E_1928_Zeitung_Nr.003
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Ausgäbet Deutsche Schweiz*<br />
BERN; Diensioe, 10. Januar <strong>1928</strong>.<br />
Nummer 20 Cts.<br />
2*. Jahrgang. — N° 3<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Halbjährlich FJ-. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
sofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung im<br />
ADMINISTRATION: Breltcnralnstrasse 97, Bern.<br />
In- und Ausland 30 Rappen. Postcheck-Rechnung HI/414<br />
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Telegramm-Adresse: Autoravue, Bern<br />
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AUTOMOBIL-REVUE V):8 — N°3<br />
Die internationalen Rekorde nadi Klassen (Fortsetzung)<br />
Rekordstrecke Marke und Bohrung z y || n der- ^ Durch- Stunden-<br />
( 8 .8L =stehender Start) Datum Ort Fahrer Zvlinderzahl<br />
und<br />
Inhalt i 1 1 S^ fahrene mittel<br />
(1. = Tilegender Start) Zylinderzahl Hub Inhalt M M j Mt Distanz In km<br />
KLASSE D (Ober 2000 bis 3000 ccm)<br />
1 Kilometer 1. . 6/8/27 Friboiirg Monberger Bugatti (8) 60x100 2.263 18 695 192.564<br />
1 Meile I. ... 26/ 4/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 31 63 183.168<br />
5 Kilometer 1. . 20/9/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 1 37 '09 185.394<br />
5 Meilen 1. ... 20/ 9/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 2 36 73 184.828<br />
10 Kilometer 1. . 20,9/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 3 15 46 184.180<br />
10 Meilen l. . . . 20/9/27 Brooklands G. E. T; Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 5 16 09 183.290<br />
1 Kilometer s. St. 26/4/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 31 26 115.163<br />
1 Meile s. St. . . 26/4/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 44 30 * 130.781<br />
50 Kilometer s. St. 24/5/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 17 25 00 172.248<br />
50 Meilen s. St. . 24/5/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 27 54 34 173.012<br />
100 Kilometer s. St. 16/7/27 Brooklands J. R. Cobb Vauxhaii (4) 85x132 2.996 33 33 31 178.810<br />
100 Meilen s. St. . 16' 7/27 Brooklands J. R. Cobb Vauxhall (4) 85x132 2.996 53 41 15 179.861<br />
600 Kilometer s. St. 28/ 4/26 Montlhery Clement et Barnato Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 2 58 43 71 167.852<br />
500 Meilen s. St. . 28/4/26 Montlhery Clement et Barnato Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 4 50 15 92 166.323<br />
1,000 Kilometers.St. 1—2/ 6/26 Montlhery Clement, Barnato et Duller Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 0 07 52 12 163.101<br />
1,000 Meilen s. St. . 1—2/6/26 Montlbery Clement, Barnato et Duller Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 9 50 46 57 163.446<br />
2,000 Kilometer s. St. 1/ 4/26 Monclhery Barnato, Clement et Benjafield ßentley (4) 75.96 X'49.2 2.997 12 23 54 04 161.311<br />
2,000 Meilen s. St. . 21—22/9/5 Montlhery John Duff et W. Barnato Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 21 05 25 39 152.613<br />
3,000 Kilometers. St. 21—22/ 9/25 Montlhery John Duff et W Barnato Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 19 39 07 16 152.656<br />
3,000 Meilen s. St. . 5—6—7/7/26 Montlhery Miss V. Cordery, Bing, Cariand, M. Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 41 39 15 53 115.906<br />
Farlane, Moy et Mills<br />
4,000 Kilometers. St. 5—6—7/7/26 Montlhery Miss V. Cordery, Bing, Cariand, Far- Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 34 31 28 28 115.878<br />
lane, Moy et Mills<br />
4,000 Meilen s. St. . 5—6—7/7/26 Montlhery Miss V. Cordery, Bing, Cariand, Fax- Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 65 15 05 48 116.510<br />
lane, Moy et Mills<br />
5,000 Kilometer s. St. 5—6—7/7/26 Montlh&y Miss V. Cordery, Bing, Cariand, Far- Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 43 04 46 93 116.063<br />
lane, Moy et Mills<br />
6,000 Meilen s. St. . 5—6—7/7/26 Montlh6ry Miss V. Cordery, Bing, Cariand, Far- Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 70 43 01 50 113.787<br />
iane, Moy et Mills<br />
10,000 Kilometers. St. 20/2/26 Monza Iliprandi, M. Danieli, T. Danieli et , O. M. (6) 64.99x100.8 2.003 94 19 45 40 106.011<br />
Alberto Dosio<br />
Miss V. Cordery, A. Cushoan, L. L. 1<br />
Ward, A. E. Mills, F. L. Garland, Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 177 04 16 40 90.886<br />
10,000 Meilen s. St. . 10—21/ S/26 Monza C. Hershaw. E. C. Hatcher, H. W.<br />
Moy, J. A. Bald, D.W. Brown,<br />
Dennis Goddard<br />
'<br />
15,000 Kilometers. St. 20/2/26 Monza Iliprandi, Piero, M. Danieli, T. Dani61i IO.M. (6) 64.99X100.8 2.003 144 49 00 00 103.579<br />
S. Carnelli, A. Dosio |<br />
Miss V. Cordery, A. Cushuan, L. L. "|<br />
Ward, A. E. Mills, F. L. Garland,<br />
15,000 Meilen S. St. . 10—21/3/26 Monza C. Hershaw, E. 0. Hatcher, H. W. f Inviota (6) 72.52X120.2 2.979 268 58 27 80 89.748<br />
Moy, J. A. Bald, D.W. Brown, j<br />
No3 — <strong>1928</strong><br />
Schluss des Artikels: „Strasse u. Schiene'<br />
Haab delegierte Herrn Ing. Hunziker, Che<br />
des Technischen Dienstes am Eisenbahnde^<br />
partement, als Repräsentanten im Schoss<br />
des Komitees. Das Komitee anerkannte dar<br />
auf einstimmig das Eisenbahndepartement al<br />
neues Mitglied und verdankte die in Aussicht<br />
gestellte wertvolle Mitarbeit Herrn Hunzikers.<br />
Es wurde beschlossen, auch mit Herrn<br />
Generaldirektor Schrafl von den S. B. B. in<br />
Verbindung zu treten. Die Frage der Zulas<br />
sung weiterer Interessengruppen wurde au<br />
eine spätere Sitzung verschoben.<br />
Die finanzielle Grundlage des Komitees ist<br />
soweit dies die Anfänge betrifft, durch der<br />
Beitrag von einem Rappen pro Kopf der au<br />
geschlossenen Vereine sichergestellt.<br />
Das Komitee einigte sich darauf, ein von<br />
der Strassenliga verschiedenes Programm<br />
zu verfolgen; es wird sich einzig und allein<br />
auf die Konflikte zwischen Strasse und<br />
Schiene im Sinne einer Behebung derselben<br />
beschränken. Ein Schreiben von Herrn Marzohl<br />
sichert die aktive Mitarbeit der Stras<br />
senliga zu.<br />
Die nächste Komiteesitzung wird in Bern,<br />
in den von der Sektion Bern des A. C. S.<br />
freundlichst zur Verfügung gestellten Räu<br />
men am 25. Januar stattfinden. Herr Hunzi<br />
ker wird an dieser Sitzung erstmals zugegen<br />
sein.<br />
Das Eisenbahndepartement hat durch Vermittlung<br />
von Herrn Hunziker dem Komitee<br />
ein vollständiges Verzeichnis aller Niveauübergänge<br />
der Schweiz und deren Signalisierung<br />
zugesichert.<br />
Die Abordnung Herrn Hunzikers, einer der kompetentesten<br />
Autoritäten im schweizerischen Eisenbahnwesen,<br />
als Mitarbeiter des Aktionskomitee<br />
* Strasse und Schiene » zeugt für das weitsehende<br />
Entgegenkommen und die Bedeutung, die das Eisenbahndepartement,<br />
und vor allem Herr Bundesrat<br />
Haab, den modernen Verkehrsfragen entgegenbringt.<br />
Herr Hunziker amtete bis zum letzten Jahre als<br />
Kassier der Sektion Bern des A. G. S. Er verfügt<br />
also neben giossem theoretischem und praktischem<br />
Wissen im Eisenbahnwesen über wertvolle Erfahrungen<br />
als Automobilist. Man wird nicht fehlgehen,<br />
•wenn man Herrn Hunziker mit der an die Aufhebung<br />
der Niveauübergänge bedingte Begünstigung<br />
in der Verteilung des Benzinzolles in Zusammenhang<br />
bringt. Ueberflüssig zu erwähnen, dass Herr<br />
Hunziker schon immer ein ganz besonderes Interesse<br />
für dio Signalisierung der Niveauübersänge<br />
bekundet hat. So wohnte er auch den interessanten<br />
Signalversuchen in Münchenbuchsee bei. In der<br />
Person Herrn Hunzikers hat das Komitee eine Kapazität<br />
erhalten, die alle Garantien für eine erfolgreiche<br />
Aktion bietet.<br />
Wir erlauben uns, den S.B.B, noch die Delegierung<br />
des Herrn von Werdi, des Oberingenieurs der<br />
Generaldirektion, vorzuschlagen. Der durch solche<br />
Persönlichkeiten geschaffene Kreis des Komitees<br />
« Strasse und Schiene » wird einer fruchtbaren und<br />
äohen Zukunft entgegengehen und trotz dem Berg<br />
ton Hindernissen seine schwere Aufgabe erfüllen<br />
zum Wohle der Allgemeinheit! d. v.<br />
Säle u First und der „weisse Stern"<br />
Eine alte Anregung wieder im Brennpunkt<br />
des Interesses.<br />
Schon seit Jahren gären in unserem Lande<br />
die Anfänge einer umfassenden Bewegung zur<br />
Selbstdisziplinierung des Strassenverkehrs. Dieser<br />
Tage ist der glimmende Funke in Lausanne zum<br />
Flackern gekommen und hat sich an der Idee<br />
einer Verkehrsregelung unter Fühlungnahme und<br />
dem gemeinsamen Vorgehen aller Strassenbenützer<br />
entzündet.<br />
Im Juni des Jahres 1925 hatte die «Automobil-Revue<br />
» in dieser Richtung bereits einen<br />
grossangelegten Vorstoss unternommen und die<br />
Organisation des «Wcissen Sternes» ansieregt.<br />
Die Spalten unseres Blattes brachten einen sorgfältig<br />
ausgearbeiteten Vorschlag. Der Gedanke<br />
einer moralischen Organisation zur Hebung der<br />
Verkehrssicherheit fand bei der obersten Landesbehörde<br />
freudige Aufnahme; nicht woniger als<br />
fünf Bundesräte beglückwünschton uns uorsönlich.<br />
Aber auch von den Kantonen, höchsten<br />
Magistraten und selbst vom Eidg. Polizei- und<br />
Justizdepartement erhielten wir begeisterte Zuschriften.<br />
Nur die Strassenbenülzor konnten sich<br />
noch nicht entschliessen, die Idee auf ihre Fahne<br />
zu schreiben. Inzwischen ist aber der Gedanke<br />
gereift; die gute Saat beginnt, nachdem sie in<br />
der fruchtbaren Erde der öffentlichen Meinung<br />
gekeimt, aufzugehen. Dies scheint uns der Augenblick,<br />
das, was wir damals angeregt, zu wiederholen:<br />
Wer kennt sie nicht, die sieben Aufrechten<br />
mit ihrem stolzen Fähnlein, in der herrlichen<br />
Novelle von Gottfried Keller? Und<br />
wem wird es nicht warm ums Herz, wenn<br />
er die prächtigen Worte gegenseitiger Solidarität<br />
liest, die der ehemalige zürcherische<br />
Staatsschreiber den sieben aufrechten<br />
Eidgenossen in den Mund legt, jenem<br />
Trüpplein von Alten und Jungen, die in<br />
einer wunderbaren Gemeinschaft des Geistes<br />
und der Tat ihre Ideale in eine neue<br />
Zeit tragen?<br />
In der Geschichte menschlicher Zivilisation<br />
braucht jede Bewegung solche Aufrechte.<br />
Und heute, da der Automobilismus<br />
die Welt erobert und eine grosse europäische<br />
Bewegung im Begriffe steht, ein<br />
weites Band gegenseitiger Hilfe und der bewussten<br />
Solidarität um ihn zu schlingen,<br />
brauchen wir sie wieder.<br />
Doch nennen wir sie die sieben Anständigen!<br />
Und sprechen wir in Anlehnung an<br />
das berühmte Gottfried Keller-Wort vom<br />
Fähnlein der sieben Anständigen!<br />
Es ist leider eine Tatsache, dass sich der<br />
[Automobilist in vielen Fällen noch nicht<br />
zum Bewusstsem seiner hohen Pflicht und<br />
Verantwortung hindurchgerungen hat. Die<br />
Klagen mangelnder gegenseitiger Hilfe, der<br />
Missachtung bestimmter Regeln und der<br />
fehlenden Rücksicht auf das Publikum<br />
wollen nicht verstummen. Der junge Automobilfahrer<br />
hat gewiss eine unendliche<br />
Freude am Führen seines Motors, er will<br />
die vielen Schönheiten des Autofahrens voll<br />
auskosten und vergisst dabei die Rücksichten,<br />
die er anderen und schliesslich auch<br />
sich selbst schuldig ist. Obwohl jeder Automobilist<br />
weiss, dass er selber zu jeder<br />
Stunde in die Lage dringender Hilfsbedürftigkeit<br />
kommen kann und ihm vereinzelte<br />
Fälle von der Masse in einer ungerechten<br />
Verallgemeinerung oft den schweren Vorwurf<br />
des Protzentums einbringen, fehlt es<br />
dem jungen Automobilismus vielfach noch<br />
an jenem Etwas, das ihm allein die Sympathie<br />
aller einzubringen vermag. Die Notwendigkeit<br />
dieser Menschlichkeit, der tiefen<br />
inneren Solidarität und Hilfsbereitschaft,<br />
ist auch vom letzten Führer eines modernen<br />
Verkehrsmittels, das sich trotz aller<br />
Hemmungen und Hindernisse durchgesetzt<br />
hat, zu verlangen.<br />
Dies alles wird immer mehr erkannt. Zur<br />
Durchsetzung dieser geistigen Einstellung,<br />
zur Propagierung dieser Ideen, sind in den<br />
ausländischen Staaten schon mächtige<br />
Feldzüge geführt worden. In England<br />
wurde * Safety First» propagiert, die Lehre<br />
des gesunden Menschenverstandes. Eine<br />
Gesellschaft organisiert Safety-First-Feldzüge,<br />
Zeitschriften erstehen, Plakate mit<br />
amerikanischer Aufmachung kleben überall<br />
und an jedem Verkehrspunkt zu Stadt und<br />
Land leuchtet «the red triangle», ein rotes<br />
Dreieck auf weisser Stange, als stetes Mahnzeichen.<br />
Aehnliches gibt es bereits in Belgien, wo<br />
die Besitzer von Autoapotheken an ihrem<br />
Auto durch ein bestimmtes Zeichen erkennbar<br />
sind, und in Frankreich schickt sich der<br />
Automobilismus an, für die gleiche Idee<br />
eine- mächtige Kampagne zu führen. Der<br />
grosse Pariser Kollege «l'Auto» eröffnete<br />
sie in diesem Frühjahr. Eine grosse Hilfsgemeinschaft<br />
der Automobilisten auf der<br />
Strasse soll erstehen, mit der moralischen<br />
Pflicht der Rücksicht auf jedermann. Kein<br />
Mitgliederbeitrag wird bezahlt, wer mit der<br />
«Assistance mutuelle des usagers de la<br />
route» (abgek. 1YA.») einverstanden ist,<br />
zahlt lediglich ein kleines Eintrittsgeld für<br />
ein Abzeichen, das an sichtbarer Stelle am<br />
Auto oder Motorrad zu fixieren ist.<br />
Ein kontinentaler Elan wird auch den<br />
Automobilismus anderer Staaten zu einem<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Das Abzeichen für Strassenselbstdiszipiin.<br />
gleichen Vorgehen und zur Durchführung<br />
der segensreichen Idee gegenseitiger Hilfe<br />
anspornen. Wollen wir in der Schweiz zurückstehen?<br />
Ist nicht gerade unser Land,<br />
das als Reise- und Touristenziel in seinen<br />
meisten Teilen einen immensen internationalen<br />
Autoverkehr besitzt, prädestiniert zur<br />
weiteren Propagierung dieser Idee? Der<br />
schweizerische Touring-Club hat die Durchführung<br />
in Frankreich seinerzeit sympathisch<br />
begrüsst und sich für seinen Teil bereit<br />
erklärt, für die betreffenden Ideen in<br />
der Schweiz einzustehen. Er stellt sich zur<br />
Uebernahme und Propagierung des in<br />
Frankreich eingeführten Systems «A» zur<br />
Verfügung, in Form eines den Mitgliedern<br />
ausgehändigten Fähnleins will er versuchen,<br />
in der Schweiz das gleiche System<br />
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«A> einzuführen. Seit Jahr und Tag wies<br />
auch die «Automobil-Revue» auf die Notwendigkeit<br />
solcher automobilistischen Bewegung<br />
hin. Sie darf für sich in Anspruch<br />
nehmen, mitgearbeitet zu haben an der<br />
Wegbereitung dessen, was nun werden soll.<br />
Um den notwendigen Schritt vorwärts zu<br />
tun, müssten konkrete Vorschläge zur Diskussion<br />
gestellt werden. Deshalb ist auch<br />
der Vorschlag des T. G. S. zu begrüssen, und<br />
in diesem Sinne fassen wir ihn auch auf.<br />
So anerkennenswert derselbe auch ist, so<br />
leben wir nun doch der Auffassung, dass<br />
die Organisation der Durchführung in der<br />
Schweiz aus Gründen, auf die wir in diesem<br />
Aufsatz noch zurückkommen werden,<br />
bei aller Unterstützung durch die in Frage<br />
stehenden Verbände eine andere Richtung<br />
einschlagen sollte und auf alle Fälle auf<br />
eine breitere Basis gestellt werden müsste,<br />
als dies bei Annahme der sonst gut gemeinten<br />
Vorschläge des T. G. S. der Fall<br />
wäre. Wir sind auch der Ansicht, dass die<br />
Durchführung in der Schweiz sich nicht<br />
nur auf eine Uebernahme des «A», die das<br />
spezifische Zeichen der französischen Automobilisten<br />
ist und kaum auf internationale<br />
Durchführung rechnen kann (weil die einzelnen<br />
Länder alle nach ihren besonderen<br />
Bedürfnissen vorgehen) beschränken darf,<br />
sondern den schweizerischen Verhältnissen<br />
angepasst werden sollte. Wir glauben<br />
auch, dass der T. G. S. die Richtigkeit solcher<br />
Erwägungen bei einer eingehenden<br />
Betrachtung der Sachlage und der sich<br />
hieraus ergebenden Notwendigkeiten anerkennen<br />
und selbst solche Erwägungen anstellen<br />
wird. In solchem Zusammenhange<br />
mögen auch unsere Ausführungen als weitere<br />
Vorschläge aufgefasst werden.<br />
Aus diesem Grunde richten wir an den<br />
schweizerischen Automobilismus den flammenden<br />
Appell zur Bildung eines « Weissen<br />
Sternes» als Organisationszeichen und als<br />
stetes Erkennungsmal gegenseitiger Hilfe<br />
und Sicherheit, als das Zeichen entschlossener<br />
Solidarität unter den Automobilfahrern,<br />
als äusseres Signum anständiger Gesinnung.<br />
Wir stehen auf dem Standpunkt, dass<br />
keine neue Organisation notwendig ist und<br />
dass es auch am vorteilhaftesten ist, wenn<br />
keine der bestehenden als Organisator mit<br />
festem Rahmen für die Durchführung des<br />
«Weissen Sternes» bestimmt wird. Es könnten<br />
sich sonst leicht Reibungen ergeben, mit<br />
dem Resultat, dass die Mitglieder anderer<br />
Organisationen und Vereinigungen abseits<br />
bleiben. Und doch handelt es sich darum,<br />
alle zu gewinnen! Aus den ersten sieben<br />
Anständigen, nach denen wir rufen, soll<br />
eine breite und weite Schar werden, entschlossen,<br />
dieser grossen Idee zum allgemeinen<br />
Durchbruch zu verhelfen.<br />
Notwendig ist lediglich eine Zentralstelle,<br />
die die Aufnahmen annimmt und die gegen<br />
eine kleine Entschädigung denjenigen, die<br />
sich zu den Prinzipien des «Weissen Sternes<br />
» zu verpflichten verbürgen, dieses Zeichen<br />
aushändigt. Wie soll dieses selbst aussehen?<br />
Wir schlagen einen weissen Stern<br />
auf rotem Grund vor, welch letzterer die<br />
Form eines Triangels hat und aus dessen<br />
Mitte der sechszackige weisse Stern hervorleuchtet.<br />
Dieses Abzeichen hat der Besitzer<br />
an gut sichtbarer Stelle seines Autos oder<br />
Motorrades anzuheften.<br />
Und in was sollen die Prinzipien des<br />
«Weissen Sternes» bestehen? Hier sind<br />
sie:<br />
1. Absolut korrektes Fahren.<br />
2. Alle Rücksichten sowohl gegen das Publikum<br />
1 wie auch gegen andere Fahrer<br />
walten zu lassen.<br />
3. Verpflichtung zu gegenseitiger Hilfe<br />
und Sorge und Hilfeleistung an Verunglückten<br />
und Opfern des Verkehrs.<br />
4. Beteiligung am Kampfe gegen die Missbräuche,<br />
die dem Automobilisten auf<br />
dem Gebiet des Verkehrs zur Kenntnis<br />
gelangen.<br />
5. Diejenigen, die sich solcher Missbräuche<br />
schuldig machen, auf die Folgen ihrer<br />
Handlungen mit aller Entschiedenheit<br />
aufmerksam zu machen und besonders<br />
schwere Fälle der Zentralstelle des<br />
«Weissen Sternes » mitzuteilen.<br />
Das ist es, was wir vorschlagen. Das<br />
Zeichen des weissen Sternes, das das Zeichen<br />
der tätigen Hilfe und des Bewusstseins<br />
anständiger Gesinnung ist, soll bald im<br />
ganzen Lande bekannt sein.<br />
Wir haben in unserem Lande Zehntausende<br />
von Automobilisten. Als wir vor<br />
wenigen Wochen zur Hilfeleistung für die<br />
Unglücklichen von Süs unsere Aufforderung<br />
ergehen Hessen, sind Tausende und<br />
Tausende unserem Appell mit freudigem<br />
Herzen gefolgt. Es war eine Ehrensammlung<br />
der Automobilisten unseres Landes.<br />
Wer wollte ihren Drang nach menschlicher<br />
Hilfe und die Anständigkeit ihrer Gesinnung<br />
bezweifeln? Solche Regungen brauchen<br />
nur geweckt und der Automobilismus<br />
seiner selbst und der Aufgaben, die er hat,<br />
bewusst zu werden. Und was er ist, das<br />
wage er auch zu scheinen.<br />
* *<br />
Das ist es, was wir damals anregten. Die<br />
Saf ety-First-Bewegung hat seither alle Länder<br />
mit beispiellosem Erfolge erfasst, reift<br />
immer mehr der Vollkommenheit entgegen.<br />
Nur wir in der Schweiz haben uns noch zu<br />
keinem geeinten Schritt aufgerafft. Die<br />
Lausanner Bewegung zeigt, dass wir dafür<br />
reif sind, die Unfallstatistiken beweisen,<br />
dass die Selbstdisziplinierung not tut. Vielleicht,<br />
dass diese Idee der moralischen Solidarität<br />
auch auf den kürzlich in der<br />
«A.-R.» angeregten Auto-Hilfsdienst bei<br />
Landeskatastrophen ausgedehnt werden<br />
könnte.<br />
Fügen wir bei, dass wir damals die praktische<br />
Verwirklichung der Organisation des<br />
«Weissen Sternes» unserem Mitarbeiter<br />
Herrn Rob. d'Everstag anvertraut hatten<br />
und dass er heute noch damit beauftragt<br />
ist.
