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E_1927_Zeitung_Nr.104

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Aasgabe: Deutsche Schweiz*<br />

BERR; Freiiaa, 30. Dezember <strong>1927</strong>.<br />

Nummer 20 Cts<br />

23. Jahrgang. — N°<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint leden Diennag und Freitag Monatlich „Gelbe LUU"<br />

Halbjährtlcn Fr. 5.—, lAhrlich Pr. 10.—. Im Ausland unter Portoznschlag,<br />

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Telegramm-Adresse: Autorevue. Bern<br />

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deren Baum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Ct*<br />

Grössere Inserate nach Seitentaril.<br />

tnseratensehhus 4 Tage vor Ersnbelnen der betreffenden Rimm«<br />

Kreuzen<br />

und Hlntereinanderfahren.<br />

(Aus dem Bundesgericht.)<br />

Im Sommer 1925 fuhren auf der Landstrasse<br />

Derendingen-Subingen zwei Heufuder, welche<br />

mit je einem Pferde bespannt waren;<br />

von den Personen, welche die beiden Fuhrwerke<br />

begleiteten, ging die eine, Frau H., hinter<br />

dem zweiten Heufuder her. Dem zweiten<br />

Heufuder folgte ferner ein Möbeltransportauto<br />

in sehr geringer Entfernung, welche<br />

vom Gericht in der Folge auf sechs Meter<br />

angenommen wurde. Von Subingen her kam<br />

diesen drei Fahrzeugen ein Motorrad mit<br />

Seitenwagen entgegen, dessen Geschwindigkeit<br />

ungefähr 25 km betrug. Ohne merklich<br />

zu verlangsamen, fuhr der Motorradfahrer F.<br />

an den beiden Heufudern vorbei, wobei er,<br />

da die Strassenbreite nur 4,7 Meter betrug,<br />

nach rechts bis auf das grasbewachsene<br />

Wegbord ausweichen musste- Als er am<br />

zweiten Heufuder vorbeigekommen war, bog<br />

er scharf nach links gegen die Strassenmitte<br />

ein und überrannte mit dem Seitenwagen<br />

die hinter dem zweiten Heufuder gehende<br />

Frau H. Der dem zweiten Heufuder folgende<br />

Lastwagen fuhr über den linken Oberschenkel<br />

der am Boden Liegenden, stoppte dann<br />

ab und fuhr zurück. Frau H. erlitt schwere<br />

Verletzungen.<br />

Frau H. klagte auf Schadenersatz. Da die<br />

Klage vor den solothurnischen Gerichten<br />

hängig gemacht wurde, konnte sich der Lastwagenführer<br />

und dessen Arbeitgeber, die im<br />

Kanton Aargau wohnhaft sind, auf Art. 59<br />

der Bundesverfassung berufen, wonach der<br />

solvente Schuldner für persönliche Ansprachen<br />

vor dem Richter seines Wohnortes (im<br />

vorliegenden Falle also vor den aargauischen<br />

Gerichten gesucht werden muss. Der Motorradfahrer<br />

F. wurde vom Amtsgericht<br />

Bucheggberg-Kriegstetten zu Fr. 2934 Heilungskosten,<br />

Fr. 20,000 Schadenersatz und<br />

Fr 1000 Genugtuungssumme verurteilt. Das<br />

Solothurnische Obergericht und das Bundesgericht<br />

(I. Zivilabteilung) haben der Klägerin<br />

Heilungskosten und Schadenersatz im gleichen<br />

Betrage zugesprochen, dagegen die Genugtuungsstimme<br />

auf Fr. 2000 erhöht.<br />

Als Verschulden wurde dem Motorradfahrer<br />

zunächst angerechnet, dass er nicht wesentlich<br />

verlangsamt habe, als er den beiden<br />

Heufudern begegnete. Nach Art. 34 des Autokonkordates<br />

hat der Fahrer zu verlangsamen<br />

oder nötigenfalls anzuhalten, wenn sein Fahrzeug<br />

Antass zu einem Verkehrshemmnis oder<br />

Unfall bieten könnte. Tm vorliegenden Falle<br />

Onkel Krombachs Chauffeur.<br />

Heitere Erzählung von Max Böttcher.<br />

3 (Nachdruck verboten.)<br />

(Sohluss)<br />

Erst wollte Lore wütend werden, aber dann<br />

lachte sie plötzlich herzlich auf und rief: «Ist<br />

gemacht! Du, das ist grossartig! Erstens<br />

ist das ein Mordsulk, und zweitens lerne ich<br />

so meinen mir zugedachten Eheherrn glänzend<br />

kennen und er mich! —Aber, aber —<br />

Heinz, ist es nicht möglich, dass dabei für<br />

mich als Dame recht heikle Situationen entstehen<br />

können, wenn ich auch Kammerdienste<br />

mit übernehmen muss?! Ich meine<br />

im Schlafzimmer oder im Bad!»<br />

«Keine Sorge! Ist bereits alles geregelt!»<br />

Lore Lindt in ihrer jünglingsharten<br />

Schlankheit und in dem feschen Bubikopf<br />

war ein äusserst herrschaftlicher Chauffeur.<br />

Die Hosenrolle meisterte sie ausgezeichnet,<br />

zumal sie schon seit Jahren bei alkn erdenklichen<br />

Sports, die sie trieb, Hosen zu tragen<br />

gewöhnt war.<br />

Punkt sechs Uhr brachte Lindt seine<br />

Schwester, den Chauffeur, zu Krombach in<br />

Unsere Arbeit im kommenden Jahr.<br />

Für den AutomobiJfahrer war das Jahr <strong>1927</strong> ein Jahr des Kampfes um sein Recht;<br />

mit der Beseitigung des «Bundesgesetzes für den Automobilverkehr» haben wir uns vor<br />

einem Rückschritt im Verkehrsleben bewahrt; Verbände, Fachpresse, jeder einzelne von<br />

uns war in diesem Kampf um unsere Existenz ein zuverlässiger Fechter.<br />

Bereits tauchen neue Schwierigkeiten am automobilistischen Horizont auf; das veraltete<br />

Automobil-Konkordat — darüber ist sich jedermann einig — bedarf einer gründlichen<br />

Revision; diese Revision erblicken wir in einem modernen schweizerischen Verkehrsgesetz,<br />

das allen Benutzern der Strasse gleiche Rechte und gleiche Pflichten bringt.<br />

Einige möchten aber zunächst ein kantonales Flickwerk zustande bringen; was dabei<br />

herauskommt, haben wir vor wenigen Wochen miterlebt, als der Kanton Bern dem Konkordat<br />

eine «zeitgemässe» Erweiterung durch ein Dekret gab, das neben sonstigen wirtschaftlichen<br />

Einschnürungen den Lastwagenverkehr nächtlicherweile lahmlegen will.<br />

Wir erinnern am Jahresende an den Kampf um den Benzinzoll. Während von höchster<br />

behördlicher Seite aus seinerzeit feierlich erklärt wurde, « der Benzinzoll ist keine<br />

fiskalische Massnahme des Bandes», müssen wir Fahrer feststellen, dass dieser gewaltige<br />

Zoll zu drei Viertel in den unergründlichen Taschen des Bundes verschwindet und<br />

dass die Kantone um den einzigen Viertel sich von Parlament zu Parlament balgen<br />

müssen, bis ein kleiner Teil der Benzin-Millionen auf die Strasse kommt. Der Automobilfahrer<br />

muss mit allen Mitteln des Gesetzes und des Rechtes dafür kämpfen, dass dieser<br />

Zoll restlos für den Ausbau der Strassenverkehrs-Interessen herangezogen wird. Dort<br />

trägt er, wirtschaftlich gesprochen, die besten Früchte, kommt den schweizerischen<br />

Gesamtinteressen am ehesten gugute.<br />

«Auto und Bahn» ist zum Schlagwort im schweizerischen Verkehrsleben geworden.<br />

Die Bahn erblickt im Automobil den unerwünschten Konkurrenten, dessen wirtschaftliche<br />

Ueberlegenheit sie gewaltsam zu bekämpfen sucht. Offen und geheim wird<br />

an der Schmälerung der Rechte der Automobilfahrer gearbeitet; mit dem Schreckgespenst<br />

der Bahndefizite sucht man .vielfach das Volk gegen die gesunde Fortentwicklung<br />

des Automobilverkehrs zu stimmen.<br />

Einzelne Kantone, zahlreiche Gemeinden und Behörden landauf, landab sind immer<br />

mit dabei, wenn es gilt, dem Automobilisten neue Lasten und Steuern aufzubürden; kann<br />

man demselben nicht auf loyalem Wege beikpmmen, so versucht man vielfach mittels<br />

kleiner Schikanen den Fahrer tropfenweise abzuzapfen; jeder von uns kennt jene mehr<br />

oder weniger regelmässigen Verkehrsteuern, die wir als Ergebnis sog. «Kontrollen» leisten<br />

müssen. An keiner Kategorie von Bürgern dürfte man sich derartige Abzapfungen<br />

erlauben, wie sie den Autlern gegenüber in vielen Gegenden als selbstverständlich<br />

gelten.<br />

All diesen Erscheinungen gilt unsere Arbeit, unser Kampf im neuen Jahr; Schulter<br />

an Schulter mit Gleichgesinnten wollen wir ihn führen, als unabhängiges Zentralblatt für das<br />

schweizerische Automobilwesen, das alle Verbände nach besten Kräften unterstützt.<br />

Wie unser Blatt der eigenen Fortbildung jedes Lesers dient, ist bekannt; der Automobilbesitzer<br />

hat in seinem Fahrzeug ein wertvolles Gut zu verwalten, wie man dasselbe<br />

hegt und pflegt, wie wir unsern Automobilbetrieb rationell einrichten, wo wir in<br />

den neuzeitlichen Erscheinungen der Praxis und Technik Anregung und Belehrung finden<br />

können, zeigt unser Blatt auf jeder Seite.<br />

Der Automobilist braucht eine starke, machtvolle Presse; in 24jähriger rastloser<br />

Arbeit hat es die «A.-R.» verstanden, die Mehrzahl der schweizerischen Automobilbesitzer<br />

als seine regelmässigen Leser zu begrüssen; wir dürfen uns der Sympathie<br />

und Anerkennung der meisten derselben erfreuen. Deshalb wird auch am Schluss<br />

des Jahres eine persönliche Bitte, die wir mit unseren herzlichen Neujahrswünschen<br />

verknüpfen, von unsern Lesern kaum verübelt, sie lautet: Automobilisten, bleibt Eurem<br />

Blatt, dem Verteidiger Eurer Interessen, auch im neuen Jahre treu; zahlt den Fünfliber<br />

für die Halbjahres-Nachnahme gern, er ist gewiss eine bescheidene Gegenleistung<br />

für das jede Woche zweimal bei Euch einkehrende interessante und vielseitige Blatt.<br />

Wir suchen Eure Anhänglichkeit durch energische Anstrengungen für unsere gemeinsame<br />

