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E_1928_Zeitung_Nr.003

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Ausgäbet Deutsche Schweiz*<br />

BERN; Diensioe, 10. Januar <strong>1928</strong>.<br />

Nummer 20 Cts.<br />

2*. Jahrgang. — N° 3<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />

Halbjährlich FJ-. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />

sofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung im<br />

ADMINISTRATION: Breltcnralnstrasse 97, Bern.<br />

In- und Ausland 30 Rappen. Postcheck-Rechnung HI/414<br />

Telephon Bollwerk 39.84<br />

Telegramm-Adresse: Autoravue, Bern<br />

R«» >^BJl£Bri


AUTOMOBIL-REVUE V):8 — N°3<br />

Die internationalen Rekorde nadi Klassen (Fortsetzung)<br />

Rekordstrecke Marke und Bohrung z y || n der- ^ Durch- Stunden-<br />

( 8 .8L =stehender Start) Datum Ort Fahrer Zvlinderzahl<br />

und<br />

Inhalt i 1 1 S^ fahrene mittel<br />

(1. = Tilegender Start) Zylinderzahl Hub Inhalt M M j Mt Distanz In km<br />

KLASSE D (Ober 2000 bis 3000 ccm)<br />

1 Kilometer 1. . 6/8/27 Friboiirg Monberger Bugatti (8) 60x100 2.263 18 695 192.564<br />

1 Meile I. ... 26/ 4/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 31 63 183.168<br />

5 Kilometer 1. . 20/9/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 1 37 '09 185.394<br />

5 Meilen 1. ... 20/ 9/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 2 36 73 184.828<br />

10 Kilometer 1. . 20,9/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 3 15 46 184.180<br />

10 Meilen l. . . . 20/9/27 Brooklands G. E. T; Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 5 16 09 183.290<br />

1 Kilometer s. St. 26/4/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 31 26 115.163<br />

1 Meile s. St. . . 26/4/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 44 30 * 130.781<br />

50 Kilometer s. St. 24/5/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 17 25 00 172.248<br />

50 Meilen s. St. . 24/5/27 Brooklands G. E. T. Eyston Bugatti (8) 60x100 2.263 27 54 34 173.012<br />

100 Kilometer s. St. 16/7/27 Brooklands J. R. Cobb Vauxhaii (4) 85x132 2.996 33 33 31 178.810<br />

100 Meilen s. St. . 16' 7/27 Brooklands J. R. Cobb Vauxhall (4) 85x132 2.996 53 41 15 179.861<br />

600 Kilometer s. St. 28/ 4/26 Montlhery Clement et Barnato Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 2 58 43 71 167.852<br />

500 Meilen s. St. . 28/4/26 Montlhery Clement et Barnato Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 4 50 15 92 166.323<br />

1,000 Kilometers.St. 1—2/ 6/26 Montlhery Clement, Barnato et Duller Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 0 07 52 12 163.101<br />

1,000 Meilen s. St. . 1—2/6/26 Montlbery Clement, Barnato et Duller Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 9 50 46 57 163.446<br />

2,000 Kilometer s. St. 1/ 4/26 Monclhery Barnato, Clement et Benjafield ßentley (4) 75.96 X'49.2 2.997 12 23 54 04 161.311<br />

2,000 Meilen s. St. . 21—22/9/5 Montlhery John Duff et W. Barnato Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 21 05 25 39 152.613<br />

3,000 Kilometers. St. 21—22/ 9/25 Montlhery John Duff et W Barnato Bentley (4) 75.96x149.2 2.997 19 39 07 16 152.656<br />

3,000 Meilen s. St. . 5—6—7/7/26 Montlhery Miss V. Cordery, Bing, Cariand, M. Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 41 39 15 53 115.906<br />

Farlane, Moy et Mills<br />

4,000 Kilometers. St. 5—6—7/7/26 Montlhery Miss V. Cordery, Bing, Cariand, Far- Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 34 31 28 28 115.878<br />

lane, Moy et Mills<br />

4,000 Meilen s. St. . 5—6—7/7/26 Montlhery Miss V. Cordery, Bing, Cariand, Fax- Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 65 15 05 48 116.510<br />

lane, Moy et Mills<br />

5,000 Kilometer s. St. 5—6—7/7/26 Montlh&y Miss V. Cordery, Bing, Cariand, Far- Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 43 04 46 93 116.063<br />

lane, Moy et Mills<br />

6,000 Meilen s. St. . 5—6—7/7/26 Montlh6ry Miss V. Cordery, Bing, Cariand, Far- Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 70 43 01 50 113.787<br />

iane, Moy et Mills<br />

10,000 Kilometers. St. 20/2/26 Monza Iliprandi, M. Danieli, T. Danieli et , O. M. (6) 64.99x100.8 2.003 94 19 45 40 106.011<br />

Alberto Dosio<br />

Miss V. Cordery, A. Cushoan, L. L. 1<br />

Ward, A. E. Mills, F. L. Garland, Inviota (6) 72.52x120.2 2.979 177 04 16 40 90.886<br />

10,000 Meilen s. St. . 10—21/ S/26 Monza C. Hershaw. E. C. Hatcher, H. W.<br />

Moy, J. A. Bald, D.W. Brown,<br />

Dennis Goddard<br />

'<br />

15,000 Kilometers. St. 20/2/26 Monza Iliprandi, Piero, M. Danieli, T. Dani61i IO.M. (6) 64.99X100.8 2.003 144 49 00 00 103.579<br />

S. Carnelli, A. Dosio |<br />

Miss V. Cordery, A. Cushuan, L. L. "|<br />

Ward, A. E. Mills, F. L. Garland,<br />

15,000 Meilen S. St. . 10—21/3/26 Monza C. Hershaw, E. 0. Hatcher, H. W. f Inviota (6) 72.52X120.2 2.979 268 58 27 80 89.748<br />

Moy, J. A. Bald, D.W. Brown, j<br />


No3 — <strong>1928</strong><br />

Schluss des Artikels: „Strasse u. Schiene'<br />

Haab delegierte Herrn Ing. Hunziker, Che<br />

des Technischen Dienstes am Eisenbahnde^<br />

partement, als Repräsentanten im Schoss<br />

des Komitees. Das Komitee anerkannte dar<br />

auf einstimmig das Eisenbahndepartement al<br />

neues Mitglied und verdankte die in Aussicht<br />

gestellte wertvolle Mitarbeit Herrn Hunzikers.<br />

Es wurde beschlossen, auch mit Herrn<br />

Generaldirektor Schrafl von den S. B. B. in<br />

Verbindung zu treten. Die Frage der Zulas<br />

sung weiterer Interessengruppen wurde au<br />

eine spätere Sitzung verschoben.<br />

Die finanzielle Grundlage des Komitees ist<br />

soweit dies die Anfänge betrifft, durch der<br />

Beitrag von einem Rappen pro Kopf der au<br />

geschlossenen Vereine sichergestellt.<br />

Das Komitee einigte sich darauf, ein von<br />

der Strassenliga verschiedenes Programm<br />

zu verfolgen; es wird sich einzig und allein<br />

auf die Konflikte zwischen Strasse und<br />

Schiene im Sinne einer Behebung derselben<br />

beschränken. Ein Schreiben von Herrn Marzohl<br />

sichert die aktive Mitarbeit der Stras<br />

senliga zu.<br />

Die nächste Komiteesitzung wird in Bern,<br />

in den von der Sektion Bern des A. C. S.<br />

freundlichst zur Verfügung gestellten Räu<br />

men am 25. Januar stattfinden. Herr Hunzi<br />

ker wird an dieser Sitzung erstmals zugegen<br />

sein.<br />

Das Eisenbahndepartement hat durch Vermittlung<br />

von Herrn Hunziker dem Komitee<br />

ein vollständiges Verzeichnis aller Niveauübergänge<br />

der Schweiz und deren Signalisierung<br />

zugesichert.<br />

Die Abordnung Herrn Hunzikers, einer der kompetentesten<br />

Autoritäten im schweizerischen Eisenbahnwesen,<br />

als Mitarbeiter des Aktionskomitee<br />

* Strasse und Schiene » zeugt für das weitsehende<br />

Entgegenkommen und die Bedeutung, die das Eisenbahndepartement,<br />

und vor allem Herr Bundesrat<br />

Haab, den modernen Verkehrsfragen entgegenbringt.<br />

Herr Hunziker amtete bis zum letzten Jahre als<br />

Kassier der Sektion Bern des A. G. S. Er verfügt<br />

also neben giossem theoretischem und praktischem<br />

Wissen im Eisenbahnwesen über wertvolle Erfahrungen<br />

als Automobilist. Man wird nicht fehlgehen,<br />

•wenn man Herrn Hunziker mit der an die Aufhebung<br />

der Niveauübergänge bedingte Begünstigung<br />

in der Verteilung des Benzinzolles in Zusammenhang<br />

bringt. Ueberflüssig zu erwähnen, dass Herr<br />

Hunziker schon immer ein ganz besonderes Interesse<br />

für dio Signalisierung der Niveauübersänge<br />

bekundet hat. So wohnte er auch den interessanten<br />

Signalversuchen in Münchenbuchsee bei. In der<br />

Person Herrn Hunzikers hat das Komitee eine Kapazität<br />

erhalten, die alle Garantien für eine erfolgreiche<br />

Aktion bietet.<br />

Wir erlauben uns, den S.B.B, noch die Delegierung<br />

des Herrn von Werdi, des Oberingenieurs der<br />

Generaldirektion, vorzuschlagen. Der durch solche<br />

Persönlichkeiten geschaffene Kreis des Komitees<br />

« Strasse und Schiene » wird einer fruchtbaren und<br />

äohen Zukunft entgegengehen und trotz dem Berg<br />

ton Hindernissen seine schwere Aufgabe erfüllen<br />

zum Wohle der Allgemeinheit! d. v.<br />

Säle u First und der „weisse Stern"<br />

Eine alte Anregung wieder im Brennpunkt<br />

des Interesses.<br />

Schon seit Jahren gären in unserem Lande<br />

die Anfänge einer umfassenden Bewegung zur<br />

Selbstdisziplinierung des Strassenverkehrs. Dieser<br />

Tage ist der glimmende Funke in Lausanne zum<br />

Flackern gekommen und hat sich an der Idee<br />

einer Verkehrsregelung unter Fühlungnahme und<br />

dem gemeinsamen Vorgehen aller Strassenbenützer<br />

entzündet.<br />

Im Juni des Jahres 1925 hatte die «Automobil-Revue<br />

» in dieser Richtung bereits einen<br />

grossangelegten Vorstoss unternommen und die<br />

Organisation des «Wcissen Sternes» ansieregt.<br />

Die Spalten unseres Blattes brachten einen sorgfältig<br />

ausgearbeiteten Vorschlag. Der Gedanke<br />

einer moralischen Organisation zur Hebung der<br />

Verkehrssicherheit fand bei der obersten Landesbehörde<br />

freudige Aufnahme; nicht woniger als<br />

fünf Bundesräte beglückwünschton uns uorsönlich.<br />

Aber auch von den Kantonen, höchsten<br />

Magistraten und selbst vom Eidg. Polizei- und<br />

Justizdepartement erhielten wir begeisterte Zuschriften.<br />

Nur die Strassenbenülzor konnten sich<br />

noch nicht entschliessen, die Idee auf ihre Fahne<br />

zu schreiben. Inzwischen ist aber der Gedanke<br />

gereift; die gute Saat beginnt, nachdem sie in<br />

der fruchtbaren Erde der öffentlichen Meinung<br />

gekeimt, aufzugehen. Dies scheint uns der Augenblick,<br />

das, was wir damals angeregt, zu wiederholen:<br />

Wer kennt sie nicht, die sieben Aufrechten<br />

mit ihrem stolzen Fähnlein, in der herrlichen<br />

Novelle von Gottfried Keller? Und<br />

wem wird es nicht warm ums Herz, wenn<br />

er die prächtigen Worte gegenseitiger Solidarität<br />

liest, die der ehemalige zürcherische<br />

Staatsschreiber den sieben aufrechten<br />

Eidgenossen in den Mund legt, jenem<br />

Trüpplein von Alten und Jungen, die in<br />

einer wunderbaren Gemeinschaft des Geistes<br />

und der Tat ihre Ideale in eine neue<br />

Zeit tragen?<br />

In der Geschichte menschlicher Zivilisation<br />

braucht jede Bewegung solche Aufrechte.<br />

Und heute, da der Automobilismus<br />

die Welt erobert und eine grosse europäische<br />

Bewegung im Begriffe steht, ein<br />

weites Band gegenseitiger Hilfe und der bewussten<br />

Solidarität um ihn zu schlingen,<br />

brauchen wir sie wieder.<br />

Doch nennen wir sie die sieben Anständigen!<br />

Und sprechen wir in Anlehnung an<br />

das berühmte Gottfried Keller-Wort vom<br />

Fähnlein der sieben Anständigen!<br />

Es ist leider eine Tatsache, dass sich der<br />

[Automobilist in vielen Fällen noch nicht<br />

zum Bewusstsem seiner hohen Pflicht und<br />

Verantwortung hindurchgerungen hat. Die<br />

Klagen mangelnder gegenseitiger Hilfe, der<br />

Missachtung bestimmter Regeln und der<br />

fehlenden Rücksicht auf das Publikum<br />

wollen nicht verstummen. Der junge Automobilfahrer<br />

hat gewiss eine unendliche<br />

Freude am Führen seines Motors, er will<br />

die vielen Schönheiten des Autofahrens voll<br />

auskosten und vergisst dabei die Rücksichten,<br />

die er anderen und schliesslich auch<br />

sich selbst schuldig ist. Obwohl jeder Automobilist<br />

weiss, dass er selber zu jeder<br />

Stunde in die Lage dringender Hilfsbedürftigkeit<br />

kommen kann und ihm vereinzelte<br />

Fälle von der Masse in einer ungerechten<br />

Verallgemeinerung oft den schweren Vorwurf<br />

des Protzentums einbringen, fehlt es<br />

dem jungen Automobilismus vielfach noch<br />

an jenem Etwas, das ihm allein die Sympathie<br />

aller einzubringen vermag. Die Notwendigkeit<br />

dieser Menschlichkeit, der tiefen<br />

inneren Solidarität und Hilfsbereitschaft,<br />

ist auch vom letzten Führer eines modernen<br />

Verkehrsmittels, das sich trotz aller<br />

Hemmungen und Hindernisse durchgesetzt<br />

hat, zu verlangen.<br />

Dies alles wird immer mehr erkannt. Zur<br />

Durchsetzung dieser geistigen Einstellung,<br />

zur Propagierung dieser Ideen, sind in den<br />

ausländischen Staaten schon mächtige<br />

Feldzüge geführt worden. In England<br />

wurde * Safety First» propagiert, die Lehre<br />

des gesunden Menschenverstandes. Eine<br />

Gesellschaft organisiert Safety-First-Feldzüge,<br />

Zeitschriften erstehen, Plakate mit<br />

amerikanischer Aufmachung kleben überall<br />

und an jedem Verkehrspunkt zu Stadt und<br />

Land leuchtet «the red triangle», ein rotes<br />

Dreieck auf weisser Stange, als stetes Mahnzeichen.<br />

Aehnliches gibt es bereits in Belgien, wo<br />

die Besitzer von Autoapotheken an ihrem<br />

Auto durch ein bestimmtes Zeichen erkennbar<br />

sind, und in Frankreich schickt sich der<br />

Automobilismus an, für die gleiche Idee<br />

eine- mächtige Kampagne zu führen. Der<br />

grosse Pariser Kollege «l'Auto» eröffnete<br />

sie in diesem Frühjahr. Eine grosse Hilfsgemeinschaft<br />

der Automobilisten auf der<br />

Strasse soll erstehen, mit der moralischen<br />

Pflicht der Rücksicht auf jedermann. Kein<br />

Mitgliederbeitrag wird bezahlt, wer mit der<br />

«Assistance mutuelle des usagers de la<br />

route» (abgek. 1YA.») einverstanden ist,<br />

zahlt lediglich ein kleines Eintrittsgeld für<br />

ein Abzeichen, das an sichtbarer Stelle am<br />

Auto oder Motorrad zu fixieren ist.<br />

Ein kontinentaler Elan wird auch den<br />

Automobilismus anderer Staaten zu einem<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Das Abzeichen für Strassenselbstdiszipiin.<br />

gleichen Vorgehen und zur Durchführung<br />

der segensreichen Idee gegenseitiger Hilfe<br />

anspornen. Wollen wir in der Schweiz zurückstehen?<br />

Ist nicht gerade unser Land,<br />

das als Reise- und Touristenziel in seinen<br />

meisten Teilen einen immensen internationalen<br />

Autoverkehr besitzt, prädestiniert zur<br />

weiteren Propagierung dieser Idee? Der<br />

schweizerische Touring-Club hat die Durchführung<br />

in Frankreich seinerzeit sympathisch<br />

begrüsst und sich für seinen Teil bereit<br />

erklärt, für die betreffenden Ideen in<br />

der Schweiz einzustehen. Er stellt sich zur<br />

Uebernahme und Propagierung des in<br />

Frankreich eingeführten Systems «A» zur<br />

Verfügung, in Form eines den Mitgliedern<br />

ausgehändigten Fähnleins will er versuchen,<br />

in der Schweiz das gleiche System<br />

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Werner<br />

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«A> einzuführen. Seit Jahr und Tag wies<br />

auch die «Automobil-Revue» auf die Notwendigkeit<br />

solcher automobilistischen Bewegung<br />

hin. Sie darf für sich in Anspruch<br />

nehmen, mitgearbeitet zu haben an der<br />

Wegbereitung dessen, was nun werden soll.<br />

Um den notwendigen Schritt vorwärts zu<br />

tun, müssten konkrete Vorschläge zur Diskussion<br />

gestellt werden. Deshalb ist auch<br />

der Vorschlag des T. G. S. zu begrüssen, und<br />

in diesem Sinne fassen wir ihn auch auf.<br />

So anerkennenswert derselbe auch ist, so<br />

leben wir nun doch der Auffassung, dass<br />

die Organisation der Durchführung in der<br />

Schweiz aus Gründen, auf die wir in diesem<br />

Aufsatz noch zurückkommen werden,<br />

bei aller Unterstützung durch die in Frage<br />

stehenden Verbände eine andere Richtung<br />

einschlagen sollte und auf alle Fälle auf<br />

eine breitere Basis gestellt werden müsste,<br />

als dies bei Annahme der sonst gut gemeinten<br />

Vorschläge des T. G. S. der Fall<br />

wäre. Wir sind auch der Ansicht, dass die<br />

Durchführung in der Schweiz sich nicht<br />

nur auf eine Uebernahme des «A», die das<br />

spezifische Zeichen der französischen Automobilisten<br />

ist und kaum auf internationale<br />

Durchführung rechnen kann (weil die einzelnen<br />

Länder alle nach ihren besonderen<br />

Bedürfnissen vorgehen) beschränken darf,<br />

sondern den schweizerischen Verhältnissen<br />

angepasst werden sollte. Wir glauben<br />

auch, dass der T. G. S. die Richtigkeit solcher<br />

Erwägungen bei einer eingehenden<br />

Betrachtung der Sachlage und der sich<br />

hieraus ergebenden Notwendigkeiten anerkennen<br />

und selbst solche Erwägungen anstellen<br />

wird. In solchem Zusammenhange<br />

mögen auch unsere Ausführungen als weitere<br />

Vorschläge aufgefasst werden.<br />

Aus diesem Grunde richten wir an den<br />

schweizerischen Automobilismus den flammenden<br />

Appell zur Bildung eines « Weissen<br />

Sternes» als Organisationszeichen und als<br />

stetes Erkennungsmal gegenseitiger Hilfe<br />

und Sicherheit, als das Zeichen entschlossener<br />

Solidarität unter den Automobilfahrern,<br />

als äusseres Signum anständiger Gesinnung.<br />

Wir stehen auf dem Standpunkt, dass<br />

keine neue Organisation notwendig ist und<br />

dass es auch am vorteilhaftesten ist, wenn<br />

keine der bestehenden als Organisator mit<br />

festem Rahmen für die Durchführung des<br />

«Weissen Sternes» bestimmt wird. Es könnten<br />

sich sonst leicht Reibungen ergeben, mit<br />

dem Resultat, dass die Mitglieder anderer<br />

Organisationen und Vereinigungen abseits<br />

bleiben. Und doch handelt es sich darum,<br />

alle zu gewinnen! Aus den ersten sieben<br />

Anständigen, nach denen wir rufen, soll<br />

eine breite und weite Schar werden, entschlossen,<br />

dieser grossen Idee zum allgemeinen<br />

Durchbruch zu verhelfen.<br />

Notwendig ist lediglich eine Zentralstelle,<br />

die die Aufnahmen annimmt und die gegen<br />

eine kleine Entschädigung denjenigen, die<br />

sich zu den Prinzipien des «Weissen Sternes<br />

» zu verpflichten verbürgen, dieses Zeichen<br />

aushändigt. Wie soll dieses selbst aussehen?<br />

Wir schlagen einen weissen Stern<br />

auf rotem Grund vor, welch letzterer die<br />

Form eines Triangels hat und aus dessen<br />

Mitte der sechszackige weisse Stern hervorleuchtet.<br />

Dieses Abzeichen hat der Besitzer<br />

an gut sichtbarer Stelle seines Autos oder<br />

Motorrades anzuheften.<br />

Und in was sollen die Prinzipien des<br />

«Weissen Sternes» bestehen? Hier sind<br />

sie:<br />

1. Absolut korrektes Fahren.<br />

2. Alle Rücksichten sowohl gegen das Publikum<br />

1 wie auch gegen andere Fahrer<br />

walten zu lassen.<br />

3. Verpflichtung zu gegenseitiger Hilfe<br />

und Sorge und Hilfeleistung an Verunglückten<br />

und Opfern des Verkehrs.<br />

4. Beteiligung am Kampfe gegen die Missbräuche,<br />

die dem Automobilisten auf<br />

dem Gebiet des Verkehrs zur Kenntnis<br />

gelangen.<br />

5. Diejenigen, die sich solcher Missbräuche<br />

schuldig machen, auf die Folgen ihrer<br />

Handlungen mit aller Entschiedenheit<br />

aufmerksam zu machen und besonders<br />

schwere Fälle der Zentralstelle des<br />

«Weissen Sternes » mitzuteilen.<br />

Das ist es, was wir vorschlagen. Das<br />

Zeichen des weissen Sternes, das das Zeichen<br />

der tätigen Hilfe und des Bewusstseins<br />

anständiger Gesinnung ist, soll bald im<br />

ganzen Lande bekannt sein.<br />

Wir haben in unserem Lande Zehntausende<br />

von Automobilisten. Als wir vor<br />

wenigen Wochen zur Hilfeleistung für die<br />

Unglücklichen von Süs unsere Aufforderung<br />

ergehen Hessen, sind Tausende und<br />

Tausende unserem Appell mit freudigem<br />

Herzen gefolgt. Es war eine Ehrensammlung<br />

der Automobilisten unseres Landes.<br />

Wer wollte ihren Drang nach menschlicher<br />

Hilfe und die Anständigkeit ihrer Gesinnung<br />

bezweifeln? Solche Regungen brauchen<br />

nur geweckt und der Automobilismus<br />

seiner selbst und der Aufgaben, die er hat,<br />

bewusst zu werden. Und was er ist, das<br />

wage er auch zu scheinen.<br />

* *<br />

Das ist es, was wir damals anregten. Die<br />

Saf ety-First-Bewegung hat seither alle Länder<br />

mit beispiellosem Erfolge erfasst, reift<br />

immer mehr der Vollkommenheit entgegen.<br />

Nur wir in der Schweiz haben uns noch zu<br />

keinem geeinten Schritt aufgerafft. Die<br />

Lausanner Bewegung zeigt, dass wir dafür<br />

reif sind, die Unfallstatistiken beweisen,<br />

dass die Selbstdisziplinierung not tut. Vielleicht,<br />

dass diese Idee der moralischen Solidarität<br />

auch auf den kürzlich in der<br />

«A.-R.» angeregten Auto-Hilfsdienst bei<br />

Landeskatastrophen ausgedehnt werden<br />

könnte.<br />

Fügen wir bei, dass wir damals die praktische<br />

Verwirklichung der Organisation des<br />

«Weissen Sternes» unserem Mitarbeiter<br />

Herrn Rob. d'Everstag anvertraut hatten<br />

und dass er heute noch damit beauftragt<br />

ist.


