E_1927_Zeitung_Nr.104
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Aasgabe: Deutsche Schweiz*<br />
BERR; Freiiaa, 30. Dezember <strong>1927</strong>.<br />
Nummer 20 Cts<br />
23. Jahrgang. — N°<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint leden Diennag und Freitag Monatlich „Gelbe LUU"<br />
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tnseratensehhus 4 Tage vor Ersnbelnen der betreffenden Rimm«<br />
Kreuzen<br />
und Hlntereinanderfahren.<br />
(Aus dem Bundesgericht.)<br />
Im Sommer 1925 fuhren auf der Landstrasse<br />
Derendingen-Subingen zwei Heufuder, welche<br />
mit je einem Pferde bespannt waren;<br />
von den Personen, welche die beiden Fuhrwerke<br />
begleiteten, ging die eine, Frau H., hinter<br />
dem zweiten Heufuder her. Dem zweiten<br />
Heufuder folgte ferner ein Möbeltransportauto<br />
in sehr geringer Entfernung, welche<br />
vom Gericht in der Folge auf sechs Meter<br />
angenommen wurde. Von Subingen her kam<br />
diesen drei Fahrzeugen ein Motorrad mit<br />
Seitenwagen entgegen, dessen Geschwindigkeit<br />
ungefähr 25 km betrug. Ohne merklich<br />
zu verlangsamen, fuhr der Motorradfahrer F.<br />
an den beiden Heufudern vorbei, wobei er,<br />
da die Strassenbreite nur 4,7 Meter betrug,<br />
nach rechts bis auf das grasbewachsene<br />
Wegbord ausweichen musste- Als er am<br />
zweiten Heufuder vorbeigekommen war, bog<br />
er scharf nach links gegen die Strassenmitte<br />
ein und überrannte mit dem Seitenwagen<br />
die hinter dem zweiten Heufuder gehende<br />
Frau H. Der dem zweiten Heufuder folgende<br />
Lastwagen fuhr über den linken Oberschenkel<br />
der am Boden Liegenden, stoppte dann<br />
ab und fuhr zurück. Frau H. erlitt schwere<br />
Verletzungen.<br />
Frau H. klagte auf Schadenersatz. Da die<br />
Klage vor den solothurnischen Gerichten<br />
hängig gemacht wurde, konnte sich der Lastwagenführer<br />
und dessen Arbeitgeber, die im<br />
Kanton Aargau wohnhaft sind, auf Art. 59<br />
der Bundesverfassung berufen, wonach der<br />
solvente Schuldner für persönliche Ansprachen<br />
vor dem Richter seines Wohnortes (im<br />
vorliegenden Falle also vor den aargauischen<br />
Gerichten gesucht werden muss. Der Motorradfahrer<br />
F. wurde vom Amtsgericht<br />
Bucheggberg-Kriegstetten zu Fr. 2934 Heilungskosten,<br />
Fr. 20,000 Schadenersatz und<br />
Fr 1000 Genugtuungssumme verurteilt. Das<br />
Solothurnische Obergericht und das Bundesgericht<br />
(I. Zivilabteilung) haben der Klägerin<br />
Heilungskosten und Schadenersatz im gleichen<br />
Betrage zugesprochen, dagegen die Genugtuungsstimme<br />
auf Fr. 2000 erhöht.<br />
Als Verschulden wurde dem Motorradfahrer<br />
zunächst angerechnet, dass er nicht wesentlich<br />
verlangsamt habe, als er den beiden<br />
Heufudern begegnete. Nach Art. 34 des Autokonkordates<br />
hat der Fahrer zu verlangsamen<br />
oder nötigenfalls anzuhalten, wenn sein Fahrzeug<br />
Antass zu einem Verkehrshemmnis oder<br />
Unfall bieten könnte. Tm vorliegenden Falle<br />
Onkel Krombachs Chauffeur.<br />
Heitere Erzählung von Max Böttcher.<br />
3 (Nachdruck verboten.)<br />
(Sohluss)<br />
Erst wollte Lore wütend werden, aber dann<br />
lachte sie plötzlich herzlich auf und rief: «Ist<br />
gemacht! Du, das ist grossartig! Erstens<br />
ist das ein Mordsulk, und zweitens lerne ich<br />
so meinen mir zugedachten Eheherrn glänzend<br />
kennen und er mich! —Aber, aber —<br />
Heinz, ist es nicht möglich, dass dabei für<br />
mich als Dame recht heikle Situationen entstehen<br />
können, wenn ich auch Kammerdienste<br />
mit übernehmen muss?! Ich meine<br />
im Schlafzimmer oder im Bad!»<br />
«Keine Sorge! Ist bereits alles geregelt!»<br />
Lore Lindt in ihrer jünglingsharten<br />
Schlankheit und in dem feschen Bubikopf<br />
war ein äusserst herrschaftlicher Chauffeur.<br />
Die Hosenrolle meisterte sie ausgezeichnet,<br />
zumal sie schon seit Jahren bei alkn erdenklichen<br />
Sports, die sie trieb, Hosen zu tragen<br />
gewöhnt war.<br />
Punkt sechs Uhr brachte Lindt seine<br />
Schwester, den Chauffeur, zu Krombach in<br />
Unsere Arbeit im kommenden Jahr.<br />
Für den AutomobiJfahrer war das Jahr <strong>1927</strong> ein Jahr des Kampfes um sein Recht;<br />
mit der Beseitigung des «Bundesgesetzes für den Automobilverkehr» haben wir uns vor<br />
einem Rückschritt im Verkehrsleben bewahrt; Verbände, Fachpresse, jeder einzelne von<br />
uns war in diesem Kampf um unsere Existenz ein zuverlässiger Fechter.<br />
Bereits tauchen neue Schwierigkeiten am automobilistischen Horizont auf; das veraltete<br />
Automobil-Konkordat — darüber ist sich jedermann einig — bedarf einer gründlichen<br />
Revision; diese Revision erblicken wir in einem modernen schweizerischen Verkehrsgesetz,<br />
das allen Benutzern der Strasse gleiche Rechte und gleiche Pflichten bringt.<br />
Einige möchten aber zunächst ein kantonales Flickwerk zustande bringen; was dabei<br />
herauskommt, haben wir vor wenigen Wochen miterlebt, als der Kanton Bern dem Konkordat<br />
eine «zeitgemässe» Erweiterung durch ein Dekret gab, das neben sonstigen wirtschaftlichen<br />
Einschnürungen den Lastwagenverkehr nächtlicherweile lahmlegen will.<br />
Wir erinnern am Jahresende an den Kampf um den Benzinzoll. Während von höchster<br />
behördlicher Seite aus seinerzeit feierlich erklärt wurde, « der Benzinzoll ist keine<br />
fiskalische Massnahme des Bandes», müssen wir Fahrer feststellen, dass dieser gewaltige<br />
Zoll zu drei Viertel in den unergründlichen Taschen des Bundes verschwindet und<br />
dass die Kantone um den einzigen Viertel sich von Parlament zu Parlament balgen<br />
müssen, bis ein kleiner Teil der Benzin-Millionen auf die Strasse kommt. Der Automobilfahrer<br />
muss mit allen Mitteln des Gesetzes und des Rechtes dafür kämpfen, dass dieser<br />
Zoll restlos für den Ausbau der Strassenverkehrs-Interessen herangezogen wird. Dort<br />
trägt er, wirtschaftlich gesprochen, die besten Früchte, kommt den schweizerischen<br />
Gesamtinteressen am ehesten gugute.<br />
«Auto und Bahn» ist zum Schlagwort im schweizerischen Verkehrsleben geworden.<br />
Die Bahn erblickt im Automobil den unerwünschten Konkurrenten, dessen wirtschaftliche<br />
Ueberlegenheit sie gewaltsam zu bekämpfen sucht. Offen und geheim wird<br />
an der Schmälerung der Rechte der Automobilfahrer gearbeitet; mit dem Schreckgespenst<br />
der Bahndefizite sucht man .vielfach das Volk gegen die gesunde Fortentwicklung<br />
des Automobilverkehrs zu stimmen.<br />
Einzelne Kantone, zahlreiche Gemeinden und Behörden landauf, landab sind immer<br />
mit dabei, wenn es gilt, dem Automobilisten neue Lasten und Steuern aufzubürden; kann<br />
man demselben nicht auf loyalem Wege beikpmmen, so versucht man vielfach mittels<br />
kleiner Schikanen den Fahrer tropfenweise abzuzapfen; jeder von uns kennt jene mehr<br />
oder weniger regelmässigen Verkehrsteuern, die wir als Ergebnis sog. «Kontrollen» leisten<br />
müssen. An keiner Kategorie von Bürgern dürfte man sich derartige Abzapfungen<br />
erlauben, wie sie den Autlern gegenüber in vielen Gegenden als selbstverständlich<br />
gelten.<br />
All diesen Erscheinungen gilt unsere Arbeit, unser Kampf im neuen Jahr; Schulter<br />
an Schulter mit Gleichgesinnten wollen wir ihn führen, als unabhängiges Zentralblatt für das<br />
schweizerische Automobilwesen, das alle Verbände nach besten Kräften unterstützt.<br />
Wie unser Blatt der eigenen Fortbildung jedes Lesers dient, ist bekannt; der Automobilbesitzer<br />
hat in seinem Fahrzeug ein wertvolles Gut zu verwalten, wie man dasselbe<br />
hegt und pflegt, wie wir unsern Automobilbetrieb rationell einrichten, wo wir in<br />
den neuzeitlichen Erscheinungen der Praxis und Technik Anregung und Belehrung finden<br />
können, zeigt unser Blatt auf jeder Seite.<br />
Der Automobilist braucht eine starke, machtvolle Presse; in 24jähriger rastloser<br />
Arbeit hat es die «A.-R.» verstanden, die Mehrzahl der schweizerischen Automobilbesitzer<br />
als seine regelmässigen Leser zu begrüssen; wir dürfen uns der Sympathie<br />
und Anerkennung der meisten derselben erfreuen. Deshalb wird auch am Schluss<br />
des Jahres eine persönliche Bitte, die wir mit unseren herzlichen Neujahrswünschen<br />
verknüpfen, von unsern Lesern kaum verübelt, sie lautet: Automobilisten, bleibt Eurem<br />
Blatt, dem Verteidiger Eurer Interessen, auch im neuen Jahre treu; zahlt den Fünfliber<br />
für die Halbjahres-Nachnahme gern, er ist gewiss eine bescheidene Gegenleistung<br />
für das jede Woche zweimal bei Euch einkehrende interessante und vielseitige Blatt.<br />
Wir suchen Eure Anhänglichkeit durch energische Anstrengungen für unsere gemeinsame<br />
Sache zu lohnen.<br />
Bern, Zürich. Genf, Ende <strong>1927</strong>.<br />
das Hotel. Sofort wurde eine Probefahrtim<br />
neuen Wagen angetreten, und Lore, die von<br />
jetzt ab Franz heisst, fuhr glänzend. Weich<br />
in den Kurven, beim Bremsen ohne Stoss,<br />
dabei sicher im Ausweichen und Durchschlüpfen,<br />
absolut firm in der Verkehrsordnung<br />
— so war Franz das Ideal<br />
eines Chauffeurs. — Und als am nächsten<br />
Tage Krombach in seinem neuen Auto heimfuhr,<br />
sicher gelenkt von Franz, war er aus<br />
tiefster Seele dem guten Lindt dankbar, dass<br />
er ihm seinen Chauffeur geliehen hatte.<br />
Auch im Nebenamte als Diener zeigte sich<br />
Franz als äusserst brauchbar. Er war gewandt<br />
im Servieren, geräuschlos, sah dem<br />
Herrn gewissermassen alle Wünsche von<br />
den Augen ab, umhegte und verwöhnte ihn,<br />
wie er bisher in seinem Jungesellendasein<br />
noch nie erlebt hatte. Und da der Zufall<br />
wollte, dass Trine, die alte Köchin an Grippe<br />
erkrankte und in das Spital gebracht werden<br />
musste, übernahm die Perle von Chauffeur<br />
sogar noch den Kochdienst. Mit grandioser<br />
Umsicht schaltete und waltete er in der Küche,<br />
brachte die beiden Hausmädchen tüchtig<br />
in Schwung, und sie gehorchten dem hübschen,<br />
jungen Kerlchen nur gar so gern, denn<br />
binnen wenigen Tagen waren sie, wie auch<br />
alle anderen weiblichen Wesen auf dem<br />
Gute, bis über die Ohren in den neuen Chauffeur<br />
verliebt. —<br />
Lore beobachtete in diesen Taeen den Onkel<br />
Krombach genau. Sie hatte bald seine<br />
und uerN üer j<br />
schwachen Seiten entdeckt, aber fand zu ihrer<br />
Freude, dass er wirklich ein lieber, netter<br />
Mensch war. Sie mochte ihn bald gut leiden<br />
— und er sie oder besser: ihn, den<br />
Chauffeur- —<br />
An den stürmischen Märzabenden rief<br />
Krombach Franz zum Schachspiel in das behagliche<br />
Zimmer. Dann sassen sie bis um<br />
Mitternacht am Brette, unterhielten sich,<br />
spielten, manchmal musste Franz auch etwas<br />
vorlesen, und Onkel Krombach wunderte<br />
sich von Tag zu Tag mehr, wie gebildet<br />
sein Chauffeur war. Und noch eine besondere<br />
Beobachung machte er. Das zarte,<br />
fast mädchenhafte Gesicht von Franz fiel ihm<br />
auf, die schmalen, gutgeformten Hände gaben<br />
ihm ebenfalls zu denken, die grossen,<br />
dunklen Augen mit den langen Wimpern erinnerten<br />
ihn an südländischen Typus, die<br />
kleinen Ohren erschienen ihm geradezu<br />
klassisch, und so platzte er eines Tages heraus:<br />
«Sagen Sie, Franz, haben Sie denn noch<br />
keinen Schatz gefunden auf dem Gute oder<br />
im Dorfe?»<br />
«Aber Herr Krombach!»<br />
«Na, was denn? Sie sind doch ein verteufelt<br />
hübscher Kerl, und so apart in allem!<br />
Das kann ich Ihnen ehrlich sagen: Wenn ich<br />
ein Mädel wäre, verdammt, ich wäre längst<br />
verliebt in Sie!»<br />
Da sprang Franz auf, ganz unkommentmässig,<br />
wurde über und über rot und wollte<br />
zur Tür hinaus.<br />
musste der Beklagte erkennen, dass die Gefahr<br />
eines Unfalles bestand, sobald er der<br />
beiden breiten Heufuder auf der schmalen<br />
Strasse ansichtig wurde, was ihn um so mehr<br />
zum Langsamfahren hätte veranlassen sollen,<br />
als er mit der Möglichkeit rechnen musste,<br />
dass hinter den Heufudern, für ihn noch unsichtbar,<br />
Fussgänger oder andere Fuhrwerke<br />
folgen könnten.<br />
Ein weiteres Verschulden liegt darin, dass<br />
der Beklagte kein Signal gab, obschon er dies<br />
gemäss Art. 31 des Konkordates hätte tun<br />
sollen, sobald die Sicherheit es erforderte.<br />
Die Signalgebung wäre einmal geboten gewesen<br />
wegen der beiden Heufuder, an denen<br />
er vorbeiiahren wollte, sodann auch zur Warnung<br />
der den Heuwagen allfällig nachfolgenden<br />
Personen, denen sein Nahen unbemerkt<br />
bleiben konnte.<br />
Sodann liegt zweifellos ein -schweres Verschulden<br />
des Motorradfahrers in dem scharfen<br />
Einbdegen gegen die Strassenmitte zu<br />
nach Passieren der Heuwagen; denn er<br />
musste damit rechnen, dass er hinter denselben<br />
Fuhrwerke oder Fussgänger vorfinden<br />
konnte.<br />
Durch das Urteil ist der Beklagte für die<br />
gesamten Schadensfolgen verantwortlich gemacht<br />
worden, da die anderen Personen, die<br />
allfällig als mitverantwortlich in Frage kommen,<br />
nicht Prozesspartei waren. Das Amtsgericht<br />
hatte festgesetzt, dass der Beklagte<br />
Vs, der Führer des Lastwagens % der Schadensfolgen<br />
zu tragen habe. Das Obergericht<br />
nahm an, diese Feststellung- sei nicht zulässig,<br />
erklärte aber, dass den Lastwagenführer,<br />
da er zu nahe aufgeschlossen habe, gleichfalls<br />
ein Verschulden treffe. Dem Bundesgericht<br />
ging auch diese Feststellung noch zu<br />
weit, da der Lastwagenführer nicht Prozesspartei<br />
war; es beschränkte sich auf die Erklärung,<br />
dass dem Beklagten F. offen stehe,<br />
auf den Lastwagenführer Regress zu nehmen<br />
für den Fall, dass im Prozess gegen diesen<br />
dessen Verschulden festgestellt werde. W.<br />
An die Leser! Der Neujahrsfeiertage wegen<br />
erscheint die nächste Nummer der «Automobil-Revue»<br />
am Dienstag, den 3. Januar<br />
1928. Die Redaktion.<br />
«Halt! Halt! Dageblieben! Mensch, Franz,<br />
seien Sie doch nicht so empfindlich! Hergesetzt<br />
und weitergespielt! Ich glaube, Sie haben<br />
tatsächlich noch kein Mädel geküsst!»<br />
«Auf Ehrenwort, nein, Herr Krombach!»<br />
rief Franz und musste jetzt mit Mühe ein<br />
Lächeln unterdrücken.<br />
«Na, dann passen Sie ja zu mir, ich bin<br />
nämlich auch noch so ziemlich unberührt,<br />
trotz meiner 38 Lenze!»<br />
«Soll ich das glauben, Herr Krombach! Sie<br />
sind doch wirklich ein recht netter, lieber<br />
Mensch!» meinte sie leise und blickte dabei<br />
verlegen nieder.<br />
«Glauben Sie das getrost, Franz! Ich bin all<br />
mein Leben zu zaghaft und schüchtern, besonders<br />
dem weiblichen Geschlecht gegenüber,<br />
gewesen. Ich brächte gern eine liebe,<br />
tüchtige Herrin in mein Haus, so eine umsichtige<br />
Hausfrau, wissen Sie, die alles so<br />
aus den Aermeln schüttelt, wie Sie, Franz!<br />
Aber ich finde keine und mich mag wohl auch<br />
keine!»<br />
«Vielleicht gibt es doch jemand, der Sie von<br />
Herzen gern hat, Herr Krombach!»<br />
«Ich glaube es nicht! Oder wissen Sie es<br />
besser, Franz?»<br />
Lore nickte und sah ihn mit ihren grossen,<br />
schwarzen Augen dabei schelmisch und kokett<br />
an.<br />
«Donnerwetter, er ist wirklich ein verdammt<br />
hübscher Kerl!», dachte Krombach,<br />
und laut sagte er: «Dann heraus mit der
2 AUTOMOBTL-REVUE <strong>1927</strong> - N»104<br />
Der neue Ford in der Schweiz.<br />
Die Ausstellungen von Brüssel und London<br />
waren bekanntlich dazu ausersehen worden,<br />
das mit grosser Spannung erwartete Modell A<br />
der Fordwerke dem europäischen Publikum<br />
erstmals vorzustellen. Der Fordorganisation<br />
schien aber auch daran gelegen zu sein, den<br />
schweizerischen Interessenten die neue Konstruktion<br />
möglichst frühzeitig vorzuführen,<br />
und wir können es wohl als eine Referenz unserem<br />
Lande gegenüber auffassen, wenn die<br />
ersten in Europa veranstalteten öffentlichen<br />
Demonstrations- und Probefahrten gestern<br />
in Bern durchgeführt wurden. Bereits am<br />
Mittwoch hatte sich die europäische Geschäftsleitung<br />
der Ford-Company mit Sitz in<br />
Antwerpen persönlich mit den schweizerischen<br />
Ford-Vertretern in Verbindung gesetzt,<br />
indem in Bern in einer arbeitsreichen<br />
Tagung sämtliche organisatorischen und<br />
technischen Fragen besprochen wurden. Anschliessend<br />
daran fand im Schweizerhof in<br />
Bern ein Bankett statt, an welchem auch weitere<br />
Geladene, vor allem die Vertreter der<br />
Presse, teilnahmen. Mr. D. C. Griswold wies<br />
in seiner markanten Begrüssungsrede auf die<br />
Bedeutung des neuen Modells für den gesamten<br />
Automobilhandel hin. Er stellte mit Genugtuung<br />
fest, dass ausser dem bewährten<br />
Anlasser nichts mehr vom früheren Modell<br />
übernommen wurde. Sämtliche übrigen Teile<br />
stellen konstruktive Neuheilen dar, für deren<br />
Bewährung die sorgfältigste Auswahl der<br />
Materialien, neuartige Produktionsprozesse<br />
und umfangreiche technische Vorstudien und<br />
Versuche bürgen. Der Sprechende verdankte<br />
der Presse ihre bisherige Würdigung des<br />
letzten Erzeugnisses Ford'scher Pionierarbeit<br />
und Arbeitsmethoden, welche für das Unternehmen<br />
deshalb besonders wertvoll war, als<br />
die Nachrichten sich durch grosse Objektivität<br />
auszeichneten und die hiesige Presse es<br />
verstand, eine sensationell aufgebauschte<br />
und zum Teil unrichtige Berichterstattung,<br />
wie sie in ausländischen Blättern erfolgte,<br />
zu vermeiden. Herr Dr. Guhl, Zürich, sprach<br />
die Befriedigung der Fordvertreter über den<br />
neuen Wagen aus und versicherte die Geschäftsleitung<br />
der vollen Unterstützung durch<br />
sämtliche Verkaufsagenten, da diese nach<br />
eingehendem Studium des neuen Typ zur<br />
Ueberzeugung gelangt sind, dass es Ford<br />
tatsächlich gelungen ist, den beabsichtigten<br />
Fortschritt in vollem Umfange zu verwirklichen.<br />
Der Vertreter der «Automobil-Revue<br />
» verdankte darauf den Organisatoren<br />
die an die Presse ergangene Einladung. Die<br />
Teilnehmer versammelten sich kurz nachher<br />
im Hotel «National», wo zwei Modelle, ein<br />
«Tudor» (2türiger Personenwagen), ein<br />
