Das „Freiwillige“ - Freiwillige Feuerwehr Oberderdingen
Das „Freiwillige“ - Freiwillige Feuerwehr Oberderdingen
Das „Freiwillige“ - Freiwillige Feuerwehr Oberderdingen
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Abteilung <strong>Oberderdingen</strong>
Inhalt<br />
Impressum Seite 2<br />
Grußworte Seite 3 – 10<br />
<strong>Das</strong> <strong>„<strong>Freiwillige</strong>“</strong> bei der <strong>Feuerwehr</strong> Seite 11 – 18<br />
Von den Festen Seite 18 – 27<br />
Übungen, Einsätze, Brandfälle Seite 28 – 33<br />
Großvillars (vor dem zweiten Weltkrieg) Seite 33 – 37<br />
In stillem Gedenken Seite 38<br />
Kommandanten der Abteilung <strong>Oberderdingen</strong> Seite 39<br />
Kommandanten der Gesamtwehr Seite 40<br />
Mannschaftsfotos Seite 41 – 43<br />
Fahrzeuge Seite 44<br />
Bildergalerie Seite 45 – 73<br />
Ein paar Zahlen zum Schluss Seite 74 – 75<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>,<br />
Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Recherche und Gestaltung: Hans Meffle, Sven Gedrat,<br />
Egon Bäuerle, Michael Wöhrle<br />
Bilder: Archiv<br />
Text: Erwin Breitinger<br />
Druck: Esser-Druck GmbH, Bretten<br />
Auflage: 300 Exemplare<br />
März 2010<br />
Titelbild: „Signale der <strong>Feuerwehr</strong>“<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
2
Grußworte<br />
Grußwort zum 125-jährigen Jubiläum der FFW<br />
Abt. <strong>Oberderdingen</strong><br />
Die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> Abteilung<br />
<strong>Oberderdingen</strong> feiert ihr 125-jähriges<br />
Bestehen. Hierzu möchte ich im Namen<br />
des Gemeinderates meine herzlichen<br />
Glückwünsche aussprechen.<br />
<strong>Das</strong> Jubiläum erinnert an eine lange<br />
Tradition und selbst auferlegte<br />
Pflichterfüllung für die Bürgerschaft,<br />
für deren Leib und Leben ebenso wie<br />
für deren Hab und Gut. Die <strong>Freiwillige</strong><br />
<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong> dokumentiert,<br />
welch wichtiges Anliegen der<br />
Brandschutz für das Gemeinwesen war und ist. Sie zeigt jedoch<br />
auch ein soziales und gesellschaftliches Selbstbewusstsein der<br />
Bürgerschaft, sich für das Wohlergehen der Gemeinde und ihrer<br />
Bürgerinnen und Bürger einzusetzen.<br />
Die erfolgreiche Jugendarbeit der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> darf als<br />
einer der Erfolgsfaktoren der letzten Jahrzehnte genannt werden<br />
und auch als Bestätigung der Anziehungskraft des <strong>Feuerwehr</strong>dienstes<br />
auf Jungen und Mädchen.<br />
Heute sehen wir die Aufgaben der <strong>Feuerwehr</strong> im Zuge einer fortschreitenden<br />
Technisierung und schenken dieser besondere Beachtung.<br />
Die Aufgaben sind komplexer geworden und um ein<br />
Vielfaches gestiegen. Aus der Mannschaft, die einst Brände<br />
löschte, hat sich im Lauf der Jahre eine geradezu universelle<br />
Eingreiftruppe entwickelt, die kompetent und schnell unterschiedlichste<br />
Gefahrensituationen bewältigen muss.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
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Allen Angehörigen der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong><br />
möchte ich für diese Professionalität bei der Durchführung ihrer<br />
Einsätze und für das beständige Engagement Dank und Anerkennung<br />
aussprechen. Dadurch sind den <strong>Feuerwehr</strong>angehörigen<br />
Vertrauen und Ansehen bei den Mitbürgerinnen und Mitbürgern<br />
auch in der Zukunft gewahrt.<br />
Der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> Abteilung <strong>Oberderdingen</strong> wünsche<br />
ich ein gelungenes Jubiläumsjahr zum 125-jährigen Bestehen<br />
und dass sie ihren Schwung und ihre Tatkraft auch in der Zukunft<br />
bewahren möge!<br />
Ihr<br />
Thomas Nowitzki<br />
Bürgermeister<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
4
Grußwort von Landrat Dr. Christoph Schnaudigel anlässlich<br />
des 125. Jubiläums der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>,<br />
Abt. <strong>Oberderdingen</strong><br />
<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en gehören zu<br />
den traditionsreichsten Bürgervereinigungen<br />
und liegen bei Umfragen nach<br />
dem Vertrauen der Deutschen in die<br />
Berufsstände regelmäßig an der Spitze.<br />
Solch hervorragende Ergebnisse entstehen<br />
aber nicht zufällig, sondern wurden<br />
von tapferen <strong>Feuerwehr</strong>männern<br />
und -frauen durch Kompetenz, Verlässlichkeit,<br />
technische und organisatorische<br />
Höchstleistungen sowie Einsatzfreude<br />
Respekt und Vertrauen hart erarbeitet.<br />
Dies trifft im Besonderen auch auf die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> Abteilung<br />
<strong>Oberderdingen</strong> zu. Seit 125 Jahren ist es der Wehr gelungen,<br />
sich auf die jeweiligen Gegebenheiten einzustellen und stets<br />
auf dem neuesten Stand zu halten – und das, ohne die traditionellen<br />
Grundwerte aufzugeben, auf der sie basiert: Mut, Einsatzfreude,<br />
Kameradschaft - Wertvorstellungen, die heute so aktuell<br />
sind wie im Gründungsjahr 1885. Ich freue mich insbesondere,<br />
dass es die Abteilung versteht, die Jugend an diese Aufgaben<br />
heranzuführen. <strong>Das</strong> ist ein unschätzbarer Beitrag für die Gesellschaft,<br />
aber auch für die jungen Menschen selbst.<br />
Es ist erstaunlich, wie sich das Aufgabengebiet der <strong>Feuerwehr</strong> im<br />
Laufe der Jahre gewandelt hat. Zur ursprünglichen Brandbekämpfung<br />
ist eine ganze Fülle weiterer Aufgaben hinzugekommen.<br />
Heute retten <strong>Feuerwehr</strong>en Menschen und Tiere aus Notsituationen,<br />
leisten Hilfe bei Unglücksfällen und Naturkatastrophen,<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
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schützen Sachwerte und engagieren sich vorbeugend beim Gefahren-<br />
und Brandschutz.<br />
Die Tätigkeit ist in hohem Maße fordernd und belastend, sowohl<br />
was die zeitliche Flexibilität anbetrifft, aber auch in körperlicher<br />
und insbesondere psychischer Hinsicht. Denken wir daran, dass<br />
<strong>Feuerwehr</strong>leute ihr Leben aufs Spiel setzen!<br />
Die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> Abteilung <strong>Oberderdingen</strong> hat in den<br />
125 Jahren ihres Bestehens ihrem Namen alle Ehre gemacht. Sie<br />
war zu allen Zeiten rund um die Uhr für die Menschen da und hat<br />
Schaden von der Gemeinde und den benachbarten Orten abgewendet.<br />
Dafür möchte ich allen Kameradinnen und Kameraden auch im<br />
Namen des Kreistages im Jubiläumsjahr sehr herzlich danken<br />
und wünsche den Feierlichkeiten einen guten und harmonischen<br />
Verlauf.<br />
Dr. Christoph Schnaudigel<br />
Landrat<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
6
Grußwort<br />
Zum 125. Geburtstag der <strong>Freiwillige</strong>n<br />
<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung<br />
<strong>Oberderdingen</strong>, entbiete ich allen<br />
Angehörigen der Wehr die besten<br />
Grüße und spreche Ihnen meine<br />
herzlichsten Glückwünsche aus. Ich<br />
verbinde damit den Wunsch für eine<br />
weitere positive Entwicklung der<br />
Abteilung <strong>Oberderdingen</strong>.<br />
Die verantwortlichen Kommandanten,<br />
aber auch alle<br />
<strong>Feuerwehr</strong>angehörigen, haben in den<br />
125 Jahren des Bestehens viele<br />
Beweise steter Einsatzbereitschaft und treuer Pflichterfüllung im<br />
Dienst der Nächstenhilfe erbracht. Sie waren und sind jederzeit<br />
bereit, Hab und Gut ihrer Mitbürger zu schützen und Gefahr von<br />
ihnen abzuwenden. Die Feier dieses Jubiläums gibt mir<br />
Gelegenheit, allen hierfür Dank und Anerkennung auszusprechen.<br />
Besonderen Dank haben all die Frauen und Männer verdient, die<br />
heute noch bereit sind, trotz des großen Aufgabenwandels, die<br />
vielfältigen und umfangreichen Aufgaben der <strong>Feuerwehr</strong> mit ihrem<br />
ehrenamtlichen Dienst zu bewältigen.<br />
Die Abteilung <strong>Oberderdingen</strong> verfügt über eine starke, gut<br />
ausgebildete Einsatzabteilung, die jederzeit in der Lage ist, die ihr<br />
gestellten Aufgaben zu erfüllen. Sie ist aber auch ein gutes Beispiel<br />
dafür, wie eine im Dienst der Bürger stehende Wehr durch<br />
Idealismus und Gemeinschaftsgeist geprägt, neben der Erfüllung<br />
ihrer eigentlichen Aufgabe das gesellschaftliche Leben eines<br />
Gemeinwesens positiv mit gestaltet.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
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In einer Zeit der „Null-Bock-Mentalität“ und einem immer weiter<br />
steigenden Freizeitangebot ist es nicht leicht, Interesse für die Ziele<br />
der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> zu wecken. Gegen den Strom der<br />
allgemeinen Egoismen und des Vorteilsdenkens zu schwimmen<br />
erfordert ein besonderes ehrenamtliches Engagement. Unter<br />
diesen Umständen auch noch erfolgreich Jugendfeuerwehrarbeit<br />
zu betreiben ist kein leichtes Unterfangen. Sich nicht als<br />
Erlebnisveranstalter anzubieten, aber doch akzeptiert zu werden,<br />
verlangt von den Führungskräften oftmals einen „Drahtseilakt“.<br />
Die hervorragende Jugendfeuerwehrarbeit aller Abteilungen der FF<br />
<strong>Oberderdingen</strong> ist beispielhaft im Landkreis. Die äußerst<br />
gelungene Ausrichtung des Jugendfeuerwehr-Kreiszeltlagers vor<br />
einigen Jahren ist allen Beteiligten noch in bester Erinnerung. Die<br />
Verantwortlichen von <strong>Feuerwehr</strong> und Gemeinde dürfen mit Recht<br />
stolz auf ihre Jugendfeuerwehr sein.<br />
Es war noch nie einfach, Tradition und Fortschritt zu vereinen. Für<br />
die <strong>Feuerwehr</strong> der Zukunft wird dies aber, wie in der<br />
Vergangenheit, unumgänglich sein. Der Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
wünsche ich in diesem Sinne, im Verbund mit den Abteilungen<br />
