bayernets - Bayerngas GmbH
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Die Energiewende<br />
Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong>
Inhalt<br />
Vorwort des Geschäftsführers<br />
Überblick:<br />
<strong>Bayerngas</strong> und ihre Gesellschafter<br />
Die Herausforderungen<br />
Der europäische Energierahmen<br />
Die deutsche Energiewende<br />
Das bayerische Energiekonzept<br />
„Energie innovativ“<br />
Das Ziel für Erneuerbare und die Lücke<br />
schließen, mit Erdgas!<br />
Die zukünftige Rolle von Erdgas<br />
Versorgungssicherheit und CO -Minderung –<br />
2<br />
die Attraktivität von Gas steigt weltweit<br />
Erdgas ist ausreichend vorhanden!<br />
Liquified Natural Gas (LNG) – weit entfernte<br />
Gasquellen sind für Europa zugänglich<br />
Eine moderne Industrie braucht Erdgas<br />
Die Partnerenergie – Erdgas gleicht die<br />
Volatilität der Erneuerbaren aus<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
16<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
Der Beitrag der <strong>Bayerngas</strong><br />
zur Energiewende<br />
Diversifizierung der Beschaffung<br />
NABUCCO: mit einem neuen Südost-Pipeline-<br />
Korridor neue Gasquellen erschließen<br />
<strong>Bayerngas</strong> Energy Trading als Market Maker<br />
und aktiver Handelsteilnehmer an der EEX<br />
Entwicklung der Gashandelsmärkte:<br />
Gas-Hubs<br />
novogate – die kommunale<br />
Beschaffungsplattform für Stadtwerke<br />
Gaskompetenz vom Stadtwerk und industriellen<br />
Endkunden bis hin zur Exploration & Produktion<br />
Kommunale Gasförderung in Skandinavien<br />
und Großbritannien<br />
Upstream-Projekte der <strong>Bayerngas</strong><br />
Das führende Pipelineprojekt in Bayern:<br />
Monaco<br />
<strong>Bayerngas</strong>-Gruppe steigert Beitrag zur Versorgungssicherheit:<br />
Ausbau der Speicherinfrastruktur<br />
24<br />
26<br />
27<br />
29<br />
30<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
36<br />
37<br />
Neue Technologien<br />
Gas wird regenerativ!<br />
Innovationsoffensive des Deutschen Vereins<br />
des Gas- und Wasserfaches e.V.<br />
<strong>Bayerngas</strong> und „Power-to-Gas“<br />
Carbon Capture and Storage (CCS)<br />
Unterschiede: CCS, CCR und CCU<br />
<strong>Bayerngas</strong>-Aktivitäten<br />
Kraft-Wärme-Kopplung und Energieeffizienz<br />
Bioenergie: Lage und Ausbauziele<br />
Biogas: die Aktivitäten der <strong>Bayerngas</strong><br />
Entwicklung der Erdgasmobilität<br />
in Deutschland<br />
38<br />
40<br />
42<br />
44<br />
45<br />
46<br />
47<br />
48<br />
50<br />
51<br />
52<br />
Beitrag der <strong>Bayerngas</strong>-Gesellschafter<br />
zur Energiewende<br />
Stadtwerke Augsburg Energie <strong>GmbH</strong><br />
Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen <strong>GmbH</strong>/<br />
Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR<br />
Stadtwerke Landshut<br />
SWM Services <strong>GmbH</strong><br />
REWAG Regensburger Energie- und<br />
Wasserversorgung AG & Co. KG<br />
TIGAS-Erdgas Tirol <strong>GmbH</strong><br />
Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm <strong>GmbH</strong><br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 3<br />
54<br />
57<br />
58<br />
59<br />
60<br />
61<br />
62<br />
63
Vorwort des Geschäftsführers<br />
4<br />
Die Energiewende kommt –<br />
mit Gas und kommunalen Unternehmen!<br />
Der deutsche Energiemarkt wird umgebaut. Der Primärenergiebedarf<br />
soll sinken und die Stromerzeugung<br />
soll weitgehend auf erneuerbaren Energien basieren.<br />
Das ist das Ziel.<br />
Auf diesem Weg begleitet Erdgas die erneuerbaren Energien.<br />
Erdgas schließt die Lücke, die durch das Abschalten der Atomkraftwerke<br />
entsteht. Am Ende des Weges wird Gas den Erneuerbaren<br />
weiterhin zur Seite stehen: als Partnerenergie, um die hohe Volatilität<br />
von Wind- und Sonnenenergie auszugleichen und um Netzstabilität<br />
zu gewährleisten.<br />
Die Ihnen vorliegende Broschüre hält für Sie die Fakten der deutschen<br />
und bayerischen Energiekonzepte vor. Sie mag Ihnen eine<br />
komprimierte Quelle für das schnelle Auffinden der relevanten<br />
Meilensteine und Ziele der Energiekonzepte sein.<br />
Die Broschüre legt Ihnen dar, warum die Erneuerbaren das umweltschonende<br />
Gas benötigen. Sie ist eine datenbasierte Argumentationshilfe<br />
zur ausreichenden Verfügbarkeit von Gas und beschreibt<br />
die positive Entwicklung der Gasbeschaffungsmärkte sowie existierender<br />
und zukünftiger Technologien zur CO -Vermeidung.<br />
2<br />
Selbstverständlich erläutern wir Ihnen, welchen Beitrag die <strong>Bayerngas</strong>-Gruppe<br />
und ihre kommunalen Gesellschafter zum Umbau unserer<br />
Energieversorgung leisten. <strong>Bayerngas</strong> konzentriert sich auf die<br />
Partnerenergie Gas, unsere Stadtwerke-Gesellschafter investieren<br />
in den Aufbau von Stromerzeugungskapazitäten aus Erneuerbaren.<br />
Mit der über fünf Jahrzehnte gebündelten Gaskompetenz stärken<br />
wir unseren Partnern den Rücken, damit diese weiterhin im Wettbewerb<br />
bestehen – dem Wettbewerb um Energiekunden und bei der<br />
Vermarktung energiebasierter Produkte.<br />
Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre viel Vergnügen<br />
Marc Hall<br />
Geschäftsführer <strong>Bayerngas</strong><br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 5
<strong>Bayerngas</strong>,<br />
eine Gasbeschaffungsplattform mit Handel,<br />
Speicherung, Exploration & Produktion, Transport,<br />
technischen Services, Aus- und Fortbildung sowie<br />
Energiewende-Leistungen<br />
Die <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong>, München, hat sich in Südbayern über fünf<br />
Jahrzehnte hinweg eine starke Marktposition geschaffen, die<br />
Voraussetzung für den Sprung in den gesamtdeutschen und<br />
europäischen Gasmarkt war. Mit seinen deutschen Beteiligungen<br />
ist das Unternehmen von den Alpen bis zur Nordsee aktiv und über<br />
seine norwegische Beteiligung in Skandinavien und Großbritannien<br />
präsent. <strong>Bayerngas</strong> kauft für ihre Kunden – Stadtwerke, Regionalversorger<br />
und Industriekunden – Erdgas über den europäischen<br />
Gasbeschaffungsmarkt (2011: 71 Mrd. kWh).<br />
Die Geschichte des Unternehmens ist bemerkenswert, weil sie<br />
auf einer vielleicht einzigartigen Kombination von Gesellschafterstruktur<br />
und Geschäftsfeldaktivitäten beruht.<br />
<strong>Bayerngas</strong> ist zu 100 % im Besitz von kommunalen deutschen<br />
Stadtwerken und einem österreichischen Gasversorger und zugleich<br />