Lastwagen-Chassis, sowie eine Karosserie Im<br />
Rohbau gezeigt wurden. Beide Objekte erregten<br />
allgemeine Bewunderung und fanden<br />
grosse Anerkennung. Da wir in unserem<br />
Blatte die konstruktiven Details des Wagens<br />
bereits gewürdigt haben, möge für heute der<br />
kurze Hinweis genügen, dass der Gesamteindruck<br />
tatsächlich ein vorzüglicher ist. Die<br />
moderne Linienführung der Karosserie,<br />
welche geschmackvoll abgetönte Farben aufweist,<br />
zusammen mit der sorgfältigen Innenausstattung<br />
ergeben ein harmonisches Ganzes,<br />
das den Ford'sehen Konstrukteuren alle<br />
Ehre macht. Speziell am Karosserie-Modell<br />
konnte man sich von der Qualität der verwendeten<br />
Materialien und der Zweckmässigkeit<br />
der Konstruktion überzeugen.<br />
Mit grossem Beifall wurde der erstmals in<br />
Europa vorgeführte Film besichtigt, der den<br />
ganzen Werdegang des Wagens in einer<br />
Sprache! Wenn Sie ein hübsches Mädel wissen,<br />
das mich gern hat und mich will!...»<br />
Da wagte sie den grossen Wurf! Blitzschnell<br />
stand sie auf, so dass das Schachtischchen<br />
umfiel, sprang auf seinen beiioss,<br />
und noch ehe er es hindern konnte, fasste sie<br />
seinen Kopf und küsste ihn zwei-, dreimal<br />
schnell und rief dabei: «Ich selbst bin es!»<br />
Mehr entsetzt als zornig schob Krombach<br />
seinen Chauffeur von sich, aber als er dabei<br />
seine Hände gegen Franzens Brust stemmte,<br />
wusste er im Augenblick, dass dieser Franz<br />
kein Franz, sondern ein Frauenzimmer sei.<br />
Sieg auf der ganzen Linie! — Um elf Uhr<br />
wusste Krombach den ganzen Schwindel und<br />
um zwölf Uhr, als es vom Kirchturm Mitternacht<br />
schlug, da feierten zwei Glückliche ihre<br />
heimliche Verlobung, Herr Krombach mit<br />
seinem Chauffeur. Und um ein Uhr morgens<br />
sauste das Auto durch die Nacht und brachte<br />
Lore zur Bahn, denn als Braut Onkels Krombach<br />
konnte sie doch unmöglich länger auf<br />
dem Gut bleiben. Aber schon wenige Wochen<br />
später kehrte sie wieder, und als die Osterglocken<br />
läuteten, da zog Lore als junge Herrin<br />
auf dem Gute ein.<br />
Und die Hochzeitsreise? Nach dem Süden<br />
natürlich! Und im 45 PS natürlich. Und der<br />
Chauffeur? Lore natürlich!<br />
Und wenn jemand mit Staunen hörte, dass<br />
Krombach, der unverbesserliche Hagestolz,<br />
nun auch in den Hafen der Ehe eingelaufen<br />
sei und fragte: «Wen hat er denn geheiratet?»<br />
so kam todsicher die Antwort: «Seinen<br />
Chauffeur!»<br />
prächtigen Serie anschaulicher Bilder wiedergibt.<br />
Es war leicht festzustellen, welche<br />
Sorgfalt auf die genaueste Bearbeitung sämtlicher<br />
Teilstücke verlegt wird, wo vielfach<br />
Toleranzen von nur 1/1000 mm gefordert<br />
werden. Der Film gab einen guten Einblick<br />
in die glänzende Organisation der Arbeitsmethoden,<br />
wobei das von Ford eingeführte<br />
und nunmehr weltbekannte Prinzip der<br />
Fliessarbeit eine ausschlaggebende Rolle<br />
spielt.<br />
Von der Firma Ford waren anwesend die<br />
Herren Griswold, Schnitema, Crick und<br />
Smith. — Die Filmvorführung wurde durch<br />
mündliche Erläuterungen des Herrn Schnitema<br />
ergänzt.<br />
Wie wir erfahren, werden im kommenden<br />
Jahr weitere Demonstrationen in andern<br />
schweizerischen Städten durchgeführt werden.<br />
So rechnen die Organisatoren damit,<br />
ungefähr in der dritten Januar-Woche Zürich<br />
besuchen zu können. Da eine erste Wagensendung<br />
von für die Vertreter bestimmten<br />
Vorführungsmodellen bereits verschifft<br />
ist, wird man in Bälde überall in unserem<br />
Lande Gelegenheit haben, den Wagen einzusehen,<br />
und hofft die Unternehmung, den Verkauf<br />
in der Schweiz spätestens im April aufnehmen<br />
zu können. B.<br />
Automobiiistlsches<br />
aus dem Luzerner Grossen Rat.<br />
Anlässlich der Beratung des Voranschlages<br />
pro 1928 arn 27, Dezember wurde über<br />
die Vorlagen des Baudepartements Bericht<br />
erstattet. Einen Teil der Automobilgebühren<br />
möchte die Regierung, durch die Staatsrechnungskommission<br />
veranlasst, den einzelnen<br />
Gemeinden zufliessen lassen. Die<br />
Einnahmen an Automobilgebühren konnten<br />
um 30 000 Fr. höher eingestellt werden.<br />
Regierungsrat Dr. Walther machte die<br />
Mitteilung, dass die Konferenz der kantonalen<br />
Polizeidirektoren die Beratung über<br />
die Neuregelung der Automobilgesetzgebung,<br />
über deren Ergebnis wir seinerzeit berichteten,<br />
nicht zum Abschluss gebracht habe.<br />
Was angestrebt werden müsse, sei eine<br />
eidgenössische Regelung. Da bis dahin aber<br />
noch viel Wasser die Reuss hinabfliessen<br />
dürfte, müssten die elementarsten Fragen<br />
kantonal geregelt werden.<br />
Grotesk-komisch wirkte wieder einmal<br />
die Tatsache, wie bei der Besprechung der<br />
dringendsten Strassenkorrektionen — und<br />
sie sind zum Teil sehr dringend im Kanton<br />
Luzern — sich aller Augen auf den Benzinzoll<br />
richteten. Auf jedem Budget der Kantone<br />
schattiert der Zollanteil schon die Bilanzzahlen;<br />
in Bern aber diskutiert und diskutiert<br />
man, und wer weiss, ob nicht wieder<br />
ein Jahr ergebnislos verstreicht!<br />
Einer dringenden Ausbesserung und Erweiterung<br />
ruft die Seetalstrasse. Ist einmal<br />
die Höhe der Beiträge der Gemeinden festgelegt,<br />
so kann damit gerechnet werden,<br />
dass eines Tages auch dieses Projekt seine<br />
Verwirklichung nicht nur auf dem Papier<br />
erlebt. Das Strassenstück Kriens—Luzern<br />
hat nicht minder die Strassenwalze nötig,<br />
nur muss noch um eventuelle Staatsbeiträge<br />
geschrieben werden, eine Hoffnung, die<br />
schwerlich erfüllt werden dürfte, da es sich<br />
um eine Gemeindestrasse handelt. Die Diskussion<br />
erwähnte noch weitere Strassen,<br />
deren Instandstellung in Betracht gezogen<br />
werden muss. v.<br />
Eine moderne Verkehrsschule.<br />
Wenn wir nachstehend der grössten deutschen<br />
Polizeischule für Technik und Verkehr<br />
im Tempelhoferfelde zu Berlin ein flüchtiges<br />
Besuchtem abstatten und manch Lobenswertes<br />
zu erwähnen haben, so will das nicht<br />
heissen, dass wir deshalb das Gute unserer<br />
eigenen Schweiz. Verkehrspolizei übersehen.<br />
Aber just wie gegenwärtig die Berliner Polizei<br />
für den 7. März im Sportpalast ein grosses<br />
Fest unter der Devise «Der Schupo zum<br />
Bobby» vorbereitet, dessen Reingewinn dazu<br />
bestimmt ist, eine Anzahl Berliner Polizisten<br />
nach London zu schicken, um die vorbildliche<br />
Verkehrsregelung durch die weltberühmten<br />
«Bobbies» der City an Ort und<br />
Stelle zu studieren, so will auch uns bedünken,<br />
dass die Methoden der deutschen Verkehrsschule<br />
ebenso für uns viel Wissenswertes<br />
und manche Anregung bringen dürften.<br />
Die Weltstädte werden mit ihrem Riesenverkehr<br />
immer die «Universitäten» der<br />
modernen Verkehrsregelung bleiben.<br />
Die deutsche Polizeischule besteht, bedingt<br />
durch die Zeittendenz der Motorisierung, Signalisierung<br />
und technischen Ausrüstung des<br />
heutigen Polizei- und Verkehrsregelungswesens,<br />
schon seit einigen Jahren und darf, obwohl<br />
sie sich noch im Stadium des Werdens<br />
befindet, auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken.<br />
Bedeutsam ist, dass die Polizei<br />
hierbei bestrebt ist, mit den letzten Neuerungen<br />
Schritt zu halten und sich nicht verschliesst,<br />
die Wünsche der Automobilisten<br />
und Verkehrsverbände zu würdigen und ihnen<br />
weitmöglichst Rechnung zu tragen.<br />
Zweck der Schule ist eine elementare Ausbildung<br />
der zur Verkehrsregelung bestimmten<br />
Polizisten, d. h. sie mit dem Wissen und<br />
Werkzeug zu versehen, das sie in die Lage<br />
setzt, ihre Aufgabe mit einem Maximum an<br />
Garantien zu erfüllen. Wichtig ist hiebei,<br />
dass man sich im Laufe der letzten Jahre<br />
immer mehr vor die dringende Notwendigkeit<br />
gestellt sieht, alle diejenigen, welche den<br />
Strudel des Verkehrs zu regeln haben, selbst<br />
zum Automobilisten auszubilden.<br />
Das Programm der Schule zerfällt in drei<br />
Teile: 1. das Automobil und Verkehrswesen;<br />
2. das technische Nachrichtenwesen; und 3.<br />
— was uns zwar hier nicht berührt — die<br />
Luftüberwachung.<br />
Im Hofe der ehemaligen Augustinerkaserne<br />
befindet sich ein regelrechter Versuchsplatz<br />
mit fingierten Strassen, die in einem Kreuzungspunkt<br />
enden, der mit allen erdenklichen<br />
Verkehrssignalen ausgerüstet ist. Hier lernt<br />
nun der junge Schupo, nachdem er auf der<br />
Schulbank das erforderliche theoretische<br />
Wissen erworben, die praktische und grundlegende<br />
Seite seines unbedingte Zuverlässigkeit<br />
erfordernden Berufes. Seine Kameraden<br />
markieren hierbei in Wagen, auf Velos, Motorrädern<br />
und zu Fuss den Strom der eiligen<br />
Strassenbenützer. In besonderen Kursen wird<br />
Gelegenheit geboten, sich als technischer<br />
Sachverständiger — ein Anfordernis, das<br />
sich je länger je mehr als unumgänglich erweist<br />
— auszubilden. Diese technische Bildung<br />
ist für den Selbstfahrer besonders wichtig.<br />
Das sogenannte «technische Nachrichtenwesen»<br />
beschränkt sich naturgemäss ledig'<br />
lieh in Versuchen, stellt also ein eigentliches<br />
Laboratorium für technische, vornehmlich<br />
optische Strassensignale dar.<br />
Wie man sieht, erfahren die deutschen Polizisten<br />
in der Augustiner-Kaserne eine Ausbildung,<br />
die der Verantwortung und Bedeutung<br />
des Verkehrspolizisten im weitesten<br />
Sinne Rechnung zu tragen sucht, ist man sich<br />
doch bewusst, dass von der Kunst der Verkehrsregelung<br />
tagtäglich Menschenleben abhängig<br />
sind.<br />
Der Automobilist findet im ausgedrillten<br />
Schupo nicht einen bärbeissigen Verkehrsregelungs-Automaten,<br />
sondern einen vorzüglich<br />
geschulten höflichen Beamten, der dem<br />
Wagenlenker aus eigener Erfahrung Verständnis<br />
entgegenbringt. Nicht zuletzt spielen<br />
Entgegenkommen und würdige Ruhe, wenn<br />
auch nicht die elementarste, so doch eine der<br />
grundlegendsten Rollen beim eigentlichen<br />
Zeitproblem der Verkehrsregelung. Vit.<br />
Der Internat. Sportkalender<br />
1928 der A.I.A.C.R.<br />
11. Februar: Loternationaler Regelmässigkeito- und<br />
Euverlässigkeitawettbowerl) zwischen Gothenburg<br />
and Stockbolm.<br />
18 März Turbie-Bergreanen (A C. de Nice).<br />
18 März: lncernationa.es Kiloraeter-LancÄ in Genf.<br />
1. Aprti: Tausendmeilenfahrt von Italien<br />
1. April: Esterel-üergrennen (A. C. de Cannes),<br />
9. April: Brooklaods-Rennen.<br />
9 April Circuit de la Garoupe (A. C. d'Antibes)<br />
6 Mai: 19 Tarsja Flono.<br />
13 Mai: Preis von Messina.<br />
20. Mai: Grand Prix des Frontieres in Belgien.<br />
27 Mai: Perugina-Preis<br />
28 Mai: Brooklands-Hennen.<br />
28. Mai- Geschwindigkeitsrennen auf der Rundatrecke<br />
von Zagreb in Yugoslavien.<br />
30 Mai- Grosser Preis von Indianapolis.<br />
3. Juni: Linionest-Bergrennen (A C du Rhone)<br />
3 Juni: Rundfahrt von Mugello (Italien).<br />
3. Juni: Drittes Rennen für Automobile und Motorräder<br />
auf dar Rundstrecke von Praded<br />
(Tschechoslowakei).<br />
4.—11 Juni- VII Internationale Touristik-Konkurrenz<br />
in Rumänien<br />
10. Juni: XII Internationales Rennen Zbraslav<br />
Jüoviste (Tschecboslovakei).<br />
10. Juni: Königl Preis von Rom.<br />
10. Juni: Toul—Nancy-Rennen.<br />
16-—17 Juni: Grosser Zuverlässigkeitspreis (24<br />
Stunden) Rudge Whitworth-Preise and Aussebeidungsfahrten<br />
des Grossen Preises Bugatti<br />
(A C de l'Ouest. Le Mans)<br />
16.—17 Juni- Ungarischer Touristik-Wettbewerb.<br />
17. Juni: Rom-Preis für Touristik.<br />
17.—24. Juni: Internationaler Touristik-Wettbewerb<br />
Polens.<br />
24. Jani: Grosser Preis Bugatti (Schlussrennen).<br />
(A C de l'Ouest)<br />
29. Juni- III Gugger-Bergrennen (Ungarn).<br />
1. Juli- Groöser Preis des Automobil-Club d« France.<br />
7.—8 Juli: Grosser Preis von Belgien für Sportwagen.<br />
8. Juli: Bergrennen Suse—Mont-Cenis.<br />
8. Juli: Escrinet-Bergrennen (A C. de l'Ardeche et<br />
de ia Dröme).<br />
8. Juli: 4 Marne-Preis (A C. des Ardennes).<br />
14. Juu: Grjsser Preis für Sportwagen In Deutschla<br />
nd.<br />
15 Juli: Grosser Preis von Deutschland.<br />
22. Juli: Internationales Artberjjrennea.<br />
25 Juli: San Sebastian-Rennen.<br />
29 Juli: Grosser Preis von Spanien.<br />
4. August: Acerbo-Preis für Rennwagen (Italien).<br />
5. August: Abruzzo-Preis für Sportwagen (Italien).<br />
6 August: Brooklands-Rennen.<br />
12. August: Grosser Preis von Beiden.<br />
12.—17 Augast: Internationale Alpenfahrt (Deutschland.<br />
Oesterreich Italien. Schweiz).<br />
18.—19 August: Freiburger Rekordtag« (Deutschland)<br />
19 August: Laffrey-Bergrennen (A C. Dauphtnols)<br />
19 August- Tatra-Bergrennen in Zakopane (Polen)<br />
24., 25 26 Auvrust: V Grosser Preis von «Ia<br />
Baule> Kilometer-Rennen and Klassiemn(rsprüfungen<br />
des «RayLle da Soleil» (A G. de<br />
l'Ouest).<br />
25.—36. August: VIL Internationales Klauseurennen.<br />
2. September: Grosser Preis des König], A. C. ton<br />
Italien.<br />
8. September: «Grand Prix international des Yoitures<br />
legeres et voiturettest (A. C. du Nord).<br />
9. September: «Criterium international des voitures<br />
de Tourisme et Coupe Georges Boillot» (A. C.<br />
du Nord).<br />
Herrscht in der Schweiz Mängel an Steinen?<br />
In Beantwortung dieser Frage in Nummer<br />
98 der «Automobil-Revue» weist Herr<br />
-sw- darauf hin, es sei in einem Presseartikel<br />
einer städtischen Materialverwaltung<br />
nahe gelegt worden, ihren Bedarf an Pflastersteinen<br />
nicht im Ausland einzudecken.<br />
Da aber unsere Alpenkalke, Quarzsandsteine<br />
und Kieselkalke nach dem Urteil von Fachleuten<br />
sich für Pflasterungen von Strassen<br />
mit grösseren Steigungen nicht eignen, so<br />
solJten statt der Verwendung des ausländischen,<br />
rauhen Granits, Betonstrassen gebaut<br />
werden.<br />
Dazu erlauben wir uns zu bemerken, dass,<br />
nachdem sich unser Schweizergranit zu<br />
Pflastersteinen absolut nicht verarbeiten<br />
lässt, unsere Alpen- und Kieselkalksteine<br />
aber glatt werden und infolge ihrer geringen<br />
Druckfestigkeit den schweren Verkehr nicht<br />
auszuhalten vermögen, die Verwendung eines<br />
besseren und wenn auch ausländischen<br />
Materials geradezu zum Bedürfnis geworden<br />
ist. — Jede Behörde wird deshalb danach<br />
trachten, einen erstklassigen Strassenbelag<br />
zu erhalten, der nicht schon nach wenigen<br />
Jahren, mit vielen Kosten und grossen Verkehrsstörungen<br />
erneuert werden muss.<br />
Dann ist namentlich zu berücksichtigen,<br />
dass dem Richten von Pflastersteinen<br />
für den schweizerischen Arbeitsmarkf<br />
eine ganz untergeordnete Bedeutung zukommt,<br />
weil der Schweizer Arbeiter als<br />
Steinrichter kaum zu haben ist. Höchstens<br />
20 Prozent der gelernten Steinarbeiter sind<br />
Schweizer. Die übrigen 80 Prozent sind meistens<br />
Italiener, Elsässer und Pfälzer, die<br />
hierzu speziell importiert werden müssen und<br />
unter welchen sich oft auch ganz unerwünschte<br />
Elemente befinden. — Wir dürfen<br />
überdies nicht vergessen, dass auch in der<br />
ausländischen Qranitindustrie grosse schweizerische<br />
Kapitalien investiert sind, so dass<br />
wohl eine gleiche Lieferungsberechtigung<br />
für einheimische und ausländische Steinbrüche<br />
besteht.<br />
Was zum Schluss die Betonstrasse betrifft,<br />
dürfte dieselbe unseres Erachtens, als fugenloser<br />
Belag, bei Steigungen kaum in Frage<br />
kommen. p, K.<br />
Die geplante Umgestaltung des Kasino»<br />
Platzes in Bern, über die wir unsere Leser<br />
in einem eingehenden Artikel orientiert haben,<br />
war in der Berner Stadtratssitzung vom<br />
23. Dezember Gegenstand einer Interpellation,<br />
welche den Gemeinderat einlädt, Bericht<br />
und Antrag darüber zu erstatten, inwieweit<br />
die Vorarbeiten gediehen sind und in<br />
welcher Frist mit einer befriedigenden Lösung<br />
der zurzeit unhaltbaren Verkehrsverhältnisse<br />
zu rechnen sei. v.<br />
Efnlampenbeleuchfung nur für den Notfall!<br />
Dann aber links beleuchten, nicht rechts! Nicht nur<br />
dem Automobilisten, sondern auch dem Fussgänger<br />
fällt es häufig auf, dass die Autos am Abend so<br />
verschiedenartig beleuchtet sind. Ob zwei, vier oder<br />
sechs Lampen brennen, spielt keine wesentliche<br />
Rolle, sofern diese in der Stadt genügend abgeblendet<br />
sind. Doch mehr und mehr trifft man die Einlampenbeleuchtung.<br />
Zugegeben, dieses System ist<br />
sparsamer und reicht für die Stadt und die gut erhellten<br />
Vorortsstrassen völlig aus. Dennoch ist aber<br />
ein einseitiges Beleuchten nur auf der rechten Seite<br />
in jeder Beziehung grundfalsch und gefährlich. Der<br />
Fahrer denke sich ein ihm auf dunkler Strasse entgegenkommendes,<br />
nur rechts beleuchtetes Auto; OT<br />
sitzt am Steuer und weiss bis auf nächste Nähe<br />
nicht, ob es ein Motorrad oder ein Auto ist, fährt<br />
an der einen Lampe scharf vorbei und dem anderen<br />
dabei mitten in den Kühler! Hätten aber beide<br />
nur links beleuchtet, eo würde das für den Notfall<br />
genügen; beide fahren, wie man dies gewohnt ist,<br />
scharf an der Lampe vorbei, und es passiert in der<br />
Regel nichts.<br />
Fährt ferner ein nur rechts beleuchteter Wagen<br />
einem anderen vor, so 6ieht der Fahrer, der als<br />
dritter von vorne den beiden entgegenkommt, den<br />
hinteren erst, wenn dessen rechte Lampe hinter dem<br />
vorderen hervorkommt, das heisst. wenn er ihm<br />
schon gegen übersteht and ein Unglück in letzter<br />
Sekunde kaum mehr zu vermeiden ist. Bei Linksbeleuchtung,<br />
dio bei unserem Rechtsfahrsystem die<br />
einzig ratsame Einbeleuchtung ist, wäre in diesem<br />
Falle keine besonders grosse Gefahr vorhanden.<br />
Wer einmal im Falle der Not (fast entladene<br />
Batterie) nur eine Lampe benützen will, soll um jeden<br />
Preis die linke Lampe brennen lassen. Einzig<br />
richtig ist aber die Verwendung beider Lampen.<br />
go.
