E_1928_Zeitung_Nr.010
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BEBfi, Freirag, 3. FeDruar <strong>1928</strong>.<br />
Mummer 20 Cts.<br />
21 Jahrgang - N« 10<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABOMNEMfcNTS-PREISE:<br />
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Phantasien<br />
Von Rechtsanwalt Dr. G. Brennwald, Zürich.<br />
„Ich weiss, wie es um diese Lehre steht."<br />
Die Divergenz in der Verhängung der<br />
Strafen bei fahrlässigen Tötungen zwischen<br />
der III. Kammer des zürcherischen Obergerichtes,<br />
welche im Falle eines Geständnisses<br />
des Angeklagten ihres Amtes waltet, und des<br />
Schwurgerichtes, das diejenigen Angeklagten<br />
beurteilt, die wesentliche Tatsachen der Anklage<br />
bestreiten, ist dem Laien nur einigermassen<br />
vertraut. In der Hauptsache handelt<br />
es sich um eine wesentlich schärfere Strafbemessung<br />
und insbesondere um die Verweigerung<br />
bedingter Verurteilung, welche Massregeln<br />
die III. Kammer für angebracht erachtet,<br />
und die mildere Auffassung des<br />
Schwurgerichtes, das nicht nur gnädigere<br />
Strafen verhängte, sondern auch ziemlich<br />
häufig den. Vollzug der Strafe bedingt aufschob.<br />
Dies war bis vor kurzem die Regel.<br />
Das zürcherische Schwurgericht besteht<br />
aus dem Schwurgerichtshof und der Geschwornenbank.<br />
Ersterer setzt sich zusammen<br />
aus dem Präsidenten und zwei Richtern,<br />
die durch da"s Obergericht ernannt werden<br />
und wobei alle Mitglieder des Obergerichtes<br />
und der Bezirksgerichte wählbar sind. In<br />
der Praxis wird nun die Zusammensetzung<br />
so gehandhabt, dass ein' Oberrichter präsidiert<br />
und zwei Bezirksrichter neben sich hat.<br />
Di'e" Entscheidung über die Höhe der Strafen,<br />
gleichwie über die bedingte Verurteilung<br />
richtet sich nach der Majorität der Stimmen.<br />
Die beiden Bezirksrichter sind somit in der<br />
Lage, das Votum des regelmässig die Traditionen<br />
des Obergerichtes, d. h. der III.<br />
Kammer, vertretenden Präsidenten zu paralysieren<br />
und damit die bedingte Verurteilung<br />
zu erzwingen. Dies ist anlässlich der letzten<br />
Schwurgerichtssession wiederholt vorgekommen,<br />
und es hat jeweilen der Präsident bei<br />
der Verkündigung des Urteils ausdrücklich<br />
beton't, dass der Spruch seine persönliche<br />
Billigung nicht finde. Ob ein solch präsidiales<br />
«Geständnis» dem Ansehen der Rechtspflege<br />
förderlich ist, mag dahingestellt sein, jedenfalls<br />
aber ist ein derartiger Herzenserguss<br />
unnötig, denn die Beratungen des Schwurgerichtes<br />
sind, wie diejenigen der Geschwornenbank,<br />
geheim, und es genügt, wenn im Urteil<br />
das nackte Resultat gemeldet wird.<br />
So kommt es, dass zwei einfache Bezirksrichter<br />
das Steigen der Wagschale Justitias<br />
veranlassen und damit eine von der III. Kammer<br />
geschaffene, an innerem Widerspruch<br />
krankende, Praxis vereiteln können.<br />
Die Strafkammer des Obergerichtes hat<br />
In der Kurve<br />
von Eva von Baadissm,<br />
(15. Fortsetznna)<br />
imrn<br />
«Bitte, machen Sie uns keine Ungelegenheiten»,<br />
sagte Gertrud und rückte vor die<br />
Suppe. «Mitgesessen — mitgegessen! Ausserdem<br />
haben wir etwas Warmes nötig — unsere-<br />
Tagesärbeit ist noch nicht zu Ende und<br />
einen zweiten Aufenthalt gibt's nicht.»<br />
Sie wandte sich allen, den Löffel schon in<br />
der Hand, mit einem « Danke» zu und begann<br />
zu essen, während die ganze Familie<br />
bewundernd und glücklich sie umstand: ah!<br />
wie es ihr schmeckte, nicht wahr, wie sie die<br />
Tomaten pries und den Käse — und von dem<br />
wirklich appetitlichen Duit angezogen begann<br />
auch er behutsam seinen Teller leerzulöffeln.<br />
Aber er hatte verspielt — man nahm<br />
weder von seinem Appetit noch von seinem<br />
Gefallen an der Mahlzeit Notiz.<br />
«Sie haben sich recht populär gemacht»,<br />
neckte er sie etwas höhnisch beim Abschied.<br />
H«?mF»eJ<br />
uvxnei*<br />
Erscheint leden Ulenstag und FreHao } , Monatlich „Gelbe Liste*<br />
ADMIXISTHÄTIÜN: BreUenratnstrasse 97, Bern<br />
Telephon Mollwerk 39.811<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Eiern<br />
l'usliiz*<br />
die Verweigerung der bedingten Verurteilung<br />
bei durch Automobilisten begangenen*" Delikten<br />
der fahrlässigen Tötung und 'Körperverletzung<br />
stets mit Gründen der Generalprävention<br />
zu, stützen gesucht. Nichts' ist<br />
falscher, wie ich schon vor Jahren ausgeführt<br />
habe (vergl. « Automobil-Revue » Nr. 37,; 1924,<br />
« Neue Zürcher <strong>Zeitung</strong> » 1924, Nr. 163* .-^Forensische<br />
Autpmobilpraxis», Hallwag A.-G.,<br />
Bern, 1925). Die neue zürcherische Strafprozessordnung<br />
hat, in ihrem X. Abschnitte die<br />
bedingte Verurteilung eigens eingeführt: .«Ist<br />
jemand zu einer Busse oder zu einer Freiheitsstrafe<br />
von weniger als einem Jahre-verurteilt<br />
worden, so kann der Richter den Vollzug<br />
der Strafe aufschieben, wenn, das ."Vorleben<br />
und der Charakter des Verurteilten<br />
erwarten lassender werde durch diese Massr<br />
nähme von . weitern "..Vergehen abgehaltefi,<br />
und wenn er den Schaden, soweit * es-'ihm<br />
möglich war, ersetzt hat.» (§ 456, Abs. f.)<br />
Dieses « kann » ist meines Erachtens kategorischer<br />
Imperativ, d.h. der Richter darf nieiit<br />
nach-Belieben «begnadigen» oder ; «yerdarnrmen<br />
», nein, er hat in jedem Fall die -Existenz<br />
der Gründe für die Verweigerung öäer.Ge*<br />
Währung der bedingten Verurteilung- ; zxr^rif*<br />
,fen, und sich nach, dieser Prüfung zu richten,<br />
In den regulären Urteilen der BezirksgeriÄte<br />
und der' III. Kammer wird denn auch die^Stellungnahme,<br />
des Gerichtshofes begründet.<br />
Doch sollte dies, wie es leider geschieht, -rwill<br />
man dem Gesetze nicht Zwang antun —<br />
nicht in der Weise erfolgen, dass einfach gesagt<br />
wird, aus Gründen der Generalprävention<br />
verweigern wir für eine bestimmte Art<br />
von Delikten: die fahrlässige Tötung und<br />
Körperverletzung, wohlverstanden, wenn sie<br />
durch eine bestimmte Kategorie Tätern: die<br />
Automobilisten, verübt wurden, die bedingte<br />
Verurteilung!<br />
Was ist Generalprävention? Doch das<br />
Gegenteil der durch das Gesetz statuierten<br />
bedingten Verurteilung, die wesentlich erzieherischer<br />
Natur ist. Generalprävention bedeutet<br />
Abschreckung durch den Strafvollzug.<br />
Mit Recht hat der grosse Strafrechtslehrer<br />
Binding die alte Abschreckungstheorie die<br />
roheste in der Verfolgung ihres .Zieles genannt.<br />
Sie vollzieht die Strafe lediglich, zu<br />
dem Zwecke, um durch sie allen Nebenmenschen<br />
des Verbrechers Schrecken und Furcht<br />
vor ähnlichen Handlungen einzuflössen; sie<br />
greift deshalb zu augenfälligen.: und grausamen<br />
Strafen. Ihren Grundgedanken; hat<br />
«Gewiss,» gab sie zu, «gegen diese einfachen<br />
Leute hege ich auch nicht den geringsten<br />
Groll im Herzen.»<br />
Der Wirt beschrieb ihr eingehend den Weg,<br />
trotzdem er eigentlich nicht zu verfehlen war,<br />
und sie fragte so nebenher, ob in letzter Zeit<br />
viel Autos vorbeigekommen seien, wegen der<br />
ausgefahrenen Geleise bei dem schlechten<br />
Wetter.<br />
«Nicht viele, Signora» — dieser Pass war<br />
ja leider aus der Mode, trotz seiner Bequemlichkeit<br />
— «nur vor zwei oder drei Tagen<br />
ein schöner, grosser Wagen, auch mit hübscher<br />
Dame und jungem, elegantem, feinem<br />
Herrn besetzt» — ein Seitenblick voil Verachtung<br />
auf den unfreundlichen Doktor. Sie<br />
hatten nicht länger gehalten, es regnete ja<br />
nicht und ihr armes Dach war nur eine Zuflucht<br />
in der Not.<br />
«Bewahre,» versicherte Gertrud, «ich komme<br />
wieder.»<br />
Grosse, dankbare Verbeugung des Mannes;<br />
und die Dame habe nur ein Glas Land wein<br />
getrunken, der Herr ein paar Cigaretten gekauft.<br />
So? Die gab es auch bei ihm? Also das<br />
nächste Mal! Herzliches Händeschütteln —<br />
sie wusste nun, was sie wissen wollte und<br />
fuhr davon.<br />
ein- englischer Richter Burnet in seiner<br />
Anrede an einen verurteilten Dieb drastisch<br />
so ausgedrückt: Kerl, du wirst nicht gehängt,<br />