auf der gesamten Wertschöpfungskette Gas aktiv: von der<br />
Gasproduktion bis hin zum industriellen Endkunden.<br />
6<br />
Verbundene Unternehmen und Beteiligungen<br />
<strong>Bayerngas</strong> Norge AS, Oslo,<br />
Explorations- & Produktionsgesellschaft<br />
Das Unternehmen hält Anteile an Explorationslizenzen auf dem<br />
norwegischen Kontinentalschelf und über die <strong>Bayerngas</strong> Danmark<br />
ApS, Kopenhagen, sowie <strong>Bayerngas</strong> UK Ltd., Westerham/Kent,<br />
Lizenzen in der dänischen und britischen Nordsee.<br />
<strong>Bayerngas</strong> Energy Trading <strong>GmbH</strong>, München,<br />
Gas-Trading-Gesellschaft,<br />
ist aktiv an europäischen Hubs und Energiebörsen.<br />
novogate <strong>GmbH</strong>, München/Düsseldorf,<br />
nimmt für <strong>Bayerngas</strong> das gesamtdeutsche Stadtwerke- und<br />
Beratungsgeschäft wahr.<br />
bayernSERVICES <strong>GmbH</strong>, München,<br />
bietet technische Dienstleistungen für Gasanlagen und die<br />
Betriebsführung von Biogasanlagen.<br />
Das Netzgeschäft wird von der unabhängigen<br />
Netzgesellschaft <strong>bayernets</strong> <strong>GmbH</strong> verantwortet.<br />
<strong>bayernets</strong> <strong>GmbH</strong>, München,<br />
Netzgesellschaft, betreibt ein Hochdruckleitungsnetz mit<br />
internationaler Anbindung und ist Anteilseigner der<br />
NetConnect Germany <strong>GmbH</strong> & Co. KG (NCG) mit dem<br />
größten deutschen Gasmarktgebiet.<br />
Die Gesellschafter der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong><br />
SWM Services<br />
<strong>GmbH</strong> 48,66 %<br />
Stadtwerke Ingolstadt<br />
Beteiligungen <strong>GmbH</strong>/<br />
Ingolstädter<br />
Kommunalbetriebe AöR<br />
4,18 %<br />
Stadtwerke Augsburg<br />
Energie <strong>GmbH</strong> 20,80 %<br />
gezeichnetes Kapital: 90,69 Mio. Euro<br />
Stadtwerke<br />
Landshut 3,71 %<br />
SWU Stadtwerke<br />
Ulm/Neu-Ulm<br />
<strong>GmbH</strong> 5,0 %<br />
TIGAS-Erdgas<br />
Tirol <strong>GmbH</strong> 10,0 %<br />
REWAG Regensburger<br />
Energie- und Wasserversorgung<br />
AG & Co. KG<br />
7,65 %<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 7
Die Herausforderungen
10<br />
Der europäische Energierahmen<br />
Am 10. November 2010 hat die EU-Kommission die Mitteilung „Energie 2020 – Eine Strategie<br />
für eine wettbewerbsfähige, nachhaltige und sichere Energie“ veröffentlicht.<br />
Die fünf Schwerpunkte der Energiestrategie:<br />
1. Effizienzsteigerung von 20 % bis 2020<br />
2. Vollendung des europäischen Energiebinnenmarktes (neben 3. Energiebinnenmarktpaket auch<br />
europaweite Energieinfrastruktur)<br />
3. Gewährleistung einer sicheren und erschwinglichen Energieversorgung für die Bürger und Unternehmen<br />
4. Sicherung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit der EU<br />
5. Koordinierung und Ausbau der EU-Energieaußenpolitik<br />
Am 15. Dezember 2011 veröffentlichte die EU-Kommission zusätzlich ihre Mitteilung eines<br />
Energiefahrplanes 2050. Darin werden verschiedene Handlungsoptionen für eine Senkung<br />
der energiebezogenen CO 2 -Emissionen um 85 % bis 2050 aufgezeigt. Erdgas wird für die<br />
Umgestaltung des Energiesystems als wichtig erachtet.<br />
Daneben sind folgende Beschlüsse der EU von Bedeutung für die energiepolitische Ausrichtung:<br />
• Europäische Umwelt- und Klimaschutzpolitik: Festlegung der „20-20-20-Ziele“ im Jahr 2007<br />
(Reduzierung CO -Emissionen um 20 % bis 2020 im Vergleich zu 1990,<br />
2<br />
20 %-Anteil erneuerbare Energien, 20 % Effizienzsteigerung)<br />
• Europäischer Energiebinnenmarkt: sog. 3. Energiebinnenmarktpaket vom 13. Juli 2009<br />
• Energieinfrastruktur: Mitteilung „Energieinfrastrukturprioritäten bis 2020 und danach – ein Konzept<br />
für ein europäisches Energienetz“ (November 2010)<br />
• Energieeffizienz: „Aktionsplan für Energieeffizienz: Das Potenzial ausschöpfen“ Ende 2006 von<br />
der Kommission verabschiedet, wird überarbeitet<br />
• Energieversorgungssicherheit: Inkrafttreten der neuen Erdgasversorgungssicherheits-Verordnung<br />
am 2. Dezember 2010<br />
Die deutsche Energiewende<br />
Das am 8. Juli 2011 infolge der Reaktorkatastrophe in Fukushima vom Bundesrat verabschiedete<br />
Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Energiewende umfasst insbesondere folgende<br />
Einzelgesetze und -maßnahmen<br />
1. Atomausstieg:<br />
• Zeitlich gestaffelte Beendigung der Kernkraftnutzung<br />
bis Ende 2022 durch Änderung des Atomgesetzes<br />
• Mögliche Engpässe bei der Stromversorgung in den<br />
Winterhalbjahren bis März 2013 (so BNetzA) sollen durch<br />
Gas- und Kohlekraftwerke beseitigt werden<br />
2. Förderung erneuerbarer Energien und Klimaschutz:<br />
• Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am<br />
Stromverbrauch in Deutschland mindestens 35 % betragen<br />
(derzeit ca. 17 %); entsprechende Anpassung des<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)<br />
• Am Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um 40 %<br />
im Vergleich zu 1990 zu reduzieren, soll festgehalten werden,<br />
u. a. durch Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“ sowie<br />
Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes von<br />
Städten/Gemeinden<br />
• Einführung einer Marktprämie für die Direktvermarktung<br />
von Strom aus erneuerbaren Energien<br />
(für große Biogasanlagen > 750 KW ab 2014)<br />
3. Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG)<br />
enthält u. a.:<br />
• Entflechtungsvorschriften für Transportnetzbetreiber<br />
• Einführung von intelligenten Messsystemen<br />
• Einführung einer Streitschlichtungsstelle<br />
• Neuregelung der Objektnetze<br />
4. Netzausbaubeschleunigung Übertragungsnetze:<br />
• Anpassung des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes<br />
• Zielt auf Netze der Höchstspannungsebene mit überregionaler<br />
Bedeutung (u. a. Leitungen für Offshore-Windenergieanlagen)<br />
5. Energieeffizienz und Energiesparen:<br />
• Eckpunktepapier Energieeffizienz (kein Gesetz)<br />
• Ziel u. a.: Absenkung des Wärmebedarfs bei Gebäuden<br />
bis 2020 um 20 %<br />
6. Förderung Kraft-Wärme-Kopplung:<br />
• Verlängerung der Förderung von KWK-Anlagen bis 2020<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 11
12<br />
Das bayerische Energiekonzept<br />
„Energie innovativ“<br />
Das Energiekonzept „Energie innovativ“ der Bayerischen Staatsregierung<br />
wurde am 24. Mai 2011 beschlossen.<br />
Die Kernziele des Energiekonzeptes:<br />
• Umstieg auf eine überwiegend auf erneuerbaren Energien basierende<br />
Energieversorgung in Bayern<br />