N° 104 — 192V AUTOMOBIL-REVUE<br />
A. C. S. Sektion Zürich. Besonders interessant<br />
verspricht die nächste Monatsversammlung vom<br />
Donnerstag, 12. Januar 1928. 18 Uhr im «Grand<br />
Hotel Dolder» zu werden. Nach dem geschäftlichen<br />
Teil und dem gemeinsamen Nachtessen wird Herr<br />
H. Wunderly-Volkart die A. C. S.-Gemeinde durch<br />
einen Vortrag über seine im Sommer dieses Jahres<br />
ausgeführte Polarreise ins Kaiser Franz-Joseph-<br />
Lancl. betitelt: «Von Walrossen und weissen Bären,<br />
Jagden im nördlichen Eismeer» zu fesseln wissen.<br />
Wie schon angekündigt, findet der traditionelle<br />
Clubball Samstag, den 21. Januar im «Grand Hotel<br />
Dolder» statt. Einladungskarten und Programme<br />
dieser gediegene Genüsse versprechenden Soiree<br />
gehen den Mitgliedern demnächst zu.<br />
An Stelle des im Herbst infolse eines Autounfalles<br />
so tragisch aus dem Leben geschiedenen Hrn.<br />
Dr. med E. Himmel wurde Herr Dr. med. H. Diener,<br />
Regensdorf, in den Vorstand gewählt. Infolge<br />
Wegzuges schied auch Herrr W Escher, dessen<br />
Dienste warm verdankt wurden, aus dem Vorstand<br />
aus.<br />
zi<br />
A. C S. Sektion Glarus. Unvergesslich bleibt,<br />
nachdem die geselligen und frohen Stunden verrauscht,<br />
die Erinnerung an den diesjährigen Zijounerball.<br />
Es war ein wildbuwegtes Leben, das<br />
sich in den Farben des wandernden Volkes, das aus<br />
allen Zipfeln der Landkarte herbeigeströmt war, im<br />
Lichte des Festsaales abspielte. Der Tanz und die<br />
schönen Frauen, die Leidenschaft jedes echten Zigeuners<br />
(und ist der Automobilist nicht ein moderner<br />
Zigeuner?) regierten die Stunden bis zum<br />
ersten Hahnenschrei.<br />
Frau Alice Jenny-Luchsinger gebührt der Dank<br />
für das wohlgelungene Festl +<br />
A. C S. Sektion Thurgau. Vorstandssitzung<br />
vom 33. Dezember <strong>1927</strong>. Ein« reiche TraktaudeulieU<br />
harrte der Erledigung. Da» Protokoll der 47.<br />
Sitzung wurde duikussionslos genehmigt. Der Sekretär<br />
berichtete einlässlich über die Sekretariatsgeschäfte,<br />
welche heute bereits einen ganz bedeutenden<br />
Umfang angenommen haben. Es steht fest,<br />
da«« unsere Sektion im Verhältnis zur Mitglieder-<br />
MM, was die Aufstellung der Tryplyks anbelangt,<br />
fax erster Stelle von allen Sektionen stellt.<br />
Die Delegierten berichteten ausführlich über die<br />
Oltener Tagung des A.C.S. und der dort abgegebenen<br />
Erklärung, dass die Sektion Thurgau sich bis<br />
auf Weiteres sn einer Vertretung D.C.G., sowie einer<br />
Mitarbeit im Uebrigen desinteressiere. Diese<br />
wabjgegrünidete Stellungnahme der Herren Delegierten<br />
wurde nach der ausgiebig benützten Diskussion<br />
in allen Teilen sanktioniert.<br />
Für 1928 wurde das von der Sportskommiseicra<br />
vorgelegte Jahresprogratnm genehmigt. Dasselbe<br />
wird nach der endgültigen Bereinigung veröffentlicht<br />
werden.<br />
Auf den 11. Februar 1928 eoll das Unterhaltungsprogramm<br />
für 1928 mit einem Maskenball eröffnet<br />
werden. Die Einladungen gelamuen nächster<br />
Tag« zum Versand nnd der Vorstand erwartet eine<br />
rege Beteiligung, wmal wir den verehrten Mitgliedern<br />
die volle Zusicherung geben können, da»s sich<br />
diese Veranstaltung in durchaus einfachem Rahmen<br />
abwickeln wird, Stunden der ungezwungenen Fröhlichkeit<br />
1<br />
Der Rechtskonsnlent erhielt noch den Auftrag,<br />
unsere Statuten in Einklang zu bringen mit den<br />
neuen Zentral-Statuten. Der neue Entwurf wird<br />
dann in einer späteren Sitzung zur Behandlung<br />
kommen. F.<br />
A. C. S. Sektion Moniagnes Neuchäteloises. Vor<br />
Weihnachten vereinigte sich das Komitee der Sektion,<br />
am dem sympathischen Rennfahrer Gacon das<br />
schweizerische Championatsdiplom und die goldene<br />
Medaille für das Jahr <strong>1927</strong> zu überreichen. Gacon<br />
empfing ausserdem den Wanderbecher für das<br />
Doubß-Rennen, dessen Rekord er hält. v.<br />
Es sei mit einem hiesigen Rechtsanwalt, der zugleich<br />
Clubmitglied ist, betreffend Schaffung einer<br />
Rechtsauskunftsstelle für unsere Mitglieder, Rücksprache<br />
zu nehmen und ihn zu ersuchen, uns seine<br />
speziellen Bedingungen bekannt zu geben. Im gleichen<br />
Sinne sollen die dem Club angeschlossenen<br />
Hotels und Garagen angehalten werden, den T. C.<br />
S.-Mitgliedern Spezial-Vergünstigungen zukommen<br />
zu lassen.<br />
Im Frühjahr soll eine Autofahrt mit der Trachten-Vereinigung<br />
Rapperswil durchgeführt werden,<br />
ebenso eine Fahrt mit den Insassen des Armenund<br />
Altersasyls unserer Gemeinde und später, ev.<br />
eine solche mit den Waisenhaus-Kindern der Gemeinde<br />
Jona. Eine Faschinssfahrt wird zur nähern<br />
Prüfung und event. Ausarbeitung dem Vorstande<br />
überlassen. Als weitere Aufgaben für's kommende<br />
Jahr sind Film-, Verkehrs- und motorfahrzeugtechnische<br />
Vorträge ins Auge gefasst, des weitern zur<br />
Unterhaltung unserer Mitglieder und zu Propagandazwecken<br />
Hindernis-. Wett- und Lampionsfahrten,<br />
Unterhaltungsabende usw E. P -I.<br />
JNTERESSANTES<br />
AUS *LUR<br />
fie-* WELT<br />
Der Hund und die Autohupe. Der Automobilist,<br />
der gezwungen ist, seinen Wagen<br />
für kurze Zeit zu verlassen, kann nichts besseres<br />
tun, als seinen Hund mit der Bewachung<br />
zu betrauen. Dabei kam es, wie Londoner<br />
Blätter berichten, kürzlich zu einem<br />
drolligen Zwischenfall, als ein solcher Wachhund<br />
einen neben dem eigenen stehenden andern<br />
Wagen für den seines Herrn hielt und<br />
dem Eigentümer energisch entgegentrat, als<br />
dieser versuchte, sein Auto zu besteigen.<br />
Wiederholt versuchte der Herr erfolglos, den<br />
Sitz einzunehmen und musste angesichts der<br />
drohenden Haltung des Hundes davon abstehen,<br />
der sofort die Zähne fletschte, wenn der<br />
Automobilist das Trittbrett besteigen wollte.<br />
Bei diesen vergeblichen Versuchen setzte er<br />
zufällig die Hupe in Tätigkeit, mit dem Erfolg,<br />
dass der Hund die Ohren spitzte und<br />
sich den Wagen mit dem fremden Hupenton<br />
noch einmal genauer ansah, um dann plötzlich<br />
umzukehren und sich neben dem Wagen<br />
seines Herrn niederzulegen. Die Tatsache,<br />
dass Hunde sehr wohl den Ton der verschiedenen<br />
Hupen unterscheiden können, findet<br />
dadurch eine neue Bestätigung. Vielleicht,<br />
dass die Basler Polizei dieses Unterscheidungsvermögen<br />
zu nutze macht, um durch<br />
besonders abgerichtete Polizeihunde die «gesetzliche<br />
Tonhöhe» ausserkantonaler, vor allem<br />
zürcherischer Autos kontrollieren zu<br />
können!...<br />
xL<br />
Londoner Riesenautobusse aus Aluminium.<br />
Schon lange versuchte man die Gewichte<br />
der Fahrzeuge zu verringern. Die Schwierigkeit<br />
zeigte sich gewöhnlich in der Beschaffung<br />
des geeigneten Materials mit genügendem<br />
Widerstand.<br />
Ein Beispiel, wie in ungeahnter Weise ein<br />
hochwertiges Schweizerprodukt als Ausgangsmaterial<br />
für neue Anwendungsmöglichkeiten<br />
in immer weitere Kreise dringt, ist<br />
das Aluminium, das sich seit Jahren in Form<br />
von Kesseln, Pfannen, Bestecken und hundert<br />
kleinen Gegenständen in den privaten<br />
Haushaltungen bewährt hat. Ein weiteres<br />
neues Gebiet für die Anwendung des leichten<br />
und doch ausserordentlich widerstandsfähigen<br />
Metalls stellt der Bau verschiedenster<br />
Arten von Fahrzeugen dar. Schon lange<br />
werden zwar Karosserien für Automobile aus<br />
Aluminium hergestellt; neu ist dagegen die<br />
Verwendung des Leichtmetalls auch für das<br />
eigentliche Traggestell der Wagen. Gegenwärtig<br />
wird in London ein aus Aluminium<br />
hergestellter Riesenautobus erprobt, der in<br />
zwei Stockwerken 60 Sitzplätze aufweist.<br />
Die Verminderung des Totgewichtes des<br />
Wagens bringt nicht nur einen billigeren<br />
Betrieb, sondern auch eine sehr erwünschte<br />
Schonung der Strassen mit sich, und es liegt<br />
durchaus im Bereich des Möglichen, dass<br />
wir eines Tages auch Strassen- und Kleinbahnwagen<br />
aus Aluminium werden bewundern<br />
=<br />
können.<br />
Bussenpraxis an der deutschen Grenze.<br />
Es ist in letzter Zeit vielfach über die strengen<br />
Geschwindigkeitskrontrollen an der<br />
deutschen Grenze geklagt worden, sodass es<br />
angezeigt erscheint, Automobilfahrer, die<br />
deutsches Gebiet durchfahren oder besuchen<br />
müssen, davon zu unterrichten.<br />
Dieser Tage erhielten wir das Schreiben<br />
eines Schaffhauser Automobilisten, der uns<br />
mitteilt, im Dorf Erzingen von der Gendarmerie,<br />
wegen einer angeblichen Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 34 km zu 11 Mark Busse<br />
verknurrt worden zu sein. Der gebüsste Fahrer<br />
versichert uns, von einer üoppelkontrolle<br />
mit Stoppuhr weit und breit nichts gesehen<br />
zu haben, bezweifelt überdies, dass bei dem<br />
verhältnismässig flauen Automobilverkehr<br />
(Vormittag und Winterzeit!) zwei Mann zur<br />
Kontrolle hingestellt worden seien — Zweifel,<br />
die mehr als berechtigt erscheinen und von<br />
dem betreffenden Automobilisten dem Bezirksamt<br />
Waldshut bei der Ueberweisung<br />
des Bussenbetrages auch unverhohlen geäussert<br />
wurden. Ist also die Kontrolle nur<br />
durch eine Person vorgenommen worden, so<br />
kann deren Genauigkeit mit vollem Recht<br />
angezweifelt werden.<br />
Wir zitieren nachfolgend eine Stelle aus<br />
dem erwähnten Schreiben an das Bezirksamt<br />
Waldshut der, wenn nötig, die Schweizer<br />
Automobilisten zum Nachdruck verhelfen<br />
würden, sollte die Ortsgendarmerie gewisser<br />
Gemeinden unserer Mahnung — die<br />
nur in ihrem Interesse liegt — nicht Rechnung<br />
tragen wollen. Unser Leser schreibt:<br />
« Ls hat keinen Zweck, Zeit zu versäumein mit<br />
Rekursen, dagegen werde ich die Kopie dieses<br />
Schreibens der « Automobil-Revue » einsenden, damit<br />
die schweizerischen Automobilfahrer über die<br />
Praxis Ihrer Gendarmerie unterrichtet worden, Kla>gon<br />
über die gehandharbten Kontrollen sind auuh<br />
von anderer Seite laut geworden. Ich zweifle daran,<br />
ob Beschwerden besonders geeignet sind, Ihren<br />
Fremdenverkehr zu heben. Besonders wir Schweizer<br />
Automobilisten sind bisher gerne in den Schwarzwald<br />
gefahren, können aber auch andere Gebiete<br />
ads Ausflugsziel bestimmen. » v.<br />
Das Geheimnis unserer Zeit. Berlin zerbrach<br />
sich kürzlich über einen scheinbar<br />
ganz verzwackten Fall vergebens den Kopf<br />
und dies aus folgendem Grunde: Im Staatstheater<br />
spielte man den « Kaufmann von Venedig<br />
», im Theater an der Königgrätzer-<br />
Strasse am selben Abend « Schloss Wetterstein<br />
». Daran ist wohl nichts Ausserordentliches,<br />
eher aber an dem Umstand, dass an<br />
beiden Theatern ein und derselbe Künstler die<br />
Hauptrolle spielte, nämlich Fritz Kortner. Um<br />
10 Uhr nachts verliess er als Shylock — gerichtet,<br />
geschlagen, erledigt — den Gerichtssaal,<br />
um 10 Uhr 05 auf Schloss Wetterstein<br />
als Mr. Tschamper, Gewaltmensch, im Frack<br />
zu erscheinen. Das Geheimnis dieser Umwandlung?<br />
Eine bis ins kleinste ausgedachte<br />
Organisation, die es dem Schauspieler ermöglicht,<br />
in der ungeheuer kurzen Zeit im<br />
Auto sozusagen von einer Haut in die andere<br />
zu fahren.<br />
Ein amüsanteres Beispiel für die verblüffenden<br />
Kombinationen, die das Auto durch<br />
seine Anpassung an die Bedürfnisse des heutigen<br />
Zeitmenschen bietet, dürfte wohl nicht<br />
so schnell zu finden sein.<br />
Hier handelt es sich um den Dienst an<br />
einem Schauspieler. Im Alltagsleben hat das<br />
Automobil dem Erwerbenden schon tausend<br />
unschätzbare Vorteile gebracht. xi.<br />
Die Todes-Barriere hat in der Nähe von<br />
Tours in Frankreich wieder drei Opfer gefordert.<br />
Bei einem Niveau-Uebergang wurde<br />
ein mit fünf Personen besetztes Auto von einem<br />
Schnellzug überfahren; drei Insassen<br />
wurden getötet und zwei verletzt. Da aus<br />
der Meldung nicht ersichtlich ist, dass den<br />
Automobilfahrer ein Verschulden trifft, so ist<br />
anzunehmen, dass wieder einmal die Barriere<br />
versehentlich geöffnet blieb. oo.<br />
Der italienische Automobilexport Ist in<br />
leichtem Steigen begriffen. Der Export von<br />
Automobilen italienischer Konstruktion betrug<br />
in den ersten 9 Monaten des laufenden<br />
Jahres 27,166 Stück im Werte von 509 Millionen<br />
Liren, gegen 26,097 in der gleichen<br />
Periode 1926 und 2.1,999 im Jahre 1925.<br />
Sektion Seeland des T. C. S. Die am 25. Dezember<br />
abgehaltene Vorstandssitzung hat beschlossen,<br />
das Jahresfest am 28. Januar 1928 im Hotel<br />
•Kreuz» in Lyss abzuhalten. Das genaue Programm<br />
wird später bekannt gegeben.<br />
Ferner wurde beschlossen, die Generalversammlung<br />
auf Sonntag den 4. März 1928 ins Hotol<br />
«Bahnhof» in Lyss, einzuberufen. Als Stammtisch-<br />
Abend wurde der Donnerstag jeder Woche bestimmt.<br />
Die Mitglieder treffen sich dort ab 7.30 Uhr.<br />
Endlich wurde beschlossen, der Generalversammlung<br />
die Frage vorzulegen, ob nicht die «Automobil-<br />
Revue» für sämtliche Mitglieder kollektiv zu abonnieren<br />
sei, die dann fürderhin als offizielles Publikationsorgan<br />
unserer Sektion dienen würde.<br />
Autosektion Zürich des T. C. S.: Ortsgruppe Rapperswil.<br />
Der Präsident, Herr E. Hornberger, eröffnete<br />
die auf Samstag, den 17. Dezember, abends<br />
8 Uhr, ins Hotel «Speer» einberufene erste Versammlung<br />
der am 6. Dezember <strong>1927</strong> neu gegründeten<br />
Ortsgruppe.<br />
Der erste Besuch war recht befriedigend, hat<br />
doch unser Club schon einen Mitgliederbestand von<br />
30 Automobilisten zu verzeichnen. Nachdem das<br />
Gründungsprotokoll. das einlässlicb und sehr gut<br />
orientierend abgefasst war, verlesen wurde, gab der<br />
Präsident interessante Aufklärungen über Zweck<br />
und Ziel des Zentralverbandes und seiner Sektionen.<br />
Die Diskussion waltote sehr rege und förderte<br />
manch guten Gedanken, der zuweilen auch zum<br />
Beschluss erhoben wurde, zu Tage.<br />
Die Verkehrssicherheit Rapperswil's wurde kurz<br />
belichtet, und der Präsident ist bereits bei der zuständigen<br />
Instanz vorstellig geworden, dass in dieser<br />
Hinsicht noch mancherorts Sicherheitsmaßnahmen<br />
getroffen werden sollten. Die Baukommission<br />
ist bereit, bei gefährlichen Nebenstrassen-Einraündungen<br />
in Hauptstrassen die nötisen Vorkehrungen<br />
zu treffen, was sehr zu begrü&sen ist. Den<br />
Neu-Eintretenden wurden die volkswirtschaftlichen<br />
und verkehrstechnischen Gründe bekannt gegeben,<br />
die die Ortsgruppe veranlasst haben, sich der Sektion<br />
Zürich anzuschliessen und deren Statuten anzuerkennen.<br />
Die zukünftige Aufgabe unserer Untersektion<br />
und das nächstliegende Arbeitsprogramm<br />
wurden eifrig durchbespTochen und folgende Beschlüsse<br />
gefasst:<br />
liUrüiüf! jnlljl! isi offenüiüidig!<br />
Preise:<br />
Coach 5pl. Fr. 11,330.-<br />
Sedan 5pl. „ 13,250.—<br />
Brougham 5pl. „ 14,250.—<br />
Phaeton 7pl. „ 14,000.—<br />
Sedan 7pl. „ 15,050.-<br />
Mit Hilfe seiner glänzenden Eigenschaffen beweist der neue<br />
Hudson-Super-Six seine Ueberlegenheit durch eine Serie uon<br />
Leistungen, die in ihrer Brillanz hoch über jeder Diskussion<br />
stehen.<br />
Die Basis diessr aussergewöhnlichen Leistungskraft des Hudson-<br />
Motors ist eine Begleiterfindung zum Super-Six-Prinzip, welche<br />
unausgenützte Hitze in Kraft uerwandelt. Diese beiden Erfindungen<br />
uereint, erzielen in der Krafterzeugung und Kraftübertragung<br />
eine Gesamtleistung, welche beispiellos dasteht.<br />
Der neue Hudson-Motor erzeugt uom Start an einen stetigen<br />
Fluss zäher Kraft, ähnlich der gewaltigen und zugleich elastischen<br />
Kraft der Dampfmaschine. Und doch ist diese Kraft, als<br />
sei sie lebendig — sofort reagiert sie auf die geringste Bewegung<br />
der Drossel. Dieser Motor uereint in Geschwindigkeit,<br />
Kraft und Leistung alle Vorteile der Hochdruckmaschine mit<br />
der weichen Elastizität des Niederdrucktyps.<br />
Super~Six<br />
NEUES VOM<br />
WAGE<br />
Die Centovallibahn stösst mit einem Lastwagen<br />
zusammen. Am letzten Dienstagmorgen<br />
wurde in der Nähe der Station Verscio<br />
ein Motorlastwagen, der mit Mehlsäcken<br />
beladen war, bei der Durchfahrt eines Niveauüberganges<br />
vom Zuge ergriffen. Der Chauffeur<br />
konnte glücklicherweise noch die Bremse<br />
betätigen, um einen ganz heftigen Schock<br />
zu verhindern. Der Lastwagen wurde dennoch<br />
gegen einen angrenzenden Stall geworfen,<br />
wo er umschlug und Beschädigungen erlitt.<br />
Der Zug hielt einige Meter nach dem<br />
Uebergang an. Der Chauffeur, der aus dem<br />
Wagen geworfen wurde, erhielt leichtere<br />
Verletzungen. Den Zugsinsassen geschah<br />
trotz einem energischen Ruck infolge brüsken<br />
Einsetzens der Bremse nichts. Ein Kurzschluss<br />
an der elektrischen Leitung zwang<br />
den Zug am Unfallorte noch einige Zeit zurückzubleiben.<br />
Die Ursachen des Zusammenstosses<br />
soll die Untersuchung zutage fördern.<br />
Ib.<br />
Der Ausbau der Passwangstrasse beschlossene<br />
Sachej Der solothurnische Kantonsrat<br />
hielt eine eintägige ausserordentliche<br />
Session ab. Er genehmigte die Ergänzungsbotschaft<br />
des Regierungsrates zu dem in den<br />
letzten Tagen beratenen Programm des Ausbaues<br />
der Durchgangsstrassen, wonach auch<br />
die Passwangstrasse in den nächsten fünf<br />
Jahren ausgebaut werden soll. Damit steigt<br />
der Gesamtkostenvoranschlag um Fr. 720,000<br />
auf Fr. 4,668,000 an.<br />
Der Ausbau der Passwangstrasse ist eine<br />
Forderung, die auf mehr als hundert Jahre<br />
zurückgeht Wir werden, darüber noch ausführlicher<br />
berichten. =
Inhaltsübersicht der<br />
Ausgabe 1928<br />
des Schweiz.<br />
Automobil-Kalenders<br />
Winke aus der Fahrpraxis:<br />
Ableacbtvorriohtung, Akkumulatoren.<br />
Aniasser, Auspufftopf, Beleuchtung,<br />
Benzin. Brennstoff,<br />
Bremsen, Einfrieren, Federn, Getriebe.<br />
Kabel, Kardan, Kühler,<br />
Kupplung, Motor, Paeumat.iks,<br />
Schmierung, Stossdämpter, Ventile,<br />
Vergaser, Zündung.<br />
Automoblllstlsche<br />
BuohfQhrung i<br />
BrennstoltverbrauuhJ'nenmaükverbrauoh,<br />
Schmiermittel,<br />
Karbid, Elektrizität,<br />
Petroleum, Reparaturen,<br />
Enwtzteile, Werkzeuge, Zubehörden<br />
Chauffeur Garage,<br />
Ueberaiühtder Jahreskewten,<br />
Betriebskosten<br />
trüberer Jahre.<br />
Technische Tabellen:<br />
Bestimmung lea Zylindennhaltes.<br />
Pferdestärken, amerik. Motoren,<br />
Gesctiwindigkeitstabellen. Pneumatiktabelle,<br />
Tabelle d. Steuer-PS.<br />
Gesetzliche<br />
Bestimmungen:<br />
Militärische Vorschriften,<br />
Kanu Fahrverordnungen,<br />
Automobilsteuern, Praktische<br />
Ratschläge, Bahntransport,<br />
Veraicherungen,<br />
Unglücksfälle,<br />
Die wichtigsten Bellagen:<br />
ADtomotnüstischer Rückblick.<br />
Die Automobil-Verbände.<br />
Aotomobilistischea Wörterbuch.<br />
Dist anzen - Karte.<br />
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Seit dem Uebertritt des Automobils vom<br />
Luxusgut zum typischen Verkehrsmittel<br />
der Neuzeit macht sich das Bedürfnis nach<br />
möglichst billiger Gestaltung des Fahrbetriebes<br />
in vermehrtem Masse geltend.<br />
Wesentliche Ersparnisse kann indessen<br />
nur der machen, dem alle Finessen und<br />
Notwendigkeiten im Betrieb und Unterhalt<br />
bekannt sind und der über die Gesamtheit<br />
und Zusammensetzung seiner Jahresausgaben<br />
genau orientiert ist. Ohne eine<br />
gelegentliche Rekapitulation seines Wissens<br />
vom Automobil und der Funktion<br />
seiner Einzelteile auf der einen, das<br />
genaue Festhalten der Einzelfälle auf<br />
der andern Seite geht es allerdings<br />
nicht ab. Nun besitzen die Schweizer Automobilisten<br />
aber in dem jeweils auf Jahresschluss<br />
erscheinenden Automobij-Kalender<br />
ein Instrument, bei dessen Benützung der<br />
angestrebte Zweck ohne wesentlichen Zeitaufwand<br />
erreicht wird. Schon vor mehr<br />
als einem Jahrzehnt extra dazu geschaffen,<br />