weil-'da ein Pferd gestohlen hast, sondern<br />
auf dass keine Pferde mehr gestohlen werden.<br />
Genau so ergeht es dem Automobilisten,<br />
er wird mit der schwersten Strafe, d. h. mit<br />
Gefängnis belegt, mit einer Strafe, die vollzogen<br />
wird, nicht weil er unvorsichtig war,<br />
sondern damit andere künftig besser aufpassen;-sollen.<br />
Und diese Theorie, die wir Juristen<br />
als traurige Verirruug längst vergangener<br />
Zeiten, als Reliquien unseligen Angedenkens<br />
betrachten, soll durch die Rechtssprechung<br />
bei Automobildelikten im 20. Jahrhundert<br />
galvanisiert werden. Es gehört eine<br />
seltsame Auffassung dazu, bedingte Verurteilung<br />
mit Abschreckung, Wasser mit Feuer zu<br />
mengen, bis zum Himmel, brauset der dampfende<br />
Gischt!<br />
Wohl in unterbewusster Erkenntnis ist versucht<br />
worden, die Anwendung der kläglichen<br />
Abschreckungstheorie dadurch zu verbrämen,<br />
dass sie mit einer formalprozessualen Einfassung<br />
garniert wurde. Man sagte, die bedingte<br />
Verurteilung kommt bei Automobildelikten<br />
praktisch einem unbedingten Straferlässe<br />
gleich, denn nach §461 der Strafprozessdrdnung<br />
wird die erkannte Strafe nur vollzögen,<br />
wenn der Verurteilte während der<br />
Probezeit ein "neues, vorsätzliches Vergehen<br />
Daniün die'Automobilisten ihre Mity^hschen<br />
j$ch> jabsiehjlich töten oder vernetzen,<br />
da sie auch regelmässig keine silbernen<br />
Löffel stehlen etc., ist die Wahrscheinlichkeit<br />
gering, dass ein Automobilist die<br />
Probezeit nicht besteht, denn wenn er in gleicher<br />
Weise zum zweiten Male sündigt, so ist<br />
dies eben wieder Fahrlässigkeit und kein vorsätzliches<br />
Delikt. Man kann die Fassung des<br />
Gesetzes technisch als unzulänglich betrachten,<br />
selbst als fehlerhaft ansehen, doch darf<br />
niemals aus einem Fehler, den der Gesetzgeber<br />
begangen — die saloppe Redaktion der<br />
neuen Strafprozeßordnung ist längst kein<br />
Geheimnis mehr — ein Scliluss in der Weise<br />
gezogen werden, dass dem Angeklagten ein<br />
gesetzlich zustehender Anspruch entzogen<br />
wird.<br />
In der Praxis aber wollen wir uns freuen,<br />
wenn im Schwurgerichtshofe so oft als möglich<br />
solche Bezirksrichter mitrichten, deren<br />
Sinn richtig auf das Wesen der bedingten<br />
Verurteilung eingestellt ist. Fehlt es aber<br />
•dauernd an solcher Einsicht, so wird eben<br />
Tatsache, dass — wie mir unlängst ein Geschworner<br />
mitgeteilt hat — die Geschwornenbank<br />
die Scluiidfrage widerwillig verneint,<br />
weil sie zwar Verurteilung mit bedingtem<br />
Strafaufschub wünscht, jedoch weiss, dass<br />
dieser nach der Praxis des Gerichtshofes ausgeschlossen<br />
ist.<br />
Ob die arme Marie ebenso erbarmungslos<br />
durch die Lande gejagt wurde wie er? Wahrscheinlich<br />
hielt dieser Feldt auch nur, wo es<br />
ihm passte! Hätte er nur selbst bessere geographische<br />
Kenntnisse; aber die Karte zu<br />
studieren war ihm immer das langweiligste<br />
gewesen. Nun konnte er keinen von Gertruds<br />
Befehlen widersprechen.<br />
Hans hielt sich unverändert auf ihrer alten<br />
Linie. Wollte er ihr damit bedeuten, dass er<br />
sie nicht fürchte, dass es ihm einerlei wäre,<br />
käme es zu einer abermaligen Begegnung,<br />
oder war es ihm ein Triumph, sie hinter sich<br />
her zu ziehen? Pah, nur um ihre Kette handelte<br />
es sich für sie; aber sie musste es anders<br />
anfangen, ihn überlisten, sich Eingang<br />
in sein Zimmer verschaffen, selbst auf die<br />
Gefahr hin, dort seine neue Freundin zu<br />
finden.<br />
Als läse er ihre Gedanken, fragte ihr Begleiter<br />
plötzlich: «Was ist es eigentlich mit<br />
der Kette, Gertrud? Sie wollten doch neulich<br />
von dem Feldt durchaus wissen...»<br />
Sie fühlte, dass sie rot wurde : oh nein,<br />
das war ihr Geheimnis allein mit Hans, das<br />
ging niemand etwas an...<br />
«Kette —habe ich etwas von einer Kette<br />
gesagt? Ach, ich war in Verwirrung dadurch,<br />
IN5ERT1ONS-PRE1S: Die aentgespaltene 2 mm hoho Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. (ür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland G0 Cts.<br />
Grosserp Inserate nach Seltentarif,<br />
tnsernleasetitns« 4 Ta«e vor Erseheinen der betrettenden Nummer<br />
Die Dekretskomödie.<br />
Das famose Berner Dekret ist immer noch<br />
nicht praktisch in Kraft getreten. Wohl sind<br />
da und dort Gewichtskontrollen vorgenommen<br />
worden, aber selbst in Fällen, in denen<br />
die Lasten die nach den neuen Bestimmungen<br />
zulässigen Grenzen überschritten haben,<br />
sind keine Bussen ausgesprochen worden.<br />
In den «dekretsgemäss» dem Verkehr gesperrten<br />
Nachsstunden ziehen die Lastwagen<br />
friedlich und ungehindert ihres Weges. Die<br />
meisten Fahrer tun es ohne sich grosse<br />
Skrupeln zu machen; andere haben sich vorerst<br />
mit den Behörden ins Einvernehmen gesetzt<br />
und die für das Dekret vorgesehene<br />
Spezialerlaubnis einverlangt, die ihnen dann<br />
auch ohne irgend welche .Schwierigsten gegen<br />
eine Taxe von zehn Franken ausgehändigt<br />
wurde. Es scheint also, dass sich.der<br />
ganze grandiose Apparat in der Praxis auf<br />
die zehn guten Schweizerfranken beschränkt!<br />
Ja — und die Dekretsbahnen? Die behördliche<br />
Vorstellung findet, ie länger je mehr,<br />
ungeteilten Applaus.<br />
xi.<br />
Urner Finanzsorgen und<br />
Benzinzoll.<br />
Der kantonale Voranschlag pro <strong>1928</strong> des<br />
Kantons :Uri stellt 1606 478 Franken an-Einnähmen<br />
1635216 Franken--an''Ausgäben gegenüber,'woraus<br />
fein Defizit von 28738 Franken<br />
resulti-ert. Zieht man irt Betracht, däsr<br />
die ht diesem Jahresbudget wiederum 230000<br />
Franken ausmachenden Aütodurchgangsgebühren<br />
in absehbarer Zeit fallen müssen und<br />
addiert den- Ausfall, so kann man begreifen,<br />
was sich in einem Urner Kopf für Zukunftsgedanken<br />
wälzen müssen! Uri ist aber nur<br />
ein Schulbeispiel für das Schicksal der Bergkantone.<br />
Würde man aus dem Voranschlag alle<br />
Bundesbeiträge und die Autodurchgangsgebühren<br />
streichen, so käme das Defizit auf<br />
543 438 Franken zu stehen. Diese Zahl spricht<br />
genug. Sie zeigt, dass der Kanton Uri, der<br />
jährlich für den ordentlichen Strassenunterhalt,<br />
die Wege und Schneebrucharbeiten die<br />
Summe von rund 235 000 Franken ausgibt<br />
— und dies neben der beträchtlichen, den<br />
Löwenanteil verschlingenden Schuldentilgung<br />
und Verzinsung — der dringenden Unterstützung<br />
bedarf, wenn er nicht einer finanziellen<br />
Katastrophe entgegentreiben soll.<br />
Wie die Dinge heute liegen, scheint die<br />
Streichung der Autodurchgangsgebühren für<br />
Uri eine Unmöglichkeit. Wir Automobilisten<br />
dürfen aber, was wir nach langem Kampfe im<br />
Interesse des Fremdenverkehrs und der ganzen<br />
Wirtschaft unseres Landes erreicht, nicht<br />
wieder angesichts besonderer Verhältnisse<br />
dass mein Wagen unbeweglich war — oder<br />
ich habe an den Kettenantrieb gedacht —»<br />
Sie wich ihm aus; so töricht war er denn<br />
doch nicht, wie sie voraussetzte.<br />
«Sie werden gerade mit einem Museumsstück<br />
fahren, das noch Kettenantrieb hat,<br />
Gertrud — haben Sie schon mal etwas vom<br />
Kardanantrieb gehört?»<br />
Sie sah sich ertappt und lachte.<br />
«Nun ja, wir haben noch eine besondere<br />
kleine Diiferenz und die möchte ich auf gutem<br />
Wege, nicht beim letzten Scheidungstermin,<br />
beigelegt haben. Ich habe übrigens<br />
gar nicht das Gefühl, als läge Ihnen soviel<br />
an einem schnellen Ende meines Prozesses,<br />
Alois.» fügte sie hinzu, «nie fragen Sie danach,<br />
wie es damit steht. Schmeichelhaft ist<br />
es nicht für mich!»<br />
Was hiess nun das wieder? «Es ist doch<br />
alles abgesprochen und abgemacht, Gertrud:<br />
sobald Ihr Prozess beendet ist, lassen wir uns<br />
trauen — und dann machen wir eine schöne<br />
Reise, diesmal mit Chauffeur.»<br />
«Das täte ich niemals,» versicherte sie ungerührt,<br />
«das wäre nicht das geringste Vergnügen<br />
für mich.»<br />
«Gut! Dann lassen wir den Wagen fort und,<br />
nehmen Bahn oder Schiff, wie andere normale<br />
Menschen.»