• Sichere, bezahlbare und umwelt- bzw. klimafreundliche Energieversorgung<br />
• Bayern bleibt Produktionsstandort für Energie und strebt bei der Energiewende<br />
die Technologieführerschaft in Wissenschaft und Wirtschaft an<br />
• Ersatz des Atomstroms möglichst nicht durch Kernkraft- oder Kohlestromimporte<br />
aus den Nachbarländern, sondern weitgehend durch eigene Erzeugung<br />
Das Ziel für Erneuerbare<br />
Strom aus regenerativen Energien in Bayern<br />
TWh<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2009<br />
Wasserkraft<br />
Windkraft<br />
Quelle: www.energieatlas.bayern.de<br />
Gesamt:<br />
21,1 TWh<br />
12<br />
5,9<br />
2,6<br />
0,6<br />
Biomasse<br />
Geothermie<br />
2021<br />
Gesamt:<br />
43,8 TWh<br />
Photovoltaik<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 13<br />
14,5<br />
8<br />
14<br />
6,8<br />
0,5
Die neun Handlungsschwerpunkte des Konzeptes<br />
1. Erneuerbare Energien deutlich schneller ausbauen:<br />
• Unter anderem überdurchschnittlicher Windenergiezuwachs<br />
sowie starke Steigerungen bei Photovoltaik geplant;<br />
Ziel: Anteil von 50 % an Stromerzeugung bis 2021!<br />
2. Ausbau der Energienetze:<br />
• Sowohl innerhalb Bayerns als auch Transitkapazitäten zu den<br />
Nachbarländern Österreich (Pumpspeicherpotenziale) und<br />
Tschechische Republik<br />
3. Markt-, System- und Netzintegration erneuerbarer Energien –<br />
Stromspeicher schaffen:<br />
• Unter anderem Fokus auf Erdgasnetz als Speicher; dazu auch<br />
Demonstrationsprojekt zur Methanisierung von Spitzenlaststrom<br />
aus Erneuerbaren<br />
• Biogasanlagen zum Ausgleich der Schwankungen von<br />
Wind- und Solarenergie<br />
4. Strom effizient erzeugen und verwenden:<br />
• Unter anderem durch Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
auch auf dezentraler Ebene<br />
14<br />
5. Wärme effizient erzeugen und verwenden:<br />
• Einsparpotenzial insbesondere im Gebäudesektor sowie bei<br />
Industrie und Gewerbe im Bereich Prozesswärme<br />
6. Erdgasinfrastruktur ausbauen:<br />
• Bei veränderter Stromversorgung wird auch der Energieträger<br />
Erdgas stärker zum Einsatz kommen<br />
• Neubau und Modernisierung von Gaskraftwerken als Ersatz für<br />
wegfallende Kernkraftwerke<br />
• Bedarfsgerechter Ausbau des Erdgasnetzes<br />
7. Mobilität effizient und klimaschonend ermöglichen:<br />
• Unter anderem durch Förderung der Verkehrsverlagerung auf<br />
klimaschonende Verkehrsträger<br />
8. Erforschung neuer Energietechnologien:<br />
• Insbesondere auch bei Speichertechnologien<br />
9. Energieversorgung im europäischen Kontext<br />
Die Lücke schließen, mit Erdgas!<br />
Die Herausforderung: Deckung des Stromverbrauchs in Bayern in 2021<br />
50%<br />
regenerative<br />
Erzeugung<br />
Quelle: Bayerisches Energiekonzept<br />
20%<br />
Erzeugung aus fossilen<br />
Brennstoffen (Bestand)<br />
30%<br />
Erzeugungslücke<br />
Trotz 50 %-Anteil der<br />
Erneuerbaren wird eine<br />
Versorgungslücke von 30 %<br />
im Jahr 2021 prognostiziert.<br />
Diese soll durch zusätzliche Stromerzeugung<br />
auf Gasbasis in Bayern und Stromlieferungen<br />
aus Erneuerbare-Energien-<br />
Anlagen außerhalb Bayerns geschlossen<br />
werden.<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 15
Die zukünftige Rolle von Erdgas
18<br />
Versorgungssicherheit und CO 2 -Minderung –<br />
die Attraktivität von Gas steigt weltweit<br />
Anteil der Energieträger am weltweiten Primärenergiemix<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Öl<br />
Kohle<br />
Erdgas<br />
Wasserkraft Atomkraft Erneuerbare<br />
inkl. Biobrennstoffen<br />
1970 1990<br />
2010<br />
2030<br />
Erdgas ist ausreichend vorhanden!<br />
Weltweite Gasproduktion bis 2035 (IEA-Prognose 2011)<br />
Quelle: BP Energy Outlook 2030 (01/2012) Natural gas production by region in the GAS Scenario; Quelle: IEA (06/2011)<br />
Mrd. m 3<br />
5.250<br />
4.500<br />
3.750<br />
3.000<br />
2.250<br />
1.500<br />
750<br />
0<br />
2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035<br />
Indien<br />
OECD Ozeanien<br />
OECD Europa<br />
Lateinamerika<br />
China<br />
Restliches Asien<br />
Afrika<br />
Mittlerer Osten<br />
OECD Nordamerika<br />
Osteuropa/Eurasien<br />
inkl. Russland<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 19
Liquified Natural Gas (LNG) –<br />
weit entfernte Gasquellen sind für Europa zugänglich<br />
• Das weltweite LNG-Handelsvolumen (inklusive Spotmengen) hat deutlich zugenommen<br />
• Im Jahr 2010 lag das Handelsvolumen bei 223,8 MMTPA; dies entspricht etwa 3,28 Billionen kWh<br />
• Die Zahl der Im- und Exportländer ist insbesondere im letzten Jahrzehnt gestiegen<br />
LNG-Handelsvolumen (1980 – 2010)<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
MMTPA<br />
1980<br />
1982<br />
1984<br />
1986<br />
1988<br />
1990<br />
LNG-Handelsvolumen<br />
1992<br />
Anzahl der LNG-Exportländer<br />
Anzahl der LNG-Importländer<br />
1994<br />
1996<br />
1998<br />
2000<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
Anzahl der<br />
LNG-Exportländer<br />
2008<br />
2010<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Eine moderne Industrie braucht Erdgas<br />
Industrie und Haushalte verbrauchen das meiste Gas –<br />
Entwicklung der Erdgasabgabe in Deutschland<br />
Inlandsabgabe an Verbraucher<br />
Industrie (inkl. industriellen Kraftwerken)<br />
Private Haushalte<br />
Handel, Gewerbe, Dienstleistungen<br />
Öffentliche Elektrizitätsversorgung<br />
Fernwärme<br />
Quelle: IGU, World LNG Report 2010 – beachte: 1 MMtPA = 1,32 Mrd. m3 Entwicklung der Erdgasabgabe in Deutschland in Mrd. kWh (ab 1998 einschließlich Grubengas sowie geänderter Systematik);<br />
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft, Statistisches Bundesamt, BDEW<br />
20<br />
1.000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
Mrd. kWh<br />
0<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 21<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010
Die Partnerenergie – Erdgas gleicht die Volatilität<br />
der Erneuerbaren aus<br />
Zwei Tage in Spanien: erhebliche Unterschiede bei der Einspeisung von Windenergie<br />
4.000<br />
3.500<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
MW Windkraft 1% (3.500 MW) MW Windkraft 45% (11.500 MW)<br />
Andere<br />
Windkraft<br />
Erdgas<br />
Kohle<br />
Atomkraft<br />
Wasserkraft<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
27. August 2009 Differenz: 8.000 MW<br />
8. November 2009<br />
5.000<br />
0<br />
Interconnection<br />
Volatilität bei der Windenergieerzeugung und deren Ausgleich an zwei tagen in Spanien; Quelle: REE, Enagas, 2010<br />