•<br />
Ein neuer automobilgewerblicher<br />
Beruf in England.<br />
London, Januar <strong>1928</strong>.<br />
In den zahlreichen Vororten Londons, in welchen<br />
vorwiegend besser situierte Kreise niedergelassen<br />
sind, gibt es wohl wenig Familien, welche<br />
nicht über ihr eigenes Automobil verfügen. Die<br />
Wagen dienen vor allem den in der Metropole<br />
arbeitenden Familienmitgliedern als Verkehrsmittel,<br />
um zweimal täglich den Weg von und zum Geschäftshaus<br />
zurückzulegen. Die meisten dieser<br />
Automobilisten haben aber abends nach der Heimkehr<br />
wenig Lust, sich noch mit der Besorgung des<br />
Wagens mehr als gerade dringend notwendig ist<br />
abzugeben. Das Weekend dagegen ist für die sportliche<br />
Betätigung reserviert, so dass auch während<br />
jener Freizeit wenig Gelegenheit vorhanden ist. sich<br />
Reinigungsarbeiten zu widmen. Vielfach fehlen<br />
auch die Kenntnisse und das allernötigste Werkzeug<br />
und Hilfsmaterial. Manchen erscheint es zudem<br />
umständlich, nur wegen geringeren Arbeiten<br />
den Wagen einem Garagisten zu überlassen, und<br />
doch würde man gerne über ein stets sauberes imd<br />
fahrbereites Fahrzeug verfügen.<br />
Diese Umstände haben sich findige Handwerksleute<br />
zunutze gemacht und verfielen auf das ver-Zollwesen, entstand eine Opposition gegen die<br />
ternationalen Kommission für Verkehrswesen und<br />
altete System der Störarbeit. Sie besuchen in regelmässigen<br />
Zeitabständen, wöchentlich oder alle 14<br />
Tage, ihre Kunden, bringen ihr eigenes Werkzeug<br />
mit und besorgen für den Eigentümer all die<br />
üblichen Reinigungs- und Instandstellungsarbeiten.<br />
Diese fahrenden Erwerbsleute konkurrenzieren die<br />
Garagisten nur teilweise, da die Mehrzahl von ihnen<br />
grössere Reparaturen und Revisionen nicht selbständig<br />
vornehmen, sondern alle umfangreicheren<br />
Arbeiten den dazu eingerichteten Garagen überlassen.<br />
Die Vertreter dieser modernen Gewerbegruppe<br />
rekrutieren sich meistenteils aus auseedienten<br />
Soldaten der englischen Armee, welche gute<br />
Dienstreferenzen besitzen. Es handelt sich vor allem<br />
um solche Leute, welche bei der Motorwagen- oder<br />
Fliegertruppe tätig waren und deshalb über mehrjährige<br />
praktische Kenntnisse und eine genügende<br />
technische Vorbildung verfügen. Um ihr Berufsansehen<br />
nicht zu diskreditieren, haben sich die Betreffenden<br />
bereits etwas zusammengeschlossen und<br />
lassen zweifelhafte Elemente nicht aufkommen. Die<br />
Idee fiel auf fruchtbaren Boden, und schon lassen<br />
sich manche Autobesitzer diese Annehmlichkeit zugute<br />
kommen. Die so auf der « Stör » arbeitenden<br />
Mechaniker sind gut beschäftigt und finden ein<br />
Techt befriedigendes Auskommen. Man nimmt an,<br />
dass ähnliche Berufsgruppen auch in andern Städten<br />
aufkommen und sich zu einer dauernden Institution<br />
entwickeln werden. Bi.<br />
Um das Touristikbureau der<br />
A. I. A.C.R.<br />
Ein internationales Bureau. In der offiziellen<br />
Zeitschrift des Automobil-Clubs von Italien finden<br />
sich interessante ergänzende Mitteilungen aus der<br />
Generalversammlung der A. I A. C. R.. die im letzton<br />
Herbst in Paris stattgefunden hatte. Wir wir<br />
seinerzeit berichteten, wurde von der Versammlung<br />
die Schaffung eines internationalen Touristikbureaus<br />
beschlossen. Wir geben die Vorschläge, die<br />
damals von der internationalen Touristikkommission<br />
ausgingen, in der Form wieder, wie sie die<br />
italienische offizielle Zeitschrift veröffentlicht:<br />
1. Schaffung eines internationalen Touristikbureaus<br />
mit Sitz in Genf, geleitet von einem Generalsekretär.<br />
2. Publikation einer Karte von Europa im<br />
Masstab von 1 2 Millionen mit Spezialkarten im<br />
Masstabe von 1 :500.000 für die Gebiete der Alpen,<br />
der Vogesen und der Pyrenäen.<br />
3. Herausgabe eines Europaführers, der alle<br />
automobil-touristischen Informationen enthält, die<br />
gewöhnlich in den verschiedenen Jahrbüchern zu<br />
finden sind.<br />
4. Veröffentlichung von Iüneraire-Mustern, die<br />
den nationalen Automobil-Clubs auf Verlangen<br />
gratis abzuliefern sind.<br />
Die Durchführung des Programmes verlangt in<br />
erster Linie die Schaffung eines internationalen<br />
Touristikbureaus in Genf und die Aeufnung eines<br />
Fonds von ca. 300.000 französischen Franken.<br />
Verschiedene Länder haben sich bereits mit Beträgen<br />
von 2000 Schweizerfranken verpflichtet.<br />
Ueber diesen Punkt entwickelte sich eine recht<br />
lebhafte Diskussion. Ausgehend vom belgischen<br />
Delegierten, Herrn Hansez, dem Präsident der in-<br />
Schaffung eines selbständigen Sekretariates für<br />
Touristik, das vom Sekretariat des A.I.A.C.R. losgelöst<br />
sein soll. Der Widerstand richtete sich auch<br />
gegen die Ueberbindung einer Verpflichtung an<br />
die nationalen Automobil-Clubs, an das neue<br />
Sekretariat, ausserhalb des regulären Budgets Beiträge<br />
leisten zu müssen. Trotz der starken Opposition<br />
gelangte die Versammlung zu folgenden Beschlüssen<br />
:<br />
a) Publikation eines Strassenführers,<br />
b) Publikation einer Europakarte 1 :2 Millionen<br />
;<br />
b) Publikation von Itineraires.<br />
Die Schaffung eines internationalen Bureaus in<br />
Genf für die Dauer eines Jahres wurde angenommen<br />
und der Präsident der internationalen Touristikkommission<br />
beauftragt, an seine Spitze einen<br />
Leiter zu entsenden, der für ein Jahr für den<br />
Gang der Geschäfte im Bureau die Verantwortung<br />
zu tragen hat. Mam genehmigte schlussendlich die<br />
Bereitstellung eines Fonds von 50.000 Schweizerfranken<br />
zugunsten des neuen Bureaus, für welchen<br />
die Delegierten in der Versammlung die Verpflichtung<br />
für das Zustandekommen übernahmen. Die<br />
genaue Verteilung der Beitragsanteile wird erst<br />
später festgesetzt. Sie richtet sich nach der Entwicklung<br />
des Autotourismus und nach den Bewegungen<br />
der Zollpassierscheine in den betreffenden<br />
Ländern.<br />
fit.<br />
Winterliches Automobil-Bergrennen in San Martino<br />
di Casirozza. Am 26. Februar findet in San<br />
Marüno di Castrozza (dem bekannten Wintersportplatz<br />
in den Dolomiten) ein Bergronnen für Automobile<br />
und Motorräder über die Strecke von 15 km<br />
statt. Dieses Rennen, das international ausgeschrieben<br />
ist, wird sich aus dem Grunde besonders interessant<br />
gestalten, weil es das erste grosse Automobilrennen<br />
ist, welches im Winter im Hochgebirge ausgefahren<br />
wird. Der Grossteil der Rennstrecke bewegt<br />
sich zwischen bis zu 2 m hohen Schneemauern.<br />
Das Rennen wird eine starke internationale Beteiligung<br />
und beste Klasse von Fahrern aufweisen.<br />
AUTOMOBIL-REVUE — N"3<br />
einer äusserst lebhaften Aufnahme begegnen.<br />
Dem um ca. 20.30 Uhr beginnenden Vortrag<br />
geht um 19.15 Uhr ein gemeinsames Nachtessen<br />
Der A. C. S. zieht um ! Ein Ereignis, das manvoraus.<br />
schon über ein Jahr voraussah, verwirklicht sich Erwähnt sei noch, dass die für den 26. Januar<br />
dieser Tage. Obwohl der Weg vom Gebäude Nr. 3 vorgesehene ausserordentliche Generalversammlung<br />
der Rue du Mont Blanc in Genf — das der A. C. S. auf Montag den 23. Januar, 20 Uhr, vorgeschoben..?<br />
bekanntlich verlassen muss — bis zum neuen Heim wurde. Sie findet im * Hotel St. Gotthard » in Zürich<br />
statt und sind folgende Traktanden vorge-<br />
in Nr. 16 derselben Strasse, an der Ecke der Rue<br />
Levrier, kein weiter ist, so bringt er doch verschiedene<br />
Veränderungen mit sich. Der Umzug des<br />
sehen :<br />
A. C. S. hat schon an der vielgenannten Churer<br />
1. Protokoll der außerordentlichen Generalver*<br />
Tagung seine besondere Szene gehabt: Wie man<br />
Sammlung vom 10. November 1927,<br />
sich erinnern wird, wurde ausgerechnet zur selben<br />
2. Bericht des Vorstandes übet die Generalversammlung<br />
des A.G.S. vom 18. Dezember 1927<br />
Zeit auf dem Gebäude Rue Mont Blanc 16 eine<br />
Hypothek im Wert von 100 000 Fr. aufgenommen, in Ölten und Beschlussfassung über die Mitarbeit<br />
der Sektion Zürich des A.C.S, im Zen-<br />
deren Ratifizierung die Churer Versammlung verweigerte.<br />
Das Zentralkomitee 1 musste sich verpflichten,<br />
den Gegenwert nachzuweisen, was auch in Spozialkommissionen des A.C.S.<br />
tral- und Direktionsvorstand, sowie in dea<br />
OHen geschehen ist. Damit dürfte die Besitzungsfrage<br />
nach allerlei langwierigen Bemühuneen end-<br />
3. Anregungen und Mitteilungen. —n. '<br />
lich doch zum Guten gelöst sein, wofür besonderer<br />
Dank Herrn Zentralpräsident A. Dufour gebührt.<br />
Im neuen Heim des A. C. S. hatte die Sektion<br />
Genf des A. C. S., wie wir dereinst kurz erwähnten,<br />
ein touristisches Bureau eingerichtet, dessen Bedeutung<br />
aber die Grenzen eines Sektionsbureaus in<br />
Das Auto steigert die Besuchsziffern der Amen-<br />
Tat und Wahrheit längstens überschritten hat. Mit<br />
dem Einzug des A. C. S. verlässt nun die Sektion<br />
Genf ihre Räumlichkeiten, um, einem alten Wunsche<br />
gemäss, ebenfalls unter ein eigenes Dach zu<br />
kommen, um aber dann dort nur ein Triptyk-Bureau<br />
zu installieren. Das bis anhin durch Herrn<br />
Dr. Wehrli, Präsident der Sektion Genf und Generalsekretär<br />
des A. C. S., geleitete (und übrigens<br />
auch gegründete) touristische Bureau würde also<br />
demnach bedauerlicherweise aufgehoben. Immerhin<br />
ist zu hoffen, dass der A. C. S. sich in Anbetracht<br />
der grosszügigen Dienste, die Herr Dr. Wehrli als<br />
Leiter dieses Bureaus dem gesamten Club seieistet<br />
hat, sich dessen Mitarbeit in irgendeiner Form<br />
weiterhin sichern wird<br />
Die Sektion Genf ihrerseits schlägt ihr neues<br />
Heim in zentralster Lage der Stadt auf. Man hofft,<br />
dass die Umzugsarbeiten bis zum 30. Januar, dem<br />
Tag der Generalversammlung, beendet sein werden.<br />
Der Generalversammlung fällt besondere Bedeutung<br />
zu, stehen doch die Ausarbeitung der neuen Statuten<br />
in Harmonie mit den frischgebackenen Zentralstatuten,<br />
verschiedene Wahlen und die Neuwahl<br />
des Präsidenten sowie des Kassiers auf der Tagesordnung.<br />
Am 13. Januar findet ein Diner im Restaurant<br />
du Nord statt, woran sich die Vorführung<br />
einiger Filme aus der letzten schweizerischen<br />
Rennsaison anschliessen wird, die durch Herrn J.<br />
Decrauzat, Präsident der nationalen Sportkommission,<br />
erläutert werden.<br />
f. v<br />
Sektion Zürich des A. G. S. Es sei auch an dieser<br />
Stelle nochmals a-uf die Monatsversammlung<br />
der Sektion Zürich des A.C.S. vom nächsten Donnerstag<br />
den 12. Januar <strong>1928</strong> im « Grand Hotel<br />
Dolder» in Zürich aufmerksam gemacht. An dieser<br />
Versammlung wird Herr Präsident H. Wundorly-Volkacrt,<br />
Meilen, einen Lichtbildervortrag über<br />
« Von Wa-lrossen und weissen Bären, Jagden im<br />
nördlichen. Eismeer » halten, wodurch den Mitgliedern<br />
eine besondere Attraktion geboten wird. Die<br />
interessante Schilderung der Erlebnisse des Referenten<br />
in den unbekannten Polargegenden, sowie<br />
die zahlreichen Lichtbilder dürften überall<br />
kaner! Die grosszügigo Propaganda der europäischen<br />
Eisenbahnen, Reisebureaux und Schifffahrtslinien<br />
in ganz Amerika ist nicht ohne Erfolg<br />
geblieben : die Fremdensaison <strong>1928</strong> kündet<br />
einen Rekordbesuch amerikanischer Eurc-pareisender<br />
an. Von ganz ausserordentlichern Erfolg ist<br />
dio Propaganda gewisser Dampferlinien, welche die<br />
Mitnahme der Automobilo ermöglichen. Dadurch<br />
•wird es dem Amerikaner, der bekanntlich ein passionierter<br />
Automobilist ist, ermöglicht, ganz Europa<br />
in seinem eigenen Wagen zu bereisen. Diese<br />
durch weitestes Entgegenkommen gebotene einzigartige<br />
Gelegenheit wird für die Fremdenindustrie,<br />
vornehmlich dio schweizerische, von noch nicht abzuschätzenden<br />
Gewinn sein. Hoffen wir nur, dass<br />
man den amerikanischen Automobilisten auch in<br />
unserem Lande im ureigenen Interesse grösstes Entgegenkommen<br />
zeigt, auf dass sich das Schlagwort<br />
eines Amerikaners erneut bewahrheiten möge:<br />
Once in Europa — once in Switzerland ! v.<br />
Eine Ergänzung der Verordnung über das<br />
Strassenwesen hat der Kantonsrat von Schwyz im<br />
Dezember angenommen, welche bestimmt:<br />
< Jedes Fahrzeug, einschliesslich der Hand-i<br />
wagen, das auf öffentlichen Strassen verkehrt, muss<br />
nach Eintritt der Dämmerung beleuchtet sein.<br />
Als Beleuchtung sind für Fuhrwerke wenigstens<br />
eino gut sichtbare Laterne mit weissem Licht vom<br />
links und ein Schlusslicht vorgeschrieben. Bei<br />
Fuhrwerken von weniger als 7 Meter Gesamtlänge<br />
und wenn sie von hinten gut sichtbar ist. kana<br />
dieselbe Lichtquelle für das weisse Licht und für<br />
das rote Schlusssignal verwendet werden. Bei<br />
Langholz- oder andern Transporton von erosser<br />
Länge hat ein zweiter Begleiter das Fuhrwerk am<br />
Schluss durch eine Handlaterne zu sichern.<br />
Nichtbeachtung dieser Polizeivorschriften hat<br />
eine Busse von Fr. 5 bis Fr. 20 zur Folge, nebst<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 10. Januar <strong>1928</strong><br />
II. Blatt<br />
BERN, 10. Januar <strong>1928</strong><br />
Welche Ironie!<br />
Unter Bezugnahme auf die Bestimmung<br />
des Bundesgesetzes betreffs Handhabung der<br />
Bahnpolizei vom 18. Februar 1878 (!) ersucht<br />
ein Bahnpolizei-Rapport der S. B. B.<br />
das Bezirksamt Lenzburg, Herrn Dr. B. aus<br />
Seon zur Rechenschaft zu ziehen, da dessen<br />
«Luxusauto» vom Zuge angefahren und leicht<br />
beschädigt worden sei. Dieser Amtssatz<br />
wird näher begründet: Durch die Kurve an<br />
der Unfallstelle an der Uebersicht behindert,<br />
konnte der Motorwagenführer nicht mehr<br />
rechtzeitig anhalten, so dass eine Kollision<br />
übersehbare, gerade Linie vom Auftauchen der<br />
mit dem Automobil unvermeidlich war. — Lokomotive bis zum Stand unseres Wageas betragt<br />
Weiter heisst es wörtlich: Ausser Herrn Dr. ca. 110 Meter, was wir anderntags ausgemessen<br />
B. waren andere Personen im Auto, aber haben. Der Zug wurde aber erst ca. 30—35 Meter<br />
niemand nahm sich die Mühe, vorsichtshalber von unsorm Wagen entfernt gebremst, trotzdem er<br />
durch anhaltendes Pfeifensignal zu verstehen gab,<br />
dem Zuge entgegenzugehen und durch Anwinken<br />
Haltsignale zu geben, sondern hielten Für dio Wahrheit obiger Angaben haben wir<br />
dass er uns bemerkt halte.<br />
sich alle während der Kollision im Auto auf, anderntags ungosucht einen Zeugen gefunden im<br />
wobei es leicht zu einem grossen Unglück Strassenwärtor, der im Hause unterhalb der Unglücksstelle<br />
wohnt und der sich, da er Signale hätte führen können... Schlussendlich er-<br />
von<br />
sucht der Verfasser des Rapportes das Bezirksamt<br />
Lenzburg oben angezeigte Uebertretung<br />
gemäss Art. 5 Ziff. 1 Bahnpolizei-Gesetzartikel<br />
1 der Instruktion betreffend die<br />
Handhabung der Bahnpolizei zu ahnden...<br />
Soweit der Rapport! Wesentlich anders<br />
klärt sich der Fall durch die genauen, von<br />
einem Zeugen bestätigten Angaben des Wagenbesitzers<br />
Dr. B. aus Seon:<br />
Der Zusammenstoss ereignete sich am 22. Dezember<br />
abends 8 Uhr bei völliger Dunkelheit.<br />
Nachdem es den ganzen Nachmittag geregnet<br />
hatte und gegen Abend gefroren, befand sich die<br />
Strasse Lemzburg—Seon im genannten Moment im<br />
Zustande völliger Vereisung, was besonders dort<br />
zutral, wo der Wagen in einem Tempo von 25—30<br />
km auf schnurgerader Strecke langsam gegen die<br />
rechte Strassenseite abrutschte, mit dem vordem<br />
rechten Rad leicht gegen den Bahnkörper anstiess<br />
und, dort Halt findend, sich mit den Hinterrädern<br />
auf der spiegelglatten Eisfläche noch um ca. 90°<br />
drehte, um im Laufe dieser langsamen Drehung<br />
zum Stillstand zu gelangen (Unsere Strassenspuren<br />
waren noch am nächsten Tage sichtbar und wurden<br />
von uns im Beisein eines unbeteiligten Zeugen festgehalten).<br />
Beweis für das vorsichtige Tempo ist, dass der<br />
Wagen mit den Hinterrädern nicht einmal bis ans<br />
Bahntrace herangeschoben wurde.<br />
Aus dieser unfreiwilligen Lage suchten wir<br />
(ahnungslos, dass gerade ein Zug kommen würde),<br />
loszukommen. Die Hinterräder konnten jedoch keinen<br />
Boden fassen, da sich die Vorderräder in einer<br />
kleinen Vertiefung befanden und so der Rückwärts-<br />
bewegung ctwelchen Widerstand entgegensetzten.<br />
Plötzlich tauchten von Seon her die drei Scheinwerfer<br />
dos Zuges auf.<br />
Obschon wir für ganz selbstverständlich betrachteten,<br />
