

Die Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de Hohenau<br />

hat viel erlebt. Sie zählt zu jenen<br />

neun <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

die 1953 <strong>in</strong> die erste qualitative Bestandsaufnahme<br />

des NÖ Musikschulwesens<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg aufgenommen<br />

wurden.<br />

Walter Hofmann hatte die Erhebung<br />

durchgeführt, der Hohenauer Musikschulleiter<br />

berichtete dar<strong>in</strong> 1 ):<br />

„Die Musikschule Hohenau hatte vor dem<br />

Kriege über 70 Instrumental- u. außerdem<br />

über 50 S<strong>in</strong>g- und Chorschüler, also<br />

bei 130 Schüler. Damals gab es im Ort fast<br />

ke<strong>in</strong>en Privatunterricht, denn alle fähigen<br />

Musikschullehrer erteilten ihren Unterricht<br />

im Rahmen der Musikschule. Es gab<br />

eben damals, als die Musikschule als<br />

Schule des nö. Musikvere<strong>in</strong>es (Zentrale<br />

Krems) geführt wurde, trotz e<strong>in</strong>iger<br />

Schönheitsfehler <strong>für</strong> die Musiklehrer<br />

manche Vorteile.“<br />

Mit großen Erwartungen ersehnte man<br />

1953 e<strong>in</strong>e entscheidende Verbesserung:<br />

„Der Betrieb ist derzeit bescheiden. Es<br />

handelt sich aber <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie darum,<br />

ihn solange aufrecht zu erhalten, bis sich<br />

wieder e<strong>in</strong>e Möglichkeit bietet, e<strong>in</strong>e von<br />

der Geme<strong>in</strong>de geförderte Volksmusikschule<br />

zu schaffen.“<br />

Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der<br />

Musikschule Hohenau brachte e<strong>in</strong> ehemaliger<br />

Schüler se<strong>in</strong>e alten Zeugnisse zur Musikschulleitung.<br />

So kamen e<strong>in</strong> Halbjahresnachweis<br />

und e<strong>in</strong> <strong>Jahre</strong>szeugnis aus dem<br />

Jahr 1936 und 1937 als wertvolle Zeitdokumente<br />

<strong>in</strong>s Archiv der Musikschule.<br />

1)<br />

Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/27<br />

84


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Petra Halper-König<br />

Sopranist<strong>in</strong>, Opern-, Operetten-,<br />

Kirchen- und Liedsänger<strong>in</strong><br />

Besuchte die Musikschule<br />

Strasshof a. d. Nordbahn.<br />

MS Orth an der Donau<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Gänserndorf:<br />

Dirndlgwandsonntag im Museumsdorf Niedersulz,<br />

Hauskonzerte bei Familie Schiske <strong>in</strong> Orth/Donau,<br />

Höfefest Groß-Enzersdorf, Klassik im Marchfeld-<br />

Schloss Orth, Kulturhaus Schmied-Villa Gänserndorf,<br />

Kulturhaus Zistersdorf, Kulturzentrum Marchfeld<br />

Strasshof, Musik auf Schloss Hof, Natur im<br />

Garten – Fest im Museumsdorf Niedersulz, Schlosskonzerte<br />

Eckartsau, Sommerszene Gänserndorf,<br />

Veranstaltungen des Nationalparkzentrums | Kurse<br />

u. a. Sommerkurs der BAG Gänserndorf<br />

Petra Halper-König erhielt<br />

mit acht <strong>Jahre</strong>n ihren ersten<br />

Unterricht <strong>in</strong> Klavier.<br />

„ Als dann e<strong>in</strong>e Gesangsklasse<br />

eröffnet wurde, habe ich<br />

mich der Lehrer<strong>in</strong> Anna Rabl<br />

vorgestellt und gefragt, ob<br />

man irgendwas Besonderes<br />

können muss, um mitmachen<br />

zu dürfen. Sie hat gelacht und verne<strong>in</strong>t. Das war<br />

me<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Wunderwelt des S<strong>in</strong>gens.“<br />

Mit ersten Auftritten <strong>in</strong> Musicals und Konzerten<br />

entdeckte die neugierige Schüler<strong>in</strong> ihre Begeisterung<br />

<strong>für</strong> moderne Musik. Aber nicht nur.<br />

„Lebhaft im Gedächtnis blieb mir das Igelmusical des<br />

K<strong>in</strong>derchores unter Mart<strong>in</strong>a Schneider. Ich glaube, es<br />

war me<strong>in</strong>e erste Hauptrolle, wo ich mit me<strong>in</strong>en beiden<br />

Brüdern mitwirken durfte. Und dann das Ausrücken<br />

mit der Blasmusik. Ich habe mich nämlich noch <strong>in</strong> die<br />

Schlagwerkklasse h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gezwickt und b<strong>in</strong> dann quasi<br />

s<strong>in</strong>gend an der großen Trommel marschiert.“<br />

© privat<br />

Schließlich fiel die Entscheidung <strong>für</strong> den Beruf<br />

des S<strong>in</strong>gens.<br />

„Die Musikschule Strasshof war <strong>für</strong> mich immer e<strong>in</strong> Ort,<br />

wo ich gerne h<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g. Die Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer und<br />

auch der Direktor haben uns gleichermaßen angespornt<br />

und an uns geglaubt. E<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e tolle Stimmung!<br />

Das war die beste Basis, um weiter zu lernen.“<br />

85


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Waldviertel Tourismus, Robert Herbst<br />

Bezirk Gmünd:<br />

<strong>Niederösterreich</strong>s Norden<br />

und se<strong>in</strong>e "Musikwelten"<br />

21 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Gmünd<br />

2 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Gmünd<br />

19 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Gmünd<br />

787 km 2<br />

37.490 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

1.197 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

7.195 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

1.128 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

16 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

Dieser nördlichste Bezirk <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

litt mehr als 40 <strong>Jahre</strong> unter der Lage am<br />

„Eisernen Vorhang“ zur damaligen ČSSR,<br />

vor allem unter der Teilung se<strong>in</strong>er Bezirkshauptstadt<br />

Gmünd.<br />

2<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

Sie war und ist Traditionsstadt zwischen<br />

Wien und Prag entlang der Franz-Josephs-<br />

Bahn. Schmalspurbahnen erschließen die<br />

<strong>in</strong> Österreich exklusive Landschaft mit ihren<br />

Ste<strong>in</strong>formationen, dem Naturpark<br />

Blockheide, mit Mooren und Teichen.<br />

Glas und Holz werden hier sehenswert verarbeitet.<br />

Der Verlag der „Bibliothek der Prov<strong>in</strong>z“<br />

hat <strong>in</strong> Weitra se<strong>in</strong>en Sitz, „Literatur im<br />

Nebel“ <strong>in</strong> Heidenreichste<strong>in</strong> ist DAS literarische<br />

Ereignis, „Musikwelten“ das große<br />

Musikfestival im nördlichen Waldviertel.<br />

19<br />

Standorte<br />

1197<br />

MusikschülerInnen<br />

86


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Gmünd:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Querflöte<br />

41<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

15<br />

Posaune<br />

14<br />

Saxophon<br />

Viola 29<br />

2<br />

120<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

Hackbrett<br />

0<br />

55<br />

Gitarre<br />

Schlagwerk<br />

69<br />

Harfe<br />

0<br />

Oboe<br />

1<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

Trompete<br />

41<br />

55<br />

Blockflöte<br />

Horn<br />

10<br />

53<br />

E-Bass<br />

6<br />

Gesang<br />

45<br />

Zither<br />

0<br />

Tanz<br />

31<br />

Akkordeon<br />

8<br />

Kontrabass<br />

1<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

36<br />

Klavier<br />

116<br />

Violoncello<br />

6<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

15<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

407<br />

Fagott<br />

0<br />

E-Gitarre<br />

20<br />

Orgel<br />

0<br />

Tenorhorn<br />

24<br />

Flügelhorn<br />

8<br />

Tuba<br />

3<br />

Die TanzschülerInnen aus dem Bezirk<br />

Gmünd besuchen <strong>für</strong> den Unterricht die benachbarte<br />

Musikschule Waidhofen an der Thaya.<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Thomas Sch<strong>in</strong>dl<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 281 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 74 TeilnehmerInnen<br />

MS Oberes Waldviertel: K<strong>in</strong>derstreichorchester, Kammerorchester,<br />

Streichorchester, Jugendblasorchester | MS Heidenreichste<strong>in</strong>:<br />

Schulorchester Ton Art Junior, Schulorchester Ton Art, Jugendensemble<br />

Rhapsodia, Jugendblasorchester<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 8 TeilnehmerInnen<br />

MS Oberes Waldviertel: K<strong>in</strong>derchor<br />

MS Oberes Waldviertel<br />

© Lukas Beck<br />

Erster Schlagzeuger,<br />

stv. Paukist und Orchestervorstand<br />

bei<br />

den Wiener Symphonikern,<br />

Ensembles<br />

„Blue Chamber Quartet“<br />

und „Piano<br />

meets Percussion“<br />

Besuchte die Musikschule Brand (heute als Brand-<br />

Nagelberg Standort der Musikschule Oberes Waldviertel).<br />

„Me<strong>in</strong> erster Kontakt zur Musikschule war 1990 im Alter<br />

von 10 <strong>Jahre</strong>n. Es war die Musikschule <strong>in</strong> Brand, die damals<br />

vor allem aus Lehrern der dortigen Blasmusik,<br />

der Trachtenkapelle Brand, bestand. Es war e<strong>in</strong>e wunderbare<br />

Erfahrung und e<strong>in</strong>e besondere Gelegenheit,<br />

dort me<strong>in</strong>en ersten Unterricht zu erhalten. Ich b<strong>in</strong> der<br />

Musikschule und diesem Musikvere<strong>in</strong> noch immer sehr<br />

verbunden und dankbar <strong>für</strong> me<strong>in</strong>e ersten musikalischen<br />

Erfahrungen.“<br />

Und wie g<strong>in</strong>g es weiter?<br />

„Während me<strong>in</strong>er Ausbildung an der HTL <strong>in</strong> Hollabrunn<br />

pendelte ich regelmäßig zum Unterricht nach<br />

Wien zu Maria Meller, heute Maria Jenner, der im Rahmen<br />

ihrer Lehrpraxis stattfand. Nach me<strong>in</strong>er Matura<br />

studierte ich an der mdw und an der Anton-Bruckner-<br />

Privatuniversität. Mit 21 <strong>Jahre</strong>n gewann ich me<strong>in</strong> allererstes<br />

Probespiel <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen.“<br />

87


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Gmünd<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Oberes Waldviertel:<br />

Bad Großpertholz, Brand-Nagelberg, Gmünd,<br />

Großschönau, Hoheneich, Kirchberg am<br />

Walde, Moorbad Harbach, Schrems,<br />

St. Mart<strong>in</strong>, Waldenste<strong>in</strong>, Weitra<br />

Darauf waren wir sehr stolz: 1. Preis<br />

beim Landeswettbewerb<br />

podium jazz.pop.rock… 2016.<br />

7 Musikschulverband Heidenreichste<strong>in</strong>:<br />

Amaliendorf-Aalfang, Eggern, Eisgarn, Haugschlag,<br />

Heidenreichste<strong>in</strong>, Litschau, Re<strong>in</strong>gers<br />

Bunt und vielfältig – wir haben immer e<strong>in</strong> offenes Herz<br />

<strong>für</strong> Projekte aller Art.<br />

Hirschbach → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de im<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Vitis mit<br />

Sitz im Bezirk Waidhofen/Thaya<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse im Bezirk Gmünd:<br />

Re<strong>in</strong>gers<br />

Festival Musikwelten, Festival Schloss Weitra, Internationale Waldviertler<br />

Orgelwoche Heidenreichste<strong>in</strong>, Kulturwerkstatt Hirschbach, Palmenhaus<br />

Gmünd, Pf<strong>in</strong>xt’n Festival <strong>in</strong> der Burg Heidenreichste<strong>in</strong>, Schrammel.Klang.-<br />

Festival Litschau, Stift Eisgarn, Waldviertler Hoftheater Pürbach | Kurse<br />

u. a. Nordic Grooves Heidenreichste<strong>in</strong>, Sommerakademie Motten <strong>in</strong> Heidenreichste<strong>in</strong>,<br />

Sommerkurs der BAG Gmünd, Waldviertler Orgelwoche <strong>in</strong><br />

Heidenreichste<strong>in</strong><br />

Litschau<br />

Eisgarn<br />

Amaliendf.<br />

- Aalfang<br />

Eggern<br />

Manuela Seidl<br />

Schauspieler<strong>in</strong>, künstlerische<br />

Leiter<strong>in</strong> Theater Forum Schwechat<br />

Besuchte die ehemalige Musikschule<br />

Weitra (heute Musikschule Oberes<br />

Waldviertel).<br />

Gmünd<br />

Heidenreichste<strong>in</strong><br />

Haugschlag<br />

Waldenste<strong>in</strong><br />

Schrems<br />

Hirschbach<br />

Hoheneich<br />

Brand -<br />

Nagelberg<br />

Kirchberg<br />

/Walde<br />

© privat<br />

„Ich habe mit sieben <strong>Jahre</strong>n begonnen,<br />

Klavierunterricht <strong>in</strong> der Musikschule<br />

Weitra zu nehmen. Das Klavier<br />

durfte ich bereits bei e<strong>in</strong>igen Theateraufführungen<br />

spielen. Was man später<br />

mit dieser Früherziehung anfängt,<br />

ist gar nicht so wesentlich, da sie jedenfalls<br />

die eigene Persönlichkeit weiterentwickelt, und selbst<br />

wenn man später gar nichts <strong>in</strong> der kreativen Richtung erlernt,<br />

hilft es e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> der Koord<strong>in</strong>ation und Zusammenarbeit mit anderen<br />

Personen.“<br />

Moorbad-<br />

Harbach<br />

St. Mart<strong>in</strong><br />

Bad<br />

Großpertholz<br />

Weitra<br />

Großschönau<br />

88


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die Combo PertHolz <strong>in</strong> Heidenreichste<strong>in</strong>.<br />

Inklusion <strong>in</strong> der Musikschule<br />

Wer kennt es schon, Pertholz, genauer<br />

gesagt Kle<strong>in</strong> Pertholz? Aber dort treffen<br />

sie sich, fast täglich: Frauen und Männer,<br />

die sich nichts sehnlicher wünschen als <strong>in</strong><br />

dieser Gesellschaft dabei zu se<strong>in</strong>, Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter der Tagesstätte<br />

Zuversicht.<br />

Mit dem Stück „Pert-Holz“ trat e<strong>in</strong>e Gruppe<br />

der Tagesstätte zum ersten Mal musikalisch<br />

an die Öffentlichkeit. Das war<br />

2007. „Aus der Pause am Anfang – der<br />

Sprachlosigkeit, was denn Beh<strong>in</strong>derung<br />

überhaupt sei – wird der Klang. Aus der<br />

Dissonanz – Ausgrenzung von gesellschaftlichen<br />

Vorgängen – wird die Harmonie.<br />

Aus der Rhythmuslosigkeit – was<br />

© privat<br />

br<strong>in</strong>gt die Zukunft –<br />

wird der Jazz des Lebens.“<br />

(Auszug aus der<br />

Stückbeschreibung;<br />

1987 schrieb John Cage<br />

das Stück ‚One‘ <strong>für</strong><br />

Piano solo. Zwanzig<br />

<strong>Jahre</strong> später rückt Pert-<br />

Holz die Komposition<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Licht.)<br />

E<strong>in</strong>mal pro Woche ist Unterricht. Die Mitglieder<br />

der Combo PertHolz s<strong>in</strong>d SchülerInnen<br />

des Musikschulverbandes Heidenreichste<strong>in</strong>.<br />

Klang- und Rhythmusteppiche<br />

prägen das Unterrichtsgeschehen,<br />

die Instrumente werden teilweise anders<br />

gestimmt, die Gitarre <strong>in</strong> re<strong>in</strong>e Akkorde,<br />

der Kontrabass im Orig<strong>in</strong>al, dazu kommen<br />

Klangstäbe, Schlag<strong>in</strong>strumente und<br />

Alltagsgegenstände.<br />

© privat<br />

Bernhard Walther<br />

Ö3-Verkehrsredakteur, Musiker, Statistiker<br />

Besuchte die Musikschule Heidenreichste<strong>in</strong>.<br />

„Heute betrachte ich me<strong>in</strong> Klavierspiel neben<br />

me<strong>in</strong>er journalistischen Tätigkeit und me<strong>in</strong>er<br />

Ausbildung als Statistiker als me<strong>in</strong> drittes berufliches<br />

Standbe<strong>in</strong>. Ich sehe mich nicht als<br />

Profi, sondern als leidenschaftlicher Amateur,<br />

der immer wieder schöne Auftritte erlebt, sei es<br />

als Begleitpianist von Chören, als Bandmusiker<br />

oder gelegentlich auch als Studiopianist <strong>für</strong><br />

Ö3. Ohne die solide Grundausbildung <strong>in</strong> der<br />

Musikschule Heidenreichste<strong>in</strong> bei e<strong>in</strong>em äußerst<br />

liebenswürdigen, geduldigen und wunderbar<br />

spielenden älteren<br />

Oberstudienrat<br />

namens Ignaz Haimerl<br />

wäre das alles nicht<br />

möglich gewesen.“<br />

Und der Zugang zur<br />

Popularmusik?<br />

„Wichtig war <strong>für</strong> mich,<br />

dass ich mich schon<br />

bald selbstständig mit Improvisation befasste.<br />

E<strong>in</strong> Schlüsselerlebnis <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er frühen K<strong>in</strong>dheit<br />

war e<strong>in</strong>e Fernsehsendung über Elton John. Damals<br />

schwor ich mir: So gut wie er will ich<br />

irgendwann auch mal spielen können.“<br />

© privat<br />

89


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Manfred Horvath<br />

Bezirk Hollabrunn:<br />

Tradition und Innovation<br />

im ländlichen Raum<br />

24 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Hollabrunn<br />

3 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Hollabrunn<br />

24 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Hollabrunn<br />

1.011 km2<br />

50.767 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

2.156 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

9.880 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

1.898 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

19 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

Ganz <strong>Niederösterreich</strong> ist weitgehend ländlicher<br />

Raum. Musik spielt überall e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle, das Land ist voll davon – ob<br />

Volks- oder Popular-, heitere, ernste oder<br />

klassische Musik, öffentlich gespielt oder<br />

daheim als Hausmusik. Ganz typisch repräsentiert<br />

diesen ländlichen Raum der Bezirk<br />

Hollabrunn, der viel Kultur und <strong>in</strong>sbesondere<br />

auch Musik bietet. Berühmt s<strong>in</strong>d die<br />

3<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

großen, geschlossenen We<strong>in</strong>bauflächen<br />

mit ihren Kellergassen, überhaupt die großen<br />

weitläufigen Anbauflächen mit österreichweit<br />

erstklassigen Erträgnissen. Die<br />

Traditionsorte Retz, Pulkau, Ziersdorf und<br />

andere ragen heraus, ebenso das Kulturzentrum<br />

„Brandlhof“ <strong>in</strong> Radlbrunn, besonders<br />

auch der Heldenberg – Zeugen e<strong>in</strong>er<br />

geschichtsträchtigen Landeskultur.<br />

2156<br />

MusikschülerInnen<br />

24<br />

Standorte<br />

90


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Hollabrunn:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Harfe<br />

1<br />

Tanz<br />

194<br />

Zither<br />

0<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

23<br />

Hackbrett<br />

0<br />

Kontrabass<br />

6<br />

Viola<br />

5<br />

Horn<br />

52<br />

Gesang<br />

119<br />

Oboe<br />

9<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

570<br />

E-Gitarre<br />

8<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

262<br />

Posaune<br />

25<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

93<br />

Orgel<br />

23<br />

Schlagwerk<br />

124<br />

Klavier<br />

241<br />

Trompete<br />

94<br />

Tenorhorn<br />

Saxophon<br />

51<br />

Gitarre<br />

185<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

3<br />

35<br />

E-Bass<br />

8<br />

Blockflöte<br />

149<br />

Flügelhorn<br />

12<br />

Querflöte<br />

135<br />

Violoncello<br />

20<br />

Akkordeon<br />

2<br />

Fagott<br />

16<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

91<br />

Tuba<br />

12<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

© privat<br />

G<strong>in</strong>a Schwarz<br />

Bassist<strong>in</strong>, Komponist<strong>in</strong>,<br />

Bandleader<strong>in</strong>,<br />

Lehrende <strong>für</strong><br />

Bass-Popularmusik<br />

an der Universität<br />

<strong>für</strong> Musik und<br />

darstellende Kunst<br />

Wien<br />

Besuchte die Walter<br />

Lehner Musikschule<br />

Hollabrunn.<br />

„Erstaunlicherweise war das Akkordeon e<strong>in</strong> ständiger<br />

Begleiter, es blieb me<strong>in</strong> Haupt<strong>in</strong>strument an<br />

der Musikschule. Während der Gymnasialzeit absolvierte<br />

ich dann auch den Ausbildungskurs des<br />

NÖ Musikschulwerks bei Walter Maurer und begann<br />

nach der Matura e<strong>in</strong> Akkordeon-Studium und<br />

e<strong>in</strong> Jazz-Bass-Studium am Konservatorium der<br />

Stadt Wien, ich studierte E-Bass an der mdw und<br />

Jazz-Kontrabass am Berklee College of Music <strong>in</strong><br />

Boston. Seit 2005 widme ich mich – neben me<strong>in</strong>er<br />

Tätigkeit als Sidewoman – me<strong>in</strong>en eigenen Projekten<br />

und Produktionen mit Eigenkompositionen.“<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 424 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 334 TeilnehmerInnen<br />

MS Pulkautal: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Jugendblasorchester<br />

| MS Hollabrunn: Blasorchester<br />

First Brass, Jugendblasorchester,<br />

M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Junior Str<strong>in</strong>gs, Kammerorchester,<br />

Jugends<strong>in</strong>fonieorchester, Big<br />

Band | MS Retz: Nachwuchsblasorchester<br />

Zellerndorf, Junior W<strong>in</strong>d Orchester,<br />

YWOP Jugendblasorchester, Jugendblasorchester<br />

Retzer Land W<strong>in</strong>d, Jugendblasorchester<br />

Teeny Band, Jugendblasorchester<br />

HAWEI, SBO Retz, Kammerorchester<br />

MS Retzer Land<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 87 TeilnehmerInnen<br />

MS Pulkautal: Chor | MS Hollabrunn: Capella Cantabile, Jugendchor<br />

Voci Chiare, Vokalensemble | MS Retz: Gesangsensemble Retz,<br />

K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble, S<strong>in</strong>ggruppe Hardegg<br />

91


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Hollabrunn<br />

3 Musikschule Pulkautal:<br />

Alberndorf im Pulkautal, Hadres, Haugsdorf,<br />

Mailberg, Pernersdorf, Seefeld-Kadolz<br />

Unsere Jüngsten bei der Jazztanzshow.<br />

7 Geme<strong>in</strong>deverband der Walter Lehner Musikschule<br />

Hollabrunn:<br />

Göllersdorf, Grabern, Guntersdorf, Hollabrunn,<br />

Nappersdorf-Kammersdorf, Ravelsbach, Wullersdorf<br />

Unser Musikschulball – e<strong>in</strong> Highlight im Kulturleben der Stadt.<br />

3 Musikschulverband Retzer Land:<br />

Hardegg, Pulkau, Retz, Retzbach, Schrattenthal,<br />

Weitersfeld (Bez. Horn), Zellerndorf<br />

YWOP Retz & SBO Retz. Unsere beiden Jugendorchester<br />

erfolgreich beim österr. Jugendorchesterwettbewerb im<br />

Brucknerhaus L<strong>in</strong>z.<br />

Maissau<br />

Hardegg<br />

Pulkau<br />

Zellerndorf<br />

Ravelsbach<br />

Höhenwarth-<br />

Mühlbach a. M.<br />

Sitzendorf<br />

/Schmida<br />

Ziersdorf<br />

Retzbach<br />

Retz<br />

Alberndorf<br />

Heldenberg<br />

Grabern<br />

Heldenberg, Maissau, Sitzendorf an<br />

der Schmieda, Ziersdorf → s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

des Geme<strong>in</strong>deverbands<br />

der Musikschule Eggenburg, Ignaz J.<br />

Pleyel im Bezirk Horn<br />

Mailberg<br />

Haugsdorf<br />

Hadres<br />

Hollabrunn<br />

Schrattenthal<br />

Pernersdorf<br />

Guntersdorf<br />

Wullersdorf<br />

Göllersdorf<br />

Seefeld-<br />

Kadolz<br />

Nappersdorf<br />

-<br />

Kammersdorf<br />

Hohenwart-Mühlbach am Manhartsberg → ist<br />

Musikschulgeme<strong>in</strong>de der Musikschule der Region<br />

Wagram im Bezirk Tulln<br />

Mailberg → ist zusätzlich auch Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />

der Städtischen Musikschule Laa an<br />

der Thaya im Bezirk Mistelbach<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Hollabrunn:<br />

Alte Hofmühle <strong>in</strong> Hollabrunn, Brandlhof <strong>in</strong> Radlbrunn, Festival<br />

Retz, Gottfried-von-E<strong>in</strong>em-Haus <strong>in</strong> Oberdürnbach bei Maissau,<br />

Konzerthaus We<strong>in</strong>viertel <strong>in</strong> Ziersdorf, Konzertsaal im Erzbischöflichen<br />

Sem<strong>in</strong>ar Hollabrunn, Kulturhaus Breitenwaida,<br />

Manhartsberger Schlosskonzerte Schloss Maissau / Schloss<br />

Mühlbach am Manhartsberg / Schloss Unterdürnbach, Offene-Grenzen-Festival<br />

Retz, Orgelkunst Ziersdorf, Pulkauer Kulturtage,<br />

Schlosskonzerte Niederfellabrunn, Serenaden im<br />

Schüttkasten <strong>in</strong> Unternalb bei Retz, Sitzendorfer Musikherbst-<br />

Tage, Sonntag am Land im Brandlhof Radlbrunn, Stadtsaal<br />

Hollabrunn, Stadtsaal Althof Retz, We<strong>in</strong>straßensommerkeller<br />

| Kurse u. a. Fiddle Time – Streichertage <strong>in</strong> Hollabrunn, Sommerkurs<br />

der BAG Hollabrunn<br />

92


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Viola Falb<br />

Musik: Viola Falb. Regie und Libretto: Florian Drexler.<br />

aKTION nILPFERD. E<strong>in</strong>e zeitgenössische Oper <strong>für</strong> e<strong>in</strong> junges Publikum.<br />

Im Schuljahr 2016/17 produzierte die Musikschule<br />

Hollabrunn e<strong>in</strong> landesweit außergewöhnliches<br />

und bislang e<strong>in</strong>maliges<br />

Projekt neuer Musik. Viola Falb schrieb e<strong>in</strong>e<br />

Oper <strong>für</strong> mitwirkende K<strong>in</strong>der. Alle S<strong>in</strong>gund<br />

Instrumentalstimmen wurden von<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern der Musikschule<br />

Hollabrunn ausgeführt.<br />

Im Herbst 2017 gastierte die K<strong>in</strong>deroper<br />

im Festspielhaus St. Pölten im Rahmen<br />

der Reihe erlebnis:musik.<br />

„Aus Gedanken werden Worte, aus Worten<br />

werden Taten und aus Taten entsteht<br />

die Welt!“<br />

Viola Falb<br />

© Aslan Kudrnofsky<br />

Mart<strong>in</strong> Mair<strong>in</strong>ger<br />

Lyrischer Tenor, freischaffend<br />

Besuchte die Musikschule Retz<br />

und war bei den Altenburger<br />

Sängerknaben.<br />

„Ich komme aus Kle<strong>in</strong>riedenthal<br />

und b<strong>in</strong> heute glücklicher, freischaffender<br />

Sänger. Ich arbeite <strong>in</strong><br />

allen Genres, <strong>in</strong> Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz, und b<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> viele fixe Projekte e<strong>in</strong>gebunden,<br />

von Oper bis experimentell.<br />

Auch zu me<strong>in</strong>er Heimat pflege ich<br />

die künstlerische Verb<strong>in</strong>dung, so zuletzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konzert mit der<br />

Grenzlandkapelle Hardegg und me<strong>in</strong>em ersten Flügelhornlehrer<br />

<strong>in</strong> Retz, Johann Pausackerl.“<br />

Wie bei vielen Karrieren wird auch bei Mart<strong>in</strong> Mair<strong>in</strong>ger<br />

deutlich, dass Begegnungen mit fördernden Personen und<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>spirierendes Umfeld wichtig s<strong>in</strong>d.<br />

„Ich war nur drei <strong>Jahre</strong> an der Musikschule Retz, danach gelang<br />

mir die Aufnahme bei den Altenburger Sängerknaben und ich<br />

blieb neun <strong>Jahre</strong>. Dennoch war nach der Matura der Beruf des<br />

Sängers nicht so deutlich da. Ich unternahm e<strong>in</strong>en kurzen Ausflug<br />

<strong>in</strong> die Landwirtschaft, und erst durch die Begegnung mit e<strong>in</strong>em<br />

Lehrer bei e<strong>in</strong>em groovigen Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Zwettl folgte der E<strong>in</strong>stieg<br />

<strong>in</strong> die professionelle Ausbildung.“<br />

Saxophonist<strong>in</strong>, Komponist<strong>in</strong><br />

und Musikschullehrende; u. a.<br />

Falb Fiction, FS:e<strong>in</strong>s, Saxophonquartett<br />

PHOEN<br />

Besuchte die Walter Lehner<br />

Musikschule Hollabrunn.<br />

„Me<strong>in</strong>e erste Musikschulzeit begann<br />

zwanglos – e<strong>in</strong>fach mit der<br />

Begründung e<strong>in</strong>er musikalischen<br />

Grundbildung. Daher lernte ich, so wie me<strong>in</strong>e fünf Geschwister,<br />

Klavier. Bei uns im Nachbarort, bei e<strong>in</strong>em Lehrer, bei dem man die unterschiedlichsten<br />

Instrumente lernen konnte. Den Wunsch, Saxophon<br />

zu spielen, hatte ich selbst mit elf <strong>Jahre</strong>n.“<br />

Die Intensität des Musizierens dann an der Musikschule Hollabrunn<br />

hatte Bedeutung und Folgen.<br />

„Es war wunderbar! Ich spielte Big Band, Saxophonensemble, Vorspielabende,<br />

mitunter verbrachte ich me<strong>in</strong>e ganzen Wochenenden<br />

<strong>in</strong> der Musikschule, wartete ohne Murren drei Stunden auf me<strong>in</strong>e<br />

Stunde, freute mich riesig, wenn wieder Big-Band-Proben angesagt<br />

waren. Für me<strong>in</strong>e Eltern war es Freud und Leid – natürlich mächtig<br />

stolz auf die Tochter, doch zu jeder Probe musste ich zwanzig Kilometer<br />

geführt und abgeholt werden. Ich wurde überall e<strong>in</strong>geteilt, auch<br />

zu Solos <strong>in</strong> der Big Band, obwohl ich mir das überhaupt nicht zugetraut<br />

hatte, aber es war niemand anderer da. So bekam ich mit jedem<br />

Auftritt mehr Selbstbewusstse<strong>in</strong> und konnte es irgendwann<br />

dann auch genießen!“<br />

© Mart<strong>in</strong> Bil<strong>in</strong>ovac<br />

93


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Mart<strong>in</strong> Siepmann, imagebroker, AustrianImages.com<br />

Bezirk Horn:<br />

E<strong>in</strong> musikalisch-kultureller<br />

Erlebnisbezirk<br />

20 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Horn<br />

2 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Horn<br />

20 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Horn<br />

784 km 2<br />

31.472 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

1.459 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

5 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

6.243 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

1.268 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

20 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

20<br />

Standorte<br />

Im Bezirk Horn, e<strong>in</strong>em der Waldviertel-<br />

Bezirke <strong>Niederösterreich</strong>s, f<strong>in</strong>det man e<strong>in</strong>ige<br />

musikalische Überraschungen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> den Sommermonaten, wo<strong>für</strong> vor<br />

allem das Festival „Allegro vivo“ steht. Auch<br />

dieser Bezirk litt, wie die übrigen Grenzbezirke,<br />

unter der jahrzehntelangen Lage<br />

an der toten Grenze, verlor <strong>in</strong> dieser Zeit<br />

mehr als e<strong>in</strong> Viertel se<strong>in</strong>er Bevölkerung.<br />

2<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

E<strong>in</strong>e Burgenkette, die Mittelalterstadt<br />

Eggenburg, Drosendorfs Stadtmauern, die<br />

lebendige Kulturstadt Horn, aktive offene<br />

Stifte wie Stift Altenburg und Stift Geras,<br />

Museen und attraktive Sommerspiele e<strong>in</strong>erseits<br />

sowie landschaftliche Besonderheiten<br />

wie das Kamptal andererseits<br />

machen den Bezirk zu e<strong>in</strong>em lohnenden<br />

Tourismusziel und wertvollen Lebensort.<br />

1459<br />

MusikschülerInnen<br />

94


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Horn:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Tenorhorn<br />

21<br />

Posaune<br />

19<br />

Gesang<br />

50<br />

Gitarre<br />

113<br />

Tuba<br />

5<br />

Blockflöte<br />

119<br />

Hackbrett<br />

0<br />

Kontrabass<br />

3<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

284<br />

Orgel<br />

7<br />

Akkordeon<br />

11<br />

Oboe<br />

5<br />

E-Bass<br />

2<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

233<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

Schlagwerk<br />

83<br />

Viola<br />

4<br />

Violoncello<br />

17<br />

1<br />

Horn<br />

29<br />

Querflöte<br />

122<br />

Klavier<br />

155<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

19<br />

Trompete<br />

49<br />

Harfe<br />

1<br />

Saxophon<br />

30<br />

Flügelhorn<br />

8<br />

Tanz<br />

29<br />

Zither<br />

0<br />

E-Gitarre<br />

7<br />

Fagott<br />

7<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

50<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Freundschaften <strong>für</strong>s Leben –<br />

Die Altenburger Sängerknaben<br />

Die Altenburger Sängerknaben s<strong>in</strong>d 40 Buben zwischen<br />

neun und 19 <strong>Jahre</strong>n. Sie s<strong>in</strong>gen, lernen und spielen im<br />

Internat im Stift Altenburg. Von den Benedikt<strong>in</strong>ern des<br />

Stiftes Altenburg 1961 neu gegründet ist die Hauptaufgabe<br />

des Knabenchors damals wie heute die musikalische<br />

Gestaltung der Gottesdienste <strong>in</strong> der Stiftskirche.<br />

Jedes Jahr zum Schulschluss w<strong>in</strong>kt e<strong>in</strong>e Konzertreise.<br />

Der Bestand der Altenburger Sängerknaben wird durch<br />

das Stift Altenburg, den Vere<strong>in</strong> der Freunde der Altenburger<br />

Sängerknaben und die Kulturabteilung des Landes<br />

<strong>Niederösterreich</strong> gesichert. Der Stiftskapellmeister<br />

und Stiftsorganist<br />

Mart<strong>in</strong> Wadsack ist<br />

seit September<br />

2015 musikalischer<br />

Leiter. Die Altenburger<br />

Sängerknaben<br />

s<strong>in</strong>d musikalisch<br />

und organisatorisch<br />

mit der W.A.<br />

Mozart Musikschule<br />

Horn verbunden,<br />

zum Beispiel bei<br />

Messen und Musikschulveranstaltungen.<br />

© Altenburger Sängerknaben<br />

W.A. Mozart MS<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren:<br />

249 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel:<br />

112 TeilnehmerInnen<br />

MS Eggenburg: Junior-Str<strong>in</strong>gs,<br />

Kammerorchester, Jugendblasorchester<br />

| W.A. Mozart MS:<br />

M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Jugendstreichorchester,<br />

Jugendblasorchester,<br />

S<strong>in</strong>fonieorchester, Big Band<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 54 TeilnehmerInnen<br />

MS Eggenburg: Vokalensemble | W.A. Mozart MS:<br />

Altenburger Sängerknaben, K<strong>in</strong>derchor<br />

95


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Horn<br />

7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Eggenburg, Ignaz J. Pleyel:<br />

Burgschle<strong>in</strong>itz-Kühnr<strong>in</strong>g, Eggenburg, Großweikersdorf (Bez. Tulln), Heldenberg<br />

(Bez. Hollabrunn), Meiseldorf, Maissau (Bez. Hollabrunn), Röschitz, Rußbach<br />

(Bez. Korneuburg), Sigmundsherberg, Sitzendorf an der Schmida (Bez.<br />

Hollabrunn), Stran<strong>in</strong>g-Grafenberg, Ziersdorf (Bez. Hollabrunn)<br />

1956–2016. Beständigkeit und Qualität als Garant <strong>für</strong> den Erfolg unserer<br />

Musikschule!<br />

3 W. A. Mozart Musikschule Horn:<br />

Altenburg, Brunn an der Wild, Gars am Kamp, Horn, Irnfritz-Messern,<br />

Krumau, am Kamp (Bez. Krems), Pernegg, Pölla (Bez. Zwettl),<br />

Rosenburg-Mold, Röhrenbach, St. Bernhard-Frauenhofen,<br />

St. Leonhard am Hornerwald (Bez. Krems)<br />

Bunt, kreativ und mit viel Engagement <strong>in</strong> die Zukunft.<br />

Drosendorf -<br />

Zissersdorf<br />

Langau<br />

Drosendorf-Zissersdorf, Geras, Japons, Langau →<br />

s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den der Musikschule Thayatal<br />

im Bezirk Waidhofen/Thaya<br />

Weitersfeld → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de des<br />

Musikschulverbandes Retzer Land im Bezirk Hollabrunn<br />

Irnfritz -<br />

Messern<br />

Brunn / Wild<br />

Röhrenbach<br />

Japons<br />

St. Bernhd.<br />

- Frauenhofen<br />

Altenburg<br />

Geras<br />

Pernegg<br />

Horn<br />

Rosenburg -<br />

Mold<br />

Gars/Kamp<br />

Siegmundsherberg<br />

Meiseldorf<br />

Weitersfeld<br />

Röschitz<br />

Eggenburg<br />

Burgschle<strong>in</strong>itz<br />

-<br />

Kühnr<strong>in</strong>g<br />

Stran<strong>in</strong>g -<br />

Grafenberg<br />

Christian Melber<br />

Baumeister; Geschäftsführer<br />

e<strong>in</strong>es Baudienstleistungsunternehmens<br />

mit<br />

Mitarbeiterbeteiligung und<br />

rund 20 MitarbeiterInnen,<br />

allgeme<strong>in</strong> beeideter und<br />

gerichtlich zertifizierter<br />

Sachverständiger, Autor e<strong>in</strong>es<br />

Stahlbetonschulbuchs,<br />

Obmann des Natur- und<br />

Kunstvere<strong>in</strong>es Horn am Sonnsee<br />

Besuchte die W.A. Mozart Musikschule <strong>in</strong> Horn.<br />

„Von 2007 bis 2009 erfüllte ich mir zu me<strong>in</strong>em 30. Geburtstag<br />

e<strong>in</strong>en Jugendtraum und lernte bei Christoph<br />

Gottschalk Posaune zu spielen. Me<strong>in</strong> Musiklehrer <strong>in</strong>spirierte<br />

mich derartig, da er <strong>für</strong> weitere Instrumente, die<br />

er lehrte, komponierte und die Noten an me<strong>in</strong> Können<br />

anpasste. So war es mir möglich, die unterschiedlichsten<br />

Stücke auf der Posaune zu spielen. Heute kann ich<br />

sagen: Mit Sicherheit wurde me<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> verändert.<br />

Mich er<strong>in</strong>nert das aramäische Jesus-Gebet (Neil<br />

Douglas-Klotz) an diese Zeit. Dar<strong>in</strong> heißt es: Oh du, atmendes<br />

Leben <strong>in</strong> allem. Ursprung des schimmernden<br />

Klanges, Du sche<strong>in</strong>st <strong>in</strong> uns und um uns, selbst die Dunkelheit<br />

leuchtet, wenn wir uns er<strong>in</strong>nern. Danke, dass<br />

ich e<strong>in</strong> Schüler der Musikschule Horn se<strong>in</strong> durfte.“<br />

© privat<br />

96


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Dieter Schewig<br />

© Dieter Schewig<br />

Allegro Moldo, das Orchester der K<strong>in</strong>der- und Jugendkurse im Kunsthaus Horn.<br />

Allegro Vivo – Das älteste Musikfestival <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

Das Kammermusikfestival Allegro Vivo<br />

wurde 1979 vom Geiger und Dirigenten Bijan<br />

Khadem-Missagh gegründet. Mit der<br />

Komb<strong>in</strong>ation aus Konzerten, Meisterkursen,<br />

Jugendförderung und Kursen <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der<br />

und Eltern entwickelte sich Allegro Vivo<br />

bald zu e<strong>in</strong>er weltweit beachteten Institution<br />

mit Vorbildcharakter. Im August<br />

und September jedes <strong>Jahre</strong>s zieht das<br />

Festival <strong>in</strong> Kulturstätten aller Bezirke des<br />

Waldviertels e<strong>in</strong>. Das Zentrum des Festivals<br />

bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Horn. In den Jahrzehnten<br />

se<strong>in</strong>es Bestehens setzte Allegro<br />

Vivo wertvolle Impulse <strong>für</strong> zahlreiche Talente<br />

aus den <strong>Musikschulen</strong>. Viele K<strong>in</strong>der<br />

begegneten und begegnen hier zum ersten<br />

Mal e<strong>in</strong>er durch und durch künstlerischen<br />

Welt der Spielfreude.<br />

Bijan Khadem-Missagh: „Die <strong>Musikschulen</strong><br />

haben e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung.<br />

Hier macht der junge Mensch se<strong>in</strong>e ersten<br />

Bijan Khadem-Missagh, langjähriger erster Konzertmeister des Tonkünstler Orchesters<br />

<strong>Niederösterreich</strong>, von 1988 bis 2010 Lehrender am damaligen Josef<br />

Matthias Hauer Konservatorium Wiener Neustadt.<br />

und daher prägendsten Erfahrungen <strong>in</strong><br />

der Begegnung mit der Musik. Und es ist<br />

die Musik, die dem Wesen des Menschen<br />

Sensibilität und Fe<strong>in</strong>fühligkeit vermittelt.<br />

Die besten MusikerInnen und PädagogInnen<br />

s<strong>in</strong>d deshalb gerade gut genug, um<br />

ihnen das Wertvollste, das e<strong>in</strong>e Gesellschaft<br />

hat, nämlich die K<strong>in</strong>der, anzuvertrauen.<br />

Diesen Weg hat <strong>Niederösterreich</strong><br />

e<strong>in</strong>geschlagen. Er muss fortgesetzt, gesteigert<br />

und mit der großen weiten Welt<br />

der Musik <strong>in</strong> Beziehung gesetzt werden.<br />

Mit Allegro Vivo ist daher e<strong>in</strong>e ideale Partnerschaft<br />

gegeben, die dem jungen Menschen<br />

von der fundierten Ausbildung bis<br />

zum Sprung auf die großen Bühnen der<br />

Welt den Weg ebnet, aber vor allem die<br />

Liebe zur Musik steigert.“<br />

© Nancy Horowitz<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Horn:<br />

Allegro Vivo Kammermusikfestival<br />

Waldviertel, Eggenburger<br />

Orgelwort,<br />

Eggenburger<br />

Schubertiade,<br />

Franz-von-<br />

Suppé-Gedenkstätte<br />

im Zeitbrüche-Museum<br />

Gars am Kamp,<br />

Geras kl<strong>in</strong>gt im<br />

Stift Geras, Jazz-<br />

MS Eggenburg<br />

Club Drosendorf,<br />

Jeunesse-Konzerte Horn, Kunsthaus Horn, Mittelalterfest Eggenburg,<br />

Oper Burg Gars, Open-Air-Festival Strand Gut <strong>in</strong> Plank am<br />

Kamp, Schloss Greillenste<strong>in</strong>, Stift Altenburg, Vere<strong>in</strong>shaus Horn |<br />

Kurse u. a. Allegro Vivo Sommerakademie, AMA Altenburger<br />

Musikakademie, Hornsommer Drosendorf, Streicherwoche – „E<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>samer Streich“ <strong>in</strong> Horn<br />

© Irene Tutschek<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Lehner<br />

Bassbariton, Opernund<br />

Konzertsänger; u. a.<br />

Bayreuther Festspiele<br />

Besuchte den Geme<strong>in</strong>deverband<br />

der Musikschule<br />

Eggenburg und die Altenburger<br />

Sängerknaben.<br />

Was g<strong>in</strong>g der Berufsentscheidung,<br />

nach der Matura<br />

Gesang zu studieren,<br />

voraus?<br />

„Man darf sich das nicht so<br />

vorstellen, dass die Altenburger<br />

oder andere Sängerknaben<br />

die logische Vorstufe <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Sängerkarriere<br />

s<strong>in</strong>d. Der Entschluss zu studieren war e<strong>in</strong>e persönliche<br />

Entscheidung von mir.“<br />

Musikalische Grundlagen erlernen<br />

„Die Musikschule <strong>in</strong> Eggenburg war me<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die<br />

Welt der Musik. Ich er<strong>in</strong>nere mich noch gut an den Namen<br />

me<strong>in</strong>es Lehrers, Herrn Stögmüller, bei dem ich Akkordeonunterricht<br />

bekam. Eigentlich wollte ich Klavier<br />

lernen. Im Chor der Volksschule übernahm ich bald solistische<br />

Aufgaben, ich er<strong>in</strong>nere mich an Wettbewerbe<br />

mit dem Chor. Schließlich wechselte ich zu den Altenburger<br />

Sängerknaben. Die Schulung im Ensembles<strong>in</strong>gen<br />

ist der große Benefit aus der Zeit bei den Sängerknaben.<br />

Wir bekamen ja durch die Gottesdienstgestaltungen<br />

e<strong>in</strong>e unglaubliche Rout<strong>in</strong>e.“<br />

© Christoph Fe<strong>in</strong><br />

97


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© imageBROKER, Hans Blossey, AustrianImages.com<br />

Bezirk Korneuburg:<br />

We<strong>in</strong>viertel vor den Toren Wiens<br />

20 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Korneuburg<br />

6 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Korneuburg<br />

16 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Korneuburg<br />

Entwicklung, Struktur und Kulturleben dieses<br />

Bezirkes werden, wie im Fall der übrigen<br />

Bezirke um die Bundeshauptstadt, von der<br />

Nähe zu Wien mitgeprägt, verfügen aber<br />

über e<strong>in</strong> starkes Eigenleben.<br />

662 km 2<br />

89.481 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

2.567 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

18.595 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

2.290 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

12 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

6<br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

16<br />

Standorte<br />

Der landschaftlich abwechslungsreiche Bezirk<br />

mit dem an Wien angrenzenden Bisamberg<br />

als bekanntes Ausflugsziel, mit der<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

weith<strong>in</strong> sichtbaren Burg Kreuzenste<strong>in</strong>, der<br />

Donau und den Donauauen bis h<strong>in</strong> zum<br />

Wagram, mit se<strong>in</strong>er Kunst- und Kulturwelt<br />

und nicht zuletzt mit se<strong>in</strong>en Heurigen lädt<br />

besonders viele Wiener zum Besuch e<strong>in</strong>.<br />

Die Perlen- und Fossilienwelt Stetten weist<br />

Spuren e<strong>in</strong>es tropischen Urmeeres auf.<br />

Wirtschaftlich und kulturell prägend ist die<br />

Städteachse Korneuburg Stockerau.<br />

2567<br />

MusikschülerInnen<br />

98


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Korneuburg:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Violoncello<br />

35<br />

Horn<br />

19<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

E-Gitarre<br />

59<br />

29<br />

Posaune<br />

29<br />

Querflöte<br />

123<br />

Saxophon<br />

52<br />

Trompete<br />

104<br />

Tenorhorn<br />

27<br />

Kontrabass<br />

8<br />

Akkordeon<br />

38<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

Zither<br />

0<br />

Klavier<br />

423<br />

Oboe<br />

6<br />

291<br />

Harfe<br />

8<br />

Gitarre<br />

429<br />

Orgel<br />

2<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

159<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

4<br />

Schlagwerk<br />

203<br />

Hackbrett<br />

0<br />

Gesang<br />

176<br />

E-Bass<br />

19<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

96 Tanz<br />

183<br />

Flügelhorn<br />

Blockflöte<br />

184<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

73<br />

Fagott<br />

4<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

1<br />

Tuba<br />

8<br />

Viola<br />

8<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 697 TeilnehmerInnen<br />

MS Gerasdorf<br />

Orchesterspiel: 257 TeilnehmerInnen<br />

MS We<strong>in</strong>viertel Mitte: Blasorchester Brasskids,<br />

K<strong>in</strong>derorchester M<strong>in</strong>iband | MS Korneuburg: Big<br />

Band, Blasorchester, Kammerorchester, Schulorchester,<br />

Vororchester | MS Langenzersdorf:<br />

Salonorchester, Kammerorchester, Schulorchester<br />

| MS Bisamberg/Leobendorf/Enzersfeld:<br />

Blasorchester, Campus Big Band, Jugendorchester,<br />

Symphonieorchester | MS Stockerau:<br />

JugendBlasOrchester, K<strong>in</strong>dersalonorchester |<br />

MS Gerasdorf: Big Band, Musikschulblasorchester,<br />

Streichorchester, Suzuki-Ensemble<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 89 TeilnehmerInnen<br />

MS We<strong>in</strong>viertel Mitte: Chor, K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gen | MS Korneuburg: K<strong>in</strong>derchor | MS Bisamberg/Leobendorf/Enzersfeld:<br />

K<strong>in</strong>derchor, Chorus LeoBis, K<strong>in</strong>derchor HappyVoices,<br />

K<strong>in</strong>derchor Enzersfeld, K<strong>in</strong>derchor YoungVoices | MS Stockerau: Coro<br />

con spirito, K<strong>in</strong>derchor Sierndorf<br />

99


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Korneuburg<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband Musikschule<br />

We<strong>in</strong>viertel Mitte:<br />

Ernstbrunn, Großmugl, Großrußbach,<br />

Harmannsdorf, Niederleis (Bez. Mistelbach)<br />

Vor unserem Auftritt im Schloss<br />

Ernstbrunn: Wir s<strong>in</strong>d stolz,<br />

bei Con Anima dabei zu se<strong>in</strong>.<br />

7 Musikschule der<br />

Korneuburger Musikfreunde:<br />

Korneuburg<br />

Voller E<strong>in</strong>satz bei Mission<br />

Impossible – unsere<br />

Stabspieler!<br />

3 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Langenzersdorf: Langenzersdorf<br />

Unser Herzstück, die „LE-BIGBAND“!<br />

Herbert Lauermann<br />

Komponist, Musikpädagoge; Dozent<br />

am Institut <strong>für</strong> Komposition, Elektroakustik<br />

und TonmeisterInnen-Ausbildung<br />

an der Universität <strong>für</strong> Musik<br />

und darstellende Kunst Wien<br />

Besuchte die Musikschule Stockerau.<br />

© privat<br />

„Die Lernjahre an der Musikschule<br />

Stockerau waren sicher mitentscheidend<br />

<strong>für</strong> me<strong>in</strong>en frühen Entschluss, <strong>in</strong><br />

der Musik me<strong>in</strong>e Zukunft zu sehen. Und<br />

es freut mich, dass auch me<strong>in</strong> jüngerer Sohn Lukas,<br />

<strong>in</strong>zwischen längst e<strong>in</strong> vielseitig anerkannter Cellist,<br />

se<strong>in</strong>e musikalische Ausbildung an der Musikschule<br />

Stockerau, zunächst im Fach Klavier und dann am<br />

Cello bei Frau Dormeier, begonnen hat. Stockerau<br />

war aber auch me<strong>in</strong> Ausgangspunkt als Komponist:<br />

Prof. Ernst Vogel, der leider viel zu früh Verstorbene,<br />

war hier me<strong>in</strong> erster Lehrer. Er ebnete mir den ste<strong>in</strong>igen<br />

Wegbeg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> vielen Bereichen.”<br />

Wie war das damals <strong>in</strong> den <strong>60</strong>er-<br />

<strong>Jahre</strong>n?<br />

„Klavierunterricht bei Frau Johanna<br />

Tiersch, zunächst privat, dann im Rahmen<br />

der Musikschule (ich sehe noch die<br />

kle<strong>in</strong>e Klasse mit dem dunklen, öligen<br />

Bretterboden im Niembschhof vor mir).<br />

Vorspielnachmittage, auch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />

Auftritt mit dem „ Abschiedswalzer“ von<br />

Chop<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rundfunksendung, e<strong>in</strong> Preis bei e<strong>in</strong>em<br />

Musikschul-Klavierwettbewerb <strong>in</strong> St. Pölten, das damalige<br />

Pflichtstück von Kodály war wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

me<strong>in</strong>e erste aktive Begegnung mit neuerer Musik,<br />

aber auch die Möglichkeit, durch Korrepetition <strong>in</strong> der<br />

Gesangsklasse viel an Literatur und Praxis zu lernen,<br />

s<strong>in</strong>d mir <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung. Auch zwei <strong>Jahre</strong> Horn- und drei<br />

<strong>Jahre</strong> Viol<strong>in</strong>unterricht habe ich hier genossen.”<br />

100


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

3 Regionalmusikschule Bisamberg/<br />

Leobendorf/Enzersfeld:<br />

Bisamberg, Enzersfeld im We<strong>in</strong>viertel,<br />

Leobendorf<br />

Der Kopf aus Noten zeigt alle<br />

AbsolventInnen, die bei uns e<strong>in</strong>e<br />

Abschlussprüfung (Gold) abgelegt<br />

haben.<br />

7 Regionalmusikschule Stockerau:<br />

Hausleiten, Sierndorf, Stockerau<br />

Musik ist unsere Botschaft <strong>für</strong> den Frieden – wie hier<br />

bei der E<strong>in</strong>weihung der Friedenssäule <strong>in</strong> Stockerau.<br />

Großmugl<br />

Ernstbrunn<br />

1 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Gerasdorf:<br />

Gerasdorf bei Wien, Hagenbrunn<br />

Unsere transparente Musikschule.<br />

Hausleiten<br />

Sierndorf<br />

Stockerau<br />

Gerasdorf<br />

Bisamberg<br />

Enzersfeld<br />

Hagenbrunn<br />

Langenzersdorf<br />

Stetteldorf<br />

Rußbach<br />

Leobendorf<br />

Korneuburg<br />

Großrußbach<br />

Harmannsdorf<br />

Rußbach → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de im<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Eggenburg,<br />

Ignaz J. Pleyel mit Sitz im Bezirk Horn<br />

Stetteldorf → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> der<br />

Musikschule der Region Wagram mit Sitz im Bezirk Tulln<br />

101


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Historisches aus dem Bezirk Korneuburg<br />

