E_1927_Zeitung_Nr.102
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Aasgabe: Deutsche Schweiz*<br />
BERU Freirao, 23. Dezember <strong>1927</strong>.<br />
Nummer 20 Cts.<br />
23 Jahrgang. — N° iO2<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
H«tt>Jthrt1cn Fr. 6.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
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Der „verfassungslose" Benzinzoll.<br />
Letzten Dienstag befasste sieb der Ständerat<br />
wieder einmal mit dem Benzinzoll. Gut<br />
Ding will Weile haben, sagt ein altes und<br />
gutes Sprichwort und warum sollte die Langmut,<br />
die wir seit Jahr und Tag zu wahren<br />
wussten, gerade in der friedlichen Weihnachtszeit<br />
reissen ?... Oder fehlt es etwa an<br />
Gründen?<br />
In der Dienstagsitzung behandelte der<br />
Ständerat die Frage des Eintretens auf den<br />
Bundesratsbeschlussentwurf über die Regelung<br />
des Verteilungsmodusses des Benzinzollertrages<br />
an die Kantone. Bekanntlich war der<br />
Entwurf des Bundesrates durch die ständerätliche<br />
Kommission bereits «gesiebt» worden.<br />
Ständerat Bolll, Schaffhausen, der Präsident<br />
dieser Kommission, entwickelte ein klares<br />
Bild der bedeutsamsten, von der Kommission<br />
am bundesrätlichen Entwürfe — dem<br />
sie grundsätzlich zustimmt! — vorgenommenen<br />
Aenderungen, die nachfolgend kurz skizziert<br />
seien:<br />
In Artikel 1 wurde ein Passus aufgenommen,<br />
der definiert, dass es sich bei dem<br />
Durchgangsverkehr, für den die Strassen vom<br />
Bundesrat ganz oder teilweise offen erklärt<br />
•werden können, um den Automobil- und<br />
Fahrradverkehr handelt<br />
Die ausdrückliche Umschreibung des Benzinzolls<br />
im ersten Absatz von Art. 2 wurde<br />
gestrichen, um die gesetzliche Festlegung<br />
von Zolltarifbestimmungen zu vermeiden. Der<br />
Umfang des Zollviertels desselben Artikels<br />
war indessen Gegenstand einer näheren Umschreibung.<br />
Die von den Bergkantonen so erregt angegriffene,<br />
bei der Berechnung der Subvention<br />
in Aussicht genommene Verdoppelung<br />
der Anrechnung bei den Auslagen für moderne<br />
Fahrbahnen, die höheren Partien der<br />
wichtigsten Alpenpässe und die im Interesse<br />
der Verkehrssicherheit so vorbildliche Bestimmung<br />
der Beseitigung oder Sicherung<br />
der Niveauübergänge, wurde durch die ständerätliche<br />
Kommission bedauerlicherweise<br />
wieder ausgemerzt.<br />
Von grösster Wichtigkeit ist der Antrag<br />
'der Kommission, in Berücksichtigung der<br />
Kantone, die schon seit längerer Zeit für ihre<br />
Strassen in aufopfernder Weise gesorgt haben,<br />
den Bundesbeitrag für die Jahre 1925,<br />
1926 und <strong>1927</strong> auf Grund der Anwendungen<br />
schon ab 1920 zu berechnen. Da der Benzinzollviertel<br />
schon seit 1925 in Reserve gestellt<br />
wurde, kann er demnach auch<br />
rückwirkend verteilt werden. Die Auslagen<br />
der Gemeinden für die Staatsstrassen inner<br />
Onkel Krombachs Chauffeur.<br />
Heitere Erzählung von Max Böttcher.<br />
(Nachdruck verboten.)<br />
Ständerätliche Weihnachtsdebatte.<br />
Ausgerechnet dem guten, alten Onkel<br />
Krombach musste das passieren, ausgerechnet<br />
ihm! — Das heisst, alt war Onkel Krombach<br />
eigentlich gar nicht, höchstens siebenunddreissig<br />
bis achtunddreissig Jahre zählte<br />
er, und «Onkel» war er auch nicht, denn er<br />
hatte weder Neffen noch Nichten, er hatte<br />
überhaupt keine Verwandten und war selbst<br />
unbeweibt, aber wegen seiner sprichwörtlichen,<br />
unerhörten Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft,<br />
die ihn zum Freund und Helfer jeden<br />
Gebeins werden liess, machte ihn halt<br />
zum Allerweltsonkel und trug ihm den etwas<br />
anrüchigen Ehrennamen «Der alte Onkel»<br />
Krombach» ein. — Und nun muss ihm das<br />
passieren, und daran war aber nur der Chauffeur<br />
schuld, nur der Chauffeur.<br />
Die Sache war so: Am Stammtisch hub es<br />
an. Man sass im Kasino, so an die sechs oder<br />
Erscheint leden Dienstag und Freit«» • Monatlich „Gelbe LUta"<br />
ADMINISTRATION: Breitenrainstrasse 97, Bern<br />
Telephon Bollwerk 39.84<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue. Ben<br />
halb dieses Zeitabschnittes sollen ebenfalls<br />
mit verrechnet werden.<br />
Soweit die Abänderungen des bundesrätlichen<br />
Entwurfes. Ein Kapitel für sich bildet<br />
die konstitutionelle Frage.<br />
Schon die ständerätliche Kommission<br />
konnte darin keine Einigung erzielen. Wohl<br />
fiel von Seiten des Ständerats Bolli die Anregung<br />
inskünftig den Benzinzoll nicht im<br />
Gesetz zu erwähnen und eine bestimmte<br />
Subvention von 4, 5 oder 6 Millionen pro<br />
Jahr für die Zwecke des Gesetzes darin festzulegen,<br />
aber man trat nicht darauf ein. Die<br />
Verteilung des Zollanteils an die Kantone<br />
muss also erst noch ihre verfassungsmässige<br />
Grundlage finden und das dürfte nicht<br />
leicht fallen, denn Artikel 30 der Bundesverfassung<br />
bedingt ia die Zuweisung der Zölle<br />
an den Bundessäckel. Also wird des breiten<br />
und langen über den Gesetzesparagraphen<br />
debattiert...<br />
Die Eintretensdebatte.<br />
Für manchen Kanton ist der Bundesbeschluss<br />
über den Benzinzoll eine Existenzfrage.<br />
Die öffentliche Meinung ist nun einmal<br />
über die Angelegenheit der Verteilung des<br />
Benzinzolles aufgewühlt worden; die Kantone<br />
haben seit dem Erscheinen des Entwurfes<br />
zum Benzinzollbeschluss und besouders<br />
seit den Veröffentlichungen der Kommissionsverhandlungen<br />
energische Forderungen<br />
erhoben... aber nichts geschah! Vielseitig<br />
sind die Begehren. Laut und immer wieder<br />
ertönen die Wünsche der kantonalen Bauund<br />
Finanzdirektoren nach dem Ständeratssaal.<br />
Sie wollen endlich, endlich einmal die<br />
langersehnten, versprochenen Anteüe erhalten!<br />
«Bund, gib endlich das Benzingeld, das<br />
Kompetenz zürn Erlasse des Bundesbeschiusj<br />
ses durch Analogie abgeleitet. Interessant<br />
du uns schon seit Jahren versprochen hast!<br />
und für den Automobilisten von besonderer<br />
Wir brauchen es dringend, wir benötigen<br />
Bedeutung ist die Feststellung, dass man sich<br />
viel, viel Geld, denn wir haben unsere Ausgaben<br />
für die Durchgangsstrassen erhöht,<br />
im Ständerate vorstellt, der Bundesrat werde<br />
in seiner Verordnung zum Benzinzollbeschluss<br />
auch nähere Bestimmungen über<br />
weil der Verkehr enorm zugenommen hat.<br />
Wenn wir keinen Benzinzoll erhalten, so gerät<br />
unser Staatsbudget aus den Fugen.» So<br />
den automobilen Durchgangsverkehr aufstellen.<br />
Dieser Auffassung möchten wir entschieden<br />
entgegentreten, denn Bestimmungen über<br />
tönt es von Nord nach Süd und von Ost nach<br />
West!<br />
den Durchgangsverkehr gehören ihrer Wichtigkeit<br />
wegen in ein Gesetz hinein und nicht<br />
So lag die Situation, als der Ständerat zu<br />
seiner Dezembersession zusammentrat. Die in eine Verordnung.<br />
Dringlichkeit stand von Anfang an ganz ausser<br />
Zweifel. Ueberall spürte man das Drängen<br />
der kantonalen Regierungen. Auch der<br />
Bundesrat muss wissen, dass es hohe Zeit ist,<br />
in dieser Sache endlich einmal einen ersten,<br />
entscheidenden Schritt zu tun.<br />
sieben «Brüder», schimpfte über Regierung<br />
und Nationalrat, wie das jedem Schweizer<br />
Bürger von rechts wegen zusteht; man ass<br />
gut und trank noch besser, und als Onkel<br />
Krombach die dritte Flasche Burgunder so<br />
ziemlich niedergemacht hatte, schwatzte man<br />
ihm ein Automobil auf. Der Bruder des Herrn<br />
von L. war Vertreter einer erstklassigen Automobilfirma,<br />
und von ihm erstand Onkel<br />
Krombach den 45pferdigen Wagen. Unter viel<br />
Gelächter und mit mehr oder weniger Witz<br />
machte man dem guten Krombach klar, dass<br />
er ohne einen modernen Wagen überhaupt<br />
nicht mehr existieren könne. So wurde der<br />
Kauf perfekt, gehörig begossen, der Scheck<br />
wurde unterschrieben und wanderte aus<br />
Onkel Krombachs Scheckbuch in die Brieftasche<br />
des Autovertreters, und am nächsten<br />
Tage punkt fünf Uhr nachmittags sollte der<br />
Wagen startbereit geliefert werden.<br />
:<br />
Leider aber handelt es sich derzeit noch<br />
nicht um die Verteilung des gesamten Benzinzolles<br />
zur nötigen Förderung des Verkehrs<br />
und zum Ausbau der Durchgangsstrassen.<br />
Aber dieses erste Viertel muss jetzt<br />
der Bundeskasse entlockt und dahin abgeführt<br />
werden, wo es sihngemäss hingehört:<br />
in die kantonalen Kassen, zur Verwendung<br />
für die Durchgangsstrassen. Der Benzinzoli<br />
soll restlos dem Strassenverkehr zugute<br />
kommen, denn der Automobilist zahlt die<br />
Benzinmillionen und niemand anders! Soweit<br />
war die Dringlichkeit der Verteilung des<br />
Benzirizölles gegeben und die Art seiner Verwendung<br />
vollständig klar.<br />
Ist der Benzinzoll verfassungsmässig?<br />
Die ausserordentlichen Vollmachten, die in<br />
der Kriegszeit dem Bundesrat und der<br />
Bundesversammlung verliehen wurden, finden<br />
heute keinen Anklang mehr im Rate.<br />
Heute will man jedes Gesetz und jede Verordnung<br />
auf einem Verfassungsartikel so<br />
fundieren, dass die Verfassungsmässigkeit<br />
immer und für alle Fälle eindeutig festgelegt<br />
ist. So hat die sogenannte konstitutionelle<br />
Frage die Verteilung des Benzinzolles beinahe<br />
wieder um ein halbes Jahr verzögert.<br />
Welcher Verfassungssatz kann als Deckung<br />
dienen?.... In Artikel 30 der Bundesverfassung<br />
heisst es klipp und klar: Der Ertrag<br />
der Zölle fällt in die Bundeskasse. Und nun<br />
will man sie den Kantonen verteilen? Das<br />
wäre ein Widerspruch!'.... Doch den Benzin-<br />
-zoll will man verteilen, geht es nicht so, so<br />
muss es anders gehen!<br />
In letzter Stunde hat die Kommission den<br />
Automobilartikel der Verfassung als Deckung<br />
herangezogen und beim Rate damit Gnade<br />
gefunden. Der Artikel 37 bis gibt dem Bunde<br />
die Befugnis, Vorschriften über die Automobile<br />
und über die Durchgangsstrassen aufzustellen.<br />
Aus diesen Bestimmungen wird die<br />
Durchgangsgebühren sind verfassungswidrig!<br />
Es ist bezeichnend, dass die Frage der<br />
kantonalen Durchgangsgebühren die Verteilung<br />
des Benzinzolles in erhebliche Gefahr<br />
I gebracht hat. Denn der Kanton Graubünden<br />
Als Krombach am andern Morgen mit einem<br />
ansehnlichen Haarwurzelkatharrh im<br />
Hotel erwachte, war er glücklicher Besitzer<br />
eines stattlichen 45pferdigen! Das war ja nun<br />
an sich kein Malheur, denn der Onkel war<br />
sehr, sehr begütert und die 16 Mille machten<br />
ihn nicht arm; ausserdem konnte er auf seinem<br />
abgelegenen Landsitz, der drei Wegstunden<br />
von der nächsten Bahnstation entfernt<br />
lag, ein modernes, flinkes Benzinkütschlein<br />
recht wohl gebrauchen. Aber wer sollte<br />
den Wagen fahren? Woher sollte Krombach<br />
nun gleich einen guten, passenden Chauffeur<br />
bekommen, der ihn und den Wagen heimbrachte?<br />
Aber man besorgte ihm einen Chauffeur,<br />
und das war derselbe, der entscheidend<br />
wurde für Onkel Krombachs Schicksal!<br />
Da war unter den Freunden Krombachs,<br />
die am Abend mit ihm gezecht hatten, auch<br />
der lebenslustige Heinrich Lindt gewesen.<br />
Und jener zechfrohe und frauenholde Lindt<br />
teilte die Herrschaft auf seinem Gut mit seiner<br />
jungen Schwester Lore Lindt. Besagte<br />
Lore wäre der wackere Lindt nun für sein<br />
Leben gern losgeworden, denn sie hielt den<br />
oft überschäumenden Lebensmut des Bruders<br />
mit starker Hand im Zaume, sie betreute<br />
und bewachte Herrn Lindt, dass er<br />
nicht allzu oft und nicht gar zu bedenklich<br />
und folgenschwer über den Strang schlug.<br />
INSERTIONS-PREIS: Die ae&tgespaltene 2mm hohe Grundzeile odei<br />
deren Raum 45 CU. tür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Ctf<br />
Grfissere Inserate nach Seiteutaril.<br />
Inseratensehlns« 4 Tone vor Enebelnen der betreffenden Smnm«<br />
behauptete z. B. spontan, es würden ihm<br />
durch die Streichung der Durchgangszölle Fr.<br />
230,000 genommen und aus dem Benzinzoll<br />
nur etwa Fr. 80,000 als Ersatz gegeben. Andere<br />
Kantone äusserten sich in ähnlicher<br />
Weise.<br />
Zur Begründung der Verfassungswidrigkeit<br />
wurde von den Kantonen ein Gutachten von<br />
Prof. Blumenstein, der als Autorität des Verwaltungsrechtes<br />
gilt, vorgewiesen. Derselbe<br />
erklärte darin die Durchgangszölle als verfassungsmässige<br />
Vorzugslasten, da der Automobilverkehr<br />
eine U eberbenutzung der<br />
Strassen hervorgerufen habe. Wir werden an<br />
anderer Stelle auf dieses Gutachten noch zu<br />
sprechen kommen, möchten aber kurz darauf<br />
hinweisen, dass die geringe Mehrbenutzung<br />
der Strassen durch die Erhebung von Automobilsteuern<br />
und Automobilzöllen mehr als<br />
wettgemacht wird! Darum die bestimmte<br />
Forderung: weg mit den Durchgangsgebühren!<br />
Die Kantone, die durch die Aufhebung der<br />
verfassungswidrigen Durchgangs - Gebühren<br />
grössere Einnahmen verlieren, können durch<br />
einen gut angepassten Verteilungsmodus auf<br />
andere Weise schadlos gehalten werden.<br />
In erfreulicher Weise hat Herr Bundesrat:<br />
Häberlin den Durchgangsgebühren die Berechtigung<br />
abgesprochen und seine; Auffassung<br />
mit zwei derartigen Entscheiden des<br />
Bundesrates begründet.<br />
Fort mit den Weggeldern, die den Verkehr<br />
hemmen, den Tourismus lähmen und den Automobilisten<br />
verärgern. Schon vor 80 Jahren<br />
wurden die Weggebühren aufgehoben, gerade<br />
um den Verkehr zu fördern. Will man heute<br />
dem Verkehr die Fesseln weiter belassen,<br />
die man ihm damals in einsichtiger Weise<br />
genommen hat?<br />
Der Ständerat tritt auf die<br />
Einzelberatung ein.<br />
Nach einer recht ausführlichen<br />
Debatte<br />
wurde die Verfassungsmässigkeit des Entwurfes<br />
bejaht und die Detailberatung begonnen.<br />
So sehr wir das Eintreten auf die Vorlage<br />
begrüssen können, so unerhört berühren<br />
uns die Ergebnisse der Einzelberatung.<br />
Nehmen wir es vorweg: Die Verdoppelung<br />
der Subventionen für die Hersteilung<br />
moderner Fahrbahnen, für den Unterhalt und<br />
die Verbesserungen der höhern Teile wichtiger<br />
Alpenpässe sowie für die Beseitigung<br />
oder Sicherung der Niveauübergänge wurden<br />
fallen gelassen. Damit wurden der Vorlage<br />
im voraus die wertvollsten Punkte weggenommen.<br />
Die Förderung des Verkehrs durch<br />
den Bau von zweckmässigen Durchgangsstrassen,<br />
die Hebung der Verkehrssicherheit<br />
durch die Sicherung oder Be-<br />
Nun stelle man sich aber ums Himmelswillen<br />
die Lore Lindt nicht als abstossenden, hässlichen<br />
Hausdrachen vor! O, weit gefehlt, wer<br />
das vermutet! Lore Lindt war ein fesches,<br />
sehr modern eingestelltes Persönchen von<br />
knapp 22 Jahren, schlank, rassig, gewandt,<br />
sportgestählt, trug den schicksten Herrenschnitt-Bubikopf,<br />
und vor allem: die hatte<br />
den Autofimmel, wie selten ein Frauenzimmer.<br />
Zwei Wagen hatte sie schon zu Trümmern<br />
gefahren, ohne selbst nennenswerten<br />
Schaden davonzutragen, und nun hatte sie<br />
seit einigen Wochen einen neuen, 45pferdigen,<br />
mit dem sie die nähere Umgebung ihres<br />
Wohnortes im Umkreise von 200 Kilometern<br />
unsicher machte. Diese burschikose Art der<br />
jünglingsschlanken Lore war wohl die Ursache,<br />
dass von den etwas altmodischen<br />
Herren der Nachbargüter und sonstigen Bekanntschaften<br />
bisher noch keiner den Mut<br />
gefunden hatte, um die autobändigende Hand<br />
Lores anzuhalten, zumal Fräulein Lindt<br />
durchaus nicht als «Goldfisch» anzusprechen<br />
war, denn was das schöne Gut einbrachte,<br />
verschleisste Lore mit Benzin und Autoersatzteilen<br />
und Heinz Lindt in Bern in lustiger<br />
Gesellschaft. So war Lore Lindt auf ihrem<br />
Gute meist recht verlassen und einsam<br />
und tröstete sich nur mit tollen, wilden Autofahrten.<br />
Sie hätte für ihr Leben gerne geheiratet,<br />
um in eine andere, belebtere Atmosphäre<br />
zu kommen.<br />
Da traf frühmorgens, just zur selben Zeit,<br />
als Onkel Krombach im Hotel schwer verkatert<br />
erwachte, eine Depesche bei Lore ein,<br />
die lautete lakonisch: «Sofort nach Bern<br />
kommen! Erwarte Dich 3 Uhr 27 Bahnhof!<br />
Elegantesten Autodress mitbringen! Heinz<br />
Lindt •»<br />
Pnrtsetznng folgt.