dass der Zug angesichts unserer, vom Barnkörper<br />
ausgehenden blendondweissen und kräftigen<br />
Scheinwerfer ohne weiteres vor dieser, doch als<br />
deutliches Hindernis über den Ba-hnstrang ragenden<br />
Lichtquelle zu hallen für nötig finden würdo,<br />
Hess ich zum Uebcrfluss noch das überlaute Warnsignal<br />
ununterbrochen ertönen.<br />
Der Zug gab darauf Antwort, fuhr aber trotzdem,<br />
wenn auch in langsamem (ca. 35 km), so doch<br />
unvermindertem Tempo weiter.<br />
Die auf ebener Erde (ganz abgesehen von der<br />
noch grösseren vom Lokomotivführerstand aus)<br />
Auto und Zug und den Zusammenstos-s gehört, noch<br />
gleichen Abends nach unserer Weiterfahrt dorthin<br />
bogeben hatte.<br />
Nachdem wir nun zu unserm Entsetzen konstatieren<br />
mussten, dass der Zug unbekümmert um<br />
Scheinwerfer und Hörn (was nach unserer Ansicht<br />
die kräftigsten Warnsignale in der Nacht waren)<br />
ungebremst weiterzufuhr, kam mir als Wagenlenker<br />
nicht der Gedanke (und ich hätte auch ohne weiteres,<br />
wenn er gekommen wäre, darauf verzichtet),<br />
auf eisiger Fläche in stockdunkler Nacht<br />
ich ja doch nicht mehr gekommen — entgegenzudem<br />
Zug vielleicht einige Schritte — weit wäre<br />
gehen und ihn « anzuwinken » und nachher eventuell<br />
Zeuge zu werden, wie meine Frau und die<br />
zwei im Wagen schlafenden kleinen Kinder Opfer<br />
eines solchen Verhaltens geworden wären.<br />
Mir blieb in der geschilderten Situation nichts<br />
anderes übrig als am Volant sitzen zu bleiben. Im<br />
Moment, da dio seitliche Schneeschaufel der Lokomotive<br />
unsern Wagen berühren musste, gab ich<br />
Vollgas retour und schreibe es weder der Geistesgegenwart<br />
des zu spät bremsenden Lokomotivführers<br />
noch irgend einem andern Umstand, sondern einzig<br />
dem oben angeführten zu, dass unser Wagen,<br />
der auf diese Weise für einen kurzen Moment um<br />
ca. 10 cm vom Bahnkörper zurückgehalten werden<br />
konnte (bis die Hinterräder den Halt wieder verloren<br />
hatten), nur durch Kotflügel und Stossfängerstange<br />
mit der Lokomotive in Berührung kam<br />
und nicht an derselben hängen blieb und mitgerissen<br />
wurde.<br />
Nach dem Anstoss stand der Zug prompt nach<br />
ca 1 . 8—10 Meter.<br />
Dass also das Unglück vermieden worden konnte,<br />
ist einzig und allein meinen Anstrengungen zu verdanken.<br />
Meincrseits wurden, sowohl was das Fahren auf<br />
der vereisten Strasse als atich das Verhalten bei<br />
der Kollision betrifft, alle Vorsichtsmassregeln zur<br />
Verhütung eines Unglückes getroffen, weshalb ich<br />
die Zumutung des rapportierenden Bahnbediensteten<br />
auf Ahndung irgendeines Uebertrittes gegen das<br />
Bahnpolizeigesetz in Bausch und Bogen zurückweise.<br />
Was würde man, die Frage sei erlaubt, von<br />
einem Automobilisten halten, der in massigem<br />
Tempo, auf 110 Meter Distanz, angesichts eines<br />
Hindernisses nicht vor demselben abstoppen könnte ?<br />
Für alle obigen Ausführungen erkläre ich mich<br />
verantwortlich. Dr. med. 0. H. B.<br />
Die genaue und sachliche Darstellung des<br />
Automobilisten gibt ein Bild der Sachlage,<br />
das mit dem Rapport im schärfsten Gegensatz<br />
steht. Besonders der Angriff «Niemand<br />
nahm sich die Mühe, vorsichtshalber dem Zug<br />
entgegenzugehen...» — ein Angrifi, der den<br />
Eindruck erweckt, der Automobilist hätte sich<br />
durch Fahrlässigkeit in eine gefahrvolle<br />
Lage begeben, wird durch die Argumente des<br />
Fahrers entkräftigt. Dr. B. hat im Gegenteil<br />
alles getan, das nahende Verhängnis abzuwenden.<br />
Seiner bewundernswerten Geistesgegenwart<br />
allein ist es zu verdanken, dass<br />
ein furchtbares Unglück im entscheidenen<br />
Augenblick abgewendet werden konnte. Man<br />
stelle sich das Furchtbare der Lage vor, hilflos<br />
vor den Schienen zu liegen, während der<br />
Zug trotz den gellenden Signalen mit unverminderter<br />
Schnelligkeit heranfährt! Wäre es<br />
verwunderlich gewesen, wenn der Fahrer unter<br />
solchen Umständen die kalt berechnende<br />
Geistesgegewart, die allein das Leben der<br />
Wageninsassen gerettet hat, verloren hätte?<br />
Dass der Zugführer, obwohl er die Scheinwerfer<br />
des stehenden Wagens auf den Schienen<br />
sah und durch die Erwiderung auf die<br />
Hornsignale des Automobils den einwandfreien<br />
Beweis erbracht hat, dass er den Wagen<br />
unbedingt bemerkt haben musste, trotz<br />
alledem mit unverminderter Schnelligkeit den<br />
Strassenübergang kreuzte, ist eine Tatsache,<br />
die geradezu unfassbar ist! Eine Klage der<br />
Bahn wegen Gefährdung des Bahnbetriebes<br />
muss unter solchen Umständen als phantastische<br />
Ironie gewertet werden... Wir glauben,<br />
dass der Automobilist, der sich kein hohes<br />
Tempo zuschulden kommen Hess, auch die<br />
kleinste Vorsichtsmassregel innehielt und bis<br />
zum letzten Augenblick Uebermenschliches<br />
leistete, eher das Recht hätte, den Spiess umzukehren<br />
und das unglaubliche Gebaren des<br />
Zugführers unter Anklage zu stellen. Eine<br />
genaue Untersuchung dürfte in dieser Beziehung<br />
sicher interessante Aufdeckungen bringen.<br />
Der vorliegende Fall ist in der Serie der<br />
Unfälle bei Niveau-Uebergängen seit den Ereignissen<br />
des letzten Sommers ein Schulbeispiel<br />
für die Einstellung der Bahnen. Die<br />
ganze Tragik-Komik der Todesübergänge ersteht<br />
darin in grellstem Lichte. Die Entscheidung,<br />
über die nach vorliegenden Einzelheiten<br />
kein Zweifel herrschen kann, darf mit<br />
grösstem Interesse erwartet werden. v.<br />
Zum Grossen Preis von Deutschland, der am<br />
15. Juli auf dem Nürburg-Ring zum Austrag gelangt,<br />
können wir, in Ergänzung unserer ersten<br />
Meldung, noch folgende Einzelheiten bringen :<br />
Das Rennen ist gemäss der neuen Formel der<br />
A.I.A.C.R. sämtlichen Rennwagen mit einem Totalgewicht<br />
zwischen 550 und 750 Kilo offen. Der Zylinderinhalt<br />
ist picht limitiert, einzige Bedingung<br />
bleibt, dass die vorgeschriebenen Gewichtsgrenzen<br />
nicht überschritten werden. Die Wagen können sowohl<br />
Ein- oder Zweiplätzer sein, der Fahrer muss<br />
das Rennen indessen ohne Begleiter absolvieren.<br />
Die konkurrierenden Wagen hahen je nach Nationalität<br />
wie folgt bemalt zu sein :<br />
Belgien : Gelb mit schwarzen Ziffern ;<br />
Deutschland : Weiss mit roten Ziffern ;<br />
England : Grün mit weissen Ziffern ;<br />
Frankreich : Blau mit weissen Ziffern;<br />
Italien : Rot mit weissen Ziffern:<br />
Oesterreich : Schwarz und weiss mit roten. Ziffern<br />
auf weissem Grunde:<br />
Schweiz: Rot und weiss mit weissen Ziffern<br />
auf rotem Grunde ;<br />
Spanien : Gelb und rot mit weissen Ziffern auf<br />
rotem Grunde ,<br />
Tchccoslowakei: Rot und blau karriert mit weissen<br />
Ziffern auf schwarzem Grunde;<br />
U. S. A.: Weiss und blau mit blauen Ziffern auf<br />
weissem Grunde ;<br />
Die erste Nennungsfrist läuft am 20. April um<br />
18 Uhr ab. Nennungen müssen unter Beilegung; von<br />
500 Mark in die Hände des Organisationskomitees<br />
gelangen. Der zweite Nennungsschluss mit doppelter<br />
Nenngebühr geht am 15. Mai, um 18 Uhr zu<br />
Ende. v.<br />
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bekannten Nachteile eines Zahnräderwechselgetriebes<br />
und gestattet, ein Motorlastwagenoder<br />
auch Personenwagenchassis so einfach<br />
wie möglich zu halten. Für die Fabrikation<br />
in grossen Serien ist das benzinelektrische<br />
Auto ideal, weil der Einbau der elektrischer.<br />
Kraftübertragung bedeutend weniger persönliche<br />
Fertigkeit und Kontrolle erfordert als<br />
der Einbau der viel grössere Präzision ver-<br />
Draufsicht auf das Benzinelektro-Ornnibuscbassis der Büssingwerke mit zwei Antriebselektromotoren<br />
und zwei Paar angetriebenen Hinterrädern.<br />
langenden Zahnradübertragung. Letztere radantrieb der Hinterachse.<br />
kommt beim Benzinelektrowagen nur für den<br />
Antrieb der Hinterachse in Betracht. Aber<br />
auch diese ist dadurch zu umgehen, dass man<br />
die Elektromotoren in die Radnaben verlegt,<br />
wie dies auch schon vielfach ausgeführt wurde,<br />
u. a. von Ingenieur Porsche; der heutige<br />
technische Direktor und Konstrukteur von<br />
Mercedes-Benz hat dieses System an Personenwagen<br />
angewandt.<br />
Unter allen benzinelektrischen Motorlastwagen-Konstruktionen<br />
hat sich die der englischen<br />
Motorwagenfabrik Tilling - Stevens<br />
am längsten gehalten und ist heute noch in<br />
zunehmender Verwendung. Bei diesem Fahr-<br />
Fünftägige Eintrittskarte für Automobilisten und<br />
Motorradfahrer in die Schweiz. Die Gebühr für diese<br />
Einrittskarte wurde mit Gültigkeit vom 1. Januar<br />
<strong>1928</strong> von Fr. 1.50 auf Fr. 2.— entsprechend der<br />
Erhöhung des Automobil-Einfuhrzolles festgesetzt.<br />
Betreffend diese Einrichtung wiederholen wir: Auswärtige<br />
Automobilisten und Motorradfahrer, die<br />
sich für kurze Zeit nach der Schweiz begeben wollen,<br />
ohne im Besitz eines Triptyks oder eines Grenzpassierscheinheftes<br />
zu sein, sind von der Hinterlage<br />
des auf ihren Fahrzeugen haftenden Einfuhrzolles<br />
enthoben. Sie erhalten von allen wichtigeren Strassen-Zollämtern<br />
an der Schweizergrenzo die sogenannte<br />
provisorische Eintrittskarte. Diese hat eine<br />
Gültigkeitsdauer von 5 Tagen und berechtigt den<br />
Ein deutscher Motorlastwagen mit gemischtem Betrieb.<br />
Seitdem es Automobile gibt, hat man immer<br />
wieder versucht, das Zahnräderwechsel-<br />
Wort und Bild berichteten, die Hinterachse<br />
zeug wird, wie wir darüber schon früher in<br />
getriebe an ihnen durch einen oder mehrere durch einen grossen Elektromotor angetrieben,<br />
der direkt hinter der vom Automobil-<br />
Elektromotoren zu ersetzen, die ihren Strom<br />
von einer Dynamo erhalten, die der Automobilmotor<br />
antreibt. Das System ist äusserst ordnet ist. Von hier aus wird die Kraft durch<br />
motor angetriebenen Dynamomaschine ange-<br />
verlockend, denn es beseitigt radikal all dieeine normale Kardanwelle auf die Hinterachse<br />
weitergeleitet. Dasselbe System verwendete<br />
vor etwa 20 Jahren auch Siemens-<br />
Schuckert in Berlin für Personenautomobile.<br />
Das neue deutsche Benzinelektroauto der<br />
Büssingwerke, das hinten zwei Antriebs-<br />
räderpaare hat, bedient sich zweier getrennter<br />
Elektromotoren und infolgedessen auch<br />
zweier von einander getrennter Hinterachsantriebe<br />
durch Kardanwelle und Spiralkegel-<br />
Diese Neukonstruktion<br />
soll hauptsächlich für Omnibusse<br />
Verwendung finden, wo der gemischte Betrieb<br />
ganz besonders wertvoll ist. Es gibt<br />
hier kein geräuschvolles und stosserzeugendes<br />
Schalten der Zahnräder, wie auch der<br />
geräuscherzeugende Lauf der letzteren hier<br />
in Wegfall kommt. Die Elektromotoren können<br />
durch Umschalten in vorzüglich wirkende<br />
elektrische Bremsen umgewandelt werden,<br />
deren Betätigung ebenfalls ohne jedes Geräusch<br />
und ohne Ruck oder Stoss geschieht.<br />
Ohne Zweifel hat der Benzinelektroomnibus<br />
für den Grossstadtverkehr eine gute Zukunft.<br />
to.<br />
Inhaber, sich während dieser Frist mit seinem<br />
Fahrzeug in der Schweiz aufzuhalten. Die Gültigkeit<br />
der Karte kann ausnahmsweise bei den schweizerischen<br />
Zollämtern bis auf 8 oder 10 Tage verlängert<br />
werden.<br />
Wünscht der Automobilist oder der Motorradfahrer<br />
seinen Aufenthalt in der Schweiz hinauszuschieben,<br />
.so kann er die provisorische Karte vor<br />
Ablauf ihrer Gültigkeit auf ein Jahr austauschen.<br />
Ersterer wird vom Zollamt gegen Hinterlage des<br />
Zollbetragcs ausgestellt. Für das Tryptik wende<br />
man eich an den Automobil-Club der Schweiz in<br />
Genf und an den Schweizerischen Touring-Club in<br />
Genf oder an sämtliche Sektionen der beiden Clubs.<br />
(S.V.Z.).<br />
Ein magnetisierter Schraubenzieher leistet<br />
jedem Automobilisten und Motorradfahrer<br />
gute Dienste. An fast jedem Fahrzeug gibt<br />
es einige Schräubchen, kleine Bolzen oder<br />
Keile, die manchmal recht schwer an ihren<br />
Platz zu bringen sind. Hat man einen magnetisierten<br />
Schraubenzieher, so steckt man das<br />
kleine Stück auf diesen, an dem es wie<br />
Schusterpech haftet, um es dann bequem an<br />
Ort und Stelle verbringen zu können. Es<br />
ist sehr leicht, jeden Schraubenzieher magnetisch<br />
zu machen, wenn man einen Magnetapparat<br />
zur Hand hat. Das trifft ja auf<br />
jeden Motoristen zu, mit Ausnahme derer,<br />
die in ihren Fahrzeugen Akkumulatorenzündung<br />
haben. Um den Schraubenzieher zu<br />
magnetisieren, hält man ihn, wie unsere Abbildung<br />
zeigt, über ein Ende des Magneten<br />
und führt mit ihm eine gleichmässig drehende<br />
Kreisbewegung aus, gemäss den auf unserer<br />
Abbildung eingezeichneten Pfeilen. Man<br />
Tvmxf<br />
streicht dabei leicht mit der Spitze des<br />
Schraubenziehers, die ja nur allein magnetisch<br />
sein soll, über das weiche Eisen des<br />
Magneten. Je länger man diese Prozedur<br />
vornimmt, desto stärker wird und bleibt die<br />
magnetische Wirkung des Schraubenziehers.<br />
Im allgemeinen genügt es, wenn man den<br />
neralversammlung der A.I.A.C.R. gewählte ausseroidentliche<br />
Bureau der internationalen Kommission<br />
für Verkehr und Zölle tritt am 10. Januar in<br />
Paris zu einer Sitzung zusammen. Zweck des Bureaus<br />
ist, die Vorbereitung der Lösung wichtiger<br />
Schraubenzieher einige Minuten lang in der<br />
hier beschriebenn und gezeigten Weise über<br />
dem Magnet im Kreise herumführt. to.<br />
Sperren in Oesterreich. Laut dem «Offiziellen<br />
Strassenbericht» des Oesterroichischen Automobil<br />
Club ist der Arlberg ivon St. Anton bis Stuben nicht<br />
passierbar.<br />
Von Stuben bis Bludenz ist die Strasse mit<br />
Schneepflügen .fahrbar gemacht; Ketten sind notwendig.<br />
Bludenz—Feldkirch—Buchs, bezw. Feldkirch—<br />
Bregenz ist sehr gut fahrbar, zum Teil aper, jedoch<br />
vereist. t.<br />
Europas Bedeutung als Automobilmarkt der U.<br />
S. A. in starkem Stelgen begriffen. In Amerika und<br />
in Europa hat der Automobilhandcl während des<br />
vergangenen Jahres bedeutsame Wandlungen erfahren.<br />
Der Auslandsabsatz der Automobilindustrio<br />
der Vereinigten Staaten hat sich in diesem Jahr<br />
wiederum wesentlich erhöht. Die Ausfuhr von<br />
Personen- und Lastwagen ist von 231,238 Stück<br />
in den ersten neun Monaten dea Vorjahres auf<br />
303,171 Stück 1927 gestiegen, der Export von Einzelteilen<br />
und Zubehör von 74.7 Millionen Dollar<br />
auf 86,4 Millionen Dollar. Bemerkenswert ist, dass<br />
die Lastwagenausftihr ebenso wie in den Vorjahren<br />
eine prozentual erheblich stärkere Zunahme aufzuweisen<br />
hat als die Ausfuhr von Personenwagen.<br />
Letztere ist um 23 Prozent auf 221.494 Stück gestiegen,<br />
die Exporte von Lastwagen dagegen um<br />
68 Prozent auf 81,677 Stück. Die Ausfuhr von Personenwagen<br />
im Werte bis 500 Dollar das Stück<br />
hat sich, wohl vorübergehend, um 29 Prozent auf<br />
51,965 Stück vermindert. Dagegen haben die Automobile<br />
im Wort von 500—1200 Dollar eine Exportsteigerung<br />
um 48 Prozent auf 138,260 Wagen und<br />
Automobile in Preislagen über 120O Dollar sogar<br />
eine solche um 140 Prozent auf 31.269 Stück zu<br />
verzeichnen.<br />
Es muss heute festgestellt werden, dass Europa<br />
in diesem Jahr gegenüber den andern Absatzmärkten<br />
der amerikanischen Automobilindustrie wesentlich<br />
an Bedeutung gewonnen hat. Die Export© nach<br />
den europäischen Ländern haben sich im Vergleich<br />
zu 1926 um fast zwei Drittel vermehrt, nach den<br />
andern Kontingenten dagegen nur um etwa ein<br />
•Fünftel. Die Erklärung dafür ist hauptsächlich im<br />
zeitweisen Aussetzen Fords als Produzent zu suchen,<br />
dessen Hauptabsatzmärkte im Ausland, Australien,<br />
Argentinien, Brasilien, Mexiko. Südafrika,<br />
waren. Wir vermuten, dass nach dem ersten Halbjahre<br />
<strong>1928</strong> wiederum starke Marktverschiebungen<br />
auftreten werden, da im April der Export der neuen<br />
Fordwagen nach Europa einsetzen wird. lt.<br />
Sitzung des internationalen Verkehrsbureaus in<br />
Paris. Uscs, wie wir mitteilten, in der letzten Ge-<br />
Verkehrsfragen, die in der « Commission internationale<br />
de circulalion et des douancs» behandelt<br />
werden sollen. Die Sitzung des Bureaus am 10.<br />
Januar wird sich in der Hauptsache mit Versicherungsfragen<br />
und der Frage der Regelung des Vorfahrtsrechtes<br />
befassen, ferner mit der Frage eventueller<br />
Aonderungen der Bestimmungen für den<br />
Triptykverkehr. +<br />