all das viele Wissensnotwendige, was<br />
mit dem Wagen in sportlicher Verbindung<br />
und technischer Beziehung steht, in zweckmässiger<br />
Inhaltsgliederung zusammenzustellen,<br />
durfte er an der Frage der rationellen<br />
Betriebsgestaltung nicht vorübergehen.<br />
Ein besonderer technischer Teil<br />
trägt alles das in übersichtlicher Weise<br />
zusammen, was in allen Nöten auf der<br />
Landstrasse und in der Garage gebraucht<br />
wird. Vordrucke wohlerwogenen Inhaltes<br />
laden geradewegs zu einer Buchführung<br />
in der Rocktasche ein. Tausenden von<br />
Benutzern schafften sie die Grundlage zur<br />
rationellen Betriebsgestaltung, die sich um<br />
so sinnfälliger bemerkbar macht, wo Vergleiche<br />
mit den Kosten der Tonnen-Kilometer<br />
früherer Jahre gemacht werden.<br />
Folgen Sie den Beispielen derer, welche<br />
von dem Nutzen einer systematischen Betriebsführung<br />
schon seit Jahren profitieren,<br />
für System und Ordnung ist es nie zu<br />
spät, hangen Sie mit dem Jahre 192X an.<br />
Der Automobil-Kalender wird den Abonnenten,<br />
solange der Vorrat reicht, zu dem<br />
ausseiordentlich billigen Preis von<br />
Fr. 4.80<br />
abgegeben, worin u. a. auch ein vollständiges<br />
Verzeichnis der gegenwärtigen Personenwagen-Besitzer<br />
der ganzen Schweiz<br />
enthalten ist.<br />
Uenag der fiDiomomi-^euue, Bern<br />
Senden Sie sofort nach Erscheinen per Nachnahme:<br />
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zufn Abonnentenpreis von Fr. 4.80<br />
* Nichtzutreffendes «reichen.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1927</strong> — N° 101<br />
Unnötige Scharfmacherei. Die kantonalen<br />
Automobilbureaux sind eine Instanz der Ordnung<br />
und der Ueberwachung des Automobil-<br />
Die bestbekannte amerikanische Firma<br />
Die « Velie »-Automobile.<br />
verkehrs, daran wird sich niemand stossen. stellt zwei Sechszylindermodelle hei, die sich<br />
Nun können derartige Organe aber auch gelegentlich<br />
übers Ziel hinausschiessen und danen<br />
unterscheiden.<br />
lediglich durch verschiedene Motordimensiomit<br />
unnötige Scharfmacherei betreiben. Die Type «60», deren Motor wir im<br />
Irgendein kantonales Automobilbureau — Schnitt zeigen, hat folgende ZylnHierabn;essungen:<br />
"Bohrung 81 mm, Hub~ 117,5 mm.<br />
wir wollen vorläufig nicht erwähnen welches<br />
— hat die Gepflogenheit, einem Teil seiner Die sechs Zylinder sind in Linie gegossen und<br />
«Kundschaft» gegen Jahresende den Entzug bilden mit dem Gehäuseunterteil und dem<br />
der Fahrbewilligung anzudrohen. Da neun Getriebe eine Blockkonstruktion. Die durch<br />
Zehntel aller Automobilisten längst nicht mehr Stössel, Stossstange und Kipphebel gesteuerten<br />
Ventile, welche sehr breite O'oeriiächen<br />
zu ihrem Vergnügen per Auto spazierenfähren,<br />
so bedeutet der Entzug der Fahrbewilligung<br />
für die meisten eine Existenzfrage; desnem<br />
Zylinderinhalt von 3640 ccm, dem 18,6<br />
aufweisen, sind hängend angeordnet. Bei eihalb<br />
macht der Richter nur sehr Seiten und Steuerpferde entsprechen, leistet der Motoi<br />
nur bei ganz grobem Verschulden des Fahrers<br />
von dieser höchst scharfen Waffe Ge-<br />
über 60 PS. Die extra stark und steif ge-<br />
bei 2900 minütlichen Touren an der Bremse<br />
brauch.<br />
baute Kurbelwelle ist so genau ausbalanciert,<br />
Etwas anderes tut das betreffende Automobilbureau:<br />
es hat die Weisung seiner Oberbehörde,<br />
denjenigen Fahrern den Entzug der<br />
Fahrbewilligung anzudrohen, die im vergangenen<br />
Jahr dreimal wegen erheblichen Ver-<br />
vnim<br />
gehen bestraft werden mtissten! Mehrere<br />
solcher, denen nun der Entzug angedroht ist,<br />
wissen nichts von erheblichen Vergehen.<br />
Wegen kleiner Bussen betr. Fahrtempo oder<br />
ähnlicher Vorkommnisse wird es doch keinem<br />
Richter des Landes einfallen, einem Automobilisten<br />
die Fahrbewilligung zu entziehen.<br />
Es ist auch ganz ausgeschlossen, dass<br />
irgendeine Verwaltungsbehörde eine so folgenschwere<br />
Massnahme vornehmen könnte.<br />
Der Automobilist kann nur durch Richterspruch<br />
seines Rechtes auf die Strasse verlustig<br />
gehen. Deswegen werden Androhungen,<br />
wie die vorerwähnten, als überflüssiges<br />
«Bangemachen» empfunden; sie schmecken<br />
nach Schikane, die nicht am Platz ist.<br />
Die Leistungen der Automobilisten sind<br />
schliesslich hoch genug! In den nächsten<br />
Wochen müssen von denselben Millionen an<br />
Automobilsteuern aufgebracht werden! manchem<br />
Fahrer fällt es nicht leicht, die Hunderte<br />
von Franken an Steuern, Versicherungen<br />
und sonstigen Abgaben aus seinem Geschäftsbetrieb<br />
herauszuwirtschaften. Dass bezahlt<br />
werden muss, haben die Fahrer längst<br />
begriffen; dass man sie aber noch mit behördlichen<br />
Ukasen bedroht, ist unseres Erachtens<br />
vollständig überflüssig. P. Z.<br />
Obacht vor dem gefährlichen Glatteis! Mit<br />
dem Einbruch der Kältewelle nahmen die<br />
durch Vereisung von Strassen und Plätzen<br />
verursachten Unfälle in erschreckendem<br />
Masse zu. Die nachstehend angeführten Beispiele<br />
aus Zürich und aus Basel zeigen recht<br />
deutlich, wie unumgänglich nötig äusserste<br />
Vorsicht bei diesen erschwerten Verkehrsverhältnissen<br />
am Platze ist. Wir können nur<br />
immer und immer wieder betonen: Autofahrer,<br />
verlangsamt das Tempo auf glatten<br />
Strassenbelägen, vermeidet ein plötzliches<br />
Stoppen und montiert vor allem die Schneeketten<br />
rechtzeitig !<br />
So stiessen infoge Schleuderns auf der<br />
vereisten Fahrbahn bei einer Strassenkreuzung<br />
Zürich-Wiedikon ein Lieferungsauto<br />
und ein Personenwagen zusammen. Der Materialschaden<br />
war beträchtlich.<br />
Und am letzten Montag ereignete sich an<br />
der Strassenkreuzung Elsässer - Hüningerstrasse<br />
in Basel ein schwerer Zusamenstoss<br />
zwischen einem Tramwagen und einem Lastauto<br />
mit Anhänger. Das Lieferungsauto kam<br />
von der Entenweidstrasse und wollte in die<br />
Elsässerstrasse einbiegen. Der dortige Verkehrspolizist<br />
hatte das Zeichen zur Durchfahrt<br />
gegeben. In diesem Moment näherte<br />
sich ein Tramwagen der Haltestelle. Der vereisten<br />
Schienen wegen konnte der Wagenführer<br />
das Tram aber nicht zum Stehen bringen,<br />
so dass es noch einige Meter weit über<br />
die Haltestelle hinausglitt, wodurch die beiden<br />
Fahrzeuge aufeinanderprallten. Der Zusamenstoss<br />
war derart heftig, dass sich der<br />
mit leeren Kannen beladene Anhänger überschlug,<br />
wobei die beiden hintern Räder abajeknickt<br />
wurden, während dem Tramwagen<br />
die vordere<br />
wurde.<br />
VON DEN<br />
BEHÖRDEN<br />
Plattform völlig eingedrückt<br />
mo.<br />
Strassenbeitrag. Der bündnerische Regierungsrat<br />
hat den Gemeinden Thusis und<br />
Roveredo im Sinne des neuen Strassengesetzes<br />
und der Ausführungsbestimmungen<br />
inen kantonalen Beitrag an die Pflasterung<br />
der Hauptstrasse im Innern der Ortschaft zugesichert<br />
+<br />
Ein neuer Postauto-Kurs wird ab 1. März<br />
1928 im Eital die Gemeinden Rünenberg,<br />
Kilchberg, Zeglingen, Tecknau, Wenslingen<br />
iinH Oltinfpn vprhinripn.<br />
-J-<br />
A UTOTECHHMSCME<br />
dass jede Vibration vermieden wird. Eine<br />
ausreichende Druckschmierung versorgt alle<br />
wichtigen Stellen mit genügend Frischöl. Ein<br />
Stromberg-Vergaser liefert das Beuzingemisch,<br />
die Drosselklappe lässt sich durch ein<br />
Fusspedal oder Handhebel bedienen. Für die<br />
Kühlung dient ein grosser, flacher Kühler<br />
und ein Ventilator, das Kühlwasser zirkuliert<br />
nach dem Thermosyphonsystem. Der Zündstrom<br />
fliesst von einer Batterie mit grobser<br />
Kapazität zu den Kerzen, durch einen Handhebel<br />
lässt sich der Zündzeitpunkt der jeweiligen<br />
Tourenzahl anpassen. Die Lenkung mit<br />
Spindel und Mutter befindet sich auf der Unken<br />
Führersitzseite. Das durch eine Kugelschaltung<br />
betätigte, dreigängige Getriebe mit<br />
Zahnradvorgelege wird mit dem Motor durch<br />
eine trockenlaufende Einplattenkupplung verbunden.<br />
Die Motorkraft wird vermitteist der<br />
Kardanwelle, Spiral-Kegelräder und dem unvermeidlichen<br />
Differential auf die Hinterräder<br />
übertragen. Grosse, halbelliptische Federn,<br />
deren Schwingungen durch Stosadärnpfer<br />
gemildert werden, garantieren ein weiches<br />
und angenehmes Fahren auch bei unbefriedigenden<br />
Strassenverhältnissen. Das Fuss-<br />
Vedal löst eine hydraulische Vierradbremse<br />
aus, während die Handbremse nur auf das<br />
Differential wirkt. Reifen von den Abmessungen<br />
33X6 gelangen zur Verwendung.<br />
Zur elektrischen Ausrüstung gehören komplette<br />
Beleuchtung, Anlasser und Signal. Als<br />
Zubehör werden geliefert: automatischer<br />
Scheibenreiniger, Kilometerzähler, Uhr, Innenbeleuchtung,<br />
Rückspiegel, kompl. Werkzeug,<br />
etc.<br />
Die Wagen werden als Torpedo, Sedan<br />
Fünfplätzer, Coup6. Brougham oder Zweiplätzer<br />
Sport-Roadster, die sämtliche Duco-<br />
Standart-Lackierung haben, geliefert.<br />
Das Modell «50», ein kleinerer Sechszylinder<br />
von den Abmessungen 79,2X108 mm<br />
weist einen Zylinderinhalt von 3180 ccm auf<br />
und gibt bei 2800 Touren pro Minute ungefähr<br />
50 Bremspferde ab.<br />
-o-<br />
•WjfjfetfMW<br />
Internationale Alpenfahrt 1928. Nun hat sich<br />
auch die Sportskommission des Königlichen A G.<br />
von Italien für die Organisation der Internationalem<br />
Alpenfahrt, die, wie wir
N« 104 - <strong>1927</strong> ÄUTOMOBTL-R1VUE<br />
Verschieben von Pneus. Beim Reparieren<br />
"der Schläuche zeigt sich gelegentlich, dass<br />
sich die Mäntel auf der Felge verschoben haben,<br />
so dass der Ausschnitt in den Pneuwulsten<br />
nicht mehr mit dem Loch in der Felge<br />
zusammenpasst. Durch das Rutschen des<br />
Mantels auf der Felge könnte auf der Fahrt<br />
einmal das Ventil des Schlauches abgerissen<br />
werden, deshalb ist dieser Mangel immer sofort<br />
zu beheben. Man kann einen verdrehten<br />
und knapp sitzenden Mantel dadurch am<br />
schnellsten wieder in seine richtige Lage bringen,<br />
wenn man ihn vorerst ganz von der<br />
Felge wegnimmt und dann frisch aufzieht<br />
Handelt es sich um einen weichen und biegsamen<br />
Ballonpneu, so führt nachstehend beschriebenes<br />
Verfahren aun raschesten zum<br />
Ziel: An einer beliebigen Stelle zwischen<br />
Mantel und Felge wird ein Montiereisen oder<br />
Pneuhebel durchgesteckt, die man in derjenigen<br />
Richtung verschiebt, in welcher der<br />
Mantel aufmontiert werden soll. Da eine<br />
grosse Verschiebung des Montiereisens nur<br />
eine kleine Verschiebung des Mantels bewirkt,<br />
wird ein langsames aber sicheres Aufziehen<br />
gewährleistet.<br />
-os-<br />
Festsitzend« Zylinderkopfschrauben. Bekanntlich<br />
fressen sich die Gewindegänge, deren<br />
Umgebung im Betrieb einer grossen Erhitzung<br />
und Rostbildung ausgesetzt sind, fest,<br />
Und durch den festen Sitz stellen sie der Lösung<br />
einen heftigen Widerstand entgegen.<br />
Eine solche Erfahrung dürften die meisten<br />
Fahrer schön bei ihren Zündkerzen gemacht<br />
häbeti. ' Diesem Uebeistand kann man aber<br />
dadurch vorbeugen, dass man die Gewinde<br />
vor dem Einschrauben mit einer aus Graphit<br />
Und Petroleum bestehenden Paste einschmiert.<br />
Dieses Mittel verhindert mit grosser<br />
Sicherheit das Festfressen der Gewindegänge.<br />
Oel darf deshalb nicht verwendet<br />
werden, weil es bei der Hitze zusammenbackt<br />
und so die Löslichkeit des Gewindes nur erschweren<br />
würde, wodurch ja der Zweck total<br />
verfehlt wäre.<br />
os.<br />
Messlngklemmen an Akkumulatorenbatterien<br />
leiden unter der Einwirkung von Schwefelsäure,<br />
die das genannte Metall angreift,<br />
welches mit einem eigenartigen schwammigen<br />
Auswuchs überzogen wird und schliesslich<br />
durch das fortschreitende Anfressen<br />
gänzlich abbricht. Man kann diese Beschädigung<br />
noch nicht gänzlich verhüten, ein dicker<br />
Ueberzug aus Konsistenzfett schützt aber die<br />
Klemmen eine Zeitlang vor den schädlichen<br />
Wirkungen der Säure. Es ist empfehlenswert,<br />
die Messingklemmen gelegentlich durch<br />
solche aus Blei zu ersetzen, die von der<br />
Schwefelsäure nicht angegriffen werden, os.<br />
INTERESSANTES<br />
AUS ALLEt<br />
WELT<br />
Belgiens Motorfahrzeugbestand wies Ende<br />
1926 mit total 121,646 Motorfahrzeugen gegenüber<br />
115,770 Ende 1925 eine erhebliche<br />
Zunahme auf. Von den 121,646 Motorfahrzeugen<br />
entfielen 59,108 auf Personenwagen<br />
33,084 auf Lastwagen und Lieferungswagen<br />
der Rest auf Motorräder und Sidecars. 4-<br />
Transport von Autos durch die Alpentunnels<br />
Gegenwärtig hat dfir Transport peT Eisenbahn au<br />
folgenden Strecken zu erfolgen: St. Gottbard von<br />
Erstfeld nach Airolo; Simplon von Brig nach Domodossola;<br />
Lötsrhberg von Kander'steg nach Bria<br />
(Strasse von Frutigen nach Kandersteg ist raii<br />
Schneeketten fahrbar); Albula von Bercün bis Be<br />
vers.<br />
-f-<br />
Gesperrte Alpenstrassen. Sämtliche Alpenstrassen<br />
sind nicht mehr fahrbar mit Ausnahme<br />
der Strassen:<br />
Strasse nach Engelberg fahrbar (Schneeketten)<br />
Cbur. Lenzerheide. Tiefencastel (Schneeketten, teil<br />
weise ohne Schnee); Kerenz°rberg (teilweise vereist<br />
Schneeketten); Ricken (Strasse vereist. Schnee<br />
ketten); Mollendruz (Schneeketten). Col des Mos<br />
ses (Schneeketten), La Cure (schneefrei); Bötzberp<br />
(fast gänzlich schneefrei); Landquart-Kloster<br />
(stellenweise nicht gepfadet. Schneeketten, nich<br />
ratsam); Klosters-St. Wolfgang-Davos (Strassi<br />
vereist. Schneeketten); Strasse nach Kanderstea mi<br />
Schneeketten gut fahrbar. Strasse nach Lautpr<br />
brunnen, zum Teil «ind Schneeketten notwendig<br />
Strasse nach Grindelwald mit Schneeketten snt fahr<br />
bar Strasse nach Adelboden fahrbar, zum Teil sind<br />
Schneeketten notwendig. Die Brünigstrasse ist. wie<br />
wir bereits meldeten, mit Schneeketten wieder fahr<br />
bar. Col des Roches. schneefrei Neuenbure-Vue des<br />
Alpes-La Chaux-de-Fonds fahrbar, teilweise vereist.<br />
Schneeketten. Strasse La Chaux-de-Fonds-<br />
Biaufond schneefrei. Hauenstein, ohne Schnee<br />
ketten fahrbar Wattwil-Wildhaus-Gams mit Schneeketten<br />
fahrbar. 20 cm Schnee. Die Gotthardstrassf<br />
ist auf der Südseite ab Airolo ohne Schneeketten<br />
fahrbar auf der Nordseite ist die Strasse bis Göschenen<br />
mit Schneeketten fahrbar Der Eisenbahntransport<br />
hat von Göschenen nach Airolo zu erfolgen.<br />
NB. Col de Pillon. Marchairuz und Jaunpas=<br />
sind wegen Schnee gesperrt.<br />
Die Malnja ist nach frischem Schneefall für Personenautomobile<br />
gesperrt Die Postautomobile verkehren<br />
regelmässig (Schneehöhe 60 cm).<br />
Eröffnung der ersten Luftsellhahn In der Schweiz.<br />
Am Samstag, den 17. Dezember <strong>1927</strong>. wurde unter<br />
grosser Anteilnahn« der Engelberger Bevalkerunz<br />
und im Beisein etwa 100 geladener Gäste die erste<br />
schweizerische Luftseilbahn eröffnet Sie führt von<br />
der Endstation der Gerschnialp-Drabtseilbahn (1300<br />
Meter) nach dem Hotel Trübsee auf 1800 m und<br />
erschliesst damit neue Sportjrebiete in der Höhe von<br />
2000 m Fiese Bahn wird nicht nur den Wintersport<br />
in Engelberg mächtig beleben, sondern a-icb<br />
im Sommer von grosser touristischer Bedeutung<br />
sein, führt doch über das Trübseeplateau die Aufstiegsroute<br />
zum Jochpass wie zum Titlis. .-r-<br />
Zur bevorstehenden Umgestaltung des Zürcher<br />
Paradeplatzes. Die infolge des in Zürich<br />
im Laufe der letzten Jahre riesig angewachsenen<br />
Verkehrs zur dringenden Notwendigkeit<br />
gewordene Umgestaltung des<br />
Paradeplatzes — einem Brennpunkt des Zürcher<br />
Stadtverkehrs—steht bevor. Der Stadtrat<br />
von Zürich unterbreitete dieser Tage<br />
dem Grossen Stadtrat Pläne und Kostenvoranschlag<br />
mit dem Antrag, für die Ausführung<br />
einen Nachtragskredit von 138,000 Franken<br />
zu bewilligen.<br />
Da die Ausführung des Projektes eine Verkehrsumleitung<br />
notwendig machen wird, ist<br />
es dringend wünschenswert, dass die vorliegenden<br />
Anträge von der Behörde prompt erledigt<br />
werden, damit zu Beginn der Sommersaison<br />
mit ihrem gesteigerten Verkehr der<br />
Paradeplatz der Oeffentlichkeit wieder zur<br />
uneingeschränkten Verfügung steht. Z.<br />
Bussenzustellung durch den Briefträger!<br />
Die Polizeidirektion von Chur macht im<br />
Ein «wertvoller» Strassenbelag. Russland<br />
verfügt über einen solchen Reichtum an senverfügungen, Mahnungen usw. durch die<br />
Stadtamtsblatt bekannt, dass inskünftig Bus-<br />
Naturschätzen, dass es sich den Luxus erlauben<br />
kann, Strassen mit Edelsteinen, allergestellt<br />
werden. Eine Massnahme, die durch-<br />
Post und nicht mehr durch Polizeiorgane zudings<br />
mit sibirischen Halbedelsteinen, zu aus zu begrüssen ist! =<br />
pflastern. Die Moskauer <strong>Zeitung</strong> «Wirtschaftliches<br />
Leben » berichtet folgenden Vorfall.<br />
Im Ural wurde kürzlich ein staatlicher<br />
Sperre für Lastwagen. Der Kantonsingenieur<br />
von Uri teilt uns mit, dass infolge Instandstellung<br />
der Meienreussbrücke die Qott-<br />
Trust für die Verarbeitung sibirischer Edelsteine<br />
gegründet. Nun hat sich herausgestellt,<br />
dass die Werke noch vor kurzem 160 wagenverkehr für ca. zwei Monate gesperrt<br />
hardstrasse unterhalb Wassen für allen Last-<br />
Kilogramm eines w-ertvollen sibirischen Halbedelsteins<br />
einem Dorfsowiet zum Preise von zeuge ist ein Gewicht von zwei Tonnen zu-<br />
ist. Für Personenwagen und andere Fahr-<br />
165 Rubel für Pflasterwerke verkauft haben. lässig.<br />
Als der entsetzte Vertreter der Akademie<br />
der Künste, unter deren Aufsicht der erwähnte<br />
Trust steht, Massnahmen ergreifen<br />
wollte, um die Steine zurückzuerhalten,<br />
xnusste er erfahren, dass sie längst als Strassenpflaster<br />
verwendet worden waren.<br />
Soviel man aus dem heutigen Russland<br />
vernimmt, sind die meisten Strassen in einem<br />
niederschmetternden Zustand. Wenn die Anstrengungen<br />
der Sowjets, die Anfänge ihrer<br />
nationalen Automobilindustrie zu fördern,<br />
von Erfolg begleitet sein sollen, gilt es vor<br />
allen Dingen beim Strassenwesen energisch<br />
Remedur zu schaffen. Wenn auch nicht gerade<br />
durch EdeJsteinpflästerung... xi.<br />
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Aus Industrie & Handel<br />
Auszüge aus dem Handelsregister.<br />
Nr. 288, 8. Dezember <strong>1927</strong>. Merkur Auto-Ver-<br />
Irlebs A.-G. In Zürich. In ihrer außerordentlichen<br />
Generalversammlung vom 15. November haben die<br />
lA-ktionäre die Volleinzahlung ihres 100.000 Fr. betragenden<br />
Aktienkapitals konstatiert. Im fernem<br />
iwurtle die Erhöhung des Aktienkapitals auf 250.000<br />
Franken beschlossen. Sodann wurden neue Gesell-<br />
•chaflsstatuten festgelegt. Ausser der Firma in<br />
deutscher Sprache bedient sich die Gesellschaft<br />
«uch der französischen Bezeichnung, lautend auf<br />
»Merkur, Societe de vente d'automobiles S. A. Zweck<br />
Sder Gesellschaft ist der Handel in Automobilen und<br />
j^utomobilbestandteilen, sowie der Betrieb einer Regiaraturwerkstätte.<br />
Die Organe der Gesellschaft sind:<br />
die Generalversammlung, der aus 3—5 Mitgliedern<br />
gestehende Verwaltungsrat, die Direktion und die<br />
JKontrollstelle. Erich Burgheimer ist aus dem Ver-<br />
•raltungsrat ausgetreten; dessen Unterschrift in dieser<br />
Eigenschaft wird anmiit gelöscht. Der Verwal-<br />
•tungsrat besteht zurzeit aus: Dr. Hans Weyermann,<br />
Rechtsanwalt, von und in Bern. Präsident, neu;<br />
Bali Thalmessinger, Kaufmann, württembergiseber<br />
ßtaatsangehöriger, in Friedrichshafen. Vizepräsident<br />
und Delegierter; Hermann Bugheimer. Kaufmann,<br />
*on und in Zürich (letztere beide bisherige Mitflieder),<br />
und Carlo Mayser, Kaufmann, von Mocogno.<br />
in Locarno (neu). Als Direktor ist gewählt.<br />
Erich Bugheimer, Kaufmann, von und in Zürich.<br />