(Ny) Nach der Verbreitung der Nachricht<br />
von der Verbesserung des Hafraba-Projektes<br />
durch den Basier Lehrling Sarbach brachte<br />
die cAutomobil-Revue» in Nr. 98 eine zweite<br />
Lösung für eine zweite kollisionslose Automobilstrassenkreuzung.<br />
Eine weitere Lösung<br />
is* nach der Hafraba-Ausstellung in Bern<br />
dem bernischen Baudepartement unterbreitet<br />
worden. Dies beweist, dass sich die Oeffentlichkeit<br />
langsam mit dem Wesen der Automobilstrassen<br />
vertraut gemacht hat. Die Idee<br />
•wird zum Allgemeingut und verlangt nach<br />
Verwirklichung. Hindernisse, die der Entwicklung<br />
in den Weg gestellt werden, können<br />
heute nur noch hemmend wirken, ohne den<br />
beabsichtigten Stillstand zu bringen. Wenn<br />
diese Erkenntnis einmal bis zu allen Gegnern<br />
der Automobilstrassen vorgedrungen<br />
sein wird, ist der grösste und vielleicht<br />
schwerwiegendste Schritt in der ganzen Sache<br />
getan. Die Zeit einer erfolgreichen Bekämpfung<br />
des Automobils durch die Eisenbahnen<br />
wird dadurch befristet. Beide Verkehrsmittel<br />
sind berufen, bei der Förderung<br />
des Verkehrs und damit der gesamten Volkswirtschaft<br />
im Sinne gegenseitiger Ergänzung<br />
und Unterstützung mitzuwirken. Ein einseitiger<br />
Sieg in dem von Seiten der Eisenbahn<br />
zur Durchsetzung ihrer Interessen geführten<br />
Kampfe ist nicht möglich; denn es gibt im<br />
Verkehr prinzipiell keine Einengung eines Verkehrsmittels<br />
zugunsten eines andern. Für die<br />
Arbeitsweise der Verkehrsmittel gilt der Grundsatz:<br />
Hand in Hand. Hand gegen Hand bedeutet<br />
Erschwerung der durch die Fortschritte<br />
der Technik gegebenen Verkehrsentwicklung.<br />
Dies führt schlussendlich zum<br />
Stillstand in der verkehrswirtschaftlich orientierten<br />
Volkswirtschaft. Es ist daher<br />
höchst bedauerlich, wenn die Verkehrspolitik<br />
dem genannten Grundsatz nicht voll und<br />
ganz Rechnung trägt. Die unheilvollen Folgen<br />
hat die Allgemeinheit und in etwas anderer<br />
Form der Verkehrspolitiker selbst zu<br />
tragen.<br />
Der tragikomische Ausgang der Oltener<br />
Tagung des Studien-Vereins «Autostrasse<br />
Basel-italienische Grenze» ist nichts anderes<br />
als eine natürliche Folge der Tatsache, dass<br />
die Erfüllung des Zweckes des Vereins auf<br />
ungeeignetem Boden angestrebt wird. Der<br />
Zweck des Vereins sei nochmals in Erinnerung<br />
gerufen. Er besteht darin, alle Vorarbeiten<br />
zu leisten, welche in technischer, wirtschaftlicher,<br />
finanzieller, verkehrspolitischer<br />
und propagandistischer Hinsicht zur Prüfung<br />
der Durchführbarkeit und zur Vorbereiting<br />
der Ausführung der Autostrasse Basel-italienische<br />
Grenze geeignet und erforderlich sind.<br />
Diese Fassung schreibt eine bestimmte Route<br />
für das Studium und die Ausarbeitung des<br />
Projektes nicht vor. Massgebend ist die Festlegung:<br />
Automobilstrasse Basel-italienische<br />
Grenze. Durch die Ausführung «aller Arbeiten»<br />
soll bestimmt werden, wo die Strasse<br />
durchzuführen hat. -Daraus erfolgt, dass alle<br />
Siedelungen, die an Verbindungsmöglichkeiten<br />
Basel-italienische Grenze liegen, in gleichem<br />
Masse dazu berufen sind, beim Studium<br />
mitzuwirken. Nichts deutet darauf hin, dass<br />
die zur Mitarbeit und deren Finanzierung<br />
berufenen Siedehmgen in bezug auf Geltendmachung<br />
ihrer Rechte ungleich gestellt sein<br />
sollen.<br />
Es ist fraglich, ob ein Studienverein für<br />
Automobilstrassenbau richtig orientiert ist,<br />
wenn er sich von Anfang an auf die Verfoindungsmöglichkeiten<br />
Nord - Süd festlegt.<br />
Dies ist heute der Fall. Die Erklärung dazu<br />
gibt die Entstehungsgeschichte des Vereins.<br />
Es galt die Idee zu verwirklichen, Hamburg<br />
und Genua über Basel-Mailand mit einer Autonrobilstrasse<br />
zu verbinden. Der Schweiz<br />
war die Aufgabe gestellt, die Verbindung Basel-ital.<br />
Grenze herzustellen. Für die Linienführung<br />
eines solchen Verbindungsstückes<br />
schien anfänglich die Richtung Nord-Süd gegeben.<br />
Man befasste sich nur mit der transversalen<br />
Linienführung, ohne die Möglichkeit<br />
einer longitudinalen Route mit Zufahrtsstrassen<br />
von Norden und Süden her näher zu prü-<br />
seitigung der Niveauübergänge und die besondere<br />
Unterstützung des Unterhaltes wichtiger<br />
Passstrassen — alle diese Momente,<br />
die der Vorlage einen enormen, verkehrsiördernden<br />
Gehalt gaben, wurden unter den<br />
Tisch gewischt. Mit einer nichtverständlichen<br />
Ruhe Iässt man eminente Verkehrsinteressen<br />
ausser acht! Die Verdoppelung der Subventionen<br />
hätte dem Strassenbau einen einheitlichen<br />
Impuls gegeben. Das erzieherisch wesentliche<br />
Teil fällt nun dahin und die Kantone<br />
werden nun wieder wie früher ihre Stras^sen<br />
nach rein lokalen statt nach einheitlichen<br />
Gesichtspunkten bauen. Wir fassen die<br />
Streichung der verdoppelten Subventionen<br />
als einen starken Rückschritt auf, den man<br />
schon in wenigen Jahren bestimmt bedauern<br />
wird.<br />
(Den Abschluss der Beratungen werden wir<br />
in der nächsten Nummer behandeln. Die Red.)<br />
Aku€€»n«€»!b>B IÄ€H»«SSÄ«*W m 14 ••«* u z u tn «£ «e? n<br />
fen. Dieser letztern Linienführung ist die<br />
Umschreibimg des Zweckes des Studienvereins<br />
zu eng. Die Lösung kann hier nur auf<br />
eidg. Boden gefunden werden. Die transversale<br />
Linienführung träsrt die Gefahr in sich,<br />
einander gegenüberstehende territoriale Interessen<br />
zu entflammen. Transversal bedeutet<br />
Trennung (siehe Ölten), Ioneitudinal dagiegen<br />
Verbindung von Ost und West.<br />
Der weitsichtige, uneigennützige und energische<br />
Förderer des Schweiz. Automobilstrassenwesens,<br />
Herr Reg.-Rat. Wenk aus Basel,<br />
hat die dem Verein anhaftenden Mängel erkannt<br />
und dem provisorischen Vorstand den<br />
Vorschlag gemacht, den Verein auf eidgenössischen<br />
Boden zu stellen. Schade ist, dass<br />
man nicht schon in Ölten auf dieses Fundament<br />
hat bauen können. Den guten Eidgenossen<br />
von Ost und West wäre dadurch die Mühe<br />
erspart geblieben, heute der Oeffentlichkeit<br />
verständlich machen zu suchen, dass<br />
«der Andere» der dümmere sei.<br />
„HAFßABA" AVTO5TDA55EMKREVZVNG.<br />
COLUSiONS MACH Wels.<br />
PßODET OFFICIEl DE CROISEMENTS<br />
DE L 1 HAFRABA X N'EVITE PAS<br />
LES COLLISIONS<br />
6 Gu-U; sion.cn<br />
6 Collisions<br />
strasse, so schiesst er übers Ziel hinaus.<br />
Seine Lösung trifft ohne Sicherheitszone den<br />
Nagel auf den Kopf, denn sie deckt sich in<br />
der Idee mit der von Herrn Architekt J. M.<br />
Brunnschweiler aus Bern am 7. Oktober zum<br />
Patent angemeldeten Lösung für kollisionslose<br />
Automobilstrassenkreuzungen. Diese Lösung<br />
bringen wir nachfolgend in allen Einzelheiten<br />
zur Darstellung.<br />
Anlässlich der Ausstellung der Hafraba in<br />
Basel studierte Architekt Brunnschweiler das<br />
ausgestellte Modell für Autostrassen-Kreuzungeru<br />
Wir geben dieses in der Zeichnung 1<br />
wieder. Diese Lösung zeichnet sich aus durch<br />
komplizierte Linienführung und grosse Unübersichtlichkeit.<br />
Sie benötigt drej Brücken,<br />
verhältnismässig viel Terrain und Erdverschiebungen<br />
und weist sechs Kollisionspunkte<br />
auf. Den Kollisionsnachweis erbringen<br />
wir in Zeichnung 1.<br />
Architekt Brunnschweiler ist in seinem<br />
Bestreben eine kollisionslose, übersichtliche<br />
und zugleich billigere Lösung zu finden, zu<br />
dem Projekt gekommen wie wir es in den<br />
Zeichnungen 2 bis 4 darstellen. Ausser dem<br />
Kritische Darstellung der Kollisionsmöglichkeiten des offiziellen (deutschen) Hafraba-Kreuzungsmodella<br />
durch Herrn Brnnnschweiler, Architekt in Bern.<br />
Ob all den vielen lieben Eidgenossen vergessen<br />
wir den liebsten, unseren Basler Lehrling.<br />
Sein Vorgehen hat Schule gemacht. Auf<br />
Hans folgt Heinrich mit einer weitern Lösung<br />
für Automobilstrassenkreuzung (siehe Automobil-Revue<br />
Nr. 98). Diese rückt dem Problem<br />
energisch zu Leibe, macht aber die<br />
Sache unnötig kompliziert. Es verstösst gegen<br />
das Prinzip der Autostrassen, diese mit<br />
einer Sicherheitszone beglücken zu wollen.<br />
Die Annahme einer solchen Iässt vermuten,<br />
dass neben ihr noch eine Zone existiere, in<br />
der keine oder wenigstens nur geringere Verkehrssicherheit<br />
geboten ist. Die technische<br />
Anlage der Automobilstrasse garantiert aber<br />
durchgehend grösstmögliche Verkehrssicherheit!<br />
Die Lösung in Nr. 98 der Automobil-Revue<br />
schafft die Sicherheitszone durch streckenweise<br />
Verbreiterung der Automobil-Durchgangsstrasse.<br />
Dieses Vorgehen führt zu zwei<br />
verschiedenen Strassenbreiten, was gegen die<br />
Prinzipien des Automobilstrassenbaues verstösst.<br />
Durchgangsstrecken sind ununterbrochen<br />
in gleicher Strassenbreite auszuführen,<br />
wenn immer die Terrainverhältnisse dies<br />
gestatten. Die Tatsache, dass Verkleinerungen<br />
der Strassenbreite, insbesondere an den<br />
Verenfferungsstellen, Gefahrmomente in sich<br />
schliessen, führt zu dieser Notwendigkeit<br />
Der Einsender der Lösung ist durch die<br />
Tatsache, dass Richtungsänderungen auf den<br />
bestehenden Strassen notwendigerweise eine<br />
Herabsetzung der Geschwindigkeit bedingen,<br />
verleitet worden, eine Sicherheitszone zu<br />
schaffen. Ueberträgt er dies auf die Auto-<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1927</strong> — N p 102<br />
Bestreben alle Kollisionen auszuschalten, war<br />
es notwendig, die Dimensionen und Steigungsverhältnisse<br />
so zu wählen, dass das<br />
Befahren auch der runden Strecken mit unverminderter<br />
Geschwindigkeit möglich ist.<br />
Die beste Orientierung bringt die Patentschrift<br />
selbst. Sie lautet:<br />
Die Hauptstrassen kreuzen sich auf verschiedener<br />
Höhe: Strasse A—B geht unter Strasse C—D durch.<br />
Um mit unverminderter Geschwindigkeit von der<br />
untern Strasso A—B zur obern Strasse C—D und<br />
umgekehrt zu gelangen, dienen die Verbindungsstrassen<br />
I—III, III—II, II—IV und IV—I. Letztere<br />
ermöglichen, jede Fahrrichtung auf den rechten<br />
Strasenseiten einzuschlagen, ohne dass sich<br />
zwei Fahrbahnen kreuzen, d. h. es sind die Verbindungen<br />
aller 4 Punkte A, B, C und D in allen 12<br />
Variationen ohne Kollidieren der Fahrbahn möglich,<br />
immer rechts gefahren, wie folgt:<br />
1. A I VI II B<br />
2. A I VI II IV V III C<br />
3. A I IV D<br />
4. B II VI I A<br />
5. B II III G<br />
6. B II VI I in V IV D<br />
7. C III I A<br />
8. C III V IV I VI n B<br />
9. C III V VI D<br />
10. D IV V III II VI I A<br />
11. D IV II B<br />
12. D IV V III C<br />
In den Zeichnungen sind die Fahrbahnen und<br />
Richtungen mit Pfeilen gekennzeichnet. Für sämtliche<br />
Verbindungen ist nur eine einzige Brücke in<br />
den Punkten V (oben) und VI (unten) notwendig.<br />
Patentanspruch. Die Strassenkreuzung auf verschiedenem<br />
Niveau ist dadurch gekennzeichnet, dass<br />
die Anordnung ihrer Verbindungsstrassen beim ausschliesslichen<br />
Rechtsfahren alle 12 Verbindungsvarianteu<br />
zwischen den 4 Endpunkten der sich<br />
kreuzenden Hauptstrassen ermöglichen ohne eine<br />
einzige Kollidierung der Fahrbahnen bei Verwendung<br />
eine r einzigen Brücke.<br />
Patent-Unteransprüche. Die Autostrassenkreuzung<br />
gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet,<br />
dass je nach örtlichen Verhältnissen und Gutfinden<br />
1. die SteigungsVerhältnisse, Strassenbreiten,<br />
Brückenhöhe verschieden sein können,<br />
2. die Strecken I—VI, II—VI, III—V und IV—V<br />
auf den Hauptstrassen gleiche oder unter sich<br />
verschiedene Längen haben können,<br />
3. die Verbindungsslrasseii l—111, III—II, II—Vf<br />
und IV—I im Bogen, geradlinig oder in jeder<br />
beliebigen Form geführt werden können,<br />
4. die Hauptstrassen sich in jedem beliebigen,<br />
technisch möglichen Winkel zueinander auf verschiedenem<br />
Niveau kreuzen,<br />
5. beide Hauptstrassen Autostraasen sein können,<br />
oder die untere oder die obere Hauptstrasse<br />
eine gewöhnliche Verkehrsslrasse sein kann,<br />
6. dass die Einmündung der Verbindungsstrassen<br />
in den Punkten I. II, III und IV beidseitig<br />
der Hauptstrassen in letztere einander nicht<br />
gegenüber zu liegen brauchen,<br />
7. bei den 4 Fällen von Strassenabzweigung, d. h.<br />
bei Wegfall der Strecke A—I die Verbindungsstrasse<br />
I—III wegfällt, bei Wegfall der Streck©<br />
B—II die Verbindungsstiasse II—III wegfällt,<br />
bei Wegfall der Strecke G—III die Verbindungsstrasse<br />
II—III wegfällt, bei Wegfall der<br />
Strecke D—IV die Verbindungsstrasse II—IV<br />
wegfällt (siehe Zeichnung).<br />
8. Punkt VI um ca. halbe Brückenhöhe (V—VT)<br />
tiefer liegen kann als die Punkte 1 und II, wobei<br />
dann Punkt V um ca. halbe Brückenhöhe<br />
höher liegt als die Punkte III und IV, resp. die<br />
Punkte I und II.<br />
Betrachten wir nun, wie sich bei gleichen<br />
Steigungsverhältnissen, gleich denjenigen,<br />
die dem Hafraba-Projekt zugrunde liegen<br />
(1,5% und 4%) die Vorteile der Lösung<br />
Brunnschweiler gestalten, so kommen wir zu<br />
folgendem Bild:<br />
Inrati BnnischwsCer Differenz<br />
1. Grosse des zu erwerbenden<br />
Grundstücks m' 25 500 m' 25 240 m* 260<br />
2. Fläche des Strassen-Oberbaues<br />
m* 9110 m l 5 896 m* 3 214<br />
3. Aufschüttung m 3 44 850 m s 19 847 m 3 25 000<br />
4. Brücken 3 Stück 1 Stück 2 Stück<br />
5. Kollisionsmöglichkeiten<br />
6 keine 0<br />
KOLLISIONSLOSE<br />
AUTOSTRASSENABZWEl'GUNC<br />
Darstellung einer kollisionslosen Autostrassenabzweigung<br />
(also nicht Kreuzung), ausgearbeitet von<br />
Herrn Brunnschweiler, Architekt in Berit.<br />
Stellen wir uns zu diesen 6 Kollisionsmöglichkeiten<br />
noch den komplizierten Fahrweg<br />
vor, welcher den Fahrer zwingt, auf die vielen<br />
notwendigen Wegweiser zu achten, so<br />
kommen wir zu der Ueberzeugung, dass die<br />
Hafraba-Lösung viele Gefahrmomente in sich<br />
birgt. Ausser den direkten Strecken AB und<br />
CD sind nur zwei Verbindungen AD und DA<br />
kollisionslos. Die Hafraba-Lösung stellt somit<br />
im Automobil-Strassenbau einen Rückschritt<br />
dar. Das Hafraba-Modell war wenig geeignet,<br />
für die Sache der Autostrassen Reklame<br />
zu machen und verursachte viel Kopfschütteln.<br />
Berechnen wir die Ersparnisse, welche die<br />
Lösung Brunnschweiler bringt, nach den hiesigen<br />
Preisansätzen, so bekommen wir nachstehendes<br />
Ergebnis:<br />
ä Fr. Fr.<br />
1. Grundstückerwerb 260 m 2 6.— = 1560.—<br />
2. Aufschüttung 25 000 m 3 6.— = 150000.—<br />
3. Steinbett, I. und<br />
II. Bekiesung 3 214 m» 12.30 = 39 530.—<br />
4. Brücken 2 Stück 30 000.— = 60 000.—<br />
Total-Ersparnis Fr. 251 000.—<br />
Für den Fall des Patent-Unteranspruches 8,<br />
wo die obere Strasse nur um halbe Brückenhöhe<br />
aufgeschüttet, die untere um ebensoviel<br />
eingeschnitten wird, stellt sich die Rechnung<br />
noch günstiger. Hier macht eine Rampe bei<br />
halber Höhe und gleicher Steigung nur *A des<br />
Kubikinhaltes aus wie bei der vollen Rampe.<br />
Es reduzieren sich dadurch die 19,847 m 3 Aufschüttung<br />
um einen Fünfte! auf 15,878 m 3 .<br />
Bei einem Ansatz von Fr. 6.— pro m 3 ergibt<br />
sich somit für die runden Verbindungsstrassen:<br />
15,900 X 6 = Fr. 95,400.—.<br />
Dazu kommt noch die weitaus grössere Ersparnis<br />
durch die möglich gewordenen Verkürzungen<br />
der oberen Hauptstrasse. Sie beträgt:<br />
45,200 m 3 ä Fr. 6.— = Fr. 271,200.—.<br />
Gegenüber der Hafraba-Lösung macht somit<br />
die Ersparnis, die der Unteranspruch 8 möglich<br />
macht, folgende Summe ans: Fr. 251,000.-
102 — <strong>1927</strong> AUTOMOBTL-RHVUE<br />
+ Fr. 95,000.— + Fr. 271,200.— = 617,200.—<br />
Franken.<br />
Die Preise der Lösung Brunnschweiler gestalten<br />
sich bei 8 und 14 m Breite inkl. seitlichem<br />
Bankett (Breiten der Hafraba) wie<br />
folgt:<br />
A. Die untere Strasse geht horizontal (Modell 1).<br />
ä Fr. Fr.<br />
Grundstück 25 240 m 2 6.— = 151 440.—<br />
Strassenoberfläche 5 896 m 2 12.30 = 72 520.—<br />
Aufschüttung der<br />
Aufschüttung der<br />
Hauptstrasse 28 630 m* Hauptstrasse 6 030 m 3<br />
Verbindungsstrasse 19 850 mf Verbindungsstrasse 3 970 m 3<br />
48 480 m 3 6.— = 290 880.— io 000 m 3 5.— = 50 000.—<br />
Brücke 30 000.— Brücke 30000.—<br />
Total Fr. 545 000.— Total Fr. 204 000.—<br />
B. Die untere Strasse ist um halbe Brückenhöhe<br />
eingeschnitten (Modell 2).<br />
ä Fr. Fr.<br />
Grundstück<br />
St ra ssenoberf lache<br />
25 240 m 3 6.— = 151 440.—<br />
5 896 m a 12.30 = 72 520.—<br />
Es ist noch hervorzuheben, dass bei Verschmälerung<br />
der Strassen und bei Vergrösserung<br />
der Steigungen sich noch weitere Ersparnisse<br />
erzielen lassen. Ausserdem ist bei<br />
einer notwendigen Verlegung einer Autostrassenkreu'zung<br />
in die Mitte einer Stadt oder<br />
grösseren Ortschaft eine architektonisch<br />
wirksame Ausbildung der Brücke ohne grosse<br />
Kosten möglich. Damit kann eine vierteilige<br />
Parkanlage verbunden werden, die mittelst<br />
4 kleinen Unterführungen für Fussgänger unter<br />
den runden Verbindungsstrassen direkt<br />
zugänglich ist.<br />
(Modell 1) (Modell 2)<br />
Das zum Patent angemeldete Projekt einer Hafraba Kreuzung des Berner Architekten Herr Brnnnschweiler, das jede Kollisionsgefahr ausschaltet und gegenüber der deutschen Lösung eminente Vorteile<br />
bietet. Um z.B. von D nach A zu gelangen, muss man den Weg D IV, V, III, II, VI, I, A, benutzen. (Bei der Variante A, links, befindet sich die Querstrasse auf der Ebene; bei der Variante B, reuhts,<br />
ist sie eingeschnitten, wodurch die Höhe der Hauptstrasse-Böschung um die Hälfte reduziert wird.)<br />
Fr. 3,228,881.40 an Motorfahrzeugsteuern<br />
und -Gebühren hat der Kanton Zürich im<br />
Jahre 1926 vereinnahmt. Diese Einnahmen,<br />
die sich aus den Motortahrzeugsteuern, den<br />
Gebühren für die Prüfung von Fahrzeugen<br />
und Führern, den Gebühren für die alljährliche<br />
Erneuerung der Führerbewilligungen und<br />
den Erträgnissen aus der Abgabe von Kontrollschildern<br />
und Gewichtstafeln ztiammensetzen,<br />
verzeichneten im Jahre 1926 eine Zunahme<br />
von Fr. 617,563 (24%), indem sie sich<br />
pro 1925 auf Fr. 2,611,318.40 stellten. Im Budget<br />
vorgesehen war pro 1926 nur ein Betrag<br />
von Fr. 2,640,000, das somit um rund 600,000<br />
Franken überschritten worden ist.<br />
Die Verteilung des Einnahmepostens von<br />
Fr. 3,228,881.40 stellt sich wie folgt auf die<br />
Erträgnisse:<br />
MotorfahrzeugsteraTii Fr. 2.858,773.50<br />
Gebühren für die Prüfung Ton<br />
Fahrzeugen und Fahrern » 158,013.40<br />
Staats- und Schreibgebühren (Erneuerung<br />
der Führerbewilligungen)<br />
» 149,874.50<br />
Kontrollschilder und Gewichtstafeln<br />
> 62.220.—<br />
Demgegenüber beliefen sich die Ausgaben<br />
der kantonalen Motorfahrzeugkontrollle pro<br />
1926 auf Fr. 128,348.75 gegen Fr. 118,115.65<br />
im Vorjahre. Der Kanton Zürich hat somit<br />
letztes Jahr aus dem Motorfahrzeugverkehr<br />
netto den hübschen Betrag von 3,100,532.65<br />