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N°3 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Frage 6662. Leichter Kurzschluss. Seit längerer<br />
Zeit inachen sich bei meiner 12 Volt Autobatterie<br />
Störungen bemerkbar. Die Batterie lässt sich laden<br />
auf 13 Volt und behält bei trockenem Wetter diese<br />
Spannung. Sobald aber Regenwetter eintritt und der<br />
Wagen nass ist, sinkt diese Spannung sehr rasch,<br />
besonders beim Fahren mit eingeschaltetem Licht.<br />
Nach einigen Kilometern schon ist das Licht<br />
schlecht und der Anlasser funktionniert dann nicht<br />
mehr. Aber auch beim Stehen in der Garage entladet<br />
sich die Batterie über Nacht bis auf 6 Volt.<br />
Beim Fahren ohne Licht ladet sich die Batterie nach<br />
wenigen Kilometern wieder normal auf. Bei trockenem<br />
Wetter funktionieren Licht und Anlasser sehr<br />
gut. Ich lade meine Batterie selber mit 1 Philipp-<br />
Gleichrichter, ohne die Kabel von der Batterie zu<br />
lösen. Dabei fällt mir auf, dass sich während des<br />
Ladens mit der feuchten Zunge leichte elektrische<br />
Schläge an den Chassisbestandteilen nachweisen<br />
lassen. Diese Ströme verschwinden sofort, wenn<br />
der Kontakt mit dem Ladeapparat unterbrochen<br />
wird. Bevor ich an die einlässliche Kontrolle der<br />
Kabel gehe, möchte ich Ihre Ansicht darüber haben,<br />
in welchem Kabel der Fehler voraussichtlich liegt,<br />
wie er am einfachsten zu erkennen und zu beheben<br />
ist. Dr. R. in S.<br />
Antwort: Nach Ihrer sehr gut informierenden<br />
Schilderung kann es sich, in Ihrem Falle nur<br />
um einen leichten Kurzschluss in der Leitung handeln,<br />
die von der Akkumulatorenbatterie zu den<br />
Kontroll- und Schaltapparaten am Armaturenbrett<br />
und zu der Lichtmaschine und zum Anlassmotor<br />
führt. Es kommt also die Kontrolle aller diesbezüglichen<br />
Kabel in Betracht, was von einem Elektrotechniker<br />
mit einem Kurbelinduktor sehr rasch auszuführen<br />
ist, von Ihnen aber sehr viel Geduld und<br />
Sachkenntnis verlangt. Wir würden daher empfehlen,<br />
wenn es möglich ist, gelegentlich zu einem derartigen<br />
Spezialisten zu fahren, der den betreffenden<br />
Schaden in kurzer Zeit herausfinden wird. Andernfalls<br />
müssen Sie Ihre ganze Leitung und vor<br />
allem auch alle Kontakte und Kabelanschlüsse, z.<br />
B. auch die Schalter, systematisch nach einander<br />
durchgehen, was doch recht viel Mühe macht.<br />
Uebersehen Sie dabei nur einen Punkt und liegt<br />
hier das Karnikel, wie das gewöhnlich der Fall zu<br />
sein pflegt, so müssen Sie all diese Arbeit wiederholen,<br />
bo.<br />
Frage 6663. Gleichrichter. Ich beabsichtige, nächstens<br />
einen Gleichrichter zu kaufen zum Aufladen<br />
meiner Autobatterie (6 Volt) ; wenn möglich möchte<br />
ich aber mich meine Badiobartterie (Akkumulatorbatterie)<br />
damit anfladen. Gibt es wohl im Handel<br />
solche Gleichrichter, die beiden Anforderungen genügen<br />
? Wenn von einem Gleichrichter angegeben<br />
wird, dass er zum Aufladen von Autobatterien von<br />
6—12 Volt und von Radiobaiterien geeignet sei, ist<br />
da zu verstehen, dass nur Autobatterien von 6<br />
oder von 12 Volt mit je einem besonderen Gleichrichter<br />
aufgeladen werden können, oder kann mit<br />
dem gleichen Gleichrichter eine Autobatterie von 6<br />
Volt und zugleich eine von 12 Volt aufgeladen werden<br />
? Da ich momentan einen Amerikaner mit einer<br />
6 Volt-Batterie besitze, möglicherweise aber später<br />
ein europäisches Auto mit einer 12 Volt-Batteria<br />
kaufe, so wäre mir diese Frage von Bedeutung.<br />
Vielleicht kann jemand aus dem Leserkreise a;us<br />
eigener Erfahrung berichten ? Dr. P. Z. in W<br />
Antwort: Die Gleichrichter zum Laden von<br />
Autobatterien eignen sich auch zum Laden von<br />
Radiobatterion, wenn letztere mit Säure gefüllt<br />
sind, wie die Autobatterien, was meist der Fall ist.<br />
Ein Gleichrichter, der für Batterien von 6 bis 12<br />
Volt Spannung bestimmt ist, eignet sich ohne weiteres<br />
zum Laden von Batterien von 4- bis 12 Volt,<br />
also, beispielsweise, von 3 Batterien zu 4 Volt oder<br />
2 von je 6 Volt, sowie natürlich zum Laden jeder<br />
einzelnen Batterie oder Akkumulators von 2 bis 12<br />
Volt.<br />
bo.<br />
Frage 6664. Rosslenkung. Ich habe einen amerikanischen<br />
Wagen gekauft, der nach den Antraben<br />
des Verkäufers eine «Rosslenkung» haben soll.<br />
Um mich nicht zu blamieren, wagte ich nicht zu<br />
fragen, was eine Rosslenkung sei, zumal die? Lenkung<br />
meines Wagens gerade so aussieht wie jede<br />
andere. Was ist eine Rosslenkung, und welches<br />
sind ihre Vorzüge ? B. B. in K.<br />
Antwort: Wir bilden hier eine Rosslenkung<br />
ab, aus der Sie ersehen, dass ihr Lenkgetriebe nicht,<br />
wie allgemein üblich, aus einer Schraube ohne Ende<br />
oder Spindel mit Schraubengang und Zahnradsektor<br />
bzw Zahnrad besteht, sondern aus einem auf der<br />
Lenksäule sitzenden, groben, spiralförmigen Schraubengang,<br />
in den das Ende eines Hebels einsreift,<br />
der die Lenkbewegung auf die Vorderräder weiterleitet.<br />
Dieses Systein bewährt sich sehr 2ut und<br />
ist an verschiedenen amerikanischen Fabrikaten anzutreffen.<br />
Seine Vorzüge sind: Betriebssicherheit,<br />
geringe Reibung, daher leichter Gang, sowie leichte<br />
Nachstellbarkeit von aussen te.<br />
Juristischer Sprechsaal<br />
nMtai»ua
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - N° 3<br />
JiuS DEM<br />
LESERKREIS<br />
Strolchen- oder Spritzfahrt?<br />
Die Streitfrage, worin sich die Spritzfahrt<br />
von der Strolchen fahrt unterscheide, illustriert<br />
ein Leser durch folgendes Geschichtlein:<br />
« Im Jahre 1910 trat ich in Vevey-La Tour bei<br />
Frau G. 0. eine Stellung an als Chauffeur. In<br />
dieser Eigenschaft führte ich sie nach Thomaswaldau<br />
in Schlesien zu ihrem Bruder auf Besuch.<br />
Bei einem Besuch der Herrschafton in der Garage<br />
erzählte mir der Herr des Hauses: « Ich habe für<br />
heute einen Chauffeur aus Breslau herbestellt. Fahren<br />
Sie mit ihm. Wenn Sie ihn uns emnfe-hlen<br />
können, ist es gut, andernfalls geht er wieder...<br />
Wissen Sie, ich hatte mit meinen zwei letzten<br />
Chauffeuren kolossales Pech. Der erste war Alkoholgegner<br />
und sang abends christliche Lieder auf<br />
seiner Bude, fuhr sehr vorsichtig, so vorsichtig,<br />
dass ich ihn entlassen musste, denn als wir in<br />
Warmbrunn beim Herrn G. S. auf der Jasd waren<br />
und an einen steilen Abhang im Walde kamen, da<br />
weigerte er sich, weiterzufahren und sagte, er riskiere<br />
sein Leben nicht. Ich war natürlich blamiert<br />
vor den Herrschaften und musste zu Fuss ein grosses<br />
Stück gehen. Ich entlies ihn also. — Nun, der<br />
Zweite war dann gerade das Gegenteil. Ach. das<br />
war ein brillanter Fahrer. Mein 50-HP -Wagen<br />
leistete bereits nochmals so viel. Es war eine<br />
Freude, aber leider nicht von langer Dauer. Schon<br />
nach 14 Tagen musste er wegen einer kleineren<br />
Reparatur — ich glaube, es war wegen den Scheinwerfern<br />
— nach Breslau. (Breslau liegt zirka 100<br />
Kilometer von Thomaswaldau entfernt.) Ich gab<br />
ihm also zu diesem Zwecke 400 Mk. mit. Es vergehen<br />
ein, zwei, ja drei Tage, und endlich am<br />
vierten Tag abends kommt er zu Fuss. mit schwarzen<br />
Händen und meldet, er habe Vergaserbrand<br />
gehabt, der Wagen stehe auf der Landstrasse und<br />
müsse in Reparatur nach Breslau. Gut. ich bedaure<br />
den Mann, gebe ihm Geld und schicke ihn<br />
wieder nach Breslau. Etwa 14 Tage blieb er fort.<br />
In der Zwischenzeit vernehme ich, dass mein Chauffeur<br />
mit seiner Liebsten in meinem Wagen nach<br />
Berlin gefahren ist. Wieder zurück in Th.. stellte<br />
ich ihn zur Rede. Er gab alles zu und versnrarfi<br />
Besserung. Ich behielt ihn unter Androhung sofortiger<br />
Entlassung im Wiederholungsfalle. N'ach einigen<br />
Tagen fuhren wir nach Warmbrunn. Herr G.<br />
S. gibt dem ganzen Haus, Schlossangestellten und<br />
Besuch Karten für das Theater Ich verbiete, meinem<br />
Chauffeur welche zu geben, denn ich konnte<br />
doch seinen Abstecher nach Berlin nicht noch belohnen<br />
lassen. Er bekam also keine. Was macht<br />
der Kerl ? Er nimmt für sich und seine Braut<br />
Logenplätze und kommt dabei noch zufällig in<br />
meine Nähe zu sitzen. Ich war platt fertig. Am<br />
andern Morgen war er nicht mehr in meinen<br />
Diensten. — So, jetzt passen Sie gut auf. dass ich<br />
einen anständigen Mann bekomme. » Soweit Herr<br />
G. S. Er hatte dann Glück. Der Dritte blieb etwa<br />
zwölf Jahre bei ihm.<br />
Frage: War der Streich des zweiten Chauffeurs<br />
eine Strolchenfahrt oder eine Spritzfahrt ? — Zu<br />
jener Zeit war das eine zünftige Spritzfahrt. Breslau—Berlin<br />
ist, glaube ich, eine Distanz von 400<br />
Kilometer. K. S.<br />
Die Spritzfahrt wird von einem Angestellten<br />
mit dem ihm anvertrauten Wagen ohne<br />
Wissen des Besitzers unternommen; eine<br />
Strolchenfahrt von einer beliebigen Person,<br />
die sich einen fremden Wagen anzueignen<br />
versteht und den sie nach erfolgter Fahrt an<br />
irgend einem Orte seinem Schicksal überlässt.<br />
Damit dürfte diese Spitzfindigkeit abgeklärt<br />
sein.<br />
xi.<br />
Ganz am unrichtigen Ort gespart hat diesmal<br />
die kantonale zürcherische Polizeidirektion.<br />
Bisher wurden, am Anfang des Jahres,<br />
die zürcherischen Autofahrer immer per Zirkular<br />
informiert, wenn sie, nach dem Alphabet<br />
gestaffelt, die Autosteuern zu bezahlen<br />
hatten. Da es sich um mehrere tausend Mann<br />
handelt, so wurde auf diese Weise eine<br />
glatte Erledigung ermöglicht.<br />
Auf Anordnung des kantonal-zürcherischen<br />
Polizeidirektors wurde dieser erprobte Modus<br />
nun dieses Jahr verlassen und lediglich<br />
in 24 kantonalen <strong>Zeitung</strong>en wurde ein Inserat<br />
erlassen, das auf die betreffende Publikation<br />
im kantonalen Amtsblatt verwies. Da nun das<br />
kantonale Amtsblatt nicht einmal von allen<br />
Amtsstellen, geschweige denn vom grossen<br />
Publikum gelesen wird, so sah sich die kantonale<br />
Automobilkontrolle bereits genötigt,<br />
eine weitere Angestellte einzustellen, um die<br />
zahllosen telephonischen Anfragen der autofahrenden<br />
Steuerzahler beantworten zu können.<br />
Aber auch so wird es eine unliebsame<br />
Häufung der Einzahlungen ergeben, die grosse<br />
Verzögerungen und viele Reklamationen im<br />
Gefolge haben wird. Man sollte eben nicht<br />
nach dem Satz handeln: Man muss es den<br />
Leuten ja nicht zu bequem machen! H. W.<br />
Jedenfalls wäre es klüger und richtiger gewesen,<br />
wenn man diesen Erlass in allererster<br />
Linie in der Fachpresse veröffentlicht hätte,<br />
die hauptsächlich von Automobilisten gelesen<br />
wird! So hätte dieser Aufruf in weitestem<br />
Masse die interessierten Kreise erreicht und<br />
das Aergerliche, das von unserem verehrten<br />
Einsender mit Recht gerügt wird, wäre in der<br />
Hauptsache unterblieben. Wenn einer z. B.<br />
kosmetische Artikel zu verkaufen hat, so<br />
wird er sicher nicht zuerst in einem Fachblatt<br />
für... Strassenbauwesen interessieren!<br />
Aber so kann es oft passieren, dass, wenn<br />
man etwas noch einfacher machen will, als<br />
es zuvor war und befriedigend ging, es meist<br />
schlimmer herauskommt. Hoffentlich zieht<br />
man die richtige Lehre daraus fürs nächste<br />
Mal!<br />
Die Automobilkontrolle stellte uns nachträglich<br />
diesen Erlass zur Verfügung und<br />
wir haben denselben in der letzten Nummer<br />
veröffentlicht.<br />
Die Red.<br />
Soeben herausgekommene neue Vorschriften für<br />
den Transport von Automobilen ab Erstfeld. Faido,<br />
Biasca etc. durch den Gotthard. Der Betriobschef<br />
des Kreises II der Schweizerischen Bundesbahnen<br />
in Luzern gibt soeben bekannt, dass die Abfertigung<br />
mit Gepäckschein für den Transport von Automobilen<br />
auf der Gotthardrouto nun auch von den<br />
von Göschenen und Airolo talabwärts liegenden<br />
Eisenbahnstationen vorgenommen werden kann, sobald<br />
die Zufahrtsstrassen zum Gotthard auf der<br />
Bergstrecke durch Witterungsverhältnisse (Schneefall,<br />
Lawinengefahr etc.) für Personenautos ganz<br />
oder teilweise unbenutzbar geworden sind. Dabei<br />
hat es die Meinung, dass die Abfertigung mit Gepäckschein<br />
ausser der Talstrecke stets auch die anschliessende<br />
Tunnelstrecke Göschenen—Airolo oder<br />
umgekehrt zu umfassen hat. Als Taxe sind in<br />
jedem Falle die der benützten Transportstrecke entsprechenden<br />
Eilguttaxen für mindestens 2000 kg<br />
pro Fahrzeug (Personenautomobile) zu bezahlen,<br />
and es kommen die zurzeit für die Tunnnelstrecke<br />
gültigen Vorschriften für die ganze Taxstrecke zur<br />
Anwendung. Nötigenfalls kann von Göschenen bzw.<br />
Airolo die Zuweisung von für diesen Transport sich<br />
eignenden Wagen der Serie M 1 c verlangt werden.<br />
Der Transport kann zu folgenden Zeiten erfolgen:<br />
1. Transport als Frachtgut (nur Werktags):<br />
Erstfeld ab: 5.04, 16.3-4, 18.33<br />
Göschenen an: 6.25, 17.24, 19.48<br />
Airolo an: 7.15, 17.59, 20.57<br />
Faido an: 8.56, 22.01<br />
Biasca an: 10.56, 19 45, 23.13<br />
Bellinzona an: 14.57, 2018, 23.59<br />
Bellinzona ab: 3.40, 8.10. 11.20<br />
Biasca ab: 4.49, 10.46, 11.52<br />
Faido ab- 6.35, 12.52.<br />
Airolo ab: 7.53, 15.13, 13.55<br />
Göschenen ab: 8.39, 15 54, 14.2-4<br />
Erstfeld an: 10.00, 17.26, 15.18<br />
2. Transport per Gepäckgut:<br />
Erstfold ab: 5.04*, 7.08. 8.29, 8.43, 9.45. 13.46,<br />
14.00, 16.20, 16 34*, 18.33, 19.32*. 19.18<br />
Göschenen an: 6.25, 8.04, 9.13, 9.33, 10.23. 14.39,<br />
14.50, 17.03, 17.24, 10.48, 20.22. 20 02<br />
Airolo an: 7.15, 8.40, 9.34, 10.07, 11.19. 14,51,<br />
15.26, 17.23, 17.59, 20.57, 20.57. 20.22<br />
Faido an: 8.56, 10.05, 11.50. 15.22,<br />
16.11, 17.54, 22.01, 22.01. 20.53<br />
Biasca an: 10.56. 10.15, 10 43, 11.36. 12.27. 1558,<br />
17.00, 18.32, 19.45, 23.13, 23.13. 21.28<br />
Bellinzona an: 14.57, 10.48, 1112. 12.21.12.53. 16 25,<br />
17.47 19.00, 20.18, 23.50, 23.50. 21.55<br />
Bellinzona ab: 7.33, 7 43*, 11.20*. 13.13. 14,1.8*,<br />
18,10. 18.35 a), 18.37 b)<br />
Biasca ab: 8.00, 8.13, 11.52, 13.41. 14,51,<br />
18.50, 19.16, 19.16<br />
Faido ab: 8.41, 14.23.<br />
20.10, 20.34<br />
Airolo ab: 9.13, 9.43, 13.55, 14.57. 17.01,<br />
20.16, 20.55, 21.19<br />
Göschenen ab: 9.34; 10.12, 14.24, 15.18. 17.30,<br />
20.50, 21.24, 21.48<br />
Erstfeld an: 10.15, 11.06, 15.18, 15.59. 18.24,<br />
21.44, 22.25, 22.47<br />
* Nur Werktags.<br />
a) Vom 1. November bis 31. März.<br />
b) Vom 1. April bis 31. Oktober. —n.<br />
Die Olympia-Show <strong>1928</strong>. Die Abrechnung für die<br />
letztjährige Show in den Gebäulichkeiten der Olympia<br />
in Longon wurde soeben abgeschlossen. Der-'<br />
selben ist zu entnehmen, dass insgesamt 275,200<br />
Personen Eintrittskarten lösten. Der Verband der<br />
Auto-Industriellen und Autohändler, welcher die<br />
Ausstellung alljährlich organisiert, beschloss, die<br />
diesjährige Veranstaltung am 11. Oktober zu eröff-i<br />
nen. Von einer besonderen Ausstellung für Last-*<br />
und Spezialwagen wird für <strong>1928</strong> abgesehen. Dagegen<br />
finden in England nicht wenger als zwölf<br />
landwirtschaftliche und gewerbliche Ausstellungen<br />
statt, an -welchen diese Kategorie von Automobilen<br />
ausgestellt werden dürfen. Damit ist den Lastwagenfabrikanten,<br />
genügend Gelegenheit geboten, das Publikum<br />
über ihre Erzeugnisse zu orientieren. Z.<br />
NEUES VOM<br />
Erhöhung des Benzinpreises! Der<br />
Schweiz. Motorlastwagen-Verband teilt mit:<br />
Die Prüfungskommission der «Aspa» gibt bekannt,<br />
dass im Anschluss an die kürzlich erfolgte<br />
Erhöhung der Zisternenpreise nunmehr<br />
auch die Detailpreise des Benzins in den allernächsten<br />
Tagen eine Erhöhung von 46 auf<br />
49 Rappen per Liter erhöhen werden, -r-<br />
Geschäits-Jubiläum. Das kürzlich gefeierte,<br />
200jährige Jubiläum des brasilianischen<br />
Kaffees trifft, wie uns mitgeteilt wird, mit<br />
dem zehnjährigen Bestehen der Kaffee Hag-<br />
Fabrik in Feldmeilen zusammen. Die Herstellung<br />
des coffeinfreien Kaffees wurde bereits<br />
Jahrzehnte vorher betrieben, doch ging<br />
das Unternehmen erst 1927 in schweizerischen<br />
Besitz über. Die heutige maschinelle<br />
Einrichtung der Fabrik entspricht jeder technischen<br />
und hygienischen Anforderung und<br />
es ist vorauszusehen, dass bei der ständigen<br />
Entwicklung die jetzigen Fabrikräume bald<br />
zu klein sein werden. Z.<br />
Musikalisches. Die ca. 50 Mann starke Harmoniemusik<br />
Glarrus spielte aa ihrem Nachweihnachtskonzert<br />
in Glarus u. a. die neue Komposition Valse:<br />
