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FORUM<br />
PUBLIC<br />
MANAGEMENT<br />
www.kdz.or.at<br />
Reformen im<br />
Bundesstaat<br />
#2<br />
2017<br />
Jetzt handeln: Chancen und Potenziale der Digitalisierung nutzen. Seite 4<br />
Spending Reviews: Analysewerkzeuge für Aufgabenreformen? Seite 7<br />
Förderwesen: Transparenz ist gefragt. Seite 15
INHALT<br />
#2<br />
2017<br />
EDITORIAL<br />
3 Verwaltungsreform – Wie geht das?<br />
BEITRÄGE<br />
4 Jetzt handeln: Chancen und Potenziale der Digitalisierung nutzen.<br />
7 Spending Reviews: Analysewerkzeuge für Aufgabenreformen?<br />
10 Aufgabenkritik: Neue Spielräume schaffen.<br />
12 Benchmarking: Faktenbasiert vergleichen – praxisorientiert Handeln.<br />
15 Förderungen: Transparenz ist gefragt.<br />
18 Finanzausgleich 2017: Verlagerung der „Baustellen“ in Arbeitsgruppen.<br />
21 CAF: Was bringt CAF auf kommunaler Ebene?<br />
24 KDZ-Quicktest Neu: Nachhaltige Steuerung der Gemeindefinanzen.<br />
26 Daten für alle: Bis 2020 als Open Government Data zugänglich.<br />
28 Stadtregionen: Daheim sein – in Stadt und Land.<br />
30 Weiterbildung: Innovatives Training für Führungskräfte.<br />
IMPRESSUM:<br />
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: KDZ<br />
Redaktion: Mag. Peter Biwald,<br />
Mag. Thomas Prorok,<br />
Mag. Michaela Bareis, MA,<br />
Postanschrift: 1110 Wien, Guglgasse 13<br />
Telefon: +43 1 8923492-0<br />
Fax: +43 1 8923492-20<br />
E-Mail: institut@kdz.or.at<br />
Internet: www.kdz.or.at<br />
Angaben gemäß § 25 Mediengesetz<br />
vom 12.6.1981:<br />
KDZ Managementberatungs- und WeiterbildungsGmbH,<br />
1110 Wien, Guglgasse 13<br />
Geschäftsführer: Mag. Peter Biwald,<br />
Mag. Thomas Prorok (Stv.)<br />
Vorstand: Mag. Wolfgang Figl,<br />
SC Mag. Angelika Flatz,<br />
Bgm. MMag. Klaus Luger,<br />
SR Mag. Martin Pospischill,<br />
SC Dr. Matthias Tschirf,<br />
Gen. Sekr. Dr. Thomas Weninger<br />
Aufgabe des Forum Public Management<br />
ist die praxisnahe Information von<br />
MandatarInnen, öffentlichen Bediensteten<br />
und anderen Interessierten aus<br />
Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
Preis pro Ausgabe: E 4,55 + 10% USt.<br />
zzgl. Versandspesen<br />
Grafische Gestaltung:<br />
Martin Renner, www.rgd.at<br />
DTP-Produktion:<br />
Karin Hruschka, www.grafic.at<br />
Druck: facultas, Wien<br />
Titelbild: shutterstock<br />
Herzlichen Dank<br />
für die gute Zusammenarbeit<br />
und für das entgegengebrachte Vertrauen.<br />
Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest<br />
und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.<br />
Ihr KDZ - Team<br />
BESTELLUNGEN:<br />
bestellung@kdz.or.at<br />
2 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
EDITORIAL<br />
Verwaltungsreform – Wie geht das?<br />
Ist Österreichs Verwaltung zu teuer?<br />
Der EU-Vergleich zeigt: Österreich gab<br />
2015 mit 36 Mrd. Euro 10,8 Prozent des BIP<br />
für Personal im Öffentlichen Sektor aus. Im<br />
Durchschnitt der Eurozone sind es 10,1 Prozent<br />
und somit um 0,7 Prozentpunkte mehr.<br />
Das wäre ein theoretisches Effizienzpotential<br />
von 2,5 Mrd. Euro.<br />
Der internationale Vergleich ist zwar mit Vorsicht<br />
zu interpretieren, da jedes Land öffentliche<br />
Leistungen anders organisiert (z. B.:<br />
Spitäler) und somit die Vergleichszahlen oftmals<br />
unterschiedliche Leistungen enthalten.<br />
Die Zahlen zeigen jedoch, dass Potential für<br />
Reformen vorhanden ist. Dieses verteilt sich<br />
auf Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen,<br />
Kammern, Schulen, Spitäler<br />
und unzählige Ausgliederungen und Beteiligungen,<br />
wie Asfinag, ÖBB, Wasserversorger<br />
etc. Um wieviel Personen es sich insgesamt<br />
handelt wissen wir nicht. Eine Gesamtübersicht<br />
fehlt, es sind wohl über 600.000 Köpfe.<br />
Klar ist jedoch, dass eine Verwaltungsreform,<br />
welche auf die Effizienz der Verwaltungs- und<br />
Staatsstrukturen sowie die Personalkosten<br />
abzielt, nicht die oftmals kolportierten Milliardenbeträge<br />
bringen wird. Größere Effizienzpotentiale<br />
sind eher in den staatlichen Leistungen<br />
zu finden. So liegt Österreich bei den<br />
Ausgaben für Wirtschaftspolitik, Verkehrspolitik,<br />
Spitäler und Pensionen jeweils zwischen<br />
1,0 und 2,6 Prozentpunkten über dem Eurozonendurchschnitt.<br />
Die Personalausgaben<br />
machen hier nur einen geringeren Anteil aus.<br />
Das KDZ beschäftigt sich seit seinem Bestehen<br />
mit Fragen der Verwaltungsmodernisierung<br />
und -reform. Dabei stehen immer zwei<br />
Leitfragen im Mittelpunkt: Welche Aufgaben<br />
und Leistungen sind notwendig und müssen<br />
vom Staat erbracht werden? Wie können die<br />
Aufgaben am effizientesten und in hoher<br />
Qualität erledigt werden?<br />
Verwaltungsreform muss in vielen Einzelprojekten<br />
permanent weiterentwickelt erarbeitet<br />
werden. Unsere aktuellen Beiträge hierzu<br />
stellen wir in diesem Forum Public Management<br />
vor: Allen voran stehen die Potentiale<br />
der Digitalisierung (Wirth/Krabina). Zu Recht<br />
hoch im Diskurs stehen derzeit „Spending<br />
Reviews“ (Bauer/Prorok), Aufgabenkritik<br />
(Biwald/Maimer) und Benchlearning (Biwald/<br />
Parzer). Wir machen Förderungen transparent<br />
(Prorok) und setzen uns für einen effektiven<br />
Finanzausgleich (Mitterer) ein. Die<br />
Gemeinden unterstützen wir bei der nachhaltigen<br />
Steuerung ihrer Finanzen auch künftig<br />
mit dem KDZ-Quicktest Neu (Biwald/Hödl)<br />
und der besseren regionalen Abstimmung in<br />
Stadtregionen (Schantl). Mit dem CAF (Parzer/Prorok)<br />
bieten wir ein europäisches<br />
Instrument der Verwaltungsreform an und<br />
Open Data Etzlstorfer/Krabina) sehen wir als<br />
treibende Kraft für die Modernisierung von<br />
Staat und Verwaltung.<br />
Viele reden von Verwaltungsreform. Wir<br />
machen Sie. Gemeinsam. Für 2018 wünschen<br />
wir Ihnen Alles Gute und ein erfolgreiches<br />
Jahr und freuen uns auf eine<br />
weitere gute Zusammenarbeit.<br />
Kommentar senden<br />
Thomas Prorok<br />
stv. Geschäftsführer KDZ<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 3
DIGITALISIERUNG<br />
Jetzt handeln!<br />
Positionieren, Sensibilisieren, Chancen und Potenziale der Digitalisierung nutzen.<br />
von Klaus Wirth und Bernhard Krabina<br />
Klaus Wirth<br />
Bernhard Krabina<br />
Es gibt derzeit keinen Zweifel, dass die<br />
Digitalisierung der Städte und ihrer Organisationen<br />
rasch voranschreitet. Sie hat das<br />
Potenzial, einen weitreichenden Paradigmenwechsel<br />
in den Städten und Gemeinden einzuleiten.<br />
Sie wird erheblichen Einfluss darauf<br />
haben, wie wir zukünftig in unseren Städten<br />
und Gemeinden leben und arbeiten, wie die<br />
Kommunen mit ihren Stakeholdern interagieren,<br />
wie sie ihre Organisationen ausgestalten<br />
und wie die Menschen zukünftig in den kommunalen<br />
Organisationen arbeiten. Eine aktive<br />
Grundhaltung und eine ganzheit liche Perspektive,<br />
die sowohl die Stadt- als auch die<br />
Verwaltungsentwicklung berücksichtigt, sind<br />
für eine erfolgversprechende Auseinandersetzung<br />
mit der Digitalisierung in den Städten<br />
und Gemeinden notwendig.<br />
Anhand der folgenden drei Perspektiven<br />
möchten wir dies deutlich machen.<br />
1.<br />
Die digitale Stadt<br />
Neue, durch Digitalisierung erst möglich<br />
gewordene Geschäftsmodelle, haben Auswirkungen<br />
auf unsere Städte und Gemeinden.<br />
In den verschiedenen Politikfeldern entstehen<br />
immer neue Angebote und Lösungen, die<br />
maßgeblichen Einfluss auf die künftige Entwicklung<br />
einer Stadt haben: Z. B. Tourismus<br />
(Airbnb), Verkehr (Uber), Bildung (Open<br />
Educational Resources, Fernunterricht),<br />
Wirtschaft (Start-Ups), Umwelt (Smart City),<br />
Technologie (Blockchains, Big Data).<br />
„Digitalisierung wird auf die Entwicklung<br />
der Stadt Einfluss nehmen.“<br />
Aber auch in den klassischen Bereichen der<br />
Daseinsvorsorge entstehen neue Aufgaben<br />
im Sinne einer digitalen Daseinsvorsorge.<br />
Dazu zählen z. B. das Bereitstellen einer<br />
digitalen Basisinfrastruktur (Breitband-Internet,<br />
WLAN-Hotspots, EDV-Ausstattung), das<br />
Ermöglichen neuer Services (Public-Space-<br />
Server, Labs) sowie Content (Open Data,<br />
Live-Streaming, Social-Media-Kanäle).<br />
2.<br />
Bürgerservice –<br />
The Next Generation<br />
Das Konzept des Bürgerservices, wie wir es<br />
heute kennen, ist rund 30 Jahre alt. Es fußt in<br />
weiten Teilen auf persönlichen Kontakten in<br />
einer Servicestelle. Die Digitalisierung ermöglicht<br />
eine grundlegende Reflexion dieses<br />
Konzepts vor dem Hintergrund neuer technischer<br />
Möglichkeiten. Die Bürgerkarte/Handysignatur<br />
oder andere neue Formen der<br />
Authentifizierung (Bürgerkonto 1 ) schaffen<br />
wich tige Voraussetzungen für einen weit<br />
reichenden Ausbau von Selbstbedienungsservices<br />
(z. B. derzeit schon <strong>online</strong>-Meldebestätigung)<br />
oder auch das Anbieten von<br />
ganz neuen automatisierten Auskunftssysteme<br />
mit Chat-Bots oder Sprachcomputern<br />
(mehrsprachige) „Rund-um-die-Uhr-Services“.<br />
Weil Bürger Innen derartige technische<br />
Möglichkeiten aus dem Alltag kennen und in<br />
sehr unterschiedlichen Kontexten auch<br />
nutzen (z. B. Buchen von Hotels, Einkaufen,<br />
E-Banking) sind sie gewohnt auf diese Art<br />
und Weise mit privaten Firmen zu interagieren.<br />
Sie erwarten sich von den Kommunen<br />
vergleichbare elektronische Servicequalitäten,<br />
wie eine aktuelle Studie aus Deutschland<br />
sehr klar zeigt (siehe Grafik Seite 5).<br />
1 Die Vereinfachung der Amtswege mittels digitalisierter Behördengänge und das Schaffen eines Bürgerkontos sind auch Themen der<br />
gegenwärtig laufenden Koalitionsverhandlungen auf dem Weg zu einer neuen Bundesregierung [zu Redaktionsschluss].<br />
(vgl. diepresse.com/home/innenpolitik/5326025/SchwarzBlau-plant-Buergerkonto-und-digitale-Identitaet?from=suche.intern.portal).<br />
4 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
DIGITALISIERUNG<br />
3.<br />
Digitalisierung kommunaler<br />
Managementbereiche<br />
Welche Veränderungen in einzelnen Managementbereichen<br />
vor der Türe stehen, ist in den<br />
Diskussionen in einer vom KDZ begleiteten<br />
und vom Österreichischen Städtebund ermöglichten<br />
Arbeitsgruppe zum zukünftigen<br />
Personalmanagements sehr deutlich geworden.<br />
Die beteiligten Städte waren sich einig,<br />
dass alle personalwirtschaftlichen Prozesse<br />
zukünftig komplett IT-unterstützt erfolgen werden:<br />
Die Zukunft des Recruitings wird mit den<br />
Begriffen zusammengefasst: einfach, schnell<br />
und mobil. Das bedeutet etwa, dass die Personalsuche<br />
über Jobbörsen erfolgt, Interessentinnen<br />
und Interessenten sich durch ihren<br />
elektronischen Job-Agenden (Abodienst)<br />
über passende Jobs informieren lassen und<br />
sich dann unmittelbar über ihr Mobiltelefon<br />
bewerben. Auch alle anderen Prozesse der<br />
Personalverwaltung und -verrechnung werden<br />
mit entsprechenden elektronischen Verfahren<br />
abgewickelt..<br />
Quelle:<br />
PwC-Studie<br />
„Die vernetzte<br />
Verwaltung“, 2017,<br />
www.pwc.de<br />
„Recruiting und Jobbörsen über<br />
Smartphones bedeuten auch für<br />
Kommunen die nahe Zukunft.“<br />
Jetzt Weichen stellen!<br />
In der gegenwärtigen Situation gilt es jetzt die<br />
entscheidenden Weichen zu stellen. Das bedeutet<br />
zuallererst die eigene Position zu klären<br />
und in einer digitalen Agenda respektive<br />
Digitalisierungsstrategie die unterschiedlichen<br />