22<br />
Gas gleicht Volatilitäten aus!<br />
Erdgas ist die Partnerenergie<br />
der erneuerbaren Energien<br />
Wenn die Energiekonzepte umgesetzt worden sind, wird unsere Stromversorgung<br />
zu einem großen Teil auf Wind- und Sonnenenergie, aber<br />
auch auf Energie aus Biomasse basieren.<br />
Biogasanlagen haben den Vorteil, dass sie bei Vorratshaltung das ganze Jahr hinweg<br />
Energie produzieren und unabhängig von Witterungseinfl üssen sind.<br />
Wind- und Sonnenenergie sind großen Schwankungen unterworfen (volatil).<br />
Weht kein Wind und scheint keine Sonne, kann kein Strom in das Netz eingespeist werden.<br />
Umgekehrt kann es sein, das zu viel Wind- und Sonnenstrom zur Verfügung steht, der<br />
von den Kunden nicht gebraucht wird. So blieben zum Beispiel 2009 knapp 74 Mio. kWh<br />
Windstrom ungenutzt.<br />
Deshalb benötigen Erneuerbare eine Partnerenergie.<br />
Diese Energie ist Gas: Sie ist der umweltschonendste fossile Energieträger, steht schnell<br />
zur Verfügung und lässt sich zukünftig auch aus Wind- und Sonnenenergie herstellen und<br />
im Gasnetz oder in Untergrundspeichern „parken“. Es geht kein erneuerbarer Strom verloren<br />
und Gas wird selbst regenerativ.<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 23
Der Beitrag der <strong>Bayerngas</strong> zur Energiewende
Diversifi zierung<br />
der Beschaffung<br />
Importverträge und LNG<br />
Zur Steigerung der Versorgungssicherheit und zur optimalen<br />
Belieferung unserer Kunden ist <strong>Bayerngas</strong> auf den folgenden<br />
vier Feldern bei der Beschaffung von Erdgas aktiv:<br />
• Nord(west)europa, insbesondere Norwegen<br />
• Kaspische Region und Persischer Golf<br />
• Russland<br />
• LNG<br />
Damit ermöglichen wir unseren Kunden auch den Zugang zu<br />
Erdgas von Gasproduzenten.<br />
Daneben beziehen wir seit Anfang 2011 von <strong>Bayerngas</strong> Norge<br />
AS produziertes Gas aus der Nordsee.<br />
26<br />
Die Gasbeschaffungsplattform<br />
<strong>Bayerngas</strong> ermöglicht dank<br />
Mengenbündelung den Zugang<br />
zu Produzenten<br />
Die vier Gaskorridore nach Europa<br />
LNG<br />
Nord(west)europa<br />
Russland<br />
Southern<br />
Corridor<br />
NABUCCO: mit einem neuen Südost-Pipeline-Korridor<br />
neue Gasquellen erschließen<br />
NABUCCO Pipeline-Projekt<br />
Nachgewiesene<br />
Reserven in Billionen<br />
Kubikmetern<br />
Quelle: <strong>Bayerngas</strong> Quelle: NABUCCO, BP<br />
Norwegen<br />
2,1<br />
Vienna<br />
Russland<br />
44,65<br />
Algerien<br />
4,52<br />
Budapest<br />
Sofia<br />
Bukarest<br />
Aserbaidschan<br />
1,28<br />
Nigeria<br />
5,3<br />
Istanbul<br />
Ankara<br />
NABUCCO<br />
Iran<br />
27,8<br />
Ägypten<br />
2,06<br />
Irak<br />
3,17<br />
Katar (LNG)<br />
25,6<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 27
28<br />
Engagement im kaspischen Raum: NABUCCO<br />
Diversifizierung der Transportwege: NABUCCO-Beteiligung<br />
• Im Rahmen der Diversifizierung der Bezugsquellen ist <strong>Bayerngas</strong> an Gas aus der<br />
kaspischen Region, insbesondere aus Aserbaidschan, interessiert<br />
• <strong>Bayerngas</strong> hält die NABUCCO-Pipeline für das mit Abstand beste Pipelineprojekt.<br />
• Eine offizielle Interessensbekundung gegenüber dem NABUCCO-Konsortium wurde<br />
im September 2011 abgegeben<br />
• Derzeit wird die Beteiligung detailliert wirtschaftlich geprüft<br />
• NABUCCO-Geschäftsführer Reinhard Mitschek: „Das ist ein großer Schritt vorwärts“,<br />
denn ein starker Absatzmarkt sei für ein Pipeline-Projekt wichtig<br />
• Final Investment Decision (FID): 2013/14; erste Gaslieferungen ab 2018 geplant<br />
„Durch den Ausstieg Deutschlands aus der<br />
Kernenergie wird sich der Gasbedarf Bayerns<br />
spürbar erhöhen, weil die wegfallende<br />
Kraftwerkskapazität zu einem wesentlichen<br />
Teil durch neue, hocheffiziente Gaskraftwerke<br />
ersetzt werden muss. Damit steigt die Bedeutung<br />
von NABUCCO für Bayern weiter.“<br />
Die <strong>Bayerngas</strong> Energy Trading <strong>GmbH</strong> wirkt als Market Maker<br />
bei der Preisbildung an der European Energy Exchange (EEX)<br />
im Bereich Derivatives Markets/Futures mit.<br />
Zudem ist die <strong>Bayerngas</strong> Energy Trading Handelsteilnehmer<br />
in den Bereichen:<br />
• Spot Markets<br />
• Power Derivatives<br />
• Derivatives Markets<br />
<strong>Bayerngas</strong> nutzt den<br />
liberalisierten europäischen<br />
Gasbeschaffungsmarkt!<br />
<strong>Bayerngas</strong> Energy Trading als Market Maker<br />
und aktiver Handelsteilnehmer an der EEX<br />
Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil am 30. September 2011<br />
Der Bereich „EEX Spot Markets“ umfasst die Marktgebiete<br />
Gaspool, NCG und TTF.<br />
Logo der <strong>Bayerngas</strong> Energy trading<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 29
Entwicklung der<br />
Gashandelsmärkte:<br />
Gas-Hubs<br />
Die Handelsmengen am britischen NBP sowie an<br />
den kontinentaleuropäischen Hubs sind in den letzten<br />
Jahren stark gestiegen.<br />
Dabei spielt der NBP mit einem Marktanteil von 68 % im Jahr 2012<br />
erneut die dominierende Rolle in Europa. Um unseren Kunden die<br />
Vorteile aus dem Bezug von Handelsmengen darstellen zu können,<br />
hat die <strong>Bayerngas</strong> Energy Trading ihre Aktivitäten in den letzten<br />
Jahren kontinuierlich ausgebaut und ist auf den wichtigsten Gashandelsmärkten<br />
tätig.<br />
Die <strong>Bayerngas</strong> Energy Trading ist<br />
an folgenden Hubs aktiv: CEGH,<br />
Gaspool, NBP, NCG, Nordpool<br />
und TTF<br />
30<br />
Trading Hubs Handelsmengen in Kontinentaleuropa<br />
Paris<br />
CDG<br />
NBP<br />
London<br />
PEG<br />
Zeebrugge<br />
TTF<br />
Amsterdam<br />
Leipzig<br />
GASPOOL<br />
NCG<br />
PSV<br />
CEGH<br />
Exchanges Trading Hubs<br />
ICE, APX London<br />
NBP, UK<br />
Powernext, Paris<br />
Zeebrugge, Belgium<br />
APX/NP-Endex, Amsterdam TTF, Netherlands<br />
EEX, Leipzig<br />
NCG and Gaspool,<br />
Germany<br />
PEG, France<br />
CEGH, Austria<br />
PSV, Italy<br />
CDG, Spain<br />
Quellen: Barclays Capital, Platts, ICIS Heren (2011)<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Mrd. m 3<br />
Quelle: IHS CERA (06/2011)<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
CEGH<br />
PSV<br />
PEG<br />
GASPOOL<br />
NCG<br />
ZEE<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 31<br />
TTF
novogate – die kommunale<br />
Beschaffungsplattform für Stadtwerke<br />
Die novogate <strong>GmbH</strong> in Kürze<br />