« Am Klausenrennen », von P. Luchsinger, mit rauschendem<br />
Beifall. Es ist dies eine melodiöse, gehaltvolle<br />
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Wenn der Schweizer Automobilist eine<br />
Tour nach Südengland plant, so wird er sich<br />
in den meisten Fällen schon darüber erkundigt<br />
haben, worin die englische Verkehrsregelung<br />
von der unsrigen abweicht. Er wird<br />
wissen, dass er — im geraden Gegenteil zu<br />
allem, was er sich vorher angewöhnt hat —<br />
links ausweichen und rechts vorfahren muss;<br />
der Engländer wacht eifersüchtig über seine<br />
Unabhängigkeit und wenn auf dem Kontinent<br />
eine Verkehrsregel besteht, so ist das eher<br />
ein Grund für ihn, sich für das Gegenteil zu<br />
entscheiden. Der Schweizer Motorfaiirer wird<br />
ferner wissen, dass die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit<br />
20 Meilen (32 km) beträgt,<br />
dass sie aber nicht strikte durchgeführt wird,<br />
ausgenommen in dichtbevölkerten Bezirken,<br />
wo sie zuweilen bloss 10 Meilen beträgt, immer<br />
aber dem Fahrer auf deutlich sichtbare<br />
Weise angezeigt wird. Bekanntlich ist ferner<br />
die Strafbestimmung, die sich gegen das<br />
«driving to the danger of the public» (eine<br />
das Publikum gefährdende Art und Weise<br />
des Fahrens) richtet. Eine klare Definition<br />
dieses Deliktes ist noch nie gegeben worden<br />
und wird wohl keinem gelingen, aber im allgemeinen<br />
läuft ein einigermassen vernünftiger<br />
Fahrer keine Gefahr, mit diesem Paragraphen<br />
in Konflikt zu geraten.<br />
Hat jedoch der Fahrer nach Durchquerung<br />
Frankreichs vermutet, jenseits des Kanals<br />
ähnliche Strassenverhältnisse vorzufinden, so<br />
wird er drüben bald sehen, dass er sich<br />
gründlich getäuscht hat. Landet er in Folkestone<br />
oder Dover„ so wartet seiner anstatt<br />
der schnurgeraden und topfebenen Strassen<br />
Frankreichs ein Weg, der in steilen Windungen<br />
etwa 200 Meter ansteigt, auf der anderen<br />
Seite herunterführt und nachher von Neuem<br />
ansteigt. Wünscht er nach London zu gelangen,<br />
so wählt er besser nicht den direkten<br />
Weg, wenn er den richtigen Eindruck von<br />
dem schönen und abwechslungsreichen Ländschaftsbilde<br />
Südostenglands empfangen will.<br />
Er sollte statt dessen mindestens bis Hostings<br />
die Küstenroute nehmen, die ihn von den die<br />
Küste umsäumenden Höhen in die Ebene' von<br />
Romney Marsh führt. Es geht durch alte halbvergessene<br />
Dörfer und Städtchen, die noch<br />
von den fernen Tagen träumen, als der<br />
Schmuggel sie zu voller Blüte gebracht hatte.<br />
Steil erhebt sich auf einem Felsen über dem<br />
Marschland die alte Stadt Rye, gekrönt* von<br />
der mittelalterlichen Kirche und ihrem Turm<br />
von Ypres; sie war im 12. Jahrhundert erbaut<br />
worden, als das Meer noch die Klippe<br />
bespülte, auf welcher die Stadt steht. Dann<br />
gelangt der Fahrer nach Winchelsea, einst<br />
ein grosser Seehafen, heute ein einsamer, verlassener<br />
Ueberrest alten Glanzes. Fährt er<br />
durch das alte Strandtor ein, so wird seine<br />
Geschicklichkeit eine unerwartete Probe zu<br />
bestehen haben. Dann geht's wieder aufwärts<br />
über wellige Hügel, bis man bei Hastings wiederum<br />
zum Meeresniveau hinabsteigt. Jeder<br />
In der Kurve<br />
von Eva von Baudissm.<br />
(10. Fortsetzung<br />
Ihren Wagen hatte man glänzend geputzt,<br />
sie selbst trug ein Stadtkleid. Sie wollte<br />
Eindruck machen auf beide Männer, die sie<br />
sehen würde. Zuerst fuhr sie nach Schwabing<br />
hinaus. War Alois in vernünftiger, zugänglicher<br />
Stimmung, so wollte sie ihn um<br />
seinen Rat befragen, aber es musste eben<br />
von der Macht der Stunde abhängen. Sie<br />
hatte ein feines Gefühl dafür, was man einem<br />
Menschen zutrauen durfte und was nicht gelegen<br />
schien.<br />
•Sie glitt in den Garten vor die Treppe:<br />
Niemand kam! Sie hupte energisch — wahrscheinlich<br />
war der Herr ausgegangen und<br />
der Diener faulenzte. Oben öffnete sich ein<br />
Fenster: « Wer ist da? »<br />
« Kannst du nicht sehen? » fragte sie keck<br />
zurück und winkte mit der Hand. Unbehilflich<br />
verbeugte er sich — es sah direkt<br />
komisch aus — und dann machte er ein- oder<br />
zweimal den Mund auf und zu, bis er herausbrachte:<br />
«Willst du nach oben kommen?»<br />
« Ja, da du mir nicht vor Freuden aus dem<br />
Fenster entgegenstürzt,» erwiderte sie etwas<br />
höhnisch. Merkwürdig, noch immer niemand,<br />
der sie empfing oder die Türen für sie<br />
Süden^lsond<br />
Weg, den der Fahrer von diesem Punkte<br />
aus einschlägt, wird interessante und wechselvolle<br />
Szenerien bieten.<br />
Wählt der Fahrer dagegen die Ueberfahrt<br />
Dieppe-Newhaven, so wird es ihm nicht leicht<br />
werden, seinen Weg aus der englischen Hafenstadt<br />
zu finden. Die Hauptstrasse biegt<br />
plötzlich scharf ab und steigt in der etwas<br />
trostlosen und langgezogenen Stadt steil an.<br />
Der kürzeste Weg nach London ist die ziemlich<br />
flache Strasse, welche dem Flusstal entlang<br />
zu der historischen kleinen Stadt Lewcs<br />
führt, wo das Schloss William von Warennes<br />
steht und wo 1254 das Volk unter Simon<br />
von Montfort einen Sieg über Heinrich 111.<br />
errang und damit die absolutistische Königsmacht<br />
brach. Nach einer Reihe von scharten<br />
Windungen und engen Gassen geht es wieder<br />
durch eine gute breite Strasse aufwärts zu einer<br />
der reizvollsten Gegenden von ganz England.<br />
Von Newhaven aus kann man auch die<br />
Küste entlang über viele Steigungen und Gegensteigungen<br />
nach Brighton fahren, wo<br />
man auf die neu ausgebaute Strasse nach<br />
London, wohl die beste Motorstrasse des<br />
Landes, gelangt.<br />
Man wird die Gegend, welche Route man<br />
auch wählen wird, malerisch, interessant und<br />
abwechslungsreich finden, während die zahlreichen<br />
Steigungen, Gefälle und Windungen<br />
der Strassen die ständige Aufmerksamkeit<br />
des Fahrers und die häufige Betätigung der<br />
Bremse und des Gaspedals verlangen. Gewiss<br />
wird der Tourist auch den beiden englischen<br />
Automobilclubs, dem Royal Automobile<br />
Club (R. A. C.) und der Automobile Association<br />
(A. A.) seine Dankbarkeit nicht versagen,<br />
deren uniformierte Angestellte an den<br />
meisten gefährlichen und verkehrsreichen<br />
Strassenkreuzungen postiert sind, um den<br />
Verkehr zu regeln und dem Motorfahrer<br />
Hilfsdienste zu leisten. Ihre Gegenwart gibt<br />
das Gefühl der Sicherheit und sie sind stets<br />
bereit, über den Zustand der Strassen, den<br />
zu wählenden Weg und dergl. Auskunft zu<br />
geben. Sie leisten auch bereitwillig Hilfe durch<br />
Ausführung kleiner Reparaturen, Flicken von<br />
Pneus, Auswechseln von Reifen usw. Wie der<br />
öffnete. Sie musste eine Weile klingeln, ehe<br />
die Köchin aus der Unterwelt auftauchte und<br />
meinte, der Diener sei wohl schon wieder<br />
fortgeschickt, der Herr Doktor habe es so<br />
eilig.<br />
Nun, mit ihrer Begrüssung nicht! Er kam<br />
ihr nicht 'mal entgegen. Sie hörte ihn eilig<br />
sprechen. Als sie dann sein Zimmer betrat,<br />
hing er gerade den Hörer an und nun lief er<br />
wirklich auf sie zu, zog ihre Hand an die<br />
Lippen und sagte: «Verzeih! Aber ich wollte<br />
eben noch 'mal — trotzdem ich schon wieder<br />
hingeschickt habe — sie sind ja von einer<br />
Lässigkeit auf diesen Konsulaten —».<br />
Sie konstatierte, dass er prachtvolles<br />
« Schriftdeutsch» sprach, also etwas Wichtiges<br />
verhandelte, das ihm auch jetzt noch<br />
die Zunge festhielt und dass er immer noch<br />
verzweifelt auf den Apparat blickte, als erhoffe<br />
er eine baldige Erlösung von dort. Ihre<br />
Anwesenheit schien ihn dagegen wenig zu erstaunen.<br />
Er nahm sie sehr gelassen hin.<br />
« Was ist denn los? » fragte sie, « Dein<br />
Hauswesen scheint ja Kopf zu stehen —<br />
um diese Zeit, wo Besuche kommen könnten,<br />
kein Diener zum Oeffnen, deine Köchin<br />
ganz aufgeregt, so dass sie sofort ein Gespräch<br />
anfängt. »<br />
Er überhörte ihren spöttischen Ton. Er<br />
überlegte eine kleine Weile, dann sah er sie<br />
an und sagte: «Die Sache ist die: ich reise<br />
noch heute ab nach Italien.»<br />
«Ist das etwas so Ungeheuerliches? Du<br />
lieber Gott — der Zug nach dem Süden. Ich<br />
kann ihn zwar jetzt nicht begreifen.»<br />
« Wenn aber, » stiess er aus, « und es ist<br />
Verfasser selber erfahren hat, entgeht es sogar<br />
der Wachsamkeit eines solchen «Scout»<br />
nicht, wenn eine Büchse Wagenlack auf dem<br />
Trittbrett liegen geblieben ist!<br />
Auf einen Punkt muss nachdrücklich hingewiesen<br />
werden: man darf vom Clubbeamten<br />
wie vom Einwohner überhaupt nicht erwarten,<br />
dass er eine andere Sprache als seine<br />
eigene spricht und darum tut der Schweizer<br />
Automobilist gut, vor der Abfahrt seine englischen<br />
Sprachkenntnisse etwas aufzufrischen.<br />
Die Strassen der Gegend sind gewöhnlich<br />
mit Wegweisern wohlversehen, aus denen<br />
Richtung, Distanzen und Ortsnamen ersehen<br />
werden können. In den grösseren<br />
Städten wird man freilich von den Wegweisern<br />
etwas im Stich gelassen, dafür geben<br />
aber die diensttuenden Polizisten dem Motorfahrer<br />
willig jede gewünschte Auskunft. W.<br />
Eva auf der Strasse — Eva am<br />
Volant.<br />
Wie beneidenswert sind doch jene Männer,<br />
die das Auge für die Tausend und Abertausend<br />
süssen Schwächen besitzen, die eine<br />
Frau so geheimnisvoll und begehrenswert<br />
machen! Jene Männer, die aus dem Klang<br />
eines aus tiefster Ueberzeugung kommenden<br />
«Neins» das jubelnde «Ja» herausfühlen.<br />
Je ergriffener die Frau von einer Ueberraschung,<br />
dem Zauber der Erwartung, eines<br />
heisserwarteten Ereignisses ist, desto mehr<br />
versucht sie mit dem Gedanken zu kokettieren,<br />
wie pikant eine in letzter Minute erfolgte<br />
Absage wirken müsste. Das ist weiblicher<br />
Urinstinkt.<br />
Wer würde wohl daran zweifeln, dass sich<br />
die Launen und Schwächen einer mondänen<br />
Frau in der Mode erschöpften? Oder am<br />
Volant — mitten im Strassengewühl? Nun,<br />
das wäre ja ganz neu, nicht wahr, zumindestens<br />
was das Auto betrifft! Bitte keine Indiskretionen,<br />
denn die Frau ist auch — raffiniert!<br />
Hören wir, was einer, der in solchen<br />
Dingen Bescheid weiss, in der B. Z. am Mittag<br />
zu berichten weiss:<br />
Das Bein oder das Gesicht...?<br />
Die Frauen sehen in diesem Jahre auf der<br />
Strasse ganz verändert aus. Das liegt an der<br />
auffallenden Tatsache, dass man zwischen<br />
Körper und Hut etwas Neues entdeckt: das<br />
Gesicht.<br />
In den letzten Jahren galt es als höchster<br />
Chic, dieses nebensächliche anatomische Detail<br />
zu verdecken. Man sah Nasenspitze und<br />
Kinn, über alles übrige konnte der Filzhut<br />
nicht tief genug heruntergezogen werden.<br />
In dieser Saison sieht man Wangen, Augen,<br />
Augenbrauen. Sehr winzige, lustige<br />
Käßpchen stellen den Hut dar, sie werden<br />
leicht nach hinten aufgesetzt und zeigen verblüffend<br />
deutlich sämtliche Gesichtszüge<br />
ihrer Trägerin. Es scheint sich eine grosse<br />
Wandlung vorzubereiten.<br />
Die Frau soll nicht mehr nur aus Beinen<br />
bestehen. Zur Abwechslung will man das<br />
Gesicht wieder lancieren. Es gehört ja<br />
schliesslich auch irgendwie dazu — und nun<br />
wird bald eine neue Schicht Schönheitspreise<br />
bekommen und Modeköniginnen liefern.<br />
Der Kampf: hie Bein, hie Gesicht ist noch<br />
nicht entschieden, beide Partien werden erbittert<br />
um den Sieg kämpfen. Aber an der<br />
Tatsache ist nicht zu rütteln — man trägt<br />
wieder Gesicht.<br />
Und der feminile Schnupfen ...<br />
Die Mode hat mit der Erkältung ein Abkommen<br />
getroffen: jede Saison überlässt sie<br />
ihr ein anderes Gebiet.<br />
Bisher ging auch alles nach Wunsch und<br />
der Schnupfen stellte sich entweder durch<br />
den entblössten Hals oder durch die frieren-<br />
durchaus nicht freiwillig — ich — äh —• ich<br />
verfolge jemand — ich habe einen furchtbaren<br />
Acrgcr —».<br />
« Ich auch,» schob sie ein, aber es interessierte<br />
ihn gar nicht.<br />
Er trat an seinen Schreibtisch zurück, in<br />
der Hoffnung wohl, das Telephon eher zum<br />
Anläuten zu bewegen.<br />
« Das wird dir nicht viel nützen,» meinte<br />
sie. » Inzwischen könntest du mir immerhin<br />
einen Stuhl anbieten oder eine Zigarette. »<br />
Er beeilte sich, alles nachzuholen, aber<br />
mehr aus Pflicht, denn aus Herzensfreude,<br />
wie sie merkte.<br />
« Willst du mir nicht sagen, was eigentlich<br />
los ist? »<br />
« Das ist etwas schwierig, » meinte er und<br />
schwieg wieder. Plötzlich hob er den Blick<br />
und stiess aufgeregt und voll Schadenfreude<br />
aus: « Uebrigens ist es ja dein eigener Mann.<br />
Ich meine dein gewesener, der mir diesen<br />
Streich gespielt hat — », sie horchte erstaunt<br />
auf — « und, » fuhr ihr Zukünftiger nach einigem<br />
Nachdenken fort: « Ist es nicht am Ende,<br />
weil ich dich ihm fortgenommen habe —».<br />
«Bitte, keine Verwechslungen,» unterbrach<br />
sie ihn hart. «Du hast mit meiner<br />
Scheidung auch nicht das Geringste zu tun.<br />
Ich habe dich erst kennen gelernt, als ich<br />
schon von Hans fort war. »<br />
« Ja, wenn auch, Kind — ».<br />
«Nein, nicht wenn auch! Bring' mich gefälligst<br />
nicht in Beziehung zu irgend etwas,<br />
das Hans dir angetan haben soll.» Sie war<br />
aufgesprungen und blickte ihn kampfbereit<br />
an.<br />
Hufilep<br />
Iddii<br />
ercilbend<br />
Auch cm Beitrag zum Saiety First-Problem:<br />
Der erste Rasierversuch! (London Opinion)<br />
den Füsse ein. Diesmal sieht's fast aus, als<br />
könnte die obligate Erkältung nirgends<br />
durchschlüpfen.<br />
Die Frauen sind in ihrer Strassenausrüstung<br />
von geradezu unweiblicher Zweckmässig'keit.<br />
Ausser dem hohen Pelzkragen<br />
umschliesst ein enggewickeltes Tuch den<br />
Hals. Der knapp anliegende Mantel lässt<br />
keinen Luftzug durch. Na, und die Füsse!<br />
Der Pelzschuh hat gesiegt und man erblickt<br />
ihn jetzt oft in einer Ausführung, die<br />
dem strengsten sibirischen Winter Rechnung<br />
trägt. Der hohe Stulpenstiefel hat sich ebenfalls<br />
durchgesetzt. Anfangs wirkte er operettenhaft,<br />
man dachte dabei immer an den<br />
Czardas, einer temperamentvollen Fürstin,<br />
die sich beim Erntefest unter das sonntägliche<br />
Bauernvolk mischt.<br />
Es wird in Pelzschuhen und Ueberschuhen<br />
regste- Phantasie entfaltet. Je plumper, desto<br />
höher der Chic. Es soll wie eine Maskerade<br />
aussehen — durch die übertrieben wuchtige<br />
Form stellt man sich dann das darin versteckte<br />
Füsschen um so kleiner vor.<br />
Man trifft oft Frauen, deren Ausrüstung<br />
haargenau an die eines Lappländers beim<br />
Waliischfang erinnert. Sie gehen aber nur<br />
bis ins Kadewe, um rosa Wäscheband zu<br />
kaufen.<br />
Ein Glück, dass zwischen dem kurzen<br />
Mantel und dem hohen Pelzstiefel ein Stück<br />
Bein freibleibt, das vom hauchdünnen Seidenstrumpf<br />
kaum bedeckt ist. Dort schleicht<br />
sich dann der Schnupfen ein...<br />
« Man hat nur immer gleich das Gefühl von<br />
einem Zusammenhang,» beruhigte er sie und<br />
stellte trauernd bei sich fest, dass sie noch<br />
viel temperamentvoller sei, als er gefürchtet<br />
hatte.<br />
Aus seinen Ueberlcgungen riss ihn Gertruds<br />
energische Forderung, ihr nach all diesen<br />
versteckten Anspielungen endlich die<br />
Wahrheit zu sagen.<br />
Da war sein Aerger wieder in der Oberhand:<br />
denn dass Marie ihn freiwillig verlassen<br />
habe, ihn, bei dem sie es so gut hatte,<br />
wie sie in rührender, ihm immer wieder<br />
schmeichelnder Offenheit versicherte, das<br />
glaubte er nicht! Dieser Mann hatte seine<br />
Gastfreundschaft einfach ausgenützt und sie<br />
überredet, denn die Sache musste ja schon<br />
eingefädelt gewesen sein. Siehe Maries plötzliches<br />
Bedürfnis nach einer Ausrüstung zum<br />
Autofahren — und die hatte er auch noch anschaffen<br />
müssen. Einfach toll! Es war sicher<br />
eine Art von Suggestion, mit der jetzt<br />
so viel Unfug getrieben wurde, wie stets,<br />
wenn eine wissenschaftliche Sache in die<br />
Hände von blutigen Dilettanten, von Laien<br />
und Idioten geriet —.<br />
« Und was hat dieser Idiot denn nun eigentlich<br />
getan, um es kurz zu machen — », fragte<br />
Gertrud belustigt.<br />
«Du bist ja vernünftig, Gertrud —».<br />
« Weshalb soll ich so vernünftig sein? Ich<br />
habe dir schon ein paarmal versichert, dass<br />
es dafür durchaus eine Grenze gäbe, denn es<br />
soll ja doch nur heissen, dass ich mir viel<br />
gefallen lassen soll.»