Flehingen und Großvillars, weiterhin eine stete<br />
Aufwärtsentwicklung zum Wohle der Bevölkerung ihrer Gemeinde.<br />
Den Festveranstaltungen wünsche ich regen Zuspruch und einen<br />
harmonischen Verlauf. Allen teilnehmenden<br />
<strong>Feuerwehr</strong>angehörigen aus nah und fern und allen Festgästen<br />
entbiete ich herzliche Grüße.<br />
Thomas Hauck<br />
Kreisbrandmeister<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
8
Grußworte<br />
Die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><strong>Oberderdingen</strong>,<br />
Abt. <strong>Oberderdingen</strong><br />
kann in diesem<br />
Jahr ihr 125jähriges<br />
Bestehen<br />
feiern. Hierzu dürfen<br />
wir ganz herzlich<br />
gratulieren.<br />
Menschen mit Mut,<br />
Engagement und<br />
Idealismus sind die<br />
tragenden Säulen<br />
einer Hilfsorganisation. Es sind Menschen wie du und ich. Es<br />
sind <strong>Feuerwehr</strong>männer und <strong>Feuerwehr</strong>frauen. Zu jeder Zeit erreichbar,<br />
immer da, wenn man sie braucht, und immer mit kompetenter<br />
Hilfe im Gepäck, dafür steht heute das Wort <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Der Grundstein hierfür wurde vor 125 Jahren gelegt, und von vielen<br />
mitgetragen – bis heute. <strong>Das</strong>s dies auch in Zukunft so bleibt,<br />
dafür sorgen wir mit einer intensiven Jugendarbeit.<br />
In den letzten 125 Jahren hat sich unsere Gesellschaft verändert,<br />
so wie sich auch die <strong>Feuerwehr</strong> verändert hat. Schrittzuhalten mit<br />
den Anforderungen im Bereich des Brandschutzes ist unser Ziel.<br />
Produktionsstätten, Arbeitsbereiche, ja Arbeitsplätze zu schützen<br />
oder weiteren Schaden von diesen abzuwenden, sind die heutigen<br />
Anforderungen an eine <strong>Feuerwehr</strong>. Menschen bei Bränden<br />
Hilfe zu leisten, Tiere und Sachwerte zu schützen, ganz selbstverständlich,<br />
damals wie heute, Aufgabe und Passion der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
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Durch die Technisierung unserer Gesellschaft haben sich die Gefahren<br />
geändert, und die Anforderungen an die <strong>Feuerwehr</strong> sind<br />
stark gestiegen. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, bedarf<br />
es einer guten, zeitgemäßen Ausbildung und Ausrüstung. Über<br />
dieses verfügen wir, Florian sei Dank, und wir arbeiten ständig<br />
daran, dass dies auch in Zukunft so bleibt.<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> kostet Geld? Sicher, das war schon immer so,<br />
und wird auch immer so sein. Aber wer möchte schon seinen<br />
Sohn, seine Tochter, den Vater, die Mutter oder irgendeinen anderen<br />
liebgewonnenen Menschen in Geld gegenrechnen? Könnte<br />
man dies überhaupt? Sollte man dies überhaupt? Wir sagen<br />
Nein, ganz sicher nicht, denn es gibt mehr als Geld. Menschenleben,<br />
Freunde, Lebensfreude, Lebensqualität, all dies sind Dinge,<br />
die man nicht kaufen kann, aber erhalten. Sie können sich<br />
sicher sein, wir tun alles, damit dies ihren Liebsten nicht<br />
abhandenkommt.<br />
<strong>Das</strong> Wichtigste bei einer <strong>Feuerwehr</strong> sind die Menschen. Nur sie<br />
sind in der Lage anderen Menschen zu helfen. Nur sie sind in der<br />
Lage Maschinen und Technik zum Leben zu erwecken. Nur sie<br />
sind in der Lage mitzufühlen. Fahrzeuge, Maschinen und Technik<br />
unterstützen sie nur dabei.<br />
Unser Wunsch und Bestreben ist es, dass dieser Geist der Menschen,<br />
die Hilfsbereitschaft gegenüber Anderen erhalten bleibt,<br />
und von Generation zu Generation weitergegeben wird.<br />
In diesem Sinne wünschen wir allen Gästen und allen Menschen<br />
die mit uns feiern möchten, schöne Stunden im Kreise der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Bei Menschen wie Du und ich.<br />
Oliver Schäfer Thomas Meffle<br />
Kommandant Abteilungskommandant<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
10
<strong>Das</strong> <strong>„<strong>Freiwillige</strong>“</strong> bei der <strong>Feuerwehr</strong><br />
„Bei Brandfällen, sowohl in, als auch außerhalb des Wohnorts,<br />
sind zur Hilfeleistung alle hiezu tauglichen Einwohner verbunden.<br />
Besteht irgendwo eine besondere <strong>Feuerwehr</strong>, so ist diese zuerst<br />
in Anspruch zu nehmen; dadurch wird aber die allgemeine Pflicht,<br />
wenn es der Umfang des Brandes erfordert, zu Hilfe zu eilen,<br />
nicht aufgehoben.“ Als Grundsatz gilt dieser im 19. Jahrhundert<br />
formulierte Gedanke heute noch. Seine Ausgestaltung hat sich<br />
jedoch erheblich geändert. Zunächst als „Pflichtfeuerwehr“ organisiert,<br />
gibt es heute in Baden- Württemberg nur noch Berufs-<br />
oder <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en. Die Gemeinden regeln deren Angelegenheiten<br />
im Rahmen des <strong>Feuerwehr</strong>gesetzes.<br />
So definiert § 1 der <strong>Feuerwehr</strong>satzung der Gemeinde <strong>Oberderdingen</strong><br />
(8.12.2003) die <strong>Feuerwehr</strong> als „eine gemeinnützige, der<br />
Nächstenhilfe dienende Einrichtung der Gemeinde <strong>Oberderdingen</strong><br />
ohne eigene Rechtspersönlichkeit“.<br />
Im ersten Statut der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> vom 11.9.1884 heißt<br />
es: „Die <strong>Feuerwehr</strong> ist ein Verein von <strong>Freiwillige</strong>n, welcher die<br />
Aufgabe hat, nach Maßgabe der allgemeinen Vorschriften, sowie<br />
der Bestimmungen der Bezirks und Lokalfeuerlöschordnung den<br />
gesamten Lösch- und Rettungsdienst in der Gemeinde selbst und<br />
in den Nachbargemeinden, sowie bei Waldbränden zu übernehmen<br />
und sich hiezu in entsprechender Weise regelmäßig einzuüben“.<br />
Zehn Jahre später heißt es dann: „Nach dem Beschluss der Gesamtgemeinde<br />
Kollegien vom 8. März 1894 besteht in der Gesamtgemeinde<br />
nach Maßgabe der Artikel 14 – 19 der Landesfeuerlöschordnung<br />
und §§ 21 - 23 der Vollziehungsverfügung<br />
eine Pflichtfeuerwehr. Die <strong>Feuerwehr</strong> ist militärisch organisiert.<br />
Während der Übung oder bei Brandfällen muß alles auf dienstlichem<br />
Wege geschehen“.<br />
Diese Organisationsform änderte sich während der Wirtschaftskrise<br />
nach dem ersten Weltkrieg: In hiesiger Gemeinde besteht<br />
mit Genehmigung des Gemeinderats vom 11. Mai 1925 eine<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
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freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>, die<br />
eine öffentliche Einrichtung<br />
der Gemeinde bildet,<br />
weshalb ihre Satzungen<br />
stets mit den allgemeinen<br />
gesetzlichen<br />
Vorschriften, sowie mit<br />
den Bestimmungen der<br />
Bezirks- und Lokalfeuerlöschordnung<br />
im Einklang<br />
stehen müssen“.<br />
Am 13. März 1935 verfügte<br />
der Württembergische<br />
Innenminister „bis<br />
zum Ergehen des<br />
Reichsfeuerlöschgesetzes<br />
sind die Führerstellen<br />
der freiwilligen und<br />
Pflichtfeuerwehren nicht<br />
mehr im Wege der Wahl,<br />
sondern durch Ernennung<br />
zu besetzen“.<br />
Pflichtfeuerwehren und<br />
freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
unterscheiden sich in der<br />
Aufgabenstellung kaum,<br />
sie waren beide Hilfeleistungseinrichtungen.<br />
1884<br />
konnte „jeder mindestens<br />
18 Jahre alte, persönlich<br />
tüchtige und unbescholtene<br />
Einwohner der Gemeinde<br />
in die freiwillige<br />
<strong>Feuerwehr</strong> aufgenommen<br />
werden“. Wer aufgenommen<br />
wurde, das<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
12
entschied der „Verwaltungsrat der <strong>Feuerwehr</strong>“. Dieser bestand<br />
aus dem Kommandanten, seinem Stellvertreter, den Zugführern,<br />
dem Kassier und dem Gerätewart. Die freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> besaß<br />
eine „Korpskasse“ die sie selbst verwaltete. In diese Kasse<br />
kamen „freiwillige Beiträge und Geschenke, die durch den Kommandanten<br />
verfügten Ordnungsstrafen, der Ertrag etwaiger Umlagen<br />
auf die Mitglieder“. Aus dieser „Korpskasse“ wurden insbesondere<br />
die (persönlichen) Ausrüstungsgegenstände und ihre<br />
Reparatur finanziert. Die Gemeinde stellt die <strong>Feuerwehr</strong>gerätschaften<br />
wie Spritzen, Schläuche, Leitern und Feuerhaken, sie<br />
führte als Sonderrechnung eine Feuerlöschkasse.<br />
1894 formulierten die Derdinger bürgerlichen Kollegien (Bürgerausschuss<br />
und Gemeinderat) „zu dieser <strong>Feuerwehr</strong> sind verpflichtet<br />
sämtliche im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befindlichen<br />
männlichen Einwohner vom vollendeten 18. bis zum<br />
vollendeten 40. Lebensjahr mit Ausnahme der Kranken und Gebrechlichen,<br />
der Ärzte, Apotheker, Landjäger, Steuerwächter,<br />
Lehrer und Geistlichen“.<br />
Die Oberderdinger <strong>Feuerwehr</strong>satzung aus dem Jahre 2003 bestimmt,<br />
dass Bewerber sich an den Abteilungskommandanten zu<br />
wenden haben, aber der <strong>Feuerwehr</strong>ausschuss der Gesamtwehr<br />
über die Aufnahme des Bewerbers entscheidet. Formal und auf<br />
den ersten Blick unterscheiden sich also eine <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />
von einer Pflichtfeuerwehr durch das „Aufnahmeverfahren“.<br />
Aber der Riss geht tiefer: Wer in der Pflichtfeuerwehr nicht „dienen“<br />
will muss privilegiert sein, wer in die freiwillige <strong>Feuerwehr</strong><br />
nicht aufgenommen wird, an dem haftet ein „Makel“, der Dienst in<br />
der <strong>Feuerwehr</strong> ist ein „Ehrenamt“. Konsequenterweise haben die<br />
freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en eine gewisse Autonomie in der Gestaltung<br />
ihrer inneren Angelegenheiten. Als Randnotiz vermerkt die<br />
Ordnung der Pflichtfeuerwehr: „jede Mannschaft hat ihrem Führer<br />
zu gehorchen, ebenso die Führer ihrem Kommandanten, nachher<br />