Vorstellungen, Begriffe, Erwartungen und<br />
letztlich dann auch zukünftigen Entwicklungslinien<br />
zu beschreiben.<br />
Dabei ist die Digitalisierung kein primär technisches<br />
Problem. Der mit der Digitalisierung<br />
einhergehende disruptive Wandel ist vor<br />
allem eine kommunalpolitische Herausforderung<br />
und eine anspruchsvolle Aufgabe der<br />
Organisationsentwicklung. Digitalisierung<br />
(oder auch „digitale Transformation“) ist „nicht<br />
weniger als die Neugestaltung der Verwaltung<br />
vor dem Hintergrund der veränderten<br />
technischen Möglichkeiten. Sie bietet die<br />
Chance, (…) Ressourcen effizienter und zielgenauer<br />
einzusetzen, Bürger und Unternehmen<br />
zu entlasten und den gesellschaftlichen<br />
Zusammenhalt zu stärken.“ 2<br />
Es geht somit um grundlegende Veränderungen<br />
der Interaktion zwischen einer Stadt und<br />
ihren Stakeholdern, um gänzlich neue Formen<br />
der Arbeit. 3<br />
><br />
2 Siehe Bertelsmann Stiftung: „Digitale Transformation der Verwaltung“, <strong>online</strong> in: www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/<br />
did/digitale-transformation-der-verwaltung/ [Download:2017-11-15]<br />
3 Siehe dazu: Wien – digitale Agenda, Digitalisierungsstrategie des Landes Vorarlberg und des Gemeindeverbandes.<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 5
DIGITALISIERUNG<br />
Das Thema muss erst einmal<br />
in die Köpfe der Menschen<br />
Der gesamte strategische Prozess sollte<br />
gleichlaufend auch dazu genutzt werden, die<br />
BürgerInnen und die MitarbeiterInnen für das<br />
Thema zu sensibilisieren und gleichzeitig<br />
keine Zweifel daran zu lassen, dass der Weg<br />
der Digitalisierung unausweichlich ist und es<br />
DAS KDZ UNTERSTÜTZT SIE GERNE<br />
AUF IHREM DIGITALISIERUNGSPFAD<br />
• bei der Standortbestimmung und der<br />
Erarbeitung einer Entwicklungsstrategie,<br />
• bei der Sensibilisierung der Führungskräfte<br />
und der MitarbeiterInnen (Workshops),<br />
• bei der Erarbeitung von konkreten Lösungen<br />
für einzelne Leistungsbereiche<br />
(Innovationlabs)<br />
• bei der Vermittlung von Kompetenzen zu<br />
Digitalisierung, Offenheit und Umgang<br />
mit Daten,<br />
• bei der Begleitung von Pilotprojekten.<br />
jetzt gilt, die richtigen Weichen zu stellen und<br />
den Prozess gemeinsam zu gestalten. Dabei<br />
gilt es sowohl persönliche Sorgen (es werden<br />
Arbeitsplätze verloren gehen) als auch vorgeschobene<br />
Vermeidungsargumente (unsere<br />
alten Kunden können damit nicht umgehen)<br />
offen zu thematisieren (z. B. Salzburg Workshops<br />
„open house“). Hilfreich wäre hierfür<br />
eine abgestimmte und offensive Kommunikationsinitiative<br />
von Bund, Länder und Gemeinden,<br />
die den örtlichen AkteurInnen den Rücken<br />
bei den anstehenden Aktivitäten stärkt.<br />
Darauf aufbauend sind konkrete Lösungen –<br />
etwa zum Bürgerservice oder zu einzelnen<br />
Managementbereichen – vorzubereiten, um<br />
die Chancen und Potenziale der Digitalisierung<br />
in ihrer Stadt/Gemeinde zu nutzen.<br />
Unser Open-Government-Vorgehensmodell 4<br />
kann eine praktische Hilfestellung sein. <<br />
Kommentar senden<br />
4 Siehe www.kdz.eu/de/open-government-vorgehensmodell<br />
[Download:2017-11-15]<br />
EU-DATENSCHUTZ-GRUNDVERORDNUNG<br />
Datencockpit<br />
Ab Mai 2018 fordert die EU-Datenschutz-Grundverordnung von allen Organisationen, also<br />
auch von Städten und Gemeinden, ein aktives Datenschutzmanagement. Insbesondere<br />
werden umfassende Dokumentationspflichten nötig, etwa das Führen eines Verzeichnisses<br />
der Verarbeitungstätigkeiten.<br />
Das KDZ bietet bis März 2018 für Sie eine kostenfreie und einfach handzuhabende<br />
Lösung an: Das Datencockpit. Sie können den Projektfortschritt laufend verfolgen:<br />
www.datencockpit.at<br />
Wir laden Sie herzlich zur Mitarbeit ein. Falls Sie von uns aktiv informiert werden möchten,<br />
bieten wir hier eine Möglichkeit: www.kdz.eu/de/content/datencockpit-formular<br />
DSGVO-Seminare EU-Datenschutz-Grundverordnung: Handlungsbedarf für österreichische Gemeinden<br />
Termine 01.03.2018, Baden<br />
06.03.2018, Linz<br />
Zielgruppe EDV-Beauftragte und SystemadministratorInnen im öffentlichen Bereich sowie<br />
MitarbeiterInnen von Bürgerservicestellen, Personal- und Rechtsabteilungen und<br />
Personalvertretungsstellen, die datenschutzrechtliche Aufgaben erledigen.<br />
Ziel Das Seminar bringt die TeilnehmerInnen auf den aktuellen Stand des Datenschutzes und<br />
verschafft einen Überblick über die DSGVO die ab 25. Mai 2018 gelten wird. Die Details<br />
werden beleuchtet und mögliche Konsequenzen für die Veraltungspraxis ausgelotet samt<br />
jüngerer Rechtsprechung der Datenschutzbehörde und der Gerichte.<br />
6 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
SPENDING REVIEWS<br />
Spending Reviews<br />
Analysewerkzeuge für Aufgabenreformen? von Helfried Bauer und Thomas Prorok<br />
Helfried Bauer<br />
Thomas Prorok<br />
Im Zusammenhang mit der im Paktum über<br />
den Finanzausgleich 2017 angesprochenen<br />
Bundesstaatsreform wurde der Einsatz von<br />
Spending Reviews als Instrument der Aufgabenkritik<br />
zwischen Bund, Ländern und<br />
Gemeinden vereinbart. Dies ist grundsätzlich<br />
zu begrüßen, denn sie sind Teil moderner<br />
Verwaltungsführung 1 und seit dem Übergang<br />
zum öffentlichen (Qualitäts-)Management in<br />
den 1990er-Jahren bekannt.<br />
Spending Reviews sind Analysen von<br />
Ausgaben(Kosten)- und Einnahmenprogrammen<br />
von Organisationen des öffentlichen<br />
Sektors (z. B. Ministerien oder Abteilungen)<br />
beziehungsweise von einzelnen öffentlichen<br />
Aufgaben. Sie unterscheiden sich vom pauschalen<br />
(linearen) Kürzen öffentlicher Ausgaben<br />
und gehen von festgelegten und abgestimmten<br />
2 Leistungs- oder Wirkungszielen<br />
aus; sie umfassen sowohl „Zweckkritik“<br />
(Überprüfung des Nutzens staatlicher Leistungen)<br />
als auch „Prozesskritik“ (Effizienz/<br />
Effektivität der Leistungsprozesse, innere<br />
Organisation wie Mitarbeiterbeteiligung).<br />
Spending Reviews werden – so die Absicht –<br />
„als laufender Prozess zwischen den Finanzausgleichspartnern<br />
eingeführt. Sowohl die<br />
Aufgaben als auch die Ausgaben der einzelnen<br />
Bereiche werden daraufhin untersucht,<br />
ob sie zeitgemäß sind, ob sie die gewünschten<br />
Resultate bringen, wo es sinnvolle Ansatzpunkte<br />
für Kürzungen und Einsparungen<br />
gibt, und wo Aufgaben umverteilt und Ausgaben<br />
umgeschichtet werden müssen“. 3<br />
Spending Reviews können Politik und Verwaltung<br />
Grundlagen für Reformziele bieten.<br />
Solche Ziele gelten dem Realisieren von<br />
Effizienzpotenzialen (für verbesserte Bürger -/<br />
Kundenorientierung, für nachhaltigeren Einsatz<br />
von Ressourcen, für Qualitätsverbesserungen),<br />
aber auch dem Überprüfen der Wirkungen<br />
(Nutzen) der jeweiligen Aktivitäten.<br />
Strategisch angelegte Analysen dienen Zielen,<br />
wie etwa Ausgabenspielräume zu erschließen<br />
für neue oder für verstärkt wahrzunehmende<br />
andere Aufgaben. Ebenso wie<br />
verflochtene Aufgaben im Bundesstaat konkret<br />
zu reorganisieren. 4<br />
Voraussetzungen für<br />
Spending Reviews<br />
Bisher ist über den nachhaltigen Einsatz der<br />
Spending Reviews in den einzelnen öffentlichen<br />
Aufgabenbereichen wenig bekannt.<br />
Dies hängt nicht nur mit mangelnder Transparenz<br />
zusammen, sondern auch mit meist<br />
wenig ausgeprägter Bereitschaft, systematisch<br />
zu evaluieren, ob die ergriffenen Maßnahmen<br />
und Reformen zu zielkonformen<br />
Ergebnissen geführt haben.<br />
><br />
„Die geringe Bereitschaft<br />
systematisch zu evaluieren,<br />
behindert den Einsatz von<br />
Spending Reviews.“<br />
1 Vgl. Buschor: Erfolgsfaktoren der Aufgabenkritik, 2014, S. 9.<br />
2 Abstimmung hinsichtlich möglicher gegensätzlicher betriebs- und gemeinschaftlicher Ziele/Vorgaben.<br />
3 Erläuterungen zum FAG 2017, S. 6.<br />
4 OECDGovernment at a glance 2017: „ …Spending reviews are used increasingly by OECD countries to better control expenditure and<br />
improve prioritisation. Twenty-two OECD countries conducted at least one spending review over 2008-2016, compared to only five between<br />
2000-2007“ (Auszug aus Executive summary).<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 7
SPENDING REVIEWS<br />
Methodisch saubere Evaluierungen durch<br />
Spending Reviews bauen methodisch auf<br />
einem gemeinsamen Verständnis von Public<br />
Management auf.<br />
Dazu zählen:<br />
• abgestimmte Wirkungs- und<br />
Leistungsziele,<br />
• klare strategische Prioritäten und<br />
• faktenbasierte Steuerungsinformationen<br />
(z. B. mit gemeinsam anerkannten<br />
Datengrundlagen)<br />
• sowie Koordination.<br />
Jedoch werden in der Praxis zu wenig Regeln<br />
für ordentliches Evaluieren festgelegt.<br />
Evaluierungsstandards wie die erst im Jahr<br />
2016 revidierten Standards der deutschen<br />
Gesellschaft für Evaluierung 5 weisen zum<br />
Beispiel auf die Wichtigkeit hin, die Ziele von<br />
Aufgabenkritik festzulegen. Dies ermöglicht<br />
es, den Evaluierenden einen klaren Arbeits-<br />
auftrag zu erteilen und gibt den Beteiligten<br />
und Betroffenen die Möglichkeit, Position zu<br />
beziehen.<br />
Städte können von Spending<br />
Reviews Nutzen ziehen<br />
Der Nutzen von Spending Reviews ist für<br />
viele Städte evident. Insbesondere für die<br />
Verwaltungsoptimierung und für das periodisch<br />
erforderliche Ausrichten der Aufgabenund<br />
Ausgabenprioritäten sowie für sonstige<br />
Reorganisationsmaßnahmen sind sie unverzichtbar.<br />
Wenn sie nun im Paktum des Finanzausgleichs<br />
quasi als Voraussetzung für<br />
Aufgaben- und Finanzausgleichsreformen<br />
angesehen werden, sollte dies die Städte<br />
durchaus motivieren, sich im Bereich von<br />
Evaluierungen verstärkt zu engagieren.<br />
Die kommunale Selbstverwaltung kann – im<br />
Fall von künftig öffentlich zugänglichen Ergebnissen<br />
von Evaluierungen – daraus<br />
mehrfach Nutzen ziehen.<br />
5 Nützlichkeitsstandards betreffen Punkte wie umfassende und faire Prüfung, unparteiische Durchführung und Berichterstattung, Schutz individueller<br />
Rechte, Offenlegung von Ergebnissen und Berichten, begründete Bewertungen und Schlussfolgerungen. Zu Genauigkeitsstandards<br />
zählen v. a. Kontextanalysen, Offenlegen von Informationsquellen, qualitative und quantitative Analysen nach fachlich anerkannten<br />
Maßstäben einschließlich Fehlerprüfungen (www.degeval.de/degeval-standards/Kurzfassung).<br />
Spending Reviews sind ein unverzichtbarer Baustein, um die Verwaltung systematisch zu optimieren,<br />
zu evaluieren und zu reorganisieren.<br />
Foto: shutterstock<br />
8 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
SPENDING REVIEWS<br />
So vor allem durch:<br />
• vereinfachte bzw. modernisierte bundesund<br />
landesgesetzliche Regelungen,<br />
• besser abgestimmte Wirkungs- und<br />
Leistungsziele zwischen den verschiedenen<br />
AkteurInnen, welche die<br />
städtischen Einrichtungen und Dienste<br />
(mit-)bestimmen,<br />
• Lernen aus Verfahrens-und<br />
Qualitätsvergleichen,<br />
• Aufgabenkritiken, die auch aus Sicht<br />
von BürgerInnen, von den Partnern in der<br />
Region, die Nützlichkeit des kommunalen<br />
Handelns bestätigen oder verbessern<br />
sowie bei der Finanzierung der Aufgaben<br />
Unterstützung bieten.<br />
Insbesondere im Fall von gemeinsam wahrgenommener<br />
Aufgaben zwischen Städten<br />
und Bundesland oder zwischen allen drei<br />
staatlichen Ebenen (wie z. B. im Bildungsbereich)<br />
werden solche Analysen auch aus<br />