14<br />
Das moralische Automobil<br />
Das Schwerste für die Autofahrerin ist<br />
lange nicht die Prüfung. Trotz ihrer unbelasteten<br />
Vergangenheit, was technische und<br />
praktische Kenntnisse betrifft, hat sie mit bewundernswerter<br />
Schnelligkeit die ungewohnten<br />
Dinge begriffen. Was tut man nicht alles<br />
aus Liebe — und die Liebe zum Auto ist<br />
leidenschaftlich und beständig, im Gegensatz<br />
zu anderen Abarten desselben Gefühls.<br />
Das Schwerste ist auch nicht das Aufpassen<br />
im Strassenverkehr, obwohl es schon ein<br />
bisschen nervös machen kann, dauernd<br />
fluchtbereiten Kutschern von Rollwagen usw.<br />
auszuweichen.<br />
Schwerer ist schon die Unmöglichkeit,<br />
während des Fahrens die Schaufenster zu<br />
betrachten. Es gehört immerhin moralische<br />
Stärke dazu, mitten im Gewühl der Strasse<br />
eine auffällige Schaufensterdekoration zu erblicken<br />
und in leuchtenden Lettern die<br />
Worte: niemals wiederkehrende Gelegenheit<br />
— einmaliges Angebot in Crepe Georgette —<br />
zu erhaschen. Und ohne näheres zu erfahren<br />
wieder ausschliesslich auf das Steuer<br />
aufzupassen.<br />
Aber am allerschwersten ist es doch, nicht<br />
auf Blicke reagieren zu können.<br />
Da fährt man nun im kleidsamsten Wagen,<br />
in kleidsamster sportlicher Ausrüstung und<br />
fühlt sich äusserst vorteilhaft zur Geltung gebracht.<br />
Trotz Ueberhandnehmens weiblicher<br />
Selbstfahrer weiss man auch, dass Unzählige<br />
einem nachblicken. Man kann von einer<br />
Frau nicht verlangen, dass sie annimmt,<br />
diese Blicke würden nur ihrem neuen Beruf<br />
gelten. Warum nicht auch dem besonders<br />
fesch gekniffenen beige Filzhut, den höchst<br />
aparten Stulpenhandschuhen, na, und überhaupt<br />
...<br />
Unter den Hunderten, die sie fixieren, während<br />
sie vorbeifährt oder im Gewühl stoppen<br />
muss, sind vielleicht einige, denen sie auch<br />
gern nachgeguckt hätte. Vielleicht, vielleicht,<br />
der grosse Unbekannte... Vergebens. Sie<br />
darf nicht rechts noch links schauen — oder<br />
nur so weit, als es sich um andere Fahrzeuge<br />
handelt —, sie muss sich angestarrt fühlen<br />
und darf nicht wissen von wem. Der einzige<br />
Mann, dem sie ins Auge blicken kann und<br />
soll, ist der Schupo.<br />
Es gehört Seelengrösse dazu, Sclbstfahrerin<br />
zu sein. Vielleicht auch, dass das einsame<br />
Steuern inmitten eines Kreuzfeuers<br />
unerwiderter Blicke die Treue gegen irgendeinen<br />
einzelnen wieder zu erhöhter Geltung<br />
bringt. Somit wäre das Autofahren nicht nur<br />
ein Vergnügen, sondern auch etwas Hochmoralisches.<br />
Nicht einmal Englisch können sie... * sagt<br />
Shaw. Die beiden einfachsten Worte der englischen<br />
Sprache sind «Yes» und «No», aber<br />
diese beiden einfachsten Worte wurden von<br />
den Mitgliedern des Ausschusses, der über<br />
die Frage der korrekten Aussprache des Englischen<br />
im Rundfunk beriet, grundverschieden<br />
ausgesprochen. So versichert wenigstens<br />
Bernard Shaw bei zwei Grammopbonaufnahmen<br />
über die Aussprache eines korrekten<br />
Englisch, die im Interesse des Linguaphon-<br />
Instituts gemacht wurden. Das ideale Englisch<br />
ist, wie Shaw ausführte, ein Traum, der<br />
unerfüllt bleibt. Es gibt nicht zwei Engländer,<br />
deren Aussprache restlos dieselbe wäre.<br />
Wenn einer in der Absicht, England zu besuchen,<br />
Englisch lernt, so möge er von vornherein<br />
auf den Versuch, ein reines Englisch<br />
zu sprechen, verzichten, weil ihn in diesem<br />
Falle kein Mensch in England verstehen<br />
würde. Von tausend Londonern sprechen 999<br />
nicht nur ein unreines Englisch, sie sprechen<br />
dieses unreine Englisch obendrein auch noch<br />
erschrecklich schlecht aus.<br />
Tempo... !<br />
Das Zeichen unserer Zeit ist; Tempo !<br />
Wir leben seit bald hundert Jahren in einer<br />
ausgesprochen auf das Technische, Dynamische,<br />
Mechanistische eingestellten Epoche.<br />
Immer schneller seit den letzten Jahrzehnten<br />
folgen sich die auf erhöhte Geschwindigkeiten<br />
abzielenden Rekorde dieser nur mit dem<br />
Qualitätssinn und den reizbaren Nerven fassbaren<br />
Sensationen der Zivilisation! Wann<br />
wird die geistige Kultur diesen ungeheuren<br />
Vorsprung einholen? Was die Tierwelt im<br />
Laufe von Jahrmillionen errungen hat, die<br />
Herrschaft über das Land, die Meere und die<br />
Luft, eroberte sich die Menschheit, damit verglichen,<br />
in einem Augenblick. Und dennoch<br />
sind ihr an Geschwindigkeitsleistungen die<br />
mechanische Natur und viele Tiere über. Man<br />
darf natürlich nur die Gesetze der Relativität<br />
gelten lassen, das heisst die Fortbewegung 1<br />
eines toten oder lebenden Körpers im Verhältnis<br />
zu seiner Grosse. Wenn sich also unser<br />
ganzes Sonnensystem in einer Sekunde<br />
20 Kilometer durch den Himmelsraum bewegt<br />
und die Erde 30 Kilometer in ihrem<br />
Lauf um die Sonne, so ist das verhältnismässig<br />
keine ausserordentliche Geschwindigkeit<br />
und wird relativ vom Fluge der Schwalbe,<br />
die 3,5 Kilometer in einer Minute zurücklegen<br />
kann, weit übertroffen. In der mechanischen<br />
Welt sind die Geschwindigkeiten die höchsten;<br />
der des Lichts, das bekanntlich 300,000<br />
Kilometer in einer Sekunde zurücklegt, so<br />
dass eine drahtlose Depesche, heute abgeschickt,<br />
doch erst in zirka vier Jahren den<br />
nächsten Fixstern erreicht, folgt die Rotationsgeschwindigkeit<br />
in der Welt des Kleinsten,<br />
die der Elektronen im Planetensystem<br />
der Atome, so dass beispielsweise ein aus<br />
Madrid abgeschossenes Elektrom eher Moskau<br />
erreicht als em vom Tisch fallendes Geldstück<br />
den Fussboden, während die Elektrizität<br />
zehnmal in einer Sekunde den Erdäquator<br />
umlaufen kann. Der Schall pflanzt sich im<br />
Wasser 1525 Meter, in der Luft nur 300 Meter<br />
in der Sekunde fort. Ein Orkan legt 40 Meter,<br />
ein Sturm 25 Meter, ein gewöhnlicher Wind<br />
15 Meter in der Sekunde zurück. Die vom<br />
Orkan getriebenen Wellen des Grossen;<br />
Ozeans erreichen von Japan aus in 121,4<br />
Stunden die Küsten von Kalifornien, während<br />
die gewöhnlichen Wellen nur um das Vierfache<br />
die Geschwindigkeit eines Postdampfers<br />
übertreffen. Der Blitz durchschneidet in<br />
einer Sekunde 45,000 deutsche Meilen, und die<br />
Strahlendruckgeschwindigkeit an der Grenze<br />
der Atmosphäre ist imstande, ein einziges<br />
Stäubchen von 0,0015 mm Durchmesser in<br />
acht Tagen von der Erde zum Jupiter zu<br />
tragen.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - N°3<br />
Von den Tieren sind die Vögel natürlich<br />
am geschwindesten. Eine im Jahre 1925 von<br />
Compiegne bei Paris abgeflogene Schwalbe<br />
flog innerhalb einer Stunde nach Antwerpen<br />
und zurück (201 km). Die Brieftauben sind<br />
bedeutend langsamer. Der «König von Rom»<br />
brauchte 1913 von Rom nach Derby einen<br />
Monat. Die Haustauben fliegen in einer Sekunde<br />
nur 16 Meter. Die isländischen Falken<br />
gelten als die schnellsten Flieger. So wird<br />
berichtet, dass ein Falke Kaiser Barbarossas<br />
in drei Stunden Marseille von Köln aus erreichte,<br />
und ein anderer, den Heinrich IV.<br />
(1600) von Fontainebleau fliegen Hess, in derselben<br />
Zeit nach Malta kam. Ein Adler soll<br />
24 Meter in der Sekunde zurücklegen. Von<br />
den Pferden gelten die kaukasischen als die<br />
schnellsten Renner (70—80 km in der Stunde),<br />
die Rennpferde laufen 50 km in der Stunde.<br />
Ein Reiter, der in Uli-Assatoi zu Pferde stieg,<br />
durchritt die 1800 Meilen nach Peking in neun<br />
Tagen, ein schwedischer Kurier (1733) ritt<br />
in acht Tagen von Warschau nach Versailles,<br />
um dem Exkönig von Polen seine Wiederberufung<br />
auf den Thron anzuzeigen, und der<br />
Kardinal Riario erreichte zu Pferde von Bologna<br />
aus in fünf Tagen die Ewige Stadt<br />
(1474). Auf Schlittschuhen vermag der Mensch<br />
5,7 Meter in der Sekunde sich fortzubewegen.<br />
Ohne Hilfsmittel kann er auf kurze Strecken<br />
35 km in einer Stunde zurücklegen. Seine<br />
höchste Marschleistung bleibt 120 km an einem<br />
Tage, die mit der eines Schnelläufers<br />
zusammenfällt. Philippides brachte in zwei<br />
Tagen von Athen nach Sparta die Siegesbotschaft<br />
von Marathon. Püiiius berichtet<br />
v on<br />
einem achtjährigen Knaben, der 75,000<br />
Scnnttc an einem Tage machen konnte.<br />
Der Mensch hat aber verstanden, sich die<br />
mechanische Natur dienstbar zu machen und<br />
durch ingeniöse Erfindungen im wahrsten<br />
Sinne die (icschwindigkeilsleistungen der organischen<br />
Welt ZU «überflügeln». Mit Schncllzugseile<br />
könnte er in sechs Monaten den<br />
Mond, in 190 Jahrer die Sonne erreichen.<br />
Eine elektrische Lokomotive legt 200 km in<br />
der Stunde zurück.<br />
Das Automobil hat im Frühjahr 1927 den<br />
Rekord auf 333 km in der Stunde heraufgeschraubt<br />
— eine phantastische Leistung Segraves,<br />
mit seinem 1000-PS-Sunbeam-Motor.<br />
Diese Leistung, die demnächst von den<br />
Amerikanern noch überboten werden will,<br />
ist so brutal, dass ihr jeder eigentliche technische<br />
Wert abgeht. Das Flugzeug erreichte<br />
durch Bernardi eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von gegen 510 Stundenkilometer.<br />
Wir werden schon noch die Zeit erreichen,<br />
wenn in Bern gefrühstückt wird, dass<br />
das Mittagessen in Konstantinopel und der<br />
Tee in Bagdad am selben Tage eingenommen<br />
werden kann. Aber diese Erfolge haben<br />
auch ihre weniger guten Seiten; durch<br />
die ungeheuren Raumverkürzungen lässt der<br />
Mensch seinen Planeten schneller zusammenschrumpfen,<br />
als die kosmischen Kräfte<br />
es tun, und bald wird er darauf sinnen müssen,<br />
den Raum unseres Sonnensystems verfügbar<br />
zu machen.<br />
Ein Pariser über die schonen Wienerinnen.<br />
Der französische Journalist Rene Bizct<br />
stimmt im «L'Intransigeant» ein Loblied auf<br />
Wien an, «eine Stadt von alter Schönheit<br />
und noch immer bezauberndem Reiz». Begeistert<br />
ist aber Bizet besonders von den<br />
Wienerinnen:<br />
«Im Königreich des Charmes und der Eleganz<br />
ist seit jeher die Wienerin eine Rivalin<br />
der Pariserin. Der Ruf der schönen Wienerin<br />
ist wohl begründet. Paris und Wien sind<br />
zweifellos die beiden einzigen Städte, in denen<br />
man Frauen trifft, die trotz bescheidener<br />
Geldmittel und trotz einfacher Stoffe sich so<br />
graziös und elegant zu kleiden verstehen,<br />
dass man sich unwillkürlich umdrehen und<br />
ihnen nachsehen muss, um sie zu bewundern.<br />
Die Wienerinnen haben in ihrer überwiegenden<br />
Mehrheit den Bubikopf eingeführt..<br />
Nur einige tragen noch lauge Haare<br />
oder Locken, was ihnen ein rührend romantisches<br />
Aussehen verleiht. A.uch die Hutform<br />
ist den Modefrisuren geschickt angepasst.<br />
Ausser bei einigen Bäuerinnen, die mit dem<br />
Kopftuch auf die Wienermärkte kommen,<br />
sieht man nur hübsche Kopfbedeckungen.<br />
Was aber den Pariser am meisten frappiert,<br />
auch jene, die gewagte Moden gewöhnt<br />
sind, ist hier der kurze Rock. In Wien ist er<br />
nämlich sehr kurz und reicht oft nur knapp<br />
bis ans Knie. Die so gekleidete Dame kann<br />
sich nicht zur Erde bücken oder in der Strassenbahn<br />
die Füsse kreuzen. Geht heftiger<br />
Wind, muss sie ihren Rock fest an den Körper<br />
halten, beim Niedersetzen den Ruck herunterziehen,<br />
um nicht indezent zu wirken.<br />
In Wien wollen die Frauen niclTt jungen<br />
Mädchen, sondern Kindern gleichen.<br />
Man sieht nur Seidenstrümpfe oder Imitationen,<br />
Dazu trägt die Wienerin keine zu<br />
kleinen Schuhe, so dass man annehmen könnte,<br />
sie habe grosse Füsse. Das ist übrigens<br />
möglich, denn die Wienerin ist zumeist «solid<br />
gebaut». Man sieht keine hinfälligen Geschöpfe,<br />
dünn wie ein Faden. Die Wienerin<br />
will sicher nicht dick sein, aber sie martert<br />
sich auch nicht, um extra platt zu erscheinen.<br />
Eine Vorliebe, welche die Wienerin nicht<br />
mit der Pariserin teilt, ist die Freude an den<br />
Kaffeehausbesuchen. In den vornehmen, behaglichen<br />
Wiener Kaffeehäusern sieht man<br />
fast ebenso viel Frauen als Männer. Die<br />
Dame geht allein in das Kaffeehaus, trinkt<br />
ihre Melange, liest die ihr in grosser Auswahl<br />
gereichten <strong>Zeitung</strong>en und geht dann<br />
wieder. An gewissen Abenden kann man in<br />
einigen Ringstrassenkaffeehäusern die ganze<br />
Liebenswürdigkeit, das bestrickende Lächeln<br />
von Wien in einem Augenblick erfassen<br />
und verstehen.<br />
In Wien sieht man auch noch viele Blondinen.<br />
Hier ist vielleicht die letzte Heimat<br />
dieser zarten, reizvollen Hautfarbe und des<br />
rosigen Teints- Bei uns wird dieser Neiz zumeist<br />
nur auf dem Wege der Entfärbung und<br />
der Kosmetik hergestellt. Sie sind wirklich<br />
nicht die geringsten Zierden von Wien, diese<br />
sanften Blondinen mit den lieben, blauen Augen<br />
— oder auch dunklen, die schon durch<br />
die Tradition als Eigenart der grossen Donaustadt<br />
gepriesen werden. Sehr selten werden<br />
Illusionen auf der Reise durch die Wirklichkeit<br />
nicht enttäuscht •-.. hier werden sie<br />
sogar übertroffen.»<br />
Die Galanterie treibt auch im Zeitalter des<br />
Materialismus noch schöne Früchte.<br />
^TITFTJ • • r» "1" Vi r "<br />
J.Gieller-mimiisiiacber<br />
A.-G,<br />
Basel Bern Ziirlch<br />
MITTAG- M. ABENDE'SS'im<br />
nach Menü oder Taaeskavte<br />
Währschafte Zvieri<br />
«Im Gegenteil — ich finde, du darfst das<br />
nicht — und es gibt dir jedenfalls eine vortreffliche<br />
Waffe für deinen Prozess.» Sie<br />
wandte ihm das Gesicht zu; «Was sie für<br />
furchtbare Augen machen kann,» dachte er<br />
ängstlich, « wahre Schlangenaugen. » Aber<br />
von seinem Grimm aller Ueberlegenheit beraubt,<br />
erzählte er nun: «Na ja — ich habe<br />
eine kleine Freundin. Habe mich ihrer angenommen,<br />
weil es ihr gar so schlecht ging —<br />
natürlich rein platonisch — ».<br />
« Heisst? » unterbrach ihn seine Zuhörerin.<br />
Einen Augenblick zögerte er, dann sagte<br />
er heftig: «Marie Kattern. »<br />
«Ach. die kleine Puppe. Hans kennt sie<br />
auch. Ich habe aus Gutmütigkeit sogar auch<br />
'mal mit ihr gesprochen. »<br />
« Ja, dein Hans kennt sie wohl mehr als<br />
gut.» Seine Stimme war schneidend. «Er<br />
ist seit zwei Tagen mit ihr auf und davon.<br />
Sie hat mir einen Zettel hinterlassen, auf dem<br />
steht: «Adieu, mein ewig Geliebter, ich muss<br />
mit Hans van der Feldt nach Italien », und<br />
darin liegt eben, dass er sie so gut wie vergewaltigt<br />
hat.»<br />
«Natürlich,» pflichtete Gertrud ihm bei.<br />
Sie sah vor sich nieder. « Vor zwei Tagen —<br />
gleich nachdem er von Baden-Baden zurückgekommer.<br />
war —». Sie meinte den Zusammenhang<br />
besser zu verstehen als Alois: die<br />
Rache galt nicht ihm, sie galt ihr.<br />
« Und was willst du nun tun? »<br />
«Ihnen nachfahren. Ich ärgere mich zu<br />
sehr. Das hat noch keine Frau gewagt, mich<br />
so — und ausserdem weiss ich ganz genau,<br />
dass er Gewalt angewendet hat. »<br />
« Selbstverständlich, » unterstützte sie ihn<br />
von neuem in dieser Idee.<br />
« Ja und deshalb fahre ich ihnen nach. Ich<br />
will Marie befreien. Sie haben zwar einen<br />
Vorsprung, aber ich hoffe, ich bekomme noch<br />
heute den Pass für Italien — ».<br />
Aha, daher die Aufregung! Hans besass<br />
eine Dauereinreise-Erlaubnis, weil er so oft<br />
wegen des Geschäftes und der Wettfahrten<br />
hin und her musste. Und für seine Begleiterin<br />
— ach, sie beide kannten ja die Wege,<br />
wie man so etwas schnell machte, ihnen wurden<br />
auch alle Erleichterungen gewährt.<br />
Sie überlegte rasch: ihr Weg war ihr vorgezeichnet.<br />
Alle Sentimentalität darüber, dass<br />
dieser Mann sie schon betrog, warf sie beiseite.<br />
Auch dass Hans sich getröstet haben<br />
sollte. Ihm nach, ihm die Kette abjagen —<br />
nun wurde es Sport. Und dann die Niederlage<br />
für ihn, wenn Marie Kattern mit vollen<br />
Segeln wieder ins feindliche Lager überging.<br />
Wie gern würde sie sich diese kleine Galoppade<br />
von dem reichen Manne verzeihen lassen.<br />
Was würde aber aus ihr selbst?!<br />
« Bis heut' gegen Abend kann ich alles bereit<br />
haben,» überlegte sie, «also ich fahre<br />
noch heute, Alois,» sie hob den Kopf und sah<br />
ihn an, « du bist freundlichst eingeladen, mitzukommen.<br />
»<br />
« Wohin denn? » fragte er halb ängstlich.<br />
« Ich will ja nach Italien, sobald ich —».<br />
«Dahin fahre ich auch,» sagte sie mit<br />
einem merkwürdigen Lachen. « Denn wie du<br />
dir Marie zurückholen willst — ».<br />
«Wenn das auch nicht grade — ».<br />
« Na, oder retten — das bleibt sich gleich<br />
— so habe ich auch eine kleine Auseinandersetzung<br />
mit meinem eher mari. Ausserdem,<br />
wie du schon sagtest, es ist eine herrliche<br />
Waffe für mich, ihn jetzt schon vor der ausgesprochenen<br />
Scheidung mit einer andern zu<br />
treffen. »<br />
« Ja, aber mein Billet — ».<br />
« Bestell' es nur wieder ab, mein Freund.<br />
Du glaubst wohl nicht im Ernst, dass ich<br />