Unterricht <strong>in</strong> der Musikschule Stockerau<br />

im Jahr 1961: Karl Pollak, erster Leiter<br />

der Musikschule Stockerau, unterrichtet<br />

den damals siebenjährigen Adolf Vasicek,<br />

den späteren und langjährigen Leiter<br />

der Musikschule der Korneuburger<br />

Musikfreunde.<br />

In der Musikschule Korneuburg 1978:<br />

Kommissionsvertreter Karl Hofer stattet<br />

der Musikschule der Korneuburger Musikfreunde<br />

e<strong>in</strong>en Besuch ab. L<strong>in</strong>ks der<br />

damalige Korneuburger Stadtamtsdirektor<br />

Ludwig Ried, <strong>in</strong> der Mitte Musikschulleiter<br />

Adolf Vasicek. In regelmäßigen Abständen<br />

besuchten die Kommissionsmitglieder<br />

der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der nö.<br />

<strong>Musikschulen</strong> die <strong>Musikschulen</strong> vor Ort.<br />

Schülerorchester der Korneuburger<br />

Musikfreunde 1964:<br />

Margit Vasicek (damals Griesmayer)<br />

wird als Konzertmeister<strong>in</strong> begrüßt.<br />

Dirigent ist Robert Schlick.<br />

© MS Korneuburg<br />

© MS Korneuburg<br />

© MS Korneuburg<br />

102


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

MS Langenzersdorf<br />

Festivals,<br />

Kulturorte<br />

und Kurse<br />

im Bezirk<br />

Korneuburg:<br />

Belvedereschlössel Stockerau, Bildungshaus Großrußbach, Bisamberger<br />

Schlosshalle, Con Anima – Musiktage Schloss Ernstbrunn,<br />

Festival Klangbrücke (Klosterneuburg-Korneuburg-Langenzersdorf-Stockerau),<br />

Gerasdorfer Sänger- und Musikantenstammtisch,<br />

Klangperspektiven Hausleiten, Konzerte Schloss Bisamberg,<br />

Korneuburger Kultur- und Musiktage, Korneuburger Musiksommer,<br />

Kulturveranstaltungen Leobendorf, Max-Brand-Tonstudio<br />

im Langenzersdorf Museum, Musica Sacra Korneuburg, Musikantenstammtisch<br />

im Strebersdorferhof / <strong>in</strong> der Pizzeria La passerella<br />

<strong>in</strong> Gerasdorf, querfeld1 – Das Musikprogramm der Festspiele<br />

Stockerau, Schlosskonzerte Niederfellabrunn, Veranstaltungszentrum<br />

Z 2000 Stockerau | Kurse u. a. „Akkordeon ist cool“<br />

<strong>in</strong> Bisamberg, Jugends<strong>in</strong>gwoche <strong>in</strong> Großrußbach<br />

Lor<strong>in</strong>a Vallaster<br />

Studierende der Universität <strong>für</strong> Musik und<br />

darstellende Kunst Wien; VIVID Consort,<br />

Baubo Collective; erhielt beim Wettbewerb<br />

„Jugend komponiert“ 2013 <strong>in</strong> der Kategorie<br />

II (15–18 <strong>Jahre</strong>) den ersten Preis mit dem<br />

Stück „Kokolores“ <strong>für</strong> Vokalensemble<br />

Besuchte die damalige Musikschule Ernstbrunn<br />

(heute Musikschulverband<br />

We<strong>in</strong>viertel Mitte),<br />

die <strong>Musikschulen</strong> Mistelbach<br />

und Staatz.<br />

Intensive Musikschulzeit<br />

im We<strong>in</strong>viertel.<br />

„Ich habe das reichhaltige<br />

Angebot der <strong>Musikschulen</strong><br />

Mistelbach, Staatz und<br />

Ernstbrunn beschnuppern<br />

und auskosten können.<br />

Wertvoll <strong>für</strong> mich war, dass<br />

ich die Möglichkeit bekam,<br />

<strong>in</strong> Mistelbach als Blockflötensolist<strong>in</strong><br />

mit dem dortigen<br />

Orchester aufzutreten. Mit<br />

dem K<strong>in</strong>derchor Ernstbrunn<br />

© Theresa Pewal<br />

unter Mart<strong>in</strong> Stanzel wurden mehrere Musicals<br />

e<strong>in</strong>studiert und sogar <strong>in</strong> Deutschland aufgeführt.<br />

Me<strong>in</strong>e Blockflötenlehrer<strong>in</strong> Crist<strong>in</strong>a Intzés<br />

hat mich auf den Übergang <strong>in</strong>s universitäre<br />

Umfeld vorbereitet. Auch die Zeit im Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong> als<br />

Oboist<strong>in</strong> war sehr lehrreich und bleibt mir <strong>in</strong><br />

lebhafter Er<strong>in</strong>nerung.“<br />

Zur Teilnahme am Wettbewerb<br />

„Jugend komponiert“<br />

2013:<br />

„Die Idee, etwas <strong>für</strong> den<br />

Kompositionswettbewerb<br />

„Jugend komponiert“ zu<br />

schreiben, begleitete mich<br />

schon e<strong>in</strong>ige <strong>Jahre</strong> davor.<br />

Der dr<strong>in</strong>gende Wunsch, dies<br />

auszuprobieren und herauszuf<strong>in</strong>den,<br />

wie ich „komponieren<br />

kann“, kam von<br />

mir persönlich und so habe<br />

ich auch den Schaffensprozess<br />

eigenständig durchgezogen.“<br />

103


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Mart<strong>in</strong> Siepmann, AustrianImages.com<br />

Bezirk Krems:<br />

Von der Klassik zum Jazz<br />

31 Geme<strong>in</strong>den mit der Statutar- und Bezirkshauptstadt<br />

Krems an der Donau<br />

4 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Krems<br />

20 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Krems<br />

975 km 2<br />

81.421 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

1.815 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

2 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

16.300 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

1.672 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

10 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

4<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

1815<br />

MusikschülerInnen<br />

Der Bezirk, landschaftlich teils der Wachau,<br />

teils dem Wald- und dem Mostviertel zugehörig,<br />

ist e<strong>in</strong>e der traditionsreichsten und<br />

attraktivsten Regionen <strong>Niederösterreich</strong>s.<br />

Mit der Statutarstadt Krems, dem Tor zur<br />

Wachau, weist der Bezirk e<strong>in</strong>e Kulturmetropole<br />

von Rang auf: Sie ist Universitätsstadt,<br />

Schulstadt und Sitz vieler kultureller E<strong>in</strong>richtungen.<br />

Hier bef<strong>in</strong>det sich auch die<br />

neue Landesgalerie. Vom großartigen Benedikt<strong>in</strong>erstift<br />

Göttweig reicht der Blick<br />

weit <strong>in</strong>s Land h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, vor allem auf das Weltkulturerbe<br />

Wachau mit se<strong>in</strong>en markanten<br />

Burgen und Burgru<strong>in</strong>en und e<strong>in</strong>maligen<br />

We<strong>in</strong>bauterrassen. Weiters kennzeichnen<br />

malerische Orte wie Dürnste<strong>in</strong> oder Spitz<br />

und nicht zuletzt der Dunkelste<strong>in</strong>erwald<br />

den Bezirk. Der Bezirk ist auch Heimat des<br />

Schlosses Grafenegg, des Top-Anziehungspunkts<br />

auf dem Gebiet der Musik.<br />

20<br />

Standorte<br />

104


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Krems:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Trompete<br />

72<br />

Tuba<br />

5<br />

Posaune<br />

16<br />

Querflöte<br />

165<br />

Gitarre<br />

186<br />

Tenorhorn<br />

19<br />

Zither<br />

1<br />

Violoncello<br />

21<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

67<br />

Tanz<br />

87<br />

Gesang<br />

84<br />

Flügelhorn<br />

12<br />

Kontrabass<br />

7<br />

Harfe<br />

0<br />

Schlagwerk<br />

96<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Klavier<br />

297<br />

Saxophon<br />

34<br />

Blockflöte<br />

153<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

326<br />

Oboe<br />

12<br />

E-Gitarre<br />

23<br />

E-Bass<br />

11<br />

Orgel<br />

0<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

93<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

111<br />

Horn<br />

9<br />

Viola<br />

2<br />

Akkordeon<br />

8<br />

Fagott<br />

3<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

10<br />

Hackbrett<br />

7<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

40<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Birgit Ramsl-Gaal<br />

Soloflötist<strong>in</strong> im Orchester der<br />

Volksoper Wien, Univ.-Prof. <strong>für</strong><br />

Flöte am Franz Schubert Institut<br />

<strong>für</strong> Blas- und Schlag<strong>in</strong>strumente<br />

<strong>in</strong> der Musikpädagogik<br />

an der Universität <strong>für</strong> Musik und<br />

darstellende Kunst Wien<br />

Besuchte die Ludwig Ritter von<br />

Köchel-Musikschule Krems.<br />

MS Jauerl<strong>in</strong>g<br />

Ensemblemusizieren: 487 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 134 TeilnehmerInnen<br />

MS Krems: Big Band, Jugendblasorchester, Orchester I und<br />

II | MS Jauerl<strong>in</strong>g: Big Band | MS Paudorf-Gedersdorf: Jugendorchester<br />

Paudorf, Jugendorchester Gedersdorf, Jugendorchester<br />

Inzersdorf | MS Wachau: Streichorchester<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 61 TeilnehmerInnen<br />

MS Krems: Vokalensemble | MS Wachau: Jugendchor, K<strong>in</strong>derchor,<br />

Schülerchor, Vocal project<br />

„Natürlich e<strong>in</strong>erseits Talent, Wille,<br />

Üben und Fleiß, aber andererseits<br />

auch großes Engagement und erste<br />

wegweisende Schritte von Alfred Agis waren ausschlaggebend,<br />

dass ich es schließlich dorth<strong>in</strong> gebracht<br />

habe, wo ich heute stehe. Unzählig viele Stunden und<br />

Nachmittage verbrachte ich im „Flötenzimmer“ der<br />

Musikschule Krems, aber ich konnte nicht nur im E<strong>in</strong>zelunterricht<br />

und <strong>in</strong> der Korrepetition, sondern auch im<br />

Flöten- und anderen Ensembles und im Kammerorchesterspiel<br />

Erfahrungen auf der Bühne sammeln.“<br />

Die heutige Universitätsprofessor<strong>in</strong> sieht das<br />

Musikschulsystem als DIE zentrale Stelle unseres<br />

Nachwuchses <strong>in</strong> Österreich.<br />

„Vergleichbar mit e<strong>in</strong>er Sanduhr, die ständig umgedreht<br />

wird, s<strong>in</strong>d die Musikuniversitäten vom Nachwuchs<br />

der <strong>Musikschulen</strong> und die <strong>Musikschulen</strong> von<br />

den ausgebildeten Nachwuchskräften der Musikuniversitäten<br />

abhängig.“<br />

© privat<br />

105


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Krems<br />

7 Ludwig Ritter von Köchel Musikschule Krems:<br />

Krems an der Donau<br />

Die Architektur unseres Musikschulgebäudes setzt<br />

auf Offenheit und Raumgefühl.<br />

5 Musikschulverband Paudorf-Gedersdorf:<br />

Furth bei Göttweig, Gedersdorf, Inzersdorf-Getzersdorf<br />

(Bez. St. Pölten), Paudorf<br />

Mit Stolz blicken wir auf viele schöne Momente zurück: unser<br />

Musikschulblasorchester beim Wettbewerb <strong>in</strong> Rabenste<strong>in</strong>.<br />

1 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Jauerl<strong>in</strong>g:<br />

Aggsbach, Emmersdorf an der Donau (Bez. Melk), Maria<br />

Laach am Jauerl<strong>in</strong>g, Mühldorf, Raxendorf (Bez. Melk),<br />

Weiten (Bez. Melk)<br />

Wir f<strong>in</strong>den uns auch <strong>in</strong> der freien Natur bestens zurecht.<br />

© noebv<br />

Rastenfeld<br />

Krumau<br />

/Kamp<br />

St. Leonhard/HW<br />

5 Musikschule Wachau:<br />

Bergern im Dunkelste<strong>in</strong>erwald, Dürnste<strong>in</strong>, Mautern an der<br />

Donau, Spitz, Rossatz-Arnsdorf, Weißenkirchen <strong>in</strong> der Wachau<br />

Die Musikschule Wachau von oben.<br />

Mühldorf<br />

Albrechts -<br />

berg<br />

Spitz<br />

Dürnste<strong>in</strong><br />

Aggsbach<br />

We<strong>in</strong>zierl<br />

/Walde<br />

Weißenkirchen<br />

Rossatz-<br />

Arnsdorf<br />

Bergern<br />

Mautern<br />

Krems<br />

Furth<br />

Paudorf<br />

Hadersdorf<br />

- Kammern<br />

Gedersdorf<br />

Grafenegg<br />

Albrechtsberg an der großen Krems, We<strong>in</strong>zierl am<br />

Walde → s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Geme<strong>in</strong>deverband<br />

der Musikschule Ottenschlag mit Sitz im Bezirk Zwettl<br />

Maria<br />

Laach<br />

/Jauerl<strong>in</strong>g<br />

Krumau am Kamp, St. Leonhard am Hornerwald → s<strong>in</strong>d<br />

Musikschulgeme<strong>in</strong>den der W.A. Mozart Musikschule Horn<br />

mit Sitz im Bezirk Horn<br />

Grafenegg, Hadersdorf-Kammern → s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

der Musikschule Region Wagram mit Sitz im Bezirk Tulln<br />

Rastenfeld → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de der Regionalmusikschule<br />

Waldviertel Mitte mit Sitz im Bezirk Zwettl<br />

106


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Volkskultur NÖ<br />

Haus der Regionen – Europa-Kultur der Regionen<br />

2004 öffnete das Haus der Regionen, e<strong>in</strong><br />

historisches Gebäude an der Ste<strong>in</strong>er Donaulände,<br />

mit e<strong>in</strong>em musikalischen Drei-<br />

Tages-Fest se<strong>in</strong>e Tore. „Die Volkskultur der<br />

europäischen Regionen <strong>in</strong> ihrer Vielfalt zu<br />

präsentieren, stellte uns damals vor e<strong>in</strong>e<br />

wunderbare Herausforderung“, me<strong>in</strong>t Edgar<br />

Niemeczek, Sprecher der Kultur.Region.<br />

<strong>Niederösterreich</strong>. Die Nachbarn kennen<br />

lernen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen Licht sehen, Kontakte<br />

knüpfen, da<strong>für</strong> bietet das Haus <strong>für</strong> europäische<br />

Regionalkultur e<strong>in</strong>e Plattform.<br />

KünstlerInnen und MusikantInnen aus den<br />

kle<strong>in</strong>räumigen, <strong>in</strong> ihrer Vielfalt oft kaum bekannten<br />

Regionen Europas füllen den im<br />

Biedermeier entstandenen Konzertsaal im<br />

ersten Stock mit Musik, Lied, Tanz oder Filmen<br />

aus ihrer Heimat. Die „Kremser Kam<strong>in</strong>gespräche“<br />

s<strong>in</strong>d das geistige Aushängeschild<br />

des Hauses, die Reihe „Connect<strong>in</strong>g<br />

Tunes“ spricht junge, urbane Gäste an und<br />

stellt traditionelle Volksmusik im Spannungsfeld<br />

zu neuen Interpretationsmöglichkeiten<br />

vor. Zwei Geschäfte im Haus erfreuen<br />

sich größter Beliebtheit: volkskultur<br />

– Buchhandlung der Regionen und volkskultur<br />

– Handwerk der Regionen.<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Krems:<br />

Popbands, SängerInnen und StreicherInnen der Musikschule Region Wagram<br />

bei der Veranstaltung „Grafenegg – e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de musiziert“ im Juni 2017 am<br />

Wolkenturm.<br />

Wolkenturm und Schloss Grafenegg<br />

Das Konzertgelände im Schlosspark von Grafenegg ist zu e<strong>in</strong>em neuen<br />

Wahrzeichen <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong> geworden, seit 2007 bespielt das Grafenegg<br />

Festival das gesamte Schlossareal. Die größten Orchester der<br />

Welt s<strong>in</strong>d auf der e<strong>in</strong>zigartigen Open-Air-Bühne, dem Wolkenturm, zu<br />

Gast. Aber auch <strong>für</strong> regionale Gruppen, Chöre und <strong>Musikschulen</strong> ist es<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Erlebnis, auf der Bühne des Wolkenturms aufzutreten.<br />

© MS Region Wagram<br />

Alte Schmiede <strong>in</strong> Schönberg/Kamp, Donaufestival,<br />

Donau-Universität Krems, Dorfgeme<strong>in</strong>schaftshaus<br />

Mühlbach, Ernst-Krenek-Forum, Familientag Grafenegg<br />

(mit dem Tonkünstler-Orchester <strong>Niederösterreich</strong>),<br />

Festival Glatt & Verkehrt, Grafenegg-Festival<br />

„Klang trifft Kulisse“, Grafenegger Advent, Haus der<br />

Regionen – Volkskultur Europa <strong>in</strong> Krems-Ste<strong>in</strong>, KirchenTonArtKrems,<br />

Klangraum Krems M<strong>in</strong>oritenkirche,<br />

Konzerte im Schloss Spitz, Köchel-Promenade<br />

(Auf Mozarts Spuren durch Krems und Ste<strong>in</strong>), Langenloiskultur,<br />

Ludwig-Ritter-von-Köchel-Gesellschaft<br />

Krems, <strong>Niederösterreich</strong>ischer Trachtenball im<br />

Schloss Grafenegg, Osterfestival Imago Dei, Schlossfestspiele<br />

Langenlois, Schubertiade Dürnste<strong>in</strong>, Stift<br />

Göttweig, Stiftskirche Dürnste<strong>in</strong>, That’s Jazz und Bühne<br />

frei im Salzstadl Krems, Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />

mit dem Festival AufhOHRchen, Wachaufestspiele<br />

Weissenkirchen, Wasserschloss Brunn am<br />

Wald, Wilhelm-Wenzl-Museum Paudorf, Zentrum <strong>für</strong><br />

Angewandte Musikforschung an der Donau-Universität<br />

Krems | Kurse u. a. Familientag Grafenegg, Internationale<br />

Chorakademie Krems, Musikwoche der<br />

BAG Krems, Orchestercamp „Mostviertler Zauberbögen“<br />

<strong>in</strong> Furth bei Göttweig, Workshops und Musikwerkstatt<br />

bei Glatt & Verkehrt <strong>in</strong> Göttweig<br />

107


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Harald Schmid<br />

Bezirk Lilienfeld:<br />

Von Stift und Stadt überstrahlt<br />

14 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Lilienfeld<br />

3 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Lilienfeld<br />

13 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Lilienfeld<br />

Der Mostviertel-Bezirk Lilienfeld, e<strong>in</strong>er der<br />

alp<strong>in</strong>en Bezirke <strong>Niederösterreich</strong>s, ist<br />

gleichzeitig der prozentuell waldreichste<br />

Bezirk Österreichs und <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

selbst der Bezirk mit den wenigsten E<strong>in</strong>wohnern.<br />

Lilienfeld ist nicht nur Verwaltungs-<br />

und Schulzentrum des Bezirks, sondern<br />

steht mit se<strong>in</strong>em Zisterzienserstift<br />

932 km 2<br />

26.169 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

1.200 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

5 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

5.365 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

1.043 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

1200<br />

19 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

auch kulturell deutlich im Mittelpunkt. Auf<br />

sakralem Gebiet wird der Bezirk darüber h<strong>in</strong>aus<br />

von der berühmten „via sacra“, der Pilgerstraße<br />

von Wien nach Mariazell, dom<strong>in</strong>iert.<br />

Lilienfeld mit se<strong>in</strong>em Muckenkogel<br />

gilt aufgrund des pionierhaften Wirkens von<br />

Matthias Zdarsky als Wiege des alp<strong>in</strong>en<br />

Schilaufs.<br />

MusikschülerInnen<br />

13<br />

Standorte<br />

3<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

108


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Lilienfeld:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Tanz<br />

126<br />

Gitarre<br />

114<br />

Kontrabass<br />

0<br />

Saxophon<br />

23<br />

Harfe<br />

0<br />

Schlagwerk<br />

38<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

44<br />

Flügelhorn<br />

6<br />

Blockflöte<br />

<strong>60</strong><br />

Trompete<br />

51<br />

Gesang<br />

33<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

151<br />

Horn<br />

10<br />

Klavier<br />

104<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

448 Tuba<br />

E-Bass<br />

4<br />

Fagott<br />

0<br />

Querflöte<br />

55<br />

Tenorhorn<br />

19<br />

E-Gitarre<br />

Zither<br />

0<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

13<br />

Hackbrett<br />

0<br />

Viola<br />

0<br />

Akkordeon<br />

4<br />

Oboe<br />

Violoncello<br />

8<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

3<br />

42<br />

9<br />

15<br />

Posaune<br />

12<br />

Orgel<br />

13<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

52<br />

Im Bezirk Lilienfeld besucht 1 SchülerIn<br />

das Hauptfach Mandol<strong>in</strong>e.<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 213 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 64 TeilnehmerInnen<br />

MS Lilienfeld: Jugendorchester | MS St. Veit-Traisen-<br />

St. Aegyd-Hohenberg: Jugendblasorchester<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 10 TeilnehmerInnen<br />

MS Ha<strong>in</strong>feld: Musikschulchor<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Lilienfeld:<br />

Internationale Sommerakademie Lilienfeld, Konzerte <strong>in</strong><br />

der Auferstehungskirche Traisen, Kultur- und Museumsvere<strong>in</strong><br />

St. Aegyd am Neuwalde, Kultur Klafterbrunn im<br />

Schloss Klafterbrunn <strong>in</strong> Eschenau, Musica Sacra, Salettl<br />

<strong>in</strong> Lilienfeld, St. Veiter Kulturfrühl<strong>in</strong>g, Stift Lilienfeld,<br />

Volksheim Traisen, Wirtshaus Leopold <strong>in</strong> Lilienfeld |<br />

Kurse u. a. Sommerakademie Lilienfeld, Sommerkurs<br />

der BAG Lilienfeld<br />

MS Lilienfeld<br />

MS St. Veit-Traisen-St.Aegyd-Hohenberg<br />

109


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Lilienfeld<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Ha<strong>in</strong>feld:<br />

Altenmarkt an der Triest<strong>in</strong>g (Bez. Baden), Ha<strong>in</strong>feld,<br />

Kaumberg, Ramsau, Rohrbach an der Gölsen<br />

Kle<strong>in</strong> dirigiert Groß. Die Militärmusik zu<br />

Besuch <strong>in</strong> Ha<strong>in</strong>feld<br />

7 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Lilienfeld:<br />

Annaberg, Eschenau, Kle<strong>in</strong>zell, Lilienfeld, Türnitz<br />

Endlich e<strong>in</strong> Konzertflügel <strong>für</strong> die Musikschule!<br />

7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

St. Veit-Traisen-St. Aegyd-Hohenberg:<br />

Hohenberg, St. Aegyd am Neuwalde,<br />

St. Veit an der Gölsen, Traisen<br />

E<strong>in</strong> Aushängeschild unserer Musikschule<br />

s<strong>in</strong>d unsere vielen tollen Tänzer<strong>in</strong>nen.<br />

Eschenau<br />

Traisen<br />

Lilienfeld<br />

St. Veit/<br />

Gölsen<br />

Rohrbach<br />

/ Gölsen<br />

Ha<strong>in</strong>feld<br />

Ramsau<br />

Kaumberg<br />

Kle<strong>in</strong>zell<br />

Türnitz<br />

Hohenberg<br />

Annaberg<br />

St. Aegyd/Nw.<br />

110


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© MS Lilienfeld<br />

Annaberg – der höchst gelegene Unterrichtsstandort<br />

Die Musikschule Lilienfeld <strong>in</strong> Annaberg.<br />

Mit 976 Metern Seehöhe ist Annaberg der<br />

höchst gelegene Unterrichtsstandort<br />

<strong>Niederösterreich</strong>s, dicht gefolgt von Bärnkopf<br />

mit 968 Metern und Semmer<strong>in</strong>g mit<br />

950 Metern. Annaberg ist seit 1990 e<strong>in</strong>e<br />

Musikschulgeme<strong>in</strong>de des Geme<strong>in</strong>deverbandes<br />

der Musikschule Lilienfeld. Rund<br />

25 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler aus der Geme<strong>in</strong>de<br />

Annaberg nutzen das Angebot<br />

der Musikschule <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er ganzen Vielfalt.<br />

Das s<strong>in</strong>d um hundert Prozent mehr Menschen,<br />

als die e<strong>in</strong>klassige Volksschule<br />

mit ihren elf SchülerInnen beherbergt.<br />

Folgende Unterrichtsfächer haben SchülerInnen<br />

belegt: Elementares Musizieren,<br />

Akkordeon, Blockflöte, Gesang, Gitarre,<br />

Klavier, Orgel, Schlag<strong>in</strong>strumente, Steirische<br />

Harmonika, Tenorhorn, Trompete<br />

und Violoncello. Ältere SchülerInnen aus<br />

Annaberg, welche <strong>in</strong> Lilienfeld zur<br />

Schule gehen, besuchen den Musikschulunterricht<br />

natürlich <strong>in</strong> Lilienfeld,<br />

zum Beispiel Orgelunterricht<br />

im Stift. Zwischen dem Hauptstandort<br />

Lilienfeld und Annaberg<br />

liegen 30 Kilometer, die die LehrerInnen<br />

auch <strong>für</strong> Klassenabende und<br />

Konzerte zurücklegen, ungeachtet<br />

manch hoher Schneelagen im W<strong>in</strong>ter. Jede<br />

und jeder Reisende, die oder der auf<br />

der bekannten B20, der Mariazellerstraße,<br />

unterwegs ist, fährt am Annaberger<br />

Schulgebäude vorbei.<br />

Musikschulkonzert <strong>in</strong> Annaberg. Letzte Reihe Mitte der bis<br />

2017 wirkende Musikschulleiter Karl Lack<strong>in</strong>ger,<br />

rechts außen se<strong>in</strong> Stellvertreter Rudolf R<strong>in</strong>ger.<br />

© MS Lilienfeld<br />

N<strong>in</strong>a Braith<br />

© Florian Beier<br />

Songwriter<strong>in</strong> und Produzent<strong>in</strong>;<br />

Lehrende <strong>für</strong> Gesang<br />

an der POP Akademie<br />

by JSBM Wien, Soloprojekt<br />

iNANA, „Beat Poetry<br />

Club“<br />

Besuchte die <strong>Musikschulen</strong><br />

Ha<strong>in</strong>feld und Leobersdorf.<br />

Mit Musikalischer Früherziehung<br />

ist die <strong>in</strong> Kaumberg<br />

im Triest<strong>in</strong>gtal geborene<br />

Sänger<strong>in</strong> <strong>in</strong> die<br />

Musikschule e<strong>in</strong>gestiegen<br />

und hat es zunächst<br />

auf der Querflöte bis zum silbernen Leistungsabzeichen<br />

gebracht, bis sie selbst<br />

ihr gesangliches Talent entdeckte.<br />

„Me<strong>in</strong> Glück war, dass ich sehr gute Lehrer hatte,<br />

Juri Komenko, der dann aufs Konservatorium<br />

<strong>in</strong> Wien gewechselt ist, und danach Andreas<br />

Schagerl, der mich sehr förderte. Nach zwei<br />

bis drei <strong>Jahre</strong>n wurde mir jedoch klar, dass ich<br />

nicht klassisch weiter s<strong>in</strong>gen wollte. Nach langer<br />

Suche habe ich entdeckt, dass es <strong>in</strong> der<br />

Musikschule Leobersdorf e<strong>in</strong>e Jazzgesangslehrer<strong>in</strong><br />

gab. Glücklicherweise hatte ich da<br />

schon den Führersche<strong>in</strong> und so b<strong>in</strong> ich nach<br />

Leobersdorf zu T<strong>in</strong>a Zormandan gependelt.“<br />

Künstlerische Erfahrungen sammeln.<br />

„Unzählige Auftritte <strong>in</strong> und außerhalb der Musikschule<br />

habe ich schon als K<strong>in</strong>d und Jugendliche<br />

genossen, <strong>in</strong> vielen Ensembles war ich<br />

dabei, was ich der Motivation der Musikschullehrer<strong>in</strong>nen<br />

und -lehrer zu verdanken habe.“<br />

111


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Donau <strong>Niederösterreich</strong>, www.extremfotos.com<br />

Bezirk Melk:<br />

Musik zwischen Donau,<br />

Wald- und Mostviertel<br />

40 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Melk<br />

6 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Melk<br />

39 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Melk<br />

1.014 km 2<br />

77.544 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

3.435 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

16.917 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

3.156 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

19 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

39<br />

Standorte<br />

Die Donau und e<strong>in</strong> guter Teil der Wachau<br />

prägen den Bezirk, der nördlich der Donau<br />

zum Waldviertel und südlich des Stroms<br />

zum Mostviertel gehört.<br />

Der Nibelungengau er<strong>in</strong>nert an das mittelalterliche<br />

Heldenepos, wie überhaupt der<br />

Bezirk sehr stark historisch und kulturell geprägt<br />

ist. Das berühmte Prandtauer-Stift<br />

6<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

3435<br />

Melk, das weith<strong>in</strong> <strong>in</strong>s Land blickt und vor<br />

allem die vom Westen kommenden BesucherInnen<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> gleichsam<br />

begrüßt, zeugt zusammen mit anderen<br />

Klöstern im Land vom großen E<strong>in</strong>fluss der<br />

katholischen Orden. Die Schallaburg, Maria<br />

Taferl, Schloss Artstetten, Pöggstall sowie<br />

das Yspertal s<strong>in</strong>d weitere Zeugen e<strong>in</strong>er tief<br />

verwurzelten Landeskultur.<br />

MusikschülerInnen<br />

112


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Melk:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Tuba<br />

13<br />

Flügelhorn<br />

15<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

287<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

144<br />

Saxophon<br />

50<br />

Blockflöte<br />

246<br />

Kontrabass<br />

8<br />

E-Bass<br />

16<br />

Violoncello<br />

28<br />

Tanz<br />

199<br />

Schlagwerk<br />

Gitarre<br />

439<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

627<br />

Akkordeon<br />

236 E-Gitarre<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

70<br />

133<br />

Oboe<br />

9<br />

Tenorhorn<br />

47<br />

Fagott<br />

6<br />

Gesang<br />

174<br />

Horn<br />

48<br />

27<br />

Querflöte<br />

184<br />

Harfe<br />

5<br />

Posaune<br />

30<br />

Viola<br />

5<br />

Zither<br />

5<br />

Hackbrett<br />

2<br />

Orgel<br />

6<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

47<br />

56<br />

Klavier<br />

408<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 674 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 280 TeilnehmerInnen<br />

MS Ybbsfeld: M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Midi-Str<strong>in</strong>gs, Kammerorchester,<br />

S<strong>in</strong>fonieorchester, Jugendblasorchester,<br />

Symphonisches Blasorchester | MS<br />

Nibelungengau: Schülerblasorchester, Kammerorchester<br />

| MS Schallaburg: Jugendblasorchester<br />

„We Are The Band“ | MS Alpenvorland:<br />

M<strong>in</strong>iOrchester, Salonorchester | MS Donauklang:<br />

Jugendblasorchester, Jugendorchester |<br />

MS Yspertal: Jugendblasorchester Brasslbande,<br />

Jugendblasorchester Soundkosten, Jugendorchester<br />

Magic Brass, Cello-Streicherorchester<br />

MS Ybbsfeld<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 93 TeilnehmerInnen<br />

MS Schallaburg: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble, Vokalensemble RE:Chord |<br />

MS Alpenvorland: Vokalensemble | MS Donauklang: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble<br />

| MS Yspertal: Chor „S<strong>in</strong>g & Sw<strong>in</strong>g“, GenerationsChor<br />

113


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Melk<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Ybbsfeld:<br />

Ardagger (Bez. Amstetten), Bl<strong>in</strong>denmarkt, Euratsfeld (Bez.<br />

Amstetten), Ferschnitz (Bez. Amstetten), Neumarkt an der<br />

Ybbs , Neustadtl an der Donau (Bez. Amstetten), St.<br />

Georgen am Ybbsfelde (Bez. Amstetten), St.<br />

Mart<strong>in</strong>-Karlsbach, Ste<strong>in</strong>akirchen am Forst (Bez. Scheibbs),<br />

Viehdorf (Bez. Amstetten), Wang (Bez. Scheibbs), W<strong>in</strong>klarn<br />

(Bez. Amstetten), Wolfpass<strong>in</strong>g (Bez. Scheibbs)<br />

Dreimal Gold <strong>in</strong> der neuen Ybbsfeldhalle!<br />

7 Musikschule Nibelungengau:<br />

Artstetten-Pöbr<strong>in</strong>g, Kle<strong>in</strong>-Pöchlarn, Leiben,<br />

Marbach an der Donau, Maria Taferl<br />

Unser Kammerorchester, damals wie heute<br />

im E<strong>in</strong>satz.<br />

3 Musikschule Region Schallaburg:<br />

Loosdorf, Melk, Schollach,<br />

Zelk<strong>in</strong>g-Matzle<strong>in</strong>sdorf<br />

Unser Musikschulfest auf der Schallaburg.<br />

© Franz Gleiss<br />

3 Musikschule Alpenvorland:<br />

Kirnberg an der Mank, Mank,<br />

Ruprechtshofen, St. Leonhard am Forst,<br />

Tex<strong>in</strong>gtal, Hürm, Kilb<br />

Unser Highlight alle zwei <strong>Jahre</strong> ist<br />

der „Open-Tor“-Konzertabend im<br />

Dompropsteistadel <strong>in</strong> Kirnberg.<br />

114


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

1 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Donauklang:<br />

Goll<strong>in</strong>g an der Erlauf, Krummnußbaum,<br />

Pöchlarn, Ybbs an der Donau<br />

Wir haben viel vor und freuen uns auf<br />

neue geme<strong>in</strong>same Projekte.<br />

<br />

E<strong>in</strong>st und jetzt<br />

……<br />

– voll besetzt<br />

–<br />

<br />

Dorfstetten<br />

Raxendorf<br />

<br />

1 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Yspertal<br />

– Südliches Waldviertel:<br />

Bärnkopf (Bez. Zwettl), Dorfstetten, Hofamt Priel,<br />

Münichreith-Laimbach, Nöchl<strong>in</strong>g, Persenbeug-<br />

Gottsdorf, Pöggstall, St. Oswald, Yspertal<br />

Unser Haus der Musik e<strong>in</strong>st und jetzt – voll besetzt.<br />

<br />

St.<br />

Oswald<br />

Yspertal<br />

Münichreith<br />

-<br />

Laimbach<br />

Pöggstall<br />

Weiten<br />

Bischofstetten<br />

Artstetten- Emmersdorf<br />

Pöbr<strong>in</strong>g<br />

Hofamt Maria Kle<strong>in</strong>- Leiben<br />

Nöchl<strong>in</strong>g<br />

Marbach<br />

Loos-<br />

Priel<br />

Taferl Pöchlarn<br />

Persenbeug-<br />

Melk dorf<br />

Gottsdorf<br />

Pöchlarn<br />

Krummnussbaum<br />

Matzle<strong>in</strong>s-<br />

Zelk<strong>in</strong>g-<br />

Ybbs<br />

Schollach<br />

dorf<br />

St. Mart<strong>in</strong>-<br />

Goll<strong>in</strong>g<br />

Karlsbach Bergland<br />

St. Leonhard/Forst<br />

Hürm<br />

Neumarkt<br />

a.d. E.<br />

/Ybbs Petzenkirchen<br />

Bl<strong>in</strong>denmarkt<br />

Ruprechtshofen<br />

Mank<br />

Dunkelste<strong>in</strong>erwald<br />

Schönbühel<br />

-<br />

Aggsbach<br />

Bergland, Petzenkirchen → s<strong>in</strong>d Musikschul -<br />

geme<strong>in</strong>den im Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Erlauftal im Bezirk Scheibbs<br />

Bischofstetten → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />

der Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Ober-Grafendorf im Bezirk St. Pölten<br />

Emmersdorf, Raxendorf, Weiten → s<strong>in</strong>d<br />

Musikschulgeme<strong>in</strong>den des Geme<strong>in</strong>deverbands<br />

der Musikschule Jauerl<strong>in</strong>g im Bezirk Krems<br />

Kirnberg<br />

/Mank<br />

Kilb<br />

Schönbühel-Aggsbach, Dunkelste<strong>in</strong>erwald →<br />

s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den des Musik-schulverbands<br />

Dunkelste<strong>in</strong>erwald im Bezirk St. Pölten<br />

Tex<strong>in</strong>gtal<br />

115


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© privat<br />

Herbert Schedlmayer Jazz-Stipendium<br />

Der Raumplaner und begeisterte Jazz-<br />

Amateurmusiker Herbert Schedlmayer<br />

aus Loosdorf (zweiter von l<strong>in</strong>ks) stiftet<br />

jährlich e<strong>in</strong> Stipendium. Und besucht Unterricht<br />

<strong>in</strong> der Musikschule Donauklang.<br />

Im Bild mit se<strong>in</strong>er Band jazz.at, mit den<br />

Musikern Josef Burchartz, Jonny Leonhardsberger,<br />

Franz Griesler und Klaus<br />

Zalud, die auch als Musikschullehrende<br />

tätig s<strong>in</strong>d.<br />

Welches persönliche Anliegen steht<br />

h<strong>in</strong>ter dem Stipendium?<br />

„Zu me<strong>in</strong>er Zeit als Student <strong>in</strong> Wien gab es<br />

genau zwei Jazzlokale: Jazzland und Jazzfreddie.<br />

Wien und Österreich waren e<strong>in</strong>e<br />

Jazz-Wüste. Heute ist die Dichte an jungen<br />

Musiker<strong>in</strong>nen und Musikern sehr hoch und<br />

u. a. auf die tolle Arbeit der <strong>Musikschulen</strong><br />

zurückzuführen. Als Dank <strong>für</strong> me<strong>in</strong> doch<br />

ganz gut verlaufenes Leben und Berufsumfeld<br />

habe ich mir anlässlich me<strong>in</strong>es <strong>60</strong>. Geburtstages<br />

gedacht, e<strong>in</strong>en Preis zu stiften,<br />

um jungen Talenten das Leben etwas zu<br />

erleichtern. Bei der letzten Preisvergabe<br />

hatten wir <strong>in</strong> der Jury <strong>in</strong>sgesamt siebzehn<br />

E<strong>in</strong>sendungen, davon hätten m<strong>in</strong>destens<br />

fünf den ersten Preis verdient.“<br />

Warum besuchen Sie e<strong>in</strong>e Musikschule<br />

und nicht Privatunterricht?<br />

„Für mich ist die Klavierstunde alle vierzehn<br />

Tage e<strong>in</strong> Ausbruch aus dem Alltag<br />

und e<strong>in</strong>e schöne Gelegenheit, Neues zu<br />

lernen. E<strong>in</strong>e Stunde mit me<strong>in</strong>em Lehrer<br />

Johannes van Dam zu verbr<strong>in</strong>gen, ist e<strong>in</strong><br />

Genuss, und ab und zu kann auch ich ihm<br />

was zeigen.“<br />

Wie nehmen Sie die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong> wahr?<br />

„Für mich s<strong>in</strong>d die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

e<strong>in</strong> Kulturgut, welches nicht<br />

nur den Nachwuchs heranzieht, sondern<br />

auch die materielle Basis <strong>für</strong> zahlreiche<br />

lehrende Supermusiker und -musiker<strong>in</strong>nen<br />

ist. Nicht zuletzt deshalb bevorzuge<br />

ich die Musikschule und nicht den Privatunterricht.“<br />

Das Herbert Schedlmayer Jazz-Stipendium<br />

steht begabten jungen MusikerInnen<br />

bis 26 <strong>Jahre</strong> offen, die sich schwerpunktmäßig<br />

der Musik unserer Zeit widmen.<br />

Höhe des Stipendiums: EUR 1.500.<br />

116


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse im Bezirk Melk:<br />

Basilika Maria Taferl, Benedict Randhart<strong>in</strong>ger Museum<br />

Ruprechtshofen, Beserlpark Festival <strong>in</strong><br />

Mank, Herbsttage Bl<strong>in</strong>denmarkt, Internationale<br />

Barocktage Stift Melk, Jam In – Musik & Kunst<br />

Spektakel Pöggstall, Junges Podium Schloss<br />

Loosdorf, K4 Kilb, Kulturprogramm im Stift Melk,<br />

Kultur.Werk.Stadt im Rathauskeller Pöchlarn, Kulturwerkstatt<br />

Tischlerei Melk, Musikantenstammtisch<br />

im Gasthaus Griessler <strong>in</strong> Kirnberg an der<br />

Mank, Musikantenstammtisch im Gasthof Nusserl<br />

<strong>in</strong> Krummnußbaum, Musikantenstammtisch –<br />

Harmonikatreffen St. Oswald im Gasthaus Anni<br />

Wimmer, Netzwerk Mostviertler Volksmusikanten,<br />

Randhart<strong>in</strong>ger-Tage Ruprechtshofen, Schallaburg,<br />

Sommerspiele Melk, Ybbsfeldhalle Bl<strong>in</strong>denmarkt,<br />

Ybbsiade | Kurse u. a. Jung-Musikerwoche der<br />

BAG Melk, Musik- und Sportwoche <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

Ysper, Vokalwoche Melk<br />

MS Region Schallaburg<br />

Lukas Zeil<strong>in</strong>ger<br />

Trompeter; erster Solotrompeter<br />

im Orchester des Nationaltheaters<br />

Mannheim (Oper), Ensemble<br />

Primus Brass<br />

Besuchte den Musikschulstandort<br />

Münichreith am Ostrong (heute<br />

im Verband der Musikschule Yspertal<br />

– Südliches Waldviertel).<br />

„Lang, lang und noch länger ist es<br />

her, als man sich notgedrungen von Musikstunde<br />

zu Musikstunde hangelte. Ungeübt,<br />

dahergeschummelt und immer die besten<br />

Ausreden parat. Die musikalische Welt tat sich<br />

mit e<strong>in</strong>em, <strong>für</strong> mich damals sonderbaren Holzrohr<br />

samt Löchern auf. Gott sei Dank habe ich<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Fall die Blockflötenkarriere frühzeitig<br />

beendet. An dieser Wegscheide entschied<br />

ich mich <strong>für</strong> die Trompete.“<br />

Gerhart Banco war der erste Lehrer und<br />

wichtigste „Bestandteil“ der trompeterischen<br />

Laufbahn des im Waldviertel aufgewachsenen<br />

Musikers.<br />

„Johann Plank, Solotrompeter des Radios<strong>in</strong>fonieorchesters<br />

Wien, war dann über sehr lange<br />

Zeit me<strong>in</strong> zweiter Mentor. Professor Hans<br />

© privat<br />

Gansch, Mozarteum Salzburg, das sogenannte<br />

Tüpferl auf dem i.“<br />

Und vieles versteht man bekannterweise<br />

erst im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

„Darum ist es wichtig, e<strong>in</strong>en wirklich guten und<br />

liebevollen Lehrer zu haben. Herzblut, Engagement<br />

und Geduld. Das mit dem Üben ist so<br />

e<strong>in</strong>e Sache. Neben Schule und Fußballvere<strong>in</strong><br />

ist das nicht immer leicht. Musikschulvorspiele<br />

vor Eltern und Bekannten waren hart und<br />

grausam. Versichern kann ich aber, schlimmer<br />

wird es später auch nicht mehr. Wenn man<br />

dann von e<strong>in</strong>em Lehrer, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Fall war er<br />

auch e<strong>in</strong> großartiger Komponist, e<strong>in</strong> Solokonzert<br />

geschrieben bekommt, kann eigentlich<br />

nichts mehr schiefgehen.“<br />

117


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Reichhart Friedrich, AustrianImages.com<br />

Bezirk Mistelbach:<br />

Herz des We<strong>in</strong>viertels<br />

36 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Mistelbach<br />

5 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Mistelbach<br />

27 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Mistelbach<br />

Im Bezirk Mistelbach, dem zweitgrößten<br />

<strong>Niederösterreich</strong>s (nach Zwettl), zeigt sich<br />

das We<strong>in</strong>viertel <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er ganzen landschaftlichen,<br />

aber auch volkskulturellen Breite.<br />

Der Bezirk kann als „Herz des We<strong>in</strong>viertels“<br />

bezeichnet werden, dort, wo so berühmte<br />

We<strong>in</strong>e wie der Brünnerstrassler oder der<br />

Saurüssel gedeihen. Wie <strong>in</strong> der erstgenannten<br />

We<strong>in</strong>sorte schon angezeigt, führt die<br />

1.293 km 2<br />

75.567 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

2.575 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

14.927 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

2.321 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

16 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> 5<br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

27<br />

Standorte<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

neue Autobahn Richtung tschechische<br />

Grenze, nach Brünn, <strong>in</strong> die zweitgrößte<br />

tschechische Stadt. Und grenzüberschreitende<br />

Aktivitäten s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> der Musik<br />

spür- und merkbar. Die Ru<strong>in</strong>e Staatz,<br />

Schloss Asparn mit dem Urgeschichtemuseum,<br />

die Therme Laa und der Industrieund<br />

We<strong>in</strong>ort Wolkersdorf s<strong>in</strong>d weitere Anziehungspunkte<br />

des Bezirks.<br />

2575<br />

MusikschülerInnen<br />

118


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Mistelbach:<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

Querflöte<br />

154<br />

Akkordeon<br />

8<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

516<br />

Klavier<br />

370<br />

3<strong>60</strong><br />

Tanz<br />

183 Trompete<br />

Violoncello<br />

42<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

3<br />

Viola<br />

7<br />

Schlagwerk<br />

Tuba<br />

11<br />

175<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

37<br />

E-Gitarre<br />

32<br />

118<br />

Hackbrett<br />

0<br />

Oboe<br />

11<br />

Blockflöte<br />

177<br />

Klar<strong>in</strong>ette 143<br />

E-Bass<br />

14<br />

Orgel<br />

6<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

96<br />

Horn<br />

75<br />

Gesang<br />

75<br />

Tenorhorn<br />

57<br />

Harfe<br />

6<br />

Fagott<br />

3<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Saxophon<br />

61<br />

Kontrabass<br />

14<br />

Hackbrett<br />

0<br />

Gitarre<br />

282<br />

Flügelhorn<br />

17<br />

Zither<br />

0<br />

Posaune<br />

30<br />

© privat<br />

Johannes Beranek<br />

Hornist, Komponist, Studierender der<br />

Musik und Kunst Privatuniversität der<br />

Stadt Wien; erhielt beim Wettbewerb<br />

„Jugend komponiert“ 2016 <strong>in</strong> der Kategorie<br />

II (15–18 <strong>Jahre</strong>) den ersten<br />

Preis mit dem Stück „Liaison e<strong>in</strong>es<br />

Schmetterl<strong>in</strong>gs“ <strong>für</strong> Flöte und Gitarre<br />

Besuchte die Musikschule Staatz und<br />

Umgebung.<br />

Prägende Musikschulzeit<br />

im We<strong>in</strong>viertel.<br />

„Mit sechs <strong>Jahre</strong>n begann ich me<strong>in</strong>e Ausbildung an der Musikschule<br />

Staatz. Die Zeit behalte ich als sehr fördernd <strong>in</strong><br />

Er<strong>in</strong>nerung und kann besonders viel von me<strong>in</strong>en LehrerInnen<br />

Angelika Böhm, Klavier, Peter Hofmann, Horn, und<br />

Re<strong>in</strong>hard Süss, Komposition, auf me<strong>in</strong>en weiteren musikalischen<br />

Lebensweg mitnehmen. Es entstand schon sehr<br />

früh e<strong>in</strong>e besondere B<strong>in</strong>dung zu me<strong>in</strong>er Musikschule, welche<br />

auch jetzt noch weiter von Bestand ist.“<br />

Zur Teilnahme am Wettbewerb „Jugend komponiert“<br />

2016.<br />

„Das war e<strong>in</strong>e völlig neue Erfahrung. In den ersten <strong>Jahre</strong>n<br />

habe ich selbst probiert und e<strong>in</strong>fach drauflos geschrieben,<br />

ab 2012 hatte ich dann Kompositionsunterricht bei Re<strong>in</strong>hard<br />

Süss. Trotz jahrelanger Wettbewerbsteilnahmen auf<br />

me<strong>in</strong>em Instrument, dem Horn, bedeutete dies dennoch<br />

e<strong>in</strong>e besondere Herausforderung. Groß war die Freude, als<br />

dann me<strong>in</strong> Stück „Liaison e<strong>in</strong>es Schmetterl<strong>in</strong>gs“ im F<strong>in</strong>ale<br />

<strong>in</strong> Salzburg uraufgeführt wurde und ich damit den ersten<br />

Preis gewann.“<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren:<br />

770 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel:<br />

289 TeilnehmerInnen<br />

MS Mistelbach: Jugendstreichorchester<br />

Crescendo,<br />

Streichorchester Camerata<br />

Mistelbach, Jugendblasorchester,<br />

Stadtkapelle<br />

| MS Poysdorf: Juniorblasorchester,<br />

Schulblasorchester<br />

| MS Staatz und Umgebung: M<strong>in</strong>iorchester Bläser-<br />

MS Wolkersdorf<br />

schlümpfe, Musikvere<strong>in</strong> Neudorf | MS Wolkersdorf: K<strong>in</strong>derstreichorchester,<br />

Orchester Streich, Jugendblasorchester Ulrichskirchen-<br />

Schle<strong>in</strong>bach, Blasorchester JBO, Blasorchester NBO<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 47 TeilnehmerInnen<br />

MS Mistelbach: Vokalensemble | MS Wolkersdorf: Vokalensemble<br />

119


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Mistelbach<br />

7 Städtische Musikschule<br />

Laa an der Thaya:<br />

Großharras, Laa an der Thaya,<br />

Mailberg (Bez. Hollabrunn)<br />

Der Spaß kommt nie zu kurz!<br />

5 Städtische Musikschule<br />

Mistelbach:<br />

Mistelbach<br />

Weihnachtsfeier im<br />

Kollegenkreis.<br />

1 Musikschule der Stadt Poysdorf:<br />

Drasenhofen, Herrnbaumgarten, Poysdorf<br />

Wir haben große Freude mit den neuen Klängen!<br />

7 Musikschulverband Staatz und Umgebung:<br />

Asparn an der Zaya, Falkenste<strong>in</strong>, Fallbach, Gaubitsch,<br />

Gawe<strong>in</strong>stal, Gnadendorf, Kreuzstetten, Ladendorf, Neudorf<br />

bei Staatz, Ottenthal, Staatz, Stronsdorf, Unterst<strong>in</strong>kenbrunn,<br />

Wildendürnbach, Wilfersdorf<br />

Alle zwei <strong>Jahre</strong> feiern wir unser Sommerfest <strong>in</strong>mitten<br />

unseres Musikschulverbands.<br />

3 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Wolkersdorf im We<strong>in</strong>viertel:<br />

Wolkersdorf im We<strong>in</strong>viertel<br />

Unsere Musikschule ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Schloss zu Hause.<br />

120


Der Musikschulverband mit den meisten Standorten<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Seit 1993 gibt es den Verband der Musikschule<br />

Staatz und Umgebung. 15 Geme<strong>in</strong>den<br />

im Land um Laa scharen sich<br />

nicht nur um den Sitz des Verbandes,<br />

Staatz, sondern um weitere <strong>Musikschulen</strong><br />

wie Poysdorf und Mistelbach. 19 Unterrichtsstandorte<br />

fahren die 47 Lehrer<strong>in</strong>nen<br />

und Lehrer an. Die Entfernungen<br />

zwischen den Standorten betragen bis<br />

zu 44 Kilometer.<br />

Wie organisiert sich e<strong>in</strong>e so weit verzweigte<br />

Schule? Die Musikschule versucht,<br />

möglichst viele Fächer an jedem<br />

Standort anzubieten.<br />

Harfe wird nur <strong>in</strong> Wilfersdorf<br />

angeboten,<br />

<strong>in</strong> Ladendorf, Wilfersdorf,<br />

Staatz und Wildendürnbach<br />

bef<strong>in</strong>den sich jeweils große<br />

Schlagwerkstandorte. Den Theorieunterricht<br />

und die Orchester müssen die<br />

SchülerInnen anfahren. In der dichten<br />

und gelungenen Struktur erreicht die<br />

Musikschule e<strong>in</strong>en hohen Output. 21<br />

Musikkapellen werden mit Nachwuchs<br />

versorgt, Mangel<strong>in</strong>strumente wie Violoncello,<br />

Oboe, Fagott und Harfe s<strong>in</strong>d vorhanden,<br />

Kompositionsunterricht, acht<br />

Bläserklassen und e<strong>in</strong>e eigene Musicalklasse<br />

konnten sich etablieren.<br />

Wolfgang Strasser<br />

Dorothea Draxler besucht e<strong>in</strong>en Schnuppertag <strong>in</strong> der Musikschule Staatz<br />

am Tag der <strong>Musikschulen</strong> 2016. Musikschulleiter Herbert Frühwirth und<br />

Hornlehrer Peter Hofmann führen durch die Räume.<br />

Laa/Thaya<br />

Groß-<br />

Harras<br />

Unterst<strong>in</strong>kenbrunn<br />

Gaubitsch<br />

Stronsdorf<br />

Gnadendorf<br />

Bockfließ → ist<br />

Musik schulgeme<strong>in</strong>de<br />

im Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musik schule St. Barbara<br />

im Bezirk Gänserndorf<br />

Bernhardsthal, Hausbrunn,<br />

Rabensburg →<br />

s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

der Musikschule der<br />

Marktgeme<strong>in</strong>de Hohenau<br />

an der March im Bezirk<br />

Gänserndorf<br />

Niederleis → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />

des Geme<strong>in</strong>deverbands<br />

Musikschule<br />

We<strong>in</strong>viertel Mitte<br />

im Bezirk Korneuburg<br />

Rabensburg<br />

Fallbach<br />

Neudorf<br />

Staatz<br />

Asparn/Zaya<br />

Ladendorf<br />

Mistelbach<br />

Gawe<strong>in</strong>stal<br />

Poysdorf<br />

Herrenbaumgarten<br />

Niederleis<br />

Wolkersdorf<br />

Bockfließ<br />

Hausbrunn<br />

Bernhardsthal<br />

Wildendürnbach<br />

Kreuzstetten<br />

Ottenthal<br />

Drasenhofen<br />

Falkenste<strong>in</strong><br />

Wilfersdorf<br />

Posaunist an der Staatsoper<br />

Wien, Wiener Philharmoniker,<br />

Univ.-Prof. <strong>für</strong> Posaune<br />

an der Kunstuniversität<br />

Graz<br />

Besuchte se<strong>in</strong>en ersten Unterricht<br />

bei örtlichen Blaskapellen.<br />

„Me<strong>in</strong>e Ausbildung am Instrument<br />

begann noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Zeit, als die Jungmusiker von<br />

Leuten aus den Blaskapellen<br />

direkt ausgebildet wurden.<br />

Me<strong>in</strong> erster Lehrer war OSR<br />

Ernst Kellermann. Wir waren e<strong>in</strong>e Gruppe mit Flöten,<br />

Saxophonen, Trompeten und eben Tenorhörnern. Die<br />

heutigen <strong>Musikschulen</strong> bieten da schon ganz andere<br />

Möglichkeiten. Auch die Bandbreite des Angebots ist<br />

viel größer geworden. Da gibt es Kammermusik, Jugendblaskapellen,<br />

Big Bands, s<strong>in</strong>fonische Orchester,<br />

Musiktheorie, Doppelrohrblatt<strong>in</strong>strumente, Streich<strong>in</strong>strumente,<br />

Gesang, Klavier, und so weiter und so fort.“<br />

Zehn <strong>Jahre</strong> unterrichtete Wolfgang Strasser im<br />

Musikschulverband Staatz und Umgebung.<br />

„Diese Erfahrungen aus me<strong>in</strong>er Musikschulzeit s<strong>in</strong>d<br />

auch sehr wertvoll <strong>für</strong> me<strong>in</strong>e derzeitige Lehrtätigkeit an<br />

der Kunstuniversität Graz. Die Studenten und Student<strong>in</strong>nen<br />

möchte ich sowohl auf e<strong>in</strong>e eventuelle Orchesterlaufbahn<br />

als auch auf e<strong>in</strong>e Tätigkeit als Musiklehrer/<br />

Musiklehrer<strong>in</strong> vorbereiten. Außerdem arbeite ich an e<strong>in</strong>em<br />

