03.01.2018 Aufrufe

Offener Brief an den Intendanten des Neuen Theaters Halle, Matthias Brenner

Wir dokumentieren einen offenen Brief der "Initiative gegen antisemitische Propaganda", in dem das neues theater halle aufgefordert wird, die Kooperation mit den Organisatoren der Kundgebung am 16.12.2017 in Halle, einzustellen. Bei der Kundgebung gegen den jüdischen Staat und den Jerusalembeschluss des amerikanischen Präsidenten kam es zu antisemitschen Äußerungen und versuchten Übergriffen auf proisraelische Gegendemonstranten. Das Bündnis gegen Antisemitismus Halle unterstützt die Forderungen und unterstreicht, dass die Verherrlichung des Terrorismus, sowie die Identifikation mit dessen Zielen und Organisationen inakzeptabel ist. Wir erwarten vom neues theater halle, dass es sich als Ort einer offenen Debattenkultur gegen antisemitische Agitationen ausspricht und antisemitischen Propagandisten die Unterstützung verweigert.

Wir dokumentieren einen offenen Brief der "Initiative gegen antisemitische Propaganda", in dem das neues theater halle aufgefordert wird, die Kooperation mit den Organisatoren der Kundgebung am 16.12.2017 in Halle, einzustellen. Bei der Kundgebung gegen den jüdischen Staat und den Jerusalembeschluss des amerikanischen Präsidenten kam es zu antisemitschen Äußerungen und versuchten Übergriffen auf proisraelische Gegendemonstranten.

Das Bündnis gegen Antisemitismus Halle unterstützt die Forderungen und unterstreicht, dass die Verherrlichung des Terrorismus, sowie die Identifikation mit dessen Zielen und Organisationen inakzeptabel ist. Wir erwarten vom neues theater halle, dass es sich als Ort einer offenen Debattenkultur gegen antisemitische Agitationen ausspricht und antisemitischen Propagandisten die Unterstützung verweigert.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Offener</strong> <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> <strong>den</strong> Intend<strong>an</strong>ten <strong>des</strong> neuen theaters <strong>Matthias</strong> <strong>Brenner</strong><br />

Sehr geehrter Herr <strong>Brenner</strong>, <strong>Halle</strong>/S., 02.01.2018<br />

wir adressieren diesen <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> Sie, stellvertretend für das gesamte Ensemble <strong>des</strong> neuen theaters<br />

<strong>Halle</strong>.<br />

Am 20. J<strong>an</strong>uar 2017 feierte das Stück Angst essen Seele auf seine Premiere am neuen theater.<br />

Das eigentlich in der BRD der 70er <strong>an</strong>gesiedelte Stück, erfährt in Ihrer Inszenierung eine<br />

Aktualisierung, indem Integration nicht nur zum Thema gemacht, sondern auch umgesetzt wird,<br />

wie der MDR in einem auf ihrer Homepage veröffentlichten Interview konstatierte. Zur Gestaltung<br />

der „im Stück mitwirken<strong>den</strong> arabischen Gastarbeiterwelt“ entschie<strong>den</strong> Sie sich dazu, „Migr<strong>an</strong>ten,<br />

die in <strong>Halle</strong> leben“ in Ihrer Inszenierung auftreten zu lassen.<br />

In der Weihnachtszeit 2016 org<strong>an</strong>isierten Sie daher eine Probe mit Kooperationspartnern der<br />

Arabischen Oase und dem T<strong>an</strong>zprojekt Was uns bewegt. Sie selbst berichteten davon, dass Sie sich<br />

„arbeitend, sprechend und feiernd näher“ kamen und sich dadurch besser kennenlernen konnten.<br />

„Es entst<strong>an</strong>d eine wunderschöne Stimmung und Neugier aufein<strong>an</strong>der“. Trotz <strong>des</strong> gerade verübten<br />

„LKW -Attentats“ - <strong>des</strong> islamistischen Terror<strong>an</strong>schlags auf dem Weihnachtsmarkt am<br />

Breitscheidplatz – resümierten Sie im Grußwort <strong>an</strong> das Publikum <strong>des</strong> neuen theaters, dass Sie<br />