fahren lassen. Unsere Kantone brauchen sich<br />
die Mittel nicht durch mittelalterliche Schlagbaumpolitik<br />
zu verschaffen. Sie liegen ja<br />
bereit! Wozu haben wir seit Jahren den<br />
Benzinzoll, der uns seinerzeit mit dem Versprechen<br />
abgelockt wurde, dass er ausschliesslich<br />
den Strassen zugute komme.. •?<br />
Wir müssen darauf beharren, dass dieses<br />
Versprechen erfüllt werde! Also heraus mit<br />
den Millionen aus den Kellern des Bundeshauses!<br />
Durch die restlose Auszahlung des<br />
Benzinzolles wird auch dem Kanton Uri und<br />
den andern Bergkantonen die Unterstützung<br />
zuteil werden können, die sie vor einer finanziellen<br />
Krisenzeit wahrt! v.<br />
Um das Klausenrennen <strong>1928</strong>.<br />
Es ist nun wohl, nachdem die Nationale<br />
Sportkommission des A. C. S. das Klausenrennen<br />
von der Liste der Automobilrennen<br />
des Jahres <strong>1928</strong> abgesetzt hat, mit Bestimmtheit<br />
anzunehmen, dass dieses grösste und bedeutendste<br />
Bergrennen des Kontinents dieses<br />
Jahr nicht stattfindet Die Nachricht von der<br />
Absage des Klausenrennens hat in den letzten<br />
Tagen in der Presse verschiedenen Widerhall<br />
gefunden, und speziell in den Glarner-<strong>Zeitung</strong>en<br />
wurden immer noch Hoffnungen genährt,<br />
dass das Klausenrennen doch vom A. C. S.<br />
ausgeführt werden möge.<br />
Den Anlass, das Klausenrennen für dieses<br />
Jahr fallen zu lassen, bildete wohl der Beschluss<br />
der letzten ausserordentlichen Generalversammlung<br />
der Sektion Zürich des A. C.<br />
S. vom 23. Januar <strong>1928</strong>, sich an der Organisation<br />
und Durchführung dieses, letztes Jahr<br />
mit so beispiellosem Erfolg abgehaltenen<br />
Rennens nicht zu beteiligen, da sich die Sektion<br />
diesen Sommer in erster Linie der Autotouristik<br />
und den sich immer bedeutungsvoller<br />
gestaltenden Verkehrsfragen widmen<br />
möchte. Die Durchführung des Klausenrennens<br />
hat in den letzten Jahren zufolge der<br />
immer grösser werdenden Bedeutung der<br />
Veranstaltung der Sektion Zürich enorme Arbeit<br />
gebracht und deren Sekretariat in einem<br />
Zeitpunkt, wo dasselbe jeweils anderweitig<br />
stark durch die Autotouristik beansprucht<br />
wird, in sehr starkem Masse belastet. Wenn<br />
so für ein Jahr — die Sektion Zürich ist, wie<br />
an der obgenannten Generalversammlung geltend<br />
gemacht wurde, gerne bereit, sich an<br />
einem Klausenrennen 1929 wieder zu beteiligen<br />
— eine gewisse Entlastung gefordert<br />
wurde, so ist dieser Wunsch wohl iü begreifen.<br />
Dies um so mehr, als eine grosse Zahl<br />
von Sektionsmitgliedern sich nun seit 1922.<br />
Jahr für Jahr für die Organisationsarbeiten<br />
des Klausenrennens zur Verfügung gestellt<br />
und viel Zeit und Arbeit geopfert hat. Aus<br />
all diesen Gründen ist die Sektion Zürich des<br />
A. C. S. zum genannten Beschlüsse gelangt,<br />
wobei zu berücksichtigen ist, dass der Vorstand<br />
der Sektion bereits vor dem Klausenrennen<br />
1927 dem Zentralvorstand die Anregung<br />
unterbreitet hat, <strong>1928</strong> kein Klausenrennen<br />
durchzuführen.<br />
Anderseits ist zu bemerken, dass das im<br />
Internationalen Automobilkalender pro <strong>1928</strong><br />
für das Klausenrennen in Aussicht genommene<br />
Datum (25. und 26. August) so ungünstig<br />
gewählt war, dass dasselbe für eine Abhaltung<br />
der Veranstaltung auch an sich nicht<br />
in Betracht kommen konnte.<br />
Es wäre nun Sache der letzten Delegiertenversammlung<br />
des A. C. S. in Ölten gewesen,<br />
hinsichtlich der Abhaltubng des Klausenrennens<br />
im Jahre <strong>1928</strong> einen definitiven Beschluss<br />
zu fassen, da bekanntlich das Rennen<br />
seit 1924 als einziges internationales Bergrennen<br />
der Schweiz als eine Veranstaltung des<br />
gesamten A. C. S. und auf dessen Rechnung<br />
durchgeführt wird. Die genannte Delegierten-<br />
Versammlung konnte sich jedoch aus Reorganisationsgründen<br />
nicht mit den sportlichen<br />
Angelegenheiten befassen, so dass ein Beschluss<br />
des A. C. S. über die definitive Abhaltung<br />
des Rennens an der genannten Delegiertenversammlung<br />
denn auch ausblieb. Da die<br />
nächste Delegiertenversammlung des A. C. S.<br />
wohl erst im Monat Mai stattfinden dürfte,<br />
muss nun mit einem definitiven Ausfall des<br />
Klausenrennens gerechnet werden.<br />
In der Tagespresse ist zwar geltend gemacht<br />
worden, dass noch nicht das «letzte<br />
Wort» gesprochen sei. In der « Neuen Glarner<br />
<strong>Zeitung</strong> » heisst es, dass aus vielfachen<br />
Gründen die beiden Sektionen Glarus und Uri<br />
die Durchführung des Rennens zwar nicht<br />
«Eine Seereise, ja, die könnte mich locken<br />
— die wünsche ich mir schon lange. Man<br />
kann übrigens an Bord der grossen Dampfer<br />
gut die Kraftwagen mitnehmen, dann ist man<br />
nachher im fremden Land unabhängig.»<br />
Auch noch! Diese Frau war besessen von<br />
ihrer Leidenschaft!<br />
«Die Unabhängigkeit haben wir ja gerade<br />
erlebt,» meinte er gutmütig spottend. «Ich<br />
habe das Gefühl, als möchte ich nach diese:<br />
Fahrt mal eine Weile Scbluss mit dem Faiiren<br />
machen. Es gibt doch bequemere Arten<br />
des Reiss'ns.»<br />
Fortsetzung folgt.<br />
7S<br />
9O4 Automobilem<br />
Bine erfreuliche<br />
Das ist die Bilanz des Jahres 1927 des internationalen<br />
Automobilreiseverkehrs unseres<br />
Landes! Nicht weniger als 78,904 Automobilisten<br />
sind letztes Jahr zu vorübergehendem<br />
Aufenthalt in die Schweiz eingereist,<br />
d. h. rund 220 pro Tag. Gegenüber dem<br />
Jahre 1926, das 50,148 eingereiste Autotouristen<br />
verzeichnete, ist somit ein Zuwachs<br />
von 28,756 Wagen = 57 % zu verzeichnen,<br />
eine Zunahme, die man auch in Sachverständigenkreisen<br />
kaum erwartet hatte.<br />
Dies muss um so mehr beachtet werden, als<br />
die Witterungsverhältnisse des letzten Sommers<br />
keine allzu günstigen waren. Das eingereiste<br />
Kontingent fremder Automobilisten<br />
zeigt, welch ungeheuren Aufschwung der<br />
Autotourismus im letzten Jahr erfahren hat.<br />
Unser gutes Strassennetz zusammen mit der<br />
reichen Fülle von Naturschönheiten machen<br />
unser Land immer mehr zum Zentrum des<br />
internationalen Autotourismus, trotzdem die<br />
ropagierung der Schweiz als autotouristisches<br />
Eldorado von unseren Verkehrsvereinen<br />
noch nicht mit der nötigen Energie ausgenützt<br />
worden ist. Die ausländischen Verkehrsvereinigungen<br />
unternehmen in dieser Hinsicht<br />
iel zielbewusstere Anstrengungen. Erfreulicherweise<br />
haben A. C. S. und T. C. S. auf<br />
diesem touristischen Gebiete grosse Anstrengungen<br />
gemacht und im Ausland bei den bereundeten<br />
Clubs wirksame Propaganda geeistet.<br />
Von den 78.904 eingereisten fremden Automobilisten<br />
sind 45,428 — 56% mit der provisorischen<br />