Lehrwerk <strong>für</strong> Posaune – dem ‚Posaunentra<strong>in</strong>er‘.“<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Mistelbach:<br />

Felsenbühne Staatz, Jazz & W<strong>in</strong>e Poysdorf, Junges Podium<br />

Schloss Loosdorf, Konzertreihe Mistelbach, Kulturplattform<br />

Poydium, Konzerte auf Schloss Wolkersdorf,<br />

Konzertserenaden im Barockschlössl Mistelbach, Laaer<br />

Big Band Nacht, Opern- und Klassikfestival Schloss<br />

Kirchstetten, Reichenste<strong>in</strong>hof Poysdorf, Schlossfestival<br />

Wilfersdorf, Zwiebelfest Laa a .d. Thaya | Kurse u. a. Drum<br />

Percussion Camp Poysdorf, Internationale Meisterkurse<br />

Mistelbach, Sommerkurs der BAG Mistelbach<br />

© Lois Lammerhuber<br />

121


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© imagebroker, Christian Handl, AustrianImages.com<br />

Bezirk Mödl<strong>in</strong>g:<br />

Große Musiktradition<br />

im kle<strong>in</strong>sten Bezirk<br />

20 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Möd<strong>in</strong>g<br />

9 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g<br />

16 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g<br />

277 km 2<br />

118.088 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

4.401 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

24.333 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

3.796 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

16 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

9<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

4401<br />

Der Bezirk Mödl<strong>in</strong>g im Süden Wiens, e<strong>in</strong> Bezirk<br />

mit großer Musiktradition und -gegenwart,<br />

verzeichnet Superlative: Er ist der flächenmäßig<br />

kle<strong>in</strong>ste Bezirk, weist jedoch die<br />

größte E<strong>in</strong>wohnerdichte (426 E<strong>in</strong>wohner/<br />

km²), die größte Industrieproduktion sowie<br />

das höchste Pro-Kopf-E<strong>in</strong>kommen im Land<br />

auf. Der Bezirk wird durch die Thermenl<strong>in</strong>ie<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e östliche Hälfte im Wiener Becken<br />

und e<strong>in</strong>e westliche im Wienerwald geteilt.<br />

Städtische und dörfliche Siedlungen, Heurigenorte<br />

und <strong>in</strong>sbesondere Industriegeme<strong>in</strong>den<br />

bieten landschaftlich und siedlungspolitisch<br />

e<strong>in</strong> buntes Bild, Lebensstandard<br />

und Lebensqualität s<strong>in</strong>d hoch. Musikalisch<br />

reicht die Tradition bis <strong>in</strong>s Mittelalter<br />

– bis zu Walther von der Vogelweide – zurück.<br />

Sie gipfelt im Wirken Ludwig van Beethovens<br />

1818–1820 und jenem Arnold<br />

Schönbergs, des Schöpfers der Zwölftonmusik<br />

und Gründers der Wiener Schule.<br />

Beide lebten <strong>in</strong> Mödl<strong>in</strong>g.<br />

MusikschülerInnen<br />

16<br />

Standorte<br />

122


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Mödl<strong>in</strong>g:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

794<br />

Trompete<br />

83<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

242<br />

Horn<br />

25<br />

E-Gitarre<br />

111<br />

Akkordeon<br />

38<br />

Posaune<br />

47<br />

Zither<br />

3<br />

Flügelhorn<br />

1<br />

Hackbrett<br />

0<br />

Gitarre<br />

595<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

16<br />

Viola<br />

8<br />

Schlagwerk<br />

313<br />

Im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g besuchen 2 SchülerInnen<br />

das Hauptfach Ukulele.<br />

Violoncello<br />

86<br />

Kontrabass<br />

14<br />

Oboe<br />

15<br />

E-Bass<br />

23<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

47<br />

Fagott<br />

12<br />

Tanz<br />

14<br />

Harfe<br />

47<br />

Orgel<br />

5<br />

Querflöte<br />

192<br />

Klavier<br />

880<br />

Gesang<br />

480<br />

Saxophon<br />

124<br />

Tuba<br />

8<br />

Blockflöte<br />

314<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

476<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

67<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Tenorhorn<br />

24<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren:<br />

1.112 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel:<br />

281 TeilnehmerInnen<br />

Franz Schubert MS H<strong>in</strong>terbrühl:<br />

Vororchester, Jugendblasorchester, Blasorchester,<br />

S<strong>in</strong>fonieorchester | Beethoven<br />

MS: Klassik-Rock-Orchester | MS<br />

Franz Schubert MS H<strong>in</strong>terbrühl<br />

Perchtoldsdorf: K<strong>in</strong>derstreichorchester,<br />

Jugendblasorchester, Jugendorchester, S<strong>in</strong>fonieorchester | MS<br />

Vösendorf: Jugendblasorchester | MS Wiener Neudorf: Vororchester<br />

Lyra Werkstatt, ABC-Blasorchester, MV Lyra, Streichorchester<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 214 TeilnehmerInnen<br />

MS Brunn am Gebirge: K<strong>in</strong>derchor | Joe Zaw<strong>in</strong>ul MS: K<strong>in</strong>derchor |<br />

Franz Schubert MS H<strong>in</strong>terbrühl: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble | MS<br />

Laxenburg und Biedermannsdorf: Vokalensemble Lautstark, K<strong>in</strong>derchor<br />

Biedermannsdorf, K<strong>in</strong>derchor Laxenburg, K<strong>in</strong>derchor Notenjäger,<br />

Vokalensemble | Beethoven MS: Chor, K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble<br />

| MS Perchtoldsdorf: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble | MS<br />

Vösendorf: Vokalensemble | MS Wiener Neudorf: Vokalensemble<br />

Dom<strong>in</strong>ic Feicht<strong>in</strong>ger<br />

Schlagwerker; Engagements u. a. bei<br />

Volksoper Wien, Grazer Philharmonisches<br />

Orchester, Mitbegründer des<br />

Ensembles Louie’s Cage Percussion<br />

Besuchte die Franz Schmidt Musikschule-Perchtoldsdorf.<br />

„Ich war unglaublich froh, <strong>in</strong> Perchtoldsdorf<br />

<strong>in</strong> die Musikschule zu gehen, weil ich<br />

als gebürtiger Wiener buchstäblich ke<strong>in</strong>e<br />

Ahnung von Volksmusikbräuchen, Blasmusik<br />

oder Orchesterspielen hatte.“<br />

Wettbewerbe – e<strong>in</strong>e logistische Herausforderung <strong>für</strong><br />

SchlagwerkerInnen.<br />

„Jedes Jahr s<strong>in</strong>d Wettbewerbe wie prima la musica angestanden,<br />

entweder solistisch oder im Ensemble, bei denen wir immer sehr<br />

gut abgeschnitten haben. Sehr dankbar war ich da<strong>für</strong> natürlich<br />

immer me<strong>in</strong>er Lehrer<strong>in</strong>, Maria Jenner, und vor allem auch dem<br />

damaligen Direktor Anton Hafenscher, der mich und uns fast immer<br />

quer durch Österreich begleitet und tatkräftig beim Transportieren<br />

der vielen Instrumente mitgeholfen hat.“<br />

Schlagwerk <strong>in</strong>novativ.<br />

„Während des Studiums lernte ich Florian Kl<strong>in</strong>ger aus Hollabrunn<br />

kennen. Wir hatten sehr viele musikalische Ideen, auch abseits<br />

des Orchesters, wo<strong>für</strong> wir folglich e<strong>in</strong> Projekt starten wollten, das<br />

die österreichische und auch <strong>in</strong>ternationale Schlagzeugszene <strong>in</strong>novativ<br />

weiterentwickelt. Louie’s Cage Percussion war geboren.“<br />

© Alan Lacu<strong>in</strong><br />

123


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g<br />

© Michael Heiplik<br />

7 Musikschule Breitenfurt:<br />

Breitenfurt bei Wien, Laab im Walde<br />

Auftakt zum Jubiläumskonzert 2016.<br />

5 Musikschulverband<br />

Brunn am Gebirge:<br />

Brunn am Gebirge,<br />

Maria Enzersdorf<br />

Wir jonglieren nicht nur mit<br />

unseren Musik<strong>in</strong>strumenten.<br />

1 Joe Zaw<strong>in</strong>ul Musikschule Gumpoldskirchen:<br />

Gumpoldskirchen<br />

Festakt mit unserem Namensgeber Joe Zaw<strong>in</strong>ul.<br />

7 Franz Schubert Musikschule H<strong>in</strong>terbrühl |<br />

Gaaden | Wienerwald:<br />

Gaaden, H<strong>in</strong>terbrühl, Wienerwald<br />

Bürgermeister, Schulleiter, Lehrer<strong>in</strong>nen und<br />

SchülerInnen bei der Schnupperwoche.<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Laxenburg und Biedermannsdorf:<br />

Biedermannsdorf, Laxenburg<br />

Unser Lehrerteam hat gut lachen!<br />

124


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

7 Beethoven Musikschule der<br />

Stadtgeme<strong>in</strong>de Mödl<strong>in</strong>g:<br />

Guntramsdorf, Mödl<strong>in</strong>g, Münchendorf<br />

80 <strong>Jahre</strong> Musikschule: e<strong>in</strong> Flashmob zu<br />

Beethovens „Freude schöner Götterfunken“<br />

3 Franz Schmidt-Musikschule der<br />

Marktgeme<strong>in</strong>de Perchtoldsdorf:<br />

Perchtoldsdorf<br />

E<strong>in</strong> starkes Team.<br />

5 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de Neudorf:<br />

Wiener Neudorf<br />

Erfolgreiche Kooperation – die Bläserklasse zeigt<br />

beim Picknickkonzert, was sie drauf hat.<br />

1 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de Vösendorf:<br />

Vösendorf<br />

Vielfalt_Engagement_Erfolg<br />

Laab<br />

Gaaden<br />

Gumpoldskirchen<br />

Perchtoldsdorf<br />

Breitenfurt<br />

Brunn/Geb. Vösendorf<br />

Ma. Enzersdf.<br />

Wienerwald<br />

Wr. Neudorf<br />

Biedermannsdf.<br />

H<strong>in</strong>terbrühl<br />

Mödl<strong>in</strong>g<br />

Laxenburg<br />

Guntramsdorf<br />

Münchendorf<br />

125


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Gerald Lechner<br />

Die Gumpoldskirchner Spatzen, LH a. D. Erw<strong>in</strong> Pröll und Leiter<strong>in</strong> Elisabeth Ziegler 2005 im Festspielhaus St. Pölten.<br />

Die Chortradition der Gumpoldskirchner Spatzen<br />

Weit über <strong>Niederösterreich</strong>s und Österreichs<br />

Grenzen h<strong>in</strong>aus hat sich das K<strong>in</strong>derchorensemble<br />

der „Gumpoldskirchner<br />

Spatzen“ e<strong>in</strong>en Namen verschafft.<br />

1949 bereits wurde der K<strong>in</strong>derchor vom<br />

Chorpädagogen Josef Wolfgang Ziegler<br />

gegründet. Er war auch der Gründer und<br />

erste Leiter der Gumpoldskirchner Musikschule.<br />

Josef Wolfgang Ziegler und nach ihm se<strong>in</strong>e<br />

Tochter, die Musikerzieher<strong>in</strong> Elisabeth<br />

Ziegler, bauten um die „Spatzen“ e<strong>in</strong>e<br />

ganze Chorlandschaft. Ausgehend von<br />

der S<strong>in</strong>gschule besuchen K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en<br />

Vorchor und daran anschließend können<br />

sie im Konzertchor der „Gumpoldskirchner<br />

Spatzen“ s<strong>in</strong>gen. Von dort wechseln<br />

die herangewachsenen SängerInnen <strong>in</strong><br />

Erwachsenenchöre aller Arten, u. a. s<strong>in</strong>d<br />

dies der Frauenchor „Cantilena“, der<br />

Kammerchor „Vox Humana“, der Männerchor<br />

„Mach 4“, der Kirchenchor St. Michael<br />

und weitere Chöre.<br />

Es waren alle Gumpoldskirchner Chöre<br />

mit der Musikschule Gumpoldskirchen<br />

seit ihrer Gründung 1976 auf das Engste<br />

verwoben, zum Beispiel <strong>in</strong> der Fortsetzung<br />

der E<strong>in</strong>zelstimmbildung, und es ist<br />

allen Beteiligten, der Geme<strong>in</strong>de, der<br />

Chorleiter<strong>in</strong>/dem Chorleiter und der<br />

Musikschule e<strong>in</strong> großes Anliegen, diese<br />

fruchtbare Zusammenarbeit auch weiterh<strong>in</strong><br />

so <strong>in</strong>tensiv wie bisher fortzuführen.<br />

So s<strong>in</strong>d mit Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres<br />

2017/18 die S<strong>in</strong>gschule als Nebenfach <strong>für</strong><br />

alle K<strong>in</strong>der, die e<strong>in</strong> Instrument lernen, und<br />

die „Chorschule der Gumpoldskirchner<br />

Spatzen“, beide unter der Leitung von<br />

Marlene Distl, Teil der Musikschule.<br />

126


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g:<br />

© Andreas Müller<br />

MS Gumpoltskirchen, Marianne Mendt Jazzfestival 2012.<br />

Beethoven Gedenkstätte Mödl<strong>in</strong>g, Breitenfurter Orchester-<br />

und Kammermusikkonzerte, Boogiefestival im „Bruno“<br />

<strong>in</strong> Brunn am Gebirge, Festival Fasz<strong>in</strong>ation Musik – Beethoven<br />

Musikschule Mödl<strong>in</strong>g, Franz-Schmidt Gedenkstätte<br />

Perchtoldsdorf, Franz-Schmidt-Tage Perchtoldsdorf,<br />

Hugo-Wolf-Museum Perchtoldsdorf, Hugo-Wolf-Serenade<br />

auf der Burg Perchtoldsdorf (Serenadenkonzert des Landes<br />

<strong>Niederösterreich</strong>), Laxenburger Schlosskonzerte, Maria<br />

Enzersdorfer Schlosskonzerte, Maria Enzersdorfer Sommerkonzerte<br />

Wienerwald, Mödl<strong>in</strong>ger Orgelsommer, Musikantenstammtisch<br />

beim Heurigen Enigl / im Restaurant<br />

Backstub’n / beim Heurigen Pferschy-Seper <strong>in</strong> Mödl<strong>in</strong>g,<br />

Musiksalon Münchendorf,<br />

Open<br />

World Jam beim<br />

Heurigen Reisenhofer<br />

<strong>in</strong> Gumpoldskirchen,<br />

Pfarre<br />

St. August<strong>in</strong><br />

Perchtoldsdorf,<br />

„Podium Festival“<br />

Mödl<strong>in</strong>g, Schönberg-Haus<br />

Mödl<strong>in</strong>g,<br />

Schloss-Sere-<br />

Beethoven MS Mödl<strong>in</strong>g<br />

nade Laxenburg im Schlosstheater Laxenburg (Serenadenkonzert<br />

des Landes <strong>Niederösterreich</strong>), Schönberg-Serenade<br />

im Schönberg-Haus Mödl<strong>in</strong>g (Serenadenkonzert des<br />

Landes <strong>Niederösterreich</strong>) | Kurse u. a. Musiksem<strong>in</strong>ar Wienerwald<br />

Brunn a. Geb., Sommercamp Musik, Tanz, Bildende<br />

Kunst <strong>in</strong> Perchtoldsdorf<br />

© Walter Mussil<br />

Clara Blume<br />

S<strong>in</strong>ger und Songwriter<strong>in</strong><br />

mit spanisch-<strong>in</strong>donesischen<br />

Wurzeln; <strong>in</strong>ternationale<br />

Auftritte<br />

Besuchte die Musikschule<br />

Breitenfurt.<br />

E<strong>in</strong> Dankeschön an die<br />

Musikschule.<br />

„Frei nach dem Motto ‚Ehre,<br />

wem Ehre gebührt‘ b<strong>in</strong> ich<br />

der Ansicht, dass den <strong>Musikschulen</strong><br />

im Namen zahlreicher<br />

Musiker<strong>in</strong>nen und Musikern e<strong>in</strong> Dank ausgesprochen<br />

werden muss. Mir selber s<strong>in</strong>d nur die besten E<strong>in</strong>drücke<br />

von me<strong>in</strong>er Ausbildung an der Musikschule<br />

Breitenfurt im Gedächtnis geblieben. Der persönliche,<br />

amikale Umgang mit den Schülern und Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und das entspannte Klima haben bestimmt dazu beigetragen,<br />

dass die Freude am Instrument genährt werden<br />

konnte. Gerne denke ich an die wunderbaren und<br />

liebevoll kuratierten Klassenabende zurück.“<br />

Zwölf <strong>Jahre</strong> an der Musikschule.<br />

„ Als ich im Alter von 18 <strong>Jahre</strong>n langsam begann, me<strong>in</strong>e<br />

eigenen Kompositionen vor größerem Publikum<br />

aufzuführen, konnte ich damit bereits auf zwölf <strong>Jahre</strong><br />

Bühnenerfahrung zurückblicken, die mir das selbstbewusste<br />

Auftreten erheblich erleichterten. Nicht zuletzt<br />

hat auch me<strong>in</strong>e herzensgute Klavierlehrer<strong>in</strong>, Mirna<br />

Sipic, e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag dazu geleistet,<br />

dass ich mich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> der Musik entschieden<br />

habe.“<br />

127


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© <strong>Niederösterreich</strong>-Werbung, Michael Liebert<br />

Bezirk Neunkirchen:<br />

Ensembles, SolistInnen,<br />

Künstlerwohnsitz<br />

44 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Neunkirchen<br />

11 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Neunkirchen<br />

38 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Neunkirchen<br />

1.150 km 2<br />

86.632 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

3.876 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

17.595 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

3.546 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

20 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

Reich gegliedert – von <strong>Niederösterreich</strong> alp<strong>in</strong><br />

bis zur Ebene des Ste<strong>in</strong>felds – ist auch<br />

der Bezirk Neunkirchen, der zudem musikalisch<br />

e<strong>in</strong> vielfältiges Gesicht und wirtschaftlich<br />

e<strong>in</strong>e solide Basis aufweist. E<strong>in</strong>erseits<br />

die <strong>in</strong>dustriegeprägte L<strong>in</strong>ie mit Ternitz, Neunkirchen<br />

und Wimpass<strong>in</strong>g, andererseits<br />

Semmer<strong>in</strong>g, Wechsel, Rax und Schneebergland<br />

– die Zauberberge, die Wiener<br />

38<br />

Standorte<br />

Alpen, die Kultur- und Sommerfrischezentren<br />

– prägen den Bezirk. Das s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige der<br />

Gründe, weshalb so viele KünstlerInnen<br />

hier ihren Wohnsitz haben. Dazu kommen<br />

Reichenau, die Geme<strong>in</strong>de Semmer<strong>in</strong>g, Payerbach<br />

und andere Geme<strong>in</strong>den – es s<strong>in</strong>d<br />

Kulturorte, s<strong>in</strong>d „Balkone der Wiener“, <strong>in</strong><br />

denen Musik- und Theatergeschichte geschrieben<br />

wurde. Bis heute.<br />

11<br />

<strong>Musikschulen</strong> 3876<br />

MusikschülerInnen<br />

128


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Neunkirchen:<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Tuba<br />

11<br />

Saxophon<br />

50<br />

E-Gitarre<br />

94<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

46<br />

Querflöte<br />

175<br />

Klavier<br />

456<br />

Schlagwerk<br />

206<br />

Hackbrett<br />

6<br />

Gitarre<br />

408<br />

Blockflöte<br />

225<br />

Gesang<br />

179<br />

Trompete<br />

118<br />

Im Bezirk Neunkirchen besuchen 8 SchülerInnen<br />

das Hauptfach Panflöte.<br />

Orgel<br />

7<br />

Viola<br />

3<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

1100<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

137<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

513<br />

Violoncello<br />

67<br />

Oboe<br />

0<br />

E-Bass<br />

22<br />

Posaune<br />

24<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

105<br />

Harfe<br />

33<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Flügelhorn<br />

3<br />

Horn<br />

35<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

145<br />

Fagott<br />

7<br />

Tenorhorn<br />

Tanz<br />

202<br />

Kontrabass<br />

54<br />

11<br />

Zither<br />

6<br />

Akkordeon<br />

28<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 1.080 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 350 TeilnehmerInnen<br />

MS Aspang: Jugendblasorchester, Streichorchester Süd-Streich, Big Band |<br />

MS Edlitz-Grimmenste<strong>in</strong>-Thomasberg-Zöbern: M<strong>in</strong>iblasorchester Zöbern,<br />

Jung-Stars-Streichorchester, M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Jugendblasorchester 1, Jugendblasorchester<br />

2 | MS Gloggnitz: Kammerorchester, Jugendblasorchester,<br />

S<strong>in</strong>fonieorchester | MS Kirchberg am Wechsel: Gemischtes Orchester, Jugendblasorchester<br />

| MS Neunkirchen und Umgebung: PiccoloOrchester,<br />

Schülerstreichorchester, Salonorchester | Franz Schubert-Regional-MS: MI-<br />

NIBRASS-Ensemble, M<strong>in</strong>iorchester VS-KIDS Breitenau, Vororchester Streicher-MINIS,<br />

Streichorchester Streicher-JUNIOR, Blasorchester JUNIOR-<br />

BRASS | Hans Lanner MS: Jugendblasorchester, Streichorchester | MS Ternitz:<br />

Streicher-Vororchester, Streichorchester MS Ternitz, Blasorchester m<strong>in</strong>iBrass-Band, Jugendkapelle, Jugendorchester<br />

MFE Sonnwendgasse | von Paradis MS: Jugendblasorchester, Orchester | MS Schneebergklang: Big-Band<br />

MS Ternitz<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 217 TeilnehmerInnen<br />

MS Aspang: Chor VS Mönichkirchen, K<strong>in</strong>derchor Ober-Aspang, Gesangsensemble | MS Edlitz-Grimmenste<strong>in</strong>-Thomasberg-Zöbern:<br />

Chor VS Edlitz, Musikschulchor, Vokalensemble | MS Gloggnitz: Chor | MS Kirchberg am Wechsel:<br />

Jugendchor, Vokalensemble, Chorprojekt der Region | MS Neunkirchen und Umgebung: Chor, Vokalensemble<br />

| Franz Schubert-Regional-MS: Vokalensemble, Erwachsenen-Chor | Hans Lanner MS: Vokalensemble | MS Ternitz:<br />

K<strong>in</strong>derchor, Teenie-Chor | von Paradis MS: Chor | MS Wimpass<strong>in</strong>g: Vokalensemble | MS Schneebergklang: Chor<br />

129


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Neunkirchen<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Aspang:<br />

Aspang-Markt, Aspangberg-St. Peter, Mönichkirchen<br />

Die Entwicklung unserer SchülerInnen steht im<br />

Mittelpunkt unserer Arbeit, wie hier <strong>in</strong> unserer<br />

Musicalklasse.<br />

7 Geme<strong>in</strong>deverband der <strong>Musikschulen</strong><br />

Edlitz-Grimmenste<strong>in</strong>-Thomasberg-Zöbern:<br />

Edlitz, Grimmenste<strong>in</strong>, Thomasberg, Zöbern<br />

Unser neues Gebäude <strong>in</strong> Fertigstellung …<br />

3 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Gloggnitz:<br />

Enzenreith, Gloggnitz, Prigglitz<br />

Baustelle Musikschule.<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Kirchberg am Wechsel:<br />

Feistritz am Wechsel, Kirchberg am<br />

Wechsel, Otterthal, Raach am<br />

Hochgebirge, St. Corona am Wechsel,<br />

Trattenbach<br />

Unsere Musik sprengt Löcher <strong>in</strong> die<br />

stärksten Mauern…!“<br />

130


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

7 Musikschulverband Neunkirchen<br />

und Umgebung:<br />

Natschbach-Loipersbach, Neunkirchen,<br />

St. Egyden am Ste<strong>in</strong>feld<br />

Auch darauf s<strong>in</strong>d wir stolz: e<strong>in</strong>e wirklich<br />

große Harfenklasse.<br />

3 Franz Schubert – Regionalmusikschule:<br />

Breitenau, Bad Erlach (Bez. Wr. Neustadt),<br />

Pitten, Seebenste<strong>in</strong>, Schwarzau am Ste<strong>in</strong>feld,<br />

Walpersbach (Bez. Wr. Neustadt)<br />

Wir haben bereits seit 16 <strong>Jahre</strong>n<br />

Ballett- und Tanzklassen.<br />

5 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Ternitz:<br />

Ternitz, Wartmannstetten<br />

Unsere Big Band voll <strong>in</strong> Fahrt!<br />

1 Hans Lanner Regionalmusikschulverband:<br />

Breitenste<strong>in</strong>, Payerbach, Prigglitz , Reichenau an der<br />

Rax, Schottwien, Schwarzau im Gebirge, Semmer<strong>in</strong>g<br />

Hier geht Musik auf!<br />

Otto M. Schwarz<br />

Dirigent, Komponist; Filmmusiken <strong>für</strong> <strong>in</strong>ternationale<br />

Filmproduktionen <strong>für</strong> große Fernsehsender,<br />

Kompositionen im symphonischen Bereich, Autor<br />

des Lehrwerks „Da capo“<br />

Besuchte die Prof. Otto Schwarz Musikschule<br />

Wimpass<strong>in</strong>g.<br />

„Das Crossover <strong>in</strong> der Musikschule war <strong>für</strong> me<strong>in</strong>e Entwicklung<br />

wesentlich. Ich lernte Klavier bei Kurt Brunthaler.<br />

Bei ihm habe ich die Stilvielfalt kennengelernt und<br />

durch se<strong>in</strong>e Art des Unterrichts hat sich dort me<strong>in</strong> kompositorischer<br />

Horizont geöffnet. Er lehrte zu verstehen,<br />

was man spielt, Akkordstrukturen zu erkennen. Die gehörbildnerische<br />

Seite war ganz wesentlich. Es war fast<br />

e<strong>in</strong> bisschen visionär, was ich dort im Unterricht erfuhr.“<br />

Die Musikschule als Basis<br />

<strong>für</strong> später.<br />

„Kurt Brunthaler hat mich<br />

sehr gefördert, ich konnte <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Band spielen, <strong>in</strong> der<br />

Big Band. Ich war mit Trompete<br />

sehr jung, schon mit<br />

zehn <strong>Jahre</strong>n, an der Musikhochschule,<br />

mit 15 <strong>Jahre</strong>n ist<br />

das Komponieren immer<br />

mehr <strong>in</strong> den Vordergrund gerückt, mit 21 <strong>Jahre</strong>n hatte<br />

ich schon so viele Aufträge, dass die Berufswahl ganz<br />

klar war. <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d eben die Basis. Sich selbst<br />

kennenzulernen mit der Musik, Instrumente auszuprobieren<br />

– das ist nur <strong>in</strong> der Musikschule möglich.“<br />

© privat<br />

131


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Neunkirchen<br />

3 von Paradis Musikschule:<br />

Bromberg (Bez. Wr. Neustadt),<br />

Scheibl<strong>in</strong>gkirchen – Thernberg, Warth<br />

E<strong>in</strong> bunter Ort, wo Lebendigkeit, Freude und<br />

Herzlichkeit <strong>in</strong> den vielfältigen Betätigungsfeldern<br />

e<strong>in</strong>er niederösterreichischen Musikschule spürbar s<strong>in</strong>d.<br />

7 Prof. Otto Schwarz Musikschule:<br />

Wimpass<strong>in</strong>g im Schwarzatale<br />

Stolz auf die Mallet<strong>in</strong>strumente <strong>für</strong> unseren<br />

Orchesterpercussionskurs.<br />

3 Musikschulverband Schneebergklang:<br />

Grünbach am Schneeberg, Höfle<strong>in</strong> an der Hohen<br />

Wand, Hohe Wand (Bez. Wr. Neustadt), Puchberg<br />

am Schneeberg, Würflach<br />

Zu unseren Lehrerkonzerten laden wir hochkarätige<br />

Gäste wie Alexander Goebel e<strong>in</strong>.<br />

Schwarzau im<br />

Gebirge<br />

Puchberg/<br />

Schneeberg<br />

Höfle<strong>in</strong>/<br />

Grünbach Hohen W.<br />

Würflach<br />

St. Egyden<br />

/Ste<strong>in</strong>feld<br />

Reichenau/Rax<br />

Breitenste<strong>in</strong><br />

Semmer<strong>in</strong>g<br />

Payerbach<br />

Wartmannstetten<br />

Schottwien<br />

Prigglitz<br />

Otterthal<br />

Ternitz<br />

Wimpass<strong>in</strong>g<br />

Trattenbach<br />

Enzenreith<br />

Gloggnitz<br />

Raach /<br />

Hochgeb.<br />

Natschb. - Pitten<br />

Loipersb. Seebenste<strong>in</strong><br />

Breitenau Schwarzau<br />

Neunkirchen<br />

/ Ste<strong>in</strong>f.<br />

Warth<br />

Grimmenste<strong>in</strong><br />

Scheibl<strong>in</strong>gkirchen<br />

-<br />

Thernberg<br />

Kirchberg/<br />

Wechsel<br />

St. Corona<br />

/Wechsel<br />

Aspangberg –<br />

St. Peter<br />

Feistritz<br />

/Wechsel<br />

Mönichkirchen<br />

Edlitz<br />

Thomasberg<br />

Aspang-<br />

Markt<br />

Zöbern<br />

132


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Neunkirchen:<br />

Hans Lanner MS Reichenau<br />

Alpenländischer Advent im Schloss Reichenau, Amici del Belcanto,<br />

Festival Kultur an der Feistritz, Festival „Pitten Classics“,<br />

isa – Internationale Sommerakademie der Universität <strong>für</strong> Musik<br />

und darstellende Kunst Wien <strong>in</strong> der Region Semmer<strong>in</strong>g,<br />

Jazz Am Stiergraben Neunkirchen, Kultur.Sommer.Semmer<strong>in</strong>g,<br />

Kulturhaus Pottschach, Kulturschloss Reichenau an der<br />

Rax, Musik auf Burg Feistritz, Musikantenstammtisch im Gasthof<br />

Pichler <strong>in</strong> Petersbaumgarten (Grimmenste<strong>in</strong>), Musikkonzerte<br />

Vere<strong>in</strong> i-Punkt! <strong>in</strong> Ternitz, Neunkirchner Kammermusiktage,<br />

Sänger- und Musikantenstammtisch <strong>in</strong> Hampi’s Gasthof<br />

<strong>in</strong> Würflach | Kurse u. a. Alternative Str<strong>in</strong>gs Summer Session<br />

im Sem<strong>in</strong>arzentrum Raach, isa Science – Internationale Sommerakademie<br />

<strong>in</strong> Reichenau Semmer<strong>in</strong>g, Musikwoche Grünbach<br />

am Schneeberg, Payerbacher Meisterkurse, Saitenmusiksem<strong>in</strong>ar<br />

<strong>in</strong> Gloggnitz, Sommerkurs der BAG Neunkirchen<br />

© Nancy Horowitz<br />

Susanne Masetti<br />

Geiger<strong>in</strong>; stv. Stimmführer<strong>in</strong><br />

der 1. Viol<strong>in</strong>en<br />

im Tonkünstler-<br />

Orchester <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

Qu<strong>in</strong>tett<br />

1040, Dozent<strong>in</strong> des<br />

Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong><br />

Besuchte die Musikschule<br />

der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Ternitz.<br />

Orchestermusiker<strong>in</strong> werden<br />

„Me<strong>in</strong> damaliger Lehrer, Erw<strong>in</strong> Siroky, hat nicht nur das<br />

Musikschulorchester geleitet, sondern uns auch im<br />

Gründen von Ensembles unterstützt. So spielte ich<br />

bald im Streichquartett, das auch Preise bei Jugend<br />

Musiziert gewonnen hat. Ich glaube, dieses Umfeld,<br />

das Herr Siroky damals geschaffen hat, hat me<strong>in</strong>en<br />

Traum, Berufsmusiker<strong>in</strong> zu werden, erst konkret werden<br />

lassen. Auch die Mitwirkung im Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong>, damals unter der Leitung<br />

von Manfred Honeck, war prägend und hat me<strong>in</strong>en<br />

Weg <strong>in</strong>s Berufsorchester begleitet.“<br />

Joe P<strong>in</strong>kl<br />

Posaunist, Pianist, Live-Musiker, Komponist,<br />

Arrangeur, Dirigent; <strong>in</strong> vielen Genres<br />

zu Hause, schreibt und spielt <strong>für</strong> zahlreiche<br />

KünstlerInnen, Theater, Blasmusik<br />

und Orchester <strong>in</strong> jeder denkbaren Besetzung<br />

Besuchte die Musikschule Neunkirchen und<br />

das ehemalige J. M. Hauer Konservatorium<br />

Wiener Neustadt.<br />

„Ich schöpfe aus e<strong>in</strong>em reichen, vielseitigen<br />

Erfahrungsschatz, um mich und me<strong>in</strong>e Musik<br />

immer wieder neu zu erf<strong>in</strong>den.“<br />

Wie Joe P<strong>in</strong>kl als junger talentierter<br />

Mensch Musik aufsog und mit jedem Instrument<br />

se<strong>in</strong>en musikalischen Kosmos<br />

nährte, er<strong>in</strong>nert an se<strong>in</strong>e zweite Leidenschaft,<br />

ans Kochen.<br />

„E<strong>in</strong>ige me<strong>in</strong>er ersten Er<strong>in</strong>nerungen mit Musik<br />

entstammen dem K<strong>in</strong>dergartenalter und waren<br />

die Frühschoppen der Blaskapelle aus der<br />

Nachbarortschaft beim alljährlichen Feuerwehrfest<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Heimatort. Vom ersten bis<br />

zum letzten Ton brachte mich ke<strong>in</strong>er von der<br />

Bühne weg. Ab der ersten Blockflötenstunde<br />

war Musik Teil me<strong>in</strong>es Lebens.<br />

Beim Wechsel <strong>in</strong>s Gymnasium kam neben Tenorhorn<br />

das Keyboard dazu und ab diesem<br />

Zeitpunkt gab es <strong>für</strong> mich ke<strong>in</strong> Halten mehr.<br />

Ich tyrannisierte me<strong>in</strong>e Familie daheim Tag<br />

und Nacht mit me<strong>in</strong>er Musiziererei. Im BORG<br />

Wiener Neustadt schnupperte ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

anderer Instrumentengattungen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>,<br />

um zu erfahren, wie die Musik unterschiedlich<br />

funktioniert.<br />

Ich gründete me<strong>in</strong>e erste Band, schrieb erste<br />

Arrangements und Kompositionen, war Kapellmeisterstellvertreter,<br />

kurz und gut, me<strong>in</strong><br />

Leben drehte sich eigentlich rund um die Uhr<br />

um Musik.“<br />

© Viktoria Hofmarcher<br />

133


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Helene Wiesbauer aus Grimmenste<strong>in</strong>, 95 <strong>Jahre</strong>.<br />

Älteste Musikschüler<strong>in</strong> und Zeitzeug<strong>in</strong> der Musikschulgeschichte<br />

Helene Wiesbauer ist <strong>in</strong> Warth geboren,<br />

das war 1922, und <strong>in</strong> Grimmenste<strong>in</strong> aufgewachsen,<br />

wo sie heute noch lebt. Mit<br />

zehn <strong>Jahre</strong>n wollte sie unbed<strong>in</strong>gt das Zitherspiel<br />

erlernen. Viele Menschen spielten<br />

damals Zither: „Aber wirklich gekonnt<br />

haben sie es nicht.“ So brachte<br />

sich Helene Wiesbauer alles selbst bei,<br />

mit e<strong>in</strong>er Zitherschule. Und mit 14 <strong>Jahre</strong>n<br />

unterrichtete sie bereits ihre ersten SchülerInnen.<br />

Organisierte <strong>Musikschulen</strong> standen<br />

kaum zur Verfügung. Musikalisches<br />

Können wurde im Privatunterricht durch<br />

SchullehrerInnen weitergegeben, die als<br />

AbsolventInnenen der Lehrerbildungsanstalt<br />

Wiener Neustadt Instrumentalunterricht<br />

genossen hatten.<br />

1961 wurde Helene Wiesbauer als Lehrer<strong>in</strong><br />

an die Musikschule Aspang gerufen.<br />

Sie übte ihren Beruf siebenunddreißig<br />

<strong>Jahre</strong> aus. Um ihre Kenntnisse zu professionalisieren<br />

buchte sie als erste Teilnehmer<strong>in</strong><br />

den neu e<strong>in</strong>gerichteten Ausbildungskurs<br />

des NÖ Musikschulwerks im<br />

Fach Gitarre bei Karl Scheit. Die „Zahl 1“<br />

steht im Kursverzeichnis und auch auf ihrem<br />

Zeugnis. Insgesamt schlossen damals<br />

56 NÖ Musikschullehrkräfte den ersten<br />

NMW-Kurs im Jahr 1964 ab.<br />

Als 1976 der Aspanger Musikschulleiter<br />

Leopold Tobler <strong>in</strong> Pension g<strong>in</strong>g, trat Helene<br />

Wiesbauer dessen Nachfolge an. „Karl<br />

Hofer sagte zu mir: Sie müssen die Leitung<br />

übernehmen.“ Bis zu ihrem 75. Lebensjahr<br />

führte sie mit großer Begeisterung<br />

die Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Aspang und sorgte <strong>für</strong> regen musikalischen<br />

Nachwuchs <strong>in</strong> der Region der Buckligen<br />

Welt am Fuße des Hochwechsels.<br />

Mit 95 <strong>Jahre</strong>n ist Helene Wiesbauer derzeit<br />

die älteste Musikschüler<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s.<br />

Vor zehn <strong>Jahre</strong>n beschloss sie,<br />

e<strong>in</strong> weiteres Instrument zu erlernen: die<br />

Harfe. Als ganz normale Schüler<strong>in</strong> der Musikschule<br />

Aspang mit Schulgeldbeitrag<br />

<strong>für</strong> Erwachsene. Warum sie e<strong>in</strong> neues Instrument<br />

<strong>in</strong>teressierte?<br />

„Weil es mir<br />

Spaß macht, zu musizieren“,<br />

me<strong>in</strong>t sie<br />

erstaunt und spielt<br />

bravourös e<strong>in</strong>en beschw<strong>in</strong>gten<br />

Walzer.<br />

134


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die isa – Internationale Sommerakademie<br />

der mdw im Semmer<strong>in</strong>ggebiet<br />

Die isa – Internationale Sommerakademie<br />

ist der Sommercampus der mdw –<br />

Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />

Kunst Wien. Mehr als 300 Studierende aus<br />

über 40 Nationen nehmen jedes Jahr<br />

zwei Wochen lang an hochkarätig besetzten<br />

Meisterkursen <strong>in</strong> der Semmer<strong>in</strong>g-Region<br />

teil. Das isaFestival präsentiert <strong>in</strong>ternationale<br />

Stars und junge SpitzenmusikerInnen<br />

<strong>in</strong> mehr als 40 Konzerten vom<br />

Semmer<strong>in</strong>g bis Wien. Schon 1991 rief der<br />

damalige Rektor der Musikuniversität<br />

Wien, Michael Frischenschlager, die Sommermeisterkurse<br />

„Wien-Prag-Budapest“<br />

<strong>in</strong>s Leben, beg<strong>in</strong>nend mit StreicherInnen<br />

<strong>in</strong> Reichenau und Kursen <strong>für</strong> Bläserqu<strong>in</strong>tett<br />

<strong>in</strong> Raach/Hochgebirge. In den späten<br />

90er <strong>Jahre</strong>n begann auch e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<br />

mit der Musikschule Payerbach/Reichenau<br />

und dem damaligen<br />

Leiter Erw<strong>in</strong> Siroky.<br />

Diese Zusammenarbeit wurde mit dem<br />

neuen künstlerischen Leiter, Johannes<br />

„Kunst und Kaffee, BläserInnen der isa – Beschw<strong>in</strong>gt und vergnüglich. Wie schon im ver gangenen Jahr werden<br />

wir uns geme<strong>in</strong>sam auch heuer auf die Suche nach Schönem, Schrägem, sicher aber auch seltsam Bekannten<br />

oder altem Neuen machen. Angetrieben von Lust und Neugier wie Spaß an der Freude wollen wir alle neugierig<br />

Gewordenen zu unserer hölzern-blechernen Kaffeejause <strong>in</strong> den Payerbacher Pavillon e<strong>in</strong>laden.“<br />

Meissl, auf e<strong>in</strong>e neue Ebene gehoben. Der<br />

Leiter des Joseph Haydn Instituts <strong>für</strong> Kammermusik,<br />

Alte Musik und Neue Musik ist<br />

selbst Mentor <strong>für</strong> junge Streichquartette<br />

aus den niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong>.<br />

So übernahm er u.a. die Patronanz<br />

<strong>für</strong> das Ensemble Con Moto, das bereits<br />

an der Universität studiert. Regelmäßig<br />

können diese niederösterreichischen<br />

Nachwuchs ensembles aus dem Talenteförderprogramm<br />

seitdem an den Kursen<br />

der isa teilnehmen.<br />

© Stefan Polzer<br />

Beim regionalen Vernetzungstreffen der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> im Herbst 2017 wurde das<br />

isaOutreach-Projekt von Leonhard Paul mit Worten und Musik vorgestellt.<br />

E<strong>in</strong>e Besonderheit im Programm der isa<br />

s<strong>in</strong>d künstlerische Projekte im Rahmen<br />

von isaOutreach. Bereits zwei Mal, 2016<br />

und 2017, konnte der niederösterreichische<br />

Musiker und Mnozil Brass-Posaunist<br />

Leonhard Paul <strong>in</strong> Kooperation mit der<br />

Musikschule e<strong>in</strong> Projekt mit Musiker<strong>in</strong>nen<br />

und Musikern lokaler Blasmusikkapellen<br />

geme<strong>in</strong>sam mit Studierenden der mdw<br />

leiten und umsetzen.<br />

135


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© www.foto-julius.at<br />

Bezirk Sankt Pölten:<br />

Hohes Musikniveau<br />

seit dem Mittelalter<br />

46 Geme<strong>in</strong>den mit der Landeshauptstadt St. Pölten<br />

17 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk St. Pölten<br />

45 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk St. Pölten<br />

1.396 km 2<br />

184.314 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

7.381 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

38.978 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

6.485 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

17 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Die ersten Nachweise über Musik <strong>in</strong> Sankt<br />

Pölten reichen bis <strong>in</strong>s Mittelalter zurück. Es<br />

waren die Turmmeister, die dreimal täglich<br />

vom Turm des Domes Bläsersignale abgaben<br />

und mit ihren Solisten früh das Musikleben<br />

der heutigen Landeshauptstadt<br />

prägten.<br />

E<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> die Kulturlandschaft des Bezirks<br />

s<strong>in</strong>d Stift Herzogenburg mit hochkarätigen<br />

Konzerten sowie Traismauer mit dem<br />

Kammerorchester und e<strong>in</strong>er 200-jährigen<br />

Krippenspieltradition.<br />

Die Landeshauptstadt beherbergt das Kirchenmusikkonservatorium<br />

der Diözese St.<br />

Pölten. Heute spielt im Bezirk wie im gesamten<br />

Land natürlich der Kulturbezirk der<br />

Landeshauptstadt mit dem Landesmuseum<br />

samt Haus der Geschichte, dem Landesarchiv,<br />

der Landesbibliothek und dem<br />

Festspielhaus e<strong>in</strong>e dom<strong>in</strong>ierende Rolle.<br />

Das Pielachtal mit der Mariazellerbahn, das<br />

Untere Traisental, Teile des Dunkelste<strong>in</strong>erwalds<br />

und die westliche Wienerwald-Region<br />

s<strong>in</strong>d landschaftlich prägend <strong>für</strong> den Bezirk.<br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

45<br />

Standorte<br />

7381<br />

MusikschülerInnen<br />

17<strong>Musikschulen</strong><br />

136


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk St. Pölten:<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Akkordeon<br />

57<br />

Horn<br />

63<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

77<br />

Orgel<br />

11<br />

Trompete<br />

257<br />

Querflöte<br />

278<br />

Tanz<br />

750<br />

Flügelhorn<br />

23<br />

Gitarre<br />

821<br />

Blockflöte<br />

414<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

66<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

2080<br />

E-Bass<br />

44<br />

Im Bezirk St. Pölten besuchen 1 SchülerIn das Hauptfach<br />

Panflöte und 2 SchülerInnen Cembalo.<br />

Klavier<br />

1019<br />

Tenorhorn<br />

55<br />

Viola<br />

16<br />

Oboe<br />

39<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Posaune<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

918<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

188<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

357<br />

73 Fagott<br />

Gesang<br />

17<br />

Violoncello<br />

99<br />

Harfe<br />

14<br />

Zither<br />

13<br />

Ensemblemusizieren: 1.381 TeilnehmerInnen<br />

E-Gitarre<br />

116<br />

Tuba<br />

16<br />

Schlagwerk<br />

359<br />

Kontrabass<br />

292<br />

16<br />

Hackbrett<br />

11<br />

Saxophon<br />

135<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Orchesterspiel: 547 TeilnehmerInnen<br />

MS Laabental: Orchester | MS Böheimkirchen-Kasten-Kirchstetten: M<strong>in</strong>i-<br />

Str<strong>in</strong>gs, Midi-Str<strong>in</strong>gs, Kammerorchester, Jugendblasorchester, Blasorchester,<br />

Symphonisches Blasorchester | MS Herzogenburg: Orchester | MS Pielachtal:<br />

Blasmusikensemble, Streichorchester | MS Maria Anzbach-Eichgraben: Musikvere<strong>in</strong>-Blasorchester<br />

| MS Dunkelste<strong>in</strong>erwald: Orchester, Jugendblasorchester |<br />

MS Neulengbach: Blasorchester Super Juniors, Blasorchester Junior W<strong>in</strong>d Band |<br />

MS Ober-Grafendorf: Jugendblasorchester JOMO, JugendVIELharmonie<br />

Mostviertel (Kooperation mit MS Alpenvorland) | MS Oberes Wiental: Jugendblasorchester,<br />

Streichorchester | MS Pr<strong>in</strong>zersdorf: M<strong>in</strong>i-Classics, Musikschulorchester,<br />

Kammerorchester | MS Wienerwald Mitte: Piccol<strong>in</strong>os, Jugendblasor-<br />

MS Böheimkirchen-Kasten-Kirchstetten<br />

chester, Streichorchester, Orchester | MS Perschl<strong>in</strong>gtal: Jugendblasorchester Stöss<strong>in</strong>g-Kasten, Jungbläser Michelbach,<br />

Jugendorchester Michelbach | MS St. Pölten: Blasmusik – Blasorchester, Projekt Orchester | MS Traismauer: Jugendblasorchester<br />

PrimoRei, Jugendblasorchester Jurei, Jugendblasorchester Vivace Vivente | MS Obritzberg/Rust-<br />

Statzendorf-Wölbl<strong>in</strong>g: Jugendblasorchester | MS Wilhelmsburg: K<strong>in</strong>derorchester, Jugendblasorchester<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 262 TeilnehmerInnen<br />

MS Laabental: Chor, Vokalensemble | MS Böheimkirchen-Kasten-Kirchstetten: K<strong>in</strong>derchor | MS Herzogenburg:<br />

a-capella-Ensemble | MS Pielachtal: K<strong>in</strong>derchor Kirchberg, K<strong>in</strong>derchor We<strong>in</strong>burg | MS Maria Anzbach-Eichgraben:<br />

Vokalensemble | MS Ober-Grafendorf: Vokalensemble, Jugendchor „Laudato Sii“ | MS Oberes Wiental: Chor | MS Perschl<strong>in</strong>gtal:<br />

Chor | MS St. Pölten: Jugendvokalensemble, ABC Chor, Chor Spatzen, Jugendchor, Ensemble Pergolesi |<br />

MS Traismauer: teen town K<strong>in</strong>derchor | MS Wilhelmsburg: Chor | MS Obritzberg/Rust-Statzendorf-Wölbl<strong>in</strong>g: Chor<br />

137


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk St. Pölten<br />

3 Musikschule Laabental:<br />

Altlengbach, Brand-Laaben, Neustift-Innermanz<strong>in</strong>g<br />

Sogar unser Obmann ist musikalisch aktiv!<br />

7 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Regionalmusikschule<br />

Böheimkirchen-Kasten-Kirchstetten:<br />

Böheimkirchen, Kasten bei Böheimkirchen,<br />

Kirchstetten<br />

„Thriller-Night“ beim Festkonzert zum<br />

25-jährigen Musikschuljubiläum.<br />

3 Musikschule der<br />

Stadtgeme<strong>in</strong>de Herzogenburg:<br />

Herzogenburg<br />

Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Team!<br />

7 Musikschulverband <strong>Niederösterreich</strong> Mitte:<br />

Kapelln, Perschl<strong>in</strong>g, Würmla (Bez. Tulln)<br />

Besondere Momente: Zeugnisverteilung und<br />

e<strong>in</strong> Eis vom Bürgermeister.<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Pielachtal:<br />

Frankenfels, Hofstetten-Grünau, Kirchberg an der Pielach,<br />

Loich, Puchenstuben (Bez. Scheibbs), Rabenste<strong>in</strong> an der<br />

Pielach, Schwarzenbach an der Pielach, We<strong>in</strong>burg<br />

Wir haben auch König<strong>in</strong>nen unter den Schüler<strong>in</strong>nen –<br />

unsere Dirndlkönig<strong>in</strong> lernt Querflöte.<br />

138


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

7 Musikschulverband der<br />

Regionalmusikschule Maria<br />

Anzbach-Eichgraben:<br />

Eichgraben, Maria Anzbach<br />

Das Chaosorchester beim Schulschlusskonzert<br />

ist seit vielen <strong>Jahre</strong>n<br />

Tradition.<br />

3 Musikschulverband Dunkelste<strong>in</strong>erwald:<br />

Dunkelste<strong>in</strong>erwald (Bez. Melk), Karlstetten,<br />

Neidl<strong>in</strong>g, Schönbühel-Aggsbach (Bez. Melk)<br />

Unser neuer Musikschulfolder:<br />

druckfrisch und <strong>in</strong>formativ.<br />

5 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Ober-Grafendorf:<br />

Bischofstetten (Bez. Melk), Ober-Grafendorf,<br />

St. Margarethen an der Siern<strong>in</strong>g<br />

Unter 7 und über 70 – Musik baut Brücken<br />

zwischen Alt und Jung!<br />

1 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Neulengbach:<br />

Asperhofen, Neulengbach<br />

Erw<strong>in</strong> Bros und die LehrerInnen-Band beim<br />

Jubiläumskonzert 40 <strong>Jahre</strong> Musikschule.<br />

Friedrich Ofenauer<br />

Abgeordneter zum Nationalrat, Bürgermeister<br />

der Markt geme<strong>in</strong>de Markersdorf-Ha<strong>in</strong>dorf, Jurist<br />

Besuchte die Musikschule Pr<strong>in</strong>zersdorf.<br />

„Ich habe 1981 <strong>in</strong> der Musikschule Pr<strong>in</strong>zersdorf mit dem Klavierunterricht<br />

begonnen. In Er<strong>in</strong>nerung habe ich, dass es damals absolut<br />

nicht üblich war, populäre Stücke zu spielen oder Improvisation zu<br />

üben, sondern dass der Unterricht streng klassisch war. Ich war bis<br />

zu me<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> das BORG 1987 <strong>in</strong> der Musikschule, habe im<br />

BORG dann weiter Klavier gelernt, mir aber selbst Gitarrengriffe<br />

beigebracht. Ich habe damals auch im Jugendchor gesungen,<br />

später habe ich dann vier Semester Lied-Messe-Oratorium am Kirchenmusikkonservatorium<br />

St. Pölten studiert, K<strong>in</strong>der- und Jugendmessen mit der Gitarre begleitet<br />

und s<strong>in</strong>ge jetzt noch bei Gelegenheit im Kirchenchor oder bei Konzerten mit.“<br />

139


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk St. Pölten<br />

5 Musikschule des<br />

Geme<strong>in</strong>deverbandes<br />

Pr<strong>in</strong>zersdorf:<br />

Gerersdorf, Hafnerbach,<br />

Haunoldste<strong>in</strong>, Markersdorf-<br />

Ha<strong>in</strong>dorf, Pr<strong>in</strong>zersdorf<br />

Dank und Anerkennung an<br />

die Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer<br />

zum <strong>Jahre</strong>sabschluss<br />

7 Musikschule Oberes<br />

Wiental:<br />

Pressbaum, Tullnerbach,<br />

Wolfsgraben<br />

Regelmäßige Teamfortbildungen<br />

s<strong>in</strong>d bei uns<br />

Standard.<br />

1 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Wienerwald Mitte:<br />

Gablitz, Mauerbach, Purkersdorf<br />

In unserem Sekretariat laufen alle Fäden<br />

zusammen und werden fröhlich entwirrt.<br />

7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Perschl<strong>in</strong>gtal:<br />