gezogen, wodurch wohl in sehr markanter<br />
Weise dargetan wird, welch hohen Betrag<br />
Automobilisten und Motorradfahrer alljährlich<br />
dem Staat an Motorfahrzeugsteuern zuführen.<br />
Es muss nun allerdings zugegeben werden,<br />
dass der Kanton Zürich diesen Ueberschuss<br />
an Motorfahrzeugsteuern fast restlos dem<br />
Strassenbau und -Unterhalt zuführt. Dies gilt<br />
auch für den Ueberschuss der Erträgnisse aus<br />
dem Fahrradverkehr, die sich pro 1926 auf<br />
Fr. 372,334.80 stellten.<br />
So hat der Kanton Zürich diese Ueberschüsse<br />
der Einnahmen aus dem Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradverkehr 1926 wie folgt<br />
verwendet:<br />
An den Fonds für Unterhalt und<br />
Verbesserung d. Hauptverkehrsstrassen<br />
Fr. 2.638,803.—<br />
Beitrag an die Stadt Zürich für<br />
Strassenuiiterhalt » 399,517.55<br />
Beitrag an die Stadt Winterthirr<br />
für Strassenunterhalt » 191,562.15<br />
Im ganzen hat der Kanton Zürich im Jahre<br />
1926 für den Unterhalt und die Verbesserung<br />
der Strassen I. und II. Klasse und teilweise<br />
auch III. Klasse den Betrag von 5,078,119.64<br />
verausgabt. Wenn daher der Kanton heute<br />
über ein gut unterhaltenes und teilweise vorzüglich<br />
verbessertes (Sihltalstrasse, Strasse<br />
Zürich-Dübendorf-Uster-Dürnten, Autostrasse<br />
Zürich-Gaswerk-Schlieren-Dietikon etc.)<br />
Strassennetz verfügt, so ist dies besonders<br />
auf die fortschrittliche, weitausschanende<br />
Politik der kantonalen Baudirektion und des<br />
Tiefbauamtes zurückzuführen, wo nichts unterlassen<br />
wurde, um das weitverzweigte<br />
Strassennetz den Bedürfnissen des modernen<br />
Verkehrs immer mehr und besser anzupassen.<br />
S.<br />
Unangenehme Taxigäste. Die Basler <strong>Zeitung</strong>en<br />
berichten von einer Autofahrt, die<br />
einem allzufröhlichen Studenten gar leicht<br />
hätte das Leben kosten können.<br />
Nach durchbrachcer Nacht kam derselbe<br />
in der Morgenfrühe auf den absonderlichen<br />
Einfall, vor dem Nachhausegehen eine Ueberlandfahrt<br />
zu unternehmen. Er stellte deshalb<br />
ein Auto und befahl dem Chauffeur, ihn nach<br />
B. zu fahren. Der Auftrag wurde prompt<br />
ausgeführt, und dort angelangt, wurde noch<br />
ein Frühtrunk genehmigt. Hierauf wünschte<br />
der Student nach Hause gefahren ru werden<br />
und gab als sein Domizil ein Hotei beim<br />
Bahnhof an. Gross war jedoch das Erstaunen<br />
des Führers, als er dort eingetroffen,<br />
den Schlag des Wagens offen und den Insassen<br />
des Autos verschwunden fand. Er<br />
fuhr deshalb nochmals den gleichen Weg,<br />
den er genommen, zurück, ahnend, dass sei-<br />
lle&erragende Qualität is<br />
Preise:<br />
Coach<br />
Sedan<br />
Brougham<br />
Phaeton<br />
Sedan<br />
nem Fahrgast wohl ein Unglück zugestossen<br />
sei. Und richtig: auf der Landstrasse nach<br />
B. fand er den Studenten schwer verletzt<br />
mitten auf der Strasse liegen. Der Taxiführer<br />
brachte den Verunfallten sofort ins Bürgerspital.<br />
Ausser inneren Verletzungen stellte<br />
die Untersuchung einen Riss in der Schädeldecke<br />
fest. Sobald der Bedauernswerte ein<br />
wenig hergestellt sein wird, dürfte es sich<br />
zeigen, aus welcher Ursache sich das Unglück<br />
ereignet hat.<br />
Es ist für den Taxiführer nicht immer eine<br />
leichte oder angenehme Sache, Gäste mitzuführen,<br />
die Gott Bachus allzusehr gefröhnt<br />
haben! Im Interesse der Verkehrssicherheit<br />
wäre es oft vielleicht fast ratsamer, die Annahme<br />
solcher Gäste zu verweigern, namentlich<br />
dann, wenn keine nüchternen Begleiter<br />
mit dabei sind, die den Bekneipten<br />
bewachen können!<br />
Ib.<br />
Mit Hilfe seiner glänzenden Eigenschaften beioeist der neue<br />
Hudson-Super-Six seine Ueberlegenheit durch eine Serie oon<br />
Leistungen, die in ihrer Brillanz hoch über jeder Diskussion<br />
stehen.<br />
Die Basis dieser aussergewöhnlichen Leistungskraft des Hudson-<br />
Motors is1 eine Begleiterfindung zürn Super-Six-Prinz p, welche<br />
unausgenützte Hitze in Kraft oeru/andelt. Diese beiden Erfindungen<br />
oereint, erzielen in der Krafterzeugung und Kraftübertragung<br />
eine Gesamtleistung, welche beispiellos dasteht.<br />
Der neue Hudson-Motor erzeugt oom Start an einen stetigen<br />
Fluss zäher Kraft, ähnlich der gewaltigen und-zugleich elastischen<br />
Kraft der Dampfmaschine. Und doch ist diese Kraft, als<br />
sei sie lebendig — sofort reagiert sie auf die geringste Bewegung<br />
der Drossel. Dieser Motor uereint in Geschwindigkeit,<br />
Kraft und Leistung alle Vorteile der Hochdruckmaschine mit<br />
der weichen Elastizität des Niederdrucktyps.<br />
5pl. Fr. 11,350.-<br />
5pl. „ 13,25O.~<br />
5pl. „ 14,250.^<br />
7pl. „ 14,000—<br />
7pl. „ 15,850.-<br />
enHuEidio<br />
er~Six<br />
£72<br />
NACHRICHTEN<br />
Ein sogenannter «Automobil-UnialW macht<br />
zurzeit die Runde durch die Tagespresse.<br />
Die Notiz lautet:<br />
Ein Landwirt von Retterswil-Seon überfuhr<br />
nachts mit seinem Velo in der Nähe von Hunzenschwil<br />
infolge Blendung durch dio Scheinwerfer<br />
eines von Lenzburg kommenden Automobils ein<br />
heimkehrendes Paar und kam zu Fall. Er erlitt<br />
einen Schädelbruch, an dessen Folgen er im Kanlonsspital<br />
starb. Die zwei überfahrenen Personen<br />
erlitten nur leichte Verletzungen.<br />
Die Hauptsache bei diesem Unfall blieb<br />
jedoch unerwähnt, nämlich, dass der Radfahrer<br />
ohne Licht fuhr. Hätte der Mann, wie<br />
es gesetzliche Vorschrift ist, eine genügend<br />
helle Velolaterne gehabt, so hätte erstens<br />
das ihm entgegenfahrende Automobil rechtzeitig<br />
abblenden können, zum anderen würde<br />
das auf der Strasse gehende Paar den Velofahrer<br />
beizeiten gesehen haben und ihm ausgewichen<br />
sein.<br />
Keinem Automobilisten wird es einfallen,<br />
in jetziger Jahreszeit, wo meist starker Nebel<br />
über der Strasse liegt, ohne Scheinwerfer<br />
zu fahren; vor entgegenfahrenden Velos<br />
kann der Autler nur abblenden, wenn dieselben<br />
belichtet sind, andernfalls riskiert der<br />
Automobilist erst recht, andere Strassenbenützer<br />
zu gefährden. Die Velofahrer sind<br />
eben verpflichtet, im Interesse der Verkehrssicherheit<br />
endlich einmal vorn an ihren Vehikeln<br />
eine helle Laterne anzustecken und<br />
hinten ein rotes Blinklicht; das ist das Mindeste,<br />
was der heutige Strassenverkehr von<br />
ihnen fordern muss. Tun sie dies nicht, so<br />
tragen sie an derartigen Unfällen im hohen<br />
Grad Selbstverschulden.<br />
TB^** Der Benzinzoll im Ständerat.<br />
In der Abstimmung wurde der Minderheitsafttrag<br />
zum Art. 3 angenommen. Er hat folgenden<br />
Wortlaut:<br />
« Vom Benzinzollbetreffnis, welches den Kantonen<br />
alljährlich zufällt, werden vorab 5% zur Verfügung<br />
des Bundesrates ausgeschieden, um damit<br />
Unbilligkeiten. die in diesem nicht alle Verhältnisse<br />
berücksichtigenden Verleilungsmodus liegen, durch<br />
Ausgleichzuschläge an die betreffenden Rantone<br />
nach Möglichkeit beheben zu können. ScezieH zu<br />
berücksichtigen sind Kantone mit verhältnismässig<br />
starker Belastung aus dem Durchgangsverkehr,<br />
Kantone mit verhältnismässig geringen finanziellen<br />
Automobil- und Fahrradeinnahmen und finanziell<br />
schwächere Kantone. »<br />
Der Antrag Riva, aus dem Art. 4bis einen eigenen<br />
dringlichen Bundüsratsboschluss von drei Artikeln<br />
zu machon, wurde mit 20 gegen 4 Stimmen<br />
abgelehnt. Einstimmig wurde sodann Art. 4 bis in<br />
der Fassung der Kommission angenommen. Er<br />
lautet:<br />
« Der Subventionsanteil des einzelnen Kantons<br />
für die Jahre 1925, 1926 und <strong>1927</strong> wird auf Grund<br />
des Verhältnisses seiner Gesamtaufwendungen für<br />
sein Strassennetz in den Jahren 1920 bis <strong>1927</strong> zu<br />
den entsprechenden Ausgaben sämtlicher Kantone<br />
festgesetzt.<br />
Wo während dieser Periode der Bau und Unterhalt<br />
der öffentlichen Landstrassen, blosse Gemeindestrassen<br />
ausgenommen, nach kantonalem Recht<br />
ganz oder teilweise den Gemeinden oblag, sind<br />
deren _Auslagen mit einzurechnen. »<br />
D8F~ In der Schlussabstimmung wurde die Vorlage<br />
nach Vorschlag der Kommission mit 32 Stimmen<br />
bei einigen Enthaltungen angenommen.
sondern 20 Jahre Velie Fabrik-<br />
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AUTOMOBIL-REVUE — NO 10 2<br />
Taxabbau und Automobilkonkurrenz<br />
im Ständerat.<br />
In der Dienstagabend-Sitzung befasste sich<br />
der Ständerat mit seinem Sorgenkind, den<br />
S. B. B. Herr Geel (St. Gallen) unterbreitete<br />
den Voranschlag der Bundesbahnen und hob<br />
die langsam einsetzende Besserung der Lage<br />
hervor. Zur Zeit sei ein weitgehendes Projekt<br />
für den Taxabbau in Vorbereitung, welches<br />
zur Bekämpfung der Automobilkonkurrenz<br />
— ein in Ratsherrenkreisen immer noch mit<br />
besonderer Betonung ausgesprochenes Wort<br />
— beitragen werde. Auf acht bis zehn Millionen<br />
sollen sich die aus dem geplanten Taxabbau<br />
resultierenden Einnahmeverluste beziffern<br />
— das stellt an die Sparmassnahmen<br />
grosse Anforderungen! Der Beamtenapparat<br />
der Bundesbahnen darf aber noch ruhig vereinfacht<br />
werden, solange man sich bei den<br />
S. B. B. mit solchen Schildbürgerstücklein<br />
abgeben kann, wie mit dem dieser Tage in<br />
der gesamten Tagespresse zu einer seltsamen<br />
Berühmtheit gelangten neugeborenen Kalb!<br />
Herr Brügger (Graubünden) kritisierte,<br />
nachdem ohne weitere Diskussion Eintreten<br />
beschlossen worden war, die prachtvollen<br />
Hochbauten gewisser Bahnhöfe, wohl eine<br />
hübschere Zier für den betreffenden Ort, als<br />
für das Budget. Herr Winiger (Luzern) berührte<br />
die zweite Etappe des Elektritikationsprogramms.<br />
Bundesrat Haab gab ausserdem interessante<br />
Aufschlüsse über den Automobilbetrieb<br />
im Surbtal, für den vorzügliche Wagen in<br />
Auftrag gegeben worden seien. Die bisherigen<br />
Erfolge müssen als ausgezeichnet betrachtet<br />
werden!<br />
Dem Auto wohnt eine Ueberzeugungskraft<br />
inne, die jeden, der praktisch damit in Berührung<br />
kommt, für dessen eminenten Vorteil<br />
gewinnen muss. Der langatmige Surbtalstreit<br />
um den Entscheid «Bahn oder Auto» ist<br />
hiefür geradezu ein Schulbeispiel. v.<br />
Die Oberpostdirektion verteidigt das zollfreie<br />
Benzin! Wiederholt schon ist der eidgen.<br />
Postverwaltung in der Tages- und Kaninn<br />
Fachpresse der Vorwurf ungleicher Betriebsbedingungen<br />
durch die Befreiung vom<br />
Benzinzoll zum Vorwurf gemacht worden.<br />
In einer ausführlichen Zuschrift an den Verband<br />
schweiz. Motorlastwagenbesitzer stellt<br />
8t. Gallen<br />
nun die Oberpostdirektion fest, dass das ttnuwa<br />
* H «<br />
von ihr benötigte Benzin bei der ddjen.<br />
Militärverwaltung bezogen werden muss.<br />
Dieses Benzin wird der Post nicht zum Ankaufspreis<br />
abgegeben, wie man dies allgemein<br />
anzunehmen scheint. Sie muss der Militärverwaltung<br />
in Form eines Preiszuschlages<br />
einen erheblichen Teil an die nicht geringen<br />
Kosten der Lagerung und Verwaltung<br />
der Benzinvorräte bezahlen. Dazu kommt,<br />
dass sie eigene Tankwagen und Transportgefässe<br />
anschaffen und unterhalten muss und<br />
die Speditionskosten des Benzins zwischen<br />
den Armeetanks und den Postgaragen zu<br />
tragen hat. Diese allein betrugen im Jahr<br />
1926 rund 4,3 Prozent der Gesamtausgaben<br />
für Brennstoff. Die Postverwaltung macht<br />
weiter darauf aufmerksam, dass sie sich als<br />
weitaus grösster Benzinverbraucher des<br />
Landes, bei direktem Einkauf ganz erhebliche<br />
Vorteile gegenüber dem privaten Kleinbezüger<br />
sichern könnte. Werden alle diese Umstände<br />
in Berücksichtigung gezogen, so ergibt<br />
sich, daw die Postverwaltung für das<br />
zollfreie Benzin nahezu gleichviel bezahlen<br />
muss. wie wenn sie im freien Markt verzolltes<br />
und franko in den Tank der Garagen<br />
geliefertes Benzin kaufen würde. Endlich<br />
wird erwähnt, dass die Post Lasten tragen<br />
muss. die der private Motorfahrzeugbesitzer<br />
nicht kennt. Sie hat ferner an zahlreiche konzessionierte<br />
Automobilunternehmungen Defizitbeiträge<br />
auszurichten, damit diese überhaupt<br />
lebensfähig sind. Im* Jahre 1926 erreichten<br />
diese Beiträge die Summe von rund<br />
Franken 200.000.—.<br />
Die Ausführungen der Oberpostdirektion<br />
tragen gewichtige Argumente in den Streit<br />
um das zollfreie Benzin. Wir sind aber der<br />
Auffassung, dass sich auch in der Privatwirtschaft<br />
die Kostenberechnung für die<br />
Renzinbeschaffung anders stellt, als man gemeiniglich<br />
anzunehmen pflegt. Eine Gegenäiissenmg<br />
aus den Kreisen des Autogewerbes<br />
wäre von grossem Interesse. go.<br />
Weihnachtsstiramung bei der Sesa. In der<br />
Tagespresse macht dieser Tage folgende Notiz<br />
die Runde:<br />
In einer Sitzung des VerwaltunKsrates der Sesa<br />
wurde festgestellt, dass man sowohl in Kreisen der<br />
Camionneure und Spediteure, als auch in den übrigen<br />
schweizerischen Verkehrskreisen von der Tätigkeit<br />
der Sesa befriedigt ist. Es wurde sodann der<br />
Vertrag zwischen der Sesa und den übrigen schweizerischen<br />
Transportanstalten genehmigt<br />
Das klingt ja sehr friedlich und schön!<br />
Die Sesa hat ihre Lebensberechtigur.g erwiesen,<br />
aber gerade dadurch auch den Beweis<br />
für den Satz gebracht, den Ständerat Bolli<br />
diese Woche anlässlich seines Referates über<br />
die Verteilung des Benzinzolles prägte.<br />
Das Land, das sich dem Automobil nicht<br />
anpasst, gerät in Nachteil. Nun, wenn es die<br />
Sesa sagt, dürfte sich auch von Seiten der<br />
S. B. B. ein friedlicherer Ton nicht schlecht<br />
machen. Ein Neujahrswunsch, dem eine gewisse<br />
Berechtigung nicht abgesprochen werden<br />
darf.<br />
Die Sesa hat am 17. Dezember in Lyss<br />
eine neue Agentur eröffnet und den Camionnagedienst<br />
des Bahnhofs Herrn Fuhrhalter<br />
Fritz Bleuer übertragen. v.<br />
vnAssxviFmcFHn<br />
Eine besonders übersichtliche Stelle scheint<br />
sich am Stollenrain in Dornach bei der Kreuzung<br />
mit der neuen Landstrasse zu befinden.<br />
Letzten Sonntag knallten nämlich an dem erwähnten<br />
Punkte ein von Dornach kommendes<br />
Personenauto mit einem auf der neuen<br />
Landstrasse nach Basel fahrenden zweiten<br />
Personenauto zusammen. Wie es sich herausstellte,<br />
konnten sich die beiden Fahrer nicht<br />
sehen, da das mitten in der Kreuzung stehende<br />
Dornacher Tram jede Uebersicht verunmö'glichte.<br />
Ein Passagier des von Dornach<br />
kommenden Wagens wurde durch die Scheibe<br />
auf die Strasse geschleudert.<br />
Hat man beim Dornacher Tram von der<br />
ganzen Verkehrsregelung so wenig kapiert,<br />
dass man die Tramwagen ausgerechnet mitten<br />
in einer Kreuzung zum Halten bringen<br />
muss? Näheres über diese Frage zu erfahren,<br />
dürfte nicht uninteressant sein. xL<br />
Die Strasse Orsieres-Champex wird nächstes<br />
Frühjahr dem Verkehr geöffnet<br />
Brückenabsperrung. Wie uns der Oberingenieur<br />
des vierten Kreises mitteilt, wird<br />
die Aarebrücke tn Wangen a/A. wegen Belagserneuerung<br />
am 26., 27. und 28. Dezem«<br />
ber <strong>1927</strong> für jeden Verkehr gesperrt. :h<br />
Kontrollierte Stras^en<br />
Slrvck»<br />
zwisctwn Baut and Bin*<br />
leiden<br />
WaiuenBOTf<br />
ZttrchentruM, twlKhen<br />
Brnggon und Krlxun<br />
- nn<br />
Erhebliche Gefährdung der Sicherheit<br />
des Strassenbahnverkehrs durch Autos.<br />
Im April ereignete sich in Basel an der<br />
Ecke Kiutlertrasse-Austrasse ein eigenartiger<br />
Zusamirienstoss zwischen einem Auto und<br />
einem Tram. Die «National-<strong>Zeitung</strong>» berichtet<br />
über den Hergang des Unglücks: Gegen<br />
2 Uhr nachmittags steuerte der stadtkundige<br />
Chauffeur J. durch die Kütlistrasse einen<br />
Lieteruugswagen, beladen mit schweren Eisenstangen,<br />
die zirka zwei Meter über die j<br />
hintere Ladebrücke hinausragten, vorschriftswidrig<br />
auf der linken Strassenseite, in der<br />
Meinung, dadurch besser nach rechts in die<br />
Austrasse einbiegen zu können; dieses Manöver<br />
versperrte ihm jedoch den Ausblick nach<br />
dem Brausebad hin, so dass er den herannahenden<br />
Tramzug der Linie 6 erst erblickte,<br />
als er das Tramgeleise bereits kreuzte. Trotzdem<br />
er Vollgas gab und der Wagenführer sofort<br />
bremste, war der Zusammenstoss unvermeidlich:<br />
das Auto wurde vom Motorwagen<br />
erfasst, um 90 Grad gedreht und in dieser<br />
Lage ein paar Meter weit geschoben. Der<br />
Chauffeur konnte nicht verhindern, dass sein<br />
Wagen auf die linke Strassenseite abgedrängt<br />
wurde und dort einen in entgegengesetzter<br />
Richtung fahrender Velofahrer, einen älteren<br />
Lehrer, auf das Trottoir schleuderte. Der<br />
Radfahrer wurde zwischen Auto und Hausmauer<br />
eingeklemmt, er erlitt eine Verrenkung<br />
des Hüftgelenkes mit Absprengung eines Knochensplitters.<br />
Trotz dreimonatigem Spitalaufenthalt<br />
ist er heute noch nicht ganz wiederhergestellt,<br />
die gestellte Entschädigungsforderung<br />
von 1600 Fr. wird auf dem Zivilweg geltend<br />
gemacht. Sowohl das eidg. Justiz- und<br />
Polizeidepartement als auch die Bundesanwaltschaft<br />
erblickten im Verhalten des angeklagten<br />
Chauffeurs eine erhebliche Gefährdung<br />
der Sicherheit des Strassenbahnverkehrs<br />
und wiesen die hiesige Staatsanwaltschaft an,<br />
Klage zu erheben, während die B. St. B. die<br />
Frage der Erheblichkeit verneinten und lediglich<br />
eine Schadenersatzforderung von 87 Fr.<br />
für den am Motorwagen entstandenen leichten<br />
Schaden geltend machten. Der Verletzte<br />
stellte Strafantrag wegen fahrlässiger Körpefverletzun-g.<br />
Nach dem Gutachten Lt. Somtriers<br />
trägt der Angeklagte die Schuld am<br />
Unglück: 1. weil er links und 2. zu schnell<br />
(ca. 15 lern pro Stunde) fuhr und 3. das Geleise<br />
kreuzte, ohne sich zu überzeugen, ob die<br />
Fahrbahn frei war. Das Gericht verneinte die<br />
Klage der Erheblichkeit UIKI verurteilte den<br />
Angeklagten lediglich wegen fahrlässiger Körperverletzung<br />
zu einer Busse von 80 Fr.<br />
Ein anderer Fall lautet: Am 25. August<br />
versuchte der Angeklagte G. mit seinem Luxuswagen<br />
am Spalenring einen Richtung Kannenfeld<br />
fahrenden Möbelwagen, der von einem<br />
Traktor gezogen wurde, zu überholen.<br />
Als sich der Automobilist ungefähr auf gleicher<br />
Höhe mit dem Möbelwagen befand,<br />
schwenkte der Traktorführer plötzlich nach<br />
links ab. Um von dem schweren Möbelwagen<br />
nicht erdrückt zu werden, steuerte der Autofahrer<br />
seinerseits seine Limousine nach links<br />
— und kollidierte dabei mit einem aus der<br />
entgegengesetzten Richtung kommenden<br />
Tramwagen, dessen Trittbrett verbogen wurden<br />
(Schaden 71 Fr.), weiter geschah nichts,<br />
denn sowohl der Tramwagen als auch das<br />
Luxusauto stoppten augenblicklich — nur der<br />
Möbelwagen fuhr fröhlich weiter. Wiederum<br />
hatten die Bundesbehörden den Fall wegen<br />
erheblicher Gefährdung den hiesigen Gerich- ''<br />