Sicht der Entflechtung von Trägerschaft und<br />
Finanzierung hilfreich sein.<br />
Sie werden aber nur dann funktionieren,<br />
wenn sie auf gleicher Augenhöhe durchgeführt<br />
werden und wenn es dazu einen Minimalkonsens<br />
über Grundhaltungen für Evaluierungen<br />
und Zusammenarbeit gibt. Dieser<br />
müsste etwa gegenseitiges Vertrauen, Kritikfähigkeit,<br />
Bereitschaft zu Innovationen, Publizieren<br />
der Ergebnisse umfassen und gemeinsam<br />
festgelegte Evaluierungsziele zur Folge<br />
haben. Auch das Einbeziehen Dritter (Bürger -<br />
Innen, ExpertInnen, Zivilgesellschaft, Opposition<br />
etc.) ist hilfreich für das Erzielen konstruktiver<br />
Ergebnisse.<br />
Eine Politik, die das gesellschaftliche Gesamtinteresse<br />
im Blick hat, sollte jedenfalls<br />
den Mehrwert für das Gemeinwohl von<br />
umfassender Aufgabenkritik schätzen und<br />
anstreben.<br />
<<br />
Kommentar senden<br />
VORANKÜNDIGUNG KDZ-NETZWERKTREFFEN<br />
Wie ein Leuchtturm!<br />
Netzwerktreffen LehrlingsausbildnerInnen 2018<br />
Die Ausbildung von MitarbeiterInnen in den Städten und Gemeinden könnte – angesichts der<br />
prognostizierten Engpässe am Beschäftigtenmarkt – einen zukünftig immer höheren Stellenwert<br />
einnehmen. Auch heute schon bilden viele Städte und Gemeinden junge Menschen in<br />
unterschiedlichen Berufen aus und praktizieren hier sehr unterschiedliche Konzepte.<br />
Für die Basisausbildung der LehrlingsausbildnerInnen gibt es eine Fülle von Angeboten.<br />
Aber es gibt keine Vernetzung zwischen den AusbildnerInnen und damit auch keinen Erfahrungsaustausch<br />
und kein wechselseitiges Lernen auf Basis der unterschiedlichen Konzepte.<br />
Im Frühjahr 2018 startet das erste Netzwerktreffen für alle AusbildnerInnen<br />
in den Städten und Gemeinden.<br />
Termin 08.–09.03.2018 (1,5 Tage), Stadtgemeinde Leonding<br />
Zielgruppe LehrlingsausbildnerInnen in den Städten und Gemeinden.<br />
Ziele • Erfahrungsaustausch<br />
• Bildung einer (dauerhaften) Vernetzungsplattform<br />
• Vermitteln von neuem Wissen zu aktuellen Fragen der Lehrlingsausbildung Methodik<br />
• Impulsvorträge<br />
• Interaktive Elemente mit Vernetzungsmöglichkeiten<br />
• Für den gegenseitigen Austausch fördernde Programmpunkte #2 2017 KDZ FORUM (Marktplatz) PUBLIC MANAGEMENT 9<br />
Vortragende Mag. a Astrid Roth, MBA (Arbeitspsychologin, Trigon zert. Coachin, Unternehmensberaterin)<br />
Dr. Klaus Wirth (Senior Experte des KDZ, Organisationsberater/-entwickler)<br />
Mag. a Edith Frisch (Abteilungsleiterin „Personalmanagement und Organisation“ der<br />
Stadtgemeinde Leonding)<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 9
AUFGABENKRITIK<br />
Aufgabenkritik<br />
Neue Spielräume schaffen. von Peter Biwald und Alexander Maimer<br />
Peter Biwald<br />
Alexander Maimer<br />
Die regelmäßige Auseinandersetzung mit<br />
den eigenen Aufgaben und die Weiterentwicklung<br />
dieser ist wesentlich für den<br />
Erfolg einer Gemeinde. Nur dadurch können<br />
neue auf die Gemeinden zukommende Aufgaben<br />
erkannt und Aufgaben, die nicht mehr<br />
bzw. nicht mehr so intensiv nachgefragt werden<br />
reduziert oder gänzlich eliminiert werden.<br />
Um diesen Prozess strukturiert zu gestalten,<br />
gibt es das Verfahren der systema tischen<br />
Aufgaben- und Produktkritik. Dieser Prozess<br />
sollte regelmäßig – am besten zu Beginn<br />
einer neuen Gemeinderatsperiode – durchgeführt<br />
werden, um die finanziellen Spielräume<br />
einer Gemeinde zu sichern.<br />
Was ist Aufgabenkritik?<br />
Aufgabenkritik ist ein systematisches Verfahren,<br />
in dem die Aufgaben einer Gemeinde auf<br />
den Prüfstand gestellt werden. Dabei werden<br />
die folgenden Fragen gestellt:<br />
• Müssen die Aufgaben erbracht werden?<br />
• Sind die Standards der Aufgabenerbringung<br />
angemessen bzw. erforderlich?<br />
• Ist das Ausmaß der Eigenleistung notwendig?<br />
• Sind die Organisation und Prozesse der<br />
Aufgabenerbringung effizient gestaltet?<br />
Ausgangspunkt für das Durchführen der Aufgabenkritik<br />
ist ein Produkt- bzw. Leistungskatalog,<br />
in dem die Aufgaben der Gemeinde<br />
„Wer seine Aufgaben und Prozesse<br />
systematisch und regelmäßig überprüft,<br />
kann der Gemeinde Spielräume<br />
verschaffen.“<br />
dargestellt und quantitativ (Leistungsmengen,<br />
Personaleinsatz) sowie qualitativ (Standards)<br />
bewertet werden. Auf dieser Basis kann man<br />
sich mit dem Zweck bzw. mit dem Vollzug<br />
einzelner Aufgaben beschäftigen.<br />
Wie soll vorgegangen werden?<br />
Das KDZ hat einige Städte und Gemeinden<br />
bei ihren Bemühungen zur Aufgabenkritik und<br />
dem Schaffen neuer Spielräume unterstützt.<br />
Ziel war es dabei, den finanziellen Spielraum<br />
wieder zu verbessern, damit sich die Gemeinde<br />
wieder den Herausforderungen der<br />
Zukunft stellen kann (neue Aufgaben, Investitionen)<br />
und handlungsfähig bleibt.<br />
Wesentliche Schritte im Rahmen eines<br />
solchen Projektes sind:<br />
• Ermittlung des Konsolidierungsbedarfs:<br />
Wieviel muss an Einsparungen getätigt<br />
bzw. an zusätzlichen Einnahmen lukriert<br />
werden?<br />
• Durchführen der Aufgabenkritik mit den<br />
Fragen: Muss die Aufgaben erledigt<br />
werden?, Wie soll sie erledigt werden?;<br />
• Erarbeiten von Vorschläge zur Optimierung<br />
von Strukturen, Prozessen und<br />
Standards durch die Verwaltung und<br />
das KDZ;<br />
• Verdichten der Vorschlägen zu einem<br />
Bericht für die politische Ebene;<br />
• Diskussion der Vorschläge durch die<br />
Politik und Zustimmung bzw. Ablehnung<br />
der vorgeschlagenen Maßnahmen;<br />
• die Umsetzung der Vorschläge im<br />
Verwaltungsalltag<br />
10 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
AUFGABENKRITIK<br />
Aufgabenkritik<br />
Produktkatalog<br />
Aufgabenkritik<br />
betrachtet Strategie,<br />
Qualität und Prozesse.<br />
Strategiecheck<br />
Qualitätscheck<br />
Prozesscheck<br />
• politische Prioritäten<br />
• strategische Ziele<br />
• Beitrag des Produkts<br />
zu den strategischen<br />
Zielen<br />
• Sinnhaftigkeit des<br />
Produkts prüfen<br />
➦<br />
• Standards zur<br />
Qualität prüfen<br />
• Mengengerüste<br />
prüfen<br />
• Kosten von<br />
Produkten prüfen<br />
• Prozess der<br />
Produkterstellung<br />
dokumentieren,<br />
standardisieren und<br />
optimieren<br />
• Organisationsform<br />
anpassen<br />
• strategisches<br />
Management<br />
• ABC-Analyse<br />
• Portfoliocheck<br />
• Kundenbefragungen<br />
• Kostenrechnung<br />
• Qualitätszirkel<br />
• Prozessanalyse<br />
• Organsiationsanalyse<br />
Zweckkritik<br />
(Ob?)<br />
Vollzugskritik<br />
(Wie?)<br />
Quelle: KDZ, 2017<br />
Worauf muss man achten?<br />
Um einen optimalen Prozess zur Aufgabenkritik<br />
sicherzustellen ist:<br />
• ein gutes Zusammenwirken zwischen<br />
Politik und Verwaltung notwendig – es ist<br />
Aufgabe der Verwaltung zielführende und<br />
umsetzbare Vorschläge zu machen; Aufgabe<br />
der Politik ist es den Konsolidierungsprozess<br />
nicht durch kurzfristige Ausgaben<br />
zu hintertreiben;<br />
• das Beiziehen eines externen Beraters mit<br />
Konsolidierungserfahrung, als Motor für<br />
den Prozess und unterstützend als Mediator<br />
zwischen Politik und Verwaltung;<br />
• das konsequente Verfolgen des Umsetzungsfortschrittes<br />
durch laufendes Projektmanagement.<br />
Teil des Planungszyklus<br />
Leider ist in der Praxis eine solche einmalige<br />
Kraftanstrengung nicht ausreichend. Haushaltskonsolidierung<br />
und damit die Optimierung<br />
der Einnahmen und Ausgaben muss<br />
immer mehr ein regelmäßiger Prozess und<br />
somit Teil der mittelfristigen Ausrichtung der<br />
Gemeinde sein. So sollte am Beginn einer<br />
neuen Legislaturperiode des Gemeinderats<br />
mit einem aufgabenkritischen Prozess die<br />
erforderlichen 5 bis 10 Prozent der laufenden<br />
Gebarung mobilisiert werden, um finanziellen<br />
Spielraum für neue Erfordernisse zu haben.<br />
Aufgaben müssen immer wieder hinterfragt<br />
und auf die aktuellen Entwicklungen und<br />
Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger<br />
ausgerichtet werden.<br />
<<br />
BEISPIELE AUS DER PRAXIS<br />
Kommentar senden<br />
• Stadtgemeinde Baden – als Teil einer<br />
nachhaltigen Haushaltskonsolidierung<br />
• Stadt Linz – als Beitrag zur Budgetsanierung<br />
• Stadtgemeinde Mariazell – zur Neuordnung<br />
nach der Gemeindefusion<br />
• Marktgemeinde St. Barbara im Mürztal –<br />
um aus drei eine effektive Gemeinde zu schaffen<br />
• Stadt St. Pölten – um fit für zukünftige<br />
Herausforderungen zu sein<br />
• Stadt Waidhofen an der Ybbs – Spielräume<br />
für neues Schaffen<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 11
BENCHMARKING<br />
Benchmarking<br />
Faktenbasiert vergleichen – praxisorientiert Handeln.<br />
von Peter Biwald und Philip Parzer<br />
Peter Biwald<br />
Philip Parzer<br />
Was können wir von anderen Organi -<br />
sa tionen lernen, um unser eigenes<br />
Handeln zu reflektieren und zu verbessern?<br />
Was sind die zentralen Kostentreiber und wo<br />
sind die Stellschrauben zur Effizienzsteigerung<br />
und wie können wir diese beeinflussen?<br />
Erbringen wir gute Qualität zu wettbewerbsfähigen<br />
Kosten?<br />
Diese als auch andere Fragen sind berechtigt<br />
und in Zeiten knapper werdender öffentlicher<br />
Kassen auch immer wichtiger. Dass oft verschiedene<br />
Wege zum Ziel führen ist hinlänglich<br />
bekannt – doch kann aus diesen unterschiedlichen<br />
Erfahrungen auch gemeinsam<br />
gelernt werden, um bessere und/oder effizientere<br />
öffentliche Dienstleistungen zu<br />
erbringen? Genau hier setzt Benchmarking<br />
im öffentlichen Sektor an.<br />
Der Blick über den Tellerrand<br />
Benchmarking ist ein Instrument, das sowohl<br />
in der Privatwirtschaft als auch in der öffentlichen<br />
Verwaltung zum Einsatz kommt. Im<br />
Bereich der öffentlichen Verwaltung dient es<br />
insbesondere als internes Wettbewerbssurrogat<br />
mit dem Ziel, Effizienz- und Qualitätsverbesserungspotenziale<br />
durch den Vergleich<br />
der Produkte/Leistungen, wie auch<br />
Prozesse der eigenen Organisation mit jenen<br />
anderer Organisationen, zu fördern. Im Vordergrund<br />
sollte dabei das Prinzip des „Voneinander-<br />
und Miteinander-Lernens“ stehen<br />
„Benchmarking ist eine Art<br />
Ersatzinstrument für den internen<br />
Wettbewerb, welches das Miteinander-<br />
Lernen fördert.“<br />
– ein kontinuierlicher Lernprozess, der allen<br />
Beteiligten die Möglichkeit zum Vergleich und<br />
zur internen Reflexion von Verwaltungsabläufen<br />
und Ergebnissen bietet, um darauf<br />
aufbauend mögliche Veränderungsmaßnahmen<br />
einzuleiten.<br />
Die Kennzahlen liefern den Diskussionseinstieg<br />
und die Beantwortung der dahinterliegenden<br />
Prozessfragen Hinweise zu nutzbaren<br />
Potenzialen:<br />
• Warum haben wir bei ähnlich hohen<br />
Fallzahlen, Betreuungsflächen usw. für<br />
Leistung X, einen 30 Prozent höheren<br />
Personalaufwand?<br />
• Was sind die zentralen Kostentreiber im<br />
Kinderbetreuungsbereich und wie können<br />
wir diese beeinflussen?<br />
• Wie kann ein elektronisches Dokumentenmanagementsystem<br />
die Bearbeitungsund<br />
Durchlaufzeiten reduzieren?<br />
• Welchen Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
stiften den größten Nutzen?<br />
Neben wenigen Einzelinitiativen in Österreich<br />
zeigt ein Blick in andere Länder (z. B. Schweiz,<br />
Deutschland), dass Benchmarking-Projekte<br />
auf kommunaler Ebene immer strukturierter<br />
sind und auch häufiger erfolgen, sowie als<br />