Eintrittskarte, 27,762 = 36% mit<br />
Triptyks oder Grenzpassierscheinheften und<br />
5714 = 8% mit Freipass über die Grenze<br />
gefahren.<br />
Autotourismus 1927.<br />
Auf die einzelnen Monate und auf die verschiedenen<br />
Arten von Zollausweisen verteilt,<br />
rgibt sich folgendes Bild von der Zahl der<br />
eingefahrenen Auslandsautotouristen:<br />
sind,<br />
Juli. . . ^ £4S7_-,^..-JZS7-^:_ .^7.409 •-... ~ 13.663 Hotellerie und Aütdtöürlsmus.<br />
August 7.812 550 12.936 21.304<br />
September -4.41a-' 469 ' #.987 11.818 Unserer Hotellerie dürften die zirka 250,000<br />
Oktober 1.859 385 2.961 5.205 Autotouristen rund 1,000,000 Logiernächte strecken sich auch auf jene, Automobilfabriken<br />
Kanadas, welche sich in amerikanischem<br />
November 717 »48 1.966 3.531 zugeführt haben, und der Verdienst, der im<br />
Dezember 448 .585 1.123 2.106 Lande zurückgelassen wurde, dürfte mit zirka<br />
Total 27.762 5.714 Besitz befinden. Es wurden insges. 3,530,000<br />
45.428 78.904 Fr. 25,000,000 nicht zu hoch angeschlagen karossierte Wagen und Chassis erstellt, wovon<br />
3,066,000 dem Personen- und 464,000 dem<br />
Der Monat August steht somit mit 21,304 sein. Einigermassen genaue Ziffern fehlen<br />
eingereisten fremden Automobilisten an derselbstverständlich hierüber, aber eine diesbezügliche<br />
sorgfältige Berechnung dürfte, unter lung des geschlossenen Wagens illustriert<br />
Warentransport dienen. Die Vormachtstel-<br />
Spitze, gefolgt vom Monat Juli mit 13,663.<br />
Aber auch diejenigen Monate, die nicht in, die Berücksichtigung aller Faktoren, wohl eher die Tatsache, dass 2,452,000 oder 80 Prozent<br />
eigentliche Reise- resp. Fahrsaison fallen, eine höhere Zahl resultieren lassen. der Autos geschlossene Karosserien aufweisen.<br />
Insgesamt wurden letztes Jahr 500,000<br />
verzeichneten im Jahre 1927 bemerkenswerte Wenn so durch diese Zahlen die enorme<br />
Zahlen der eingereisten Automobilisten, so Bedeutung des Autotourismus für unser Land Fahrzeuge exportiert, welche also «nur» 15<br />
z. B. der Dezember mit 2106, der November schlaglichtartig und eindrucksvoll klargestellt Prozent der gesamten Jahresproduktion -darstellen.<br />
3531,<br />
wurde, so legt diese Feststellung Behörden<br />
Der Aufschwung von 1920 bis 1927. und allen interessierten Kreisen, Automobil- Im Verlaufe von 1927 wurden 23,125,000<br />
Der rapide Aufschwung des Aufomobilreiseverkehrs<br />
unseres Landes kommt aber etc. die ernste Pflicht auf, alles zu tun, um len 20,140,000 auf Personenwagen und die<br />
Clubs, Verkehrsvereinen, Hoteliersverbänden Verkehrsbewilligungen gelöst, davon entfal-<br />
erst recht deutlich zum Ausdruck, wenn man den Autotourismus mit allen zur Verfügung restlichen 2.985,000 auf Last- und Lieferungswagen.<br />
Nach dieser Statistik laufen daher<br />
den Zahlen des Jahres 1927 diejenigen der stehenden Mitteln weiter zu fördern. In dieser<br />
Beziehung sind bei uns sicherlich noch<br />
Vorjahre gegenüber stellt. Es zeigt sich da,<br />
dass seit 1922 die Zahl der eingereisten Automobilisten<br />
sprunghaft in steiler Kurve ange-<br />
wenn man sich die Propaganda-Anstrengun-<br />
nicht alle Kräfte mobil gemacht worden, und<br />
stiegen ist.<br />
gen der benachbarten Konkurrenzgebiete, der<br />
Die nachstehende Aufstellung orientiert Dolomiten- oder Schwarzwaldgegend, der Ri-<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N»10<br />
rr<br />
^•ns£ei*
N°10 - <strong>1928</strong><br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
das Unke Ufer scheint die Frage ziemlich abgeklärt<br />
zu sein. Das Trasse ist so vorgesehen,<br />
dass es vom Alpenquai über den nordöstlichen<br />
Teil des Alfred Escherplatzes und<br />
durch den Mythenquai in ziemlich gerader<br />
Linie dem Seeufer entlang ostwärts führt,<br />
•um. ausserhalb der jetzigen Dampfschiffwerft<br />
in die Seestrasse einzumünden. Der Ausbau<br />
dieser Strasse bis Wollishofen hat allerdings<br />
die Beseitigung der Dampfschiffwerft und bedeutende<br />
Uferaufschüttungen zur Voraussetzung.<br />
Er dürfte erst in einigen Jahren vollendet<br />
sein. Der Mythenquai soll jedoch so rasch<br />
als möglich verbreitert und vom Strandbad<br />
weg gegen die Bahnlinie hin und derselben<br />
entlang provisorisch weitergeführt und beim<br />
Bahnübergang Wollishofen in die Seestrasse<br />
eingeleitet werden. Diese letztere ist bereits<br />
genügend ausgebaut, nötig ist nur noch die<br />
Beseitigung des Niveauüberganges bei Wollishofen.<br />
Diese Strasse würde so dem Verkehr Richtung<br />
Thalwil-Sargans dienen. Für den Verkehr<br />
nach Zug-Luzern würde die Abzweigung<br />
beim Alfred Escherplatz durch die Breitingerund<br />
Seestrasse erfolgen, wobei die Einmündung<br />
der Breitinger- in die Seestrasse erheblich<br />
übersichtlicher gestaltet werden müsi;te.<br />
Der Ausbau dieser linksufrigen Ausfahrtstrasse<br />
erhält erhöhte Bedeutung durch die<br />
Eröffnung des UlmbergtunneLs und den in<br />
Aussicht stehenden Ausbau der Zufahrtstrasse,<br />
sowie den Bau der Zurlindenstrasse, wodurch<br />
eine ideale Verbindungsstrasse vom<br />
Limmattal zum linken Seeufer geschaffen<br />
wird.<br />
Etwas komplizierter liegen die Verhältnisse<br />
auf dem rechten Ufer. Nachdem man dort<br />
vom Ausbau der Seefeld- und der Dufourstrasse<br />
schon seit geraumer Zeit vollständig<br />
abgekommen ist, schlugen die Behörden anfänglich<br />
die Route Bellevueplatz, Utoquai,<br />
Bellerivestrasse, Dufourstrasse, Tiefenbrunnen<br />
vor, während die Automobilistenverbände<br />
das Trasse Bellevueplatz, Utoquai, Seefeldquai<br />
mit Abbiegung zur Dufourstrasse, Tiefenbrunnen<br />
vorschlugen. Sie stützten sich hiebei<br />
auf die Regel, dass Ein- und Ausfahrtstrassen<br />
möglichst wenig Seitenstrassen aufweisen<br />
und wenig Qeiahrpunkte besitzen<br />
müssen. Durch Benutzung des Seefeldquais<br />
würde eine Ausfahrt mit keiner einzigen Kreuzung<br />
auf einer Länge von ca. 4 km geschaffen,<br />
während für die Einfahrt höchstens vier<br />
Kreuzungen in Betracht kämen.<br />
Es dürfte diese Variante zweifellos punkto<br />
Verkehrssicherheit eine ideale Lösung bilden<br />
und es scheint, dass man sich auch in Behördenkreiseh<br />
allmählich mit dieser Lösung vertraut<br />
machen will. Die Bedenken, dass hiedurch<br />
der Fussgängerverkehr am Quai belästigt<br />
würde, dürften duTch die Anlegung<br />
einer Hecke und eines Grünstreifens wohl<br />
vollständig beseitigt werden. Die Variante<br />
Bellerivestrasse dürfte nie eine befriedigende<br />
Lösung bilden und zudem auch die Anlage<br />
eines Radfahrenveges verunmöglichen, wie<br />
ein solcher für das Seefeldquaiprojekt geplant<br />
ist.<br />
Es ist zudem zu befürchten, dass, wenn die<br />
Bellerivestrasse als Ausfahrtstrasse gewählt<br />
würde, doch eine grosse Zahl Automobilisten<br />
die Seefeldstrasse benützen würde, da letztere<br />
als Zufahrtstrasse zum Ziirichhorn nicht<br />