Michelbach, Stöss<strong>in</strong>g, Pyhra<br />

Der Garten unserer Musikschule: e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>ladung zum Verweilen und Entspannen<br />

am Tag der <strong>Musikschulen</strong>.<br />

3 Musikschule der Landeshauptstadt<br />

St. Pölten: :<br />

St. Pölten<br />

Geme<strong>in</strong>sam s<strong>in</strong>d wir kreativ – das zeigen<br />

wir auch bei unseren Konzerten!<br />

140


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

7 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Traismauer:<br />

Traismauer<br />

Geme<strong>in</strong>sam lernen - musizieren,<br />

Spaß haben an der Musik.<br />

1 Musikschule der Stadt Wilhelmsburg:<br />

Wilhelmsburg<br />

Chaos zu Schulbeg<strong>in</strong>n oder Normalzustand?!<br />

1 Musikschule Obritzberg/<br />

Rust-Statzendorf-Wöbl<strong>in</strong>g:<br />

Obritzberg-Rust, Statzendorf, Wölbl<strong>in</strong>g<br />

DAS musikalische TOR <strong>in</strong>s Fladnitztal.<br />

Neidl<strong>in</strong>g<br />

Haunold-<br />

Pr<strong>in</strong>zers-<br />

Hafnerbach<br />

Gerersdorf<br />

St. Pölten<br />

ste<strong>in</strong><br />

dorf<br />

Markersdf. -<br />

Ha<strong>in</strong>dorf<br />

St. Margarethen/<br />

Ober-<br />

Siern<strong>in</strong>g grafen-<br />

dorf<br />

We<strong>in</strong>burg<br />

Wilhelmsburg<br />

Hofstetten -<br />

Grünau<br />

Pyhra<br />

Traismauer<br />

Kapelln<br />

Kasten<br />

Perschl<strong>in</strong>g<br />

Stöss<strong>in</strong>g<br />

Brand -<br />

Laaben<br />

Altlengbach<br />

Neulengbach<br />

Maria-<br />

Anzbach<br />

Asperhofen<br />

Wolfsgraben<br />

Wölbl<strong>in</strong>g<br />

Inzersdf. -<br />

Statzendorf<br />

Getzersdf.<br />

Herzogenburg<br />

Obritzberg-<br />

Rust<br />

Karlstetten<br />

Eichgraben<br />

Tullnerbach<br />

Purkersdorf<br />

Pressbaum<br />

Neustift -<br />

Innermanz<strong>in</strong>g<br />

Michelbach<br />

Böheimkirchen<br />

Kirchstetten<br />

Mauerbach<br />

Gablitz<br />

Rabenste<strong>in</strong><br />

/Pielach<br />

Kirchberg<br />

/Pielach<br />

Loich<br />

Inzersdorf-Getzersdorf → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />

im Musikschulverband Paudorf-<br />

Gedersdorf im Bezirk Krems<br />

Frankenfels<br />

Schwarzenbach/<br />

Pielach<br />

141


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© MS St. Pölten<br />

Das Stammhaus der St. Pöltner Musikschule: Die ehemalige Voithvilla <strong>in</strong> St. Pölten war das Wohnhaus des Industriellen Walther Voith<br />

und steht heute unter Denkmalschutz.<br />

Die älteste Musikschule des Landes feiert 180 <strong>Jahre</strong><br />

Der „Musikvere<strong>in</strong> St. Pölten 1837“ und das<br />

St. Pöltner Konservatorium wurden im<br />

<strong>Jahre</strong> 1837 von Anton Scherer gegründet.<br />

Ludwig Stöhr führte ab 1871 die Schule<br />

als Gesang- und Musikschule weiter. Für<br />

den Unterricht der Anfangszeit stellte die<br />

Stadtgeme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> Zimmer <strong>in</strong> der Knaben-Volksschule<br />

als Unterrichtsraum<br />

kostenfrei zur Verfügung, ehe die Musikschule<br />

<strong>in</strong> das Musikvere<strong>in</strong>sgebäude am<br />

Rathausplatz 6 e<strong>in</strong>zog. Abgesehen vom<br />

kurzzeitigen Bestand e<strong>in</strong>er Bläserklasse<br />

von 1877 bis 1879 (Horn, Trompete, Klar<strong>in</strong>ette,<br />

Flöte, Oboe, Fagott) führte die<br />

Schule bis <strong>in</strong>s beg<strong>in</strong>nende 20. Jahrhundert<br />

nur Gesangs- und Streicherklassen,<br />

während die 1878 gegründete Stadtkapelle<br />

– ihre Mitglieder waren von der Stadt<br />

angestellte Berufsmusiker, die die Aufgaben<br />

der Thurnermeister übernommen<br />

hatten und u. a. auch das Theaterorchester<br />

stellten – e<strong>in</strong>e Musikschule führte, die<br />

Unterricht im Spiel der Blas- und Streich<strong>in</strong>strumente<br />

gab. In die Amtszeit von Ludwig<br />

Stöhr fiel auch die erstmalige Verleihung<br />

des Öffentlichkeitsrechts im Jahr<br />

1885. 19<strong>60</strong>/1961 wird sie als städtische<br />

Musikschule wiedereröffnet und hat ihr<br />

Stammhaus bis heute <strong>in</strong> der Voithvilla.<br />

Walter Hofmann, der Begründer des organisierten<br />

Musikschulwesens nach dem<br />

zweiten Weltkrieg, übernimmt die Leitung<br />

der Schule und hat sie bis 1979 <strong>in</strong>ne,<br />

ihm folgt Viktor Mayerhofer nach, und seit<br />

2014 leitet Alfred Kellner die älteste Musikschule<br />

<strong>Niederösterreich</strong>s. 1996 erfolgte<br />

die Gründung e<strong>in</strong>es Ballettkonservatoriums<br />

als Teil der Musikschule. Die Musikschule<br />

ist Standort des Pilotprojekts Musik-<br />

und Kunstschule.<br />

Kaiserbesuch am 21. Juni 1910.<br />

Kaiser Franz Joseph mit Musikschuldirektor Alois Gruber.<br />

© MS St. Pölten<br />

142


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk St. Pölten:<br />

Barockfestival St. Pölten, Beatpatrol Festival,<br />

Bildungshaus St. Hippolyt, BRG und BORG St.<br />

Pölten mit Instrumentalzweig / musikalischem<br />

Schwerpunkt / Musicalproduktionen, Brass Festival<br />

Traismauer, C<strong>in</strong>ema Paradiso St. Pölten,<br />

Die Bühne Purkersdorf, Dommusik St. Pölten,<br />

Dirndltaler Musikantenstammtisch im Dirndlhof<br />

<strong>in</strong> Kirchberg/Pielach, Europa-Ballett St. Pölten,<br />

FM4 Frequency Festival, Festival Musica Sacra,<br />

Festspielhaus St. Pölten, Freiraum St. Pölten,<br />

Fuhrwerkerhaus <strong>in</strong> Eichgraben, Geme<strong>in</strong>de- und<br />

Kulturzentrum Rabenste<strong>in</strong>/Pielach, Harmonika-Club Neulengbach,<br />

Jazz & W<strong>in</strong>e im Schloss Kreisbach bei Wilhelmsburg, Jazz im Hof St.<br />

Pölten, Kartause Mauerbach, Klangturm, Konservatorium <strong>für</strong> Kirchenmusik<br />

der Diözese St. Pölten, Konzertreihe „Orgel plus“ St. Pölten, Kultur<strong>in</strong>itiative<br />

Klassik im Salon Corso Pressbaum, Kulturnetz Rabenste<strong>in</strong>/Pielach,<br />

Lange Nacht der Volksmusik im ORF Landesstudio NÖ,<br />

Marianne-Mendt-Jazzfestival St. Pölten, Meisterkonzerte St. Pölten,<br />

Militärmusik <strong>Niederösterreich</strong>, Musikantenstammtisch im Gasthaus<br />

„Zum Schreiber“ <strong>in</strong> Gablitz, ORF Landesstudio NÖ, Ost-West-Musikfest,<br />

Pielachtaler Classic Concerts, Schlosskonzerte Walpersdorf und<br />

Kulturfest Traisental, Schloss Thalheim, Stift Herzogenburg, Theater<br />

82er-Haus Gablitz, Vere<strong>in</strong>smeierei Pressbaum | Kurse u. a. Dance<br />

Flash <strong>in</strong> St. Pölten, Kurse im Ost-West-Musikfest <strong>in</strong> St. Pölten, Popfactory<br />

<strong>in</strong> St. Pölten, Sommerkurs der BAG St. Pölten<br />

MS Obritzberg/Rust-Statzendorf-Wölbl<strong>in</strong>g<br />

Barbara Strack-Hanisch<br />

Saxophonist<strong>in</strong>, Flötist<strong>in</strong>; Lehrbeauftragte und<br />

Leiter<strong>in</strong> des Leonard Bernste<strong>in</strong> Instituts <strong>für</strong><br />

Konzertfach Blas- und Schlag<strong>in</strong>strumente an<br />

der Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />

Kunst Wien, Tenorsaxophonist<strong>in</strong> des Danubia<br />

Saxophon Quartetts Wien, Autor<strong>in</strong> des Unterrichtswerks<br />

„Magic Saxophone“<br />

Besuchte die ehemalige Musikschule Purkersdorf<br />

(heute Musikschule Wienerwald Mitte).<br />

© Doris Piller<br />

E<strong>in</strong> guter Start <strong>in</strong> e<strong>in</strong> musikerfülltes Leben.<br />

„Ich machte me<strong>in</strong>e ersten musikalischen Erfahrungen<br />

mit vier <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong> der Musikschule Purkersdorf<br />

im Zuge der musikalischen Früherziehung bei Frau<br />

Margaretha Schuschnig. Da durfte ich verschiedenste<br />

Instrumente ausprobieren. Somit kam ich<br />

durch mehrere Zufälle von der anfänglich geplanten<br />

Posaune über die Tuba und Trompete h<strong>in</strong> zur<br />

Querflöte, zur Klar<strong>in</strong>ette, zum Saxophon und zum Klavier, und zur<br />

Blockflöte selbstverständlich.“<br />

E<strong>in</strong> guter Start <strong>für</strong> noch mehr davon.<br />

„Ich fühlte mich stets bestens gefördert, gefordert, betreut und umsorgt.<br />

Somit konnte ich schon früh bei den unterschiedlichsten Ensembles<br />

und Orchestern mitspielen. Durch den Kontakt und den E<strong>in</strong>fluss der<br />

LehrerInnen und MitschülerInnen habe ich die Liebe zur Musik und zum<br />

geme<strong>in</strong>samen Musizieren gefunden. Diese Herzensangelegenheit darf<br />

ich mittlerweile an me<strong>in</strong>e eigenen Studierenden weitergeben.“<br />

143


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

E<strong>in</strong>e nicht alltägliche Geschichte<br />

Hemad Akbari ist Ende Oktober 2015,<br />

mit damals acht <strong>Jahre</strong>n, als unbegleitetes<br />

Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>d aus Afghanistan nach Österreich<br />

gekommen. Er begann sofort mit<br />

Schule<strong>in</strong>tritt, e<strong>in</strong> Instrument zu erlernen,<br />

und besucht seither den Musikschulverband<br />

Dunkelste<strong>in</strong>erwald. 2017 gewann<br />

Hemad mit der Posaune bei prima la musica<br />

e<strong>in</strong>en ersten Preis mit Auszeichnung<br />

<strong>in</strong> der Altersgruppe B.<br />

Hemad hat nicht auf üblichem Weg <strong>in</strong> die<br />

Musikschule Dunkelste<strong>in</strong>erwald gefunden.<br />

Er hatte ke<strong>in</strong>e Eltern oder Geschwister,<br />

die <strong>in</strong> dieser Gegend wohnten, Namen<br />

von Musik<strong>in</strong>strumenten kannte er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Muttersprache Paschtu auch ke<strong>in</strong>e.<br />

Bis auf „Flöte“. Genau mit diesem Instrument,<br />

der Blockflöte, kam Hemad <strong>in</strong> Kontakt,<br />

als er zur persönlichen Vorstellung <strong>in</strong><br />

der Volksschule Gerold<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>geladen<br />

war und auf die Direktor<strong>in</strong> wartete.<br />

Alles ist neu<br />

E<strong>in</strong> paar Wochen zuvor war er nach Österreich<br />

gekommen, alle<strong>in</strong>e, ohne Eltern, ohne<br />

Geschwister. Er wurde von se<strong>in</strong>en neuen<br />

Eltern und se<strong>in</strong>em neuen Bruder abgeholt<br />

und zog <strong>in</strong> se<strong>in</strong> neues Zuhause im<br />

Dunkelste<strong>in</strong>erwald e<strong>in</strong>. Nun hat er e<strong>in</strong>en<br />

Bruder, der Tuba spielt, e<strong>in</strong>e Mama, die<br />

Querflöte und Fagott spielt, und e<strong>in</strong>en Papa,<br />

der zwar nur Radio und CDs spielt,<br />

sich aber als Instrumententräger, Chauffeur<br />

und Publikum eignet. Hemad ist von<br />

Hemad mit Korrepetitor<strong>in</strong> Julia Gutschlhofer und Pflegemutter Mart<strong>in</strong>a Hauer beim<br />

Wettbewerbsauftritt prima la musica im Festspielhaus St. Pölten 2017.<br />

Hemad beim Wettbewerbsauftritt prima la musica im Festspielhaus St. Pölten 2017,<br />

am Klavier die Korrepetitor<strong>in</strong> Julia Gutschlhofer.<br />

Natur aus e<strong>in</strong> Bub, dem es leichtfällt,<br />

Freundschaften zu knüpfen, der sich Gesichter<br />

und Namen sehr gut merkt und<br />

meistens, trotz se<strong>in</strong>er traurigen Umstände<br />

hier zu se<strong>in</strong>, mit strahlendem Gesicht<br />

durchs Leben geht.<br />

Aus der Begegnung wächst e<strong>in</strong> Interesse<br />

Während des Wartens auf die Direktor<strong>in</strong><br />

fiel ihm e<strong>in</strong>e neue und anhaltende<br />

Freundschaft zu, mit Herbert. Herbert ist<br />

sozusagen Chef der Musiker<strong>in</strong>nen und<br />

Musiker <strong>in</strong> der Großgeme<strong>in</strong>de Dunkelste<strong>in</strong>erwald,<br />

auf jeden Fall ist er Chef der<br />

Musikschule und Kapellmeister im Ort,<br />

wo Hemad jetzt zu Hause ist. Herbert<br />

wartete nämlich zum gleichen Zeitpunkt<br />

wie Hemad <strong>in</strong> der Schule auf die Flötenklasse,<br />

e<strong>in</strong>e erste Klasse, die Hemad <strong>für</strong><br />

kurze Zeit besuchen sollte. Nachdem das<br />

Musizieren <strong>in</strong> Hemads neuer Familie so<br />

etwas wie e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit ist<br />

und Musik<strong>in</strong>strumente<br />

buchstäblich<br />

im Weg herumstehen,<br />

war <strong>für</strong> ihn<br />

bald klar, dass es<br />

mehr Instrumente<br />

als die Flöte gibt.<br />

Herbert wurde zum<br />

Vorbild <strong>für</strong> den Buben.<br />

Hemad durfte<br />

dann zwischen e<strong>in</strong>igen<br />

Instrumenten<br />

auswählen, zum<br />

Schluss zwischen<br />

Trompete und Posaune, und es war klar,<br />

dass er zur Posaune griff. Dem Instrument,<br />

das auch se<strong>in</strong> Lehrer spielt.<br />

Und wie die Geschichte weiterg<strong>in</strong>g, ist ja<br />

bekannt: von der K<strong>in</strong>derposaune zur großen<br />

Posaune, regelmäßig zu Herbert <strong>in</strong><br />

die Musikstunde – e<strong>in</strong>zeln und im Jugendorchester<br />

– und immer fleißig übend.<br />

(Den Text verfasste Hemad Akbaris Pflegevater.)<br />

© privat<br />

Nach dem Wettbewerbsauftritt mit Lehrer<br />

Herbert Stock<strong>in</strong>ger und Korrepetitor<strong>in</strong> Julia<br />

Gutschlhofer im Festspielhaus St. Pölten.<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> haben<br />

<strong>in</strong> der Zeit des großen Flüchtl<strong>in</strong>gsstroms<br />

vielen Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>dern Platz <strong>in</strong><br />

der Musikschule geschaffen, oft übernahmen<br />

Vere<strong>in</strong>e und großzügige SpenderInnen<br />

die Bezahlung des Schulgelds.<br />

144


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Das Konservatorium <strong>für</strong> Kirchenmusik der Diözese<br />

St. Pölten – e<strong>in</strong> Bildungspartner des NÖ Musikschulwesens<br />

Die junge Geschichte des Konservatoriums als Ausbildungsstätte<br />

der Diözese St. Pölten reicht <strong>in</strong> das Jahr 1991 zurück. In<br />

diesem Jahr wurde das Konservatorium <strong>für</strong> Kirchenmusik der<br />

Diözese St. Pölten gegründet. Das Konservatorium ist <strong>für</strong> das<br />

niederösterreichische Musikschulwesen seit vielen <strong>Jahre</strong>n e<strong>in</strong><br />

wichtiger Partner. Die große Orgel im Festsaal des Konservatoriums<br />

steht <strong>für</strong> die Austragung der Orgelwertungen bei prima<br />

la musica zur Verfügung, an denen sich die Orgelklassen des<br />

Konservatoriums mit großem Erfolg beteiligen. Die zwei Exposituren<br />

des Konservatoriums <strong>in</strong> Bl<strong>in</strong>denmarkt und Horn stehen<br />

<strong>in</strong> enger Verb<strong>in</strong>dung mit den örtlichen <strong>Musikschulen</strong>.<br />

Alle zwei <strong>Jahre</strong> f<strong>in</strong>det das Preisträgerkonzert der vielen talentierten OrganistInnen<br />

<strong>in</strong> unserem Bundesland im Konservatorium <strong>für</strong> Kirchenmusik statt.<br />

Es ist mittlerweile Tradition, dass auch Weiterbildungssem<strong>in</strong>are<br />

<strong>für</strong> Orgel im Konservatorium stattf<strong>in</strong>den.<br />

Gerhard Reiter<br />

Percussionist mit e<strong>in</strong>em vielfältigen Tätigkeitsspektrum;<br />

arbeitet mit den unterschiedlichsten Ensembles und MusikerInnen<br />

auf der ganzen Welt; publiziert Lehrwerke; Lehrender<br />

im Oö. Landesmusikschulwerk und an der Anton Bruckner<br />

Privatuniversität L<strong>in</strong>z<br />

Besuchte die Musikschule der Stadt Wilhelmsburg.<br />

Karriere mit Augenzw<strong>in</strong>kern<br />

Für alles gibt es e<strong>in</strong>en Anfang ...<br />

... und natürlich habe auch ich wie jeder gute Österreicher mit der berühmten<br />

Blockflöte begonnen. Auf dem Foto sehen Sie mich l<strong>in</strong>ks außen<br />

beim Privatunterricht im elterlichen Wohnzimmer (das Musikschulwerk<br />

im <strong>Niederösterreich</strong> der frühen <strong>60</strong>er war noch nicht so weit<br />

wie heute), neben mir e<strong>in</strong> Nachbar, der aber nachweislich ke<strong>in</strong>e musikalische<br />

Karriere gemacht hat.<br />

© privat<br />

Nach vier <strong>Jahre</strong>n des Blockflötenspiels ...<br />

... durfte ich dann ENDLICH Klavier lernen. Das war genau das, was<br />

ich wollte, und schon bald begann ich Konzerte zu spielen – natürlich<br />

im Rahmen der Musikschule, denn es war mir gelungen, dort e<strong>in</strong>en<br />

Lernplatz zu ergattern (zwar bei e<strong>in</strong>em pensionierten Eisenbahner,<br />

aber was soll´s).<br />

Die Fortsetzung des humorvoll dargestellten Werdegangs von<br />

Gerhard Reiter ist auf se<strong>in</strong>er Homepage zu f<strong>in</strong>den.<br />

© privat<br />

145


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Mart<strong>in</strong> Ploderer<br />

Bezirk Scheibbs:<br />

Musikfeste im Ötscherland<br />

18 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Scheibbs<br />

3 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Scheibbs<br />

17 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Scheibbs<br />

Der Bezirk mit dem markanten, fast auf das<br />

ganze Mostviertel ausstrahlenden Berg,<br />

dem Ötscher, weist auch e<strong>in</strong>e bemerkenswerte<br />

Musikszene auf.<br />

Namen. Ötscherland gilt synonym <strong>für</strong> den<br />

ganzen Bezirk, <strong>in</strong> dem neben der Bezirksstadt<br />

Scheibbs auch die Schul-, Messe- und<br />

Bierstadt Wieselburg glänzt.<br />

1.024 km 2<br />

41.379 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

1.810 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

9.364 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

1.712 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

18 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

Dieser zum Teil alp<strong>in</strong>e Bezirk hat e<strong>in</strong>iges zu<br />

bieten. Der genannte Berg gibt dem wunderbaren<br />

Naturpark Ötscher-Tormäuer den<br />

3<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

Der Lunzer See, die Eisenstraße, Burg Re<strong>in</strong>sberg<br />

und das Erlauftal s<strong>in</strong>d weitere Perlen<br />

der Region.<br />

1810<br />

MusikschülerInnen<br />

17<br />

Standorte<br />

146


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Scheibbs:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Saxophon<br />

32<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

Klavier<br />

169<br />

66<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

101<br />

Flügelhorn<br />

14<br />

Tuba<br />

7<br />

Schlagwerk<br />

125<br />

Zither<br />

1<br />

Posaune<br />

29<br />

Harfe<br />

8<br />

Im Bezirk Scheibbs besucht 1 SchülerIn<br />

das Hauptfach Cembalo.<br />

E-Gitarre<br />

57<br />

Querflöte<br />

86<br />

Tenorhorn<br />

19<br />

Oboe<br />

2<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

70<br />

Violoncello<br />

31<br />

Horn 32<br />

Gitarre<br />

314<br />

Gesang<br />

90<br />

Hackbrett<br />

5<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

162<br />

Blockflöte<br />

128<br />

Tanz<br />

110<br />

Kontrabass<br />

1<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

51<br />

Trompete<br />

77<br />

Viola<br />

3<br />

E-Bass<br />

12<br />

Akkordeon<br />

23<br />

Fagott<br />

1<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

41<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Orgel<br />

3<br />

© privat<br />

Sebastian Mayr<br />

Hornist; Mitglied der Wiener<br />

Philharmoniker<br />

Besuchte die J. H. Schmelzer<br />

Musikschule Scheibbs.<br />

Zunächst sagt Sebastian<br />

Mayr:<br />

„Das ist ja 40 <strong>Jahre</strong> her!“<br />

Dann erzählt er doch.<br />

„Ich b<strong>in</strong> mit acht <strong>Jahre</strong>n quasi<br />

geködert worden, die Musikschule<br />

stellte das Horn <strong>in</strong> der<br />

Volksschule als schwierig zu<br />

erlernendes Instrument vor,<br />

das nur wenige spielen können.<br />

So habe ich bei Siegfried<br />

Rabl begonnen und spielte bis siebzehn <strong>in</strong> der<br />

Kapelle. Bei mir war nicht von Beg<strong>in</strong>n an klar,<br />

dass ich e<strong>in</strong>e professionelle Karriere e<strong>in</strong>schlagen<br />

werde. Ich habe geübt, wann ich wollte, ich war<br />

gut vernetzt und saß bald <strong>in</strong> vielen Ensembles,<br />

spielte auch Kammermusik mit Streichern. Ab<br />

me<strong>in</strong>em zwölften Lebensjahr fuhr ich dann nach<br />

Wien zum Unterricht. Das kam so: In e<strong>in</strong>em Konzert<br />

haben wir den Kontakt zu e<strong>in</strong>em Philharmoniker<br />

gesucht, dieser hat mich angehört und dem<br />

Unterricht zugestimmt.“<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 452 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 149 TeilnehmerInnen<br />

MS Erlauftal: Jugendblasorchester<br />

Gam<strong>in</strong>g | Johann He<strong>in</strong>rich Schmelzer<br />

MS: Jugendblasorchester, Verbands-Blasorchester<br />

| MS Wieselburg:<br />

Vororchester, Jugendblasorchester,<br />

Blasorchester, Volksmusik-<br />

Streichorchester, Streichorchester<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 56 TeilnehmerInnen<br />

Johann He<strong>in</strong>rich Schmelzer MS:<br />

Chor, K<strong>in</strong>derchor, Chor „Kids im Klang“<br />

| MS Wieselburg: Vokalensemble<br />

MS Erlauftal<br />

147


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Scheibbs<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Erlauftal:<br />

Bergland (Bez. Melk), Gam<strong>in</strong>g,<br />

Gresten, Gresten Land, Lunz am<br />

See, Petzenkirchen (Bez. Melk),<br />

Purgstall an der Erlauf<br />

Wir s<strong>in</strong>d stolz auf unsere<br />

„Erlauftaler Streicher“.<br />

3 Johann He<strong>in</strong>rich Schmelzer<br />

Musikschule Scheibbs:<br />

Göstl<strong>in</strong>g an der Ybbs, Oberndorf an<br />

der Melk, Randegg, Re<strong>in</strong>sberg,<br />

Scheibbs, St. Anton an der Jeßnitz,<br />

St. Georgen an der Leys<br />

Volksmusik kommt auch bei<br />

unseren Jüngsten gut an.<br />

1 Musikschule der<br />

Stadtgeme<strong>in</strong>de Wieselburg:<br />

Wieselburg<br />

Unsere Schule versteht sich als<br />

besonders vielseitig und <strong>in</strong>ternational<br />

– Austausch mit Japan.<br />

Randegg<br />

Re<strong>in</strong>sberg<br />

Wieselburg<br />

Wolfpass<strong>in</strong>g<br />

Ste<strong>in</strong>akirchen<br />

/Forst<br />

Purgstall/<br />

Wang<br />

Erlauf<br />

Gresten-<br />

Land<br />

Gresten<br />

Gam<strong>in</strong>g<br />

Scheibbs<br />

Oberndorf<br />

/Melk<br />

St.<br />

Georgen<br />

/Leys<br />

St. Anton/<br />

Jeßnitz<br />

Puchenstuben<br />

Lunz am See<br />

Puchenstuben → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />

im Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Pielachtal<br />

im Bezirk St. Pölten<br />

Göstl<strong>in</strong>g/Ybbs<br />

Ste<strong>in</strong>akirchen am Forst, Wang, Wolfpass<strong>in</strong>g →<br />

s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Geme<strong>in</strong>deverband<br />

der Musikschule Ybbsfeld im Bezirk Melk<br />

148


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

MS Scheibbs<br />

Festivals,<br />

Kulturorte<br />

und Kurse<br />

im Bezirk<br />

Scheibbs:<br />

Burgarena Re<strong>in</strong>sberg, Festival Wellenklaenge Lunz am See, Hiesige<br />

& Dosige – Weltmusikfestival <strong>in</strong> Wieselburg, Kartause Gam<strong>in</strong>g,<br />

Kulturglut an der Eisenstraße, Kulturplattform KulturERLeben<br />

Wieselburg, Musikantenstammtisch im Gasthaus Ste<strong>in</strong>metz <strong>in</strong><br />

Purgstall, Musikantenstammtisch im Gasthof Stanglwirt <strong>in</strong> Göstl<strong>in</strong>g/Ybbs,<br />

Musikantenstammtisch – offenes S<strong>in</strong>gen im Gasthaus<br />

Plank <strong>in</strong> Bodensdorf, Musikfest Schloss We<strong>in</strong>zierl, Scheibbs.impuls.kultur,<br />

Session im Gasthaus Behr<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> Mank, Blue Monday<br />

Night Sessions beim Ballonwirt Aigner <strong>in</strong> Wieselburg | Kurse u. a.<br />

Mostviertler Musizierwoche <strong>in</strong> Gam<strong>in</strong>g, music.date – der kammermusikalische<br />

Treffpunkt <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>akirchen/Forst, Musiksem<strong>in</strong>ar Intertonale<br />

Scheibbs, Orchestercamp Mostviertler Zauberbögen,<br />

wirth music academy <strong>in</strong> Rabenste<strong>in</strong>/Pielach, Sommerkurs der<br />

BAG Scheibbs<br />

Philipp Groyssboeck<br />

drums & percussion; lebt jetzt <strong>in</strong> England,<br />

spielt <strong>in</strong>ternational, u. a. mit Mike & The Mechanics,<br />

Nik Kershaw und Chris de Burgh<br />

Besuchte die Musikschule Erlauftal.<br />

Groyssboeck’s Homepage beg<strong>in</strong>nt so:<br />

„I am a freelance drummer work<strong>in</strong>g out of the UK.<br />

Orig<strong>in</strong>ally from Austria, I began hitt<strong>in</strong>g the pots<br />

and pans <strong>in</strong> my parents’ bakery from very early on<br />

and after a couple of years of study<strong>in</strong>g piano, I<br />

eventually acquired my first set of drums at the<br />

age of 8. I started play<strong>in</strong>g my first gigs at 15 and<br />

soon after was booked on professional level.“<br />

Auf die Anfrage, <strong>für</strong> die Festschrift zu schreiben,<br />

antwortete er:<br />

„Ja, ich war <strong>in</strong> der Musikschule Erlauftal (Purgstall<br />

und auch St. Leonhard) und habe sehr, sehr gute<br />

Er<strong>in</strong>nerungen an diese Zeit! Ich b<strong>in</strong> noch immer im<br />

Kontakt mit me<strong>in</strong>en damaligen Lehrern!“<br />

Die Musikschulzeit lag zwischen 1984 und<br />

1994.<br />

„Ich war ca. zehn <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> der Musikschule. Vielleicht<br />

weniger, aber ungefähr von sechs bis sechzehn.<br />

Es war e<strong>in</strong>e schöne Zeit. Franz Sauprügl war<br />

e<strong>in</strong> sehr guter Lehrer, der mich <strong>in</strong> die richtige Richtung<br />

geleitet hat! Er hat<br />

mich zu Gerhard Kastenberger<br />

geschickt<br />

und dort g<strong>in</strong>g es dann<br />

so richtig ums Schlagzeug.<br />

Wir waren e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe von etwa fünf<br />

Schülern und f<strong>in</strong>gen<br />

bald an, unsere eigenen<br />

Percussion-Stücke zu<br />

‚komponieren‘ – Fleißaufgabe<br />

– um diese<br />

dann <strong>in</strong> der Freizeit dem<br />

Gerhard vorzuspielen.<br />

Sehr motivierend muss<br />

es gewesen se<strong>in</strong>, da wir<br />

lieber <strong>in</strong> der Freizeit geme<strong>in</strong>sam<br />

trommelten<br />

als Fußball zu spielen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit Gerhard und Franz s<strong>in</strong>d wir oft zu<br />

Drum-Workshops gefahren und es wurden viele Videos<br />

gezeigt und Musik gehört oder empfohlen.<br />

Schon damals lernten wir also von großen Schlagzeugern<br />

und der Horizont wurde erweitert. Wir g<strong>in</strong>gen<br />

zu lokalen Konzerten und haben auch im Ensemble<br />

gejammt. Das war e<strong>in</strong>e Zeit, <strong>für</strong> die ich<br />

wirklich sehr dankbar b<strong>in</strong>!“<br />

© privat<br />

149


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Mart<strong>in</strong> Siepmann, Westend61, AustrianImages.com<br />

Bezirk Tulln:<br />

Viel Musik, Kunst und<br />

Kultur im Donauraum<br />

22 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Tulln a. d. Donau<br />

5 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Tulln<br />

19 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Tulln<br />

Der Bezirk gehört nördlich der Donau zum<br />

We<strong>in</strong>viertel, südlich des Flusses zum<br />

Mostviertel, Klosterneuburg zum Industrieviertel.<br />

Der Bezirk und vor allem die Bezirksstadt<br />

haben e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Besonderheiten<br />

aufzuweisen: <strong>in</strong> der Messestadt<br />

Tulln selbst das Kultur- und Schulzentrum,<br />

die Garten Tulln, die Donaubühne<br />

und das Schiele-Museum. Tulln ist führendes<br />

Messezentrum <strong>Niederösterreich</strong>s.<br />

734 km 2<br />

101.727 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

3.357 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

21.073 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

2.910 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

14 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

5<br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

19<br />

Standorte<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

Schloss Atzenbrugg, Sitz der Kultur.<br />

Region.<strong>Niederösterreich</strong>, war e<strong>in</strong>er der<br />

Aufenthalts- und Schaffensorte Franz<br />

Schuberts, der Komponist Ignaz Pleyel<br />

kommt aus Ruppersthal.<br />

Die Donauorte Greifenste<strong>in</strong>, Kritzendorf,<br />

Altenberg, der Riederberg, das Tullnerfeld<br />

und kulturell vor allem Stift Klosterneuburg<br />

s<strong>in</strong>d weitere Highlights des Bezirks.<br />

3357<br />

MusikschülerInnen<br />

150


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Tulln:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

105<br />

Saxophon<br />

83<br />

Trompete<br />

130<br />

Horn<br />

44<br />

Violoncello<br />

51<br />

E-Gitarre<br />

79<br />

Akkordeon<br />

34<br />

Oboe<br />

43<br />

Schlagwerk<br />

163<br />

Tuba<br />

21<br />

Flügelhorn<br />

5<br />

Im Bezirk Tulln besuchen 2 SchülerInnen<br />

das Hauptfach Cembalo.<br />

Harfe<br />

48<br />

Tanz<br />

66<br />

Kontrabass<br />

27<br />

Fagott<br />

21<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

558<br />

Blockflöte<br />

194<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

584<br />

Tenorhorn<br />

43<br />

E-Bass<br />

17<br />

Posaune<br />

35<br />

Querflöte<br />

144<br />

Klavier<br />

456<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

82<br />

Zither<br />

1<br />

Gitarre<br />

285<br />

Orgel<br />

13<br />

Viola<br />

23<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

16<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

176<br />

Hackbrett<br />

7<br />

Gesang<br />

133<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 748 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 4<strong>60</strong> TeilnehmerInnen<br />

MS Region Wagram: M<strong>in</strong>i-Band, Elementar-<br />

Streichorchester, Unterstufen-Streichorchester,<br />

Streichorchester Region Wagram, Junior-Blasorchester,<br />

Symphonisches Blasorchester | MS<br />

Klosterneuburg: Blasorchester, Streichorchester,<br />

S<strong>in</strong>fonieorchester, M<strong>in</strong>i-Str<strong>in</strong>gs, Big Band |<br />

MS Sieghartskirchen: Big Band, Vororchester<br />

„Bamb<strong>in</strong>i“, JSO Wienerwald, Symphonisches<br />

Blasorchester, Blasorchester | MS St. Andrä-<br />

Wördern: Jugendblasorchester | MS Tulln:<br />

Streicherbande, Bläserbande, Salonorchester<br />

TangoStr<strong>in</strong>gs, Young Concert Band Tulb<strong>in</strong>g, Jugendblasorchester<br />

Tulln, Jugendblasorchester Heiligeneich, Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

Tulln<br />

MS Tulln<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 114 TeilnehmerInnen<br />

MS Region Wagram: K<strong>in</strong>derchor, Jugendchor | MS Klosterneuburg:<br />

Chor, K<strong>in</strong>derchor | MS Sieghartskirchen: K<strong>in</strong>derchor | MS<br />

Tulln: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble<br />

151


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Tulln<br />

3 Musikschule der Region Wagram:<br />

Absdorf, Fels am Wagram, Grafenegg (Bez. Krems),<br />

Grafenwörth, Großriedenthal, Hadersdorf-Kammern,<br />

Hohenwarth-Mühlbach am Manhartsberg, Kirchberg am<br />

Wagram, Königsbrunn am Wagram, Stetteldorf am Wagram<br />

(Bez. Korneuburg)<br />

Zehn <strong>Jahre</strong> Musikschule im Auditorium Grafenegg.<br />

7 J. G. Albrechtsberger Musikschule<br />

der Stadt Klosterneuburg:<br />

Klosterneuburg<br />

E<strong>in</strong> Höhepunkt: Meisterklasse und Konzert<br />

mit Malcolm Bilson, Hammerklavier, und<br />

Markus Schäfer, Tenor.<br />

3 Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Sieghartskirchen:<br />

Judenau-Baumgarten, Königstetten,<br />

Michelhausen, Sieghartskirchen<br />

Musikvermittlung als Investition <strong>in</strong><br />

kulturelles Leben!<br />

152


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

1 Prof.-Adolf-Schnürl-Musikschule<br />

St. Andrä-Wördern:<br />

St. Andrä-Wördern,<br />

Zeiselmauer-Wolfpass<strong>in</strong>g<br />

Bes<strong>in</strong>nliche Adventfeier <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit dem Musikvere<strong>in</strong> St.<br />

Andrä-Wördern.<br />

1 Musikschule der Stadt Tulln:<br />

Atzenbrugg, Langenrohr, Tulb<strong>in</strong>g, Tulln an der Donau<br />

Das JSO Tulln auf Italien-Tournee strahlt Freude aus.<br />

Fels/<br />

Wagram<br />

Groß-<br />

Riedenthal<br />

Grafenwörth<br />

Großweikersdorf<br />

Kirchberg/<br />

Wagram<br />

Absdorf<br />

Königsbrunn<br />

/<br />

Wagram<br />

Langenrohr<br />

Tulln/<br />

Donau<br />

Klosterneuburg<br />

Atzenbrugg<br />

Michelhausen<br />

Judenau-<br />

Baumgtn.<br />

Großweikersdorf → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de<br />

im Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Eggenburg,<br />

Ignaz J. Pleyel im Bezirk Horn<br />

Würmla → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de im Musikschulverband<br />

<strong>Niederösterreich</strong> Mitte im Bezirk St. Pölten<br />

Königstetten<br />

Tulb<strong>in</strong>g<br />

St. Andrä-<br />

Wördern<br />

Zeiselmauer-<br />

Wolfpass<strong>in</strong>g<br />

Würmla<br />

Sieghartskirchen<br />

153


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Marschik<br />

Schubertschloss Atzenbrugg – Kultur geme<strong>in</strong>sam leben<br />

Dem Flair der Zeit Franz Schuberts kann<br />

man im Schloss Atzenbrugg heute noch<br />

begegnen. Im Westtrakt des Schlosses,<br />

der heutigen Schubert-Gedenkstätte mit<br />

Museum, s<strong>in</strong>d die Räume so gut wie unverändert<br />

geblieben, der Kachelofen, der<br />

Holzboden, die Wandbemalungen, verewigt<br />

von Leopold Kupelwieser im bekannten<br />

Bild „Gesellschaftsspiel der Schubertianer<br />

<strong>in</strong> Atzenbrugg“. Und die <strong>für</strong> Klavier<br />

komponierten „Atzenbrugger Deutsche“<br />

s<strong>in</strong>d die musikalische H<strong>in</strong>terlassenschaft<br />

von Schuberts Landaufenthalten <strong>in</strong><br />

Atzenbrugg <strong>in</strong> den 1820er-<strong>Jahre</strong>n.<br />

1997 bezog die Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />

den renovierten Seitentrakt des<br />

Schlosses Atzenbrugg<br />

und<br />

machte <strong>in</strong> der<br />

Folge Atzenbrugg zum Mittelpunkt regionaler<br />

und überregionaler kultureller Aktivitäten<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

verbrachte zwischen 2000 und<br />

2010 se<strong>in</strong>e ersten zehn Arbeitsjahre <strong>in</strong> Atzenbrugg.<br />

Viele MusikschulleiterInnen<br />

und -lehrende machten sich auf den Weg<br />

nach Atzenbrugg, um an den Konzepten,<br />

Projekten und Sitzungen mitzuwirken.<br />

Mit der Etablierung der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>-Hold<strong>in</strong>g<br />

im Jahr 2008 wurden<br />

<strong>in</strong> der Folge geme<strong>in</strong>sam mit den<br />

Tochtergesellschaften Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong>, NÖ Kreativ, Museumsmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong>, Museumsdorf<br />

Niedersulz und BhW <strong>Niederösterreich</strong><br />

die Agenden auf weitere Geschäftsfelder<br />

ausgedehnt. Die Kultur.<br />

Region.<strong>Niederösterreich</strong> hat als Dachgesellschaft<br />

ihren Sitz auf Schlossplatz<br />

Nummer 1 und führt hier das adm<strong>in</strong>istrative<br />

Zentrum mit Strategie, Steuerung,<br />

Planung, Personalwesen, Controll<strong>in</strong>g,<br />

Rechnungswesen und <strong>in</strong>haltlichen<br />

Schwerpunkten<br />

Während der Monate Mai, Juni und September<br />

werden von der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Atzenbrugg im „Schubert-Saal“ mehrere<br />

Schubertiaden veranstaltet.<br />

© NÖ volksarchiv<br />

Offizielle Firmenadresse aller Betriebe<br />

der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Dorothea Draxler und Edgar Niemeczek eröffnen das<br />

Volkskulturzentrum Atzenbrugg, 1997.<br />

154


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse<br />

im Bezirk Tulln:<br />

MS Klosterneuburg<br />

Babenbergerhalle Klosterneuburg, Donaubühne Tulln,<br />

Haus der Musik Grafenwörth, Jeunesse-Konzerte Tulln, Kirchenmusik<br />

Tulln St. Stephan, Kultursalon Wasserzeile<br />

Klosterneuburg, Konzertreihe Sammlung Gabriel Klosterneuburg,<br />

Kulturpavillon Sieghartskirchen, Kunstwerkstatt<br />

Tulln, Musikfabrik <strong>Niederösterreich</strong>, musik aktuell – neue<br />

musik <strong>in</strong> niederösterreich, Netzwerk Kultur <strong>in</strong> Tulln, operklosterneuburg,<br />

„Orgel trifft Volksmusik“ <strong>in</strong> der Schlosskapelle<br />

Atzenbrugg, Orgelmat<strong>in</strong>een <strong>in</strong> Tulln St. Stephan,<br />

Pleyel-Kulturzentrum Ruppersthal, Pleyel-Serenade Ruppersthal<br />

(Serenadenkonzert des Landes <strong>Niederösterreich</strong>),<br />

Schubertiaden auf Schloss Atzenbrugg, Schubert-Serenade<br />

im Schloss Atzenbrugg (Serenadenkonzert des Landes<br />

<strong>Niederösterreich</strong>), Stift Klosterneuburg | Kurse u. a. Blechwerkstatt<br />

Tulln, JazzTulln, Klangwerkstatt der BAG Tulln,<br />

Klavier-Sommerkurs Tulln<br />

© Nancy Horowitz<br />

Kathar<strong>in</strong>a Engelbrecht<br />

Geiger<strong>in</strong>; Bühnenorchester<br />

der Wiener Staatsoper, mit<br />

dem Stratos Quartett im<br />

Musikförderprogramm „The<br />

New Austrian Sound of Music“<br />

des Außenm<strong>in</strong>isteriums<br />

Besuchte die Musikschule der<br />

Stadt Tulln.<br />

„Um professionelle Musiker<strong>in</strong><br />

zu werden und der <strong>in</strong>ternationalen<br />

Konkurrenz standzuhalten,<br />

bräuchte es natürlich sehr<br />

früh bereits Möglichkeiten der<br />

Unterstützung. Für junge Menschen,<br />

die diesen Weg gehen<br />

wollen, ist dies, so macht es <strong>für</strong> mich den Ansche<strong>in</strong>, <strong>in</strong><br />

Österreich nicht immer e<strong>in</strong>fach. Als ich <strong>in</strong> den Vorbereitungslehrgang<br />

der Musikuniversität Wien aufgenommen<br />

wurde, bemerkte ich schon e<strong>in</strong>en Niveauunterschied<br />

zu Mitstudenten, die bereits seit <strong>Jahre</strong>n zweibis<br />

dreimal pro Woche Geigenunterricht hatten. Ähnlich<br />

wie beim Sport würde e<strong>in</strong>e bestens vernetzte Talenteförderung<br />

helfen, mehr Leuten den Weg an die <strong>in</strong>ternationale<br />

Spitze zu ermöglichen.“<br />

Der Blick zurück auf die Aufführungen und Konzerte<br />

<strong>in</strong> der Musikschule ist e<strong>in</strong> positiver.<br />

„ Als ich dank me<strong>in</strong>er Lehrer<strong>in</strong> Marja Meixner, aber auch<br />

dank der Empfehlung der Musikschule den Weg <strong>in</strong> den<br />

Vorbereitungslehrgang der mdw zu Mar<strong>in</strong>a Sorokowa<br />

fand, konnte ich immer noch auf die Unterstützung der<br />

Musikschule zählen, wo ich auch später noch e<strong>in</strong>ige<br />

Recitalabende spielen durfte.“<br />

Marcus Milischowsky und Maximilian Mohn<br />

© Niki Trat<br />

Musiker und Musikproduzenten,<br />

geme<strong>in</strong>sam<br />

führen sie die Musikagentur<br />

MUSKE-<br />

TIER MUSIC GESNBR,<br />

produzieren Musik <strong>für</strong><br />

Medien, Film und Werbung,<br />

u. a. <strong>für</strong> Flowrag<br />

Besuchten die J. G. Albrechtsberger<br />

Musikschule<br />

Klosterneuburg.<br />

Marcus Milischowsky<br />

„Die Musikschule gab<br />

mir die Möglichkeit, Instrumente<br />

wie Schlagwerk,<br />

Marimba und Vibraphon sowie Klavier vertieft<br />

zu studieren. Das bildet heute zu e<strong>in</strong>em großen<br />

Teil das Fundament me<strong>in</strong>er Persönlichkeit<br />

und da<strong>für</strong> b<strong>in</strong> ich ewig dankbar. Und gerade weil<br />

die Musikschule Klosterneuburg solch e<strong>in</strong>en immensen<br />

Beitrag zur persönlichen und kulturellen<br />

Entwicklung junger Menschen leistet, gehört<br />

sie weiterh<strong>in</strong> gefördert,<br />

das Gebäude ausgebaut<br />

und der Lehrkörper erweitert,<br />

sodass noch vielen<br />

Studierenden der<br />

Musik dieselben Mittel<br />

zur Verfügung stehen.“<br />

Maximilian Mohn<br />

„Die Musikschule Klosterneuburg<br />

und ich hatten<br />

e<strong>in</strong>en holprigen<br />

Start entgegen dem,<br />

was die meisten vielleicht<br />

vermuten würden.<br />

Ich probierte e<strong>in</strong>ige Instrumente<br />

aus, von denen leider ke<strong>in</strong>es me<strong>in</strong> echtes<br />

Interesse erwecken konnte. Dies änderte sich<br />

schlagartig, als ich auf das Schlagwerk und <strong>in</strong>sbesondere<br />

Gottfried Schnürl traf. Er sah damals<br />

großes Talent <strong>in</strong> mir und förderte mich jahrelang<br />

weit über das übliche Maß e<strong>in</strong>es normalen Musiklehrers<br />

h<strong>in</strong>aus.“<br />

© Kathar<strong>in</strong>a Mohn<br />

155


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Bezirk Waidhofen<br />

© Anton Hasl<strong>in</strong>ger<br />

an der Thaya:<br />

Thayaland und Thayatal<br />

15 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt Waidhofen an<br />

der Thaya<br />

5 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Waidhofen<br />

an der Thaya<br />

14 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Waidhofen an der<br />

Thaya<br />

669 km 2<br />

26.370 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

1.101 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

5.184 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

885 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

17 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

5<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

Die Schul- und Kulturstadt Waidhofen/Thaya<br />

ist von alters her auch musikalisches,<br />

heute ebenso musikpädagogisches Zentrum<br />

mit zahlreichen Veranstaltungen und<br />

Institutionen.<br />

Die Burgenkette und das romantische Thayatal<br />

– beide <strong>für</strong> den (Ausflugs-)Tourismus<br />

wichtig – bestimmen das Landschaftsbild<br />

dieses Waldviertel-Bezirks. Er ist im Übrigen<br />

e<strong>in</strong>er der am dünnsten besiedelten und<br />

e<strong>in</strong>wohnerschwächsten im Land.<br />

Mit der grenzüberschreitenden Landesausstellung<br />

2011 (<strong>Niederösterreich</strong>-Teile <strong>in</strong><br />

Raabs und Horn, tschechischer Teil <strong>in</strong> Telč)<br />

wurde der kulturelle und touristische Austausch<br />

dieser Grenzregion belebt. Viele Kultur-<br />

und Musikorganisationen der Region<br />

tun e<strong>in</strong> Gleiches.<br />

1101<br />

MusikschülerInnen<br />

14<br />

Standorte<br />

156


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Orgel<br />

0<br />

Saxophon<br />

27<br />

Oboe<br />

0<br />

Tanz<br />

126<br />

Kontrabass<br />

0<br />

2<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

Viola<br />

0<br />

Gitarre<br />

136<br />

Tenorhorn<br />

13<br />

222<br />

Violoncello<br />

12<br />

E-Bass<br />

Schlagwerk<br />

91<br />

E-Gitarre<br />

12<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

158<br />

Querflöte<br />

51<br />

Harfe<br />

4<br />

Hackbrett<br />

2<br />

Gesang<br />

54<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

40<br />

Blockflöte<br />

52<br />

Zither<br />

0<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

7<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

30<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

8<br />

Flügelhorn<br />

Tuba<br />

4<br />

3<br />

Posaune<br />

13<br />

Fagott<br />

3<br />

Klavier<br />

164<br />

Trompete<br />

32<br />

Horn<br />

15<br />

Akkordeon<br />

13<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten werden große Gruppen oder<br />

ganze Klassen im „Elementaren Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

MS Thayatal<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren:<br />

291 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel:<br />

89 TeilnehmerInnen<br />

MS Thayaland: M<strong>in</strong>i-<br />

Str<strong>in</strong>gs, Big Band | MS<br />

Groß-Siegharts: Jugendblasorchester<br />

| MS Thayatal:<br />

Schülerkapelle Raabs,<br />

Schülerkapelle Langau,<br />

Schülerkapelle Zissersdorf | MS Vitis: Jugendorchester | MS Waidhofen/Thaya:<br />

Jugendorchester <strong>für</strong> Bläser<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 42 TeilnehmerInnen<br />

MS Thayaland: Jugendchor Chorissimo, Jugendchor Ohrwürmer,<br />

Vokalensemble Klasse Hilaria | MS Groß-Siegharts: K<strong>in</strong>derchor, Vokalensemble<br />

| MS Thayatal: Chor | MS Waidhofen/Thaya: Chor<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse im<br />

Bezirk Waidhofen an der Thaya:<br />

© Andreas Biedermann<br />

Burg/Schloss Raabs, Festival Musikwelten, Haus<br />

der Musik und Kultur Vitis, Igel – Folkclub <strong>in</strong> Waidhofen<br />

an der Thaya, Kulturkeller Dobersberg, Kulturschlössl<br />

Waidhofen an der Thaya, Kunstfabrik<br />

Groß-Siegharts, Internationales Musikfest Waidhofen<br />

an der Thaya, TAM – Theater an der Mauer<br />

Waidhofen | Kurse u. a. Streichercamp piccolo <strong>in</strong><br />

Raabs, Musiksommer auf Schloss Raabs<br />

MS Waidhofen/Thaya<br />

157


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Waidhofen an der Thaya<br />

© Matthias Ledw<strong>in</strong>ka<br />

7 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Thayaland:<br />

Dobersberg, Gastern, Karlste<strong>in</strong> an der Thaya, Kautzen,<br />

Thaya, Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya,<br />

Waldkirchen an der Thaya<br />

Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Musikschule mit Musikkrabbelstunde!<br />

1 Musikschule der Stadt Groß-Siegharts:<br />

Groß-Siegharts<br />

Wow! Unsere Sparkassenstiftungs-<br />

Instrumente!<br />

7 Musikschule Thayatal:<br />

Drosendorf-Zissersdorf (Bez. Horn), Geras (Bez. Horn), Japons (Bez.<br />

Horn), Langau (Bez. Horn), Ludweis-Aigen, Raabs an der Thaya<br />

Wir gratulieren dem Musikschulmanagement zum <strong>60</strong>er!<br />

Paul Dangl<br />

Freischaffender Musiker; Zusammenarbeit mit MusikerInnen aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen, Lehrender <strong>für</strong> Jazz-Viol<strong>in</strong>e und Ensemble (Jazz/<br />

Pop) am Privatkonservatorium VMI - Vienna Music Institute<br />

Besuchte die Albert Reiter-Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen an der Thaya.<br />

„Ich kann mich sehr gut an die Orchesterproben er<strong>in</strong>nern, an die unterschiedlichen Orte,<br />

wo wir das Orchesterprogramm aufgeführt haben, <strong>in</strong> den verschiedensten Schlössern<br />

und Burgen des Waldviertels, und auch an Kooperationsprojekte mit tschechischen<br />

<strong>Musikschulen</strong>. Das Zusammenspiel mit größeren und älteren Geigern und Geiger<strong>in</strong>nen<br />

war damals wichtig <strong>für</strong> mich, ich habe diese älteren SchülerInnen durchaus<br />

als Vorbilder wahrgenommen. Ich fühlte mich an der Musikschule Waidhofen an der<br />

Thaya immer sehr gut aufgehoben und gefördert.“<br />

© Vienzenz<br />

Geige oder anderes?<br />

„E<strong>in</strong>e sehr prägende Person war me<strong>in</strong>e damalige Geigenlehrer<strong>in</strong> Maria Ste<strong>in</strong>kogler,<br />

die mich mit sche<strong>in</strong>bar grenzenloser Energie immer wieder motiviert hat, weiter Geige<br />

zu spielen, auch <strong>in</strong> schwierigen Monaten und <strong>Jahre</strong>n. Trotz dieser ‚Durststrecken‘ war es <strong>für</strong> mich immer<br />

selbstverständlich, <strong>in</strong> die Musikschule zu gehen. Mit 12-13 <strong>Jahre</strong>n stand klassische Musik e<strong>in</strong>e Zeit<br />

lang nicht im Mittelpunkt me<strong>in</strong>es Interesses und ich begann mit E-Gitarre bei Wolfgang Köck. Me<strong>in</strong><br />

Vater hatte mir damals e<strong>in</strong>e Fender Strat zu Weihnachten geschenkt, ich durfte E-Gitarre lernen, aber<br />

nur unter der Voraussetzung, dass ich nicht mit den Geigenstunden aufhörte – da<strong>für</strong> b<strong>in</strong> ich ihm heute<br />

sehr dankbar.“<br />

158


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

7 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Vitis:<br />

Allentsteig (Bez. Zwettl), Echsenbach<br />

(Bez. Zwettl), Göpfritz an der Wild (Bez.<br />

Zwettl), Hirschbach (Bez. Gmünd),<br />

Schwarzenau (Bez. Zwettl), Vitis,<br />

W<strong>in</strong>digsteig, Waidhofen an der<br />

Thaya-Land<br />

Sonnige Zeiten <strong>für</strong> das Jugendorchester<br />

Smiley – Teilnahme am<br />

Bundeswettbewerb!<br />

3 Albert-Reiter-Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Waidhofen an der Thaya:<br />

Waidhofen an der Thaya<br />

Kulturschlössl – Wir haben e<strong>in</strong> top-modernes<br />

Schulhaus und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> leistungsstarkes Team.<br />

© Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen an der Thaya<br />

Kautzen<br />

Waldkirchen<br />

/<br />

Thaya<br />

Dobersberg<br />

Gastern<br />

Karlste<strong>in</strong>/Thaya<br />

Pfaffenschlag<br />

Thaya<br />

Raabs / Thaya<br />

Waidhofen<br />

/Th. Land<br />

Waidhofen/<br />

Thaya<br />

W<strong>in</strong>digsteig<br />

Groß-<br />

Siegharts<br />

Vitis<br />

Ludweis<br />

- Aigen<br />

159


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Wiener Alpen, Franz Zwickl<br />

Bezirk<br />

Wiener Neustadt:<br />

E<strong>in</strong> Schwerpunkt der Musik<br />

im Süden<br />

36 Geme<strong>in</strong>den mit der Statutar- und Bezirkshauptstadt<br />

Wiener Neustadt<br />

10 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Wiener<br />

Neustadt<br />

28 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Wiener Neustadt<br />

Die beiden isolierten Gebiete des Bezirks,<br />

e<strong>in</strong> westlicher und e<strong>in</strong> südlicher Teil, werden<br />

durch die Statutarstadt Wiener Neustadt<br />

verbunden. Sie ist Mittelpunkt des<br />

landschaftlich und kulturell überaus reichhaltigen<br />

Bezirks.<br />

1.033 km 2<br />

Die Schulstadt mit dem Stadttheater und<br />

121.715 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

der Matthias-Hauer-Musikschule ist e<strong>in</strong>es<br />

3.295 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

der wichtigsten Kulturzentren Niederöster-<br />

3 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

26.031 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

2.953 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

11 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> 10<br />

reichs mit e<strong>in</strong>em dementsprechend breiten<br />

Musikleben. E<strong>in</strong> Aushängeschild Österreichs,<br />

die Klaviermanufaktur Bösendorfer,<br />

ist <strong>in</strong> Wiener Neustadt beheimatet. Die alp<strong>in</strong>en<br />

Gegenden – die Gutenste<strong>in</strong>er Alpen,<br />

die Bucklige Welt, die Ebene des Ste<strong>in</strong>felds<br />

sowie das Piest<strong>in</strong>gtal (Biedermeiertal) –<br />

kennzeichnen die Landschaft des Bezirks,<br />

der an das Burgenland und die Steiermark<br />

angrenzt.<br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

28<br />

Standorte<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

3295<br />

MusikschülerInnen<br />

1<strong>60</strong>


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Wiener Neustadt:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Hackbrett<br />