ten überwiesen, der Staatsanwalt hielt aber<br />
einen Notstand für vorliegend (der Automobilist<br />
handelte in unverschuldeter gefahrvoller<br />
Situation) und beantragte deshalb Freisprechung,<br />
welchen Antrag das Gericht bestätigte,<br />
indem es den Angeklagten kostenlos freisprach.<br />
In beiden Fällen zeigt sich das Bestreben<br />
des eidg. Justiz- und Polizeidepartementes,<br />
der Strassenbahn auf der Strasse ein Sonderrecht<br />
zu wahren, das früher einmal angebracht<br />
sein mochte, heute aber nicht mehr in<br />
gleichem Umfang geduldet werden darf! Der<br />
Spiess kann, wenn man die intensive Entwicklung<br />
des Strassenverkehrs der letzten<br />
Jahre berücksichtigt, mit Fug und Recht umgedreht<br />
werden. Denn die Strassenbahnen<br />
bilden mit ihrer starren Linienführung schon<br />
für die Automobilisten einer Stadt, vielmehr<br />
aber noch für den Stadtfremden eine ganz<br />
erhebliche Gefährdung. Jeder Autofahrer<br />
weiss ein Geschichtlein zu erzählen von einer<br />
unerfreulichen Ueberraschung durch einen<br />
Tramwagen. Es ist aber noch keinem eingefallen,<br />
aus diesem Grunde eine Strassenverwaitung<br />
wegen erheblicher Gefährdung der<br />
Sicherheit im Strassenverkehre einzuklagen.<br />
Die Klagen des Justiz- und Polizeidepartementes<br />
wegen erheblicher Gefährdung der<br />
Strassenbahnen dürften in diesen Fällen füglich<br />
unterbleiben! lt.<br />
Der schlafende Chauffeur von Sempach.»<br />
In letzter Zeit haben mehr als einmal Geschichten<br />
von schlafenden Chauffeuren die<br />
Runde durch einige Tageszeitungen gemacht.<br />
Wir haben es vermieden, nach jenen unglaubwürdigen<br />
Angaben die Meldung wiederzugeben<br />
und sind damals in unseren Vermutungen,<br />
es könne sich um eine Berichterstattung<br />
handein, die sich den Konsequenzen<br />
nicht voll bewusst oder tendenziös ist, nicht<br />
fehlgegangen. Der Autoschutzverband in Basel<br />
hat sich in verdienstvoller Weise um die<br />
Aufklärung der Angelegenheit von Sempach<br />
bemüht:<br />
Die Firma Odermatt & Cie. gibt eine Erklärung<br />
über den angeblich schlafenden Chauffeur von Sempacb<br />
ab: Der betreffende Autozus hatte eine Bemannung<br />
von zwei Chauffeuren Beide Führer hatten<br />
einen vollständigen Ruhelast (Sonntag) und<br />
einen ausgesprochen leichten Arbeitstag (Montag)<br />
hinter sich Am frühen Abend des Montag sind die<br />
Chauffeure mit ihrem Motorzua von Basel abgefahren<br />
und haben in einer Ortschaft oberhalb Liestal<br />
den Wagen eingestellt und sich zur Ruhe begeben.<br />
Einer Strassensperre wegen, welche einen<br />
Umweg von ca. 30 km bedingte, entschlossen sich<br />
die Fahrer zum baldigen Aufbruch in der Frühe<br />
des Dienstag, um angesichts der passierbaren<br />
schlechten und engen Fahrbahn Kollisionen mit andern<br />
Fahrzeugen zu vermeiden. Zur Verhütung von<br />
Zeitverlust tinterliessen die Chauffeure absichtlich<br />
die Benzinfassunj» an unserer Streckentankstelle,<br />
und setzten dafür die Benz:nre3erve ein. welche bis<br />
Luzern hätte reichen sollen Durch den abgefahrenen<br />
Umweg stellte sieb dsr Benzinverbrauch aber<br />
etwas höher als sie angenommen, und die Leute<br />
mussten bei Sempach-Neuenkirch gezwungenerweise<br />
nachfassen. Nachdem der Wagen vorschriftsgemäss<br />
nach der rechten Strassenseite gestellt, die<br />
Ladung, alle Lichter und Bremsen kontrollier!<br />
waren, begab sich der eine Chauffeur nach der<br />
nächsten Tankstation. Sein Kamerad setzte sich<br />
nichts Böses ahnend, harmlos auf den Führersitz<br />
und nickte, weil alles vollständig in Ordnung war<br />
für wenige Augenblicke ein. In diesem Momente<br />
muss der Ankläger am Wagen vorbeigegangen sein<br />
Der im Wagen befindliche Chauffeur glaubte, es sei<br />
sein Kamerad, der sich am Wagen mit der Ben<br />
zineinfüllung zu schaffen machte. Hätte der Chauffeur<br />
die leiseste Ahnung von dem. was vorging, gehabt,<br />
so hätte er sich nicht nach dem Führersitz<br />
begeben, sondern hätte Schildwacbe gestanden<br />
Dieser Sempacher-Fall ist schlechterdings 'nichts<br />
anderes als eine illoyale Handlung und unverantwortliche<br />
Entstellung der Wahrheit durch den Einsender.<br />
Die gleiche Firma war Gegenstand einer<br />
Anklage nach einem Verkehrszwischenfal!<br />
bei Reiden. Darüber äusserte sich die Firma<br />
mit folgenden Worten:<br />
Im weitern gehen wir eine Erklärung für den<br />
Fall auf der Strecke bei Reiden Der betreffende<br />
Wagen von uns war ebenfalls mit einem zuverlässigen<br />
Chauffeur besetzt. Dieser Chauffeur hat anno<br />
1923 die Fahrprüfung gemacht und ist gelernter<br />
Mechaniker, sowie Militärchauffeur. Er hat bis<br />
heute noch keinerlei Busse und UnfaU gehabt;<br />
Dieser Mann fuhr am Montag den 21. November:<br />
zwischen 3 und 4 Uhr nachmittags von Luzern herkommend<br />
auf der rechten Strassenseite. Richtung<br />
Reiden. Zwischen Dagmersellen und Reiden sah er<br />
auf der Strasse ein Mädchen im Alter von ca fünf<br />
Jahren, welches in entgegengesetzter Richtung ging<br />
und sich auf der andern Strassenseite befand. Wenige<br />
Meter vor dem Lastwagen begann das Kind<br />
zu laufen und kreuzte plötzlich die Strasse Der<br />
Chauffeur hatte die Geistesgegenwart, das Steuerrad<br />
auf die Seite zu werfen, um das Unglück zu<br />
verhüten. Zufälligerweise stand am selben Orte<br />
eine Telegraphenstange. welche dureb die starke<br />
Abschwenkung des Wagens angerannt wurde. Der<br />
Chauffeur hat sich also zur Verhütung eines Unglückes<br />
einwandfrei benommen und es ist eine gewissenlose<br />
Anschuldigung des Einsenders,<br />
wenn<br />
diesem Manne Unachtsamkeit oder Schlaf vorgeworfen<br />
wird Wir protestieren gegen die verleumderische<br />
Art des Einsrnders und erwähnen, das<br />
dieser Chauffeur ebenfalls vollständig ausgeruh<br />
war, denn tags zuvor war Sonntag.<br />
Das «Luzerner Tagblatt», dem wir diese<br />
Erwiderung der Firma (vermittelt durch den<br />
Autoschutzverband Basel) entnehmen, mach<br />
zu den beiden Fällen folgende Bemerkungen,<br />
die wir zusammenfassend wiedergeben:<br />
Wir hielten es für angezeigt, diese Erklärung<br />
von einigen unwesentlichen Kürzungen abgesehen<br />
im Wortlaut zu publizieren. Nach der plausiblen<br />
Darstellung, die hier gegeben wird, wickelten sich<br />
die beiden Fälle bedeutend harmloser ab. als sie in<br />
den fraglichen Pressenotizen geschildert worden<br />
waren. Im Falle von Reiden würde der Chauffeti<br />
sogar eine Auszeichnung und nicht eine Herunter<br />
machnng verdient haben, vorausgesetzt, dass der in<br />
der Erklärung enthaltene Tatbestand richtig ist.<br />
Den Einsender aus Sempach müssen wir allerdings<br />
gegen den Vorwurf der Gewissenlosigkei<br />
entschieden in Schutz nehmen. Er hat ganz ohn<br />
Zweifel in guten Treuen gehandelt. Es handelt sich<br />
um ednpn gewöhnlichen Bürger, der in früher Morgenstunde<br />
zufällig an diesem Lastwagen vorbei<br />
ging und dabei seine Beobachtungen anstellte, di<br />
er an sich richtig wiedergegeben hat, wenn anc<br />
die von ihm vermuteten Voraussetzungen z. T. of<br />
fenbaT unzutreffend waren.<br />
Wir halten dafür, dass Einsendungen obi<br />
ger Art immer Zweifel entgegengesetzt wer<br />
den müssen, da derartige Beschuldigungen<br />
die Stimmung der Oeffentlichkeit gegen da<br />
Auto aufhetzen helfen. Den Schaden muss<br />
in solchen Fällen das Autogewerbe tragen<br />
während der Berichterstatter, der sich seine<br />
Aufgabe nicht voll bewusst war, ungeschoren<br />
davonkommt. Es Ist zu wünschen, das<br />
solche Nachrichten zum voraus auf den<br />
Wahrheitsgehalt hin charakterisiert werden,<br />
so dass der Leser weiss. wieviel Bedeutung<br />
er der Meldung beizulegen hat. zo.<br />
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Ein 6 Cylinder muss vor allem geräuschlos<br />
sein, einen weichen und p ogressiven Oang,<br />
eine rasche Beschleunigung haben, dabei aber<br />
sowohl bei grosser Geschwindigkeit als<br />
auch bei Stadtfahnen wenig verbrauchen.<br />
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Im deutsch-schweizerischen Grenzverkehr<br />
Sind zurzeit verschiedene Probleme hängig,<br />
die autotouristisch von besonderem Interesse<br />
sind. So z. B. der längst projektierte Bau<br />
einer Rheinbrücke oberhalb Waldshut bei<br />
Koblenz. Sowohl auf Aargauer als auf badischer<br />
Seite ist man sich über die Notwendigkeit<br />
dieser Verbindung längst einig, sie war<br />
schon vor dem Krieg geplant. Die Finanzierung<br />
auf Schweizerseite wäre sichergestellt;<br />
nur der badische Nachbar kommt nicht recht<br />
vom Fleck. Eine kürzlich in Karlsruhe von<br />
schweizerischen und badischen Interessenten<br />
geführte Verhandlung hat die Finanzierung<br />
auf badischer Seite noch nicht zuwege gebracht.<br />
Es besteht aber doch begründete<br />
Hoffnung, dass der Bau im nächsten Jahr beschlossen<br />
und hoffentlich auch — in Angriff<br />
genommen werden kann! Diese Brücke<br />
•würde den deutsch-schweizer Automobilverkehr<br />
nach der Zentralschweiz sammeln, sie<br />
käme besonders dem Verkehr Schwarzwald<br />
lind Mittelschweiz zu statten.<br />
Das nächste Problem auf der Tagesordnung<br />
'des Automoibilverkehrs ist die Fähre von<br />
Ueberlingen nach Konstanz. Wer den Verkehr<br />
am Ueberlinger-Seezipfe] aus eigener<br />
Erfahrung etwas kennt, weiss, wie lästig diese<br />
40—50 km Umweg sind, um von der Schweiz<br />
her über Konstanz ans jenseitige Seeufer zu<br />
gelangen. Die Strassen sind am den Ueber-<br />
Jiogersee herum lediglich auf Lokalverkehr<br />
zugeschnitten: eng, kurvenreich, bergauf,<br />
bergab, vielfach minderwertig und in schlechtem<br />
Zustand. Die Strecke kostet 1K—2 Stunden<br />
Zeitverlust Mit der beabsichtigten Fähre<br />
Würde der Seezipfel abgeschnitten. Ueberlingen<br />
und Konstanz nehmen wichtige Verkehrsstrassen<br />
auf, man käme mit dieser Fähre bedeutend<br />
rascher vom Fleck, die Fahrzeit<br />
würde etwa 20—25 Minuten betragen; die<br />
paar Mark für die Uebersetzung lohnten sich<br />
gewiss.<br />
!Kls drittes Problem taucht mm neuerdings<br />
ein neues Trajektschiff Friedrichshafen-Romanshorn<br />
auf. Die deutsche Reichsbahnverwaltumg<br />
will, wie wir bereits in Nummer 100<br />
der « A. R.» ausführten, ein grosses Motorschiff<br />
in Dienst stellen, das hauptsächlich<br />
Personen- und Lastautomobile zwischen den<br />
beiden Uferstädten befördern soll. Dieser<br />
Plan kommt zweifellos einem starken Verkehrsbedürinis<br />
entgegen. Der Automobilverkehr<br />
von der deutschen Siidostecke. herüber<br />
nach der Schweiz wird je länger desto.mehr<br />
das langausgedehnte Seebecken als Verkehrshindernis<br />
empfinden. In Friedrichshafen laufen<br />
grosse Durchgangsstrassen von Ulm,<br />
Nürnberg, Stuttgart, Frankfurt etc. her an.<br />
Bisher musste der Bodensee bei Bregenz umfahren<br />
werden; abgesehen von der grossen<br />
Distanz bringt die Durchfahrt durch österreichisches<br />
Gebiet auch noch eine «langfädige<br />
» Grenzbehandlung für Fahrer und<br />
Fahrzeug. Mit dem neuen Trajektboot wird<br />
man inskünftig in einem halben Stündchen<br />
diesen umständlichen Grenzübertritt erledigen<br />
können, demnach würde die deutsche und<br />
schweizerische Zollerledigung an « Bord > und<br />
in aller Gemütlichkeit vor sich gehen. Beim<br />
Betreten des Ufers könnte sich der Fahrer<br />
sofort ans Lenkrad setzen und weiterfahren.<br />
Man rechnet mit einer Ueberfahrtstaxe von<br />
zirka 10 Reichsmark per Wagen, dazu kämen<br />
für die Bahn- bzw. Schiffsgesellschaft noch<br />
die Billetteinnahmen.<br />
Diese Hand-in-Hand-Arbeit zwischen Bahn<br />
und Auto, wie sie von der deutschen Reichsbahn<br />
geplant ist, dürfte mit der Zeit recht rentabel<br />
werden, Hunderte von Fahrern werden<br />
das Jahr hindurch von dieser abgekürzten<br />
Verbindung Gebrauch machen!<br />
Für den sommerlichen Week-End-Verkehr<br />
brächte dieser Bodenseeübergang eine lebhafte<br />
Verkehrszunahme, dadurch können zahlreiche<br />
deutsche Automobilisten vom jenseitigen<br />
Seeufer her einen grossen Teil der Ostschweiz,<br />
insbesondere das St. Galler-, Appenzeller-<br />
und Glarner-Bergland über den Sonntag<br />
besuchen. Bei dem jetzigen grossen Umweg<br />
um den See herum ist dies nicht so einfach!<br />
P.Z.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1927</strong> - N»10 2<br />
Eine afrikanische Ueberlandstrasse Ceuta-<br />
Melilla für Automobile, welche durch die<br />
Spanier konstruiert worden ist, verbindet,<br />
durch das Riffgebiet führend, Ceuta (an der<br />
Meerenge von Gibraltar) mit Melilla- Die<br />
Strasse ist dem Verkehr übergeben worden<br />
und steht dem Automobilfahrer Tag und<br />
Nacht offen. Die Verkehrssicherheit darf ruhig<br />
derjenigen der zivilisierten Länder gleichgestellt<br />
werden. Eine Autofahrt erschliesst<br />
Naturschönheiten von seltenem Reiz: gebirgige<br />
Gegend mit schönen Wäldern, in den<br />
niedern Regionen Olivenhaine und Weinberge.<br />
Die Arbeiter für die Instandhaltung<br />
der Strasse — Berber — sind mit den modernsten<br />
Werkzeugen ausgerüstet, ein englischer<br />
Journalist, der diese mitten durch die<br />
ehemalige Kampfzone der erbitterten Riffkriege<br />
führende Strasse befuhr, erzählt, dass<br />
ihm'während der Nacht, acht Kilometer von<br />
der früheren Residenz Abd-El-Krims entfernt,<br />
ein Pneu geplatzt sei. Die Eingeborenen<br />
des nahen Ortes erhoben sich um 1 Uhr<br />
morgens von ihrem Nachtlager, um ihm Obdach<br />
und Tee anzubieten. xi.<br />
i Bücher und Zeitschriften ;<br />
Der neue «Stutz» stellt sich den Automobilisten<br />
soeben in hübscher Beschreibung<br />
vor, welche das Haus Schlotterbeck Basel-<br />
Zürich-Bern seinen Geschäftsfreunden zustellt.<br />
Der «Sicherheits-Stutz> ist in verschiedenen<br />
Typen in naturgetreuen Farben<br />
abgebildet, von der hochherrschaftlichen<br />
sieben plätzigen Sedan-Limousine bis zum<br />
rassigen zweiplätzigen Speedster sind alle<br />
Spielarten dieser amerikanischen Elite-<br />
Marke vertreten.<br />
Die technische Darstellung ist ebenfalls<br />
sehr sinnenfällig. Die wichtigsten Einzelheiten<br />
der Konstruktion, z. B. die Lagerung der<br />
Kurbelwelle, die Steuerung der verschiedenen<br />
Aggregate, wie Dynamo, Verteiler, Pumpen,<br />
Ventilator und Nockenwelle, die Veranschaulichung<br />
der Zentralschmierung, der<br />
Bremsen — all das ist überzeugend in Wort<br />
und Bild vorgeführt<br />
Wir haben schon vor Jahren, als dieser<br />
Amerikaner erstmals in der Schweiz auftauchte,<br />
behauptet, dass an diesem «Stutz»<br />
mancher hängen bleiben werde; dies hat sich<br />
buchstäblich erfüllt! Wer einmal zu diesem<br />
«Stutz» kommt, bleibt an ihm hängen, es bildet<br />
sich bei dem Besitzer die Erfahrungstatsache<br />
heraus, dass selten ein Wagen höhere<br />
technische und touristische Befriedigung<br />
bieten kann.<br />
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«Das ABC der Gesundheit». Von Dr. med."<br />
Krauthammer. Verlag der Hallwag A.-G., in Bern.<br />
Preis nur Fr. 6.—,<br />
Dieses stattliche Werk, das nahezu 400 Seiten<br />
umfasst und mit sehr vielen Abbildungen versehen<br />
ist, enthält alles, was der Mensch von seinem Körper,<br />
von den verschiedenen Krankheiten und ihren<br />
Symptomen, den Vorkehren und den Mitteln, um<br />
die Krankheiten zu bekämpfen, von der ersten Hilfe<br />
bei Unglücksfällen wissen muss Es muss als wirklich<br />
schweizerisches Volksbuch, das dem Wohl and<br />
der Gesundheit unseres Volkes wertvolle Dienste<br />
leistet, bewertet werden. Möge es überall Eingang<br />
finden, denn der kleine Preis sollte jeder Familie<br />
die Anschaffung dieses wertvollen Hausärztebuches<br />
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HalTwae A.-G., in Bern.<br />
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Herrn Jakobs Vaterfreuden an Weihnachten<br />
sind nicht alltäglicher Natur, denn er ist ein<br />
Mensch,' der weiss, was er will und der den Blick<br />
in die Zukunft gerichtet hat. Deshalb schenkt er<br />
seinem Sohne, wie seiner Tochter, die Grand'schen<br />
Sprachwerke «Französisch in 100 Stunden», oder<br />
«Englisch in 100 Stunden» oder «Italienisch in 100<br />
Stunden», deren 8. Heft nun erschienen ist. Auch<br />
diese Fortsetzung der Grand'schen Selbstunterrichtswerke<br />
zeichnet sich in der Stoffauswahl durch<br />
sprudelnde Lebendigkeit aus, sodass es für Lernende<br />
ein wahrer Genuas ist, sieb mit der Lektüre<br />
dieser meisterhaft bearbeiteten Hefte'zu befassen,<br />
die durch graphische Mittel, durch Zusammen- oder<br />
Gegenüberstellung ähnlicher oder entgegengesetzter<br />
Fälle, durch gutgewählte Beispiele aus allen Gebieten<br />
der Kunst, des Verkehrs und Handels die Aufgabe<br />
— eine Fremdsprache durch eine gründliche,<br />
rasche, billige und auf die Praxis des Lebens gerichtete<br />
Art selbst zu erlernen — »ehr erleichtert<br />
Man verlange sofort ein Gratis-Probeheft durch den<br />
Verlag Hallwag A.-G. Bern,<br />
Der sparsame Unterhalt von Lastwagen durch<br />
eine rationelle Schmierung betitelt sieb eine von der<br />
« Mobiloil » herausgegebene Broschüre. Sie führt<br />
den Chauffeur des Camions an Hand eines äusserst<br />
lehrreichen Textes, der durch deutliche und instruktive<br />
Schnittzeichnungen illustriert ist, in die richtige<br />
und zweckmässige Behandlung seines Fahrzeuges<br />
durch rationelle Schmierung — ein Hauptpunkt<br />
im Unterhalt eines Wagens 1 — ein. In verschiedenen<br />
Kapiteln wird das Wesen und die Wichtigkeit<br />
der Schmierung, die Verwirklichung der<br />
richtigen Schmierung, die regelmässige Entleerung<br />
und die Verdünnung des Oeles behandelt. Spezielle<br />
Abschnitte orientieren uns weiter über die Schmierung<br />
des Getriebes, der Chassisgelenke und der<br />
Federn. In einer separaten Ausführung werden<br />
die Vorteile, wie verminderte Reparaturkosten, geringerer<br />
Zeitaufwand für den Unterhalt, bessere<br />
Ausnützung des Brennstoffes, geringere Investierung<br />
und Abschreibung, die aus einer rationellen<br />
Schmierung resultieren, in knappen Sätzen klar<br />
zusammengefasst Dem Büchlein ist als Anhang<br />
eine übersichtliche Schmiertabelle für Last- und<br />
Lieferungswagen fast aller Fabriken beigegeben.<br />
lieber des Autofahrers erste Hilfe bei UnalOcksfällen<br />
hat Herr P. D. Dr. Walthard letzthin in der<br />
Sektion Bern des A. C. S. einen dankbar aufgenommenen<br />
Vortrag gehalten, mit dessen Veröffentlichung<br />
wir in Nummer 99 der «A.-R.» begonnen haben.<br />
Leider ging diese Arbeit, infolge eines Missverständnisses,<br />
zu früh in Druck und das Manuskript, das<br />
ursprünglich nicht ZUT Veröffentlichung bestimmt<br />
war — wurde vom Verfasser nicht so durchgearbeitet,<br />
wie das geplant worden war. Auch wurde wäh-i<br />
rend des Vortrages nicht alles gesagt, was hier wiedergegeben<br />
ist, anderseits wurde während des Vortrages<br />
noch manches erwähnt, da« hier nicht an-*<br />
geführt wird. Immerhin findet diese Arbeit, wie man<br />
uns versichert, in weiten Automobilkreisen erosse<br />