Das Stadtwerkegeschäft der <strong>Bayerngas</strong> außerhalb des Gesellschafterkreises erfolgt durch die novogate <strong>GmbH</strong>.<br />
Partner in der novogate ist die Gelsenwasser AG – der größte deutsche kommunale Wasser- und Energieversorger.<br />
Das Unternehmen:<br />
• Gründung am 5. Juli 2006<br />
• Niederlassungen in Düsseldorf und München (Gesellschaftssitz)<br />
Gesellschaftszweck:<br />
• Kommunale Beschaffungsplattform<br />
für Stadtwerke<br />
Das Geschäft von novogate besteht aus den drei Säulen<br />
Gaslieferung, Consulting und Aus- und Fortbildung.<br />
Für Kunden sind insbesondere die Informations-, Beratungs- und<br />
Dienstleistungen im Bereich von Risiko-, Portfolio- bzw. zukunftsweisendem<br />
Beschaffungsmanagement sehr wertvoll.<br />
Komplettiert werden diese Leistungen von den bisher ausgebuchten<br />
Fortbildungen Portfoliomanager (Düsseldorf) und Manager Gas<br />
& Beschaffung (München).<br />
Logo der novogate <strong>GmbH</strong><br />
32<br />
Gaskompetenz vom Stadtwerk und industriellen<br />
Endkunden bis hin zur Exploration & Produktion<br />
Upstream-Strategie der <strong>Bayerngas</strong><br />
NORWEGEN DÄNEMARK GROSSBRITANNIEN BAYERN<br />
Zusätzlich Ausblick auf andere Regionen<br />
Upstream-Strategie der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> in Norwegen, Dänemark, Großbritannien und Bayern<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 33
Mit der <strong>Bayerngas</strong> Kräfte<br />
bündeln: kommunale<br />
Gasförderung in Skandinavien<br />
und Großbritannien<br />
7 südbayerische Stadtwerke + TIGAS<br />
Stadtwerke<br />
München<br />
Organigramm der <strong>Bayerngas</strong> Norge<br />
34<br />
<strong>Bayerngas</strong><br />
Swissgas TIGAS<br />
Portfolio <strong>Bayerngas</strong> Norge<br />
(Stand: 01/2012):<br />
54 Lizenzen inkl. 5 Feldesentwicklungen,<br />
3 produzierender Felder<br />
Portfolio <strong>Bayerngas</strong> Norge<br />
P 1843 (100%)<br />
P 1842 (100%)<br />
P 1639 (100%)<br />
P 1487 (40%)<br />
P 1841 (100%)<br />
P 1762 (25%)<br />
PL 028 B, Hanz (15%)<br />
P 1731 (17.24%)<br />
P 1055, Cygnus (12.5%)<br />
P 1746 (50%)<br />
PL 242 (15%)<br />
PL 274 & 274 CS,<br />
Oselvar (30%)<br />
1/06 (32%) & 5/98, Hejre (40%) 3/09 (30%)<br />
4/06 (30%) 4/98 (30%)<br />
P 1829 (25%)<br />
PL 596 (15%)<br />
PL 341 (10%)<br />
Clipper South (25%)<br />
PL 584 (40%)<br />
PL 519 (20%)<br />
PL 555 (40%)<br />
PL 579 (50%)<br />
PL 553 (25%)<br />
PL 377 S & 377 BS (30%)<br />
PL 573 S (20%)<br />
PL 549 S (20%)<br />
PL 414 (20%)<br />
PL 546 (40%)<br />
PL 544 (30%)<br />
PL 409 (20%)<br />
PL 418 (20%)<br />
PL 090 C,<br />
Vega South (25%)<br />
PL 001 B, Draupne (15%)<br />
PL 046 BS, Volve (10%)<br />
PL 331 C (10%)<br />
PL 331 (10%)<br />
PL 332 (10%)<br />
PL 147, Trym (50%)<br />
5/06 (30%)<br />
PL 263 & 263B,<br />
Sigrid & Natalia (30%)<br />
PL 512 (20%)<br />
PL 583 (25%)<br />
PL 404 (30%)<br />
Upstream-Projekte der<br />
<strong>Bayerngas</strong> Norge<br />
Die <strong>Bayerngas</strong> Norge AS, Oslo, hat 2011 rund<br />
6,3 Mrd. kWh Gasäquivalent gefördert.<br />
Dieses substantielle Fördervolumen ist für das 2006 von <strong>Bayerngas</strong><br />
gegründete norwegische Explorations- & Produktionsunternehmen<br />
ein beachtlicher Erfolg. Dabei fördert <strong>Bayerngas</strong> Norge AS Gas und<br />
Öl aus den Feldern Vega und Trym, die es selbst mit entwickelt hat.<br />
Vega und Trym sind im Dezember 2010 in Betrieb gegangen.<br />
Die Ölproduktion aus der Feldbeteiligung Volve kommt aus einem<br />
Direkteinstieg in das produzierende Feld in 2009. <strong>Bayerngas</strong> Norge<br />
AS hat zusammen mit ihren 100-Prozent-Töchtern 71 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und ist an 54 Lizenzen auf dem norwegischen<br />
(36), dänischen (6) und britischen (12) Kontinentalschelf beteiligt.<br />
Für eine Lizenz (PL 635) erhielt das Unternehmen vom norwegischen<br />
Staat die Betriebsführerschaft zugeteilt.<br />
2012 werden nach derzeitiger Planung zwei weitere Felder, Oselvar<br />
(Norwegen) und Clipper South (UK), in Produktion gehen. Darüber<br />
hinaus ist <strong>Bayerngas</strong> Norge AS an drei Feldern, die sich in der Entwicklungsphase<br />
befinden, beteiligt. Die Explorationstätigkeit wird<br />
mit der Beteiligung an sieben bis acht Bohrungen fortgeführt.<br />
Upstream-Projekte der<br />
<strong>Bayerngas</strong> in Bayern<br />
Joint Venture „Salzach Inn“ (<strong>Bayerngas</strong>-Anteil: 30 %):<br />
• Gemeinsame Suche mit der österreichischen RAG nach<br />
Erdgas in der Lizenz „Salzach Inn“<br />
• Durchführung von drei Aufsuchungsbohrungen<br />
• Produktionsaufnahme aus der 2. Aufsuchungsbohrung<br />
im 1. Quartal 2012<br />
Joint Venture „Chiemgau“ (<strong>Bayerngas</strong>-Anteil: 30 %):<br />
• Gemeinsame Suche mit der RAG nach Erdgas<br />
in der Lizenz „Chiemgau“<br />
• Durchführung von zwei Aufsuchungsbohrungen<br />
• Erste Aufsuchungsbohrung voraussichtlich in 2012<br />
Projekt „Alte Felder“ (Projektpartner RAG):<br />
• Untersuchung der im Gebiet der Aufsuchungserlaubnis<br />
„Salzach Inn“ gelegenen aufgelassenen Öl- und<br />
Gasfelder auf die technische und wirtschaftliche Eignung zur<br />
Durchführung von Maßnahmen für eine Wiedererschließung<br />
<strong>Bayerngas</strong> zielt darauf, nicht nur Erdgas in der<br />
Nordsee zu fördern, sondern auch die regionale<br />
Gasförderung in Bayern zu steigern.<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 35
Übertragungsnetzbetreiber<br />
optimieren das deutsche<br />
Pipelinesystem<br />
Übersicht deutsches Pipelinenetz<br />
NORD<br />
STREAM<br />
Kiel<br />
Greifswald<br />
Rysum<br />
Jengum<br />
Schwerin<br />
Bremen Hamburg NEL OPAL<br />
Bunde<br />
RHM<br />
Rehden<br />
Hannover<br />
Mallnow<br />
WEDAL<br />
Lippe<br />
MIDAL<br />
Hameln<br />
Berlin<br />
Magdeburg<br />
JAGAL<br />
Frankfurt (Oder)<br />
Groß Köris<br />
Köln<br />
Kassel<br />
Reckrod<br />
Erfurt<br />
STEGAL Leipzig Dresden<br />
MIDAL<br />
Frankfurt (Main)<br />
Eischleben<br />
Rückersdorf<br />
Obernhau<br />
ERM<br />
Ludwigshafen<br />
Stuttgart<br />
SEL<br />
Nürnberg<br />
München<br />
Haiming<br />
Burghausen<br />
Prag<br />
Haidach<br />
Gasnetzbetreiber übernehmen<br />
Verantwortung für die<br />
Energiewende<br />
Das führende Projekt<br />
in Bayern: Monaco<br />
(<strong>bayernets</strong> <strong>GmbH</strong>)<br />
Pipeline-Projekt<br />
von Burghausen über Finsing nach Amerdingen<br />
Amerdingen<br />
Augsburg<br />
Finsing<br />
München<br />
Burghausen<br />