ein zentraler Baustein der Verwaltungsentwicklung<br />
gesehen werden.<br />
Unbestritten ist, Benchmarking ist eine der<br />
kostengünstigsten Methoden, um externes<br />
Wissen in die Organisation zu bringen. Natürlich<br />
setzt dies eine Kultur der Transparenz,<br />
des gegenseitigen Vertrauens („Was passiert<br />
mit den Ergebnissen?“) sowie eine strukturierte<br />
Vorgehensweise voraus.<br />
12 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
BENCHMARKING<br />
Identifizieren von<br />
Verbesserungspotentialen<br />
und<br />
Maßnahmenfindung<br />
1.<br />
Definieren der<br />
Leistungsbereiche<br />
7.<br />
Durchführen der<br />
vertiefenden Kennzahlenanalyse<br />
➦<br />
2.<br />
Definieren der<br />
Schlüsselfaktoren<br />
6.<br />
Integrieren der Prozessebene<br />
➦<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
➦ ➦<br />
Ableiten der<br />
Kennzahlen<br />
➦ ➦<br />
Sameln der<br />
erforderlichen<br />
Grundlagen<br />
Auswerten des<br />
Datenmaterials<br />
Abb 1: Vorgehensmodell Quelle: KDZ, 2010<br />
Das Vorgehensmodell<br />
Damit ein Benchmarking-Projekt erfolgreich<br />
umgesetzt werden kann braucht es eine<br />
strukturierte Vorgehensweise. Das KDZ hat<br />
hier ein Vorgehensmodell entwickelt, das in<br />
der Praxis in unterschiedlichen Projekten<br />
erfolgreich angewendet und weiterentwickelt<br />
wurde.<br />
Ein Benchmarking-Projekt sollte dabei<br />
entlang folgender drei Projektphasen<br />
erfolgen:<br />
Schritt 1 – Planen<br />
In einem ersten Schritt braucht es Klarheit<br />
welche Leistungen verglichen werden sollen<br />
und wer mögliche Vergleichspartner sind.<br />
Möchte eine Gemeinde nur eine erste Standortbestimmung<br />
so eignet sich dafür ein Erstvergleich<br />
auf Grundlage verfügbarer Finanzund<br />
Leistungsdaten mit Gemeinden ähnlicher<br />
Größenordnung. Tieferes Verständnis für die<br />
dahinterliegenden Prozesse kann jedoch nur<br />
über einen strukturierten Erfahrungsaustausch<br />
der Vergleichspartner erfolgen.<br />
Darüber hinaus bedarf es einer klaren Definition<br />
der Kennzahlen und der für deren<br />
Berechnung notwendigen Grunddaten. Dies<br />
ist ein mit großer Sorgfalt zu vollziehender<br />
Schritt, da davon die Qualität der Benchmarking-Ergebnisse<br />
in hohem Maße abhängt.<br />
Schritt 2 – Analysieren<br />
In der Analysephase werden auf Basis der<br />
Kennzahlenergebnisse die Hintergründe für<br />
Abweichungen, unterschiedliche Ergebnisse<br />
usw. im Kreis der Benchmarking-Partner-<br />
Innen diskutiert und bei Bedarf Nacherhebungen<br />
durchgeführt. In diesen ersten beiden<br />
Phasen ist eine externe Moderation und fachliche<br />
Begleitung zu empfehlen, wodurch sich<br />
alle Beteiligten voll auf die Diskussion und<br />
Analyse konzentrieren können, die Transparenz<br />
sichergestellt sowie zusätzlich externes<br />
Know-how in den Prozess einfließen kann.<br />
Schritt 3 – Implementieren<br />
Eine wichtige letzte Phase ist die ge -<br />
wonnenen Erfahrungen in der eigenen<br />
Organi sation zu implementieren und kon -<br />
krete Maßnahmen umzusetzen. Im Sinne<br />
einer kontinuierlichen Verbesserung ist zu<br />
empfehlen Benchmarking-Projekte nicht nur<br />
einmalig durchzuführen, sondern regelmäßig<br />
zu durchlaufen und damit auch die wichtige<br />
Veränderungsbereitschaft und „Agilität“ der<br />
Organisation zu unterstützen.<br />
Nachhaltiges Innovationspotenzial<br />
Die Einsatzgebiete von Benchmarking-Projekten<br />
sind vielfältig und reichen von einer<br />
anonymen Standortbestimmung auf Grundlage<br />
verfügbarer Finanz- und Leistungsdaten<br />
bis zu strukturierten Vergleichsringen, in ><br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 13
BENCHMARKING<br />
denen sich die Benchmarking-PartnerInnen<br />
in regelmäßigen Abständen treffen, Er gebnisse<br />
diskutieren und an guten Standards der<br />
Verwaltungsarbeit arbeiten. Benchmarking ist<br />
geeignet, wenn …<br />
1.<br />
sie eine schnelle Standortbestimmung<br />
zur Personalausstattung und Kostensituation<br />
durchführen möchten;<br />
2.<br />
sie Benchmarking als Instrument der<br />
Verwaltungsentwicklung einsetzen und<br />
im Kreis von vergleichbaren Organisationen<br />
Know-how, Best-Practices usw. zur Verwaltungsoptimierung<br />
und -innovation austauschen<br />
möchten;<br />
3.<br />
sie eine kritische Analyse des Leistungsprogramms<br />
(„Aufgabenkritik“) durchführen<br />
möchten, um wieder mehr finanziellen<br />
Handlungsspielraum zu bekommen.<br />
Der Einbezug von externem Know-how ist ratsam,<br />
wenn die Beratung einen umfassenden<br />
Überblick zu Finanz- und Leistungsdaten vergleichbarer<br />
Organisationseinheiten geben soll.<br />
Ebenso für die Prozessbegleitung zum Vorbereiten<br />
und Durchführen von Benchmarking-<br />
Workshops ist eine externe Begleitung sinnvoll.<br />
Ausblick<br />
Benchmarking kann helfen, Potenziale in der<br />
eigenen Organisation transparent und externes<br />
Know-how rasch und kostengünstig nutzbar zu<br />
machen. Dies funktioniert aber nur, wenn der<br />
Vergleich auf Augenhöhe und auf Grund lage<br />
gemeinsamer Zielsetzungen erfolgt.<br />
Fest steht – das zeigt auch der Blick in andere<br />
Länder – dass Vergleichspartnerschaften das<br />
Innovationspotenzial von öffentlichen Verwaltungen<br />
nachhaltig unterstützen können. <<br />
Kommentar senden<br />
The future of Europe – built on strong municipalities<br />
Impact of the European Union on local authorities<br />
Öffentliches Management und Finanzwirtschaft, Band 20<br />
Herausgeber: Thomas Prorok, Alexandra Schantl, Marija Šošić<br />
This book is a result of the programme<br />
"Building Administrative Capacity in the<br />
Danube Region and Western Balkans<br />
(BACID)". BACID aimed at strengthening<br />
the governance structures in the<br />
Western Balkan and the Republic of<br />
Moldova with focus on local governments<br />
and European integration.<br />
It has been supported by the Austrian<br />
Development Agency and implemented<br />
by the Austrian Association of Cities<br />
and Towns (AACT) and the KDZ<br />
Centre for Public Administration<br />
Research.<br />
In the first chapter we asked municipal<br />
practitioners from the European Union<br />
to present their experiences with the<br />
impact of the European Union on local<br />
governments such as:<br />
• Subsidiarity in the European Union;<br />
• Financing municipalities including<br />
public investments and the fiscal<br />
compact;<br />
• Public-private partnerships including<br />
public procurement;<br />
• The EU Urban Agenda and regional<br />
policy;<br />
• Water sector and trade agreements;<br />
• Experiences with programming<br />
EU-funds.<br />
The second chapter focuses on the<br />
European integration activities of the<br />
local government associations in the<br />
candidate and potential candidate<br />
countries of the Western Balkan:<br />
• The role of local government<br />
associations (LGA) in the EU<br />
negotiation process;<br />
• Activities of the LGAs in Albania,<br />
Bosnia and Herzegovina,<br />
Macedonia, Montenegro and Serbia<br />
including the cooperation with<br />
CEMR (Council of European<br />
Municipalities and Regions)<br />
• EU funds supporting the<br />
pre-accession phase;<br />
• NALAS position on EU enlargement;<br />
• Challenges of fiscal decentralisation<br />
in South East Europe.<br />
► BESTELLUNG SIEHE SEITE 31<br />
14 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
FÖRDERUNGEN<br />
Förderungen transparent machen!<br />
Fehlende einheitliche Definitionen und Open Data Formate erschweren zusätzlich<br />
das Sichtbarmachen. von Thomas Prorok<br />
Österreich ist ein Förderdschungel. 2.393<br />
Förderleistungen listet die Transparenzdatenbank<br />
auf, 605 vom Bund, 1.698 von den<br />
Ländern. Ein umfassender Überblick über die<br />
Förderungen der Gebietskörperschaften ist<br />
nicht vorhanden. Hauptursache dafür sind<br />
die unterschiedlichen Definitionen von<br />
Förderungen, die zur Anwendung kommen.<br />
Das Europäische System der Volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtrechnung (ESVG2010)<br />
zeigt, dass Österreich 2015 5,4 Prozent des<br />
BIP für staatliche Förderungen ausgab. Das<br />
sind 18,2 Mrd. Euro. Der Durchschnitt der<br />
Euro zone lag bei 4,9 Prozent. Ein Senken<br />
der Österreichischen Förderungen auf das<br />
Niveau der Eurozone würde demnach theoretische<br />
Einsparungen von 1,7 Mrd. Euro<br />
bedeuten.<br />
Arbeitsmarktpolitik, Forschungsprämien,<br />
Landwirtschaftsförderungen und den<br />
Personennah- und Regionalverkehr.<br />
Vermögenstransfers sind vor allem Investitionszuschüsse<br />
(z. B. U-Bahnbau, Hochwasserschutz),<br />
Schuldenübernahmen von<br />
ausgegliederten Einrichtungen und Kapitalzuschüsse.<br />
„Sonstige laufende Transfers“<br />
sind Zuschüsse des Staates an private<br />
Organisa tionen ohne Erwerbscharakter<br />
(z. B. Vereine), private Haushalte (ohne<br />
Sozialtransfers) sowie die internationale<br />
Zusammenarbeit (inkl. EU-Beiträge).<br />
„Unterschiedliche Begriffsverwendungen<br />
führen zu unterschiedlichen<br />
Berechnungen,<br />
die teils drastisch voneinander<br />
abweichen.“<br />
Problem bei dieser Berechnung ist, dass das<br />
ESVG keinen Förderbegriff kennt, sondern<br />
alle Subventionen, Vermögenstransfers und<br />
„sonstige laufende Transfers“ des Gesamtstaates<br />
zusammenfasst. Subventionen sind<br />
Zahlungen des Staates an Unternehmen,<br />
welche hierfür keine direkte Gegenleistung<br />
Unter Subventionen, Vermögenstransfers<br />
und „sonstigen laufenden Transfers“ werden<br />
also auch Posten eingerechnet, die nicht als<br />
Förderungen zu kategorisieren sind beziehungsweise<br />
in anderen Staaten unterschiedlich<br />
organisiert sind: z. B. Öffentlicher<br />
Verkehr, EU-Beiträge, Zahlungen an ausgegliederte<br />
erbringen. Dies betrifft zum Beispiel die Einrichtungen.<br />
><br />
in Mio Euro Subventionen Vermögens- Sonst. laufende Summe in %<br />
transfers Transfers des BIP<br />
Bund 3.179,0 2.591,1 4.854,6 10,624,7 3,1<br />
Länder 889,1 880,7 2.512,9 4.282,7 1,3<br />
Gemeinden 485,6 880,4 1.755,7 3.121,7 0,9<br />
Sozialversicherungen 126,6 133,6 53,7 187,3 0,1<br />
Sektor Staat 4.680,3 4.359,3 9.176,9 18.216,5 5,4<br />
Tab. 1: Förderungen gemäß Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung (ESVG 2010) für 2015<br />
Quelle: Förderbericht des Bundes 2016 [nachgebaut]<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 15
FÖRDERUNGEN<br />
in Mio Euro Erfolg 2013 Erfolg 2014 Erfolg 2015 BVA 2016<br />
Förderungen 5.157,2 5.299,2 4.876,6 5.613,4<br />
Gesamtauszahlungen Bund 75.566,7 74.652,5 74.589,5 76.452,2<br />
Anteil 6,8% 7,0% 6,5% 7,3%<br />
Tab. 2: Förderungen des Bundes<br />
Quelle: Förderbericht des Bundes 2016 [nachgebaut]<br />
Die Unterschiede sind beträchtlich. Die<br />
Summe der „Förderungen“ des Bundessektors<br />
gemäß ESVG beträgt 10,6 Mrd Euro.<br />
Im gleichen Jahr 2015 weist der Förderbericht<br />
des Bundes hingegen nur 4,9 Mrd.<br />
Euro aus.<br />
Zu den unterschiedlichen Fördersummen<br />
kommt es, da der Förderbericht des Bundes<br />
die Förderdefinition des Bundeshaushaltsgesetzes<br />
(§ 30 Abs. 5 BHG 2013) heranzieht:<br />
„Unter einer Förderung ist der Aufwand für<br />
zins- oder amortisationsbegünstigte Gelddarlehen,<br />
Annuitäten-, Zinsen- oder Kreditkostenzuschüsse<br />
sowie sonstige Geldzuwendungen<br />
zu verstehen, die der Bund einer<br />
natürlichen oder juristischen Person für eine<br />
von dieser erbrachten oder beabsichtigten<br />
Leistung, an der ein erhebliches, vom Bund<br />
