20180221_Test Programm
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Gui Bonsiepe hat zum Thema „Kann Gestaltung<br />
Gesellschaft verändern“ darauf hingewiesen,<br />
welche Bedeutung Gestaltung als<br />
Werkzeug der Emanzipation zukommt. Für<br />
Schwellenländer sei der Entwicklungsschritt<br />
vom abhängigen, reinen Rohstofflieferanten,<br />
über das Kopieren von ausländischen Industrieerzeugnissen,<br />
hin zur Gestaltung eigener<br />
Produkte sehr bedeutsam.<br />
Schon im frühen Werkbund, in dem viele auch<br />
ein klares Instrument der wirtschaftlichen und<br />
politischen Hegemonialansprüche Deutschlands<br />
sahen, war man sich dieser Macht der<br />
Gestaltung bewusst. Gestaltung hat immer<br />
auch einen utopischen Gehalt und man exportiert<br />
mit einem Produkt auch eine Haltung<br />
gegenüber der vermeintlichen Zukunft<br />
und einen Anteil an Deutungshoheit. Ein solches<br />
Produkt konnte, auch nach damaliger<br />
Auffassung schon, ebenso Architektur sein.<br />
Architektur kann etwas leisten, das weder<br />
Ausstellungen, Imagekampagnen, noch digitale,<br />
virtuelle Beteiligungsplattformen oder<br />
Transparenzinitiativen können: Architektur<br />
hat die Fähigkeit, Institutionen und insbesondere<br />
Ideen dauerhaft im öffentlichen Raum<br />
und damit auch im öffentlichen Bewusstsein<br />
zu verankern.<br />
Man muss der EU eine öffentliche Erscheinung<br />
zugestehen, die sich aus ihrem Wirken<br />
entfaltet. Dieses muss in Erscheinung treten,<br />
auch architektonisch...