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Rheinkind_Ausgabe 1/2018

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TITELTHEMA RHEINKIND 11<br />

Achtung giftig!<br />

Schadstoffe im Raum<br />

Je älter die Kinder werden, desto mehr Zeit verbringen sie in ihrem<br />

eigenen Zimmer. Haben sich Schadstoffe erst einmal im Kinderzimmer<br />

eingenistet, können Kopfschmerzen, Allergien oder Atemwegserkrankungen<br />

die Folge sein! So sollten die Zimmer nicht nur<br />

kindersicher sein, sondern auch schadstofffrei.<br />

Gefahren durch fehlende Raumluft<br />

Zu seltenes Lüften kann im Kinderzimmer Schadstoffe wie Hausstaub,<br />

Milben oder Schimmelpilze hervorrufen. Durch Heizungen, vor allem die<br />

Heizkörper unter dem Fenster, wird die Luft im Zimmer durcheinander<br />

gewirbelt. Das verteilt dann die Milben und deren Kot, den Staub und die<br />

Schimmelsporen im Zimmer. Bei Kindern können Übelkeit, Kopfschmerzen<br />

oder ernsthafte, chronische Erkrankungen auftreten. Besonders Schimmel<br />

ist gefährlich, denn die neueren oder renovierten Häuser sind dank<br />

extra Dämmung und 3-fach Isolierverglasung so luftdicht, dass ohne<br />

vernünftiges Stoßlüften mehrmals am Tag ein guter Luftaustausch nicht<br />

mehr gegeben ist.<br />

Weichmacher und Co. in Tapeten, Bodenbelägen und Farben<br />

Gerade in diesem Bereich hat sich in den vergangenen Jahren viel getan.<br />

Trotzdem gibt es sie noch: Weichmacher, Formaldehyd oder bestimmte<br />

Holzschutzmittel, die für den menschlichen Organismus schädlich sind.<br />

Decken- oder Wandverkleidungen, der Isolierschaum für Tür- und Fenstereinsätze<br />

und Bodenbeläge sind potentielle Schadstoffquellen. Beim Renovieren<br />

sollten Kinder nicht anwesend sein. Sie reagieren viel empfindlicher<br />

als Erwachsene auf Giftstoffe.<br />

Bei Tapeten sollten Familien auf Materialien wie Papier- und Raufasertapeten<br />

zurückgreifen. Die sind atmungsaktiv und sorgen für ein besseres<br />

Raumklima. Außerdem enthalten sie keine Weichmacher und Formaldehyde.<br />

Farben und Lacke, die auf Wasserbasis hergestellt wurden, enthalten<br />

keine schädlichen Lösungsmittel. Bei Farben und Tapeten sollte man auf<br />

entsprechende Gütesiegel achten. „Der blaue Engel“ ist eines der ältesten<br />

und bekanntesten. Auch beim Bodenbelag sollten Eltern auf geprüfte,<br />

schadstofffreie Materialien achten.<br />

So bleibt das Kinderzimmer frei von Schadstoffen<br />

• Lüften Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus regelmäßig, auch im Winter.<br />

Mindestens morgens und abends einmal für Durchzug sorgen.<br />

Zeigen Sie auch Ihren Kindern, wie man richtig lüftet.<br />

• Ältere Teppiche sollten ersetzt oder zumindest mit professionellen<br />

Geräten gereinigt werden.<br />

• Auch Allergiker müssen nicht auf Teppiche verzichten. Studien haben<br />

ergeben, dass glatte Böden die Feinstaub-Belastung erhöhen.<br />

• Harte Böden regelmäßig wischen und saugen.<br />

• Massivholzmöbel verbessern das Raumklima spürbar.<br />

• Immer auf die Verwendung von wasserbasierten Farben und<br />

Lacken achten.<br />

• Wechseln Sie die Matratzen regelmäßig, am besten alle 8 Jahre,<br />

wie der TÜV Rheinland empfiehlt.<br />

Medien im Kinderzimmer<br />

Computer, Fernsehen und Internet<br />

gehören zum Alltag –<br />

doch wann ins Kinderzimmer?<br />

Laut KIM-Studie 2016 (Kindheit, Internet, Medien) des Medienpädagogischen<br />

Forschungsverbundes Südwest haben immer<br />

mehr Kinder zwischen 6 und 13 Jahren einen eigenen Fernseher<br />

(36%), einen eigenen Computer (21%) und ein eigenes<br />

Handy/Smartphone (51%). Auch die Anzahl an Tablets nimmt zu.<br />

Fachärzte warnen jedoch vor Gefahren.<br />

Was Eltern tun können, weiß Manfred Beutel, Direktor der Klinik und<br />

Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Mainz:<br />

Interesse zeigen:<br />

Eltern sollten sich frühzeitig damit vertraut machen,<br />

was ihre Kinder online machen und ihre<br />

Online-Zeiten regulieren.<br />

Sozialkontakte fördern:<br />

Eltern sollten auf die Sozialkontakte ihrer Kinder<br />

achten und helfen, dass sie zustande kommen.<br />

Also lieber einmal mehr zu den Freunden fahren<br />

oder Einladungen aussprechen.<br />

Vorbild sein:<br />

Es ist wichtig, den Umgang mit Medien in der<br />

Familie zu reflektieren. Wenn im Wohnzimmer<br />

ständig der Fernseher läuft, wird es im Kinderzimmer<br />

ähnlich sein.<br />

Alternativen bieten:<br />

Gemeinsame Aktivitäten sind wichtig für Eltern<br />

und Kinder und eine gute Alternative zum Medienkonsum.

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