wahrzunehmendes öffentliches Interesse<br />
besteht, gewährt.(…) ohne dafür unmittelbar<br />
eine angemessene geldwerte Gegenleistung<br />
zu erhalten.“<br />
Neben den Definitionen des Volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtrechnung (ESVG) und des<br />
Bundeshaushaltsgesetzes (BHG 2013) gibt<br />
es noch weitere Förderdefinitionen im Transparenzdatenbankgesetz<br />
2012 (TDBG 2012),<br />
den Allgemeinen Rahmenrichtlinien für die<br />
Gewährung von Förderungen aus Bundesmitteln<br />
(ARR 2014) und der Voranschlagsund<br />
Rechnungsabschlussverordnung (VRV<br />
2015) für Länder und Gemeinden. Bestre-<br />
„Die VRV 2015 wird die Förderabgrenzungen<br />
an das Bundeshaushaltsgesetz<br />
angleichen.“<br />
bungen zur Harmonisierung sind vorhanden.<br />
Mit der Umsetzung der VRV 2015 wird es zu<br />
einer Angleichung der Förderabgrenzungen<br />
an das Bundeshaushaltsgesetz kommen.<br />
Förderungen der Bundesländer<br />
Während der Bund mit einem eigenen jährlichen<br />
Förderbericht versucht, Transparenz<br />
über die Förderausgaben herzustellen, zeigt<br />
sich bei den Bundesländern ein differenziertes<br />
Bild. Die Steiermark verfügt über<br />
einen gesamthaften Förderbericht ähnlich<br />
dem Bund. Auf den Websites von Oberösterreich<br />
und Tirol finden sich alle Förderungen<br />
als Einzel-PDFs oder Einzellinks. Wien und<br />
Land Salzburg veröffentlichen Subventionsberichte,<br />
welche einen Überblick über Subventionen<br />
ohne gesetzliche oder rechtsverbindliche<br />
Verpflichtung ermöglichen. All<br />
diesen Berichten gemeinsam ist die geringe<br />
Übersichtlichkeit. Teilweise fehlen Gesamtsummen<br />
und die Anforderungen von Open<br />
Data werden weder von Bund noch den<br />
Ländern erfüllt.<br />
Förderungen der Städte<br />
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch auf der<br />
kommunalen Ebene. Förderberichte sind rar.<br />
Jedoch gibt es Vorreiter wie die Städte Salzburg,<br />
Linz, Wels und Bregenz, welche die<br />
kommunalen Förderungen auf der Plattform<br />
offenerhaushalt.at detailliert veröffentlichen.<br />
Die Plattform offenerhaushalt.at weist bei<br />
den Förderungen die Transfers der Städte an<br />
die Länder für Sozialhilfe, Mindestsicherung,<br />
Behindertenhilfe, Jugendwohlfahrt, Spitäler<br />
und Landesumlage aus. Diese machen – im<br />
Falle der Stadt Salzburg – mit 88 Mio. Euro<br />
die Hälfte der Förderauszahlungen aus.<br />
16 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
FÖRDERUNGEN<br />
Um mehr Transparenz in die kommunalen<br />
Förderungen zu bringen, sollten weitere<br />
Städte das Angebot der Plattform offenerhaushalt.at<br />
nutzen und ihre Förderungen<br />
darstellen. Diese Transparenz ist notwendig,<br />
um die Förder- und Transfersysteme weiterzuentwickeln.<br />
So haben die Gemeinden<br />
Öster reichs 2015 insgesamt 1,47 Mrd. Euro<br />
an Förderungen ausbezahlt, an private Haushalte,<br />
Organisationen ohne Erwerbszweck<br />
und Unternehmen. Das sind 6,9 Prozent der<br />
kommunalen Gesamtausgaben. Die größten<br />
kommunalen Förderbereiche sind Daseinsvorsorge<br />
und ihre Betriebe, Soziales, Kultur,<br />
Schule, Kinderbetreuung und Sport. Allerdings<br />
machen alleine die Sozialtransfers an<br />
andere Gebietskörperschaften – hauptsächlich<br />
Länder – mit 1,38 Mrd. Euro annähernd<br />
gleich viel aus wie die kommunalen Förderungen.<br />
Insgesamt wenden die Gemeinden<br />
für verpflichtende intergovernmentale Transfers<br />
mit 3,43 Mrd. Euro mehr als das Doppelte<br />
der Förderungen auf. Der Spielraum für<br />
die Gemeinden bei Förderungen ist demnach<br />
ein geringer.<br />
Nächste Schritte<br />
Was wir jetzt brauchen ist mehr Transparenz.<br />
Nur damit lässt sich der Förderdschungel<br />
lichten. Bund, Länder und Gemeinden sollten<br />
Förderberichte erstellen und die Informationen<br />
in Open Data Formaten veröffentlichen.<br />
Städte und Gemeinden können hierfür die<br />
Plattform offenerhaushalt.at nutzen und ihre<br />
Förderungen transparent machen. <<br />
Kommentar senden<br />
Abb. 1: www.offenerhaushalt.at – Förderungen Salzburg<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 17
FINANZAUSGLEICH 2017<br />
Finanzausgleich 2017<br />
Die „Baustellen“ werden in die Arbeitsgruppen verlagert. von Karoline Mitterer<br />
Das neue Finanzausgleichsgesetz 2017 ist<br />
etwa ein Jahr in Kraft. Kennzeichnend ist,<br />
dass viele Reformprojekte grundsätzlich fixiert<br />
wurden, deren Detailausarbeitung jedoch in<br />
Arbeitsgruppen verlagert wurde. Für die<br />
Gemeindeebene von besonderer Bedeutung<br />
sind hierbei die Aufgabenorientierung bei den<br />
Gemeinde-Ertragsanteilen sowie die Reform<br />
der Länder-Gemeinden-Transferbeziehungen.<br />
Der folgende Beitrag soll einen Überblick über<br />
die noch offenen Reformbereiche geben.<br />
Mit dem FAG 2017 wurden erste Schritte<br />
einer Finanzausgleichsreform gesetzt. Konkrete<br />
Ergebnisse der Fortführung des<br />
Reformprozesses lassen aber noch auf sich<br />
warten.<br />
Reformen der Länder-Gemeinde-<br />
Transfers stehen noch aus<br />
Mit dem FAG 2017 wird eine klare Verantwortlichkeit<br />
der Länder 1 geschaffen, einen<br />
reformierten Ressourcenausgleich zwischen<br />
den Gemeinden herzustellen, welcher auf<br />
bestehende landesrechtliche Finanzkraftregelungen<br />
Bedacht nimmt. Konkretere Ausführungen,<br />
wie die Länder dieser Verantwortung<br />
nachkommen sollen, erfolgten nicht. So ist<br />
nicht geklärt, in welchem Ausmaß etwa die<br />
ressourcenausgleichenden Wirkungen der<br />
Umlagen bei einer Neuregelung miteinzubeziehen<br />
sind. Ebenso ungeklärt ist, ob und<br />
wieweit hierfür ein gemeinsamer Beratungsprozess<br />
mit den Vertretern der regionalen<br />
Verbände von Gemeindebund und Städtebund<br />
geführt werden wird. 2<br />
Nicht zuletzt aufgrund dieser unklaren Zielvorgaben<br />
lassen die Ergebnisse der<br />
Reformen der Länder-Gemeinde-Transfers<br />
auf sich warten. In Anbetracht der bescheidenen<br />
Ergebnisse des FAG 2017 bleibt eine<br />
Gesamtreform der Transfers daher auf der<br />
1 Vgl. Pkt. 6 der Erläuterungen zum Entwurf des FAG 2017: Vgl.<br />
Kremser/Sturmlechner/Wolfsberger: Zum Paktum des Finanzausgleichs<br />
2017, 2017, S. 209.<br />
2 Leiss u. Gschwandtner: Finanzausgleichsgesetz 2017 bis 2021,<br />
2017, S. 352.<br />
Tab. 1:<br />
Offener Reformbedarf<br />
bei Länder-<br />
Gemeinde-Transferbeziehungen<br />
nach<br />
dem FAG 2017<br />
Quelle:<br />
Eigene Darstellung auf<br />
Basis Finanzausgleichsgesetz<br />
2017 und Paktum<br />
über den Finanzausgleich<br />
ab dem Jahr 2017.<br />
18 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
FINANZAUSGLEICH 2017<br />
Tagesordnung. Um diese voranzutreiben,<br />
wäre nun ein politischer Beschluss für einen<br />
Grundrahmen einer Länder-Gemeinde-Transferreform<br />
notwendig, welcher insbesondere<br />
eine Transferreduzierung und -entflechtung<br />
sowie eine stärkere Ausrichtung der Transfers<br />
an abgestimmten konkreten Zielen vorsehen<br />
muss. 3<br />
Aufgabenorientierung lässt<br />
auf sich warten<br />
Mit dem Finanzausgleich 2017 wurde die Elementarbildung<br />
(Kinder bis sechs Jahren) als<br />
Pilotprojekt für eine verstärkt aufgabenorientierte<br />
Finanzierung auf Gemeindeebene festgelegt<br />
(Teil 1 in Tabelle 2). Die Ausarbeitung<br />
einer konkreten Regelung war für September<br />
2017 geplant. Ein Jahr später soll ein zweites<br />
Projekt im Bereich Pflichtschulen folgen. Die<br />
Beratungen der zur Umsetzung einberufenen<br />
Arbeitsgruppe sind jedoch noch nicht abgeschlossen.<br />
3 Vgl. Biwald, Haindl, Mitterer: Transferreformen auf Länder- und<br />
Gemeinde-Ebene, 2017, S. 507 ff.<br />
Noch ungeklärt ist v. a. die Frage, wie eine<br />
aufgabenorientierte Mittelverteilung in die<br />
bestehende Ertragsanteilsverteilung integriert<br />
werden kann, ohne massive Eingriffe in die<br />
bestehenden Verteilungswirkungen auf die<br />
Gemeinden nach sich zu ziehen. Bezweifelt<br />
wird auch, ob die Datenqualität der Kindertagesheimstatistik<br />
ausreicht, um daran die<br />
Finanzierung zu knüpfen. Aufgrund unterschiedlicher<br />
länderweisen Erhebungen zur<br />
Kindertagesheimstatistik (KTH-Statistik) ist<br />
die Datenqualität bundesweit nicht einheitlich<br />
(z. B. Definition der Gruppe, Altersstruktur in<br />
der Gruppe). Ebenfalls ungeklärt ist die Wahl<br />
und Gewichtung von Indikatoren, da die Auswahl<br />
der Indikatoren von der unterschiedlichen<br />
Interessenlage der Verhandlungspartner<br />
erschwert wird und kein gemeinsames<br />
Steuerungsziel definiert wurde. Auch fehlen<br />
fundierte Referenzwerte, um Gewichtungen<br />
der Indikatoren festzulegen.<br />
Die beschriebenen Umsetzungsprobleme<br />
ergeben sich vor allem aufgrund einer<br />
fehlenden Zieldebatte zur Aufgabenorien-<br />
><br />
Tab. 2:<br />
Weitere wichtige<br />
offene Maßnahmen<br />
des Finanzausgleichs<br />
2017<br />
Quelle:<br />
Eigene Darstellung auf Basis<br />
Finanzausgleichsgesetz 2017<br />
und Paktum über den<br />
Finanzausgleich ab<br />
dem Jahr 2017.<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 19
FINANZAUSGLEICH 2017<br />
tierung und einer zu engen Sichtweise des<br />
intendierten aufgabenorientierten Finanzausgleichs,<br />
welche die Wechselwirkungen mit<br />
anderen Finanzausgleichselementen zu wenig<br />
berücksichtigt. Wichtig wäre daher ein politischer<br />
Grundsatzbeschluss, welche konkreten<br />
Zielsetzungen mit einem aufgabenorientierten<br />
Finanzausgleich im Bereich der<br />
Elementarpädagogik – und dann auch bei der<br />
Pflichtschule – verbunden sind. Dazu bedarf<br />
es Klarheit, welche sachpolitischen Ziele (z. B.<br />
Betreuungsqualität, Versorgungsumfang) im<br />
Kinderbetreuungsbereich und welcher Grad<br />
der Erfüllung formaler Finanzausgleichsziele<br />
(z. B. Effizienz) erreicht werden sollen.<br />
„Bescheidene Ergebnisse, noch keine<br />
Basis für eine Bundesstaatsreform.“<br />
Abgabenautonomie in<br />
sehr kleinen Schritten<br />
Im Bereich der Abgabenautonomie (Teil 2 in<br />
Tabelle 2) konnte die Verländerung des<br />
Wohnbauförderungsbeitrages umgesetzt<br />
werden. Deutlich weniger rasche Ergebnisse<br />
zeigen sich im Bereich der Reform der<br />
Grundsteuer, für deren Umsetzung eine<br />
Arbeitsgruppe einberufen wurde. Die Arbeit<br />
der Arbeitsgruppe läuft noch, da insbesondere<br />
das Lösen technischer Details einem<br />
raschen Abschluss entgegensteht. Inwieweit<br />
dann ein zügiger politischer Beschluss erfolgen<br />
kann, wird die Zukunft zeigen.<br />
Neue Steuerungsansätze noch offen<br />
Im Zusammenhang mit der im Paktum über<br />
den Finanzausgleich 2017 erneut angesprochenen<br />
Bundesstaatsreform (Teil 3 in Tab. 2)<br />
wurden Spending Reviews und Benchmarking<br />
als Instrumente der Aufgabenkritik vereinbart.<br />
Sie bilden u.a. Voraussetzungen für<br />
das Realisieren von Effizienzpotenzialen<br />
sowie für das Entflechten von Trägerschaft<br />
und Finanzierung bei einzelnen gemeinschaftlich<br />
wahrgenommenen Aufgaben. Als<br />
4 Vgl. Berger, Eckpunkte des FAG 2017, 2017S. 335.<br />
Pilotprojekte für Spending Reviews wurden<br />
die Themen Siedlungswasserwirtschaft sowie<br />
Schulgesundheit gewählt, deren Bearbeitung<br />
jedoch erst startet. Hinsichtlich Benchmarking<br />
zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherungen<br />
zeigen sich noch keine konkreten<br />
Ergebnisse. Eine Arbeitsgruppe zur Bundesstaatsreform<br />
wurde noch nicht einberufen.<br />
Für die Zukunft:<br />
Reformziele definieren<br />