tritt die Kameradschaft in ihre alten Rechte“.<br />
Bei der Pflichtfeuerwehr war offensichtlich die Disziplin ein nicht<br />
immer leicht in den Griff zu bekommendes Problem: „Auf dem<br />
Brandplatz ist jedes unnötige Lärmen verboten. Den Vorgesetz-<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
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ten ist willig Gehorsam zu leisten. Ebenso ist Betrunkensein verboten,<br />
denn ein Betrunkener nützt auf dem Brandplatz wenig, er<br />
schadet mehr!“<br />
Die Unterdörfer machten ehedem mehr Schwierigkeiten als die<br />
Oberdörfer. Jakob Klenk, Bauer in Unterderdingen musste 2<br />
Mark in die Korpskasse zahlen, weil er bei einer <strong>Feuerwehr</strong>übung<br />
seinen Posten ohne Erlaubnis seines Vorgesetzten verließ. Und<br />
Christian Maier, Bauer in Unterderdingen, weil er gar die Unterdörfer<br />
Mannschaft zum Weglaufen von ihrem Posten veranlasste,<br />
dazuhin noch ungebührliche Äußerungen und die schuldige Achtung<br />
gegenüber dem Kommandanten vermissen ließ, wurde um 4<br />
Mark gestraft. Der Gänsehirt versäumte gar die Übung gänzlich,<br />
er zahlte 1 Mark Strafe. In den Listen tauchen weitere, heute<br />
noch existierende Derdinger Familiennamen auf.<br />
Organisationsmaxime war die Einteilung der Bürger in Rotten.<br />
„Es soll die erste aus den jüngsten, die letzte aus den ältesten<br />
Einwohnern bestehen. Für jede Rotte sind ein oder mehrere Rottenmeister<br />
zu ernennen. Jede Rotte erhält eine Fahne“. Die beiden<br />
Derdinger Rottenfahnen von 1835 sind im Mühlacker Heimatmuseum<br />
zu besichtigen.<br />
Die Landesfeuerlöschordnung bestimmte, dass „bei einem ausgebrochenen<br />
Brande, die Metzger und Fuhrleute die Verbindlichkeit<br />
haben, sich in dem betreffenden Ort mit ihren Pferden theils<br />
auf dem Brandplatz selbst, theils vor dem Rathaus, theils da, wo<br />
Spritzen, Feuerwagen etc. abzuholen sind, einzufinden.<br />
Die Bauhandwerksleute, besonders die Zimmerleute, sollen<br />
gleichfalls mit ihrem Geschirr unverzüglich auf dem Brandplatz<br />
erscheinen.<br />
Gleichfalls haben die Küfer und Kübler ihre Wasserbutten, die<br />
Bäcker ihre Gölten sogleich zu füllen und sich damit auf dem<br />
Brandplatz, die Gerber und Fischer mit ihren Wasserstiefeln und<br />
Schapfen sich an geeignete Plätze zur Hilfeleistung begeben.<br />
Bricht in der Winterszeit ein Brand aus, so sollen die Weiber so<br />
schnell als möglich Wasser heiß machen und dem Brandplatz<br />
zutragen.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
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Ferner soll jeder Hausbesitzer bei 1 fl. Strafe eine Laterne mit<br />
brennendem Licht an seinem Hause aufhängen.<br />
Die übrigen oben nicht genannten Einwohner haben sich auf den<br />
Sturmschlag sogleich mit Feuereimern zu versehen, dieselben<br />
am nächsten Wasserbehälter zu füllen und damit auf den Brandplatz<br />
zu eilen.<br />
Jeder Einwohner, dessen Haus nicht einer nahen Gefahr ausgesetzt<br />
ist, hat die Verbindlichkeit, an den Löschanstalten Theil zu<br />
nehmen und sich nach Anordnung der Vorgesetzten jeder Arbeit<br />
zur Abwendung einer weiteren Ausbreitung des Feuers willig zu<br />
unterziehen.<br />
Bloße Zuschauer, wessen Standes sie seyn mögen, sollen nicht<br />
geduldet, sondern zu irgend einer Arbeit angehalten werden“.<br />
Es war der „70 er Krieg“ der wirtschaftliche Aufschwung, die folgende<br />
Krise, welche die jungen Leute dem Zug der Zeit folgend,<br />
zur Gründung einer freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> in Derdingen anhielten.<br />
Aber ohne Wasserleitung war das kameradschaftliche Band nicht<br />
ausreichend, um die Feuersicherheit im Ort zu garantieren. Im<br />
Brandfall brauchte man Wasser. Dieses lieferte im Oberdorf der<br />
Froschgraben, der Graben um den Amthof, 5 laufende und 10<br />
Pumpbrunnen, im Unterdorf die Kraich und 5 Pumpbrunnen. Man<br />
brauchte je nach Lage des Brandorts „Eimerketten“ um die Wasserkästen<br />
der Spritzen zu füllen und dauernd zu versorgen.<br />
Erst mit dem Bau der Wasserleitung sah es dann anders aus.<br />
Jetzt konnte man leicht vom Hydrant aus Schlauch und Spritzen<br />
anschließen. Ab 1914 war dies in Teilen der Gemeinde möglich.<br />
In den 20 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war die Wasserleitung<br />
in ganz Derdingen gebaut. Nun war es sinnvoll, die<br />
Organisation von der Pflichtwehr auf die freiwillige <strong>Feuerwehr</strong><br />
umzustellen, die Feuereimer hatten ausgedient, Gölten und Bütten<br />
waren zum Wassertransport nicht mehr notwendig.<br />
Die Vorgaben haben sich gedreht: heute wäre eine reine Pflichtfeuerwehr<br />
schwer zu organisieren. Schon von der notwendigen<br />
Bedienung der hochtechnischen Ausrüstung. Spezialkenntnisse<br />
sind mehr und mehr bei der <strong>Feuerwehr</strong> gefordert. Immer schon<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
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war die Organisationsform der <strong>Feuerwehr</strong> von den die Zeit bestimmenden<br />
Umständen abhängig.<br />
Nach heutigem Rechtsverständnis wären auch die Frauen in der<br />
<strong>Feuerwehr</strong> dann dienstpflichtig, und das gäbe Probleme mit der<br />
Gleichstellung. Schon die einklagbare Graswurzelgerechtigkeit<br />
verhinderte eine praktikable, einfache Organisationsform einer<br />
Pflichtfeuerwehr.<br />
Auf Notzeiten und Krieg konnte sich die <strong>Feuerwehr</strong> bislang in<br />
jeder Organisationsform einstellen. Bürgermeister Burger berichtet<br />
dem Oberamt 1916 „dass die <strong>Feuerwehr</strong> in den Jahren 1915<br />
und 1916 nach Bedarf ergänzt und die Mannschaft durch Abhalten<br />
von Übungen hinreichend ausgebildet“ sei. 1917 berichtet er,<br />
„dass die unbedingt notwendige Mannschaftsstärke 76 Mann beträgt,<br />
sie sein vorhanden. Hintergrund war die Einberufung der<br />
Musterungsjahrgänge zum Kriegsdienst, und damit das Ausfallen<br />
des <strong>Feuerwehr</strong>nachwuchses. Auch über das 40-ste Lebensjahr<br />
hinaus verpflichtete man die Männer nun zum <strong>Feuerwehr</strong>dienst.<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong>mannschaften rechnete man zum „vaterländischen<br />
Hilfsdienst“.<br />
Während des II. Weltkriegs behalf man sich auf andere Weise.<br />
Zum „freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>dienst“ wurden die 17 jährigen Mädchen<br />
und unverheirateten jungen Frauen gezogen. Ihr Dienst begann<br />
samstags um 14 Uhr. Der <strong>Feuerwehr</strong>kommandant bildete<br />
sie am Hydranten aus. Sie mussten die Schläuche legen. Uniform<br />
trugen sie keine, jedoch einen Helm, sie hatten sich einen<br />
Trainingsanzug mit langen Hosen zu beschaffen. Hosen waren<br />
vorgeschrieben, weil sie auch auf die Steckleitern steigen mussten.<br />
Auch Ihr Dienst lief unter militärischem Kommandoton ab.<br />
Die Unterdörfer „Damenfeuerwehr“ kommandierte Traubenwirt<br />
Kögel. Die wenigen nicht zum Militär eingezogenen Männer hatten<br />
jeden Sonntag Dienst. Morgens um 6 Uhr blies der Hornist<br />
und um ½ 7 Uhr hatten die <strong>Feuerwehr</strong>männer vor dem Rathaus<br />
anzutreten.<br />
„Freiwillig“ konnte indessen im III Reich nicht heißen, dass sich<br />
die „Wehr“ ganz frei von Zwang entwickeln durfte, insbesondere<br />
in den Kriegsjahren nicht. Die jungen Frauen hatten keine Wahl,<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
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sie mussten antreten, die Männer konnten sich mit der „<strong>Feuerwehr</strong>abgabe“<br />
nur schwer und nicht immer vom Dienst „loskaufen“.<br />
Bei der Umwandlung der Pflichtfeuerwehr in eine freiwillige <strong>Feuerwehr</strong><br />
dachte man auch an die Finanzen. Der Gemeinderat beschloss<br />
am 11. Mai 1925, dass „von denjenigen feuerwehrpflichtigen<br />
Einwohnern der hiesigen Gemeinde welche in der freiwilligen<br />
<strong>Feuerwehr</strong> keinen Dienst leisten, ist eine je mit dem Beginn<br />
des Rechnungsjahres verfallende jährliche Abgabe als Beitrag zu<br />
den Kosten der der Gemeinde obliegenden Einrichtungen und<br />
Anstalten für das Feuerlöschwesens zu entrichten; diese Abgabe<br />
kommt in Stufen von 2 bis 8 Mark zur Erhebung; sie beginnt mit<br />
dem 1 ten April desjenigen Jahres, in welcher der Betr. 20 Jahre<br />
alt wird und endigt mit dem 31. März desjenigen Jahres, in welchem<br />
er das 40 ste Lebensjahr vollendet.“<br />
Nun hatten die Männer eine Wahlmöglichkeit: Entweder sie gingen<br />
zur <strong>Feuerwehr</strong>, oder sie zahlten die <strong>Feuerwehr</strong>abgabe. Die<br />
Gemeinde passte im Laufe der Jahre die Abgabe den Lebenshaltungskosten<br />
an. Auch änderte sie die Dienstpflicht ab, sie begann<br />
mit dem 18. Lebensjahr und endete mit dem 50-sten.<br />
Alles ging gut, bis sich anfangs der 90 er Jahre der Europäische<br />
Gerichtshof mit der Baden-Württembergischen <strong>Feuerwehr</strong>abgabe<br />
befasste. <strong>Das</strong> Gericht kippte in einer Einzelfallentscheidung die<br />
Eintreibung der Abgabe mit der Begründung, die Zwangsabgabe<br />
verstoße gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz weil bisher nur<br />
Männer zu Kasse gebeten werden. Und wie zu befürchten war,<br />
schloss sich das Bundesverfassungsgericht dieser Rechtsauffassung<br />
an und hob die entsprechenden Paragraphen des Baden-<br />
Württembergischen <strong>Feuerwehr</strong>gesetzes kurzerhand auf. Dabei<br />
nahm es ausdrücklich Bezug auf das Urteil des Europäischen<br />
Gerichtshofes für Menschenrechte vom 18.7.1994. Seine Argumentationskette<br />
lautete: weil genügend freiwillige Helfer bei der<br />
<strong>Feuerwehr</strong> vorhanden sind, werde in der Praxis keine männliche<br />
Person zum <strong>Feuerwehr</strong>dienst herangezogen. Der finanzielle Beitrag<br />