0<br />

Viola<br />

8<br />

Klavier<br />

502<br />

E-Bass<br />

15<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

57<br />

Querflöte<br />

142<br />

Gesang<br />

307<br />

Zither<br />

2<br />

Tenorhorn<br />

42<br />

Oboe<br />

10<br />

Kontrabass<br />

5<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

52<br />

Tanz Flügelhorn<br />

41<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

120<br />

Trompete<br />

118<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

179<br />

Im Bezirk Wiener Neustadt besuchen 7 SchülerInnen<br />

das Hauptfach Panflöte.<br />

7<br />

Akkordeon<br />

31<br />

Orgel<br />

6<br />

Harfe<br />

11<br />

Gitarre<br />

465<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

403<br />

Blockflöte<br />

240<br />

Posaune<br />

31<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

552<br />

E-Gitarre<br />

77<br />

Tuba<br />

16<br />

Violoncello<br />

33<br />

Fagott<br />

7<br />

Schlagwerk<br />

216<br />

Horn<br />

36<br />

Saxophon<br />

66<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

© Luis Casanova Soloria<br />

Christoph Zimper<br />

Klar<strong>in</strong>ettist; Univ-Prof. am<br />

Leonard Bernste<strong>in</strong> Institut<br />

<strong>für</strong> Konzertfach Blas- und<br />

Schlag<strong>in</strong>strumente der<br />

Universität <strong>für</strong> Musik und<br />

darstellende Kunst Wien,<br />

Soloklar<strong>in</strong>ettist im Mozarteumorchester<br />

Salzburg,<br />

Gründungsmitglied der<br />

Wiener Klangkommune<br />

Besuchte die Musikschule der<br />

Geme<strong>in</strong>de Markt Piest<strong>in</strong>g.<br />

„ Ausgangspunkt me<strong>in</strong>es musikalischen Werdegangs<br />

war die Musikschule Markt Piest<strong>in</strong>g. Mit sechs<br />

<strong>Jahre</strong>n bekam ich dort me<strong>in</strong>en ersten Klavierunterricht,<br />

mit zehn <strong>Jahre</strong>n kam die Klar<strong>in</strong>ette dazu und<br />

kurz darauf wollte ich unbed<strong>in</strong>gt Saxophon spielen<br />

lernen. Ich denke, dass ich durch das Spielen <strong>in</strong> der<br />

Big Band der Musikschule Piest<strong>in</strong>g, die es leider<br />

nicht mehr gibt, auf den Geschmack gekommen b<strong>in</strong>,<br />

Musik auch beruflich zu machen.“<br />

LehrerInnen s<strong>in</strong>d entscheidende Persönlichkeiten<br />

am Weg zur eigenen Kunst.<br />

„Me<strong>in</strong>em Klar<strong>in</strong>etten- und Saxophonlehrer Bernhard<br />

Pfaffelmaier war unser Unterricht e<strong>in</strong> persönliches<br />

Anliegen. Er hat mich gefördert und motiviert,<br />

wo es nur g<strong>in</strong>g. Schließlich gelang mir mit der Klar<strong>in</strong>ette<br />

e<strong>in</strong> erster Preis beim Bundeswettbewerb prima<br />

la musica. Dann g<strong>in</strong>g ich an die mdw. Die Begegnung<br />

mit me<strong>in</strong>em Lehrer Prof. Johann H<strong>in</strong>dler ist <strong>für</strong><br />

mich bis heute e<strong>in</strong>es der allergrößten Geschenke.“<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 994 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 323 TeilnehmerInnen<br />

MS Bad Fischau-Brunn: K<strong>in</strong>derstreichorchester,<br />

Jugendblasorchester | MS<br />

Leitha-Ste<strong>in</strong>feld-Geme<strong>in</strong>den: M<strong>in</strong>i-<br />

Str<strong>in</strong>gs, Jugendblasorchester | MS Bucklige<br />

Welt-Süd: M<strong>in</strong>i Brass Jugendorchester<br />

| MS Bucklige Welt-Mitte:<br />

Streichorchester Südstreich | MS Katzelsdorf:<br />

Jugendorchester Wild Cats,<br />

Jugendorchester, Jugendblasmusik | MS<br />

MS Wiener Neustadt<br />

Kirchschlag <strong>in</strong> der B.W.: Jugendblasorchester, Streichorchester Südstreich<br />

| MS Markt Piest<strong>in</strong>g: Jugendblasorchester | MS Ste<strong>in</strong>feldklang:<br />

Jugendorchester | MS Wiener Neustadt: Bläsernachwuchsorchester,<br />

Bläser-Jugendorchester, Nachwuchsorchester, Jugendorchester, Jugendorchester<br />

Hauer-Str<strong>in</strong>gs, Orchester<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 129 TeilnehmerInnen<br />

MS Bad Fischau-Brunn: Vokalensemble | MS Bucklige Welt-Süd:<br />

K<strong>in</strong>derchor, Gesangsensemble | MS Bucklige Welt-Mitte: K<strong>in</strong>derchor |<br />

MS Kirchschlag <strong>in</strong> der B.W.: Musikschulchor, K<strong>in</strong>derchor Kirchschlag,<br />

NMS-Chor Kirchschlag | MS Ste<strong>in</strong>feldklang: Vokalensemble Ste<strong>in</strong>feld<br />

Voices, pop.chor | MS Wiener Neustadt: Vokalensemble, K<strong>in</strong>derchor<br />

161


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Wiener Neustadt<br />

3 Musikschule Bad Fischau-Brunn:<br />

Bad Fischau-Brunn, Weikersdorf am Ste<strong>in</strong>felde<br />

Unser Anliegen ist e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>gende Volksschule. Grundlage<br />

da<strong>für</strong> ist e<strong>in</strong>e gute Kooperation auf Augenhöhe.<br />

7 Geme<strong>in</strong>demusikschulverband der<br />

Leitha-Ste<strong>in</strong>feld-Geme<strong>in</strong>den:<br />

Ebenfurth, Eggendorf<br />

Die Gitarre <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Sandbildes<br />

ziert seit 1905 unseren Schule<strong>in</strong>gang ...<br />

wie passend <strong>für</strong> uns!<br />

3 Musikschulverband Bucklige Welt Süd:<br />

Hochneukirchen-Gschaidt, Krumbach<br />

In Kooperation – e<strong>in</strong> Musical mit vollem Ton.<br />

Karl-He<strong>in</strong>z und Harald Krumpöck<br />

© privat<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Krumpöck,<br />

Viola; Mitglied<br />

der Wiener Symphoniker<br />

Harald Krumpöck,<br />

Viol<strong>in</strong>e; Mitglied der<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Besuchten die Musikschule<br />

der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Kirchschlag i.<br />

d. Buckligen Welt.<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Krumpöck<br />

am Klavier und Harald Krumpöck an der Viol<strong>in</strong>e <strong>in</strong> den<br />

70er-<strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong> der Musikschule Kirchschlag. Die Brüder<br />

lernten an der Musikschule Klavier, besuchten parallel<br />

die Expositur der Kunstuniversität Graz <strong>in</strong> Oberschützen<br />

und später die Musikhochschule <strong>in</strong> Wien.<br />

Zum ersten Mal Applaus bekommen<br />

„Lernen können, was man möchte, regelmäßig Unterricht<br />

bekommen, kompetent und liebevoll, mit anderen K<strong>in</strong>dern<br />

geme<strong>in</strong>sam musizieren, die Möglichkeit vorzuspielen, mit<br />

dem, was man mit viel Mühe erlernt hat, anderen e<strong>in</strong>e<br />

Freude machen, zum ersten Mal Applaus bekommen: Das<br />

alles erschien uns als K<strong>in</strong>der selbstverständlich. Heute wissen<br />

wir, was <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en enormen Wert dies hat. Nicht nur <strong>für</strong><br />

uns als Musiker, sondern <strong>für</strong> alle Menschen.“<br />

1 Musikschulverband Bucklige Welt-Mitte:<br />

Hollenthon, Lichtenegg, Wiesmath<br />

Auf die tatkräftige Unterstützung unseres<br />

Verbandsvorstands können wir uns verlassen!<br />

162


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

7 Musikschule Katzelsdorf:<br />

Katzelsdorf, Lanzenkirchen<br />

Unser Lehrerteam.<br />

5 Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Kirchschlag<br />

<strong>in</strong> der Buckligen Welt mit Filiale Bad Schönau:<br />

Bad Schönau, Kirchschlag <strong>in</strong> der Buckligen Welt<br />

E<strong>in</strong> Tag der Freude – die E<strong>in</strong>weihung unseres<br />

neuen Konzertflügels anlässlich unseres<br />

50-jährigen Jubiläums.<br />

5 Musikschulverband Oberes Piest<strong>in</strong>gtal:<br />

Gutenste<strong>in</strong>, Miesenbach, Muggendorf, Pernitz, Rohr<br />

im Gebirge, Waidmannsfeld<br />

Der geme<strong>in</strong>same Team-Wandertag <strong>in</strong> unserer<br />

schönen Region motiviert uns.<br />

1 Musikschule der Geme<strong>in</strong>de Markt Piest<strong>in</strong>g:<br />

Markt Piest<strong>in</strong>g<br />

Unser Konzertnachmittag am Tag der<br />

<strong>Musikschulen</strong> ist beliebt bei Jung und Alt.<br />

Festivals, Kulturorte und Kurse im Bezirk Wiener Neustadt:<br />

Bösendorfer-Konzertsaal, Café Bernhart Wiener Neustadt, Kellerhaus<br />

Katzelsdorf, Kulturhaus Felixdorf, Kulturwerkstatt und Klangbogen Bad<br />

Fischau-Brunn, Mariens<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Kaltenberg Geme<strong>in</strong>de Lichtenegg, Musikantenstammtisch<br />

im Café-Restaurant Sab<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Bad Erlach, Musikantenstammtisch<br />

im Gasthaus „Zur Schmiede“ <strong>in</strong> Katzelsdorf, Musikantenstammtisch<br />

im Piest<strong>in</strong>gerhof <strong>in</strong> Markt Piest<strong>in</strong>g, Musikantenstammtisch<br />

Miesenbach – S<strong>in</strong>gen, Tanzen, Musizieren im Gasthof zur schönen Aussicht<br />

Michlwirt, Passionsspielhaus Kirchschlag, s’Wohnzimmer Wiener<br />

Neustadt, Schloss Fischau, Stadttheater Wiener Neustadt, SUB – Kulturund<br />

Veranstaltungszentrum Wiener Neustadt, Triebwerk Wiener Neustadt,<br />

Wiener Neustadt Kultur, Wiener Neustädter Dom | Kurse u. a.<br />

Meisterklassen Gutenste<strong>in</strong>, Musicalworkshop Wiener Neustadt<br />

© Jochen Jedlicka<br />

MS Ebenfurth und MS Ste<strong>in</strong>feldklang<br />

163


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Wiener Neustadt<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Ste<strong>in</strong>feldklang:<br />

Felixdorf, Lichtenwörth, Sollenau<br />

Bühne frei – die DarstellerInnen unseres<br />

erfolgreichen Musiktheaterprojekts „Bauer<br />

Beck“ warten gespannt auf ihren E<strong>in</strong>satz.<br />

7 Josef Matthias Hauer Musikschule<br />

der Stadt Wiener Neustadt:<br />

Wiener Neustadt<br />

Mit Stolz präsentiert sich unsere neu<br />

gegründete Stadtmusikkapelle – Kreation<br />

der Uniformen durch die Modefachschule.<br />

Muggendorf<br />

Rohr im<br />

Gebirge<br />

Gutenste<strong>in</strong><br />

Pernitz<br />

Waidmannsfeld<br />

Miesenbach<br />

Hohe<br />

Wand<br />

Markt<br />

Piest<strong>in</strong>g<br />

Bad<br />

Fischau<br />

Felixdorf<br />

Weikersdf./Stf.<br />

Sollenau<br />

Eggendorf<br />

Wiener<br />

Neustadt<br />

Ebenfurth<br />

Lichtenwörth<br />

Katzelsdorf<br />

Bad Erlach, Walpersbach → s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den der<br />

Franz Schubert – Regionalmusik schule im Bezirk Neunkirchen<br />

Lanzenkirchen<br />

Bad Erlach<br />

Walpersbach<br />

Bromberg → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de der von Paradis<br />

Musikschule im Bezirk Neunkirchen<br />

Bromberg<br />

Hohe Wand → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de des Musikschulverbands<br />

Schneebergklang im Bezirk Neunkirchen<br />

Wiesmath<br />

Hollenthon<br />

Lichtenegg<br />

Krumbach<br />

Kirchschlag /<br />

Buckl. Welt<br />

Bad<br />

Schönau<br />

Hochneukirchen-<br />

Gschaidt<br />

164


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Es war e<strong>in</strong>mal: e<strong>in</strong> Konservatorium <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

2016 feierte die Josef Matthias Hauer Musikschule<br />

ihr 145-jähriges Jubiläum. Als<br />

wohl zweitälteste Musikschule des Landes<br />

hat sie e<strong>in</strong>e weitere historische Besonderheit<br />

aufzuweisen. Zwischen 1988<br />

und 2010 wurde die Schule auch als Konservatorium<br />

geführt. Diesen Status verlor<br />

sie als Folge des sogenannten Bologna-<br />

Prozesses. Mit e<strong>in</strong>er Reihe hochqualifizierter<br />

LehrerInnen, die zu e<strong>in</strong>em Gutteil<br />

heute noch an der Musikschule tätig s<strong>in</strong>d,<br />

brachte das Konservatorium und br<strong>in</strong>gt<br />

heute die Musikschule e<strong>in</strong>e besondere<br />

künstlerische Note e<strong>in</strong>. Zahlreiche Lehrende<br />

an <strong>Niederösterreich</strong>s <strong>Musikschulen</strong><br />

haben ihr Studium am Konservatorium<br />

absolviert. Das Konservatorium führte<br />

neben sämtlichen Instrumentalstudien<br />

e<strong>in</strong>e Abteilung Musikpädagogik, e<strong>in</strong>e Abteilung<br />

<strong>für</strong> das Zwölftonspiel und e<strong>in</strong>e Abteilung<br />

<strong>für</strong> Jazz. Der Namensgeber Josef<br />

Matthias Hauer (1883-1959) ist wohl auch<br />

der prom<strong>in</strong>enteste Komponist der Stadt,<br />

er entwickelte bereits vor Arnold Schönberg<br />

e<strong>in</strong> eigenes System der Zwölftonmusik.<br />

Die J. M. Hauer Musikschule Wiener<br />

Neustadt ist heute Standort des Pilotprojekts<br />

Musik- und Kunstschule.<br />

1955: Blick auf das Konservatorium,<br />

heute Musikschule, von der<br />

Haggenmüllergasse aus.<br />

Die Pianist<strong>in</strong> Margarethe<br />

Moschner (2010<br />

verstorben) war seit<br />

dem Jahr 1966 an der<br />

J.M. Hauer Musikschule<br />

tätig und wurde 1982 Leiter<strong>in</strong> derselben.<br />

Während ihrer Amtszeit erfolgte die Umgestaltung<br />

der Musikschule <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Konservatorium<br />

und es war Margarethe Moschner<br />

stets e<strong>in</strong> Anliegen, diese Institution über<br />

die Grenzen der Stadt und des Landes h<strong>in</strong>aus<br />

bekannt zu machen. Auch <strong>für</strong> das NÖ<br />

Musikschulwesen war Margarethe Moschner<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>flussreiche und wichtige Persönlichkeit.<br />

Als Mitglied der Kommission<br />

<strong>für</strong> das NÖ Musikschulwesen wirkte sie von<br />

1983 bis 1995 bei den Aufgaben des NÖ<br />

Musikschulwerks maßgeblich mit.<br />

Mit Unterstützung der Stadt konnte das<br />

NÖ Musikschulwerk 1978 se<strong>in</strong> Büro unter<br />

der Leitung von Dorit Soltiz <strong>in</strong> Wiener<br />

Neustadt eröffnen. Es bestand bis zum<br />

Jahr 2002.<br />

1992 wurde der Tubist und langjährige Lehrer<br />

Raoul Herget mit der Leitung der Musikschule<br />

bzw. des Konservatoriums betraut.<br />

165


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

© Region Kampseen, Stausee Ottenste<strong>in</strong><br />

Bezirk Zwettl:<br />

Beliebter Ort <strong>für</strong> Sommerkurse<br />

24 Geme<strong>in</strong>den mit der Bezirkshauptstadt<br />

Zwettl-<strong>Niederösterreich</strong><br />

4 <strong>Musikschulen</strong> haben ihren Sitz im Bezirk Zwettl<br />

24 Musikschulgeme<strong>in</strong>den im Bezirk Zwettl<br />

Er ist der flächenmäßig größte Bezirk <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

und hat noch e<strong>in</strong>en – fast<br />

könnte man sagen kuriosen – Superlativ zu<br />

verzeichnen: Die Bezirksstadt Zwettl ist<br />

nämlich nach der Fläche die drittgrößte<br />

Stadt Österreichs, hat 45 Katastralgeme<strong>in</strong>den<br />

sowie 65 Ortschaften und Rotten.<br />

Sommer- und W<strong>in</strong>tertourismus ist möglich<br />

– von den Ottenste<strong>in</strong>er Stauseen bis zum<br />

Langlaufen <strong>in</strong> Gutenbrunn.<br />

1.399 km 2<br />

42.7<strong>60</strong> E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

1.520 MusikschülerInnen (Kopfzahl)<br />

4 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

8.901 E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

1.379 MusikschülerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong> (Kopfzahl)<br />

15 % der E<strong>in</strong>wohnerInnen 5-24 <strong>Jahre</strong><br />

4<br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler<br />

ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn<br />

sie/er mehrere Fächer an der Musikschule belegt.<br />

24<br />

Standorte<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

Neben der traditionellen Landwirtschaft<br />

wird hier Kräuteranbau großgeschrieben.<br />

Besonders berühmt ist der Waldviertler<br />

Mohn. Was den Bezirk noch bekannt machte:<br />

Bei Allentsteig bef<strong>in</strong>det sich Österreichs<br />

größter Truppenübungsplatz.<br />

Und <strong>in</strong> langer Tradition suchen zahlreiche<br />

Musikorganisationen den Bezirk Zwettl auf,<br />

um hier ihre Sommerkurse durchzuführen.<br />

1520<br />

MusikschülerInnen<br />

166


Diese Hauptfächer lernen die SchülerInnen<br />

aus dem Bezirk Zwettl:<br />

Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

In den Zahlen s<strong>in</strong>d SchülerInnen mehrfach<br />

enthalten, wenn sie mehrere Fächer belegen.<br />

Saxophon<br />

24<br />

Kooperationen* mit<br />

Schule oder KG<br />

214<br />

Akkordeon<br />

8<br />

Blockflöte Orgel<br />

56<br />

117<br />

2 Tanz<br />

Klavier<br />

Oboe<br />

29<br />

213<br />

5<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

Flügelhorn<br />

16<br />

Trompete<br />

66<br />

Fagott<br />

1<br />

Kontrabass<br />

1<br />

E-Gitarre<br />

22<br />

Gitarre<br />

211<br />

Im Bezirk Zwettl besucht 1 SchülerIn<br />

das Hauptfach Cembalo.<br />

Zither<br />

0<br />

E-Tasten<strong>in</strong>strument<br />

14<br />

Harfe<br />

1<br />

Tuba<br />

15<br />

Gesang<br />

44<br />

Horn<br />

21<br />

E-Bass<br />

3<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

91<br />

Steir.<br />

Harmonika<br />

61<br />

Schlagwerk<br />

112<br />

Violoncello<br />

3<br />

Elementare<br />

Musikpädagogik<br />

165<br />

Querflöte<br />

125<br />

Viola<br />

1<br />

Tenorhorn<br />

41<br />

Posaune<br />

21<br />

Hackbrett<br />

3<br />

* In den Kooperationen mit Schulen und K<strong>in</strong>dergärten<br />

werden große Gruppen oder ganze Klassen im „Elementaren<br />

Musizieren“ und „Klassenmusizieren“ unterrichtet.<br />

Diese musikpraktischen Fächer<br />

besuchen die SchülerInnen zusätzlich:<br />

Ensemblemusizieren: 363 TeilnehmerInnen<br />

Orchesterspiel: 177 TeilnehmerInnen<br />

MS Groß-Gerungs: Juniorblasorchester | MS<br />

Mart<strong>in</strong>sberg: Jugendblasorchester Bad Traunste<strong>in</strong><br />

| MS Ottenschlag: Blasorchester | MS<br />

Waldviertel Mitte: Jugendblasorchester, S<strong>in</strong>fonisches<br />

Blasorchester, Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

Chors<strong>in</strong>gen: 43 TeilnehmerInnen<br />

MS Groß-Gerungs: K<strong>in</strong>derchor | MS Ottenschlag:<br />

Vokalensemble | MS Waldviertel Mitte:<br />

Musical-K<strong>in</strong>derchor, Chor<br />

MS Waldviertel Mitte<br />

167


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

Die <strong>Musikschulen</strong> und Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

im Bezirk Zwettl<br />

3 Musikschule Groß Gerungs:<br />

Altmelon, Arbesbach, Groß Gerungs,<br />

Langschlag, Rappottenste<strong>in</strong><br />

“addicted to music”<br />

7 Musikschulverband Mart<strong>in</strong>sberg:<br />

Grafenschlag, Gutenbrunn, Mart<strong>in</strong>sberg,<br />

Schönbach, Bad Traunste<strong>in</strong><br />

„Mozart fällt aus dem Rahmen“, aber<br />

nur <strong>in</strong> unserem Musiktheater.<br />

3 Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule Ottenschlag:<br />

Albrechtsberg a. d. Gr. Krems (Bez. Krems), Kirchschlag, Kottes-Purk,<br />

Ottenschlag, Sall<strong>in</strong>gberg, We<strong>in</strong>zierl am Walde (Bez. Krems)<br />

Unsere Ensembles als Botschafter der Musik.<br />

Gutenbrunn<br />

Echsenbach<br />

Schwarzenau<br />

Göpfritz / Wild<br />

Schweiggers<br />

Allentsteig<br />

1 Regionalmusikschule<br />

Waldviertel Mitte:<br />

Großgöttfritz, Schweiggers,<br />

Waldhausen, Rastenfeld (Bez.<br />

Krems), Zwettl/<strong>Niederösterreich</strong><br />

E<strong>in</strong>blicke und Highlights aus<br />

unserem fröhlichen<br />

Musikschulleben.<br />

Allentsteig, Echsenbach, Göpfritz an der Wild,<br />

Schwarzenau → s<strong>in</strong>d Musikschulgeme<strong>in</strong>den des<br />

Geme<strong>in</strong>deverbands der Musikschule Vitis im Bezirk<br />

Waidhofen an der Thaya<br />

Bärnkopf → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de des<br />

Geme<strong>in</strong>deverbands der Musikschule Yspertal-<br />

Südliches Waldviertel im Bezirk Melk<br />

Pölla → ist Musikschulgeme<strong>in</strong>de der<br />

W.A. Mozart Musikschule Horn im Bezirk Horn<br />

Langschlag<br />

Arbesbach<br />

Altmelon<br />

Bärnkopf<br />

Schönbach<br />

Traunste<strong>in</strong><br />

Kirchschlag<br />

Zwettl<br />

Sall<strong>in</strong>gberg<br />

Großgöttfritz<br />

Großgerungs<br />

Rappottenste<strong>in</strong><br />

Waldhausen<br />

Mart<strong>in</strong>sberg<br />

Grafenschlag<br />

Ottenschlag<br />

Kottes -<br />

Purk<br />

Pölla<br />

168


Zwanzig Bezirke <strong>in</strong> den Regionen<br />

MS Mart<strong>in</strong>sberg<br />

Festivals,<br />

Kulturorte<br />

und Kurse<br />

im Bezirk<br />

Zwettl:<br />

Festival Musikwelten, Internationale Konzerttage Stift Zwettl,<br />

Klangburg Rapottenste<strong>in</strong>, Klangraum Dobra, Veranstaltungsreihe<br />

recreate | Kurse u. a. BhW Bildungswochen (vorm. Familiens<strong>in</strong>gwochen)<br />

<strong>in</strong> Bad Traunste<strong>in</strong>, „Groove im Chor“ <strong>in</strong> Schönbach, Jazzsem<strong>in</strong>ar<br />

Schönbach, Musikfabrik Edelhof bei Zwettl, Musikwoche<br />

Traunste<strong>in</strong>, Sommerkurs der BAG Zwettl, Streichercamp piccol<strong>in</strong>o<br />

im Edelhof bei Zwettl, TANZerLEBnis Bad Traunste<strong>in</strong><br />

Mart<strong>in</strong> Schebesta<br />

Chordirektor der Wiener Staatsoper, Dirigent<br />

der Wiener Hofmusikkapelle und erster Gastdirigent<br />

des Taiwan National Choir<br />

Besuchte die Musikschule Ottenschlag und die<br />

Musikschule Horn.<br />

„Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> Ottenschlag aufgewachsen. Das Waldviertel<br />

war damals – <strong>in</strong> den späten <strong>60</strong>er- und 70er-<br />

<strong>Jahre</strong>n des vorigen Jahrhunderts – noch viel weiter<br />

vom Treiben der großen Städte abgelegen, als das<br />

heute der Fall ist. Wie me<strong>in</strong>e beiden älteren Geschwister<br />

sollte auch ich e<strong>in</strong> Instrument erlernen:<br />

Zunächst Klavier, später auch Orgel. Me<strong>in</strong> Lehrer<br />

war Re<strong>in</strong>hard Hörth, bei dem damals alle musikalischen<br />

Fäden Ottenschlags zusammenliefen. Besonders<br />

die Orgel hatte es mir angetan und so durfte<br />

ich bereits ab dem Alter von dreizehn Orgeldienste<br />

<strong>in</strong> der Ottenschlager Pfarrkirche versehen.“<br />

Der Weg zum Musikstudium.<br />

„Die letzten drei Gymnasialjahre verbrachte ich <strong>in</strong><br />

Horn und war dort Klavierschüler der mittlerweile<br />

längst verstorbenen Prof. Grete Pikal. Wegen me<strong>in</strong>es<br />

nicht so ausgeprägten Eifers beim Üben, aber<br />

doch vorhandenen musikalischen Gestaltungswillens,<br />

riet sie mir, Dirigent zu werden. Der E<strong>in</strong>stieg<br />

<strong>in</strong>s Studium war dann aber<br />

schwieriger als gedacht: Als<br />

zwar talentierter, aber doch<br />

e<strong>in</strong>facher Musikschüler vom<br />

Land musste ich mich plötzlich<br />

an erfahreneren und<br />

zum Teil besser vorgebildeten<br />

Studenten messen. Nun,<br />

letztendlich hat es doch zum<br />

Erfolg geführt…“<br />

Die Entscheidung <strong>für</strong> das<br />

Chordirigieren.<br />

„ Auf verschiedenen Sommerkursen,<br />

die ich als Teenager<br />

besuchte, hatte ich<br />

erstmals mit Chören zu tun.<br />

Wichtig wurde auch e<strong>in</strong>e längerfristige Zusammenarbeit<br />

mit den Sängerknaben des Stiftes<br />

Zwettl, noch während me<strong>in</strong>es Studiums war ich <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>ige <strong>Jahre</strong> Stiftskapellmeister und leitete verschiedene<br />

Laienchöre. Danach folgten viele <strong>Jahre</strong><br />

als Kapellmeister der Wiener Sängerknaben und<br />

schließlich die Staatsoper Wien.“<br />

© Michael Poehn<br />

169


© Daniela Matejschek<br />

170


Musikschule<br />

kl<strong>in</strong>gt gut<br />

„Ke<strong>in</strong>e Kraft geht <strong>in</strong> der Welt<br />

verloren, und nicht bloß die Seelen<br />

der Menschen s<strong>in</strong>d unsterblich,<br />

sondern auch alle ihre Handlungen.<br />

Sie leben fort <strong>in</strong> der Wirkung.“ Mit<br />

diesem Spruch von Johann Gottlieb<br />

Fichte lässt sich die Vielzahl an<br />

Wirkungen, die e<strong>in</strong>e Musikschule<br />

<strong>in</strong>itiiert und erzeugt, illustrieren.<br />

Musikschularbeit ist nicht immer<br />

sichtbar – aber ihre Ergebnisse<br />

begegnen uns tagtäglich im ganzen<br />

Bundesland. Das reichhaltige<br />

musikalische Leben <strong>in</strong> den Regionen<br />

wäre nicht möglich, wenn die<br />

<strong>Musikschulen</strong> nicht den Grund<br />

aufbereiten würden, auf dem sich die<br />

unterschiedlichsten Begabungen<br />

entwickeln können.<br />

171


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

© MS der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen/Thaya<br />

Praxis Musikschule<br />

Rund <strong>60</strong>.000 MusikschülerInnen besuchen<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> die Musikschule.<br />

E<strong>in</strong>- oder mehrmals pro Woche erhalten<br />

sie Instrumental-, Gesangs- und/oder<br />

Tanzunterricht und besuchen meist auch<br />

weitere Fächer wie Ensembles oder Orchester.<br />

Die Musikschule nimmt damit,<br />

auch wenn sie freiwillig besucht wird, e<strong>in</strong>en<br />

fixen, bei vielen auch großen Teil<br />

der schulfreien Zeit <strong>in</strong> Anspruch.<br />

Was ist das Erfolgsgeheimnis der<br />

Musikschulausbildung? Musikschule<br />

bedeutet nicht nur Unterricht mit<br />

der oder dem Lehrenden – sie bietet<br />

auch viele Möglichkeiten das Erlernte<br />

auszuprobieren und vorzuführen.<br />

© MS Wieselburg<br />

Der musikalische Auftritt gehört zum<br />

Musikschulunterricht dazu, ist <strong>in</strong>tegrierender<br />

Teil der Ausbildung. Musizieren<br />

ist nicht nur Selbstzweck, es richtet sich<br />

auch nach außen und ist immer auch<br />

Kommunikation mit e<strong>in</strong>em Publikum. <strong>Musikschulen</strong><br />

bieten diese Podien <strong>in</strong> unterschiedlichster<br />

Weise – vom geschützten<br />

Rahmen des Klassenabends bis zum großen<br />

Konzert im Geme<strong>in</strong>desaal oder <strong>in</strong> der<br />

Veranstaltungshalle. Bei den Auftritten<br />

geht es dabei immer auch um e<strong>in</strong> Austesten<br />

der persönlichen Grenzen und anschließende<br />

Reflexion, <strong>in</strong>wieweit die geprobte<br />

und <strong>in</strong>tendierte Kommunikation<br />

mit dem Publikum stattgefunden hat.<br />

Musikschulprojekte bieten aber noch<br />

weitere Möglichkeiten der Erfahrung.<br />

Als Team geme<strong>in</strong>sam an e<strong>in</strong>em großen<br />

Ganzen zu arbeiten, bei dem jeder<br />

Anteil wichtig ist und alle dazu<br />

beitragen müssen, zeigt <strong>in</strong> der Praxis,<br />

dass Zusammenarbeit wichtig ist.<br />

Wenn das Projekt dann umgesetzt<br />

ist, s<strong>in</strong>d soziale Netzwerke entstanden<br />

und oft wird die Erfahrung gemacht,<br />

dass man mit vielen unterschiedlichen<br />

Menschen zusammenarbeiten<br />

kann.<br />

Wieselburger Klavierklänge.<br />

172


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

© MS Waidhofen/Ybbstal<br />

Walter Hofmann 1958: „Wenn Schülerkonzerte,<br />

dann bitte ke<strong>in</strong>e öde Ane<strong>in</strong>anderreihung von unzähligen<br />

Klavier- oder Viol<strong>in</strong>nummern, also e<strong>in</strong>e<br />

Schülerschau.“<br />

(Quelle: 100 <strong>Musikschulen</strong>, Seite D/50)<br />

Was berichtet die Forschung zur Musikschule?<br />

UNESCO Studie<br />

Außerschulische musikalische Bildung<br />

wird <strong>in</strong> der Forschung kaum berücksichtigt,<br />

daher gehen <strong>in</strong>ternationale Forschungsergebnisse<br />

immer von musikalischer<br />

Bildung im Gesamten aus. Was<br />

Musik(schul)unterricht schon bei kle<strong>in</strong>en<br />

K<strong>in</strong>dern bewirken kann, zeigt e<strong>in</strong>e OECD-<br />

Metastudie aus dem Jahr 2013: Musikalische<br />

Bildung fördert das Hören und die<br />

Sprachwahrnehmung, das Erlernen e<strong>in</strong>er<br />

Fremdsprache und das Erkennen von Emotionen<br />

<strong>in</strong> der Sprache, wodurch K<strong>in</strong>der entsprechend<br />

empathisch reagieren und ihre<br />

soziale Kompetenz erhöhen können.<br />

(W<strong>in</strong>ner, Goldste<strong>in</strong>, V<strong>in</strong>cent-Lancr<strong>in</strong>: Art for Art‘s<br />

Sake, 2013)<br />

© MS Ybbsfeld<br />

Musikschule gibt es nur im Plural<br />

Musikschule Neulengbach live am Schieleplatz.<br />

© MS Neulengbach<br />

© Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen an der Thaya © Franz Schmidt-MS Perchtoldsdorf<br />

Peter Röbke, der als zentrale Aufgabe von<br />

Musikschule das Erkennen und Gestalten<br />

von Musiklernwelten def<strong>in</strong>iert, hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Buch geme<strong>in</strong>sam mit Natalia Ardila-<br />

Mantilla und Hanns Stekel e<strong>in</strong> vielschichtiges<br />

Bild von Musikschularbeit gezeichnet.<br />

Dass dies hohe Anforderungen an Musikschullehrende<br />

stellt, ist offensichtlich – sie<br />

Warum ist es österreichischen Eltern wichtig,<br />

dass ihre K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e Musikschule besuchen?<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale UNESCO Studie<br />

von Anne Bamford hat aufgezeigt, dass jede<br />

künstlerische Bildung die Anb<strong>in</strong>dung an<br />

die Gesellschaft benötigt, um nachhaltig<br />

wirken zu können. Für die musikalische Bildung<br />

<strong>in</strong> Österreich bedeutet das, dass Musik<br />

nur dann e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag<br />

zur Bildung und Entwicklung junger Menschen<br />

leisten kann, wenn Schulen, <strong>Musikschulen</strong><br />

und Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> diesem Thema zusammenarbeiten.<br />

fördern das musikalische Lernen ihrer<br />

SchülerInnen nicht nur im Unterricht, sondern<br />

ihre Arbeit geht darüber h<strong>in</strong>aus und<br />

entfaltet sich <strong>in</strong> verschiedenen musikalischen<br />

Lernwelten.<br />

(Röbke, Ardila-Mantilla, Stekel:<br />

Musikschule gibt es nur im Plural, 2015)<br />

An <strong>Musikschulen</strong> werden K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

befähigt, ihre persönliche<br />

künstlerische Ausdrucksform zu entwickeln<br />

und diese geme<strong>in</strong>sam mit anderen<br />

zur Aufführung zu br<strong>in</strong>gen.<br />

173


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

© Franz Gleiß<br />

Das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester beim Neujahrsempfang des <strong>Niederösterreich</strong>ischen Geme<strong>in</strong>debunds im Januar 2017 im Auditorium <strong>in</strong> Grafenegg.<br />

Das geme<strong>in</strong>same Musizieren<br />

als Herz der Musikschule<br />

„Das Wichtigste ist: zusammen anfangen<br />

und zusammen aufhören“, nannte e<strong>in</strong>st<br />

der britische Dirigent Sir Thomas<br />

Beecham die zwei „goldenen Regeln“ des<br />

Orchesterspiels. Schon die jüngsten MusikerInnen<br />

lernen derlei Grundlagen des<br />

Ensemblespiels <strong>in</strong> der Musikschule – ob<br />

Duett, Quartett, Kammermusik, Band<br />

oder Orchester. Das geme<strong>in</strong>same Musizieren<br />

von Anfang an – begleitend zum<br />

E<strong>in</strong>zelunterricht oder auch als ausschließlicher<br />

Unterricht – ist Usus geworden.<br />

Die zahlreichen Ensembles, <strong>in</strong>strumentenspezifisch<br />

und fächerübergreifend,<br />

bieten dabei vielfältige Möglichkeiten <strong>für</strong><br />

das geme<strong>in</strong>same Musizieren. Klassische<br />

Musizierformen wie Streichquartett oder<br />

Klaviertrio werden dabei ebenso gerne<br />

angenommen wie neue Formen, etwa<br />

das Klassenmusizieren oder die offene<br />

Kammermusik, die Lust am Arrangieren<br />

und Experimentieren <strong>in</strong> ungewöhnlichen<br />

Besetzungen fördert.<br />

In <strong>Musikschulen</strong> wird meist auch die<br />

erste Orchestererfahrung gemacht:<br />

vom Bläserensemble bis zum<br />

Streichquartett, von der Jazzband<br />

bis zum S<strong>in</strong>fonieorchester. Nicht nur<br />

musikalische, auch persönliche und<br />

soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme,<br />

Teamgeist oder Geme<strong>in</strong>schaftsgefühl<br />

werden beim geme<strong>in</strong>samen<br />

Spiel <strong>in</strong> Orchestern erlebt<br />

und erlernt.<br />

In großen Klangkörpern mitzuwirken motiviert<br />

und kann auch prägend <strong>für</strong> die weitere<br />

Entwicklung der jungen MusikerInnen<br />

se<strong>in</strong>, wie viele Berichte von ehemaligen<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern aufzeigen.<br />

174<br />

Die Big Boys, e<strong>in</strong>e Band der Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Traismauer, haben ganz kle<strong>in</strong> begonnen und musizieren<br />

schon seit 2010 mite<strong>in</strong>ander (begonnen haben sie mit<br />

Eigenkompositionen wie dem Sieben Zwerge Song) – hier<br />

beim NÖ Landeswettbewerb podium.jazz.pop.rock… 2016.


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Ensembles<br />

Zusammenwirken und das „Mite<strong>in</strong>ander“<br />

s<strong>in</strong>d grundlegende Elemente, schon seit<br />

der Zeit als Franz Pandion, Karl Hofer und<br />

Walter Hofmann das niederösterreichische<br />

Musikschulwesen organisierten.<br />

Das Ensemblemusizieren umfasst an<br />

<strong>Musikschulen</strong> mittlerweile e<strong>in</strong>e vielfältige<br />

Mischung an fächerspezifischen Ensembles<br />

und bunt zusammengesetzten Ensembles,<br />

die bei prima la musica unter<br />

der Bezeichnung offene Kammermusik<br />

antreten. Und natürlich wird auch die Tradition<br />

der klassischen Kammermusikbesetzungen<br />

weiterentwickelt.<br />

© NOEN Sab<strong>in</strong>e Hummer<br />

Der Auftritt beim Mostviertelfestival 2017 erfordert höchste Aufmerksamkeit und Konzentration im Hackbrettorchester<br />

der <strong>Musikschulen</strong> Carl Zeller, Behamberg-Ernsthofen-Haidershofen und Oberes Mostviertel.<br />

Auch aus e<strong>in</strong>em Orchester bilden sich Ensembles heraus. So ist das Blechbläserensemble des Jugends<strong>in</strong>fonieorchester <strong>Niederösterreich</strong> ständig unterwegs,<br />

hier 2009 während e<strong>in</strong>er Elsass-Reise.<br />

Für e<strong>in</strong> klassisches Streichquartett braucht die Musikschule zwei<br />

Geigen, e<strong>in</strong>e Bratsche und e<strong>in</strong> Violoncello – und die dazugehörigen<br />

jungen Talente, wie hier <strong>in</strong> der Klasse von Alexandra Rappitsch<br />

das Alver<strong>in</strong>a Quartett bei prima la musica 2015. Es hilft,<br />

wenn sich die vier auch außerhalb der Musikschule gut verstehen.<br />

Denn e<strong>in</strong> Streichquartett muss viele <strong>Jahre</strong> zusammenarbeiten,<br />

um e<strong>in</strong> hohes Niveau zu erreichen.<br />

Das Ensemble Klangwerk Wienerwald hat sich aus mehreren <strong>Musikschulen</strong> entwickelt. Gefunden haben sich die<br />

MusikerInnen bei der Tanz&MusikWoche 2011 <strong>in</strong> Yspertal und neben niederösterreichischer Volksmusik<br />

experimentieren sie gerne mit Musik aus verschiedenen europäischen Regionen.<br />

175


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Orchester<br />

In <strong>Niederösterreich</strong>s gehört das Orchesterspielen<br />

mittlerweile zum guten Ton.<br />

Rund 6.000 MusikschülerInnen musizieren<br />

<strong>in</strong> den unterschiedlichsten Orchestern.<br />

Neben Streich- und Blasorchestern<br />

gibt es mittlerweile bereits an vielen <strong>Musikschulen</strong><br />

die Möglichkeit auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

S<strong>in</strong>fonieorchester mitzuwirken.<br />

In vielen Geme<strong>in</strong>den werden große Orchester<br />

durch Lehrende, LaienmusikerInnen<br />

und manchmal auch professionelle<br />

KünstlerInnen ergänzt. Das geme<strong>in</strong>same<br />

Ziel, Orchestermusik zu erleben und vermitteln,<br />

schafft dabei sozialen Zusammenhalt<br />

über verschiedene Generationen<br />

und Leistungsniveaus h<strong>in</strong>aus.<br />

© Schmelzer Musikschule Re<strong>in</strong>sberg<br />

Das Jugendorchester der Johann He<strong>in</strong>rich Schmelzer Musikschule Scheibbs spielte 2014<br />

auf der Burgru<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>sberg.<br />

© Musica Spontana<br />

Musica Spontana ist e<strong>in</strong> Orchester, das Lehrende aus <strong>Musikschulen</strong> genauso wie deren SchülerInnen und hervorragende<br />

LaienmusikerInnen aus den Bezirken Melk und Scheibbs vere<strong>in</strong>t. Vorläufer war das Bezirkslehrerorchester, das Gerhart Banco<br />

<strong>in</strong> den 1980-er <strong>Jahre</strong>n gegründet hatte.<br />

Wesentliche Partner s<strong>in</strong>d neben den Schulen und Chören auch die niederösterreichischen Blasmusikkapellen, die aus den<br />

<strong>Musikschulen</strong> ihren künstlerischen Nachwuchs schöpfen und bedeutende Orchesterformationen <strong>in</strong>s Leben rufen. Im Bild das<br />

S<strong>in</strong>fonische Blasorchester (SBO) der Musikschule Retzer Land, das aktuelle und ehemalige SchülerInnen zusammenführt,<br />

beim Österreichischen Jugendblasorchesterwettbewerb <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z 2017.<br />

176


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Orchesterlandschaft<br />

Im Schuljahr 2015/16 wurde geme<strong>in</strong>sam<br />

mit allen 127 <strong>Musikschulen</strong> die Initiative<br />

Orchesterlandschaft gestartet.<br />

Als Ziel soll jedem Musikschulk<strong>in</strong>d die<br />

Möglichkeit geboten werden, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Orchester<br />

oder Ensemble zu spielen. Besonders<br />

der Zugang zu klassischen Orchestern<br />

(Streichorchester, S<strong>in</strong>fonieorchester<br />

und Blasorchester) soll möglichst vielen<br />

MusikerInnen aller Altersstufen offenstehen.<br />

Musikschulorchester können damit<br />

auch Sprungbrett, Motivation und Vorstufe<br />

<strong>für</strong> das Mitwirken <strong>in</strong> größeren Orchestern,<br />

wie den niederösterreichischen<br />

Landesjugendorchestern, se<strong>in</strong>.<br />

Da nicht alle kle<strong>in</strong>eren <strong>Musikschulen</strong> alle<br />

Arten von Orchestern anbieten können,<br />

ist die Zusammenarbeit der <strong>Musikschulen</strong><br />

untere<strong>in</strong>ander notwendig – von geme<strong>in</strong>samer<br />

Trägerschaft von Orchestern<br />

über geme<strong>in</strong>same Streichercamps bis zu<br />

Geme<strong>in</strong>schaftskonzerten.<br />

Um möglichst allen MusikschülerInnen<br />

e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same künstlerische Erfahrung<br />

bieten zu können, beg<strong>in</strong>nt die geme<strong>in</strong>schaftsfördernde<br />

Idee der Orchesterlandschaft<br />

bereits <strong>in</strong> anderen Fachbereichen<br />

zu blühen: So wurde 2017 etwa<br />

die tanz.compagnie.noe <strong>in</strong>s Leben gerufen,<br />

2018 folgt der Aufbau des Gitarrenorchesters<br />

„prima la guitarra“ und e<strong>in</strong> Zusammenwirken<br />

der niederösterreichischen<br />

Musikschulchöre wird ebenfalls bereits<br />

angedacht.<br />

© von Paradis MS<br />

© NLKFilzwieser<br />

Beim Kooperationskonzert Bucklige Welt und Wechselland am Tag der <strong>Musikschulen</strong>,<br />

5. Mai 2017, spielen Geme<strong>in</strong>schaftsorchester der sieben <strong>Musikschulen</strong> Aspang,<br />

Bucklige Welt Mitte, Bucklige Welt Süd, Edlitz, Kirchberg/Wechsel, Kirchschlag und<br />

von Paradis vor großem Publikum.<br />

Die Basilika Sonntagberg ist Austragungsort <strong>für</strong> das geme<strong>in</strong>schaftliche<br />

Konzert der <strong>Musikschulen</strong> Waidhofen/Ybbstal, Region Sonntagberg und<br />

Carl Zeller Musikschule St. Peter/Au am Tag der <strong>Musikschulen</strong> 2015.<br />

Sechs <strong>Musikschulen</strong> aus NÖ Mitte bilden geme<strong>in</strong>sam das Blasorchester Danubia<br />

Symphonic W<strong>in</strong>ds – <strong>für</strong> Präsident und Bürgermeister Alfred Riedl (hier mit den<br />

MusikschulleiterInnen der <strong>Musikschulen</strong> Tulln, Siegharts kirchen, Klosterneuburg,<br />

Region Wagram und Traismauer) e<strong>in</strong>e Bereicherung der Region.<br />

Die NÖ BlockflötenBigBand ist e<strong>in</strong> bereits elf <strong>Jahre</strong> altes Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt,<br />

das über die Grenzen <strong>Niederösterreich</strong>s h<strong>in</strong>ausgeht und 20 <strong>Musikschulen</strong><br />

Ostösterreichs vere<strong>in</strong>t.<br />

177


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Jugends<strong>in</strong>fonieorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />

© Daniela Matejschek<br />

Mart<strong>in</strong> Braun: „Im Jugendorchester wird <strong>für</strong> Körper, Seele und Geist gleichermaßen gesorgt, oder – frei nach Loriot: E<strong>in</strong> Leben ohne<br />

Jugendorchester ist möglich, aber s<strong>in</strong>nlos.“ Mart<strong>in</strong> Braun (Berl<strong>in</strong>) begleitete das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester als Dirigent von 2013 bis 2017.<br />

Das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />

besteht aus 85 jungen MusikerInnen<br />

zwischen 15 und 22 <strong>Jahre</strong>n. Als es vor<br />

über vier Jahrzehnten gegründet wurde,<br />

bestand es noch ausschließlich aus StreicherInnen.<br />

An der Grundidee hat sich seit<br />

damals nichts geändert: Es wurde gegründet,<br />

um jungen Talenten die Möglichkeit<br />

zu bieten, geme<strong>in</strong>sam zu musizieren<br />

und die Welt der s<strong>in</strong>fonischen Orchestermusik<br />

kennenzulernen.<br />

Viel Organisation passiert im H<strong>in</strong>tergrund,<br />

damit das Konzerterlebnis gel<strong>in</strong>gen kann:<br />

Oster- und Sommercamp müssen koord<strong>in</strong>iert<br />

werden, Orchesterliteratur vorbereitet,<br />

Stimmen erlernt, Instrumente transportiert,<br />

MusikerInnen e<strong>in</strong>geteilt und Noten<br />

vervielfältigt werden. Gel<strong>in</strong>gen kann<br />

das nur durch die gute Zusammenarbeit<br />

e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>gespielten Teams. So wurde das<br />

Orchester über die <strong>Jahre</strong> von vielen engagierten<br />

Menschen wie Viktor Mayerhofer,<br />

Leopold Schmetterer, Franz We<strong>in</strong>bacher<br />

und Verena Weiss begleitet.<br />

Im Jahr 2007 hat Landeshauptmann a.D.<br />

Erw<strong>in</strong> Pröll die Patronanz <strong>für</strong> dieses e<strong>in</strong>malige<br />

Jugendorchester übernommen.<br />

Begleitet von e<strong>in</strong>em erfahrenen DozentInnenteam<br />

aus den Reihen des Tonkünstler<br />

Orchesters <strong>Niederösterreich</strong><br />

werden Werke der s<strong>in</strong>fonischen Orchesterliteratur<br />

erarbeitet und präsentiert.<br />

Die jungen MusikerInnen unternahmen<br />

bereits mehrere Auslandsreisen und gastierten<br />

wiederholt beim Musiksommer<br />

Grafenegg.<br />

Leopold Schmetterer ist seit 1982 – also seit den<br />

frühesten Anfängen – beim Jugends<strong>in</strong>fonieochester<br />

<strong>Niederösterreich</strong>. Er ist als Dozent <strong>für</strong> Streich<strong>in</strong>strumente<br />

und im Speziellen <strong>für</strong> die Bratsche zuständig. Im Orchester<br />

wird er auch liebevoll „Bratschen-Papa“ genannt.<br />

178


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Für junge MusikerInnen, die das Musizieren<br />

zum Beruf machen möchten, bietet<br />

das Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

entsprechend ambitionierte Orchesterprojekte<br />

an. Hunderte MusikschülerInnen<br />

haben <strong>in</strong> den drei Klangkörpern<br />

– Jugends<strong>in</strong>fonieorchester, Jugendjazzorchester<br />

und Junge Bläserphilharmonie<br />

– mitgewirkt und gelernt, geme<strong>in</strong>sam<br />

zu musizieren. Und <strong>für</strong> so manche(n) war<br />

dies der Start <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Karriere als BerufsmusikerIn.<br />

Daniel und Dom<strong>in</strong>ik Fischer<br />

Daniel Fischer, Viola, und Dom<strong>in</strong>ik Fischer, Viol<strong>in</strong>e,<br />

s<strong>in</strong>d Studierende an der Universität <strong>für</strong> Musik und<br />

darstellende Kunst Wien<br />

Sie besuchten die<br />

Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Schmelzer Musikschule<br />

Scheibbs<br />

und s<strong>in</strong>d Mitglieder<br />

des Jugends<strong>in</strong>fonieorchesters<br />

<strong>Niederösterreich</strong>.<br />

„Unsere Er<strong>in</strong>nerungen<br />

an die Musikschulzeit<br />

s<strong>in</strong>d nur<br />

die besten. Wir<br />

hatten wirklich<br />

das große Glück, bei e<strong>in</strong>er sehr engagierten Lehrer<strong>in</strong>, Judith<br />

McGregor, Unterricht zu bekommen. Und auch das<br />

Glück, dass es das Musikschulorchester „VielsAitig“ gab. In<br />

den ersten <strong>Jahre</strong>n wurden wir geme<strong>in</strong>sam unterrichtet, so<br />

war auch das geme<strong>in</strong>same Musizieren von Anfang an wichtiger<br />

Bestandteil, genauso wie die Projekte im Musikschulorchester,<br />

wo wir früh Orchestererfahrung sammelten.“<br />

© Josef Kolarz-Lakenbacher<br />

Sophie Kolarz-Lakenbacher<br />

Geiger<strong>in</strong>; 1. Viol<strong>in</strong>e im Tonkünstler<br />

Orchester <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

Ensemble<br />

Soundartists<br />

Besuchte die Musikschule der<br />

Stadt Tulln.<br />

„Für mich ist das Orchesterspielen<br />

auf jeden Fall me<strong>in</strong><br />

Traumberuf. Ich wollte schon<br />

immer <strong>in</strong>s Orchester. Ich habe<br />

aber auch gewusst, wie<br />

schwierig es ist, e<strong>in</strong>e Stelle zu<br />

bekommen, und deshalb sehr<br />

früh begonnen, Probespiele zu<br />

machen, um genug Erfahrung<br />

zu sammeln. Ich habe Gott sei Dank auch immer die<br />

volle Unterstützung me<strong>in</strong>er Eltern gehabt, die es mir<br />

ermöglicht haben, e<strong>in</strong> gutes Instrument zu besitzen.“<br />

Werdegang zur Orchestermusiker<strong>in</strong><br />

„Mit 17 <strong>Jahre</strong>n wechselte ich <strong>in</strong>s Konzertfachstudium<br />

zu Prof. Gerhard Schulz. Er hat mir immer Mut gemacht<br />

und mich mit viel E<strong>in</strong>satz auf Konzerte und Probespiele<br />

vorbereitet. So habe ich dann mit 23 me<strong>in</strong>e Stelle bei<br />

den Tonkünstlern gewonnen, worüber ich sehr froh<br />

und dankbar b<strong>in</strong>.“<br />

Aus der Chronik: Die DirigentInnen des<br />

Jugends<strong>in</strong>fonieorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />

1975–1979 Hermann Reiter (war Leiter der Musikschule Waidhofen/Thaya, Mitglied<br />

der Kommission <strong>für</strong> das nö. Musikschulwesen), 1979–1981 Helmut Zehetner<br />

(Absolvent der Musikschule Amstetten, heute Wiener Philharmoniker), 1982–<br />

1984 Manfred Honeck (heute Pittsburgh Symphony Orchestra), 1985–1991 Johannes<br />

R. Libal (heute freier Dirigent), 1992–1994 Jorge Rotter (heute Mozarteum<br />

Salzburg), 1995–2005 Robert<br />

Zelzer (heute freier Dirigent),<br />

2006–2007 Herm<strong>in</strong>e<br />

Pack (heute KUG und <strong>Musikschulen</strong><br />

Steiermark), 2008–<br />

2009 Nicolas Carthy (heute<br />

Universität Colorado), 2010–<br />

2012 Ernst Kovacic (heute<br />

mdw und Dirigent), 2013–<br />

2017 Mart<strong>in</strong> Braun.<br />

Das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester vor elf <strong>Jahre</strong>n, 2006, <strong>in</strong> Tullnerbach.<br />

Ab der Saison 2017/18 wurde<br />

Vladimir Prado zum neuen<br />

Leiter des JSO bestellt. Aufgewachsen<br />

<strong>in</strong> Venezuela arbeitete<br />

er regelmäßig <strong>für</strong> El<br />

Sistema, mit 20 <strong>Jahre</strong>n g<strong>in</strong>g<br />

er nach Wien und lebt heute<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

179


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Jugendjazzorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />

© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />

Das Jugendjazzorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />

wurde im Herbst 2010 gegründet.<br />

Es bietet talentierten jungen Jazz- und<br />

PopularmusikerInnen e<strong>in</strong> Forum, <strong>in</strong> dem<br />

sie professionelle Arbeits- und Auftrittserfahrungen<br />

sammeln können.<br />

Mit großer Begeisterung, Spielfreude und<br />

Spaß arbeiten die 26 Mitglieder und e<strong>in</strong>e<br />

Sänger<strong>in</strong> unter der Leitung von Andreas<br />

Pranzl regelmäßig am professionellen Big<br />

Band Sound und proben <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Vocals, Reeds, Trumpets, Trombones<br />

und Rhythm Section. Großer Wert<br />

wird dabei auch auf Improvisation gelegt.<br />

Seit dem Schuljahr 2013 wird das Jugendjazzorchester<br />

<strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit der Franz Schmidt Musikschule<br />