Die bisherigen eher bescheidenen Ergebnisse<br />
lassen befürchten, dass der bei der<br />
Präsentation angekündigte „Einstieg in den<br />
Umstieg“ 4 nicht ausreichend fortgeführt wird.<br />
Wichtige Meilensteine wie etwa die Aufgabenorientierung,<br />
die Reform der Grundsteuer<br />
oder die Reform der Länder-Gemeinde-<br />
Transferbeziehungen konnten bisher noch<br />
nicht innerhalb des gesetzten Zeitplanes<br />
umgesetzt werden. Eine baldige Realisierung<br />
kann bezweifelt werden.<br />
Die mit dem Finanzausgleichspaktum und<br />
dem FAG 2017 gesetzten ersten Impulse für<br />
Reformen gilt es jedoch fortzuführen. Hierzu<br />
muss aber klar sein, in welche Richtung und<br />
auf welchem Weg sich die Reformen konkret<br />
entwickeln können. Mit dem FAG 2017 zeigt<br />
sich eine Vielzahl an kleinen Schritten, welche<br />
jedoch an der überholten Grundausrichtung<br />
des Finanzausgleichs nicht rütteln. Vielmehr<br />
wiedersprechen sich die einzelnen<br />
Maßnahmen teilweise, es besteht keine<br />
gesamthafte Reformbestrebung. An diesem<br />
Punkt gilt es anzusetzen. Es bedarf daher<br />
eines klaren Rahmens, innerhalb dessen sich<br />
weitere Reformen – etwa in einzelnen Aufgabenbereichen<br />
– entwickeln können.<br />
Insgesamt bedarf es mehr Bewusstsein für<br />
eine stärker an Zielen ausgerichtete Steuerung<br />
und einen breiteren Blick auf das<br />
Finanzausgleichssystem. Es bedarf mehr<br />
Kooperation und Koordination im Reformprozess<br />
sowie ein Mehr an politischer Ambition<br />
und Engagement.<br />
<<br />
Kommentar senden<br />
20 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
CAF-KOMMUNAL<br />
Reformstrategie CAF<br />
Was bringt der Common Assessment Framework auf kommunaler Ebene?<br />
von Philipp Parzer und Thomas Prorok<br />
Philip Parzer<br />
Thomas Prorok<br />
CAF steht für Common Assessment Framework<br />
1 (Gemeinsamer Bewertungsrahmen)<br />
und wurde als Qualitätsmanagementsystem<br />
des öffentlichen Sektors der EU konzipiert.<br />
Heute ist CAF ein anerkanntes Werkzeug der<br />
„Verwaltungsreform“. Städte und Gemeinden<br />
können sich dadurch nachhaltig weiterentwickeln.<br />
Fakten und Hintergründe<br />
Ein Blick in unsere CAF-Datenbank unterstreicht<br />
die breite Anwendung von CAF in<br />
Österreichs Verwaltungslandschaft. So<br />
haben in den letzten zehn Jahren aktuell<br />
rd. 285 Organisationseinheiten (Dienststellen,<br />
Abteilungen) das System bereits<br />
einge - setzt und auch mehrfach durchgeführt.<br />
Der Schwerpunkt der CAF-Anwendungen<br />
liegt in Dienststellen des Bundes, der<br />
Länder sowie Bezirksverwaltungsbehörden.<br />
Im Bereich der Städte und Gemeinden sowie<br />
Gemeinde verbände zeigen sich einzelne Initiativen<br />
– Bekanntheit und Nutzen von CAF<br />
sind hier noch ausbaufähig.<br />
Aus diesem Grund hat das KDZ im Jahr 2015<br />
begonnen die Erfahrungen aus kommunalen<br />
Beratungsprojekten sowie aktuellen Management-<br />
und Führungsherausforderungen<br />
strukturiert auszuwerten und daraus praktische<br />
Standards für gutes kommunales Verwaltungsmanagement<br />
abzuleiten.<br />
CAF-kommunal gibt nun einen Raster vor,<br />
mit dem alle wichtigen organisatorischen<br />
Rahmenbedingungen (z. B. Führung, Per-<br />
1 CAF ist der Europäische Leitfaden für „Good Governance“ und<br />
exzellente Organisationen des öffentlichen Sektors.<br />
sonal Strategie und Planung usw.) und Ergebnisse<br />
einer Gemeinde-/Stadtverwaltung<br />
gemeinsam beleuchtet und weiterentwickelt<br />
werden können.<br />
Im Unterschied zu anderen Qualitätsmanagementansätzen<br />
basiert CAF-kommunal auf<br />
dem Prinzip der Selbstbewertung. In Kombination<br />
mit der lösungsorientierten externen<br />
Moderation des Prozesses wird stets der<br />
Blick in die Zukunft – in den Bereich des<br />
Machbaren und Gestaltbaren – gelenkt. Die<br />
so entwickelten Verbesserungsvorschläge<br />
werden mit konkreten Umsetzungsschritten<br />
hinterlegt, sodass die Gemeinde/Stadt in<br />
kurzer Zeit einen realistischen Umsetzungsfahrplan<br />
erarbeitet, der von den Ausführenden<br />
mitgetragen wird. Umsetzung vor Analyse<br />
ist die Devise!<br />
Aktuell wird im Auftrag der Niederösterreichischen<br />
Kommunalakademie daran gearbeitet<br />
CAF-kommunal im Rahmen eines Pilotprojektes<br />
für Niederösterreichs Gemeinden anzupassen<br />
und weiterzuentwickeln. Es haben<br />
sich dazu vier Gemeinden – Langenzersdorf,<br />
Lassee, Pressbaum und Zwentendorf – entschlossen<br />
einen gemeinsamen Blick durch<br />
die „Brille des CAF-kommunal“ auf die eigene<br />
Verwaltung zu werfen und an konkreten Verbesserungsmaßnahmen<br />
zu arbeiten. ><br />
„Der Europäische Leitfaden<br />
für ‚Good Governance‘ wurde<br />
so adaptiert, dass er im<br />
kommunalen Bereich gut<br />
anzuwenden ist.“<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 21
CAF-KOMMUNAL<br />
Change mit CAF-kommunal<br />
In der Betreuung von rund 50 CAF-Implementierungen<br />
in unterschiedlichen Organisationseinheiten<br />
konnten Methodik und<br />
praktische Anwendung stetig weiterentwickelt<br />
werden.<br />
Die Methode folgt hier der grundlegenden<br />
Veränderungslogik beginnend mit einer<br />
schnellen, aber prägnanten Bestandsaufnahme<br />
(Stärken und Verbesserungspotenziale) –<br />
einer gemeinsamen Sicht auf die eigene<br />
Organisation – um darauf aufbauend die Veränderungsziele<br />
und Weiterentwicklungsmaßnahmen<br />
gemeinsam festzulegen.<br />
„Alle Maßnahmen werden<br />
vom gesamten Team mitgetragen.“<br />
Start CAF-Programm<br />
Mit dem Start des CAF-Programms erfolgt<br />
die Konkretisierung der Projektziele und Projektrollen<br />
(„Projektauftrag“), ein Start-Workshop<br />
mit den Führungskräften und der CAF-<br />
Projektleitung sowie die Planung der weiteren<br />
Projektkommunikation. Optional kann<br />
hier auch eine CAF-Adjustierung vorgelagert<br />
werden, in der der Raster an die Sprache,<br />
inhaltlichen Schwerpunkte und individuellen<br />
Gegebenheiten der Organisation angepasst<br />
wird.<br />
In der Mitarbeiterinformation wird über Inhalte<br />
und Ablauf des Projektes informiert. Danach<br />
haben die MitarbeiterInnen Zeit sich für das<br />
CAF-Team zu bewerben. Wir empfehlen hier<br />
– je nach Größe der Organisation – die<br />
Teammitglieder über alle Abteilungen, Dauer<br />
der Dienstzugehörigkeit sowie der grundsätzlichen<br />
Bereitschaft einen reflektierten Blick<br />
Die CAF-Implementierung erfolgt entlang dieser drei Projektphasen.<br />
Quelle: KDZ<br />
22 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
CAF-KOMMUNAL<br />
auf die Organisation zu werfen, gut zu durchmischen.<br />
CAF-Selbstbewertung<br />
In der Phase der Selbstbewertung werden<br />
die Teammitglieder in Systematik und Anwendung<br />
des CAF geschult. Danach bewerten<br />
die die Stärken, Verbesserungspotenzialen<br />
und Maßnahmen zur Weiterentwicklung. Dies<br />
geschieht in anonymer Form und wird technisch<br />
durch ein CAF-Online-Tool unterstützt.<br />
Die Ergebnisse dieser strukturierten Befragung<br />
werden in einem Konsens-Workshop<br />
diskutiert, abgestimmt und weiterentwickelt,<br />
sodass im Ergebnis ein breiter Konsens zum<br />
Status-Quo der eigenen Organisation und<br />
der notwendigen Maßnahmen vorliegt.<br />
CAF-Aktionsplan<br />
Der CAF-Aktionsplan-Workshop stellt den<br />
Abschluss des CAF-Projektes dar. In diesem<br />
werden die gefundenen Verbesserungsmaßnahmen<br />
priorisiert und nach Schwerpunktthemen<br />
geclustert. „Herzstück“ dieser Phase<br />
ist die Konkretisierung der wichtigsten fünf<br />
bis zehn Aktionen für die Weiterentwicklung<br />
der Organisation in einem detaillierten Projekt-<br />
und Umsetzungsfahrplan für die nächsten<br />
ein bis zwei Jahre, der von den MitarbeiterInnen<br />
auch mitgetragen wird.<br />
Das Gütesiegel<br />
Um die Anstrengungen und<br />
Erfolge eines kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozesses<br />
mit CAF zu<br />
würdigen, besteht die<br />
Möglichkeit eine auf internationaler<br />
und europäischer<br />
Ebene anerkannte Auszeichnung in<br />
Form des CAF-Gütesiegels zu erlangen. Mit<br />
dem Gütesiegel wird die hohe Qualität von<br />
Organisation einer breiten Öffentlichkeit<br />
sichtbar gemacht. Es ist eine Auszeichnung<br />
für Organisationen des öffentlichen Sektors,<br />
welche exzellente Leistungen für die Bürger-<br />
Innen erbringen und nachhal tige Verwaltungsentwicklung<br />
betreiben. Das Gütesiegel<br />
wird vom Bundeskanzleramt in Kooperation<br />
mit dem CAF-Zentrum nach europaweit<br />
gültigen Standards vergeben.<br />
<<br />
INFORMATION<br />
Kommentar senden<br />
Das Österreichische CAF-Zentrum wurde vom<br />
Bundeskanzleramt Österreich eingerichtet und<br />
wird vom KDZ betreut.<br />
Mehr Infos unter www.caf-zentrum.at.<br />
VORANKÜNDIGUNG KDZ-NETZWERKTREFFEN<br />
KulturmanagerInnen 2018:<br />
Krisenmanagement im Veranstaltungsbereich<br />
Unfälle und Katastrophen bei Veranstaltungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass ein<br />
funktionierendes Krisenmanagement bei größeren Veranstaltungen enorm wichtig geworden<br />
ist. Ziel dieser Veranstaltung ist es, Krisenmanagementinstrumente herauszufiltern, welche<br />
für den Spezialfall des Eventmanagements eingesetzt werden können. Krisenprävention,<br />
-intervention sowie -kommunikation und deren sinnvollen Einsatz innerhalb des Eventmanagements<br />
werden aufgezeigt, ebenso wie Haftungsthemen im Veranstaltungsbereich.<br />
Termin 22. bis 23.3.2018, (1,5 Tage), Traun<br />
Zielgruppe MitarbeiterInnen sowie Führungskräfte aus kommunalen Kulturbetrieben, -abteilungen<br />
und -einrichtungen, sowie Verantwortliche und MitarbeiterInnen des Stadtmarketings<br />
Vortragende Mag. a Manuela Reichert (Geschäftsführerin der KULTUR.PARK.TRAUN GMBH)<br />
Moderation & Mag. Wolfgang Oberascher (Senior Experte des KDZ, Arbeitsschwerpunkte: Governance,<br />
fachliche Leitung Organisationsanalysen/-entwicklung, Einführung betriebswirtschaftlicher Instrumente)<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 23
KDZ-QUICKTEST NEU<br />
KDZ-Quicktest Neu<br />
auf Basis der VRV 2015<br />
Nachhaltige Steuerung der Gemeindefinanzen. von Peter Biwald und Clemens Hödl<br />
Peter Biwald<br />
Clemens Hödl<br />
Mit der VRV 2015 wird ab 2020 das<br />
kommunale Haushaltswesen auf eine<br />
integrierte Drei-Komponenten-Rechnung –<br />
bestehend aus Ergebnis-, Finanzierungsund<br />
Vermögenshaushalt – umgestellt. Für die<br />
Analyse kommunaler Haushalte ergeben sich<br />
daraus neue Anforderungen und Möglichkeiten.<br />
Dies führt auch dazu, dass der KDZ-<br />
Quicktest mit der VRV 2015 modifiziert wird.<br />
Der nunmehr seit zwanzig Jahren im Einsatz<br />
befindliche KDZ-Quicktest auf Basis der VRV<br />
1997 wird somit auf die neuen Möglichkeiten<br />
der VRV 2015 angepasst.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Der aktuelle KDZ-Quicktest basiert auf der<br />
finanzwirtschaftlichen Rechnung. Der KDZ-<br />
Quicktest Neu kann und wird zusätzlich den<br />
Ergebnis- und Vermögenshaushalt beinhalten.<br />
Damit wird der KDZ-Quicktest Neu eine<br />
wichtige Grundlage, um die Nachhaltigkeit<br />
der Gemeindefinanzen zu beurteilen und zu<br />
steuern. Diese kann nicht mit ein oder zwei<br />
Kennzahlen (die mit „Nachhaltigkeit“ bezeichnet<br />
sind) abgebildet werden. Zur Beurteilung<br />
der Nachhaltigkeit der Gemeindefinanzen<br />
bedarf es eines mehrdimensionalen Kennzahlensets,<br />
das die Finanz-, Ergebnis- und<br />
Vermögenssicht berücksichtigt.<br />
KDZ-QUICKTEST NEU – NEU<br />