Der Präsident, deT Vizepräsident-Delegierte und der<br />
Direktor führen rechtsverbindliche Unterschrift namens<br />
der Gesellschaft je durch Einzelzeichnung.<br />
Wilhelm. Klinger, von Gossau (St. Gallen), in<br />
•Zürich 4. und Bruno Picco. italienischer Staatsangehöriger,<br />
in Zürich 4. haben unter der Firma<br />
Klinger & Picco, in Zürich 5. eine Kollektivgesellechaft<br />
eingegangen. Automobil-ReparaturwerksläMe,<br />
Josephstrasse 200.<br />
Aus dem Verwaltungsrat der Aktiengesellschaft<br />
Automobilgesellschaft Hochwald A.-G.. mit Sitz in<br />
Hochwald ist Josef Vögeli ausgetreten; seine Zeichnungsberechtigung<br />
ist erloschen. Als neues Mitglied<br />
des Verwaltungsrates wurde gewählt: Emil<br />
Vogtli, Schreiner, von und in Hochwald. Die Verhalt<br />
ungs rate zeichnen kollektiv zu zweien.<br />
Die Kollektivgesellschaft unter der Firma Wipf<br />
& Ruh, Taxameter, in Schaff hausen hat sieb infolge<br />
Austrittes des Gesellschafters Arnold Ruh aufgelöst.<br />
Aktiven und Passiven gehen über an die Firma<br />
*Hans Wipf, Taxameter».<br />
Am 14 NovembeT wurde die Marmon-Automoklle<br />
Import Aktiengesellschaft (Societe Anonyme<br />
pour l'importation des Automobiles Marmon) konstituiert.<br />
Zweck der Gesellschaft ist der Handel in<br />
Automobilen und Betätigung in verwandten Branchen,<br />
besonders der Import und Verkauf von Marmon-Automobilen,<br />
Sitz der Gesellschaft ist Genf<br />
Das Aktienkapital beträgt 5000 Fr. Der Verwaltungtsrat<br />
der Gesellschaft besteht aus drei Mitgliedern,<br />
heute aber aus den Mitgliedern Emile-Henri<br />
Reh, Bücherexperte in Genf und Charles Albert<br />
Huber, Garagiste in Aarau. Geschäftssitz: 12 Place<br />
de la Fusterie. Genf.<br />
Nr. 290, 10. Dezember <strong>1927</strong>. Anton Steffen und<br />
Emil Steffen, wohnhaft In Luzerij. haben unter der<br />
Firma HIE, Steffen, in Luzern. ein« Kolleküvgesellschaft<br />
eingegangen, Autoreparaturwerkstätte.<br />
St, Kaxlietrasse Nr. 51.<br />
Die Firma Carl Staub, jun., in Thalwil. hat ihren<br />
Geschäftebetrieb reduziert und verzeigt ala Geschäftsnatur<br />
lediglich noch Autobetrieb.<br />
Nr. 293, 14. Dezember <strong>1927</strong>. Inhaber der Firma-<br />
Ernst Schaffroth, in Dübendorf, ist Ernst Schaffroth.<br />
Generalvertretung der* Gardner-Automobile,<br />
Automobil-Handel und -Werkstätte. Zürichstr. 803.<br />
Die Kollektivgesellschaft unter der Firma Moser<br />
& Cie., mit Sitz in Langnau, hart sich aufgelöst. Aktiven<br />
und Passiven gehen auf die neu« Kommanditgesellschaft<br />
t Moser & Cie. » üher.<br />
Ernst Moser und Margaritha Moser, beide von<br />
Rüderswil und wohnhaft in Langmut, haben unter<br />
der Firma 1 Moser & Cie., mit Sitz in Langnau, eine<br />
Kommanditgesellschaft eingegangen, welche am heutigen<br />
Tage begonnen und Aktiven und Passiven der<br />
bisherigen Kollektivgesellschaft mit gleicher Firma<br />
übernommen hat Ernst Moser ist unbeschränkt<br />
haftender Gesellschafter; Margaritha Moser ist<br />
Kommanditärin mit dem Betrage von Fr. 10.000.—.<br />
Moiorwagendienst, Handel mit Motorfahrzeugen<br />
und Betrieb einer zudienenden Reparaturwerkstätte.<br />
Zusammenstoss zwischen<br />
Bahn und Auto.<br />
Letzter Tage ereignete sich auf der unübersichtlichen<br />
Strassenkurve bei Liebegg<br />
(Kanton Aargau) ein grösserer Unfall, der<br />
sehr leicht noch schwerere Dimensionen<br />
hätte annehmen können. Unseren Informationen<br />
zufolge lässt sich der Hergang des<br />
bedauerlichen Zwischenfalles wie folgt rekonstruieren:<br />
Ein Garagist aus Reinach fuhr in Begleitung<br />
eines Passagiers mit seinem Wagen<br />
in massigem Tempo, Richtung Aarau.<br />
Bei der erwähnten absolut unübersichtlichen<br />
Biegung bemerkte der Lenker einen<br />
herannahenden Zug der Wynentalbahn,<br />
deren Trace neben der sonst schon schmalen<br />
Strasse verläuft, und ausgerechnet in<br />
der gefährlichen Biegung kreuzt der Schienenstrang<br />
die Strasse. (Also eine in höchstem<br />
Masse verkehrsgefährdende Anlage.)<br />
Der Autolenker zeigte sich sofort als Herr<br />
der Situation und stoppte sein Fahrzeug<br />
augenblicklich ab. doch kam der Wagen infolge<br />
der glitschigen Strassenoberfläche ins<br />
Gleiten und rutschte gegen die Schiene.<br />
Auch in dem höchst kritischen Moment behielt<br />
der Führer seine Geistesgegenwart und<br />
schaltete rasch den Rückwärtsgang ein.<br />
Allein, das Züglein fuhr mit unverminderter<br />
Geschwindigkeit auf das Auto zu und<br />
schob dieses noch ungefähr 25 bis 30 Meter<br />
rückwärts. Ein Mitfahrender erlitt durch<br />
den heftigen Anprall einen Schädelbruch<br />
Wollen S'e ohne Gefahr "m undurchsichtigsten<br />
Nebel fahren?<br />
Befestigen Sie an Ihren<br />
Autolampen die..<br />
Einziger<br />
patentierter Apparat,<br />
der in den Londoner«<br />
Nebeln Beweise<br />
seiner Wirkung abgelegt hat-<br />
Warten Sie nicht einen<br />
tödlichen Unfall ab, bevor Sie<br />
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verschaffen, die für Ihre, sowie die<br />
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AUTOMOBIL-REVUE N»<br />
und musste sofort ins Spital Aarau überführt<br />
werden; der Chauffeur kam mit leichteren<br />
Verletzungen davon. Das Auto wurde<br />
arg demoliert.<br />
Natürlich fand dieser Unfall wieder unter<br />
dem Titel e Automobilunglück» in der<br />
Tagespresse Eingang; offensichtlich liegt<br />
aber die primäre Schuld eindeutig bei der<br />
Bahn und dem Zugführer. Hoffentlich zieht<br />
man massgebenden Ortes die Konsequenzen<br />
und veranlasst die Verlegung des Traces<br />
aus der unüberblickbaren Kurve. Das Lehrgeld<br />
ist nun schon teuer genug bezahlt! mo<br />
Wieder das unbeleuchtete Fuhrwerk!<br />
Letzter Tage, abends zwischen 5 und<br />
6 Uhr, passierte bei Täuffelen ein Autounfall,<br />
der leicht schwerere Folgen hätte haben können.<br />
Ein von Täuffelen her in gemässigtem<br />
Tempo nach Biel fahrendes Auto sah sich etwas<br />
unterhalb der Strassenkurve zwischen<br />
Gerolfingen und Mörigen plötzlich einem<br />
ohne Licht daherkommenden Fuhrwerk gegenüber.<br />
Beim Ausweichen geriet der Autoführer<br />
zuviel rechts an das Strassenbord.<br />
Der Wagen kam ins Rutschen, überstürzte<br />
sich und blieb im Graben liegen. Feig und<br />
rücksichtslos machte sich der fehlbare Fuhrmann<br />
davon, ohne sich um den Verunfallten<br />
zu bekümmern. Diesem gelang es inzwischen,<br />
sich aus seiner unbequemen Lage zu<br />
befreien- Er holte in einem Bauernhaus<br />
Hilfe. Durch tatkräftiges Zugreifen einiger<br />
Automobilisten und Passanten gelang es, den<br />
Wagen auf die Strasse hmaufzubefördern,<br />
wo es sich herausstellte, dass abgesehen von<br />
einer zerbrochenen Scheibe, kein grösserer<br />
Sachschaden entstanden war. Der Autofahrer<br />
konnte seine Reise fortsetzen.<br />
Der besinnliche Bürger aber fragt sich,<br />
wie manches Unglück wohl noch passieren<br />
rrtuss, bis die bekanntlich schlecht unterhaltene<br />
und viel zu schmale Strasse. die ja auch<br />
von der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn noch mitbenutzt<br />
wird, dem zunehmenden Verkehr entsprechend<br />
korrigiert und instandgestellt wird.<br />
Und man kann auch noch fragen, wie lange<br />
es noch dauern wird, bis ein eidgenössisches<br />
Verkehrsgesetz auch dem Fi/hrwerkverkehr<br />
die kleinsten Pflichten als Strassenbenützer<br />
auferlegt und damit endlich die be-<br />
cuia/xe<br />
KCIC<br />
devore la cöfe<br />
59<br />
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qui lui donne<br />
la souplesse d'une 6-cyhndres<br />
tous les avantages<br />
d'une grosse voiture<br />
et qui est la meilieur marche.<br />
rechtigten Klagen über schlafende Fuhrlente<br />
und unbeleuchtete Pferdegespanne einmal<br />
verstummen.<br />
J—J<br />
Automobilkontrollbureau in Oranbünden.<br />
Der Regierungsrat beschloss, als neue Atnwstelle<br />
eine kantonale Automobilkontroue zu<br />
schaffen. Die Organisation eines zentralen<br />
Amtes wurde notwendig durch die Zunahme<br />
des Motorfahrzeugverkehrs im Kanton und<br />
durch die Genehmigung des Strassengesetzes.<br />
In den Ausführungsbestimmungen zum<br />
Gesetz wurden der Verwaltung zahlreiche<br />
Aufgaben zugewiesen, welche diese auf die<br />
Dauer nur dann mit Erfolg bewältigen kann,<br />
wenn ein unabhängiges Bureau zu" deren Erledigung<br />
organisiert wird. Z.<br />
Strassenausbau im Innern bündnerischer<br />
Gemeinden. Die Automobilisten und Ortseinwohner<br />
werden beide mit Befriedigung<br />
davon Kenntnis nehmen, dass die Hauptstrassen<br />
im Innern der Gemeinden Thusis und<br />
Roveredo gepflastert werden. An die dadurch<br />
entstehenden Kosten gewährt der Regierungsrat<br />
einen kantonalen Beitrag. Der<br />
zunehmende Motorfahrzeug-Verkehr wird<br />
künftig in beiden Gemeinden reibungsloser<br />
und frei von jeder Staubbelästigung durchgeführt<br />
werden können. Z.<br />
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Ein<br />
rührendes Höflichkeitsmanöver wird gegenwärtig<br />
um die viel umstrittene und in unsern<br />
Spalten eingehend besprochene Gandriastrasse<br />
geführt. Nach der Besichtigung des<br />
Geländes durch die Bundesräte Motta und<br />
Chuard kam der gesamte Bundesrat zum<br />
Schluss, dass das oberste Trasse (es handelt<br />
sich bekanntlich um drei Projekte; die unterste<br />
Variante kommt aber nicht mehr In<br />
Betracht!) jedem andern Projekt vorzuziehen<br />
sei — indessen, man wird sich auch mit der<br />
Ausführung des mittleren Projektes, das laut<br />
einem Beschluss vom tessinischen Grossen<br />
Rate bevorzugt wird, abfinden können. Aber<br />
auch die Tegsiner Regierung ist zum Entgegenkommen<br />
bereit, seit man das Gefühl<br />
habe, in der Wahl unbeeinflusst zu sein.<br />
Wenn sich die etwas langfädige Angelegenheit<br />
jetzt nur nicht noch aus lauter Entgegenkommen<br />
verzögert!<br />
xi.<br />
Brand bei Isotta-Fraschini in Mailand.<br />
Durch eine Feuersbrunst sind das Zeichenatelier<br />
und das LageT der grossen Auto-mobilfabrik<br />
Isotta-Fraschini zerstört worden.<br />
Kostbare Modelle und technische Zeichnungen<br />
sind verbrannt. Der Schaden soll eine<br />
halbe Million Lire betragen. , =<br />
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BKEHHHJiKEiBnaBaJBnBaaEHiBOfanEsanaHBna
N° 104<br />
II. Blatt<br />
BFRN 30 Dez. <strong>1927</strong><br />
Das Basler Musikgehör ist bekanntlich<br />
besonders fein entwickelt. Wer dies nicht<br />
weiss, möge einmal an nächster Fastnacht<br />
die schweizerische Rhein-Metropole besu-<br />
Schen und die Virtuosität der Trommler bewundern.<br />
Etwas neueren Datums ist das Musikgehör<br />
der Basler Polizei.<br />
Artikel 31 des Konkordats, dem der löbllfche<br />
Kanton Baselstadt ebenfalls angehört, bestimmt,<br />
dass jeder Motorwagen mit einem<br />
Hörn von tiefem Tone versehen sein muss<br />
und dass der Gebrauch von Mundpfeifen,<br />
mehrtönigen Hupen und Sirenen ausserhaib<br />
von Ortschaften gestattet ist. Die Polizei der<br />
Stadt Basel scheint nun der Auffassung zu<br />
sein, dass ein «Hörn von tiefem Ton» einzig<br />
und allein eine Hupe mit Qummiball sein<br />
könne, eine Auffassung, mit der sie jedenfalls<br />
völlig vereinzelt dasteht. Das Konkordat<br />
schreibt die Konstruktion des in den Ortschaften<br />
zu verwendenden «Hornes mit tiefem<br />
Ton» nicht vor, es beschränkt sich vielmehr<br />
darauf zu bestimmen, dass es einen<br />
«tiefen Ton» haben müsse. Dieser «tiefe Ton»<br />
ist nun aber bei einer Menge heute u» Betriebe<br />
stehender elektrischer Signalapparate<br />
vorhanden. Die Automobile, welche noch mit<br />
dem alten Gummiballhorn versehen sind,<br />
dürften immer seltener werden.<br />
Alle andern Schweizer Behörden sowie<br />
das ganze Ausland machen nicht den fetnabgestimmten<br />
Unterschied zwischen dem<br />
»tiefen Ton», der sich als Folge des LuftdTuckes<br />
aus einem Gummiball auf einer<br />
Membrane auslöst, und dem «tiefen Tou»,<br />
den ein elektrisches Signal hervorbringt;<br />
letzteres ist ausserhaib Basel-Stadt, wie gesagt,<br />
überall, ohne Ausnahme, anstandslos<br />
gestattet. Kein kantonaler Experte landauf,<br />
landab beanstandet ein elektrisches Signalhorn<br />
mit tiefem Ton, nirgends im Ausland<br />
erregt der Schweizer Fahrer mit «elektrischen<br />
Hörnern» Anstoss. Kommt aber ein Zürcher,<br />
Berner, Genfer oder Waadtländer ahnungslos<br />
mit seiner Normalhupe nach Basel, so<br />
riskiert er eine Busse; eine ganze Reihe derartiger<br />
Anzeigen sind bereits gemeldet worden.<br />
Wir sind der Auffassung, dass der Art. 31<br />
sehr vernünftig ist; er verlangt ein Signal<br />
mit «tiefem Ton», damit nicht im städtischen<br />
Strassenverkehr ein Chaos von Lärminstrumenten<br />
zur Anwendung gelange. Neun Zehntel<br />
aller Autosignale entsprechen den Konkordatsanforderungen;<br />
sie besitzen jenen<br />
tiefen sonoren Klang, der seinen Zweck erfüllt,<br />
ohne störend aufzutreten. Viele Automobilisten<br />
haben sogar extra noch für den<br />
Stadtverkehr eine Sordine, welche den lauten<br />
Ton dämpft.<br />
Die Basler Verkehrsverbände sollten sich<br />
energisch dafür bemühen, dass das Musikverständnis<br />
ihrer Behörden sich mehr auf die<br />
normale Tonleiter einstellt. Das, was in der<br />
ganzen Eidgenossenschaft herum recht ist<br />
tmd im Ausland als gut und brauchbar befunden<br />
wird, könnte wohl auch den Baslern<br />
passen, sonst sieht die Sache nach Schikane,<br />
Willkür und Bussenjägerei aus.<br />
Basel mit seiner international bevorzugten<br />
Lage bewirbt sich mit Recht immer mehr<br />
um internationale Geltung; seine Ausstellungen<br />
und Messen für Verkehr und Wirtschaft<br />
sind vorbildlich. Man sollte derartige Bestrebungen<br />
nicht durch überflüssige Verkehrsschikanen<br />
trüben. A<br />
Ein Wagen von 1900, für ein Automobil<br />
gewiss ein patriarchalisches Alter, zirkuliert<br />
heute noch, wie auf unserem Bilde ersichtlich<br />
ist, in Paris. Es handelt sich um einen sogenannten<br />
gelungenen cKonstruktionsversuch><br />
der Werke de Dion Bouton. Dieser automobilistische<br />
Greis ist Gegenstand des Erstaunens,<br />
aber auch des Gaudiums aller Passanten.<br />
Ob die Verkehrspolizei über diesen<br />
«neuen> Strassenbenützer besonders erbaut<br />
ist, sei dahingestellt...<br />
Uebrigens soll ein Amerikaner Frs. 30,000<br />
für diesen alten Pionier unserer modernen<br />
Motorfahrzeugkultur geboten haben. Das<br />
Geschäft kam aber nicht zustande, da der<br />
heutige Besitzer des Wagens denselben dem<br />
Museum de la Voäture in Compiegne vermachen<br />
will.<br />
Die Auto-Hysterie. Knapp vor Monatsfrist<br />
brachten die Tageszeitungen die Meldung,<br />
dass in Basel in der Lindenhofstrasse ein<br />
Mann verletzt von der Strasse aufgelesen und<br />
in den Spital geschafft wurde. Der Verunglückte<br />
gab an, von einem Auto über den<br />
Haufen gefahren worden zu sein. Die Blätter<br />
ergänzten ihre Meldung durch dementsprechende<br />
Kommentare.<br />
Nun bringt aber die «National-<strong>Zeitung</strong>»<br />
Einzelheiten, die den ganzen Fall in ganz<br />
anderem Lichte erstehen lassen. Die Verschiedenartigkeit<br />
der Angaben des Verletzten<br />
Hessen berechtigte Zweifel aufkommen,<br />
die durch die Untersuchung der Kleider und<br />
laut dem gerichtsärztlichen Bericht, die körperlichen<br />
Verletzungen seien jedenfalls nur<br />
durch den Fall zu Boden entstanden, bekräftigt<br />
wurden. Die Schlussfolgerung ergab,<br />
dass der betreffende Fussgänger aus irgend<br />
einem andern Grunde umgefallen sein muss<br />
und die Bewusstlosigkeit sich erst nachträglich<br />
einstellte. Die Vermutung, dass der Verletzte<br />
an Hysterie leidet und sich zur Zeit<br />
des Unfalles in einem Dämmerznstand befand,<br />
lässt sich nicht von der Hand weisen,<br />
umsomehr, als diese Annahme durch die Tatsache,<br />
dass der Betreffende früher schon in<br />
einer psychiatrischen Klinik untergebracht<br />
war, als erwiesen erachtet werden darf.<br />
Der vorliegende Fall erhellt neuerdings, mit<br />
welcher Vorsicht <strong>Zeitung</strong>smeldungen dieser<br />
Art aufgenommen werden müssen. Wenn es<br />
auch schon leider geschehen ist, dass vereinzelte<br />
Automobilisten aus Feigheit, oder<br />
noch eher durch Kopflosigkeit, nach einem<br />
Ein Automobil von Anno dazumal ... das aber immer noch in Betrieb ist!<br />
\%^W$£&'*<br />
Der „Vis-a-vis", von "de Dion Bouton 1900<br />
Das älteste Auto der Welt, das gegenwärtig<br />
noch im Betrieb steht, dürfte das Vehikel<br />
des Seelenhirten in der kleinen nordfranzösischen<br />
Gemeinde Belloy-St.-Leonard sein.<br />
Pfarrer Gavois erregte bei der Anschaffung<br />
seines ehrwürdigen Panhardwagens im Jahre<br />
1891 kein geringes Erstaunen, umso mehr,<br />
als er dadurch seinen geistigen Stand mit<br />
einer seltenen Fortschrittlichkeit In Einklang<br />
brachte. lieber dreieinhalb Dezennien ist er<br />
nun seinem 1 PS, den er damals zu 1800<br />
Franken zum Neidwesen seiner priestenichen<br />
Kollegen erstanden, treu geblieben. Auch die<br />
zahllosen Pannen, die er jedesmal selbst behob,<br />
haben ihn bis heute von der lustig lärmenden<br />
Rumpelmaschine nicht trennen können,<br />
mit der er die Seelen seiner weitverzweigten<br />
Gemeinde besucht. xi.<br />
IL Blatt<br />
BERN. 30 Dez. <strong>1927</strong><br />
Unfall die Flucht ergriffen — Ereignisse, die<br />
das Gros der Automobilisten übrigens schärfstens<br />
verurteilt — so muss auf der andern<br />
Seite der Art und Weise, wie alles, was mit<br />
Strassenunfällen zusammenhängt, heute noch<br />
dem Automobilisten rücksichtslos zudiktiert<br />
wird, mit aller Entschiedenheit entgegengereten<br />
werden. Die Fälle, bei denen sich Fussjänger<br />
absichtlich der hohen Entschädigung<br />
willen, und erfrecht durch die Zuversicht, vor<br />
dem Richter Recht zu bekommen, absichtlich<br />
anfahren Hessen, haben uns gemahnt, die<br />
Objektivität» gewisser Unfallberichte mit<br />
igenen Augen anzusehen.<br />
Ein Kapitel, dem bei der Schaffung eines<br />
allgemeinen Verkehrsgesetzes grundlegende<br />
Bedeutung zufällt! V.<br />
Das Postauto passt sich dem Winter an !<br />
Eine erfreuliche Tatsache in der Geschichte<br />
des schweizerischen Verkehrs ist die Crtahrung<br />
des Winterbetriebes im Postautodienst<br />
Wir haben darüber schon mehrmals berichtet.<br />
Die schweizerische Postverwaltung hat<br />
nun in den letzten Monaten für die technische<br />
Durchführung des Winterbetriebes folgende<br />
Fahrzeuge bereitgestellt: Eine Schneeschleudermaschine,<br />
sechs Pflugwagen, zehn<br />
Personenwagen mit Allwetterkarosserien und<br />
Raupenbandantrieben und zwei Gepäckcamkmetten.<br />
Die Personenwagen mit Raupenbandantrieben<br />
entsprechen den Fahrzeugen,<br />
wie sie bereits letztes Jahr im Dienste<br />
gestanden haben, mit Ausnahme der Abänderungen,-<br />
die am Antrieb und an den Bändern<br />
getroffen wurden- Die Personenwagen<br />
mit Normalantrieb dienen für den Stossverkehr<br />
auf vollständig gebahnter Strasse zwischen<br />
St. Moritz und Maloja.<br />
Die Postverwaltung leistet durch diese<br />
Versuche — im rühmlichen Gegensatz zu<br />
anderen Staatsbetrieben! — wertvolle Pionierarbeit<br />
für den Winterdienst durch Automobile.<br />
Wollten doch auch andere dieses<br />
Beispiel befolgen!<br />
go.<br />
Um die « rechtswidrige > Klausengebühr.<br />
Bekanntlich war seinerzeit von der staatsrechtlichen<br />
Abteilung des Bundesgerichtes in<br />
Aussicht gestellt worden, dass der Rekurs<br />
betreffend Klausengebühren noch vor Neujahr<br />
zur Erledigung gelangen werde. Eine<br />
neue Verzögerung ist nun dadurch eingetreten,<br />
dass das Bundesgericht beschlossen hat,<br />
vor Behandlung des Rekurses die Frage abzuklären<br />
und darüber die Meinung des Bundesrates<br />
einzuholen, ob die Entscheidung über<br />
die Verfassungswidrigkeit der beanstandeten<br />
Gebühren nicht der obersten administrativen<br />
Behörde zustehe. Die Frage ist zurzeit besonders<br />
aktuell, da die Vorlage über die<br />