•<br />

Ein neuer automobilgewerblicher<br />

Beruf in England.<br />

London, Januar <strong>1928</strong>.<br />

In den zahlreichen Vororten Londons, in welchen<br />

vorwiegend besser situierte Kreise niedergelassen<br />

sind, gibt es wohl wenig Familien, welche<br />

nicht über ihr eigenes Automobil verfügen. Die<br />

Wagen dienen vor allem den in der Metropole<br />

arbeitenden Familienmitgliedern als Verkehrsmittel,<br />

um zweimal täglich den Weg von und zum Geschäftshaus<br />

zurückzulegen. Die meisten dieser<br />

Automobilisten haben aber abends nach der Heimkehr<br />

wenig Lust, sich noch mit der Besorgung des<br />

Wagens mehr als gerade dringend notwendig ist<br />

abzugeben. Das Weekend dagegen ist für die sportliche<br />

Betätigung reserviert, so dass auch während<br />

jener Freizeit wenig Gelegenheit vorhanden ist. sich<br />

Reinigungsarbeiten zu widmen. Vielfach fehlen<br />

auch die Kenntnisse und das allernötigste Werkzeug<br />

und Hilfsmaterial. Manchen erscheint es zudem<br />

umständlich, nur wegen geringeren Arbeiten<br />

den Wagen einem Garagisten zu überlassen, und<br />

doch würde man gerne über ein stets sauberes imd<br />

fahrbereites Fahrzeug verfügen.<br />

Diese Umstände haben sich findige Handwerksleute<br />

zunutze gemacht und verfielen auf das ver-Zollwesen, entstand eine Opposition gegen die<br />

ternationalen Kommission für Verkehrswesen und<br />

altete System der Störarbeit. Sie besuchen in regelmässigen<br />

Zeitabständen, wöchentlich oder alle 14<br />

Tage, ihre Kunden, bringen ihr eigenes Werkzeug<br />

mit und besorgen für den Eigentümer all die<br />

üblichen Reinigungs- und Instandstellungsarbeiten.<br />

Diese fahrenden Erwerbsleute konkurrenzieren die<br />

Garagisten nur teilweise, da die Mehrzahl von ihnen<br />

grössere Reparaturen und Revisionen nicht selbständig<br />

vornehmen, sondern alle umfangreicheren<br />

Arbeiten den dazu eingerichteten Garagen überlassen.<br />

Die Vertreter dieser modernen Gewerbegruppe<br />

rekrutieren sich meistenteils aus auseedienten<br />

Soldaten der englischen Armee, welche gute<br />

Dienstreferenzen besitzen. Es handelt sich vor allem<br />

um solche Leute, welche bei der Motorwagen- oder<br />

Fliegertruppe tätig waren und deshalb über mehrjährige<br />

praktische Kenntnisse und eine genügende<br />

technische Vorbildung verfügen. Um ihr Berufsansehen<br />

nicht zu diskreditieren, haben sich die Betreffenden<br />

bereits etwas zusammengeschlossen und<br />

lassen zweifelhafte Elemente nicht aufkommen. Die<br />

Idee fiel auf fruchtbaren Boden, und schon lassen<br />

sich manche Autobesitzer diese Annehmlichkeit zugute<br />

kommen. Die so auf der « Stör » arbeitenden<br />

Mechaniker sind gut beschäftigt und finden ein<br />

Techt befriedigendes Auskommen. Man nimmt an,<br />

dass ähnliche Berufsgruppen auch in andern Städten<br />

aufkommen und sich zu einer dauernden Institution<br />

entwickeln werden. Bi.<br />

Um das Touristikbureau der<br />

A. I. A.C.R.<br />

Ein internationales Bureau. In der offiziellen<br />

Zeitschrift des Automobil-Clubs von Italien finden<br />

sich interessante ergänzende Mitteilungen aus der<br />

Generalversammlung der A. I A. C. R.. die im letzton<br />

Herbst in Paris stattgefunden hatte. Wir wir<br />

seinerzeit berichteten, wurde von der Versammlung<br />

die Schaffung eines internationalen Touristikbureaus<br />

beschlossen. Wir geben die Vorschläge, die<br />

damals von der internationalen Touristikkommission<br />

ausgingen, in der Form wieder, wie sie die<br />

italienische offizielle Zeitschrift veröffentlicht:<br />

1. Schaffung eines internationalen Touristikbureaus<br />

mit Sitz in Genf, geleitet von einem Generalsekretär.<br />

2. Publikation einer Karte von Europa im<br />

Masstab von 1 2 Millionen mit Spezialkarten im<br />

Masstabe von 1 :500.000 für die Gebiete der Alpen,<br />

der Vogesen und der Pyrenäen.<br />

3. Herausgabe eines Europaführers, der alle<br />

automobil-touristischen Informationen enthält, die<br />

gewöhnlich in den verschiedenen Jahrbüchern zu<br />

finden sind.<br />

4. Veröffentlichung von Iüneraire-Mustern, die<br />

den nationalen Automobil-Clubs auf Verlangen<br />

gratis abzuliefern sind.<br />

Die Durchführung des Programmes verlangt in<br />

erster Linie die Schaffung eines internationalen<br />

Touristikbureaus in Genf und die Aeufnung eines<br />

Fonds von ca. 300.000 französischen Franken.<br />

Verschiedene Länder haben sich bereits mit Beträgen<br />

von 2000 Schweizerfranken verpflichtet.<br />

Ueber diesen Punkt entwickelte sich eine recht<br />

lebhafte Diskussion. Ausgehend vom belgischen<br />

Delegierten, Herrn Hansez, dem Präsident der in-<br />

Schaffung eines selbständigen Sekretariates für<br />

Touristik, das vom Sekretariat des A.I.A.C.R. losgelöst<br />

sein soll. Der Widerstand richtete sich auch<br />

gegen die Ueberbindung einer Verpflichtung an<br />

die nationalen Automobil-Clubs, an das neue<br />

Sekretariat, ausserhalb des regulären Budgets Beiträge<br />

leisten zu müssen. Trotz der starken Opposition<br />

gelangte die Versammlung zu folgenden Beschlüssen<br />

:<br />

a) Publikation eines Strassenführers,<br />

b) Publikation einer Europakarte 1 :2 Millionen<br />

;<br />

b) Publikation von Itineraires.<br />

Die Schaffung eines internationalen Bureaus in<br />

Genf für die Dauer eines Jahres wurde angenommen<br />

und der Präsident der internationalen Touristikkommission<br />

beauftragt, an seine Spitze einen<br />

Leiter zu entsenden, der für ein Jahr für den<br />

Gang der Geschäfte im Bureau die Verantwortung<br />

zu tragen hat. Mam genehmigte schlussendlich die<br />

Bereitstellung eines Fonds von 50.000 Schweizerfranken<br />

zugunsten des neuen Bureaus, für welchen<br />

die Delegierten in der Versammlung die Verpflichtung<br />

für das Zustandekommen übernahmen. Die<br />

genaue Verteilung der Beitragsanteile wird erst<br />

später festgesetzt. Sie richtet sich nach der Entwicklung<br />

des Autotourismus und nach den Bewegungen<br />

der Zollpassierscheine in den betreffenden<br />

Ländern.<br />

fit.<br />

Winterliches Automobil-Bergrennen in San Martino<br />

di Casirozza. Am 26. Februar findet in San<br />

Marüno di Castrozza (dem bekannten Wintersportplatz<br />

in den Dolomiten) ein Bergronnen für Automobile<br />

und Motorräder über die Strecke von 15 km<br />

statt. Dieses Rennen, das international ausgeschrieben<br />

ist, wird sich aus dem Grunde besonders interessant<br />

gestalten, weil es das erste grosse Automobilrennen<br />

ist, welches im Winter im Hochgebirge ausgefahren<br />

wird. Der Grossteil der Rennstrecke bewegt<br />

sich zwischen bis zu 2 m hohen Schneemauern.<br />

Das Rennen wird eine starke internationale Beteiligung<br />

und beste Klasse von Fahrern aufweisen.<br />

AUTOMOBIL-REVUE — N"3<br />

einer äusserst lebhaften Aufnahme begegnen.<br />

Dem um ca. 20.30 Uhr beginnenden Vortrag<br />

geht um 19.15 Uhr ein gemeinsames Nachtessen<br />

Der A. C. S. zieht um ! Ein Ereignis, das manvoraus.<br />

schon über ein Jahr voraussah, verwirklicht sich Erwähnt sei noch, dass die für den 26. Januar<br />

dieser Tage. Obwohl der Weg vom Gebäude Nr. 3 vorgesehene ausserordentliche Generalversammlung<br />

der Rue du Mont Blanc in Genf — das der A. C. S. auf Montag den 23. Januar, 20 Uhr, vorgeschoben..?<br />

bekanntlich verlassen muss — bis zum neuen Heim wurde. Sie findet im * Hotel St. Gotthard » in Zürich<br />

statt und sind folgende Traktanden vorge-<br />

in Nr. 16 derselben Strasse, an der Ecke der Rue<br />

Levrier, kein weiter ist, so bringt er doch verschiedene<br />

Veränderungen mit sich. Der Umzug des<br />

sehen :<br />

A. C. S. hat schon an der vielgenannten Churer<br />

1. Protokoll der außerordentlichen Generalver*<br />

Tagung seine besondere Szene gehabt: Wie man<br />

Sammlung vom 10. November 1927,<br />

sich erinnern wird, wurde ausgerechnet zur selben<br />

2. Bericht des Vorstandes übet die Generalversammlung<br />

des A.G.S. vom 18. Dezember 1927<br />

Zeit auf dem Gebäude Rue Mont Blanc 16 eine<br />

Hypothek im Wert von 100 000 Fr. aufgenommen, in Ölten und Beschlussfassung über die Mitarbeit<br />

der Sektion Zürich des A.C.S, im Zen-<br />

deren Ratifizierung die Churer Versammlung verweigerte.<br />

Das Zentralkomitee 1 musste sich verpflichten,<br />

den Gegenwert nachzuweisen, was auch in Spozialkommissionen des A.C.S.<br />

tral- und Direktionsvorstand, sowie in dea<br />

OHen geschehen ist. Damit dürfte die Besitzungsfrage<br />

nach allerlei langwierigen Bemühuneen end-<br />

3. Anregungen und Mitteilungen. —n. '<br />

lich doch zum Guten gelöst sein, wofür besonderer<br />

Dank Herrn Zentralpräsident A. Dufour gebührt.<br />

Im neuen Heim des A. C. S. hatte die Sektion<br />

Genf des A. C. S., wie wir dereinst kurz erwähnten,<br />

ein touristisches Bureau eingerichtet, dessen Bedeutung<br />

aber die Grenzen eines Sektionsbureaus in<br />

Das Auto steigert die Besuchsziffern der Amen-<br />

Tat und Wahrheit längstens überschritten hat. Mit<br />

dem Einzug des A. C. S. verlässt nun die Sektion<br />

Genf ihre Räumlichkeiten, um, einem alten Wunsche<br />

gemäss, ebenfalls unter ein eigenes Dach zu<br />

kommen, um aber dann dort nur ein Triptyk-Bureau<br />

zu installieren. Das bis anhin durch Herrn<br />

Dr. Wehrli, Präsident der Sektion Genf und Generalsekretär<br />

des A. C. S., geleitete (und übrigens<br />

auch gegründete) touristische Bureau würde also<br />

demnach bedauerlicherweise aufgehoben. Immerhin<br />

ist zu hoffen, dass der A. C. S. sich in Anbetracht<br />

der grosszügigen Dienste, die Herr Dr. Wehrli als<br />

Leiter dieses Bureaus dem gesamten Club seieistet<br />

hat, sich dessen Mitarbeit in irgendeiner Form<br />

weiterhin sichern wird<br />

Die Sektion Genf ihrerseits schlägt ihr neues<br />

Heim in zentralster Lage der Stadt auf. Man hofft,<br />

dass die Umzugsarbeiten bis zum 30. Januar, dem<br />

Tag der Generalversammlung, beendet sein werden.<br />

Der Generalversammlung fällt besondere Bedeutung<br />

zu, stehen doch die Ausarbeitung der neuen Statuten<br />

in Harmonie mit den frischgebackenen Zentralstatuten,<br />

verschiedene Wahlen und die Neuwahl<br />

des Präsidenten sowie des Kassiers auf der Tagesordnung.<br />

Am 13. Januar findet ein Diner im Restaurant<br />

du Nord statt, woran sich die Vorführung<br />

einiger Filme aus der letzten schweizerischen<br />

Rennsaison anschliessen wird, die durch Herrn J.<br />

Decrauzat, Präsident der nationalen Sportkommission,<br />

erläutert werden.<br />

f. v<br />

Sektion Zürich des A. G. S. Es sei auch an dieser<br />

Stelle nochmals a-uf die Monatsversammlung<br />

der Sektion Zürich des A.C.S. vom nächsten Donnerstag<br />

den 12. Januar <strong>1928</strong> im « Grand Hotel<br />

Dolder» in Zürich aufmerksam gemacht. An dieser<br />

Versammlung wird Herr Präsident H. Wundorly-Volkacrt,<br />

Meilen, einen Lichtbildervortrag über<br />

« Von Wa-lrossen und weissen Bären, Jagden im<br />

nördlichen. Eismeer » halten, wodurch den Mitgliedern<br />

eine besondere Attraktion geboten wird. Die<br />

interessante Schilderung der Erlebnisse des Referenten<br />

in den unbekannten Polargegenden, sowie<br />

die zahlreichen Lichtbilder dürften überall<br />

kaner! Die grosszügigo Propaganda der europäischen<br />

Eisenbahnen, Reisebureaux und Schifffahrtslinien<br />

in ganz Amerika ist nicht ohne Erfolg<br />

geblieben : die Fremdensaison <strong>1928</strong> kündet<br />

einen Rekordbesuch amerikanischer Eurc-pareisender<br />

an. Von ganz ausserordentlichern Erfolg ist<br />

dio Propaganda gewisser Dampferlinien, welche die<br />

Mitnahme der Automobilo ermöglichen. Dadurch<br />

•wird es dem Amerikaner, der bekanntlich ein passionierter<br />

Automobilist ist, ermöglicht, ganz Europa<br />

in seinem eigenen Wagen zu bereisen. Diese<br />

durch weitestes Entgegenkommen gebotene einzigartige<br />

Gelegenheit wird für die Fremdenindustrie,<br />

vornehmlich dio schweizerische, von noch nicht abzuschätzenden<br />

Gewinn sein. Hoffen wir nur, dass<br />

man den amerikanischen Automobilisten auch in<br />

unserem Lande im ureigenen Interesse grösstes Entgegenkommen<br />

zeigt, auf dass sich das Schlagwort<br />

eines Amerikaners erneut bewahrheiten möge:<br />

Once in Europa — once in Switzerland ! v.<br />

Eine Ergänzung der Verordnung über das<br />

Strassenwesen hat der Kantonsrat von Schwyz im<br />

Dezember angenommen, welche bestimmt:<br />

< Jedes Fahrzeug, einschliesslich der Hand-i<br />

wagen, das auf öffentlichen Strassen verkehrt, muss<br />

nach Eintritt der Dämmerung beleuchtet sein.<br />

Als Beleuchtung sind für Fuhrwerke wenigstens<br />

eino gut sichtbare Laterne mit weissem Licht vom<br />

links und ein Schlusslicht vorgeschrieben. Bei<br />

Fuhrwerken von weniger als 7 Meter Gesamtlänge<br />

und wenn sie von hinten gut sichtbar ist. kana<br />

dieselbe Lichtquelle für das weisse Licht und für<br />

das rote Schlusssignal verwendet werden. Bei<br />

Langholz- oder andern Transporton von erosser<br />

Länge hat ein zweiter Begleiter das Fuhrwerk am<br />

Schluss durch eine Handlaterne zu sichern.<br />

Nichtbeachtung dieser Polizeivorschriften hat<br />

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II. Blatt<br />

BERN, 10. Januar <strong>1928</strong><br />

II. Blatt<br />

BERN, 10. Januar <strong>1928</strong><br />

Welche Ironie!<br />

Unter Bezugnahme auf die Bestimmung<br />

des Bundesgesetzes betreffs Handhabung der<br />

Bahnpolizei vom 18. Februar 1878 (!) ersucht<br />

ein Bahnpolizei-Rapport der S. B. B.<br />

das Bezirksamt Lenzburg, Herrn Dr. B. aus<br />

Seon zur Rechenschaft zu ziehen, da dessen<br />

«Luxusauto» vom Zuge angefahren und leicht<br />

beschädigt worden sei. Dieser Amtssatz<br />

wird näher begründet: Durch die Kurve an<br />

der Unfallstelle an der Uebersicht behindert,<br />

konnte der Motorwagenführer nicht mehr<br />

rechtzeitig anhalten, so dass eine Kollision<br />

übersehbare, gerade Linie vom Auftauchen der<br />

mit dem Automobil unvermeidlich war. — Lokomotive bis zum Stand unseres Wageas betragt<br />

Weiter heisst es wörtlich: Ausser Herrn Dr. ca. 110 Meter, was wir anderntags ausgemessen<br />