Beachtung.<br />
Die Red.<br />
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II. Blatt<br />
BFRK 23. Dez: <strong>1927</strong><br />
Unsere humoristische Seite<br />
II. Blatt<br />
BERN. 23 D»z <strong>1927</strong><br />
Wenn ich am Abend an der Wärme sitz'<br />
Freu' ich mich gern an einem guten Witz...<br />
Herr und Tfran Hebrecht konnten sieb nie darüber<br />
einigen, wer den Wagen lenken dürfe. So kauttea<br />
sie sich ein Auto mit zwei Volants , ,,<br />
Lebensverslehernnijsagent: Sie sagten gestern, Ihr Mann sei eines natürlichen<br />
Todes gestorben, und heut« erfahre ich von anderer Seite, dass er<br />
durch ein Auto utn's Leben kam !<br />
Witwe: Nun, ist das heutzutage nicht ein ganz natürlicher Tod!<br />
Der Tarlchanffenr: Ich soD nicht die Herrsohaft über<br />
den Wagen ve.lieren . . Quatsch ! Wenn ich nur<br />
nicht die Herrschaften im Wagen verlieret<br />
Antlert Der Wagen steckt im Sohlamm! Können Sie mir sagen, woher ich Hilfe bekomme,<br />
bevor er ooeh tiefer einsinkt t<br />
Sing*borner« Das hat gäng no Zyt . . . ea laoh e andere drnnderzne!<br />
Der'gute Samariter: Wollen Sie ein Stück weit mitkommen?<br />
Der Strolch: Zu gütig I Aber ich will doch lieber auf eice Limousine<br />
warten — ea sieht so nach Besen aus i<br />
Un beau Cadeau<br />
I Ein schönes Geschenk<br />
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des Strassengefalles absolut genau<br />
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38,048 Nummernsch Idern Kontroliregistern am<br />
vom 30. November 1926 30. November <strong>1927</strong><br />
45,391 Personen-Wagen eingetragen<br />
Eine einfache statistische Feststellung, wenn man will.<br />
Aber wieviel Werte wurden in Bewegung geseizt! Dabei hat<br />
es mit der Jahreszunahme von 7343 Wagen nicht einmal sein<br />
Bewenden, denn diese Ziller siellt nur den Ueberschuss der<br />
Zugänge über die Abgänge dar. Wagenverkäule, sowie Firmenund<br />
Domizi änderungen geben dem Besitzerverzeichnis von<br />
einem Jahr zum anderen auch ohne das Auftreten neuer Wagennummern<br />
ein vollständig verändertes Bild, wie aus nachstehenden<br />
Korrekturen auf einer Seite des Nummernverzeichnisses<br />
im neuen Automobil-Kalender hervorgeht:<br />
früher 23, rue UerUvAubigni •<br />
früher 23. Corraterie<br />
frmer 6, nie de Rite •<br />
früher Queue iTArve •<br />
neu •<br />
neu -<br />
neu -<br />
neu -<br />
früher 3, Pl. Clayiaride -<br />
früher 4, nie du iihdne -<br />
neu •<br />
neu •<br />
neu •<br />
neu •<br />
friilier i, Tour de Vlle •<br />
früher 6, rue du ChMeau •<br />
- 8810 C<br />
8811 C<br />
8812 C<br />
8M3C<br />
RsU C<br />
S81SC<br />
8816 C<br />
8817 C<br />
- 8818 C<br />
8820 C<br />
8821 C<br />
8822 C<br />
8823 C<br />
8824 C<br />
8S25C<br />
8826 C<br />
8M7 C<br />
8S2S C<br />
8830 C<br />
8S31 C<br />
- 8832 C<br />
8834 C<br />
- 8836 C<br />
S8.37 C<br />
8838 C<br />
8839 C<br />
8840 C<br />
8H4I C<br />
8S42C<br />
8843 C<br />
8S47C<br />
• 884S C<br />
8849 C<br />
8SS0C<br />
8851 C<br />
• 8852 C<br />
8SS3 C<br />
- 8SS4 C<br />
8SÖ5C<br />
- 8836 C<br />
• 8SS7 C<br />
885^0<br />
. 8859 C<br />
. 8S6OC<br />
8861 C<br />
SS63C<br />
8864 C<br />
- 8867 C<br />
8.%8C<br />
- 8869 C<br />
8870 C<br />
8871 C<br />
- 8872 C<br />
- 8873 C<br />
8S75C<br />
• 8876 C<br />
- 8877 C<br />
8878 C<br />
8S79 C<br />
8880 C<br />
8881 C<br />
Borgeand. Fernand. 10 Rue du Jnra. Geneve<br />
Pellet, Alfred, boucher, 44 Terrassiere. Geneve<br />
Crozet. Eugene. Industrie!, 3 Ch. des Colombettes, Geneve<br />
Weber. Charles, nezociaot. Pl. Kleberz, Geaeve<br />
Clermont Jean, negociant, 18 Rue de la Confederatlon, Geneve<br />
Bocquet, Jules, laltier, 75 Rue de Lyon, Geneve<br />
Br ghentl, Con-ad. 24 Av. de la Servette. Genfer«<br />
Chan.et, Joseph. 28 Rue de Lancy. Geneve<br />
Tinituely, Alfred. 22 Rue Alfr. Vincent. Geneve<br />
de Zpubaloff, Dimitri, 15 Ch. de Contamines, Geneve<br />
Lambert, EugÄne, 9 Rue des Eaux Vives. Geneve<br />
Magnet S. A„ 2 Rue de la Rötisserie. Geuevo<br />
Koch. Jacaues. 8 Rue ßautte. Geneve<br />
Corthay Felix 3 Rue Jean Charles Geneve<br />
Pradervand. James, a^ricultenr. Chane-1 bonex<br />
Fischer. L., 9 Quai des Bergues. Geneve<br />
Kv>mrz. Adrier 114 Route de Florissant. Geneve<br />
ßnumann. Ernest. commis, 1 Rue Carteret, Geneve<br />
Chaillot, Ern°st. näsociant, Vandoeuvres<br />
P';IOUA Georges, architecte, 12 Ch. de l'Eglfse, Pt-Saconnei<br />
Froidevaux, Maicel, 33 rue du Rhone, Geneve<br />
Soci&te d'Eclairage Dufaux, 7 bis, Rue de Savoie, Geneve<br />
Lenoir, Jacoues, 10 Taconnerie, Geneve<br />
de Loriol. Gabriel. Ch Le Fort Frontenex, Geneve<br />
Fischer. Frediric. londä de oouvoiis. 15 Rte de Ch£ne, Genera<br />
Lenoir. Pierre, ingdnieur. 3 Ch. Malombre. Genev«<br />
Van Gessel-Hubert. Henry. Bellerire<br />
Griot, Marcel. Vernler<br />
Dusselier Marius. directeur. La Pallanterie, Choutex<br />
Erivmann & Cie. Carouge<br />
Burnet, Alfred, nagt.. 29 rne du Rh5ne, Genev«<br />
Chollet. lu'len. 5 Gotenbere. Ceneve<br />
.lonneret. Francis, mäcanicien, Oueo d'Arve, Geneve<br />
Widler Germaine. 21 Rue Malaznon Geneve<br />
Martin, Gustave, notaire, 3 rue Michel Chauvet, Genere<br />
Pchmidt-van Gelder Pierre. Malaeny. Versolx<br />
Haller. Ren«, 17 Bld des Philosophen. Ceneve<br />
Mever-Cottin, Henri, negociant. Chene-Botirg<br />
Trottet, Henri, 17 rue Versonnex. Geneve<br />
Bnuqinv Jean, lardinier. Av. du Cimeti6re St-Georges, Geners<br />
Raymond. Albert, 1 Carrefour de Villereuse. Geneve<br />
Sarbach Th£o Rue du Prieurfi, Geneve<br />
Weber. Edmond. 6 Rne St-Le^er. Genftve<br />
Cornioley. Charles, docteur, 12 Rue Cgtigral-Dufour. Genere<br />
Hanauer Samson. negt, Quai du Mt. Blanc, Geneve<br />
Vaucher Louis, banqnier, 2 Rue du Nant, Geneve<br />
Berthoud. Claudius, negociant, 17 Place Longemalle, Geneve<br />
Benasres. Jacaues, 76 Rue Chandieu. Geneve<br />
Bocauei Henri, Usine ä eaz, Chätelalne. Genere<br />
Jasmsky, Leon.das. reprCseiitant, 8 Bld. du Pont d'Arve, Genev«<br />
Roch, Adrien. Gtand Lancy<br />
Van Berchem, Victor. Satleny<br />
Deonna Waldemar<br />
Tissot. Charles. 7 Bld Carl-Vogt, Geneve<br />
Keller. Ott". 3 Av Weber. Geneve<br />
Gupfert, Louis, Petlt-Lancy<br />
Drofesseur. Ch. de la Gradelle, Cologny<br />
Patry, Andre, medecin 18, rue de Candolle, Geneve<br />
Sartorino Alexandre, 31 Route de Malagnou, Geneve<br />
Imhoi, Joseph, dentiste, 18 Bld. Georges Fpvon, Genere<br />
Angelvy. Emile, peintre. 20 Rue Plantamour Genere<br />
Bonna. Jean, 6 Av. de la Grenade. Geneve<br />
Uldry. Leon, 1 Rue de St-Jean. Geneve<br />
Auf einer Seile also nicht weniger als 10 neue Besitzer<br />
und 8 Firmen- und Dom ziländerungen! Nun umfasst<br />
das neue Verzeichnis im soeben erschienenen Automobil-<br />
Kalender für das Jahr 1923 nicht weniger als 738 Seiten.<br />
Wer also ein zuverlässiges Nachschlagewerk besitzen<br />
will, schafft sich rechtzei ig die Meu-Ausgabe des Automobil-Kalenders<br />
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wieder das frühere handliche Format (ca 2 cm dick) erhalten.<br />
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AUTOMOBTL-REVUt — N°102<br />
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Immer noch die Ruppenbalin! Es ist ein<br />
eigen Ding um die kleinen Bahnen! Während<br />
man jahraus jahrein über die üble Rendite<br />
der bereits bestehenden jammert, rückt man<br />
anderseits immer wieder mit hartnäckig verfochtenen<br />
Projekten auf. So war's mit dem<br />
Surbtalbähnchen, nicht anders nun mit der<br />
Ruppenbahn !<br />
In der letzten Bürgerversammlung der Gemeinderäte<br />
des Rheintals ist die Diskussion<br />
über die Ruppenbahn wieder neu aufgetaucht.<br />
Herr Nationalrat Biroll hat seine<br />
Vorschläge einer eingehenden Prüfung unterzogen<br />
und der st. gallischen Verkehrskomtnission<br />
unterbreitet. Man ist im Rheintal<br />
über das Projekt sehr geteilter Ansicht. Die<br />
einen unterstützen es warm, andere aber hegen<br />
Zweifel und glauben nicht an eine Verwirklichung.<br />
Einen neuen Vorschlag, dem<br />
man eine gewisse Originalität nicht absprechen<br />
kann, hat, wie wir schon kurz erwähnten,<br />
ein Altstätter gemacht. Er ist der Ansicht,<br />
man solle durch den Ruppen einen<br />
Strassentunnel bauen, wobei durch den<br />
Autoverkehr eine Bahn überflüssig würde.<br />
Dadurch käme auch das geplagte Altstätten<br />
wieder zu einem grösseren Verkehr. V.<br />
Polizei und Verkehrsunfälle in Bern. Kürzlich<br />
hielt Herr Polizeikommissär Müller im<br />
Schosse des Samaritervereins, Sektion Länggass-Brückfeld<br />
in Bern einen Vortrag mit<br />
Lichtbildern über «Verkehrsunfälle». Herr<br />
Müller hat in einem vortrefflichen Referat<br />
über die veschiedenen Verkehrsunfälle und<br />
deren Verhütung die zahlreichen Hörer orientiert.<br />
Die Verhütung von Verkehrsunfällen kann<br />
in zwei grosse Abschnitte geteilt werden: in<br />
die Verkehrssanierung und in die Verkehrsregelung.<br />
Unter Verkehrssanierung versteht<br />
man die Wegschaffung von Verkehrshindernissen,<br />
wie Bauten, Verbreiterung von Strassen<br />
usw. Verkehrsregelung bedeutet die Regelung<br />
des Verkehrs bei den bestehenden<br />
Verkehrsverhältnissen. Herr Müller verlautete<br />
ferner lehrreiche Winke über das Verhalten<br />
der Fussgänger auf öffentlichen Plätzen<br />
und Strassen und zeigte sodann eine<br />
Anzahl gut gelungener Aufnahmen übeT die<br />
in den letzten Jahren in Bern vorgekommenen<br />
Unfälle. =<br />
Durch die Raupenbandautomobile der eidg.<br />
Postverwaltung wurde bisher zwischen St.<br />
Moritz und Maloja auch im Winter eine regelmässige<br />
Verbindung aufrecht erhalten.<br />
Nun ist die Kursstrecke verlängert worden<br />
und die Postautomobile verkehren regelmässig<br />
zwischen St. Moritz und Castasegna<br />
im Anschluss an die italienischen Automobilkurse<br />
nach Chiavenna. Nach wie vor verkehren<br />
im Winter die Raupenbandwagen auf<br />
den Strecken Chur-Lenzerheide und Reichenau-Waldhaus<br />
Flims.<br />
r*-<br />
erstellt würde, wäre das Beste! xi.<br />
Infolge dichten Nebels... Dieser Tage<br />
ging eine ganze Reihe Meldungen von Strassenunfällen,<br />
welche durch den schweren, undurchdringlichen<br />
Nebel verursacht wurden,<br />
durch die Presse. Wir führen nur zwei<br />
schwere Fälle an:<br />
Kürzlich geriet bei der Heimkehr nach Oberburg<br />
das Auto dea Arztes Dr. H. zwischen Bolligen und<br />
Kraucht!)«] bei der Kiesgrube oberhalb Hub infolge<br />
des dichten Nebels über das Straesenbord<br />
hinaus und überschlug sich. Während Dr H. mit<br />
leichten Verletzungen davon kam. wurde seine mitfahrende<br />
Frau vom Wagen erdrückt und war sofort<br />
tot.<br />
Ausserhalb Binningen fuhr der 32 Jahre alte<br />
Elektriker St. mit eeinem Motorrad bei dichtem<br />
Nebel gegen eine Telephonstange Er wurde vom<br />
Rad geschleudert und blieb tot liegen.<br />
Es bedarf wohl keines besonderen Hinweises<br />
auf die erhöhte Verantwortung, deren<br />
sich der Fahrer bei dichtem Nebel bewusst<br />
sein muss. Aeusserste Vorsicht und<br />
nur vollständige Beherrschung des Wagens<br />
sind erfolgreiche Waffen gegen diesen grössten<br />
Feind des Verkehrs. v.<br />
Konzessionsänderung der Burodorf-Thun-Bahn<br />
infolge Autokonkurrenz? In den eidg. Räten wurde<br />
die Konzession dieser Bahn in einigen Punkten<br />
geändert. Die wichtigste Aenderung besteht darin,<br />
dass die Bahn ihre Personentarife um 20 Prozent<br />
erhöhen darf. Die Bahn sei ein typisches Opfer der<br />
Automohilkonkurrenz, sagen solche, die nichts Gescheiteres<br />
zu schwatzen wissen. Der Ausgabenverminderung<br />
sei schon bisher alle Aufmerksamkeit<br />
geschenkt worden, so dass auf diesem Wege eine<br />
wesentliche Verbesserung der Finanzlage nicht mehr<br />
zu erzielen sein wird. Da anderseits neue srosse<br />
Belastungen (erhöhte Mitbenützungsentschädiimngen<br />
für die Gemeinschaftsbahnhöfe, Umbau der elektrischen<br />
Traktionsoinrichtungen auf das Einühasenstromsystem)<br />
in naher Aussicht stehen, müsse danach<br />
getrachtet werden, die Einnahmen zu vermehren,<br />
wenn das finanzielle Gleichgewicht wieder<br />
hergestellt werden solle Für den Güterverkehr besteht<br />
bereits ein Distanzzuschlag von 34 Prozent;<br />
dessen weitere Erhöhung sei jedoch wegen der Automobilkonkurrenz<br />
nicht möglich. Für die Erzielung<br />
besserer Einnahmen fällt daher einzig noch<br />
eine Erhöhung der Personal- und Gepäcktaxen in<br />
Betracht. =<br />
US DEM<br />
{LESERKREIS<br />
Das Berner Automobildekret Ist verfassungswidrig!<br />
Wir erhielten von einem liebenswürdigen<br />
Leser, der sich eifrig um die<br />
Bekämpfung des verfassungswidrigen Berner<br />
Automobildekretes bemüht, eine längere<br />
Zuschrift, der wir folgendes entnehmen:<br />
« Dieses Dekret ist nichts anderes als verfassungswidrig.<br />
Die Strassen gehören dem Publikum,<br />
wie auch den Motorfahrzeugführern Sie sind daher<br />
ganzjährig zu öffnen und auch nachts. Sowohl<br />
im Kanton Graubünden (Durchgängsverbot der Motorfahrer),<br />
wie auch im Kanton Bern (Durchgangund<br />
Nachtverbot).<br />
Angenommen, diese Verbote seien durchführbar,<br />
geben uns die betreffenden Kantonsregierungen<br />
einen gewissen Steuerbetrag zurück ? und wie verhält<br />
es sich betreffend dem langersehnten Benzingeld<br />
für die Durchgaiigstrassen ? Also . Strasse frei<br />
für jedermann. Warum bezahlen die Pferdegespanne,<br />
seit Jahrzehnten keine Steuern ? und zerstören doch<br />
die Strassen ? Man schaue nur die Strassen an und<br />
beobachte, wie die Pferdegespanne den Asphaltstrassen<br />
kilometerweit Rad- sowie auch Hufeisenspuren<br />
einfahren. Und alle diese Chikanen nur wegen<br />
unsern Schweizerbarhnen und den sogenannten<br />
Dekretsbahnen 1 Hätten dieselben direkt nach<br />
Kriegsschluss eine andere weitsichtigere Politik geführt,<br />
so würden dieselben heute nicht so schlecht<br />
da stehen. Eine löbliche Ausnahme bilden die weitsichtigen<br />
Greyerzerbahnen, die heute einen grossen<br />
Autopark unterhalten.<br />
Es ist wünschenswert, dass die Schulung der<br />
Verkehrsbeamten, resp. Polizisten, in der Schweiz<br />
Fortschritte macht. Es sollte eine einheitliche,<br />
schweizerische Verkehrspolizei geschaffen werden<br />
mit der gleichen Theorie und Praxis.<br />
« Lärmende Motoren und Gewichtsbelastungen 1 ><br />
In Paris, New-York, Berlin, selbst noch in Tokio<br />
wickelt sich der Straßenverkehr ohne Gebrüll ab.<br />
Lärm gibts fast nicht... trotz «lärmender Motoren »<br />
und dies kommt nur daher, weil die Verkehrspolizei<br />
dort in diesen Millionenstädten den Verkehr<br />
ruhig und überlegt abschiebt, also nicht wie in der<br />
Schweiz, sei es in Städten und Dörfern, in Schnekkentempo<br />
von 6—18 km in der Stunde aufhält.<br />
Dort in der Fremde wird man gebüsst. wenn man<br />
mit 6—18 Kilometertempo fährt und hier in der<br />
Schweiz ist daa umgekehrte der Fall. Dort in Millionenstädten<br />
hört man keine Klagen wegen « lärmenden<br />
Motoren >, trotzdem die Motoren knattern,<br />
und über das Hupen hört man auch nichts. Wenn<br />
man aber hier nicht tutet, so wird man bestraft,<br />
ist das nicht ein Unsinn ? > E. H.<br />
Rechtsungleichheit. Aus Glarus wird uns<br />
geschrieben:<br />
« In Nummer 101 der € Automobil-Revue i vom<br />
20. Dezember <strong>1927</strong> wird im Artikel « Die Rechtsgleichheit<br />
bleibt Verfassungs-Grundsatz i behauptet,<br />
da*ss im Kanton Glarus bezüglich des Sonntagsfahrverbotes<br />
zweierlei Recht bestehe, indem die Einheimischen<br />
ihre Fahrzeuge am Sonntag unbehindert<br />
benützen könnten.<br />
Diese Beharuptung ist unrichtig. Die Landsgemeinde<br />
vom 2. Mai 1920 hatte erstmals dais Sonn-<br />
Die Rheinbrücke, die zurzeit den alten<br />
Rhein bei Diepoldau überspannt, soll in nächster<br />
Zeit abgetragen und durch eine breitere<br />
Fahrbrücke ersetzt werden. In Verbindung<br />
mit diesem Projekt ist die Erstellung eines<br />
tagsfahrverbot erlassen und in ihrem damaligen<br />
neuen Zollamtes in Schmitter geplant + Beschlüsse diejenigen Besitzer von Motorfahrzeugen,<br />
die seit mindestens 3 Monaten ihren gesetz-<br />
Die Barriere... Jurassischen <strong>Zeitung</strong>smeldungen<br />
zufolge fuhr am 17. Dezember, Verbot ausgenommen.<br />
lichen Wohnsitz im Kanton Glarus hatten, vom<br />
um 17.30 Uhr, der schwere Camion einer Gemäss einem Bundesgerichtsentscheid vom 17.<br />
Berner Firma in die bereits geschlossene März 1922 musste diese Ausnahmebestimmung aufgehoben<br />
werden, was durch die Landsgemeinde vom<br />
Barriere beim Niveauübergang von Renan<br />
hinein. Obwohl jene Stelle gut beleuchtet 7. Mai 1922 geschah ! Seit dem Landsgemeindebe-<br />
Sfihluss vom 7. Mai 1922 besteht im Kanton Glarus<br />
sei (so behauptet wenigstens die betreffende bezüglich des Sonntacgsverkehrs mit Motorfahrzeugen<br />
keinerlei Rechtsungleichheit mehr 1<br />
jurassische <strong>Zeitung</strong> — ? ? Die Red.), bemerkte<br />
der Chauffeur die Schranke nicht, Uebertretungen des heutigen, auf völlig verfassungsmässigem<br />
Boden steinenden Verbotes werden<br />
und zerstörte sie.<br />
vom Richter bestraft, gleicherweise, ob es «Einheimische<br />
» oder € Auswärtige » betreffe I<br />
Dass sie gar nicht mehr ersetzt, sondern an<br />
ihrer Stelle eine Ober- oder Unterführung Die Landsgemeinde des Jahres 1928 wird über<br />
das Verbot weiter entscheiden. Regierung und Landrat<br />
werden wiederum, wie anno 1925. tatkräftig<br />
für die Aufhebung des Verbotes eintreten. Der Entscheid<br />
aber liegt beim stimmberechtigten Volke,<br />
von dem die Behörden erwarten, dass es dieses unzeitgemässe<br />
Verkehrshindernis beseitige.<br />
Gegen die Bergstrassengebühr einzelner Kantone<br />
ist ja bekanntlich beim Bundesgericht ein Rekurs<br />
eingereicht worden. Der bundesgerichtliche Entscheid,<br />
der von grosser Tragweite ist. wird für die<br />
nächsten Tage erwartet. Die Meinungen über die<br />
verfassungsmässige Zulässigkeit dieser Gebühren<br />
gehen a'iich bei unsern Rpchtsgelehrten erheblich<br />
auseinander und es steht noch nirgends geschrieben,<br />
ob das Bundesgericht ohne weiteres gegen diese<br />
< Strassenzölle » entscheide ». V.<br />
Ueber die Bussenpraxis in Moosseedori<br />
berichtet uns ein Leser aus Solothurn noch<br />
folgendes:<br />
« Ich fuhr letzten Sommer, eines Nachmittags,<br />
gegen Bern. In Moosseedorf stand mitten auf der<br />
Strasse ein Landjäger und verhandelte mit einem<br />
Motorfahrer; ich war der Meinung, dass er kontrollieren<br />
wolle und stoppte ab<br />
Der Landjäger winkte mir weiter zu fahren, was<br />
ich auch ganz ahnungslos tat. Zirka 200 Meter<br />
weiter stand plötzlich ein zweiter Polizist, der mir<br />
Halt gebot und mir nach erfolgter Kontrolle sehr<br />
höflich mitteilte, ich sei jetzt mit 34 Kilometer, also<br />
zu schnell gefahren. Auf meinen Einwurf, dass dies<br />
nicht gut möglich sei, da ich ja beim ersten Landjäger<br />
angehalten hätte, erklärte er. da33 seine Meldung<br />
so laute und er mich anzeigen müsse.<br />
Zirka 30 Fr. Busse inkl. Kosten waren die Folge<br />
dieses merkwürdigen Abenteuers. F. I* in S.