Quelle: Wingas Quelle: <strong>Bayerngas</strong> Quelle: <strong>Bayerngas</strong><br />
36<br />
Salzburg<br />
<strong>Bayerngas</strong>-Gruppe steigert Beitrag zur Versorgungssicherheit:<br />
Ausbau der Speicherinfrastruktur<br />
Ausbau Erdgasspeicher Wolfersberg<br />
• Porenspeicher ca. 20 km südöstlich von München<br />
• Mit einer Tiefe von 3.000 m der tiefste Speicher Deutschlands<br />
• In den Jahren 2008 bis 2010 Erhöhung des Arbeitsgasvolumens<br />
von 320 auf 365 Mio. m3 • Steigerung der Einspeicherleistung auf 140.000 m3 /h<br />
(zuvor 120.000 m3 /h) und der Ausspeicherleistung auf<br />
240.000 m3 /h (zuvor 210.000 m3 /h)<br />
Aquitan-Sandstein<br />
Chatt<br />
Speicherprojekt Albaching<br />
> Beitrag zur Steigerung der Speicherkapazität im Sinne des bayerischen Energiekonzeptes<br />
Untertagespeicher Wolfersberg<br />
• Gemeinsame Untersuchung zusammen mit der<br />
österreichischen RAG im Jahr 2010<br />
• Ergebnis: technische Machbarkeit der Speichererschließung<br />
• Arbeitsgasvolumen von 730 Mio. m3 möglich<br />
• Maximale Einspeicherleistung 380.000 m3 /h<br />
• Ausbau zur Nutzung als Speicher in Zukunft denkbar<br />
Lithothamnien-Kalk<br />
Poröse Gesteinsschicht<br />
ehemaliger Erdgaslagerstätten<br />
NN<br />
1.000 m<br />
2.000 m<br />
3.000 m<br />
4.000 m<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 37
Neue Technologien
40<br />
Gas wird regenerativ!<br />
Zukunftsoption „Power-to-Gas“<br />
• Neue Möglichkeit, regenerativ erzeugten überschüssigen Strom zur Erzeugung von Gas<br />
aus Strom (Power-to-Gas) zu verwenden. BNetzA: 2009 blieben 74 Mio. kWh<br />
Windstrom ungenutzt.<br />
• Technologie kann Strom zur längerfristigen Erhaltung in den größten nationalen<br />
Energiespeicher überführen – die Gasinfrastruktur. Dies stellt teilweise eine Alternative<br />
zum teuren Netzausbau dar!<br />
Die Herkunft von Gas<br />
wird vielfältiger<br />
Mit nachwachsenden Rohstoffen, deren Abfallstoffen sowie zukünftig<br />
mit Algenkulturen wird quasi klimaneutrales bis klimapositives Biogas<br />
produziert. Und die Entwürfe für die Weiterentwicklung der Gaswirtschaft<br />
existieren bereits.<br />
In ersten Pilotprojekten wird die Produktion von synthetischem Methan aus Strom mittels<br />
Elektrolyse und Methanisierung derzeit getestet. Damit fl ankiert die Gaswirtschaft die<br />
Entwicklung bei den volatilen erneuerbaren Energien Wind und Sonne: Gas wandelt um<br />
und speichert Wind- und Sonnenenergie. Darüber hinaus gibt es in unserer Biosphäre ein<br />
vorerst noch nicht erschließbares, aber unerschöpfl iches Potenzial an Methanhydrat.<br />
Umwandlung von Strom in Gas<br />
Schritt 1:<br />
Elektrolytische Erzeugung von Wasserstoff (direkte Einspeisung<br />
in Erdgasnetz möglich; der Gesetzgeber erlaubt derzeit eine<br />
Einspeisung von 5 % Wasserstoff ins Erdgasnetz; DVGW: Bis zu<br />
15 % sind problemlos technisch möglich)<br />
Schritt 2:<br />
Umwandlung in Methan (Klaus et al. 2010)<br />
Beide Optionen unterscheiden sich aus technischer Sicht<br />
insbesondere hinsichtlich ihrer Wirkungsgrade.<br />
Wirkungsgrade bei der Umwandlung von Strom in Gas<br />
Umwandlungspfad<br />
Strom<br />
Strom<br />
Wasserstoff<br />
Methan<br />
54<br />
49<br />
Wirkungsgrade; Quelle: Hobohm et al. (08/2011)<br />
Wirkungsgrad Anmerkung<br />
–<br />
–<br />
77%<br />
65%<br />
Jeweils abhängig vom benötigten Druck; z. B. für eine<br />
Gasfernleitung 80 bar, für die meisten Gasspeicher 200 bar<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 41
42<br />
Innovationsoffensive des Deutschen<br />
Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V.<br />
Welche Rolle kann Gas im zukünftigen Energiesystem einnehmen?<br />
Gründe für Power-to-Gas:<br />
• Im bestehenden Gasnetz ist die Umwandlung von Wasserstoff oder Methan in Strom,<br />
Wärme oder Kraftstoff möglich<br />
• Existierendes deutsches Gasnetz verfügt über Speichervolumen, das gut einem Drittel<br />
der gesamten jährlichen Stromproduktion Deutschlands entspricht, und bietet eine hohe<br />
Flexibilität bei hohen Transportkapazitäten über große Entfernungen<br />
• Transportkapazität von ca. 1.000 Mrd. kWh Energiemenge im Gasnetz (ca. doppelt<br />
so viel wie im Stromnetz)<br />
• Rund 500.000 km Gasleitungen und Speichermöglichkeiten für 20 Mrd. m³ Gas sind<br />
vorhanden und könnten regenerativ erzeugten Strom in Form von Wasserstoff oder<br />
Methan aufnehmen<br />
Zukünftige Generationen profitieren von<br />
neuen Investitionen in die Gasinfrastruktur<br />
„Power-to-Gas“ und „Gas-to-Power“<br />
Elektrische<br />
Energie<br />
dynamisch<br />
H 2 O<br />
Elektrolyse<br />
POWER-TO-GAS<br />
GAS-TO-POWER<br />
O 2<br />
Erdgasspeicher<br />
Erdgasnetz<br />
CO 2 -Quelle<br />
Biogasanlage, Vergasung,<br />
Chemieanlage etc.<br />
H 2<br />
dynamisch<br />
Schematische Darstellung der beiden Umwandlungsverfahren<br />
H 2 -Speicher<br />
(optional)<br />
Verstromung,<br />
Gaskraftwerk,<br />
GUD<br />
Erdgasnetz<br />
Thermische<br />
Energie<br />
Methanisierung<br />
in ionischen Fl. oder<br />
in Wärmeträgerölen<br />
Aufbereitung/<br />
Trocknung<br />
H 2 O etc.<br />
Endverbraucher Gas/Wärmemarkt<br />
Endverbraucher Elektrizität<br />
CH 4, H 2 O, H 2 , etc.<br />
dynamisch<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 43
44<br />
<strong>Bayerngas</strong> und „Power-to-Gas“<br />
Position der <strong>Bayerngas</strong> zu „Power-to-Gas“:<br />
Die globalen Erdgasreserven (Methan) sind unerschöpflich, da sie auch technisch und<br />
biologisch herstellbar sind – Erdgas ist nicht nur fossil.<br />
Die Umwandlung von Elektrizität in Erdgas kann als Speichermedium die zunehmende<br />
Nutzung erneuerbarer Energien ideal ergänzen.<br />
Dies kann mittel- bis langfristig einen wichtigen Beitrag zur Energiewende bzw. zu<br />
den Zielen des bayerischen Energiekonzeptes leisten.<br />
Projekt „Power-to-Gas“:<br />
• Zusammenarbeit mit der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik <strong>GmbH</strong> (LBST)<br />
• Prüfung des möglichen Geschäftsfeldes „Methanisierung“ und des Baus eines<br />
Demonstrationsprojektes zum Thema „Power-to-Gas“<br />
• Fokus: synthetisches Methan und Zusammenarbeit mit Industriekunden<br />
<strong>Bayerngas</strong> als kommunale Plattform für<br />
Zukunftstechnologien<br />
Carbon Capture and Storage (CCS)<br />
Schematische Darstellung des grundlegenden Prozesses der Abtrennung und<br />
Speicherung von Kohlendioxid<br />
Wärme<br />
Kohle,<br />
Öl,<br />
Erdgas<br />
Luft,<br />
Sauerstoff<br />
Dampfkraftwerk<br />
Brennraum<br />
Asche Abgase<br />