habe sich nicht rechtlich – sondern tatsächlich – seinen Ausgleichscharakter<br />
verloren und sei die einzig wirkliche Pflicht ge-<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
17
worden. Bei der Auferlegung einer solchen finanziellen Last könne<br />
eine Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechtes kaum<br />
gerechtfertigt werden.<br />
Demnach berücksichtigt die „<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong>“ mit ihrer heutigen<br />
Ausrichtung wonach auch Frauen Dienst tun (dürfen) den<br />
Zeitgeist, und somit ist sie nicht nur eine Anpassung an die Erfordernisse<br />
der Technik.<br />
Von den Festen<br />
Viel hat sich seit dem ersten Weltkrieg am Ablauf von „<strong>Feuerwehr</strong>tagen“<br />
nicht geändert. Der Bezirksfeuerwehr Verband<br />
Maulbronn hielt am 7. Juli 1929 seinen 5. Bezirks- <strong>Feuerwehr</strong>tag<br />
in Derdingen. Er begann um 9 Uhr mit der Dienstbesprechung<br />
der Kommandanten im Rössle. Um 10 Uhr folgte die Hauptübung<br />
der Derdinger Wehr. Dabei kam auch die „Autospritze aus<br />
Dürrmenz – Mühlacker sowie die Motorspritze Maulbronn“ zum<br />
Einsatz. Anschließend um 12 Uhr Mittagessen im Rössle und ab<br />
13 Uhr Festzug durch den Ort zum Festplatz. Am Montag, dann<br />
das obligatorische Kinderfest.<br />
Auch 1935 beim 9. Kreisfeuerwehrtag ein ähnlicher Ablauf: Um 8<br />
Uhr im Germaniasaal die „Führersitzung“ und um ½ 11 Uhr eine<br />
Schauübung, anschließend Hauptübung unter Mitwirkung der<br />
Weckerlinie Mühlacker. Um 13.30 Uhr Festzug durch den Ort.<br />
Beim Kreisfeuerwehrtag 1958 (die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />
Derdingen feierte ihr 30-jähriges Bestehen) begann das Programm<br />
schon am Samstag mit der Einweihung des neuen Gerätehauses<br />
und Übergabe des Löschgruppenfahrzeugs LF 8, am<br />
Abend war Festbankett. Am Sonntag um 8 Uhr Kommandanten<br />
und Bürgermeisterbesprechung, 10.30 Hauptübung 13 Uhr Festzug<br />
und am Festplatz Schnelligkeitsübungen der Wehr. Montags<br />
Festausklang mit Kinderfestzug.<br />
Der Kreisfeuerwehrtag 1985 begann schon am Freitag mit einem<br />
Festbankett und Zapfenstreich. Den Samstag bestritten die Jugendfeuerwehen<br />
des Landkreises das Programm, der Tag klang<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
18
aus mit einem bunten Abend im Festzelt. Sonntagmorgen Frühschoppen,<br />
ab 13 Uhr der Festzug durch den Ort. Montag, Kinderfestzug<br />
und Festbankett im Zelt. Die Kommandantentagung war<br />
weggefallen, es war ein vorwiegend örtliches Fest das 100jährige<br />
<strong>Feuerwehr</strong>jubiläum.<br />
Die Programme ähnelten sich, und doch wäre einem kritischen<br />
Beobachter einiges aufgefallen: Die Bezirksfeuerlöschordnung<br />
aus dem Jahre 1887 bestimmt „Brandhilfsverbände“. Brach in<br />
Derdingen ein größerer Brand aus, dann waren die <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
der Orte Knittlingen mit Großvillars, Sternenfels, Kürnbach und<br />
Flehingen zunächst zur Hilfeleistung verpflichtet. Gemeinsame<br />
Übungen wurden aber nicht abgehalten. Den Sternenfelsern z.B.<br />
mussten die Wehren<br />
aus Diefenbach,<br />
Derdingen,<br />
Leonbronn und<br />
Kürnbach zunächst<br />
zur Hilfe eilen.<br />
Nicht die Größe,<br />
Leistungsfähigkeit<br />
und Ausrüstung<br />
der Wehr war bei<br />
der Zusammenfassung<br />
der Gemeinden<br />
zu Brandhilfeverbändeentscheidend,sondern<br />
die gemeinsameMarkungsgrenze.<br />
Ganz anders schon<br />
1929. Hier wurde<br />
im Bezirksfeuerwehr-Verband<br />
Maulbronn das Zusammenspiel<br />
von<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
19
überörtlicher Brandhilfe durch die zwei Motor- und Autospritzen<br />
im Oberamt mit den Ortsfeuerwehren geübt. Genauso 1935, wobei<br />
dort der Luftschutz schon in den Vordergrund trat. In der Ansprache<br />
des <strong>Feuerwehr</strong>kommandanten, der auch in Personalunion<br />
Gemeindepfleger und Ortsgruppenleiter der NSDAP war, kam<br />
zum Ausdruck, dass „Mannesmut und bis zur Opferwilligkeit gesteigertes<br />
Pflichtbewusstsein die Eigenschaften des <strong>Feuerwehr</strong>mannes“<br />
sind. Er betonte, dass hier „die <strong>Feuerwehr</strong>sache in<br />
Schwung ist und wie alles klappt, wie er mit seinen Getreuen,<br />
dem gesamten Stabe zusammen arbeitet“. Übungszweck war ein<br />
durch einen Fliegerbombenabwurf in der Ortsmitte verursachte<br />
Fabrikbrand. Also schon die Einstellung auf einen Krieg mit seinen<br />
schrecklichen Folgen für die Bevölkerung. In seiner „Manöverkritik“<br />
stellte der Landesfeuerlöschinspektor die Forderung auf,<br />
dass „jeder Einzelne zum Einheitsfeuerwehrmann ausgebildet<br />
wird. <strong>Das</strong> heißt, dass er alle Geräte gleich gut bedient, sodass<br />
auch in diesem Falle die Geräte rasch und zweckmäßig eingesetzt<br />
werden können. Jeder <strong>Feuerwehr</strong>mann muss mit der Bedienung<br />
der Leiter und der Löschgeräte eingesetzt werden. Wenn<br />
ein großer Brand ausbricht, so steht ihnen die Kraftfahrspritze zur<br />
Verfügung. Wenn nun diese Kraftfahrspritze kommt, so müssen<br />
sie diese unterstützen. Wir ziehen alle an einem Strang, nämlich<br />
dass wir unser Volksvermögen erhalten wollen“.<br />
War 1929 Bürgermeister Schemmenau aus Bretten noch eingeladen,<br />
er entschuldigte aber sein Fernbleiben mit der am gleichen<br />
Tage stattfindenden Einweihung der renovierten Synagoge, es<br />
blieb auch der Ortspfarrer der Veranstaltung fern. Vorher hatte er<br />
sich mit dem Dekan unterhalten, der ihn anwies sowohl den<br />
sonntäglichen Gottesdienst zur gewohnten Zeit als auch die<br />
Christenlehre abzuhalten. Er bat sogar den Bürgermeister dafür<br />
zu sorgen, dass „soweit es möglich ist, keine Störung des Gottesdienstes<br />
vorkommt“. Der Vorsitzende des Bezirksfeuerwehrverbandes<br />
Heilbronn bedankte sich in einem Schreiben ausdrücklich<br />
für die schönen kameradschaftlichen Stunden in<br />
Derdingen.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
20
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125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
22
Eigenartigerweise haben sich für 1935 keine Einladungsschreiben<br />
an die Wehren außerhalb des Bezirks Maulbronn erhalten.<br />
Der Kreis der geladenen Gäste war offensichtlich kleiner. Aber<br />
am 13. Juni 1935 erhielten sechs Familien die Auflage „ihr Holz<br />
vor den Häusern unverzüglich zu entfernen, andernfalls dies auf<br />
Kosten der Säumigen entfernt wird“. Der Festzug führte an deren<br />
Häusern vorbei, und man sah dort lieber grüne Reiser und Fahnenschmuck<br />
als Holzbeigen und unaufgeräumte Prügelhaufen.<br />
Beim Kreisfeuerwehrtag 1958 weihte die Gemeinde ein neues,<br />
zentral gelegenes <strong>Feuerwehr</strong>haus ein, gab dafür das Spritzenhaus<br />
im Amthof aus dem Jahre 1749 und die Lagerung der <strong>Feuerwehr</strong>utensilien<br />
im ehemaligen Unterdörfer Schulhaus auf.<br />
Ebenso feierte man die Indienststellung eines Löschgruppenfahrzeugs<br />
LF 8. Damit waren die Gerätschaften der <strong>Feuerwehr</strong> für<br />
das Ober und Unterdorf erstmals unter einem Dach, und die<br />
<strong>Feuerwehr</strong> war motorisiert.<br />
Nicht ganz datumstreu erinnerte sich Wehr und Bevölkerung daran<br />
dass es nun seit „30 Jahren“ eine freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> in<br />
Derdingen gab. Es waren eigentlich 33 Jahre. Der Bürgermeister<br />
bat in einem persönlich gehaltenen Brief an die Herren Karl Fischer<br />
und Heinrich Blanc für das Kinderfest am Montag den 23.<br />
Juni 1958 „dass es zweckmäßig wäre, wenn aus diesem Anlass<br />
Ihr Betrieb nachmittags nicht arbeiten würde, damit auch die Eltern<br />
mit ihren Kindern dieses Fest begehen könne. Ich bitte zu<br />
prüfen ob dies möglich ist“. Ein <strong>Feuerwehr</strong>fest war seinerzeit eine<br />
Angelegenheit auf das auch die örtliche Industrie Rücksicht<br />
nahm.<br />
1985 feierte man das „Hundertjährige“, dabei verschwieg man<br />
seinerzeit die Unterbrechungen durch die Jahre der Pflichtfeuerwehr<br />
nicht. Sie waren ja – zumindest teilweise in den Jahren<br />
1914 – 1918 kriegsbedingt. <strong>Das</strong> Jubiläum knüpfte auch an der<br />
seit 20 Jahren in <strong>Oberderdingen</strong> bestehenden Jugendfeuerwehr<br />
an. Jubiläen waren schon immer Anlass für ein Fest. Bereits<br />
1935 wurde das 50 jährige Jubiläum der Derdinger Wehr als Begründung<br />
für den Bezirks–<strong>Feuerwehr</strong>–Tag in Derdingen genommen.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
23
Polizei und Militär tragen heute „Uniform“, <strong>Feuerwehr</strong> und Rotes<br />
Kreuz „Dienstkleidung“. In der Vorschrift zur Uniformierung der<br />
<strong>Feuerwehr</strong>en in Württemberg aus dem Jahre 1910 liest man: Der<br />
Dienstrock von dunkelgrauem Marengotuch hat Juppenform, ist<br />
zweireihig, mit Umlegkragen und breiter Brust. Die zwei Reihen<br />
von je 6 gelben blanken Knöpfen verlaufen nach unten verjüngt.<br />
Kragen und Vorderteil des Rockes sind hochrot passepoiliert.<br />
Auch die Ärmel haben 12 cm vom Rande einen roten Vorstoß.<br />
Der Kragen ist vorne 7 cm breit, damit er hinaufgeschlagen auch<br />
wirklich Schutz gegen Kälte und Nässe gewährt“. Ein Verzieren<br />
des Dienstrockes mit Fangschnüren und dergleichen war untersagt.<br />
Für die Hosen bestand keine Vorschrift, doch „sollen sie bei<br />
Festlichkeiten dunkel getragen werden. Als Seitengewehr tragen<br />
die Offiziere das Beil. <strong>Das</strong> Tragen von Säbeln ist nur den Offizieren<br />
des <strong>Feuerwehr</strong>verbandes Stuttgart gestattet“. Diese Uniformen<br />
wurden bei Ersatz und nach und nach bei Neuanschaffungen<br />
eingeführt.<br />
Eine Mannschaft, aufgenommen vor dem 2. Weltkrieg.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
24
Einheitliche Kleidung fördert das Gemeinschaftsgefühl. Diesen<br />