Perchtoldsdorf geführt.<br />

Viele ehemalige Mitglieder des Jazzorchesters<br />

s<strong>in</strong>d heute erfolgreich auf dem Weg zur<br />

MusikerInnenkarriere und studieren an<br />

österreichischen Musikuniversitäten.<br />

2014 erschien die CD<br />

„Ste<strong>in</strong> des Anstoßes“.<br />

Andreas Pranzl:<br />

„Das Orchester soll der Ste<strong>in</strong><br />

des Anstoßes se<strong>in</strong>, tiefer <strong>in</strong> die<br />

eigene musikalische Welt vorzudr<strong>in</strong>gen<br />

und e<strong>in</strong>e lebenslange<br />

musikalische Reise zu wagen,<br />

so wie mir me<strong>in</strong> <strong>Musikschulen</strong>semble<br />

‚Trompeteria‘ damals<br />

den Ansporn gegeben hat.<br />

Das möchte ich an die jungen<br />

MusikerInnen weiter geben!<br />

‚Like a Roll<strong>in</strong>g Stone‘.“<br />

Am 20. Juli 2017 präsentierte sich das Jugendjazzorchester<br />

erstmals mit StreicherInnen aus<br />

dem Jugends<strong>in</strong>fonie orchester als Symphonic Rock<br />

Orchestra beim Klassik Festival Schloss Kirchstetten.<br />

180


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Junge Bläserphilharmonie <strong>Niederösterreich</strong><br />

Im Schuljahr 2015/16 wurde mit der Jungen<br />

Bläserphilharmonie <strong>Niederösterreich</strong><br />

e<strong>in</strong> neues, drittes Jugendorchester aus<br />

der Taufe gehoben. Das Orchester ist e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Österreich e<strong>in</strong>maliges Kooperationsprojekt<br />

zwischen dem Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong>, dem NÖ<br />

Blasmusikverband und der Militärmusik<br />

<strong>Niederösterreich</strong>. Die künstlerische Leitung<br />

hat Daniel Muck – Dirigent, Komponist<br />

und ehemaliger Musikschüler aus<br />

Staatz.<br />

Die rund <strong>60</strong> mitwirkenden Musikschüler<strong>in</strong>nen<br />

und Musikschüler aus ganz <strong>Niederösterreich</strong><br />

zählen zu den besten NachwuchsmusikerInnen<br />

des Landes. Sie genießen<br />

es, Teil dieses engagierten Orchesterprojekts<br />

zu se<strong>in</strong>, was sich im fantastischen,<br />

lebendigen Klang des jungen<br />

Ensembles widerspiegelt. Herausragende<br />

Spielstätten und das vielseitige, ansprechende<br />

Repertoire sorgen <strong>für</strong> gutbesuchte<br />

Konzerte, die auch das junge Publikum<br />

anziehen.<br />

Die Junge Bläserphilharmonie zu Gast<br />

bei der Militärmusik <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Die Junge Bläserphilharmonie bei e<strong>in</strong>em Konzert vor Schloss Rohrau, 2017.<br />

Daniel Muck<br />

„Ich möchte mit dem Orchester neue symphonische Welten<br />

betreten. Die klangliche Entdeckungsreise ist mit der Besetzung<br />

von 20 Klar<strong>in</strong>etten oder dem chorischen Besetzen der<br />

Trompeten möglich. Für manche Werke werden bis zu sieben<br />

Schlagwerker verpflichtet. Das ist spannende Arbeit.“<br />

© Franziska Hauser<br />

© Julia Schneckenleitner<br />

Daniel Muck als künstlerischer Leiter<br />

kann sich auf e<strong>in</strong> kompetentes Team<br />

von Lehrenden aus den niederösterreichischen<br />

<strong>Musikschulen</strong> verlassen.<br />

181


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Musikschule Bad Vöslau.<br />

Musikschule konkret<br />

<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d bunte und vielfältige<br />

Institutionen. Unterschiedlichste musikalische<br />

Welten begegnen und bereichern<br />

e<strong>in</strong>ander hier. Musikschüler<strong>in</strong>nen und<br />

-schüler können sich so ganz nach ihren<br />

persönlichen Interessen und Begabungen<br />

entwickeln und entfalten. E<strong>in</strong> kurzer<br />

fiktiver Rundgang zeigt e<strong>in</strong>ige Facetten,<br />

die <strong>Musikschulen</strong> bieten, wobei von den<br />

e<strong>in</strong>zelnen <strong>Musikschulen</strong> regional Schwerpunkte<br />

gesetzt werden.<br />

Rund 4.000 K<strong>in</strong>der zwischen e<strong>in</strong> und vier<br />

<strong>Jahre</strong>n besuchen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> bereits<br />

e<strong>in</strong>e Musikschule. Ob Musikgarten,<br />

Elementares Musizieren oder Eltern-<br />

K<strong>in</strong>d-Gruppen: Die Freude am geme<strong>in</strong>samen<br />

S<strong>in</strong>gen und Musizieren, dem elementaren<br />

und kreativen Umgang mit Musik<br />

sowie Sprache und Bewegung stehen dabei<br />

im Vordergrund. Vermehrt suchen <strong>Musikschulen</strong><br />

den K<strong>in</strong>dergarten als Unterrichtsort<br />

auf.<br />

Der Kern der Musikschularbeit ist<br />

der E<strong>in</strong>zel- und Gruppenunterricht,<br />

am Instrument, im Gesang oder<br />

Tanz. In Österreich ist der klassische<br />

Bereich traditionsgemäß sehr stark<br />

vertreten. E<strong>in</strong>e klassische Ausbildung<br />

gilt als solide Basis, die Ausflüge<br />

<strong>in</strong> sämtliche musikalische und tänzerische<br />

Bereiche erleichtert.<br />

Volksmusik<strong>in</strong>strumente werden an vielen<br />

Orten <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> gepflegt, oft <strong>in</strong><br />

unterschiedlicher regionaler Ausprägung<br />

und mit europäischen und <strong>in</strong>ternationalen<br />

E<strong>in</strong>flüssen. Mittlerweile ist der Bereich der<br />

Popularmusik an <strong>Musikschulen</strong> weit verbreitet<br />

und durchaus eigenständig. Er umfasst<br />

beliebte Fächer wie Jazz- und Populargesang,<br />

E-Gitarre, E-Bass, jede Menge<br />

Bands und talentierte S<strong>in</strong>ger-Songwriter<br />

und fordert neue Unterrichtsformen wie<br />

Coach<strong>in</strong>g.<br />

Gegen Abend f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> den Musikschulräumen<br />

dann vermehrt Ensemble-, Bandund<br />

Orchesterproben statt.<br />

Hornklasse der Musikschule der Stadt Baden.<br />

182


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Die Nachmittage s<strong>in</strong>d auch mit Ergänzungsfächern<br />

wie Musikkunde gefüllt. Auf<br />

jeder Ausbildungsstufe, von der Elementar-<br />

bis zur Unter-, Mittel- und Oberstufe,<br />

werden Kurse <strong>für</strong> Theorie und Gehörbildung<br />

angeboten.<br />

Musikkundeunterricht <strong>in</strong> der<br />

Musikschule Pr<strong>in</strong>zersdorf.<br />

E<strong>in</strong>e ganz wesentliche Diszipl<strong>in</strong> der künstlerischen Unterrichtsarbeit<br />

darf im Tagesablauf nicht fehlen: die Klavierkorrepetition.<br />

SchülerInnen suchen Klavierlehrende auf, um ihren Programmen<br />

den musikalischen Fe<strong>in</strong>schliff zu geben.<br />

© Dobersberg_Matthias_Ledw<strong>in</strong>ka<br />

Musikkrabbelstunde <strong>in</strong> der Musikschule Thayaland.<br />

Korrepetition an der Musikschule der Landeshauptstadt St. Pölten.<br />

Ensemblespiel <strong>in</strong> der Regionalmusikschule Stockerau.<br />

E<strong>in</strong>zelunterricht ist die häufigste Unterrichtsform an <strong>Musikschulen</strong><br />

wie hier an der Musikschule Bruck/Leitha.<br />

Instrumente zu schnuppern ist e<strong>in</strong> wichtiges<br />

Angebot jeder Musikschule, wie hier an der Musikschule<br />

der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen/Thaya.<br />

Fagottklasse der Musikschule Retzer Land nach e<strong>in</strong>em Klassenabend.<br />

183


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

S<strong>in</strong>gen an <strong>Musikschulen</strong><br />

Vokalgruppe der<br />

Musikschule Laabental.<br />

Der Gesang ist <strong>für</strong> viele K<strong>in</strong>der das erste<br />

Musik<strong>in</strong>strument, mit dem sie <strong>in</strong> Berührung<br />

kommen – beim Elementaren<br />

Musizieren, im K<strong>in</strong>dergarten und im<br />

Schulchor oder beim S<strong>in</strong>gen mit der<br />

Familie zu Hause.<br />

Während das S<strong>in</strong>gen an den Pflichtschulen<br />

und Lehrerbildungsstätten immer<br />

mehr abnimmt, ist die gesangspädagogische<br />

Arbeit mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />

e<strong>in</strong>er der Hauptpfeiler der <strong>Musikschulen</strong>.<br />

Der Unterricht <strong>in</strong> Gesang wurde<br />

<strong>in</strong> den vergangenen <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n immer<br />

populärer: Waren es damals erst rund 40<br />

SchülerInnen, die ihre Stimme schulten,<br />

so s<strong>in</strong>d es heute bereits knapp 2.000.<br />

Musikschule der Landeshauptstadt St. Pölten.<br />

Seit 2010 hat sich der Schwerpunkt auf<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendstimmbildung verlagert.<br />

Die praxisnahe Weiterbildung s<strong>in</strong>g.<br />

klasse, die vom Musikschulmanagement<br />

<strong>in</strong> Kooperation mit der PH <strong>Niederösterreich</strong><br />

veranstaltet wird, unterstützt diesen<br />

Prozess. Die AbsolventInnen sollen nicht<br />

nur zum Leiten e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>derchores, sondern<br />

auch <strong>für</strong> das fachkompetente Arbeiten<br />

mit K<strong>in</strong>derstimmen qualifiziert se<strong>in</strong>.<br />

Musicals<br />

Viele niederösterreichische <strong>Musikschulen</strong><br />

führen eigenproduzierte Musicals auf, die<br />

<strong>in</strong> der Region großen Zulauf haben – ganz<br />

nach dem Geschmack der SchülerInnen,<br />

die die Komb<strong>in</strong>ation aus Tanz, Gesang,<br />

Orchester und Schauspiel lieben. Bei den<br />

Stücken wirken oft alle Klassen der Schule<br />

mit, vom Streicherensemble über die<br />

Schlagzeuger bis zur Gesangs- und Tanzklasse.<br />

Auch erfolgreiche Kooperationen<br />

mit Pflichtschulen werden <strong>für</strong> diese Projekte<br />

e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Das Musical „Betty Bernste<strong>in</strong>“ war e<strong>in</strong> künstlerisches<br />

Pojekt der Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Wolkersdorf im Schuljahr 2016/17, <strong>in</strong><br />

Kooperation mit den umliegenden <strong>Musikschulen</strong>,<br />

20 Musikschullehrenden und 119 Chork<strong>in</strong>dern.<br />

Musicalproduktion „Kwela, Kwela!“ im Musikschulverband Region Sonntagberg.<br />

184


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Tanz an <strong>Musikschulen</strong><br />

135 SchülerInnen belegten im Schuljahr<br />

1968/69 das erstmals angebotene Fach<br />

Tanz an niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong>.<br />

Mit den <strong>Jahre</strong>n hat sich viel verändert:<br />

Der Unterricht wurde moderner,<br />

der Umgang mit Musik differenzierter, die<br />

Choreografien künstlerischer.<br />

Heute setzt man, neben dem Ballettunterricht,<br />

auf e<strong>in</strong>en zeitgenössischen,<br />

modernen Tanzstil. Das liegt zum Teil<br />

auch am Wandel <strong>in</strong> der Ausbildung von<br />

TanzpädagogInnen, die heute auch die<br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>es akademischen pädagogischen<br />

Abschlusses bietet. In 56 <strong>Musikschulen</strong><br />

unterrichten derzeit 72 TanzpädagogInnen<br />

mehr als 3.000 SchülerInnen<br />

aller Altersgruppen.<br />

Das Ensemble Fire Feet der Musikschule Pr<strong>in</strong>zersdorf.<br />

Tanz fordert e<strong>in</strong>en hohen kreativen, eigenschöpferischen<br />

Zugang – sowohl von<br />

Lehrenden als auch von SchülerInnen.<br />

Auch aus diesem Grund soll Choreografie,<br />

neben tanzspezifischen theoretischen<br />

Grundlagen, als wesentlicher Bestandteil<br />

e<strong>in</strong>er Tanzausbildung etabliert<br />

werden.<br />

Die Städtische<br />

Musikschule Mistelbach<br />

bei Tanz im Gespräch 2017.<br />

© Christoph Varga<br />

Tanz ist heute als Hauptfach an den <strong>Musikschulen</strong><br />

fest verankert. E<strong>in</strong>ige <strong>Musikschulen</strong><br />

verfügen über Tanzabteilungen<br />

die mehrere hundert SchülerInnen umfassen.<br />

Das Ensembletreffen „Tanz im Gespräch“, e<strong>in</strong> „Wettbewerb<br />

ohne Gew<strong>in</strong>ner und Verlierer“, wurde 2011 von<br />

Krist<strong>in</strong> Grünauer <strong>in</strong>itiiert und hat sich als motivierendes<br />

und förderndes Projekt der niederösterreichischen<br />

Musikschultanzszene fest verankert. E<strong>in</strong>e Expertenjury<br />

und auch die Ensembles selbst geben Feedback zu den<br />

Auftritten.<br />

© MS Waidhofen/Thaya<br />

© Gerald Lechner<br />

Tanz im Gespräch 2013, v.r.n.l. Krist<strong>in</strong> Grünauer (rechts außen), Juror Nikolaus Selimov,<br />

Michaela Hahn, Michael Fichtenbaum (Leiter der Tanzabteilung der Musikschule<br />

St. Pölten, Europaballett St. Pölten).<br />

Nicht alle <strong>Musikschulen</strong> verfügen über entsprechende Räume und Ausstattung<br />

<strong>für</strong> den Tanzunterricht wie die Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Waidhofen/Thaya seit 2011.<br />

185


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Musik erf<strong>in</strong>den<br />

Improvisieren, Arrangieren und Komponieren:<br />

Immer mehr MusikschülerInnen<br />

f<strong>in</strong>den Gefallen daran, „Musik zu erf<strong>in</strong>den“.<br />

Schon die Jüngsten erarbeiten im Instrumentalunterricht<br />

kle<strong>in</strong>e Musikstücke. Für<br />

das Notieren der Ideen benötigen die<br />

SchülerInnen ihre Musikschullehrenden,<br />

um mit deren Unterstützung eigene Stücke<br />

hervorzubr<strong>in</strong>gen.<br />

Komponieren war zu Mozarts Zeiten fester<br />

Bestandteil des Instrumentalunterrichts.<br />

In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n ist e<strong>in</strong>e<br />

H<strong>in</strong>wendung zur kreativen Seite des Musikunterrichts<br />

zu erkennen, Kompositionspädagogik<br />

ist e<strong>in</strong> an den Universitäten<br />

und Konservatorien neu entstehendes<br />

Studienfach. In allen Bundesländern<br />

hält Komposition als Haupt- oder Ergänzungsfach<br />

<strong>in</strong> den <strong>Musikschulen</strong> E<strong>in</strong>zug.<br />

Oft beteiligten sich auch niederösterreichische<br />

MusikschülerInnen erfolgreich<br />

beim österreichweiten Wettbewerb „Jugend<br />

komponiert“, der vom Österreichischen<br />

Komponistenbund geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Musik der Jugend ausgetragen wird.<br />

Konzert <strong>in</strong> Tulln 2017: Beitrag J.G. Albrechtsberger Musikschule Klosterneuburg, der junge Komponist und Gitarrist, Mart<strong>in</strong> Czernicky, 8 <strong>Jahre</strong>.<br />

Beitrag Musikschule Wienerwald Mitte, der junge Komponist Paul Peschke, 8 <strong>Jahre</strong>, am Klavier.<br />

„#Young Composers – Musik erf<strong>in</strong>den an<br />

NÖ <strong>Musikschulen</strong>“. Die PreisträgerInnen<br />

dürfen ihre Stücke beim Konzert „#Young<br />

Composers <strong>in</strong> concert“ vor Publikum<br />

selbst aufführen oder von anderen MusikschülerInnen<br />

präsentieren lassen. Ihre Ideen<br />

nehmen die K<strong>in</strong>der aus ihrem persönlichen<br />

Alltag, ihren Erfahrungen, Erlebnissen<br />

und ihrer Fantasie. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong>der<br />

schreiben ihre Stücke auch <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong><br />

oder e<strong>in</strong>en Freund, oder auch <strong>für</strong> andere<br />

MusikschülerInnen, die zum Beispiel e<strong>in</strong><br />

zeitgenössisches Stück <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Wettbewerb<br />

suchen. Das ist oftmals die erste<br />

Möglichkeit, um die eigene Komposition<br />

öffentlich zur Aufführung zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Cordula Bösze führte vor elf <strong>Jahre</strong>n e<strong>in</strong>e Kompositionswerkstatt<br />

an der Musikschule der Stadt Tulln<br />

e<strong>in</strong>. Sie gibt ihr Wissen <strong>in</strong> Workshops <strong>in</strong> ganz Österreich<br />

an die Musikschullehrenden weiter, wie hier<br />

im Musikum Salzburg.<br />

Re<strong>in</strong>hard Süss<br />

Freier Komponist, Lehrender <strong>für</strong> Klavier und<br />

Komposition an der Musikschule Staatz und<br />

Umgebung.<br />

„Ich schreibe meistens auf Anregung verschiedener<br />

Ensembles und MusikerInnen Kammermusik<br />

und Orchesterwerke im freitonalen Stil.“<br />

Wie kann man sich den Kompositionsunterricht<br />

an der Musikschule Staatz vorstellen?<br />

„Ich biete eigentlich allen SchülerInnen zunächst e<strong>in</strong>en<br />

sehr spielerischen E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Thema Komponieren<br />

und später e<strong>in</strong>e Vertiefung über die Erklärung<br />

e<strong>in</strong>facher Harmoniezusammenhänge, Kadenzen,<br />

e<strong>in</strong>facher Volksliedharmonisierungen usw. Ich<br />

weise darauf h<strong>in</strong>, dass fast alle, zum<strong>in</strong>dest die tonal<br />

komponierten Stücke, vom e<strong>in</strong>fachsten Anfängerstück<br />

bis zur komplexen Bachfuge, auf diese e<strong>in</strong>fachen<br />

Zusammenhänge zurückzuführen s<strong>in</strong>d.“<br />

Braucht es eigene KompositionslehrerInnen<br />

an <strong>Musikschulen</strong>?<br />

„Es kommen dann ja nur sehr wenige SchülerInnen<br />

zum regelgerechten Komponieren. Ich glaube daher<br />

schon, dass Komponieren<br />

zum „normalen“ Instrumentalunterricht<br />

gehören<br />

sollte, würde mir vor allem<br />

aber e<strong>in</strong>en selbstverständlichen<br />

und unverkrampften<br />

Umgang mit neuer Musik im<br />

Instrumentalunterricht wünschen!“<br />

Manche Ihrer SchülerInnen<br />

haben sich professionalisiert.<br />

„Me<strong>in</strong>e beiden Kompositionsschüler,<br />

Daniel Muck und<br />

Johannes Bera nek, s<strong>in</strong>d extra<br />

auf Vermittlung me<strong>in</strong>es<br />

Chefs Herbert Frühwirth zu mir gekommen, um<br />

das Handwerk des Komponierens zu erlernen.<br />

Viele SchülerInnen jedoch s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>fachen<br />

Improvisationen und eventuell ganz kle<strong>in</strong>en Kompositionen<br />

oder Popsongbegleitungen zufrieden<br />

und wollen es dabei auch bewenden lassen.“<br />

186


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Musikvermittlung<br />

In öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen<br />

tritt Musikschularbeit nach außen.<br />

E<strong>in</strong> neues Feld, das die Brücke zwischen<br />

MusikschülerInnen und Publikum spannt,<br />

ist die Musikvermittlung.<br />

Zweifellos ist e<strong>in</strong> musikvermittlerisch<br />

durchdachtes Konzert aufwändig zu organisieren,<br />

der Gew<strong>in</strong>n ist aber groß. Letztlich<br />

kann Musikvermittlung viel dazu beitragen,<br />

neues Publikum <strong>in</strong> die <strong>Musikschulen</strong><br />

zu holen und e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit<br />

zu vermitteln, dass h<strong>in</strong>ter der E<strong>in</strong>richtung<br />

„Musikschule“ so viel mehr steckt, als<br />

„nur e<strong>in</strong> Instrument zu lernen“.<br />

© Daniela-Matejschek<br />

Dieses Mitmach-Konzert „Blechsalat im Schloss“ ist Teil der Familienkonzertreihe erlebnis:musik,<br />

die das Festspielhaus seit 2014/15 geme<strong>in</strong>sam mit dem Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong><br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong> veranstaltet.<br />

Das Projekt „Unter 7 –<br />

Über 70“ der Musikschule<br />

Ober-Grafendorf hat im<br />

Jahr 2015 den Aviso Preis<br />

des Alumni Netzwerks<br />

Musikpädagogik der Musikuniversität<br />

Wien erhalten.<br />

Musikschulball<br />

E<strong>in</strong>ige <strong>Musikschulen</strong> organisieren mit<br />

großer Begeisterung e<strong>in</strong>en Musikschulball<br />

<strong>in</strong> ihrem Verband. Der Benefit <strong>für</strong> das<br />

Image und auch das Eigenvergnügen,<br />

e<strong>in</strong>en Ball zur Gänze selbst bespielen zu<br />

können, s<strong>in</strong>d hoch.<br />

Das Ball-Organisationsteam<br />

der Musikschule<br />

Behamberg-<br />

Ernsthofen-<br />

Haidershofen, und<br />

Ballnächte <strong>in</strong> Waidhofen/Ybbs<br />

und<br />

Hollabrunn.<br />

187


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

© Gerald Lechner<br />

Musikschule Ybbsfeld beim prima la musica-Landespreisträgerkonzert 2016.<br />

Musikschule und darüber h<strong>in</strong>aus<br />

Musikschularbeit geht über den re<strong>in</strong>en<br />

Unterricht <strong>in</strong> der Musikschule h<strong>in</strong>aus. Unterstützende<br />

Faktoren tragen dazu bei,<br />

dass Ergebnisse und Prozesse des Musikschulunterrichts<br />

auch andernorts sichtbar<br />

und hörbar werden. Es bilden sich<br />

Partnerschaften, die als Teil der Musikschule<br />

betrachtet werden können.<br />

Wenn die Freude am Musizieren <strong>in</strong><br />

der Familie geteilt wird, ist das <strong>für</strong><br />

K<strong>in</strong>der, die e<strong>in</strong> Instrument erlernen,<br />

e<strong>in</strong>e große Unterstützung.<br />

Spielen auch andere Familienmitglieder<br />

e<strong>in</strong> Instrument, f<strong>in</strong>den sie<br />

sich gerne zur Familienmusik zusammen.<br />

Doch Familien tragen<br />

noch weit mehr dazu bei. Eltern,<br />

Großeltern, ältere Geschwister:<br />

Sie s<strong>in</strong>d mehrmals pro Woche<br />

© Gerald Lechner<br />

„Musikschultaxi“, transportieren Instrumente,<br />

motivieren zum Üben, sponsern<br />

den Instrumentenkauf, ermutigen bei<br />

Lampenfieber, trösten, loben und applaudieren<br />

voller Stolz bei Konzerten und<br />

Wettbewerben.<br />

Für MusikschülerInnen bieten landes- und<br />

bundesweite Wettbewerbe Motivation<br />

und Herausforderungen. Die alljährlichen<br />

Musikwettbewerbe gehören damit zum<br />

Musikschuljahr und werden <strong>in</strong>sbesondere<br />

auf Landesebene meist als Musikschulveranstaltung<br />

wahrgenommen.<br />

Schulen s<strong>in</strong>d wichtige Partner der<br />

<strong>Musikschulen</strong>, die allen K<strong>in</strong>dern den<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>s aktive Musizieren ermöglichen.<br />

In <strong>Niederösterreich</strong> werden<br />

mehr als 11.000 SchülerInnen <strong>in</strong><br />

den außerordentlich erfolgreichen<br />

Kooperationen mit <strong>Musikschulen</strong><br />

unterrichtet, bei denen<br />

Musikschullehrende geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Pflichtschullehrkraft <strong>in</strong><br />

der Klasse stehen. In den letzten<br />

fünfzehn <strong>Jahre</strong>n hat sich <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong> das Klassenmusizieren<br />

etabliert.<br />

Bei den jährlichen Preisträgerkonzerten werden die Leistungen der<br />

jungen MusikerInnen begeistert aufgenommen.<br />

188


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Schule-Musikschule<br />

© MS Traismauer<br />

© MS Wiener Neudorf<br />

Neben den bekannten Bläserklassen unterrichten Musikschullehrende auch <strong>in</strong><br />

Streicherklassen, die <strong>in</strong>sbesondere auch <strong>für</strong> jüngere K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d.<br />

Die „Frechen Noten“ der Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>ge Traismauer.<br />

Schon im Jahr 2002 empfahl der Musikschulbeirat<br />

die Umsetzung von Kooperationsstunden,<br />

um möglichst viele K<strong>in</strong>der<br />

und Jugendliche zu erreichen. Kooperationsstunden<br />

können den Musikerziehungsunterricht<br />

ganzheitlich ergänzen<br />

oder auch <strong>in</strong>haltliche Schwerpunkte<br />

setzen, wie S<strong>in</strong>g- oder Chorklassen,<br />

Rhythmusklassen, Bläserklassen, Streicherklassen<br />

und andere mehr. Mit diesen<br />

Modellen können alle K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>er Klasse<br />

qualitativ hochwertige Angebote zum<br />

Musizieren wahrnehmen, erleben und erfahren.<br />

Mittlerweile werden wöchentlich rund<br />

11.000 SchülerInnen <strong>in</strong> Kooperationsstunden<br />

unterrichtet, überwiegend <strong>in</strong><br />

Volksschulen, teilweise Neue Mittelschulen,<br />

vere<strong>in</strong>zelt <strong>in</strong> AHS, und immer mehr<br />

auch <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten. Diese Stunden f<strong>in</strong>den<br />

entweder direkt im Musikerziehungsunterricht<br />

der Schulen oder im Anschluss<br />

an den regulären Schulunterricht statt.<br />

Die geme<strong>in</strong>same Gestaltung durch die<br />

Lehrenden aus Schule und Musikschule,<br />

zweitere als FachexpertInnen, ist seit<br />

2013 selbstverständlich. Damals wurde<br />

vom ehemaligen Bundesm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong><br />

Unterricht, Kunst und Kultur e<strong>in</strong>e Broschüre<br />

herausgegeben, die diese Form<br />

des Unterrichts offiziell ermöglicht.<br />

Johann Heuras<br />

© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />

„Me<strong>in</strong>e langjährige Funktion<br />

als Obmann der Carl-Zeller-<br />

Musikschule <strong>in</strong> St. Peter/Au<br />

hat mir die Bedeutung dieser<br />

E<strong>in</strong>richtung <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

unserer Jugend deutlich<br />

gezeigt. Für mich persönlich<br />

s<strong>in</strong>d die <strong>Musikschulen</strong> e<strong>in</strong><br />

unverzichtbarer Bestandteil<br />

<strong>in</strong> der niederösterreichischen<br />

Bildungslandschaft“, sagt der<br />

amtsführende Präsident des<br />

Landesschulrates <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

Johann Heuras.<br />

Johann Heuras bei der Gratulation<br />

beim Preisträgerkonzert 2015 im<br />

Festspielhaus St. Pölten.<br />

189


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Musikschule aus Elternsicht<br />

Familienmusik Six<br />

Sehr oft s<strong>in</strong>d mehrere Geschwister e<strong>in</strong>er<br />

Familie gleichzeitig an <strong>Musikschulen</strong>, so<br />

auch bei Familie Six aus Opponitz im oberen<br />

Ybbstal. Ihre Ausbildung an der Musikschule<br />

verlief jedoch getrennt von ihrem<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> damals und heute viel<br />

beachteten volksmusikalischen Werdegang.<br />

„Es war die besondere Vermittlungsgabe<br />

der Eltern – Edith und Georg<br />

Six – welche mit den K<strong>in</strong>dern die Freiräume<br />

abseits der <strong>in</strong>tensiv geführten Landwirtschaft<br />

nur der Musik widmeten.“ 1<br />

© Privatarchiv der Familie Six<br />

Die Familienmusik Six im Jahr 1980.<br />

1<br />

Deutsch, Walter im Booklet der CD Familienmusik Six – Überlieferte Volksmusik, 2017.<br />

Elternvere<strong>in</strong>e<br />

Der Elternvere<strong>in</strong> der Musikschule Deutsch-Wagram<br />

f<strong>in</strong>anzierte e<strong>in</strong> Violoncello.<br />

Elternvere<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d wichtige<br />

Partner der <strong>Musikschulen</strong><br />

und unterstützen diese –<br />

nicht nur durch die Bereitstellung<br />

des traditionellen<br />

Buffets bei Veranstaltungen.<br />

Eltern s<strong>in</strong>d wichtige MultiplikatorInnen<br />

und Lobbyisten<br />

<strong>für</strong> Musikschularbeit und<br />

können mit Hilfe e<strong>in</strong>es Elternvere<strong>in</strong>s<br />

Lehrmittel und<br />

Instrumente <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong><br />

f<strong>in</strong>anzieren, und auch Familien<br />

unterstützen, die sich<br />

den Unterricht nur schwer<br />

leisten können.<br />

Die landesweiten Eltern<strong>in</strong>teressen<br />

vertritt der Landesverband<br />

der Eltern- und Fördervere<strong>in</strong>e im<br />

Musikschulbeirat. Der Landeselternverband<br />

setzt sich seit <strong>Jahre</strong>n im Musikschulbeirat<br />

<strong>für</strong> die qualitative Weiterentwicklung<br />

der <strong>Musikschulen</strong> und <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Konsolidierung der Musikschulbeiträge<br />

e<strong>in</strong> – ist <strong>Niederösterreich</strong> doch das Bundesland<br />

mit den größten Schwankungen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Schulgeld, da jede Musikschule<br />

ihr Schulgeld selbst festlegt. Insbesondere<br />

das erhöhte Schulgeld <strong>für</strong><br />

SchülerInnen, die nicht im Geme<strong>in</strong>degebiet<br />

leben, wird seit <strong>Jahre</strong>n thematisiert.<br />

Diese Bemühungen resultierten 2016 <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Empfehlung des Musikschulbeirats,<br />

den zusätzlichen Beitrag von der Heimatgeme<strong>in</strong>de<br />

der SchülerInnen unter bestimmten<br />

Voraussetzungen zu tragen.<br />

Danke <strong>für</strong> diesen Moment ...<br />

„Iris spielt Cello. Sie ist me<strong>in</strong>e Tochter und jetzt<br />

ist sie elf <strong>Jahre</strong> alt. Sie war es, die mit diesem<br />

dickbäuchigen Instrument Freundschaft geschlossen<br />

hat. Ich war erst skeptisch, aber die<br />

beiden haben mich e<strong>in</strong>es Besseren belehrt. Wegen<br />

des bauchigen Klangs, der eher weichen<br />

Töne, die sich von Anfang an wunderbar angenehm<br />

ausbreiten.<br />

Iris spielt Cello. Für uns bedeutet das e<strong>in</strong>iges an<br />

Aufwand: Zeit, Organisation, h<strong>in</strong>- und herbr<strong>in</strong>gen,<br />

ja, manchmal auch drum streiten. Selbst<br />

wenn ich die Freude an der Musik auskl<strong>in</strong>ke<br />

(o.k., manchmal hört es sich auch nicht so toll<br />

an) – es steht e<strong>in</strong>iges da<strong>für</strong>:<br />

Wussten Sie, dass Cello gegen Hohlkreuz hilft<br />

(so wie Flöte gegen andere Fehlhaltungen)?<br />

Wussten Sie, dass Musizieren K<strong>in</strong>dern beibr<strong>in</strong>gt,<br />

wie man aufe<strong>in</strong>ander hört, sich abstimmt und<br />

im Team Großes schaffen kann?<br />

In e<strong>in</strong>em Bericht über Venezuela, das mit „El Sistema“<br />

musikalische Jugendpflege zur Staatsaufgabe<br />

erhoben hat (es werden <strong>in</strong> großem<br />

Rahmen kostenlos Instrumente und Unterricht<br />

zur Verfügung gestellt, Klangkörper mit an die<br />

tausend Mitspielern und Mitspieler<strong>in</strong>nen entstehen),<br />

habe ich den Satz gehört: Die K<strong>in</strong>der<br />

werden an die Schönheit herangeführt.<br />

Ich möchte an dieser Stelle allen Lehrkräften,<br />

Musiker<strong>in</strong>nen und Musikern im Musikschulverband<br />

danken, die diese Schönheit und Freude<br />

weitertragen, unseren K<strong>in</strong>dern vorleben und<br />

vermitteln!“<br />

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Barbara<br />

Chaloupek, Musikschulmutter, Journalist<strong>in</strong>;<br />

aus der Festschrift „20 <strong>Jahre</strong> Musikschulverband<br />

Maria Anzbach – Eichgraben“, 2013 .<br />

© Daniela Matejschek<br />

190


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Aktives Fördern<br />

Ingrid und Norbert Humpel s<strong>in</strong>d Eltern von sechs K<strong>in</strong>dern.<br />

Sie leben <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>wetzdorf <strong>in</strong> der Nähe von Großweikersdorf<br />

im südlichen We<strong>in</strong>viertel. Drei ihrer K<strong>in</strong>der<br />

haben bislang e<strong>in</strong>e musikalische Berufslaufbahn e<strong>in</strong>geschlagen.<br />

Die musikalische Ausbildung ihrer sechs<br />

K<strong>in</strong>der wäre <strong>für</strong> andere Menschen vielleicht e<strong>in</strong>e<br />

schwierige Rechenaufgabe gewesen. Die Eltern Humpel<br />

sehen das anders.<br />

Und das wäre nun die Rechenaufgabe zu den Ausbildungskosten<br />

der K<strong>in</strong>der: sechs Instrumente mit Lernzeiten<br />

von sechs bis neun <strong>Jahre</strong>n, plus sechs Mal<br />

Klavier mit Lernzeiten von mehr als zehn <strong>Jahre</strong>n, plus<br />

sechs Mal Fahrten zu Ensemblespiel, Orchester, Konzerten,<br />

Klassenabenden und prima la musica, plus e<strong>in</strong>e<br />

neue Oboe, e<strong>in</strong> neues Fagott und e<strong>in</strong> neues Horn.<br />

„Wir haben so nie gerechnet. Als wir uns kennenlernten<br />

hat e<strong>in</strong> Klavier gefehlt. Wir waren uns ziemlich sicher,<br />

dass wir viele K<strong>in</strong>der wollen. Vom ersten Bausparer haben<br />

wir e<strong>in</strong> Pian<strong>in</strong>o gekauft. Da waren noch ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

da. Ich b<strong>in</strong> Flügelhornist und habe als Religionslehrer im<br />

Pflichtschulbereich e<strong>in</strong>e Schulblasmusik e<strong>in</strong>gerichtet,<br />

das wurde dann Teil me<strong>in</strong>er Lehrverpflichtung, Chor und<br />

Blasmusik. Es hat mir immer Spaß gemacht. Im Moment<br />

leite ich auch drei Chöre. Wir s<strong>in</strong>gen viel, und haben auch<br />

mit den K<strong>in</strong>dern immer gesungen, alle K<strong>in</strong>der waren <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Chor. Wir haben uns irrs<strong>in</strong>nig bemüht, dass sie<br />

dran bleiben. Und immer, dass sie Freude haben.“<br />

„ Alle K<strong>in</strong>der haben Klavier gelernt, schon früh, mit vier<br />

oder fünf <strong>Jahre</strong>n. Das wollten wir so und suchten und<br />

fanden e<strong>in</strong>en entsprechenden Lehrer <strong>in</strong> der Musikschule<br />

Eggenburg. Es wurde Tradition, dass die K<strong>in</strong>der mit E<strong>in</strong>tritt<br />

<strong>in</strong> die Musikhauptschule Tulln e<strong>in</strong> zweites Instrument<br />

wählten, Mangel<strong>in</strong>strumente, und den Unterricht an der<br />

Musikschule Tulln erhielten. Danach wechselten fast alle<br />

an das Wiener Musikgymnasium.“<br />

“Wir f<strong>in</strong>den, Eltern müssen Interesse zeigen und ihre K<strong>in</strong>der<br />

aktiv fördern. Nicht nur ermöglichen. Unsere älteste<br />

Tochter ist heute 29 <strong>Jahre</strong> alt und ist <strong>in</strong> den Niederlanden<br />

als (Barock-)Oboist<strong>in</strong> tätig, die zweite Tochter ist<br />

Fagottist<strong>in</strong> und Musikerzieher<strong>in</strong> an e<strong>in</strong>er AHS <strong>in</strong> Wien,<br />

die dritte Tochter ist Hornist<strong>in</strong> und bei der Polizeimusik<br />

tätig, der Sohn lernte Kontrabass bis zur Abschlussprüfung<br />

an der Musikschule <strong>in</strong> Tulln und studiert nun Kunststofftechnik,<br />

die vierte Tochter lernte Posaune, die<br />

jüngste Tochter lernt aktuell Viol<strong>in</strong>e und spielt im<br />

Jugends<strong>in</strong>fonieorchester Tulln.“<br />

191


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Wettbewerbe<br />

Die starke motivierende Wirkung von<br />

Wettbewerben haben schon die GründerInnen<br />

des NÖ Musikschulwesens erkannt<br />

und ab 19<strong>60</strong> landesweite Bewerbe e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Jugendmusikwettbewerbe gelten<br />

als Talenteschmieden, deren Basis <strong>in</strong> der<br />

Musikschule zu f<strong>in</strong>den ist. Konstruktives<br />

Feedback der Jury bei Beratungsgesprächen<br />

sowie der Auftritt auf großer Bühne,<br />

abseits der vertrauten Musikschulumgebung,<br />

dienen der musikalischen Weiterentwicklung<br />

und bereiten auf e<strong>in</strong>e mögliche<br />

Karriere als MusikerIn vor.<br />

Talent alle<strong>in</strong>e reicht hier nicht: Viel Üben,<br />

Diszipl<strong>in</strong> und oftmals Verzicht stecken<br />

h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er erfolgreichen Teilnahme am<br />

Wettbewerb, bei dem die Besten sich<br />

dann auch bundesweit dem Wettkampf<br />

stellen dürfen. Neben harter Arbeit und<br />

fördernden (wie fordernden) LehrerInnen<br />

braucht es aber auch Unterstützung und<br />

Wertschätzung <strong>in</strong> der Familie, damit sich<br />

der Erfolg e<strong>in</strong>stellen kann.<br />

Jedes Jahr ruft das Musikschulmanagement<br />

zum musikalischen Wettstreit mit<br />

AltersgenossInnen auf – vom renommierten<br />

Klassikwettbewerb prima la musica<br />

über podium.jazz.pop.rock… bis zum NÖ<br />

Volksmusikwettbewerb und dem Kompositionswettbewerb<br />

„Jugend komponiert“.<br />

Anders als im Sport gibt es bei den<br />

niederösterreichischen Musikwettbewerben<br />

generell nicht den e<strong>in</strong>en Stockerlplatz,<br />

sondern von allen Plätzen viele –<br />

das erhöht die Motivation und gibt vielen<br />

heimischen Talenten die Chance auf e<strong>in</strong>en<br />

Sieg. Aber gewonnen haben sie ohneh<strong>in</strong><br />

schon – denn Dabeise<strong>in</strong> ist alles.<br />

NÖ Volksmusikwettbewerb 2017 im Haus der Regionen <strong>in</strong> Krems.<br />

Das Ensemble „Lichtenegger Streich“ aus der Musikschule Bucklige<br />

Welt Mitte.<br />

© NLKJohann Pfeiffer<br />

prima la musica 2017.<br />

Die Jazz-Band „Groove Tuners“ aus der Musikschule Bad Vöslau<br />

beim Bundeswettbewerb podium.jazz.pop.rock…<br />

2016 im Festspielhaus St. Pölten.<br />

korr. Jakob Eder<br />

Die Zaw<strong>in</strong>ul Foundation und die Joe Zaw<strong>in</strong>ul Musikschule Gumpoldskirchen<br />

stiften jedes Jahr e<strong>in</strong>en zweiwöchigen Kulturaufenthalt <strong>in</strong> Los<br />

Angeles. Stefan Wachauer aus der Musikschule Nibelungengau und<br />

Melanie Schörg aus der Joe Zaw<strong>in</strong>ul Musikschule Gumpoldskirchen<br />

s<strong>in</strong>d PreisträgerInnen des Zaw<strong>in</strong>ul Award 2016.<br />

192


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Wettbewerbe im Spiegel der Zeit<br />

Klassik<br />

• Das NÖ Musikschulwerk begann schon <strong>in</strong> den frühen 19<strong>60</strong>er-<strong>Jahre</strong>n,<br />

jährlich Wettbewerbe <strong>für</strong> e<strong>in</strong>zelne Instrumentengruppen auszuschreiben,<br />

<strong>für</strong> Klavier, <strong>für</strong> Streicher, <strong>für</strong> Gitarre, etc.<br />

• Der österreichische Wettbewerb „Jugend musiziert“ wurde 1969 von<br />

F. Knoppek <strong>in</strong> Leoben als Instrumental- und Gesangswettbewerb <strong>für</strong><br />

Jugendliche aus Österreich und Südtirol begründet und 1994 vom<br />

Wettbewerb prima la musica (Trägerorganisation „Musik der Jugend“<br />

mit Sitz <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z) abgelöst.<br />

• Von 1994 bis 2009, also 15 <strong>Jahre</strong> lang, war prima la musica zur Gänze<br />

im Schloss Zeillern untergebracht. 2010 und 2011 wurden bereits andere<br />

Orte mite<strong>in</strong>bezogen und ab 2012 übersiedelte der immer größer<br />

werdende Wettbewerb komplett <strong>in</strong>s Festspielhaus St. Pölten.<br />

Den Wettbewerb prima la musica zeichnet aus, dass er im Zweijahresrhythmus<br />

wechselnd <strong>für</strong> Instrumentalgruppen solistisch und<br />

kammermusikalisch stattf<strong>in</strong>det. Es können K<strong>in</strong>der unter sieben <strong>Jahre</strong><br />

bis maximal 19 <strong>Jahre</strong>, bei Gesang bis maximal 21 <strong>Jahre</strong>, teilnehmen.<br />

2016 wurden neue studienorientierte und damit anspruchsvollere<br />

Plus-Wertungsgruppen e<strong>in</strong>geführt, an denen junge MusikerInnen<br />

ab 14 <strong>Jahre</strong> teilnehmen.<br />

Teilnehmerzahlen prima la musica <strong>Niederösterreich</strong><br />

Landeswettbewerb: 2000: 619 TeilnehmerInnen beim Landeswettbewerb<br />

<strong>in</strong> 433 Wertungen<br />

2017: 997 TeilnehmerInnen beim Landeswettbewerb<br />

<strong>in</strong> 739 Wertungen<br />

Bundeswettbewerb: 2000: 44 TeilnehmerInnen beim Bundeswettbewerb<br />

<strong>in</strong> 32 Wertungen<br />

2017: 172 TeilnehmerInnen beim Bundeswettbewerb<br />

<strong>in</strong> 125 Wertungen<br />

Popularmusik<br />

• Popularmusik-Wettbewerbe f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> seit 1994 statt.<br />

• Das heutige Format podium.jazz.pop.rock… ebenfalls angesiedelt<br />

bei Musik der Jugend wird seit 2010 auf Landes- und alle zwei <strong>Jahre</strong><br />

auf Bundesebene ausgetragen.<br />

Volksmusik<br />

• E<strong>in</strong> Volksmusikwettbewerb wurde <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> erstmals 1979<br />

ausgeschrieben.<br />

• Der nur auf Landesebene stattf<strong>in</strong>dende Wettbewerb hat seit 2015<br />

auch europäische Volksmusik <strong>in</strong> die Programme aufgenommen. Als<br />

quasi „Bundeswettbewerb“ der Volksmusik gilt der Alpenländische<br />

Volksmusikwettbewerb <strong>in</strong> Innsbruck, der alle zwei <strong>Jahre</strong> stattf<strong>in</strong>det.<br />

Komposition<br />

• Der österreichweit ausgeschriebene Wettbewerb „Jugend komponiert“<br />

f<strong>in</strong>det seit 2007 <strong>in</strong> Zusammenarbeit von Österreichischem<br />

Komponistenbund und Musik der Jugend (seit 2011) nur auf Bundesebene<br />

statt. <strong>Niederösterreich</strong>ische Musikschüler<strong>in</strong>nen und Musikschüler<br />

beteiligen sich laufend, ihre Kompositionen wurden auch mit<br />

ersten Preisen ausgezeichnet.<br />

• In <strong>Niederösterreich</strong> haben die SchülerInnen e<strong>in</strong>e zusätzliche Möglichkeit,<br />

Eigenkompositionen e<strong>in</strong>zureichen und aufzuführen. „#Young<br />

Composers – Musik erf<strong>in</strong>den an NÖ <strong>Musikschulen</strong>“ entstand aus e<strong>in</strong>em<br />

Sonderpreis von prima la musica. Nun wird der Preis <strong>für</strong> Eigenkompositionen<br />

jährlich vom Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit dem Österreichischen Musikrat, der Initiative musik aktuell<br />

– neue musik <strong>in</strong> niederösterreich und der Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>Niederösterreich</strong>ische KomponistInnen (INÖK) ausgeschrieben.<br />

Weitere nationale Wettbewerbe:<br />

© Danubia Symphonic W<strong>in</strong>ds<br />

Danubia Symphonic W<strong>in</strong>ds beim Intern. Wettbewerb <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z 2017.<br />

• Die Jugendblasorchester der <strong>Musikschulen</strong> f<strong>in</strong>den alle zwei <strong>Jahre</strong><br />

e<strong>in</strong> Wettbewerbspodium beim Jugendblasorchesterwettbewerb der<br />

Österreichischen Blasmusikjugend mit Landes- und Bundeswettbewerb<br />

und <strong>in</strong>ternationalem Bewerb.<br />

• Musik <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen wird als Bläserkammermusikwettbewerb<br />

jährlich vom NÖ Blasmusikverband auf Bezirks- und Landesebene,<br />

von der Österreichischen Blasmusikjugend auf Bundesebene ausgetragen.<br />

Die Schlagwerkensembles haben auch das Wettbewerbspodium<br />

Drum Competition.<br />

• Die K<strong>in</strong>der- und Jugendchöre der <strong>Musikschulen</strong> haben die Möglichkeit,<br />

sich beim im dreijährigen Abstand stattf<strong>in</strong>denden Landes- und<br />

Bundesjugends<strong>in</strong>gen zu beteiligen.<br />

• Für e<strong>in</strong>ige Instrumente wie die Steirische Harmonika und das Akkordeon<br />

gibt es weitere <strong>in</strong>teressante nationale Wettbewerbsplattformen, die<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler aus <strong>Niederösterreich</strong> gerne nutzen.<br />

• Mit dem Wettbewerb der Interessensgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ KomponistInnen<br />

(INÖK) wird jährlich e<strong>in</strong> Forum <strong>für</strong> die Interpretation zeitgenössischer<br />

Kompositionen geboten.<br />

<strong>Niederösterreich</strong>ische SchülerInnen bewähren sich bei zahlreichen <strong>in</strong>ternationalen<br />

Wettbewerben. Auf der Homepage des Musikschulmanagement<br />

wurde da<strong>für</strong> die Rubrik „Wir gratulieren“ e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Drei Ensembles<br />

aus dem Bezirk<br />

Melk beim<br />

Treffpunkt<br />

Gitarre 2017.<br />

Als alternative Wettbewerbsform haben sich die Ensembletreffen <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong> verankert. Das Tanz-Ensembletreffen „Tanz im Gespräch“<br />

wurde 2011 <strong>in</strong>s Leben gerufen, bis heute folgten Ensembletreffen<br />

<strong>für</strong> Streich-, Blockflöten-, Blechbläser-, Gitarre- und Schlagwerkensembles.<br />

Die Wertung erfolgt <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Feedbacks durch e<strong>in</strong>e Fachund<br />

e<strong>in</strong>e Teilnehmerjury. Hauptziele s<strong>in</strong>d das Zusammentreffen und<br />

der Austausch.<br />

193


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Talenteförderung<br />

© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />

#talente am<br />

17. September 2016<br />

im Festspielhaus<br />

St. Pölten.<br />

Musikalische Talenteförderung ist an den<br />

niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong> etabliert.<br />

Wenn sich e<strong>in</strong> besonderes musikalisches<br />

Talent abzeichnet, ist <strong>in</strong>dividuelle<br />

Förderung das Wichtigste: Austausch mit<br />

anderen talentierten SchülerInnen, der positive<br />

Umgang mit Erfolg und Misserfolg, zu<br />

lernen, wie man sich selbst zum Üben motiviert,<br />

und viele Möglichkeiten, sich öffentlich<br />

zu präsentieren.<br />

Das Land <strong>Niederösterreich</strong> bietet durch<br />

das Musikschulmanagement zudem e<strong>in</strong><br />

Talenteförderprogramm <strong>für</strong> besonders<br />

begabte SchülerInnen ab sieben <strong>Jahre</strong>n:<br />

Es baut auf dem Angebot der <strong>Musikschulen</strong><br />

auf und ergänzt dieses durch die Möglichkeit<br />

zum Besuch zusätzlicher Workshops,<br />

zu Auftritten und Teilstipendien <strong>für</strong><br />

Meisterkurse.<br />

Im Erkennen und Fördern von Talenten<br />

liegt e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe und große<br />

Verantwortung von <strong>Musikschulen</strong> und<br />

Musikschullehrenden. Die entsprechende<br />

Förderung muss dann auf die jeweiligen<br />

Bedürfnisse des K<strong>in</strong>des abgestimmt werden.<br />

Neben Diszipl<strong>in</strong> und Leidenschaft<br />

braucht es nicht zuletzt auch den Willen<br />

des K<strong>in</strong>des bzw. Jugendlichen selbst, um<br />

das Ziel BerufsmusikerIn zu erreichen.<br />

Soley Blümel<br />

Besucht die Volksschule St. Lorenzen und die<br />

J. M. Hauer Musikschule Wiener Neustadt.<br />

Mit neun <strong>Jahre</strong>n hat Soley Blümel bereits unzählige<br />

auch <strong>in</strong>ternationale Wettbewerbe gewonnen.<br />

Sie ist e<strong>in</strong> Ausnahmetalent, das sagt auch ihre<br />

Lehrer<strong>in</strong> an der J. M. Hauer Musikschule Wiener<br />

Neustadt, Gabriele Teufert, die seit Jahrzehnten<br />

mit begabten KlavierschülerInnen arbeitet. „Soley<br />

spielt auf der Bühne noch besser als im Unterricht.<br />

Sie ist fähig, im Konzert Eigenes derart e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen,<br />

sodass sie mitunter die im Unterricht<br />

geme<strong>in</strong>sam erarbeitete Interpretation<br />

spontan sehr gekonnt umgestaltet. Soley<br />

verfügt über e<strong>in</strong> riesengroßes Gefühl <strong>für</strong> Musik.“<br />

Hört man Soley Blümel, so ist es <strong>in</strong> der Tat die bee<strong>in</strong>druckende<br />

Interpretationsfähigkeit dieses<br />

jungen K<strong>in</strong>des, die uns durchaus kundige ZuhörerInnen<br />

e<strong>in</strong>fach staunend macht.<br />

© DanielaMatejschek<br />

Soley fährt dreimal pro Woche zur Klavierstunde,<br />

sie spielt seit ihrem vierten Lebensjahr Klavier<br />

und lernt nun seit zwei <strong>Jahre</strong>n auch Violoncello,<br />

zudem komponiert und improvisiert sie sehr gerne.<br />

Bestechend ist Soley’s Ausstrahlung e<strong>in</strong>er wahren Freude am<br />

Auftritt, ihre große Lust an der Performance und ihre dennoch absolute<br />

Konzentriertheit auf ihr genaues Spiel.<br />

© Dieter Schewig<br />

194


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

#talente<br />

Der Talentetag #talente am 17. September<br />

2016 im Festspielhaus St. Pölten sollte<br />

viele Personengruppen zusammenführen.<br />

<strong>Niederösterreich</strong>ischen MusikschülerInnen,<br />

Eltern, Lehrende, MusikschulleiterInnen,<br />

Interessierte und Gäste. Neben<br />

öffent lichen Proben der Landesorchester<br />

gab es u.a. Beratung durch Musikuniversitäten<br />

und ExpertInnen <strong>in</strong> der Berufs.<br />

Lounge und Podiumsgespräche.<br />

© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />

© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />

© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />

© Wolfgang Siml<strong>in</strong>ger<br />

Jugend Masters Classes<br />

In Zusammenarbeit und Ergänzung zu<br />

den <strong>Musikschulen</strong> bieten Musikuniversitäten<br />

punktuell Programme <strong>für</strong> talentierte<br />

MusikschülerInnen an. So haben an<br />

den ersten Jugend Master Classes der<br />

mdw von 2. bis 5. November 2017 rund<br />

100 Jugendliche aus ganz Österreich und<br />

Südtirol teilgenommen.<br />

E<strong>in</strong>e Bühne <strong>für</strong> Talente im Festspielhaus: Das Benigna Quartett<br />

aus St. Pölten im Kammermusikkonzert im Mai 2017<br />

195


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Die Musikschule Mostviertel beim Tag der <strong>Musikschulen</strong> 2011.<br />

Da ist Musikschule dr<strong>in</strong>!<br />

<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d nicht nur Bildungs<strong>in</strong>stitutionen,<br />

sie wirken als Kulturbetrieb <strong>in</strong><br />

viele musikalische regionale Aktivitäten<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Je nach Region geschieht dies auf<br />

unterschiedliche Weise. Diese wichtige<br />

Tätigkeit von <strong>Musikschulen</strong>, die oft versteckt<br />

und im H<strong>in</strong>tergrund wahrgenommen<br />

wird, ermöglicht es vielen PartnerInnen<br />

ihre Ziele überhaupt erst erfüllen zu<br />

können.<br />

Was wäre e<strong>in</strong> Frühschoppen, e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>defest<br />

oder e<strong>in</strong>e Neueröffnung ohne Begleitung<br />

des regionalen Blasmusikvere<strong>in</strong>s?<br />

Die Kapellen und Musikvere<strong>in</strong>e zählen<br />

heute zu den wichtigsten KooperationspartnerInnen.<br />

Die geme<strong>in</strong>same Jugendarbeit<br />

bestimmt die lebendige Zusammenarbeit,<br />

Ressourcen und Räumlichkeiten<br />

werden geme<strong>in</strong>sam genutzt.<br />

Aber nicht nur BläserInnen profitieren<br />

von der guten Zusammenarbeit vor Ort,<br />

auch Chöre, Volksmusikgruppen oder Kirchenorchester<br />

brauchen MusikschülerInnen,<br />

um ihre kulturelle Tätigkeit ausüben<br />

zu können. Streichorchester haben noch<br />

ke<strong>in</strong>e starke landesweite Struktur aufgebaut.<br />

Hier spielt die Musikschule im Fördern<br />

und Begleiten von s<strong>in</strong>fonischen<br />

Klangkörpern und im ständigen Wirken<br />

<strong>für</strong> nachhaltigen Streichernachwuchs e<strong>in</strong>e<br />

besondere Rolle.<br />

Musikfestivals und regionale Kultur<strong>in</strong>stitutionen<br />

s<strong>in</strong>d mittlerweile oft eng mit den<br />

<strong>Musikschulen</strong> verzahnt. Musikschullehrende<br />

übernehmen die künstlerische<br />

Leitung von Kulturfestivals und Konzertreihen.<br />

Die großen Kulturplayer schnüren attraktive<br />

Angebote, um junges Publikum zu begeistern,<br />

und gehen auch nachhaltige Kooperationen<br />

zur Förderung des musikalischen<br />

Nachwuchses e<strong>in</strong>. Allegro vivo, die<br />

Sommerakademie isa, das Festspielhaus<br />

St. Pölten, Grafenegg – die Liste der wichtigen<br />

PartnerInnen <strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

<strong>Musikschulen</strong> wächst ständig und bietet<br />

<strong>für</strong> beide Seiten Vorteile. <strong>Musikschulen</strong><br />

s<strong>in</strong>d damit unverzichtbar <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e kreative<br />

und eigenständige regionale kulturelle<br />

Entwicklung. Dies haben vor allem die Geme<strong>in</strong>den<br />

erkannt und darum s<strong>in</strong>d mittlerweile<br />

485 der 573 Geme<strong>in</strong>den auch Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