Sache zu lohnen.<br />

Bern, Zürich. Genf, Ende <strong>1927</strong>.<br />

das Hotel. Sofort wurde eine Probefahrtim<br />

neuen Wagen angetreten, und Lore, die von<br />

jetzt ab Franz heisst, fuhr glänzend. Weich<br />

in den Kurven, beim Bremsen ohne Stoss,<br />

dabei sicher im Ausweichen und Durchschlüpfen,<br />

absolut firm in der Verkehrsordnung<br />

— so war Franz das Ideal<br />

eines Chauffeurs. — Und als am nächsten<br />

Tage Krombach in seinem neuen Auto heimfuhr,<br />

sicher gelenkt von Franz, war er aus<br />

tiefster Seele dem guten Lindt dankbar, dass<br />

er ihm seinen Chauffeur geliehen hatte.<br />

Auch im Nebenamte als Diener zeigte sich<br />

Franz als äusserst brauchbar. Er war gewandt<br />

im Servieren, geräuschlos, sah dem<br />

Herrn gewissermassen alle Wünsche von<br />

den Augen ab, umhegte und verwöhnte ihn,<br />

wie er bisher in seinem Jungesellendasein<br />

noch nie erlebt hatte. Und da der Zufall<br />

wollte, dass Trine, die alte Köchin an Grippe<br />

erkrankte und in das Spital gebracht werden<br />

musste, übernahm die Perle von Chauffeur<br />

sogar noch den Kochdienst. Mit grandioser<br />

Umsicht schaltete und waltete er in der Küche,<br />

brachte die beiden Hausmädchen tüchtig<br />

in Schwung, und sie gehorchten dem hübschen,<br />

jungen Kerlchen nur gar so gern, denn<br />

binnen wenigen Tagen waren sie, wie auch<br />

alle anderen weiblichen Wesen auf dem<br />

Gute, bis über die Ohren in den neuen Chauffeur<br />

verliebt. —<br />

Lore beobachtete in diesen Taeen den Onkel<br />

Krombach genau. Sie hatte bald seine<br />

und uerN üer j<br />

schwachen Seiten entdeckt, aber fand zu ihrer<br />

Freude, dass er wirklich ein lieber, netter<br />

Mensch war. Sie mochte ihn bald gut leiden<br />

— und er sie oder besser: ihn, den<br />

Chauffeur- —<br />

An den stürmischen Märzabenden rief<br />

Krombach Franz zum Schachspiel in das behagliche<br />

Zimmer. Dann sassen sie bis um<br />

Mitternacht am Brette, unterhielten sich,<br />

spielten, manchmal musste Franz auch etwas<br />

vorlesen, und Onkel Krombach wunderte<br />

sich von Tag zu Tag mehr, wie gebildet<br />

sein Chauffeur war. Und noch eine besondere<br />

Beobachung machte er. Das zarte,<br />

fast mädchenhafte Gesicht von Franz fiel ihm<br />

auf, die schmalen, gutgeformten Hände gaben<br />

ihm ebenfalls zu denken, die grossen,<br />

dunklen Augen mit den langen Wimpern erinnerten<br />

ihn an südländischen Typus, die<br />

kleinen Ohren erschienen ihm geradezu<br />

klassisch, und so platzte er eines Tages heraus:<br />

«Sagen Sie, Franz, haben Sie denn noch<br />

keinen Schatz gefunden auf dem Gute oder<br />

im Dorfe?»<br />

«Aber Herr Krombach!»<br />

«Na, was denn? Sie sind doch ein verteufelt<br />

hübscher Kerl, und so apart in allem!<br />

Das kann ich Ihnen ehrlich sagen: Wenn ich<br />

ein Mädel wäre, verdammt, ich wäre längst<br />

verliebt in Sie!»<br />

Da sprang Franz auf, ganz unkommentmässig,<br />

wurde über und über rot und wollte<br />

zur Tür hinaus.<br />

musste der Beklagte erkennen, dass die Gefahr<br />

eines Unfalles bestand, sobald er der<br />

beiden breiten Heufuder auf der schmalen<br />

Strasse ansichtig wurde, was ihn um so mehr<br />

zum Langsamfahren hätte veranlassen sollen,<br />

als er mit der Möglichkeit rechnen musste,<br />

dass hinter den Heufudern, für ihn noch unsichtbar,<br />

Fussgänger oder andere Fuhrwerke<br />

folgen könnten.<br />

Ein weiteres Verschulden liegt darin, dass<br />

der Beklagte kein Signal gab, obschon er dies<br />

gemäss Art. 31 des Konkordates hätte tun<br />

sollen, sobald die Sicherheit es erforderte.<br />

Die Signalgebung wäre einmal geboten gewesen<br />

wegen der beiden Heufuder, an denen<br />

er vorbeiiahren wollte, sodann auch zur Warnung<br />

der den Heuwagen allfällig nachfolgenden<br />

Personen, denen sein Nahen unbemerkt<br />

bleiben konnte.<br />

Sodann liegt zweifellos ein -schweres Verschulden<br />

des Motorradfahrers in dem scharfen<br />

Einbdegen gegen die Strassenmitte zu<br />

nach Passieren der Heuwagen; denn er<br />

musste damit rechnen, dass er hinter denselben<br />

Fuhrwerke oder Fussgänger vorfinden<br />

konnte.<br />

Durch das Urteil ist der Beklagte für die<br />

gesamten Schadensfolgen verantwortlich gemacht<br />

worden, da die anderen Personen, die<br />

allfällig als mitverantwortlich in Frage kommen,<br />

nicht Prozesspartei waren. Das Amtsgericht<br />

hatte festgesetzt, dass der Beklagte<br />

Vs, der Führer des Lastwagens % der Schadensfolgen<br />

zu tragen habe. Das Obergericht<br />

nahm an, diese Feststellung- sei nicht zulässig,<br />

erklärte aber, dass den Lastwagenführer,<br />

da er zu nahe aufgeschlossen habe, gleichfalls<br />

ein Verschulden treffe. Dem Bundesgericht<br />

ging auch diese Feststellung noch zu<br />

weit, da der Lastwagenführer nicht Prozesspartei<br />

war; es beschränkte sich auf die Erklärung,<br />

dass dem Beklagten F. offen stehe,<br />

auf den Lastwagenführer Regress zu nehmen<br />

für den Fall, dass im Prozess gegen diesen<br />

dessen Verschulden festgestellt werde. W.<br />

An die Leser! Der Neujahrsfeiertage wegen<br />

erscheint die nächste Nummer der «Automobil-Revue»<br />

am Dienstag, den 3. Januar<br />

1928. Die Redaktion.<br />

«Halt! Halt! Dageblieben! Mensch, Franz,<br />

seien Sie doch nicht so empfindlich! Hergesetzt<br />

und weitergespielt! Ich glaube, Sie haben<br />

tatsächlich noch kein Mädel geküsst!»<br />

«Auf Ehrenwort, nein, Herr Krombach!»<br />

rief Franz und musste jetzt mit Mühe ein<br />

Lächeln unterdrücken.<br />

«Na, dann passen Sie ja zu mir, ich bin<br />

nämlich auch noch so ziemlich unberührt,<br />

trotz meiner 38 Lenze!»<br />

«Soll ich das glauben, Herr Krombach! Sie<br />

sind doch wirklich ein recht netter, lieber<br />

Mensch!» meinte sie leise und blickte dabei<br />

verlegen nieder.<br />

«Glauben Sie das getrost, Franz! Ich bin all<br />

mein Leben zu zaghaft und schüchtern, besonders<br />

dem weiblichen Geschlecht gegenüber,<br />

gewesen. Ich brächte gern eine liebe,<br />

tüchtige Herrin in mein Haus, so eine umsichtige<br />

Hausfrau, wissen Sie, die alles so<br />

aus den Aermeln schüttelt, wie Sie, Franz!<br />

Aber ich finde keine und mich mag wohl auch<br />

keine!»<br />

«Vielleicht gibt es doch jemand, der Sie von<br />

Herzen gern hat, Herr Krombach!»<br />

«Ich glaube es nicht! Oder wissen Sie es<br />

besser, Franz?»<br />

Lore nickte und sah ihn mit ihren grossen,<br />

schwarzen Augen dabei schelmisch und kokett<br />

an.<br />

«Donnerwetter, er ist wirklich ein verdammt<br />

hübscher Kerl!», dachte Krombach,<br />

und laut sagte er: «Dann heraus mit der


2 AUTOMOBTL-REVUE <strong>1927</strong> - N»104<br />

Der neue Ford in der Schweiz.<br />

Die Ausstellungen von Brüssel und London<br />

waren bekanntlich dazu ausersehen worden,<br />

das mit grosser Spannung erwartete Modell A<br />

der Fordwerke dem europäischen Publikum<br />

erstmals vorzustellen. Der Fordorganisation<br />

schien aber auch daran gelegen zu sein, den<br />

schweizerischen Interessenten die neue Konstruktion<br />

möglichst frühzeitig vorzuführen,<br />

und wir können es wohl als eine Referenz unserem<br />

Lande gegenüber auffassen, wenn die<br />

ersten in Europa veranstalteten öffentlichen<br />

Demonstrations- und Probefahrten gestern<br />

in Bern durchgeführt wurden. Bereits am<br />

Mittwoch hatte sich die europäische Geschäftsleitung<br />

der Ford-Company mit Sitz in<br />

Antwerpen persönlich mit den schweizerischen<br />

Ford-Vertretern in Verbindung gesetzt,<br />

indem in Bern in einer arbeitsreichen<br />

Tagung sämtliche organisatorischen und<br />

technischen Fragen besprochen wurden. Anschliessend<br />

daran fand im Schweizerhof in<br />

Bern ein Bankett statt, an welchem auch weitere<br />

Geladene, vor allem die Vertreter der<br />

Presse, teilnahmen. Mr. D. C. Griswold wies<br />

in seiner markanten Begrüssungsrede auf die<br />

Bedeutung des neuen Modells für den gesamten<br />

Automobilhandel hin. Er stellte mit Genugtuung<br />

fest, dass ausser dem bewährten<br />

Anlasser nichts mehr vom früheren Modell<br />

übernommen wurde. Sämtliche übrigen Teile<br />

stellen konstruktive Neuheilen dar, für deren<br />

Bewährung die sorgfältigste Auswahl der<br />

Materialien, neuartige Produktionsprozesse<br />

und umfangreiche technische Vorstudien und<br />

Versuche bürgen. Der Sprechende verdankte<br />

der Presse ihre bisherige Würdigung des<br />

letzten Erzeugnisses Ford'scher Pionierarbeit<br />

und Arbeitsmethoden, welche für das Unternehmen<br />

deshalb besonders wertvoll war, als<br />

die Nachrichten sich durch grosse Objektivität<br />

auszeichneten und die hiesige Presse es<br />

verstand, eine sensationell aufgebauschte<br />

und zum Teil unrichtige Berichterstattung,<br />

wie sie in ausländischen Blättern erfolgte,<br />

zu vermeiden. Herr Dr. Guhl, Zürich, sprach<br />

die Befriedigung der Fordvertreter über den<br />

neuen Wagen aus und versicherte die Geschäftsleitung<br />

der vollen Unterstützung durch<br />

sämtliche Verkaufsagenten, da diese nach<br />

eingehendem Studium des neuen Typ zur<br />

Ueberzeugung gelangt sind, dass es Ford<br />

tatsächlich gelungen ist, den beabsichtigten<br />

Fortschritt in vollem Umfange zu verwirklichen.<br />

Der Vertreter der «Automobil-Revue<br />

» verdankte darauf den Organisatoren<br />

die an die Presse ergangene Einladung. Die<br />

Teilnehmer versammelten sich kurz nachher<br />

im Hotel «National», wo zwei Modelle, ein<br />

«Tudor» (2türiger Personenwagen), ein<br />

Lastwagen-Chassis, sowie eine Karosserie Im<br />

Rohbau gezeigt wurden. Beide Objekte erregten<br />

allgemeine Bewunderung und fanden<br />

grosse Anerkennung. Da wir in unserem<br />

Blatte die konstruktiven Details des Wagens<br />

bereits gewürdigt haben, möge für heute der<br />

kurze Hinweis genügen, dass der Gesamteindruck<br />

tatsächlich ein vorzüglicher ist. Die<br />

moderne Linienführung der Karosserie,<br />

welche geschmackvoll abgetönte Farben aufweist,<br />

zusammen mit der sorgfältigen Innenausstattung<br />

ergeben ein harmonisches Ganzes,<br />

das den Ford'sehen Konstrukteuren alle<br />

Ehre macht. Speziell am Karosserie-Modell<br />

konnte man sich von der Qualität der verwendeten<br />

Materialien und der Zweckmässigkeit<br />

der Konstruktion überzeugen.<br />

Mit grossem Beifall wurde der erstmals in<br />

Europa vorgeführte Film besichtigt, der den<br />

ganzen Werdegang des Wagens in einer<br />

Sprache! Wenn Sie ein hübsches Mädel wissen,<br />

das mich gern hat und mich will!...»<br />

Da wagte sie den grossen Wurf! Blitzschnell<br />

stand sie auf, so dass das Schachtischchen<br />

umfiel, sprang auf seinen beiioss,<br />

und noch ehe er es hindern konnte, fasste sie<br />

seinen Kopf und küsste ihn zwei-, dreimal<br />

schnell und rief dabei: «Ich selbst bin es!»<br />

Mehr entsetzt als zornig schob Krombach<br />

seinen Chauffeur von sich, aber als er dabei<br />

seine Hände gegen Franzens Brust stemmte,<br />

wusste er im Augenblick, dass dieser Franz<br />

kein Franz, sondern ein Frauenzimmer sei.<br />

Sieg auf der ganzen Linie! — Um elf Uhr<br />

wusste Krombach den ganzen Schwindel und<br />

um zwölf Uhr, als es vom Kirchturm Mitternacht<br />

schlug, da feierten zwei Glückliche ihre<br />

heimliche Verlobung, Herr Krombach mit<br />

seinem Chauffeur. Und um ein Uhr morgens<br />

sauste das Auto durch die Nacht und brachte<br />

Lore zur Bahn, denn als Braut Onkels Krombach<br />

konnte sie doch unmöglich länger auf<br />

dem Gut bleiben. Aber schon wenige Wochen<br />

später kehrte sie wieder, und als die Osterglocken<br />

läuteten, da zog Lore als junge Herrin<br />

auf dem Gute ein.<br />

Und die Hochzeitsreise? Nach dem Süden<br />

natürlich! Und im 45 PS natürlich. Und der<br />

Chauffeur? Lore natürlich!<br />

Und wenn jemand mit Staunen hörte, dass<br />

Krombach, der unverbesserliche Hagestolz,<br />

nun auch in den Hafen der Ehe eingelaufen<br />

sei und fragte: «Wen hat er denn geheiratet?»<br />

so kam todsicher die Antwort: «Seinen<br />

Chauffeur!»<br />

prächtigen Serie anschaulicher Bilder wiedergibt.<br />

Es war leicht festzustellen, welche<br />

Sorgfalt auf die genaueste Bearbeitung sämtlicher<br />

Teilstücke verlegt wird, wo vielfach<br />

Toleranzen von nur 1/1000 mm gefordert<br />

werden. Der Film gab einen guten Einblick<br />

in die glänzende Organisation der Arbeitsmethoden,<br />

wobei das von Ford eingeführte<br />

und nunmehr weltbekannte Prinzip der<br />

Fliessarbeit eine ausschlaggebende Rolle<br />

spielt.<br />

Von der Firma Ford waren anwesend die<br />

Herren Griswold, Schnitema, Crick und<br />

Smith. — Die Filmvorführung wurde durch<br />

mündliche Erläuterungen des Herrn Schnitema<br />

ergänzt.<br />

Wie wir erfahren, werden im kommenden<br />

Jahr weitere Demonstrationen in andern<br />

schweizerischen Städten durchgeführt werden.<br />

So rechnen die Organisatoren damit,<br />

ungefähr in der dritten Januar-Woche Zürich<br />

besuchen zu können. Da eine erste Wagensendung<br />

von für die Vertreter bestimmten<br />

Vorführungsmodellen bereits verschifft<br />

ist, wird man in Bälde überall in unserem<br />

Lande Gelegenheit haben, den Wagen einzusehen,<br />

und hofft die Unternehmung, den Verkauf<br />

in der Schweiz spätestens im April aufnehmen<br />

zu können. B.<br />

Automobiiistlsches<br />

aus dem Luzerner Grossen Rat.<br />

Anlässlich der Beratung des Voranschlages<br />

pro 1928 arn 27, Dezember wurde über<br />

die Vorlagen des Baudepartements Bericht<br />

erstattet. Einen Teil der Automobilgebühren<br />

möchte die Regierung, durch die Staatsrechnungskommission<br />

veranlasst, den einzelnen<br />

Gemeinden zufliessen lassen. Die<br />

Einnahmen an Automobilgebühren konnten<br />

um 30 000 Fr. höher eingestellt werden.<br />

Regierungsrat Dr. Walther machte die<br />

Mitteilung, dass die Konferenz der kantonalen<br />

Polizeidirektoren die Beratung über<br />

die Neuregelung der Automobilgesetzgebung,<br />

über deren Ergebnis wir seinerzeit berichteten,<br />

nicht zum Abschluss gebracht habe.<br />

Was angestrebt werden müsse, sei eine<br />

eidgenössische Regelung. Da bis dahin aber<br />

noch viel Wasser die Reuss hinabfliessen<br />

dürfte, müssten die elementarsten Fragen<br />

kantonal geregelt werden.<br />

Grotesk-komisch wirkte wieder einmal<br />

die Tatsache, wie bei der Besprechung der<br />

dringendsten Strassenkorrektionen — und<br />

sie sind zum Teil sehr dringend im Kanton<br />

Luzern — sich aller Augen auf den Benzinzoll<br />

richteten. Auf jedem Budget der Kantone<br />

schattiert der Zollanteil schon die Bilanzzahlen;<br />

in Bern aber diskutiert und diskutiert<br />

man, und wer weiss, ob nicht wieder<br />

ein Jahr ergebnislos verstreicht!<br />

Einer dringenden Ausbesserung und Erweiterung<br />

ruft die Seetalstrasse. Ist einmal<br />

die Höhe der Beiträge der Gemeinden festgelegt,<br />

so kann damit gerechnet werden,<br />

dass eines Tages auch dieses Projekt seine<br />

Verwirklichung nicht nur auf dem Papier<br />

erlebt. Das Strassenstück Kriens—Luzern<br />

hat nicht minder die Strassenwalze nötig,<br />

nur muss noch um eventuelle Staatsbeiträge<br />

geschrieben werden, eine Hoffnung, die<br />

schwerlich erfüllt werden dürfte, da es sich<br />

um eine Gemeindestrasse handelt. Die Diskussion<br />

erwähnte noch weitere Strassen,<br />

deren Instandstellung in Betracht gezogen<br />

werden muss. v.<br />

Eine moderne Verkehrsschule.<br />

Wenn wir nachstehend der grössten deutschen<br />

Polizeischule für Technik und Verkehr<br />

im Tempelhoferfelde zu Berlin ein flüchtiges<br />

Besuchtem abstatten und manch Lobenswertes<br />

zu erwähnen haben, so will das nicht<br />

heissen, dass wir deshalb das Gute unserer<br />

eigenen Schweiz. Verkehrspolizei übersehen.<br />

Aber just wie gegenwärtig die Berliner Polizei<br />

für den 7. März im Sportpalast ein grosses<br />

Fest unter der Devise «Der Schupo zum<br />

Bobby» vorbereitet, dessen Reingewinn dazu<br />

bestimmt ist, eine Anzahl Berliner Polizisten<br />

nach London zu schicken, um die vorbildliche<br />

Verkehrsregelung durch die weltberühmten<br />

«Bobbies» der City an Ort und<br />

Stelle zu studieren, so will auch uns bedünken,<br />

dass die Methoden der deutschen Verkehrsschule<br />

ebenso für uns viel Wissenswertes<br />

und manche Anregung bringen dürften.<br />

Die Weltstädte werden mit ihrem Riesenverkehr<br />

immer die «Universitäten» der<br />

modernen Verkehrsregelung bleiben.<br />

Die deutsche Polizeischule besteht, bedingt<br />

durch die Zeittendenz der Motorisierung, Signalisierung<br />

und technischen Ausrüstung des<br />

heutigen Polizei- und Verkehrsregelungswesens,<br />

schon seit einigen Jahren und darf, obwohl<br />

sie sich noch im Stadium des Werdens<br />

befindet, auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken.<br />

Bedeutsam ist, dass die Polizei<br />

hierbei bestrebt ist, mit den letzten Neuerungen<br />

Schritt zu halten und sich nicht verschliesst,<br />

die Wünsche der Automobilisten<br />

und Verkehrsverbände zu würdigen und ihnen<br />

weitmöglichst Rechnung zu tragen.<br />

Zweck der Schule ist eine elementare Ausbildung<br />

der zur Verkehrsregelung bestimmten<br />

Polizisten, d. h. sie mit dem Wissen und<br />

Werkzeug zu versehen, das sie in die Lage<br />

setzt, ihre Aufgabe mit einem Maximum an<br />

Garantien zu erfüllen. Wichtig ist hiebei,<br />

dass man sich im Laufe der letzten Jahre<br />

immer mehr vor die dringende Notwendigkeit<br />

gestellt sieht, alle diejenigen, welche den<br />

Strudel des Verkehrs zu regeln haben, selbst<br />

zum Automobilisten auszubilden.<br />

Das Programm der Schule zerfällt in drei<br />

Teile: 1. das Automobil und Verkehrswesen;<br />

2. das technische Nachrichtenwesen; und 3.<br />

— was uns zwar hier nicht berührt — die<br />

Luftüberwachung.<br />

Im Hofe der ehemaligen Augustinerkaserne<br />

befindet sich ein regelrechter Versuchsplatz<br />

mit fingierten Strassen, die in einem Kreuzungspunkt<br />

enden, der mit allen erdenklichen<br />

Verkehrssignalen ausgerüstet ist. Hier lernt<br />

nun der junge Schupo, nachdem er auf der<br />

Schulbank das erforderliche theoretische<br />

Wissen erworben, die praktische und grundlegende<br />

Seite seines unbedingte Zuverlässigkeit<br />

erfordernden Berufes. Seine Kameraden<br />

markieren hierbei in Wagen, auf Velos, Motorrädern<br />

und zu Fuss den Strom der eiligen<br />

Strassenbenützer. In besonderen Kursen wird<br />

Gelegenheit geboten, sich als technischer<br />

Sachverständiger — ein Anfordernis, das<br />

sich je länger je mehr als unumgänglich erweist<br />

— auszubilden. Diese technische Bildung<br />

ist für den Selbstfahrer besonders wichtig.<br />

Das sogenannte «technische Nachrichtenwesen»<br />

beschränkt sich naturgemäss ledig'<br />

lieh in Versuchen, stellt also ein eigentliches<br />

Laboratorium für technische, vornehmlich<br />

optische Strassensignale dar.<br />

Wie man sieht, erfahren die deutschen Polizisten<br />

in der Augustiner-Kaserne eine Ausbildung,<br />

die der Verantwortung und Bedeutung<br />

des Verkehrspolizisten im weitesten<br />

Sinne Rechnung zu tragen sucht, ist man sich<br />

doch bewusst, dass von der Kunst der Verkehrsregelung<br />

tagtäglich Menschenleben abhängig<br />

sind.<br />

Der Automobilist findet im ausgedrillten<br />

Schupo nicht einen bärbeissigen Verkehrsregelungs-Automaten,<br />

sondern einen vorzüglich<br />

geschulten höflichen Beamten, der dem<br />

Wagenlenker aus eigener Erfahrung Verständnis<br />

entgegenbringt. Nicht zuletzt spielen<br />

Entgegenkommen und würdige Ruhe, wenn<br />

auch nicht die elementarste, so doch eine der<br />

grundlegendsten Rollen beim eigentlichen<br />

Zeitproblem der Verkehrsregelung. Vit.<br />

Der Internat. Sportkalender<br />

1928 der A.I.A.C.R.<br />

11. Februar: Loternationaler Regelmässigkeito- und<br />

Euverlässigkeitawettbowerl) zwischen Gothenburg<br />

and Stockbolm.<br />

18 März Turbie-Bergreanen (A C. de Nice).<br />

18 März: lncernationa.es Kiloraeter-LancÄ in Genf.<br />

1. Aprti: Tausendmeilenfahrt von Italien<br />

1. April: Esterel-üergrennen (A. C. de Cannes),<br />

9. April: Brooklaods-Rennen.<br />

9 April Circuit de la Garoupe (A. C. d'Antibes)<br />

6 Mai: 19 Tarsja Flono.<br />

13 Mai: Preis von Messina.<br />

20. Mai: Grand Prix des Frontieres in Belgien.<br />

27 Mai: Perugina-Preis<br />

28 Mai: Brooklands-Hennen.<br />

28. Mai- Geschwindigkeitsrennen auf der Rundatrecke<br />

von Zagreb in Yugoslavien.<br />

30 Mai- Grosser Preis von Indianapolis.<br />

3. Juni: Linionest-Bergrennen (A C du Rhone)<br />

3 Juni: Rundfahrt von Mugello (Italien).<br />

3. Juni: Drittes Rennen für Automobile und Motorräder<br />

auf dar Rundstrecke von Praded<br />

(Tschechoslowakei).<br />

4.—11 Juni- VII Internationale Touristik-Konkurrenz<br />

in Rumänien<br />

10. Juni: XII Internationales Rennen Zbraslav<br />

Jüoviste (Tschecboslovakei).<br />

10. Juni: Königl Preis von Rom.<br />

10. Juni: Toul—Nancy-Rennen.<br />

16-—17 Juni: Grosser Zuverlässigkeitspreis (24<br />

Stunden) Rudge Whitworth-Preise and Aussebeidungsfahrten<br />

des Grossen Preises Bugatti<br />

(A C de l'Ouest. Le Mans)<br />

16.—17 Juni- Ungarischer Touristik-Wettbewerb.<br />

17. Juni: Rom-Preis für Touristik.<br />

17.—24. Juni: Internationaler Touristik-Wettbewerb<br />

Polens.<br />

24. Jani: Grosser Preis Bugatti (Schlussrennen).<br />

(A C de l'Ouest)<br />

29. Juni- III Gugger-Bergrennen (Ungarn).<br />

1. Juli- Groöser Preis des Automobil-Club d« France.<br />

7.—8 Juli: Grosser Preis von Belgien für Sportwagen.<br />

8. Juli: Bergrennen Suse—Mont-Cenis.<br />

8. Juli: Escrinet-Bergrennen (A C. de l'Ardeche et<br />

de ia Dröme).<br />

8. Juli: 4 Marne-Preis (A C. des Ardennes).<br />

14. Juu: Grjsser Preis für Sportwagen In Deutschla<br />

nd.<br />

15 Juli: Grosser Preis von Deutschland.<br />

22. Juli: Internationales Artberjjrennea.<br />

25 Juli: San Sebastian-Rennen.<br />

29 Juli: Grosser Preis von Spanien.<br />

4. August: Acerbo-Preis für Rennwagen (Italien).<br />

5. August: Abruzzo-Preis für Sportwagen (Italien).<br />

6 August: Brooklands-Rennen.<br />

12. August: Grosser Preis von Beiden.<br />

12.—17 Augast: Internationale Alpenfahrt (Deutschland.<br />

Oesterreich Italien. Schweiz).<br />

18.—19 August: Freiburger Rekordtag« (Deutschland)<br />

19 August: Laffrey-Bergrennen (A C. Dauphtnols)<br />

19 August- Tatra-Bergrennen in Zakopane (Polen)<br />

24., 25 26 Auvrust: V Grosser Preis von «Ia<br />

Baule> Kilometer-Rennen and Klassiemn(rsprüfungen<br />

des «RayLle da Soleil» (A G. de<br />

l'Ouest).<br />

25.—36. August: VIL Internationales Klauseurennen.<br />

2. September: Grosser Preis des König], A. C. ton<br />

Italien.<br />

8. September: «Grand Prix international des Yoitures<br />

legeres et voiturettest (A. C. du Nord).<br />

9. September: «Criterium international des voitures<br />

de Tourisme et Coupe Georges Boillot» (A. C.<br />

du Nord).<br />

Herrscht in der Schweiz Mängel an Steinen?<br />

In Beantwortung dieser Frage in Nummer<br />

98 der «Automobil-Revue» weist Herr<br />

-sw- darauf hin, es sei in einem Presseartikel<br />

einer städtischen Materialverwaltung<br />

nahe gelegt worden, ihren Bedarf an Pflastersteinen<br />

nicht im Ausland einzudecken.<br />

Da aber unsere Alpenkalke, Quarzsandsteine<br />

und Kieselkalke nach dem Urteil von Fachleuten<br />

sich für Pflasterungen von Strassen<br />

mit grösseren Steigungen nicht eignen, so<br />

solJten statt der Verwendung des ausländischen,<br />

rauhen Granits, Betonstrassen gebaut<br />

werden.<br />

Dazu erlauben wir uns zu bemerken, dass,<br />

nachdem sich unser Schweizergranit zu<br />

Pflastersteinen absolut nicht verarbeiten<br />

lässt, unsere Alpen- und Kieselkalksteine<br />

aber glatt werden und infolge ihrer geringen<br />

Druckfestigkeit den schweren Verkehr nicht<br />

auszuhalten vermögen, die Verwendung eines<br />

besseren und wenn auch ausländischen<br />

Materials geradezu zum Bedürfnis geworden<br />

ist. — Jede Behörde wird deshalb danach<br />

trachten, einen erstklassigen Strassenbelag<br />

zu erhalten, der nicht schon nach wenigen<br />

Jahren, mit vielen Kosten und grossen Verkehrsstörungen<br />

erneuert werden muss.<br />

Dann ist namentlich zu berücksichtigen,<br />

dass dem Richten von Pflastersteinen<br />

für den schweizerischen Arbeitsmarkf<br />

eine ganz untergeordnete Bedeutung zukommt,<br />

weil der Schweizer Arbeiter als<br />

Steinrichter kaum zu haben ist. Höchstens<br />

20 Prozent der gelernten Steinarbeiter sind<br />

Schweizer. Die übrigen 80 Prozent sind meistens<br />

Italiener, Elsässer und Pfälzer, die<br />

hierzu speziell importiert werden müssen und<br />

unter welchen sich oft auch ganz unerwünschte<br />

Elemente befinden. — Wir dürfen<br />

überdies nicht vergessen, dass auch in der<br />

ausländischen Qranitindustrie grosse schweizerische<br />

Kapitalien investiert sind, so dass<br />

wohl eine gleiche Lieferungsberechtigung<br />

für einheimische und ausländische Steinbrüche<br />

besteht.<br />

Was zum Schluss die Betonstrasse betrifft,<br />

dürfte dieselbe unseres Erachtens, als fugenloser<br />

Belag, bei Steigungen kaum in Frage<br />

kommen. p, K.<br />

Die geplante Umgestaltung des Kasino»<br />

Platzes in Bern, über die wir unsere Leser<br />

in einem eingehenden Artikel orientiert haben,<br />

war in der Berner Stadtratssitzung vom<br />

23. Dezember Gegenstand einer Interpellation,<br />

welche den Gemeinderat einlädt, Bericht<br />

und Antrag darüber zu erstatten, inwieweit<br />

die Vorarbeiten gediehen sind und in<br />

welcher Frist mit einer befriedigenden Lösung<br />

der zurzeit unhaltbaren Verkehrsverhältnisse<br />

zu rechnen sei. v.<br />

Efnlampenbeleuchfung nur für den Notfall!<br />

Dann aber links beleuchten, nicht rechts! Nicht nur<br />

dem Automobilisten, sondern auch dem Fussgänger<br />

fällt es häufig auf, dass die Autos am Abend so<br />

verschiedenartig beleuchtet sind. Ob zwei, vier oder<br />

sechs Lampen brennen, spielt keine wesentliche<br />

Rolle, sofern diese in der Stadt genügend abgeblendet<br />

sind. Doch mehr und mehr trifft man die Einlampenbeleuchtung.<br />

Zugegeben, dieses System ist<br />

sparsamer und reicht für die Stadt und die gut erhellten<br />

Vorortsstrassen völlig aus. Dennoch ist aber<br />

ein einseitiges Beleuchten nur auf der rechten Seite<br />

in jeder Beziehung grundfalsch und gefährlich. Der<br />

Fahrer denke sich ein ihm auf dunkler Strasse entgegenkommendes,<br />

nur rechts beleuchtetes Auto; OT<br />

sitzt am Steuer und weiss bis auf nächste Nähe<br />

nicht, ob es ein Motorrad oder ein Auto ist, fährt<br />

an der einen Lampe scharf vorbei und dem anderen<br />

dabei mitten in den Kühler! Hätten aber beide<br />

nur links beleuchtet, eo würde das für den Notfall<br />

genügen; beide fahren, wie man dies gewohnt ist,<br />

scharf an der Lampe vorbei, und es passiert in der<br />

Regel nichts.<br />

Fährt ferner ein nur rechts beleuchteter Wagen<br />

einem anderen vor, so 6ieht der Fahrer, der als<br />

dritter von vorne den beiden entgegenkommt, den<br />

hinteren erst, wenn dessen rechte Lampe hinter dem<br />

vorderen hervorkommt, das heisst. wenn er ihm<br />

schon gegen übersteht and ein Unglück in letzter<br />

Sekunde kaum mehr zu vermeiden ist. Bei Linksbeleuchtung,<br />

dio bei unserem Rechtsfahrsystem die<br />

einzig ratsame Einbeleuchtung ist, wäre in diesem<br />

Falle keine besonders grosse Gefahr vorhanden.<br />

Wer einmal im Falle der Not (fast entladene<br />

Batterie) nur eine Lampe benützen will, soll um jeden<br />

Preis die linke Lampe brennen lassen. Einzig<br />

richtig ist aber die Verwendung beider Lampen.<br />

go.