„Geist“ braucht man um eine gewisse Anziehungskraft für die<br />
Pflege von Bürgersinn und Kameradschaft in der <strong>Feuerwehr</strong> auszuüben,<br />
weshalb neben der Einsatzkleidung die Gemeinde auch<br />
heute noch „Ausgehuniformen“ finanziert.<br />
Von einem <strong>Feuerwehr</strong>mann wird heutzutage ein hohes Maß an<br />
Einsatzbereitschaft, Reaktionsvermögen und vor allem auch<br />
technisches Können verlangt. Dies erfordert ständiges gemeinsames<br />
Üben, und die Bereitschaft zur aufgabenorientierten Fort-<br />
und Weiterbildung.<br />
Der Kameradschaftspflege dient auch die „Altersabteilung“ in ihr<br />
wird „unter Überlassung der Dienstkleidung übernommen, wer<br />
das 65. Lebensjahr vollendet hat, und keine gegenteilige Erklärung<br />
abgibt“.<br />
Enorm wichtig für den Erhalt der Mannschaftsstärke sind die Jugendabteilungen.<br />
Ohne Nachwuchsförderung und Pflege gäbe es<br />
wahrscheinlich bald Personalprobleme bei den Einsätzen. Der<br />
<strong>Feuerwehr</strong>jugendwart hat „die gemeinsame Ausbildung, Veranstaltungen<br />
und Kameradschaftspflege zu koordinieren“, Egon<br />
Bäuerle hat sich als Jugendwart, Abteilungskommandant, und<br />
Kommandant der Gesamtwehr große Verdienste um den Aufbau<br />
dieser Nachwuchsorganisation erworben. 1970 hielten auf seine<br />
Anregung die Jugendfeuerwehren aus den Kreisen Pforzheim<br />
und Vaihingen hier einen „Jugendtag“ ab. Seinerzeit hatte die<br />
Oberderdinger <strong>Feuerwehr</strong> als Einzige im Kreis Vaihingen eine<br />
Jugendabteilung. Mit einem kleinen Festzug durch den Ort und<br />
Pokalwettkämpfen am Festplatz bei der Linde. Sport, Spiel und<br />
feuerwehrspezifische Aufgaben hielten sich bei diesem „Jugendfeuerwehrtrag“<br />
die Waage.<br />
Schon 1966 begann die Erfolgsgeschichte der Oberderdinger<br />
Jugendfeuerwehr, die in ihren Anfangsjahren im Pforzheimer Bereich<br />
den ersten Platz bei Pokalwettkämpfen abboniert hatte. Mit<br />
ihren Sommerzeltlagern, nicht zuletzt auch in <strong>Oberderdingen</strong>s<br />
Partnergemeinde Heinfels bleibt sie für Jugendliche ein attraktives<br />
und sinnvolles Freizeitangebot, ist doch die <strong>Feuerwehr</strong> die<br />
größte und ideologiefreie, aber in ihrer praktischen Tätigkeit wir-<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
25
kungsvollste Umweltschutzorganisation in Deutschland. Die Stärke<br />
der Jugendwehr schwankt zwischen 20 und 40 Mitglieder, davon<br />
sind 10% Mädchen. Ab 1983 hatte <strong>Oberderdingen</strong> weibliche<br />
<strong>Feuerwehr</strong>angehörige, einige davon besitzen das Leistungsabzeichen.<br />
Im Dezember 2006 feierte in der Aschingerhalle die Jugendfeuerwehr<br />
ihr 40-stes mit einem beeindruckenden Festakt in<br />
jugendlichem Schwung. <strong>Oberderdingen</strong> hat mit Flehingen und<br />
Großvillars die aktivsten Jugendfeuerwehren im Landkreis<br />
Karlsruhe. Jungen oder Mädchen im Alter zwischen 8 und 17<br />
Jahren können der Jugendfeuerwehr beitreten. Mit 18 werden sie<br />
dann automatisch in die aktive Wehr übernommen. „Quereinsteiger“<br />
zur <strong>Feuerwehr</strong> sind eher selten, manchmal ziehen <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />
nach <strong>Oberderdingen</strong> die vorher schon in der Wehr ihres<br />
Herkunftsortes Dienst taten. In <strong>Oberderdingen</strong> wird die Jugendfeuerwehr<br />
beim Maibaumfest, bei den jährlichen Christbaum-<br />
und Altpapiersammelaktionen öffentlich wahrgenommen.<br />
Ebenso beteiligt sie sich am Weihnachtsmarkt und an der Kerwe.<br />
Noch in der Nachkriegszeit „rekrutierte“ sich die <strong>Feuerwehr</strong> vorwiegend<br />
aus einigen Familien. Wenn der Großvater der <strong>Feuerwehr</strong><br />
angehörte, ist bis heute noch die Wahrscheinlichkeit groß,<br />
dass auch ein Enkel wieder „Dienst tut“. Waren die Frauen bei<br />
der <strong>Feuerwehr</strong> früher eher am Funk in der Zentrale des <strong>Feuerwehr</strong>hauses<br />
eingesetzt, oder im rückwärtig logistischen Bereich,<br />
beteiligen sie sich heute ganz selbstverständlich an den Leistungswettbewerben<br />
und rücken auch zu Einsätzen aus. Die Männerdomäne<br />
ist aufgebrochen. Bei <strong>Feuerwehr</strong>festen z.B. an der<br />
Kerwe sitzen Leute an den Festgarnituren, denen man sonst selten<br />
auf Festen begegnet. Die Institution „<strong>Feuerwehr</strong>“ ist im Ort<br />
angesehen. War es früher üblich, dass die gestandenen <strong>Feuerwehr</strong>männer<br />
nach dem Dienst bei Viertele und Bier zusammensaßen,<br />
ist heute Alkoholgenuss im <strong>Feuerwehr</strong>haus oder bei Ausflügen<br />
eher die Ausnahme.<br />
Viele Musikvereine gehen auf <strong>Feuerwehr</strong>kapellen zurück, auch<br />
der Oberderdinger (und der Flehinger!). Ab 1926 gab es die Musikkapelle<br />
als Zug, der bei den Hauptübungen, selbstverständlich<br />
auch im Brandfall ausrückte und zum Absperren eingesetzt wur-<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
26
de. 1950 gründete sich aus der <strong>Feuerwehr</strong>kapelle heraus der<br />
Musikverein Derdingen, die enge Verbindung zur <strong>Feuerwehr</strong><br />
blieb bestehen, denn dies hatte für beide Seiten Vorteile. Von der<br />
<strong>Feuerwehr</strong>abgabe befreit waren die aktiven Musiker, sie erhielten<br />
dazuhin Unterstützung von der Gemeinde. So beschloss der<br />
Gemeinderat 1965, da die Musiker des Musikvereins <strong>Oberderdingen</strong><br />
gleichzeitig „auch die Musiker der freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />
sind, erhält die freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> für die Ausstattung ihrer Musikkapelle<br />
aus der Feuerlöschkasse einen Beitrag von 1 500<br />
DM“. Im Gegenzug musste die Kapelle bei <strong>Feuerwehr</strong>festen und<br />
Generalversammlungen kostenlos aufspielen. Sicher war das<br />
Bindeglied Karl Keller als <strong>Feuerwehr</strong>kommandant der zugleich<br />
auch aktiver Musiker war, sehr hilfreich. Aber vom Prinzip her<br />
haben sich Stränge dieser Verbindung bis heute erhalten. Jedes<br />
Jahr am 2. Februar ist es selbstverständlich, dass die <strong>Feuerwehr</strong><br />
den Lichtmesstanz bewirtschaftet und die Musikkapelle zum<br />
Einmarsch der Lichtmessreiter aufspielt.<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong>kapelle <strong>Oberderdingen</strong><br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
27
Übungen, Einsätze, Brandfälle<br />
Anfangs der 70 er Jahre des vergangenen Jahrhunderts kam mit<br />
der Gebietsreform in Baden Württemberg auf die <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
einiges zu. Auf organisatorischem aber auch auf emotionalem<br />
Gebiet. <strong>Oberderdingen</strong> wechselte vom Kreis Vaihingen zum<br />
Landkreis Karlsruhe, Flehingen und der Knittlinger Teil von Großvillars<br />
fanden zu einer Einheitsgemeinde zusammen. Damit wurde<br />
die ehemalige Gemeindefeuerwehr <strong>Oberderdingen</strong> zur Abteilungswehr,<br />
das gleiche passierte in Flehingen. Karl Keller blieb<br />
Kommandant, er hatte nun für die <strong>Feuerwehr</strong> in allen drei Ortsteilen<br />
Verantwortung. Egon Bäuerle wurde Abteilungskommandant<br />
in <strong>Oberderdingen</strong>, in Flehingen blieb Richard Kugler als Abteilungskommandant<br />
für die dortige Wehr verantwortlich, er verunglückte<br />
ein Jahr später tödlich. In Großvillars verblieb es beim<br />
Gewohnten. Albert Schelling seither Abteilungskommandant in<br />
der Knittlinger <strong>Feuerwehr</strong>hierarchie blieb nach der<br />
Umgemeindung in <strong>Oberderdingen</strong>. Dabei machte die Überarbeitung<br />
der Alarmpläne den geringsten Aufwand.<br />
Für <strong>Oberderdingen</strong> wurde ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 beschafft,<br />
das seit 1962 hier stationierte Tanklöschfahrzeug TLF 8<br />
des zivilen Bevölkerungsschutzes verlegte die Wehr 1974 nach<br />
Flehingen bis es 1976 dort abgezogen und einer anderen Wehr<br />
zugeteilt wurde. 1973 bekam Großvillars ein Tragkraftspritzenfahrzeug<br />
TSF.<br />
Ausgangs des zweiten Weltkriegs war die Derdinger <strong>Feuerwehr</strong><br />
erstmals – aber nur für kurze Zeit- motorisiert. Für sie kaufte die<br />
Gemeinde einen gebrauchten Fünfsitzer „Daimler Benz“ des Baujahrs<br />
1934 Typ Stuttgart mit Anhängerkupplung. Vorgesehen war<br />
dieser „Mannschaftstransportwagen“ zur Beförderung des „Tragkraftspritzenanhängers“,<br />
den die <strong>Feuerwehr</strong> im Februar 1942<br />
vom „Reichsführer der SS und Chef der Deutschen Polizei im<br />
Reichsministerium des Inneren“ aus dem Lieferkontingent der<br />
Gebrüder Bachert in Kochendorf zugeteilt bekam.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
28
Die TS 8/8 samt Kraftspritzenanhänger kostete seinerzeit<br />
3719,70RM. Anfänglich durfte sie jedoch nicht an den Mannschaftstransportwagen<br />
angehängt werden, weil der Anhänger<br />
Scheibenräder mit Holzfelgen hatte, denn „Gummibereifung<br />
stand kriegsbedingt der Fa. Bachert nicht zur Verfügung“. <strong>Das</strong><br />
war aber in Derdingen kein großes Problem, man organisierte<br />
bald passende Reifen. Als nach Kriegsende sich das Innenministerium<br />
einen Überblick über die Ausrüstung der Wehren in Nordwürttemberg<br />
verschaffen wollte, berichtete ihm der Bürgermeister<br />
am 12.9.1946 „dass von den Franzosen der Mannschaftstransportwagen<br />
der Motorspritze mitgenommen wurde, über dessen<br />
Verbleib ist bisher nichts verlautet.“ <strong>Das</strong> Cabrio der Fa. Daimler<br />
blieb für immer verschwunden, die französischen Kolonialtruppen<br />
die 1945 Derdingen besetzen, konnten ihn offensichtlich gut gebrauchen.<br />
Bis 1957 verblieben der <strong>Feuerwehr</strong> als Löschmittel,<br />
und waren in der „<strong>Feuerwehr</strong>remise“ im Amthof untergebracht:<br />