KDZ-QUICKTEST – STATUS<br />
K1 Nettoergebnis-Quote K1 Öffentliche Sparquote<br />
K2a Freie Finanzspitze K4 Quote freie Finanspitze<br />
K2b Eigenfinanzierungs-Quote K2 Eigenfinanzierunsquote<br />
K3a Verschuldungsdauer K3a Verschuldungsdauer<br />
K3b Schuldendienst-Quote K3b Schuldendienstquote<br />
K4 Nettovermögens-Quote<br />
K5 Substanzerhaltungs-Quote<br />
Diese An forderungen wird der KDZ-Quickest<br />
Neu erfüllen, indem er den Gemeindehaushalt<br />
aus diesen drei Perspektiven beleuchtet<br />
und – wie bisher – zu einem bewährten Bonitäts-<br />
und Nachhaltigkeitswert verdichtet.<br />
Was fließt in den<br />
KDZ-Quicktest Neu ein?<br />
Aus Sicht der Ertragskraft stellt sich die Frage,<br />
was der Gemeinde im Ergebnishaushalt<br />
an Überschuss verbleibt? Die Kennzahl 1 –<br />
Nettoergebnisquote (NEQ) zeigt, wie weit mit<br />
den laufenden Erträgen die kommunalen<br />
Dienstleistungen und die Infrastruktur finanziert<br />
werden können. Ein positiver Wert heißt,<br />
dass dies erfüllt wird. Ein negativer Wert sagt<br />
aus, dass dies nicht der Fall ist, entweder<br />
weil die Mittelausstattung unzureichend für<br />
das Leistungsportfolio inkl. Infrastruktur ist<br />
oder dieses zu groß ist, um mit den bestehenden<br />
Erträgen finanziert zu werden. Aus<br />
Sicht der Nachhaltigkeit der Gemeindefinanzen<br />
sollte das Nettoergebnis mittelbis<br />
langfristig positiv sein.<br />
Aus Sicht der Zahlungsfähigkeit bzw. Liquidität<br />
stellt sich die Frage: Wie weit kann die<br />
laufende/operative Gemeindetätigkeit und die<br />
dafür erforderlichen Investitionen mit eigenen<br />
Geldüberschüssen (Liquidität)<br />
finanziert werden? Die Kennzahl<br />
Freie Finanzspitze zeigt den<br />
Überschuss nach Tilgungen und<br />
damit den Spielraum für neue<br />
Investitionsvorhaben. Die Eigenfinanzierungskraft<br />
gibt Information<br />
wie weit die operativen und<br />
investiven Auszahlungen mit<br />
eigenen Mitteln finanziert werden<br />
können – und wieweit neue<br />
24 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
KDZ-QUICKTEST NEU<br />
Fremdmittel aufgenommen werden müssen.<br />
Das wichtige Thema der finanziellen Leistungsfähigkeit<br />
wird hiermit wieder von zwei<br />
Seiten betrachtet.<br />
Das Ausmaß der Verschuldung wird wie bisher<br />
mit zwei Kennzahlen analysiert. Die Verschuldungsdauer<br />
zeigt, wie lange es braucht,<br />
um die Verpflichtungen der Gemeinde zu<br />
tilgen. Die Kennzahl Schuldendienstquote<br />
zeigt, welcher Anteil der Abgabenerträge für<br />
den Schuldendienst einzusetzen ist. Beide<br />
Kennzahlen ergänzen sich hinsichtlich ihrer<br />
Aussagekraft.<br />
Neu ist die Beurteilung der Vermögensdeckung<br />
und Erhaltung der Vermögenssubstanz.<br />
Die Kennzahl Vermögensdeckung<br />
zeigt wie weit das Vermögen mit eigenen<br />
Mitteln finanziert werden kann.<br />
Die Kennzahl Substanzerhaltung<br />
beurteilt in welchem Ausmaß die<br />
getätigten Investitionen und<br />
Instandhaltungen die Vermögenssubstanz<br />
erhalten.<br />
NEQ =<br />
Nachhaltig<br />
ausgeglichener Haushalt<br />
Auf Basis des aktuellen finanzwirtschaftlich<br />
orientierten KDZ-<br />
FSQ =<br />
Quicktests ist der Gemeindehaushalt<br />
dann nachhaltig im<br />
EFQ =<br />
Gleichgewicht, wenn der Überschuss<br />
der laufenden Gebarung<br />
(operative Gebarung – Saldo 1)<br />
die Investitionen (investive<br />
VSD =<br />
Gebarung bzw. Saldo 2) plus<br />
Folgelasten im Rahmen einer<br />
vertretbaren Verschuldung<br />
SDQ =<br />
abdeckt. Mit dem KDZ-Quicktest<br />
Neu kommt einerseits die Vermögensseite<br />
in Form der Substanzerhaltungsquote<br />
und<br />
NVQ =<br />
Vermögensdeckung hinzu.<br />
Zusätzlich zeigt die Ergebnisseite<br />
wie weit die erbrachten<br />
Leistungen und Infrastruktur mit SEQ =<br />
eigenen Mitteln finanziert werden<br />
können (NEQ) und damit auch ob das<br />
Nettover mögen wächst oder sinkt.<br />
Der KDZ-Quicktest Neu baut somit auf der<br />
bewährten kameralen Analyse auf und<br />
ergänzt diese um die Ergebnis- und Vermögensdimension.<br />
Auf die Besonderheiten des<br />
öffentlichen Sektors wird Rücksicht genommen,<br />
er ist auch künftig kein Abklatsch eines<br />
unternehmensorientierten Kennzahlensystems.<br />
<<br />
Kommentar senden<br />
„Der KDZ-Quicktest Neu ist eine<br />
wichtige Grundlage, um die<br />
Nachhaltigkeit der Gemeindefinanzen<br />
zu beurteilen.“<br />
KDZ-QUICKTEST NEU AUF BASIS VRV 2015<br />
ERTRAGSKRAFT<br />
• Nettoergebnisquote (NEQ)<br />
Nettoergebnis<br />
Aufwendungen<br />
FINANZIELLE LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND LIQUIDITÄT<br />
• Freie Finanzspitze (FSQ)<br />
Saldo der operativen Gebarung abzgl. Tilgungen<br />
Summe operative Einzahlungen<br />
• Eigenfinanzierungsquote (EFQ)<br />
Einzahlungen der operativen + investiven Gebarung<br />
Auszahlungen der operativen + investiven Gebarung<br />
VERSCHULDUNG<br />
• Verschuldungsdauer (VSD)<br />
Fremdmittel lt. Vermögensrechnung abzgl. Liquide Mittel<br />
Saldo der operativen Gebarung<br />
• Schuldendienstquote (SDQ)<br />
Schuldendienst<br />
Abgabenerträge<br />
VERMÖGENSDECKUNG<br />
• Nettovermögensquote (NVQ)<br />
Nettovermögen (inkl. Investitionszuschüsse)<br />
Summe Aktiva (Gesamtvermögen)<br />
SUBSTANZERHALTUNG<br />
• Substanzerhaltungsquote (SEQ)<br />
Ersatzinvestitionen + Instandhaltungen<br />
Abschreibungen<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 25
OPEN GOVERNMENT DATA<br />
Daten für alle!<br />
In der Bundesverwaltung liegt ein Schatz an Daten, der gehoben werden soll.<br />
von Tobias Etzlstorfer und Bernhard Krabina<br />
Tobias Etzlstorfer<br />
Bernhard Krabina<br />
Das Arbeitsprogramm der Bundesregierung<br />
enthält das Ziel, bis Ende 2020<br />
möglichst alle Daten der öffentlichen Verwaltung<br />
als Open Government Data zur<br />
Verfügung zu stellen. Doch was sind Open<br />
Government Data (OGD) und welchen<br />
Nutzen haben sie für die Bevölkerung?<br />
Der Weg zur Transparenz durch<br />
öffentliche Daten<br />
Offene Verwaltungsdaten (Open Government<br />
Data) sind nicht personenbezogene Daten,<br />
die von öffentlichen Stellen gesammelt,<br />
erstellt oder bezahlt wurden und freiwillig<br />
sowie kostenlos der Allgemeinheit zur Verfügung<br />
gestellt werden. 1 Darunter kann man<br />
sich beispielsweise Kennzahlen der Arbeitslosenversicherung,<br />
diverse Bevölkerungsstatistiken<br />
sowie Echtzeitdaten zu Verkehr<br />
oder Umweltmessdaten vorstellen.<br />
Wieso ist es aber wichtig, solche Daten der<br />
Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen?<br />
Durch die Erhöhung der Transparenz wird<br />
das Handeln von Politik und Verwaltung<br />
nachvollziehbarer. Ein breiteres Datenangebot<br />
bietet auch für wissenschaftliche oder<br />
journalistische Fragestellungen eine bessere<br />
Grundlage. Daten stellen auch eine wichtige<br />
Ressource für die Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />
dar und können die Basis für<br />
Geschäftschancen für innovative Unternehmen<br />
und Startups bilden.<br />
Obwohl bereits seit 2012 mit data.gv.at ein<br />
österreichweites Datenportal für offene Verwaltungsdaten<br />
zur Verfügung steht, waren<br />
insbesondere Einrichtungen des Bundes bisher<br />
sehr zurückhaltend beim Veröffentlichen.<br />
1 Siehe https://www.data.gv.at/infos/zielstetzung-data-gv-at/<br />
Abb. 1:<br />
OGD-Screening<br />
nach den<br />
Kriterien des<br />
Datenmonitorings.<br />
Quelle: KDZ 2017<br />
26 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
OPEN GOVERNMENT DATA<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Abb. 2:<br />
Gemeldete Datensätze<br />
pro Themengebiet<br />
(OGD-Kategorie).<br />
Quelle: KDZ 2017<br />
OGD Screening 2017 durch das KDZ<br />
Daher wurde das Projekt „Screening verfügbarer<br />
Datenbestände auf Open-Data-Tauglichkeit“,<br />
kurz „OGD-Screening 2017“ umgesetzt.<br />
Im Zuge dieses Projektes wurde von<br />
Juni bis Mitte September 2017 ein Datenerhebungsprozess<br />
in den 13 Bundesministerien<br />
gestartet. Dabei wurden die Daten der<br />
Ministerien auf ihre Open-Data-Tauglichkeit<br />
überprüft. Als Input für dieses Screening<br />
diente das bewährte Open-Government-<br />
Vorgehensmodell des KDZ.<br />
Ein Schatz an<br />
unveröffentlichten Daten<br />
Rund 700 Datensätze wurden erfasst und<br />
bewertet. Ein Ergebnis dieses Projektes ist,<br />
dass viele Daten in den Ministerien vorhanden<br />
sind, die von relativ rasch veröffentlicht<br />
werden können. Einen Überblick über die<br />
Datensätze bietet die Website<br />
www.ogdcockpit.eu/OGD_Screening.<br />
Aufbauend auf den Ergebnissen werden<br />
der Bundesregierung folgende Maßnahmen<br />
empfohlen:<br />
• Erstellen eines Veröffentlichungsplans<br />
• Bereinigen von Unklarheiten<br />
• Begleitende Schulungsmaßnahmen<br />
• Einbinden der nachgeordneten<br />
Dienststellen und der großen Register<br />
• Sicherstellen der Nachhaltigkeit<br />
Die Bundesverwaltung verfügt über einen<br />
Schatz an Daten, der gemeinsam gehoben<br />
werden kann. Die Veröffentlichungen können<br />
rasch bis Jahresende 2017 und im Laufe des<br />
Jahres 2018 erfolgen.<br />
„Das Open-Government<br />
Vorgehensmodell des KDZ war<br />
die Grundlage für das OGD-<br />
Screening in allen Ministerien.“<br />
Das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines<br />
internen Datenmonitorings konnte durch das<br />
Projekt nachhaltig gestärkt werden. Besonders<br />
im Hinblick auf die Datenschutzgrundverordnung,<br />
die ab 2018 in Kraft tritt, wird<br />
dieses Thema weiter an Relevanz gewinnen.<br />
Datensätze, die beim Kriterium „Personenbezug“<br />
keine oder sehr wenige Punkte<br />
er halten haben sind diejenigen Datensätze<br />
die Eingang in das zu führende Verzeichnis<br />
der Verarbeitungstätigkeiten finden müssen.<br />
Das KDZ arbeitet an einer Lösung für die<br />
Erfüllung der Dokumentationspflichten im<br />
Projekt www.datencockpit.at.<br />
<<br />
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#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 27
STADTREGIONEN<br />
Daheim sein – in Stadt und Land<br />
Förderungen sind eine gute Basis, um stadtregionales Handeln zu ermöglichen.<br />
von Alexandra Schantl<br />
Gute Lebensqualität für alle zu gewährleisten<br />
wird mittel- und langfristig nur gelingen, wenn<br />
noch stärker als bisher in funktionalen Räumen<br />
gedacht und gehandelt wird und die regionalen<br />
Versorgungszentren gestärkt werden.<br />
Oder vereinfacht gesagt Stadtregionen<br />
könnten Garant für ein gutes Leben in der<br />
Zukunft sein.<br />
Nicht der Gegensatz, sondern die Zusammengehörigkeit<br />
ländlicher und städtischer<br />
Regionen zeichnet Österreich aus. Die unterschiedliche<br />
Betroffenheit von Abwanderung<br />
oder Zuzug stellt allerdings die Daseinsvorsorge<br />
und die örtliche Versorgung als zen trale<br />
Eckpfeiler guter Lebensbedingungen vor<br />
immer größere Herausforderungen und vergrößert<br />
die Kluft zwischen Stadt und Land.<br />
Herausforderung Daseinsvorsorge<br />
Viele wirtschaftlich schwächere und periphere<br />
ländliche Regionen, aber auch strukturschwache<br />
Städte verlieren zunehmend Menschen,<br />
vor allem jüngere und gut ausgebildetete.<br />
Gleichzeitig steigt der Anteil älterer Menschen<br />
schneller an. Damit verändert sich nicht nur<br />
das gesellschaftliche Leben. Sondern Abwanderung<br />
wirkt sich auf Gebäudeleerstand und<br />
Immobilienpreise aus, erschwert zunehmend<br />
eine wohnortnahe Daseinsvorsorge und verschlechtert<br />
die Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven.<br />