gut geschlossen werden kann. Dies hat eine<br />
kürzlich von der Zürcher Polizei bei der Utogarage<br />
und bei der Hornbachstrasse vorgenommene<br />
VerkehTSzählung deutlich gezeigt,<br />
indem heute schon, trotz der schlechten Ausmündung<br />
des Seefeldquais in die Dufourstrasse<br />
beim Zürichhorn der weitaus grösste<br />
Teil aller Automobile die Route über den<br />
Seefeldquai benützen.<br />
Der Ausbau des Seefeldquais macht zwar<br />
einige Uferaufschüttungen nötig, würde aber<br />
damit einen ausreichend breiten Quai bringen,<br />
während anderseits das Zürichhorn durch<br />
Einbeziehung der Blatterschen Besitzung<br />
ebenfalls eine erhebliche Erweiterung, speziell<br />
auch durch Anlage von Spielplätzen,<br />
Tennisplätzen etc. erfahren würde.<br />
Durch die Verbreiterung der Kreuzbühlstrasse<br />
ist die erste Etappe für den Ausbau<br />
der Ausfahrtsirasse Richtung Forch ausgeführt<br />
worden. Es folgt nun 1929 der Ausbau<br />
resp. die Verbreiterung der mittleren Forchstrasse,<br />
vom Kreuzplatz bis Burgwies, wodurch<br />
dann diese Ausfahrtstrasse in ihrem<br />
Häüptteil ebenfalls auf eine genügende Breite<br />
gebracht sein wird.<br />
Was die Ausfahrtstrassen nach Winterthur<br />
anbetrifft, so ist der Ausbau der Universitätsstrasse<br />
derart vorbereitet, dass sie noch<br />
dieses Jahr in Angriff genommen werden<br />
kann, während der Ausbau der Weinbergstrasse<br />
für 1929 und 1930 in Aussicht genommen<br />
worden ist. Damit erhält dann Zürich<br />
zwei aufnahmefähige Ausfallstrassen für den<br />
Verkehr Richtung Winterthur.<br />
Für den Verkehr Richtung Bülach-Schaffhausen<br />
ist mit dem Ausbau der Ausfahrtstrasse<br />
durch die Verbreiterung der Ne;ien<br />
Beckenhofstrasse bereits letztes Jahr begonnen<br />
worden. Damit dürfte in Bälde der<br />
Ausfallstrang Stampfenbachstrasse, Neue<br />
Beckenhofstrasse, Schaffhauserstrasse auch<br />
weitern Anforderungen des Verkehrs genügen.<br />
Durch die Industriesirasse Zürich bis Dietikon<br />
hat Zürich seinerzeit eine gute, aufnahmefähige<br />
Ausfallstrasse für das Limmattal<br />
Richtung Baden, Aarau erhalten. Weniger<br />
befriedigend ist deren Ausmündung in Zürich,<br />
indem der Bahnhofplatz einer bessern, verkehrssichern<br />
Lösung bedarf und auch die<br />
Verkehrsverhältnisse bei der Kreuzung Limmatstrasse-Sihlquai<br />
durch den Einbau der<br />
Traminsel auf die Dauer einer dringenden<br />
Besserung bedürfen. Die Uebersicht wird an<br />
dieser Stelle speziell auch durch die auf dem<br />
Industriegeleise am Sihlquai jeweils aufgestellten<br />
Eisenbahnwagen stark gehindert.<br />
Wenig befriedigt hat die Zürcher Automobilisten<br />
auch die Neuanlage des Escher Wyss-<br />
Platzes. Durch den allzu rigorosen Einbau<br />
von Traminseln ist nun der Verkehr so eingeengt<br />
worden, dass, speziell mittags und<br />
abends beim Anhängen der Supplementvvagen<br />
an die Strassenbahnwagen, die Abwicklung<br />
des Verkehrs stark gehindert wird. Auch das<br />
Strassenknie am Ende der Hardturmstrasse<br />
und das zweite Strassenknie unterhalb des<br />
Gaswerks Schlieren sollten beseitigt werden.<br />
Die zweite Ausfahrtstrasse nach dem Limmattal,<br />
durch die Badenerstrasse, erhält nun<br />
aus dem Grunde wieder erhöhte Bedeutung,<br />
weil die Strasse Schlieren-Dietikon in nächster<br />
Zeit besser ausgebaut wird und damit<br />
auch die Zufahrtstrasse nach Bremgarten<br />
über die Mutschellen. Auch soll von der Mutschellenstrasse<br />
eine direkte Verbindung mit<br />
der Ueberlandstrasse Zürich-Dietikon geschaffen<br />
werden, wodurch auch der von<br />
Bremgarten und weiter herkommende Verkehr<br />
vollständig um die Orte Schlieren und<br />
Altstetten herumgeleitet werden kann. Durch<br />
den Ausbau der Strasse Schlieren-Dietikon<br />
macht sich die Verbreiterung der Badener-<br />
DER NEUE<br />
STANDARD-AUSRÜSTUNG<br />
Bendix-Innen backen- Vierradbremsen<br />
Fernthermometer and Benzinmesser<br />
am Insirumentenbrett.<br />
Signal und Lichtschalter auf dem<br />
Steuerrad.<br />
Scheibenreiniger, Innenbeleuchtung<br />
etc.<br />
strasse dringend notwendig, da dieselbe<br />
schon dem heutigen Verkehr nicht mehr gewachsen<br />
ist.<br />
Erwähnt sei noch, dass auch die zweite<br />
Zufahrtstrasse nach dem Sihltal, Richtung<br />
Zug-Luzern, via Brunaustrasse-Sood, ausgebaut<br />
wird, wodurch auch hier das Limmattal<br />
direkte Verbindung mit der Strasse nach<br />
Zug-Luzern erhält.<br />
Zürich gibt sich heute alle Mühe, seine Einund<br />
Ausfahrtstrassen dem modernen Verkehr<br />
bestens anzupassen.<br />
Mit dem Ausbau dürfte auch eine einheitliche<br />
Markierung dieser Strassen mit besondern<br />
Orientierungstafeln Hand in Hand gehen.<br />
Denn es ist heute für den Ortfremden<br />
nicht so leicht sich aus Zürich herauszufinden.<br />
S.<br />
Das Verkehrswesen der Stadt<br />
Zürich.<br />
Vortrag von Polizeikommissär nartmann im<br />
Schosse der Sektion Zürich des T. C. S.<br />
Dor Vorstand der Sektion Zürich bat sicherlich<br />
dem Wunsche zahlreicher Mitglieder entsprochen,<br />
als er in seinem Winterprogramm einen Vortrag<br />
vorsah, der über das zürcherischo Verkehrswesen<br />
orientieren sollte. In Herrn Polizeikommissär Hartmann<br />
war ein kompetenter Referent gewonnen worden,<br />
dem Herr Fehr in seiner Beirrüssungsanspracbe<br />
mit Reckt den Dank der Sektion aussprach<br />
für seine prominente Mitarbeit bei der Behandlung<br />
verkehrstechnischer Fragen durch die<br />
Stadtbehördon. In einem temperamentvollen und<br />
wohldokumentierten Vortrage äussorto sich der Referent<br />
über zahlreiche Probleme, welche alle eng<br />
verbunden sind mit der gesamten städtischen Verkehrsfrage.<br />
Die Ausführungen waren vorteilhaft ergänzt<br />
durch eine Reihe anschaulicher Lichtbilder.<br />
Der Vortragende erörterte einleitend dio Bedeutung<br />
der vom schweizerischen Städteverband vorgeschlagenen<br />
Vereinheitlichung der Verbots- und<br />
Orientierungstafeln, welcho in der Stadt Zürich<br />
durch die Vermittlung der Polizei bereits ihm praktische<br />
Anwendung fanden. Vorerst ist zwar dio<br />
Markierung nur im ersten Stadtkreis gänzlich<br />
durchgeführt worden, doch werden dio übrigen<br />
Kroiso in gleicher Weise gekennzeichnet werden.<br />
Sehr grosses Gewicht legt dio Polizeibehörde auf<br />
dio Verbesserung dor Verkehrsverhältnisse auf den<br />
Hauptplätzen der Stadt. Es ist den Behörden klar,<br />
dass die Verkehrsabwicklung gerade infolge der<br />
ungünstigen Platzverhältnisse vielfach noch bedeutend<br />
zu wünschen übrig lässt. Die Beaufsichtigung<br />
des Verkehrs durch einen Polizisten vermag nicht<br />
allein dio Uebelstände zu beseitigen, solange deren<br />
Hauptursache durch hauliche Massnabmen nicht<br />
behoben wird. Anhand verschiedener Planskizzen<br />
äussert sich Herr Kommissär Hartmann zu den<br />
verschiedenen Umbauprojekten. Dasjenige für den<br />