ein Schlauchwagen, ein<br />
Anhänger mit einer<br />
Tragkraftspritze TS 8/8<br />
und eine „Handdruckspritze“<br />
aus dem Jahre<br />
1895, im Unterdorf war<br />
eine „Handdruckspritze“,<br />
sie stammt aus dem<br />
Jahre 1887, stationiert.<br />
Und dies in einer schnell<br />
wachsenden Industriegemeinde<br />
(1961 zählte<br />
Derdingen 3 263 Einwohner,<br />
1 219 Männer<br />
und Frauen arbeiteten<br />
hier hauptsächlich in<br />
den Großbetrieben der<br />
E.G.O. und Blanco).<br />
Brand des Nachbarhauses des ehemaligen<br />
Gasthauses „Rössle“ in der Brettener<br />
Straße an Ostern 1933<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
29
<strong>Das</strong> neue <strong>Feuerwehr</strong>haus 1958 mit dem ebenfalls neuen Löschgruppenfahrzeug<br />
LF 8 auf Opel-Blitz mit Aufbau Magirus.<br />
Bis zum „Kreisfeuerwehrtag des Kreises Vaihingen/Enz 1958“ bei<br />
dem das neue <strong>Feuerwehr</strong>haus mitten im Ort seiner Bestimmung<br />
übergeben und ein Löschgruppenfahrzeug LF8 in Dienst gestellt<br />
wurde, hatte die hiesige Wehr keinesfalls eine angemessene<br />
Ausrüstung. Karl Keller konnte als Kommandant den Gemeinderat<br />
nach und nach überzeugen, dass die Motorisierung der <strong>Feuerwehr</strong><br />
kein Luxus sei, sondern schiere Notwendigkeit. Im ersten<br />
Nachkriegsjahrzehnt begann in Deutschland die Motorisierung<br />
der Gesellschaft, es änderten sich die Gefahren.<br />
Die Gemeinde Sternenfels „lieh“ sich den Oberderdinger Kommandanten<br />
aus, um die dortige Wehr zu reorganisieren. In den<br />
60 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beginnen die „Hilfeleistungseinsätze“.<br />
Auslaufende Flüssigkeiten, insbesondere Öl<br />
werden zunehmend ein Thema für die <strong>Feuerwehr</strong>en. In den Neubauten<br />
verdrängt das Öl die konventionellen Brennstoffe wie Holz<br />
und Kohlen, denn es ist billig und gut zu steuern. Bei Autounfällen<br />
wird die <strong>Feuerwehr</strong> gerufen, läuft Treibstoff aus, bindet ihn die<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
30
<strong>Feuerwehr</strong> mit Sägemehl oder Sand (chemische Ölbindemittel<br />
kamen erst später auf). Auch bei Unwetter ist die <strong>Feuerwehr</strong> im<br />
Einsatz. Sie kann mit ihrer Tragkraftspritze TS 8 vollgelaufene<br />
Keller auspumpen. Die <strong>Feuerwehr</strong> rückt aus, wenn es zu einem<br />
Erdrutsch kommt oder der Sturm Bäume knickt. So hat sich die<br />
Ausrüstung dem erweiterten Aufgabenspektrum angepasst, die<br />
Konzeption der Wehr war ab der Kreisreform auf die zugewachsene<br />
Mittelpunktfunktion in <strong>Oberderdingen</strong> abzustimmen.<br />
War im Kreis Vaihingen noch Knittlingen Stützpunktwehr mit einer<br />
Drehleiter, war ab 1973 Bretten für die Überlandhilfe zuständig<br />
geworden.<br />
Mehr und mehr arbeiteten die Menschen ab den 70 er Jahren<br />
nicht dort wo sie wohnten. <strong>Das</strong> bedeutete, dass insbesondere der<br />
Industriestandort <strong>Oberderdingen</strong> seine <strong>Feuerwehr</strong> aufrüsten<br />
musste. Hier arbeiteten z.B. <strong>Feuerwehr</strong>leute die in Flehingen<br />
Großvillars oder Kürnbach wohnten, und tagsüber für <strong>Feuerwehr</strong>einsätze<br />
nicht verfügbar waren. <strong>Oberderdingen</strong> erwarb ein<br />
Tanklöschfahrzeug, später einen Rüstwagen, einen Wasser/Schaumwerfer,<br />
ein Einsatzleitfahrzeug. „Stützpunktwehr“ wird<br />
heute so verstanden, dass größere Geräte im Raum strategisch<br />
platziert sind, damit sie schnell Überlandhilfe leisten können. Die<br />
Drehleiter steht in Flehingen und deckt nicht nur den Nahbereich<br />
<strong>Oberderdingen</strong> mit Kürnbach, Zaisenhausen und Sulzfeld, sondern<br />
auch Ortsteile der Stadt Kraichtal ab. Ähnliches gilt für die<br />
Tanklöschfahrzeuge.<br />
Diese Organisationsform erfordert eine zentrale Leitstelle (des<br />
Landkreises) welche die <strong>Feuerwehr</strong>einsätze koordiniert. Ab 1980<br />
war diese in Bruchsal und wurde 1999 durch eine gemeinsame<br />
<strong>Feuerwehr</strong>leitstelle des Stadt- und Landkreises im Landratsamt<br />
Karlsruhe abgelöst.<br />
Seit 1978 gehört auch „der Funk“ zur unverzichtbaren Geräteausstattung<br />
der Wehr. <strong>Oberderdingen</strong> kaufte die ersten Funkgeräte,<br />
als es zu einem kleinen Waldbrand auf dem Hagenrain kam,<br />
und sich zeigte, dass der Einsatz ohne Kommunikation über Funk<br />
schlecht zu koordinieren war. Die „stille Alarmierung“ ist ab 1980<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
31
Standard, in den 80er Jahren wurden die meisten Sirenen abgeschaltet.<br />
Vor 125 Jahren war Brand- und Waldbrandbekämpfung einzige<br />
Aufgabe der <strong>Feuerwehr</strong>. Heute hat sich ihr Einsatzspektrum geändert.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Feuerwehr</strong>gesetz aus dem Jahre 1987 unterscheidet<br />
„Pflicht“- und „Kann“- Aufgaben. Brandbekämpfung zählt nach<br />
wie vor zum Kernbereich, ebenso Hilfeleistung bei öffentlichen<br />
Notständen. Die <strong>Feuerwehr</strong> kann auch helfen um Menschen oder<br />
Tiere aus Notlagen zu befreien und zum Feuersicherheitsdienst<br />
herangezogen werden. Zumeist sind die Hilfeleistungseinsätze<br />
emotional sehr belastend. Rettung von Unfallopfern oder Bergung<br />
von Toten unter enormem Zeitdruck, Erstversorgung von<br />
Verletzten. Nicht nur bei Brandeinsätzen sind die Angehörigen<br />
der <strong>Feuerwehr</strong> gefährdet. Herabstürzende oder zusammenbrechende<br />
Gebäudeteile, Rauchgase oder wie bei zwei Bränden in<br />
Großvillarser Landwirtschaftsbetrieben war das Herausführen<br />
von Großvieh aus brennenden Ställen nicht ungefährlich. Oft<br />
kennt man die Stoffe und ihre Reaktion mit Feuer oder Wasser<br />
nicht genau, welche Firmen zur Produktion nutzen. Wenn es<br />
brennt, muss die <strong>Feuerwehr</strong> löschen. Seit 2004 besitzt die <strong>Feuerwehr</strong><br />
ein Gaswarngerät und eine Wärmebildkamera.<br />
Zu den „harmloseren“ Aufgaben zählen Hornissen in ihren Nestern<br />
umzusiedeln oder Tiere aus Notlagen retten. Solche <strong>Feuerwehr</strong>einsätze<br />
sind zumeist kostenpflichtig.<br />
„Die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong> ist eine gemeinnützige,<br />
der Nächstenhilfe dienende Einrichtung der Gemeinde <strong>Oberderdingen</strong><br />
ohne eigene Rechtspersönlichkeit“. Damit ihre Angehörigen<br />
diese „Nächstenhilfe leisten können, halten sie sich auf hohem<br />
Ausbildungsstand. Weiterbildung und Schulung in den Lehrgängen<br />
der <strong>Feuerwehr</strong>schule Bruchsal gehören deshalb zum<br />
Standard. Aber ebenso die regelmäßigen Übungen im Verbund<br />
mit den Kameraden der anderen Abteilungen der Oberderdinger<br />
Wehr. In Theorie und Praxis werden Standardsituationen immer<br />
wieder geübt. Der einzelne <strong>Feuerwehr</strong>mann kommt locker auf<br />
über hundert Stunden „Dienstzeit“ pro Jahr. Alle 14 Tage ist für 2<br />
Stunden „Dienst“. Auf den sechsfachen Wert kommt ein Jugend-<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
32
wart, denn er betreut jeden Mittwoch den <strong>Feuerwehr</strong>nachwuchs.<br />
Deren „Dienst“ dauert 3 Stunden<br />
<strong>Feuerwehr</strong>angehörige sind ehrenamtlich tätig, üben aber in ihrem<br />
Einsatz hoheitliche Tätigkeiten aus. Die Organisationsstruktur<br />
ähnelt militärischer Hierarchie. Ihre Kommandosprache ist klar<br />
und unmissverständlich, sie ist in ganz Deutschland gleich, wie<br />
ihre Ausrüstungsgegenstände untereinander kompatibel sind.<br />
Eine Unabdingbarkeit für „Überlandhilfe“. So war die Oberderdinger<br />
Wehr mit ihrem Wasser/Schaumwerfer und einem Tanklöschfahrzeug<br />
beim Großbrand in der Spinnerei Ettlingen 1994 gleich<br />
mehrere Tage im Einsatz, sie half schon öfters in Nachbargemeinden<br />
bei der Brandbekämpfung. Selbstverständlich arbeitet<br />
sie auch mit anderen Hilfsorganisationen zusammen. Zum Deutschen<br />
Roten Kreuz bestehen gute Kontakte, liegt doch die Rettungswache<br />
gerade dem <strong>Feuerwehr</strong>haus gegenüber. Die DRK-<br />
Bereitschaft unterstützt die Wehr regelmäßig bei ihren Einsätzen<br />
wenn Personenschäden zu befürchten sind.<br />
Großvillars (vor dem zweiten Weltkrieg)<br />
Im 19. Jahrhundert waren „Pflichtfeuerwehren“ üblich, so auch in<br />
Knittlingen zwischen 1878 und 1909. Großvillars wurde von dort<br />
aus als Kondominat mit Derdingen verwaltet. Zum <strong>Feuerwehr</strong>dienst<br />
waren die Männer im Alter zwischen 20 und 45 Jahren<br />
verpflichtet, die fünf Großvillarser Züge bestanden bis zum 1.<br />
Weltkrieg durchschnittlich aus 60 bis 70 Mann. Sie übten vier bis<br />
fünf Mal im Jahr an den Gerätschaften, meistens morgens um 7<br />
Uhr und in arbeitsarmen Zeiten für die Landwirtschaft, im April,<br />
zwischen Heuet und Ernte oder im November nach dem Herbst.<br />
Wer als zum <strong>Feuerwehr</strong>dienst Verpflichteter den Übungen fernblieb<br />
hatte sich vorher zu entschuldigen. Akzeptiert wurden „Wochenbett<br />
der Frau, auswärts in Arbeit, krank oder über Feld“. Die<br />
Übungen wurden in der Regel einige Tage vorher durch Ausschellen<br />
angekündigt, wer dann ohne triftigen Grund wegblieb<br />
zahlte 2 Mark in die Kasse. Nicht so am 16.Oktober 1895 als nur<br />
35 <strong>Feuerwehr</strong>männer am „Appellplatz“ erschienen, bei einer Soll-<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
33
stärke von 70. Stadtschultheiß Wezel von Knittlingen entschied,<br />
dass die fehlenden keine Strafe zahlen mussten weil „die Bekanntmachung<br />
dieser Übung erst an dem Tag erfolgt ist, an welchem<br />
die Übung stattfand und daher die meisten Leute entweder<br />
auswärts oder auf dem Feld beschäftigt waren“.<br />
Der erste Zug, er war 13 Mann stark, übte separat „mit der Bockleiter“<br />
weiter, wenn nach einer dreiviertel Stunde die Züge 2 bis 5<br />