Quelle: Wilfried Cordes, Wikipedia<br />
CO 2 -Abscheidung<br />
Aminwäsche etc.<br />
CO 2 -Transport<br />
Pipeline, Bahn,<br />
Schiff<br />
Grundsätzlich unterscheidet man drei Abtrennverfahren:<br />
• CO -Abtrennung nach der Verbrennung (Dampfkraftwerke), siehe Abbildung<br />
2<br />
• CO -Abtrennung vor der Verbrennung (Kombikraftwerk)<br />
2<br />
• Oxyfuel-Prozess<br />
CO 2 -Sequenzierung<br />
unterirdisch,<br />
untermeerisch<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 45
46<br />
Unterschiede: CCS, CCR und CCU<br />
CCS<br />
Carbon<br />
Capture and<br />
Storage<br />
Speicherung<br />
CCR<br />
Catalytic<br />
CO2 Recycle<br />
Unterschiede von CCS, CCR und CCU<br />
Recycling<br />
Die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
EU-Richtlinie 2009/31/EG vom 23. April 2009:<br />
• Verpflichtung zur Umsetzung in nationales Recht bis 25. Juni 2011<br />
CCU<br />
Carbon<br />
Capture and<br />
Utilization<br />
Neue Produkte<br />
Deutschland:<br />
• Am 23. September 2011 Gesetzentwurf zur CO -Speicherung (wie vor zwei Jahren) im<br />
2<br />
Bundesrat abgelehnt; Gesetz enthielt sogenannte Länderklausel (jedes Bundesland<br />
kann Speicherstätten auf seinem Gebiet ablehnen); derzeit Beratung des Gesetzentwurfes<br />
im Vermittlungsausschuss<br />
Bayern:<br />
• Vorrang anderer Nutzungsmöglichkeiten (Gasspeicher, Geothermie) gegenüber CCS<br />
<strong>Bayerngas</strong>-Aktivitäten<br />
Projekt „Fachliche und strategische Vorbereitung eines<br />
Pilotprojektes zum Thema CCS“:<br />
• Projektpartner: Ludwig-Bölkow-Systemtechnik <strong>GmbH</strong> (LBST)<br />
• Fokus auf Zusammenarbeit mit Industriekunden<br />
• Derzeit aufgrund politischer und gesetzlicher<br />
Rahmenbedingungen schwierige Lage für CCS-Projekte<br />
in Deutschland bzw. Bayern<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 47
Kraft-Wärme-Kopplung und Energieeffi zienz<br />
Deutliche Effi zienzvorteile eines BHKW gegenüber der getrennten Erzeugung<br />
Stromerzeugung Getrennte Erzeugung Dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung<br />
Effizienz 55 % 87 %<br />
Energieeinsatz 157 % 100 %<br />
100 %<br />
57 %<br />
Kraftwerk<br />
Kohle<br />
= 38 %<br />
Heizöl EL<br />
= 90 %<br />
62 %<br />
6 % 2 % elektrische<br />
Übertragungsverluste<br />
36 %<br />
51 %<br />
Verluste 70 % 13 %<br />
Staub 99 %<br />
SO 2<br />
NO X<br />
CO 2<br />
100 %<br />
Entlastung um:<br />
98,5 %<br />
Einsparung um:<br />
Primärenergie 36,0 %<br />
Quelle: ASUE<br />
48<br />
29,0 %<br />
58,0 %<br />
Erdgas<br />
Kraft-<br />
Wärme-<br />
Kopplung<br />
100 %<br />
Anteil KWK-Strom in 2008 an der Gesamtstromerzeugung<br />
in den einzelnen Ländern in Prozent<br />
27 EU-Länder<br />
Dänemark<br />
Finnland<br />
Deutschland<br />
Quelle: Eurostat<br />
11,0<br />
12,5<br />
35,6<br />
46,1<br />
0 10 20 30 40 50<br />
%<br />
„Gas ist … ein idealer<br />
Energieträger für die<br />
Kraft-Wärme-Kopplung …“<br />
Die zum 1. Januar 2009 in Kraft getretene Novelle des<br />
KWK-Gesetzes soll den Anteil der Stromerzeugung<br />
aus KWK-Anlagen in Deutschland von 12,5 % (2008)<br />
auf 25 % steigern.<br />
Zielsetzung des Engagements im Bereich KWK und<br />
Energieeffi zienz:<br />
• Energieeffi zienz und Versorgungssicherheit<br />
• Sicherung und Ausweitung des Erdgasabsatzes durch<br />
Förderung neuer Gasanwendungstechniken<br />
Umsetzung des bayerischen Energiekonzeptes:<br />
• „Gas ist … ein idealer Energieträger für die Kraft-Wärme-<br />
Kopplung (KWK), bei der durch die gleichzeitige Bereitstellung<br />
von Strom und Wärme eine besonders hohe Energieeffi zienz<br />
erreicht werden kann.“<br />
• „Zusätzlich ist es notwendig, hocheffi ziente Mini- und<br />
Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung gezielt zu fördern.“<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 49
Bioenergie: Lage und Ausbauziele<br />
Entwicklung der Anzahl der Biogasanlagen<br />
und der gesamten installierten elektrischen Leistung<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
Anzahl<br />
Biogasanlagen<br />
850<br />
1999<br />
390 2.050<br />
1.750<br />
1.600<br />
1.300<br />
1.050<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Anzahl Biogasanlagen<br />
Stand 06/2011; Quelle: Fachverband Biogas e. V. (2011)<br />
50<br />
2004<br />
650<br />
2.680<br />
2005<br />
1.377<br />
1.271 3.891<br />
1.100 3.711<br />
3.500<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
installierte elektrische<br />
1.893<br />
4.984<br />
2009<br />
Leistung in MW<br />
2.291<br />
5.905<br />
2010<br />
2.728<br />
7.000<br />
Prognose<br />
2011<br />
installierte elektrische Leistung<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
1. Deutschland<br />
• § 31 GasNZV > Einspeisung von 6 Mrd. m3 bis 2020,<br />
10 Mrd. m3 bis 2030<br />
• Per 31. Dezember 2010 haben 44 Erzeugungsanlagen<br />
rund 270 Mio. m3 Biogas in das Gasversorgungsnetz<br />
eingespeist (Zielerreichungsgrad von 4,5 % im Hinblick auf<br />
das Jahr 2020). Insgesamt gab es Ende 2010 eine Anzahl<br />
von 5.905 Biogasanlagen.<br />
2. Bayern und das bayerische Energiekonzept<br />
• Anteil Biomasse an erneuerbaren Energieträgern in Bayern<br />
bei rund 70 %<br />
• Bioenergie soll bis 2021 rund 9 % (ca. 50 Mrd. kWh) zum<br />
Primärenergieverbrauch in Bayern beitragen (derzeit ca. 7 %)<br />
• Beim Stromverbrauch soll der Anteil von derzeit etwa 6 %<br />
auf 10 % steigen<br />
Biogas: die Aktivitäten<br />
der <strong>Bayerngas</strong><br />
<strong>Bayerngas</strong>-Aktivitäten<br />
• Biogas-Bilanzkreise in NCG und Gaspool<br />
• Biogashandel über Plattformen und Handelspartner<br />
• Prüfung der Beteiligung an Biogasanlagen<br />
• Untersuchung Unbedenklichkeit der Biomethanspeicherung<br />
in Zusammenarbeit mit dem BDEW<br />
• Betriebsführung von Biogasanlagen<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 51
Entwicklung der Erdgasmobilität in Deutschland<br />
Anzahl der Erdgasfahrzeuge in Deutschland für die Jahre 2009, 2010, 2011<br />
Daten aus Gaszahlen 2011 BDEW (05/2011)<br />
52<br />
100.000<br />
90.000<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
PKW<br />
LKW Kraftomnibusse Sonstige Insgesamt<br />
2009 2010 2011<br />
Anzahl der Erdgastankstellen in Deutschland<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
2001 2008 2009 2010<br />
Daten aus Gaszahlen 2011 BDEW (05/2011)<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 53
Beitrag der <strong>Bayerngas</strong>-Gesellschafter zur Energiewende
56<br />
Stadtwerke Augsburg Energie <strong>GmbH</strong><br />
KWK, regenerative Erzeugung und Energieeffizienz:<br />