– als Sitzgeme<strong>in</strong>den, Filialen<br />

oder Verbandsgeme<strong>in</strong>den.<br />

Kooperation mit der Jugendvolkstanzgruppe<br />

Wagram bei Traismauer.<br />

196


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Blasmusik und <strong>Musikschulen</strong><br />

© MS Ternitz<br />

Das Jugendorchester der Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Ternitz.<br />

Der NÖ Blasmusikverband ist der Dachverband<br />

von 492 Musikvere<strong>in</strong>en mit 25.000<br />

aktiven MusikerInnen. Se<strong>in</strong>e Entwicklung<br />

zum größten Blasmusikverband Österreichs<br />

erfolgte parallel zur Entwicklung<br />

des niederösterreichischen Musikschulwesens,<br />

wobei die Musikvere<strong>in</strong>e die Ausbildung<br />

der JungmusikerInnen früher zu<br />

e<strong>in</strong>em Großteil selbst wahrnahmen. Heute<br />

s<strong>in</strong>d 46 Prozent der Mitglieder des NÖBV<br />

unter 30 <strong>Jahre</strong> und die meisten an den<br />

<strong>Musikschulen</strong> ausgebildet worden. Zahlreiche<br />

Musikschullehrende und -leiterInnen<br />

s<strong>in</strong>d heute KapellmeisterInnen oder<br />

LeiterInnen der Jugendblasorchester, viele<br />

KomponistInnen der Blasmusikszene<br />

kommen aus dem Musikschulbereich.<br />

Aus der Chronik des NÖ Blasmusikverbandes<br />

MusikschülerInnen sammeln <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>en<br />

oft erste Erfahrungen im Ensemblespiel<br />

und die Vere<strong>in</strong>e lukrieren aus<br />

den <strong>Musikschulen</strong> ihren BläserInnennachwuchs.<br />

BläserInnen, die e<strong>in</strong>e berufliche Laufbahn<br />

als MusikerIn e<strong>in</strong>schlagen, haben ihre<br />

Wurzeln nicht nur <strong>in</strong> der Musikschule,<br />

sondern auch im Musikvere<strong>in</strong>.<br />

Seit 2002 gibt es zweimal jährlich Arbeitsgespräche<br />

mit der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong><br />

und dem Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong> auf Landesebene,<br />

unter Beteiligung der Militärmusik <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Jüngstes Ergebnis ist die<br />

Kooperation beim Orchesterprojekt Junge<br />

Bläserphilharmonie <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Die gute Zusammenarbeit wird vom Wissen<br />

getragen, dass die Zusammenarbeit<br />

der Institutionen den geme<strong>in</strong>samen<br />

SchülerInnen zugutekommt.<br />

© NLK<br />

Landesjugendreferent Gerhard Forman (l<strong>in</strong>ks) und<br />

Obmann Peter Höckner (rechts) s<strong>in</strong>d maßgebliche Partner<br />

<strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong> im NÖ Blasmusikverband.<br />

• Im Gründungsjahr 1952 bestanden 14 Musikkapellen.<br />

• Das erste Landessem<strong>in</strong>ar österreichweit war 19<strong>60</strong> <strong>in</strong> Mistelbach.<br />

• Die ersten Bezirksjungbläsersem<strong>in</strong>are wurden 1971 von Otto Schwarz<br />

(Leiter der Musikschule Wimpass<strong>in</strong>g) und 1972 von Willibald Wltschek<br />

(Leiter der Musikschule Wilhelmsburg) durchgeführt.<br />

• Am Aufbau des NÖ Blasmusikverbandes und des Musikschulwesens<br />

aktiv beteiligt war Josef Leeb (1921–2005), langjähriger Musikschulleiter<br />

der Stadt Haag (1966–1981), Gründungsvater und erster Obmann<br />

des NÖ Blasmusikverbandes sowie erster Präsident des österreichischen<br />

Blasmusikverbandes.<br />

• Zu den Pionieren zählt auch Gerhart Banco: Heute 96 <strong>Jahre</strong> alt prägt<br />

er seit 1957 als Kapellmeister der Stadtkapelle Pöchlarn, Konzertwerter,<br />

Prüfer, Komponist, legendärer Lehrer zahlloser NachwuchstrompeterInnen<br />

und von 1961 bis 1988 als Musikschulleiter das musikalische<br />

Geschehen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> entscheidend mit.<br />

Gerhart Banco<br />

heute.<br />

© NÖ Blasmusikverband<br />

© NÖ Blasmusikverband<br />

Josef Leeb und<br />

das Jugendblasorchester<br />

Haag,<br />

vor 50 <strong>Jahre</strong>n.<br />

• Der NÖBV setzte mit der E<strong>in</strong>führung von Kapellmeisterkursen (ab<br />

1953), Wertungsspielen (ab 1954), Jung musiker leistungsabzeichen,<br />

Musikkundetests oder Wettbewerben <strong>für</strong> Jugendblasorchester,<br />

Musik <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen (Bläser-Kammermusik) oder der Drum<br />

Competition (Schlagwerk-Kammermusik) zahlreiche Meilenste<strong>in</strong>e.<br />

197


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Blasmusik und <strong>Musikschulen</strong><br />

Franz W<strong>in</strong>kler<br />

Von Grafenbach zu den<br />

Wiener Philharmonikern.<br />

Karl Jeitler, Posaunist mit Heimatort Grafenbach, war von 1974<br />

bis 2012 Mitglied der Wiener Philharmoniker.<br />

Mit sieben <strong>Jahre</strong>n, das war 1954, erhielt er se<strong>in</strong>en ersten Klavierunterricht<br />

<strong>in</strong> Grafenbach und erlernte das Tenorhorn bei se<strong>in</strong>em<br />

Onkel, der Kapellmeister war. Mit 18 <strong>Jahre</strong>n folgte das Studium,<br />

mit 22 <strong>Jahre</strong>n war er im Orchester der Wiener Volksoper, mit 23<br />

<strong>Jahre</strong>n Wiener Symphoniker und mit 27 <strong>Jahre</strong>n schließlich Wiener<br />

Philharmoniker. Als Förderer und Lehrer im Bereich der Volksund<br />

Blasmusik erwarb er sich bleibende Verdienste. Bis 1986 Kapellmeister<br />

<strong>in</strong> Grafenbach leistete Karl Jeitler zehn <strong>Jahre</strong> lang<br />

Aufbauarbeit e<strong>in</strong>er Jugendkapelle <strong>in</strong> Haydns Geburtsort Rohrau<br />

(Bezirk Bruck a.d. Leitha) und ist bis heute auch <strong>in</strong> Japan tätig, um<br />

die traditionelle, österreichische Blasmusik zu verbreiten. Seit<br />

2006 leitet Karl Jeitler e<strong>in</strong> besonderes Projekt der Nachwuchsförderung<br />

bei den Salzburger Festspielen. Entstanden aus der Initiative<br />

der Wiener Philharmoniker und als Zeichen der Verbundenheit<br />

mit der Salzburger Bevölkerung f<strong>in</strong>det jedes Jahr e<strong>in</strong> Sonderkonzert<br />

mit jungen Blasmusiktalenten aus Österreich statt.<br />

© privat<br />

Solotubist bei den<br />

Wiener Symphonikern,<br />

Assistent am Leonard<br />

Bernste<strong>in</strong> Institut<br />

(Konzertfach Blas- und<br />

Schlag<strong>in</strong>strumente) an<br />

der Universität <strong>für</strong><br />

Musik und darstellende<br />

Kunst Wien, Lehrer<br />

an der Musikschule<br />

Schneebergklang<br />

Besuchte die Musikschule<br />

Schneebergklang.<br />

„Interessanterweise haben mich die tiefen Vertreter der jeweiligen<br />

Instrumentengruppen, also Bassklar<strong>in</strong>ette, Tenorhorn und so weiter,<br />

immer schon mehr fasz<strong>in</strong>iert als die hohen Instrumente und die<br />

tiefe, große, laute Tuba war <strong>für</strong> mich die König<strong>in</strong>. Also habe ich mir<br />

mit der Zeit die Griffe ungefähr angeeignet und immer e<strong>in</strong> bisschen<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geblasen, wenn ich alle<strong>in</strong>e im Probelokal war. Wir hatten e<strong>in</strong>e<br />

Juniortanzlmusi, <strong>in</strong> der ich Klar<strong>in</strong>ette spielte, und e<strong>in</strong>es Tages, als<br />

der Tubist nicht bei der Probe war, nahm ich die Tuba her und spielte<br />

nach Gehör die Bassl<strong>in</strong>ie der Tanzlmusi-Stücke mit.“<br />

Franz W<strong>in</strong>kler ist heute noch aktives Mitglied der Bergknappenkapelle<br />

Grünbach am Schneeberg. Mit 16 <strong>Jahre</strong>n erster<br />

Tubaunterricht, Militärmusik Eisenstadt, Studienbeg<strong>in</strong>n,<br />

Komische Oper Berl<strong>in</strong>, Wiener Symphoniker. Seit kurzem e<strong>in</strong>e<br />

Assistenzstelle an der mdw. Und parallel dazu immer Musikschullehrer.<br />

„Ich b<strong>in</strong> an allen me<strong>in</strong>en ehemaligen Ausbildungsstätten als Lehrender<br />

aktiv, was <strong>für</strong> mich e<strong>in</strong>e große Ehre ist. Ich versorge die umliegenden<br />

Blaskapellen und mittlerweile kann der Bezirk e<strong>in</strong>ige sehr<br />

fähige TubistInnen se<strong>in</strong> Eigen nennen.“<br />

© Marco Borelli<br />

Karl Jeitler am Pult des Sonderkonzertes <strong>in</strong> der Felsenreitschule <strong>in</strong><br />

Salzburg mit Blasmusiktalenten aus Österreich.<br />

Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong><br />

Die Volkskultur <strong>Niederösterreich</strong> und deren<br />

Marke Chorszene <strong>Niederösterreich</strong><br />

s<strong>in</strong>d wesentliche Kooperationspartner<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Dachgesellschaft Kultur.<br />

Region.<strong>Niederösterreich</strong>. Insbesondere<br />

junge Volksmusik ensembles werden<br />

jährlich durch die Teilnahme an der Musikantenwoche<br />

gefördert, der Schwerpunkt<br />

liegt dabei auf dem niederösterreichischen<br />

Repertoire. Junge <strong>Musikschulen</strong>sembles<br />

werden auch zu Aufnahmen<br />

geladen, die <strong>in</strong> der wöchentlichen aufhOHRchen-Sendung<br />

auf Radio <strong>Niederösterreich</strong><br />

gesendet werden.<br />

aufhOHRchen 2016 gab der Musikschule Oberes Piest<strong>in</strong>gtal e<strong>in</strong>e Bühne.<br />

© Volkskultur NÖ<br />

198


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Chorszene <strong>Niederösterreich</strong><br />

© Gerald Lechner<br />

Als Kooperationspartner der Chorszene<br />

<strong>Niederösterreich</strong> verfolgt das Musikschulmanagement<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die K<strong>in</strong>der-<br />

und Jugendarbeit <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Analog zur Orchesterlandschaft<br />

soll hier <strong>in</strong> den nächsten <strong>Jahre</strong>n auch e<strong>in</strong>e<br />

Chorlandschaft entstehen, bei der<br />

junge Menschen viele Möglichkeiten haben,<br />

sich chorisch zu betätigen – sei es <strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendchören, Vokalensembles,<br />

Kirchenchören, Frauen- oder Männerensembles<br />

und gemischten Chören.<br />

Aus drei mach e<strong>in</strong>s: K<strong>in</strong>der und Jugendliche der We<strong>in</strong>viertler Chorformationen K<strong>in</strong>derchor Phoenix<br />

des Musikschulverbandes We<strong>in</strong>viertel Mitte, P<strong>in</strong>k Crystal Voices und chapeau! aus Leitzersdorf beim<br />

Herbstkonzert der Chorszene im Kremser Klangraum.<br />

Gottfried Zawichowski<br />

Chorleiter, Musikmanager; Musikfabrik<br />

<strong>Niederösterreich</strong>, musik aktuell – neue musik<br />

<strong>in</strong> nö, a-cappella-chor Tulln, Lehrender<br />

an der Donau-Universität Krems im Zentrum<br />

<strong>für</strong> angewandte Musikforschung, Koord<strong>in</strong>ator<br />

der Chorszene <strong>Niederösterreich</strong><br />

Besuchte die Musikschule der Stadt Tulln.<br />

„Me<strong>in</strong>e Musikschulzeit <strong>in</strong> Tulln <strong>in</strong> den <strong>60</strong>er <strong>Jahre</strong>n?<br />

E<strong>in</strong> enges Zimmer, Ölofengeruch, e<strong>in</strong>e nette<br />

zierliche ältere Klavierlehrer<strong>in</strong> ohne Dienstverhältnis,<br />

e<strong>in</strong> alter Flügel. Etüden von Czerny,<br />

die Bayer-Klavierschule… Unsere Musikschule<br />

heute? Helle Räume, gute Klaviere, ausgezeichnet<br />

qualifizierte LehrerInnen, funktionierende<br />

Verwaltung, tolle Veranstaltungen.“<br />

© Heribert Korn<br />

„Das S<strong>in</strong>gen im Chor lässt uns Emotionen fühlen<br />

UND Erkenntnisse gew<strong>in</strong>nen, es lässt uns mite<strong>in</strong>ander<br />

UND mit uns selbst agieren. Wer s<strong>in</strong>gt,<br />

ehrt die Schöpfung.“<br />

Landesjugends<strong>in</strong>gen<br />

Seit 1962 beteiligen sich niederösterreichische<br />

<strong>Musikschulen</strong> bei den Landesund<br />

Bundesjugends<strong>in</strong>gen.<br />

Alle drei <strong>Jahre</strong> bewähren sich Schul- und<br />

Musikschulchöre <strong>in</strong> Grafenegg bei der<br />

Landesauswahl.<br />

© NÖ Landesjugendreferat<br />

© Jugendreferat Steiermark<br />

Landeskoord<strong>in</strong>ator Erhard Mann (ganz l<strong>in</strong>ks) und Fach<strong>in</strong>spektor <strong>für</strong> Musikerziehung<br />

und Instrumentalunterricht Andreas Gruber (Mitte) s<strong>in</strong>d wichtige Partner<br />

des niederösterreichischen Musikschulwesens im Landesschulrat. Hier beim<br />

Landesjugends<strong>in</strong>gen 2017 geme<strong>in</strong>sam mit dem Ehrengast Landesrat Karl<br />

Wilf<strong>in</strong>g (Mitte rechts).<br />

Der Jugendchor des Musikschulverbandes Retzer Land konnte sich 2016 als<br />

Musikschulchor <strong>Niederösterreich</strong>s zur Teilnahme am großen F<strong>in</strong>ale beim<br />

Bundesjugends<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Graz qualifizieren.<br />

199


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Musikfestivals und Sommerkurse<br />

<strong>Niederösterreich</strong> ist e<strong>in</strong> Bundesland <strong>für</strong><br />

Musikfestivals und Sommerkurse. Die<br />

wichtigsten Partner <strong>für</strong> Stipendien und<br />

geme<strong>in</strong>same konzertante Erlebnisse <strong>für</strong><br />

MusikschülerInnen s<strong>in</strong>d das Kammermusikfestival<br />

Allegro vivo (seit 1979) <strong>in</strong> Stift<br />

Altenburg und Horn und die Internationale<br />

Sommerakademie isa (seit 1991) <strong>in</strong> Reichenau.<br />

Unzählige Sommerkurse ermöglichen<br />

es jungen MusikerInnen ihre musikalischen<br />

Fertigkeiten zu erweitern und<br />

zugleich soziale Kontakte und Netzwerke<br />

zu knüpfen. Sie s<strong>in</strong>d auch Gelegenheit,<br />

Universitätslehrende oder <strong>in</strong>ternationale<br />

KünstlerInnen hautnah mitzuerleben.<br />

Aber auch e<strong>in</strong>zelne Musikschullehrende<br />

oder <strong>Musikschulen</strong> haben die Landschaft<br />

der Sommercamps mit attraktiven Kursen<br />

erweitert. Die Teilnahme an Kursen<br />

ist etwas, woran man sich e<strong>in</strong> Leben lang<br />

er<strong>in</strong>nert.<br />

Hornsommer Drosendorf<br />

Wer nix zsammbr<strong>in</strong>gt,<br />

der soll Horn oder<br />

Schlagzeug lernen,<br />

weil zum ‚Nachehacken‘<br />

reicht’s allemal.<br />

„Diesen Satz hörte ich zu<br />

Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>er Lehrertätigkeit<br />

des Öfteren, als ich<br />

im Jahr 1997 beim Musikschulverband<br />

Staatz und Umgebung als<br />

Hornlehrer begonnen hatte. Zu dieser Zeit<br />

war das nördliche We<strong>in</strong>viertel e<strong>in</strong> weißer<br />

Fleck bezüglich Hornunterricht <strong>in</strong> der<br />

Musikschullandschaft. In <strong>Niederösterreich</strong><br />

existierte damals lediglich <strong>in</strong> Waidhofen/<br />

Ybbs mit Walter Reitbauer e<strong>in</strong>e vernünftige,<br />

ausgereifte Hornklasse. Dass ich mit diesem<br />

Satz nicht e<strong>in</strong>verstanden war, kann<br />

sich gewiss jede und jeder vorstellen“, sagt<br />

Peter Hofmann, der mit dem Hornsommer<br />

Drosendorf e<strong>in</strong>en der erfolgreichsten<br />

Sommerkurse schuf, der nun schon seit<br />

elf <strong>Jahre</strong> stattf<strong>in</strong>det.<br />

Festspielhaus St. Pölten<br />

In unmittelbarer<br />

Nähe des Musikschulmanagement<br />

hat sich<br />

das Festspielhaus<br />

zum Wettbewerbsstandort<br />

entwickelt.<br />

Seit 2011/12 f<strong>in</strong>det<br />

der NÖ Landeswettbewerb<br />

prima la musica<br />

auf dieser zentralen Bühne <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

statt. Auch das Landespreisträgerkonzert<br />

war 15 <strong>Jahre</strong> lang im Festspielhaus<br />

zu Gast – ab 2017 wird es <strong>in</strong> den Familientag<br />

<strong>in</strong> Grafenegg <strong>in</strong>tegriert und<br />

wandelt sich damit zum fröhlichen Abschluss<br />

des Musikschuljahres. Das Festspielhaus<br />

ist auch Partner <strong>in</strong> der Musikvermittlungsreihe<br />

erlebnis:musik und<br />

Veranstalter der Gala Musik.Tanz.Bewegung<br />

<strong>für</strong> Tanzensembles aus <strong>Musikschulen</strong><br />

und Schulen.<br />

200


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Grafenegg<br />

Für das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester <strong>Niederösterreich</strong><br />

ist Grafenegg e<strong>in</strong>e zweite Heimat<br />

geworden. Nicht nur Sommercamps<br />

f<strong>in</strong>den im Schloss statt, das Orchester<br />

präsentiert sich mittlerweile auch zweimal<br />

jährlich auf der großen Bühne des Auditoriums.<br />

Die Kooperation soll weitergeführt<br />

und vertieft werden. In e<strong>in</strong>er ersten<br />

Zusammenarbeit mit der European Music<br />

Chamber Academy und ihrem Leiter Johannes<br />

Meissl, konnten sich zwei junge<br />

niederösterreichische Streichquartette,<br />

das Saitenschneider Quartett aus Tulln<br />

und das Benigna Quartett aus St.Pölten,<br />

Feedback <strong>in</strong> englischer Sprache von professionellen<br />

jungen Kammermusikensembles<br />

holen – e<strong>in</strong>e Herausforderung<br />

und e<strong>in</strong> schönes Erlebnis <strong>für</strong> alle.<br />

Das Jugends<strong>in</strong>fonieorchester 2015.<br />

Das Streichquartett Saitenschneider der Musikschule der Stadt Tulln mit Mentor Johannes Meissl.<br />

Auch da ist Musikschule dr<strong>in</strong><br />

Sessions werden vielerorts durchgeführt. Initiiert und organisiert meist von Musikschullehrenden,<br />

die ihren SchülerInnen Auftritte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er „coolen“ Atmosphäre bieten möchten.<br />

In Mank ...<br />

... und <strong>in</strong> Retz.<br />

201


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Ludwig Ritter von Köchel Musikschule Krems.<br />

Musikschulbasis<br />

Gemischtes Ensemble der Regionalmusikschule Ternitz.<br />

Damit <strong>Musikschulen</strong> ihre vielfältigen Aufgaben<br />

wahrnehmen und ihre Wirkungen<br />

<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den auch entfalten können,<br />

benötigen sie gute Grundlagen. Neben f<strong>in</strong>anziellen<br />

Ressourcen brauchen <strong>Musikschulen</strong><br />

Räume, Organisation und Verwaltung.<br />

Wie diese beschaffen se<strong>in</strong> müssen,<br />

um Musikschularbeit bestmöglich zu unterstützen,<br />

ist e<strong>in</strong>e der Aufgaben landesweiter<br />

Steuerung, ebenso wie das Anforderungsprofil<br />

<strong>für</strong> Lehrende und Leitung.<br />

Die lokale Umsetzung liegt bei den Geme<strong>in</strong>den<br />

als Musikschulträgern und Letztverantwortlichen<br />

<strong>für</strong> ihre <strong>Musikschulen</strong>.<br />

Für viele MusikschülerInnen ist die Musikschule<br />

e<strong>in</strong> zweites Zuhause. E<strong>in</strong>en Großteil<br />

ihrer Freizeit verbr<strong>in</strong>gen sie <strong>in</strong> den Räumen<br />

der Musikschule: im Unterricht, beim<br />

Musizieren mit Ensembles, bei Projekten<br />

und Veranstaltungen, um zu<br />

üben oder schlicht, um auf den<br />

Unterricht zu warten.<br />

Die besondere Stärke der <strong>Musikschulen</strong><br />

ist die künstlerische<br />

Kompetenz der Lehrenden<br />

und deren Selbstverständnis<br />

als lehrende MusikerInnen.<br />

Sie sichern qualitativ<br />

hochwertige künstlerische Angebote<br />

und Erfahrungen, die<br />

nachhaltige Wirkungen auf K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendliche ermöglichen.<br />

Die Musikschulleitung hat e<strong>in</strong>e Schlüsselfunktion<br />

<strong>in</strong>ne. Innerhalb des breiten Gestaltungsrahmens,<br />

<strong>in</strong> dem niederösterreichische<br />

<strong>Musikschulen</strong> tätig s<strong>in</strong>d, ist sie <strong>für</strong><br />

die Entwicklung und Bereicherung des lokalen<br />

kulturellen Lebens und die pädagogisch-künstlerische<br />

Ausrichtung ihrer Musikschule<br />

hauptverantwortlich.<br />

Nach außen h<strong>in</strong> stehen politische VertreterInnen<br />

aller Parteien h<strong>in</strong>ter „ihrer“ Musikschule,<br />

auch wenn sie im Geme<strong>in</strong>debudget<br />

e<strong>in</strong>en großen Anteil e<strong>in</strong>nimmt.<br />

Geme<strong>in</strong>den tragen ihre <strong>Musikschulen</strong> und<br />

bieten ihren MusikschülerInnen Ressourcen,<br />

Podien und vor allem Wertschätzung.<br />

In diesen Aufgaben werden sie vom<br />

Land <strong>Niederösterreich</strong> f<strong>in</strong>anziell, <strong>in</strong>haltlich<br />

und organisatorisch unterstützt.<br />

202


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Räume und Ausstattung<br />

„<strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d Orte der Begegnung<br />

und Ause<strong>in</strong>andersetzung mit allen Künsten.<br />

<strong>Musikschulen</strong> sollen ideale Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

bieten, sie sollen Raum geben<br />

[…] im S<strong>in</strong>ne von offenen, farbenfroh<br />

und ansprechend ausgestatteten Räumen<br />

<strong>für</strong> die Begegnung mit Musik und den mit<br />

ihr <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehenden Künsten […]<br />

im S<strong>in</strong>ne der Ermöglichung vielschichtiger<br />

künstlerischer und pädagogischer Erfahrungen<br />

und Begegnungen.“ (Konferenz<br />

der österreichischen Musikschulwerke,<br />

Lehrplan <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong>)<br />

Derzeit wird <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> an rund<br />

500 Musikschulstandorten unterrichtet.<br />

Viele <strong>Musikschulen</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen<br />

Anbau oder nicht genutzten Räumlichkeiten<br />

e<strong>in</strong>er Pflichtschule untergebracht. Die<br />

Anzahl der <strong>Musikschulen</strong> mit eigenem Gebäude<br />

ist eher ger<strong>in</strong>g. Die <strong>in</strong> den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong>tensivierte Zusammenarbeit<br />

mit den Pflichtschulen <strong>in</strong> Kooperationen<br />

erweist sich zwar <strong>in</strong> vielem als Vorteil,<br />

hat jedoch den Nachteil, dass die<br />

Ausstattung der Räumlichkeiten nicht immer<br />

an die Bedürfnisse der <strong>Musikschulen</strong><br />

angepasst wurde.<br />

Die Raumerfordernisse <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong><br />

wurden vom Musikschulbeirat bereits im<br />

Jahr 2006 empfohlen und werden bei Adaptierungen<br />

sowie Zu- und Umbauten als<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Förderung durch<br />

den Schul- und K<strong>in</strong>dergartenfonds herangezogen.<br />

Auch <strong>für</strong> die Ausstattung wurden<br />

entsprechende Fördermöglichkeiten<br />

aufgebaut, u.a. wurde der Ankauf von 644<br />

(bis 2016) Instrumenten f<strong>in</strong>anziell unterstützt.<br />

Konzertsaal der Musikschule Ha<strong>in</strong>burg.<br />

Orchesterprobensaal am Musikschulstandort Leobendorf.<br />

Lehrerzimmer am Musikschulstandort Ernsthofen.<br />

Gebäude der Musikschule Schneebergklang.<br />

E<strong>in</strong> Zukunftsmodell ist der Bildungscampus,<br />

<strong>in</strong> dem mehrere Institutionen gleichzeitig<br />

untergebracht werden.<br />

Neben m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em<br />

Tasten<strong>in</strong>strument <strong>in</strong> jedem<br />

Raum bieten Konferenzzimmer<br />

und Aufenthaltsräume Platz <strong>für</strong> Kommunikation<br />

und laden MusikschülerInnen,<br />

LehrerInnen und Eltern zum Verweilen<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Beispiele da<strong>für</strong> s<strong>in</strong>d etwa das Schulzentrum <strong>in</strong> Waidhofen an der Ybbs, auch das 2009 neu errichtete Bildungszentrum <strong>in</strong> Wimpass<strong>in</strong>g.<br />

203


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Musikschullehrende<br />

Vor <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n unterrichteten rund 200<br />

Lehrkräfte meist nebenberuflich, und obgleich<br />

sich das Berufsbild professionalisiert<br />

und konsolidiert hat, s<strong>in</strong>d auch heute<br />

rund <strong>60</strong> Prozent der Lehrenden nicht<br />

nur an der Musikschule tätig.<br />

Meist selbst als ausübende MusikerInnen<br />

auf der Bühne br<strong>in</strong>gen diese Lehrenden<br />

hohe Fachkompetenz und Praxis <strong>in</strong> den<br />

Musikschulunterricht e<strong>in</strong>. So schreiben<br />

Lehrende selbst Unterrichtswerke, arrangieren<br />

<strong>für</strong> unterschiedliche Besetzungen,<br />

dirigieren und moderieren, managen und<br />

leiten u.v.m.<br />

Das Berufsbild MusikschullehrerIn wurde<br />

seit dem NÖ Musikschulgesetz 2000 professionalisiert<br />

und ermöglicht es, persönliche<br />

Stärken und Schwerpunkte <strong>in</strong> den<br />

vielfältigen Aufgaben der Musikschule<br />

auszuspielen.<br />

Mittlerweile produzieren die <strong>Musikschulen</strong><br />

ihren eigenen LehrerInnennachwuchs.<br />

Begabte <strong>Niederösterreich</strong>erInnen studieren<br />

und kehren wieder zurück.<br />

Das kulturelle Kapital bleibt im Land und<br />

vervielfacht sich, weil jede/r „dritte“ Lehrende<br />

e<strong>in</strong> Ensemble oder e<strong>in</strong>e Band gründet<br />

und die Musikschullehrenden <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en<br />

und Institutionen vor Ort tätig s<strong>in</strong>d.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Wort: Der Arbeitsplatz <strong>Niederösterreich</strong><br />

hat e<strong>in</strong>en hohen Standard erreicht.<br />

Übrigens ist der Männer- und Frauenanteil<br />

exakt gleich: <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

Musikschullehrende s<strong>in</strong>d zu jeweils 50<br />

Prozent männlich und weiblich.<br />

Wertvolle Qualifikationen von Musikschullehrenden s<strong>in</strong>d Ensembleleitung und Probentechniken.<br />

Im Bild das Blockflötenrochester der Musikschule Oberes Mostviertel.<br />

© MS Perschl<strong>in</strong>gtal<br />

© Sab<strong>in</strong>e Hummer<br />

E<strong>in</strong> Lehrerkonzert ist bei vielen <strong>Musikschulen</strong> im <strong>Jahre</strong>sprogramm. Hier ist das Lehrerteam der Musikschule<br />

Perschl<strong>in</strong>gtal auf der Bühne.<br />

204


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

E<strong>in</strong> Ensemble im Gepäck<br />

Die Vervielfältigung von Musikkultur: Musikschullehrende<br />

gehen schon während<br />

ihrer Studienzeit Verb<strong>in</strong>dungen mit MusikerInnen<br />

aus dem eigenen oder den<br />

Nachbarbundesländern e<strong>in</strong> und kreieren<br />

spannende Ensembles, wie die Ensembles<br />

Mocatheca oder Federspiel zeigen.<br />

Ensemble FEDERSPIEL<br />

Die Lust am Neuen, am Persönlichen<br />

und Unverwechselbaren<br />

ist das Markenzeichen von FE-<br />

DERSPIEL. 2004 haben sich die<br />

sieben jungen Musiker, alle Studenten<br />

der Universität <strong>für</strong> Musik<br />

und darstellende Kunst Wien<br />

bzw. der Musik und Kunst Privatuniversität<br />

der Stadt Wien<br />

zusammengeschlossen.<br />

Alle haben sie e<strong>in</strong>e Ausbildung an<br />

e<strong>in</strong>er Musikschule genossen, <strong>in</strong><br />

Retz, Krems, Hollabrunn, Tulln,<br />

Herzogenburg, Musikum Salzburg<br />

und Wien, e<strong>in</strong>er von ihnen unterrichtet<br />

aktuell an der Musikschule<br />

<strong>in</strong> Hollabrunn. Was brachte sie zusammen?<br />

„Wir wollten echte Volksmusik abseits<br />

vom volkstümlichen Schlagerwahns<strong>in</strong>n machen, e<strong>in</strong> paar von uns<br />

spielten schon seit der K<strong>in</strong>dheit geme<strong>in</strong>sam bei der Musikkapelle <strong>in</strong> Mautern,<br />

die andern kamen rasch dazu und schon begann das Projekt, unsere<br />

eigene Musik zu kreieren. Dabei ist aber die freundschaftliche Energie<br />

vom Anfang nie verloren gegangen.“<br />

© Julia Wesely / Maria Frodl<br />

FEDERSPIEL: Simon Zöchbauer, Philip Haas,<br />

Frédéric Alvarado-Dupuy, Ayac Iuan Jimenez-Salvador,<br />

Matthias Werner, Thomas W<strong>in</strong>alek, Roland<br />

Eitz<strong>in</strong>ger.<br />

Klar<strong>in</strong>ettenquartett Mocatheca<br />

© Julia Wesely<br />

Das Klar<strong>in</strong>ettenquartett Mocatheca setzt<br />

sich aus vier Musikschullehrer<strong>in</strong>nen und<br />

Absolvent<strong>in</strong>nen der mdw zusammen und<br />

feierte 2016 se<strong>in</strong> 10-jähriges Jubiläum.<br />

Mocatheca: Theresa Hajny, Monika Kampichler, Carmen Gschwandtner, Kerst<strong>in</strong> Höller.<br />

Das Ensemble begeistert se<strong>in</strong> Publikum mit e<strong>in</strong>em<br />

breitgefächerten Repertoire und versteht<br />

es auch, die Neugierde <strong>für</strong> zeitgenössische<br />

Kompositionen zu wecken. Ihre erste<br />

musikalische Ausbildung erhielten die Musiker<strong>in</strong>nen<br />

an den niederösterreichischen <strong>Musikschulen</strong><br />

Eggenburg, Hollabrunn, Horn, Staatz<br />

und Ternitz. Heute unterrichten alle selbst an<br />

e<strong>in</strong>er Musikschule, <strong>in</strong> Eggenburg, Horn, Staatz<br />

und Gänserndorf.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 2006 begannen die vier Student<strong>in</strong>nen<br />

mit dem Kammermusikunterricht bei<br />

Prof. Teresa Leopold an der mdw. Der Wunsch<br />

nach e<strong>in</strong>em eigenen kammermusikalischen<br />

Projekt war von Anfang an sehr groß. Es war<br />

ihnen wichtig, ihre kreativen Ideen und musikalischen<br />

Vorstellungen auch nach ihrem Studium<br />

auf hohem Niveau zu verwirklichen und<br />

ihre künstlerischen Pläne weiter zu verfolgen.<br />

Neben ihren ansprechenden Abendprogrammen<br />

widmen sie sich mit selbst konzipierten<br />

K<strong>in</strong>derkonzerten auch dem jungen Publikum.<br />

Das Quartett wurde 2016 mit dem Anerkennungspreis<br />

des Landes <strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong><br />

der Sparte Musik ausgezeichnet.<br />

205


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

Weiterbildung<br />

„Vom Popensemble zum<br />

Orchester“, e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>artag <strong>in</strong><br />

der Fortbildungs woche<br />

2017 im Schloss Zeillern.<br />

Die Weiterbildung von Musikschullehrenden<br />

bildete von Anbeg<strong>in</strong>n an e<strong>in</strong>en Arbeitsschwerpunkt<br />

der damaligen Kommission.<br />

Wechselnde Orte mit Lehrenden<br />

der damaligen Musikhochschule prägten<br />

diesen Beg<strong>in</strong>n ab 19<strong>60</strong>.<br />

Das Weiterbildungsangebot des Musikschulmanagement<br />

umfasst heute rund<br />

hundert E<strong>in</strong>zelsem<strong>in</strong>are zu verhältnismäßig<br />

günstigen Tarifen (unter EUR 20 pro<br />

Sem<strong>in</strong>ar), die fast ausschließlich an unterrichtsfreien<br />

Tagen stattf<strong>in</strong>den. Zusätzlich<br />

werden regionale und <strong>in</strong>terne Fortbildungen<br />

an <strong>Musikschulen</strong> unterstützt.<br />

Das Musikschulmanagement konzipierte<br />

auch neue Lehrgänge, da bestimmte, <strong>für</strong><br />

den Unterricht notwendige Kompetenzen,<br />

an den Ausbildungs<strong>in</strong>stitutionen<br />

noch nicht umgesetzt wurden. So wurde<br />

erstmalig <strong>in</strong> Österreich <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit der Pädagogischen Hochschule <strong>Niederösterreich</strong><br />

der zertifizierte Lehrgang<br />

Klassenmusizieren mit den Zweigen s<strong>in</strong>g.<br />

klasse und rhythmus.klasse umgesetzt,<br />

der von Volksschul- und Musikschullehrenden<br />

geme<strong>in</strong>sam besucht wird.<br />

Thematischer Schwerpunkt der Weiterbildung<br />

ist neben der Ausrichtung zur „gesunden<br />

Musikschule“ vor allem das „Vone<strong>in</strong>ander<br />

Lernen“. Da niederösterreichische<br />

Musikschullehrende oft hoch spezialisierte<br />

Kompetenzen aufweisen und durch den<br />

Austausch untere<strong>in</strong>ander Transferverluste<br />

m<strong>in</strong>imiert und der <strong>in</strong>dividuelle Nutzen des<br />

Angebots optimiert werden, gilt dies als<br />

Weiterbildungsformat <strong>für</strong> die Zukunft.<br />

Aus der Chronik: Weiterbildung seit <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

206<br />

Das Jahr 19<strong>60</strong> kann als Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es eigenständigen Weiterbildungsangebotes<br />

es NÖ Musikschulwerks angesehen werden. Die „Sommersem<strong>in</strong>are“<br />

schlossen an die ebenfalls<br />

stattf<strong>in</strong>dende Leitertagung<br />

an. Und sogar e<strong>in</strong> drittes beförderndes<br />

Element wurde <strong>in</strong> die<br />

Sommerwochen ab 19<strong>60</strong> e<strong>in</strong>geführt,<br />

die Instrumentalwettbewerbe.<br />

DozentInnen bei den<br />

Sommerwochen waren von Beg<strong>in</strong>n<br />

an Lehrende der Wiener Musikhochschule<br />

und des damaligen<br />

Studio Anton Straka.<br />

Konservatoriums der Stadt Wien,<br />

u.a. Karl Scheit, Rene Clemencic, Luise Bilek, Erika Dichler-Sedlacek,<br />

Anton Straka und Josef Luitz<br />

Die Orte der Sommer sem<strong>in</strong>are:<br />

Ab 19<strong>60</strong> Schloss Leesdorf und andere wechselnde Orte<br />

Ab 1970 NÖ Landesberufsschule<br />

Lilienfeld<br />

Ab 1979 Landesbildungsheim<br />

Norbert<strong>in</strong>um<br />

Tullnerbach<br />

Ab 1988 Schloss Zeillern<br />

Bis heute f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Zeillern<br />

Weiterbildungen<br />

statt, <strong>in</strong>sbesondere die<br />

Studio Chor, Leitung Herwig Reiter, am Klavier<br />

Grete Wippel.<br />

2006 etablierte Fortbildungswoche<br />

mit 300 TeilnehmerInnen<br />

und durch Mehrfachbelegung<br />

500 Teilnahmen kurz vor<br />

Schulanfang.<br />

Das Bildungshaus St. Hippolyt<br />

<strong>in</strong> St. Pölten ist von Beg<strong>in</strong>n an<br />

bis heute e<strong>in</strong> wichtiges Sem<strong>in</strong>arhaus<br />

<strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong>. Studio Helmut Göllner.<br />

Zwischen 1964 und 1989 fanden<br />

die zwölf Ausbildungslehrgänge zur „NMW Lehrbefähigung“ statt,<br />

die von rund 1.200 MusikerInnen absolviert wurden und bei deren Abschlussprüfungen<br />

auch der damalige Fach<strong>in</strong>spektor <strong>für</strong> Musikerziehung<br />

Kurt Lerperger anwesend war.<br />

Lehrgang „Klassenmusizieren“: Jeweils drei Lehrgänge der s<strong>in</strong>g.klasse<br />

und der rhythmus.klasse haben zwischen 2008 und 2017 stattgefunden<br />

und <strong>in</strong>sgesamt 156 AbsolventInnen (86 Musikschul- und 50 Volksschullehrende)<br />

hervorgebracht.<br />

Weiters wurden<br />

zwischen 2008 und<br />

2013 auch die Zweige<br />

streicher.klasse und<br />

bläser.klasse umgesetzt,<br />

die jeweils 35<br />

bzw. 31 Lehrende absolvierten.<br />

Lehrgangsabschluss s<strong>in</strong>g.klasse 2015.


Musikschule kl<strong>in</strong>gt gut<br />

MusikschulleiterInnen<br />

Die Auswahl der Musikschulleitung ist<br />

wohl e<strong>in</strong>e der wichtigsten Entscheidungen<br />

jeder Geme<strong>in</strong>de. Deshalb wurde 2007<br />

e<strong>in</strong> landesweites transparentes Auswahlverfahren<br />

<strong>für</strong> MusikschulleiterInnen entwickelt,<br />

das seitdem die Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />

dieser entscheidenden Übergangsphase<br />

unterstützt und von allen Seiten positiv<br />

wahrgenommen wird.<br />

Doch mit der Besetzung der Musikschulleitung<br />

ist dieser Prozess noch nicht zu<br />

Ende. Da es ke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung<br />

<strong>für</strong> die Leitung e<strong>in</strong>er Musikschule gibt, hat<br />

das Musikschulmanagement bereits im<br />

Jahr 2003 e<strong>in</strong>en berufsbegleitenden Lehrgang<br />

e<strong>in</strong>geführt, dessen Absolvierung<br />

mittlerweile als dienstrechtliches Erfordernis<br />

festgeschrieben wurde.<br />

In acht Modulen erwerben die TeilnehmerInnen<br />

Kenntnisse der rechtlichen<br />

Grundlagen und des Gestaltungsspielraums<br />

sowie Kompetenzen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der pädagogischen, personellen und organisatorischen<br />

Führung e<strong>in</strong>er Musikschule.<br />

Die Leiterakademie wurde zwischen<br />

2003 und 2017 <strong>in</strong>sgesamt sieben<br />

Mal durchgeführt und kann mittlerweile<br />

auf 146 AbsolventInnen zurückblicken.<br />

Kooperationspartner dieses Lehrgangs<br />

s<strong>in</strong>d die Universität <strong>für</strong> Musik und darstellende<br />

Kunst Wien, die NÖ Kommunalakademie<br />

sowie die Donau-Universität<br />

Krems.<br />

© Filzwieser<br />

Alle damals 128 MusikschulleiterInnen<br />

<strong>Niederösterreich</strong>s bei<br />

der ersten zwei tägigen<br />

Gesamtleitertagung am<br />

12. und 13. November<br />

2015 <strong>in</strong> St. Pölten.<br />

Die Musikschule Waidhofen/Ybbs war<br />

während ihrer bereits 50-jährigen Geschichte<br />

e<strong>in</strong>e impulsgebende Schule mit<br />

großem musikalischen Wirkungskreis.<br />

Die Übergabe der Leitung an Christian<br />

Blahous im Februar 2015 war Anlass e<strong>in</strong>es<br />

Zusammentreffens wichtiger Persönlichkeiten<br />

<strong>für</strong> <strong>Niederösterreich</strong>s Musikschulwesen.<br />

Christian Blahous, neuer Leiter ab 2015.<br />

Walter Reitbauer leitete die Schule von 1998–2015.<br />

Wolfgang Sobotka leitete die Schule von 1988–1998.<br />

Adm<strong>in</strong>istrative MitarbeiterInnen<br />

Unterstützt wird die Leitung durch die Geme<strong>in</strong>de.<br />

Innerhalb der Musikschule erfolgt<br />

dies oft <strong>in</strong> Person e<strong>in</strong>er Verwaltungskraft.<br />

Adm<strong>in</strong>istrative MitarbeiterInnen<br />

können die heimliche „Seele“ der Musikschule<br />

se<strong>in</strong>, unterstützen Lehrende bei<br />

ungeliebten adm<strong>in</strong>istrativen Aufgaben,<br />

s<strong>in</strong>d erste Anlaufstelle <strong>für</strong> Eltern und werden<br />

bei Veranstaltungen zu organisatorischen<br />

Tausendsassas.<br />

MitarbeiterInnen der <strong>Musikschulen</strong><br />

beim Tag der adm<strong>in</strong>istrativen<br />

MitarbeiterInnen 2017 <strong>in</strong> St. Pölten,<br />

zu dem das Musikschulmanagement<br />

jährlich e<strong>in</strong>lädt.<br />

207


Anhänge<br />

„Statistiken s<strong>in</strong>d mit Vorsicht zu genießen und mit Verstand e<strong>in</strong>zusetzen.“<br />

Im S<strong>in</strong>ne von Carl Hahn, ehemaliger Automobilmanager, s<strong>in</strong>d hier e<strong>in</strong>ige<br />

wenige wichtige Entwicklungen im niederösterreichischen Musikschulwesen<br />

dargestellt – mehr dazu: www.musikschulmanagement.at.<br />

© Daniela Matejschek<br />

208


209


Anhang<br />

Anhang<br />

Die Entwicklung der <strong>Musikschulen</strong> und der Standorte, 1957 – 2017<br />

<strong>Musikschulen</strong> <br />

200 <br />

180 <br />

181 <br />

1<strong>60</strong> <br />

1<strong>60</strong> <br />

140 <br />

120 <br />

100 <br />

105 <br />

115 <br />

121 <br />

139 139 <br />

134 <br />

128 <br />

80 <br />

<strong>60</strong> <br />

66 <br />

80 <br />

40 <br />

20 <br />

23 <br />

38 <br />

0 <br />

1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2012 2017 <br />

Abb. 1 Anzahl der <strong>Musikschulen</strong><br />

<strong>60</strong>0 <br />

Summe Standorte/Geme<strong>in</strong>den <br />

500 <br />

483 <br />

400 <br />

395 <br />

421 <br />

440 <br />

300 <br />

346 <br />

200 <br />

167 <br />

201 <br />

211 <br />

224 <br />

100 <br />

0 <br />

102 <br />

66 <br />

23 38 <br />

1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2012 2017 <br />

Abb. 2 Anzahl der Standorte bzw. Musikschulgeme<strong>in</strong>den<br />

400 <br />

350 <br />

355 <br />

300 <br />

282 <br />

306 <br />

250 <br />

256 <br />

200 <br />

1<strong>60</strong> <br />

181 <br />

165 <br />

150 <br />

100 <br />

50 <br />

23 <br />

38 <br />

66 <br />

80 <br />

22 <br />

105 <br />

62 <br />

115 121 <br />

86 90 <br />

64 <br />

139 139 134 128 <br />

0 <br />

1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2012 2017 <br />

<strong>Musikschulen</strong> <br />

Weitere Standorte/ Geme<strong>in</strong>den <br />

Abb.3 Anzahl der <strong>Musikschulen</strong> und Standorte<br />

210


Anhang<br />

Vergleich Größenordnung der <strong>Musikschulen</strong>, 1974 und 2017<br />

<strong>Musikschulen</strong> nach Anzahl der SchülerInnen, Stand 1. 1. 1974<br />

1 – 100<br />

11 <strong>Musikschulen</strong>:<br />

Groß Siegharts, Pulkau, Ernstbrunn,<br />

Poysdorf, March egg,<br />

Piest<strong>in</strong>g, Grünbach, Scheibl<strong>in</strong>gkirchen,<br />

Reichen au, Hofstetten-Grünau,<br />

Goll<strong>in</strong>g<br />

Quelle: Striberny, S.18<br />

101 – 200<br />

38 <strong>Musikschulen</strong>:<br />

Litschau, Raabs, Altnagelberg,<br />

Gmünd, Weitra, Grossgerungs, Ottenschlag,<br />

Pöggstall, Ladendorf, Hohenau,<br />

Gänserndorf, Korneuburg, St. Andrä Wördern,<br />

Sieghartskirchen, Traismauer, Leopoldsdorf,<br />

Wiener Neudorf, Pfaffstätten, H<strong>in</strong>terbrühl,<br />

Sollenau, Teesdorf, Puchberg, Edlitz, Kirchschlag,<br />

Krumbach, Lilienfeld, Pyhra, Kirchberg/Pielach,<br />

Pöchlarn, Krummnussbaum,<br />

Ybbs, Wieselburg, Purgstall,<br />

Gam<strong>in</strong>g, Lunz, Göstl<strong>in</strong>g, Euratsfeld,<br />

Aschbach<br />

201 – 400<br />

29 <strong>Musikschulen</strong>:<br />

Heidenreichste<strong>in</strong>, Waidhofen/<br />

Thaya, Zwettl, Retz, Mistelbach,<br />

Zistersdorf, Deutsch Wagram, Schwechat,<br />

Bruck/Leitha, Baden, Pitten,<br />

Aspang, Wimpass<strong>in</strong>g, Gloggnitz, Ternitz,<br />

Pottschach, Ha<strong>in</strong>feld, Klosterneuburg,<br />

Tulln, Krems, Herzogenburg, Wilhelmsburg,<br />

Obergrafendorf, Melk,<br />

Scheibbs, Gresten, St. Peter,<br />

Haag, St. Valent<strong>in</strong><br />

401 – 700<br />

7 <strong>Musikschulen</strong>:<br />

Horn, Eggenburg, Laa/<br />

Thaya, Stockerau,<br />

Mödl<strong>in</strong>g, Waidhofen/<br />

Ybbs, Amstetten<br />

701 – 1000<br />

1 Musikschule:<br />

Neunkirchen<br />

über 1000<br />

3 <strong>Musikschulen</strong>:<br />

St. Pölten, Perchtoldsdorf,<br />

Wiener Neustadt<br />

<strong>Musikschulen</strong> nach Anzahl der SchülerInnen, Stand 1. 1. 2017<br />

180 – 200<br />

3 <strong>Musikschulen</strong>:<br />

Neuhofen a. d. Ybbs,<br />

Wimpass<strong>in</strong>g im<br />

Schwarzatale, Groß-<br />

Siegharts<br />

201 – 400<br />

64 <strong>Musikschulen</strong>:<br />

Ybbs an der Donau, Markt Piest<strong>in</strong>g, Laa an der<br />

Thaya, Altlengbach, Hadres, Hohenau an der March,<br />

Himberg, Pottendorf, Bad Fischau-Brunn, Neidl<strong>in</strong>g, Hof<br />

am Leithaberge, Hollenthon, Hochneukirchen-Gschaidt, Katzelsdorf,<br />

Pfaffstätten, Pernitz, Warth, Ottenschlag, Kott<strong>in</strong>gbrunn,<br />

Gumpoldskirchen, Kirchberg am Wechsel, Mart<strong>in</strong>sberg,<br />

Raabs an der Thaya, Herzogenburg, Fischamend, Groß-Enzersdorf,<br />

Zistersdorf, Sollenau, Ebenfurth, Neulengbach, Gerasdorf bei Wien,<br />

St. Andrä-Wördern, Mannersdorf am Leithagebirge, Kirchschlag <strong>in</strong><br />

der Buckligen Welt, Wilhelmsburg, Kle<strong>in</strong>-Pöchlarn, Dobersberg,<br />

Aspang-Markt, Leobersdorf, Heidenreichste<strong>in</strong>, Edlitz, Orth an der<br />

Donau, Kapelln, Lilienfeld, Matzen-Raggendorf, Langenzersdorf,<br />

Wölbl<strong>in</strong>g, Reichenau an der Rax, Ha<strong>in</strong>burg an der Donau, Paudorf,<br />

Pr<strong>in</strong>zersdorf, Breitenfurt bei Wien, Deutsch-Wagram,<br />

Maria Laach am Jauerl<strong>in</strong>g, Ha<strong>in</strong>feld, Korneuburg,<br />

Waidhofen an der Thaya, Großrußbach,<br />

Poysdorf, Groß Gerungs, Zwölfax<strong>in</strong>g,<br />

Pöchlarn, Ebreichsdorf,<br />

Spitz<br />

Quelle: Musikschulmanagement<br />

<strong>Niederösterreich</strong><br />

401 – 700<br />

40 <strong>Musikschulen</strong>:<br />

Wiener Neudorf, H<strong>in</strong>terbrühl, Pressbaum,<br />

Würflach, Brunn am Gebirge, Neunkirchen,<br />

Mistelbach, Maria Anzbach, Vitis, Vösendorf,<br />

Yspertal, Laxenburg, Ternitz, Haidershofen,<br />

Zwettl, Gloggnitz, Pyhra, Baden, Purgstall an der<br />

Erlauf, Allhartsberg, Traismauer, Grafenwörth,<br />

Wolkersdorf im We<strong>in</strong>viertel, Wieselburg, Strasshof<br />

an der Nordbahn, Böheimkirchen, Traisen, Sieghartskirchen,<br />

Aschbach-Markt, Melk, Stockerau,<br />

Scheibbs, Ober-Grafendorf, Schwechat, Kirchberg<br />

an der Pielach, Wiener Neustadt,<br />

Bruck an der Leitha, Pitten, Krems<br />

an der Donau, Bad<br />

Vöslau<br />

701 – 1000<br />

18 <strong>Musikschulen</strong>:<br />

Leobendorf, Retz, Purkersdorf,<br />

Amstetten, Ruprechtshofen,<br />

Gmünd, Gänserndorf, Eggenburg,<br />

Haag, St. Peter <strong>in</strong> der Au, Berndorf,<br />

Staatz, Perchtoldsdorf, Tulln an<br />

der Donau, Horn, Klosterneuburg,<br />

Waidhofen an der<br />

Ybbs, Hollabrunn<br />

über 1000<br />

3 <strong>Musikschulen</strong>:<br />

Mödl<strong>in</strong>g, St. Pölten,<br />

Bl<strong>in</strong>denmarkt<br />

211


Anhang<br />

Entwicklung der Hauptfächer, 1957 – 2017<br />

Zahlen s<strong>in</strong>d Schülerbelegungen<br />

HAUPTFÄCHER 1957 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2006 2012 2017<br />

Klavier 981 2.794 3.476 4.489 5.223 4.715 6.315 7.711 7.754 8.267 8.173 8.361<br />

Orgel 17 19 10 75 70 80 101 119 113 149 135 125<br />

Elektr.<br />

Tasten<strong>in</strong>strument<br />

488 1.051 2.400 3.366 2.784 1.622 1.025 749<br />

Akkordeon 582 2.003 2.799 3.691 3.712 2.205 1.912 1.546 877 735 515 492<br />

Steirische Harmonika 311 417 442 507 755<br />

Gitarre 47 934 1.831 3.<strong>60</strong>3 3.366 3.168 4.365 6.638 6.636 6.969 7.523 6.868<br />

E-Gitarre 429 553 1.322 1.627 1.103<br />

E-Bass 99 161 366 408 316<br />

Harfe 41 76 131 200 231<br />

Hackbrett 19 36 76 79 91 94 79<br />

Zither 168 190 180 205 220 180 250 194 96 85 77 37<br />

Viol<strong>in</strong>e 411 525 555 764 757 716 1.049 1.523 1.827 2.177 2.717 2.905<br />

Viola 1 3 8 13 23 22 40 86 95 91 117 128<br />

Violoncello 29 40 47 79 101 153 215 302 423 599 661 816<br />

Kontrabass 3 10 14 23 24 19 31 51 75 82 180 148<br />

Blockflöte 233 2.012 2.354 6.111 4.381 4.498 5.771 6.456 5.862 5.413 4.692 3.561<br />

Flöte 34 276 54 238 629 844 1.578 2.246 2.972 3.269 3.172 3.070<br />

Klar<strong>in</strong>ette 45 478 980 1.188 1.033 1.185 1.563 1.737 1.822 1.999 2.050<br />

