Die Neue Hochschule Heft 1/2018
Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. - Themenschwerpunkt: "Service Learning - Lernen durch Engagement"
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Foto: privat<br />
Studierende der HTW Berlin bei einem Sportfest des SV Askania Coepenick<br />
dass es nicht mehr als notwendiges Modul wahrgenommen<br />
wird. Es ist das eigene Engagement, die<br />
eigene Haltung, die das Projekt erfolgreich macht,<br />
und nicht die Projektdokumentation oder die Note.<br />
Service-Learning bietet eine große Chance zur Persönlichkeitsentwicklung.<br />
Perspektive Auftraggeber<br />
In meinem Fall erweiterte sich die Perspektive<br />
vom Studenten zum Auftraggeber bereits im zweiten<br />
Mastersemester, da ich seit Studienbeginn als<br />
Vorstand des Fußballvereins SV Askania Coepenick<br />
ehrenamtlich tätig bin. <strong>Die</strong>s ermöglichte mir in der<br />
Veranstaltung „Pilotprojekte“, meinen Kommilitonen<br />
Projekte anzubieten. Als Verein stehen wir vor<br />
dem Problem, dass neben der eigentlichen Vereinsarbeit<br />
– in unserem Fall Fußball – kaum Zeit für andere<br />
Dinge wie z. B. die notwendige Modernisierung<br />
unserer Spielstätte oder die Ausrichtung von Festivitäten<br />
bleibt, von fehlenden finanziellen Mitteln<br />
ganz zu schweigen. Fördermittel zu beantragen oder<br />
Sponsoren zu gewinnen, ist jedoch ohne aussagekräftige<br />
Konzepte oder Personen, die eine Veranstaltung<br />
umsetzen, schwer möglich. Durch Service-Learning<br />
ist es uns als Verein möglich, regelmäßig motivierte<br />
Studierende für unsere Projekte zu gewinnen. <strong>Die</strong><br />
HTW ist zu unserem Kooperationspartner geworden.<br />
Als Auftraggeber partizipieren wir in vielerlei<br />
Hinsicht:<br />
grafische Aufarbeitung von Entwicklungsszenarien<br />
oder Bestandsanalysen, die uns als Basis für<br />
Förderanträge dienen.<br />
Wir gewinnen neue Mitglieder/Unterstützer für<br />
unseren Verein.<br />
Wir haben neuen Anlass, unser Tun zu reflektieren.<br />
Als Auftraggeber muss man sich darüber im Klaren<br />
sein, dass Service-Learning keine Auftragsarbeit ist<br />
und die Motivation aller Studierenden nicht immer<br />
vorausgesetzt werden kann. Grundlage für eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit Professoren und Studierenden<br />
ist die Bereitschaft, Informationen zu teilen<br />
und als Ansprechpartner auch während des Projekts<br />
zur Verfügung zu stehen. Ein größerer Rahmen im<br />
Projekt schafft Raum für Ideen und Impulse. Um<br />
diese zuzulassen, muss auch der Auftraggeber das<br />
Projekt steuern, Studenten motivieren und seinen<br />
Zweck oder das Projekt mit Leidenschaft vermitteln<br />
können. Nur dann führt Service-Learning zu einem<br />
wirklichen Erfolg.<br />
<strong>Die</strong> Projektdokumentationen der Studierenden<br />
dienen uns als Leitfaden für Folgeprojekte.<br />
<strong>Die</strong> Studierenden sind für uns Impuls- und Ideengeber<br />
von außen, um sprichwörtlich über den<br />
Tellerrand hinauszublicken, aber auch kritische<br />
Feedback-Geber.<br />
Wir erhalten fachspezifische Ergebnisse, wie<br />
Instandhaltungskonzepte, Marktanalysen,<br />
DNH 01 | <strong>2018</strong>