N° 104 — 192V AUTOMOBIL-REVUE<br />

A. C. S. Sektion Zürich. Besonders interessant<br />

verspricht die nächste Monatsversammlung vom<br />

Donnerstag, 12. Januar 1928. 18 Uhr im «Grand<br />

Hotel Dolder» zu werden. Nach dem geschäftlichen<br />

Teil und dem gemeinsamen Nachtessen wird Herr<br />

H. Wunderly-Volkart die A. C. S.-Gemeinde durch<br />

einen Vortrag über seine im Sommer dieses Jahres<br />

ausgeführte Polarreise ins Kaiser Franz-Joseph-<br />

Lancl. betitelt: «Von Walrossen und weissen Bären,<br />

Jagden im nördlichen Eismeer» zu fesseln wissen.<br />

Wie schon angekündigt, findet der traditionelle<br />

Clubball Samstag, den 21. Januar im «Grand Hotel<br />

Dolder» statt. Einladungskarten und Programme<br />

dieser gediegene Genüsse versprechenden Soiree<br />

gehen den Mitgliedern demnächst zu.<br />

An Stelle des im Herbst infolse eines Autounfalles<br />

so tragisch aus dem Leben geschiedenen Hrn.<br />

Dr. med E. Himmel wurde Herr Dr. med. H. Diener,<br />

Regensdorf, in den Vorstand gewählt. Infolge<br />

Wegzuges schied auch Herrr W Escher, dessen<br />

Dienste warm verdankt wurden, aus dem Vorstand<br />

aus.<br />

zi<br />

A. C S. Sektion Glarus. Unvergesslich bleibt,<br />

nachdem die geselligen und frohen Stunden verrauscht,<br />

die Erinnerung an den diesjährigen Zijounerball.<br />

Es war ein wildbuwegtes Leben, das<br />

sich in den Farben des wandernden Volkes, das aus<br />

allen Zipfeln der Landkarte herbeigeströmt war, im<br />

Lichte des Festsaales abspielte. Der Tanz und die<br />

schönen Frauen, die Leidenschaft jedes echten Zigeuners<br />

(und ist der Automobilist nicht ein moderner<br />

Zigeuner?) regierten die Stunden bis zum<br />

ersten Hahnenschrei.<br />

Frau Alice Jenny-Luchsinger gebührt der Dank<br />

für das wohlgelungene Festl +<br />

A. C S. Sektion Thurgau. Vorstandssitzung<br />

vom 33. Dezember <strong>1927</strong>. Ein« reiche TraktaudeulieU<br />

harrte der Erledigung. Da» Protokoll der 47.<br />

Sitzung wurde duikussionslos genehmigt. Der Sekretär<br />

berichtete einlässlich über die Sekretariatsgeschäfte,<br />

welche heute bereits einen ganz bedeutenden<br />

Umfang angenommen haben. Es steht fest,<br />

da«« unsere Sektion im Verhältnis zur Mitglieder-<br />

MM, was die Aufstellung der Tryplyks anbelangt,<br />

fax erster Stelle von allen Sektionen stellt.<br />

Die Delegierten berichteten ausführlich über die<br />

Oltener Tagung des A.C.S. und der dort abgegebenen<br />

Erklärung, dass die Sektion Thurgau sich bis<br />

auf Weiteres sn einer Vertretung D.C.G., sowie einer<br />

Mitarbeit im Uebrigen desinteressiere. Diese<br />

wabjgegrünidete Stellungnahme der Herren Delegierten<br />

wurde nach der ausgiebig benützten Diskussion<br />

in allen Teilen sanktioniert.<br />

Für 1928 wurde das von der Sportskommiseicra<br />

vorgelegte Jahresprogratnm genehmigt. Dasselbe<br />

wird nach der endgültigen Bereinigung veröffentlicht<br />

werden.<br />

Auf den 11. Februar 1928 eoll das Unterhaltungsprogramm<br />

für 1928 mit einem Maskenball eröffnet<br />

werden. Die Einladungen gelamuen nächster<br />

Tag« zum Versand nnd der Vorstand erwartet eine<br />

rege Beteiligung, wmal wir den verehrten Mitgliedern<br />

die volle Zusicherung geben können, da»s sich<br />

diese Veranstaltung in durchaus einfachem Rahmen<br />

abwickeln wird, Stunden der ungezwungenen Fröhlichkeit<br />

1<br />

Der Rechtskonsnlent erhielt noch den Auftrag,<br />

unsere Statuten in Einklang zu bringen mit den<br />

neuen Zentral-Statuten. Der neue Entwurf wird<br />

dann in einer späteren Sitzung zur Behandlung<br />

kommen. F.<br />

A. C. S. Sektion Moniagnes Neuchäteloises. Vor<br />

Weihnachten vereinigte sich das Komitee der Sektion,<br />

am dem sympathischen Rennfahrer Gacon das<br />

schweizerische Championatsdiplom und die goldene<br />

Medaille für das Jahr <strong>1927</strong> zu überreichen. Gacon<br />

empfing ausserdem den Wanderbecher für das<br />

Doubß-Rennen, dessen Rekord er hält. v.<br />

Es sei mit einem hiesigen Rechtsanwalt, der zugleich<br />

Clubmitglied ist, betreffend Schaffung einer<br />

Rechtsauskunftsstelle für unsere Mitglieder, Rücksprache<br />

zu nehmen und ihn zu ersuchen, uns seine<br />

speziellen Bedingungen bekannt zu geben. Im gleichen<br />

Sinne sollen die dem Club angeschlossenen<br />

Hotels und Garagen angehalten werden, den T. C.<br />

S.-Mitgliedern Spezial-Vergünstigungen zukommen<br />

zu lassen.<br />

Im Frühjahr soll eine Autofahrt mit der Trachten-Vereinigung<br />

Rapperswil durchgeführt werden,<br />

ebenso eine Fahrt mit den Insassen des Armenund<br />

Altersasyls unserer Gemeinde und später, ev.<br />

eine solche mit den Waisenhaus-Kindern der Gemeinde<br />

Jona. Eine Faschinssfahrt wird zur nähern<br />

Prüfung und event. Ausarbeitung dem Vorstande<br />

überlassen. Als weitere Aufgaben für's kommende<br />

Jahr sind Film-, Verkehrs- und motorfahrzeugtechnische<br />

Vorträge ins Auge gefasst, des weitern zur<br />

Unterhaltung unserer Mitglieder und zu Propagandazwecken<br />

Hindernis-. Wett- und Lampionsfahrten,<br />

Unterhaltungsabende usw E. P -I.<br />

JNTERESSANTES<br />

AUS *LUR<br />

fie-* WELT<br />

Der Hund und die Autohupe. Der Automobilist,<br />

der gezwungen ist, seinen Wagen<br />

für kurze Zeit zu verlassen, kann nichts besseres<br />

tun, als seinen Hund mit der Bewachung<br />

zu betrauen. Dabei kam es, wie Londoner<br />

Blätter berichten, kürzlich zu einem<br />

drolligen Zwischenfall, als ein solcher Wachhund<br />

einen neben dem eigenen stehenden andern<br />

Wagen für den seines Herrn hielt und<br />

dem Eigentümer energisch entgegentrat, als<br />

dieser versuchte, sein Auto zu besteigen.<br />

Wiederholt versuchte der Herr erfolglos, den<br />

Sitz einzunehmen und musste angesichts der<br />

drohenden Haltung des Hundes davon abstehen,<br />

der sofort die Zähne fletschte, wenn der<br />

Automobilist das Trittbrett besteigen wollte.<br />

Bei diesen vergeblichen Versuchen setzte er<br />

zufällig die Hupe in Tätigkeit, mit dem Erfolg,<br />

dass der Hund die Ohren spitzte und<br />

sich den Wagen mit dem fremden Hupenton<br />

noch einmal genauer ansah, um dann plötzlich<br />

umzukehren und sich neben dem Wagen<br />

seines Herrn niederzulegen. Die Tatsache,<br />

dass Hunde sehr wohl den Ton der verschiedenen<br />

Hupen unterscheiden können, findet<br />

dadurch eine neue Bestätigung. Vielleicht,<br />

dass die Basler Polizei dieses Unterscheidungsvermögen<br />

zu nutze macht, um durch<br />

besonders abgerichtete Polizeihunde die «gesetzliche<br />

Tonhöhe» ausserkantonaler, vor allem<br />

zürcherischer Autos kontrollieren zu<br />

können!...<br />

xL<br />

Londoner Riesenautobusse aus Aluminium.<br />

Schon lange versuchte man die Gewichte<br />

der Fahrzeuge zu verringern. Die Schwierigkeit<br />

zeigte sich gewöhnlich in der Beschaffung<br />

des geeigneten Materials mit genügendem<br />

Widerstand.<br />

Ein Beispiel, wie in ungeahnter Weise ein<br />

hochwertiges Schweizerprodukt als Ausgangsmaterial<br />

für neue Anwendungsmöglichkeiten<br />

in immer weitere Kreise dringt, ist<br />

das Aluminium, das sich seit Jahren in Form<br />

von Kesseln, Pfannen, Bestecken und hundert<br />

kleinen Gegenständen in den privaten<br />

Haushaltungen bewährt hat. Ein weiteres<br />

neues Gebiet für die Anwendung des leichten<br />

und doch ausserordentlich widerstandsfähigen<br />

Metalls stellt der Bau verschiedenster<br />

Arten von Fahrzeugen dar. Schon lange<br />

werden zwar Karosserien für Automobile aus<br />

Aluminium hergestellt; neu ist dagegen die<br />

Verwendung des Leichtmetalls auch für das<br />

eigentliche Traggestell der Wagen. Gegenwärtig<br />

wird in London ein aus Aluminium<br />

hergestellter Riesenautobus erprobt, der in<br />

zwei Stockwerken 60 Sitzplätze aufweist.<br />

Die Verminderung des Totgewichtes des<br />

Wagens bringt nicht nur einen billigeren<br />

Betrieb, sondern auch eine sehr erwünschte<br />

Schonung der Strassen mit sich, und es liegt<br />

durchaus im Bereich des Möglichen, dass<br />

wir eines Tages auch Strassen- und Kleinbahnwagen<br />

aus Aluminium werden bewundern<br />

=<br />

können.<br />

Bussenpraxis an der deutschen Grenze.<br />

Es ist in letzter Zeit vielfach über die strengen<br />

Geschwindigkeitskrontrollen an der<br />

deutschen Grenze geklagt worden, sodass es<br />

angezeigt erscheint, Automobilfahrer, die<br />

deutsches Gebiet durchfahren oder besuchen<br />

müssen, davon zu unterrichten.<br />

Dieser Tage erhielten wir das Schreiben<br />

eines Schaffhauser Automobilisten, der uns<br />

mitteilt, im Dorf Erzingen von der Gendarmerie,<br />

wegen einer angeblichen Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 34 km zu 11 Mark Busse<br />

verknurrt worden zu sein. Der gebüsste Fahrer<br />

versichert uns, von einer üoppelkontrolle<br />

mit Stoppuhr weit und breit nichts gesehen<br />

zu haben, bezweifelt überdies, dass bei dem<br />

verhältnismässig flauen Automobilverkehr<br />

(Vormittag und Winterzeit!) zwei Mann zur<br />

Kontrolle hingestellt worden seien — Zweifel,<br />

die mehr als berechtigt erscheinen und von<br />

dem betreffenden Automobilisten dem Bezirksamt<br />

Waldshut bei der Ueberweisung<br />

des Bussenbetrages auch unverhohlen geäussert<br />

wurden. Ist also die Kontrolle nur<br />

durch eine Person vorgenommen worden, so<br />

kann deren Genauigkeit mit vollem Recht<br />

angezweifelt werden.<br />

Wir zitieren nachfolgend eine Stelle aus<br />

dem erwähnten Schreiben an das Bezirksamt<br />

Waldshut der, wenn nötig, die Schweizer<br />

Automobilisten zum Nachdruck verhelfen<br />

würden, sollte die Ortsgendarmerie gewisser<br />

Gemeinden unserer Mahnung — die<br />

nur in ihrem Interesse liegt — nicht Rechnung<br />

tragen wollen. Unser Leser schreibt:<br />

« Ls hat keinen Zweck, Zeit zu versäumein mit<br />

Rekursen, dagegen werde ich die Kopie dieses<br />

Schreibens der « Automobil-Revue » einsenden, damit<br />

die schweizerischen Automobilfahrer über die<br />

Praxis Ihrer Gendarmerie unterrichtet worden, Kla>gon<br />

über die gehandharbten Kontrollen sind auuh<br />

von anderer Seite laut geworden. Ich zweifle daran,<br />

ob Beschwerden besonders geeignet sind, Ihren<br />

Fremdenverkehr zu heben. Besonders wir Schweizer<br />

Automobilisten sind bisher gerne in den Schwarzwald<br />

gefahren, können aber auch andere Gebiete<br />

ads Ausflugsziel bestimmen. » v.<br />

Das Geheimnis unserer Zeit. Berlin zerbrach<br />

sich kürzlich über einen scheinbar<br />

ganz verzwackten Fall vergebens den Kopf<br />

und dies aus folgendem Grunde: Im Staatstheater<br />

spielte man den « Kaufmann von Venedig<br />

», im Theater an der Königgrätzer-<br />

Strasse am selben Abend « Schloss Wetterstein<br />

». Daran ist wohl nichts Ausserordentliches,<br />

eher aber an dem Umstand, dass an<br />

beiden Theatern ein und derselbe Künstler die<br />

Hauptrolle spielte, nämlich Fritz Kortner. Um<br />

10 Uhr nachts verliess er als Shylock — gerichtet,<br />

geschlagen, erledigt — den Gerichtssaal,<br />

um 10 Uhr 05 auf Schloss Wetterstein<br />

als Mr. Tschamper, Gewaltmensch, im Frack<br />

zu erscheinen. Das Geheimnis dieser Umwandlung?<br />

Eine bis ins kleinste ausgedachte<br />

Organisation, die es dem Schauspieler ermöglicht,<br />

in der ungeheuer kurzen Zeit im<br />

Auto sozusagen von einer Haut in die andere<br />

zu fahren.<br />

Ein amüsanteres Beispiel für die verblüffenden<br />

Kombinationen, die das Auto durch<br />

seine Anpassung an die Bedürfnisse des heutigen<br />

Zeitmenschen bietet, dürfte wohl nicht<br />

so schnell zu finden sein.<br />

Hier handelt es sich um den Dienst an<br />

einem Schauspieler. Im Alltagsleben hat das<br />

Automobil dem Erwerbenden schon tausend<br />

unschätzbare Vorteile gebracht. xi.<br />

Die Todes-Barriere hat in der Nähe von<br />

Tours in Frankreich wieder drei Opfer gefordert.<br />

Bei einem Niveau-Uebergang wurde<br />

ein mit fünf Personen besetztes Auto von einem<br />

Schnellzug überfahren; drei Insassen<br />

wurden getötet und zwei verletzt. Da aus<br />

der Meldung nicht ersichtlich ist, dass den<br />

Automobilfahrer ein Verschulden trifft, so ist<br />

anzunehmen, dass wieder einmal die Barriere<br />

versehentlich geöffnet blieb. oo.<br />

Der italienische Automobilexport Ist in<br />

leichtem Steigen begriffen. Der Export von<br />

Automobilen italienischer Konstruktion betrug<br />

in den ersten 9 Monaten des laufenden<br />

Jahres 27,166 Stück im Werte von 509 Millionen<br />

Liren, gegen 26,097 in der gleichen<br />

Periode 1926 und 2.1,999 im Jahre 1925.<br />

Sektion Seeland des T. C. S. Die am 25. Dezember<br />

abgehaltene Vorstandssitzung hat beschlossen,<br />

das Jahresfest am 28. Januar 1928 im Hotel<br />

•Kreuz» in Lyss abzuhalten. Das genaue Programm<br />

wird später bekannt gegeben.<br />

Ferner wurde beschlossen, die Generalversammlung<br />

auf Sonntag den 4. März 1928 ins Hotol<br />

«Bahnhof» in Lyss, einzuberufen. Als Stammtisch-<br />

Abend wurde der Donnerstag jeder Woche bestimmt.<br />

Die Mitglieder treffen sich dort ab 7.30 Uhr.<br />

Endlich wurde beschlossen, der Generalversammlung<br />

die Frage vorzulegen, ob nicht die «Automobil-<br />

Revue» für sämtliche Mitglieder kollektiv zu abonnieren<br />

sei, die dann fürderhin als offizielles Publikationsorgan<br />

unserer Sektion dienen würde.<br />

Autosektion Zürich des T. C. S.: Ortsgruppe Rapperswil.<br />

Der Präsident, Herr E. Hornberger, eröffnete<br />

die auf Samstag, den 17. Dezember, abends<br />

8 Uhr, ins Hotel «Speer» einberufene erste Versammlung<br />

der am 6. Dezember <strong>1927</strong> neu gegründeten<br />

Ortsgruppe.<br />

Der erste Besuch war recht befriedigend, hat<br />

doch unser Club schon einen Mitgliederbestand von<br />

30 Automobilisten zu verzeichnen. Nachdem das<br />

Gründungsprotokoll. das einlässlicb und sehr gut<br />

orientierend abgefasst war, verlesen wurde, gab der<br />

Präsident interessante Aufklärungen über Zweck<br />

und Ziel des Zentralverbandes und seiner Sektionen.<br />

Die Diskussion waltote sehr rege und förderte<br />

manch guten Gedanken, der zuweilen auch zum<br />

Beschluss erhoben wurde, zu Tage.<br />

Die Verkehrssicherheit Rapperswil's wurde kurz<br />

belichtet, und der Präsident ist bereits bei der zuständigen<br />

Instanz vorstellig geworden, dass in dieser<br />

Hinsicht noch mancherorts Sicherheitsmaßnahmen<br />

getroffen werden sollten. Die Baukommission<br />

ist bereit, bei gefährlichen Nebenstrassen-Einraündungen<br />

in Hauptstrassen die nötisen Vorkehrungen<br />

zu treffen, was sehr zu begrü&sen ist. Den<br />

Neu-Eintretenden wurden die volkswirtschaftlichen<br />

und verkehrstechnischen Gründe bekannt gegeben,<br />

die die Ortsgruppe veranlasst haben, sich der Sektion<br />

Zürich anzuschliessen und deren Statuten anzuerkennen.<br />

Die zukünftige Aufgabe unserer Untersektion<br />

und das nächstliegende Arbeitsprogramm<br />

wurden eifrig durchbespTochen und folgende Beschlüsse<br />

gefasst:<br />

liUrüiüf! jnlljl! isi offenüiüidig!<br />

Preise:<br />

Coach 5pl. Fr. 11,330.-<br />

Sedan 5pl. „ 13,250.—<br />

Brougham 5pl. „ 14,250.—<br />

Phaeton 7pl. „ 14,000.—<br />

Sedan 7pl. „ 15,050.-<br />

Mit Hilfe seiner glänzenden Eigenschaffen beweist der neue<br />

Hudson-Super-Six seine Ueberlegenheit durch eine Serie uon<br />

Leistungen, die in ihrer Brillanz hoch über jeder Diskussion<br />

stehen.<br />

Die Basis diessr aussergewöhnlichen Leistungskraft des Hudson-<br />

Motors ist eine Begleiterfindung zum Super-Six-Prinzip, welche<br />

unausgenützte Hitze in Kraft uerwandelt. Diese beiden Erfindungen<br />

uereint, erzielen in der Krafterzeugung und Kraftübertragung<br />

eine Gesamtleistung, welche beispiellos dasteht.<br />

Der neue Hudson-Motor erzeugt uom Start an einen stetigen<br />

Fluss zäher Kraft, ähnlich der gewaltigen und zugleich elastischen<br />

Kraft der Dampfmaschine. Und doch ist diese Kraft, als<br />

sei sie lebendig — sofort reagiert sie auf die geringste Bewegung<br />

der Drossel. Dieser Motor uereint in Geschwindigkeit,<br />

Kraft und Leistung alle Vorteile der Hochdruckmaschine mit<br />

der weichen Elastizität des Niederdrucktyps.<br />

Super~Six<br />

NEUES VOM<br />

WAGE<br />

Die Centovallibahn stösst mit einem Lastwagen<br />

zusammen. Am letzten Dienstagmorgen<br />

wurde in der Nähe der Station Verscio<br />

ein Motorlastwagen, der mit Mehlsäcken<br />

beladen war, bei der Durchfahrt eines Niveauüberganges<br />

vom Zuge ergriffen. Der Chauffeur<br />

konnte glücklicherweise noch die Bremse<br />

betätigen, um einen ganz heftigen Schock<br />

zu verhindern. Der Lastwagen wurde dennoch<br />

gegen einen angrenzenden Stall geworfen,<br />

wo er umschlug und Beschädigungen erlitt.<br />

Der Zug hielt einige Meter nach dem<br />

Uebergang an. Der Chauffeur, der aus dem<br />

Wagen geworfen wurde, erhielt leichtere<br />

Verletzungen. Den Zugsinsassen geschah<br />

trotz einem energischen Ruck infolge brüsken<br />

Einsetzens der Bremse nichts. Ein Kurzschluss<br />

an der elektrischen Leitung zwang<br />

den Zug am Unfallorte noch einige Zeit zurückzubleiben.<br />

Die Ursachen des Zusammenstosses<br />

soll die Untersuchung zutage fördern.<br />

Ib.<br />

Der Ausbau der Passwangstrasse beschlossene<br />

Sachej Der solothurnische Kantonsrat<br />

hielt eine eintägige ausserordentliche<br />

Session ab. Er genehmigte die Ergänzungsbotschaft<br />

des Regierungsrates zu dem in den<br />

letzten Tagen beratenen Programm des Ausbaues<br />

der Durchgangsstrassen, wonach auch<br />

die Passwangstrasse in den nächsten fünf<br />

Jahren ausgebaut werden soll. Damit steigt<br />

der Gesamtkostenvoranschlag um Fr. 720,000<br />

auf Fr. 4,668,000 an.<br />

Der Ausbau der Passwangstrasse ist eine<br />

Forderung, die auf mehr als hundert Jahre<br />

zurückgeht Wir werden, darüber noch ausführlicher<br />

berichten. =


Inhaltsübersicht der<br />

Ausgabe 1928<br />

des Schweiz.<br />

Automobil-Kalenders<br />

Winke aus der Fahrpraxis:<br />

Ableacbtvorriohtung, Akkumulatoren.<br />

Aniasser, Auspufftopf, Beleuchtung,<br />

Benzin. Brennstoff,<br />

Bremsen, Einfrieren, Federn, Getriebe.<br />

Kabel, Kardan, Kühler,<br />

Kupplung, Motor, Paeumat.iks,<br />

Schmierung, Stossdämpter, Ventile,<br />

Vergaser, Zündung.<br />

Automoblllstlsche<br />

BuohfQhrung i<br />

BrennstoltverbrauuhJ'nenmaükverbrauoh,<br />

Schmiermittel,<br />

Karbid, Elektrizität,<br />

Petroleum, Reparaturen,<br />

Enwtzteile, Werkzeuge, Zubehörden<br />

Chauffeur Garage,<br />

Ueberaiühtder Jahreskewten,<br />

Betriebskosten<br />

trüberer Jahre.<br />

Technische Tabellen:<br />

Bestimmung lea Zylindennhaltes.<br />

Pferdestärken, amerik. Motoren,<br />

Gesctiwindigkeitstabellen. Pneumatiktabelle,<br />

Tabelle d. Steuer-PS.<br />

Gesetzliche<br />

Bestimmungen:<br />

Militärische Vorschriften,<br />

Kanu Fahrverordnungen,<br />

Automobilsteuern, Praktische<br />

Ratschläge, Bahntransport,<br />

Veraicherungen,<br />

Unglücksfälle,<br />

Die wichtigsten Bellagen:<br />

ADtomotnüstischer Rückblick.<br />

Die Automobil-Verbände.<br />

Aotomobilistischea Wörterbuch.<br />

Dist anzen - Karte.<br />

Handlicher Band,<br />

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in der Reihenfolge des<br />

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Seit dem Uebertritt des Automobils vom<br />

Luxusgut zum typischen Verkehrsmittel<br />

der Neuzeit macht sich das Bedürfnis nach<br />

möglichst billiger Gestaltung des Fahrbetriebes<br />

in vermehrtem Masse geltend.<br />

Wesentliche Ersparnisse kann indessen<br />

nur der machen, dem alle Finessen und<br />

Notwendigkeiten im Betrieb und Unterhalt<br />

bekannt sind und der über die Gesamtheit<br />

und Zusammensetzung seiner Jahresausgaben<br />

genau orientiert ist. Ohne eine<br />

gelegentliche Rekapitulation seines Wissens<br />

vom Automobil und der Funktion<br />

seiner Einzelteile auf der einen, das<br />

genaue Festhalten der Einzelfälle auf<br />

der andern Seite geht es allerdings<br />

nicht ab. Nun besitzen die Schweizer Automobilisten<br />

aber in dem jeweils auf Jahresschluss<br />

erscheinenden Automobij-Kalender<br />

ein Instrument, bei dessen Benützung der<br />

angestrebte Zweck ohne wesentlichen Zeitaufwand<br />

erreicht wird. Schon vor mehr<br />

als einem Jahrzehnt extra dazu geschaffen,<br />

all das viele Wissensnotwendige, was<br />

mit dem Wagen in sportlicher Verbindung<br />

und technischer Beziehung steht, in zweckmässiger<br />

Inhaltsgliederung zusammenzustellen,<br />

durfte er an der Frage der rationellen<br />

Betriebsgestaltung nicht vorübergehen.<br />

Ein besonderer technischer Teil<br />

trägt alles das in übersichtlicher Weise<br />

zusammen, was in allen Nöten auf der<br />

Landstrasse und in der Garage gebraucht<br />

wird. Vordrucke wohlerwogenen Inhaltes<br />

laden geradewegs zu einer Buchführung<br />

in der Rocktasche ein. Tausenden von<br />

Benutzern schafften sie die Grundlage zur<br />

rationellen Betriebsgestaltung, die sich um<br />

so sinnfälliger bemerkbar macht, wo Vergleiche<br />

mit den Kosten der Tonnen-Kilometer<br />

früherer Jahre gemacht werden.<br />

Folgen Sie den Beispielen derer, welche<br />

von dem Nutzen einer systematischen Betriebsführung<br />

schon seit Jahren profitieren,<br />

für System und Ordnung ist es nie zu<br />

spät, hangen Sie mit dem Jahre 192X an.<br />

Der Automobil-Kalender wird den Abonnenten,<br />

solange der Vorrat reicht, zu dem<br />

ausseiordentlich billigen Preis von<br />

Fr. 4.80<br />

abgegeben, worin u. a. auch ein vollständiges<br />

Verzeichnis der gegenwärtigen Personenwagen-Besitzer<br />

der ganzen Schweiz<br />

enthalten ist.<br />

Uenag der fiDiomomi-^euue, Bern<br />

Senden Sie sofort nach Erscheinen per Nachnahme:<br />

Ex. Automobil-Kalender<br />

mit<br />

Personenwagenverzeichnis<br />

Zum regulären Preis von Fr. 6.—<br />

zufn Abonnentenpreis von Fr. 4.80<br />

* Nichtzutreffendes «reichen.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1927</strong> — N° 101<br />

Unnötige Scharfmacherei. Die kantonalen<br />

Automobilbureaux sind eine Instanz der Ordnung<br />

und der Ueberwachung des Automobil-<br />

Die bestbekannte amerikanische Firma<br />

Die « Velie »-Automobile.<br />

verkehrs, daran wird sich niemand stossen. stellt zwei Sechszylindermodelle hei, die sich<br />