wegtreten durften. Auf „Marschübungen“ und „Wendungen“ wurde<br />
bei der nach militärischem Vorbild ausgerichteten Pflichtfeuerwehr<br />
großen Wert gelegt. 1897 bekamen die Wehrmänner Uniformrock<br />
und Leibgurt, die Hosen und Schuhe hatten sie selbst<br />
zu stellen. Die Großvillarser Wehr war zur Überlandhilfe nach<br />
Knittlingen und Derdingen verpflichtet.<br />
Am 22. August 1893 alarmierte um Mitternacht ein Feuerreiter<br />
aus Derdingen die Großvillarser, eine viertel Stunde später marschierten<br />
von dort 50 Mann mit der Spritze los, um 0.40 Uhr trafen<br />
sie am Brandplatz ein, und waren bis um 8.45 Uhr im Einsatz.<br />
Zum Rückweg nach Großvillars brauchte der Löschtrupp nur 5<br />
Minuten länger.<br />
<strong>Das</strong> Protokollbuch vermerkt für den 4. August 1897 „Nachts<br />
10.30 Uhr wurde die <strong>Feuerwehr</strong> zur Brandhilfe nach Derdingen<br />
allarmiert, in 10 Minuten sammelten sich die zur auswärtigen Hilfe<br />
bestimmte Mannschaft, worauf der Abmarsch erfolgte. Die<br />
Löscharbeiten dauerten bis 9 Uhr vormittags des 5. August und<br />
um 9.30 Uhr kam die Mannschaft mit der Feuerspritze wider<br />
hieher zurück.“ Es rückten 22 Mann aus. Auch am 2. Mai 1900<br />
halfen die Großvillarser den Derdingern bei Löscharbeiten.<br />
In Knittlingen war die Großvillarser Pflichtfeuerwehr am 27. November<br />
1898 im Einsatz, auch 1901 als eine Brandserie die<br />
Knittlinger beunruhigte. Seinerzeit ging der Stadtrat von Brandstiftung<br />
aus, setzte die hohe Summe von 1 000 Mark Belohnung<br />
aus um herauszubekommen wer die Scheunen anzündete. 25<br />
Mann aus Großvillars halfen am 1.7.1901 den Brand zu bekämpfen.<br />
Ein Blitzschlag setzte in Großvillars am 8. August 1898 nachts<br />
um 3.15 Uhr eine Scheune in Brand, und in der Nacht vom 22.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
34
auf 23. August 1919 brannte die Scheune von Karl Mondon vollständig<br />
nieder. Von der Wehr wurden sofort Radfahrer nach<br />
Knittlingen und Derdingen geschickt, beide <strong>Feuerwehr</strong>en leisteten<br />
daraufhin Überlandhilfe.<br />
Am 22. August 1932 entzündete ein Blitz die Scheune des<br />
Schwarzerdhofes, der erste und dritte Zug aus Großvillars rückte<br />
aus. Eine halbe Stunde später kam die Brettener <strong>Feuerwehr</strong> mit<br />
der Motorspritze, und nachdem das größte Gewitter vorbei war,<br />
rückte auch der zweite und vierte Zug der Großvillarser Wehr zur<br />
Verstärkung der Mannschaft auf den Schwarzerdhof ab.<br />
1932, zwei Tage vor Heilig Abend brennt eine Scheune der Geschwister<br />
Schmidt in Großvillars, die Knittlinger Wehr und die<br />
Motorspritze aus Mühlacker müssen beim Löschen helfen. Am<br />
12. Januar 1934 brannte die Scheune von Christian und Louis<br />
Vincon, 2 Ziegen erstickten im Rauch.<br />
Eher indirekt erschließen sich aus den Protokolleinträgen Reibereien<br />
und menschliche Animositäten. So wechselte zu Zeiten der<br />
Pflichtfeuerwehr alle fünf Jahre der Kommandant, das Knittlinger<br />
Gemeindegericht strafte 1903 Zugführer Wilhelm Siegrist, weil er<br />
vor versammelter Mannschaft erklärte „von dem Kommandanten<br />
laß ich mich nicht kommandieren!“ Politisch wurden die Auseinandersetzungen<br />
um 1933, als sich der erste und zweite Hornist<br />
ums Salär stritten, weil einer von ihnen nicht an der „privaten“<br />
Nationalfeier am 21. März 1933 teilnahm. <strong>Das</strong> Protokollbuch der<br />
<strong>Feuerwehr</strong> wurde nach dem Krieg „entnazifiziert“ die Einträge<br />
vom Beginn des Jahres 1933 sind herausgerissen.<br />
Wenig wahrscheinlich ist, dass die Auseinandersetzungen mit<br />
dem <strong>Feuerwehr</strong>kommandanten in der Schlussphase der Weimarer<br />
Republik politisch motiviert waren. Ihm wurde Unterschlagung<br />
vorgeworfen, die Staatsanwaltschaft ermittelte, aber das Verfahren<br />
wurde im August 1933 eingestellt. Abgewählt von der Wehr<br />
war er schon ein Jahr früher.<br />
Von 1919 bis 1925 musste jeder Mann zwischen 18 und 45 Jahre<br />
Dienst tun. Während des ersten Weltkriegs „wurden auch hier<br />
viele Mitglieder der <strong>Feuerwehr</strong> einberufen, und es musste da der<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
35
<strong>Feuerwehr</strong>übung in Großvillars in den 30-er Jahren des 19. Jahrhunderts<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
36
Bestand der noch Anwesenden nicht reichte, sämtliche männliche<br />
Einwohner vom 17. bis 65. Lebensjahr zum Dienst der <strong>Feuerwehr</strong><br />
herangezogen werden.“, kann man im Protokollbuch<br />
nachlesen. Nach dem Krieg fehlten Ausrüstungsgegenstände, die<br />
Männer kehrten aus der Kriegsgefangenschaft zurück.<br />
1923 erhielt Großvillars elektrisches Licht und 1926 wird mit dem<br />
Bau einer zentralen Wasserversorgung begonnen. Dies führte<br />
dazu, dass 1926 die Pflichtfeuerwehr in eine „<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong>“<br />
umgewandelt werden konnte. Die Mannschaftsstärke ließ<br />
sich um 1/3 reduzieren. Elektromonteur Friedrich Eberhard wird<br />
als Fachmann zum Abschalten des Stromes bei Brandfällen in<br />
Großvillars bestellt.<br />
1936 wurde die schwarz- rote württembergische Konkarde an der<br />
Dienstmütze durch das neue „polizeiliche Hoheitszeichen“<br />
(Reichsadler mit Hakenkreuz) ersetzt, SA Männer sollen bevorzugt<br />
in die <strong>Feuerwehr</strong> aufgenommen werden, so die Anweisung<br />
des Innenministeriums. 1936 wird die Wehr nochmals verkleinert,<br />
sie ist dann nur noch 35 Mann stark.<br />
Beim Knittlinger <strong>Feuerwehr</strong>fest im Sommer 1936 ist ein „Bombenabwurf<br />
vom Flugzeug“ Übungsannahme. Es wird das Zusammenwirken<br />
von Betriebsfeuerwehr, <strong>Freiwillige</strong>r <strong>Feuerwehr</strong>,<br />
Luftschutz, Sanitätskolonne und Überlandhilfe der Motorspritze<br />
geübt. Ab 1934 war ein dreifaches „Sieg Heil auf den Führer“ der<br />
obligatorische Versammlungsschluss. Aber in Großvillars ging die<br />
<strong>Feuerwehr</strong> in der Feuerschutzwoche des gleichen Jahres noch in<br />
geschlossener Formation in die Kirche um erst anschließend in<br />
einem „Werbemarsch“ durch den Ort zu ziehen.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
37
In stillem Gedenken<br />
an unsere verstorbenen Kameraden.<br />
Allen Verstorbenen wollen wir ein<br />
ehrendes Andenken bewahren.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
38
Kommandanten der Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
(Abteilungs-)Kommandanten Stellvertreter<br />
1885 – 1905<br />
Karl Pfister,<br />
Bierbrauer<br />
1905 – 1908 Karl Ippich<br />
1909 – 1922<br />
1914 – 1919<br />
Adolf Gilly<br />
(mit Unterbrechung<br />
im 1. Weltkrieg)<br />
Johann Motzer<br />
(kommissarisch)<br />
1922 – 1930 Robert Treffinger<br />
1930 – 1944 Fritz Holzwarth<br />
unbekannt<br />
1944 – 1945 Heinrich Pfeifer – 1968 Gotthilf Mayer<br />
1946 – 1953 Karl Meffle 1968 – 1970 Rudolf Heim<br />
1953 – 1973 Karl Keller 1970 – 1974 Roland Schneider<br />
1973 – 1979 Egon Bäuerle 1974 – 1979 Hans Meffle<br />
1979 – 1994 Hans Meffle 1979 – 1985 Wolfgang Rieth<br />
1994 – 2004 Sönke Heim 1985 – 1999 Jürgen Rostan<br />
2004 – 2009 Benedikt Kicherer 1999 – 2004 Oliver Schäfer<br />
seit 2009 Thomas Meffle seit 2004<br />
1. Stellvertreter<br />
Klaus Rieth<br />
2. Stellvertreter<br />
Marc Leimkötter<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
39
Kommandanten Gesamtwehr<br />
1973 - 1975 Karl Keller, Abt. <strong>Oberderdingen</strong><br />
1975 - 1994 Egon Bäuerle, Abt. <strong>Oberderdingen</strong><br />
1994 - 2004 Hans Meffle, Abt. <strong>Oberderdingen</strong><br />
seit 2004 Oliver Schäfer, Abt. <strong>Oberderdingen</strong><br />
Stellvertretende Kommandanten Gesamtwehr<br />
1973 – 1974 Egon Bäuerle, Abt. <strong>Oberderdingen</strong><br />
1974 – 1979 Oskar Weber, Abt. Flehingen<br />
1979 – 1994 Hans Meffle, Abt. <strong>Oberderdingen</strong><br />
1994 – 2004 Holger Schneefeld, Abt. Flehingen<br />
seit 2004 1. Stellv. Holger Schneefeld, Abt. Flehingen<br />
2. Stellv. Werner Barth, Abt. Großvillars<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
40
Die aktive Wehr im Jubiläumsjahr<br />
Hintere Reihe (vlnr): Simone Pfleiderer, Sascha Könecke, Heinz Kirschenbühler, Richard Schmitt, Philipp<br />
Reck, Waldemar Weisert, Manuel Kehrer, Thorsten Reiner, Benjamin Ohnheiser, Petra Gedrat.<br />
Mittlere Reihe stehend (vlnr): Klaus Rieth, Thomas Meffle, Nadine Meffle, Philipp Scherer, Markus Weisert,<br />
Gerd Korn, Thomas Heugel, Michael Wöhrle, Tino Germinario, Martin Heugel, Manuel Frank, Tilo<br />
Groba-Dörner, Javed Mohoboob, Sascha Leimkötter, Heiko Munz, Martin Rentschler, Sven Gedrat,<br />
Matthias Kern, Harald Bäuerle, Markus Scheckel, Melanie Meffle, Marco Fischer, Hans Meffle, Marc<br />
Leimkötter, Oliver Schäfer.<br />
Vordere Reihe sitzend (vlnr): Jochen Hautzinger, Manuel Weyhersmüller, Walter Proissl, Hansjörg Weisert,<br />
Patrick Öhler, Erich Rieth, Georg Florl, Andreas Bäuerle.<br />
Nicht auf dem Foto: Bernd Heckele, Stephanie Hendel, Mathias Höfle, Heiner Ippich, Peter Ippich, Alfred<br />
Kanz, Benedikt Kicherer, Stefan Koberger, Jürgen Meerwarth, Tanja Meerwarth, Rosemarie Meffle, Sebastian<br />
Meixner, Dominik Öhler, Niko Petrou, Timo Ries, Wolfgang Rieth, Mathias Rüdele, Gerd Schäfer, Thomas<br />
Scheible, Dieter Schelling, Tomislav Tomanic, Alexander Weisert.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
41
Die Altersmannschaft im Jubiläumsjahr<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
42<br />
Hintere Reihe und stehend (vlnr): Willi Krimmel, Gerhard Bonnet, Herbert Schmidt, Wolfgang Munz, Günther<br />
Rüdele, Karl Renz, Gerhard Klenk.<br />
Vordere Reihe sitzend (vlnr): Erwin Rossnagel, Egon Bäuerle, Werner Meerwarth, Bruno Ohnheiser.<br />
Nicht auf dem Foto: Werner Kümmel, Hans Kunzmann, Lothar Siefert.
