Berg_der_Finsternis_Leseprobe
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„Ja, ich will!“ Vor Aufregung versagte Hanno beinahe<br />
die Stimme, was ihm ein Stirnrunzeln vom Bürgermeister<br />
einbrachte.<br />
„Und gelobst du, lieber Hanno, Adela zu lieben und zu<br />
ehren in guten und in schlechten Zeiten, in Gesundheit<br />
und Krankheit?“<br />
„Ich gelobe!“ Nun war Hannos Stimme fest und ließ<br />
keinen Zweifel daran, dass er auch meinte, was er sagte.<br />
„Dann erkläre ich Euch vor dem Gesetz zu Mann und<br />
Frau!“<br />
Adela jauchzte, warf die Arme um Hannos Hals und beide<br />
küssten sich stürmisch unter dem Beifall <strong>der</strong> Gäste. Das<br />
Naserümpfen und Kopfschütteln des Bürgermeisters über<br />
dieses schamlose Verhalten ließen sie unbeachtet.<br />
Adela warf den Strauß hinter sich und unter großem Gelächter<br />
fing Gerno ihn auf. Er grinste Hilda mit klimpernden<br />
Augen an, die sich errötend abwendete.<br />
Mit zunehmen<strong>der</strong> Ungeduld nahmen Adela und Hanno<br />
die Glückwünsche entgegen. Die Schlange schien kein<br />
Ende zu nehmen und je<strong>der</strong> wollte dem glücklichen Paar<br />
ausführlich gratulieren. Hanno hatte Hunger und das<br />
Lammgulasch duftete verführerisch. Immer wie<strong>der</strong> stieß<br />
Adela ihm in die Seite, während <strong>der</strong> nächste Gast seinen<br />
Spruch aufsagte, den sie in vielen verschiedenen Varianten<br />
bereits gehört hatten. Schließlich hatten sie es geschafft<br />
und nahmen ihren Platz an <strong>der</strong> Tafel ein. Hanno rieb sie<br />
erwartungsvoll die Hände, als <strong>der</strong> gefüllte Teller vor ihn<br />
gestellt wurde. Er nahm den Löffel, tauchte ihn in das Gulasch<br />
und gerade als er ihn zu Mund führte, bekam er wie<strong>der</strong><br />
einen Stoß in die Seite, sodass er sich fast bekleckerte.