Verteilung des Benzinzolles bei Erhebung<br />
von cbundesrechtswidrigen Gebühren» der<br />
Kantone die Berechtigung zum Bezüge des<br />
Zollanteiles ausschliesst Der Ständerat hat,<br />
wie wir bei der Behandlung des Benzinzolles<br />
darlegten, den gordischen Knoten damit<br />
durchhauen, dass er, aus richtiger Erkenntnis<br />
der heutigen Verkehrsverhältnisse, alle<br />
Durchgangsgebühren für den Autoverkehr<br />
untersagt, ohne auf ihre bundesrechtliche<br />
Zulässigkeit abzustellen. Würde der Entscheid<br />
des Ständerates durch den Nationalrat<br />
ratifiziert — woran heute wohl kaum zu<br />
zweifeln ist — und dadurch Gesetzeskraft<br />
erlangen, dann könnte der Rekurs als gegenstandslos<br />
abgeschrieben werden.<br />
Aufgehobene Vorschrift für Postautomobile.<br />
Die Oberpostdirektion teilt uns mit,<br />
dass nach einer Verfügung des Postdepartements<br />
vom 27. Dezember die Vorschrift, wonach<br />
im Winter die Postautomobile auf der<br />
Strecke St. Moritz-Maloia stets bergseits<br />
auszuweichen haben, aufgehoben worden<br />
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N»104 —<br />
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Bau und Wirkungsweise des Automobils,<br />
Nach dem bekannten Werk von L. Razaud,<br />
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AUTOMOBTL-REVUB 11<br />
urscluenen lolyenüt Kapitel, l. Oor Muiot Allgemeines<br />
— Typen ton Motoren — Die verschiedenen Organe<br />
— Die vier Takte — Zweck der Voreilungen and Nacheilungen<br />
— Kühlung — Schmierung 2 Der Vergaser Pnnzip des<br />
Vergasers — Der Solex-Vereaser — Der Zenith-Vergaser — Der<br />
MeminiVereaser 3 Der Magnet Beschreibung — Tätigkeit.<br />
Batteriezündung — Beschreibung 4 Chassis und Uebert<br />
r a g u n s Das Chassis — Die Kupplung — Das Wechselgetriebe<br />
— Das Differentialgetriebe.<br />
Ueberieuunv au» dem Kapitel der letzten Lehrkurs-Nornmer<br />
39. Blatt<br />
In Nr. 102 wurde das Differentialgetri«»<br />
mit Kegelzahnrädern beschrieben.<br />
Der letzte Absatz lautet:<br />
Das Differentialgetriebe ist entweder auf einem Träger des<br />
Rahmens (bei Kettenantiiob) oder direkt in der Hiuterauhsa<br />
eingebaut (bei Kardanübertragung).<br />
torisclzuny uua Ht, 102.<br />
115 11«<br />
117<br />
hause am die Achse XX' hemm. Wenn die beiden Wagenräder<br />
sich gleich rasch drehen, dann weisen die Planeten-<br />
Das Differentialgetriebe „La Buire".<br />
Die Automobilfabrik „La Buire" konstruiert ein interessantes<br />
Differentialgetriebe, das eine Schrägstellung der<br />
räder C und D ebenfalls dieselbe Tourenzahl auf, und es<br />
ergibt sich daraus, dass die Satelliten, trotzdem sie auf<br />
Hinterräder erlaubt, was beim oben beschriebenen nicht<br />
ihren Achsen frei drehbar sind, sich nicht um diese drehen.<br />
möglich war, wenn die Räder entweder direkt auf den<br />
Sie übernehmen dagegen einfach die Rolle von Keilen,<br />
Differentialwellen oder mit Kugellagern auf den Tragrohren<br />
der Hinterachse angeordnet sind (siehe Hinter«<br />
indem sie unter der Vermittlung des Differentialkreuzes<br />
die Drehbewegung des Gehäuses auf die Planetenräder<br />
achsbrürke).<br />
übartragen. Die verschiedenen Organe des Differentials,<br />
Das „Buire"-Differentialgetriebe weist keinen Gehäusekörper<br />
auf (Fig. 85). Es enthält eine Welle A, auf die ein<br />
nämlich das Tellerrad, das Gehäuse, das Differentialkreuz,<br />
die Satelliten, die Planeten und die Differentialwellen<br />
Zahnrad P fest aufgekeilt ist. Das Zahnrad P steht mit<br />
wirken dann so, wie wenn sie miteinander verschweisst<br />
einem andern Zahnrad P' im Eingriff, das durch die Kardanwelle<br />
vom Getriebe aus angetrieben wird. Mit der<br />
wären, und der Vorgang ist derselbe, wie wenn die Wellen<br />
G und H ein einziges Stück bildeten, auf dem das Tellerrad<br />
Welle A ein Stück bildend, ist ein Kreuz vorgesehen, auf<br />
direkt befestigt wäre.<br />
dessen Armen B vier mit den Zahnrädern C und E im<br />
Verfolgen wir, was sich beim Durchfahren einer Kurve Eingriff stehende Satelliten frei drehbar angeordnet sind.<br />
abspielt Angenommen, wir lenken nach rechts. Das dabei Jedes der Kegelzahnräder C und E trägt eine zweite<br />
einen grössern Kreisbogen beschreibende linke Hinterrad Verzahnung, die mit dem Tellerrad D resp. F im Eingriff<br />
wird sich schneller drehen als das rechte. Das Planetenrad<br />
C dreht sich deshalb ebenfalls rascher als das Planeten-<br />
Differentialwelle und deshalb mit einem Hinterrad in Ver-<br />
steht. Jedes dieser Tellerräder steht seinerseits mit einer<br />
rad D, und die Satelliten werden sich um ihre Achse bindung. Das Uebersetzungsverhältnis der Tellerräder<br />
drehen. Gerade deshalb, weil die Satelliten frei drehbar und der dazu gehörigen Kegelräder ist dasselbe. Die<br />
gelagert sind, wird es ermöglicht, dass die Wagenräder Zahnräder C und E sind mit Kugeln, in der das Differentialgetriebe<br />
umschliessenden Verschalung gelagert. Das<br />
verschiedene Tourenzahlen annehmen können. In diesem<br />
Falle dreht sich die Welle G in der Lagerschale M des andere Ende der Welle A trägt eine Scheibe K, an der,<br />
Gehäuses, während die Lagerschale M* der Welle H voraus<br />
läuft. Die durch das Planetenrad C vermehrte Tou-<br />
durch einen Handhebe! betätigt, zwei Bremsbacken angreifen.<br />
Es stellt die Differentialbremse dar.<br />
Flg. 84.<br />
renzahl hebt die Verminderung der Tourenzahl des Planetenrades<br />
D auf.<br />
Die Wirkungsweise. Durch das Zahnrad P' wird das<br />
Die Wirkungsweise. — Solange der Wagen geradeaus<br />
fährt, drehen sich seine Antriebsräder mit der gleichen Wenn V die Tourenzahl des Gehäuses darstellt, dann Zahnrad P und infolgedessen die Welle A angetrieben,<br />
Tourenzahl. Das Gehäuse dreht sich infolgedessen ebenfalls<br />
gleich schnell. Das Differentialgetriebe arbeitet dann Hinterrades V — v.<br />
bewegung auf die Satelliten überträgt. Fährt der Wagen<br />
ist die des linken Hinterrades V + v und die des rechten die unter Vermittlung des Differentialkreuzes die Dreh-<br />
folgendermassen:<br />
(V + v) + (V - v) « 2 V.<br />
gradaus, dann drehen sich die Hinterräder und damit die<br />
Das Kegelrad P treibt das Tellerrad A an und damit Die Summe der Tourenzahlen beider Räder ist deshalb<br />
Tellerräder D und F mit derselben Tourenzahl. Da das<br />
das Gehäuse. Das Gehäuse nimmt seinerseits das Differentialkreuz<br />
I, auf dem frei drehbar die Satelliten E und F Spezialfail: Steht ein Rad vollständig still, so dreht sich<br />
immer gleich der doppelten Tourenzahl des Gehäuses.<br />
Uebersetzungsverhältnis vom Tellerrad auf das Kegelrad<br />
links und recht gleich ist, ergibt sich für die Kegelräder<br />
gelagert »iud, mit Die Satelliten rotieren mit dem Ge- das andere mit der doppelten Tourenzahl de« Gehäuses.<br />
E und C ebenfalls eine untereinander gleiche Umdrehungs-<br />
Der vollständige Lehrsang ist im „Taschenbuch für Antomobiifahrer" (autorisierte deutsche Bearbeitung von L. Ha^auds „Manuel de 1 aut-omobuiste", 176 Seiten mit 130 erläuternden<br />
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Wenn das Schlusslicht spukt Man schreibt<br />
uns: Es ist 12.15 mittags. Das Telephon schrillt. Ich<br />
frebe Bescheid.<br />
«Ist Herr X ra sprechen?»<br />
«Jawohl.«<br />
«Sind Sie persönlich am Telephon?»<br />
«Persönlich.»<br />
«Hier Stadtpolizei Z ..,» die Stimme nimmt<br />
einen imponierenden Klang an. Ich habe ein gutes<br />
Gewissen. Trotzdem, man kann nie wissen.<br />
•Sind Sie gestern abend um 6.15 von W. gegen<br />
Z. gefahren?»<br />
«Gewiss.»<br />
«Sie waren also persönlich am Lenkrad?»<br />
Ich bejahe.<br />
«Wissen Sie....?» lange Kunstpause. Ich habe<br />
Zeit mir zu überlegen, was ich alles nicht weiRs.<br />
Die Stimme lässt das Schlimmste ahnen. Am<br />
andern Ende räuspert man sich.<br />
«Ohne Schlusslicht herumfahren.» In meinen<br />
Ohren ist ein Brausen. Erleichtert atme ich auf.<br />
Meiner schwerwiegenden Schuld bewusst. waee ich<br />
es darzulegen, dass ich das Fehlen des Schlusslichtes<br />
noch am gleichen Abend vor dem Einstellen<br />
des Wagens in die Garage bemerkt und sofort veranlasst<br />
habe, dass alles in beste Ordnung gebracht<br />
wird.<br />
Meine Anfrage, der Vorfall werde doch kein<br />
Nachspiel haben, bleibt unbeantwortet.<br />
Also ist der Fall auch für mich erledigt. Ich<br />
unseliger Optimist.<br />
Die Strafe für meine «Missetat» blieb nicht aus.<br />
Wie eine Sturzflut bricht sie über mich herein und<br />
rieht gleichzeitig noch einen ganzen Kometenschweif<br />
von Nebengebühren, die nun einmal nicht zu umgehen<br />
sind, mit sich. Die Strafe mit Fr. 5.— verdaue<br />
ich. die Ntebengebühren von Fr. 3.40 bilden<br />
einen berechtigten Anlass, um in Wut zu geraten.<br />
loh habe mich schuldig gemacht der üebertretung<br />
des Art 80 des Konkordates betr. den Verkehr<br />
mit Motorfahrzeugen und Fahrrädern vom 7. April<br />
1914. —<br />
Ich bezahle. Die Festtage sind da und wenn man<br />
schon einmal sein mildes Herz walten lässt warum<br />
hier eine Ausnahme machen. Meines Wissens hatte<br />
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ich allerdings das tückische Lichtchen nicht mit<br />
Fleiss ausgedreht (nur um nachher eine Busse bezahlen<br />
zu dürfen) und auch das Birnchen nicht<br />
demoliert.<br />
leb werde nun eine Erfindung zum Patent anmelden,<br />
um zu verhüten, dass nicht nur ich. sondern<br />
meine Kollegen vom Lenkrad überhaupt vom<br />
gleichen Schicksal ereilt werden.<br />
Es wäre zu umständlich, alle 10 Meter anzuhalten,<br />
auszusteigen und nach dem Schlusslicht zu<br />
sehen, denn wie leicht könnte es vorkommen, dass<br />
gerade früher das Licht ausgehen könnte und dann<br />
hat man sich bereits der Üebertretung des Art. SO<br />
usw schuldig gemacht. Ich werde die Festtage zum<br />
Ausarbeiten von Projekten für meine Erfindung benützen<br />
und keinen Moment feiern, denn solange<br />
ich den Ausweg nicht gefunden habe, um inskünftig<br />
solchen Bussen aus dem Wege zu gehen, habe ich<br />
keine ruhige Stunde mehr. F. B.<br />
Die sogenannte Beleuchtung der ruhrwerke.<br />
Ein Leser schreibt uns in Ergänzung<br />
unseres Artikels in Nr. 102 folgendes:<br />
Was nützt das Licht an einem Fuhrwerk, wenn<br />
es, einer gewissen ländlichen Unsitte zufolge, hinter<br />
einem Rad angebracht wird oder gar unmittelbar<br />
hinter dem Pferde? Mancher Fuhrmann scheint<br />
sich eine Spezialität daraus zu machen, ausgerechnet<br />
so neben dem Wagen herzugehen, dass er das<br />
oft mehr als spärliche Laternlein mit seinem Körper<br />
verdeckt Wäre es nicht vernünftiger von gewissen<br />
Bauernzeitungen, einmal ein paar Worte darüber<br />
zu verlieren, wie das Licht am Wagen anzubringen<br />
sei, statt sich in abfälligen und oft gehässigen<br />
Bemerkungen über das Automobil zu ergehen.<br />
Dass die Verhütung von Unfällen Menschenpflicht<br />
ist, steht noch nicht in jedem Fuhrmannshirn<br />
Da heisst's: «Da söu warte dahinger....!» oder<br />
«Da het ja ZU zum hörne..!» Wer wollte dabei denken<br />
dass Menschenleben auf dem Spiel stehen!<br />
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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1927</strong>- N" 104<br />
Zum Kapitel < Automobil - Kontrolle In<br />
Moosseedorf», erhalten wir noch folgende<br />
Zusendung:<br />
Da ich mit dem Lesen der Autc-Revuo (Nr. 100)<br />
etwas im Rückstande war. komme ich leider erst<br />
heute dazu, Ihnen über die Automohilkontrolle in<br />
Moosseedorf das Folgende kurz zu melden:<br />
Am 4 September, dem Tage des «Bärnfestes»,<br />
fuhr ich ca. 10 Uhr 30 Richtung Bern durch Moosseedorf,<br />
einem Dorf, das man als solches kaum erkennt,<br />
da dessen Häuser so weit auseinander stehen,<br />
einem Dorf, das keine Autotafeln aufwies,<br />
einem Dorf endlich, dessen Einwohner wahrscheinlich<br />
schon in Bern am «Fest» waren, Hessen sich<br />
doch nur ganz vereinzelte auf der Strasse blicken.<br />
Einige Tage später bekam ich eine Busse von<br />
5 Fr., nebst 4 Fr. 50 Staatskosten, weil ich 32 km<br />
gefahren sein soll. Ich bezweifle diese Geschwindigkeit<br />
heute noch, denn ich fahre nie rasch durch<br />
Ortschaften, besonders nicht, wenn ich sie zum erstenmal<br />
befahre.<br />
Meine sachlich abgefasste Reklamation nützte<br />
nichts, ich musste berappen.<br />
Wenn ich wieder einmal gebüsst werde — davor<br />
ist ja keiner gefeit — bezahle ich nur noch mit<br />
Rappen oder 3 Rp.-Marken. Oder darf das der Autler<br />
nicht? F. W.<br />
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Birsfelden oder Schweizerhalle? Recht bös<br />
scheinen die Autokontrollen an diesen Orten<br />
zu sein. Ein geschätzter Mitarbeiter meldet<br />
uns folgendes:<br />
« Es ist wohl wieder einmal am Platze, auf diese<br />
beiden Autofallen des Kantons Baselland aufmerksam<br />
zu machen. Denn ich bin wohl nicht der Einzige<br />
gewesen, der dort hängen blieb. Doch über das<br />
« wie » möchte ich ein paar Worte verlieren, weil<br />
es nicht uninteressant ist.<br />
Mitte Oktober erhielt ich den Besuch der Zürcher<br />
Polizei Sie hätte eine Anzeige aus Schweizerhalle,<br />
ich sei dort am 29. September mit 36 km Geschwindigkeit<br />
durchgefahren. Dagegen sagte ich<br />
aus, dass mir die Kontrolle in Schwoizerhalle (wie<br />
auch in Birsfelden) wohlbekannt sei. dass ich ausserdem<br />
etwas Kontrollorgan-Aehnliches gesehen<br />
hätte, und dass ich meinen Begleiter noch speziell<br />
darauf aufmerksam machte, dass wir eine Geschwindigkeit<br />
von 25 bis 28 km nicht überschreiten. —<br />
Man könne nie wissen, ob er nicht einmal darüber<br />
aussagen müsse. — Von einer Geschwindigkeit von<br />
36 km könne also nicht die Rede sein; eine solche,<br />
wie ich sie innegehabt hätte, werde aber überall<br />
toleriert, sogar im Kantons Schwvz. Dasselbe<br />
Tempo hatten wir in Birsfelden. Die Zürcher Po*<br />
lizei nahm davon Notiz und meinte, dass es vielleicht<br />
ohne Busse abgehe. Zwei Monate hörte ich<br />
nichts mehr von der Sache. Etwas vor Weihnachten<br />
brachte mir die Polizei als Weihnachtsgeschenk<br />
einen Strafbefehl mit einer gefällten Busse von 34<br />
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der « Ueberschreitung» Der Zürcher Polizist erklärte,<br />
ja, das beziehe sich auf die gleiche Anzeige,<br />
die er mir vor zwei Monaten vorgelegt habe. Ich<br />
erklärte, damals sei es doch Schweizerhalle gewesen.<br />
Und jetzt? Probiert man's einfach mit einem<br />
andern OrtI — und fällt gleich eine Busse.<br />
Nette Ordnung! Schweizerhalle oder Birsfelden?<br />
Wie dem auch sei, ich habe an beiden Orten das<br />
Tempo von 28 km nicht überschritten Wer soll<br />
sich da gegen Willkür nicht schützen wollen. Dabei<br />
ist in Birsfelden recht wenig Verkehr, und in<br />
Schweizerhalle sieht man überhaupt nur ein paar<br />
Kontrollverdächitge umherstehen. Ich habe die Angelegenheit<br />
der « DAS » übergeben. G.<br />
Anmerkung der Redaktion. Es gibt wirklich<br />
recht merkwürdige Polizeipraktiken auf<br />
dem Gebiete der Autokontrollen; die Praxis<br />
der beiden Baselländer-Autofallen ist aber<br />
als « sehr merkwürdig» zu bezeichnen; denn<br />
der «sündige» Autofahrer wird aus dem<br />
Versteckten kontrolliert und die Art der Kontrolle<br />
ist nicht ersichtlich. Der Strafbefehl<br />
wird kurzerhand als summarische Verurteilung,<br />
ohne genaue Begründung ausgefertigt.<br />
Mit dem Orte der Kontrolle wird nach Belieben<br />
gewechselt. — Wir möchten die Behörden<br />
dieser beiden Orte auffordern, zu diesen<br />
Tatsachen Stellung zu nehmen!<br />
Eine den Taxiverkehr erschwerende revidierte<br />
Verkehrsordnung. Der Regierungsrat<br />
des Kantons St. Gallen beschloss in seiner<br />
letzten Sitzung: Der Art. 13 der kantonalen.<br />
Vollzugsverordnung über den Motorwagen^<br />
und Fahrradverkehr wird im Sinne der<br />
Preisgabe der bisherigen Taxvergünstigung<br />
für die Taxameter-Automobile (hälftige Taxbelastung)<br />
revidiert-<br />
Durch die Revision verdoppeln sich die<br />
Gebühren für den Taxibetrieb und belasten<br />
so das Gewerbe in empfindlicher Weise! Im<br />
Interesse des städtischen Verkehrs wäre<br />
doch sicher eher eine Reduktion der Taxen*<br />
am Platze gewesen! =<br />
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N°104<br />
III. Blatt<br />
BERN. 30. Dez. <strong>1927</strong><br />
Die einsichtige Schweiz.<br />
Unter diesem Titel veröffentlicht die «Adac<br />
Motorwelt», die Zeitschrift des Allgemeinen<br />
Deutschen Automobilclubs, die Kassierung<br />
einer Busse, welche wegen angeblicher Oeschwindigkeits-Ueberschreitung<br />
über einen<br />
deutschen Reichsangehörigen anlässlich seiner<br />
Autotour durch die Schweiz in der kleinen<br />
bündnerischen Gemeinde Roffna vernängt<br />
wurde. Die deutsche Zeitschrift spricht sich<br />
über die Entscheidung der Berufungsbehörde<br />
sehr lobend aus und kann nicht umhin, das<br />
Vorgehen des Kleinen Rates des Kantons<br />
Graubünden als Musterbeispiel darzustellen.<br />
Wie aus dem nachfolgend zum Abdruck gebrachten<br />
Protokoll ersichtlich ist, wurde die<br />
Busse aus dem Grunde iür null und nichtig<br />
erklärt, dass die Anzeige lediglich auf der<br />
rechtlich unzulässigen Schätzung der Ge<br />
schwindigkeit durch das Auge beruhte.<br />
Vor dem Kleinen Rat des Kantons Graubünden.<br />
Protokoll Nr. 1940<br />
Sitzung vom 7. September <strong>1927</strong>.<br />
Mitgeteilt den 24. Sept. <strong>1927</strong>.<br />
Mit Schreiben vom 13. Juli hat sich Hr. Rechtsanwalt<br />
K aus D. darüber bei der Regierung des<br />
Kantons Graubünden beschwert, dass er auf Veranlassung<br />
des Kantonslandjägers G. durch den<br />
Ortspolizisten von Roffna zur Zahlung einer Busse<br />
von 10 Fr. verhalten worden sei. weil er durch<br />
die Ortschaft mit eineT gesetzlich anzulässigen Geschwindigkeit<br />
von mindestens 25 km die Stunde<br />
gefahren sei Der Gebüsste bestreitet die Richtigkeit<br />
dieser Behauptung, und er beanstandet die Art and<br />
Weise, wie der Landjäger glaubte, seine Fahrgeschwindigkeit,<br />
um seinen eigenen Ausdruck zu gebrauchen,<br />
lediglich aus dem Fahrensehen festsetzen<br />
xu dürfen.<br />
In seineT Vernehmlassung, die Landjäger G.<br />
auf Veranlassung des Gemeindevorstandes von Roffna<br />
einsandte erklärte dieser unumwunden, dass<br />
die Uebertretung nicht mit der Stoppuhr kontrolliert<br />
worden sei.<br />
Gemäss Publikation des Baudepartements in<br />
Nr. 17 des Kantonsamtsblattes vom 29. April <strong>1927</strong><br />
ist die rechtlich einwandfreie Feststellung der<br />
Fahrgeschwindigkeit der Motorfahrzeuge nur bei<br />
Vornahme der Kontrolle durch Doppelposten<br />
(zwei Mann), von denen jeder mit Stoppuhr ausgerüstet<br />
ist, gegeben. In der gleichen Publikation<br />
wurden die Gemeindevorstände aufgefordert, die<br />
auf Grund der Verordnung vom 3. Juli 1925 für<br />
die Behandlung von Automobilkontraventionen bezeichneten<br />
Organe dem Bau- und Forstdepartement<br />
mitzuteilen. Laut Mitteilung des Gemeindeyorstandes<br />
vom 17. Mai a. c. wurde von der Gemeinde<br />
Roffna J. de L. als Autopolizist ernannt;<br />
die Gemeinde Hess es also trotz Weisung des, zuständigen<br />
Departements bei der Bestellung eines<br />
Polizeiorganes bewenden.<br />
In der Schlussbemerkung zu dieser amtlichen<br />
Kundgebung wurde seitens, des Baudepartements<br />
den Gemeindefunktionären eingeprägt, dass Gesetz<br />
und Verordnung mit Einschluss ihrer Bussbestimmungen<br />
da sind zur Handhabung von Zucht und<br />
Ordnung und nicht zum Zwecke der Geldmacherei<br />
Aus diesem Grunde besteht der Kleine Rat unbedingt<br />
darauf, dass die Verordnung über die gemeindepolizeiliche<br />
Behandlung von Uebertretungen<br />
der Vorschriften über den Automobilverkehr und<br />
der oben zitierten Bekanntmachung des Baudepartements<br />
seitens der für die Handhabung der<br />
Automobilpolizei bestellten Polizeiorgane genau beobachtet<br />
werden. Vorschriftswidrig vorgenommene<br />
Konitrollen und ausgefällte Bussen werden auf Beschwerde<br />