Nun können derartige Organe aber auch gelegentlich<br />

übers Ziel hinausschiessen und danen<br />

unterscheiden.<br />

lediglich durch verschiedene Motordimensiomit<br />

unnötige Scharfmacherei betreiben. Die Type «60», deren Motor wir im<br />

Irgendein kantonales Automobilbureau — Schnitt zeigen, hat folgende ZylnHierabn;essungen:<br />

"Bohrung 81 mm, Hub~ 117,5 mm.<br />

wir wollen vorläufig nicht erwähnen welches<br />

— hat die Gepflogenheit, einem Teil seiner Die sechs Zylinder sind in Linie gegossen und<br />

«Kundschaft» gegen Jahresende den Entzug bilden mit dem Gehäuseunterteil und dem<br />

der Fahrbewilligung anzudrohen. Da neun Getriebe eine Blockkonstruktion. Die durch<br />

Zehntel aller Automobilisten längst nicht mehr Stössel, Stossstange und Kipphebel gesteuerten<br />

Ventile, welche sehr breite O'oeriiächen<br />

zu ihrem Vergnügen per Auto spazierenfähren,<br />

so bedeutet der Entzug der Fahrbewilligung<br />

für die meisten eine Existenzfrage; desnem<br />

Zylinderinhalt von 3640 ccm, dem 18,6<br />

aufweisen, sind hängend angeordnet. Bei eihalb<br />

macht der Richter nur sehr Seiten und Steuerpferde entsprechen, leistet der Motoi<br />

nur bei ganz grobem Verschulden des Fahrers<br />

von dieser höchst scharfen Waffe Ge-<br />

über 60 PS. Die extra stark und steif ge-<br />

bei 2900 minütlichen Touren an der Bremse<br />

brauch.<br />

baute Kurbelwelle ist so genau ausbalanciert,<br />

Etwas anderes tut das betreffende Automobilbureau:<br />

es hat die Weisung seiner Oberbehörde,<br />

denjenigen Fahrern den Entzug der<br />

Fahrbewilligung anzudrohen, die im vergangenen<br />

Jahr dreimal wegen erheblichen Ver-<br />

vnim<br />

gehen bestraft werden mtissten! Mehrere<br />

solcher, denen nun der Entzug angedroht ist,<br />

wissen nichts von erheblichen Vergehen.<br />

Wegen kleiner Bussen betr. Fahrtempo oder<br />

ähnlicher Vorkommnisse wird es doch keinem<br />

Richter des Landes einfallen, einem Automobilisten<br />

die Fahrbewilligung zu entziehen.<br />

Es ist auch ganz ausgeschlossen, dass<br />

irgendeine Verwaltungsbehörde eine so folgenschwere<br />

Massnahme vornehmen könnte.<br />

Der Automobilist kann nur durch Richterspruch<br />

seines Rechtes auf die Strasse verlustig<br />

gehen. Deswegen werden Androhungen,<br />

wie die vorerwähnten, als überflüssiges<br />

«Bangemachen» empfunden; sie schmecken<br />

nach Schikane, die nicht am Platz ist.<br />

Die Leistungen der Automobilisten sind<br />

schliesslich hoch genug! In den nächsten<br />

Wochen müssen von denselben Millionen an<br />

Automobilsteuern aufgebracht werden! manchem<br />

Fahrer fällt es nicht leicht, die Hunderte<br />

von Franken an Steuern, Versicherungen<br />

und sonstigen Abgaben aus seinem Geschäftsbetrieb<br />

herauszuwirtschaften. Dass bezahlt<br />

werden muss, haben die Fahrer längst<br />

begriffen; dass man sie aber noch mit behördlichen<br />

Ukasen bedroht, ist unseres Erachtens<br />

vollständig überflüssig. P. Z.<br />

Obacht vor dem gefährlichen Glatteis! Mit<br />

dem Einbruch der Kältewelle nahmen die<br />

durch Vereisung von Strassen und Plätzen<br />

verursachten Unfälle in erschreckendem<br />

Masse zu. Die nachstehend angeführten Beispiele<br />

aus Zürich und aus Basel zeigen recht<br />

deutlich, wie unumgänglich nötig äusserste<br />

Vorsicht bei diesen erschwerten Verkehrsverhältnissen<br />

am Platze ist. Wir können nur<br />

immer und immer wieder betonen: Autofahrer,<br />

verlangsamt das Tempo auf glatten<br />

Strassenbelägen, vermeidet ein plötzliches<br />

Stoppen und montiert vor allem die Schneeketten<br />

rechtzeitig !<br />

So stiessen infoge Schleuderns auf der<br />

vereisten Fahrbahn bei einer Strassenkreuzung<br />

Zürich-Wiedikon ein Lieferungsauto<br />

und ein Personenwagen zusammen. Der Materialschaden<br />

war beträchtlich.<br />

Und am letzten Montag ereignete sich an<br />

der Strassenkreuzung Elsässer - Hüningerstrasse<br />

in Basel ein schwerer Zusamenstoss<br />

zwischen einem Tramwagen und einem Lastauto<br />

mit Anhänger. Das Lieferungsauto kam<br />

von der Entenweidstrasse und wollte in die<br />

Elsässerstrasse einbiegen. Der dortige Verkehrspolizist<br />

hatte das Zeichen zur Durchfahrt<br />

gegeben. In diesem Moment näherte<br />

sich ein Tramwagen der Haltestelle. Der vereisten<br />

Schienen wegen konnte der Wagenführer<br />

das Tram aber nicht zum Stehen bringen,<br />

so dass es noch einige Meter weit über<br />

die Haltestelle hinausglitt, wodurch die beiden<br />

Fahrzeuge aufeinanderprallten. Der Zusamenstoss<br />

war derart heftig, dass sich der<br />

mit leeren Kannen beladene Anhänger überschlug,<br />

wobei die beiden hintern Räder abajeknickt<br />

wurden, während dem Tramwagen<br />

die vordere<br />

wurde.<br />

VON DEN<br />

BEHÖRDEN<br />

Plattform völlig eingedrückt<br />

mo.<br />

Strassenbeitrag. Der bündnerische Regierungsrat<br />

hat den Gemeinden Thusis und<br />

Roveredo im Sinne des neuen Strassengesetzes<br />

und der Ausführungsbestimmungen<br />

inen kantonalen Beitrag an die Pflasterung<br />

der Hauptstrasse im Innern der Ortschaft zugesichert<br />

+<br />

Ein neuer Postauto-Kurs wird ab 1. März<br />

1928 im Eital die Gemeinden Rünenberg,<br />

Kilchberg, Zeglingen, Tecknau, Wenslingen<br />

iinH Oltinfpn vprhinripn.<br />

-J-<br />

A UTOTECHHMSCME<br />

dass jede Vibration vermieden wird. Eine<br />

ausreichende Druckschmierung versorgt alle<br />

wichtigen Stellen mit genügend Frischöl. Ein<br />

Stromberg-Vergaser liefert das Beuzingemisch,<br />

die Drosselklappe lässt sich durch ein<br />

Fusspedal oder Handhebel bedienen. Für die<br />

Kühlung dient ein grosser, flacher Kühler<br />

und ein Ventilator, das Kühlwasser zirkuliert<br />

nach dem Thermosyphonsystem. Der Zündstrom<br />

fliesst von einer Batterie mit grobser<br />

Kapazität zu den Kerzen, durch einen Handhebel<br />

lässt sich der Zündzeitpunkt der jeweiligen<br />

Tourenzahl anpassen. Die Lenkung mit<br />

Spindel und Mutter befindet sich auf der Unken<br />

Führersitzseite. Das durch eine Kugelschaltung<br />

betätigte, dreigängige Getriebe mit<br />

Zahnradvorgelege wird mit dem Motor durch<br />

eine trockenlaufende Einplattenkupplung verbunden.<br />

Die Motorkraft wird vermitteist der<br />

Kardanwelle, Spiral-Kegelräder und dem unvermeidlichen<br />

Differential auf die Hinterräder<br />

übertragen. Grosse, halbelliptische Federn,<br />

deren Schwingungen durch Stosadärnpfer<br />

gemildert werden, garantieren ein weiches<br />

und angenehmes Fahren auch bei unbefriedigenden<br />

Strassenverhältnissen. Das Fuss-<br />

Vedal löst eine hydraulische Vierradbremse<br />

aus, während die Handbremse nur auf das<br />

Differential wirkt. Reifen von den Abmessungen<br />

33X6 gelangen zur Verwendung.<br />

Zur elektrischen Ausrüstung gehören komplette<br />

Beleuchtung, Anlasser und Signal. Als<br />

Zubehör werden geliefert: automatischer<br />

Scheibenreiniger, Kilometerzähler, Uhr, Innenbeleuchtung,<br />

Rückspiegel, kompl. Werkzeug,<br />

etc.<br />

Die Wagen werden als Torpedo, Sedan<br />

Fünfplätzer, Coup6. Brougham oder Zweiplätzer<br />

Sport-Roadster, die sämtliche Duco-<br />

Standart-Lackierung haben, geliefert.<br />

Das Modell «50», ein kleinerer Sechszylinder<br />

von den Abmessungen 79,2X108 mm<br />

weist einen Zylinderinhalt von 3180 ccm auf<br />

und gibt bei 2800 Touren pro Minute ungefähr<br />

50 Bremspferde ab.<br />

-o-<br />

•WjfjfetfMW<br />

Internationale Alpenfahrt 1928. Nun hat sich<br />

auch die Sportskommission des Königlichen A G.<br />

von Italien für die Organisation der Internationalem<br />

Alpenfahrt, die, wie wir


N« 104 - <strong>1927</strong> ÄUTOMOBTL-R1VUE<br />

Verschieben von Pneus. Beim Reparieren<br />

"der Schläuche zeigt sich gelegentlich, dass<br />

sich die Mäntel auf der Felge verschoben haben,<br />

so dass der Ausschnitt in den Pneuwulsten<br />

nicht mehr mit dem Loch in der Felge<br />

zusammenpasst. Durch das Rutschen des<br />

Mantels auf der Felge könnte auf der Fahrt<br />

einmal das Ventil des Schlauches abgerissen<br />

werden, deshalb ist dieser Mangel immer sofort<br />

zu beheben. Man kann einen verdrehten<br />

und knapp sitzenden Mantel dadurch am<br />

schnellsten wieder in seine richtige Lage bringen,<br />

wenn man ihn vorerst ganz von der<br />

Felge wegnimmt und dann frisch aufzieht<br />

Handelt es sich um einen weichen und biegsamen<br />

Ballonpneu, so führt nachstehend beschriebenes<br />

Verfahren aun raschesten zum<br />

Ziel: An einer beliebigen Stelle zwischen<br />

Mantel und Felge wird ein Montiereisen oder<br />

Pneuhebel durchgesteckt, die man in derjenigen<br />

Richtung verschiebt, in welcher der<br />

Mantel aufmontiert werden soll. Da eine<br />

grosse Verschiebung des Montiereisens nur<br />

eine kleine Verschiebung des Mantels bewirkt,<br />

wird ein langsames aber sicheres Aufziehen<br />

gewährleistet.<br />

-os-<br />

Festsitzend« Zylinderkopfschrauben. Bekanntlich<br />

fressen sich die Gewindegänge, deren<br />

Umgebung im Betrieb einer grossen Erhitzung<br />

und Rostbildung ausgesetzt sind, fest,<br />

Und durch den festen Sitz stellen sie der Lösung<br />

einen heftigen Widerstand entgegen.<br />

Eine solche Erfahrung dürften die meisten<br />

Fahrer schön bei ihren Zündkerzen gemacht<br />

häbeti. ' Diesem Uebeistand kann man aber<br />

dadurch vorbeugen, dass man die Gewinde<br />

vor dem Einschrauben mit einer aus Graphit<br />

Und Petroleum bestehenden Paste einschmiert.<br />

Dieses Mittel verhindert mit grosser<br />

Sicherheit das Festfressen der Gewindegänge.<br />

Oel darf deshalb nicht verwendet<br />

werden, weil es bei der Hitze zusammenbackt<br />

und so die Löslichkeit des Gewindes nur erschweren<br />

würde, wodurch ja der Zweck total<br />

verfehlt wäre.<br />

os.<br />

Messlngklemmen an Akkumulatorenbatterien<br />

leiden unter der Einwirkung von Schwefelsäure,<br />

die das genannte Metall angreift,<br />

welches mit einem eigenartigen schwammigen<br />

Auswuchs überzogen wird und schliesslich<br />

durch das fortschreitende Anfressen<br />

gänzlich abbricht. Man kann diese Beschädigung<br />

noch nicht gänzlich verhüten, ein dicker<br />

Ueberzug aus Konsistenzfett schützt aber die<br />

Klemmen eine Zeitlang vor den schädlichen<br />

Wirkungen der Säure. Es ist empfehlenswert,<br />

die Messingklemmen gelegentlich durch<br />

solche aus Blei zu ersetzen, die von der<br />

Schwefelsäure nicht angegriffen werden, os.<br />

INTERESSANTES<br />

AUS ALLEt<br />

WELT<br />

Belgiens Motorfahrzeugbestand wies Ende<br />

1926 mit total 121,646 Motorfahrzeugen gegenüber<br />

115,770 Ende 1925 eine erhebliche<br />

Zunahme auf. Von den 121,646 Motorfahrzeugen<br />

entfielen 59,108 auf Personenwagen<br />

33,084 auf Lastwagen und Lieferungswagen<br />

der Rest auf Motorräder und Sidecars. 4-<br />

Transport von Autos durch die Alpentunnels<br />

Gegenwärtig hat dfir Transport peT Eisenbahn au<br />

folgenden Strecken zu erfolgen: St. Gottbard von<br />

Erstfeld nach Airolo; Simplon von Brig nach Domodossola;<br />

Lötsrhberg von Kander'steg nach Bria<br />

(Strasse von Frutigen nach Kandersteg ist raii<br />

Schneeketten fahrbar); Albula von Bercün bis Be<br />

vers.<br />

-f-<br />

Gesperrte Alpenstrassen. Sämtliche Alpenstrassen<br />

sind nicht mehr fahrbar mit Ausnahme<br />

der Strassen:<br />

Strasse nach Engelberg fahrbar (Schneeketten)<br />

Cbur. Lenzerheide. Tiefencastel (Schneeketten, teil<br />

weise ohne Schnee); Kerenz°rberg (teilweise vereist<br />

Schneeketten); Ricken (Strasse vereist. Schnee<br />

ketten); Mollendruz (Schneeketten). Col des Mos<br />

ses (Schneeketten), La Cure (schneefrei); Bötzberp<br />

(fast gänzlich schneefrei); Landquart-Kloster<br />

(stellenweise nicht gepfadet. Schneeketten, nich<br />

ratsam); Klosters-St. Wolfgang-Davos (Strassi<br />

vereist. Schneeketten); Strasse nach Kanderstea mi<br />

Schneeketten gut fahrbar. Strasse nach Lautpr<br />

brunnen, zum Teil «ind Schneeketten notwendig<br />

Strasse nach Grindelwald mit Schneeketten snt fahr<br />

bar Strasse nach Adelboden fahrbar, zum Teil sind<br />

Schneeketten notwendig. Die Brünigstrasse ist. wie<br />

wir bereits meldeten, mit Schneeketten wieder fahr<br />

bar. Col des Roches. schneefrei Neuenbure-Vue des<br />

Alpes-La Chaux-de-Fonds fahrbar, teilweise vereist.<br />

Schneeketten. Strasse La Chaux-de-Fonds-<br />

Biaufond schneefrei. Hauenstein, ohne Schnee<br />

ketten fahrbar Wattwil-Wildhaus-Gams mit Schneeketten<br />

fahrbar. 20 cm Schnee. Die Gotthardstrassf<br />

ist auf der Südseite ab Airolo ohne Schneeketten<br />

fahrbar auf der Nordseite ist die Strasse bis Göschenen<br />

mit Schneeketten fahrbar Der Eisenbahntransport<br />

hat von Göschenen nach Airolo zu erfolgen.<br />

NB. Col de Pillon. Marchairuz und Jaunpas=<br />

sind wegen Schnee gesperrt.<br />

Die Malnja ist nach frischem Schneefall für Personenautomobile<br />

gesperrt Die Postautomobile verkehren<br />

regelmässig (Schneehöhe 60 cm).<br />

Eröffnung der ersten Luftsellhahn In der Schweiz.<br />

Am Samstag, den 17. Dezember <strong>1927</strong>. wurde unter<br />

grosser Anteilnahn« der Engelberger Bevalkerunz<br />

und im Beisein etwa 100 geladener Gäste die erste<br />

schweizerische Luftseilbahn eröffnet Sie führt von<br />

der Endstation der Gerschnialp-Drabtseilbahn (1300<br />

Meter) nach dem Hotel Trübsee auf 1800 m und<br />

erschliesst damit neue Sportjrebiete in der Höhe von<br />

2000 m Fiese Bahn wird nicht nur den Wintersport<br />

in Engelberg mächtig beleben, sondern a-icb<br />

im Sommer von grosser touristischer Bedeutung<br />

sein, führt doch über das Trübseeplateau die Aufstiegsroute<br />

zum Jochpass wie zum Titlis. .-r-<br />

Zur bevorstehenden Umgestaltung des Zürcher<br />

Paradeplatzes. Die infolge des in Zürich<br />

im Laufe der letzten Jahre riesig angewachsenen<br />

Verkehrs zur dringenden Notwendigkeit<br />

gewordene Umgestaltung des<br />

Paradeplatzes — einem Brennpunkt des Zürcher<br />

Stadtverkehrs—steht bevor. Der Stadtrat<br />

von Zürich unterbreitete dieser Tage<br />

dem Grossen Stadtrat Pläne und Kostenvoranschlag<br />

mit dem Antrag, für die Ausführung<br />

einen Nachtragskredit von 138,000 Franken<br />

zu bewilligen.<br />

Da die Ausführung des Projektes eine Verkehrsumleitung<br />

notwendig machen wird, ist<br />

es dringend wünschenswert, dass die vorliegenden<br />

Anträge von der Behörde prompt erledigt<br />

werden, damit zu Beginn der Sommersaison<br />

mit ihrem gesteigerten Verkehr der<br />

Paradeplatz der Oeffentlichkeit wieder zur<br />

uneingeschränkten Verfügung steht. Z.<br />

Bussenzustellung durch den Briefträger!<br />

Die Polizeidirektion von Chur macht im<br />

Ein «wertvoller» Strassenbelag. Russland<br />

verfügt über einen solchen Reichtum an senverfügungen, Mahnungen usw. durch die<br />

Stadtamtsblatt bekannt, dass inskünftig Bus-<br />

Naturschätzen, dass es sich den Luxus erlauben<br />

kann, Strassen mit Edelsteinen, allergestellt<br />

werden. Eine Massnahme, die durch-<br />

Post und nicht mehr durch Polizeiorgane zudings<br />

mit sibirischen Halbedelsteinen, zu aus zu begrüssen ist! =<br />

pflastern. Die Moskauer <strong>Zeitung</strong> «Wirtschaftliches<br />

Leben » berichtet folgenden Vorfall.<br />

Im Ural wurde kürzlich ein staatlicher<br />

Sperre für Lastwagen. Der Kantonsingenieur<br />

von Uri teilt uns mit, dass infolge Instandstellung<br />

der Meienreussbrücke die Qott-<br />

Trust für die Verarbeitung sibirischer Edelsteine<br />

gegründet. Nun hat sich herausgestellt,<br />

dass die Werke noch vor kurzem 160 wagenverkehr für ca. zwei Monate gesperrt<br />

hardstrasse unterhalb Wassen für allen Last-<br />

Kilogramm eines w-ertvollen sibirischen Halbedelsteins<br />

einem Dorfsowiet zum Preise von zeuge ist ein Gewicht von zwei Tonnen zu-<br />

ist. Für Personenwagen und andere Fahr-<br />

165 Rubel für Pflasterwerke verkauft haben. lässig.<br />

Als der entsetzte Vertreter der Akademie<br />

der Künste, unter deren Aufsicht der erwähnte<br />

Trust steht, Massnahmen ergreifen<br />

wollte, um die Steine zurückzuerhalten,<br />

xnusste er erfahren, dass sie längst als Strassenpflaster<br />

verwendet worden waren.<br />

Soviel man aus dem heutigen Russland<br />

vernimmt, sind die meisten Strassen in einem<br />

niederschmetternden Zustand. Wenn die Anstrengungen<br />

der Sowjets, die Anfänge ihrer<br />

nationalen Automobilindustrie zu fördern,<br />

von Erfolg begleitet sein sollen, gilt es vor<br />

allen Dingen beim Strassenwesen energisch<br />

Remedur zu schaffen. Wenn auch nicht gerade<br />

durch EdeJsteinpflästerung... xi.<br />

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Aus Industrie & Handel<br />