Saxophon 4 29 72 118 356 701 936 1.277 1.305 1.265<br />

Oboe 3 6 12 7 2 25 53 90 184 205 205<br />

Fagott 3 2 7 11 5 13 14 36 62 116 139<br />

Trompete 52 335 483 896 1.025 856 1.188 1.561 1.592 1.752 2.087 2.150<br />

Flügelhorn 3 228 178 170 249 285 282 245 206<br />

Horn 10 74 162 216 181 195 294 398 537 585 719<br />

Posaune 7 228 340 155 122 134 222 276 378 475 648<br />

Tenorhorn 224 221 277 417 418 545 637 770<br />

Tuba 3 65 67 <strong>60</strong> 69 101 119 185 248 236<br />

Schlagwerk 3 99 361 405 833 1.662 2.302 3.306 3.730 3.538<br />

Gesang 37 64 161 153 225 470 906 1.522 1.827 2.410 2.128<br />

Andere Instrumente 8 391 348 384 358 186 301 162 109 221 293 273<br />

Elementare Musikpädagogik<br />

585 1.437 5.398 5.246 5.578 5.759 6.700<br />

Tanz und Bewegung 326 1.516 1.610 2.124 3.308 2.870<br />

S<strong>in</strong>gen 1.412 1.324 453 742 899 955<br />

Kooperationen 1.865 6.893 10.093<br />

Andere Kurse 679 2.051 2.374 7.502 8.476 8.968 9.733 1.756 411 432 1.586 1.084<br />

SUMME HAUPT-<br />

FACHBELEGUNGEN<br />

3.356 11.583 17.811 29.829 32.991 30.247 38.976 49.093 48.340 54.929 64.<strong>60</strong>3 65.773<br />

Quelle: Hahn (2014): Anhang S3<br />

212


Entwicklung der Landesförderung, 1955 – 2017<br />

Anhang<br />

Jahr<br />

jeweils<br />

1.1.<br />

MS<br />

<strong>Musikschulen</strong><br />

Weitere<br />

Standorte<br />

SUMME<br />

SchülerInnen<br />

Belegungen<br />

SUMME<br />

Dienstverträge<br />

Lehrende Verträge<br />

Freie Vere<strong>in</strong>barungen<br />

SUMME<br />

Landesförderung<br />

1955 15 15 105 9.211,28<br />

1957 23 23 3.356<br />

1962 38 38 7.255 30 314 75.180,05<br />

1967 66 66 11.583 481 181.682,09<br />

1972 80 22 102 17.811 95 768 863 405.329,10<br />

1977 105 62 167 29.829 167 1.282 1.449 802.235,42<br />

1982 115 86 201 32.991 264 1.525 1.789 1.146.675,58<br />

1986* 120 87 207 30.774 388 1.327 1.715 1.429.838,01<br />

1992 1<strong>60</strong> 64 224 38.976 1.158 1.143 2.461 9.166.840,98<br />

1997 181 165 346 49.093 1.749 1.241 2.990 12.733.794,61<br />

2002 139 256 395 48.340 2.624 0 2.624 16.323.922,45<br />

2006* 137 277 414 54.929 2.789 0 2.789 19.620.929,94<br />

2012 134 306 440 64.<strong>60</strong>3 2.770 0 2.770 29.846.228,53<br />

2017 128 355 483 65.773 2.799 0 2.799 32.800.000,00 **<br />

EUR<br />

*Aufgrund teilweise fehlender Daten wurden die <strong>Jahre</strong> 1987 und 2007 <strong>in</strong> dieser Tabelle durch 1986 und 2006 dargestellt.<br />

** Voraussichtliche Förderhöhe 2017<br />

Die Fächerliste <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

geltend ab 1.9.2017<br />

Hauptfächer Hauptfächer Ergänzungsfächer<br />

Standardfach Standardfach Standardfach<br />

Fachgruppe Elementare Musikpädagogik Fachgruppe Zupf<strong>in</strong>strumente Fachgruppe Ensemble<br />

EMP-Elementares Musizieren E-Bass Akkordeonensemble<br />

EMP-Eltern-K<strong>in</strong>d-Gruppe E-Gitarre Bläserensemble<br />

Bläserklasse MS Gitarre Blechblasensemble<br />

S<strong>in</strong>gklasse MS Hackbrett Blockflötenensemble<br />

Streicherklasse MS Harfe E-Gitarrenensemble<br />

Rhythmusklasse MS Mandol<strong>in</strong>e Ensemble Alte Musik<br />

Fachgruppe Blechblas<strong>in</strong>strumente Ukulele Ensemble Gemischt<br />

Bariton/Euphonium Zither Ensemble Neue Musik<br />

Blechbläserregister Fachgruppe Schlag<strong>in</strong>strumente Fagottensemble<br />

Flügelhorn Schlagwerk Flügelhornensemble<br />

Horn Schlagwerkmodul Drumset Gitarrenensemble<br />

Posaune Schlagwerkmodul Ethno-Percussion Hackbrettensemble<br />

Posaune-JPR Schlagwerkmodul Jazz-Mallets Harfenensemble<br />

Tenorhorn Schlagwerk Orchestermodul Holzblasensemble<br />

Trompete Schlagwerkmodul Stabspiele Hornensemble<br />

Trompete-JPR Fachgruppe Kooperationen JPR-Band<br />

Tuba AHS-Kooperation JPR-Ensemble<br />

Holzbläserregister KG-Kooperation Elem. Musizieren Kammermusik<br />

Fachgruppe Holzblas<strong>in</strong>strumente KG-Kooperation Projekt Klar<strong>in</strong>ettenensemble<br />

Blockflöte NMS-Kooperation Bläserklasse Klavier mehrhändig<br />

Fagott NMS-Kooperation Chor Klavierkammermusik<br />

Klar<strong>in</strong>ette NMS-Kooperation Darst. Spiel Kontrabassensemble<br />

Oboe NMS-Kooperation Orchester Malletensemble<br />

Panflöte NMS-Kooperation Rhythmusklasse Mandol<strong>in</strong>enensemble<br />

Querflöte NMS-Kooperation Sonstige Musicalensemble<br />

213


Anhang<br />

Hauptfächer Hauptfächer Ergänzungsfächer<br />

Standardfach Standardfach Standardfach<br />

Saxophon NMS-Kooperation S<strong>in</strong>gklasse Oboenensemble<br />

Saxophon-JPR NMS-Kooperation Streicherklasse Percussionensemble<br />

Fachgruppe Gesang NMS-Kooperation Tanzklasse Posaunenensemble<br />

Gesang Registerunterricht Kooperation Querflötenensemble<br />

Gesang-JPR Sonderschule-Kooperation Rhythmusensemble<br />

Gruppenstimmbildung VS-Kooperation Bläserklasse Saitenmusik<br />

Fachgruppe Tanz VS-Kooperation Blockflötenklasse Saxophonensemble<br />

Tanz-Ballett/Traditionell VS-Kooperation Chor Schlagwerkensemble<br />

Tanz-Modern/Zeitgenössisch VS-Kooperation Darst. Spiel Steirisches Ensemble<br />

Tanz-Jazz/Musical VS-Kooperation Elem. Musizieren Streicherensemble<br />

Fachgruppe Tasten<strong>in</strong>strumente VS-Kooperation Rhythmusklasse Streichquartett<br />

Akkordeon VS-Kooperation S<strong>in</strong>gklasse Tanzensemble<br />

Cembalo VS-Kooperation Sonstige Tastenensemble<br />

Elektron. Tasten<strong>in</strong>strument VS-Kooperation Streicherklasse Trompetenensemble<br />

Klavier Fachgruppe Darstellende Kunst Viol<strong>in</strong>enensemble<br />

Klavier-JPR Darstellendes Spiel Violoncelloensemble<br />

Orgel Musical Vokalensemble<br />

Steir. Harmonika Musiktheater Volksmusikensemble<br />

Fachgruppe Streich<strong>in</strong>strumente<br />

Zitherensemble<br />

Kontrabass<br />

Fachgruppe Chor<br />

Kontrabass-JPR<br />

Chor<br />

Streicherregister<br />

JPR-Chor<br />

Viola<br />

K<strong>in</strong>derchor<br />

Viola da Gamba<br />

Fachgruppe Orchester<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

Akkordeonorchester<br />

Viol<strong>in</strong>e-JPR<br />

Big-Band<br />

Violoncello<br />

Blasorchester<br />

Blockflötenorchester<br />

Brass-Band<br />

Gitarrenorchester<br />

Kammerorchester<br />

Klar<strong>in</strong>ettenorchester<br />

Orchester gemischt<br />

Rock-S<strong>in</strong>fonieorchester<br />

Saxophonorchester<br />

S<strong>in</strong>fonieorchester<br />

Streichorchester<br />

TanzcompagnieNOE<br />

Fachgruppe Praxis<br />

Aufführungspraxis<br />

Dirigieren<br />

Improvisation<br />

Korrepetition<br />

MusicProduction<br />

Rohrblattbau<br />

Fachgruppe Theorie<br />

Komposition<br />

Musikkunde<br />

Musikrezeption<br />

Theoretisches Ergänzungsfach<br />

Theorie Studienvorbereitung<br />

214


Die 127 NÖ <strong>Musikschulen</strong> alphabetisch gereiht nach ihrem Sitz<br />

Stand 1.9.2017<br />

Anhang<br />

Kopfzahl bedeutet: Jede Musikschüler<strong>in</strong>/jeder Musikschüler ist <strong>in</strong> der Zahl nur e<strong>in</strong>mal enthalten, auch wenn sie/er mehrere Fächer<br />

an der Schule belegt. Die Daten s<strong>in</strong>d aus dem Schuljahr 2016/17.<br />

Name der<br />

Musikschule<br />

Musikschulverband Region<br />

Sonntagberg<br />

Sitz der<br />

Musikschule<br />

Bezirk Region Musikschul leitung<br />

Allhartsberg Amstetten Mostviertel Hubert<br />

Kersch baumer M.A.<br />

Kopfzahl<br />

Schüler-<br />

Innen<br />

Anzahl<br />

Lehrpersonal<br />

522 24<br />

Musikschule Laabental Altlengbach St. Pölten NÖ Mitte Peter Aschenbrenner 220 14<br />

Regionalmusikschule Amstetten Amstetten Amstetten Mostviertel Mag. Markus<br />

Baumann<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Mostviertel<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Aspang<br />

Musikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Bad Fischau-Brunn<br />

731 33<br />

Aschbach-Markt Amstetten Mostviertel Alois Aichberger 595 27<br />

Aspang-Markt Neunkirchen NÖ Süd Mag. Mart<strong>in</strong>a<br />

Ungersböck<br />

Bad Fischau-<br />

Brunn<br />

503 18<br />

Wr. Neustadt NÖ Süd Willibald Zwittkovits 239 15<br />

Musikschule Bad Vöslau Bad Vöslau Baden NÖ Ost Christian Sauer 589 26<br />

Musikschule der Stadt Baden Baden Baden NÖ Ost Dipl.Ing. Alexander<br />

Cachée<br />

Musikschule Triest<strong>in</strong>gtal;<br />

mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Ybbsfeld<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der Regionalmusikschule<br />

Böheimkirchen-Kasten-Kirchstetten;<br />

mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Musikschule Breitenfurt<br />

Anton Stadler Musikschule;<br />

mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Musikschulgeme<strong>in</strong>deverband Brunn<br />

am Gebirge - Maria Enzersdorf<br />

Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Deutsch-Wagram<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Thayaland<br />

Geme<strong>in</strong>demusikschulverband der<br />

Leitha-Ste<strong>in</strong>feld-Geme<strong>in</strong>den<br />

Musikschule Ebreichsdorf -<br />

Seibersdorf<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der <strong>Musikschulen</strong><br />

Edlitz-Grimmenste<strong>in</strong>-Thomasberg-<br />

Zöbern; mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Eggenburg, Ignaz J. Pleyel<br />

520 26<br />

Berndorf Baden NÖ Ost Mag. Andreas Enne 854 25<br />

Bl<strong>in</strong>denmarkt Amstetten Mostviertel Mag. Johann Grabner 1895 56<br />

Böheimkirchen St. Pölten NÖ Mitte Re<strong>in</strong>hard Goldgruber 5<strong>60</strong> 29<br />

Breitenfurt<br />

bei Wien<br />

Bruck<br />

an der Leitha<br />

Brunn am<br />

Gebirge<br />

Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Harald Stahara 354 19<br />

Bruck<br />

an der Leitha<br />

NÖ Ost<br />

Mag. Serafia<br />

Myriknopoulou M.E.S.<br />

644 25<br />

Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Leopold Kremser 394 16<br />

Deutsch-Wagram Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Karl Rosenmayer 357 16<br />

Dobersberg<br />

Waidhofen<br />

an der Thaya<br />

Waldviertel Ra<strong>in</strong>er Haidl M.A. 306 13<br />

Ebenfurth Wr. Neustadt NÖ Süd Kar<strong>in</strong> Aigner 329 11<br />

Ebreichsdorf Baden NÖ Ost Dr. Barbara<br />

Wieländer<br />

Musikschule Donauland Fischamend Bruck<br />

an der Leitha<br />

Musikschulverband der<br />

Musikschule Gänserndorf<br />

Musikschule der<br />

Stadt geme<strong>in</strong>de Gerasdorf<br />

Musikschule der<br />

Stadt geme<strong>in</strong>de Gloggnitz<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Oberes Waldviertel<br />

399 15<br />

Edlitz Neunkirchen NÖ Süd Mag. Anton Straka 319 18<br />

Eggenburg Horn Waldviertel Andrea B<strong>in</strong>der 807 30<br />

NÖ Ost Mag. Bernhard Strobl 278 13<br />

Gänserndorf Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Peter Platt 793 33<br />

Gerasdorf<br />

bei Wien<br />

Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Mag. Karl Korak 297 15<br />

Gloggnitz Neunkirchen NÖ Süd Manfred Sternberger 423 15<br />

Gmünd Gmünd Waldviertel Dipl.Päd. Thomas<br />

Heher<br />

Musikschulverband Region Wagram Grafenwörth Tulln NÖ Mitte Mag. Markus Holzer<br />

MAS<br />

792 27<br />

559 25<br />

Musikschule Groß Gerungs Groß Gerungs Zwettl Waldviertel Erich Krebs 361 17<br />

Musikschule der<br />

Stadtgeme<strong>in</strong>de Groß-Enzersdorf<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

We<strong>in</strong>viertel Mitte<br />

Musikschule der Stadt Groß-Siegharts Groß-Siegharts Waidhofen<br />

an der Thaya<br />

Joe Zaw<strong>in</strong>ul Musikschule<br />

Gumpoldskirchen<br />

Groß-Enzersdorf Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel René Kovats 281 11<br />

Großrußbach Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Johanna Siakala 372 23<br />

Waldviertel<br />

Stefan<br />

Weikert schläger<br />

186 9<br />

Gumpoldskirchen Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Andreas Tieber 245 14<br />

Musikschule Oberes Mostviertel Haag Amstetten Mostviertel Markus Schmidbauer<br />

BA MA<br />

839 43<br />

215


Anhang<br />

Name der<br />

Musikschule<br />

Sitz der<br />

Musikschule<br />

Bezirk Region Musikschul leitung<br />

Kopfzahl<br />

Schüler-<br />

Innen<br />

Musikschule Pulkautal Hadres Hollabrunn We<strong>in</strong>viertel Friedrich Rauch 223 13<br />

Musikschulverband Behamberg-<br />

Ernsthofen-Haidershofen<br />

Musikschule der Stadt Ha<strong>in</strong>burg;<br />

mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Ha<strong>in</strong>feld<br />

Musikschulverband<br />

Heidenreichste<strong>in</strong><br />

Musikschule der<br />

Stadt geme<strong>in</strong>de Herzogenburg<br />

Haidershofen Amstetten Mostviertel Dietmar W<strong>in</strong>kler 494 26<br />

Ha<strong>in</strong>burg<br />

an der Donau<br />

Bruck<br />

an der Leitha<br />

NÖ Ost Mag. Erw<strong>in</strong> J.<br />

Knopper<br />

Ha<strong>in</strong>feld Lilienfeld NÖ Mitte Wolfgang<br />

Rosenthaler<br />

Musikschule Himberg Himberg Bruck<br />

an der Leitha<br />

Franz Schubert Musik schule<br />

H<strong>in</strong>terbrühl/Gaaden/Wienerwald<br />

Musikschulverband<br />

Bucklige Welt-Süd<br />

Musikschule der<br />

Markt geme<strong>in</strong>de Hof am Leithaberge<br />

Musikschule der Markt geme<strong>in</strong>de<br />

Hohenau an der March<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Walter Lehner Musikschule Hollabrunn<br />

Musikschulverband<br />

Bucklige Welt - Mitte<br />

W.A. Mozart Musikschule Horn;<br />

mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Musikschulverband<br />

<strong>Niederösterreich</strong> Mitte<br />

Musikschule der<br />

Geme<strong>in</strong>de Katzelsdorf<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Kirchberg am Wechsel<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Pielachtal<br />

Musikschule der Stadt geme<strong>in</strong>de<br />

Kirchschlag <strong>in</strong> der Buckligen Welt<br />

341 13<br />

362 16<br />

Heidenreichste<strong>in</strong> Gmünd Waldviertel Mag. Mart<strong>in</strong> Kaburek 315 11<br />

Herzogenburg St. Pölten NÖ Mitte Andreas Gallauner 280 15<br />

H<strong>in</strong>terbrühl Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Christian<br />

Riegelsperger<br />

Anzahl<br />

Lehrpersonal<br />

Hochneukirchen-<br />

Gschaidt<br />

Hof<br />

am Leithaberge<br />

Hohenau<br />

an der March<br />

NÖ Ost Maja Zechner MAS 219 7<br />

Wr. Neustadt NÖ Süd Roman Bischhorn-<br />

Stickelberger<br />

Bruck<br />

an der Leitha<br />

408 24<br />

249 12<br />

NÖ Ost Mag. Birgit Kölbl 241 12<br />

Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Mag. Gernot Kahofer 231 13<br />

Hollabrunn Hollabrunn We<strong>in</strong>viertel Mag. Mart<strong>in</strong> Hasl<strong>in</strong>ger 1000 43<br />

Hollenthon Wr. Neustadt NÖ Süd Karl Spenger 242 9<br />

Horn Horn Waldviertel Harald Schuh 931 33<br />

Kapelln St. Pölten NÖ Mitte Mag. art Petra<br />

Kovacic<br />

295 15<br />

Katzelsdorf Wr. Neustadt NÖ Süd Josef Vocitko 256 12<br />

Kirchberg<br />

am Wechsel<br />

Kirchberg<br />

an der Pielach<br />

Kirchschlag <strong>in</strong> der<br />

Buckligen Welt<br />

Neunkirchen NÖ Süd Mag. Friedrich Hecher 272 15<br />

St. Pölten NÖ Mitte Dr. Friedrich<br />

Anzenberger<br />

628 19<br />

Wr. Neustadt NÖ Süd Hedwig Monetti 301 15<br />

Musikschule Nibelungengau Kle<strong>in</strong>-Pöchlarn Melk Mostviertel Gerhard Brandstätter 281 14<br />

J. G. Albrechtsberger Musikschule<br />

der Stadt Klosterneuburg;<br />

mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Musikschule der<br />

Korneuburger Musikfreunde<br />

Klosterneuburg Tulln NÖ Mitte Ariadne Basili-<br />

Canetti<br />

937 44<br />

Korneuburg Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Peter Vasicek 362 23<br />

Musikschule Kott<strong>in</strong>gbrunn Kott<strong>in</strong>gbrunn Baden NÖ Ost Verena Sommer 221 12<br />

Ludwig Ritter von Köchel Musikschule<br />

Krems; mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Städtische Musikschule<br />

Laa an der Thaya<br />

Musikschule der<br />

Markt geme<strong>in</strong>de Langenzersdorf<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Laxenburg und Biedermannsdorf<br />

Regionalmusikschule<br />

Bisamberg/Leobendorf/Enzersfeld<br />

Krems<br />

an der Donau<br />

Krems NÖ Mitte Mag. Dr. Hubert Pöll 686 30<br />

Laa an der Thaya Mistelbach We<strong>in</strong>viertel Josef Z<strong>in</strong>s 217 11<br />

Langenzersdorf Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Robert R<strong>in</strong>gwald 327 12<br />

Laxenburg Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Peter Kreuz 457 21<br />

Leobendorf Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Mag. Walter Re<strong>in</strong>dl 655 25<br />

Musikschule Leobersdorf Leobersdorf Baden NÖ Ost Gerald Mittermüller 287 12<br />

Musikschule Lilienfeld Lilienfeld Lilienfeld NÖ Mitte Mag. Rudolf R<strong>in</strong>ger:<br />

(<strong>in</strong>terim.)<br />

Musikschule der Stadt geme<strong>in</strong>de<br />

Mannersdorf am Leithagebirge<br />

Musikschulverband der Regionalmusikschule<br />

Maria Anzbach -<br />

Eichgraben; mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Jauerl<strong>in</strong>g<br />

Musikschule der<br />

Geme<strong>in</strong>de Markt Piest<strong>in</strong>g<br />

Mannersdorf<br />

am Leithagebirge<br />

Bruck<br />

an der Leitha<br />

NÖ Ost<br />

Mag. Kathar<strong>in</strong>a<br />

Bammer<br />

325 16<br />

298 13<br />

Maria Anzbach St. Pölten NÖ Mitte Iris Trefalt 433 22<br />

Maria Laach<br />

am Jauerl<strong>in</strong>g<br />

Krems Waldviertel MMag. Isolde<br />

Wagesreiter<br />

347 14<br />

Markt Piest<strong>in</strong>g Wr. Neustadt NÖ Süd Karl Schönthaler 202 16<br />

Musikschulverband Mart<strong>in</strong>sberg Mart<strong>in</strong>sberg Zwettl Waldviertel Martha Lodi-Hobel 283 13<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule St. Barbara<br />

Matzen-<br />

Raggendorf<br />

Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Mag. Re<strong>in</strong>hard Stöckl 326 18<br />

Musikschule Region Schallaburg Melk Melk Mostviertel Mag. Walter Loibl 565 31<br />

216


Anhang<br />

Name der<br />

Musikschule<br />

Sitz der<br />

Musikschule<br />

Bezirk Region Musikschul leitung<br />

Kopfzahl<br />

Schüler-<br />

Innen<br />

Anzahl<br />

Lehrpersonal<br />

Städtische Musikschule Mistelbach Mistelbach Mistelbach We<strong>in</strong>viertel Mag. Karl Bergauer 431 14<br />

Beethoven Musikschule der<br />

Stadtgeme<strong>in</strong>de Mödl<strong>in</strong>g<br />

Musikschulverband<br />

Dunkelste<strong>in</strong>erwald<br />

Ostarrichi Musikschule<br />

Musikschule der Stadt geme<strong>in</strong>de<br />

Neulengbach; mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Musikschulverband Neunkirchen und<br />

Umgebung<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Ober-Grafendorf<br />

Musikschule der<br />

Marktgeme<strong>in</strong>de Orth an der Donau<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Ottenschlag<br />

Musikschulverband<br />

Paudorf-Gedersdorf<br />

Franz Schmidt Musikschule der<br />

Marktgeme<strong>in</strong>de Perchtoldsdorf;<br />

mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Mödl<strong>in</strong>g Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Mag. Re<strong>in</strong>mar Wolf 1031 37<br />

Neidl<strong>in</strong>g St. Pölten NÖ Mitte Herbert Stock<strong>in</strong>ger 241 17<br />

Neuhofen<br />

an der Ybbs<br />

Amstetten Mostviertel Zoltan Pito 180 10<br />

Neulengbach St. Pölten NÖ Mitte Erich Ott 296 17<br />

Neunkirchen Neunkirchen NÖ Süd Erw<strong>in</strong> Stoll 431 24<br />

Ober-Grafendorf St. Pölten NÖ Mitte Anna Thallauer 599 27<br />

Orth<br />

an der Donau<br />

Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Anton Wagnes 322 13<br />

Ottenschlag Zwettl Waldviertel Beate Hörth 263 12<br />

Paudorf Krems NÖ Mitte Friedrich Haupt 353 21<br />

Perchtoldsdorf Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Mag. Maria Isabella<br />

Jenner<br />

908 46<br />

Musikschulverband Oberes Piest<strong>in</strong>gtal Pernitz Wr. Neustadt NÖ Süd Rudolf Pichler 261 11<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Pfaffstätten-Alland<br />

Pfaffstätten Baden NÖ Ost Prof. MMag. Leopold<br />

Tesarek<br />

257 16<br />

Franz Schubert Regional-Musikschule Pitten Neunkirchen NÖ Süd Mag. Brigitte Böck 669 19<br />

Musikschule Pottendorf Pottendorf Baden NÖ Ost Christian<br />

Riegelsperger<br />

225 15<br />

Musikschule der Stadt Poysdorf Poysdorf Mistelbach We<strong>in</strong>viertel Richard Jauk 374 23<br />

Musikschule Oberes Wiental Pressbaum St. Pölten NÖ Mitte Mag. phil. Franziska<br />

Zöberl<br />

Musikschule des<br />

Geme<strong>in</strong>deverbandes Pr<strong>in</strong>zersdorf<br />

Musikschule Erlauftal<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Wienerwald Mitte<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Perschl<strong>in</strong>gtal<br />

Musikschule Thayatal<br />

Hans Lanner<br />

Regionalmusikschul verband<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Retzer Land<br />

419 22<br />

Pr<strong>in</strong>zersdorf St. Pölten NÖ Mitte Siegfried B<strong>in</strong>der B.A. 354 18<br />

Purgstall<br />

an der Erlauf<br />

Scheibbs Mostviertel Anton Sauprügl 515 21<br />

Purkersdorf St. Pölten NÖ Mitte Kathar<strong>in</strong>a Würzl M.A. 772 42<br />

Pyhra St. Pölten NÖ Mitte MMag. Eva Haiden 518 16<br />

Raabs an der<br />

Thaya<br />

Reichenau<br />

an der Rax<br />

Waidhofen<br />

an der Thaya<br />

Waldviertel Michael Treadaway 275 16<br />

Neunkirchen NÖ Süd Werner Groß 337 18<br />

Retz Hollabrunn We<strong>in</strong>viertel Mag. Gerhard Forman 743 35<br />

Musikschule Alpenvorland Ruprechtshofen Melk Mostviertel Mag. Leopold<strong>in</strong>e<br />

Salzer<br />

Johann He<strong>in</strong>rich Schmelzer<br />

Musikschule Scheibbs<br />

Josef Eybler Musikschule Schwechat Bruck<br />

an der Leitha<br />

Regionalmusikschule<br />

Sieghartskirchen<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Ste<strong>in</strong>feldklang<br />

787 39<br />

Scheibbs Scheibbs Mostviertel Irene Kraus Bakk. art. <strong>60</strong>9 33<br />

NÖ Ost<br />

Mag. art. Albert<br />

Sykora<br />

Sieghartskirchen Tulln NÖ Mitte MMag. Andreas<br />

Simbeni<br />

596 24<br />

578 23<br />

Sollenau Wr. Neustadt NÖ Süd Mag. Gerhard Cernek 288 16<br />

Musikschule Wachau Spitz Krems Waldviertel Mag. Maria Franziska<br />

Rupf<br />

Prof.-Adolf-Schnürl-Musikschule<br />

St.Andrä-Wördern<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der „Carl Zeller -<br />

Musikschule“ St. Peter <strong>in</strong> der Au<br />

Musikschule der Landeshauptstadt<br />

St. Pölten; mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Musikschulverband Staatz und<br />

Umgebung<br />

St. Andrä-<br />

Wördern<br />

Tulln NÖ Mitte Hermann Gasser<br />

MBA: (<strong>in</strong>terim.)<br />

400 24<br />

262 12<br />

St. Peter <strong>in</strong> der Au Amstetten Mostviertel Ewald Huber 845 40<br />

St. Pölten St. Pölten NÖ Mitte Mag. Alfred Kellner<br />

PhD<br />

Staatz Mistelbach We<strong>in</strong>viertel Prof. Herbert<br />

Frühwirth<br />

Regionalmusikschule Stockerau Stockerau Korneuburg We<strong>in</strong>viertel Mag. Géza-Michael<br />

Vörösmarty<br />

Regionalmusikschule der Marktgeme<strong>in</strong>de<br />

Strasshof an der Nordbahn<br />

Strasshof<br />

an der Nordbahn<br />

1224 63<br />

875 46<br />

<strong>60</strong>8 23<br />

Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Norbert Suchy 576 17<br />

217


Anhang<br />

Name der<br />

Musikschule<br />

Musikschule der Stadt geme<strong>in</strong>de<br />

Ternitz; mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

St. Veit-Traisen-St. Aegyd-Hohenberg<br />

Musikschule der<br />

Stadt geme<strong>in</strong>de Traismauer<br />

Musikschule der Stadt Tulln;<br />

mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Vitis<br />

Musikschule der<br />

Markt geme<strong>in</strong>de Vösendorf<br />

Albert Reiter-Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Waidhofen an der Thaya<br />

Musikschulverband Waidhofen/<br />

Ybbstal; mit Öffentlichkeitsrecht<br />

von Paradis Musikschule Warth-Bromberg-Scheibl<strong>in</strong>gkirchen/Thernberg<br />

Musikschule der<br />

Markt geme<strong>in</strong>de Wiener Neudorf<br />

Josef Matthias Hauer Musikschule der<br />

Stadt Wiener Neustadt;<br />

mit Öffentlichkeitsrecht<br />

Musikschule der<br />

Stadt geme<strong>in</strong>de Wieselburg<br />

Sitz der<br />

Musikschule<br />

Bezirk Region Musikschul leitung<br />

Kopfzahl<br />

Schüler-<br />

Innen<br />

Anzahl<br />

Lehrpersonal<br />

Ternitz Neunkirchen NÖ Süd Leopold Eibl 485 20<br />

Traisen Lilienfeld NÖ Mitte Hubert Pfeiffer 576 21<br />

Traismauer St. Pölten NÖ Mitte Mag. Andreas<br />

Rauscher<br />

Tulln an der<br />

Donau<br />

Vitis<br />

552 20<br />

Tulln NÖ Mitte Karl Hemmelmayer 927 41<br />

Waidhofen<br />

an der Thaya<br />

Waldviertel<br />

Mag. Manfred<br />

Kreutzer<br />

445 25<br />

Vösendorf Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Prof. Roman P<strong>in</strong>ter 454 14<br />

Waidhofen<br />

an der Thaya<br />

Waidhofen<br />

an der Ybbs<br />

Waidhofen<br />

an der Thaya<br />

Waidhofen<br />

an der Ybbs<br />

Waldviertel<br />

Mostviertel<br />

Dipl.-Päd. Riccarda<br />

Schrey<br />

Mag. Christian<br />

Blahous<br />

366 18<br />

968 52<br />

Warth Neunkirchen NÖ Süd Erna Fasch<strong>in</strong>g 263 14<br />

Wiener Neudorf Mödl<strong>in</strong>g NÖ Ost Robert Rother 411 24<br />

Wiener Neustadt Wr. Neustadt NÖ Süd Prof. Mag. Raoul<br />

Herget<br />

Wieselburg Scheibbs Mostviertel Mag. Johannes<br />

Distelberger<br />

Musikschule der Stadt Wilhelmsburg Wilhelmsburg St. Pölten NÖ Mitte Lukas Reckenza<strong>in</strong><br />

B.A.<br />

Prof. Otto Schwarz Musikschule<br />

Musikschule Obritzberg/Rust-Statzendorf-Wölbl<strong>in</strong>g<br />

Musikschule der Stadt geme<strong>in</strong>de<br />

Wolkersdorf im We<strong>in</strong>viertel<br />

Wimpass<strong>in</strong>g<br />

im Schwarzatale<br />

648 31<br />

546 26<br />

237 11<br />

Neunkirchen NÖ Süd Mag. Manfred Spies 198 14<br />

Wölbl<strong>in</strong>g St. Pölten NÖ Mitte Tamara Ofenauer-<br />

Haas<br />

Wolkersdorf<br />

im We<strong>in</strong>viertel<br />

Mistelbach We<strong>in</strong>viertel Mag. Alexander<br />

Blach-Marius<br />

282 13<br />

561 26<br />

Musikschulverband Schneebergklang Würflach Neunkirchen NÖ Süd Johann Gager 416 16<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Donauklang<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der Musikschule<br />

Yspertal - Südliches Waldviertel<br />

Ybbs<br />

an der Donau<br />

Melk Mostviertel Bernhard Tha<strong>in</strong> 201 14<br />

Yspertal Melk Waldviertel Mart<strong>in</strong> Fußthaler 471 21<br />

Musikschule der Stadt Zistersdorf Zistersdorf Gänserndorf We<strong>in</strong>viertel Mag. Gabriele Sailer 286 12<br />

Regionalmusikschule<br />

Waldviertel-Mitte<br />

Geme<strong>in</strong>deverband der<br />

Musikschule Südheide<br />

Zwettl Zwettl Waldviertel Alexander Kastner 496 29<br />

Zwölfax<strong>in</strong>g<br />

Bruck an der<br />

Leitha<br />

NÖ Ost<br />

Mag. Mart<strong>in</strong>a Raab<br />

M.A.<br />

381 16<br />

Im Archiv des Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong> liegen vollständige historische Zahlendaten auch über e<strong>in</strong>zelne <strong>Musikschulen</strong><br />

auf. Bitte wenden Sie sich gerne an uns, um diese Daten zu erhalten.<br />

218


Quellenangaben<br />

Anhang<br />

• Albert Reiter-Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen an der Thaya: 50 <strong>Jahre</strong> Albert Reiter-Musikschule der Stadtgeme<strong>in</strong>de Waidhofen<br />

an der Thaya, Festschrift zum Jubiläum, 1956-2006, Waidhofen an der Thaya, 2005<br />

• Andraschek, Wolfgang/Hradecky, Friedl/Rabl, Erich: Bilderbuch der Musik, 400 <strong>Jahre</strong> Horner Musikleben, Horn, 1992<br />

• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: 30 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk 1953/1983, St. Pölten, 1983<br />

• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: 35 <strong>Jahre</strong> NÖ Musikschulwerk, <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1987/88, Wiener Neustadt, 1988<br />

• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1967/68, St. Pölten, 1968<br />

• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1968/69, St. Pölten, 1969<br />

• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1970/71, St. Pölten, 1971<br />

• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1973/74, St. Pölten, 1974<br />

• Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der NÖ <strong>Musikschulen</strong>: <strong>Jahre</strong>sbericht über das Schuljahr 1978/79, St. Pölten, 1979<br />

• Archiv NÖ <strong>Musikschulen</strong>: im Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong>, Hypogasse 1/2, 3100 St. Pölten<br />

• Ardila-Mantilla, Natalia/Röbke, Peter/Stekel, Hanns: Musikschule gibt es nur im Plural. Drei Zugänge, Wiener Beiträge zur Musikpädagogik<br />

Band 1, Innsbruck [u.a.], 2015<br />

• Bamford, Anne: Der Wow-Faktor. E<strong>in</strong>e weltweite Analyse der Qualität künstlerischer Bildung, Münster, 2010<br />

• Deutsch, Walter: Das große niederösterreichische Blasmusikbuch, Wien, 1982<br />

• Erhart, Peter: Zum 100. Geburtstag von Prof. Margaretha Biedermann, Viol<strong>in</strong>pädagog<strong>in</strong> aus Leidenschaft, S. 365-387, <strong>in</strong>: Vere<strong>in</strong> <strong>für</strong> Geschichte<br />

der Stadt Wien: Wiener Geschichtsblätter, 70. Jahrgang, Heft 4/2015, Wien, 2015<br />

• Hahn, Michaela: <strong>Musikschulen</strong>twicklung am Beispiel des dezentralen Musikschulsystems <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>, Dissertation an der Universität <strong>für</strong><br />

Musik und darstellende Kunst Wien, 2014<br />

• He<strong>in</strong>reichsberger, Karl: Viva la musica, 50 <strong>Jahre</strong> Städtische Musikschule Amstetten 1953-2003, Amstetten<br />

• Hofmann, Ulrike: Walter Hofmann. E<strong>in</strong> Leben <strong>für</strong> die Musik, Horn/Wien, 2017<br />

• Hofmann, Walter, Striberny, Friedrich: 100 <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>, Sonderdruck zum <strong>Jahre</strong>sbericht 1975/76, St. Pölten, 1976<br />

• Kommission <strong>für</strong> die NÖ <strong>Musikschulen</strong>: Festschrift, 10 <strong>Jahre</strong> Referat nö. <strong>Musikschulen</strong>, 5 <strong>Jahre</strong> Kommission <strong>für</strong> die nö. <strong>Musikschulen</strong>, St. Pölten, 1963<br />

• Kommission <strong>für</strong> das NÖ Musikschulwerk: Lehrpläne <strong>für</strong> niederösterreichische <strong>Musikschulen</strong>, 3. Auflage, St. Pölten, 1971<br />

• Konferenz der österreichischen Musikschulwerke (KOMU): Lehrplan <strong>für</strong> <strong>Musikschulen</strong>, Visionärer Wegweiser, Allgeme<strong>in</strong>er pädagogischdidaktisch-psychologischer<br />

Teil, [2007]<br />

• Land <strong>Niederösterreich</strong>: Kulturberichte, Monatsschrift <strong>für</strong> Wissenschaft und Kultur, Juni 1970<br />

• Land <strong>Niederösterreich</strong>: Kulturberichte, Monatsschrift <strong>für</strong> Wissenschaft und Kultur, November 1975<br />

• Mayerhofer, Viktor: Entstehungsgeschichte der Musikschule der Landeshauptstadt St. Pölten, Hausarbeit im Rahmen der Leiterakademie<br />

des Musikschulmanagement <strong>Niederösterreich</strong>, St. Pölten, 2004<br />

• Musikkultur <strong>Niederösterreich</strong> GmbH: Studie Arbeitsplatz Musikschule, Atzenbrugg, 2011<br />

• <strong>Niederösterreich</strong>ischer Blasmusikverband: 50 <strong>Jahre</strong> NÖBV, Festschrift, Stadt Haag<br />

• <strong>Niederösterreich</strong>isches Blasmusikverband: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> NÖBV 1952-2012, Festschrift<br />

• <strong>Niederösterreich</strong>isches Musikschulwerk: 40 <strong>Jahre</strong> NMW, Mitteilungsblatt 5/93, Sondernummer, Wiener Neustadt, 1993<br />

• Striberny, Friedrich: Pädagogische und soziale Aspekte des Instrumentalspiels. E<strong>in</strong>e empirische Erhebung an niederösterreichischen<br />

<strong>Musikschulen</strong>, Dissertation an der Universität Wien, 1976<br />

• W<strong>in</strong>ner, Ellen/Goldste<strong>in</strong>, Thalia R./V<strong>in</strong>cent-Lancr<strong>in</strong>, Stéphan: Art for Art’s Sake? The Impact of Arts Education, Educational Research and<br />

Innovation, OECD Publish<strong>in</strong>g, 2013<br />

219


Die Betriebe der Kultur.Region.<strong>Niederösterreich</strong> GmbH<br />

www.kulturregionnoe.at


Wir feiern <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Management</strong><br />

<strong>für</strong> die <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Feiern Sie mit!<br />

Fr, 4. Mai 2018<br />

Tag der <strong>Musikschulen</strong><br />

So, 17. Juni 2018<br />

Familientag <strong>in</strong> Grafenegg<br />

musikschulmanagement.at


Die 127 <strong>Musikschulen</strong><br />

und 485 Standorte<br />

Stand 1. 9. 2017<br />

Ennsdorf<br />

Ernsthofen<br />

Haidershofen<br />

Behamberg<br />

St. Pantaleon-<br />

Erla<br />

St. Valent<strong>in</strong><br />

Haag<br />

Weistrach<br />

St. Peter/Au<br />

Strengberg<br />

Ertl<br />

Wolfsbach<br />

Seitenstetten<br />

Waidhofen/Ybbs<br />

Hollenste<strong>in</strong>/<br />

Ybbs<br />

Opponitz<br />

Neustadtl/<br />

Donau<br />

Ardagger<br />

Wallsee-<br />

S<strong>in</strong>delburg<br />

Zeillern<br />

Amstetten<br />

Oed-<br />

Öhl<strong>in</strong>g<br />

Aschbach-<br />

Markt<br />

Biberbach<br />

Moorbad-<br />

Harbach<br />

Kematen/<br />

Ybbs<br />

Sonntagberg<br />

St. Mart<strong>in</strong><br />

Bad<br />

Großpertholz<br />

Allhartsberg<br />

Langschlag<br />

W<strong>in</strong>klarn<br />

Neuhofen/<br />

Ybbs<br />

Viehdorf<br />

Ybbsitz<br />

Weitra<br />

Artstetten- Emmers-<br />

Pöbr<strong>in</strong>g<br />

dorf<br />

Hofamt Maria<br />

Priel<br />

Kle<strong>in</strong>- Leiben<br />

Nöch-<br />

Taferl Pöchlarn<br />

l<strong>in</strong>g<br />

Marbach<br />

Loos-<br />

Persenbeug-<br />

Melk dorf<br />

Gottsdorf<br />

Pöchlarn<br />

Krumm-<br />

Zelk<strong>in</strong>g-<br />

Ybbs<br />

nussbaum Matzle<strong>in</strong>sdorf<br />

Schollach<br />

St. Mart<strong>in</strong>-<br />

Goll<strong>in</strong>g<br />

Karlsbach<br />

Bergland a.d. E. St. Leonhard/Forst<br />

Hürm<br />

Neumarkt Petzenkirchen<br />

St.<br />

Georgen Bl<strong>in</strong>den-<br />

/Ybbs<br />

/Ybbsf. markt<br />

Ruprechts-<br />

Wieselburg hofen<br />

Wolf-<br />

Mank<br />

Fersch- pass<strong>in</strong>g<br />

nitz Ste<strong>in</strong>akirchen<br />

Kirnberg<br />

/Forst<br />

/Mank<br />

Kilb<br />

Eurats-<br />

Feld<br />

St. Georgen/Reith<br />

Arbesbach<br />

Randegg<br />

Göstl<strong>in</strong>g/Ybbs<br />

Großgerungs<br />

Altmelon<br />

Gmünd<br />

Großschönau<br />

Wang<br />

Gresten-<br />

Land<br />

Brand -<br />

Nagelberg<br />

Re<strong>in</strong>s-<br />

Gresten berg<br />

Lunz am See<br />

Haugschlag<br />

Litschau<br />

Schrems<br />

Schweiggers<br />

Bärnkopf<br />

Dorfstetten<br />

St.<br />

Oswald<br />

Hoheneich<br />

Rappottenste<strong>in</strong><br />

Schönbach<br />

Eisgarn Eggern<br />

Heidenreichste<strong>in</strong><br />

Amaliendf.<br />

- Aalfang<br />

Kirchberg<br />

/Walde<br />

Traunste<strong>in</strong><br />

Gutenbrunn<br />

Yspertal<br />

Purgstall/<br />

Erlauf<br />

Gam<strong>in</strong>g<br />

Re<strong>in</strong>gers<br />

Hirschbach<br />

Münichreith<br />

-<br />

Laimbach<br />

Zwettl<br />

Scheibbs<br />

Großgöttfritz<br />

Grafenschlag<br />

Vitis<br />

Mart<strong>in</strong>sberg<br />

Pfaffenschlag<br />

Waidhofen<br />

/Th. Land<br />

Ottenschlag<br />

Pöggstall<br />

Oberndorf<br />

/Melk<br />

St.<br />

Georgen<br />

/Leys<br />

St. Anton/<br />

Jeßnitz<br />

Kautzen<br />

Gastern<br />

Echsenbach<br />

Waldhausen<br />

Sall<strong>in</strong>gberg<br />

Weiten<br />

Tex<strong>in</strong>gtal<br />

Frankenfels<br />

Puchenstuben<br />

Dobersberg<br />

Waidhofen/<br />

Thaya<br />

W<strong>in</strong>digsteig<br />

Schwarzenau<br />

Kottes -<br />

Purk<br />

Thaya<br />

Allentsteig<br />

Maria<br />

Laach<br />

/Jauerl<strong>in</strong>g<br />

Waldkirchen<br />

/<br />

Thaya<br />

Annaberg<br />

Karlste<strong>in</strong>/Thaya<br />

Göpfritz / Wild<br />

Rastenfeld<br />

Albrechts -<br />

berg<br />

Kirchschlag<br />

Mühldorf<br />

Spitz<br />

Raxendorf<br />

bach<br />

Schönbühel<br />

-<br />

Aggsbach<br />

Loich<br />

Schwarzenbach/<br />

Pielach<br />

Groß-<br />

Sieg-harts<br />

Pölla<br />

Krumau<br />

/Kamp<br />

Haunoldste<strong>in</strong><br />

Dunkelste<strong>in</strong>erwald<br />

Hafnerbach<br />

dorf<br />

Markersdf. -<br />

Ha<strong>in</strong>dorf<br />

Bischofstetten<br />

Rabenste<strong>in</strong><br />

/Pielach<br />

Kirchberg<br />

/Pielach<br />

Türnitz<br />

Neidl<strong>in</strong>g<br />

Gerersdorf<br />

Pr<strong>in</strong>zers-<br />

We<strong>in</strong>burg<br />

Wilhelmsburg<br />

Hofstetten -<br />

Grünau<br />

Japons<br />

Irnfritz -<br />

Messern<br />

St. Leonhard/HW<br />

We<strong>in</strong>zierl<br />

/Walde<br />

Krems<br />

Dürn-<br />

Weißenkirchen<br />

ste<strong>in</strong><br />

Rossatz-<br />

Furth<br />

Arnsdorf<br />

Mautern<br />

Aggs-<br />

Raabs / Thaya<br />

Ludweis<br />

- Aigen<br />

Brunn / Wild St. Bernhd.<br />

- Frauenhofen<br />

Röhrenbach<br />

Altenburg<br />

Bergern<br />

Wölbl<strong>in</strong>g<br />

Obergrafendorf<br />

St. Veit/<br />

Eschenau Gölsen<br />

Traisen<br />

Lilienfeld<br />

Paudorf<br />

Statzendorf<br />

Obritzberg-<br />

Rust<br />

Karlstetten<br />

St. Aegyd/Nw.<br />

Pernegg<br />

St. Pölten<br />

Hohenberg<br />

Drosendorf -<br />

Zissersdorf<br />

Geras<br />

Horn<br />

Rosenburg -<br />

Mold<br />

Gars/Kamp<br />

Hadersdorf<br />

- Kammern<br />

Gedersdorf<br />

Inzersdf. -<br />

Getzersdf.<br />

Atzenbrugg<br />

Herzogenburg<br />

Perschl<strong>in</strong>g<br />

Würmla<br />

Kapelln<br />

Pyhra<br />

Langau<br />

Kle<strong>in</strong>zell<br />

Schwarzau im<br />

Gebirge<br />

Siegmundsherberg<br />

Meiseldorf<br />

Traismauer<br />

Böheimkirchen<br />

Michelbach<br />

Grafenwörth<br />

Kasten<br />

Kirchstetten<br />

Stöss<strong>in</strong>g<br />

Rohrbach<br />

/ Gölsen<br />

Ha<strong>in</strong>feld<br />

Rohr im<br />

Gebirge<br />

Weitersfeld<br />

Röschitz<br />

Eggenburg<br />

Burgschle<strong>in</strong>itz<br />

-<br />

Kühnr<strong>in</strong>g<br />

Maissau<br />

Lichtenwörth<br />

Höhenwarth-<br />

Mühlbach a. M.<br />

Fels/<br />

Wagram<br />

Ramsau<br />

Reichenau/Rax<br />

Hardegg<br />

Pulkau<br />

Stran<strong>in</strong>g -<br />

Grafenberg<br />

Ravelsbach<br />

Groß-<br />

Riedenthal<br />

Kirchberg/<br />

Wagram<br />

Absdorf<br />

Königsbrunn<br />

/<br />

Wagram<br />

Neulengbach<br />

Neustift -<br />

Innermanz<strong>in</strong>g<br />

Brand -<br />

Laaben<br />

Gutenste<strong>in</strong><br />

Schrattenthal<br />

Asperhofen<br />

Kaumberg<br />

Muggendorf<br />

Puchberg/<br />

Schneeberg<br />

Trattenbach<br />

Sitzendorf<br />

/Schmida<br />

Ziersdorf<br />

Maria-<br />

Anzbach<br />

Furth /<br />

Triest<strong>in</strong>g<br />

Langenrohr<br />

Michelhausen<br />

Prigglitz<br />

Retz<br />

Zellerndorf<br />

Heldenberg<br />

Großweikersdorf<br />

Altenmarkt /<br />

Triest<strong>in</strong>g<br />

Pernitz<br />

Waidmannsfeld<br />

Miesenbach<br />

Ternitz<br />

Kirchberg/<br />

Wechsel<br />

St. Corona<br />

/Wechsel<br />

Aspangberg –<br />

St. Peter<br />

Tulln/<br />

Donau<br />

Judenau-<br />

Baumgtn.<br />

Breitenfurt<br />

Perchtolds-<br />

Schwechat<br />

dorf<br />

Lanzen-<br />

Brunn/Geb.<br />

dorf<br />

Vösendorf<br />

Ma. Enzersdf.<br />

Ma. Lanzendorf<br />

Zwölfax<strong>in</strong>g<br />

Wienerwald<br />

Wr. Neudorf<br />

Bieder-<br />

H<strong>in</strong>terbrühl<br />

mannsdf.<br />

Mödl<strong>in</strong>g<br />

Himberg Eber-<br />

Gaaden<br />

Alland<br />

Laxenburg<br />

gass<strong>in</strong>g<br />

Guntrams-<br />

Gumpolds- dorf<br />

Götzendorf<br />

kirchen<br />

Münchendorf<br />

Weissenbach /<br />

Triest<strong>in</strong>g<br />

Pottenste<strong>in</strong><br />

Hernste<strong>in</strong><br />

Hohe<br />

Wand<br />

Höfle<strong>in</strong>/<br />

Grünbach Hohen W.<br />

Payerbach<br />

Enzenreith<br />

Breitenste<strong>in</strong> Gloggnitz<br />

Raach /<br />

Semmer<strong>in</strong>g Schott- Hochgeb.<br />

wien<br />

Otterthal<br />

Retzbach<br />

Pernersdorf<br />

Guntersdorf<br />

Grabern<br />

Rußbach<br />

Würflach<br />

Wimpass<strong>in</strong>g<br />

Haugsdorf<br />

Warth<br />

Feistritz<br />

/Wechsel<br />

Alberndorf<br />

Wullersdorf<br />

Hollabrunn<br />

Hausleiten<br />

Königstetten<br />

Tulb<strong>in</strong>g<br />

Wolfsgraben<br />

Berndorf<br />

Laab<br />

Sooß<br />

Bad Vöslau<br />

Hirtenberg<br />

Enzesfeld -<br />

L<strong>in</strong>dabrunn<br />

Markt<br />

Piest<strong>in</strong>g<br />

Weikersdf./Stf.<br />

St. Egyden<br />

/Ste<strong>in</strong>feld<br />

Natschb. - Pitten<br />

Loipersb. Seebenste<strong>in</strong><br />

Grimmenste<strong>in</strong><br />

Bad<br />

Fischau<br />

Edlitz<br />

Stronsdorf<br />

Nappersdorf<br />

-<br />

Kammersdorf<br />

Scheibl<strong>in</strong>gkirchen<br />

-<br />

Thernberg<br />

Zöbern<br />

St. Andrä-<br />

Wördern<br />

Zeiselmauer-<br />

Wolfpass<strong>in</strong>g<br />

Baden<br />

Krumbach<br />

Kott<strong>in</strong>gbrunn<br />

Leobersdorf<br />

Bromberg<br />

Klosterneuburg<br />

Pfaffstätten<br />

Sollenau Ebenfurth<br />

Felixdorf<br />

Wiener<br />

Neustadt<br />

Breitenau Schwarzau Lanzen-<br />

Neun-<br />

/ Ste<strong>in</strong>f. kirchen<br />

kirchen<br />

Bad Erlach<br />

Wartmannstetten<br />

Hadres<br />

Göllersdorf<br />

Seefeld-<br />

Kadolz<br />

Mailberg<br />

Sierndorf<br />

Stockerau<br />

Groß-<br />

Harras<br />

Großmugl<br />

Walpersbach<br />

Wiesmath<br />

Lich-teneggHollen-<br />

Thomas-<br />

thon<br />

berg<br />

Aspang-<br />

Markt<br />

Kirchschlag /<br />

Buckl. Welt<br />

Bad<br />

Schönau<br />

Eggendorf<br />

St. Margarethen/<br />

Siern<strong>in</strong>g<br />

Stetteldorf<br />

Grafenegg<br />

Eichgraben<br />

Altlengbach<br />

Sieghartskirchen<br />

Mauerbach<br />

Gablitz<br />

Tullnerbach<br />

Purkersdorf<br />

Pressbaum<br />

Mönichkirchen<br />

Katzels-dorf<br />

Unterst<strong>in</strong>kenbrunn<br />

Gau-<br />

Leobendorf<br />

Korneuburg<br />

Laa/Thaya<br />

Ernstbrunn<br />

bitsch<br />

Gnadendorf<br />

Pottendorf<br />

Niederleis<br />

Großrußbach<br />

Harmannsdorf<br />

Bisamberg<br />

Fallbach<br />

Ebreichsdorf<br />

Wildendürnbach<br />

Kreuzstetten<br />

Enzersfeld<br />

Hagenbrunn<br />

Langenzersdorf<br />

Neudorf<br />

Staatz<br />

Asparn/Zaya<br />

Ladendorf<br />

Gerasdorf<br />

Seibersdorf<br />

Reisenberg<br />

Ottenthal<br />

Wolkersdorf<br />

Falkenste<strong>in</strong><br />

Mistelbach<br />

Gawe<strong>in</strong>stal<br />

Waldenste<strong>in</strong><br />

Deutsch-<br />

Wagram<br />

dorf hofen Gl<strong>in</strong>zendorf<br />

Leopolds- Lassee<br />

dorf i. M.<br />

Andlers- Har<strong>in</strong>gsee<br />

Groß-<br />

Enzersdorf<br />

dorf<br />

Engelhartstetten<br />

Mannersdorf /<br />

Leithaberge<br />

Hof/ Leithabg.<br />

Au/<br />

Leithabg.<br />

Drasenhofen<br />

Poysdorf<br />

Bad<br />

Pirawarth<br />

Groß-<br />

Schwe<strong>in</strong>barth<br />

Bockfließ<br />

Raas- Groß-<br />

Mannsdorf<br />

Fischamend<br />

Wilfersdorf<br />

Strasshof<br />

/ Nb.<br />

Markgrafneusiedl<br />

Haslau -<br />

Ma. Ellend<br />

Trautmannsdorf/Leitha<br />

Herrenbaumgarten<br />

Schönkirchen<br />

–<br />

Reyersdf.<br />

Spannberg<br />

Matzen -<br />

Raggendf.<br />

Gänserndorf<br />

Obersiebenbrunn<br />

Untersiebenbrunn<br />

Orth/Donau<br />

Göttlesbrunn -<br />

Arbesthal<br />

Bruck/<br />

Leitha<br />

Hausbrunn<br />

Neusiedl<br />

/Zaya<br />

Zistersdorf<br />

Angern<br />

/March<br />

Weikendorf<br />

Bernhardsthal<br />

Eckartsau<br />

Ha<strong>in</strong>burg<br />

Wolfsthal<br />

Bad Hunds-<br />

Deutsch heim<br />

Altenburg<br />

Petronell<br />

Carnuntum<br />

Höfle<strong>in</strong><br />

Rabensburg<br />

Hohenau<br />

/March<br />

R<strong>in</strong>gelsdf. -<br />

Niederabsdf.<br />

Drös<strong>in</strong>g<br />

Marchegg<br />

Hochneukirchen-<br />

Gschaidt


Musizieren<br />

macht<br />

Freu(n)de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!