B. waren andere Personen im Auto, aber haben. Der Zug wurde aber erst ca. 30—35 Meter<br />

niemand nahm sich die Mühe, vorsichtshalber von unsorm Wagen entfernt gebremst, trotzdem er<br />

durch anhaltendes Pfeifensignal zu verstehen gab,<br />

dem Zuge entgegenzugehen und durch Anwinken<br />

Haltsignale zu geben, sondern hielten Für dio Wahrheit obiger Angaben haben wir<br />

dass er uns bemerkt halte.<br />

sich alle während der Kollision im Auto auf, anderntags ungosucht einen Zeugen gefunden im<br />

wobei es leicht zu einem grossen Unglück Strassenwärtor, der im Hause unterhalb der Unglücksstelle<br />

wohnt und der sich, da er Signale hätte führen können... Schlussendlich er-<br />

von<br />

sucht der Verfasser des Rapportes das Bezirksamt<br />

Lenzburg oben angezeigte Uebertretung<br />

gemäss Art. 5 Ziff. 1 Bahnpolizei-Gesetzartikel<br />

1 der Instruktion betreffend die<br />

Handhabung der Bahnpolizei zu ahnden...<br />

Soweit der Rapport! Wesentlich anders<br />

klärt sich der Fall durch die genauen, von<br />

einem Zeugen bestätigten Angaben des Wagenbesitzers<br />

Dr. B. aus Seon:<br />

Der Zusammenstoss ereignete sich am 22. Dezember<br />

abends 8 Uhr bei völliger Dunkelheit.<br />

Nachdem es den ganzen Nachmittag geregnet<br />

hatte und gegen Abend gefroren, befand sich die<br />

Strasse Lemzburg—Seon im genannten Moment im<br />

Zustande völliger Vereisung, was besonders dort<br />

zutral, wo der Wagen in einem Tempo von 25—30<br />

km auf schnurgerader Strecke langsam gegen die<br />

rechte Strassenseite abrutschte, mit dem vordem<br />

rechten Rad leicht gegen den Bahnkörper anstiess<br />

und, dort Halt findend, sich mit den Hinterrädern<br />

auf der spiegelglatten Eisfläche noch um ca. 90°<br />

drehte, um im Laufe dieser langsamen Drehung<br />

zum Stillstand zu gelangen (Unsere Strassenspuren<br />

waren noch am nächsten Tage sichtbar und wurden<br />

von uns im Beisein eines unbeteiligten Zeugen festgehalten).<br />

Beweis für das vorsichtige Tempo ist, dass der<br />

Wagen mit den Hinterrädern nicht einmal bis ans<br />

Bahntrace herangeschoben wurde.<br />

Aus dieser unfreiwilligen Lage suchten wir<br />

(ahnungslos, dass gerade ein Zug kommen würde),<br />

loszukommen. Die Hinterräder konnten jedoch keinen<br />

Boden fassen, da sich die Vorderräder in einer<br />

kleinen Vertiefung befanden und so der Rückwärts-<br />

bewegung ctwelchen Widerstand entgegensetzten.<br />

Plötzlich tauchten von Seon her die drei Scheinwerfer<br />

dos Zuges auf.<br />

Obschon wir für ganz selbstverständlich betrachteten,<br />

dass der Zug angesichts unserer, vom Barnkörper<br />

ausgehenden blendondweissen und kräftigen<br />

Scheinwerfer ohne weiteres vor dieser, doch als<br />

deutliches Hindernis über den Ba-hnstrang ragenden<br />

Lichtquelle zu hallen für nötig finden würdo,<br />

Hess ich zum Uebcrfluss noch das überlaute Warnsignal<br />

ununterbrochen ertönen.<br />

Der Zug gab darauf Antwort, fuhr aber trotzdem,<br />

wenn auch in langsamem (ca. 35 km), so doch<br />

unvermindertem Tempo weiter.<br />

Die auf ebener Erde (ganz abgesehen von der<br />

noch grösseren vom Lokomotivführerstand aus)<br />

Auto und Zug und den Zusammenstos-s gehört, noch<br />

gleichen Abends nach unserer Weiterfahrt dorthin<br />

bogeben hatte.<br />

Nachdem wir nun zu unserm Entsetzen konstatieren<br />

mussten, dass der Zug unbekümmert um<br />

Scheinwerfer und Hörn (was nach unserer Ansicht<br />

die kräftigsten Warnsignale in der Nacht waren)<br />

ungebremst weiterzufuhr, kam mir als Wagenlenker<br />

nicht der Gedanke (und ich hätte auch ohne weiteres,<br />

wenn er gekommen wäre, darauf verzichtet),<br />

auf eisiger Fläche in stockdunkler Nacht<br />

ich ja doch nicht mehr gekommen — entgegenzudem<br />

Zug vielleicht einige Schritte — weit wäre<br />

gehen und ihn « anzuwinken » und nachher eventuell<br />

Zeuge zu werden, wie meine Frau und die<br />

zwei im Wagen schlafenden kleinen Kinder Opfer<br />

eines solchen Verhaltens geworden wären.<br />

Mir blieb in der geschilderten Situation nichts<br />

anderes übrig als am Volant sitzen zu bleiben. Im<br />

Moment, da dio seitliche Schneeschaufel der Lokomotive<br />

unsern Wagen berühren musste, gab ich<br />

Vollgas retour und schreibe es weder der Geistesgegenwart<br />

des zu spät bremsenden Lokomotivführers<br />

noch irgend einem andern Umstand, sondern einzig<br />

dem oben angeführten zu, dass unser Wagen,<br />

der auf diese Weise für einen kurzen Moment um<br />

ca. 10 cm vom Bahnkörper zurückgehalten werden<br />

konnte (bis die Hinterräder den Halt wieder verloren<br />

hatten), nur durch Kotflügel und Stossfängerstange<br />

mit der Lokomotive in Berührung kam<br />

und nicht an derselben hängen blieb und mitgerissen<br />

wurde.<br />

Nach dem Anstoss stand der Zug prompt nach<br />

ca 1 . 8—10 Meter.<br />

Dass also das Unglück vermieden worden konnte,<br />

ist einzig und allein meinen Anstrengungen zu verdanken.<br />

Meincrseits wurden, sowohl was das Fahren auf<br />

der vereisten Strasse als atich das Verhalten bei<br />

der Kollision betrifft, alle Vorsichtsmassregeln zur<br />

Verhütung eines Unglückes getroffen, weshalb ich<br />

die Zumutung des rapportierenden Bahnbediensteten<br />

auf Ahndung irgendeines Uebertrittes gegen das<br />

Bahnpolizeigesetz in Bausch und Bogen zurückweise.<br />

Was würde man, die Frage sei erlaubt, von<br />

einem Automobilisten halten, der in massigem<br />

Tempo, auf 110 Meter Distanz, angesichts eines<br />

Hindernisses nicht vor demselben abstoppen könnte ?<br />

Für alle obigen Ausführungen erkläre ich mich<br />

verantwortlich. Dr. med. 0. H. B.<br />

Die genaue und sachliche Darstellung des<br />

Automobilisten gibt ein Bild der Sachlage,<br />

das mit dem Rapport im schärfsten Gegensatz<br />

steht. Besonders der Angriff «Niemand<br />

nahm sich die Mühe, vorsichtshalber dem Zug<br />

entgegenzugehen...» — ein Angrifi, der den<br />

Eindruck erweckt, der Automobilist hätte sich<br />

durch Fahrlässigkeit in eine gefahrvolle<br />

Lage begeben, wird durch die Argumente des<br />

Fahrers entkräftigt. Dr. B. hat im Gegenteil<br />

alles getan, das nahende Verhängnis abzuwenden.<br />

Seiner bewundernswerten Geistesgegenwart<br />

allein ist es zu verdanken, dass<br />

ein furchtbares Unglück im entscheidenen<br />

Augenblick abgewendet werden konnte. Man<br />

stelle sich das Furchtbare der Lage vor, hilflos<br />

vor den Schienen zu liegen, während der<br />

Zug trotz den gellenden Signalen mit unverminderter<br />

Schnelligkeit heranfährt! Wäre es<br />

verwunderlich gewesen, wenn der Fahrer unter<br />

solchen Umständen die kalt berechnende<br />

Geistesgegewart, die allein das Leben der<br />

Wageninsassen gerettet hat, verloren hätte?<br />

Dass der Zugführer, obwohl er die Scheinwerfer<br />

des stehenden Wagens auf den Schienen<br />

sah und durch die Erwiderung auf die<br />

Hornsignale des Automobils den einwandfreien<br />

Beweis erbracht hat, dass er den Wagen<br />

unbedingt bemerkt haben musste, trotz<br />

alledem mit unverminderter Schnelligkeit den<br />

Strassenübergang kreuzte, ist eine Tatsache,<br />

die geradezu unfassbar ist! Eine Klage der<br />

Bahn wegen Gefährdung des Bahnbetriebes<br />

muss unter solchen Umständen als phantastische<br />

Ironie gewertet werden... Wir glauben,<br />

dass der Automobilist, der sich kein hohes<br />

Tempo zuschulden kommen Hess, auch die<br />

kleinste Vorsichtsmassregel innehielt und bis<br />

zum letzten Augenblick Uebermenschliches<br />

leistete, eher das Recht hätte, den Spiess umzukehren<br />

und das unglaubliche Gebaren des<br />

Zugführers unter Anklage zu stellen. Eine<br />

genaue Untersuchung dürfte in dieser Beziehung<br />

sicher interessante Aufdeckungen bringen.<br />

Der vorliegende Fall ist in der Serie der<br />

Unfälle bei Niveau-Uebergängen seit den Ereignissen<br />

des letzten Sommers ein Schulbeispiel<br />

für die Einstellung der Bahnen. Die<br />

ganze Tragik-Komik der Todesübergänge ersteht<br />

darin in grellstem Lichte. Die Entscheidung,<br />

über die nach vorliegenden Einzelheiten<br />

kein Zweifel herrschen kann, darf mit<br />

grösstem Interesse erwartet werden. v.<br />

Zum Grossen Preis von Deutschland, der am<br />

15. Juli auf dem Nürburg-Ring zum Austrag gelangt,<br />

können wir, in Ergänzung unserer ersten<br />

Meldung, noch folgende Einzelheiten bringen :<br />

Das Rennen ist gemäss der neuen Formel der<br />

A.I.A.C.R. sämtlichen Rennwagen mit einem Totalgewicht<br />

zwischen 550 und 750 Kilo offen. Der Zylinderinhalt<br />

ist picht limitiert, einzige Bedingung<br />

bleibt, dass die vorgeschriebenen Gewichtsgrenzen<br />

nicht überschritten werden. Die Wagen können sowohl<br />

Ein- oder Zweiplätzer sein, der Fahrer muss<br />

das Rennen indessen ohne Begleiter absolvieren.<br />

Die konkurrierenden Wagen hahen je nach Nationalität<br />

wie folgt bemalt zu sein :<br />

Belgien : Gelb mit schwarzen Ziffern ;<br />

Deutschland : Weiss mit roten Ziffern ;<br />

England : Grün mit weissen Ziffern ;<br />

Frankreich : Blau mit weissen Ziffern;<br />

Italien : Rot mit weissen Ziffern:<br />

Oesterreich : Schwarz und weiss mit roten. Ziffern<br />

auf weissem Grunde:<br />

Schweiz: Rot und weiss mit weissen Ziffern<br />

auf rotem Grunde ;<br />

Spanien : Gelb und rot mit weissen Ziffern auf<br />

rotem Grunde ,<br />

Tchccoslowakei: Rot und blau karriert mit weissen<br />

Ziffern auf schwarzem Grunde;<br />

U. S. A.: Weiss und blau mit blauen Ziffern auf<br />

weissem Grunde ;<br />

Die erste Nennungsfrist läuft am 20. April um<br />

18 Uhr ab. Nennungen müssen unter Beilegung; von<br />

500 Mark in die Hände des Organisationskomitees<br />

gelangen. Der zweite Nennungsschluss mit doppelter<br />

Nenngebühr geht am 15. Mai, um 18 Uhr zu<br />

Ende. v.<br />

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bekannten Nachteile eines Zahnräderwechselgetriebes<br />

und gestattet, ein Motorlastwagenoder<br />

auch Personenwagenchassis so einfach<br />

wie möglich zu halten. Für die Fabrikation<br />

in grossen Serien ist das benzinelektrische<br />

Auto ideal, weil der Einbau der elektrischer.<br />

Kraftübertragung bedeutend weniger persönliche<br />

Fertigkeit und Kontrolle erfordert als<br />

der Einbau der viel grössere Präzision ver-<br />

Draufsicht auf das Benzinelektro-Ornnibuscbassis der Büssingwerke mit zwei Antriebselektromotoren<br />

und zwei Paar angetriebenen Hinterrädern.<br />

langenden Zahnradübertragung. Letztere radantrieb der Hinterachse.<br />

kommt beim Benzinelektrowagen nur für den<br />

Antrieb der Hinterachse in Betracht. Aber<br />

auch diese ist dadurch zu umgehen, dass man<br />

die Elektromotoren in die Radnaben verlegt,<br />

wie dies auch schon vielfach ausgeführt wurde,<br />

u. a. von Ingenieur Porsche; der heutige<br />

technische Direktor und Konstrukteur von<br />

Mercedes-Benz hat dieses System an Personenwagen<br />

angewandt.<br />

Unter allen benzinelektrischen Motorlastwagen-Konstruktionen<br />

hat sich die der englischen<br />

Motorwagenfabrik Tilling - Stevens<br />

am längsten gehalten und ist heute noch in<br />

zunehmender Verwendung. Bei diesem Fahr-<br />

Fünftägige Eintrittskarte für Automobilisten und<br />

Motorradfahrer in die Schweiz. Die Gebühr für diese<br />

Einrittskarte wurde mit Gültigkeit vom 1. Januar<br />

<strong>1928</strong> von Fr. 1.50 auf Fr. 2.— entsprechend der<br />

Erhöhung des Automobil-Einfuhrzolles festgesetzt.<br />

Betreffend diese Einrichtung wiederholen wir: Auswärtige<br />

Automobilisten und Motorradfahrer, die<br />

sich für kurze Zeit nach der Schweiz begeben wollen,<br />

ohne im Besitz eines Triptyks oder eines Grenzpassierscheinheftes<br />

zu sein, sind von der Hinterlage<br />

des auf ihren Fahrzeugen haftenden Einfuhrzolles<br />

enthoben. Sie erhalten von allen wichtigeren Strassen-Zollämtern<br />

an der Schweizergrenzo die sogenannte<br />

provisorische Eintrittskarte. Diese hat eine<br />

Gültigkeitsdauer von 5 Tagen und berechtigt den<br />

Ein deutscher Motorlastwagen mit gemischtem Betrieb.<br />

Seitdem es Automobile gibt, hat man immer<br />

wieder versucht, das Zahnräderwechsel-<br />

Wort und Bild berichteten, die Hinterachse<br />

zeug wird, wie wir darüber schon früher in<br />

getriebe an ihnen durch einen oder mehrere durch einen grossen Elektromotor angetrieben,<br />

der direkt hinter der vom Automobil-<br />

Elektromotoren zu ersetzen, die ihren Strom<br />

von einer Dynamo erhalten, die der Automobilmotor<br />

antreibt. Das System ist äusserst ordnet ist. Von hier aus wird die Kraft durch<br />

motor angetriebenen Dynamomaschine ange-<br />

verlockend, denn es beseitigt radikal all dieeine normale Kardanwelle auf die Hinterachse<br />

weitergeleitet. Dasselbe System verwendete<br />

vor etwa 20 Jahren auch Siemens-<br />

Schuckert in Berlin für Personenautomobile.<br />

Das neue deutsche Benzinelektroauto der<br />

Büssingwerke, das hinten zwei Antriebs-<br />

räderpaare hat, bedient sich zweier getrennter<br />

Elektromotoren und infolgedessen auch<br />

zweier von einander getrennter Hinterachsantriebe<br />

durch Kardanwelle und Spiralkegel-<br />

Diese Neukonstruktion<br />

soll hauptsächlich für Omnibusse<br />

Verwendung finden, wo der gemischte Betrieb<br />

ganz besonders wertvoll ist. Es gibt<br />

hier kein geräuschvolles und stosserzeugendes<br />

Schalten der Zahnräder, wie auch der<br />

geräuscherzeugende Lauf der letzteren hier<br />

in Wegfall kommt. Die Elektromotoren können<br />

durch Umschalten in vorzüglich wirkende<br />

elektrische Bremsen umgewandelt werden,<br />

deren Betätigung ebenfalls ohne jedes Geräusch<br />

und ohne Ruck oder Stoss geschieht.<br />

Ohne Zweifel hat der Benzinelektroomnibus<br />

für den Grossstadtverkehr eine gute Zukunft.<br />

to.<br />

Inhaber, sich während dieser Frist mit seinem<br />

Fahrzeug in der Schweiz aufzuhalten. Die Gültigkeit<br />

der Karte kann ausnahmsweise bei den schweizerischen<br />

Zollämtern bis auf 8 oder 10 Tage verlängert<br />

werden.<br />

Wünscht der Automobilist oder der Motorradfahrer<br />

seinen Aufenthalt in der Schweiz hinauszuschieben,<br />

.so kann er die provisorische Karte vor<br />

Ablauf ihrer Gültigkeit auf ein Jahr austauschen.<br />

Ersterer wird vom Zollamt gegen Hinterlage des<br />

Zollbetragcs ausgestellt. Für das Tryptik wende<br />

man eich an den Automobil-Club der Schweiz in<br />

Genf und an den Schweizerischen Touring-Club in<br />

Genf oder an sämtliche Sektionen der beiden Clubs.<br />

(S.V.Z.).<br />

Ein magnetisierter Schraubenzieher leistet<br />

jedem Automobilisten und Motorradfahrer<br />

gute Dienste. An fast jedem Fahrzeug gibt<br />

es einige Schräubchen, kleine Bolzen oder<br />

Keile, die manchmal recht schwer an ihren<br />

Platz zu bringen sind. Hat man einen magnetisierten<br />

Schraubenzieher, so steckt man das<br />

kleine Stück auf diesen, an dem es wie<br />

Schusterpech haftet, um es dann bequem an<br />

Ort und Stelle verbringen zu können. Es<br />

ist sehr leicht, jeden Schraubenzieher magnetisch<br />

zu machen, wenn man einen Magnetapparat<br />

zur Hand hat. Das trifft ja auf<br />

jeden Motoristen zu, mit Ausnahme derer,<br />

die in ihren Fahrzeugen Akkumulatorenzündung<br />

haben. Um den Schraubenzieher zu<br />

magnetisieren, hält man ihn, wie unsere Abbildung<br />

zeigt, über ein Ende des Magneten<br />

und führt mit ihm eine gleichmässig drehende<br />

Kreisbewegung aus, gemäss den auf unserer<br />

Abbildung eingezeichneten Pfeilen. Man<br />

Tvmxf<br />

streicht dabei leicht mit der Spitze des<br />

Schraubenziehers, die ja nur allein magnetisch<br />

sein soll, über das weiche Eisen des<br />

Magneten. Je länger man diese Prozedur<br />

vornimmt, desto stärker wird und bleibt die<br />

magnetische Wirkung des Schraubenziehers.<br />

Im allgemeinen genügt es, wenn man den<br />

neralversammlung der A.I.A.C.R. gewählte ausseroidentliche<br />

Bureau der internationalen Kommission<br />

für Verkehr und Zölle tritt am 10. Januar in<br />

Paris zu einer Sitzung zusammen. Zweck des Bureaus<br />

ist, die Vorbereitung der Lösung wichtiger<br />

Schraubenzieher einige Minuten lang in der<br />

hier beschriebenn und gezeigten Weise über<br />

dem Magnet im Kreise herumführt. to.<br />

Sperren in Oesterreich. Laut dem «Offiziellen<br />

Strassenbericht» des Oesterroichischen Automobil<br />

Club ist der Arlberg ivon St. Anton bis Stuben nicht<br />

passierbar.<br />

Von Stuben bis Bludenz ist die Strasse mit<br />

Schneepflügen .fahrbar gemacht; Ketten sind notwendig.<br />

Bludenz—Feldkirch—Buchs, bezw. Feldkirch—<br />

Bregenz ist sehr gut fahrbar, zum Teil aper, jedoch<br />

vereist. t.<br />

Europas Bedeutung als Automobilmarkt der U.<br />

S. A. in starkem Stelgen begriffen. In Amerika und<br />

in Europa hat der Automobilhandcl während des<br />

vergangenen Jahres bedeutsame Wandlungen erfahren.<br />

Der Auslandsabsatz der Automobilindustrio<br />

der Vereinigten Staaten hat sich in diesem Jahr<br />

wiederum wesentlich erhöht. Die Ausfuhr von<br />

Personen- und Lastwagen ist von 231,238 Stück<br />

in den ersten neun Monaten dea Vorjahres auf<br />

303,171 Stück 1927 gestiegen, der Export von Einzelteilen<br />

und Zubehör von 74.7 Millionen Dollar<br />

auf 86,4 Millionen Dollar. Bemerkenswert ist, dass<br />

die Lastwagenausftihr ebenso wie in den Vorjahren<br />

eine prozentual erheblich stärkere Zunahme aufzuweisen<br />

hat als die Ausfuhr von Personenwagen.<br />

Letztere ist um 23 Prozent auf 221.494 Stück gestiegen,<br />

die Exporte von Lastwagen dagegen um<br />

68 Prozent auf 81,677 Stück. Die Ausfuhr von Personenwagen<br />

im Werte bis 500 Dollar das Stück<br />

hat sich, wohl vorübergehend, um 29 Prozent auf<br />

51,965 Stück vermindert. Dagegen haben die Automobile<br />

im Wort von 500—1200 Dollar eine Exportsteigerung<br />

um 48 Prozent auf 138,260 Wagen und<br />

Automobile in Preislagen über 120O Dollar sogar<br />

eine solche um 140 Prozent auf 31.269 Stück zu<br />

verzeichnen.<br />

Es muss heute festgestellt werden, dass Europa<br />

in diesem Jahr gegenüber den andern Absatzmärkten<br />

der amerikanischen Automobilindustrie wesentlich<br />

an Bedeutung gewonnen hat. Die Export© nach<br />

den europäischen Ländern haben sich im Vergleich<br />

zu 1926 um fast zwei Drittel vermehrt, nach den<br />

andern Kontingenten dagegen nur um etwa ein<br />

•Fünftel. Die Erklärung dafür ist hauptsächlich im<br />

zeitweisen Aussetzen Fords als Produzent zu suchen,<br />

dessen Hauptabsatzmärkte im Ausland, Australien,<br />

Argentinien, Brasilien, Mexiko. Südafrika,<br />

waren. Wir vermuten, dass nach dem ersten Halbjahre<br />

<strong>1928</strong> wiederum starke Marktverschiebungen<br />

auftreten werden, da im April der Export der neuen<br />

Fordwagen nach Europa einsetzen wird. lt.<br />

Sitzung des internationalen Verkehrsbureaus in<br />

Paris. Uscs, wie wir mitteilten, in der letzten Ge-<br />

Verkehrsfragen, die in der « Commission internationale<br />

de circulalion et des douancs» behandelt<br />

werden sollen. Die Sitzung des Bureaus am 10.<br />

Januar wird sich in der Hauptsache mit Versicherungsfragen<br />

und der Frage der Regelung des Vorfahrtsrechtes<br />

befassen, ferner mit der Frage eventueller<br />

Aonderungen der Bestimmungen für den<br />

Triptykverkehr. +<br />

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N°3 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Frage 6662. Leichter Kurzschluss. Seit längerer<br />