Auszüge aus dem Handelsregister.<br />

Nr. 288, 8. Dezember <strong>1927</strong>. Merkur Auto-Ver-<br />

Irlebs A.-G. In Zürich. In ihrer außerordentlichen<br />

Generalversammlung vom 15. November haben die<br />

lA-ktionäre die Volleinzahlung ihres 100.000 Fr. betragenden<br />

Aktienkapitals konstatiert. Im fernem<br />

iwurtle die Erhöhung des Aktienkapitals auf 250.000<br />

Franken beschlossen. Sodann wurden neue Gesell-<br />

•chaflsstatuten festgelegt. Ausser der Firma in<br />

deutscher Sprache bedient sich die Gesellschaft<br />

«uch der französischen Bezeichnung, lautend auf<br />

»Merkur, Societe de vente d'automobiles S. A. Zweck<br />

Sder Gesellschaft ist der Handel in Automobilen und<br />

j^utomobilbestandteilen, sowie der Betrieb einer Regiaraturwerkstätte.<br />

Die Organe der Gesellschaft sind:<br />

die Generalversammlung, der aus 3—5 Mitgliedern<br />

gestehende Verwaltungsrat, die Direktion und die<br />

JKontrollstelle. Erich Burgheimer ist aus dem Ver-<br />

•raltungsrat ausgetreten; dessen Unterschrift in dieser<br />

Eigenschaft wird anmiit gelöscht. Der Verwal-<br />

•tungsrat besteht zurzeit aus: Dr. Hans Weyermann,<br />

Rechtsanwalt, von und in Bern. Präsident, neu;<br />

Bali Thalmessinger, Kaufmann, württembergiseber<br />

ßtaatsangehöriger, in Friedrichshafen. Vizepräsident<br />

und Delegierter; Hermann Bugheimer. Kaufmann,<br />

*on und in Zürich (letztere beide bisherige Mitflieder),<br />

und Carlo Mayser, Kaufmann, von Mocogno.<br />

in Locarno (neu). Als Direktor ist gewählt.<br />

Erich Bugheimer, Kaufmann, von und in Zürich.<br />

Der Präsident, deT Vizepräsident-Delegierte und der<br />

Direktor führen rechtsverbindliche Unterschrift namens<br />

der Gesellschaft je durch Einzelzeichnung.<br />

Wilhelm. Klinger, von Gossau (St. Gallen), in<br />

•Zürich 4. und Bruno Picco. italienischer Staatsangehöriger,<br />

in Zürich 4. haben unter der Firma<br />

Klinger & Picco, in Zürich 5. eine Kollektivgesellechaft<br />

eingegangen. Automobil-ReparaturwerksläMe,<br />

Josephstrasse 200.<br />

Aus dem Verwaltungsrat der Aktiengesellschaft<br />

Automobilgesellschaft Hochwald A.-G.. mit Sitz in<br />

Hochwald ist Josef Vögeli ausgetreten; seine Zeichnungsberechtigung<br />

ist erloschen. Als neues Mitglied<br />

des Verwaltungsrates wurde gewählt: Emil<br />

Vogtli, Schreiner, von und in Hochwald. Die Verhalt<br />

ungs rate zeichnen kollektiv zu zweien.<br />

Die Kollektivgesellschaft unter der Firma Wipf<br />

& Ruh, Taxameter, in Schaff hausen hat sieb infolge<br />

Austrittes des Gesellschafters Arnold Ruh aufgelöst.<br />

Aktiven und Passiven gehen über an die Firma<br />

*Hans Wipf, Taxameter».<br />

Am 14 NovembeT wurde die Marmon-Automoklle<br />

Import Aktiengesellschaft (Societe Anonyme<br />

pour l'importation des Automobiles Marmon) konstituiert.<br />

Zweck der Gesellschaft ist der Handel in<br />

Automobilen und Betätigung in verwandten Branchen,<br />

besonders der Import und Verkauf von Marmon-Automobilen,<br />

Sitz der Gesellschaft ist Genf<br />

Das Aktienkapital beträgt 5000 Fr. Der Verwaltungtsrat<br />

der Gesellschaft besteht aus drei Mitgliedern,<br />

heute aber aus den Mitgliedern Emile-Henri<br />

Reh, Bücherexperte in Genf und Charles Albert<br />

Huber, Garagiste in Aarau. Geschäftssitz: 12 Place<br />

de la Fusterie. Genf.<br />

Nr. 290, 10. Dezember <strong>1927</strong>. Anton Steffen und<br />

Emil Steffen, wohnhaft In Luzerij. haben unter der<br />

Firma HIE, Steffen, in Luzern. ein« Kolleküvgesellschaft<br />

eingegangen, Autoreparaturwerkstätte.<br />

St, Kaxlietrasse Nr. 51.<br />

Die Firma Carl Staub, jun., in Thalwil. hat ihren<br />

Geschäftebetrieb reduziert und verzeigt ala Geschäftsnatur<br />

lediglich noch Autobetrieb.<br />

Nr. 293, 14. Dezember <strong>1927</strong>. Inhaber der Firma-<br />

Ernst Schaffroth, in Dübendorf, ist Ernst Schaffroth.<br />

Generalvertretung der* Gardner-Automobile,<br />

Automobil-Handel und -Werkstätte. Zürichstr. 803.<br />

Die Kollektivgesellschaft unter der Firma Moser<br />

& Cie., mit Sitz in Langnau, hart sich aufgelöst. Aktiven<br />

und Passiven gehen auf die neu« Kommanditgesellschaft<br />

t Moser & Cie. » üher.<br />

Ernst Moser und Margaritha Moser, beide von<br />

Rüderswil und wohnhaft in Langmut, haben unter<br />

der Firma 1 Moser & Cie., mit Sitz in Langnau, eine<br />

Kommanditgesellschaft eingegangen, welche am heutigen<br />

Tage begonnen und Aktiven und Passiven der<br />

bisherigen Kollektivgesellschaft mit gleicher Firma<br />

übernommen hat Ernst Moser ist unbeschränkt<br />

haftender Gesellschafter; Margaritha Moser ist<br />

Kommanditärin mit dem Betrage von Fr. 10.000.—.<br />

Moiorwagendienst, Handel mit Motorfahrzeugen<br />

und Betrieb einer zudienenden Reparaturwerkstätte.<br />

Zusammenstoss zwischen<br />

Bahn und Auto.<br />

Letzter Tage ereignete sich auf der unübersichtlichen<br />

Strassenkurve bei Liebegg<br />

(Kanton Aargau) ein grösserer Unfall, der<br />

sehr leicht noch schwerere Dimensionen<br />

hätte annehmen können. Unseren Informationen<br />

zufolge lässt sich der Hergang des<br />

bedauerlichen Zwischenfalles wie folgt rekonstruieren:<br />

Ein Garagist aus Reinach fuhr in Begleitung<br />

eines Passagiers mit seinem Wagen<br />

in massigem Tempo, Richtung Aarau.<br />

Bei der erwähnten absolut unübersichtlichen<br />

Biegung bemerkte der Lenker einen<br />

herannahenden Zug der Wynentalbahn,<br />

deren Trace neben der sonst schon schmalen<br />

Strasse verläuft, und ausgerechnet in<br />

der gefährlichen Biegung kreuzt der Schienenstrang<br />

die Strasse. (Also eine in höchstem<br />

Masse verkehrsgefährdende Anlage.)<br />

Der Autolenker zeigte sich sofort als Herr<br />

der Situation und stoppte sein Fahrzeug<br />

augenblicklich ab. doch kam der Wagen infolge<br />

der glitschigen Strassenoberfläche ins<br />

Gleiten und rutschte gegen die Schiene.<br />

Auch in dem höchst kritischen Moment behielt<br />

der Führer seine Geistesgegenwart und<br />

schaltete rasch den Rückwärtsgang ein.<br />

Allein, das Züglein fuhr mit unverminderter<br />

Geschwindigkeit auf das Auto zu und<br />

schob dieses noch ungefähr 25 bis 30 Meter<br />

rückwärts. Ein Mitfahrender erlitt durch<br />

den heftigen Anprall einen Schädelbruch<br />

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AUTOMOBIL-REVUE N»<br />

und musste sofort ins Spital Aarau überführt<br />

werden; der Chauffeur kam mit leichteren<br />

Verletzungen davon. Das Auto wurde<br />

arg demoliert.<br />

Natürlich fand dieser Unfall wieder unter<br />

dem Titel e Automobilunglück» in der<br />

Tagespresse Eingang; offensichtlich liegt<br />

aber die primäre Schuld eindeutig bei der<br />

Bahn und dem Zugführer. Hoffentlich zieht<br />

man massgebenden Ortes die Konsequenzen<br />

und veranlasst die Verlegung des Traces<br />

aus der unüberblickbaren Kurve. Das Lehrgeld<br />

ist nun schon teuer genug bezahlt! mo<br />

Wieder das unbeleuchtete Fuhrwerk!<br />

Letzter Tage, abends zwischen 5 und<br />

6 Uhr, passierte bei Täuffelen ein Autounfall,<br />

der leicht schwerere Folgen hätte haben können.<br />

Ein von Täuffelen her in gemässigtem<br />

Tempo nach Biel fahrendes Auto sah sich etwas<br />

unterhalb der Strassenkurve zwischen<br />

Gerolfingen und Mörigen plötzlich einem<br />

ohne Licht daherkommenden Fuhrwerk gegenüber.<br />

Beim Ausweichen geriet der Autoführer<br />

zuviel rechts an das Strassenbord.<br />

Der Wagen kam ins Rutschen, überstürzte<br />

sich und blieb im Graben liegen. Feig und<br />

rücksichtslos machte sich der fehlbare Fuhrmann<br />

davon, ohne sich um den Verunfallten<br />

zu bekümmern. Diesem gelang es inzwischen,<br />

sich aus seiner unbequemen Lage zu<br />

befreien- Er holte in einem Bauernhaus<br />

Hilfe. Durch tatkräftiges Zugreifen einiger<br />

Automobilisten und Passanten gelang es, den<br />

Wagen auf die Strasse hmaufzubefördern,<br />

wo es sich herausstellte, dass abgesehen von<br />

einer zerbrochenen Scheibe, kein grösserer<br />

Sachschaden entstanden war. Der Autofahrer<br />

konnte seine Reise fortsetzen.<br />

Der besinnliche Bürger aber fragt sich,<br />

wie manches Unglück wohl noch passieren<br />

rrtuss, bis die bekanntlich schlecht unterhaltene<br />

und viel zu schmale Strasse. die ja auch<br />

von der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn noch mitbenutzt<br />

wird, dem zunehmenden Verkehr entsprechend<br />

korrigiert und instandgestellt wird.<br />

Und man kann auch noch fragen, wie lange<br />

es noch dauern wird, bis ein eidgenössisches<br />

Verkehrsgesetz auch dem Fi/hrwerkverkehr<br />

die kleinsten Pflichten als Strassenbenützer<br />

auferlegt und damit endlich die be-<br />

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et qui est la meilieur marche.<br />

rechtigten Klagen über schlafende Fuhrlente<br />

und unbeleuchtete Pferdegespanne einmal<br />

verstummen.<br />

J—J<br />

Automobilkontrollbureau in Oranbünden.<br />

Der Regierungsrat beschloss, als neue Atnwstelle<br />

eine kantonale Automobilkontroue zu<br />

schaffen. Die Organisation eines zentralen<br />

Amtes wurde notwendig durch die Zunahme<br />

des Motorfahrzeugverkehrs im Kanton und<br />

durch die Genehmigung des Strassengesetzes.<br />

In den Ausführungsbestimmungen zum<br />

Gesetz wurden der Verwaltung zahlreiche<br />

Aufgaben zugewiesen, welche diese auf die<br />

Dauer nur dann mit Erfolg bewältigen kann,<br />

wenn ein unabhängiges Bureau zu" deren Erledigung<br />

organisiert wird. Z.<br />

Strassenausbau im Innern bündnerischer<br />

Gemeinden. Die Automobilisten und Ortseinwohner<br />

werden beide mit Befriedigung<br />

davon Kenntnis nehmen, dass die Hauptstrassen<br />

im Innern der Gemeinden Thusis und<br />

Roveredo gepflastert werden. An die dadurch<br />

entstehenden Kosten gewährt der Regierungsrat<br />

einen kantonalen Beitrag. Der<br />

zunehmende Motorfahrzeug-Verkehr wird<br />

künftig in beiden Gemeinden reibungsloser<br />

und frei von jeder Staubbelästigung durchgeführt<br />

werden können. Z.<br />

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Ein<br />

rührendes Höflichkeitsmanöver wird gegenwärtig<br />

um die viel umstrittene und in unsern<br />

Spalten eingehend besprochene Gandriastrasse<br />

geführt. Nach der Besichtigung des<br />

Geländes durch die Bundesräte Motta und<br />

Chuard kam der gesamte Bundesrat zum<br />

Schluss, dass das oberste Trasse (es handelt<br />

sich bekanntlich um drei Projekte; die unterste<br />

Variante kommt aber nicht mehr In<br />

Betracht!) jedem andern Projekt vorzuziehen<br />

sei — indessen, man wird sich auch mit der<br />

Ausführung des mittleren Projektes, das laut<br />

einem Beschluss vom tessinischen Grossen<br />

Rate bevorzugt wird, abfinden können. Aber<br />

auch die Tegsiner Regierung ist zum Entgegenkommen<br />

bereit, seit man das Gefühl<br />

habe, in der Wahl unbeeinflusst zu sein.<br />

Wenn sich die etwas langfädige Angelegenheit<br />

jetzt nur nicht noch aus lauter Entgegenkommen<br />

verzögert!<br />

xi.<br />

Brand bei Isotta-Fraschini in Mailand.<br />

Durch eine Feuersbrunst sind das Zeichenatelier<br />

und das LageT der grossen Auto-mobilfabrik<br />

Isotta-Fraschini zerstört worden.<br />

Kostbare Modelle und technische Zeichnungen<br />

sind verbrannt. Der Schaden soll eine<br />

halbe Million Lire betragen. , =<br />

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N° 104<br />

II. Blatt<br />

BFRN 30 Dez. <strong>1927</strong><br />

Das Basler Musikgehör ist bekanntlich<br />

besonders fein entwickelt. Wer dies nicht<br />

weiss, möge einmal an nächster Fastnacht<br />

die schweizerische Rhein-Metropole besu-<br />

Schen und die Virtuosität der Trommler bewundern.<br />

Etwas neueren Datums ist das Musikgehör<br />

der Basler Polizei.<br />

Artikel 31 des Konkordats, dem der löbllfche<br />

Kanton Baselstadt ebenfalls angehört, bestimmt,<br />

dass jeder Motorwagen mit einem<br />

Hörn von tiefem Tone versehen sein muss<br />

und dass der Gebrauch von Mundpfeifen,<br />

mehrtönigen Hupen und Sirenen ausserhaib<br />

von Ortschaften gestattet ist. Die Polizei der<br />

Stadt Basel scheint nun der Auffassung zu<br />

sein, dass ein «Hörn von tiefem Ton» einzig<br />

und allein eine Hupe mit Qummiball sein<br />

könne, eine Auffassung, mit der sie jedenfalls<br />

völlig vereinzelt dasteht. Das Konkordat<br />

schreibt die Konstruktion des in den Ortschaften<br />

zu verwendenden «Hornes mit tiefem<br />

Ton» nicht vor, es beschränkt sich vielmehr<br />

darauf zu bestimmen, dass es einen<br />

«tiefen Ton» haben müsse. Dieser «tiefe Ton»<br />

ist nun aber bei einer Menge heute u» Betriebe<br />

stehender elektrischer Signalapparate<br />

vorhanden. Die Automobile, welche noch mit<br />

dem alten Gummiballhorn versehen sind,<br />

dürften immer seltener werden.<br />

Alle andern Schweizer Behörden sowie<br />

das ganze Ausland machen nicht den fetnabgestimmten<br />

Unterschied zwischen dem<br />

»tiefen Ton», der sich als Folge des LuftdTuckes<br />

aus einem Gummiball auf einer<br />

Membrane auslöst, und dem «tiefen Tou»,<br />

den ein elektrisches Signal hervorbringt;<br />

letzteres ist ausserhaib Basel-Stadt, wie gesagt,<br />

überall, ohne Ausnahme, anstandslos<br />

gestattet. Kein kantonaler Experte landauf,<br />

landab beanstandet ein elektrisches Signalhorn<br />

mit tiefem Ton, nirgends im Ausland<br />

erregt der Schweizer Fahrer mit «elektrischen<br />

Hörnern» Anstoss. Kommt aber ein Zürcher,<br />

Berner, Genfer oder Waadtländer ahnungslos<br />

mit seiner Normalhupe nach Basel, so<br />

riskiert er eine Busse; eine ganze Reihe derartiger<br />

Anzeigen sind bereits gemeldet worden.<br />

Wir sind der Auffassung, dass der Art. 31<br />

sehr vernünftig ist; er verlangt ein Signal<br />

mit «tiefem Ton», damit nicht im städtischen<br />

Strassenverkehr ein Chaos von Lärminstrumenten<br />

zur Anwendung gelange. Neun Zehntel<br />

aller Autosignale entsprechen den Konkordatsanforderungen;<br />

sie besitzen jenen<br />

tiefen sonoren Klang, der seinen Zweck erfüllt,<br />

ohne störend aufzutreten. Viele Automobilisten<br />

haben sogar extra noch für den<br />

Stadtverkehr eine Sordine, welche den lauten<br />

Ton dämpft.<br />

Die Basler Verkehrsverbände sollten sich<br />

energisch dafür bemühen, dass das Musikverständnis<br />

ihrer Behörden sich mehr auf die<br />

normale Tonleiter einstellt. Das, was in der<br />

ganzen Eidgenossenschaft herum recht ist<br />

tmd im Ausland als gut und brauchbar befunden<br />

wird, könnte wohl auch den Baslern<br />

passen, sonst sieht die Sache nach Schikane,<br />

Willkür und Bussenjägerei aus.<br />

Basel mit seiner international bevorzugten<br />

Lage bewirbt sich mit Recht immer mehr<br />

um internationale Geltung; seine Ausstellungen<br />

und Messen für Verkehr und Wirtschaft<br />

sind vorbildlich. Man sollte derartige Bestrebungen<br />

nicht durch überflüssige Verkehrsschikanen<br />

trüben. A<br />

Ein Wagen von 1900, für ein Automobil<br />

gewiss ein patriarchalisches Alter, zirkuliert<br />

heute noch, wie auf unserem Bilde ersichtlich<br />

ist, in Paris. Es handelt sich um einen sogenannten<br />

gelungenen cKonstruktionsversuch><br />

der Werke de Dion Bouton. Dieser automobilistische<br />

Greis ist Gegenstand des Erstaunens,<br />

aber auch des Gaudiums aller Passanten.<br />

Ob die Verkehrspolizei über diesen<br />

«neuen> Strassenbenützer besonders erbaut<br />

ist, sei dahingestellt...<br />

Uebrigens soll ein Amerikaner Frs. 30,000<br />

für diesen alten Pionier unserer modernen<br />

Motorfahrzeugkultur geboten haben. Das<br />

Geschäft kam aber nicht zustande, da der<br />

heutige Besitzer des Wagens denselben dem<br />

Museum de la Voäture in Compiegne vermachen<br />

will.<br />

Die Auto-Hysterie. Knapp vor Monatsfrist<br />

brachten die Tageszeitungen die Meldung,<br />

dass in Basel in der Lindenhofstrasse ein<br />

Mann verletzt von der Strasse aufgelesen und<br />

in den Spital geschafft wurde. Der Verunglückte<br />

gab an, von einem Auto über den<br />

Haufen gefahren worden zu sein. Die Blätter<br />

ergänzten ihre Meldung durch dementsprechende<br />

Kommentare.<br />

Nun bringt aber die «National-<strong>Zeitung</strong>»<br />

Einzelheiten, die den ganzen Fall in ganz<br />

anderem Lichte erstehen lassen. Die Verschiedenartigkeit<br />

der Angaben des Verletzten<br />

Hessen berechtigte Zweifel aufkommen,<br />

die durch die Untersuchung der Kleider und<br />

laut dem gerichtsärztlichen Bericht, die körperlichen<br />

Verletzungen seien jedenfalls nur<br />

durch den Fall zu Boden entstanden, bekräftigt<br />

wurden. Die Schlussfolgerung ergab,<br />

dass der betreffende Fussgänger aus irgend<br />

einem andern Grunde umgefallen sein muss<br />

und die Bewusstlosigkeit sich erst nachträglich<br />

einstellte. Die Vermutung, dass der Verletzte<br />

an Hysterie leidet und sich zur Zeit<br />

des Unfalles in einem Dämmerznstand befand,<br />

lässt sich nicht von der Hand weisen,<br />

umsomehr, als diese Annahme durch die Tatsache,<br />

dass der Betreffende früher schon in<br />

einer psychiatrischen Klinik untergebracht<br />

war, als erwiesen erachtet werden darf.<br />

Der vorliegende Fall erhellt neuerdings, mit<br />

welcher Vorsicht <strong>Zeitung</strong>smeldungen dieser<br />

Art aufgenommen werden müssen. Wenn es<br />

auch schon leider geschehen ist, dass vereinzelte<br />

Automobilisten aus Feigheit, oder<br />

noch eher durch Kopflosigkeit, nach einem<br />

Ein Automobil von Anno dazumal ... das aber immer noch in Betrieb ist!<br />

\%^W$£&'*<br />

Der „Vis-a-vis", von "de Dion Bouton 1900<br />

Das älteste Auto der Welt, das gegenwärtig<br />

noch im Betrieb steht, dürfte das Vehikel<br />

des Seelenhirten in der kleinen nordfranzösischen<br />

Gemeinde Belloy-St.-Leonard sein.<br />

Pfarrer Gavois erregte bei der Anschaffung<br />

seines ehrwürdigen Panhardwagens im Jahre<br />

1891 kein geringes Erstaunen, umso mehr,<br />

als er dadurch seinen geistigen Stand mit<br />

einer seltenen Fortschrittlichkeit In Einklang<br />

brachte. lieber dreieinhalb Dezennien ist er<br />

nun seinem 1 PS, den er damals zu 1800<br />

Franken zum Neidwesen seiner priestenichen<br />

Kollegen erstanden, treu geblieben. Auch die<br />

zahllosen Pannen, die er jedesmal selbst behob,<br />

haben ihn bis heute von der lustig lärmenden<br />

Rumpelmaschine nicht trennen können,<br />

mit der er die Seelen seiner weitverzweigten<br />

Gemeinde besucht. xi.<br />

IL Blatt<br />

BERN. 30 Dez. <strong>1927</strong><br />

Unfall die Flucht ergriffen — Ereignisse, die<br />

das Gros der Automobilisten übrigens schärfstens<br />

verurteilt — so muss auf der andern<br />

Seite der Art und Weise, wie alles, was mit<br />

Strassenunfällen zusammenhängt, heute noch<br />

dem Automobilisten rücksichtslos zudiktiert<br />

wird, mit aller Entschiedenheit entgegengereten<br />

werden. Die Fälle, bei denen sich Fussjänger<br />

absichtlich der hohen Entschädigung<br />

willen, und erfrecht durch die Zuversicht, vor<br />

dem Richter Recht zu bekommen, absichtlich<br />

anfahren Hessen, haben uns gemahnt, die<br />

Objektivität» gewisser Unfallberichte mit<br />

igenen Augen anzusehen.<br />

Ein Kapitel, dem bei der Schaffung eines<br />

allgemeinen Verkehrsgesetzes grundlegende<br />

Bedeutung zufällt! V.<br />

Das Postauto passt sich dem Winter an !<br />

Eine erfreuliche Tatsache in der Geschichte<br />

des schweizerischen Verkehrs ist die Crtahrung<br />

des Winterbetriebes im Postautodienst<br />

Wir haben darüber schon mehrmals berichtet.<br />

Die schweizerische Postverwaltung hat<br />

nun in den letzten Monaten für die technische<br />

Durchführung des Winterbetriebes folgende<br />

Fahrzeuge bereitgestellt: Eine Schneeschleudermaschine,<br />

sechs Pflugwagen, zehn<br />

Personenwagen mit Allwetterkarosserien und<br />

Raupenbandantrieben und zwei Gepäckcamkmetten.<br />

Die Personenwagen mit Raupenbandantrieben<br />

entsprechen den Fahrzeugen,<br />

wie sie bereits letztes Jahr im Dienste<br />

gestanden haben, mit Ausnahme der Abänderungen,-<br />

die am Antrieb und an den Bändern<br />

getroffen wurden- Die Personenwagen<br />

mit Normalantrieb dienen für den Stossverkehr<br />

auf vollständig gebahnter Strasse zwischen<br />

St. Moritz und Maloja.<br />

Die Postverwaltung leistet durch diese<br />

Versuche — im rühmlichen Gegensatz zu<br />

anderen Staatsbetrieben! — wertvolle Pionierarbeit<br />

für den Winterdienst durch Automobile.<br />

Wollten doch auch andere dieses<br />

Beispiel befolgen!<br />

go.<br />

Um die « rechtswidrige > Klausengebühr.<br />

Bekanntlich war seinerzeit von der staatsrechtlichen<br />

Abteilung des Bundesgerichtes in<br />

Aussicht gestellt worden, dass der Rekurs<br />

betreffend Klausengebühren noch vor Neujahr<br />

zur Erledigung gelangen werde. Eine<br />

neue Verzögerung ist nun dadurch eingetreten,<br />

dass das Bundesgericht beschlossen hat,<br />

vor Behandlung des Rekurses die Frage abzuklären<br />

und darüber die Meinung des Bundesrates<br />

einzuholen, ob die Entscheidung über<br />

die Verfassungswidrigkeit der beanstandeten<br />

Gebühren nicht der obersten administrativen<br />

Behörde zustehe. Die Frage ist zurzeit besonders<br />

aktuell, da die Vorlage über die<br />

Verteilung des Benzinzolles bei Erhebung<br />

von cbundesrechtswidrigen Gebühren» der<br />

Kantone die Berechtigung zum Bezüge des<br />

Zollanteiles ausschliesst Der Ständerat hat,<br />

wie wir bei der Behandlung des Benzinzolles<br />

darlegten, den gordischen Knoten damit<br />

durchhauen, dass er, aus richtiger Erkenntnis<br />

der heutigen Verkehrsverhältnisse, alle<br />

Durchgangsgebühren für den Autoverkehr<br />

untersagt, ohne auf ihre bundesrechtliche<br />

Zulässigkeit abzustellen. Würde der Entscheid<br />

des Ständerates durch den Nationalrat<br />

ratifiziert — woran heute wohl kaum zu<br />

zweifeln ist — und dadurch Gesetzeskraft<br />

erlangen, dann könnte der Rekurs als gegenstandslos<br />

abgeschrieben werden.<br />

Aufgehobene Vorschrift für Postautomobile.<br />

Die Oberpostdirektion teilt uns mit,<br />

dass nach einer Verfügung des Postdepartements<br />

vom 27. Dezember die Vorschrift, wonach<br />

im Winter die Postautomobile auf der<br />

Strecke St. Moritz-Maloia stets bergseits<br />

auszuweichen haben, aufgehoben worden<br />

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N»104 —<br />

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Bau und Wirkungsweise des Automobils,<br />