Strasse und Schule.<br />
Es ist sehr begrüssenswert, dass man sich<br />
nun auch in Lehrerkreisen vermehrte Mübe gibt,<br />
die Jugend über Verkehrsprobleme aufzuklären<br />
und sie zur Strassendisziplin zu erziehen. In<br />
dieser Richtung kann die Schule noch sehr viel<br />
Nützliches leistenl<br />
Die Red.<br />
Darin sind wir alle einig, dass ein Grassteil<br />
der Bevölkerung sich dem modernen<br />
Verkehr noch nicht angepasst hat, und dass<br />
die junge Generation planmässig zur Strassendiszipiin<br />
erzogen werden muss, wenn es<br />
besser werden soll. Die Schule muss da mithelfen,<br />
die Lehrerschaft muss gewonnen<br />
werden, damit sie -sich für das Verkehrsproblem<br />
erwärmt. Es bieten sich im Unterricht<br />
viele Gelegenheiten zur Besprechung von<br />
Verkehrsfragen und die Kinder haben grosses<br />
Interesse daran, denn sie merken, dass<br />
es zu ihrem unmittelbaren Nutzen dient. An<br />
einigen Schulen werden schon planmässig<br />
Verkehrsregeln besprochen; aber wir wollen<br />
dahin wirken, dass auch in der hintersten<br />
Schule in dieser Hinsicht etwas getan wird.<br />
Die Stiftung «Pro Juventute» hat eine<br />
Sondernummer des «Schweizer Kameraden»,<br />
die ausschliesslich dem Verkehrsproblem gewidmet<br />
ist, herausgegeben und an die Schüler<br />
der obern Schuljahre verteilen lassen. In<br />
einer Bekanntmachung der Unterrichtsdirektion<br />
wird nun die Lehrerschaft ersucht, aus<br />
diesem Verkehrsheft einzelne Fragen zu besprechen.<br />
Es geht also etwas in dieser Richtung!<br />
In einem Referat (gehalten vor der Lehrerschaft<br />
des Amtes Schwarzenburg) sprach<br />
kürzlich Herr Fr. Gusset, Lehrer in Sangernboden,<br />
auch über das Verkehrswesen. Er<br />
führte dabei folgendes aus: «Als Autoführer<br />
möchte ich Sie, meine Kollegen, noch um etwas<br />
bitten. Es gibt im Geographieunterricht<br />
viele Gelegenheiten, wo Sie über Strassendisziplin<br />
sprechen können. Versäumen Sie<br />
keine Gelegenheit, dies im Interesse aller zu<br />
tun. Sprechen Sie über vorsichtiges Strassenbenützen<br />
als Fussgänger, Velofahrer,<br />
Fuhrmann. Machen Sie die Kinder aufmerksam<br />
auf Unarten, etwa das Aufspringen auf<br />
fahrende Fuhrwerke, Hantieren an stehenden<br />
Autos, Gefährdung des Verkehrs durch Spielen<br />
auf der Strasse. Fortwerfen von Fruchtschalen<br />
oder gar durch Nägelstreuen, nachts<br />
«Toggeli» auf die Strassen legen usw. Hier<br />
liegt eine neue Aufgabe der Schule, die wir<br />
nicht vergessen dürfen.><br />
AUTOfr<br />
SPORT<br />
IM AUSLAND<br />
Der Grand Prix Bugatti<br />
Wie wir im August ankündigten, hat der M0I9-<br />
heimer Konstrukteur die Austragung eines Grand<br />
Prix Bugatti für die nächste Saison ausgeschrieben.<br />
Der Leser wird sich inzwischen überzeugt<br />
haben, dass sich diese neue Veranstaltung unter<br />
den Sportveranstaltungen des internationalen Automobilkalenders<br />
1928 befindet, und zwar unter dem<br />
Datum des 24. Juni in Mans. Das Reglement ist<br />
ausgearbeitet und wird demnächst der Sportkommission<br />
des A. I. A. C. R. zur Genehmigung unterbreitet.<br />
Einige Einzelheiten über die interessante Veranstaltung<br />
dürften allgemein interessieren:<br />
Das Rennen ist allen Bugattiwagen-Typen offen.<br />
Ein Final-Handicap ist demnach obligatorisch.<br />
Constantini, der berühmte Rennfahrer und Sieger<br />
aller grossen Rennen von 1926, hat folgende vier<br />
Kategorien aufgestellt: 1. Zweiliter-Kompressorwagen<br />
und 2 Liter 300 mit Kompressor: 2. 1500<br />
ccm, 8 Zylinder mit Kompressor, 2-Liter-Serien<br />
und 2300 ccm Serienwagen; 3. 1500 ccm und i<br />
Zylinder mit Kompressor; 4. 1500 ccm ohne Kompressor.<br />
Die drei ersten jeder Kategorie — d h.<br />
12 Wagen vom Total — kommen in den Final über<br />
15 Runden des Circuit von Mans (zirka 200 km).<br />
Für die Klassierung des Finals tritt das durch<br />
Constantini ausgearbeitete Handicap in Kraft. Die<br />
Vorläufe der vier Kategorien sind auf sechs Runden<br />
dos Circuit von Mans (zirka 140 km) angesetzt.<br />
Bugatti erklärt, dass dieses Rennen ausschliesslich<br />
den Wagen seiner Kunden offen steht. Diese<br />
vollständig neuartige Bedingung wird durch zwei<br />
Punkte näher definiert:<br />
1. Vom Tage des Nennungsschlusses an — 30.<br />
April 1928 — werden die Bugatüwerke iede Arbeit<br />
für einen eingeschriebenen Wagen verweigern.<br />
2. Sämtliche Wagenbesitzer, alle Fahrer. Amateure<br />
oder Professionnels, welche in Beziehung mit<br />
den Bugattiwerken stehen, dürfen sich am Grand<br />
Prix Bugatti nicht beteiligen.<br />
Die Veranstaltung ist mit 225 000 Fr. dotiert,<br />
welche sich wie folgt verteilen: a) dem Ersten des<br />
Finals: 105 000 Fr, b) dem Zweiten des Finals:<br />
60 000 Fr.; c) dem Dritten des Finals: 30 000 Fr.<br />
Diese Preise werden dem Sieger in Form einer<br />
gleich hohen Auslage in den Bugattiwerken. sei es<br />
für den Ankauf eines Wagens, sei es für Reoaraturarbeiten<br />
etc. verrechnet. Der erste Preis korrespondiert<br />
z. B. mit einem 2-Liter-300-Rennwagen<br />
mit Kompressor, der zweite mit einem neuen 3-<br />
Liter-Chassis, der dritte mit einem Vierzylinder<br />
1500 ccm. v.<br />
Die Tourenwagen<br />
im italienischen Sportregiement<br />
Die Sportkommission des R. A. C. I. gibt dieser<br />
Tage ein besonderes Reglement für sportliche Veranstaltungen<br />
der Touren wagen heraus.<br />
Damit ist auch in Italien die Kategorie Tourismus<br />
offiziell anerkannt. Durch diesen Schritt tritt<br />
der gesamte italienische Automobilsport in eine neue<br />
und erfolgreiche Phase, öffnet doch die Zulassung<br />
der Tourenwagen-Kategorie, welche übrigens in<br />
unserem nationalen Reglementc einen hervorragenden<br />
Rang einnimmt,, sowohl den Organisatoren als<br />
auch den Fahrern und den Konstrukteuren ungeahnte<br />
Möglichkeiten. Eine spürbare Belebung der<br />
nächsten Sportsaison, der man in Italien nach den<br />
Erfahrungen der letzten Jahre vorerst nicht ohne<br />
berechtigte Befürchtungen entgegensah, wird nicht<br />
ausbleiben können, wenn es der Sportkommission<br />
des R. A. C. I. gelingt, technische Kommissäre zu<br />
ernennen, die für die Kontrolle der Serienwagen —<br />
ein Punkt, mit dem die neue Kategorie steht oder<br />
fällt — ein gewisses Minimum an erforderlichen<br />
Garantien bieten können.<br />
Nach diesem neuen Triumph der Tourenwagen-<br />
Kategorie dürften wir der internationalen Anerkennung<br />
der Dreieinheit Touren-, Sport- und Rennwagen<br />
wieder näher stehen. v.<br />
Bugatti kündet sich für 1928 an! Ettore Bugatti,<br />
der geniale Molsheimer Konstrukteur, erklärte<br />
in einem Interview, dass sich seine Wagen an den<br />
meisten internationalen Rennveranstaltungen der<br />
Saison 1928 beteiligen werden. Er sagte wörtlich:<br />
c Das Rennen, d. h. die auf Tag und Stunde festgesetzte<br />
Generalprobe, bedingt eine intensive Einstellung<br />
der ganzen Fabrik auf eine konzentrierte<br />
Arbeit, bedingt die Forderung an jeden einzelnen,<br />
das Beste zu leisten. Nur durch einen objektiven<br />
Vergleich zwischen meinen Lösungen und denjenigen<br />
der Konkurrenz weiss ich mich auf dem richtigen<br />
Wege. ><br />
Ettore Bugatti bedauert des weitern die Nicbtabhaltung<br />
des Grand Prix de France 1928, um so mehr,<br />
als er schon die Konstruktion eines neuen Rennwagens<br />
mit Kompressor-Motor von weniger als<br />
750 kg hiefür in Angriff genommen hatte. Nun gedenkt<br />
Bugatti mit diesem neuen Typus alle Grands<br />
Prix, sowohl in Deutschland wie in San Sebastian,<br />
in Monza und Brooklands — vielleicht sogar in<br />
Indianapolis — zu beschicken. v.<br />
Dar welirekordelnde Ehenaar!<br />
Trotz den kalten Winterwinden fährt das englische<br />
Ehepaar Bruce seit letzten Freitag vor 8 Tagen<br />
auf der Pariser Automobil-Rennbahn mit einem<br />
Sechszylinder-Zweiliter-Wagen um die Weltrekorde<br />
bis 15,000 Meilen zu verbessern. Bis jetzt<br />
ist die Fahrt von 'gutem Erfolg begleitet gewesen;<br />
es wurden folgende Rekorde verbessert:<br />
3000 Meilen in 37:51:18,01 (alter Rekord Delalande<br />
47:05:15.48).<br />
5000 Kilometer in 39:16:39,96 (48:51:19.96V<br />
4000 Meilen in 50:44:36,89 (Frl. Corderr 55:15:<br />
05,48).<br />
5000 Meilen in 64:00:52,41 = 125,7 km/St. (Cordery<br />
70:43:01).<br />
10,000 Kilometer in 80:18:31,78 = 124.5 km/St.<br />
(Hibrandi 94:19:45).<br />
In den letzten Tagen herrschte auf der Rennbahn<br />
schlechtes Wetter. Regen, Nebel und eine eisige<br />
Kälte machten die Fortsetzung der Rekordfahrt<br />
recht unangenehm. Die Ungunst der Witterung, sowie<br />
ein glücklicherweise schadlos abgelaufener Unfall<br />
scheinen vorläufig auf das fahrende Ehepaar<br />
keinen Einfluss zu haben. Sie haben nur ihre Fahrordnung<br />
geändert, indem sie einander nunmehr in<br />
der Steuerung des Wagens alle sechs Stunden ablösen,<br />
anstatt wie bisher, alle drei und neun. v.<br />
Vor der XIX. Targa Florio. In unseren Spalten<br />
ist schon auf die Bedeutung dieser grossen internationalen<br />
Veranstaltung, welche am 6. Mai 1928<br />
auf dem Circuit von Madonien wiederum zum Austrag<br />
gelangt und jetzt schon viel von sich reden<br />
macht, hingewiesen worden. Bereits heute kann<br />
mit einem ausserordentlich spannenden Rennen gerechnet<br />
werden, sind doch die Zusagen von Bugatti,<br />
Mercedes und Steyr ito tut wie «icher. Bagatü wird<br />
mit rler oder fünf, Mercedes nnd Sterr mit je drei<br />
Wagen ins Feuer gehen. Ueber die Beteili(runf der<br />
italienischen Marken herrscht noch Unjevrissheit.<br />
Aus Industrie & Handel<br />
A.-G. Adolf Saurer, Arbon. In der dieser<br />
Tage abgehaltenen Generalversammlung hat<br />
Herr Hippolyt Saurer über den Geschäftsgang<br />
der Werke folgendes ausgeführt:<br />
« Die wenn auch langsame Besserung in den<br />
Erwerbsverbältnissen unseres Unternehmens<br />
scheint im laufenden Geschäftsjahr <strong>1927</strong>/28 anzuhalten.<br />
Unsere Lastautomobilbranche war in den<br />
letzten 5H Monaten befriedigend beschäftigt. Die<br />
uns aus dem Inland zugekommenen Bestellungen<br />
weisen gegenüber denjenigen in der entsprechenden<br />
Vorjahrsperiode eine erhebliche Steigerung<br />
auf. Durch die mit Wirkung ab 1. November<br />
<strong>1927</strong> erfolgte allgemeine Erhöhung der schweizerischen<br />
Automobilzölle dürfte unser einheimisches<br />
Lastwagengeschäft namentlich in den leichten<br />
Typen eine weitere Förderung erfahren.<br />
Der Absatz unserer Automobilprodukte im Export<br />
bewegt sich nach wie vor in bescheidenem<br />
Rahmen. Wir haben Mühe, uns mit unsern qualitativ<br />
hochwertigen, relativ teuren Lastwagen und<br />
Omnibussen in den die nationale Produktion mit<br />
allen Mitteln begünstigenden ausländischen Staaten<br />
durchzusetzen. Gewisse Erfolge auf verschiedenen<br />
Märkten lassen uns indessen hoffen, dass<br />
unsere zähe Einführungsarbeit und die grossen<br />
Opfer, die wir in den letzten Jahren zur Aufrechterhaltimg<br />
unserer auswärtigen Verkaufsorganisationen<br />
gebracht haben, in absehbarer Zeit ihre<br />
Früchte zeitigen werde. »<br />
Der Reingewinn des letzten Geschäftsjahres<br />
betrug Fr. 65,504.—; er wurde vollständig<br />
zu Abschreibungen benützt.<br />
Bekanntlich hatte die Firma Saurer aus<br />
früheren Jahren her noch ein erhebliches Defizit;<br />
die vorzüglichen technischen Errungenschaften<br />
im Automobilbau der Saurer-<br />
Werke lassen mit Bestimmtheit erhoffen,<br />
dass die Marke wieder ihre frühere Geltung<br />
auf dem Weltmarkt finden wird; in diesem<br />
Zeitpunkt wird auch die längst angestrebte<br />
Reorganisation der Bilanz im wohlverstandenen<br />
Interesse der Aktionäre liegen. Ein<br />
Werk, das unter so bewährter technischer<br />
und kaufmännischer Leitung steht, wird sich<br />
aus den Schwierigkeiten der Weltwirtschaftskrise<br />
nach und nach herausarbeiten;<br />
das ist die feste Ueberzeugung aller derjenigen,<br />
die als Aktionäre und Geschäftsfreunde<br />
den Saurer-Werken nahestehen. A<br />
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Die Beleuchtung der Fuhrwerke<br />
In England unternimmt die Automobile<br />
Association gegenwärtig eine energische Aktion,<br />
um in die in Beratung stehende Road<br />
Transport Lighting Bill eine Bestimmung<br />
aufzunehmen, dass alle zweispurigen Fuhrwerke<br />
nachts von zwei Lichtern (nicht nur<br />
einem) beleuchtet sein müssen. Der Aufruf<br />
an die der Automobile Association angehörenden<br />
Parlamentarier geht dahin, dem Zusatzantrag<br />
zum obgenannten Gesetz zu Fall<br />
zu bringen, wonach für von Tieren bespannten<br />
Fuhrwerken ein Licht genüge.<br />
Durch die untenstehenden zwei Abbildungen<br />
begründet die Automobile Association<br />
in trefflicher Weise die Begründetheit ihres<br />
Begehrens.<br />
sn.<br />
AUTOMOBrL-RFVUC f?l?7 - N» 102<br />
Im Kanton Bern<br />
"Kw&m<br />
versucht man alles, um die Entwicklung des Automonflvcrkehrs zu<br />
verhindern: man schafft für die Bahnen alle erdenklichen Vorteile,<br />
setzt dafür aber dem Motorfahrzeugverkehr überall Sehranken entgegen<br />
... man kann auch manchen Vers über ein „fortschrittliches"<br />
Autumoblldekret singen ,..<br />
a • . • und in England<br />
B^ISP»!<br />
iele*<br />
tut man immer mehr, um den Motorfahrzeugverkehr zu fördern, und<br />
statt eines langen Kommentars mag das untenstehende Bild sprechen...<br />
es zeigt deutlich genug, wie wirklich fortschrittlich man ennet dem<br />
Kanal ist!<br />
Das eine Licht des Fuhrwerkes kann vom Automobilisten nicht gesehen werden.<br />
Daa abbiegende Pferd verdeckt das eine Licht vollständig.<br />
Parkierungsverbot in Vevey. Laut behördlichem<br />
Beschluss ist das Parkieren sämtlicher<br />
Fahrzeuge an der Avenue de la Gare,<br />
von der Rue de la Clerger« bis zum Bahnhofplatz<br />
im Quartier St Antoine und vom<br />
Bahnhofplatz bis zum Caf6 cUnion» uratersagt<br />
Nichtbeachtung dieser Verfügung wird<br />
bestraft +<br />
Die alljährliche Winterfahrt des A. C. von Schweden<br />
ist auf den 11. Februar 1928 angesetzt. Da in<br />
der Zeit der Austrasrurig in Schweden Wea und<br />
Steg verschneit sein werden, wird diese Fahrt wieder<br />
zu einer der schwersten automobilistischen Prüfungen.<br />
Der Start geht in drei Kategorien vonstatten:<br />
Kategorie A für Teilnehmer, die schon einmal<br />
eine Winterfahrt zu Ende gefahren haben. B für<br />
reine Amateure. C für Fabrikfahrer Für die Kategorie<br />
A beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit 40,<br />
für die übrigen 36 km.<br />
v.i".<br />
INTERESSANTES<br />
AUS<br />
ALLE,<br />
Eine Autostrasse Madrid-spanische Grenze?<br />
Ein Autostrassenprojekt — diesmal ein spanisches,<br />
aber im wörtlichen Sinn — wird gegenwärtig<br />
in Madrid geprüft. Es handelt<br />
sich hierbei um eine Verbindung der Hauptstadt<br />
mit der französischen Grenze. Die geplante<br />
Strasse würde die Provinzen Guipuz-'<br />
coa, Logrono, Soria, Guadalajara durchschneiden,<br />
80 Kilometer von Saragossa, die<br />
Ebra überbrücken und schliesslich in Irun<br />
endigen. Die Länge der Strecke beträgt 400<br />
Kilometer und bedeutet eine Abkürzung von<br />
100 km gegenüber dem gewöhnlichen Weg-<br />
Eine interessante Einzelheit dieser Autostrasse<br />
besteht darin, dass auf 'beiden Seiten<br />
derselben ein Fahrband für die Velofah-<br />
rer geschaffen würde; ausserdem wäre sie<br />
auf ihrer ganzen Länge abgesperrt. Der Kostenvoranschlag<br />
lautet auf 240 Millionen Pesetas,<br />
was approximativ 600,000 Pesetas pro<br />
Kilometer ausmacht. Die Gesellschaft, welche<br />
den Bau ausführen will, gedenkt auf der<br />
Strecke Irun-Madrid einen Automobildienst<br />
einzurichten, wozu grosse, amerikanische<br />
Autobusse verwendet würden, wie sie auf<br />
der Ueberlandlinie San-Francisco-Los Angeles<br />
in Zirkulation sind. Die Reise würde<br />
fünf Stunden dauern und 30 Pesetas für die<br />
erste, sowie 15 für die zweite Klasse kosten.<br />
Auf der gesamten Strecke soll kein einziger<br />
Niveauübergang noch irgend eine Strassenkreuzung<br />
diese grosszügige Autostrasse unterbrechen<br />
noch gefährden. Besondere Tankstationen<br />
und Reparaturwerkstätten, welche<br />
untereinander telephonisch verbunden<br />
wären, würden dem Autoverkehr jede erdenkliche<br />
Hilfe zuteil werden lassen. xL<br />
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Amüsante Strassenzustände. Eine ganz eigenartige<br />
Strasse besteht in der Ortschaft<br />
Hertenstein, Gemeinde Obersiggenthal. Als in<br />
dieser Gemeinde die Feldeinteilung durchgeführt<br />
wurde, bestand das Projekt zur<br />
Erstellung einer direkten Verbindungsstrasse<br />
von Ennetbaden nach Lengnau, d. h. vom<br />
Limmat- ins Surbtal. Mit der Feldeinteilung<br />
in Hertenstein wurde nun das entsprechende<br />
Teilstück dieser Verbindungsstrasse erstellt<br />
auf eine Strecke von zirka 1,5 km. An die<br />
Kosten leisteten Bund, Kanton und Gemeinden<br />
Beiträge. Der Ausbau der ganzen<br />
Strasse verzögerte sich dann plötzlich aus<br />
irgendwelchen Gründen. Baden und Ennetbaden<br />
zeigten kein Interesse mehr an dieser<br />
Strasse, und der Staat allein wird die Gesamtkosten<br />
wohl nicht auf sich nehmen wolten.<br />
So ist nun die Ortschaft im glücklichen<br />
Besitze einer prächtig angelegten<br />
Strasse, die mitten auf dem freien Felde aufhört..<br />
Vielleicht wartet man in Hertenstein<br />
auf den Hafraba-Anschluss... xi.<br />
Geschlossene Alpenstrassen.<br />
In der Schweiz sind sämtliche Alpenstrassen<br />
nicht mehr fahrbar, mit Ausnahme von folgenden<br />
Strassen • Cbur-Lenzerhoide-Tiefencastel (10 cm<br />
Schnee, Schneeketten), Kerenzerberg (30 cm Schnee.<br />
Schneeketten). Rirken (30 cm Schnee, Schneeketten),<br />
Col des Mosses (30 cm Schnee, Schneeketten), Mollendniz<br />
(15 cm Schnee. Schneeketten). Ilaloja (nur<br />
für schwere Wauen, Schneeketten), La Cure (mit<br />
Schneeketten), Col des Roches, Strasse Klosters-<br />
Wolfsjang-Davop ist nicht mehr fahrbar.<br />
Die Gotthardstrasse ist auf der Nordseite ab Erstfeld<br />
nicht mehr fahrbar Der Transport ner Eisenbahn<br />
hat von Erstfeld nach Airolo zu erfoTeen.<br />
Strasse Alt-St. Johann-Wildhaus-Gams nicht<br />
mehr fahrbar (45 cm Schnee).<br />
Strasse von Inlerlaken nach Grindelwald nicht<br />
mehr fahrbar (30 cm Schnee).<br />
Pillonpass nicht mehr fahrbar.<br />
Jaunpass nicht mehr fahrbar (50 cm Schnee).<br />
Col du Marchairuz wegen Schnee und Eis nicht<br />
mehr fahrbar.<br />
Strasse von Neuchätel über die Vue des Alpes<br />
nach La Chaux-de-Fonds ist zurzeit nur sehr schwer<br />
fahrbar.<br />
Die Strasse nach Adelboden ist 30 cm eingeschneit<br />
und nur für schwere Wagen passierbar.<br />
Für alle Fahrten im Jura sind unbedingt Schneeketten<br />