Zeit inachen sich bei meiner 12 Volt Autobatterie<br />

Störungen bemerkbar. Die Batterie lässt sich laden<br />

auf 13 Volt und behält bei trockenem Wetter diese<br />

Spannung. Sobald aber Regenwetter eintritt und der<br />

Wagen nass ist, sinkt diese Spannung sehr rasch,<br />

besonders beim Fahren mit eingeschaltetem Licht.<br />

Nach einigen Kilometern schon ist das Licht<br />

schlecht und der Anlasser funktionniert dann nicht<br />

mehr. Aber auch beim Stehen in der Garage entladet<br />

sich die Batterie über Nacht bis auf 6 Volt.<br />

Beim Fahren ohne Licht ladet sich die Batterie nach<br />

wenigen Kilometern wieder normal auf. Bei trockenem<br />

Wetter funktionieren Licht und Anlasser sehr<br />

gut. Ich lade meine Batterie selber mit 1 Philipp-<br />

Gleichrichter, ohne die Kabel von der Batterie zu<br />

lösen. Dabei fällt mir auf, dass sich während des<br />

Ladens mit der feuchten Zunge leichte elektrische<br />

Schläge an den Chassisbestandteilen nachweisen<br />

lassen. Diese Ströme verschwinden sofort, wenn<br />

der Kontakt mit dem Ladeapparat unterbrochen<br />

wird. Bevor ich an die einlässliche Kontrolle der<br />

Kabel gehe, möchte ich Ihre Ansicht darüber haben,<br />

in welchem Kabel der Fehler voraussichtlich liegt,<br />

wie er am einfachsten zu erkennen und zu beheben<br />

ist. Dr. R. in S.<br />

Antwort: Nach Ihrer sehr gut informierenden<br />

Schilderung kann es sich, in Ihrem Falle nur<br />

um einen leichten Kurzschluss in der Leitung handeln,<br />

die von der Akkumulatorenbatterie zu den<br />

Kontroll- und Schaltapparaten am Armaturenbrett<br />

und zu der Lichtmaschine und zum Anlassmotor<br />

führt. Es kommt also die Kontrolle aller diesbezüglichen<br />

Kabel in Betracht, was von einem Elektrotechniker<br />

mit einem Kurbelinduktor sehr rasch auszuführen<br />

ist, von Ihnen aber sehr viel Geduld und<br />

Sachkenntnis verlangt. Wir würden daher empfehlen,<br />

wenn es möglich ist, gelegentlich zu einem derartigen<br />

Spezialisten zu fahren, der den betreffenden<br />

Schaden in kurzer Zeit herausfinden wird. Andernfalls<br />

müssen Sie Ihre ganze Leitung und vor<br />

allem auch alle Kontakte und Kabelanschlüsse, z.<br />

B. auch die Schalter, systematisch nach einander<br />

durchgehen, was doch recht viel Mühe macht.<br />

Uebersehen Sie dabei nur einen Punkt und liegt<br />

hier das Karnikel, wie das gewöhnlich der Fall zu<br />

sein pflegt, so müssen Sie all diese Arbeit wiederholen,<br />

bo.<br />

Frage 6663. Gleichrichter. Ich beabsichtige, nächstens<br />

einen Gleichrichter zu kaufen zum Aufladen<br />

meiner Autobatterie (6 Volt) ; wenn möglich möchte<br />

ich aber mich meine Badiobartterie (Akkumulatorbatterie)<br />

damit anfladen. Gibt es wohl im Handel<br />

solche Gleichrichter, die beiden Anforderungen genügen<br />

? Wenn von einem Gleichrichter angegeben<br />

wird, dass er zum Aufladen von Autobatterien von<br />

6—12 Volt und von Radiobaiterien geeignet sei, ist<br />

da zu verstehen, dass nur Autobatterien von 6<br />

oder von 12 Volt mit je einem besonderen Gleichrichter<br />

aufgeladen werden können, oder kann mit<br />

dem gleichen Gleichrichter eine Autobatterie von 6<br />

Volt und zugleich eine von 12 Volt aufgeladen werden<br />

? Da ich momentan einen Amerikaner mit einer<br />

6 Volt-Batterie besitze, möglicherweise aber später<br />

ein europäisches Auto mit einer 12 Volt-Batteria<br />

kaufe, so wäre mir diese Frage von Bedeutung.<br />

Vielleicht kann jemand aus dem Leserkreise a;us<br />

eigener Erfahrung berichten ? Dr. P. Z. in W<br />

Antwort: Die Gleichrichter zum Laden von<br />

Autobatterien eignen sich auch zum Laden von<br />

Radiobatterion, wenn letztere mit Säure gefüllt<br />

sind, wie die Autobatterien, was meist der Fall ist.<br />

Ein Gleichrichter, der für Batterien von 6 bis 12<br />

Volt Spannung bestimmt ist, eignet sich ohne weiteres<br />

zum Laden von Batterien von 4- bis 12 Volt,<br />

also, beispielsweise, von 3 Batterien zu 4 Volt oder<br />

2 von je 6 Volt, sowie natürlich zum Laden jeder<br />

einzelnen Batterie oder Akkumulators von 2 bis 12<br />

Volt.<br />

bo.<br />

Frage 6664. Rosslenkung. Ich habe einen amerikanischen<br />

Wagen gekauft, der nach den Antraben<br />

des Verkäufers eine «Rosslenkung» haben soll.<br />

Um mich nicht zu blamieren, wagte ich nicht zu<br />

fragen, was eine Rosslenkung sei, zumal die? Lenkung<br />

meines Wagens gerade so aussieht wie jede<br />

andere. Was ist eine Rosslenkung, und welches<br />

sind ihre Vorzüge ? B. B. in K.<br />

Antwort: Wir bilden hier eine Rosslenkung<br />

ab, aus der Sie ersehen, dass ihr Lenkgetriebe nicht,<br />

wie allgemein üblich, aus einer Schraube ohne Ende<br />

oder Spindel mit Schraubengang und Zahnradsektor<br />

bzw Zahnrad besteht, sondern aus einem auf der<br />

Lenksäule sitzenden, groben, spiralförmigen Schraubengang,<br />

in den das Ende eines Hebels einsreift,<br />

der die Lenkbewegung auf die Vorderräder weiterleitet.<br />

Dieses Systein bewährt sich sehr 2ut und<br />

ist an verschiedenen amerikanischen Fabrikaten anzutreffen.<br />

Seine Vorzüge sind: Betriebssicherheit,<br />

geringe Reibung, daher leichter Gang, sowie leichte<br />

Nachstellbarkeit von aussen te.<br />

Juristischer Sprechsaal<br />

nMtai»ua


10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - N° 3<br />

JiuS DEM<br />

LESERKREIS<br />

Strolchen- oder Spritzfahrt?<br />

Die Streitfrage, worin sich die Spritzfahrt<br />

von der Strolchen fahrt unterscheide, illustriert<br />

ein Leser durch folgendes Geschichtlein:<br />

« Im Jahre 1910 trat ich in Vevey-La Tour bei<br />

Frau G. 0. eine Stellung an als Chauffeur. In<br />

dieser Eigenschaft führte ich sie nach Thomaswaldau<br />

in Schlesien zu ihrem Bruder auf Besuch.<br />

Bei einem Besuch der Herrschafton in der Garage<br />

erzählte mir der Herr des Hauses: « Ich habe für<br />

heute einen Chauffeur aus Breslau herbestellt. Fahren<br />

Sie mit ihm. Wenn Sie ihn uns emnfe-hlen<br />

können, ist es gut, andernfalls geht er wieder...<br />

Wissen Sie, ich hatte mit meinen zwei letzten<br />

Chauffeuren kolossales Pech. Der erste war Alkoholgegner<br />

und sang abends christliche Lieder auf<br />

seiner Bude, fuhr sehr vorsichtig, so vorsichtig,<br />

dass ich ihn entlassen musste, denn als wir in<br />

Warmbrunn beim Herrn G. S. auf der Jasd waren<br />

und an einen steilen Abhang im Walde kamen, da<br />

weigerte er sich, weiterzufahren und sagte, er riskiere<br />

sein Leben nicht. Ich war natürlich blamiert<br />

vor den Herrschaften und musste zu Fuss ein grosses<br />

Stück gehen. Ich entlies ihn also. — Nun, der<br />

Zweite war dann gerade das Gegenteil. Ach. das<br />

war ein brillanter Fahrer. Mein 50-HP -Wagen<br />

leistete bereits nochmals so viel. Es war eine<br />

Freude, aber leider nicht von langer Dauer. Schon<br />

nach 14 Tagen musste er wegen einer kleineren<br />

Reparatur — ich glaube, es war wegen den Scheinwerfern<br />

— nach Breslau. (Breslau liegt zirka 100<br />

Kilometer von Thomaswaldau entfernt.) Ich gab<br />

ihm also zu diesem Zwecke 400 Mk. mit. Es vergehen<br />

ein, zwei, ja drei Tage, und endlich am<br />

vierten Tag abends kommt er zu Fuss. mit schwarzen<br />

Händen und meldet, er habe Vergaserbrand<br />

gehabt, der Wagen stehe auf der Landstrasse und<br />

müsse in Reparatur nach Breslau. Gut. ich bedaure<br />

den Mann, gebe ihm Geld und schicke ihn<br />

wieder nach Breslau. Etwa 14 Tage blieb er fort.<br />

In der Zwischenzeit vernehme ich, dass mein Chauffeur<br />

mit seiner Liebsten in meinem Wagen nach<br />

Berlin gefahren ist. Wieder zurück in Th.. stellte<br />

ich ihn zur Rede. Er gab alles zu und versnrarfi<br />

Besserung. Ich behielt ihn unter Androhung sofortiger<br />

Entlassung im Wiederholungsfalle. N'ach einigen<br />

Tagen fuhren wir nach Warmbrunn. Herr G.<br />

S. gibt dem ganzen Haus, Schlossangestellten und<br />

Besuch Karten für das Theater Ich verbiete, meinem<br />

Chauffeur welche zu geben, denn ich konnte<br />

doch seinen Abstecher nach Berlin nicht noch belohnen<br />

lassen. Er bekam also keine. Was macht<br />

der Kerl ? Er nimmt für sich und seine Braut<br />

Logenplätze und kommt dabei noch zufällig in<br />

meine Nähe zu sitzen. Ich war platt fertig. Am<br />

andern Morgen war er nicht mehr in meinen<br />

Diensten. — So, jetzt passen Sie gut auf. dass ich<br />

einen anständigen Mann bekomme. » Soweit Herr<br />

G. S. Er hatte dann Glück. Der Dritte blieb etwa<br />

zwölf Jahre bei ihm.<br />

Frage: War der Streich des zweiten Chauffeurs<br />

eine Strolchenfahrt oder eine Spritzfahrt ? — Zu<br />

jener Zeit war das eine zünftige Spritzfahrt. Breslau—Berlin<br />

ist, glaube ich, eine Distanz von 400<br />

Kilometer. K. S.<br />

Die Spritzfahrt wird von einem Angestellten<br />

mit dem ihm anvertrauten Wagen ohne<br />

Wissen des Besitzers unternommen; eine<br />

Strolchenfahrt von einer beliebigen Person,<br />

die sich einen fremden Wagen anzueignen<br />

versteht und den sie nach erfolgter Fahrt an<br />

irgend einem Orte seinem Schicksal überlässt.<br />

Damit dürfte diese Spitzfindigkeit abgeklärt<br />

sein.<br />

xi.<br />

Ganz am unrichtigen Ort gespart hat diesmal<br />

die kantonale zürcherische Polizeidirektion.<br />

Bisher wurden, am Anfang des Jahres,<br />

die zürcherischen Autofahrer immer per Zirkular<br />

informiert, wenn sie, nach dem Alphabet<br />

gestaffelt, die Autosteuern zu bezahlen<br />

hatten. Da es sich um mehrere tausend Mann<br />

handelt, so wurde auf diese Weise eine<br />

glatte Erledigung ermöglicht.<br />

Auf Anordnung des kantonal-zürcherischen<br />

Polizeidirektors wurde dieser erprobte Modus<br />

nun dieses Jahr verlassen und lediglich<br />

in 24 kantonalen <strong>Zeitung</strong>en wurde ein Inserat<br />

erlassen, das auf die betreffende Publikation<br />

im kantonalen Amtsblatt verwies. Da nun das<br />

kantonale Amtsblatt nicht einmal von allen<br />

Amtsstellen, geschweige denn vom grossen<br />

Publikum gelesen wird, so sah sich die kantonale<br />

Automobilkontrolle bereits genötigt,<br />

eine weitere Angestellte einzustellen, um die<br />

zahllosen telephonischen Anfragen der autofahrenden<br />

Steuerzahler beantworten zu können.<br />

Aber auch so wird es eine unliebsame<br />

Häufung der Einzahlungen ergeben, die grosse<br />

Verzögerungen und viele Reklamationen im<br />

Gefolge haben wird. Man sollte eben nicht<br />

nach dem Satz handeln: Man muss es den<br />

Leuten ja nicht zu bequem machen! H. W.<br />

Jedenfalls wäre es klüger und richtiger gewesen,<br />

wenn man diesen Erlass in allererster<br />

Linie in der Fachpresse veröffentlicht hätte,<br />

die hauptsächlich von Automobilisten gelesen<br />

wird! So hätte dieser Aufruf in weitestem<br />

Masse die interessierten Kreise erreicht und<br />

das Aergerliche, das von unserem verehrten<br />

Einsender mit Recht gerügt wird, wäre in der<br />

Hauptsache unterblieben. Wenn einer z. B.<br />

kosmetische Artikel zu verkaufen hat, so<br />

wird er sicher nicht zuerst in einem Fachblatt<br />

für... Strassenbauwesen interessieren!<br />

Aber so kann es oft passieren, dass, wenn<br />

man etwas noch einfacher machen will, als<br />

es zuvor war und befriedigend ging, es meist<br />

schlimmer herauskommt. Hoffentlich zieht<br />

man die richtige Lehre daraus fürs nächste<br />

Mal!<br />

Die Automobilkontrolle stellte uns nachträglich<br />

diesen Erlass zur Verfügung und<br />

wir haben denselben in der letzten Nummer<br />

veröffentlicht.<br />

Die Red.<br />

Soeben herausgekommene neue Vorschriften für<br />

den Transport von Automobilen ab Erstfeld. Faido,<br />

Biasca etc. durch den Gotthard. Der Betriobschef<br />

des Kreises II der Schweizerischen Bundesbahnen<br />

in Luzern gibt soeben bekannt, dass die Abfertigung<br />

mit Gepäckschein für den Transport von Automobilen<br />

auf der Gotthardrouto nun auch von den<br />

von Göschenen und Airolo talabwärts liegenden<br />

Eisenbahnstationen vorgenommen werden kann, sobald<br />

die Zufahrtsstrassen zum Gotthard auf der<br />

Bergstrecke durch Witterungsverhältnisse (Schneefall,<br />

Lawinengefahr etc.) für Personenautos ganz<br />

oder teilweise unbenutzbar geworden sind. Dabei<br />

hat es die Meinung, dass die Abfertigung mit Gepäckschein<br />

ausser der Talstrecke stets auch die anschliessende<br />

Tunnelstrecke Göschenen—Airolo oder<br />

umgekehrt zu umfassen hat. Als Taxe sind in<br />

jedem Falle die der benützten Transportstrecke entsprechenden<br />

Eilguttaxen für mindestens 2000 kg<br />

pro Fahrzeug (Personenautomobile) zu bezahlen,<br />

and es kommen die zurzeit für die Tunnnelstrecke<br />

gültigen Vorschriften für die ganze Taxstrecke zur<br />

Anwendung. Nötigenfalls kann von Göschenen bzw.<br />

Airolo die Zuweisung von für diesen Transport sich<br />

eignenden Wagen der Serie M 1 c verlangt werden.<br />

Der Transport kann zu folgenden Zeiten erfolgen:<br />

1. Transport als Frachtgut (nur Werktags):<br />

Erstfeld ab: 5.04, 16.3-4, 18.33<br />

Göschenen an: 6.25, 17.24, 19.48<br />

Airolo an: 7.15, 17.59, 20.57<br />

Faido an: 8.56, 22.01<br />

Biasca an: 10.56, 19 45, 23.13<br />

Bellinzona an: 14.57, 2018, 23.59<br />

Bellinzona ab: 3.40, 8.10. 11.20<br />

Biasca ab: 4.49, 10.46, 11.52<br />

Faido ab- 6.35, 12.52.<br />

Airolo ab: 7.53, 15.13, 13.55<br />

Göschenen ab: 8.39, 15 54, 14.2-4<br />

Erstfeld an: 10.00, 17.26, 15.18<br />

2. Transport per Gepäckgut:<br />

Erstfold ab: 5.04*, 7.08. 8.29, 8.43, 9.45. 13.46,<br />

14.00, 16.20, 16 34*, 18.33, 19.32*. 19.18<br />

Göschenen an: 6.25, 8.04, 9.13, 9.33, 10.23. 14.39,<br />

14.50, 17.03, 17.24, 10.48, 20.22. 20 02<br />

Airolo an: 7.15, 8.40, 9.34, 10.07, 11.19. 14,51,<br />

15.26, 17.23, 17.59, 20.57, 20.57. 20.22<br />

Faido an: 8.56, 10.05, 11.50. 15.22,<br />

16.11, 17.54, 22.01, 22.01. 20.53<br />

Biasca an: 10.56. 10.15, 10 43, 11.36. 12.27. 1558,<br />

17.00, 18.32, 19.45, 23.13, 23.13. 21.28<br />

Bellinzona an: 14.57, 10.48, 1112. 12.21.12.53. 16 25,<br />

17.47 19.00, 20.18, 23.50, 23.50. 21.55<br />

Bellinzona ab: 7.33, 7 43*, 11.20*. 13.13. 14,1.8*,<br />

18,10. 18.35 a), 18.37 b)<br />

Biasca ab: 8.00, 8.13, 11.52, 13.41. 14,51,<br />

18.50, 19.16, 19.16<br />

Faido ab: 8.41, 14.23.<br />

20.10, 20.34<br />

Airolo ab: 9.13, 9.43, 13.55, 14.57. 17.01,<br />

20.16, 20.55, 21.19<br />

Göschenen ab: 9.34; 10.12, 14.24, 15.18. 17.30,<br />

20.50, 21.24, 21.48<br />

Erstfeld an: 10.15, 11.06, 15.18, 15.59. 18.24,<br />

21.44, 22.25, 22.47<br />

* Nur Werktags.<br />

a) Vom 1. November bis 31. März.<br />

b) Vom 1. April bis 31. Oktober. —n.<br />

Die Olympia-Show <strong>1928</strong>. Die Abrechnung für die<br />

letztjährige Show in den Gebäulichkeiten der Olympia<br />

in Longon wurde soeben abgeschlossen. Der-'<br />

selben ist zu entnehmen, dass insgesamt 275,200<br />

Personen Eintrittskarten lösten. Der Verband der<br />

Auto-Industriellen und Autohändler, welcher die<br />

Ausstellung alljährlich organisiert, beschloss, die<br />

diesjährige Veranstaltung am 11. Oktober zu eröff-i<br />

nen. Von einer besonderen Ausstellung für Last-*<br />

und Spezialwagen wird für <strong>1928</strong> abgesehen. Dagegen<br />

finden in England nicht wenger als zwölf<br />

landwirtschaftliche und gewerbliche Ausstellungen<br />

statt, an -welchen diese Kategorie von Automobilen<br />

ausgestellt werden dürfen. Damit ist den Lastwagenfabrikanten,<br />

genügend Gelegenheit geboten, das Publikum<br />

über ihre Erzeugnisse zu orientieren. Z.<br />

NEUES VOM<br />

Erhöhung des Benzinpreises! Der<br />

Schweiz. Motorlastwagen-Verband teilt mit:<br />

Die Prüfungskommission der «Aspa» gibt bekannt,<br />

dass im Anschluss an die kürzlich erfolgte<br />

Erhöhung der Zisternenpreise nunmehr<br />

auch die Detailpreise des Benzins in den allernächsten<br />

Tagen eine Erhöhung von 46 auf<br />

49 Rappen per Liter erhöhen werden, -r-<br />

Geschäits-Jubiläum. Das kürzlich gefeierte,<br />

200jährige Jubiläum des brasilianischen<br />

Kaffees trifft, wie uns mitgeteilt wird, mit<br />

dem zehnjährigen Bestehen der Kaffee Hag-<br />

Fabrik in Feldmeilen zusammen. Die Herstellung<br />

des coffeinfreien Kaffees wurde bereits<br />

Jahrzehnte vorher betrieben, doch ging<br />

das Unternehmen erst 1927 in schweizerischen<br />

Besitz über. Die heutige maschinelle<br />

Einrichtung der Fabrik entspricht jeder technischen<br />

und hygienischen Anforderung und<br />

es ist vorauszusehen, dass bei der ständigen<br />

Entwicklung die jetzigen Fabrikräume bald<br />

zu klein sein werden. Z.<br />

Musikalisches. Die ca. 50 Mann starke Harmoniemusik<br />

Glarrus spielte aa ihrem Nachweihnachtskonzert<br />

in Glarus u. a. die neue Komposition Valse:<br />

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Wenn der Schweizer Automobilist eine<br />