Nach dem bekannten Werk von L. Razaud,<br />

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AUTOMOBTL-REVUB 11<br />

urscluenen lolyenüt Kapitel, l. Oor Muiot Allgemeines<br />

— Typen ton Motoren — Die verschiedenen Organe<br />

— Die vier Takte — Zweck der Voreilungen and Nacheilungen<br />

— Kühlung — Schmierung 2 Der Vergaser Pnnzip des<br />

Vergasers — Der Solex-Vereaser — Der Zenith-Vergaser — Der<br />

MeminiVereaser 3 Der Magnet Beschreibung — Tätigkeit.<br />

Batteriezündung — Beschreibung 4 Chassis und Uebert<br />

r a g u n s Das Chassis — Die Kupplung — Das Wechselgetriebe<br />

— Das Differentialgetriebe.<br />

Ueberieuunv au» dem Kapitel der letzten Lehrkurs-Nornmer<br />

39. Blatt<br />

In Nr. 102 wurde das Differentialgetri«»<br />

mit Kegelzahnrädern beschrieben.<br />

Der letzte Absatz lautet:<br />

Das Differentialgetriebe ist entweder auf einem Träger des<br />

Rahmens (bei Kettenantiiob) oder direkt in der Hiuterauhsa<br />

eingebaut (bei Kardanübertragung).<br />

torisclzuny uua Ht, 102.<br />

115 11«<br />

117<br />

hause am die Achse XX' hemm. Wenn die beiden Wagenräder<br />

sich gleich rasch drehen, dann weisen die Planeten-<br />

Das Differentialgetriebe „La Buire".<br />

Die Automobilfabrik „La Buire" konstruiert ein interessantes<br />

Differentialgetriebe, das eine Schrägstellung der<br />

räder C und D ebenfalls dieselbe Tourenzahl auf, und es<br />

ergibt sich daraus, dass die Satelliten, trotzdem sie auf<br />

Hinterräder erlaubt, was beim oben beschriebenen nicht<br />

ihren Achsen frei drehbar sind, sich nicht um diese drehen.<br />

möglich war, wenn die Räder entweder direkt auf den<br />

Sie übernehmen dagegen einfach die Rolle von Keilen,<br />

Differentialwellen oder mit Kugellagern auf den Tragrohren<br />

der Hinterachse angeordnet sind (siehe Hinter«<br />

indem sie unter der Vermittlung des Differentialkreuzes<br />

die Drehbewegung des Gehäuses auf die Planetenräder<br />

achsbrürke).<br />

übartragen. Die verschiedenen Organe des Differentials,<br />

Das „Buire"-Differentialgetriebe weist keinen Gehäusekörper<br />

auf (Fig. 85). Es enthält eine Welle A, auf die ein<br />

nämlich das Tellerrad, das Gehäuse, das Differentialkreuz,<br />

die Satelliten, die Planeten und die Differentialwellen<br />

Zahnrad P fest aufgekeilt ist. Das Zahnrad P steht mit<br />

wirken dann so, wie wenn sie miteinander verschweisst<br />

einem andern Zahnrad P' im Eingriff, das durch die Kardanwelle<br />

vom Getriebe aus angetrieben wird. Mit der<br />

wären, und der Vorgang ist derselbe, wie wenn die Wellen<br />

G und H ein einziges Stück bildeten, auf dem das Tellerrad<br />

Welle A ein Stück bildend, ist ein Kreuz vorgesehen, auf<br />

direkt befestigt wäre.<br />

dessen Armen B vier mit den Zahnrädern C und E im<br />

Verfolgen wir, was sich beim Durchfahren einer Kurve Eingriff stehende Satelliten frei drehbar angeordnet sind.<br />

abspielt Angenommen, wir lenken nach rechts. Das dabei Jedes der Kegelzahnräder C und E trägt eine zweite<br />

einen grössern Kreisbogen beschreibende linke Hinterrad Verzahnung, die mit dem Tellerrad D resp. F im Eingriff<br />

wird sich schneller drehen als das rechte. Das Planetenrad<br />

C dreht sich deshalb ebenfalls rascher als das Planeten-<br />

Differentialwelle und deshalb mit einem Hinterrad in Ver-<br />

steht. Jedes dieser Tellerräder steht seinerseits mit einer<br />

rad D, und die Satelliten werden sich um ihre Achse bindung. Das Uebersetzungsverhältnis der Tellerräder<br />

drehen. Gerade deshalb, weil die Satelliten frei drehbar und der dazu gehörigen Kegelräder ist dasselbe. Die<br />

gelagert sind, wird es ermöglicht, dass die Wagenräder Zahnräder C und E sind mit Kugeln, in der das Differentialgetriebe<br />

umschliessenden Verschalung gelagert. Das<br />

verschiedene Tourenzahlen annehmen können. In diesem<br />

Falle dreht sich die Welle G in der Lagerschale M des andere Ende der Welle A trägt eine Scheibe K, an der,<br />

Gehäuses, während die Lagerschale M* der Welle H voraus<br />

läuft. Die durch das Planetenrad C vermehrte Tou-<br />

durch einen Handhebe! betätigt, zwei Bremsbacken angreifen.<br />

Es stellt die Differentialbremse dar.<br />

Flg. 84.<br />

renzahl hebt die Verminderung der Tourenzahl des Planetenrades<br />

D auf.<br />

Die Wirkungsweise. Durch das Zahnrad P' wird das<br />

Die Wirkungsweise. — Solange der Wagen geradeaus<br />

fährt, drehen sich seine Antriebsräder mit der gleichen Wenn V die Tourenzahl des Gehäuses darstellt, dann Zahnrad P und infolgedessen die Welle A angetrieben,<br />

Tourenzahl. Das Gehäuse dreht sich infolgedessen ebenfalls<br />

gleich schnell. Das Differentialgetriebe arbeitet dann Hinterrades V — v.<br />

bewegung auf die Satelliten überträgt. Fährt der Wagen<br />

ist die des linken Hinterrades V + v und die des rechten die unter Vermittlung des Differentialkreuzes die Dreh-<br />

folgendermassen:<br />

(V + v) + (V - v) « 2 V.<br />

gradaus, dann drehen sich die Hinterräder und damit die<br />

Das Kegelrad P treibt das Tellerrad A an und damit Die Summe der Tourenzahlen beider Räder ist deshalb<br />

Tellerräder D und F mit derselben Tourenzahl. Da das<br />

das Gehäuse. Das Gehäuse nimmt seinerseits das Differentialkreuz<br />

I, auf dem frei drehbar die Satelliten E und F Spezialfail: Steht ein Rad vollständig still, so dreht sich<br />

immer gleich der doppelten Tourenzahl des Gehäuses.<br />

Uebersetzungsverhältnis vom Tellerrad auf das Kegelrad<br />

links und recht gleich ist, ergibt sich für die Kegelräder<br />

gelagert »iud, mit Die Satelliten rotieren mit dem Ge- das andere mit der doppelten Tourenzahl de« Gehäuses.<br />

E und C ebenfalls eine untereinander gleiche Umdrehungs-<br />

Der vollständige Lehrsang ist im „Taschenbuch für Antomobiifahrer" (autorisierte deutsche Bearbeitung von L. Ha^auds „Manuel de 1 aut-omobuiste", 176 Seiten mit 130 erläuternden<br />

Verfassers) enthalten. Dieses Buch kann vom Verlas der Automobil-Revue bezogen werden. Preis brosoh. Fr. 4.—, in Leinen geb. Fr. 5.—. Abonnenten erhalten 20% Rabats.<br />

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12<br />

Wenn das Schlusslicht spukt Man schreibt<br />

uns: Es ist 12.15 mittags. Das Telephon schrillt. Ich<br />

frebe Bescheid.<br />

«Ist Herr X ra sprechen?»<br />

«Jawohl.«<br />

«Sind Sie persönlich am Telephon?»<br />

«Persönlich.»<br />

«Hier Stadtpolizei Z ..,» die Stimme nimmt<br />

einen imponierenden Klang an. Ich habe ein gutes<br />

Gewissen. Trotzdem, man kann nie wissen.<br />

•Sind Sie gestern abend um 6.15 von W. gegen<br />

Z. gefahren?»<br />

«Gewiss.»<br />

«Sie waren also persönlich am Lenkrad?»<br />

Ich bejahe.<br />

«Wissen Sie....?» lange Kunstpause. Ich habe<br />

Zeit mir zu überlegen, was ich alles nicht weiRs.<br />

Die Stimme lässt das Schlimmste ahnen. Am<br />

andern Ende räuspert man sich.<br />

«Ohne Schlusslicht herumfahren.» In meinen<br />

Ohren ist ein Brausen. Erleichtert atme ich auf.<br />

Meiner schwerwiegenden Schuld bewusst. waee ich<br />

es darzulegen, dass ich das Fehlen des Schlusslichtes<br />

noch am gleichen Abend vor dem Einstellen<br />

des Wagens in die Garage bemerkt und sofort veranlasst<br />

habe, dass alles in beste Ordnung gebracht<br />

wird.<br />

Meine Anfrage, der Vorfall werde doch kein<br />

Nachspiel haben, bleibt unbeantwortet.<br />

Also ist der Fall auch für mich erledigt. Ich<br />

unseliger Optimist.<br />

Die Strafe für meine «Missetat» blieb nicht aus.<br />

Wie eine Sturzflut bricht sie über mich herein und<br />

rieht gleichzeitig noch einen ganzen Kometenschweif<br />

von Nebengebühren, die nun einmal nicht zu umgehen<br />

sind, mit sich. Die Strafe mit Fr. 5.— verdaue<br />

ich. die Ntebengebühren von Fr. 3.40 bilden<br />

einen berechtigten Anlass, um in Wut zu geraten.<br />

loh habe mich schuldig gemacht der üebertretung<br />

des Art 80 des Konkordates betr. den Verkehr<br />

mit Motorfahrzeugen und Fahrrädern vom 7. April<br />

1914. —<br />

Ich bezahle. Die Festtage sind da und wenn man<br />

schon einmal sein mildes Herz walten lässt warum<br />

hier eine Ausnahme machen. Meines Wissens hatte<br />

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ich allerdings das tückische Lichtchen nicht mit<br />

Fleiss ausgedreht (nur um nachher eine Busse bezahlen<br />

zu dürfen) und auch das Birnchen nicht<br />

demoliert.<br />

leb werde nun eine Erfindung zum Patent anmelden,<br />

um zu verhüten, dass nicht nur ich. sondern<br />

meine Kollegen vom Lenkrad überhaupt vom<br />

gleichen Schicksal ereilt werden.<br />

Es wäre zu umständlich, alle 10 Meter anzuhalten,<br />

auszusteigen und nach dem Schlusslicht zu<br />

sehen, denn wie leicht könnte es vorkommen, dass<br />

gerade früher das Licht ausgehen könnte und dann<br />

hat man sich bereits der Üebertretung des Art. SO<br />

usw schuldig gemacht. Ich werde die Festtage zum<br />

Ausarbeiten von Projekten für meine Erfindung benützen<br />

und keinen Moment feiern, denn solange<br />

ich den Ausweg nicht gefunden habe, um inskünftig<br />

solchen Bussen aus dem Wege zu gehen, habe ich<br />

keine ruhige Stunde mehr. F. B.<br />

Die sogenannte Beleuchtung der ruhrwerke.<br />

Ein Leser schreibt uns in Ergänzung<br />

unseres Artikels in Nr. 102 folgendes:<br />

Was nützt das Licht an einem Fuhrwerk, wenn<br />

es, einer gewissen ländlichen Unsitte zufolge, hinter<br />

einem Rad angebracht wird oder gar unmittelbar<br />

hinter dem Pferde? Mancher Fuhrmann scheint<br />

sich eine Spezialität daraus zu machen, ausgerechnet<br />

so neben dem Wagen herzugehen, dass er das<br />

oft mehr als spärliche Laternlein mit seinem Körper<br />

verdeckt Wäre es nicht vernünftiger von gewissen<br />

Bauernzeitungen, einmal ein paar Worte darüber<br />

zu verlieren, wie das Licht am Wagen anzubringen<br />

sei, statt sich in abfälligen und oft gehässigen<br />

Bemerkungen über das Automobil zu ergehen.<br />

Dass die Verhütung von Unfällen Menschenpflicht<br />

ist, steht noch nicht in jedem Fuhrmannshirn<br />

Da heisst's: «Da söu warte dahinger....!» oder<br />

«Da het ja ZU zum hörne..!» Wer wollte dabei denken<br />

dass Menschenleben auf dem Spiel stehen!<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1927</strong>- N" 104<br />

Zum Kapitel < Automobil - Kontrolle In<br />

Moosseedorf», erhalten wir noch folgende<br />

Zusendung:<br />

Da ich mit dem Lesen der Autc-Revuo (Nr. 100)<br />

etwas im Rückstande war. komme ich leider erst<br />

heute dazu, Ihnen über die Automohilkontrolle in<br />

Moosseedorf das Folgende kurz zu melden:<br />

Am 4 September, dem Tage des «Bärnfestes»,<br />

fuhr ich ca. 10 Uhr 30 Richtung Bern durch Moosseedorf,<br />

einem Dorf, das man als solches kaum erkennt,<br />

da dessen Häuser so weit auseinander stehen,<br />

einem Dorf, das keine Autotafeln aufwies,<br />

einem Dorf endlich, dessen Einwohner wahrscheinlich<br />

schon in Bern am «Fest» waren, Hessen sich<br />

doch nur ganz vereinzelte auf der Strasse blicken.<br />

Einige Tage später bekam ich eine Busse von<br />

5 Fr., nebst 4 Fr. 50 Staatskosten, weil ich 32 km<br />

gefahren sein soll. Ich bezweifle diese Geschwindigkeit<br />

heute noch, denn ich fahre nie rasch durch<br />

Ortschaften, besonders nicht, wenn ich sie zum erstenmal<br />

befahre.<br />

Meine sachlich abgefasste Reklamation nützte<br />

nichts, ich musste berappen.<br />

Wenn ich wieder einmal gebüsst werde — davor<br />

ist ja keiner gefeit — bezahle ich nur noch mit<br />

Rappen oder 3 Rp.-Marken. Oder darf das der Autler<br />

nicht? F. W.<br />

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Birsfelden oder Schweizerhalle? Recht bös<br />

scheinen die Autokontrollen an diesen Orten<br />

zu sein. Ein geschätzter Mitarbeiter meldet<br />

uns folgendes:<br />

« Es ist wohl wieder einmal am Platze, auf diese<br />

beiden Autofallen des Kantons Baselland aufmerksam<br />

zu machen. Denn ich bin wohl nicht der Einzige<br />

gewesen, der dort hängen blieb. Doch über das<br />

« wie » möchte ich ein paar Worte verlieren, weil<br />

es nicht uninteressant ist.<br />

Mitte Oktober erhielt ich den Besuch der Zürcher<br />

Polizei Sie hätte eine Anzeige aus Schweizerhalle,<br />

ich sei dort am 29. September mit 36 km Geschwindigkeit<br />

durchgefahren. Dagegen sagte ich<br />

aus, dass mir die Kontrolle in Schwoizerhalle (wie<br />

auch in Birsfelden) wohlbekannt sei. dass ich ausserdem<br />

etwas Kontrollorgan-Aehnliches gesehen<br />

hätte, und dass ich meinen Begleiter noch speziell<br />

darauf aufmerksam machte, dass wir eine Geschwindigkeit<br />

von 25 bis 28 km nicht überschreiten. —<br />

Man könne nie wissen, ob er nicht einmal darüber<br />

aussagen müsse. — Von einer Geschwindigkeit von<br />

36 km könne also nicht die Rede sein; eine solche,<br />

wie ich sie innegehabt hätte, werde aber überall<br />

toleriert, sogar im Kantons Schwvz. Dasselbe<br />

Tempo hatten wir in Birsfelden. Die Zürcher Po*<br />

lizei nahm davon Notiz und meinte, dass es vielleicht<br />

ohne Busse abgehe. Zwei Monate hörte ich<br />

nichts mehr von der Sache. Etwas vor Weihnachten<br />

brachte mir die Polizei als Weihnachtsgeschenk<br />

einen Strafbefehl mit einer gefällten Busse von 34<br />

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29. September, ohne irgend-welche Angabe der Art<br />

der « Ueberschreitung» Der Zürcher Polizist erklärte,<br />

ja, das beziehe sich auf die gleiche Anzeige,<br />

die er mir vor zwei Monaten vorgelegt habe. Ich<br />

erklärte, damals sei es doch Schweizerhalle gewesen.<br />

Und jetzt? Probiert man's einfach mit einem<br />

andern OrtI — und fällt gleich eine Busse.<br />

Nette Ordnung! Schweizerhalle oder Birsfelden?<br />

Wie dem auch sei, ich habe an beiden Orten das<br />

Tempo von 28 km nicht überschritten Wer soll<br />

sich da gegen Willkür nicht schützen wollen. Dabei<br />

ist in Birsfelden recht wenig Verkehr, und in<br />

Schweizerhalle sieht man überhaupt nur ein paar<br />

Kontrollverdächitge umherstehen. Ich habe die Angelegenheit<br />

der « DAS » übergeben. G.<br />

Anmerkung der Redaktion. Es gibt wirklich<br />

recht merkwürdige Polizeipraktiken auf<br />

dem Gebiete der Autokontrollen; die Praxis<br />

der beiden Baselländer-Autofallen ist aber<br />

als « sehr merkwürdig» zu bezeichnen; denn<br />

der «sündige» Autofahrer wird aus dem<br />

Versteckten kontrolliert und die Art der Kontrolle<br />

ist nicht ersichtlich. Der Strafbefehl<br />

wird kurzerhand als summarische Verurteilung,<br />

ohne genaue Begründung ausgefertigt.<br />

Mit dem Orte der Kontrolle wird nach Belieben<br />

gewechselt. — Wir möchten die Behörden<br />

dieser beiden Orte auffordern, zu diesen<br />

Tatsachen Stellung zu nehmen!<br />

Eine den Taxiverkehr erschwerende revidierte<br />

Verkehrsordnung. Der Regierungsrat<br />

des Kantons St. Gallen beschloss in seiner<br />

letzten Sitzung: Der Art. 13 der kantonalen.<br />

Vollzugsverordnung über den Motorwagen^<br />

und Fahrradverkehr wird im Sinne der<br />

Preisgabe der bisherigen Taxvergünstigung<br />

für die Taxameter-Automobile (hälftige Taxbelastung)<br />

revidiert-<br />

Durch die Revision verdoppeln sich die<br />

Gebühren für den Taxibetrieb und belasten<br />

so das Gewerbe in empfindlicher Weise! Im<br />

Interesse des städtischen Verkehrs wäre<br />

doch sicher eher eine Reduktion der Taxen*<br />

am Platze gewesen! =<br />

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N°104<br />

III. Blatt<br />

BERN. 30. Dez. <strong>1927</strong><br />

Die einsichtige Schweiz.<br />

Unter diesem Titel veröffentlicht die «Adac<br />

Motorwelt», die Zeitschrift des Allgemeinen<br />

Deutschen Automobilclubs, die Kassierung<br />

einer Busse, welche wegen angeblicher Oeschwindigkeits-Ueberschreitung<br />

über einen<br />

deutschen Reichsangehörigen anlässlich seiner<br />

Autotour durch die Schweiz in der kleinen<br />

bündnerischen Gemeinde Roffna vernängt<br />

wurde. Die deutsche Zeitschrift spricht sich<br />

über die Entscheidung der Berufungsbehörde<br />

sehr lobend aus und kann nicht umhin, das<br />

Vorgehen des Kleinen Rates des Kantons<br />

Graubünden als Musterbeispiel darzustellen.<br />

Wie aus dem nachfolgend zum Abdruck gebrachten<br />

Protokoll ersichtlich ist, wurde die<br />

Busse aus dem Grunde iür null und nichtig<br />

erklärt, dass die Anzeige lediglich auf der<br />

rechtlich unzulässigen Schätzung der Ge<br />

schwindigkeit durch das Auge beruhte.<br />

Vor dem Kleinen Rat des Kantons Graubünden.<br />

Protokoll Nr. 1940<br />

Sitzung vom 7. September <strong>1927</strong>.<br />

Mitgeteilt den 24. Sept. <strong>1927</strong>.<br />

Mit Schreiben vom 13. Juli hat sich Hr. Rechtsanwalt<br />

K aus D. darüber bei der Regierung des<br />

Kantons Graubünden beschwert, dass er auf Veranlassung<br />

des Kantonslandjägers G. durch den<br />

Ortspolizisten von Roffna zur Zahlung einer Busse<br />

von 10 Fr. verhalten worden sei. weil er durch<br />

die Ortschaft mit eineT gesetzlich anzulässigen Geschwindigkeit<br />

von mindestens 25 km die Stunde<br />

gefahren sei Der Gebüsste bestreitet die Richtigkeit<br />

dieser Behauptung, und er beanstandet die Art and<br />

Weise, wie der Landjäger glaubte, seine Fahrgeschwindigkeit,<br />

um seinen eigenen Ausdruck zu gebrauchen,<br />

lediglich aus dem Fahrensehen festsetzen<br />

xu dürfen.<br />

In seineT Vernehmlassung, die Landjäger G.<br />

auf Veranlassung des Gemeindevorstandes von Roffna<br />

einsandte erklärte dieser unumwunden, dass<br />

die Uebertretung nicht mit der Stoppuhr kontrolliert<br />

worden sei.<br />

Gemäss Publikation des Baudepartements in<br />

Nr. 17 des Kantonsamtsblattes vom 29. April <strong>1927</strong><br />

ist die rechtlich einwandfreie Feststellung der<br />

Fahrgeschwindigkeit der Motorfahrzeuge nur bei<br />

Vornahme der Kontrolle durch Doppelposten<br />

(zwei Mann), von denen jeder mit Stoppuhr ausgerüstet<br />

ist, gegeben. In der gleichen Publikation<br />

wurden die Gemeindevorstände aufgefordert, die<br />

auf Grund der Verordnung vom 3. Juli 1925 für<br />

die Behandlung von Automobilkontraventionen bezeichneten<br />

Organe dem Bau- und Forstdepartement<br />

mitzuteilen. Laut Mitteilung des Gemeindeyorstandes<br />

vom 17. Mai a. c. wurde von der Gemeinde<br />

Roffna J. de L. als Autopolizist ernannt;<br />

die Gemeinde Hess es also trotz Weisung des, zuständigen<br />

Departements bei der Bestellung eines<br />

Polizeiorganes bewenden.<br />

In der Schlussbemerkung zu dieser amtlichen<br />

Kundgebung wurde seitens, des Baudepartements<br />

den Gemeindefunktionären eingeprägt, dass Gesetz<br />

und Verordnung mit Einschluss ihrer Bussbestimmungen<br />

da sind zur Handhabung von Zucht und<br />

Ordnung und nicht zum Zwecke der Geldmacherei<br />

Aus diesem Grunde besteht der Kleine Rat unbedingt<br />

darauf, dass die Verordnung über die gemeindepolizeiliche<br />

Behandlung von Uebertretungen<br />

der Vorschriften über den Automobilverkehr und<br />

der oben zitierten Bekanntmachung des Baudepartements<br />

seitens der für die Handhabung der<br />

Automobilpolizei bestellten Polizeiorgane genau beobachtet<br />

werden. Vorschriftswidrig vorgenommene<br />

Konitrollen und ausgefällte Bussen werden auf Beschwerde<br />

hin ausnahmslos kassiert. ;<br />

Demnach beschliesst der Kleine Rat:<br />

1. das vorschriftswidrig ausgestellte Bussdekret<br />

iäes Gemeindepolizeiorgans in Roffna im Falle<br />

X. wird annuliert und die Busse aufgehoben.<br />

2. Der Gemeindevorstand Roffna wird hiermit<br />

angewiesen, den Betrag von Fr. 10.— dem Gebüssten<br />

kostenfrei zu erstatten.<br />

3. Mitteilung an Herrn K.. Rechtsanwalt in B.,<br />

an den Vorstand Roffna. an das kant. Landjäger-<br />

Kommando und an das kantonale Bauamt je im<br />

Doppel, sowie an das Bau- und Forstdepartement.<br />

* • •<br />

Die eindeutige Festlegung von Seiten der<br />

Behörden, dass die Kontrolle zur Handhabung<br />

der Verkehrsordnung und nicht als<br />

willkommene Einnahmequelle der Gemeinden<br />

da ist, bedeutet eine erneute Bestätigung<br />

einer in den Spalten der «Automobil-Revue»<br />

immer und immer wieder gestellten Forderung;<br />

sie darf noch vielen Gemeinden zur<br />

Beherzigung empfohlen werden. Unser Land,<br />

das wie kein zweites auf die Fremdenindustrie<br />

angewiesen ist, muss alle Garantien<br />

einer gerechten Verkehrsregelung bieten<br />

können. Was nützen unsere Bestrebungen<br />

zum Anlocken des Fremdenstromes, was<br />

nützen selbst die Schönheiten unserer Berge,<br />

wenn sie durch rigorose Praktiken vergällt<br />

werden? v.<br />

Die Automobilzirkulation<br />

in New York.<br />

Die Automobilzirkulation von New York<br />

wird im wesentlichen von zwei Momenten bestimmt:<br />

Von der Konfiguration der Stadt<br />

selbst und von der Intensität des Verkehrs!<br />

In New York herrscht eine Fahrordnung,<br />

welche in jedem Stadtteile eine Verstopfung<br />

normalerweise ausschaltet; häufige und<br />

starke Verlangsamungen lassen sich indessen<br />

auch damit nicht ganz vermeiden, wie<br />

die kurze Beschreibung zeigt:<br />

In New York verlaufen alle «avenues» und<br />

«streets» bekanntlich in einer geraden Linie.<br />

Die «avenues» führen von Norden nach Süden<br />

und die «streets» von Osten nach We-<br />

Schweiz. Automobil-Kalender 1928.<br />

, Wer kennt es nicht, dieses weiss-gelbe Jahrbuch mit seinem reichen Inhalt? Wie<br />

manche Fahrer haben in den bereits erschienenen dreizehn Jahrgängen einmal einen<br />

