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Miteinander_Aktuelle_4_2017

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Weihnachten - Die „Einwohnung Gottes” bei uns<br />

Ein doppelgründiges Wort fällt uns in der Weihnacht zu. „Sie<br />

legten das Kind in eine Krippe.“ Gott wurde hineingelegt. Jesus<br />

wurde hereingelegt. Aber Gott legt uns in Jesus nicht herein.<br />

Der legt sich mit uns an. JHWH wird als Gott Mensch.<br />

Er ist unsere Zukunft. Er ist unsere Verheißung. Darum wird<br />

Gott in unsere Tage und Nächte gelegt. Darum legt er sich<br />

mit uns an, damit alle Menschen, Kinder und Erwachsene,<br />

Kranke und Gesunde, Verfolgte und Gejagte, Gequälte und<br />

Geschundene, Zerfetzte und Zerschossene nicht hineingelegt<br />

werden wie überall auf der Erde in diesen verdunkelten Tagen<br />

und Nächten. Damit Menschwerdung unter uns neu geschenkt<br />

wird, wird Gott uns als Kind hineingelegt. Er kommt<br />

in die Nächte unserer Wege. Der Abstieg Gottes in unsere<br />

Erde ist der Anfang und der Aufstieg in eine neue erlöste und<br />

göttliche Zukunft.<br />

Die Paulinische Briefliteratur berichtet wenig von der Menschwerdung<br />

Christi. Eine wesentliche Stelle ist allerdings im Philipperbrief<br />

zu finden. „Seid untereinander so gesinnt, wie es<br />

dem Leben in Jesus Christus entspricht: Er war Gott gleich,<br />

hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte<br />

sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen<br />

gleich. Sein Leben war das eines Menschen.“ (Phil 2, 5-7).<br />

Sicherlich aber war Paulus der Begriff der „Schekina“ als<br />

„Einwohnung“ Gottes im Volk Israel bekannt. Schon in der<br />

vorexilischen Zeit berichtet das Erste Testament von „JHWH<br />

Zebaoth, der auf dem Zion wohnt“ (Jes 8,18): die Theologie der<br />

Exilszeit weiß: „Ich will in eurer Mitte wohnen“ (Ez 43, 7.9). In<br />

der persischen Zeit lesen wir bei Sacharja über JHWH: „Ich<br />

wohne inmitten Jerusalems“ (Sach 8,3); in der hellenistischrömischen<br />

Zeit bittet Sirach: „In Jakob nimm Wohnung“ (Sir24,<br />

8). Und in der urchristlichen und rabbinischen Zeit heißt es<br />

bei Johannes „Das Wort wohnte unter uns“ (Joh 1,14).<br />

An der christlichen Weihnachtsbotschaft wird diese faszinierende<br />

Einwohnung Gottes in die Welt verkündet – wie sehr<br />

sich Gott aussetzt, sich abhängig macht, angewiesen ist;<br />

und wie wenig selbstverständlich es war, dass alles so geschehen<br />

konnte. Die Geschichten erzählen von einer jungen<br />

Frau – Maria – die auch hätte Nein sagen können oder den zu<br />

ihr gesandten Boten übersehen, überhören, missverstehen.<br />

Von einem Mann, der feig oder hartherzig hätte sein können<br />

und seine Verlobte verstoßen. Dieser Mann hätte auch seine<br />

Träume anders deuten können. Vielleicht wäre er dann nicht<br />

plötzlich mit Frau und Kind zum Migranten geworden. Was<br />

wäre geschehen, wären sie den Soldaten mit dem Auftrag<br />

zum Kindertöten nicht entkommen? Dabei kann man diese<br />

Geschichte als Bericht lesen und aber auch darüber staunen,<br />

mit welchen Konsequenzen sich Gott in unsere Hände gibt,<br />

sich bei uns „einwohnt“.<br />

An einen menschgewordenen Gott zu glauben, heißt jedoch<br />

nicht, Gott in der Hand zu haben, im Griff. Aber zu wissen,<br />

dass ich Hand an ihn/sie legen kann – im Guten wie im Bösen<br />

- mich in seiner Liebe geborgen zu wissen.<br />

(Nach Veronika Prüller-Jagenteufel).<br />

G.E.O.<br />

Am 18. 11. fand heuer die alljährliche Alten- und Krankenmesse<br />

in der Pfarre Leutschach statt. Um 14 Uhr wurde die<br />

Hl. Messe gefeiert, bei der auch das Sakrament der Krankensalbung<br />

gespendet wurde. Nach der feierlichen Messe wurden<br />

alle in den Pfarrkindergarten eingeladen, wo die Frauen<br />

der katholischen Frauenbewegung bereits alles für ein gemütliches<br />

Beisammensein vorbereitet haben. Herr Pfarrer<br />

Klug hat zur Freude aller auch wieder zahlreiche seiner fotografierten<br />

Bilder gezeigt. Es wurde ein schöner Nachmittag,<br />

bei Speis und Trank, mit viel Herzlichkeit und guter Laune<br />

verbracht. Die katholische Frauenbewegung wird sich auch<br />

im nächsten Jahr über zahlreiche Besucher freuen.<br />

Andrea Bernhauser<br />

Leutschach: Alten- und Krankenmesse

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