Die Jugendfeuerwehr im Jubiläumsjahr<br />
Hintere Reihe (vlnr): Eric Rappich, Lena Dickemann, Fabian Proissl, Daniel Hoffarth, Pascal Sommer, Kevin<br />
Gedrat, Tobias Proissl, Chris Sommer, Nils Heim.<br />
3. Reihe (vlnr): Armin Speier, Tim Common, Tobias Öhler, Marco Schaaf, Robin Gedrat, Jens Dickemann,<br />
Kevin Kellner, Robin Bischoff, Moritz Kempf, Tim Bäuerle.<br />
2. Reihe (vlnr): Lukas Proissl, Marcel Haag, Moritz Florl, Felix Kirschenbühler, Niklas Wendlinger, Vakeesan<br />
Sivarajahkumar, Mona Kögel, Mathusan Sivarajahkumar, Yannik Wendlinger.<br />
Vordere Reihe (vlnr): Nerea Bendl, Joy Klepzig, Amy Gedrat, Tom Siegrist.<br />
Nicht auf dem Foto: Semih Afacan, Ibrahim Ayhan, Michael Borchardt Christian Bührer, Yunus Bulut, Jannis<br />
Burr, Beklan Chousein, Dominik Dörr, Noel Hidalgo-Garcia, Ralf Ippich, Marcel Kaden, Marius Leimkötter,<br />
Benjamin Pflug, Marcel Schauber, Julian Scherhaufer, Emanuel Sic, Julian Sic, Moritz Lucca Söhling, Atilla<br />
Yurdakul.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
43
Fahrzeuge und Geräte<br />
V.l.n.r.: Schlauchanhänger (Barth, Baujahr 1956), Schaum-Wasserwerferanhänger (Minimax, Baujahr 1984),<br />
Transportanhänger, Einsatzleitwagen ELW 1 (VW Transporter, Baujahr 1988, Eigenumbau 1991), Mannschaftstransportwagen<br />
MTW (Mercedes Sprinter 315 CDI, Baujahr 2007, Ausbau Weschenfelder), Tanklöschfahrzeug<br />
TLF 16/25 (MAN 11.168 HALF, Baujahr 1973, Aufbau Bachert) , Rüstwagen RW 1 (Iveco<br />
95E18, Baujahr 1995, Aufbau Magirus), Löschgruppenfahrzeug LF 20/16 (MAN LE 280 B, Baujahr 2002,<br />
Aufbau Rosenbauer)<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
44
Bildergalerie<br />
Hauptübung 1958<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
45
Kreisfeuerwehrtag 1958 in <strong>Oberderdingen</strong><br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
46
Ehrungen beim Kreisfeuerwehrtag 1958<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
47
Brennender Festwagen der <strong>Feuerwehr</strong> beim Umzug 1960 „50 Jahre SVO“<br />
Übung im Klosterhof Maulbronn mit Oberderdinger Beteiligung<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
48
Brand auf dem Wilfenberg 1962<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
49
Festumzug 1200-Jahrfeier Gemeinde <strong>Oberderdingen</strong> 1966<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
50
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
51
Brand des landwirtschaftlichen Anwesens und Wohnhauses Karl Rostan in<br />
Großvillars, Heilbronner Straße am 15.06.1981<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
52
Absturz eines französischen Mirage-Kampfjets in <strong>Oberderdingen</strong> 1984<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
53
Festumzug 100 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> Abteilung <strong>Oberderdingen</strong> 1985<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
54
Abnahme internationales <strong>Feuerwehr</strong>-Leistungsabzeichen im Elsass<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
55
Technische Hilfeleistung nach einem Erdrutsch in Folge eines<br />
Wasserrohrbruchs im Staffelweg 1986<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
56
Überlandhilfe Großbrand Spinnerei & Weberei in Ettlingen 1994<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
57
Scheunenbrand in Großvillars 2001<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
58
Fabrikhallenbrand Firma Frank in Flehingen 2003<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
59
PKW-Brand in Garage in Flehingen 2003<br />
Atemschutzgeräteträger bei der Brandbekämpfung<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
60
Schwerer Verkehrsunfall B 293 Abfahrt Flehingen 2004<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
61
Großbrand eines Schuppens in Flehingen 2004<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
62
Nächtlicher Scheunengroßbrand in Flehingen 2004<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
63
Großbrand Schreinerei Ippich 2005<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
64
Oben: Brand eines Bauwagens<br />
Unten: Vorführung einer Brandbekämpfung<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
65
Eine Gruppe der Jugendfeuerwehr zeigt bei der Abnahme der<br />
Leistungsspange eine Schnelligkeitsübung.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
66
Eine Gruppe der Jugendfeuerwehr beim Aufbau eines Löschangriffs.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
67
Technische Hilfe nach Verkehrsunfällen unter anderem zur Befreiung<br />
eingeklemmter Unfallopfer mit hydraulischen Rettungsgeräten.<br />
Oben: Verkehrsunfall 2006 auf der L 1103 <strong>Oberderdingen</strong> – Bretten.<br />
Unten: Verkehrsunfall 2007 auf der Ortsentlastungsstraße<br />
<strong>Oberderdingen</strong><br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
68
Oben: Flash-Over-Simulationstraining als „Heißausbildung“<br />
bei der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Unten: Brand in einem leer stehenden, historischen Gebäude 2008.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
69
Technische Hilfeleistung nach Unwetter. Beseitigung von Windbruch<br />
nach einem Sturm auf der L 1103 <strong>Oberderdingen</strong> – Sternenfels 2008<br />
Verkehrsunfall auf der L 1103 <strong>Oberderdingen</strong> – Sternenfels 2008.<br />
Befreiung eines eingeklemmten PKW-Insassen<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
70
Verkehrsunfall auf der L 1103 <strong>Oberderdingen</strong> – Sternenfels 2009.<br />
Rettung mehrerer Unfallopfer.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
71
Technische Hilfe bei auslaufenden Flüssigkeiten. Umweltschutzeinsatz<br />
zur Aufnahme von Hydrauliköl nach einem Gabelstaplerunfall in der<br />
Schillerstraße 2009.<br />
Demonstrationsübung eines Schaumlöschangriffs bei einem<br />
PKW-Brand durch einen Atemschutztrupp.<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
72
Die unterschiedliche Dienst- und Einsatzkleidung<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
73
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
81 62<br />
Ein paar Zahlen zum Schluss<br />
45<br />
Einsätze 1999 bis 2009<br />
98<br />
61<br />
72 73 77<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Jahr<br />
62<br />
12<br />
23<br />
17<br />
45<br />
13<br />
22<br />
98<br />
28<br />
Einsatzstatistik 2000 - 2009<br />
42<br />
19<br />
61<br />
16<br />
22<br />
72 73<br />
26<br />
23<br />
20 21 20 20<br />
10 4<br />
6<br />
9 9 8 7<br />
14<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Jahr<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
74<br />
77<br />
13<br />
24<br />
12<br />
28<br />
82<br />
92<br />
21 18<br />
18<br />
15<br />
10<br />
36<br />
11<br />
82<br />
45<br />
73<br />
14<br />
12<br />
10<br />
37<br />
92<br />
73<br />
Gesamt<br />
Brand<br />
TH<br />
SIWADI<br />
Fehl
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Mitgliderstatistik 1984 - 2009<br />
125<br />
113 112<br />
112 111<br />
102<br />
109 136<br />
132<br />
129<br />
125<br />
125<br />
117 122<br />
107 111<br />
107<br />
103<br />
100 100 103<br />
101<br />
100<br />
96 95 94<br />
63<br />
65 63<br />
63<br />
67<br />
36<br />
28<br />
24<br />
21<br />
35<br />
32<br />
28<br />
26<br />
39<br />
26<br />
24<br />
20<br />
46<br />
26<br />
15<br />
12<br />
52<br />
24<br />
18<br />
16<br />
53<br />
24<br />
17<br />
16<br />
53<br />
33<br />
31<br />
23<br />
51<br />
47<br />
34<br />
31<br />
22<br />
46<br />
33<br />
31<br />
22<br />
44<br />
41<br />
37<br />
34<br />
22<br />
44<br />
41<br />
28<br />
26<br />
24<br />
47<br />
45<br />
35<br />
27<br />
18<br />
47<br />
45<br />
30<br />
23<br />
18<br />
49<br />
47<br />
30<br />
24<br />
15<br />
51<br />
47<br />
35<br />
28<br />
14<br />
51<br />
48<br />
41<br />
34<br />
15<br />
52<br />
48<br />
33<br />
26<br />
15<br />
53<br />
48<br />
35<br />
28<br />
15<br />
54<br />
49<br />
38<br />
31<br />
19<br />
57<br />
51<br />
41<br />
34<br />
19<br />
54<br />
47<br />
38<br />
19<br />
60<br />
53<br />
45<br />
41<br />
20<br />
58<br />
48<br />
43<br />
19<br />
56<br />
41<br />
38<br />
18<br />
56<br />
44<br />
43<br />
18<br />
60<br />
54<br />
49<br />
15<br />
3<br />
4 4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
2<br />
4<br />
3<br />
2<br />
3 3<br />
2<br />
8<br />
2<br />
7<br />
2<br />
6<br />
2<br />
7<br />
4<br />
7<br />
3<br />
7<br />
4<br />
7<br />
5<br />
7<br />
5<br />
6<br />
7<br />
9<br />
7<br />
4<br />
7<br />
5<br />
7<br />
3<br />
7<br />
1<br />
7<br />
5<br />
Jahr<br />
125 Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Oberderdingen</strong>, Abteilung <strong>Oberderdingen</strong><br />
75<br />
Aktive<br />
gesamt<br />
Aktive<br />
männlich<br />
Aktive<br />
weiblich<br />
JF<br />
gesamt<br />
JF<br />
männlich<br />
JF<br />
weiblich<br />
Reserve<br />
Gesamt