mitzuführen.<br />
In Oesterreich werden die Brennerstrasse, Fernpass<br />
und der Strassenzug Mittenwald-Soharnitz-Zirl<br />
sowie die Strecke Nauders-Reschenscheideck den<br />
Winter hindurch für den Verkehr freigehalten. Immerhin<br />
sind hei stärkeren Schneefällen kürzere Verwehnngen<br />
möglich, Schneeketten sind unbedingt<br />
mitznführen.<br />
In Frankreich ist der Col de la Faucille wegen<br />
Schneefalls nicht mehr passierbar.<br />
sierbar. Stuben-Buchs, bzw Feldkirch-Bregenz sehr<br />
gute Fahrbahn. Abkürzung: Salzburg-Lofer-Sl. Johann<br />
gut, Schneeketten.<br />
Der Gemeindeammännerverband des Kantons<br />
Luzern und seine Bemühungen für das Strassenwesen.<br />
Trotz wiederholten Anstrengungen ist es Schneeketten.<br />
innsbruck-Brenner-(Bozen-Meran): gut fahrbar,<br />
dem Vorstand des Gemeindeammännerverbandes Landeck-Rcschcnscheideck-(Meran): mit Schneeketten<br />
passierbar.<br />
nicht gelungen mehr als 25% an die Staubbekäinpfunsrskosten<br />
der Gemeinden zu erhalten.<br />
Der Vorstand des Verbandes hat nun dem Regierungstat<br />
ein Gesuch überreicht mit dem Wort-<br />
Die «Fussgänger»-Unfäl!e. Die zürcherische<br />
Strassenpolizei sah sich infolge der vielaut:<br />
«Die staatlichen Beiträge an die Verbesserungen<br />
der Gemeindestrassen und die Staubbekämpfung<br />
sollen im Interesse der Verkehrssicherheit<br />
len Unfälle, die in letzter Zeit auf die Dis-<br />
und aus einem ständig wachsenden Bedürfnis auf<br />
mindestens 50% angesetzt werden. »<br />
Im Kantonsrat wurde, veranlasst durch den<br />
Verband, eine Motion eingereicht, die folgendermassen<br />
lautet:<br />
«Der Regienmgsrat wird eingeladen, zu prüfen<br />
und tunlichst Bericht zu erstatten, ob beim Ausbau<br />
der Durchgangsstrassen für den Autoverkehr<br />
die Beiträge der Gemeinden an die Korrektion und<br />
Kanalisation nicht neu geordnet und angemessen<br />
reduziert werden sollen, und ob die Gemeinden an<br />
die staubfreien Beläge (im Ortschaftshereiche) an<br />
Stelle von Baubeiträgen nicht Unterhaltungskosten<br />
leisten sollen, die angemessen erhöht werden.»<br />
In der Begründung wird darauf hingewiesen,<br />
dass nun die Auto- und Radfahrer-Einnahmen auf<br />
mehr als 700,000 Fr. angewachsen sind und dass<br />
die Verteilung des Benzinzollviertels in Aussicht<br />
stehe. Die luzernischen Gemeinden wünschen mit<br />
diesen Eingaben ein« bessere Verteilung der Strassenkosten<br />
zwischen Kanton und Gemeinden. lt.<br />
Auszug aus dem offiziellen Strassenbericht des<br />
Oesterr. Auiomobil-Clubs:<br />
Wien-Lini-Innsbruck-Feldkirch-Bregeni: Wien-<br />
Linz gut fahrbar; bei Ybbs-Kemmelbaih Brückenreparatur,<br />
Brücke nur eingleisig; bei Ebelsberg vor<br />
Linz Brückenbau; Vorsicht, eingleisige Notbrücke.<br />
Linz-Frankenmarkt gut, zum Teil vereist, desgleichen<br />
bis Salzburg Salzburg-Werfen gut fahrbar; nächst<br />
Salzburg Kabelarbeiten am Strassenrand: bei Bahnhof<br />
Sulzau nächst Golling Holzriese und zwischen<br />
Tannen und Werfen eventuell Steinschlag. Achtung<br />
auf Oefahrtafeln. Pass Lueg und Pass Thurn mit<br />
Schneeketten passierbar. St. Johann i. T.-Wörgl-<br />
Innsbruck sehr gut, zum Teil schneefrei. Innsbruck-<br />
St. Anton gut, stellenweise vereist, Schneeketten.<br />
Der Arlberg von St. Anton bis Stuben nicht pas-<br />
ziplinlosigkeit der Fussgänger zurückzuführen<br />
sind (aber natürlich immer als «Auto-Unfälle»<br />
gemeldet wurden!) zu folgendem Erlasse<br />
gezwungen:<br />
Das unvorsichtige Verhalten des Publikums,<br />
Strassen und Plätze zu überschreiten,<br />
ohne dem Fahrzeugverkehr die nötige Aufmerksamkeit<br />
zu schenken, hat in jüngster<br />
Zeit verschiedentlich zu Unfällen geführt,<br />
die für die Betroffenen verhängnisvolle Folgen<br />
hinterliessen. Es werden daher die einschlägigen<br />
Bestimmungen für den Fussgängerverkehr<br />
in Erinnerung gerufen, wonach<br />
Personen, die die Fahrbahn überschreiten<br />
wollen, nach beiden Richtungen — zuerst<br />
links, dann rechts — Ausschau zu halten<br />
haben, ob die Fahrbahn frei ist; die Ueberquerung<br />
muss rasch und auf dem kürzesten<br />
Wege erfolgen...<br />
Wie lange mag es noch dauern, bis sich<br />
jeder Strassenbenützer die Binsenwahrheit<br />
zu eigen gemacht hat, dass es sich den Verkehrsregeln<br />
willig zu fügen gilt ?! Man<br />
sollte glauben, dass diese Erkenntnis in allererster<br />
Linie im ureigensten Interesse<br />
liegt!<br />
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Eigenschaften, welche Buick überall zu dem von den<br />
Kennern bevorzugten Wagen machten.<br />
Dank seiner Leistungsfähigkeit erreicht der Buick-Wagen vom Start weg, In<br />
wenigen Sekunden, ein Stundenmittel von 100 Km. Dank seiner soliden Konstruktion behält<br />
Buick auch bei den grössten Geschwindigkeiten einen weichen, ruhigen und sichern Gang.<br />
Diese Eigenschaften sind die Vorbedingungen für die Sicherheit des Automobilisten<br />
der oft in den Fall kommt, ohne Rücksicht auf den Zustand der Strasse, in schnellem<br />
Tempo fahren zu müssen. Sie sind auch nicht weniger wichtig für denjenigen Fahrer der<br />
keine grossen Schnelligkeiten fährt, denn sie sind eine sichere Garantie für ein störungfreies<br />
Funktionieren und für absolute Zuverlässigkeit.<br />
Die Kraftreserve und die Geschmeidigkeit eines Buick-Motors sind derart, dass das<br />
Umschalten in der Praxis beinahe ausgeschlossen ist. Strecken mit den grössten Hindernissen,<br />
die schwierigsten Strassen für den Automobil-Verkehr, können im direkten Gang<br />
ohne Ermüdung für den Motor zurückgelegt werden.<br />
Die robuste Konstruktion und die Leistungsfähigkeit, welche den Buick-Wagen,<br />
charakterisieren, reduzieren seine Abnützung ausserordentlich. Hierauf beruht die Tatsache,<br />
dass dieser Wagen eine ausserordentliche, viel längere Lebensdauer als irgend ein Wagen<br />
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iäaeb dem bekannten Werk von L. Eazaud,<br />
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f-or «etzuny um Nt. 100,<br />
112<br />
gelegewelle und damit der Sekundärwelle um so kleiner<br />
ist, je geringer die Durchmesser der verschiebbaren Zahnrüder<br />
sind. Die Uebersetzungen sind folglich um so<br />
kleiner, je geringer die Durchmesser der mit den Vorgelegezahnrädern<br />
im Eingriff stehenden verschiebbaren Zahnräder<br />
sind. Beim Getriebe mit vorn liegendem direkten<br />
Eingriff war das dagegen umgekehrt.<br />
/ Fig. 82.<br />
Der Rückwärtsgang kommt durch ein besonderes Zahnrad<br />
zustande, das auf einer am Getnebegehäuse befestigten<br />
Welle gelagert ist. Die Kulisse weist die in Fig. 83<br />
dargestellte Form auf.<br />
Bemerkung 1. Vergleichen wir das Getriebe mit vorn<br />
liegendem direktem Eingriff mit dem Getriebe mit hinten<br />
angeordnetem direktem Eingriff, so bemerken wir, dass<br />
beim ersteren eine Verminderung der Umdrehungszahl<br />
der Vorgelegewelle stattfindet, während im 2. Fall die<br />
Umdrehungszahl der Vorgelegewelle von der Sekundärwelle<br />
aus vergrössert wird. Es folgt daraus, dass während<br />
des direkten Eingriffes die Vorgelegewelie beim<br />
Bistier erschienen tolgcnats Kapitel. t. U«i Moiur Allgemeines<br />
— Typen von Motoren — Die Terschiedenen Organe<br />
— Die vier Takte — Zweck der Voreilungen und Naeheilungen<br />
— Kühlung — Schmierung 2. Der Vergaset Prinzip des<br />
Vergasers — Der Solex-Ver?aser — Der Zenilh-Vergaser — Der<br />
Memini-Vergaser 3 Der Magnet Beschreibung — Tätigkeit.<br />
Batteriezündung — Beschreibung 4 Chassis und üebprtragung.<br />
Das Chassis — Die Kupplung — Das Wechselgetriebe<br />
— Das Differentialgetriebe.<br />
Ueberleuuna aus dem Kapitel der letzten Lehrkurs-Nommer<br />
113<br />
zweiten Getriebe-Typ schneller als die Primärwelle umläuft,<br />
dass sie dagegen beim ersteren eine geringere Umdrehungszahl<br />
aufweist. Das Getriebe mit hinten liegendem<br />
direkten Eingriff arbeitet deshalb geräuschvoller als das<br />
mit vorn liegendem.<br />
mg. 83.<br />
Tocif'arret<br />
Sperrnoc/re<br />
Anmerkung 2. Bei laufendem Motor und auf Leerlauf<br />
gestelltem Schalthebel dreht sich beim Getriebe mit vorn<br />
liegendem direkten Eingriff die Vorgelegewelle, während<br />
sie beim Getriebe mit hinten liegendem direkten Eingriff<br />
still steht.<br />
Anmerkung 3. Es gibt Wechselgetriebe, bei denen auch<br />
der 4. Gang übersetzt ist, d. h. bei denen im 4. Gang die<br />
Sekundärwelle sich rascher dreht als die Vorgelegewelle.<br />
Diese Anordnung kommt meist bei Rennwagen und bei<br />
einigen schweren Lastwagen vor.<br />
Anmerkung 4. Bei schweren Lastfahrzeugen wird der<br />
direkte Eingriff häufig nicht zum raschesten, sondern<br />
zum Fahren bei normaler Ladung benützt. Der 4. Gang<br />
kommt dann durch den Eingriff eines verschiebbaren<br />
Zahnrades und eines Vorgelegezahnrades zustande; er<br />
tritt nur bei Leerfahrten in Tätigkeit.<br />
Diese Anordnung hat den Vorteil, beim Fahren mit beladenem<br />
Fahrzeug einen grössern Nutzeffekt zu ergeben,<br />
weil der Kraftverlust, der bei der Uebertragung über die<br />
Vorgelegewelle entsteht, hier wegfällt.<br />
38. Blatt<br />
In Nr. 100 wurde das Wechselgetriebe mit<br />
hintenliegendem direkten Eingriff beschrieben.<br />
Der letzte Absatz lautet :<br />
Da es die verschiebbaren Zahnräder sind, welche die Vorgelegewelle<br />
antreiben, sieht man, dass die Umdrehungszahl der<br />
Vorgelegewelle und damit der Sekundärwelle um so kleiner ist,<br />
je geringer die Durchmesser der verschiebbaren Zahnräder sind.<br />
114<br />
Das Differentialgetriebe.<br />
Das Differentialgetriebe ist ein Organ, das den Antriebsrädern<br />
gestattet, voneinander unabhängig verschiedene<br />
Umdrehungszahlen anzunehmen, trotzdem diese beiden<br />
Räder fortwährend mit dem Motor in Verbindung stehen.<br />
Man unterscheidet zwei Arten von Differentialgetrieben:<br />
das Differentialgetriebe mit konischen oder Kegelzahnrädern,<br />
und das Differentialgetriebe mit Stirnzahnrädern.<br />
Das Differentialgetriebe mit Kegelzahnrädern.<br />
Das Differentialgetriebe mit Kegelzahnrädern (Fig. 84)<br />
besteht aus einem zweiteiligen Gehäuse B, an dem mit<br />
Bolzen ein grosses Kegelrad A, das sogenannte Tellerrad,<br />
befestigt ist. Dieses Tellerrad steht beständig mit<br />
dem Kegelrad P im Angriff, das vom Wechselgetriebe<br />
angetrieben wird (Sekundärwelle). Im Innern des Gehäuses<br />
sind zwei weitere Kegelzahnräder CD angeordnet,<br />
die sogenannten Planetenräder, in deren Mitte, durch<br />
einen Vierkant oder durch Nuten am Verdrehen verhindert,<br />
die beiden Differentialwellen GH angefügt sind. Am<br />
Ende dieser Differentialwellen sind entweder die die<br />
Ketten aufnehmenden Kettenzahnräder (bei Kettenübertragung)<br />
oder direkt die Hinterräder (bei Kardanübertragung)<br />
aufgekeilt. Die Planetenräder stehen in dauerndem<br />
Eingriff mit den Kegelzahnrädern EF, den soge-<br />
Aannlen Satelliten, die sich frei auf dem Differentialkreuz<br />
I, das im Gehäuse gelagert ist, drehen können.<br />
Gewöhnlich sind 4 Satelliten vorgesehen.<br />
Das Gehäuse bildet bei M und M' zugleich die Lagerstellen<br />
für die Differentialwellen. Es können sich deshalb<br />
sowohl diese Wellen im Gehäuse, als auch das Gehäuse<br />
um die Wellen herum drehen.<br />
Das Differentialgetriebe ist entweder auf einem Trager<br />
des Rahmens (bei Kettenantrieb) oder direkt in die Hinterachse<br />
eingebaut (bei Kardanübertragung).<br />
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300<br />
2*0 1200.—<br />
Nr. 4 600<br />
300<br />
250 1400.-<br />
Preise ab Fabrik — LieTerbar solort — Nähere Auskünfte durch<br />
EE»ERil ISMEN<br />
1O
Automobil-Hilfsdienst bei<br />
Landeskatastrophen.<br />
Vor einigen Tagen veranstaltete der Frankfurter<br />
Gau des A. D. A. C. eine Uebung, deren<br />
Motive auch in schweizerischen Automobilkreisen<br />
volle Würdigung finden dürften.<br />
Im Zusammenwirken mit Polizei, Feuerwehr,<br />
Sanität und der Technischen Nothilfe<br />
improvisierten die alarmierten Automobilgruppen<br />
einen Hilfsdienst nach einer abgelegenen<br />
Gegend, wobei man annahm, dass die<br />
betreifende Gegend von einer schweren Katastrophe<br />
betroffen worden sei. Die Meldung<br />
wurde durch die näheren Angaben:, Telephon-<br />
und Telegraphenlini-en unterbrochen<br />
— Hilfe aus eigener Kraft reicht nicht aus!<br />
— vervollständigt.<br />
Die Uebung erzielte einen beachtenswerten<br />
Erfolg. Unverzüglich wurden die auf dem Sammelplatze<br />
eintreffenden Hilfsmannschaften<br />
auf die zahlreichen Wagen der Automobilisten<br />
verteilt und in beschleunigter Fahrt in<br />
nächste Nähe des verheerten Gebietes gebracht.<br />
Motorfahrer hatten zuvor den Zustand<br />
der Strassen erforscht, sich über die<br />
Grenzen des Gefahrengebietes erkundigt und<br />
die am furchtbarsten betroffenen Orte der<br />
Leitung des Hilfsdienstes gemeldet. Inzwischen<br />
unterhielten die Automobile des A. D.<br />
Volkes treffen können, in den Dienst der Allgemeinheit<br />
stellt, seine Ueberlegenheit vor<br />
A. C. eine ununterbrochene Verbindung zwischen<br />
den HilfsStationen und den bedrängten<br />
anderen Fahrzeugen tatkräftiger Hilfe zunutze<br />
kommen lässt, wird der Gewinn —<br />
Ortschaften, führten neue Mannschaften zu,<br />
Lebensmittel, Medikamente und übernahmen<br />
wenn wir bei einem guten Werke diesen egoistischen<br />
Ausdruck gebrauchen wollen — für<br />
den gesamten Verwundetentransport nach<br />
den Spitälern oder Notlazaretten.<br />
den schweizerischen Automobilismus nicht<br />
ausbleiben können! Vit.<br />
Nach Beendigung der Uebung, die von der<br />
Oeffentlichkeit mit reger Anteilnahme verfolgt<br />
wurde, anerkannten die Vertreter der<br />
Vallotton-Warnery<br />
Regierung die bahnbrechende Bedeutung dieser<br />
Hilfsorganisation und hoben hervor, dass Die Zahl der begeisterten Anhänger, die Gelegen-<br />
über seine Reise im Orient.<br />
heit gehabt hat, das spannende Buch unseres nationalen<br />
Automobilpioniers, Herrn Nationalrat Val-<br />
bei einem grossen Rettungswerk nicht Parallelarbeit<br />
zum Ziele führt, sondern planmässige<br />
Zusammenarbeit, wie dies durch den Abenteuer und Cefahren der 10 000 km langen Fahrt<br />
lotton-Warnerys, zu lesen, welches die Kette der<br />
auf einem sechsräderigen Wagen beschreibt, ist<br />
A. D. A. C. so mustergültig vorgeführt worden<br />
sei.<br />
organisierenden welschen Vereine des<br />
durch die 300 begeisterten Zuhörer der drei grossen<br />
Vortrags-<br />
Das deutsche Beispiel wird auch in der<br />
Schweiz auf keinen unfruchtbaren Boden fallen.<br />
Wir stehen noch im Schatten der Ereignisse<br />
unserer grossen Katastrophen im Rheintal,<br />
Bünden und Tessin. Ob und wieweit ein<br />
Dienst privater Automobilisten bei diesen<br />
Ueberschwemmungen Hilfe gebracht hätte,<br />
wäre wohl wert, untersucht zu werden. Doch<br />
darauf kommt es hier nicht an. Die Hauptsache<br />
ist die prinzipielle Einstellung des einzelnen,<br />
seine ganze Unterstützung in den<br />
Dienst der ersten Hilfe zu stellen, sich also<br />
als Automobilist aktiv am Rettungswerk in<br />
Zusammenarbeit mit den -andern Hilfskräften<br />
zu beteiligen. Diese Einstellung wird nie verlangt<br />
werden können, muss sogar im Inter-<br />
esse des guten Werkes Sache des eigenen<br />
Wollens bleiben.<br />
Vielleicht, dass ein Club den Gedanken<br />
aufnehmen wird und sich, wie es uns der<br />
deutsche Club zeigt, mit seinem gesamten<br />
Wagenpark zur Verfügung stellt. Erst das<br />
birgt die Möglichkeiten zu grosszügigen und<br />
wirkungsvollen Aktionen in sich. Vom einzelnen<br />
Automobilisten wissen wir, dass er schon<br />
oft Hilfe gebracht hat, wohl mehr in kleinen,<br />
aber nicht weniger bedeutsamen Fällen. Der<br />
Gedanke ist den Clubs nicht neu; viele schon<br />
sind mit der guten Tat vorangegangen, haben<br />
Gebrechliche, Alte und Kinder aus den vier<br />
grauen Mauern ihrer Asyle herausgeholt und<br />
für einen Tag durch das sonnige Land geführt.<br />
Wir wollen uns nichts vormachen: die Ablehnung<br />
gegenüber dem Automobil wurzelt<br />
leider noch in gewissen Kreisen der Bevölkerung,<br />
das beweist der Kampf, den wir zu<br />
führen haben.<br />
So sich das Automobil aber bei schweren<br />
Schicksalsschlägen, die ganze Teile unseres<br />
abends vom 15. Dezember im Bürgerhaus Bern<br />
vergrössert worden. Auch für uns brachte der klare,<br />
von einem Meister des Geistes und der Dialektik<br />
gewürzte Vortrag wieder viel N'eues und Spannendes.<br />
Herr Nationalrat Vallotton ist einer iener<br />
Menschen, die mit den Augen des Dichters in die<br />
Erinnerung zurückblicken und immer Neues. Farbiges<br />
und Wildbewegtes aufleben lassen können.<br />
Gegen 100 prachtvolle, vom künstlerischen Auge<br />
festgehaltene Lichtbilder der von Paris über Konstantinopel,<br />
Angora, Bagdad, die Salzwüste und die<br />
Wüste von Euphrat, Semiramis, Palmyr, Beirut,<br />
Damaskus, Jerusalem und die Wüste Sinai führenden<br />
Monsterfahrt ergänzten das gesprochene Wort.<br />
AUTOMOblL-KfcVUK <strong>1927</strong> — N°<br />
Ungenügender rechti. Schutz<br />
vor Autostrolchen.<br />
Das Bezirksgericht Zürich verabfolgte<br />
kürzlich an zwei Früchtchen, welche in einem<br />
gestohlenen Auto eine unerlaubte Nachtiahrt<br />
machten, einen gesalzenen Denkzettel, indem<br />
der eine 4, der andere 3 Wochen lang Gelegenheit<br />
haben wird, über das Lausbübische<br />
ihrer Tat im Gefängnis nachzudenken. Die<br />
Reise führte auf vielen Umwegen nach Glarus,<br />
wo sie ein klägliches Ende nahm, indem<br />
der Wagen einfach herrenlos auf der Strasse<br />
stehengelassen wurde und man per Bahn die<br />
Heimreise antrat. Die Ausfällung einer ver-<br />
hältnismässig hohen Strafe liegt aber in Begleitumständen<br />
begründet, da die Strolchenfahrt<br />
als solche leider nur ungenügend geahndet<br />
werden kann.<br />
Das Gericht erkannte nämlich auf leichtsinnige<br />
Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.<br />
Der eine Kumpan steuerte den Wagen<br />
in stark angeheitertem Zustand und fuhr nach<br />
Aussagen des Mitschuldigen in gefährlichem<br />
Zickzack, so dass der Zweite um sein Heil<br />
Ausnahmefällen, wo eben die notwendigen<br />
Begleitumstände dies erlauben, eine Möglichkeit<br />
geboten, exemplarische Strafen auszufällen.<br />
Das heute gültige Recht weist eben eine<br />
klaffende Lücke auf, indem zum grössten Teil<br />
eine Normierung für alle diejenigen Fälle fehlt,<br />
welche sich erst mit und durch die gewaltige<br />
Entwicklung des Verkehrslebens ergeben haben.<br />
Es wird daher Aufgabe der gesetzgebenden<br />
Behörden sein müssen, diese neuartigen<br />
Delikte zu berücksichtigen und den<br />
Gerichten die Mittel in die Hand zu geben,<br />