Tour nach Südengland plant, so wird er sich<br />

in den meisten Fällen schon darüber erkundigt<br />

haben, worin die englische Verkehrsregelung<br />

von der unsrigen abweicht. Er wird<br />

wissen, dass er — im geraden Gegenteil zu<br />

allem, was er sich vorher angewöhnt hat —<br />

links ausweichen und rechts vorfahren muss;<br />

der Engländer wacht eifersüchtig über seine<br />

Unabhängigkeit und wenn auf dem Kontinent<br />

eine Verkehrsregel besteht, so ist das eher<br />

ein Grund für ihn, sich für das Gegenteil zu<br />

entscheiden. Der Schweizer Motorfaiirer wird<br />

ferner wissen, dass die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit<br />

20 Meilen (32 km) beträgt,<br />

dass sie aber nicht strikte durchgeführt wird,<br />

ausgenommen in dichtbevölkerten Bezirken,<br />

wo sie zuweilen bloss 10 Meilen beträgt, immer<br />

aber dem Fahrer auf deutlich sichtbare<br />

Weise angezeigt wird. Bekanntlich ist ferner<br />

die Strafbestimmung, die sich gegen das<br />

«driving to the danger of the public» (eine<br />

das Publikum gefährdende Art und Weise<br />

des Fahrens) richtet. Eine klare Definition<br />

dieses Deliktes ist noch nie gegeben worden<br />

und wird wohl keinem gelingen, aber im allgemeinen<br />

läuft ein einigermassen vernünftiger<br />

Fahrer keine Gefahr, mit diesem Paragraphen<br />

in Konflikt zu geraten.<br />

Hat jedoch der Fahrer nach Durchquerung<br />

Frankreichs vermutet, jenseits des Kanals<br />

ähnliche Strassenverhältnisse vorzufinden, so<br />

wird er drüben bald sehen, dass er sich<br />

gründlich getäuscht hat. Landet er in Folkestone<br />

oder Dover„ so wartet seiner anstatt<br />

der schnurgeraden und topfebenen Strassen<br />

Frankreichs ein Weg, der in steilen Windungen<br />

etwa 200 Meter ansteigt, auf der anderen<br />

Seite herunterführt und nachher von Neuem<br />

ansteigt. Wünscht er nach London zu gelangen,<br />

so wählt er besser nicht den direkten<br />

Weg, wenn er den richtigen Eindruck von<br />

dem schönen und abwechslungsreichen Ländschaftsbilde<br />

Südostenglands empfangen will.<br />

Er sollte statt dessen mindestens bis Hostings<br />

die Küstenroute nehmen, die ihn von den die<br />

Küste umsäumenden Höhen in die Ebene' von<br />

Romney Marsh führt. Es geht durch alte halbvergessene<br />

Dörfer und Städtchen, die noch<br />

von den fernen Tagen träumen, als der<br />

Schmuggel sie zu voller Blüte gebracht hatte.<br />

Steil erhebt sich auf einem Felsen über dem<br />

Marschland die alte Stadt Rye, gekrönt* von<br />

der mittelalterlichen Kirche und ihrem Turm<br />

von Ypres; sie war im 12. Jahrhundert erbaut<br />

worden, als das Meer noch die Klippe<br />

bespülte, auf welcher die Stadt steht. Dann<br />

gelangt der Fahrer nach Winchelsea, einst<br />

ein grosser Seehafen, heute ein einsamer, verlassener<br />

Ueberrest alten Glanzes. Fährt er<br />

durch das alte Strandtor ein, so wird seine<br />

Geschicklichkeit eine unerwartete Probe zu<br />

bestehen haben. Dann geht's wieder aufwärts<br />

über wellige Hügel, bis man bei Hastings wiederum<br />

zum Meeresniveau hinabsteigt. Jeder<br />

In der Kurve<br />

von Eva von Baudissm.<br />

(10. Fortsetzung<br />

Ihren Wagen hatte man glänzend geputzt,<br />

sie selbst trug ein Stadtkleid. Sie wollte<br />

Eindruck machen auf beide Männer, die sie<br />

sehen würde. Zuerst fuhr sie nach Schwabing<br />

hinaus. War Alois in vernünftiger, zugänglicher<br />

Stimmung, so wollte sie ihn um<br />

seinen Rat befragen, aber es musste eben<br />

von der Macht der Stunde abhängen. Sie<br />

hatte ein feines Gefühl dafür, was man einem<br />

Menschen zutrauen durfte und was nicht gelegen<br />

schien.<br />

•Sie glitt in den Garten vor die Treppe:<br />

Niemand kam! Sie hupte energisch — wahrscheinlich<br />

war der Herr ausgegangen und<br />

der Diener faulenzte. Oben öffnete sich ein<br />

Fenster: « Wer ist da? »<br />

« Kannst du nicht sehen? » fragte sie keck<br />

zurück und winkte mit der Hand. Unbehilflich<br />

verbeugte er sich — es sah direkt<br />

komisch aus — und dann machte er ein- oder<br />

zweimal den Mund auf und zu, bis er herausbrachte:<br />

«Willst du nach oben kommen?»<br />

« Ja, da du mir nicht vor Freuden aus dem<br />

Fenster entgegenstürzt,» erwiderte sie etwas<br />

höhnisch. Merkwürdig, noch immer niemand,<br />

der sie empfing oder die Türen für sie<br />

Süden^lsond<br />

Weg, den der Fahrer von diesem Punkte<br />

aus einschlägt, wird interessante und wechselvolle<br />

Szenerien bieten.<br />

Wählt der Fahrer dagegen die Ueberfahrt<br />

Dieppe-Newhaven, so wird es ihm nicht leicht<br />

werden, seinen Weg aus der englischen Hafenstadt<br />

zu finden. Die Hauptstrasse biegt<br />

plötzlich scharf ab und steigt in der etwas<br />

trostlosen und langgezogenen Stadt steil an.<br />

Der kürzeste Weg nach London ist die ziemlich<br />

flache Strasse, welche dem Flusstal entlang<br />

zu der historischen kleinen Stadt Lewcs<br />

führt, wo das Schloss William von Warennes<br />

steht und wo 1254 das Volk unter Simon<br />

von Montfort einen Sieg über Heinrich 111.<br />

errang und damit die absolutistische Königsmacht<br />

brach. Nach einer Reihe von scharten<br />

Windungen und engen Gassen geht es wieder<br />

durch eine gute breite Strasse aufwärts zu einer<br />

der reizvollsten Gegenden von ganz England.<br />

Von Newhaven aus kann man auch die<br />

Küste entlang über viele Steigungen und Gegensteigungen<br />

nach Brighton fahren, wo<br />

man auf die neu ausgebaute Strasse nach<br />

London, wohl die beste Motorstrasse des<br />

Landes, gelangt.<br />

Man wird die Gegend, welche Route man<br />

auch wählen wird, malerisch, interessant und<br />

abwechslungsreich finden, während die zahlreichen<br />

Steigungen, Gefälle und Windungen<br />

der Strassen die ständige Aufmerksamkeit<br />

des Fahrers und die häufige Betätigung der<br />

Bremse und des Gaspedals verlangen. Gewiss<br />

wird der Tourist auch den beiden englischen<br />

Automobilclubs, dem Royal Automobile<br />

Club (R. A. C.) und der Automobile Association<br />

(A. A.) seine Dankbarkeit nicht versagen,<br />

deren uniformierte Angestellte an den<br />

meisten gefährlichen und verkehrsreichen<br />

Strassenkreuzungen postiert sind, um den<br />

Verkehr zu regeln und dem Motorfahrer<br />

Hilfsdienste zu leisten. Ihre Gegenwart gibt<br />

das Gefühl der Sicherheit und sie sind stets<br />

bereit, über den Zustand der Strassen, den<br />

zu wählenden Weg und dergl. Auskunft zu<br />

geben. Sie leisten auch bereitwillig Hilfe durch<br />

Ausführung kleiner Reparaturen, Flicken von<br />

Pneus, Auswechseln von Reifen usw. Wie der<br />

öffnete. Sie musste eine Weile klingeln, ehe<br />

die Köchin aus der Unterwelt auftauchte und<br />

meinte, der Diener sei wohl schon wieder<br />

fortgeschickt, der Herr Doktor habe es so<br />

eilig.<br />

Nun, mit ihrer Begrüssung nicht! Er kam<br />

ihr nicht 'mal entgegen. Sie hörte ihn eilig<br />

sprechen. Als sie dann sein Zimmer betrat,<br />

hing er gerade den Hörer an und nun lief er<br />

wirklich auf sie zu, zog ihre Hand an die<br />

Lippen und sagte: «Verzeih! Aber ich wollte<br />

eben noch 'mal — trotzdem ich schon wieder<br />

hingeschickt habe — sie sind ja von einer<br />

Lässigkeit auf diesen Konsulaten —».<br />

Sie konstatierte, dass er prachtvolles<br />

« Schriftdeutsch» sprach, also etwas Wichtiges<br />

verhandelte, das ihm auch jetzt noch<br />

die Zunge festhielt und dass er immer noch<br />

verzweifelt auf den Apparat blickte, als erhoffe<br />

er eine baldige Erlösung von dort. Ihre<br />

Anwesenheit schien ihn dagegen wenig zu erstaunen.<br />

Er nahm sie sehr gelassen hin.<br />

« Was ist denn los? » fragte sie, « Dein<br />

Hauswesen scheint ja Kopf zu stehen —<br />

um diese Zeit, wo Besuche kommen könnten,<br />

kein Diener zum Oeffnen, deine Köchin<br />

ganz aufgeregt, so dass sie sofort ein Gespräch<br />

anfängt. »<br />

Er überhörte ihren spöttischen Ton. Er<br />

überlegte eine kleine Weile, dann sah er sie<br />

an und sagte: «Die Sache ist die: ich reise<br />

noch heute ab nach Italien.»<br />

«Ist das etwas so Ungeheuerliches? Du<br />

lieber Gott — der Zug nach dem Süden. Ich<br />

kann ihn zwar jetzt nicht begreifen.»<br />

« Wenn aber, » stiess er aus, « und es ist<br />

Verfasser selber erfahren hat, entgeht es sogar<br />

der Wachsamkeit eines solchen «Scout»<br />

nicht, wenn eine Büchse Wagenlack auf dem<br />

Trittbrett liegen geblieben ist!<br />

Auf einen Punkt muss nachdrücklich hingewiesen<br />

werden: man darf vom Clubbeamten<br />

wie vom Einwohner überhaupt nicht erwarten,<br />

dass er eine andere Sprache als seine<br />

eigene spricht und darum tut der Schweizer<br />

Automobilist gut, vor der Abfahrt seine englischen<br />

Sprachkenntnisse etwas aufzufrischen.<br />

Die Strassen der Gegend sind gewöhnlich<br />

mit Wegweisern wohlversehen, aus denen<br />

Richtung, Distanzen und Ortsnamen ersehen<br />

werden können. In den grösseren<br />

Städten wird man freilich von den Wegweisern<br />

etwas im Stich gelassen, dafür geben<br />

aber die diensttuenden Polizisten dem Motorfahrer<br />

willig jede gewünschte Auskunft. W.<br />

Eva auf der Strasse — Eva am<br />

Volant.<br />

Wie beneidenswert sind doch jene Männer,<br />

die das Auge für die Tausend und Abertausend<br />

süssen Schwächen besitzen, die eine<br />

Frau so geheimnisvoll und begehrenswert<br />

machen! Jene Männer, die aus dem Klang<br />

eines aus tiefster Ueberzeugung kommenden<br />

«Neins» das jubelnde «Ja» herausfühlen.<br />

Je ergriffener die Frau von einer Ueberraschung,<br />

dem Zauber der Erwartung, eines<br />

heisserwarteten Ereignisses ist, desto mehr<br />

versucht sie mit dem Gedanken zu kokettieren,<br />

wie pikant eine in letzter Minute erfolgte<br />

Absage wirken müsste. Das ist weiblicher<br />

Urinstinkt.<br />

Wer würde wohl daran zweifeln, dass sich<br />

die Launen und Schwächen einer mondänen<br />

Frau in der Mode erschöpften? Oder am<br />

Volant — mitten im Strassengewühl? Nun,<br />

das wäre ja ganz neu, nicht wahr, zumindestens<br />

was das Auto betrifft! Bitte keine Indiskretionen,<br />

denn die Frau ist auch — raffiniert!<br />

Hören wir, was einer, der in solchen<br />

Dingen Bescheid weiss, in der B. Z. am Mittag<br />

zu berichten weiss:<br />

Das Bein oder das Gesicht...?<br />

Die Frauen sehen in diesem Jahre auf der<br />

Strasse ganz verändert aus. Das liegt an der<br />

auffallenden Tatsache, dass man zwischen<br />

Körper und Hut etwas Neues entdeckt: das<br />

Gesicht.<br />

In den letzten Jahren galt es als höchster<br />

Chic, dieses nebensächliche anatomische Detail<br />

zu verdecken. Man sah Nasenspitze und<br />

Kinn, über alles übrige konnte der Filzhut<br />

nicht tief genug heruntergezogen werden.<br />

In dieser Saison sieht man Wangen, Augen,<br />

Augenbrauen. Sehr winzige, lustige<br />

Käßpchen stellen den Hut dar, sie werden<br />

leicht nach hinten aufgesetzt und zeigen verblüffend<br />

deutlich sämtliche Gesichtszüge<br />

ihrer Trägerin. Es scheint sich eine grosse<br />

Wandlung vorzubereiten.<br />

Die Frau soll nicht mehr nur aus Beinen<br />

bestehen. Zur Abwechslung will man das<br />

Gesicht wieder lancieren. Es gehört ja<br />

schliesslich auch irgendwie dazu — und nun<br />

wird bald eine neue Schicht Schönheitspreise<br />

bekommen und Modeköniginnen liefern.<br />

Der Kampf: hie Bein, hie Gesicht ist noch<br />

nicht entschieden, beide Partien werden erbittert<br />

um den Sieg kämpfen. Aber an der<br />

Tatsache ist nicht zu rütteln — man trägt<br />

wieder Gesicht.<br />

Und der feminile Schnupfen ...<br />

Die Mode hat mit der Erkältung ein Abkommen<br />

getroffen: jede Saison überlässt sie<br />

ihr ein anderes Gebiet.<br />

Bisher ging auch alles nach Wunsch und<br />

der Schnupfen stellte sich entweder durch<br />

den entblössten Hals oder durch die frieren-<br />

durchaus nicht freiwillig — ich — äh —• ich<br />

verfolge jemand — ich habe einen furchtbaren<br />

Acrgcr —».<br />

« Ich auch,» schob sie ein, aber es interessierte<br />

ihn gar nicht.<br />

Er trat an seinen Schreibtisch zurück, in<br />

der Hoffnung wohl, das Telephon eher zum<br />

Anläuten zu bewegen.<br />

« Das wird dir nicht viel nützen,» meinte<br />

sie. » Inzwischen könntest du mir immerhin<br />

einen Stuhl anbieten oder eine Zigarette. »<br />

Er beeilte sich, alles nachzuholen, aber<br />

mehr aus Pflicht, denn aus Herzensfreude,<br />

wie sie merkte.<br />

« Willst du mir nicht sagen, was eigentlich<br />

los ist? »<br />

« Das ist etwas schwierig, » meinte er und<br />

schwieg wieder. Plötzlich hob er den Blick<br />

und stiess aufgeregt und voll Schadenfreude<br />

aus: « Uebrigens ist es ja dein eigener Mann.<br />

Ich meine dein gewesener, der mir diesen<br />

Streich gespielt hat — », sie horchte erstaunt<br />

auf — « und, » fuhr ihr Zukünftiger nach einigem<br />

Nachdenken fort: « Ist es nicht am Ende,<br />

weil ich dich ihm fortgenommen habe —».<br />

«Bitte, keine Verwechslungen,» unterbrach<br />

sie ihn hart. «Du hast mit meiner<br />

Scheidung auch nicht das Geringste zu tun.<br />

Ich habe dich erst kennen gelernt, als ich<br />

schon von Hans fort war. »<br />

« Ja, wenn auch, Kind — ».<br />

«Nein, nicht wenn auch! Bring' mich gefälligst<br />

nicht in Beziehung zu irgend etwas,<br />

das Hans dir angetan haben soll.» Sie war<br />

aufgesprungen und blickte ihn kampfbereit<br />

an.<br />

Hufilep<br />

Iddii<br />

ercilbend<br />

Auch cm Beitrag zum Saiety First-Problem:<br />

Der erste Rasierversuch! (London Opinion)<br />

den Füsse ein. Diesmal sieht's fast aus, als<br />

könnte die obligate Erkältung nirgends<br />

durchschlüpfen.<br />

Die Frauen sind in ihrer Strassenausrüstung<br />

von geradezu unweiblicher Zweckmässig'keit.<br />

Ausser dem hohen Pelzkragen<br />

umschliesst ein enggewickeltes Tuch den<br />

Hals. Der knapp anliegende Mantel lässt<br />

keinen Luftzug durch. Na, und die Füsse!<br />

Der Pelzschuh hat gesiegt und man erblickt<br />

ihn jetzt oft in einer Ausführung, die<br />

dem strengsten sibirischen Winter Rechnung<br />

trägt. Der hohe Stulpenstiefel hat sich ebenfalls<br />

durchgesetzt. Anfangs wirkte er operettenhaft,<br />

man dachte dabei immer an den<br />

Czardas, einer temperamentvollen Fürstin,<br />

die sich beim Erntefest unter das sonntägliche<br />

Bauernvolk mischt.<br />

Es wird in Pelzschuhen und Ueberschuhen<br />

regste- Phantasie entfaltet. Je plumper, desto<br />

höher der Chic. Es soll wie eine Maskerade<br />

aussehen — durch die übertrieben wuchtige<br />

Form stellt man sich dann das darin versteckte<br />

Füsschen um so kleiner vor.<br />

Man trifft oft Frauen, deren Ausrüstung<br />

haargenau an die eines Lappländers beim<br />

Waliischfang erinnert. Sie gehen aber nur<br />

bis ins Kadewe, um rosa Wäscheband zu<br />

kaufen.<br />

Ein Glück, dass zwischen dem kurzen<br />

Mantel und dem hohen Pelzstiefel ein Stück<br />

Bein freibleibt, das vom hauchdünnen Seidenstrumpf<br />

kaum bedeckt ist. Dort schleicht<br />

sich dann der Schnupfen ein...<br />

« Man hat nur immer gleich das Gefühl von<br />

einem Zusammenhang,» beruhigte er sie und<br />

stellte trauernd bei sich fest, dass sie noch<br />

viel temperamentvoller sei, als er gefürchtet<br />

hatte.<br />

Aus seinen Ueberlcgungen riss ihn Gertruds<br />

energische Forderung, ihr nach all diesen<br />

versteckten Anspielungen endlich die<br />

Wahrheit zu sagen.<br />

Da war sein Aerger wieder in der Oberhand:<br />

denn dass Marie ihn freiwillig verlassen<br />

habe, ihn, bei dem sie es so gut hatte,<br />

wie sie in rührender, ihm immer wieder<br />

schmeichelnder Offenheit versicherte, das<br />

glaubte er nicht! Dieser Mann hatte seine<br />

Gastfreundschaft einfach ausgenützt und sie<br />

überredet, denn die Sache musste ja schon<br />

eingefädelt gewesen sein. Siehe Maries plötzliches<br />

Bedürfnis nach einer Ausrüstung zum<br />

Autofahren — und die hatte er auch noch anschaffen<br />

müssen. Einfach toll! Es war sicher<br />

eine Art von Suggestion, mit der jetzt<br />

so viel Unfug getrieben wurde, wie stets,<br />

wenn eine wissenschaftliche Sache in die<br />

Hände von blutigen Dilettanten, von Laien<br />

und Idioten geriet —.<br />

« Und was hat dieser Idiot denn nun eigentlich<br />

getan, um es kurz zu machen — », fragte<br />

Gertrud belustigt.<br />

«Du bist ja vernünftig, Gertrud —».<br />

« Weshalb soll ich so vernünftig sein? Ich<br />

habe dir schon ein paarmal versichert, dass<br />

es dafür durchaus eine Grenze gäbe, denn es<br />

soll ja doch nur heissen, dass ich mir viel<br />

gefallen lassen soll.»