hin ausnahmslos kassiert. ;<br />
Demnach beschliesst der Kleine Rat:<br />
1. das vorschriftswidrig ausgestellte Bussdekret<br />
iäes Gemeindepolizeiorgans in Roffna im Falle<br />
X. wird annuliert und die Busse aufgehoben.<br />
2. Der Gemeindevorstand Roffna wird hiermit<br />
angewiesen, den Betrag von Fr. 10.— dem Gebüssten<br />
kostenfrei zu erstatten.<br />
3. Mitteilung an Herrn K.. Rechtsanwalt in B.,<br />
an den Vorstand Roffna. an das kant. Landjäger-<br />
Kommando und an das kantonale Bauamt je im<br />
Doppel, sowie an das Bau- und Forstdepartement.<br />
* • •<br />
Die eindeutige Festlegung von Seiten der<br />
Behörden, dass die Kontrolle zur Handhabung<br />
der Verkehrsordnung und nicht als<br />
willkommene Einnahmequelle der Gemeinden<br />
da ist, bedeutet eine erneute Bestätigung<br />
einer in den Spalten der «Automobil-Revue»<br />
immer und immer wieder gestellten Forderung;<br />
sie darf noch vielen Gemeinden zur<br />
Beherzigung empfohlen werden. Unser Land,<br />
das wie kein zweites auf die Fremdenindustrie<br />
angewiesen ist, muss alle Garantien<br />
einer gerechten Verkehrsregelung bieten<br />
können. Was nützen unsere Bestrebungen<br />
zum Anlocken des Fremdenstromes, was<br />
nützen selbst die Schönheiten unserer Berge,<br />
wenn sie durch rigorose Praktiken vergällt<br />
werden? v.<br />
Die Automobilzirkulation<br />
in New York.<br />
Die Automobilzirkulation von New York<br />
wird im wesentlichen von zwei Momenten bestimmt:<br />
Von der Konfiguration der Stadt<br />
selbst und von der Intensität des Verkehrs!<br />
In New York herrscht eine Fahrordnung,<br />
welche in jedem Stadtteile eine Verstopfung<br />
normalerweise ausschaltet; häufige und<br />
starke Verlangsamungen lassen sich indessen<br />
auch damit nicht ganz vermeiden, wie<br />
die kurze Beschreibung zeigt:<br />
In New York verlaufen alle «avenues» und<br />
«streets» bekanntlich in einer geraden Linie.<br />
Die «avenues» führen von Norden nach Süden<br />
und die «streets» von Osten nach We-<br />
Schweiz. Automobil-Kalender 1928.<br />
, Wer kennt es nicht, dieses weiss-gelbe Jahrbuch mit seinem reichen Inhalt? Wie<br />
manche Fahrer haben in den bereits erschienenen dreizehn Jahrgängen einmal einen<br />
Versuch machen wollen und haben sich seitdem nicht mehr von ihm getrennt!<br />
Das was ein derartiges Fachwerk an Vordrucken und Tabellen aufweist, muss<br />
sich jedes Jahr in der einmal festgefügten Gestalt wieder vorfinden. Das Tabellenwerk<br />
des Automobil-Kalenders ist von Anfang an in scharfsinniger Erfassung aller für Fahrt<br />
und Garagierung erdenklichen Fälle so erstellt worden, dass es sich alljährlich unverändert<br />
zur Benützung bieten kann. Aber was im Kreislauf der Jahre wechselt, sich ergänzt<br />
oder erneut, das weist auch im Automobilkalender jedes Jahr neue Züge auf.<br />
Die Verwendung des Automobilkalenders ist eine fast unentbehrliche, doch lassen<br />
sich nach der Inhaltsbenützung vier bestimmte liauptrichtungen herausschälen: Für die<br />
meisten Fahrer bedeutet das Werk ein Tagebuch non plus ultra, praktische Vordrucke,<br />
u. a. ein automobilistisches Kalendarium laden geradezu zur Fixierung bestimmter Eindrücke<br />
ein, deren Lektüre auch in spätem Jahren die entsprechenden Erinnerungen auslöst<br />
Diese und viele andere Fahrer benützen mit Vorliebe die in «gäbigen» Vordrucken<br />
gebotene automobilistische Buchführung des Automobilkalenders, mit deren<br />
Ergebnissen sie sowohl während als am Schluss des Jahres interessante Aufschlüsse<br />
erhalten und aus Vergleichungen den Hebel herausfinden, der zur Verbilligung des<br />
Betriebes führt.<br />
Der technische Teil lockt auch Veteranen vom Lenkrad immer und immer wieder<br />
zur Lektüre; für den Neuling ist seine Zerlegung und einzigartige.textliche und illustrative<br />
Darstellung der wichtigsten Elemente der Fahrpraxis jeweils geradezu eine Offenbarung.<br />
In Verbindung mit einer grossen Zahl von Ablesetabellen fördern sie sein<br />
Wissen vom Automobil und lassen ihn in keinen Nöten auf der Landstrasse und in<br />
der Garage im Stich.<br />
Als piece de resistance hat sich bei allen Benutzern das Adressenverzeichnis der<br />
Personenwagenbesitzer der ganzen Schweiz erwiesen, dessen Anlage ein sofortiges<br />
Feststellen des Besitzers jeder Wagennuni mer erlaubt. Von den kantonalen Kontrollstellen<br />
revidiert und bis Ende November nachgetragen und mit den Mutationen unseres<br />
<strong>Zeitung</strong>sdienstes versehen, darf es mit dem schärfsten Massstab der Zuverlässigkeit<br />
gemessen werden.<br />
Angenehm wird stets die Zugabe eines automobilistischen Wörterbuches deutschfranzösisch<br />
und umgekehrt, sowie einer Distanzenkarte empfunden.<br />
Den Höchstleistungen der Redaktion wollte der Verlag nicht nachstehen und hat<br />
trotz einer Vermehrung des Besitzer-Verzeichnisses um nicht weniger als 7000 Namen<br />
dem Werk mit einer Dicke von 22 mm bei unveränderter Höhe durch Anwendung<br />
technischer Finessen ein Format gegeben, welches sein Mitnehmen in jeder Tasche gestattet<br />
Nach dem Gesagten wird es wohl glaublich erscheinen, wenn die Beibehaltung des<br />
Preises von Fr. 4.80 für Abonnenten als billig bezeichnet wird. Tausende langjährige<br />
Freunde haben die auf Jahreschluss erschienene Ausgabe für 1928 schon bezogen, ihnen<br />
und allen weitem Bezügern; die uns herzlich willkommen sind, wird er sich als wahrer<br />
Freund erweisen.<br />
Verlag Automobil-Revue, Bern.<br />
« • « • • • • • • • • « • • « - • • * • • • * • • • • « • • « • • * • « • » • • « • • • • »«••*f#mrtf •••••• • • » • • • • • • • « • • • « • • • • • • • • • • • • • . . . .<br />
Ott jadefocune)U m<br />
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N° 104<br />
III. Blatt<br />
BERN, 30 De*. <strong>1927</strong><br />
sten, so dass sie sich in geradem Winkel<br />
schneiden. An diesen Strassen sind nun von<br />
100 zu 100 Metern Signalpfosten angebracht,<br />
die rot oder grün leuchten, und zwar leuchtet<br />
jeweils für die ganze «avenue» oder «street»<br />
die gleiche Farbe. Sofern nun die «avenues»<br />
auf grün eingestellt sind, ist die Zirkulation<br />
der ganzen Länge nach offen, während indessen<br />
alle Autos, welche von den «streets» kommen,<br />
anhalten. Die «streets« stehen in diesem<br />
Augenblick unter dem roten Signai.<br />
Im umgekehrten Falle warten die Autos<br />
der «avenues» an den Kreuzungspunkicn<br />
und geben dem Verkehr aus den « streets ><br />
die Strasse frei.<br />
Diese Organisation scheint dem Europäer<br />
auf den ersten Blick absonderlich, denn in<br />
den bestimmten Momenten stehen alle Autos<br />
an den Scheidepunkten still, obgleich eine<br />
äussere Veranlassung nicht gegeben war.<br />
Die Halte dauern je nach der Tageszeit ein<br />
bis zwei Minuten.<br />
In den Stunden intensivsten Verkehrs werden<br />
Polizisten an die belebtesten Strassenecken<br />
postiert. In ihren Bewegungen, ziemlich<br />
passiv, geben sie jede Lichtveränderung<br />
durch ein Pieiiensignal bekannt, das in raschestem<br />
Tempo nach allen Richtungen weitergegeben<br />
wird und zu den Charakteristiken<br />
des Verkehrslebens dieser Weltstadt gehört.<br />
Autos, welche direkt zufahren, belegen die<br />
Mitte der Strasse, während diejenigen, die ein<br />
langsames Tempo innehaben, wie ieere Taxis,<br />
«busses», rechts fahren. Das Vorfahren<br />
geschieht rechts oder links, wobei vorausgesetzt<br />
ist, dass immer die rechte Fahrlinie eingehalten<br />
wird.<br />
Eine ganze Anzahl von Strassen dürfen<br />
nur in einer Richtung befahren werden. Dies.<br />
trifft ebenfalls bei zwei sich aufeinander folgenden<br />
Strassen zu, jedoch mit dem Unterschiede,<br />
dass die Fahrrichtung entgegengesetzt<br />
ist. Nur die breiten Strassen sind nach<br />
beiden Seiten offen.<br />
Das Anhalten ist in den «avenues» nicht<br />
erlaubt, dazu sind die «streets» reserviert,<br />
wobei immerhin die engen Strassen ausgeschlossen<br />
sind. Das Stationieren ist im aligemeinen<br />
limitiert, doch sind auch dafür<br />
durch weisse Linien bezeichnete Plätze reserviert.<br />
Die Zirkulation wird grösstenteils darch<br />
verschiedenartige Signalpfosten geregelt. So<br />
befindet sich an der Ecke eines jeden Trottoirs<br />
ein Pfosten mit der Bezeichnung des» Namens<br />
und der Nummer der befahrenen «avenue»<br />
und der «street», die man traveraiert<br />
Diese praktischen Angaben, welche die Orientierung<br />
erleichtern, werden durch Weisungstafeln<br />
betreffs Fahrrichtung und Stationieren<br />
ergänzt.<br />
Gewisse drehbare Pfosten tragen den Hinweis<br />
«Umweg»; ihr Zweck ist, den Verkehr<br />
in gewissen Tagesstunden oder bei grossem<br />
Zudrange abzulenken. Daneben findet man<br />
an äusserst gefährlichen Punkten grosse An~<br />
zeigen, welche das Publikum zur Vorsicht<br />
mahnen, z. B. «Es ist besser, zwei Minuten<br />
Verspätung, als überhaupt nicht ans Ziel zu<br />
gelangen!»<br />
Alle Polizisten sind imstande, einen Wagen<br />
zu führen, wie sie überhaupt eine grosse Fertigkeit<br />
im Regulieren des Automobilverkehrs<br />
an den Tag legen. Zwischen den Polizeiorganen<br />
und den Automobilisten herrscht<br />
durchwegs das denkbar beste Einvernehmen.<br />
Beide sind bestrebt, das Möglichste zu tun,<br />
um die Zirkulation zu erleichtern.<br />
Bei leichtern Uebertretungen der Verkehrsvorschriften<br />
wird als Strafe ein Umweg diktiÖrt.<br />
Ist man z. B. im Begriffe abzuschwenken,<br />
so muss man geradeaus fahren, oder<br />
auch das Gegenteil. Nur selten wird durch<br />
das «ticket» bestraft. In einem solchen<br />
Falle übergibt der Polizist dem Fehlbaren ein<br />
« ticket», womit er sich ohne Aufschub zur<br />
nächsten Polizeistation begeben muss und die<br />
Busse ohne Diskussion zu bezahlen hat.<br />
Die normale Fahrgeschwindigkeit beträgt<br />
30 km in der Stunde. Zahlreiche Polizeiorgane<br />
mit Motorvelos kontrollieren das Innehalten<br />
dieser Vorschrift.<br />
Eine weitere vorzügliche Massnahme befasst<br />
sich mit der Kontrolle der Bremsen.<br />
Dieselbe wird an Ort und Stelle durch Monteure<br />
vorgenommen.<br />
Es ist klar, dass die New Yorker Verkehrsvorschriften<br />
durch die Intensität der Automobilzirkulation<br />
und die geographische Lage<br />
der Stadt bestimmt werden. Immerhin lassen<br />
sich gleichwohl gewisse Anordnungen<br />
nach Europa verpflanzen, namentlich die Verwendung<br />
der drehbaren Signalpfosten. JK.<br />
Weisse Handschuhe an den Händen des<br />
Wagenlenkers erleichtern nach Anbruch der<br />
Dunkelheit oder bei Nebel besonders bei Wagen<br />
ohne Innenbeleuchtung die Zeichengebung<br />
an den Verkehrspolizisten. Bei Autos ohne<br />
Richtungszeiger sollte der weisse Handschuh<br />
im Nächtverkehr zu den dringenden Notwendigkeiten<br />
gezählt werden.<br />
xi.
AVTOTZCMHtS CMC<br />
Chemie und Auto.<br />
Nachdem sich einer der grössten chemischen<br />
Konzerne, die J. G. Farbenindustrie in<br />
Deutschland, intensiv mit der Verflüssigung<br />
der Kohle zwecks Verwendung des neuen<br />
Produktes als Triebmittel für Verbrennungsmaschinen<br />
beschäftigt, wollen sich nun noch<br />
eine ganze Reihe von erfahrenen Chemikern<br />
mit anderen Problemen des Motorwagens<br />
herumschlagen. Ihre Ziele gehen, wie die «B.<br />
Z. am Mittag» in einem ausführlichen Artikel<br />
behandelt, dahin, eine hochwertige Brennluft,<br />
ein Motorgas und ein synthetisches Schmieröl<br />
herzustellen.<br />
Hochwertige Brennluft<br />
Bekanntlich setzt sich die Luft zusammen<br />
aus Sauerstoff, der allein die Verbrennung<br />
unterhält und an diesem Prozess aktiv teilnimmt,<br />
und dem reaktionsträgen Stickstoff,<br />
welcher die Explosionstemperatur und demnach<br />
auch die Arbeitsleistung des Motors vermindert.<br />
Hochwertige Brennluft, auch «Kraftluft»<br />
genannt, die auf physikalischem oder<br />
chemischem Wege erzeugt wird, enthält vorwiegend<br />
Sauerstoff oder überhaupt nur solchen.<br />
Die zum Betrieb eines Automobilmotors<br />
notwendige Erzeugung von Kraftluft bereitet<br />
aus naheliegenden Gründen die Hauptschwierigkeiten.<br />
Die einen schlugen Chemikalienpatronen<br />
vor, die den Sauerstoff konzentriert<br />
chemisch gebunden enthalten, mitzuführen,<br />
doch würde sich diese Kleinindustrie unrentabel<br />
gestalten und weiter würde die Betriebssicherheit<br />
durch Störungen in der «Sauerstoff-<br />
Fabrik» in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Eine andere Lösung geht dahin, den Sauerstoff<br />
in Bomben mitzuführen, die man dann<br />
an Kraftluftzapfstellen wieder auffüllen<br />
könnte.<br />
Da namentlich die Frage der Rentabilität<br />
noch fast unabgeklärt ist, bleibt vorläufig die<br />
Kraftluft noch eine technische Utopie.<br />
Gas als Motortriebstoff.<br />
Wer schon je in der Geschichte des Automobilismus<br />
blätterte, erinnert sich gewiss der<br />
Tatsache, dass die ersten Pioniere des leichten,<br />
schnellaufenden Verbrennungsmotors,<br />
Markus, Lenoir, Benz und Daimler, vom einfachen<br />
Gasmotor den Schritt zur Explosionsmaschine<br />
wagten, weil sich die mit Gas betriebenen<br />
Motoren damals nur für stationäre<br />
Zwecke eigneten. Heute, nachdem die Chemie<br />
und Physik in vier Dezennien Gewaltiges geleistet<br />
hatten, kommt man wieder auf das Gas<br />
als Betriebstoff zurück, der in dieser Form<br />
wichtige Vorteile für sich hat. Das Gas erheischt<br />
geringere Herstellungskosten, es erzeugt<br />
eine höhere Verbrennungstemperatur<br />
und erlaubt einen höheren Kompressionsgrad.<br />
Diese drei wichtigen Haupteigenschaften erlauben<br />
es schon, sich mit diesem Problem<br />
etwas näher zu beschäftigen.<br />
Bekanntlich lässt sich die Leistung eines<br />
Motors durch Erhöhung des kalorischen Inhalts<br />
des Betriebstoffes steigern, der Wirkungsgrad<br />
steigt mit zunehmender Kompres-<br />
sion und das Klopfen, welches bisher dem<br />
Verdichtungsgrad eine Höchstgrenze setzte,<br />
fällt bei der Anwendung von Gas weg.<br />
Nun bereitet aber die Frage, wie soll das<br />
Gas mitgeführt werden, Hauptschwierigkeiten.<br />
Hier ist die Lösung noch nicht abgeklärt.<br />
Die Verwendung gasförmiger Brennstoffe<br />
für Motorfahrzeuge stellt nichts absolut Neues<br />
auf dem Gebiete der Motorentechnik dar.<br />
Frankreich ging hier bahnbrechend voran,<br />
alljährlich werden dort staatliche Lastwagenprüfungen<br />
veranstaltet, bei denen Camions,<br />
die mit Holzkohlengas betrieben werden, sich<br />
ÄUTOMOBTL-REVUE<br />
Sichere Fahrt bei guter Beleuchtung!<br />
einer harten und vielseitigen Prüfung unterziehen<br />
müssen. Bei diesen Wagen wird das<br />
Gas fortwährend in einem Behälter, der an<br />
Bord mitgeführt wird, erzeugt.<br />
Die neue deutsche Erfindung strebt aber<br />
darnach, das Gas in einer Zentrale herzustellen,<br />
so dass es von den Fahrern an Zapfstellen,<br />
die sich — wie die heutigen Tankanlagen<br />
— überall im Lande herum befinden, gekauft<br />
werden kann. Das neue Gas soll zudem die<br />
Energie in wesentlich konzentrierterer Form<br />
enthalten als das Holzkohlengeneratorgas.<br />
Ueber die chemische Struktur vom Motorgas<br />
werden folgende Angaben gemacht:<br />
Das Motorgas besteht aus einem Gemisch<br />
der Kohlenwasserstoffe mit 1—3 Atomen<br />
Kohlenstoff pro Molekül, während die Benzine<br />
Gemische von solchen mit meist über<br />
1027 — No 1f4<br />
5 Atomen Kohlenstoff pro Molekül darstellen<br />
und chemisch reines Benzol eine einheitliche<br />
Verbindung mit je sechs Atomen Kohlenstoff<br />
und Wasserstoff pro Molekül darstellt. Der<br />
Rohstoff des Motorgases ist die Steinkohle,<br />
die auch bei den meisten bekannten Kohleverflüssigungsverfahren<br />
als Rohstoff dient,<br />
aber die Erzeugung dieses gasförmigen Betriebstoffes<br />
ist kein direkt darauf gerichteter<br />
Prozess, sondern das Motorgas entsteht als<br />
Nebenprodukt bekannter Verfahren, wie der<br />
Kokerei, der Teerdestillation usw. Die wirtschaftlichen<br />
Vorteile eines solchen Erzeugungsprozesses<br />
sind natürlich enorm, wie immer,<br />
wenn gering bewertete Nebenprodukte<br />
eine willkommene Verwendung an Stelle von<br />
hochwertigen Hauptprodukten finden.<br />
Besonders rasche Einbürgerung des Motorgases<br />
ist für schwere Fahrzeuge, Grossflugzeuge<br />
und Luftschiffe vorauszusehen, also<br />
überall, wo die Wirtschaftlichkeit in erster<br />
Reihe von den Betriebstoffspesen abhängt<br />
oder wenn die Anwendung von Schwerölmotoren<br />
aus irgendeinem Grunde nicht wünschenswert<br />
oder durchführbar ist. Der neue<br />
Transatlantik-Zeppelin soll bereits für Motorgasbetrieb<br />
eingerichtet werden. *<br />
Schmieröle aus Gas.<br />
An der Chemikertagung in Essen wurde als<br />
Ueberraschung mitgeteilt, wie synthetisches,<br />
also künstliches Schmieröl hergestellt werden<br />
kann:<br />
Das Ausgangsmaterial für die Schmierölsynthese<br />
ist das Aethylen, das im Kohlengas<br />
enthalten ist, und das insbesondere aus den<br />
sog. Krackgasen, die bei der Teerverarbeitung<br />
entstehen, leicht gewonnen werden kann.<br />
Diese billige, gut zugängliche Gasart wandelt<br />
sich, wenn man sie in Gegenwart gewisser<br />
Substanzen (Bortrifluorid und Nickelmetall)<br />
komprimiert, fast momentan zu<br />
schwerflüchtigen öligen Produkten von hervorragenden<br />
Schmiereigenschaften, um. Solche<br />
Prozesse, die unter Einwirkung von Licht,<br />
Druck oder Wärme vor sich gehen, und meistens<br />
von flüchtigen zu nichtflüchtigen Stoffen<br />
gleicher chemischer Zusammensetzung<br />
führen, nennt der Chemiker Polymerisationen.<br />
Auch bei der Herstellung synthetischer<br />
Kautschuke, wie sie neuerdings in wettbewerbsfähigem<br />
Verfahren durch die J. Q. Farbenindustrie<br />
hergestellt werden sollen, spielt<br />
die Erscheinung der Polymerisation eine<br />
grosse Rolle.<br />
Das durch Polymerisation entstandene synthetische<br />
Schmieröl ist billiger als das aus<br />
Rohöl durch Raffinierung erzeugte Naturprodukt,<br />
das wir zurzeit noch aus dem Auslande<br />
einzuführen gezwungen sind. Und da alle physikalischen<br />
Konstanten, wie die Siedegrenzen,<br />
die Oberflächenspannung, die Temperaturabhängigkeit<br />
der Viskosität usw., das synthetische<br />
dem geeignetsten bestraffinierten Naturprodukt<br />
ähnlich machen, kann an einer<br />
baldigen Einführung des synthetischen<br />
Schmieröls kaum gezweifelt werden. Da das<br />
synthetische Erzeugnis angeblich sogar weniger<br />
Neigung zur Verharzung zeigt, als das<br />
Naturprodukt, liegt hier allem Anschein nach<br />
Es ist kein Zufall,<br />
dass<br />
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der in Garagen eingebauten<br />
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Vorläufig existieren die drei genannten Pro-<br />
'dulcte nur auf dem Papier, doch dürften sie<br />
vielleicht rascher als man glaubt auch in der<br />
harten Schule der Praxis glänzend debütieren.<br />
In der Nachkriegsperiode nahm Deutschland<br />
in der Weltwirtschaftslage eine ungünstige<br />
Stellung ein, deshalb ist es leicht begreiflich,<br />
dass es bestrebt ist, wenigstens in<br />
der chemichen Industrie wieder eine führende<br />
Stelle einzunehmen.<br />
Wir hatten vor Monatsfrist die Gründe auseinandergesetzt,<br />
die es rechtfertigen, die Erdöle<br />
entweder durch synthetische Brennstoffe<br />
oder durch die Verflüssigung der Kohle zu<br />
ersetzen — und auf diesem Gebiet wird überall<br />
tüchtig gearbeitet.<br />
Seit einigen Jahren ist der Automobilmotorenbau<br />
auf einer relativ geruhsamen Entwicklungsstufe<br />
angelangt, das bisher Erreichte an<br />
Spitzenleistungen erlaubte den Konstrukteuren,<br />
sich der exakten Ausarbeitung von kleineren<br />
Details zu widmen.<br />
Aber — warum sollten wir nicht in einigen<br />
'Jahren dank der Verwendungsmöglichkeit<br />
anderer Brennstoffe vor totalen Umwälzungen<br />
im Verbrennungsmotorenbau stehen, der<br />
Wirkungsgrad beträgt ja heute noch kaum<br />
mehr als 30 %...<br />
mo<br />
Strassenverbesserung im<br />