für deren Sühne sorgen zu können, womit<br />
dem allgemeinen Rechtsempfinden in erhöhtem<br />
Masse entsprochen werden könnte, Z.<br />
Auch im Winter Autoverkehr ins Muotatal.<br />
Wie wir erfahren, beabsichtigt die Automobil<br />
A.-G- Schwyz-Sattel-Muotatal ihren<br />
Automobildienst ins Muotatal, sofern es<br />
die Schneeverhältnisse zulassen, auch über<br />
die Wintermonate aufrecht zu erhalten. Ein<br />
bangte und unterwegs ausstieg. Dieser Letztere<br />
hatte allerdings auf einer grösseren<br />
Strecke ebenfalls als Führer «gewirkt», obwohl<br />
er nie zuvor am Lenkrad eines Autos<br />
besonderer, dem Kursauto vorgespannter<br />
gesessen hatte. So bot sich der Gerichtsbehörde<br />
wenigstens auf Grund dieses Tatbe-<br />
Schneepflug wird den Weg offen halten, so<br />
dass auch Privatwagen zirkulieren können.<br />
standes eine Handhabe, schärfer mit den<br />
Die Bevölkerung bekundet über die vorzüglichen<br />
Verbindungsdienste während der<br />
sonst so einsamen Bergwinterzett aufrichtige<br />
Freude. v.<br />
Schlingeln abzurechnen. Bekanntlich kann der<br />
Diebstahl zum Zwecke des zeitweiligen widerrechtlichen<br />
Gebrauches nach zürcherischem<br />
und auch nach anderem kantonalen<br />
Rechte nicht bestraft werden. Man muss anerkennen,<br />
dass das Bezirksgericht diese<br />
Lücke im Gesetz dadurch auszufüllen suchte,<br />
indem es jeweilen böswillige Eigentumsbeschädigung<br />
annahm, sofern der Zustand des<br />
gestohlenen Wagens nach seiner Auffindung<br />
Die unterbrochene Weltreise! Klärenore<br />
Stinnes, die Tochter des verstorbenen deutschen<br />
Grossindustriellen, zeigt beachtenswerten<br />
Unternehmungsgeist: sie unternahm<br />
eine Weltreise im Automobil, die leider durch<br />
die Ungunst der Witterung und auch durch<br />
die Nichtbeachtung der Mahnungen Sachverständiger<br />
in Perm,jäh unterbrochen werden<br />
musste. Eine von den Adlerwerken in Frankfurt<br />
a. M. veröffentlichte Erklärung weist nun<br />
darauf hin, dass Fräulein Stinnes, entgegen<br />
den Mahnungen der Fachkreise, über Moskau<br />
hinaus auf der Strecke Kasan-Perm den<br />
diesen Schluss zuliess. Die Oberbehörde<br />
konnte sich jedoch dieser Auffassung nie anschliessen<br />
und so blieb es stets nur beim Versuch.<br />
Es blieb der unteren Instanz nur noch der<br />
Ausweg, die Uebeltäter für eigentlichen Diebstahl<br />
zur Verantwortung zu ziehen, wobei als Ural bezwingen zu wollen, die Autofahrt<br />
Diebstahlsbetrag der Gegenwert für die verbrauchten<br />
Brennstoffe angerechnet wurde. Schnees, durch Einfrieren des Kühlwassers<br />
fortgesetzt hat und dann wegen des hohen<br />
Dabei, handelt es sich natürlich nur um verhältnismässig<br />
geringe Beträge, so dass auch zugeben. Ihre Meldungen von der Ankunft<br />
gezwungen war, die Reise von Perm an auf-<br />
die Strafe recht klein ausfällt im Vergleich in Nowosibirsk u. Irktzk, welche Strecke sie<br />
zur Schwere des Gesamtvergehetis. In Anbetracht<br />
der zunehmenden Zahl solcher Strolchenfahrten<br />
ist diese Lösung jedoch absolut<br />
unbefriedigend, ist doch dem Gericht nur in<br />
NEUES VOM<br />
WAGF<br />
bereits mit der Bahn zurückgelegt habe, hätten<br />
den irrtümlichen Eindruck erweckt, dass<br />
sie auch dort mit dem Auto angekommen sei*<br />
??? Warum verwenden Sie nicht ???<br />
J. Pohlers „Hydatoxy"<br />
renis<br />
upiiseia<br />
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Re bunnskoet'lizient» — Kein Schmieien nnd dadurch entstehendes Gleiten.<br />
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Nachfr
N« 102 - 192?<br />
AVTO TEC§-il\3S CMC<br />
Eine neuartige Innenkonuskuppelung wird<br />
zurzeit in Frankreich ausprobiert. Die Konuskuppelung<br />
hat immer noch gute Freunde,<br />
ist doch fast die Hälfte aller Motorwagen<br />
mit ihr ausgerüstet. Ihre Vorteile übertreffen<br />
ihre Nachteile, und zwar sowohl vom<br />
Standpunkt des Fabrikanten als auch von<br />
dem des Fahrers aus. Kurz gesagt: die Komuskuppelung<br />
ist billiger und bezüglich ihrer<br />
Behandlung und Bedienung weniger empfindlich<br />
als ihre Kolkginnen mit Platten oder<br />
Lamellen. Deshalb geben sich auch viele<br />
Konstrukteure die Mühe, sie zu verbessern,<br />
um ihr die letzten Schwächen, die sie noch<br />
aufweist, zu nehmen. In dieser Beziehung<br />
ist die Innenkonus- oder umgekehrte Konuskuppelung<br />
schon als ein Fortschritt zu bezeichnen.<br />
Leider hat aber auch sie noch immer<br />
den Nachteil, dass ihre Kuppelungsscheibe,<br />
gerade wegen ihres konischen Randes,<br />
•der ihre Fliehkraft beim Auskuppeln vermehrt,<br />
nicht so rasch stillsteht als die wesentlich<br />
leichteren Scheiben oder Platten<br />
anderer Kuppelungsarten. Um diesen Uebelstand<br />
nach Möglichkeit zu beseitigen, hat ein<br />
französischer Konstrukteur die hier im<br />
Schnitt dargestellte Innenkonuskuppelung<br />
Schnittdurch eine neuartige<br />
Innenkon uskupplung, die<br />
das Schalten erleichtert.<br />
a) Motorschwungrad;<br />
b) Kupplungsscheibe;<br />
c) Arretiervorriehtung.<br />
ämbishm
SPRECH-<br />
SAAL<br />
Frage 6636. Kompression erhöhen. Ich möchte<br />
bei meinem Vierzyüuder-Witgen 90X120 mm den<br />
Explosionsraum verkleinern, indem ich entweder die<br />
Zylinder unten etwas abhoble oder entweder auf die<br />
Kolben oder im Zylinderkopf einen Aluminiumbelag<br />
aufnieten möchte. Sind die Kolben am oberen Totpunkt,<br />
so bleibt eine Distanz von ca. 25—27 mm.<br />
Der Einla&skanal ist etwa 20 mm hoch, so das«<br />
vom Kolbenboden bis zur Einlassöffnung noch etwa<br />
&—7 mm Abstand ist. Lässt sich edDe Benzinersparnis<br />
erzielen mit mehr Kompression und Rasse ?<br />
Fr. L. in L.<br />
Antwort: Abhobeln soll man mit Rücksicht<br />
auf die Bodenstärke nicht vornehmen. Aufnieten<br />
der Aluminiumbleche ist unmöglich, da dasselbe<br />
verbrennt, beziehungsweise sich lösen würde<br />
Leistungserhöhung ist möglich durch Verkleinerung<br />
des Kompressionsranmes. in diesem Fa'.le<br />
durch höherlegen des Kolbenbodens, bezw wenn<br />
Gusskolben vorhanden. Ersatz durch Aluminiumkolben.<br />
Benzinverbrauch kann dadurch in ganz massigen<br />
Grenzen vermindert werden. L.<br />
Frage 6637. Luftpumpe «Flox». Vor einiger Zeit<br />
kaufte ich in einer Garage eine kleine Pneupumpe mit<br />
der aufgegossenen Marke «Flox» Nun ist mir nicht<br />
bekannt, mit welcher Tourenzahl die Pumpe laufen<br />
soll, und kann mir der Garagist auch keine diesbezügliche<br />
Auskunft geben, nannte aber eine Tourenzahl<br />
von ca. 60 pr. Min. Mir scheint dies zu wenig, denn<br />
bei 60 Touren pr. Min würde sich die Pumpe, auch<br />
wenn sie Druckluft erzeugen soll, nicht derart erwärmen,<br />
dass sie mit Kühlrippen versehen werden<br />
müsste. wie z. B. ein Motorrad-Motorzylinder. An<br />
der Pumpe sind aber talsächlich Kühlrippen vorhanden.<br />
Die Welle der Pumpe besitzt ein aufgekeiltes<br />
Zahnrad. Ich beabsichtige nun. die Pumpe<br />
stationär zu montieren und sie durch eine vorhandene<br />
Transmission anzutreiben Ist ihnen diese<br />
Pumpe « Flox > bekannt und könnten Sie mir mitteilen,<br />
welche höchste Tourenzahl gewählt werden<br />
kann? J K. in B.<br />
Antwort: Die Luftpumpe «Flox » wird in<br />
dürfte eine derartige Heizung das Innere Ihres<br />
gut verschlossenen Wagens etwas temperieren, was<br />
bei grösserer Kälte recht angenehm ist, denn in<br />
einem g"nz kalten Wagen friert es einem trotz<br />
Decken und sonstigem Kälteschutz. Hier gilt vor<br />
allem der Grundsatz: « Warme Füsse, warmer Körper<br />
», was mit einer Auspuffhpizung immerhin zu<br />
erzielen ist.<br />
-te<br />
Die PfeHe bezeichnen die Stellen, werauf bei der<br />
Zünduqfc zu auhten ist, damit der Motor leicht an-<br />
«pringtT Die Unterbrecherschrauben soden sauber<br />
sein und bei Unterbruch einen Abstand von 4/10 mm<br />
voneinander aufweisen.<br />
Frage 6339. Benzinverbrauch. Während mein<br />
Wagen im Sommer durchschnittlich 12 Liter Benzin<br />
.iuf 100 km verbrauchte, habe ich nunmehr festgestellt,<br />
dass dieser Verbrauch seit einigen Monaten<br />
immer mehr zunimmt und teilweise 15 Liter auf<br />
100 km übersteigt. Der Motor ist sonst vollkommen<br />
in Ordnung, nur geht er, wenn er kalt ist. erst nach<br />
Einspritzen von Benzin an, was im Sommer nicht<br />
der Fall war. Wie kann ich dein Uebel des übermässigen<br />
Benzinverbrauches abhelfen?<br />
A B in H.<br />
Antwort- Fast alle Motoren verbrauchen notorisch<br />
mehr Benzin im Winter als im Sommer,<br />
was an der mangelhafteren Vergasung in der Kälte<br />
liegt. Durch das alltägliche Einspritzen des Benzins<br />
wird auch sehr viel Benzin verbraucht Wenn<br />
Sie Ihren Brennstoffverbrauch dem der Sommerszeit<br />
nähern wollen — ganz werden Sie das wohl kaum<br />
erreichen —, so halten Sie Ihren Motor stets recht<br />
warm und während der Fahrt ständig aui der not-<br />
Frankreich hergestellt und ist hauptsächlich zum<br />
Einbau in Motorwagen bestimmt. Nach den Angaben<br />
der Fabrik soll sie mit einer normalen Um-<br />
sind die bekannten Kühlerhüllen und die in die<br />
wendigen Betriebstemperatur. In dieser Beziehung<br />
drehungszahl von 500 Touren in der Minute laufen, Kühlwasserleitung eingebauten Thermostaten oder<br />
wobei sie nach den gleichen Angaben einen Luftreifen<br />
von 820 X 120 mm in drei Minuten auf-<br />
weil sie in der Tat dazu beitragen, dass Benzin ge-<br />
auch die modernon Kühlerjalousien sehr nützlich,<br />
pumpt. Für stationäre Zwecke ist die Pumpe also spart wird Aus jahrelang geführten Statistiken<br />
etwas schwach, doch dürfte sie hier bei bescheidener<br />
Beanspruchung doch gute Dienste leisten, te gegenüber dem des Sommers durchschnittlich um<br />
geht hervor, dass der Winterverbrauch an Benzin<br />
20% höher ist. so dass sich also der von Ihnen<br />
Frage 6638. Auspuffheizung. Ich beabsichtige<br />
in meinem Auto. Fiat Modell 501, eine Auspuffheizung<br />
montieren zu lassen. Ich habe aber etwas<br />
Bedenken, ob bei einem so kleinen Auto die Abgasenergie<br />
genügen würde, um es einigermas.sen zu<br />
temperieren (Das Auto ist Allwetterkarosserie und<br />
sehr gut abgeschlossen.) R B in S.<br />
Antwort Sie haben recht, die Auspuffhilze<br />
eines solch kleinen Motors ist, zumal wenn er richtig<br />
behandelt wird, nicht sehr günstig, um damit<br />
eine Anspuffheiztmg vorzunehmen. Immerhin<br />
angegebene Mehrverbrauch im Winter mit diesen<br />
Angaben ungefähr deckt.<br />
te<br />
Frage 6640. Feuer in der Akkumulatorenbatterie.<br />
Meine Akkumulatorenbatterie befindet sich innerhalb<br />
des Chassis, ungefähr in dessen Mitte, an<br />
einem der Längsträger befestigt Um zu ihr zu<br />
gelangen, muss ich einen Deckel im Fussboden der<br />
AUTOMOBIL-REVUE 102<br />
Hintersitze entfernen. Dabei ist nachts natürlich<br />
nichts zu sehen, da mein Wagen keine elektrische<br />
Innenbeleuchtung hat. Neulich streikte aus unbekannten<br />
Ursachen mein Anlasser abends auf der<br />
Landstrasse. Bei der Suche nach dem Fehler kam<br />
ich auch auf die Akkumulatorenbatterie, um zu<br />
sehen, ob sich etwa ein Kabel gelöst hätte oder<br />
sonst etwas nicht in Ordnung wäre. Meine Ableuchtlampe<br />
hatte ich in der Garage liegen lassen,<br />
so dass ich als Beleuchtung ein Zündhölzchen nahm.<br />
Als ich das über die Batterie hielt, fing diese zu<br />
brennen an, d. h. es gab eine kurze Flamme und ein<br />
starkes Knistern, die mich sehr erschreckten. Nach<br />
der kurzen, starken Flamme erlosch aber das Feuer<br />
Als ich mich vom Schrecken erholt hatte, ging auch<br />
mein Anlasser wieder an. Wieso konnte die Batterie<br />
brennen, wo doch nichts Brennbares in ihr<br />
und um sie herum ist? H. E. in R.<br />
Antwort: Der von Ihnen geschilderte Vorgang<br />
kommt wohl bei Automobilbatterien selten vor.<br />
ist aber ganz natürlich. Ihr Motor hat Ihre Batterie<br />
auf der Fahrt tüchtig geladen, wobei sich<br />
brennbare Gase über den Platen bilden. Diese<br />
haben Sie mit dem Zündhölzchen entzündet. Die<br />
Sache ist vollkommen ungefährlich, da es nur eine<br />
Art Feuerwerk war, aber wenn Benzin oder sonst<br />
ein anderer brennbarer Stoff in der Nähe gewesen<br />
wäre, so hätte das kleine Feuerwerk schon mehr<br />
Schaden anrichten können. Der Vorgang beweist<br />
wieder einmal, wie wichtig es ist, stets eine Aoleuchtlampe<br />
sowie Feuerlöscher bei sich zu haben<br />
—te<br />
Frage 6641. Ventileinstellung. Ich habe die<br />
Ventileinstellung nach den Zeichen vorgenommen,<br />
die sich auf dem Motorschwungrad befinden. Ich<br />
war darauf nicht wenig stolz, weil diese Ilieroglyphen<br />
recht schwer zu enträtseln sind Endlich<br />
ist mir das Kunstwerk aber doch gelungen Da<br />
entdeckte ich aber dass die Ventilstössel zu grossen<br />
Abstand von den Ventilschäften haben. Was soll<br />
ich nun tun? Die Ventilstössel regulieren und dann<br />
aufs neue einstellen? E J. in S.<br />
Antwort Da die Merkzeichen am Schwungrad<br />
gegenüber der Stellung der Ventilstössel ganz<br />
wesentlich übersetzt sind, so ist anzunehmen, dass<br />
Sie die Einstellung do^-h ganz richtig gemacht haben<br />
Regulieren Sie nun die Ventilstössel ein und<br />
prüfen Sie alsdann nochmals die VpntilpinstPllung<br />
am Motorsebwungrad. Wahrscheinlich werden Sie<br />
finden, dass alles in Ordnung ist. Zum Schlüsse<br />
haben Sie noch das Mittel, das wir Ihnen auch<br />
noch empfehlen, den Waeen auf der Landstrasse<br />
auszuprobieren. Wenn es Ihnen schon gelang, die prüft werden, ob den Schädiger ein Verschulden<br />
VentileinslPllting nach den Zeichen am Schwungrad trifft. Gewiss ist ein Kausalzusammenhang zwischen<br />
dem Ankurbeln des Autos und dem Hin-<br />
vorzunehmen, so wird Ihnen der Rest keine weiteren<br />
Kopfschmerzen mehr machen. -te- unterfallen des Passagiers vorhanden, ob aber der<br />
Frase 6642. Ventilloser Motor. Kann mir ein<br />
Autoführer dabei schuldhaft oder auch nur fahrlässig<br />
gehandelt hat, ist nicht ohne weiteres einleuchtend.<br />
Unseres Era^htens könnte höchstens<br />
werter Mitabonnent aus Erfahrung den Falcon-<br />
Knight-Wagen empfehlen? Ergeben sieb im Betrieb Fahrlässigkeit angenommen werden. Die Schad;;nprsatzpflirht<br />
würde aber, angenommen, der Richter<br />
keine Nachteile gegenüber dem Ventil-Motor 'ind<br />
würde eine solche als vorhanden annehmt'», jeden-<br />
wie bewähren sich die andern Teile des Wagens?<br />
Für genaue Auskunft besten Dank. L. A in W<br />
L<br />
Juristischer Sprechsaai \<br />
Anfrage 356. Haftpflicht des Autoführers. Ein<br />
Auto mit Ladebrücke nimmt auf Verlangen einen<br />
Passagier mit. welcher sich auf der Ladebrücke<br />
auf eine Kiste setzt Beim Ankurbeln nimmt das<br />
Auto einen Ruck: der betreffende Passagier stürzl<br />
hinten hinunter auf die Strasse und bricht den<br />
linken Vorderarm Heilungsdauer 1 zirka acht Wochen<br />
Der betreffende Passagier macht den Autobesitzer<br />
haftbar. Die Haftpflichtversicherung lehnt<br />
jede Entschädigung ab, da der Autobesitzer nicht<br />
für die Ladebrücke versichert sei. Letztere eehöre<br />
in eine obere Gefahrenklasse. Der Autobesitzer will<br />
auch nicht bezahlen, da der Passagier auf eigene<br />
Verantwortung das Auto bestiegen hätte: ersterer<br />
hätte ihn darauf aufmerksam gemacht.<br />
Frage: 1. Ist die Haftpflichtversicherung laut<br />
kantonalem aargauischem Gesetz haftbar, wenn<br />
auch keine Ladebrücke extra versichert ist ? 2. Ist<br />
der Autobesitzer haftbar, der auf Verlangen de»<br />
Passagiers denselben mitgenommen hat und ihm<br />
erklärt haben soll, er übernehme keine Verantworx<br />
tung?<br />
S. B. in St.<br />
Antwort: Was Ihre erste Frage anbetrifft,<br />
ob die Haftpflichtversicherung in Anspruch genommen<br />
werden könne, so beurteilt sich dies nicht nach<br />
aargauischem Recht, sondern nach "dem eidgenössischen<br />
Versicherungsvertragsgesetz, speziell eestützt<br />
auf den Wortlaut der Versicherungsbedingungen.<br />
Sehen diese den Gebrauch einer Ladebrücke nicht<br />
vor, so ist der Einwand der Versicherung, dass es<br />
sich bei Gebrauch einer Ladebrücke um eine erhöhte<br />
Gefahrenklasse handle, begründet Sie ist des-i<br />
halb befugt, ihre Ersatzpflicht abzulehnen.<br />
Schwieriger zu beantworten ist die Frage, ob<br />
der Ersatz des durch den Fall des Passagiers entstandenen<br />
Schadens dem Autoführer auferlegt werden<br />
kann. Vor einigen Jahren hat sich im Kanton<br />
Bern ein Fall ereignet, bei dem ebenfalls einem<br />
Mann auf eigene Verantwortung hin das Aufsitzen<br />
auf ein Lastauto gestattet wurde. Das Auto stürzte<br />
durch zum mindesten grob fahrlässiges Verhalten<br />
des Autoführers über ein Strassenbord hinunter,<br />
wobei der mitfahrende Passagier getötet wurde<br />
Trotzdem es der betreffende Autoführer an dei<br />
erforderlichen Sorgfalt hatte fehlen lassen (momentanes<br />
Einschlafen infolge reichlichen Alkoholgenusses<br />
bei ziemlicher Hitze und anstrengender körperlicher<br />
Arbeit) und trotzdem der Mitfahrende das<br />
Leben einbüsste, wurden der Eigentümer des Wagens<br />
und der Chauffeur nur zum Ersätze von zwei<br />
Dritteln des entstandenen Schadens verurteilt, eben<br />
weil das dem Passagier zugeflossene Unglück nicht<br />
eingetreten wäre ohne Gefälligkeit des Führers.<br />
Wenn wir der. eben angeführten Fall der Beurteilung<br />
Ihrer Angelegenheit zugrunde leeen. so<br />
fürchten wir, dass Sie mit einer Klage auf Schadenersatz<br />
keinen grossen Erfolg haben würden. Bei<br />
jeder Klage auf Schadenersatz muss zuallererst ge-<br />
falls zum mindesten gemildert, wen.i den Geschädigten<br />
ein Mitverschulden trifft. Dagegen halten<br />
wir dafür dass es nicht von besonderer Bedeutung<br />
ist, ob der Autoführer oder der Passagier erklärt<br />
haben, das Mitfahren geschehe auf eigene Verantwortung<br />
des letztern: das ist eine in solchen Fällen<br />
allgemein übliche Redensart, der man aber keine<br />
grosse rechtliche Bedeutung beimessen kann Ueberdies<br />
müsste dies natürlich bewiesen werden Verschuldet<br />
der Autoführer ein Unglück, so wird er<br />
trotzdem schadenersatzpflichtig Auf was es aber<br />
in erster Linie ankommt, ist dass der Geschädigte<br />
dem Autoführer ein Verschulden nachweist<br />
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Weihnachtswunsch!<br />
Wir stehen vor festlichen Tagen,<br />
Doch ich bin einsam und allein,<br />
Welch vornehmer Mann würd" es wagen<br />
Und lädt mich zu Weihnachten ein?<br />
Ich würde ihm Sonnenschein schenken,<br />
Wenn draussen auch Schnee und Eis;<br />
Und tat' er wie ich auch denken,<br />
Gäb's Hochzeit im Frühling, wer weiss?<br />
Bin häuslich, nett und elegant,<br />
Hab alles, was im Hause nötig,<br />
Und wünsch' mir dieses feste Band;<br />
Nur fehlt der liebe Mann, der frei und ledig I<br />
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