14<br />

Das moralische Automobil<br />

Das Schwerste für die Autofahrerin ist<br />

lange nicht die Prüfung. Trotz ihrer unbelasteten<br />

Vergangenheit, was technische und<br />

praktische Kenntnisse betrifft, hat sie mit bewundernswerter<br />

Schnelligkeit die ungewohnten<br />

Dinge begriffen. Was tut man nicht alles<br />

aus Liebe — und die Liebe zum Auto ist<br />

leidenschaftlich und beständig, im Gegensatz<br />

zu anderen Abarten desselben Gefühls.<br />

Das Schwerste ist auch nicht das Aufpassen<br />

im Strassenverkehr, obwohl es schon ein<br />

bisschen nervös machen kann, dauernd<br />

fluchtbereiten Kutschern von Rollwagen usw.<br />

auszuweichen.<br />

Schwerer ist schon die Unmöglichkeit,<br />

während des Fahrens die Schaufenster zu<br />

betrachten. Es gehört immerhin moralische<br />

Stärke dazu, mitten im Gewühl der Strasse<br />

eine auffällige Schaufensterdekoration zu erblicken<br />

und in leuchtenden Lettern die<br />

Worte: niemals wiederkehrende Gelegenheit<br />

— einmaliges Angebot in Crepe Georgette —<br />

zu erhaschen. Und ohne näheres zu erfahren<br />

wieder ausschliesslich auf das Steuer<br />

aufzupassen.<br />

Aber am allerschwersten ist es doch, nicht<br />

auf Blicke reagieren zu können.<br />

Da fährt man nun im kleidsamsten Wagen,<br />

in kleidsamster sportlicher Ausrüstung und<br />

fühlt sich äusserst vorteilhaft zur Geltung gebracht.<br />

Trotz Ueberhandnehmens weiblicher<br />

Selbstfahrer weiss man auch, dass Unzählige<br />

einem nachblicken. Man kann von einer<br />

Frau nicht verlangen, dass sie annimmt,<br />

diese Blicke würden nur ihrem neuen Beruf<br />

gelten. Warum nicht auch dem besonders<br />

fesch gekniffenen beige Filzhut, den höchst<br />

aparten Stulpenhandschuhen, na, und überhaupt<br />

...<br />

Unter den Hunderten, die sie fixieren, während<br />

sie vorbeifährt oder im Gewühl stoppen<br />

muss, sind vielleicht einige, denen sie auch<br />

gern nachgeguckt hätte. Vielleicht, vielleicht,<br />

der grosse Unbekannte... Vergebens. Sie<br />

darf nicht rechts noch links schauen — oder<br />

nur so weit, als es sich um andere Fahrzeuge<br />

handelt —, sie muss sich angestarrt fühlen<br />

und darf nicht wissen von wem. Der einzige<br />

Mann, dem sie ins Auge blicken kann und<br />

soll, ist der Schupo.<br />

Es gehört Seelengrösse dazu, Sclbstfahrerin<br />

zu sein. Vielleicht auch, dass das einsame<br />

Steuern inmitten eines Kreuzfeuers<br />

unerwiderter Blicke die Treue gegen irgendeinen<br />

einzelnen wieder zu erhöhter Geltung<br />

bringt. Somit wäre das Autofahren nicht nur<br />

ein Vergnügen, sondern auch etwas Hochmoralisches.<br />

Nicht einmal Englisch können sie... * sagt<br />

Shaw. Die beiden einfachsten Worte der englischen<br />

Sprache sind «Yes» und «No», aber<br />

diese beiden einfachsten Worte wurden von<br />

den Mitgliedern des Ausschusses, der über<br />

die Frage der korrekten Aussprache des Englischen<br />

im Rundfunk beriet, grundverschieden<br />

ausgesprochen. So versichert wenigstens<br />

Bernard Shaw bei zwei Grammopbonaufnahmen<br />

über die Aussprache eines korrekten<br />

Englisch, die im Interesse des Linguaphon-<br />

Instituts gemacht wurden. Das ideale Englisch<br />

ist, wie Shaw ausführte, ein Traum, der<br />

unerfüllt bleibt. Es gibt nicht zwei Engländer,<br />

deren Aussprache restlos dieselbe wäre.<br />

Wenn einer in der Absicht, England zu besuchen,<br />

Englisch lernt, so möge er von vornherein<br />

auf den Versuch, ein reines Englisch<br />

zu sprechen, verzichten, weil ihn in diesem<br />

Falle kein Mensch in England verstehen<br />

würde. Von tausend Londonern sprechen 999<br />

nicht nur ein unreines Englisch, sie sprechen<br />

dieses unreine Englisch obendrein auch noch<br />

erschrecklich schlecht aus.<br />

Tempo... !<br />

Das Zeichen unserer Zeit ist; Tempo !<br />

Wir leben seit bald hundert Jahren in einer<br />

ausgesprochen auf das Technische, Dynamische,<br />

Mechanistische eingestellten Epoche.<br />

Immer schneller seit den letzten Jahrzehnten<br />

folgen sich die auf erhöhte Geschwindigkeiten<br />

abzielenden Rekorde dieser nur mit dem<br />

Qualitätssinn und den reizbaren Nerven fassbaren<br />

Sensationen der Zivilisation! Wann<br />

wird die geistige Kultur diesen ungeheuren<br />

Vorsprung einholen? Was die Tierwelt im<br />

Laufe von Jahrmillionen errungen hat, die<br />

Herrschaft über das Land, die Meere und die<br />

Luft, eroberte sich die Menschheit, damit verglichen,<br />

in einem Augenblick. Und dennoch<br />

sind ihr an Geschwindigkeitsleistungen die<br />

mechanische Natur und viele Tiere über. Man<br />

darf natürlich nur die Gesetze der Relativität<br />

gelten lassen, das heisst die Fortbewegung 1<br />

eines toten oder lebenden Körpers im Verhältnis<br />

zu seiner Grosse. Wenn sich also unser<br />

ganzes Sonnensystem in einer Sekunde<br />

20 Kilometer durch den Himmelsraum bewegt<br />

und die Erde 30 Kilometer in ihrem<br />

Lauf um die Sonne, so ist das verhältnismässig<br />

keine ausserordentliche Geschwindigkeit<br />

und wird relativ vom Fluge der Schwalbe,<br />

die 3,5 Kilometer in einer Minute zurücklegen<br />

kann, weit übertroffen. In der mechanischen<br />

Welt sind die Geschwindigkeiten die höchsten;<br />

der des Lichts, das bekanntlich 300,000<br />

Kilometer in einer Sekunde zurücklegt, so<br />

dass eine drahtlose Depesche, heute abgeschickt,<br />

doch erst in zirka vier Jahren den<br />

nächsten Fixstern erreicht, folgt die Rotationsgeschwindigkeit<br />

in der Welt des Kleinsten,<br />

die der Elektronen im Planetensystem<br />

der Atome, so dass beispielsweise ein aus<br />

Madrid abgeschossenes Elektrom eher Moskau<br />

erreicht als em vom Tisch fallendes Geldstück<br />

den Fussboden, während die Elektrizität<br />

zehnmal in einer Sekunde den Erdäquator<br />

umlaufen kann. Der Schall pflanzt sich im<br />

Wasser 1525 Meter, in der Luft nur 300 Meter<br />

in der Sekunde fort. Ein Orkan legt 40 Meter,<br />

ein Sturm 25 Meter, ein gewöhnlicher Wind<br />

15 Meter in der Sekunde zurück. Die vom<br />

Orkan getriebenen Wellen des Grossen;<br />

Ozeans erreichen von Japan aus in 121,4<br />

Stunden die Küsten von Kalifornien, während<br />

die gewöhnlichen Wellen nur um das Vierfache<br />

die Geschwindigkeit eines Postdampfers<br />

übertreffen. Der Blitz durchschneidet in<br />

einer Sekunde 45,000 deutsche Meilen, und die<br />

Strahlendruckgeschwindigkeit an der Grenze<br />

der Atmosphäre ist imstande, ein einziges<br />

Stäubchen von 0,0015 mm Durchmesser in<br />

acht Tagen von der Erde zum Jupiter zu<br />

tragen.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - N°3<br />

Von den Tieren sind die Vögel natürlich<br />

am geschwindesten. Eine im Jahre 1925 von<br />

Compiegne bei Paris abgeflogene Schwalbe<br />

flog innerhalb einer Stunde nach Antwerpen<br />

und zurück (201 km). Die Brieftauben sind<br />

bedeutend langsamer. Der «König von Rom»<br />

brauchte 1913 von Rom nach Derby einen<br />

Monat. Die Haustauben fliegen in einer Sekunde<br />

nur 16 Meter. Die isländischen Falken<br />

gelten als die schnellsten Flieger. So wird<br />

berichtet, dass ein Falke Kaiser Barbarossas<br />

in drei Stunden Marseille von Köln aus erreichte,<br />

und ein anderer, den Heinrich IV.<br />

(1600) von Fontainebleau fliegen Hess, in derselben<br />

Zeit nach Malta kam. Ein Adler soll<br />

24 Meter in der Sekunde zurücklegen. Von<br />

den Pferden gelten die kaukasischen als die<br />

schnellsten Renner (70—80 km in der Stunde),<br />

die Rennpferde laufen 50 km in der Stunde.<br />

Ein Reiter, der in Uli-Assatoi zu Pferde stieg,<br />

durchritt die 1800 Meilen nach Peking in neun<br />

Tagen, ein schwedischer Kurier (1733) ritt<br />

in acht Tagen von Warschau nach Versailles,<br />

um dem Exkönig von Polen seine Wiederberufung<br />

auf den Thron anzuzeigen, und der<br />

Kardinal Riario erreichte zu Pferde von Bologna<br />

aus in fünf Tagen die Ewige Stadt<br />

(1474). Auf Schlittschuhen vermag der Mensch<br />

5,7 Meter in der Sekunde sich fortzubewegen.<br />

Ohne Hilfsmittel kann er auf kurze Strecken<br />

35 km in einer Stunde zurücklegen. Seine<br />

höchste Marschleistung bleibt 120 km an einem<br />

Tage, die mit der eines Schnelläufers<br />

zusammenfällt. Philippides brachte in zwei<br />

Tagen von Athen nach Sparta die Siegesbotschaft<br />

von Marathon. Püiiius berichtet<br />

v on<br />

einem achtjährigen Knaben, der 75,000<br />

Scnnttc an einem Tage machen konnte.<br />

Der Mensch hat aber verstanden, sich die<br />

mechanische Natur dienstbar zu machen und<br />

durch ingeniöse Erfindungen im wahrsten<br />

Sinne die (icschwindigkeilsleistungen der organischen<br />

Welt ZU «überflügeln». Mit Schncllzugseile<br />

könnte er in sechs Monaten den<br />

Mond, in 190 Jahrer die Sonne erreichen.<br />

Eine elektrische Lokomotive legt 200 km in<br />

der Stunde zurück.<br />

Das Automobil hat im Frühjahr 1927 den<br />

Rekord auf 333 km in der Stunde heraufgeschraubt<br />

— eine phantastische Leistung Segraves,<br />

mit seinem 1000-PS-Sunbeam-Motor.<br />

Diese Leistung, die demnächst von den<br />

Amerikanern noch überboten werden will,<br />

ist so brutal, dass ihr jeder eigentliche technische<br />

Wert abgeht. Das Flugzeug erreichte<br />

durch Bernardi eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von gegen 510 Stundenkilometer.<br />

