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Komponisten - guenter friedrichs | komponist | professor : home

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Die Nachtgesänge auf Gedichte von<br />

Georg Trakl entstanden 1994 bis 96<br />

und sind Janina Baechle gewidmet.<br />

Nachtlied<br />

Über nächtlich dunkle Fluten<br />

Sing’ ich meine traurigen Lieder,<br />

Lieder, die wie Wunden bluten.<br />

Doch kein Herz trägt sie mir wieder<br />

Durch das Dunkel her.<br />

Nur die nächtlich dunklen Fluten<br />

Rauschen, schluchzen meine Lieder,<br />

Lieder, die von Wunden bluten,<br />

Tragen an mein Herz sie wieder<br />

Durch das Dunkel her.<br />

GÜNTER FRIEDRICHS<br />

Geboren 1935 in Danzig. Schulmusik-Studium, dann Komposition<br />

bei Ernst G. Klussmann, Liedbegleitung bei Rolf Albes in Hamburg.<br />

Meisterkurs für Liedbegleitung bei Hermann Reutter. 1962/63 Analyse<br />

bei Olivier Messiaen in Paris. Seit 1963 Dozent, Seit 1975 Professor<br />

für Komposition/Musiktheorie an der Musikhochschule in Hamburg.<br />

Seit 1973 Mitglied der „Freien Akademie der Künste“ Hamburg.<br />

1960-63 Stipendiat der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“.<br />

1963 Förderpreis des “Bachpreises Hamburg. 1979 1. Preis im<br />

Wettbewerb für Chormusik des Landesmusikrates Hamburg.<br />

1983 „Johann-Wenzel-Stamitz-Preis“ der Künstlergilde Esslingen.<br />

Schrieb Kammermusik, Chor und Orchesterwerke, zahlreiche<br />

Lieder, Kinderkonzerte. Kindermusicals.<br />

1987 zusammen mit Heide Andreas Veröffentlichung der<br />

“Harmonielehre”.<br />

Nachtergebung<br />

Mönchin! schließ mich in dein Dunkel,<br />

Ihr Gebirge kühl und blau!<br />

Niederblutet dunkler Tau;<br />

Kreuz ragt steil im Sterngefunkel.<br />

Purpurn brachen Mund und Lüge<br />

In verfallner Kammer Kühl;<br />

Scheint noch Lachen, golden Spiel,<br />

Einer Glocke letzte Züge.<br />

Mondeswolke! Schwärzlich fallen<br />

Wilde Früchte nachts vom Baum<br />

Und zum Grabe wird der Raum<br />

Und zum Traum die Erdenwallen.<br />

Die Nacht<br />

Dich sing ich wilde Zerklüftung,<br />

Im Nachtsturm<br />

Aufgetürmtes Gebirge;<br />

Ihr grauen Türme<br />

Überfließend von höllischen Fratzen,<br />

Feurigem Getier,<br />

Rauhen Farnen, Fichten,<br />

Kristallnen Blumen.<br />

Unendliche Qual,<br />

Daß du Gott erjagtest<br />

Sanfter Geist,<br />

Aufseufzend im Wassersturz,<br />

In wogenden Föhren.<br />

Golden lodern die Feuer<br />

Der Völker rings.<br />

Über schwärzliche Klippen<br />

Stürzt todestrunken<br />

Die erglühende Windsbraut,<br />

Die blaue Woge<br />

Des Gletschers<br />

Und es dröhnt<br />

Gewaltig die Glocke im Tal:<br />

Flammen, Flüche<br />

Und die dunklen<br />

Spieler der Wollust,<br />

Stürmt den Himmel<br />

Ein versteinertes Haupt.<br />

Das tiefe Lied<br />

Aus tiefer Nacht ward ich befreit.<br />

Meine Seele staunt in Unsterblichkeit,<br />

Meine Seele lauscht über Raum und<br />

Zeit<br />

Der Melodie der Ewigkeit!<br />

Nicht Tag und Lust, nicht Nacht und<br />

Leid<br />

Ist Melodie der Ewigkeit,<br />

Und seit ich erlauscht die Ewigkeit,<br />

Fühl nimmermehr ich Lust und Leid!<br />

HALVOR GOTSCH<br />

Geboren 1954. 1975-87 Studium<br />

an der Musikhochschule Hamburg<br />

(Schulmusik, DML-Klavier, Theorie<br />

bei Christoph Hohlfeld). Seit 1991<br />

Lehrbeauftragter, ab 1992 Teilzeit<strong>professor</strong><br />

an der Hochschule für<br />

Musik und Theater in Hamburg.<br />

Daneben seit 1992 Lehrbeauftragter<br />

an der Musikhochschule Lübeck.<br />

In der Etüde für Baßklarinette<br />

aus dem Jahre 1995 überlagern<br />

sich „Zellen“ und „Gestalten“<br />

durch Kanonbildung und<br />

Transposition mit sich selbst.<br />

Dies führt zu einer Veränderung<br />

und Entwicklung des Materials bzw.<br />

„Umfeldes“ und zur Auflösung der<br />

Gestalten, bis sich schließlich neue<br />

Beziehungen ergeben.<br />

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