Paradoplatz dürfte unseren Lesern bereits zur Genügo<br />
bekannt sein. Zur weiteren Prüfung liegen<br />
bei den verschiedenen Verwaltungsabteiluniren die<br />
Pläne vom Bellovue-, Bahnhof- und Leonhardsplatz.<br />
Der Bellevueplatz soll so umgestaltet werden, dass<br />
der Utocpiai als grosse Ausfallsroute ausgebaut<br />
wird. Man sucht deshalb nach der geeignetsten<br />
Lösung, damit der Verkehr über den Platz nach<br />
dem Utoquai sich möglichst reibungslos abwickelt.<br />
Beim Bahnhofplatz sollen bereits noch im Laufe<br />
dieses Jahres gewisse provisorische Massnahmen<br />
durchgeführt werden. Seine endgültige Umgestaltung<br />
wird wohl erst dann in Aussicht genommen<br />
worden können, wenn das Projekt für den Bahnhofausbau<br />
festgelegt sit. Im Zusammenhang damit<br />
steht natürlich auch die Frage der Erweiterung<br />
dor Bahnhofbrücke und der Ausbau des Leonhardsplatzcs,<br />
da beido Anlagen infolge ihres starken gegenseitigen<br />
Verkehrs nach gemeinsamen Gesichtspunkten<br />
behandelt werden müssen.<br />
Verschiedene photographische Aufnahmen veranschaulichten<br />
dio Gefährlichkeit mancher stark<br />
fretruentierter Straßenkreuzungen, wie diejenige an<br />
.der Zürichberg-Rämistrasse. der Stoclcer-Gotthard-<br />
Sußer-Six<br />
COACH sPi (2 w Fr. 7450.-<br />
SEDANnLnmoFr.7850.-<br />
Fachleute sind erstaunt, dass der neue<br />
Essex SuDer-Six zu diesen Preisen verkauft<br />
wird, denn selbst bei Wagen in<br />
hoher Preislage findet man selten Komfort,<br />
Qualität und feine Mechanik, wie<br />
sie dieser neue Essex aufweist<br />
Die Erklärung hiefür liegt in der enormen<br />
Leistungsfähigkeit und der durchdachten<br />
Organisation der Essex-Hudson-<br />
Werke, der driitgrössten Automobilfabrik<br />
der Welt.<br />
ÄASEL-ZURICHTERN<br />
strasse elc. Erstere ist bekanntlich bereits verbessert<br />
worden. Der Referent demonstrierte an einem Rechenexempel<br />
die Tatsache, wonach bauliche Veränderungen<br />
an solchen Anlagen, die für den Verkehr<br />
ungünstig sind, sich mindestens ebenso rationoll<br />
auswirken wie dio zwangsläufige Verkehrsregelung<br />
an jenen Stellen durch Polizisten. Die Ausgaben an:<br />
Salär etc. würden einen grossen Teil der Baukosten,<br />
decken, wobei durch den Umbau zudem eine dauernde<br />
Besserung erzielt wird, die jeder zeitlich begrenzten<br />
Massnahme vorzuziehen ist. '<br />
Aufgabe der Verkehrspolizei ist nicht nur dio si-'<br />
cherung eines Platzes, sondern, so paradox ea<br />
manchem scheinen mag, die Beschleunigung der<br />
Verkehrsabwicklung. Der Fussgänger muss sich unbedingt<br />
auf die heutigen Verhältnisse umstellen,<br />
und sich der absoluten Notwendigkeit eines rascheren<br />
Verkehrstempos anpassen. In diesem Zusammenhang<br />
wird kurz auf dio heute noch geltende<br />
Konkordatsvorschrift eingetreten, wonach das Tempo<br />
innerorts 18 km betragen soll. Bei dor Aufstellung<br />
der betreffenden Vorschriften war man bestrebt,<br />
das Tempo der Motorfahrzeuge mit demjenigen<br />
der Pferdefuhrwerke in Einklang zu bringen^<br />
Bei dem heutigen Stand der Automobiltechnik, dor<br />
hohen Beweglichkeit und Lenkbarkeit der Gefährte,<br />
sowie der grossen Zuverlässigkeit der Bremsen, ist<br />
dieser Standpunkt gänzlich überlebt. Die Zürcher<br />
Verkehrspolizei ist sich darüber vollständig klar uad 1<br />
weiss, dass die konsequente Innehaltung dieser Vorschrift<br />
geradezu zu Komplrkatdonen im innerstädtischen<br />
Verkehr führen müsste. Ein Antrag auf Erhöhung<br />
der maximalen Geschwindigkeit auf 30 kot<br />
ist deshalb vom Regierungsrat bereits genelimigt<br />
worden und unterliegt nur noch der Beratung durch<br />
den Grossen Stadtrat. Die Erhöhung der Geschwindigkeitsgrenze<br />
wäre auch deshalb wünschenswert*,<br />
als dadurch bereits bestehende Verhältnisse endlich:<br />
ihre gesetzliche Sanktion finden würden. Der siel*<br />
bei Unglücksfällen ergebende Zustand ist anormal«,<br />
indem sich die Gerichte bei ihren Entscheiden noch<br />
auf die Konkordatsvorschriften stützen und deshalb<br />
jede Uebertre
mais une experience de fabrication<br />
et un travail de qualite de vingi ans<br />
L automobile americaine de qualite et de premier<br />
ordre, d'une grande longevite et realisant toutes<br />
les perfections et innovations de la techmque<br />
Molew type Aviation „50" <strong>1928</strong><br />
6 cylindres avec soupapes en täte<br />
Freint hydrautiques Lockheed sur 4 roues<br />
Amortisseurs des oibrations du vüebrequin<br />
et par ccnsiqueni marche absolument<br />
silencieuse<br />
Amortisseurs et pares-choe<br />
Qu'est-ce que<br />
Ce n'est pas une nouveSle marque<br />
moderne.<br />
Filtre dhutle et de benzine<br />
Suspension caoutchoulie du moteur et da<br />
chässts<br />
Rejroidissement exceltent avec thermomitre<br />
ä distance sur le tablier<br />
Construction de la carrosserle<br />
bois et (öle.<br />
combine<br />
Les automobiles VELIE sont entierement de fabrication VELIE<br />
cela veut dire que le chässis, le moteur, le pont arriere ainsi<br />
que les elegantes oarrosseries tant admirees sont construits par la<br />
VELIE MOTORS CORPORATIONS, MOHNE (Illinois)<br />
De la fabrlcation de 20 ans, plus de 80°/ 0 des<br />
voitures roulent encore. Le nom de<br />
Long<br />
(longue)<br />
VELIE<br />
est donc pleinement justifie.<br />
VELIE est muqne comme qualite, forme et ugne et provoque le ravissement de tous par<br />
Eon excellent rendement, sa conduite tacile, sa Suspension souple et son eqnipement elegant.<br />
Grimpeuse admirable, eile ne chauffe pas; nerveuse et pnissante, elie permet d'attaquer<br />
presque toutes les oötes en prise diieote et eile est si souple que vous pouvez aller ä pied<br />
ä cöt6 d'elle.<br />
En depit de la pertection de son eqnipement et de sa quaüte supörieure, la VELIE est<br />
d'un prii tres avantageux, gr&oe aux oonditions favorablea de la fabrication; eile Supporte<br />
la comparaison aveo des voitures beauooup plus oberes. Prix de Fr. 9,750.— a 12,500.—<br />
poor les voitures completement equipees.<br />
est grande par le nombre des inains<br />
et des tetes qa'elle occupe,<br />
grande par le capital investi.<br />
grande par l'extension de la fabrication,<br />
parmi les plus grandes par la qualite<br />
de ses produits.<br />
Jugez-Ia impartialement! — Essayez la<br />
Life<br />
(vie)<br />
Conduire une VELIE signifie la plus grande joie sportive<br />
La marque<br />
V E L I E<br />
Le nom est garant de la qualite<br />
Prospectus et essais sans engagemeat<br />
par les reprdsentants:<br />
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EMILE BAUMBERG ER, Automobile,<br />
Zürich. Löwenstrasse 17.<br />
AUG. älATHEY. Garages Moderne,<br />
La Chaux-de-Fonds.<br />
ALF. FAVRE & F1LS. Automobiles, Sion.<br />
GRAND GARAGE Burgernziel. Bern.<br />
E. & 0. PFENNINGER FRERES, Autos,<br />
Rapperswü.<br />
SAUTER FRERES, Autos. Ncstal p. Glaris.<br />