Wir werden schon noch die Zeit erreichen,<br />

wenn in Bern gefrühstückt wird, dass<br />

das Mittagessen in Konstantinopel und der<br />

Tee in Bagdad am selben Tage eingenommen<br />

werden kann. Aber diese Erfolge haben<br />

auch ihre weniger guten Seiten; durch<br />

die ungeheuren Raumverkürzungen lässt der<br />

Mensch seinen Planeten schneller zusammenschrumpfen,<br />

als die kosmischen Kräfte<br />

es tun, und bald wird er darauf sinnen müssen,<br />

den Raum unseres Sonnensystems verfügbar<br />

zu machen.<br />

Ein Pariser über die schonen Wienerinnen.<br />

Der französische Journalist Rene Bizct<br />

stimmt im «L'Intransigeant» ein Loblied auf<br />

Wien an, «eine Stadt von alter Schönheit<br />

und noch immer bezauberndem Reiz». Begeistert<br />

ist aber Bizet besonders von den<br />

Wienerinnen:<br />

«Im Königreich des Charmes und der Eleganz<br />

ist seit jeher die Wienerin eine Rivalin<br />

der Pariserin. Der Ruf der schönen Wienerin<br />

ist wohl begründet. Paris und Wien sind<br />

zweifellos die beiden einzigen Städte, in denen<br />

man Frauen trifft, die trotz bescheidener<br />

Geldmittel und trotz einfacher Stoffe sich so<br />

graziös und elegant zu kleiden verstehen,<br />

dass man sich unwillkürlich umdrehen und<br />

ihnen nachsehen muss, um sie zu bewundern.<br />

Die Wienerinnen haben in ihrer überwiegenden<br />

Mehrheit den Bubikopf eingeführt..<br />

Nur einige tragen noch lauge Haare<br />

oder Locken, was ihnen ein rührend romantisches<br />

Aussehen verleiht. A.uch die Hutform<br />

ist den Modefrisuren geschickt angepasst.<br />

Ausser bei einigen Bäuerinnen, die mit dem<br />

Kopftuch auf die Wienermärkte kommen,<br />

sieht man nur hübsche Kopfbedeckungen.<br />

Was aber den Pariser am meisten frappiert,<br />

auch jene, die gewagte Moden gewöhnt<br />

sind, ist hier der kurze Rock. In Wien ist er<br />

nämlich sehr kurz und reicht oft nur knapp<br />

bis ans Knie. Die so gekleidete Dame kann<br />

sich nicht zur Erde bücken oder in der Strassenbahn<br />

die Füsse kreuzen. Geht heftiger<br />

Wind, muss sie ihren Rock fest an den Körper<br />

halten, beim Niedersetzen den Ruck herunterziehen,<br />

um nicht indezent zu wirken.<br />

In Wien wollen die Frauen niclTt jungen<br />

Mädchen, sondern Kindern gleichen.<br />

Man sieht nur Seidenstrümpfe oder Imitationen,<br />

Dazu trägt die Wienerin keine zu<br />

kleinen Schuhe, so dass man annehmen könnte,<br />

sie habe grosse Füsse. Das ist übrigens<br />

möglich, denn die Wienerin ist zumeist «solid<br />

gebaut». Man sieht keine hinfälligen Geschöpfe,<br />

dünn wie ein Faden. Die Wienerin<br />

will sicher nicht dick sein, aber sie martert<br />

sich auch nicht, um extra platt zu erscheinen.<br />

Eine Vorliebe, welche die Wienerin nicht<br />

mit der Pariserin teilt, ist die Freude an den<br />

Kaffeehausbesuchen. In den vornehmen, behaglichen<br />

Wiener Kaffeehäusern sieht man<br />

fast ebenso viel Frauen als Männer. Die<br />

Dame geht allein in das Kaffeehaus, trinkt<br />

ihre Melange, liest die ihr in grosser Auswahl<br />

gereichten <strong>Zeitung</strong>en und geht dann<br />

wieder. An gewissen Abenden kann man in<br />

einigen Ringstrassenkaffeehäusern die ganze<br />

Liebenswürdigkeit, das bestrickende Lächeln<br />

von Wien in einem Augenblick erfassen<br />

und verstehen.<br />

In Wien sieht man auch noch viele Blondinen.<br />

Hier ist vielleicht die letzte Heimat<br />

dieser zarten, reizvollen Hautfarbe und des<br />

rosigen Teints- Bei uns wird dieser Neiz zumeist<br />

nur auf dem Wege der Entfärbung und<br />

der Kosmetik hergestellt. Sie sind wirklich<br />

nicht die geringsten Zierden von Wien, diese<br />

sanften Blondinen mit den lieben, blauen Augen<br />

— oder auch dunklen, die schon durch<br />

die Tradition als Eigenart der grossen Donaustadt<br />

gepriesen werden. Sehr selten werden<br />

Illusionen auf der Reise durch die Wirklichkeit<br />

nicht enttäuscht •-.. hier werden sie<br />

sogar übertroffen.»<br />

Die Galanterie treibt auch im Zeitalter des<br />

Materialismus noch schöne Früchte.<br />

^TITFTJ • • r» "1" Vi r "<br />

J.Gieller-mimiisiiacber<br />

A.-G,<br />

Basel Bern Ziirlch<br />

MITTAG- M. ABENDE'SS'im<br />

nach Menü oder Taaeskavte<br />

Währschafte Zvieri<br />

«Im Gegenteil — ich finde, du darfst das<br />

nicht — und es gibt dir jedenfalls eine vortreffliche<br />

Waffe für deinen Prozess.» Sie<br />

wandte ihm das Gesicht zu; «Was sie für<br />

furchtbare Augen machen kann,» dachte er<br />

ängstlich, « wahre Schlangenaugen. » Aber<br />

von seinem Grimm aller Ueberlegenheit beraubt,<br />

erzählte er nun: «Na ja — ich habe<br />

eine kleine Freundin. Habe mich ihrer angenommen,<br />

weil es ihr gar so schlecht ging —<br />

natürlich rein platonisch — ».<br />

« Heisst? » unterbrach ihn seine Zuhörerin.<br />

Einen Augenblick zögerte er, dann sagte<br />

er heftig: «Marie Kattern. »<br />

«Ach. die kleine Puppe. Hans kennt sie<br />

auch. Ich habe aus Gutmütigkeit sogar auch<br />

'mal mit ihr gesprochen. »<br />

« Ja, dein Hans kennt sie wohl mehr als<br />

gut.» Seine Stimme war schneidend. «Er<br />

ist seit zwei Tagen mit ihr auf und davon.<br />

Sie hat mir einen Zettel hinterlassen, auf dem<br />

steht: «Adieu, mein ewig Geliebter, ich muss<br />

mit Hans van der Feldt nach Italien », und<br />

darin liegt eben, dass er sie so gut wie vergewaltigt<br />

hat.»<br />

«Natürlich,» pflichtete Gertrud ihm bei.<br />

Sie sah vor sich nieder. « Vor zwei Tagen —<br />

gleich nachdem er von Baden-Baden zurückgekommer.<br />

war —». Sie meinte den Zusammenhang<br />

besser zu verstehen als Alois: die<br />

Rache galt nicht ihm, sie galt ihr.<br />

« Und was willst du nun tun? »<br />

«Ihnen nachfahren. Ich ärgere mich zu<br />

sehr. Das hat noch keine Frau gewagt, mich<br />

so — und ausserdem weiss ich ganz genau,<br />

dass er Gewalt angewendet hat. »<br />

« Selbstverständlich, » unterstützte sie ihn<br />

von neuem in dieser Idee.<br />

« Ja und deshalb fahre ich ihnen nach. Ich<br />

will Marie befreien. Sie haben zwar einen<br />

Vorsprung, aber ich hoffe, ich bekomme noch<br />

heute den Pass für Italien — ».<br />

Aha, daher die Aufregung! Hans besass<br />

eine Dauereinreise-Erlaubnis, weil er so oft<br />

wegen des Geschäftes und der Wettfahrten<br />

hin und her musste. Und für seine Begleiterin<br />

— ach, sie beide kannten ja die Wege,<br />

wie man so etwas schnell machte, ihnen wurden<br />

auch alle Erleichterungen gewährt.<br />

Sie überlegte rasch: ihr Weg war ihr vorgezeichnet.<br />

Alle Sentimentalität darüber, dass<br />

dieser Mann sie schon betrog, warf sie beiseite.<br />

Auch dass Hans sich getröstet haben<br />

sollte. Ihm nach, ihm die Kette abjagen —<br />

nun wurde es Sport. Und dann die Niederlage<br />

für ihn, wenn Marie Kattern mit vollen<br />

Segeln wieder ins feindliche Lager überging.<br />

Wie gern würde sie sich diese kleine Galoppade<br />

von dem reichen Manne verzeihen lassen.<br />

Was würde aber aus ihr selbst?!<br />

« Bis heut' gegen Abend kann ich alles bereit<br />

haben,» überlegte sie, «also ich fahre<br />

noch heute, Alois,» sie hob den Kopf und sah<br />

ihn an, « du bist freundlichst eingeladen, mitzukommen.<br />

»<br />

« Wohin denn? » fragte er halb ängstlich.<br />

« Ich will ja nach Italien, sobald ich —».<br />

«Dahin fahre ich auch,» sagte sie mit<br />

einem merkwürdigen Lachen. « Denn wie du<br />

dir Marie zurückholen willst — ».<br />

«Wenn das auch nicht grade — ».<br />

« Na, oder retten — das bleibt sich gleich<br />

— so habe ich auch eine kleine Auseinandersetzung<br />

mit meinem eher mari. Ausserdem,<br />

wie du schon sagtest, es ist eine herrliche<br />

Waffe für mich, ihn jetzt schon vor der ausgesprochenen<br />

Scheidung mit einer andern zu<br />

treffen. »<br />

« Ja, aber mein Billet — ».<br />

« Bestell' es nur wieder ab, mein Freund.<br />

Du glaubst wohl nicht im Ernst, dass ich<br />

mich in einen Zug setzte, bei diesem köstlichen<br />

Wetter.»<br />

« Und wenn es schlecht wird —».<br />

«Das gibt's überhaupt nicht! Wenn man<br />

im Auto sitzt, so ist es immer schön — ein<br />

bisschen Regen oder Sturm, die machen es<br />

ja nur interessant — ».<br />

«Ich danke.»<br />

richtig zu widersprechen wagte er<br />

nicht: sie hatte solch eine eigentümliche Art,<br />

ihn anzusehen, in der die stumme Frage lag:<br />

«Feige? » Und sie nahm die ganze Sache<br />

wirklich riesig vernünftig, über alle Erwartung<br />

vernünftig. Er fühlte eine Verbündete<br />

in ihr. Sie dachte nicht an Szenen. Sie war<br />

eine dieser neuen Frauen, die sich mit den<br />

Tatsachen abfinden.<br />

Stolz und aufrecht stand sie vor ihm. Ihr<br />

feingeschnittenes Gesicht war wie zu einer<br />

Maske erstarrt. Sie gefiel ihm sehr. Er griff<br />

nach ihrer Hand. « Dass man das alles erst<br />

durchmachen muss, ehe man zu einanderkommt,»<br />

sagte er nicht gerade glücklich.<br />

Aber sie sah ihn an, ais höre sie ihn gar nicht.<br />

Das Telephon ging und seine ganze Sehnsucht,<br />

fortzukommen, erwachte sofort: er<br />

stürzte hin und empfing mit Freuden die<br />

Nachricht, dass man seinem Diener den fertigen<br />

Pass ausgehändigt habe.<br />

« Also, » sagte Gertrud von Wcrtlm ruhig,<br />

«es steht fest! Ich hole dich mit meinem<br />

Wagen ab. Nimm nicht zu viel Gepäck mit,<br />

ich werde mich auch beschränken. Ich gehe<br />

nach Hause und packe. »<br />

Wie war es doch gestern Nacht und heute<br />

früh noch gewesen? Hier bleiben im geliebten<br />

München. Keinen Koffer mehr sehen —<br />

zu Hause sein. Aber wo war sie zu Hause?<br />

Nicht mehr in den bunten Zimmern, seit Hans<br />

ausgezogen war. Noch weniger bei diesem<br />

Mann, der einer andern, einer Marie Kattern,<br />

nachjagte.<br />

Männer, Männer — sie verachtete den<br />

einen wie den andern. Und sie würde es<br />

ihnen zeigen. Wenn sie sich beide gegenüberstanden,<br />

dann sollte ihre Stunde der Genugtuung<br />

schlagen.<br />

Sie sass schon wieder im Auto. Hatte sie<br />

Alois eigentlich Lebewohl gesagt? Ach, sie<br />

würde ja genug von ihm sehen, in der nächsten<br />

Zeit. Es war alles so gleichgültig neben<br />

dem brennenden Wunsche, Hans einzuholen<br />

— seine Beschämung zu erleben.<br />

(Fortsetzung folgO


n 3 - <strong>1928</strong><br />

J?^"O.@<br />

Todesstrahlen. Ucbcr die unheimlich anmutenden<br />

Strahlen, deren Entdeckung durch<br />

den Physiker D. W, Coolidge in der gesamten<br />

Presse sensationell autgebauscht wurde,<br />

berichtet man folgendes:<br />

Vor noch nicht langer Zeit hat man aus<br />

Amerika die Entdeckung der sog. Todcsstrahlen<br />

durch den Physiker D. \V. Coolidge<br />

gemeldet. Die Meldung gab \nlass zu allerhand<br />

grusligen, phantastischen Vorstellungen.<br />

Wie verhält es sich damit? Bei diesen Strahlen<br />

handelt es sich um Elektroströme, wie<br />

sie in den Vcrstärkerrölircu unserer Radio-<br />

Empiangsapparate wirksam sind. Im Grunde<br />

genommen sind die «Todcsstrahlcn» Coolidges<br />

keine neue Erfindung, sondern der Ausbau<br />

einer Entdeckung, die schon Ende des<br />

letzten Jahrhunderts durch den deutschen<br />

Physiker Lcnard gemacht wurde. Die Leitfähigkeit<br />

der Luft für Elektrizität ist unter<br />

gewöhnlichen Verhältnissen sehr gering. Sie<br />

nimmt zu, wenn die Luft verdünnt wird. Das<br />

Experiment lässt sich mit den bekannten<br />

Geisslcr-Röhren bewerkstelligen. Die Ausstrahlung<br />

der Elektrizität vom negativen Pol<br />

(Kathode) zum positiven Pol (Anode) vollzieht<br />

sich unter verschwommenen Lichterscheimmgen.<br />

Diese Kathodenstrahlen können<br />

bei aussergevv'öhulich verdünnter Luft in der<br />

Röhre nicht wieder Durchlass finden, treter:<br />

dagegen durch ein angebrachtes Aluminiumplättchen<br />

in die Luft hinaus und- bewegen<br />

sich darin noch eine Weile fort. Die Todesstrahlen<br />

des Amerikaners Coolidge sind im<br />

Grunde solche Kathodenstrahlen. Als Spezialist<br />

im Bau von Röntgenröhren, worin er<br />

sich grosse Verdienste erworben hat, war es<br />

ihm ein Leichtes, die alten Lenardschen Veisuche<br />

mit Erfolg aufzunehmen. Es ist ihm gelungen,<br />

den Elektronen (so nennt man die<br />

kleinen Dingerchen, die in diesem Falle das<br />

sog. Licht verursachen) eine grössere Geschwindigkeit<br />

und gerade Richtung zu geben<br />

auf das Aluminiumfenster zu, das in der<br />

Röhre angebracht ist, Das Anbringen eines<br />

solchen Fensters ist schwierig, da es vollkommen<br />

luftdicht auf der Röhre aufsitzen<br />

muss und ausserdem einen sehr hohen Luftdruck<br />

auszuhalten hat, weil das Innere der<br />

Röhre nahezu luftleer ist. Durch die Spannung<br />

von 250,000 Volt erreichen die Elektronen<br />

eine solche Geschwindigkeit, dass sie<br />

sich auch nach Durchqueren des Aluminiiunfensters<br />

in der äussern Luft noch sehr weithin<br />

bewegen. Lenard erzielte nur eine Reichweite<br />

von einigen Zentimetern, während Coolidge<br />

mit seinen vervollkommneten Hilfsmitteln<br />

bis zu einem halben Meter gelangen<br />

konnte. Man kann also keine Personen auf<br />

Kilometerentfernung töten, wie dies kriegerische<br />

Phantasten angenommen haben. Tatsache<br />

ist aber, dass diese Kathodenstrahlen<br />

eine vernichtende Wirkung haben. Kleine Lebewesen,<br />

Fliegen und Mücken, die in den Bereich<br />

der Strahlen gelanget:, werden augenblicklich<br />

getötet. Wird eine behaarte Körpersteile<br />

von den Strahlen getroffen, so fällt<br />

das Haar aus. Es wächst wohl wieder nach,<br />

doch bleibt es schneeweiss. Selbst Haut- und<br />

Fleischpartien können derart hergenommen<br />

werden, dass sie absterben. Die Luft rings<br />

!ör die Bessere Fimiüe<br />

zirka 12 Sorten, nur das Besto von rem Eier und<br />

Naturbutter hergestellt. Makrönü, Waffeln, Haselimssb"i.;kuits,<br />

Basierleckerli usw., versendet in Büchsen<br />

von 2 kr; gegen Nachnahme v. Fr. 10.— franko.<br />

Wer einmal bezo


16 AUTOMOBIL-REVUfc 19?8 -<br />

Inhaltsübersicht der<br />

Ausgabe <strong>1928</strong><br />

des Schweiz.<br />

Automobil-Kalenders<br />

Winke aus der Fahrpraxis:<br />

Ablenchtrorrichtung, Akkumulatoren,<br />

Anlasser, Auspufftopi, Beleuchtung,<br />

Benzin, Brennstoff,<br />

Bremsen, Einfrieren, Federn, Getriebe,<br />

Kabel, Kardan, Kühler,<br />

Kupplung, Motor, Paeumatiks,<br />

Schmierung, Stossdämpter, Ventile,<br />

Vergaser, Zündung.<br />

Automobilistische<br />

Buchführung:<br />

Brennstoffverbrauch.Pnenmatikverbrauoh,<br />

Schmiermittel,<br />

Karbid, Elektrizität,<br />

Petroleum, Reparaturen,<br />

Ersatzteile, Werkzeuge, Zubehörden,<br />

Chauffeur, Garage,<br />

Uebersicht der Jahreskosten,<br />

Betriebskosten<br />

früherer Jahre.<br />

Technische Tabellen:<br />

Bestimmung des Zylinderindaltes,<br />

Pferdestärken, amerik. Motoren,<br />

Gpscnwindigkeitstabellen, Pneumatäkta<br />

belle, Tabelle d. Steuer-PS.<br />

Gesetzliche<br />

Bestimmungen<br />

Militärische Vorschriften,<br />

Kant. Fahrverordnunsen,<br />

Automobilsteuern, Praktische<br />

Ratschläge, Bahntransport,<br />

Versicherungen,<br />

Unglücksfälle.<br />

Die wichtigsten Beilagen:<br />

Automobilistischer Rückblick.<br />

Die Automobil-Verbände.<br />

Automobilistisches Wörterbuch,<br />

Distanzen-Karte.<br />

Schnittzeichnunsen.<br />

HsnüFGües Formol<br />

Trotz der Vermehrimg des<br />

Besitzerverzeichniäses um<br />

7000 Namen ist es gelungen,<br />

den Umfang des Buches<br />

nicht über 22 mm<br />

Dicke werden zu lassen.<br />

Die Bestellungen<br />

werden in dei Reihenfolge<br />

ihres Einganges erledigt.<br />

sofort die nötigen Exemplare.<br />

Vergangenes Jahr konnten Hunderte<br />

von Besitzern wegen verspäteter<br />

Bestellung nicht mehr<br />

bedient werden.<br />

Benutzen Sie unsern BesleUscliein<br />

(nur 5 Rp. Porto).<br />

Seit dem Uebertntt des Automobils vom<br />

Luxusgut zum typischen Verkehrsmittel<br />

der Neuzeit macht sich das Bedürfnis nach<br />

möglichst billiger Gestaltung des Fahrbetriebes<br />

in vermehrtem Masse geltend.<br />

Wesentliche Ersparnisse kann indessen<br />

nur der machen, dem alle Finessen und<br />

Notwendigkeiten im Betrieb und Unterhalt<br />

bekannt sind und der über die Gesamtheit<br />

und Zusammensetzung seiner Jahresausgaben<br />

genau orientiert ist. Ohne eine<br />

gelegentliche Rekapitulation des Wissens<br />

vom Automobil und der Funktion<br />

seiner Einzelteile auf der einen, das<br />

genaue Festhalten der Einzelfälle auf<br />

der andern Seite geht es allerdings<br />

nicht ab. Nun besitzen die Schweizer Automobilisten<br />

aber in dem jeweils auf Jahresschluss<br />

erscheinenden Automobil-Kalender<br />

ein Instrument, bei dessen Benützung der<br />

angestrebte Zweck ohne wesentlichen Zeitaufwand<br />

erreicht wird. Schon vor mehr<br />

als einem Jahrzehnt extra dazu geschaffen,<br />

all das viele Wissensnotwendige, was<br />

mit dem Wagen in sportlicher Verbindung<br />

und technischer Beziehung steht, in zweckmässiger<br />

Inhaltsgliederung zusammenzustellen,<br />

durfte er an der Frage der rationellen<br />

Betriebsgestaltung nicht vorübergehen.<br />

Ein besonderer technischer Teil<br />

trägt alles das in übersichtlicher Weise<br />

zusammen, was in allen Nöten auf der<br />

Landstrasse und in der Garage gebraucht<br />

wird. Vordrucke wohlerwogenen Inhaltes<br />

laden geradewegs zu einer Buchführung<br />

in der Rocktasche ein. Tausenden von<br />

Benutzern schafften sie die Grundlage zur<br />

rationellen Betriebsgestaltung, die sich um<br />

so sinnfälliger bemerkbar macht, wo Vergleiche<br />

mit den Kosten der Tonnen-Kilometer<br />

früherer Jahre gemacht werden.<br />

Folgen Sie den Beispielen derer, welche<br />

von dem Nutzen einer systematischen Betriebsführung<br />

schon seit Jahren profitieren,<br />

für System und Ordnung ist es nie zu<br />

spät, hangen Sie mit dem Jahre <strong>1928</strong> an.<br />

Der Automobil-Kalender wird den Abonnenten,<br />

solange der Vorrat reicht, zu dem<br />

ausserordentlich billigen Preis von<br />

Fr. 4.80<br />

abgegeben, worin u. a. auch ein vollständiges<br />

Verzeichnis der gegenwärtigen Personenwagen-Besitzer<br />

der ganzen Schweiz<br />

enthalten ist.<br />

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rauchst keine Taschen». Und um. dem Rockigentümer<br />