Versuch machen wollen und haben sich seitdem nicht mehr von ihm getrennt!<br />

Das was ein derartiges Fachwerk an Vordrucken und Tabellen aufweist, muss<br />

sich jedes Jahr in der einmal festgefügten Gestalt wieder vorfinden. Das Tabellenwerk<br />

des Automobil-Kalenders ist von Anfang an in scharfsinniger Erfassung aller für Fahrt<br />

und Garagierung erdenklichen Fälle so erstellt worden, dass es sich alljährlich unverändert<br />

zur Benützung bieten kann. Aber was im Kreislauf der Jahre wechselt, sich ergänzt<br />

oder erneut, das weist auch im Automobilkalender jedes Jahr neue Züge auf.<br />

Die Verwendung des Automobilkalenders ist eine fast unentbehrliche, doch lassen<br />

sich nach der Inhaltsbenützung vier bestimmte liauptrichtungen herausschälen: Für die<br />

meisten Fahrer bedeutet das Werk ein Tagebuch non plus ultra, praktische Vordrucke,<br />

u. a. ein automobilistisches Kalendarium laden geradezu zur Fixierung bestimmter Eindrücke<br />

ein, deren Lektüre auch in spätem Jahren die entsprechenden Erinnerungen auslöst<br />

Diese und viele andere Fahrer benützen mit Vorliebe die in «gäbigen» Vordrucken<br />

gebotene automobilistische Buchführung des Automobilkalenders, mit deren<br />

Ergebnissen sie sowohl während als am Schluss des Jahres interessante Aufschlüsse<br />

erhalten und aus Vergleichungen den Hebel herausfinden, der zur Verbilligung des<br />

Betriebes führt.<br />

Der technische Teil lockt auch Veteranen vom Lenkrad immer und immer wieder<br />

zur Lektüre; für den Neuling ist seine Zerlegung und einzigartige.textliche und illustrative<br />

Darstellung der wichtigsten Elemente der Fahrpraxis jeweils geradezu eine Offenbarung.<br />

In Verbindung mit einer grossen Zahl von Ablesetabellen fördern sie sein<br />

Wissen vom Automobil und lassen ihn in keinen Nöten auf der Landstrasse und in<br />

der Garage im Stich.<br />

Als piece de resistance hat sich bei allen Benutzern das Adressenverzeichnis der<br />

Personenwagenbesitzer der ganzen Schweiz erwiesen, dessen Anlage ein sofortiges<br />

Feststellen des Besitzers jeder Wagennuni mer erlaubt. Von den kantonalen Kontrollstellen<br />

revidiert und bis Ende November nachgetragen und mit den Mutationen unseres<br />

<strong>Zeitung</strong>sdienstes versehen, darf es mit dem schärfsten Massstab der Zuverlässigkeit<br />

gemessen werden.<br />

Angenehm wird stets die Zugabe eines automobilistischen Wörterbuches deutschfranzösisch<br />

und umgekehrt, sowie einer Distanzenkarte empfunden.<br />

Den Höchstleistungen der Redaktion wollte der Verlag nicht nachstehen und hat<br />

trotz einer Vermehrung des Besitzer-Verzeichnisses um nicht weniger als 7000 Namen<br />

dem Werk mit einer Dicke von 22 mm bei unveränderter Höhe durch Anwendung<br />

technischer Finessen ein Format gegeben, welches sein Mitnehmen in jeder Tasche gestattet<br />

Nach dem Gesagten wird es wohl glaublich erscheinen, wenn die Beibehaltung des<br />

Preises von Fr. 4.80 für Abonnenten als billig bezeichnet wird. Tausende langjährige<br />

Freunde haben die auf Jahreschluss erschienene Ausgabe für 1928 schon bezogen, ihnen<br />

und allen weitem Bezügern; die uns herzlich willkommen sind, wird er sich als wahrer<br />

Freund erweisen.<br />

Verlag Automobil-Revue, Bern.<br />

« • « • • • • • • • • « • • « - • • * • • • * • • • • « • • « • • * • « • » • • « • • • • »«••*f#mrtf •••••• • • » • • • • • • • « • • • « • • • • • • • • • • • • • . . . .<br />

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N° 104<br />

III. Blatt<br />

BERN, 30 De*. <strong>1927</strong><br />

sten, so dass sie sich in geradem Winkel<br />

schneiden. An diesen Strassen sind nun von<br />

100 zu 100 Metern Signalpfosten angebracht,<br />

die rot oder grün leuchten, und zwar leuchtet<br />

jeweils für die ganze «avenue» oder «street»<br />

die gleiche Farbe. Sofern nun die «avenues»<br />

auf grün eingestellt sind, ist die Zirkulation<br />

der ganzen Länge nach offen, während indessen<br />

alle Autos, welche von den «streets» kommen,<br />

anhalten. Die «streets« stehen in diesem<br />

Augenblick unter dem roten Signai.<br />

Im umgekehrten Falle warten die Autos<br />

der «avenues» an den Kreuzungspunkicn<br />

und geben dem Verkehr aus den « streets ><br />

die Strasse frei.<br />

Diese Organisation scheint dem Europäer<br />

auf den ersten Blick absonderlich, denn in<br />

den bestimmten Momenten stehen alle Autos<br />

an den Scheidepunkten still, obgleich eine<br />

äussere Veranlassung nicht gegeben war.<br />

Die Halte dauern je nach der Tageszeit ein<br />

bis zwei Minuten.<br />

In den Stunden intensivsten Verkehrs werden<br />

Polizisten an die belebtesten Strassenecken<br />

postiert. In ihren Bewegungen, ziemlich<br />

passiv, geben sie jede Lichtveränderung<br />

durch ein Pieiiensignal bekannt, das in raschestem<br />

Tempo nach allen Richtungen weitergegeben<br />

wird und zu den Charakteristiken<br />

des Verkehrslebens dieser Weltstadt gehört.<br />

Autos, welche direkt zufahren, belegen die<br />

Mitte der Strasse, während diejenigen, die ein<br />

langsames Tempo innehaben, wie ieere Taxis,<br />

«busses», rechts fahren. Das Vorfahren<br />

geschieht rechts oder links, wobei vorausgesetzt<br />

ist, dass immer die rechte Fahrlinie eingehalten<br />

wird.<br />

Eine ganze Anzahl von Strassen dürfen<br />

nur in einer Richtung befahren werden. Dies.<br />

trifft ebenfalls bei zwei sich aufeinander folgenden<br />

Strassen zu, jedoch mit dem Unterschiede,<br />

dass die Fahrrichtung entgegengesetzt<br />

ist. Nur die breiten Strassen sind nach<br />

beiden Seiten offen.<br />

Das Anhalten ist in den «avenues» nicht<br />

erlaubt, dazu sind die «streets» reserviert,<br />

wobei immerhin die engen Strassen ausgeschlossen<br />

sind. Das Stationieren ist im aligemeinen<br />

limitiert, doch sind auch dafür<br />

durch weisse Linien bezeichnete Plätze reserviert.<br />

Die Zirkulation wird grösstenteils darch<br />

verschiedenartige Signalpfosten geregelt. So<br />

befindet sich an der Ecke eines jeden Trottoirs<br />

ein Pfosten mit der Bezeichnung des» Namens<br />

und der Nummer der befahrenen «avenue»<br />

und der «street», die man traveraiert<br />

Diese praktischen Angaben, welche die Orientierung<br />

erleichtern, werden durch Weisungstafeln<br />

betreffs Fahrrichtung und Stationieren<br />

ergänzt.<br />

Gewisse drehbare Pfosten tragen den Hinweis<br />

«Umweg»; ihr Zweck ist, den Verkehr<br />

in gewissen Tagesstunden oder bei grossem<br />

Zudrange abzulenken. Daneben findet man<br />

an äusserst gefährlichen Punkten grosse An~<br />

zeigen, welche das Publikum zur Vorsicht<br />

mahnen, z. B. «Es ist besser, zwei Minuten<br />

Verspätung, als überhaupt nicht ans Ziel zu<br />

gelangen!»<br />

Alle Polizisten sind imstande, einen Wagen<br />

zu führen, wie sie überhaupt eine grosse Fertigkeit<br />

im Regulieren des Automobilverkehrs<br />

an den Tag legen. Zwischen den Polizeiorganen<br />

und den Automobilisten herrscht<br />

durchwegs das denkbar beste Einvernehmen.<br />

Beide sind bestrebt, das Möglichste zu tun,<br />

um die Zirkulation zu erleichtern.<br />

Bei leichtern Uebertretungen der Verkehrsvorschriften<br />

wird als Strafe ein Umweg diktiÖrt.<br />

Ist man z. B. im Begriffe abzuschwenken,<br />

so muss man geradeaus fahren, oder<br />

auch das Gegenteil. Nur selten wird durch<br />

das «ticket» bestraft. In einem solchen<br />

Falle übergibt der Polizist dem Fehlbaren ein<br />

« ticket», womit er sich ohne Aufschub zur<br />

nächsten Polizeistation begeben muss und die<br />

Busse ohne Diskussion zu bezahlen hat.<br />

Die normale Fahrgeschwindigkeit beträgt<br />

30 km in der Stunde. Zahlreiche Polizeiorgane<br />

mit Motorvelos kontrollieren das Innehalten<br />

dieser Vorschrift.<br />

Eine weitere vorzügliche Massnahme befasst<br />

sich mit der Kontrolle der Bremsen.<br />

Dieselbe wird an Ort und Stelle durch Monteure<br />

vorgenommen.<br />

Es ist klar, dass die New Yorker Verkehrsvorschriften<br />

durch die Intensität der Automobilzirkulation<br />

und die geographische Lage<br />

der Stadt bestimmt werden. Immerhin lassen<br />

sich gleichwohl gewisse Anordnungen<br />

nach Europa verpflanzen, namentlich die Verwendung<br />

der drehbaren Signalpfosten. JK.<br />

Weisse Handschuhe an den Händen des<br />

Wagenlenkers erleichtern nach Anbruch der<br />

Dunkelheit oder bei Nebel besonders bei Wagen<br />

ohne Innenbeleuchtung die Zeichengebung<br />

an den Verkehrspolizisten. Bei Autos ohne<br />

Richtungszeiger sollte der weisse Handschuh<br />

im Nächtverkehr zu den dringenden Notwendigkeiten<br />

gezählt werden.<br />

xi.


AVTOTZCMHtS CMC<br />

Chemie und Auto.<br />

Nachdem sich einer der grössten chemischen<br />

Konzerne, die J. G. Farbenindustrie in<br />

Deutschland, intensiv mit der Verflüssigung<br />

der Kohle zwecks Verwendung des neuen<br />

Produktes als Triebmittel für Verbrennungsmaschinen<br />

beschäftigt, wollen sich nun noch<br />

eine ganze Reihe von erfahrenen Chemikern<br />

mit anderen Problemen des Motorwagens<br />

herumschlagen. Ihre Ziele gehen, wie die «B.<br />

Z. am Mittag» in einem ausführlichen Artikel<br />

behandelt, dahin, eine hochwertige Brennluft,<br />

ein Motorgas und ein synthetisches Schmieröl<br />

herzustellen.<br />

Hochwertige Brennluft<br />

Bekanntlich setzt sich die Luft zusammen<br />

aus Sauerstoff, der allein die Verbrennung<br />

unterhält und an diesem Prozess aktiv teilnimmt,<br />

und dem reaktionsträgen Stickstoff,<br />

welcher die Explosionstemperatur und demnach<br />

auch die Arbeitsleistung des Motors vermindert.<br />

Hochwertige Brennluft, auch «Kraftluft»<br />

genannt, die auf physikalischem oder<br />

chemischem Wege erzeugt wird, enthält vorwiegend<br />

Sauerstoff oder überhaupt nur solchen.<br />

Die zum Betrieb eines Automobilmotors<br />

notwendige Erzeugung von Kraftluft bereitet<br />

aus naheliegenden Gründen die Hauptschwierigkeiten.<br />

Die einen schlugen Chemikalienpatronen<br />

vor, die den Sauerstoff konzentriert<br />

chemisch gebunden enthalten, mitzuführen,<br />

doch würde sich diese Kleinindustrie unrentabel<br />

gestalten und weiter würde die Betriebssicherheit<br />

durch Störungen in der «Sauerstoff-<br />

Fabrik» in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Eine andere Lösung geht dahin, den Sauerstoff<br />

in Bomben mitzuführen, die man dann<br />

an Kraftluftzapfstellen wieder auffüllen<br />

könnte.<br />

Da namentlich die Frage der Rentabilität<br />

noch fast unabgeklärt ist, bleibt vorläufig die<br />

Kraftluft noch eine technische Utopie.<br />

Gas als Motortriebstoff.<br />

Wer schon je in der Geschichte des Automobilismus<br />

blätterte, erinnert sich gewiss der<br />

Tatsache, dass die ersten Pioniere des leichten,<br />

schnellaufenden Verbrennungsmotors,<br />

Markus, Lenoir, Benz und Daimler, vom einfachen<br />

Gasmotor den Schritt zur Explosionsmaschine<br />

wagten, weil sich die mit Gas betriebenen<br />

Motoren damals nur für stationäre<br />

Zwecke eigneten. Heute, nachdem die Chemie<br />

und Physik in vier Dezennien Gewaltiges geleistet<br />

hatten, kommt man wieder auf das Gas<br />

als Betriebstoff zurück, der in dieser Form<br />

wichtige Vorteile für sich hat. Das Gas erheischt<br />

geringere Herstellungskosten, es erzeugt<br />

eine höhere Verbrennungstemperatur<br />

und erlaubt einen höheren Kompressionsgrad.<br />

Diese drei wichtigen Haupteigenschaften erlauben<br />

es schon, sich mit diesem Problem<br />

etwas näher zu beschäftigen.<br />

Bekanntlich lässt sich die Leistung eines<br />

Motors durch Erhöhung des kalorischen Inhalts<br />

des Betriebstoffes steigern, der Wirkungsgrad<br />

steigt mit zunehmender Kompres-<br />

sion und das Klopfen, welches bisher dem<br />

Verdichtungsgrad eine Höchstgrenze setzte,<br />

fällt bei der Anwendung von Gas weg.<br />

Nun bereitet aber die Frage, wie soll das<br />

Gas mitgeführt werden, Hauptschwierigkeiten.<br />

Hier ist die Lösung noch nicht abgeklärt.<br />

Die Verwendung gasförmiger Brennstoffe<br />

für Motorfahrzeuge stellt nichts absolut Neues<br />

auf dem Gebiete der Motorentechnik dar.<br />

Frankreich ging hier bahnbrechend voran,<br />

alljährlich werden dort staatliche Lastwagenprüfungen<br />

veranstaltet, bei denen Camions,<br />

die mit Holzkohlengas betrieben werden, sich<br />

ÄUTOMOBTL-REVUE<br />

Sichere Fahrt bei guter Beleuchtung!<br />

einer harten und vielseitigen Prüfung unterziehen<br />

müssen. Bei diesen Wagen wird das<br />

Gas fortwährend in einem Behälter, der an<br />

Bord mitgeführt wird, erzeugt.<br />

Die neue deutsche Erfindung strebt aber<br />

darnach, das Gas in einer Zentrale herzustellen,<br />

so dass es von den Fahrern an Zapfstellen,<br />

die sich — wie die heutigen Tankanlagen<br />

— überall im Lande herum befinden, gekauft<br />

werden kann. Das neue Gas soll zudem die<br />

Energie in wesentlich konzentrierterer Form<br />

enthalten als das Holzkohlengeneratorgas.<br />

Ueber die chemische Struktur vom Motorgas<br />

werden folgende Angaben gemacht:<br />

Das Motorgas besteht aus einem Gemisch<br />

der Kohlenwasserstoffe mit 1—3 Atomen<br />

Kohlenstoff pro Molekül, während die Benzine<br />

Gemische von solchen mit meist über<br />

1027 — No 1f4<br />

5 Atomen Kohlenstoff pro Molekül darstellen<br />

und chemisch reines Benzol eine einheitliche<br />

Verbindung mit je sechs Atomen Kohlenstoff<br />

und Wasserstoff pro Molekül darstellt. Der<br />

Rohstoff des Motorgases ist die Steinkohle,<br />

die auch bei den meisten bekannten Kohleverflüssigungsverfahren<br />

als Rohstoff dient,<br />

aber die Erzeugung dieses gasförmigen Betriebstoffes<br />

ist kein direkt darauf gerichteter<br />

Prozess, sondern das Motorgas entsteht als<br />

Nebenprodukt bekannter Verfahren, wie der<br />

Kokerei, der Teerdestillation usw. Die wirtschaftlichen<br />

Vorteile eines solchen Erzeugungsprozesses<br />

sind natürlich enorm, wie immer,<br />

wenn gering bewertete Nebenprodukte<br />

eine willkommene Verwendung an Stelle von<br />

hochwertigen Hauptprodukten finden.<br />

Besonders rasche Einbürgerung des Motorgases<br />

ist für schwere Fahrzeuge, Grossflugzeuge<br />

und Luftschiffe vorauszusehen, also<br />

überall, wo die Wirtschaftlichkeit in erster<br />

Reihe von den Betriebstoffspesen abhängt<br />

oder wenn die Anwendung von Schwerölmotoren<br />

aus irgendeinem Grunde nicht wünschenswert<br />

oder durchführbar ist. Der neue<br />

Transatlantik-Zeppelin soll bereits für Motorgasbetrieb<br />

eingerichtet werden. *<br />

Schmieröle aus Gas.<br />

An der Chemikertagung in Essen wurde als<br />

Ueberraschung mitgeteilt, wie synthetisches,<br />

also künstliches Schmieröl hergestellt werden<br />

kann:<br />

Das Ausgangsmaterial für die Schmierölsynthese<br />

ist das Aethylen, das im Kohlengas<br />

enthalten ist, und das insbesondere aus den<br />

sog. Krackgasen, die bei der Teerverarbeitung<br />

entstehen, leicht gewonnen werden kann.<br />

Diese billige, gut zugängliche Gasart wandelt<br />

sich, wenn man sie in Gegenwart gewisser<br />

Substanzen (Bortrifluorid und Nickelmetall)<br />

komprimiert, fast momentan zu<br />

schwerflüchtigen öligen Produkten von hervorragenden<br />

Schmiereigenschaften, um. Solche<br />

Prozesse, die unter Einwirkung von Licht,<br />

Druck oder Wärme vor sich gehen, und meistens<br />

von flüchtigen zu nichtflüchtigen Stoffen<br />

gleicher chemischer Zusammensetzung<br />

führen, nennt der Chemiker Polymerisationen.<br />

Auch bei der Herstellung synthetischer<br />

Kautschuke, wie sie neuerdings in wettbewerbsfähigem<br />

Verfahren durch die J. Q. Farbenindustrie<br />

hergestellt werden sollen, spielt<br />

die Erscheinung der Polymerisation eine<br />

grosse Rolle.<br />

Das durch Polymerisation entstandene synthetische<br />

Schmieröl ist billiger als das aus<br />

Rohöl durch Raffinierung erzeugte Naturprodukt,<br />

das wir zurzeit noch aus dem Auslande<br />

einzuführen gezwungen sind. Und da alle physikalischen<br />

Konstanten, wie die Siedegrenzen,<br />

die Oberflächenspannung, die Temperaturabhängigkeit<br />

der Viskosität usw., das synthetische<br />

dem geeignetsten bestraffinierten Naturprodukt<br />

ähnlich machen, kann an einer<br />

baldigen Einführung des synthetischen<br />

Schmieröls kaum gezweifelt werden. Da das<br />

synthetische Erzeugnis angeblich sogar weniger<br />

Neigung zur Verharzung zeigt, als das<br />

Naturprodukt, liegt hier allem Anschein nach<br />

Es ist kein Zufall,<br />

dass<br />

die weitaus<br />

überwiegende Mehrzahl<br />

der in Garagen eingebauten<br />

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— <strong>1927</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