Die wirtschaftlich starken<br />
Regionen – insbesondere die Zentren – profitieren<br />
zwar von Zuwanderung aus anderen<br />
Gebieten Österreichs wie auch aus dem Ausland,<br />
Wachstum bedeutet aber auch eine Verknappung<br />
des Wohnraumangebotes und<br />
öffentliche Infrastrukturen kommen zusehends<br />
an die Grenzen ihrer Auslastung und<br />
Belastbarkeit. Ansteigender Verkehr und das<br />
Zusammenleben von Menschen mit verschiedenen<br />
ethnischen und kulturellen Hintergründen<br />
stellen weitere Herausforderungen dar.<br />
Stadtregionen als Lösung?<br />
Stadtregionen befördern nicht bloß wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Entwicklungen,<br />
sondern können auch die Abwanderung aus<br />
entlegenen Regionen verhindern. Die Anforderungen<br />
an Stadtregionen orientieren sich<br />
freilich an deren spezifischen Rahmenbedingungen.<br />
Allen gemein ist integriertes Handeln<br />
als Voraussetzung für Erfolg, d. h. Städte<br />
bzw. Gemeinden mit zentraler Versorgungsfunktion<br />
und die sie umgebenden Kommunen<br />
arbeiten zusammen. Die Handlungsfelder<br />
Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsentwicklung,<br />
Wohnen, Versorgung und Infrastruktur sowie<br />
Mobilität müssen gemeinsam entwickelt und<br />
umgesetzt werden, um nachhaltig Lebensqualität<br />
zu gewährleisten. Dies auch vor dem<br />
Hintergrund wechselseitiger Abhängigkeit und<br />
Beeinflussung: das Umland benötigt die zentralen<br />
Orte für das Leistungsangebot, während<br />
die zentrale Orte wiederum das Einzugsgebiet<br />
brauchen, um Leistungen gesichert<br />
anbieten zu können. Oder anders formuliert,<br />
die Bevölkerung profitiert von den Arbeitsstätten,<br />
Bildungseinrichtungen und kulturellen<br />
Angeboten der zentralen Orte oder Kernstädte,<br />
während das Umland oder die Außenzonen<br />
in hohem Ausmaß Wohnraum, Freizeitangebote<br />
und Grünraum für alle bietet.<br />
Dabei ist Stadtumland nicht gleich Stadtumland.<br />
Die Agglomerationsgürtel großer Stadtregionen<br />
unterscheiden sich wesentlich von<br />
den vielfach ländlich geprägten Kommunen<br />
im Einzugsbereich zentraler Orte kleiner<br />
Stadtregionen.<br />
Überörtliche Zusammenarbeit wird allerdings<br />
ohne solide Finanzierung nicht auskommen.<br />
28 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
STADTREGIONEN<br />
Hier wäre eine Bündelung von Förderansätzen<br />
vorteilhaft, sei es um Kooperationen<br />
anzustoßen oder konkrete Maßnahmen<br />
umzusetzen. Denn Förderprogramme tragen<br />
entscheidend dazu bei, dass überhaupt integriert<br />
gehandelt wird und Aspekte wie ressortübergreifende<br />
Kooperation oder auch die<br />
Beteiligung von AkteurInnen außerhalb von<br />
Politik und Verwaltung berücksichtigt werden.<br />
EU-Förderungen spielen hier mittlerweile eine<br />
zentrale Rolle.<br />
EU-Förderungen absichern<br />
Zahlreiche Beispiele in Österreich belegen,<br />
dass EU-Förderungen erfolgreich als Anstoßfinanzierung<br />
für stadtregionales Handeln<br />
genutzt wurden und werden. So unterstützt<br />
etwa aktuell das Programm Investitionen in<br />
Wachstum und Beschäftigung (IWB) die oberösterreichischen<br />
Stadtregionen mit Mitteln<br />
aus dem Europäischen Fonds für Regionale<br />
Entwicklung (EFRE). Auch Maßnahmen im<br />
Mobilitätsbereich der Grazer Stadt-Umland<br />
Kooperationen sind EU-gefördert 1 und die<br />
Smart Region Villach arbeitet mit LEADER-<br />
Mitteln aus dem Programm für ländliche Entwicklung<br />
(LE14-20). Funktionale Räume, die<br />
über die Österreichischen Landesgrenzen<br />
hinausreichen werden zudem durch Interreg-<br />
Programme im Rahmen der Europäischen<br />
Territorialen Zusammenarbeit (ETZ) unterstützt,<br />
wie etwa die Kooperation des Zukunftsraums<br />
Lienzer Talboden 2 mit Bruneck in Südtirol.<br />
Allerdings kommen EU-Mittel bis dato<br />
kaum für investive Maßnahmen zum Tragen.<br />
Hier gilt es bereits jetzt die Weichen für die<br />
zukünftige EU-Förderperiode 2020+ zu stellen.<br />
Das Bundeskanzleramt hat dafür die<br />
nationale Koordinationsplattform europäische<br />
Stadt- und Stadtregionspolitik ins Leben<br />
ge rufen, um die Anforderungen österreichischer<br />
Stadtregionen auf EU-Ebene stärker<br />
sichtbar zu machen. Dem Österreichischen<br />
Städtebund als Partner der Plattform obliegt<br />
unter anderem die Rolle für notwendige<br />
Finanzierungsbedarfe von österreichischen<br />
Stadtregionen zu lobbyieren.<br />
Stadtregionstag fordert<br />
mehr Zusammenarbeit<br />
Auch der 5. Stadtregionstag in Lienz<br />
unterstrich erneut die Bedeutung integrier -<br />
ten Handelns in funktionalen Räume, um<br />
(Stadt)Regionen zu stärken und Abwanderung<br />
zu vermeiden. Denn die Frage lautet<br />
nicht städtischer oder ländlicher Raum, sondern<br />
attraktiver Lebensraum für Menschen.<br />
Nur gemeinsam handelnde und sich ergänzende<br />
(Stadt)Regionen können ein gutes<br />
Leben – auch in Zukunft – gewährleisten. <<br />
1 Z. B.: Ausweitung des Grazer Mobilitätsprojektes tim –<br />
täglich.intelligent.mobil auf die Grazer Umlandgemeinden.<br />
2 www.stadtregionen.at/lienz<br />
Kommentar senden<br />
Illustration: shutterstock<br />
Für eine gute Lebensqualität dürfen Stadt und Land keine Gegenpole darstellen.<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 29
WEITERBILDUNG<br />
Weiterbildung<br />
Innovatives Führungskräfte-Training kombiniert mit begleitenden<br />
Online-Trainings-Einheiten. von Eva Wiesinger<br />
Mit einer sehr erfreulichen Besucherzahl<br />
von rund 2.100 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer im Weiterbildungsjahr 2017 freuen<br />
wir uns über die starke Nachfrage und die vielen<br />
positiven Feedbacks unserer Kundinnen<br />
und Kunden.<br />
„Wir sind dankbar für das hohe<br />
Vertrauen in unser umfassendes<br />
Weiterbildungsangebot.“<br />
Um weiterhin qualitativ hochwertige Seminare<br />
anbieten zu können, entwickeln wir uns kontinuierlich<br />
weiter. Im Frühjahr 2018 können wir<br />
Weiterbildungsinteressierten erstmalig ein<br />
neues Online-Trainingsformat inklusive Präsenz-Trainingseinheiten<br />
im KDZ-Programm<br />
anbieten. Ziel dieses innovativen Führungskräftetrainings<br />
ist es, mittels unterstützender<br />
Online-Trainingseinheiten, begleitender<br />
Reflexionseinheiten und zwei aktiv gestalteten<br />
Präsenz-Trainings einer modernen<br />
Didaktik gerecht zu werden. Hier wird praktisches<br />
Wissen vermittelt, notwendiges Handwerkszeug<br />
erlernt und genügend Raum für<br />
das Beantworten von Fragen aus der eigenen<br />
Führungspraxis gegeben.<br />
Umfassender Nutzen<br />
für die TeilnehmerInnen<br />
• Die Kombination von Online-Trainingseinheiten,<br />
begleitenden Workbooks und Präsenz-Trainingseinheiten<br />
ermöglicht in kurzer<br />
Zeit wichtige Grundlagen wirkungsvoller<br />
Kommunikation und Führungstechniken<br />
sowie praktisches Handwerkszeug für den<br />
Führungsalltag zu erwerben!<br />
• Zeit- und Kostenersparnis sowie komfortable<br />
Handhabung durch Nutzung begleitender<br />
Online-Trainings-Materialien. Die<br />
TeilnehmerInnen bestimmen wann und wie<br />
oft sie die Online-Inhalte ansehen und<br />
vertiefen wollen!<br />
• Unbeschränkter Zugang auf die KDZ-<br />
Online-Plattform während des gesamten<br />
Trainingszeitraumes!<br />
• Zwei Präsenz-Trainingseinheiten zur<br />
aktiven Bearbeitung wichtiger Kommunikations-<br />
und Führungssituationen, die sich voll<br />
und ganz auf die individuellen Fragen und<br />
Herausforderungen in der Praxis konzentrieren!<br />
Neben diesem KDZ-Spezialtraining im neuen<br />
Format hält unser Frühjahrsprogramm 2018<br />
wieder eine bewährt breite Themenpalette für<br />
alle wissens- und weiterbildungshungrigen<br />
Mitarbeiter innen und Mitarbeiter im öffentlichen<br />
Sektor bereit. Werfen Sie einen Blick<br />
auf unser aktuelles Gesamtprogramm unter<br />
www.kdz.or.at/seminarprogramm.<br />
<<br />
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INFORMATION UND ANMELDUNG<br />
Online-Training kombiniert<br />
mit zwei Präsenz-Trainingstagen<br />
Das 1 x 1 erfolgreicher Teamführung –<br />
Wie Sie mit klarer Kommunikation und<br />
wirkungsvollen Führungstechniken Ihr Team<br />
leichter und besser führen können.<br />
19. April und 14. Mai 2018, St. Pölten<br />
Information & Anmeldung:<br />
Eva Wiesinger, MBA<br />
Tel:+43 1 8923492-16<br />
E-Mail: wiesinger@kdz.or.at<br />
www.kdz.or.at/seminarprogramm<br />
30 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017
KDZ PUBLIKATIONEN<br />
SCHRIFTENREIHE ÖFFENTLICHES MANAGEMENT<br />
UND FINANZWIRTSCHAFT IM NWV<br />
Euro<br />
Band 20<br />
The future of Europe – built on strong municipalities36,80<br />
Wien, Graz 2017, 170 Seiten<br />
Band 19 Finanzausgleich 2017: Ein Handbuch – mit Kommentar zum FAG 2017 48,80<br />
Wien, Graz 2017, 620 Seiten<br />
Band 18<br />
Band 17<br />
Band 16<br />
Band 15<br />
Band 14<br />
Band 13<br />
Band 12<br />
Band 11<br />
Standort Österreich und öffentliche Verwaltung:<br />
Herausforderungen, Strategien, Instrumente34,80<br />
Neuer Wissenschaftlicher Verlag, Wien-Graz 2015, 172 Seiten<br />
Zur Effizienz der Förderpolitik im Bundesstaat:38,00<br />
Effizienz und Koordinierungsaspekte<br />
Wien, Graz 2013, 155 Seiten<br />
Offene Stadt: Wie BürgerInnenbeteiligung, BürgerInnenservice44,80<br />
und soziale Medien Politik und Verwaltung verändern<br />
Wien, Graz 2012, 420 Seiten<br />
Handbuch zur Kommunalsteuer98,00<br />
Wien, Graz 2012, 2., überarb. u. erw. Aufl., 976 Seiten<br />
Koordinierung der Finanzpolitik im Bundesstaat38,80<br />
Wien, Graz 2011, 248 Seiten<br />
Gutes Regieren: Konzepte – Realisierungen – Perspektiven58,00<br />
Wien, Graz 2011, 741 Seiten<br />
Demografischer Strukturwandel als Herausforderung für38,80<br />
die öffentlichen Finanzen<br />
Wien, Graz 2010, 215 Seiten<br />
Kommunale Infrastrukturbetriebe erfolgreich führen48,80<br />
Grundlagen – Beispiele – Perspektiven, Wien, Graz 2009, 392 Seiten<br />
Band 10 Innovation im öffentlichen Sektor. Festschrift für Helfried Bauer 68,80<br />
Wien, Graz 2008, 496 Seiten<br />
Band 9<br />
Reform der vertikalen Aufgabenverteilung und Verwaltungs-38,80<br />
modernisierung im Bundesstaat<br />
Wien, Graz 2008, 227 Seiten<br />
Band 8 Finanzausgleich 2008: Ein Handbuch – mit Kommentar zum FAG 2008 44,80<br />
Wien, Graz 2008, 536 Seiten<br />
Die Schriftenreihe erscheint im Neuen Wissenschaftlichen Verlag (NWV). Bestellungen richten Sie bitte schriftlich, per Telefon, Fax oder Online<br />
an MELO, IZ-NÖ. Süd, Straße 1, Objekt 34, Tel.: +43 223663535, Fax: DW 243. E-Mail: melo@medien-logistik.at. Web: www.nwv.at.<br />
SONSTIGE PUBLIKATIONEN<br />
Euro<br />
Band 45 Kontierungsleitfaden für Gemeinden und Gemeindeverbände 201541,50<br />
Wien 2014, 412 Seiten<br />
Wenn nicht anders angegeben, verstehen sich die Preise zzgl. 10% UST. und Versandspesen. Fördernde Mitglieder, Mitglieder des KDZ<br />
erhalten als Stammkunden Preisnachlässe auf alle Publikationen mit Ausahme der Loseblattsammlungen.<br />
Bestellung direkt beim KDZ: bestellung@kdz.or.at<br />
oder besuchen Sie unseren Online-Shop: www.kdz.eu/de/bestellformular-publikationen<br />
#2 2017 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 31
ÖSTERREICHISCHE POST AG<br />
INFO.MAIL ENTGELT BEZAHLT<br />
www.kdz.or.at<br />
DIE NÄCHSTE AUSGABE DES<br />
FORUM<br />
PUBLIC<br />
MANAGEMENT<br />
ERSCHEINT IM MAI 2018<br />
KDZ<br />
Zentrum für Verwaltungsforschung<br />
Guglgasse 13 · A-1110 Wien<br />
T: +43 1 892 34 92-0 · F: -20<br />
institut@kdz.or.at · www.kdz.or.at