gleich behilflich zu sein, den Rat<br />

uszufiihren, hatte der vorübergehende Besitzer<br />

des Kleidungsstückes alle Taschen aufgeschnitten.<br />

Das war die boshafte Rache an<br />

ernanden, der gewöhnt war, die Taschen seiles<br />

Anzuges vor dem Schlafengehen auszueeren.<br />

Bei einem anderen Beutezug hatten<br />

lie nächtlichen Besucher unglücklicherweise<br />

ein Tagebuch mitgenommen, das sie prompt<br />

zurückstellten, aber nicht, ohne einige lustige<br />

Bemerkungen hineingeschrieben zu haben.<br />

So hiess es in dem Buch: «Mittwoch. Ich ging<br />

um 11 Uhr schlafen. Schlief wie ein Ochs<br />

nd schnarchte wie ein Schwein».<br />

Donnerstag. Ich wurde zur gewohnten Zeit<br />

wach. Doch hörte ich meine Uhr nicht ticken.<br />

Ich schaute auf und sah, dass sie nicht mehr<br />

da war. Auch die Kette, die Manschettenknöpfe,<br />

der Siegelring und andere Dinge<br />

waren verschwunden.<br />

Freitag. Jetzt müssen Sie selber fortsetzen.<br />

Sie. schreiben gar nicht schlecht, Mensch!<br />

Zwei Diebeskameraden, die einmal nachts<br />

ein «gutes Geschäft» gemacht hatten, "da es<br />

ihnen gelungen war, mehrere sehr kostbare<br />

Sachen sich anzueignen, stiegen nach getaner<br />

Arbeit in den Weinkeller des Eigentümers<br />

der gestohlenen Juwelen und taten sich<br />

ah Portwein, Köknak und Champagner gütlich.<br />

Am nächsten Tag, schickten sie den<br />

Pfropfenzieher mit der höflichen Entschuldigung<br />

zurück, man möge ihnen ihren Missriff<br />

verzeihen, denn sie hätten nur aus Vergesslichkeit<br />

dieses Instrument mitgenommen.<br />

Dabei waren sie so delikat, nicht mit einem<br />

Wort die Juwelen zu erwähnen, die sie<br />

wahrscheinlich auch ,nur irrtümlich eingesteckt<br />

und weggetragen hatten.<br />

Manche Verbrecher scheinen trotz ihrem<br />

unsympathischen Beruf doch noch genug<br />

menschliches Empfinden zu haben, das sie<br />

bewegt, den angestifteten Schaden nach<br />

Möglichkeit wieder gut zu machen. Das bewies<br />

vor nicht allzu langer. Zeit ein Einbrecher,<br />

der in ein von einer Frau bewohntes<br />

Haus gedrungen war, die im Zeitraum von<br />

drei Tagen ihren Mann u. zwei-Kinder durch<br />

den Tod verloren hatte. Die Familientragödie,<br />

die,durch den Einbruch und das Verschwinden<br />

zahlreicher wertvoller Habseligkeiten<br />

, gekrönt wurde, war in allen Zeitun-<br />

:en mitgeteilt. Der Dieb bekam wahrcheinlich<br />

die Mejdung in den Blättern zu<br />

Gesicht, denn einige Tage später war die<br />

Witwe wieder im Besitz aller entwendeten<br />

Sachen. Der Einbrecher hatte sie zurückgeschickt<br />

und zur Aufklärung ein Stück Zeiungspapier,<br />

auf dem die traurige Geschichte<br />

zu lesen war, beigelegt und dazu die Worte<br />

ekritzelt: «Es tut mir sehr leid!»<br />

Ein tollkühnes Experiment. Technische<br />

Versuche als Sportleistungen einzuwerfen,<br />

ist nicht erst eine Erfindung unserer Tage.<br />

Schon vor 100 Jahren las man nach einer<br />

Aufstellung, die die «Deutsche Allgemeine<br />

<strong>Zeitung</strong>» brachte, folgendes:<br />

«Der grosse und stark gebaute Schoner<br />

'Michigan» von 130 Tonnen wird im Sepember<br />

dla Strömung und den Wasserfall<br />

von Niagara hinabfahren. Die grosse Anahl<br />

vornehmer Besucher hat nämlich dieses<br />

Schiff gemeinschaftlich angekauft, um<br />

ihren Freunden.ein Schauspiel zu geben.<br />

Das Verdeck, die Luken und die Fenster<br />

des Schiffes werden gegen das Eindringen<br />

des Wassers verwahrt werden, und wenn<br />

s so glücklich ist, ohne Schaden durch die<br />

Strömung bis zum Rande des Falles am sogenannten<br />

Pferdeschuh zu gelangen, so<br />

glaubt man, dass. es den perpendiktulären<br />

Fall von 160 Fuss (53 Meter) ohne zu brechen<br />

tun kann, da das Bassin, in das es<br />

fällt, etwa fünf- öder sechshundert Fuss<br />

(200 Meter) Tiefe hat. Der Schoner wird<br />

bis dahin, wo die starke Strömung beginnt,<br />

bugsiert werden,, damit man demselben die<br />

den wahrscheinlichsten. Erfolg versprechende<br />

Richtung geben könne. In dem<br />

Schiff befindet sich eine Anzahl solcher<br />

Tiere (Bären, Hund© usw.), deren starker<br />

Knochenbau den fürchterlichen Stoss hoffentlich<br />

aushalten wird. Die beste Stellung<br />

dies Schauspiel mit, anzusehen, ist entweder<br />

von der Britischen Küste (Kanada) oder für<br />

diejenigen, die das Fürchterliche lieben,<br />

unterhalb des Falls am Bassin.»<br />

- An einer anderen" Stelle der Zeitschrift<br />

wird über den Ausgang dieses Experiments<br />

berichtet:<br />

«Unser© Blätter sind mit traurigen Nachrichten<br />

über den Orkan in Westindien, aus<br />

A.ntisrua, Barbados usw. angefüllt. Das<br />

Schiff, das in Amerika den Niagara-Fall<br />

hinunterfuhr, Wurde dabei zu Stücken zerschmettert.<br />

Es waren über 40000 Zuschauer<br />

zugegen. Um 2 Uhr erschien der<br />

Schoner und lief in die erste Strömung ein;<br />

plötzlich rissen alle Rahen und Masten<br />

durch die fürchterliche Erschütterung los<br />

die armen Tiere heulten ganz jämmerlich<br />

in dem Schiffe. Das Schiff erhielt sich indessen<br />

im Gleichgewicht, bis es an die<br />

zweite Strömung kam; hier fand ebenfall<br />

eine heftig© Erschütterung statt. Mit dem<br />

Spiegel vorwärts und halb in Trümmer zerschellt,<br />

schoss das Fahrzeug dem Fall entegen.<br />

Die Bären brachen aus dem Schiff<br />

aus und erreichten glücklich das Ufer. Die<br />

Büffel wollten diesem heldenmütigen Beispiele<br />

folgen, konnten aber nicht gegen den<br />

Strom an und wurden mit in den Fall forterissen.<br />

Nur der Hund, seiner charakteristischen<br />

Anhänglichkeit treu, verliess seinen<br />

Posten nicht und machte mit dem Schiffe<br />

den fürchterlichen Sturz in den Katarakt.»<br />

Wie misst man tiefe Temperaturen?<br />

Wenn man hört, dass beispielsweise Zinn<br />

bei 3,7 Grad absolut, Thallium bei 2,5 Grad<br />

überleitfähig» werden, oder dass einmal<br />

äne Temperatur 0,9 Grad absolut (—272<br />

Grad) erreicht worden ist, so wird man sich<br />

fragen: Wie werden solche unerhörten<br />

Kältegrade, bei denen doch alle gewöhnlichen<br />

Thermometer längst versagen müssen,<br />

eigentlich gemessen? Auch Gasthermometer<br />

sind nicht ohne weiteres brauchbar;<br />

denn alle Gase, selbst das am schwersten zu<br />

verflüssigende Helium, haben sich bei solcher<br />

Kälte längst zu Flüssigkeiten verwandelt.<br />

Nun hängt die Verwandlung eines Gases<br />

in eine Flüssigkeit glücklicherweise nicht<br />

nur von der Temperatur, sondern auch vom<br />

Druck ab. Je geringer der Druck, bei um<br />

so niedrigerer Temperatur geht die Verflüssigung<br />

vor sich. Darauf beruht ja die<br />

Möglichkeit, noch unter den gewöhnlichen<br />

Siedepunkt des Heliums, der bei 4 Grad absolut<br />

liegt, herunterzukommen. Baut man<br />

nun ein Helium-Gas-Thermometer mit ganzungemein<br />

niedrigem Druck, von etwa Viooo<br />

Millimeter Quecksilberhöhe, so ist das hierin<br />

eingeschlossene Helium selbst bei dieser<br />

Kälte noch weit von Verflüssigung entfernt,<br />

es verhält sich wie ein «ideales Gas» und<br />

wird demnach zur Temperaturmessung benutzt,<br />

indem man das Helium-Gas-Thermometer<br />

in ein Bad des unter vermindertem<br />

Druck siedenden Heliums taucht.<br />

Nun würde es viel zu umständlich sein,<br />

immer in dieser Weise zu verfahren. Man<br />

eicht deshalb sozusagen ein «Siededruckthermometer»,<br />

indem man feststellt, wie<br />

weit man die Druckerniedrigung des siedenden<br />

Heliums getrieben haben muss, um<br />

eine bestimmte Temperatur zu erhalten.<br />

Hat man so für eine Reihe von Punkten den<br />

Zusammenhang zwischen Temperatur und<br />

Siededruck ermittelt, so kann man dann<br />

unter Ausschaltung des Helium-Gas-Thermometers<br />

unmittelbar vom Siededruck des<br />

Heliums auf seine Temperatur schliessen.<br />

Eine zwanzigjährige Flaschenpost. Bei einer<br />

im Jahre 1907 im Mittelmeer ausgeführten<br />

Kreuzfahrt versenkte der Zahnarzt J. A.<br />

Thompson aus Dudalk eine Flasche mit einem<br />

Zettel ins Meer. Auf dem Zettel stand,<br />

dass Thompson bereit sei, dem Finder dieser<br />

Zeilen kostenlos die Zähne zu reparieren.<br />

Jetzt, nach zwanzig Jahren, wurde,<br />

wie der «Manchester Guardian» berichtet,<br />

diese Flasche, ganz mit Seegras und Muscheln<br />

bedeckt, an der Insel Man angespült<br />

und dort von einem Mann namens George<br />

Christian aus Kirk Michael aufgefunden, der<br />

Mr. Thompson von seiner Entdeckung<br />

Kenntnis gab. Der Zahnarzt antwortete auch<br />

prompt, dass er dem Finder zur kostenlosem<br />

Reparatur der Zähne zur Verfügung stehe.<br />

Die Einkommen der Filmstars. Emil Jannings<br />

erhält bei Paramount 8000 Dollars in<br />

der Woche. Norma Talmadge verdient wöchentlich<br />

10.000, Pola Negri 7.000, Corinne<br />

Griffith 5.000, Lüian Gish 3.000, Lon Chaney<br />

5.500, John Gilbert 3.000, Marion Davics<br />

5.000, Bebe Daniels 2.500, Constance Talmadge<br />

7.500, Adolphe Menjou 4.000, Ramon<br />

Navarro 3.000, Norma Shearer 1.500, Colleen<br />

Moore 10.000. Das höchste fixe Gehalt in<br />

Hollywood bezieht... Tom Mix. der Reiterakrobat<br />

und Meisterschütze: 17.000 Dollars<br />

pro Woche, also ungefähr so viei wie ein<br />

ordentlicher Universitätsprofessor in fünf<br />

Jahren. Kein Fixum beziehen Douglas Fairbanks,<br />

Mary Pickford, Charlie Chaplin und<br />

Harold Lloyd, die auf eigene Rechnung arbeiten.<br />

Fairbanks nimmt jährlich eine halbe<br />

Million Dollars ein, Lloyd, der nur zwei Filme<br />

im Jahr herstellt, durchschnittlich 25.000<br />

Dollars pro Woche. Gloria Swanson versteuert<br />

ein Jahreseinkommen von 750.000<br />

Dollars. Die grosse Zahl der Hauptdarsteller<br />

zweiter Klasse weist ein Durchschnittseinkommen<br />

von 400 bis 1000 Dollars wöchentlich<br />

auf. Noch bescheidener ist der Verdienst<br />

der Charakterspieler, der «Extras» und der<br />

nur gelegentlich beschäftigten «Charakterköpfe»,<br />

und die unabsehbare Masse von Statisten<br />

gar bringt sich nur kümmerlich durch,<br />

so dass in Hollywood Luxus und Elend dicht<br />

beieinander wohnen. Gegen die wahnwitzigen<br />

Honorare der Stars wird seit Jahr und<br />

Tag eine energische Kampagne geführt, doch<br />

sind bislang alle ReduzieruEgsversuche an<br />

der Tatsache gescheitert, dass Filme mit<br />

Stars, trotz hoher Spesen, die höchsten Einnahmen<br />

abwerfen, so dass die Prominenten<br />

keinen Anlass zur Nachgiebigkeit habep


N° 3 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

Aus<br />

TodesstraSilen. Ucber die unlicimlicli anmutenden<br />

Strahlen, deren Entdeckung durch<br />

den Physiker D. W. Coolidge in der sesamten<br />

Presse sensationell autgebauscht wurde,<br />

berichtet man folgendes:<br />

Vor noch nicht langer Zeit hat man aus<br />

Amerika die Entdeckung der sog. Todesstrahlen<br />

durch den Physiker D. W. Coolidge<br />

gemeldet. Die Meldung gab Anlass zu allerhand<br />

grusligen, phantastischen Vorstellungen.<br />

Wie verhält es sich damit? Bei diesen Strahlen<br />

handelt es sich um Elektroströme, wie<br />

sie in den Verstärkerröhreii unserer Radio-<br />

Empfangsapparate wirksam sind. Im Grunde<br />

genommen sind die «Todesstrahlcn» Coolid-<br />

Ses keine neue Erfindung, sondern der Ausbau<br />

einer Entdeckung, die schon Ende des<br />

letzten Jahrhunderts durch den deutschen<br />

Physiker Leiuml gemacht wurde. Die Leitfähigkeit<br />

der Luft für Elektrizität ist unter<br />

gewöhnlichen Verhältnissen sehr gering. Sie<br />

nimmt zu, wenn die Luft verdünnt wird. Das<br />

Experiment lässt sich mit den bekannten<br />

Geisslcr-Röhren bewerkstelligen. Die Ausstrahlung<br />

der Elektrizität vom negativen Pol<br />

(Kathode) zum positiven Pol (Anode) vollzieht<br />

sich unter verschwommenen Lichterscheinungen.<br />

Diese Kathodenstrahlen können<br />

bei aussergewöhnlich verdünnter Luft in der<br />

]?öhre nicht wieder Dtirchlass finden, treten<br />

dagegen durch ein angebrachtes Aluminiumplättchen<br />

in die Luft hinaus und- bewegen<br />

sich darin noch eine Weile fort. Die Todesstrahlen<br />

des Amerikaners Coolidge sind im<br />

Grunde solche Kathodenstrahlen. Als Spezialist<br />

im Bau von Röntgenröhren, worin er<br />

sich grosse Verdienste erworben hat, war es<br />

ihm ein Leichtes, die alten Lenardschen Versuche<br />

mit Erfolg aufzunehmen. Es ist ihm gelungen,<br />

den Elektronen (so nennt man die<br />

kleinen Dingerchen, die in diesem Falle das<br />

sog. Licht verursachen) eine grössere Geschwindigkeit<br />

und gerade Richtung zu geben<br />

auf das Aluminiumfenster zu, das in der<br />

Röhre angebracht ist. Das Anbringen eines<br />

solchen Fensters ist schwierig, da es vollkommen<br />

luftdicht auf der Röhre aufsitzen<br />

muss und ausserdem einen sehr hohen Luftdruck<br />

auszuhalten hat, weil das Innere der<br />

Röhre nahezu luftleer ist. Durch die Spannung<br />

von 250,000 Volt erreichen die Elektronen<br />

eine solche Geschwindigkeit, dass sie<br />

sich auch nach Durchqueren des Aluroiniumfensters<br />

in der äussern Luft 'noch sehr weithin<br />

bewegen. Lenard erzielte nur eine Reicht<br />

weite von einigen Zentimetern, während Coolidge<br />

mit seinen vervollkommneten Hilfsmitteln<br />

bis zu einem halben Meter gelangen<br />

konnte. Man kann also keine Personen auf<br />

Kilometerentfernung töten, wie dies kriegerische<br />

Phantasten angenommen haben. Tatsache<br />

ist aber, dass diese Kathodenstrahlen<br />

eine vernichtende Wirkung haben. Kleine Lebewesen,<br />

Fliegen und Mücken, die in den Bereich<br />

der Strahlen gelangen, werden augenblicklich<br />

getötet. Wird eine behaarte Körpersteile<br />

von den Strahlen getroffen, so fällt<br />

das Haar aus. Es wächst wohl wieder nach,<br />

doch bleibt es sclmeeweiss. Selbst Haut- und<br />

Fleischpartien können derart hergenommen<br />

werden, dass sie absterben. Die Luft rings<br />

für sie Bessere Familie<br />

zirka 12 Sorten, nur das Besto von rein Eier und<br />

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Licht zu erkennen ist.<br />

Sechshundert Spiritistentempel in England.<br />

Der bekannte englische Schriftsteller Conan<br />

Doyle, der nicht nur Verfasser vielgelesener<br />

Detektivgeschichte, sondern zugleich das anerkannte<br />

Oberhaupt der englischen .Spiritisten<br />

ist, gewährte dieser Tage einem amerikanischen<br />

Journalisten ein ausführliches. Interview.<br />

Danach, erklärte Conan Doyle, sei<br />

der Spiritismus die Religion der Zukunft. Es<br />

werden keine hundert Jahre vergehen, und<br />

alle geoffenbarten Religionen der Erde wer-,<br />

den ihm gewichen sein. In England gibt es,<br />

bereits sechshundert spiritistische Tempel,<br />

die Anhänger halten hier Woche für Woche;<br />

Gottesdienste, deren wesentlicher Teil in der<br />

Predigt des Lehrers der Gemeinschaft bestehr,<br />

diese Predigten sind Aufklärungen.<br />

Sie verfolgen den Zweck, die Adepten zu<br />

überzeugen, dass es möglich sei, eine Gewissheit<br />

über die Fortdauer des Lebens nach,<br />

dem Tode zu erlangen. Die grosse Zahl..der<br />

spiritistischen Gemeinden ist ein Beweis für<br />

die wachsende Bedeutung der Bewegung.'<br />

Jedenfalls haben sich die grossen Weltreligionen,<br />

die heute die Erde beherrschen, aus<br />

viel bescheideneren Anfängen entwickelt als<br />

der Spiritismus. — Conan Doyle sprach dann'<br />

über seine Abneigung gegen die von ihm<br />

geschaffene Detektivliteratur. Er sei von<br />

dem Gedankenkreis, dem seine Sherlöck-<br />

Holmes-Bücher angehören, bereits völlig abgerückt.<br />

Sein ganzes Können und Trachten<br />

gedenke er ganz in den Dienst der Aufklärung<br />

der Menschheit im Sinne des Spiritismus<br />

zu stellen.<br />

Drahtlos verheiratet. Drahtlose Heiraten<br />

sollen keine Seltenheiten sein, und es soll<br />

selbst so drahtlose geben, dass gar noch die<br />

Ringe angekreidet werden müssen. Von einer<br />

drahtlösen Heirat ganz anderer Art berichten<br />

amerikanische Blätter: Ein Händler,<br />

im englischen Flecken Du.mfrics bekam im<br />

April von einem alten Bekannten, der vor<br />

Jahren nach der Seelöwen-Insel (Falklandsgruppe)<br />

ausgewandert war, den ehrenvollen<br />

Auftrag, ihm eine Frau auszusuchen; 50 englische<br />

Pfund lagen dem Auftrag bei für die<br />

Ausreise. Der Kaufmann hängte den Brief<br />

als Heiratsge^üch in seinem Laden, aus,' und<br />

richtig fand sich denn c-ine Wjtwe, die bereif<br />

"war, ,dTe Einsamkeit der fernen Insel mit<br />

dem geliebten Unbekannten zu teilen. Sie war<br />

übrigens nicht die einzige Frau,, die den;<br />

Sprung in die Ehe und die Fährt ins, blaue<br />

Unbekannte hinein wagen wollte. Aber der<br />

Kaufmann warf sein Auge im Auftrage des<br />

Freundes auf die Witwe Lizzie Murdoch und<br />

beglückte seinen Freund mit Bild und Signalement<br />

der Erkorenen. Worauf der Einsame<br />

auf der Seelöwen-Insel,.lakonisch und,<br />

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^/T$l?r-w^h. ^.r-B» .-•*» schnitte im Fleisch. 4—5 Wachholderbeeren streckte der Diplomat die Waffen und zog mengekauert in eine Ecke, in qualvolle Ge-<br />

/ / IW lY^^^-^^M^W^ äT werden zerstossen, mit Salz vermengt und in ein anderes Zimmer, wo er sicher war, dankenarbeit darüber versunken, wie der<br />

über das<br />

£Si Jjfck !^^l^f#^^ V Frisch gestreut. In eine erwärmte, dass seine Früharbeit nicht durch nächtliche Erzbischof von York mit Vornamen heisst,<br />

raH^alr yPC#^^»^ « ausgespülte Bratpfanne legt man den mit Serenaden erwidert wurde. wer das Golfspiel erfand und wer der grösste<br />

^ war wnmr^mkjr 9 gpeck umlegten Rücken nach oben, betrau- Seeräuber aller Zeiten gewesen ist. Wie in<br />

Wachsflecke auf Teppichen zu entfernen, feit ihn mit zerlassener Butter, fügt frische Ein neues Gesellschaftsspiel. Auf der Su- Schultagen muss man dann sein Blatt abge-<br />

Man legt doppeltes <strong>Zeitung</strong>spapier über die Butterflöckchen bei und bratet das Fleisch ehe nach Abwechslung ist die Londoner Ge- ben, worauf ein gestrenges Kollegium zu-<br />

Flecke, überfährt dies mit einem heissen Bü- während 10 Min. unter fleissigem Begiessen. Seilschaft nach einem Berliner Blatt auf eine sammentritt, das aber zum Glück nicht begeleisen,<br />

indem man-, das Papier öfters wech- Van seitwärts giesst man dann von Zeit zu neue Form von Gesellschaftsspiel verfallen, straft, sondern nur belohnt. Denn der Priselt.<br />

Bei sehr hellen, empfindlichen Geweben Zeit heisses Wasser dazu und lässt den Bra- Nachdem Charleston die akrobatischen, mus erhält einen Preis in Gestalt eines Ziist<br />

weisses Papier unterzulegen. Dieses Ver- ten gut 2 Std. auf dem Feuer. A Std. vor dem Bridge die mathematischen Fähigkeiten der garettenetuis, einer Schlipsnadel usw. Und<br />

fahren wird hauptsächlich angewendet, wenn Anrichten fügt man süssen Rahm bei. Gäste seit Jahr und Tag auf die Probe ge- wie zu Primanerzeiten ist auch jetzt immer<br />

Tropfen von Weihnachstkerzen auf den Tep-<br />

stellt hatte, geht man jetzt dazu über, das der Schäbigste und Gedrückteste Preisträpich<br />

gefallen sind.<br />

Spanferkel auf italienische Art. Ein ge- Wissen der Geladenen unter die Lupe zu ger, während die schönsten Gardekavalleristen<br />

FnHßmimsr vnn Tinfpnflprkpn airc Tfnni brühtes, ausgenommenes Spanferkel wird nehmen. Zu diesem Zweck wird einem, wenn und Attaches verlegen auf ihre Lackschuhe<br />

ohen Snlrh/Fwtr^Pn ^nW wnn" sorgfältig ausgebeint, ohne einen Schnitt in alles versammelt ist, ein Fragebogen ausge- blicken. Schon aus diesem Grunde ist es frag-<br />

HiTini P innh ni« £t Intfin w^rrU, 7« die Haut zu machen. Dann dämpft man 1-2 händigt, mit dem Ersuchen, innerhalb einer lieh, ob die neue «Do you know?-party><br />

erst saueeman mit FlieswSr so viel wte Pfd - l ^ in Fleischbrühe, Butter, Salz und vorgeschriebenen Zeit soviel Fragen zu be- sich durchsetzen wird. Noch grösserer Geals<br />

man<br />

Sirhv^<br />

i nstande ist Der<br />

- fahr ist sie dadurch ausgesetzt, dass nach<br />

oder noch V I ,HLP Milrii Irnnf S soviel fein geschnittene Salami hinein, ver- ahnungslose Gast, der auf einen unterhalt- den bisherigen Ergebnissen die Frauen austupfe<br />

sie wieder auf Dies muss einige Male TÜhrt aIles S ut und füllt das Spanferkel da- samen Flirt und ein Glas Champagner ge- sert schlecht abgeschnitten haben,<br />

mit frischer Milch und reinem Tuch oder<br />

mit > / olIt es , zusammen näht es mit Bindfa-<br />

Fliesspapier wiederholt werden. Diejenigen den * e , st and bratet es 1 Std., wobei es öfters vA * ^ ^ . ,<br />

Stellen eines Teppichs mit alten Tintenflek- mit Olivenöl begossen wird. Beim Anrichten \Sjl VKflfeAvU l' '?<br />

ken legt man längere Zeit in einen Teller, « ntfernt ma « die Faden, schneidet den Bra- \ ~ ^ l ~ ^ >vJl^F, 4Ö& ,/L '[ k<br />

der mit Milch gefüllt ist. * en m schon ? Tranchen und richtet sie im ^^^Äf/f%t^ iV ' Mffi ,,# W' „, K fM ,*„*.,,,<br />

Kranze an. In der Sauciere wird dann fol- «Wfl^lö&K.. ^\ V^«-"-'-'n'i^fö i H''Wi ' I l'lin §1l'll'<br />

Umbiegen der Teppichränder zu verhüten. gende Sauce serviert: Allerlei grüne Krau- SÄIII^ It f^^m^^mßm^.Mimm%mth\mii<br />

Ränder von nicht zu schweren Teppichen terj nebst {ein gehackten Trüffeln werden >ölwAlM-^A\ ^^2S^-iPWlij!ii iMiü(; WiskU ili% Mi<br />

rollen leicht um. Da empfiehlt es sich, diese einige Minuten in Butter gedämpft, mit ei- ^^z^? WMlliP^^\M^<br />

stark zu durchnässen und über Nacht mit ner guten braunen Sauce aufgekocht, mit ei- ^zM^ Ml ^J^mWST^iWk^ W^'Mm'lS^^mK^^<br />

etwas Schwerem zu belasten. Durch die nfcen Löffeln Sherry vermischt und H St'd. ^ ^ ftj N J^ftWmE^^ Mm£\ W, ft*W^S«i2w^!^<br />

Nässe werden die Fäden eingezogen und der auf kleinem Feuer belassen. Zitronensaft —M^lIÄ W\ /'M' T11^^^^%—<br />

Rand wird in Zukunft glatt liegen. kann nach Geschmack beigefügt werden. „ I ,|f[» M Y BM'ffl8Mf|///J ^^ ^P*%d-~>'<br />

Oelfarbenilecke aus Sandstein zu entfer- ; 'l^r^-i^ljJ^ ^ ^ ^ SR 1-tJ IRfll "^^ .<br />

nen. Dies gelingt, wenn man die Flecke mit i(~Z7^) 7IvmsJ *>M.m~. \> ^mW^S^m^^k^Smmfm^^Jc^--^L<br />

reinem Terpentinöl auswäscht, die Stelle mit A _ Q r ^ / W 5U/TI \ T ff IBJP^ HK ^l/fÄ^ nf^^^" 10^<br />

weisser Tonerde (Pfeifenton) überstreicht, *&ZlLLj&^nL **/>& -J^-~ '7J BflBäPRs \ f ÄlAlS&T=4 k==~---__<br />

trocknen lässt, und hierauf mit scharfer ^£Bfc~s*Xftr^f/ftfl« "l ^— In TffilKlIHSwl tfi fL \\»HkU \) "~* ==:::::: —J-»-~<br />

Sodalauge und Bürste nachputzt. ~^"mOj^ ^d+Jd****^';* f/I \R]DH ^9^ä?B7 -^^<br />

Bürstenreinigung. Die gewöhnliche Art, Der E, efant ein Fejnd des Jazzband Im iwIPw ^^/M^^ T L^X^^""<br />

Möbel-, Kleider- und Haarbürsten mit Was- Zoologischen Garten von Philadelphia wur- IMMm^ / ^ ^ i ^<br />

ser zu reinigen, hat den Nachtei, dass sich den vor kurzem sehr interessante Versuche Will / / /<br />

meistens die aufgeleimten Holzteile losen. über die Einwirkungen der Musik au{ Ele. Wjllii - = J ß<br />

Um dies zu vermeiden und doch die Bürsten fanten und Affen angestellt wobei man auch . ÄlSffi C/4H ^<br />

von allem anhaftenden Schmutz zu reinigen, noch erfaIiren wollte ob die ang eführten ^ST 1 *^ •QX. *<br />

t M.Tllk' e BurS^n dur t cl |<br />

, n€n " orn " Tiere die modernste Musik der klassischen - W<br />

^<br />

!jJL Ze S^n? hp^ nnS S'^Hilil^11 vorzo^n- Man stellte also in der Nähe des Dcr a„g ehend e Dichter: „Jetzt habe ich meinen Schirm auf dem Bureau des Verlegers Vergessen."<br />

lieh 711 wiprfpr inifPn Mnipn iihpr «in, a f Pi<br />

S e heges eine Gruppe von Jazz- Die Dame, die ihn falsch versteht: „Haben Sie keine Sorge, Sie werden ihn ebenfalls sofort zurückzu<br />

wieaernoiten Malen uoer ein aut ei- Musikanten auf, die einen Foxtrott von Sta- erhalten.« („Passing Show-.)<br />

ner lischfcante angelegtes Papier Dann kann pel llessen. Der ZWÖIfjährige Dickhäuter<br />

man die Borstenhaare noch mit• Benzm aus- nahm das ständchen, sehr ungnadi au{> Er - ^ ^ f r ^ ^ ^ ^»<br />

waschen, ohne dass die Politur leidet. wurde wütend> zog sein, en Rüsse , v^n Was . ^^ff^^^^>1<br />

Wachstuch zu reinigen. Man tröpfelt auf ser und verabreichte den Musikanten eine<br />

>f!i II ^*^^^=^<br />

ein Stückchen wollenes Zeug Petroleum und Dusche, die diese zur schleunigen Flucht /=^x?%il 1 I _^s^^^^ * ^eau<br />

reibt damit das Wachstuch ab. Mit frischem zwang. Sie wollten nicht einmal mehr wis-

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