TU. DISTEL1 & Co., Garage Gentral, Ölten.<br />
BLAXK S.A. Automobiles. Liestal.<br />
La representatipn pour quelques cantons<br />
est eneore ä eeder.<br />
Grand stock de pieees de rechange!<br />
AUTO MOBIL-REVUC t»28 — N» 10<br />
Wollen wir eine Ruppenbahn? Befriedigender Jahresabschluss<br />
(Ein neuer Bahnbau. ist heute — im Zeitalter<br />
des Automobils — ein wirtschaftliches Va-banquo-<br />
Spiel. Wir geben nachfolgend einer ausseist objektiven<br />
Kritik eines St Galleis Raum, dio zu dem<br />
vielumstrittenen Ruppenbahn - Pxojskt Stellung<br />
nimmt. — Die Red.) .<br />
In den Köpfen ostschweizerischer Verkehrspolitiker<br />
spukt in letzter Zeit wieder die Idee<br />
vom Bau einer Ruppenbahn, eines zum grössten<br />
Teil unterirdisch geführten Schienenwegs,<br />
der die st. gallische Hauptstadt mit der Metropole<br />
des Rheintals, dem Marktort Altstätten<br />
verbinden sollte. An Verbindungswegen<br />
zwischen St. Qallen und Altstätten fehlt es<br />
zwar nicht: ein Schienenstrang geht über<br />
Rorschach, ein anderer über Gais. Mit dem<br />
Automobil können die gleichen Wege eingeschlagen<br />
werden und zudem steht noch, und<br />
zwar als kürzeste Verbindung, die Ruppenstrasse<br />
zur Verfügung.<br />
Eine normalspurige Bahn durch den Ruppen<br />
würde die jetzige Fahrt mit der S. B. B.<br />
von St. Gallen nach Altstätten durch Wegfall<br />
des Umwegs über Rorschach wesentlich<br />
kürzen. Soll aber die Ruppenbahn zu etwelcher<br />
Bedeutung gelangen, so erscheint es uns<br />
nötig, sie als Zufahrt zum Arlberg durch Verlängerung<br />
über Oberriet bis nach Feldkirch<br />
auszubauen. Daraus ergäbe sich, wenigstens<br />
für das Gebiet zwischen Zürich und St- Gallen,<br />
eine bedeutende Verkürzung der Linienführung<br />
nach dem Arlberg gegenüber den bestehenden<br />
Schienenstrang über St. Margrethen-Bregenz,<br />
sowie Buchs-Feldkirch, und die<br />
Möglichkeit einer teilweisen Führung des internationalen<br />
Zugverkehrs Zürich - Arlberg<br />
über St. Gallen-Ruppen würde in den Kreis<br />
näherer Erörterung gerückt.<br />
Die finanziellen wie die betriebswirtschaftlichen<br />
Verhältnisse sind aber derart, dass<br />
Autoverkehr im Winter. Die gemeldete<br />
Traversierung des Julier-Passes durch die<br />
beiden französischen Raupenautos hat bei<br />
der Bevölkerung des Oberhalbsteins und ixn<br />
italienisch sprechenden Bivio lebhaften Beifall<br />
gefunden. Im «Freien Rätier» wird dies©<br />
winterliche Pioniertat mit der mehrmals geforderten<br />
und zum Teil auch durchgeführten<br />
Offenhaltung des Julier-Passes in Zusammenhang<br />
gebracht und mit Recht darin eine bedeutende<br />
Erleichterung der Existenzmöglichkeit<br />
für die Bergbevölkerung gesehen, xi.<br />
bei den<br />
Schwelzerischen Bundesbahnen<br />
Das vergangene Jahr wird von den SJB.B.<br />
mit einem Nettoüberschuss der Gewinn-and<br />
Verlustrechnung von 5,65 MilL Franken ab-,<br />
geschlossen. In Anbetracht der Verhältnisse<br />
und mit Rücksicht auf den Druck der Automobilkonkurrenz<br />
darf dies als gutes Omen<br />
für die Lage unserer Bundesbahnen bezeichnet<br />
werden, und überdies lässt dieser Abschluss<br />
ebenfalls günstige Rückschlüsse auf<br />
unsere Wirtschaftslage zu.<br />
Mit der Konsolidierung der Bundesbahnen<br />
sind volkswirtschaftliche Interessen verknüpft.<br />
Einmal sind bedeutende Kapitalien<br />
in unsern Staatsbahnen investiert, und zum<br />
andern hängt mit der finanziellen Situation<br />
selbstverständlich die gesamte Tarifpolitik<br />
zusammen, womit wiederum die Berührung<br />
mit wirtschaftlichen Allgemeininteressen gegeben<br />
ist.<br />
Nachfolgend sei deshalb der Abschlussder<br />
S. B. B. mit den nähern Zahlen wiedergegeben.<br />
Es geht daraus hervor, dass die Besserung<br />
sowohl aus dem Personen- wie aus<br />
dem Güterverkehr kommt. Die Steigerung<br />
gegenüber dem Vorjahr ist sogar bei letzterem<br />
doppelt so gross als bei ersterem, und<br />
das ist ein sehr gutes Zeichen. Interessant<br />
zu erfahren wäre, ob man diese Besserung<br />
auch der Verkehrsbelebung durch das Automobil<br />
zuschreiben will. Findet man in Bahnkreisen<br />
den Mut, das einmal zuzugestehen?<br />
Im Jahr 1927 wurden 109,2 Millionen Personen<br />
befördert, 6,2 Millionen mehr als im<br />
Jahr 1926. Auch im Güterverkehr stieg die<br />
transportierte Menge um 1,01 Mill. Tonnen<br />
auf 17,81 Mill. Tonnen.<br />
Der Personenverkehr warf Fr. 142,8 Mill.<br />
ab, gegen 137,3 Mill. Franken im Jahr 1926,<br />
nach unserer festen Ueberzeugung bis zurwährend im Güterverkehr 227 MilL Franken<br />
Verwirklichung des Ruppenbahnprojekts noch eingenommen wurden, 11,9 Mill. Franken<br />
viel Wasser den Rhein hinunterfliessen dürfte. mehr als im Vorjahr. Mit den «Verschiedenen<br />
Einnahmen» ergibt sich ein Total der<br />
Es ist nicht zu übersehen, dass die jetzige<br />
Schnellzugslinie Zürich-Sargans-Buchs bis Betriebseinnahmen von 395,1 Mill. Franken<br />
Sargans auch von den Schnellzügen Zürich- (1926: 376 Millionen Franken) oder pro Kilometer<br />
Fr. 134,3 gegen Fr. 127,8.<br />
Chur befahren wird und dass auf Strecke<br />
Sargans-Zürich die Buchser- und die Churerkomposition<br />
zum Teil gemeinschaftlich, im Millionen Franken, 1,9 Mill. Franken weniger<br />
Die Betriebsausgaben erforderten 251,1<br />
nämlichen Zage geführt werden. Es würden als im Vorjahr, pro Kilometer Fr. 85,3 (86,01<br />
also auf dieser Linie namhafte Fahrleistungen Franken), so dass sich der Ueberschuss der<br />
nicht eingespart, weil die Züge im grossen Betriebseinnahmen auf 144 Mill. Franken beläuft<br />
und um 21 Mill. Franken höher ist als<br />
und ganzen, des Graubündnerverkehrs wegen,<br />
doch geführt werden rnüssten. Ganz der Ueberschuss des Jahres 1926.<br />
gleich verhält es sich auf der Rheintaleriinie. Für die Verzinsung und Tilgung der Schulden<br />
einschliesslich Verzinsung des Kriegs-<br />
Auch hier wären Leistungsverminderungen<br />
nicht möglich, denn der Verkehr Konstanz defizits sowie für die Einlagen in die Spezialfonds<br />
werden 138,4 Mill. Franken erfordert,<br />
(Schwarzwald)-Rorschach und Lindau-Bregenz-St.<br />
Margrethen fliesst — unbekümmert so dass die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
um eine Ruppenbahn — nach wie vor der<br />
Rheintaleriinie zu und ist von dieser weiterzuleiten.<br />
Eine Ruppenbahn würde somit anderen<br />
Linien Verkehr entziehen, und zwar Linien,<br />
welche diesen Verkehr wohl zu bewältigen<br />
vermögen! Zudem würde der Verkehrsentzug<br />
die konkurrenzierten Linien nicht in<br />
Stand setzen, ihre Zugsleistungen der Verkehrsverminderung<br />
entsprechend herabzusetzen.<br />
Das Endresultat lässt sich voraussehen:<br />
ungenügende Frequenz beim Ruppen, Schädigung<br />
der bestehenden, den Verkehr gegen den<br />
Arlberg und das Bündnerland vermittelnden<br />
Linien!<br />
Die massgebenden Instanzen werden alle<br />
