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eine Radreise durch Europa

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Norwegen und das Nordkap<br />

Um 23 Uhr komme ich in Alta an. Die Sonne steht dicht über<br />

dem Horizont, es ist noch fast taghell. Mein Gepäck und das<br />

Fahrrad kann ich vollständig und unversehrt bei der Gepäckausgabe<br />

abholen. Ich brauche etwas Proviant, Wasser und vor allem<br />

Gas zum Kochen. An einer Tankstelle, die jetzt um Mitternacht<br />

noch offen hat, kaufe ich zu horrenden Preisen einige<br />

Lebensmittel. Gas bekomme ich hier jedoch nicht.<br />

In Alta gibt es einen Campingplatz den ich jetzt ansteuere. Er<br />

liegt direkt an der Durchgangsstraße. Der Platz ist aber verschlossen<br />

und sieht unbewohnt aus. Ich fahre ein Stück aus dem<br />

Ort heraus uns zelte am Waldrand direkt am Strand. Es war eine<br />

kurze Nacht, es sind nur frische 8°C heute Morgen am 01. Juni<br />

2016. Mein erstes Ziel in Norwegen ist Hammerfest, die nördlichste<br />

Stadt der Welt (??). Sie liegt etwa auf demselben Breitengrad<br />

wie die nördlichsten Teile Sibiriens und Alaskas. Bis<br />

Hammerfest sind es von Alta 140km, für die ich mal vorsichtig<br />

drei Tage eingeplant habe. Nach kurzer Fahrt steigt die Straße<br />

an und führt auf ein Fjell auf ca. 400m. Vorher komme ich an<br />

einem kleinen Supermarkt vorbei. Hier kann ich mich mit Vorräten<br />

für die nächsten Tage eindecken. Gas bekomme ich hier<br />

aber auch nicht. Auf dem Fjell angekommen treffe ich Toralf. Er<br />

ist vor zwei Monaten in Leipzig gestartet und wie ich auf dem<br />

Weg zum Nordkap. Wir fahren zusammen weiter, es ist kalt und<br />

es bläst ein starker, eisiger Wind. Auf der Straße ist zudem viel<br />

LKW Verkehr. Eine andere als diese Straße gibt es hier nicht.<br />

Im Windschatten einer verlassenen Hütte machen wir Pause.<br />

Toralf hat einen Benzinkocher dabei und macht heißes Wasser<br />

für Kaffee. Am Abend suchen wir gemeinsam einen Platz zum<br />

zelten. Es ist ungemütlich kalt und lange sitzen wir nicht vor<br />

den Zelten. Ich schlafe wie ein Stein, es war anstrengend heute<br />

obwohl ich nur 52km geschafft habe. Um 04:30 weckt mich<br />

Toralf um zu sagen dass er losfährt, da nachts weniger Wind<br />

ist und er heute bis ans Nordkap fahren möchte. Ich kann zum<br />

Glück wieder einschlafen und stehe erst um 8 Uhr auf.<br />

Der nächste Ort auf meinem Weg nach Hammerfest ist Skaidi.<br />

Die Landschaft auf dem Fjell ist karg und hügelig. In Skaidi<br />

kann ich wieder einkaufen. Ein kleiner Supermarkt, geführt von<br />

einer Russin, liegt direkt an der Straße. Ich kaufe Spaghetti,<br />

Schokolade, Kakao, Wurst, Brot, Cola und Bananen und kann<br />

dabei meine russischen Sprachkenntnisse anwenden. In Skaidi<br />

zweigt die Straße Richtung Hammerfest ab. An dem Camping<br />

Repparfjord fahre ich ausversehen vorbei. Einen weiteren Campingplatz<br />

vor Hammerfest gibt es nicht. Das Wetter ist gut, die<br />

Sonne scheint und immer wieder öffnet sich eine bezaubernde<br />

Landschaft vor mir. Rentiere kreuzen häufig die Straße und<br />

bremsen den Verkehr aus.<br />

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