mich in einen Zug setzte, bei diesem köstlichen<br />
Wetter.»<br />
« Und wenn es schlecht wird —».<br />
«Das gibt's überhaupt nicht! Wenn man<br />
im Auto sitzt, so ist es immer schön — ein<br />
bisschen Regen oder Sturm, die machen es<br />
ja nur interessant — ».<br />
«Ich danke.»<br />
richtig zu widersprechen wagte er<br />
nicht: sie hatte solch eine eigentümliche Art,<br />
ihn anzusehen, in der die stumme Frage lag:<br />
«Feige? » Und sie nahm die ganze Sache<br />
wirklich riesig vernünftig, über alle Erwartung<br />
vernünftig. Er fühlte eine Verbündete<br />
in ihr. Sie dachte nicht an Szenen. Sie war<br />
eine dieser neuen Frauen, die sich mit den<br />
Tatsachen abfinden.<br />
Stolz und aufrecht stand sie vor ihm. Ihr<br />
feingeschnittenes Gesicht war wie zu einer<br />
Maske erstarrt. Sie gefiel ihm sehr. Er griff<br />
nach ihrer Hand. « Dass man das alles erst<br />
durchmachen muss, ehe man zu einanderkommt,»<br />
sagte er nicht gerade glücklich.<br />
Aber sie sah ihn an, ais höre sie ihn gar nicht.<br />
Das Telephon ging und seine ganze Sehnsucht,<br />
fortzukommen, erwachte sofort: er<br />
stürzte hin und empfing mit Freuden die<br />
Nachricht, dass man seinem Diener den fertigen<br />
Pass ausgehändigt habe.<br />
« Also, » sagte Gertrud von Wcrtlm ruhig,<br />
«es steht fest! Ich hole dich mit meinem<br />
Wagen ab. Nimm nicht zu viel Gepäck mit,<br />
ich werde mich auch beschränken. Ich gehe<br />
nach Hause und packe. »<br />
Wie war es doch gestern Nacht und heute<br />
früh noch gewesen? Hier bleiben im geliebten<br />
München. Keinen Koffer mehr sehen —<br />
zu Hause sein. Aber wo war sie zu Hause?<br />
Nicht mehr in den bunten Zimmern, seit Hans<br />
ausgezogen war. Noch weniger bei diesem<br />
Mann, der einer andern, einer Marie Kattern,<br />
nachjagte.<br />
Männer, Männer — sie verachtete den<br />
einen wie den andern. Und sie würde es<br />
ihnen zeigen. Wenn sie sich beide gegenüberstanden,<br />
dann sollte ihre Stunde der Genugtuung<br />
schlagen.<br />
Sie sass schon wieder im Auto. Hatte sie<br />
Alois eigentlich Lebewohl gesagt? Ach, sie<br />
würde ja genug von ihm sehen, in der nächsten<br />
Zeit. Es war alles so gleichgültig neben<br />
dem brennenden Wunsche, Hans einzuholen<br />
— seine Beschämung zu erleben.<br />
(Fortsetzung folgO
n 3 - <strong>1928</strong><br />
J?^"O.@<br />
Todesstrahlen. Ucbcr die unheimlich anmutenden<br />
Strahlen, deren Entdeckung durch<br />
den Physiker D. W, Coolidge in der gesamten<br />
Presse sensationell autgebauscht wurde,<br />
berichtet man folgendes:<br />
Vor noch nicht langer Zeit hat man aus<br />
Amerika die Entdeckung der sog. Todcsstrahlen<br />
durch den Physiker D. \V. Coolidge<br />
gemeldet. Die Meldung gab \nlass zu allerhand<br />
grusligen, phantastischen Vorstellungen.<br />
Wie verhält es sich damit? Bei diesen Strahlen<br />
handelt es sich um Elektroströme, wie<br />
sie in den Vcrstärkerrölircu unserer Radio-<br />
Empiangsapparate wirksam sind. Im Grunde<br />
genommen sind die «Todcsstrahlcn» Coolidges<br />
keine neue Erfindung, sondern der Ausbau<br />
einer Entdeckung, die schon Ende des<br />
letzten Jahrhunderts durch den deutschen<br />
Physiker Lcnard gemacht wurde. Die Leitfähigkeit<br />
der Luft für Elektrizität ist unter<br />
gewöhnlichen Verhältnissen sehr gering. Sie<br />
nimmt zu, wenn die Luft verdünnt wird. Das<br />
Experiment lässt sich mit den bekannten<br />
Geisslcr-Röhren bewerkstelligen. Die Ausstrahlung<br />
der Elektrizität vom negativen Pol<br />
(Kathode) zum positiven Pol (Anode) vollzieht<br />
sich unter verschwommenen Lichterscheimmgen.<br />
Diese Kathodenstrahlen können<br />
bei aussergevv'öhulich verdünnter Luft in der<br />
Röhre nicht wieder Durchlass finden, treter:<br />
dagegen durch ein angebrachtes Aluminiumplättchen<br />
in die Luft hinaus und- bewegen<br />
sich darin noch eine Weile fort. Die Todesstrahlen<br />
des Amerikaners Coolidge sind im<br />
Grunde solche Kathodenstrahlen. Als Spezialist<br />
im Bau von Röntgenröhren, worin er<br />
sich grosse Verdienste erworben hat, war es<br />
ihm ein Leichtes, die alten Lenardschen Veisuche<br />
mit Erfolg aufzunehmen. Es ist ihm gelungen,<br />
den Elektronen (so nennt man die<br />
kleinen Dingerchen, die in diesem Falle das<br />
sog. Licht verursachen) eine grössere Geschwindigkeit<br />
und gerade Richtung zu geben<br />
auf das Aluminiumfenster zu, das in der<br />
Röhre angebracht ist, Das Anbringen eines<br />
solchen Fensters ist schwierig, da es vollkommen<br />
luftdicht auf der Röhre aufsitzen<br />
muss und ausserdem einen sehr hohen Luftdruck<br />
auszuhalten hat, weil das Innere der<br />
Röhre nahezu luftleer ist. Durch die Spannung<br />
von 250,000 Volt erreichen die Elektronen<br />
eine solche Geschwindigkeit, dass sie<br />
sich auch nach Durchqueren des Aluminiiunfensters<br />
in der äussern Luft noch sehr weithin<br />
bewegen. Lenard erzielte nur eine Reichweite<br />
von einigen Zentimetern, während Coolidge<br />
mit seinen vervollkommneten Hilfsmitteln<br />
bis zu einem halben Meter gelangen<br />
konnte. Man kann also keine Personen auf<br />
Kilometerentfernung töten, wie dies kriegerische<br />
Phantasten angenommen haben. Tatsache<br />
ist aber, dass diese Kathodenstrahlen<br />
eine vernichtende Wirkung haben. Kleine Lebewesen,<br />
Fliegen und Mücken, die in den Bereich<br />
der Strahlen gelanget:, werden augenblicklich<br />
getötet. Wird eine behaarte Körpersteile<br />
von den Strahlen getroffen, so fällt<br />
das Haar aus. Es wächst wohl wieder nach,<br />
doch bleibt es schneeweiss. Selbst Haut- und<br />
Fleischpartien können derart hergenommen<br />
werden, dass sie absterben. Die Luft rings<br />
!ör die Bessere Fimiüe<br />
zirka 12 Sorten, nur das Besto von rem Eier und<br />
Naturbutter hergestellt. Makrönü, Waffeln, Haselimssb"i.;kuits,<br />
Basierleckerli usw., versendet in Büchsen<br />
von 2 kr; gegen Nachnahme v. Fr. 10.— franko.<br />
Wer einmal bezo
16 AUTOMOBIL-REVUfc 19?8 -<br />
Inhaltsübersicht der<br />
Ausgabe <strong>1928</strong><br />
des Schweiz.<br />
Automobil-Kalenders<br />
Winke aus der Fahrpraxis:<br />
Ablenchtrorrichtung, Akkumulatoren,<br />
Anlasser, Auspufftopi, Beleuchtung,<br />
Benzin, Brennstoff,<br />
Bremsen, Einfrieren, Federn, Getriebe,<br />
Kabel, Kardan, Kühler,<br />
Kupplung, Motor, Paeumatiks,<br />
Schmierung, Stossdämpter, Ventile,<br />
Vergaser, Zündung.<br />
Automobilistische<br />
Buchführung:<br />
Brennstoffverbrauch.Pnenmatikverbrauoh,<br />
Schmiermittel,<br />
Karbid, Elektrizität,<br />
Petroleum, Reparaturen,<br />
Ersatzteile, Werkzeuge, Zubehörden,<br />
Chauffeur, Garage,<br />
Uebersicht der Jahreskosten,<br />
Betriebskosten<br />
früherer Jahre.<br />
Technische Tabellen:<br />
Bestimmung des Zylinderindaltes,<br />
Pferdestärken, amerik. Motoren,<br />
Gpscnwindigkeitstabellen, Pneumatäkta<br />
belle, Tabelle d. Steuer-PS.<br />
Gesetzliche<br />
Bestimmungen<br />
Militärische Vorschriften,<br />
Kant. Fahrverordnunsen,<br />
Automobilsteuern, Praktische<br />
Ratschläge, Bahntransport,<br />
Versicherungen,<br />
Unglücksfälle.<br />
Die wichtigsten Beilagen:<br />
Automobilistischer Rückblick.<br />
Die Automobil-Verbände.<br />
Automobilistisches Wörterbuch,<br />
Distanzen-Karte.<br />
Schnittzeichnunsen.<br />
HsnüFGües Formol<br />
Trotz der Vermehrimg des<br />
Besitzerverzeichniäses um<br />
7000 Namen ist es gelungen,<br />
den Umfang des Buches<br />
nicht über 22 mm<br />
Dicke werden zu lassen.<br />
Die Bestellungen<br />
werden in dei Reihenfolge<br />
ihres Einganges erledigt.<br />
sofort die nötigen Exemplare.<br />
Vergangenes Jahr konnten Hunderte<br />
von Besitzern wegen verspäteter<br />
Bestellung nicht mehr<br />
bedient werden.<br />
Benutzen Sie unsern BesleUscliein<br />
(nur 5 Rp. Porto).<br />
Seit dem Uebertntt des Automobils vom<br />
Luxusgut zum typischen Verkehrsmittel<br />
der Neuzeit macht sich das Bedürfnis nach<br />
möglichst billiger Gestaltung des Fahrbetriebes<br />
in vermehrtem Masse geltend.<br />
Wesentliche Ersparnisse kann indessen<br />
nur der machen, dem alle Finessen und<br />
Notwendigkeiten im Betrieb und Unterhalt<br />
bekannt sind und der über die Gesamtheit<br />
und Zusammensetzung seiner Jahresausgaben<br />
genau orientiert ist. Ohne eine<br />
gelegentliche Rekapitulation des Wissens<br />
vom Automobil und der Funktion<br />
seiner Einzelteile auf der einen, das<br />
genaue Festhalten der Einzelfälle auf<br />
der andern Seite geht es allerdings<br />
nicht ab. Nun besitzen die Schweizer Automobilisten<br />
aber in dem jeweils auf Jahresschluss<br />
erscheinenden Automobil-Kalender<br />
ein Instrument, bei dessen Benützung der<br />
angestrebte Zweck ohne wesentlichen Zeitaufwand<br />
erreicht wird. Schon vor mehr<br />
als einem Jahrzehnt extra dazu geschaffen,<br />
all das viele Wissensnotwendige, was<br />
mit dem Wagen in sportlicher Verbindung<br />
und technischer Beziehung steht, in zweckmässiger<br />
Inhaltsgliederung zusammenzustellen,<br />
durfte er an der Frage der rationellen<br />
Betriebsgestaltung nicht vorübergehen.<br />
Ein besonderer technischer Teil<br />
trägt alles das in übersichtlicher Weise<br />
zusammen, was in allen Nöten auf der<br />
Landstrasse und in der Garage gebraucht<br />
wird. Vordrucke wohlerwogenen Inhaltes<br />
laden geradewegs zu einer Buchführung<br />
in der Rocktasche ein. Tausenden von<br />
Benutzern schafften sie die Grundlage zur<br />
rationellen Betriebsgestaltung, die sich um<br />
so sinnfälliger bemerkbar macht, wo Vergleiche<br />
mit den Kosten der Tonnen-Kilometer<br />
früherer Jahre gemacht werden.<br />
Folgen Sie den Beispielen derer, welche<br />
von dem Nutzen einer systematischen Betriebsführung<br />
schon seit Jahren profitieren,<br />
für System und Ordnung ist es nie zu<br />
spät, hangen Sie mit dem Jahre <strong>1928</strong> an.<br />
Der Automobil-Kalender wird den Abonnenten,<br />
solange der Vorrat reicht, zu dem<br />
ausserordentlich billigen Preis von<br />
Fr. 4.80<br />
abgegeben, worin u. a. auch ein vollständiges<br />
Verzeichnis der gegenwärtigen Personenwagen-Besitzer<br />
der ganzen Schweiz<br />
enthalten ist.<br />
uePiag der 3u:omobil-Reuue, Bern<br />
Bucherzettel<br />
Senden Sie sofort per Nachnahme:<br />
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mit Personenwagenverzeichnis<br />
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zum Abonnenten-Preis v. Fr. 4.S0 *)<br />
rauchst keine Taschen». Und um. dem Rockigentümer<br />
gleich behilflich zu sein, den Rat<br />
uszufiihren, hatte der vorübergehende Besitzer<br />
des Kleidungsstückes alle Taschen aufgeschnitten.<br />
Das war die boshafte Rache an<br />
ernanden, der gewöhnt war, die Taschen seiles<br />
Anzuges vor dem Schlafengehen auszueeren.<br />
Bei einem anderen Beutezug hatten<br />
lie nächtlichen Besucher unglücklicherweise<br />
ein Tagebuch mitgenommen, das sie prompt<br />
zurückstellten, aber nicht, ohne einige lustige<br />
Bemerkungen hineingeschrieben zu haben.<br />
So hiess es in dem Buch: «Mittwoch. Ich ging<br />
um 11 Uhr schlafen. Schlief wie ein Ochs<br />
nd schnarchte wie ein Schwein».<br />
Donnerstag. Ich wurde zur gewohnten Zeit<br />
wach. Doch hörte ich meine Uhr nicht ticken.<br />
Ich schaute auf und sah, dass sie nicht mehr<br />
da war. Auch die Kette, die Manschettenknöpfe,<br />
der Siegelring und andere Dinge<br />
waren verschwunden.<br />
Freitag. Jetzt müssen Sie selber fortsetzen.<br />
Sie. schreiben gar nicht schlecht, Mensch!<br />
Zwei Diebeskameraden, die einmal nachts<br />
ein «gutes Geschäft» gemacht hatten, "da es<br />
ihnen gelungen war, mehrere sehr kostbare<br />
Sachen sich anzueignen, stiegen nach getaner<br />
Arbeit in den Weinkeller des Eigentümers<br />
der gestohlenen Juwelen und taten sich<br />
ah Portwein, Köknak und Champagner gütlich.<br />
Am nächsten Tag, schickten sie den<br />
Pfropfenzieher mit der höflichen Entschuldigung<br />
zurück, man möge ihnen ihren Missriff<br />
verzeihen, denn sie hätten nur aus Vergesslichkeit<br />
dieses Instrument mitgenommen.<br />
Dabei waren sie so delikat, nicht mit einem<br />
Wort die Juwelen zu erwähnen, die sie<br />
wahrscheinlich auch ,nur irrtümlich eingesteckt<br />
und weggetragen hatten.<br />
Manche Verbrecher scheinen trotz ihrem<br />
unsympathischen Beruf doch noch genug<br />
menschliches Empfinden zu haben, das sie<br />
bewegt, den angestifteten Schaden nach<br />
Möglichkeit wieder gut zu machen. Das bewies<br />
vor nicht allzu langer. Zeit ein Einbrecher,<br />
der in ein von einer Frau bewohntes<br />
Haus gedrungen war, die im Zeitraum von<br />
drei Tagen ihren Mann u. zwei-Kinder durch<br />
den Tod verloren hatte. Die Familientragödie,<br />
die,durch den Einbruch und das Verschwinden<br />
zahlreicher wertvoller Habseligkeiten<br />
, gekrönt wurde, war in allen Zeitun-<br />
:en mitgeteilt. Der Dieb bekam wahrcheinlich<br />
die Mejdung in den Blättern zu<br />
Gesicht, denn einige Tage später war die<br />
Witwe wieder im Besitz aller entwendeten<br />
Sachen. Der Einbrecher hatte sie zurückgeschickt<br />
und zur Aufklärung ein Stück Zeiungspapier,<br />
auf dem die traurige Geschichte<br />
zu lesen war, beigelegt und dazu die Worte<br />
ekritzelt: «Es tut mir sehr leid!»<br />
Ein tollkühnes Experiment. Technische<br />
Versuche als Sportleistungen einzuwerfen,<br />
ist nicht erst eine Erfindung unserer Tage.<br />
Schon vor 100 Jahren las man nach einer<br />
Aufstellung, die die «Deutsche Allgemeine<br />
<strong>Zeitung</strong>» brachte, folgendes:<br />
«Der grosse und stark gebaute Schoner<br />
'Michigan» von 130 Tonnen wird im Sepember<br />
dla Strömung und den Wasserfall<br />
von Niagara hinabfahren. Die grosse Anahl<br />
vornehmer Besucher hat nämlich dieses<br />
Schiff gemeinschaftlich angekauft, um<br />
ihren Freunden.ein Schauspiel zu geben.<br />
Das Verdeck, die Luken und die Fenster<br />
des Schiffes werden gegen das Eindringen<br />
des Wassers verwahrt werden, und wenn<br />
s so glücklich ist, ohne Schaden durch die<br />
Strömung bis zum Rande des Falles am sogenannten<br />
Pferdeschuh zu gelangen, so<br />
glaubt man, dass. es den perpendiktulären<br />
Fall von 160 Fuss (53 Meter) ohne zu brechen<br />
tun kann, da das Bassin, in das es<br />
fällt, etwa fünf- öder sechshundert Fuss<br />
(200 Meter) Tiefe hat. Der Schoner wird<br />
bis dahin, wo die starke Strömung beginnt,<br />
bugsiert werden,, damit man demselben die<br />
den wahrscheinlichsten. Erfolg versprechende<br />
Richtung geben könne. In dem<br />
Schiff befindet sich eine Anzahl solcher<br />
Tiere (Bären, Hund© usw.), deren starker<br />
Knochenbau den fürchterlichen Stoss hoffentlich<br />
aushalten wird. Die beste Stellung<br />
dies Schauspiel mit, anzusehen, ist entweder<br />
von der Britischen Küste (Kanada) oder für<br />
diejenigen, die das Fürchterliche lieben,<br />
unterhalb des Falls am Bassin.»<br />
- An einer anderen" Stelle der Zeitschrift<br />
wird über den Ausgang dieses Experiments<br />
berichtet:<br />
«Unser© Blätter sind mit traurigen Nachrichten<br />
über den Orkan in Westindien, aus<br />
A.ntisrua, Barbados usw. angefüllt. Das<br />
Schiff, das in Amerika den Niagara-Fall<br />
hinunterfuhr, Wurde dabei zu Stücken zerschmettert.<br />
Es waren über 40000 Zuschauer<br />
zugegen. Um 2 Uhr erschien der<br />
Schoner und lief in die erste Strömung ein;<br />
plötzlich rissen alle Rahen und Masten<br />
durch die fürchterliche Erschütterung los<br />
die armen Tiere heulten ganz jämmerlich<br />
in dem Schiffe. Das Schiff erhielt sich indessen<br />
im Gleichgewicht, bis es an die<br />
zweite Strömung kam; hier fand ebenfall<br />
eine heftig© Erschütterung statt. Mit dem<br />
Spiegel vorwärts und halb in Trümmer zerschellt,<br />
schoss das Fahrzeug dem Fall entegen.<br />
Die Bären brachen aus dem Schiff<br />
aus und erreichten glücklich das Ufer. Die<br />
Büffel wollten diesem heldenmütigen Beispiele<br />
folgen, konnten aber nicht gegen den<br />
Strom an und wurden mit in den Fall forterissen.<br />
Nur der Hund, seiner charakteristischen<br />
Anhänglichkeit treu, verliess seinen<br />
Posten nicht und machte mit dem Schiffe<br />
den fürchterlichen Sturz in den Katarakt.»<br />
Wie misst man tiefe Temperaturen?<br />
Wenn man hört, dass beispielsweise Zinn<br />
bei 3,7 Grad absolut, Thallium bei 2,5 Grad<br />
überleitfähig» werden, oder dass einmal<br />
äne Temperatur 0,9 Grad absolut (—272<br />
Grad) erreicht worden ist, so wird man sich<br />
fragen: Wie werden solche unerhörten<br />
Kältegrade, bei denen doch alle gewöhnlichen<br />
Thermometer längst versagen müssen,<br />
eigentlich gemessen? Auch Gasthermometer<br />
sind nicht ohne weiteres brauchbar;<br />
denn alle Gase, selbst das am schwersten zu<br />
verflüssigende Helium, haben sich bei solcher<br />
Kälte längst zu Flüssigkeiten verwandelt.<br />
Nun hängt die Verwandlung eines Gases<br />
in eine Flüssigkeit glücklicherweise nicht<br />
nur von der Temperatur, sondern auch vom<br />
Druck ab. Je geringer der Druck, bei um<br />
so niedrigerer Temperatur geht die Verflüssigung<br />
vor sich. Darauf beruht ja die<br />
Möglichkeit, noch unter den gewöhnlichen<br />
