Findmittel zum Bestand des Evangelisch-Lutherischen ...

Einleitung
Das heutige Evangelisch-Lutherische Missionswerk Leipzig e.V. wurde 1836 als
Evangelisch-Lutherische Missionsgesellschaft in Dresden gegründet. 1848 zog es nach
Leipzig um und trug seitdem die Bezeichnung Evangelisch-Lutherische Mission zu Leipzig.
1993 erfolgte die Neuorganisation als eingetragener Verein.
Die Leipziger Missionare setzten ab 1840 die Arbeit der Dänisch-Halleschen Mission in
Südostindien fort, und zwar zunächst in Tranquebar, wo 1706 die beiden ersten lutherischen
Missionare Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau gelandet waren. 1893 wurde
das Missionsfeld auf Ostafrika (heute Tansania) und 1953 auf Papua-Neuguinea ausgedehnt.
In dem vorliegenden Findbuch sind diejenigen Bestände des Archivs des Evangelisch-
Lutherischen Missionswerks Leipzig aufgeführt, die sich seit 2006 als Depositum im Archiv
der Franckeschen Stiftungen zu Halle befinden. Hier wurden sie geordnet und archivisch
aufbereitet. Der Umfang des Bestands beträgt 102 laufende Meter.
Diese Akten aus dem Leipziger Missionswerk umfassen einen Zeitraum von 1706 bis 1993.
Einige wenige Akten haben eine Laufzeit bis nach 1993, wenn es dem inhaltlichen Abschluss
einer Akte dienlich war. Aktenmaterial nach 1993 befindet sich weiterhin im Bestand des
Leipziger Missionshauses. Alle Druckerzeugnisse des ehemaligen Verlages der Evangelisch-
Lutherischen Mission, alle Schriftstücke von noch lebenden Missionaren sowie der
Gesamtbestand des Bildarchivs sind in Leipzig verblieben.
Neben einigen Akten der Vorgängergesellschaft, der Missionsgesellschaft Dresden, enthält
der Bestand hauptsächlich Akten der Verwaltung der Leipziger Mission. Einen wesentlichen
Umfang nehmen die Teilbestände aus den Missionsfeldern Indien, Afrika und Papua-
Neuguinea ein.
Die Ordnung des Findbuchs folgt der in Leipzig erarbeiteten Systematik für den Gesamtbestand
der Leipziger Mission. 1 Sie ergibt sich aus der internen Geschäftstätigkeit, den
Kontakten zu anderen Missionsgesellschaften und Organisationen, der Einbettung in den
evangelisch-lutherischen Gesamtverbund und der Arbeit in den Missionsgebieten Indien,
Afrika, Papua-Neuguinea, Brasilien, Australien und Nordamerika. Die einzelnen Titel
entsprechen im allgemeinen den Originaltiteln der Akten. Soweit möglich, wurde zu allen
Akten eine Laufzeit angegeben.
Foto- und Filmmaterial wurde nicht in den Bestand aufgenommen, einzelne Fotos aus Akten
sind im Enthält-Vermerk notiert.
Nachlässe werden nur namentlich erwähnt. Der Nachlass Karl Grauls wurde bereits von Dr.
Daniel Jeyaraj inhaltlich erfasst. Dieses Verzeichnis findet sich in Anhang III. Bisherige
kleinere Zusammenstellungen von Akten sind unter dem Punkt IV. „Repertorien“ zu finden.
Ein Teil des Indien-Bestands ist aus dem Hildesheimer Archiv über Leipzig in die Franckeschen
Stiftungen gelangt. Zahlreiche dieser Akten sind in sehr schlechtem Zustand. Sie
wurden von einer Mitarbeiterin des Leipziger Missionswerks 1980 detailliert in ein
handschriftliches Verzeichnis aufgenommen. Die vorgenommene Einzelverzeichnung ist im
1 University Papers on Africa, Mission Archives No. 18, Führer zum Archiv des Evangelisch-Lutherischen
Missionswerkes Leipzig e.V. Bearbeitet von Birgit Niquice. Leipzig 2001.
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