• Regenerativ erzeugter Strom sowie selbst erzeugte KWK<br />
für Privathaushalte<br />
• Bau von Wasserkraftwerken (z. B. am Lech mit 2,8 MW)<br />
• Einbau von dezentralen KWK (Klein-BHKW)<br />
• Erhöhung der Stromerzeugung aus Windkraft<br />
• Fokus auf Energieeffizienz<br />
• Erneuerung veralteter Heizungsanlagen (Contracting)<br />
• Ausweitung Energiemanagement der SWA<br />
• Ausbau KWK-Fernwärme<br />
• Netzerweiterungen, -verdichtungen<br />
• Kälte aus Fernwärme im Innovationspark<br />
• Schwerpunkt auf grüner Produktlinie „Regenio“<br />
• Ausbau des Geschäftsfeldes „Erdgas im Verkehr“<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 57
58<br />
Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen <strong>GmbH</strong>/<br />
Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR<br />
Nachwachsende Rohstoffe und Fernwärmeverbundprojekt:<br />
• Stadtwerke Ingolstadt setzen auf nachwachsende Rohstoffe mit<br />
geplanter Biogasanlage in 2011 mit KWK-Technik<br />
• Fernwärmeverbundprojekt mit Abwärmenutzung für Industrie<br />
in Betrieb genommen<br />
Stadtwerke Landshut<br />
Vom Biomasseheizkraftwerk bis zur Bürgersolaranlage:<br />
• Umrüstung der Müllverbrennungsanlage Landshut zum<br />
Biomasseheizkraftwerk zur Erzeugung von Wärme und<br />
Strom (Beschluss vom Oktober 2011)<br />
• Kontinuierlicher Ausbau der Eigenstromerzeugung aus<br />
Photovoltaik-Anlagen (2010: 13 neue Anlagen)<br />
• Stromtarif ÖkoMax: zu 100 % aus regenerativen Energiequellen,<br />
insbesondere Wasserkraft (z. B. Laufwasserkraftwerk Landshut);<br />
zertifiziert mit „Grüner-Strom-Label“ in Gold; Zusage,<br />
vom jeweiligen ÖkoMax-Verbrauch 1 Ct/kWh für den<br />
Ausbau erneuerbarer Energien zu verwenden<br />
• Bürgersolaranlage: Die Bürger Landshuts können sich an<br />
den Investitionen einer Solaranlage beteiligen<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 59
SWM Services <strong>GmbH</strong><br />
SWM-Ausbauoffensive Erneuerbare Energien:<br />
• Bis 2025 wollen die SWM so viel Ökostrom in eigenen Anlagen<br />
erzeugen, dass sie damit den Verbrauch ganz Münchens,<br />
rund 7,5 Mrd. kWh jährlich, decken könnten – als erste<br />
Millionenstadt weltweit<br />
• Mit den bereits angestoßenen oder realisierten Projekten<br />
verfügen die SWM nach deren Fertigstellung über eine<br />
Erzeugungskapazität von rund 2,4 Mrd. kWh/Jahr<br />
Ökostrom in eigenen Anlagen<br />
• Mit dieser Menge könnten die SWM alle rund 800.000 Münchner<br />
Haushalte versorgen und darüber hinaus sogar noch den Bedarf<br />
von U-Bahn und Tram decken<br />
• Durch die Kooperation mit dem Windkraftspezialisten wpd<br />
wächst das Erzeugungspotenzial auf insgesamt<br />
3,6 Mrd. kWh/Jahr bis 2020; weitere mögliche<br />
Projekte nicht mitgerechnet<br />
Brückenfunktion auf dem Weg ins regenerative Zeitalter haben<br />
die Kraft-Wärme-Kopplung und moderne Gaskraftwerke<br />
(z. B. HKW Süd).<br />
SWM-Ausbauoffensive Fernwärme:<br />
• Bis 2020 werden die SWM ihr Fernwärmenetz um 25 %<br />
ausbauen<br />
• Die SWM verlegen über 100km neue Fernwärmeleitungen<br />
60<br />
Unabhängigkeit von russischem Erdgas:<br />
• Ziel: ab 2014 alle SWM-Erdgaskunden mit Heizgas aus eigenen<br />
Quellen zu versorgen<br />
• SWM sind vor fünf Jahren in die eigene Erdgasgewinnung<br />
eingestiegen<br />
• Seit Ende 2010 fördern die SWM über <strong>Bayerngas</strong> Norge aus<br />
dem Gasfeld Vega South erstmals eigenes Gas<br />
Modellregion Elektromobilität München:<br />
• SWM sind Projektleiter der Modellregion<br />
• Aufbau einer bedarfsorientierten Ladeinfrastruktur<br />
M-Ökogas an Münchner Tankstellen:<br />
• Kraftstoff, der zu 100 % aus regenerativem Biomethan stammt<br />
• SWM machen München zur ersten deutschen Großstadt,<br />
in der 100 % Biomethan an Tankstellen erhältlich ist<br />
Umstellung des Produktportfolios auf Ökostromangebote<br />
und M-Ökogas<br />
REWAG Regensburger Energie- und Wasserversorgung<br />
AG & Co. KG<br />
Ziel: mehr energieeffiziente Erzeugung durch KWK in<br />
Blockheizkraftwerken<br />
Investition in erneuerbare Energien 2011:<br />
• Wald-Windpark Fasanerie<br />
• Biogasanlage Kallmünz-Eich<br />
• Photovoltaik-Dachanlage Krones Industriehalle<br />
• KWK Konradsiedlung<br />
• Windpark Bärenholz<br />
Diverse Mini-Blockheizkraftwerke und andere regenerative<br />
Anlagen (u. a. Bioerdgas) wurden vor 2011 umgesetzt.<br />
Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> 61
TIGAS-Erdgas Tirol <strong>GmbH</strong><br />
Erdgastankstellen, Ökostrom und Biogas:<br />
• Errichtung einer regionalen Fernwärmetransportschiene<br />
(Innsbruck-Wattens) zur Verbindung bestehender Wärmequellen<br />
(industrielle Abwärme, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen,<br />
Blockheizkraftwerke) und Einspeisung in lokale Fernwärmenetze<br />
• Errichtung von lokalen Fernwärmenetzen<br />
• Betrieb einer Biogasreinigungsanlage zur Einspeisung in das<br />
Erdgasnetz; dislozierte Ökostromerzeugung und Einspeisung<br />
des Wärmeüberschusses in regionale Wärmetransportschiene<br />
• Energieanlagenmanagement (Errichtung und Betrieb<br />
von Gasturbinen, BHKW, Abwärmegewinnungsanlagen)<br />
• Förderung effizienter Energieverbrauchstechnologien<br />
(Brennwertgeräte, Gaswärmepumpen)<br />
• Flächendeckendes Erdgastankstellennetz in Tirol<br />
mit 24 Tankstellen (Betrieb von zwölf TIGAS-eigenen Zapfsäulen)<br />
Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm <strong>GmbH</strong><br />
Ziele der SWU:<br />
• Versorgung aller Haushalte in den SWU-Netzen bis zum<br />
Januar 2020 mit 100 % regenerativ erzeugtem Strom,<br />
möglichst aus eigener Erzeugung<br />
• Mögliche Belieferung aller Verbraucher in Ulm und Neu-Ulm<br />
bis zum Jahr 2025 mit zu 100 % in eigenen Kraftwerken<br />
oder Beteiligungs-Kraftwerken selbst erzeugtem Strom<br />
• Produkt mit Biogasbeimischung von 10 % oder 30 %<br />
Konkrete Projekte der SWU:<br />
• 2011: Errichten erster Ladesäulen für Elektrofahrzeuge<br />
in Kooperation mit car2go im Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm<br />
• 2011: Fertigstellung Holzgas-Heizkraftwerk in Senden<br />
• 2012: Beteiligung Offshore-Windpark Borkum<br />
• 2013: Bau eines Wasserkraftwerkes bei Bellenberg<br />
• 2015: Pumpspeicherkraftwerk Blautal<br />
• 2017/18: Gas- und Dampfkraftwerk Leipheim<br />
62 Die Energiewende – Neue Konzepte und die Rolle der <strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong><br />
63
<strong>Bayerngas</strong> <strong>GmbH</strong> // Poccistr. 9 // 80336 München // www.bayerngas.de