Siedepunkt des Heliums, der bei 4 Grad absolut<br />
liegt, herunterzukommen. Baut man<br />
nun ein Helium-Gas-Thermometer mit ganzungemein<br />
niedrigem Druck, von etwa Viooo<br />
Millimeter Quecksilberhöhe, so ist das hierin<br />
eingeschlossene Helium selbst bei dieser<br />
Kälte noch weit von Verflüssigung entfernt,<br />
es verhält sich wie ein «ideales Gas» und<br />
wird demnach zur Temperaturmessung benutzt,<br />
indem man das Helium-Gas-Thermometer<br />
in ein Bad des unter vermindertem<br />
Druck siedenden Heliums taucht.<br />
Nun würde es viel zu umständlich sein,<br />
immer in dieser Weise zu verfahren. Man<br />
eicht deshalb sozusagen ein «Siededruckthermometer»,<br />
indem man feststellt, wie<br />
weit man die Druckerniedrigung des siedenden<br />
Heliums getrieben haben muss, um<br />
eine bestimmte Temperatur zu erhalten.<br />
Hat man so für eine Reihe von Punkten den<br />
Zusammenhang zwischen Temperatur und<br />
Siededruck ermittelt, so kann man dann<br />
unter Ausschaltung des Helium-Gas-Thermometers<br />
unmittelbar vom Siededruck des<br />
Heliums auf seine Temperatur schliessen.<br />
Eine zwanzigjährige Flaschenpost. Bei einer<br />
im Jahre 1907 im Mittelmeer ausgeführten<br />
Kreuzfahrt versenkte der Zahnarzt J. A.<br />
Thompson aus Dudalk eine Flasche mit einem<br />
Zettel ins Meer. Auf dem Zettel stand,<br />
dass Thompson bereit sei, dem Finder dieser<br />
Zeilen kostenlos die Zähne zu reparieren.<br />
Jetzt, nach zwanzig Jahren, wurde,<br />
wie der «Manchester Guardian» berichtet,<br />
diese Flasche, ganz mit Seegras und Muscheln<br />
bedeckt, an der Insel Man angespült<br />
und dort von einem Mann namens George<br />
Christian aus Kirk Michael aufgefunden, der<br />
Mr. Thompson von seiner Entdeckung<br />
Kenntnis gab. Der Zahnarzt antwortete auch<br />
prompt, dass er dem Finder zur kostenlosem<br />
Reparatur der Zähne zur Verfügung stehe.<br />
Die Einkommen der Filmstars. Emil Jannings<br />
erhält bei Paramount 8000 Dollars in<br />
der Woche. Norma Talmadge verdient wöchentlich<br />
10.000, Pola Negri 7.000, Corinne<br />
Griffith 5.000, Lüian Gish 3.000, Lon Chaney<br />
5.500, John Gilbert 3.000, Marion Davics<br />
5.000, Bebe Daniels 2.500, Constance Talmadge<br />
7.500, Adolphe Menjou 4.000, Ramon<br />
Navarro 3.000, Norma Shearer 1.500, Colleen<br />
Moore 10.000. Das höchste fixe Gehalt in<br />
Hollywood bezieht... Tom Mix. der Reiterakrobat<br />
und Meisterschütze: 17.000 Dollars<br />
pro Woche, also ungefähr so viei wie ein<br />
ordentlicher Universitätsprofessor in fünf<br />
Jahren. Kein Fixum beziehen Douglas Fairbanks,<br />
Mary Pickford, Charlie Chaplin und<br />
Harold Lloyd, die auf eigene Rechnung arbeiten.<br />
Fairbanks nimmt jährlich eine halbe<br />
Million Dollars ein, Lloyd, der nur zwei Filme<br />
im Jahr herstellt, durchschnittlich 25.000<br />
Dollars pro Woche. Gloria Swanson versteuert<br />
ein Jahreseinkommen von 750.000<br />
Dollars. Die grosse Zahl der Hauptdarsteller<br />
zweiter Klasse weist ein Durchschnittseinkommen<br />
von 400 bis 1000 Dollars wöchentlich<br />
auf. Noch bescheidener ist der Verdienst<br />
der Charakterspieler, der «Extras» und der<br />
nur gelegentlich beschäftigten «Charakterköpfe»,<br />
und die unabsehbare Masse von Statisten<br />
gar bringt sich nur kümmerlich durch,<br />
so dass in Hollywood Luxus und Elend dicht<br />
beieinander wohnen. Gegen die wahnwitzigen<br />
Honorare der Stars wird seit Jahr und<br />
Tag eine energische Kampagne geführt, doch<br />
sind bislang alle ReduzieruEgsversuche an<br />
der Tatsache gescheitert, dass Filme mit<br />
Stars, trotz hoher Spesen, die höchsten Einnahmen<br />
abwerfen, so dass die Prominenten<br />
keinen Anlass zur Nachgiebigkeit habep
N° 3 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />
Aus<br />
TodesstraSilen. Ucber die unlicimlicli anmutenden<br />
Strahlen, deren Entdeckung durch<br />
den Physiker D. W. Coolidge in der sesamten<br />
Presse sensationell autgebauscht wurde,<br />
berichtet man folgendes:<br />
Vor noch nicht langer Zeit hat man aus<br />
Amerika die Entdeckung der sog. Todesstrahlen<br />
durch den Physiker D. W. Coolidge<br />
gemeldet. Die Meldung gab Anlass zu allerhand<br />
grusligen, phantastischen Vorstellungen.<br />
Wie verhält es sich damit? Bei diesen Strahlen<br />
handelt es sich um Elektroströme, wie<br />
sie in den Verstärkerröhreii unserer Radio-<br />
Empfangsapparate wirksam sind. Im Grunde<br />
genommen sind die «Todesstrahlcn» Coolid-<br />
Ses keine neue Erfindung, sondern der Ausbau<br />
einer Entdeckung, die schon Ende des<br />
letzten Jahrhunderts durch den deutschen<br />
Physiker Leiuml gemacht wurde. Die Leitfähigkeit<br />
der Luft für Elektrizität ist unter<br />
gewöhnlichen Verhältnissen sehr gering. Sie<br />
nimmt zu, wenn die Luft verdünnt wird. Das<br />
Experiment lässt sich mit den bekannten<br />
Geisslcr-Röhren bewerkstelligen. Die Ausstrahlung<br />
der Elektrizität vom negativen Pol<br />
(Kathode) zum positiven Pol (Anode) vollzieht<br />
sich unter verschwommenen Lichterscheinungen.<br />
Diese Kathodenstrahlen können<br />
bei aussergewöhnlich verdünnter Luft in der<br />
]?öhre nicht wieder Dtirchlass finden, treten<br />
dagegen durch ein angebrachtes Aluminiumplättchen<br />
in die Luft hinaus und- bewegen<br />
sich darin noch eine Weile fort. Die Todesstrahlen<br />
des Amerikaners Coolidge sind im<br />
Grunde solche Kathodenstrahlen. Als Spezialist<br />
im Bau von Röntgenröhren, worin er<br />
sich grosse Verdienste erworben hat, war es<br />
ihm ein Leichtes, die alten Lenardschen Versuche<br />
mit Erfolg aufzunehmen. Es ist ihm gelungen,<br />
den Elektronen (so nennt man die<br />
kleinen Dingerchen, die in diesem Falle das<br />
sog. Licht verursachen) eine grössere Geschwindigkeit<br />
und gerade Richtung zu geben<br />
auf das Aluminiumfenster zu, das in der<br />
Röhre angebracht ist. Das Anbringen eines<br />
solchen Fensters ist schwierig, da es vollkommen<br />
luftdicht auf der Röhre aufsitzen<br />
muss und ausserdem einen sehr hohen Luftdruck<br />
auszuhalten hat, weil das Innere der<br />
Röhre nahezu luftleer ist. Durch die Spannung<br />
von 250,000 Volt erreichen die Elektronen<br />
eine solche Geschwindigkeit, dass sie<br />
sich auch nach Durchqueren des Aluroiniumfensters<br />
in der äussern Luft 'noch sehr weithin<br />
bewegen. Lenard erzielte nur eine Reicht<br />
weite von einigen Zentimetern, während Coolidge<br />
mit seinen vervollkommneten Hilfsmitteln<br />
bis zu einem halben Meter gelangen<br />
konnte. Man kann also keine Personen auf<br />
Kilometerentfernung töten, wie dies kriegerische<br />
Phantasten angenommen haben. Tatsache<br />
ist aber, dass diese Kathodenstrahlen<br />
eine vernichtende Wirkung haben. Kleine Lebewesen,<br />
Fliegen und Mücken, die in den Bereich<br />
der Strahlen gelangen, werden augenblicklich<br />
getötet. Wird eine behaarte Körpersteile<br />
von den Strahlen getroffen, so fällt<br />
das Haar aus. Es wächst wohl wieder nach,<br />
doch bleibt es sclmeeweiss. Selbst Haut- und<br />
Fleischpartien können derart hergenommen<br />
werden, dass sie absterben. Die Luft rings<br />
für sie Bessere Familie<br />
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Licht zu erkennen ist.<br />
Sechshundert Spiritistentempel in England.<br />
Der bekannte englische Schriftsteller Conan<br />
Doyle, der nicht nur Verfasser vielgelesener<br />
Detektivgeschichte, sondern zugleich das anerkannte<br />
Oberhaupt der englischen .Spiritisten<br />
ist, gewährte dieser Tage einem amerikanischen<br />
Journalisten ein ausführliches. Interview.<br />
Danach, erklärte Conan Doyle, sei<br />
der Spiritismus die Religion der Zukunft. Es<br />
werden keine hundert Jahre vergehen, und<br />
alle geoffenbarten Religionen der Erde wer-,<br />
den ihm gewichen sein. In England gibt es,<br />
bereits sechshundert spiritistische Tempel,<br />
die Anhänger halten hier Woche für Woche;<br />
Gottesdienste, deren wesentlicher Teil in der<br />
Predigt des Lehrers der Gemeinschaft bestehr,<br />
diese Predigten sind Aufklärungen.<br />
Sie verfolgen den Zweck, die Adepten zu<br />
überzeugen, dass es möglich sei, eine Gewissheit<br />
über die Fortdauer des Lebens nach,<br />
dem Tode zu erlangen. Die grosse Zahl..der<br />
spiritistischen Gemeinden ist ein Beweis für<br />
die wachsende Bedeutung der Bewegung.'<br />
Jedenfalls haben sich die grossen Weltreligionen,<br />
die heute die Erde beherrschen, aus<br />
viel bescheideneren Anfängen entwickelt als<br />
der Spiritismus. — Conan Doyle sprach dann'<br />
über seine Abneigung gegen die von ihm<br />
geschaffene Detektivliteratur. Er sei von<br />
dem Gedankenkreis, dem seine Sherlöck-<br />
Holmes-Bücher angehören, bereits völlig abgerückt.<br />
Sein ganzes Können und Trachten<br />
gedenke er ganz in den Dienst der Aufklärung<br />
der Menschheit im Sinne des Spiritismus<br />
zu stellen.<br />
Drahtlos verheiratet. Drahtlose Heiraten<br />
sollen keine Seltenheiten sein, und es soll<br />
selbst so drahtlose geben, dass gar noch die<br />
Ringe angekreidet werden müssen. Von einer<br />
drahtlösen Heirat ganz anderer Art berichten<br />
amerikanische Blätter: Ein Händler,<br />
im englischen Flecken Du.mfrics bekam im<br />
April von einem alten Bekannten, der vor<br />
Jahren nach der Seelöwen-Insel (Falklandsgruppe)<br />
ausgewandert war, den ehrenvollen<br />
Auftrag, ihm eine Frau auszusuchen; 50 englische<br />
Pfund lagen dem Auftrag bei für die<br />
Ausreise. Der Kaufmann hängte den Brief<br />
als Heiratsge^üch in seinem Laden, aus,' und<br />
richtig fand sich denn c-ine Wjtwe, die bereif<br />
"war, ,dTe Einsamkeit der fernen Insel mit<br />
dem geliebten Unbekannten zu teilen. Sie war<br />
übrigens nicht die einzige Frau,, die den;<br />
Sprung in die Ehe und die Fährt ins, blaue<br />
Unbekannte hinein wagen wollte. Aber der<br />
Kaufmann warf sein Auge im Auftrage des<br />
Freundes auf die Witwe Lizzie Murdoch und<br />
beglückte seinen Freund mit Bild und Signalement<br />
der Erkorenen. Worauf der Einsame<br />
auf der Seelöwen-Insel,.lakonisch und,<br />
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£Si Jjfck !^^l^f#^^ V Frisch gestreut. In eine erwärmte, dass seine Früharbeit nicht durch nächtliche Erzbischof von York mit Vornamen heisst,<br />
raH^alr yPC#^^»^ « ausgespülte Bratpfanne legt man den mit Serenaden erwidert wurde. wer das Golfspiel erfand und wer der grösste<br />
^ war wnmr^mkjr 9 gpeck umlegten Rücken nach oben, betrau- Seeräuber aller Zeiten gewesen ist. Wie in<br />
Wachsflecke auf Teppichen zu entfernen, feit ihn mit zerlassener Butter, fügt frische Ein neues Gesellschaftsspiel. Auf der Su- Schultagen muss man dann sein Blatt abge-<br />
Man legt doppeltes <strong>Zeitung</strong>spapier über die Butterflöckchen bei und bratet das Fleisch ehe nach Abwechslung ist die Londoner Ge- ben, worauf ein gestrenges Kollegium zu-<br />
Flecke, überfährt dies mit einem heissen Bü- während 10 Min. unter fleissigem Begiessen. Seilschaft nach einem Berliner Blatt auf eine sammentritt, das aber zum Glück nicht begeleisen,<br />
indem man-, das Papier öfters wech- Van seitwärts giesst man dann von Zeit zu neue Form von Gesellschaftsspiel verfallen, straft, sondern nur belohnt. Denn der Priselt.<br />
Bei sehr hellen, empfindlichen Geweben Zeit heisses Wasser dazu und lässt den Bra- Nachdem Charleston die akrobatischen, mus erhält einen Preis in Gestalt eines Ziist<br />
weisses Papier unterzulegen. Dieses Ver- ten gut 2 Std. auf dem Feuer. A Std. vor dem Bridge die mathematischen Fähigkeiten der garettenetuis, einer Schlipsnadel usw. Und<br />
fahren wird hauptsächlich angewendet, wenn Anrichten fügt man süssen Rahm bei. Gäste seit Jahr und Tag auf die Probe ge- wie zu Primanerzeiten ist auch jetzt immer<br />
Tropfen von Weihnachstkerzen auf den Tep-<br />
stellt hatte, geht man jetzt dazu über, das der Schäbigste und Gedrückteste Preisträpich<br />
gefallen sind.<br />
Spanferkel auf italienische Art. Ein ge- Wissen der Geladenen unter die Lupe zu ger, während die schönsten Gardekavalleristen<br />
FnHßmimsr vnn Tinfpnflprkpn airc Tfnni brühtes, ausgenommenes Spanferkel wird nehmen. Zu diesem Zweck wird einem, wenn und Attaches verlegen auf ihre Lackschuhe<br />
ohen Snlrh/Fwtr^Pn ^nW wnn" sorgfältig ausgebeint, ohne einen Schnitt in alles versammelt ist, ein Fragebogen ausge- blicken. Schon aus diesem Grunde ist es frag-<br />
HiTini P innh ni« £t Intfin w^rrU, 7« die Haut zu machen. Dann dämpft man 1-2 händigt, mit dem Ersuchen, innerhalb einer lieh, ob die neue «Do you know?-party><br />
erst saueeman mit FlieswSr so viel wte Pfd - l ^ in Fleischbrühe, Butter, Salz und vorgeschriebenen Zeit soviel Fragen zu be- sich durchsetzen wird. Noch grösserer Geals<br />
man<br />
Sirhv^<br />
i nstande ist Der<br />
- fahr ist sie dadurch ausgesetzt, dass nach<br />
oder noch V I ,HLP Milrii Irnnf S soviel fein geschnittene Salami hinein, ver- ahnungslose Gast, der auf einen unterhalt- den bisherigen Ergebnissen die Frauen austupfe<br />
sie wieder auf Dies muss einige Male TÜhrt aIles S ut und füllt das Spanferkel da- samen Flirt und ein Glas Champagner ge- sert schlecht abgeschnitten haben,<br />
mit frischer Milch und reinem Tuch oder<br />
mit > / olIt es , zusammen näht es mit Bindfa-<br />
Fliesspapier wiederholt werden. Diejenigen den * e , st and bratet es 1 Std., wobei es öfters vA * ^ ^ . ,<br />
Stellen eines Teppichs mit alten Tintenflek- mit Olivenöl begossen wird. Beim Anrichten \Sjl VKflfeAvU l' '?<br />
ken legt man längere Zeit in einen Teller, « ntfernt ma « die Faden, schneidet den Bra- \ ~ ^ l ~ ^ >vJl^F, 4Ö& ,/L '[ k<br />
der mit Milch gefüllt ist. * en m schon ? Tranchen und richtet sie im ^^^Äf/f%t^ iV ' Mffi ,,# W' „, K fM ,*„*.,,,<br />
Kranze an. In der Sauciere wird dann fol- «Wfl^lö&K.. ^\ V^«-"-'-'n'i^fö i H''Wi ' I l'lin §1l'll'<br />
Umbiegen der Teppichränder zu verhüten. gende Sauce serviert: Allerlei grüne Krau- SÄIII^ It f^^m^^mßm^.Mimm%mth\mii<br />
Ränder von nicht zu schweren Teppichen terj nebst {ein gehackten Trüffeln werden >ölwAlM-^A\ ^^2S^-iPWlij!ii iMiü(; WiskU ili% Mi<br />
rollen leicht um. Da empfiehlt es sich, diese einige Minuten in Butter gedämpft, mit ei- ^^z^? WMlliP^^\M^<br />
stark zu durchnässen und über Nacht mit ner guten braunen Sauce aufgekocht, mit ei- ^zM^ Ml ^J^mWST^iWk^ W^'Mm'lS^^mK^^<br />
etwas Schwerem zu belasten. Durch die nfcen Löffeln Sherry vermischt und H St'd. ^ ^ ftj N J^ftWmE^^ Mm£\ W, ft*W^S«i2w^!^<br />
Nässe werden die Fäden eingezogen und der auf kleinem Feuer belassen. Zitronensaft —M^lIÄ W\ /'M' T11^^^^%—<br />
Rand wird in Zukunft glatt liegen. kann nach Geschmack beigefügt werden. „ I ,|f[» M Y BM'ffl8Mf|///J ^^ ^P*%d-~>'<br />
Oelfarbenilecke aus Sandstein zu entfer- ; 'l^r^-i^ljJ^ ^ ^ ^ SR 1-tJ IRfll "^^ .<br />
nen. Dies gelingt, wenn man die Flecke mit i(~Z7^) 7IvmsJ *>M.m~. \> ^mW^S^m^^k^Smmfm^^Jc^--^L<br />
reinem Terpentinöl auswäscht, die Stelle mit A _ Q r ^ / W 5U/TI \ T ff IBJP^ HK ^l/fÄ^ nf^^^" 10^<br />
weisser Tonerde (Pfeifenton) überstreicht, *&ZlLLj&^nL **/>& -J^-~ '7J BflBäPRs \ f ÄlAlS&T=4 k==~---__<br />
trocknen lässt, und hierauf mit scharfer ^£Bfc~s*Xftr^f/ftfl« "l ^— In TffilKlIHSwl tfi fL \\»HkU \) "~* ==:::::: —J-»-~<br />
Sodalauge und Bürste nachputzt. ~^"mOj^ ^d+Jd****^';* f/I \R]DH ^9^ä?B7 -^^<br />
Bürstenreinigung. Die gewöhnliche Art, Der E, efant ein Fejnd des Jazzband Im iwIPw ^^/M^^ T L^X^^""<br />
Möbel-, Kleider- und Haarbürsten mit Was- Zoologischen Garten von Philadelphia wur- IMMm^ / ^ ^ i ^<br />
ser zu reinigen, hat den Nachtei, dass sich den vor kurzem sehr interessante Versuche Will / / /<br />
meistens die aufgeleimten Holzteile losen. über die Einwirkungen der Musik au{ Ele. Wjllii - = J ß<br />
Um dies zu vermeiden und doch die Bürsten fanten und Affen angestellt wobei man auch . ÄlSffi C/4H ^<br />
von allem anhaftenden Schmutz zu reinigen, noch erfaIiren wollte ob die ang eführten ^ST 1 *^ •QX. *<br />
t M.Tllk' e BurS^n dur t cl |<br />
, n€n " orn " Tiere die modernste Musik der klassischen - W<br />
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!jJL Ze S^n? hp^ nnS S'^Hilil^11 vorzo^n- Man stellte also in der Nähe des Dcr a„g ehend e Dichter: „Jetzt habe ich meinen Schirm auf dem Bureau des Verlegers Vergessen."<br />
lieh 711 wiprfpr inifPn Mnipn iihpr «in, a f Pi<br />
S e heges eine Gruppe von Jazz- Die Dame, die ihn falsch versteht: „Haben Sie keine Sorge, Sie werden ihn ebenfalls sofort zurückzu<br />
wieaernoiten Malen uoer ein aut ei- Musikanten auf, die einen Foxtrott von Sta- erhalten.« („Passing Show-.)<br />
ner lischfcante angelegtes Papier Dann kann pel llessen. Der ZWÖIfjährige Dickhäuter<br />
man die Borstenhaare noch mit• Benzm aus- nahm das ständchen, sehr ungnadi au{> Er - ^ ^ f r ^ ^ ^ ^»<br />
waschen, ohne dass die Politur leidet. wurde wütend> zog sein, en Rüsse , v^n Was . ^^ff^^^^>1<br />
Wachstuch zu reinigen. Man tröpfelt auf ser und verabreichte den Musikanten eine<br />
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ein Stückchen wollenes Zeug Petroleum und Dusche, die diese zur schleunigen Flucht /=^x?%il 1 I _^s^^^^ * ^eau<br />
reibt damit das Wachstuch ab. Mit frischem zwang. Sie wollten nicht einmal mehr wis-