- teinhochwertiger Ersatz im besten Sinne des<br />

[Wortes vor.<br />

Vorläufig existieren die drei genannten Pro-<br />

'dulcte nur auf dem Papier, doch dürften sie<br />

vielleicht rascher als man glaubt auch in der<br />

harten Schule der Praxis glänzend debütieren.<br />

In der Nachkriegsperiode nahm Deutschland<br />

in der Weltwirtschaftslage eine ungünstige<br />

Stellung ein, deshalb ist es leicht begreiflich,<br />

dass es bestrebt ist, wenigstens in<br />

der chemichen Industrie wieder eine führende<br />

Stelle einzunehmen.<br />

Wir hatten vor Monatsfrist die Gründe auseinandergesetzt,<br />

die es rechtfertigen, die Erdöle<br />

entweder durch synthetische Brennstoffe<br />

oder durch die Verflüssigung der Kohle zu<br />

ersetzen — und auf diesem Gebiet wird überall<br />

tüchtig gearbeitet.<br />

Seit einigen Jahren ist der Automobilmotorenbau<br />

auf einer relativ geruhsamen Entwicklungsstufe<br />

angelangt, das bisher Erreichte an<br />

Spitzenleistungen erlaubte den Konstrukteuren,<br />

sich der exakten Ausarbeitung von kleineren<br />

Details zu widmen.<br />

Aber — warum sollten wir nicht in einigen<br />

'Jahren dank der Verwendungsmöglichkeit<br />

anderer Brennstoffe vor totalen Umwälzungen<br />

im Verbrennungsmotorenbau stehen, der<br />

Wirkungsgrad beträgt ja heute noch kaum<br />

mehr als 30 %...<br />

mo<br />

Strassenverbesserung im<br />

Kanton Glarus.<br />

Der Regierungsrat des Kantons Glarus hat<br />

Im November abhin eine Besichtigung des<br />

Strassennetzes vorgenommen, um einen Eindruck<br />

vom Zustand der Strassen und einen<br />

Ueberblick über die Art und Weise der möglichen<br />

Verbesserungen zu gewinnen. Es<br />

zeigte sich, dass der Kanton trotz den bereits<br />

.vorgenommenen umfangreichen Bauten noch<br />

vor ganz bedeutenden Aufgaben steht, die<br />

aber auf eine Reihe von Jahren verteilt werden<br />

müssen. Die Regierung stellt in ihrem<br />

neuerlichen Berichte fest, dass vor allem<br />

auch die Gemeinden mithelfen müssen, die<br />

Dorfstrassenstrecken zu verbessern, um die<br />

Staubplage wirksam zu bekämpfen.<br />

Die Landsgemeinden von 1922 und 1924 öffneten,<br />

für die Schaffung eines Spezialkontos<br />

für Strassen- und Brückenbauten, einen Kredit<br />

von zusammen Fr. 950 000. Gemäss den<br />

Staatsrechnungen von 1923—1926 sind auf<br />

diesem Konto Fr. 1 277 000 verausgabt worden,<br />

amortisiert wurden Fr. 636 000, so dass<br />

der Schuldbestand per 31. Dezember 1926<br />

rund Fr. 641 000 betrug; unter den Abschreibungen<br />

sind zudem noch rund Fr. 170 000<br />

Bundessubventionen für Notstandsarbeiten<br />

enthalten. Die eingeräumten Kredite wurden<br />

also erheblich überschritten. Das darin zugrunde<br />

gelegte Bauprogramm war innert der<br />

vorgesehenen Bauzeit restlos erfüllt; auch<br />

darüber hinaus wurden noch grössere Korrektionen<br />

ausgeführt, die sich als Ergänzungen<br />

der genehmigten Projekte geradezu aufgedrängt<br />

haben, welchem Umstände es zuzuschreiben<br />

ist, dass die bezüglichen Kostenvoranschläge<br />

insgesamt um rund Fr. 200 000<br />

überschritten werden mussten.<br />

In den genannten Jahren wurden 14 Projekte<br />

ausgeführt, rund 2 km korrektioniert,<br />

10 km korrektioniert und mit modernen Fahrbahnbelägen<br />

versehen, 3 km nur mit Belägen<br />

versehen. Doch ist noch lange nicht die ganze<br />

Kantonsstrassenstrecke so verbessert, dass<br />

sie allen Anforderungen an den modernen<br />

Verkehr genügen könnte. Das noch der<br />

Korrektion und Modernisierung harrende<br />

Stück misst ca. 25 Kilometer, welches nach<br />

vorläufigen Berechnungen 1,3 bis 1,5 Millionen<br />

beansprucht, so dass für das glarnerische<br />

Hauptstrassennetz noch an die 2 Millionen<br />

zu amortisieren sind.<br />

Die kantonale Baudirektion prüft gegenwärtig<br />

7 verschiedene Projekte, insbesondere<br />

die Verbesserung folgender Strecken: 1. von<br />

der Schwyzer Grenze Ussbühl-Bilten-Niederurnen<br />

von 5,4 km Länge; 2. die Kerenzerbergstrasse<br />

Mollis-Mühlehorn, 13 km lang, welche<br />

als internationaler Verkehrsweg fast<br />

durchwegs zu schmal ist und ausserdem<br />

verschiedene direkt gefährliche Kurven aufweist;<br />

3. ein Zwischenstück südlich Netstal;<br />

4. Teilstücke zwischen Glarus und Linthal,<br />

wo einige der bestandenen Hauptmängel im<br />

Trace bereits behoben sind, wie die Brückenpartie<br />

bei der Guppenrunse zwischen Mitlödi<br />

und Schwanden, wobei durch die Aenderung<br />

der Linienführung zwar nicht die Uebersicht<br />

verbessert (deren freie Sicht beträgt heute<br />

mindestens 60 m), wohl aber die gefährliche<br />

Konterkurve bei der alten Guppenrunsbrücke<br />

beseitigt wurde, da dort erfahrungsgemäss<br />

die meisten Unfälle passierten; Brücke und<br />

übrige Fahrbahn haben eine nutzbare Breite<br />

von 6 m. Im fernem wurde die unübersichtliche<br />

Steilstrecke beim Haltenrain zwischen<br />

Schwanden .und Nidfurn korrigiert. Eine Er- i<br />

Weiterung des engen Durchgangs im Dorfe<br />

Leuggelbach wäre sehr wünschenswert. Bedeutende<br />

Auslagen wird die unvermeidliche<br />

gründliche Korrektion bei der Erlenrunse in<br />

Rüti verursachen.<br />

Die Baudirektion hat nun Auftrag, rechtzeitig<br />

ein Programm nebst Plänen und Kostenvoranschlag<br />

für die Verwirklichung der<br />

dringendsten Projekte, vor allem für die erstgenannten,<br />

zu unterbreiten, damit bei der<br />

Landsgemeinde des Jahres 1928 die weiterhin<br />

erforderlichen Kredite im erwähnten Betrage<br />

von 1,5 Millionen nachgesucht werden<br />

können.<br />

In Anbetracht der bevorstehenden gewaltigen<br />

Aufwendungen fand man die bis letztes<br />

Jahr auf Fr. 62 000 gesetzlich festgelegte<br />

jährliche Abzahlungsquote zu niedrig und<br />

wurde diese durch Landsgemeindebeschluss<br />

<strong>1927</strong> auf Fr. 100 000 erhöht, wodurch die<br />

vorhandene und noch sich ergebende Strassenbauschuld<br />

bis zum Jahre 1946 getilgt sein<br />

könnte, wenn der zu erwartende Benzinzollanteil<br />

nicht berücksichtigt wird. Diesen grossen<br />

Ausgaben stehen aber bedeutende Einnahmen<br />

aus dem Automobil- und Fahrradverkehr<br />

gegenüber, so dass das Land hier<br />

nur für einen Teil der Schuld aufkommen<br />

muss. Die Tilgungsquote von Fr. 100 000<br />

setzt sich zusammen aus dem Nettoertrag<br />

der Auto- und Fahrradgebühren und einem<br />

Zuschuss der Staatskasse für so lange und<br />

in dem Masse, als der Nettoertrag jener<br />

Taxen weniger als Fr. 100 000 ausmacht.<br />

Letzterer betrug pro 1926 bereits Fr. 90 000,<br />

weshalb für gleiches Jahr Fr. 100 000 aus den<br />

Motorfahrzeuggebühren ' und Fr. 12 000 aus<br />

der Staatskasse zur Amortisation herangezogen<br />

worden sind. Im laufenden Jahre dürften<br />

die Einnahmen aus dem Motorfahrzeugverkehr<br />

die Fr. 100 000 weit übersteigen und<br />

damit auch den zu amortisierenden Betrag.<br />

Wir sehen, dass Glarus die dem Auto und<br />

Motorrad auferlegten Taxen restlos für die<br />

Strassenpflege verwendet.<br />

Nicht gesprochen haben wir bis jetzt vom<br />

gewöhnlichen und ausserordentlichen Strassemmterhalt.<br />

Anno 1926 kostete der Unterhalt<br />

der Kantonsstrassen I. und II. Klasse<br />

134,000 Fr., die konzessionsgemässe Entschädigung<br />

an die Sernftalbahn für die Sernf-<br />

Durchlässen, Strassenschalen, Fried und<br />

Mauern, Brücken, Verbesserungen an Dorfstrassen,<br />

Gebirgspässen, Landfusswegen und<br />

Wegweiser insgesamt rund 230,000 Fr. Für<br />

das laufende Jahr sind an obigen Posten<br />

193,000 Fr. budgetiert und der Budgetentwurf<br />

für das Jahr 1928 erzeigt hierin 208,000 Fr.<br />

Ausgaben, welche alle aus den ordentlichen<br />

Staatseinnahmen gedeckt werden. nd.<br />

Ein beachtenswertes Begehren stellt ein<br />

Korrespondent der «Gotthard-Post». Er<br />

schreibt:<br />

«Nicht nur in Auto- und Motorfahrerkreisen,<br />

sondern auch in weiten Kreisen der Bevölkerung<br />

ist es bisher als schwere Behinderung<br />

des Verkehrs empfunden worden, dass<br />

die Gotthardstrasse während des Winters<br />

von Amsteg bis nach Göschenen für jegiiehen<br />

Autoverkehr oit Monate lang gesperrt war-<br />

Eine internationale Alpenstrasse von der<br />

Bedeutung der Gotthardstrasse sollte doch,<br />

wenigstens bis nach Göschenen hinauf, das<br />

ganze Jahr dem Autoverkehr geöffnet bleiben,<br />

also auch im Winter! Die Kosten für<br />

eine Offenhaltung wären nicht zu grosse und<br />

Hessen sich bei einer Einnahme von nahezu<br />

300,000 Franken aus dem Autoverkehr wohl<br />

rechtfertigen. Eine Offenhaltung der Strasse<br />

bis nach Göschenen würde vorab dem Verkehr<br />

der einheimischen Automobilisten und<br />

übrigen Bevölkerung dienen. Man hatte letztes<br />

Jahr gehört, dass ein für Gurtnellcii in<br />

Aussicht stehendes Unternehmen aus dem<br />

Grunde schon die Verhandlungen abgebrochen<br />

habe, weil die Strasse nicht das ganze Jahr<br />

dem Auto geöffnet sei. Der Schaden, der äadurch<br />

für die Gemeinde Gurtnellen wie für<br />

den ganzen Kanton entstanden ist, wird offenbar<br />

bedeutend grösser sein, als die Kosten,<br />

die eine Oifenhaltung der Strasse in den<br />

Wintermonaten verursachen würde. Man<br />

prüfe an massgebender Stelle das wohlberechtigte<br />

und im Nutzen der ganzen Bevölkerung<br />

des Reusstales liegende Begehren.»<br />

Ein Vorschlag der nur unterstützt werden<br />

kann! Die angeführten Gründe scheinen uns<br />

hiefür triitig genug zu sein. Vergegenwärtigt<br />

man sich die Anstrengungen, welche zurzeit<br />

unternommen werden, um der drohenden<br />

Entvölkerung unserer Bergtäler zu steuern,<br />

sollte man füglich glauben, dass man das<br />

sicherste Mittel, das hier helfen kann, nicht<br />

unangewendet lassen darf. Und das ist: Ver-<br />

talstrasse 20,000 Fr. (durch diesjährigen<br />

Landsgemeinde-Beschluss verdoppelt), die besserung und Förderung des Verkehrs! Für<br />

Schneeräumungsarbeiten 13,000 Fr., die In-destandstellungen, bedingt durch Naturereig-<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1927</strong> - N° 104<br />

Die Meisterschaftsmedaille 19?7 des A. C. S.:<br />

Vorderansicht.<br />

Die Meisterschaftsmedaille <strong>1927</strong> des A. 0. S.i<br />

ELwteranedcht.<br />

JNTERESSANTES<br />

AUS ALLER . . _ , — .<br />

«e- WELT<br />

Automoblllstlsches aus dem mederosterreichischen<br />

Landtag. Im niederösterreichischen<br />

Landtag kam es zu Beschwerde, dass<br />

die Wiener Automobilisten an die Erhaltung<br />

der niederösterreichischen Bezirksstrassen<br />

keinen Beitrag leisten würden, obwohl sie<br />

das Hauptkontingent der Benutzer ausmachten.<br />

Um nun die Wiener Landesregierung<br />

einzuschüchtern, schwören die niederösterreichischen<br />

Gemeinden das Gespenst der<br />

Weggelder herauf, treffen hlebei aber auf die<br />

geschlossene Front der Automobilisten, die<br />

sich gegen diesen mittelalterlichen Feind des<br />

modernen Verkehrswesens, der sich auf Handel<br />

und Wandel hemmend auswirkt, zur<br />

Wehr setzen. Der niederösterreichische<br />

Landtag nahm nach langen Debatten eine<br />

Resolution an in dem Sinne, dass eine Automobilabgabe<br />

an die Bezirksstrassen in eine<br />

Verbrauchssteuer auf Benzin und Pneumatik<br />

umzuwandeln sei, deren Erträgnis auf die<br />

Länder nach zu vereinbarendem Schlüssel<br />

eingeteilt werden solle.<br />

Also eine Parallele zu unserem berühmtem<br />

Benzinzoll. Es wird interessant sein, die<br />

nächsten Schritte zu verfolgen, imi zu beobachten,<br />

wie Oesterreich mit dem Verteilungsmodus,<br />

der bei uns in der Schweiz schon so<br />

viel Mühe und Zeit verschlungen hat, fertig<br />

wird. v.<br />

Einige Zahlen aus dem englischen Strassenwesen.<br />

Ende 1926 zählte man in England<br />

676,000 Privatautos, 257,000 Lastwagen,<br />

99,000 Autodroschken und 630,000 Motorräder.<br />

Die Einnahmen aus der Automobilsteuer<br />

sind für das Jahr <strong>1927</strong>/28 auf 24,1 Mill.<br />

Livre-Sterling veranschlagt, wovon 19,5 Mill.<br />

dem Strassenbaufonds zufliessen, während<br />

der Rest in die Staatskasse geht. Im Finanzjahr<br />

1924/25 wurden für den Bau und Unterhalt<br />

von Strassen 56 Mill. Livre-Sterling<br />

ausgegeben, die Zuschüsse aus der Automobilsteuer<br />

tragen also durchschnittlich nur ein<br />

Drittel dazu bei Die erstklassigen Strassen<br />

in einer Länge von etwa 40,000 Kilometer erhalten<br />

50 Prozent, die zweitklassigen mit<br />

25,000 km 25 Prozent. Zum Vergleich sei bemerkt,<br />

dass das englische Eisenbahnnetz<br />

rund 32,000 km umfasst +<br />

Der Automobilist vor den Richtern — In<br />

England und bei uns. Die englischen <strong>Zeitung</strong>en<br />

erzählen folgendes amüsante, eines tieferen<br />

Hintergrundes nicht entbehrendes Geschichtlein:<br />

Ein Bauunternehmer wurde von einem Polizisten<br />

angehalten, da er verzeigt worden<br />

war, in betrunkenem Zustande am Volant zu<br />

sitzen. Der Polizist führte den Verhafteten<br />

gleichen Tages unverzüglich vom Wagen weg<br />

vor die Richter der kleinen Stadt Felthau in<br />

der Umgebung Londons.<br />

Die Richter stellten, um des einwandfreien<br />

Beweises sicher zu sein, dem Delinquenten<br />

folgende Fragen:<br />

« Sie stehen unter dem Verdachte, in betrunkenem<br />

Zustande Ihren Wagen geführt zu<br />

haben. — Sie leugnen es! Gut, es liegt in<br />

Ihrer Hand, uns vom Gegenteil zu überzeugen.<br />

Sie sind Architekt, bitte, zeichnen Sie<br />

das Strassenstück, das Sie heute von Staines<br />

bis Houslow durchfahren haben!<br />

Sie erzählen uns, dass Sie heute ein Haus<br />

verkauft hätten? Es soll uns freuen, wenn<br />

Ihnen vor Weihnachten der Abschluss eines<br />

solchen Geschäftes gelungen ist! Skizzieren<br />

Sie uns also einen Situationsplan und Grundriss<br />

dieses Hauses. Des weitern den genauen<br />

Entwurf eines Hausbaues für ein zu bebauendes<br />

Terrain von 55 Fuss Länge und 40 Fuss<br />

Breite. Bitte sehr! ><br />

Der unter dem erwähnten Verdachte stehende<br />

Autler sicherte sich durch die exakte<br />

und fachmännische Skizzierung der verlangten<br />

Arbeiten die volle Bewunderung seiner<br />

Richter. Das Resultat: Die Anschuldigung,<br />

im betrunkenen Zustande am Volant gesessen<br />

zu haben, wurde als unbegründet zurückgewiesen.<br />

Und bei uns?... Die sofortige Erledigung<br />

eines Falles vor den Richtern dürfte bei helvetischen<br />

Verhältnissen als Ding der Unmöglichkeit<br />

bezeichnet werden; schon dadurch ist<br />

die ganze Schlagkraft des Augenblickbeweises<br />

lahmgelegt. Unsere Richter brauchen zur<br />

Erledigung solcher Begebenheiten ja gar<br />

keine salomonischen Inspirationen: man lädt<br />

ganz einfach zwölf Fussgänger als Zeugen!<br />

Warum, fragen Sie?<br />

Wir sind eben nicht in England...! xi.<br />

Was Amerika ausführt geht immer ins Gigantische.<br />

Das beweist wieder eine neue<br />

Hängebrücke, die gegenwärtig im Bau ist<br />

und vom Norden der Halbinsel Manhattan,<br />

auf der die Stadt liegt, über den Hudsonfiuss<br />

führt und ein noch fast unbebautes Terrain<br />

erschliesst. Zwischen den beiden Uferpfeilern<br />

soll die Spannweite 1067 Meter betragen,<br />

also gut das Doppelte dessen, was man<br />

bisher für eine Hängebrücke als zulässig<br />

hielt. Die «zweistöckige» Brücke enthält<br />

oben eine 32 Meter breite Fahrbahn, auf der<br />

acht Reihen von Automobilen zu gleicher<br />

Zeit Platz finden. Der untere Teil dient dem<br />

Eisenbahnverkehr und hat vorläufig vier Geleise<br />

aufzunehmen. Die grössten Ozeandampfer<br />

werden unter der Brücke durchfahren<br />

können, da der Abstand der neuen<br />

Fahrbahn vom Wasserspiegel 61 Meter beträgt.<br />

Man hofft, bis zum Jahre 1932 mit<br />

dem riesigen Bauwerk, dessen Kosten auf 75<br />

Millionen Dollars veranschlagt sind, fertig<br />

zu werden- :—:<br />

NEUES VOM<br />

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Neben einer Nord-Süd-Autostrasse, will<br />

man nun auch eine solche von Westen nach<br />

Osten! Nach der so unglücklich verlaufenen<br />

Oltener Tagung der Hafraba, die mit ihrem<br />

«Hie Qotthard — Hie Lötschberg» die Interessenten<br />

in zwei Lager getrennt hat, wird<br />

man sich klar, dass eine Nord-Süd-Verbindung<br />

durch eine Autostrasse den schweizerischen<br />

Anforderungen nicht genügen kann<br />

und die schweizerischen Interessen nicht zu<br />

einem Gesamtproiekt vereinigen kann. Nun<br />

hat sich auch der Verein «Autostrasse-Basel-italienische<br />

Grenze» ins Zeug gesetzt.<br />

Der provisorische Ausschuss dieses Vereins<br />

besprach in einer am 21. Dezember abgehaltenen<br />

Sitzung die Aufstellung eines<br />

fachmännischen Tätigkeitsprogramms, nahm<br />

ein Projekt über ein generelles Autostrassennetz<br />

für die ganze Schweiz entgegen und beschloss,<br />

zur Prüfung und Begutachtung desselben<br />

eine siebengliedrige technische Kommission<br />

einzusetzen.<br />

Es ist klar, dass nur ein vereinigtes Vorgehen<br />

der schweizerischen Interessenten<br />

nach gemeinsamen Richtlinien Erfolg haben<br />

kann. Dessen wird man sich deutlich bewusst,<br />

wenn man die verschiedenen Begehren<br />

näher prüft!<br />

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N°1D4 ••— <strong>1927</strong><br />

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nem Benzinkasten hat sich das Rohr beim<br />

Frage 6648. Anhanger von 2500 kg Tragfähig- Eingiessloch gelöst. Wie kann ich das nun<br />

Ceit. Sind Hohlspeichon-Stahlräder. Grundfelgen, herausnohmen, ohne den Kasten zu öffnen,<br />

150 mm breit und 670 mm äusserer Durchmesser, denn es wälzt sich beim Fahren im Kasten herum<br />

passend zu normalen Vollgummireifen, zulässig und und macht einen unliebsamen Lärm. Habe schon<br />

entspricht es den gesetzlichen Vorschriften? probiert, es zusammenzudrücken, aber das Blech ist<br />

0. W in J. zu dick. Können Sie mir vielleicht da einen guten<br />

Antwort. Ihre Angaben entsprechen den gesetzlich<br />

erlaubten Massen, nur möchten wir Sie<br />

Rat geben? Fr. Seh. in W.<br />

darauf aufmerksam machen, dass ab 1. Januar<br />

1928 an Motorlastwagen nur noch Einachseranbänger<br />

laut den Bestimmungen des neuen Dekretes für<br />

den Verkehr mit Motorfahrzeugen im Kanton Bern<br />

gestattet sind. Traktoren dürfen entweder einen<br />

Zweiachser oJer zwei Einachser mitführen.<br />

Die am Tage des Inkrafttretens des Dekretes mit<br />

einer bernischen Verkehrsbewilligung ausgewiesenen<br />

Anhänger an Motorlastwagen dürfen an denselben<br />

noch bis Ende 1932 mitgeführt werden.<br />

Bekanntlich reichte die «A.SPA. (Verb. Schweiz.<br />

•Motorlastwagenbesiuer) gegen das zitierte Dekret<br />

einen wohlbegründeten Rekurs an das Bundesge-<br />

Ticht ein. der auch speziell die Frage der Anhänger<br />

zum Gegenstand hat. In dieser Angelegenheit ist<br />

also das letzte Wort noch nicht gesprochen.<br />

Frage 6649. Warum läufl er nicht mehr ? Bin<br />

im Besitze eines altern Wagens. 7 HP., den ich Antwort: Wenn es sich am ein Rohr aus<br />

vor zwei Monaten gänzlich revidiert habe. Bei der Eisen bandelt, so lässt sich dasselbe! mit einem<br />

Probefahrt von ca. 10 km bemerkte ich das Aus-Magnetstasetzen eines Zylinders. Das Ergebnis der Unter-<br />

Andernfalls machen Sie sich aus einem Stück<br />

herausnehmen.<br />

suchung war ein Riss im Wassermantel. Ich habe Draht ein Klämmerchen nach untenstehender Skizze.<br />

den Zylinder abgehoben und in die Fabrik zum Nachdem dasselbe durch das Rohr geschoben ist,<br />

Schweissen gesandt.<br />

dehnt es sich aus und stellt am unteren Rand des<br />

Bevor ich den Zylinder aufmontierte, habe ich<br />

Rohres an, und dasselbe kann dann auf diese Art<br />

sämtliche Ventile noch einmal eingeachliffen und<br />

herausgezogen werden.<br />

den Zylinder wieder montiert, aber seither bringe Frage 6651. Warmhalten des Motors in der Garage.<br />

Gemäss Ihres vorzüglichen Artikels «Das<br />

ich den Motor nicht mehr zum Laufen. Der Magnet<br />

•wurde der Firma Bosch zugesandt, welche mir mitteilte,<br />

dass er tadjllos funktioniert. Auch das ein-eine elektrische Glühlampe von 50 Kerzen<br />

Auto im Winter » habe ich unter meine Motorhaube<br />

gehängt,<br />

gespritzte Benzin verbrennt der Motor nicht, sondern<br />

wirft es rauchförmig zum Auspuff hinaus<br />

Habe schon mit Aeter und Azetylen probiert, aber<br />

alles war vergebens, keine einzige Explosion kam<br />

zustände. Auf Anschleppen und Einspritzen hat der<br />

Motor auf hoher Tourenzahl reagiert, und ist regelinässig<br />

gelaufen Ich habe beim Abheben des Zylinders<br />

keine Stirnräder demontiert, so dass ein<br />

eventueller Fehler beim Einstellen ausgeschlossen<br />

ist Beim Wechseln der Kabel gibt der Motor auch<br />

keine Feh'zündungen an. Vor dem zweiten Abheben<br />

des Zylinders ist der Motor mit 3 Zylindern auf<br />

45 km gelaufen, und nach dem Schweissen gibt er<br />

keine einzige Explosion mehr an. Kann mir vielleicht<br />

jemand anhand von Erfahrungen einen Ratschlag<br />

geben. Zu_n voraus meinen besten Dank.<br />

D. A. in N.<br />

Antwort: Anband Ihrer Angaben lassen sich<br />

nur Vermutungen aufstellen.<br />

Ist der Magnet richtig eingestellt, zündet er<br />

nicht vielleicht viel zu spät? Wurden die Ventile<br />

so stark eingeschliffen, dass sie auf den Stöpseln<br />

aufstehen, bezw wurde das Stöpselspiel nicht richtig<br />

einregulitrt? Ist vielleicht der Ansaugstutzen<br />

nicht dicht am Zyiinderblock angeschlossen oder<br />

ifaF sicü der letztere durch das Schwefssen : vetzogen,<br />

so dass eine Undichtigkeit entstand?<br />

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