„diese Arbeit über unsere Vorurteile hinaus gemeinsam zum Erfolg - eben auch zum Erfolg in uns<br />

selbst - führen konnten“.<br />

Ziemlich genau ein Jahr später, am 16.12.2017, f<strong>an</strong>d im Zuge der weltweiten Proteste gegen <strong>den</strong><br />

Jerusalem-Beschluss der US-Regierung auch in <strong>Halle</strong> eine Kundgebung statt. Auf öffentlich<br />

zugänglichen Videomitschnitten (https://www.facebook.com/dubisthalle/videos/<br />

742015372665011/?fref=mentions) der Kundgebung sind sowohl Raz<strong>an</strong> Afifi, als auch ihre<br />

Schwestern zu sehen, wie sie <strong>an</strong>tisemitische Parolen und To<strong>des</strong>drohungen sk<strong>an</strong>dieren. Raz<strong>an</strong> Afifi<br />

ist Mitbegründerin <strong>des</strong> tr<strong>an</strong>skulturellen Dialogprojekts Arabische Oase und begleitet und leitet<br />

gemeinsam mit ihrer Schwester Safa Afifi das T<strong>an</strong>zprojekt Was uns bewegt. Raz<strong>an</strong> Afifi war auf der<br />

Kundgebung wortführend. Sie brachte in ihren Re<strong>den</strong> ihren unverholenen Hass auf Israel und Ju<strong>den</strong><br />

zum Ausdruck und solidarisierte sich mit palästinensischen Selbstmordattentätern. Durch ein<br />

Megaphon relativierte sie die Shoah „ihr macht Holocaust in unserem L<strong>an</strong>d“ (6:20 min) und<br />

verkündete „das kleinste Kind von uns will euch töten, kämpfen“ (12:30 min). Mit „euch“ meinte


sie die Gegendemonstr<strong>an</strong>ten, die Israelfahnen hochhielten und <strong>des</strong>halb direkt mit Israel, bzw. Ju<strong>den</strong><br />

i<strong>den</strong>tifiziert wur<strong>den</strong>. Raz<strong>an</strong> Afifi schreckte nicht einmal davor zurück, ihr eigenes Kind zur<br />

Untermalung ihrer Hasstira<strong>den</strong> zu missbrauchen, in dem sie es ihre Parolen durch ein Mikrofon<br />

wiederholen ließ. Weiterhin behauptete Afifi, israelische Polizeihunde „fressen unsere Kinder“<br />

(19:30 min). Auch wurde wiederholt gerufen „Kindermörder Israel“ und „Israel raus“, damit<br />

„Palästina frei“ sein k<strong>an</strong>n. Palästinensische Selbstmordattentäter wur<strong>den</strong> durch die Teilnehmer, die<br />

teilweise Symbole der radikal-islamistischen Hamas trugen, als „Shahid“ (Märtyrer, Anm. d. Verf.)<br />

verherrlicht. Die Ziele dieser Märtyrer unterschei<strong>den</strong> sich nicht maßgeblich von <strong>den</strong>en derer, die<br />

„LKW-Attentate“ ausführen. Zudem wur<strong>den</strong> auch islamische Parolen wie „Allahu Akbar“ gerufen.<br />

Wir fordern Sie auf, eine Kooperation mit Menschen, egal welcher Herkunft, die sich offen<br />

<strong>an</strong>tisemitisch äußern und Terroristen verherrlichen, zu been<strong>den</strong>. Zu gelungener Integration gehört<br />

unserer Meinung nach auch, dem islamischen Antisemitismus Einhalt zu gebieten und sich mit <strong>den</strong><br />

Opfern von islamischem Terrorismus zu solidarisieren. Wir wür<strong>den</strong> es daher begrüßen, wenn Sie<br />

mit Raz<strong>an</strong> und Safa Afifi von der Arabischen Oase und Was uns bewegt in Zukunft nicht mehr<br />

kooperieren.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Initiative gegen <strong>an</strong>tisemitische Propag<strong>an</strong>da

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!