Kanton Glarus.<br />
Der Regierungsrat des Kantons Glarus hat<br />
Im November abhin eine Besichtigung des<br />
Strassennetzes vorgenommen, um einen Eindruck<br />
vom Zustand der Strassen und einen<br />
Ueberblick über die Art und Weise der möglichen<br />
Verbesserungen zu gewinnen. Es<br />
zeigte sich, dass der Kanton trotz den bereits<br />
.vorgenommenen umfangreichen Bauten noch<br />
vor ganz bedeutenden Aufgaben steht, die<br />
aber auf eine Reihe von Jahren verteilt werden<br />
müssen. Die Regierung stellt in ihrem<br />
neuerlichen Berichte fest, dass vor allem<br />
auch die Gemeinden mithelfen müssen, die<br />
Dorfstrassenstrecken zu verbessern, um die<br />
Staubplage wirksam zu bekämpfen.<br />
Die Landsgemeinden von 1922 und 1924 öffneten,<br />
für die Schaffung eines Spezialkontos<br />
für Strassen- und Brückenbauten, einen Kredit<br />
von zusammen Fr. 950 000. Gemäss den<br />
Staatsrechnungen von 1923—1926 sind auf<br />
diesem Konto Fr. 1 277 000 verausgabt worden,<br />
amortisiert wurden Fr. 636 000, so dass<br />
der Schuldbestand per 31. Dezember 1926<br />
rund Fr. 641 000 betrug; unter den Abschreibungen<br />
sind zudem noch rund Fr. 170 000<br />
Bundessubventionen für Notstandsarbeiten<br />
enthalten. Die eingeräumten Kredite wurden<br />
also erheblich überschritten. Das darin zugrunde<br />
gelegte Bauprogramm war innert der<br />
vorgesehenen Bauzeit restlos erfüllt; auch<br />
darüber hinaus wurden noch grössere Korrektionen<br />
ausgeführt, die sich als Ergänzungen<br />
der genehmigten Projekte geradezu aufgedrängt<br />
haben, welchem Umstände es zuzuschreiben<br />
ist, dass die bezüglichen Kostenvoranschläge<br />
insgesamt um rund Fr. 200 000<br />
überschritten werden mussten.<br />
In den genannten Jahren wurden 14 Projekte<br />
ausgeführt, rund 2 km korrektioniert,<br />
10 km korrektioniert und mit modernen Fahrbahnbelägen<br />
versehen, 3 km nur mit Belägen<br />
versehen. Doch ist noch lange nicht die ganze<br />
Kantonsstrassenstrecke so verbessert, dass<br />
sie allen Anforderungen an den modernen<br />
Verkehr genügen könnte. Das noch der<br />
Korrektion und Modernisierung harrende<br />
Stück misst ca. 25 Kilometer, welches nach<br />
vorläufigen Berechnungen 1,3 bis 1,5 Millionen<br />
beansprucht, so dass für das glarnerische<br />
Hauptstrassennetz noch an die 2 Millionen<br />
zu amortisieren sind.<br />
Die kantonale Baudirektion prüft gegenwärtig<br />
7 verschiedene Projekte, insbesondere<br />
die Verbesserung folgender Strecken: 1. von<br />
der Schwyzer Grenze Ussbühl-Bilten-Niederurnen<br />
von 5,4 km Länge; 2. die Kerenzerbergstrasse<br />
Mollis-Mühlehorn, 13 km lang, welche<br />
als internationaler Verkehrsweg fast<br />
durchwegs zu schmal ist und ausserdem<br />
verschiedene direkt gefährliche Kurven aufweist;<br />
3. ein Zwischenstück südlich Netstal;<br />
4. Teilstücke zwischen Glarus und Linthal,<br />
wo einige der bestandenen Hauptmängel im<br />
Trace bereits behoben sind, wie die Brückenpartie<br />
bei der Guppenrunse zwischen Mitlödi<br />
und Schwanden, wobei durch die Aenderung<br />
der Linienführung zwar nicht die Uebersicht<br />
verbessert (deren freie Sicht beträgt heute<br />
mindestens 60 m), wohl aber die gefährliche<br />
Konterkurve bei der alten Guppenrunsbrücke<br />
beseitigt wurde, da dort erfahrungsgemäss<br />
die meisten Unfälle passierten; Brücke und<br />
übrige Fahrbahn haben eine nutzbare Breite<br />
von 6 m. Im fernem wurde die unübersichtliche<br />
Steilstrecke beim Haltenrain zwischen<br />
Schwanden .und Nidfurn korrigiert. Eine Er- i<br />
Weiterung des engen Durchgangs im Dorfe<br />
Leuggelbach wäre sehr wünschenswert. Bedeutende<br />
Auslagen wird die unvermeidliche<br />
gründliche Korrektion bei der Erlenrunse in<br />
Rüti verursachen.<br />
Die Baudirektion hat nun Auftrag, rechtzeitig<br />
ein Programm nebst Plänen und Kostenvoranschlag<br />
für die Verwirklichung der<br />
dringendsten Projekte, vor allem für die erstgenannten,<br />
zu unterbreiten, damit bei der<br />
Landsgemeinde des Jahres 1928 die weiterhin<br />
erforderlichen Kredite im erwähnten Betrage<br />
von 1,5 Millionen nachgesucht werden<br />
können.<br />
In Anbetracht der bevorstehenden gewaltigen<br />
Aufwendungen fand man die bis letztes<br />
Jahr auf Fr. 62 000 gesetzlich festgelegte<br />
jährliche Abzahlungsquote zu niedrig und<br />
wurde diese durch Landsgemeindebeschluss<br />
<strong>1927</strong> auf Fr. 100 000 erhöht, wodurch die<br />
vorhandene und noch sich ergebende Strassenbauschuld<br />
bis zum Jahre 1946 getilgt sein<br />
könnte, wenn der zu erwartende Benzinzollanteil<br />
nicht berücksichtigt wird. Diesen grossen<br />
Ausgaben stehen aber bedeutende Einnahmen<br />
aus dem Automobil- und Fahrradverkehr<br />
gegenüber, so dass das Land hier<br />
nur für einen Teil der Schuld aufkommen<br />
muss. Die Tilgungsquote von Fr. 100 000<br />
setzt sich zusammen aus dem Nettoertrag<br />
der Auto- und Fahrradgebühren und einem<br />
Zuschuss der Staatskasse für so lange und<br />
in dem Masse, als der Nettoertrag jener<br />
Taxen weniger als Fr. 100 000 ausmacht.<br />
Letzterer betrug pro 1926 bereits Fr. 90 000,<br />
weshalb für gleiches Jahr Fr. 100 000 aus den<br />
Motorfahrzeuggebühren ' und Fr. 12 000 aus<br />
der Staatskasse zur Amortisation herangezogen<br />
worden sind. Im laufenden Jahre dürften<br />
die Einnahmen aus dem Motorfahrzeugverkehr<br />
die Fr. 100 000 weit übersteigen und<br />
damit auch den zu amortisierenden Betrag.<br />
Wir sehen, dass Glarus die dem Auto und<br />
Motorrad auferlegten Taxen restlos für die<br />
Strassenpflege verwendet.<br />
Nicht gesprochen haben wir bis jetzt vom<br />
gewöhnlichen und ausserordentlichen Strassemmterhalt.<br />
Anno 1926 kostete der Unterhalt<br />
der Kantonsstrassen I. und II. Klasse<br />
134,000 Fr., die konzessionsgemässe Entschädigung<br />
an die Sernftalbahn für die Sernf-<br />
Durchlässen, Strassenschalen, Fried und<br />
Mauern, Brücken, Verbesserungen an Dorfstrassen,<br />
Gebirgspässen, Landfusswegen und<br />
Wegweiser insgesamt rund 230,000 Fr. Für<br />
das laufende Jahr sind an obigen Posten<br />
193,000 Fr. budgetiert und der Budgetentwurf<br />
für das Jahr 1928 erzeigt hierin 208,000 Fr.<br />
Ausgaben, welche alle aus den ordentlichen<br />
Staatseinnahmen gedeckt werden. nd.<br />
Ein beachtenswertes Begehren stellt ein<br />
Korrespondent der «Gotthard-Post». Er<br />
schreibt:<br />
«Nicht nur in Auto- und Motorfahrerkreisen,<br />
sondern auch in weiten Kreisen der Bevölkerung<br />
ist es bisher als schwere Behinderung<br />
des Verkehrs empfunden worden, dass<br />
die Gotthardstrasse während des Winters<br />
von Amsteg bis nach Göschenen für jegiiehen<br />
Autoverkehr oit Monate lang gesperrt war-<br />
Eine internationale Alpenstrasse von der<br />
Bedeutung der Gotthardstrasse sollte doch,<br />
wenigstens bis nach Göschenen hinauf, das<br />
ganze Jahr dem Autoverkehr geöffnet bleiben,<br />
also auch im Winter! Die Kosten für<br />
eine Offenhaltung wären nicht zu grosse und<br />
Hessen sich bei einer Einnahme von nahezu<br />
300,000 Franken aus dem Autoverkehr wohl<br />
rechtfertigen. Eine Offenhaltung der Strasse<br />
bis nach Göschenen würde vorab dem Verkehr<br />
der einheimischen Automobilisten und<br />
übrigen Bevölkerung dienen. Man hatte letztes<br />
Jahr gehört, dass ein für Gurtnellcii in<br />
Aussicht stehendes Unternehmen aus dem<br />
Grunde schon die Verhandlungen abgebrochen<br />
habe, weil die Strasse nicht das ganze Jahr<br />
dem Auto geöffnet sei. Der Schaden, der äadurch<br />
für die Gemeinde Gurtnellen wie für<br />
den ganzen Kanton entstanden ist, wird offenbar<br />
bedeutend grösser sein, als die Kosten,<br />
die eine Oifenhaltung der Strasse in den<br />
Wintermonaten verursachen würde. Man<br />
prüfe an massgebender Stelle das wohlberechtigte<br />
und im Nutzen der ganzen Bevölkerung<br />
des Reusstales liegende Begehren.»<br />
Ein Vorschlag der nur unterstützt werden<br />
kann! Die angeführten Gründe scheinen uns<br />
hiefür triitig genug zu sein. Vergegenwärtigt<br />
man sich die Anstrengungen, welche zurzeit<br />
unternommen werden, um der drohenden<br />
Entvölkerung unserer Bergtäler zu steuern,<br />
sollte man füglich glauben, dass man das<br />
sicherste Mittel, das hier helfen kann, nicht<br />
unangewendet lassen darf. Und das ist: Ver-<br />
talstrasse 20,000 Fr. (durch diesjährigen<br />
Landsgemeinde-Beschluss verdoppelt), die besserung und Förderung des Verkehrs! Für<br />
Schneeräumungsarbeiten 13,000 Fr., die In-destandstellungen, bedingt durch Naturereig-<br />
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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1927</strong> - N° 104<br />
Die Meisterschaftsmedaille 19?7 des A. C. S.:<br />
Vorderansicht.<br />
Die Meisterschaftsmedaille <strong>1927</strong> des A. 0. S.i<br />
ELwteranedcht.<br />
JNTERESSANTES<br />
AUS ALLER . . _ , — .<br />
«e- WELT<br />
Automoblllstlsches aus dem mederosterreichischen<br />
Landtag. Im niederösterreichischen<br />
Landtag kam es zu Beschwerde, dass<br />
die Wiener Automobilisten an die Erhaltung<br />
der niederösterreichischen Bezirksstrassen<br />
keinen Beitrag leisten würden, obwohl sie<br />
das Hauptkontingent der Benutzer ausmachten.<br />
Um nun die Wiener Landesregierung<br />
einzuschüchtern, schwören die niederösterreichischen<br />
Gemeinden das Gespenst der<br />
Weggelder herauf, treffen hlebei aber auf die<br />
geschlossene Front der Automobilisten, die<br />
sich gegen diesen mittelalterlichen Feind des<br />
modernen Verkehrswesens, der sich auf Handel<br />
und Wandel hemmend auswirkt, zur<br />
Wehr setzen. Der niederösterreichische<br />
Landtag nahm nach langen Debatten eine<br />
Resolution an in dem Sinne, dass eine Automobilabgabe<br />
an die Bezirksstrassen in eine<br />
Verbrauchssteuer auf Benzin und Pneumatik<br />
umzuwandeln sei, deren Erträgnis auf die<br />
Länder nach zu vereinbarendem Schlüssel<br />
eingeteilt werden solle.<br />
Also eine Parallele zu unserem berühmtem<br />
Benzinzoll. Es wird interessant sein, die<br />
nächsten Schritte zu verfolgen, imi zu beobachten,<br />
wie Oesterreich mit dem Verteilungsmodus,<br />
der bei uns in der Schweiz schon so<br />
viel Mühe und Zeit verschlungen hat, fertig<br />
wird. v.<br />
Einige Zahlen aus dem englischen Strassenwesen.<br />
Ende 1926 zählte man in England<br />
676,000 Privatautos, 257,000 Lastwagen,<br />
99,000 Autodroschken und 630,000 Motorräder.<br />
Die Einnahmen aus der Automobilsteuer<br />
sind für das Jahr <strong>1927</strong>/28 auf 24,1 Mill.<br />
Livre-Sterling veranschlagt, wovon 19,5 Mill.<br />
dem Strassenbaufonds zufliessen, während<br />
der Rest in die Staatskasse geht. Im Finanzjahr<br />
1924/25 wurden für den Bau und Unterhalt<br />
von Strassen 56 Mill. Livre-Sterling<br />
ausgegeben, die Zuschüsse aus der Automobilsteuer<br />
tragen also durchschnittlich nur ein<br />
Drittel dazu bei Die erstklassigen Strassen<br />
in einer Länge von etwa 40,000 Kilometer erhalten<br />
50 Prozent, die zweitklassigen mit<br />
25,000 km 25 Prozent. Zum Vergleich sei bemerkt,<br />
dass das englische Eisenbahnnetz<br />
rund 32,000 km umfasst +<br />
Der Automobilist vor den Richtern — In<br />
England und bei uns. Die englischen <strong>Zeitung</strong>en<br />
erzählen folgendes amüsante, eines tieferen<br />
Hintergrundes nicht entbehrendes Geschichtlein:<br />
Ein Bauunternehmer wurde von einem Polizisten<br />
angehalten, da er verzeigt worden<br />
war, in betrunkenem Zustande am Volant zu<br />
sitzen. Der Polizist führte den Verhafteten<br />
gleichen Tages unverzüglich vom Wagen weg<br />
vor die Richter der kleinen Stadt Felthau in<br />
der Umgebung Londons.<br />
Die Richter stellten, um des einwandfreien<br />
Beweises sicher zu sein, dem Delinquenten<br />
folgende Fragen:<br />
« Sie stehen unter dem Verdachte, in betrunkenem<br />
Zustande Ihren Wagen geführt zu<br />
haben. — Sie leugnen es! Gut, es liegt in<br />
Ihrer Hand, uns vom Gegenteil zu überzeugen.<br />
Sie sind Architekt, bitte, zeichnen Sie<br />
das Strassenstück, das Sie heute von Staines<br />
bis Houslow durchfahren haben!<br />
Sie erzählen uns, dass Sie heute ein Haus<br />
verkauft hätten? Es soll uns freuen, wenn<br />
Ihnen vor Weihnachten der Abschluss eines<br />
solchen Geschäftes gelungen ist! Skizzieren<br />
Sie uns also einen Situationsplan und Grundriss<br />
dieses Hauses. Des weitern den genauen<br />
Entwurf eines Hausbaues für ein zu bebauendes<br />
Terrain von 55 Fuss Länge und 40 Fuss<br />
Breite. Bitte sehr! ><br />
Der unter dem erwähnten Verdachte stehende<br />
Autler sicherte sich durch die exakte<br />
und fachmännische Skizzierung der verlangten<br />
Arbeiten die volle Bewunderung seiner<br />
Richter. Das Resultat: Die Anschuldigung,<br />
im betrunkenen Zustande am Volant gesessen<br />
zu haben, wurde als unbegründet zurückgewiesen.<br />
Und bei uns?... Die sofortige Erledigung<br />
eines Falles vor den Richtern dürfte bei helvetischen<br />
Verhältnissen als Ding der Unmöglichkeit<br />
bezeichnet werden; schon dadurch ist<br />
die ganze Schlagkraft des Augenblickbeweises<br />
lahmgelegt. Unsere Richter brauchen zur<br />
Erledigung solcher Begebenheiten ja gar<br />
keine salomonischen Inspirationen: man lädt<br />
ganz einfach zwölf Fussgänger als Zeugen!<br />
Warum, fragen Sie?<br />
Wir sind eben nicht in England...! xi.<br />
Was Amerika ausführt geht immer ins Gigantische.<br />
Das beweist wieder eine neue<br />
Hängebrücke, die gegenwärtig im Bau ist<br />
und vom Norden der Halbinsel Manhattan,<br />
auf der die Stadt liegt, über den Hudsonfiuss<br />
führt und ein noch fast unbebautes Terrain<br />
erschliesst. Zwischen den beiden Uferpfeilern<br />
soll die Spannweite 1067 Meter betragen,<br />
also gut das Doppelte dessen, was man<br />
bisher für eine Hängebrücke als zulässig<br />
hielt. Die «zweistöckige» Brücke enthält<br />
oben eine 32 Meter breite Fahrbahn, auf der<br />
acht Reihen von Automobilen zu gleicher<br />
Zeit Platz finden. Der untere Teil dient dem<br />
Eisenbahnverkehr und hat vorläufig vier Geleise<br />
aufzunehmen. Die grössten Ozeandampfer<br />
werden unter der Brücke durchfahren<br />
können, da der Abstand der neuen<br />
Fahrbahn vom Wasserspiegel 61 Meter beträgt.<br />
Man hofft, bis zum Jahre 1932 mit<br />
dem riesigen Bauwerk, dessen Kosten auf 75<br />
Millionen Dollars veranschlagt sind, fertig<br />
zu werden- :—:<br />
NEUES VOM<br />
WAGF<br />
Neben einer Nord-Süd-Autostrasse, will<br />
man nun auch eine solche von Westen nach<br />
Osten! Nach der so unglücklich verlaufenen<br />
Oltener Tagung der Hafraba, die mit ihrem<br />
«Hie Qotthard — Hie Lötschberg» die Interessenten<br />
in zwei Lager getrennt hat, wird<br />
man sich klar, dass eine Nord-Süd-Verbindung<br />
durch eine Autostrasse den schweizerischen<br />
Anforderungen nicht genügen kann<br />
und die schweizerischen Interessen nicht zu<br />
einem Gesamtproiekt vereinigen kann. Nun<br />
hat sich auch der Verein «Autostrasse-Basel-italienische<br />
Grenze» ins Zeug gesetzt.<br />
Der provisorische Ausschuss dieses Vereins<br />
besprach in einer am 21. Dezember abgehaltenen<br />
Sitzung die Aufstellung eines<br />
fachmännischen Tätigkeitsprogramms, nahm<br />
ein Projekt über ein generelles Autostrassennetz<br />
für die ganze Schweiz entgegen und beschloss,<br />
zur Prüfung und Begutachtung desselben<br />
eine siebengliedrige technische Kommission<br />
einzusetzen.<br />
Es ist klar, dass nur ein vereinigtes Vorgehen<br />
der schweizerischen Interessenten<br />
nach gemeinsamen Richtlinien Erfolg haben<br />
kann. Dessen wird man sich deutlich bewusst,<br />
wenn man die verschiedenen Begehren<br />
näher prüft!<br />
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N°1D4 ••— <strong>1927</strong><br />
AUTOMOBTL-fcEVUE<br />
nem Benzinkasten hat sich das Rohr beim<br />
Frage 6648. Anhanger von 2500 kg Tragfähig- Eingiessloch gelöst. Wie kann ich das nun<br />
Ceit. Sind Hohlspeichon-Stahlräder. Grundfelgen, herausnohmen, ohne den Kasten zu öffnen,<br />
150 mm breit und 670 mm äusserer Durchmesser, denn es wälzt sich beim Fahren im Kasten herum<br />
passend zu normalen Vollgummireifen, zulässig und und macht einen unliebsamen Lärm. Habe schon<br />
entspricht es den gesetzlichen Vorschriften? probiert, es zusammenzudrücken, aber das Blech ist<br />
0. W in J. zu dick. Können Sie mir vielleicht da einen guten<br />
Antwort. Ihre Angaben entsprechen den gesetzlich<br />
erlaubten Massen, nur möchten wir Sie<br />
Rat geben? Fr. Seh. in W.<br />
darauf aufmerksam machen, dass ab 1. Januar<br />
1928 an Motorlastwagen nur noch Einachseranbänger<br />
laut den Bestimmungen des neuen Dekretes für<br />
den Verkehr mit Motorfahrzeugen im Kanton Bern<br />
gestattet sind. Traktoren dürfen entweder einen<br />
Zweiachser oJer zwei Einachser mitführen.<br />
Die am Tage des Inkrafttretens des Dekretes mit<br />
einer bernischen Verkehrsbewilligung ausgewiesenen<br />
Anhänger an Motorlastwagen dürfen an denselben<br />
noch bis Ende 1932 mitgeführt werden.<br />
Bekanntlich reichte die «A.SPA. (Verb. Schweiz.<br />
•Motorlastwagenbesiuer) gegen das zitierte Dekret<br />
einen wohlbegründeten Rekurs an das Bundesge-<br />
Ticht ein. der auch speziell die Frage der Anhänger<br />
zum Gegenstand hat. In dieser Angelegenheit ist<br />
also das letzte Wort noch nicht gesprochen.<br />
Frage 6649. Warum läufl er nicht mehr ? Bin<br />
im Besitze eines altern Wagens. 7 HP., den ich Antwort: Wenn es sich am ein Rohr aus<br />
vor zwei Monaten gänzlich revidiert habe. Bei der Eisen bandelt, so lässt sich dasselbe! mit einem<br />
Probefahrt von ca. 10 km bemerkte ich das Aus-Magnetstasetzen eines Zylinders. Das Ergebnis der Unter-<br />
Andernfalls machen Sie sich aus einem Stück<br />
herausnehmen.<br />
suchung war ein Riss im Wassermantel. Ich habe Draht ein Klämmerchen nach untenstehender Skizze.<br />
den Zylinder abgehoben und in die Fabrik zum Nachdem dasselbe durch das Rohr geschoben ist,<br />
Schweissen gesandt.<br />
dehnt es sich aus und stellt am unteren Rand des<br />
Bevor ich den Zylinder aufmontierte, habe ich<br />
Rohres an, und dasselbe kann dann auf diese Art<br />
sämtliche Ventile noch einmal eingeachliffen und<br />
herausgezogen werden.<br />
den Zylinder wieder montiert, aber seither bringe Frage 6651. Warmhalten des Motors in der Garage.<br />
Gemäss Ihres vorzüglichen Artikels «Das<br />
ich den Motor nicht mehr zum Laufen. Der Magnet<br />
•wurde der Firma Bosch zugesandt, welche mir mitteilte,<br />
dass er tadjllos funktioniert. Auch das ein-eine elektrische Glühlampe von 50 Kerzen<br />
Auto im Winter » habe ich unter meine Motorhaube<br />
gehängt,<br />
gespritzte Benzin verbrennt der Motor nicht, sondern<br />
wirft es rauchförmig zum Auspuff hinaus<br />
Habe schon mit Aeter und Azetylen probiert, aber<br />
alles war vergebens, keine einzige Explosion kam<br />
zustände. Auf Anschleppen und Einspritzen hat der<br />
Motor auf hoher Tourenzahl reagiert, und ist regelinässig<br />
gelaufen Ich habe beim Abheben des Zylinders<br />
keine Stirnräder demontiert, so dass ein<br />
eventueller Fehler beim Einstellen ausgeschlossen<br />
ist Beim Wechseln der Kabel gibt der Motor auch<br />
keine Feh'zündungen an. Vor dem zweiten Abheben<br />
des Zylinders ist der Motor mit 3 Zylindern auf<br />
45 km gelaufen, und nach dem Schweissen gibt er<br />
keine einzige Explosion mehr an. Kann mir vielleicht<br />
jemand anhand von Erfahrungen einen Ratschlag<br />
geben. Zu_n voraus meinen besten Dank.<br />
D. A. in N.<br />
Antwort: Anband Ihrer Angaben lassen sich<br />
nur Vermutungen aufstellen.<br />
Ist der Magnet richtig eingestellt, zündet er<br />
nicht vielleicht viel zu spät? Wurden die Ventile<br />
so stark eingeschliffen, dass sie auf den Stöpseln<br />
aufstehen, bezw wurde das Stöpselspiel nicht richtig<br />
einregulitrt? Ist vielleicht der Ansaugstutzen<br />
nicht dicht am Zyiinderblock angeschlossen oder<br />
ifaF sicü der letztere durch das Schwefssen : vetzogen,<br />
so dass eine Undichtigkeit entstand?<br />
E!eH!ro