diese Verhältnisse und Wechselbeziehungen<br />
zweifelsohne gründlich in Erwägung ziehen,<br />
ehe sie die Konzession zum Bau einer Ruppenbahn<br />
erteilen. Von Seiten der S. B. B-<br />
wird über die stets zunehmende Konkurrenz<br />
des Automobils geklagt. Tatsächlich besteht<br />
diese Konkurrenz und lässt sich, je länger je<br />
weniger, nicht mehr aus der Welt schaffen.<br />
Wenn schon heute bestehende, gut ausgebaute<br />
Linien es nicht auf den ihrer Leistungsfähigkeit<br />
entsprechenden Verkehr bringen, so empfiehlt<br />
sich doppelte Ueberlegung, bevor man<br />
neue Bahnen baut. Eine Ruppenbahn erachten<br />
wir für den Fernverkehr nicht als dringende<br />
Notwendigkeit, wenn auch die neue<br />
Verbindung vom regionalen aber leider auch<br />
1927 mit einem Nettoüberschuss von 5,65<br />
Mill. Franken abschliesst.<br />
Bei den Transportmengen ergibt sich im<br />
Personenverkehr eine Zunahme von 6,1 Prozent,<br />
im Güterverkehr von sechs Prozent<br />
und in den Einnahmen bei den Personen 3,96<br />
Prozent, bei den Gütern 5,5 Prozent.<br />
Wir legen uns immer und immer wieder<br />
die Frage vor: Was hat der Automobilverkehr<br />
in den letzten Jahren den Eisenbahnen<br />
genützt? Die Behörden der S.B.B, haben von<br />
einem Einnahmeausfall von 7—8 Prozent,<br />
verursacht durch den Automobilverkehr, gesprochen.<br />
Wir halten dafür, dass davon<br />
mehrere Prozent abgeschrieben werden<br />
müssen, für die Verkehrsbelebung durch das<br />
Automobil!<br />
Die Waldshuter Polizei wird scharf! Ein<br />
Leser sendet uns den nachfolgenden Bericht:<br />
Das Bezirksamt waldsnut unternimmt gegenwärtig<br />
auf die schweizerischen Automobilisten eiao<br />
Treibjagd mit Bussen.<br />
Heine Chauffeure, die mit Lastwasen via Waldshut<br />
naoh Basel fahren, wurden gehiisst. weil am<br />
an der Bürde der bestehenden Bahnen! Die<br />
Red.)<br />
*AllS DEM<br />
LESERKREIS<br />
kurzsichtigen Interessestandpunkt aus ver-Anhänger kein Nummernschild angebracht ist. In<br />
'ockend sein mag.<br />
unserm Kanton haben wir keine solchen, so dass<br />
es auch nicht möglich ist. einen Schild zu tragen.<br />
(Das Resultat wäre also ein neues Defizitbähnchen,<br />
eine sich gegenseitig aufreibende des Motorwagens angebracht, damit der Anhänger<br />
Wir haben daher einen Schild mit der Nummer<br />
Bahnkonkurrenz. Die wirtschaftlichen Folgen von hinten erkannt werden kann. Bas Resultat davon<br />
war, dass wir gebüsst wurden wesen eigenmächtigem<br />
Anbringen eines Schildes. Die Bussen-<br />
brauchen wohl nicht näher ausgemalt zu werden.<br />
Unser Land trägt wahrlich schon genug<br />
verfügung traf während meiner Abwesenheit im<br />
Ausland ein, so dass iöh einen Tag zu spät-kam, um<br />
Rekurs einzureichen. Ich schrieb sofort an das Bezirksamt,<br />
dass ich diese Busse nicht anerkenne und<br />
bekam als Antwort, dass ich den Rekurs einen Tag<br />
zu spät eingereicht habe. Ich hatte in meinem<br />
Schreiben bewiesen, dass ich landesabwesend war,<br />
jedoch ohne Erfolg. Die Busse wurde aufrecht erhalten<br />
und zudem habe ich noch dio Kosten su tragen.<br />
Das ganze Benehmen lässt erkennen, dass es<br />
nicht darum geht, Ordnung zu schaffen, sondern<br />
dass 03 sich um eine Geldraachorei handelt.<br />
Ich warao daher die Automobilisten vor der<br />
Waldshuter Polizei. Solche Geldmachcreien zum<br />
Schaden der Automobilisten werden ihre Wirkungen<br />
nicht verfeolen, und es wird von Nutzen sein, davor<br />
zu warnen.<br />
E. R. Seh.<br />
Anmerkung der Redaktion: Zur Prüfung<br />
der Verhältnisse wären weitere Meldungen<br />
sicher recht zweckdienlich.
ffr» 10 - <strong>1928</strong><br />
Beleuchtungs- u. Signalfragen.<br />
den Herren Dr. Mende, Oberst Marbach und<br />
Fürsprech Banmgartner vertreten wurde, verwirft<br />
die Codebeleuchtung mehr und mehr,<br />
Die zahlreichen Verkehrsunfälle, die sich<br />
im Laufe des verflossenen und bereits auch indem der Fahrer nur das starke Licht an<br />
in'den ersten Wochen des neuen Jahres ereigneten,<br />
waren in vielen Fällen dem Konto und somit der Meinung sein kann, dass es<br />
dem ihm entgegenkommenden Wagen sieht<br />
Beleuchtung zu belasten. Diese Tatsache hat sich um ein einspuriges Fahrzeug handelt.<br />
die Polizei des Kantons Bern zum Nachdenken<br />
veranlasst. Sie hatte dabei den glück-<br />
die Zweifaden-Duplo-Lampe doch am besten<br />
Aus all den gemachten Versuchen hat sich<br />
lichen Einfall, die von ihr projektierte Verfügung<br />
über die Anwendung der Beleuch-<br />
Notwendigkeiten, welche von Seiten der Au-<br />
bewährt. Sie vereinigt in sich so ziemlich ai e<br />
tungs- und Signalvorschriften den Automcbilverbänden<br />
(A. C. S., T. C. S. und A. S. P. \.) der anderen Strassenbenützer verlangt wertomobilisten<br />
unter sich und nicht zuletzt auch<br />
zur Diskussion zu unterbreiten, was letzten den können. Für den Fahrer hat sie den nicht<br />
Mittwoch geschehen ist.<br />
zu unterschätzenden Vorteil, dass der Usbergang<br />
von der einen zur andern Beleuchtung<br />
Es war nicht Zweck der unter dem Vorsitz<br />
von Herrn A. Raaflaub, Sekretär der kantonalen<br />
Polizeidirektion, stehenden Versamm-<br />
abgeblendete Lichtkegel doch noch so ausge-<br />
nicht störend in die Augen fällt. Dann ist der<br />
lung, einen neuen Gesetzesartikel zu scharfen dehnt, dass dem Automobilisten im Notfalle<br />
oder an alten Bestimmungen zu rütteln. Wie noch genügend Meter zur Verfügung stehen,<br />
im Kanton Bern, so wird auch in der übrigen um durch kaltblütiges Handeln seinen Wagen<br />
Schweiz dem Automobilisten vorgeschrieben, entsprechend handhaben zu können.<br />
wie er seinen Wagen zu beleuchten hat. Dass In der projektierten Verfügung der Polizeidirektion<br />
Bern ist vorgesehen, dass in Zukunft<br />
das Gesetz hin und wieder auf die Praxis<br />
pfeift, ist eine alte Geschichte. Es bleibt uns das Polizeilicht nur noch beim Stationieren<br />
nur noch zu hoffen, dass das heute noch berechtigt ist, das Stadtlicht, worunter cer<br />
schlummernde Verkehrsgesetz nach seinem abgeblendete Scheinwerfer gemeint ist, für<br />
Erwachen nicht jene Krankheiten in sich den Verkehr in den Stadtstrassen und der<br />
birgt, von welchen die Artikel, aus welchen Scheinwerfer im Verkehr über Land benutzt<br />
es hervorgeht, behaftet sind.<br />
werden sollen. Ein Versuch wird zeigen, ob<br />
Wenn wir auf die Beleuchtungsfrage eingehen,<br />
so müssen wir der Klarheit der Materie fälle, die der Beleuchtung in die Schuhe ge-<br />
diese Verfügungen dazu führen, dass die Un-<br />
wegen von Anfang an zwei Hauptgruppen schoben werden, verhütet oder wenigstens<br />
auseinanderhalten, um welche sich das Problem<br />
dreht.<br />
nicht nur an der Beleuchtung der Automobi'e<br />
erheblich reduziert werden können. Dass es<br />
1. Die Beleuchtung der Strassen; hapert, haben wir bereits gesagt. Für den Automobilisten<br />
liegt die Angelegenheit auch aus-<br />
2. Die Beleuchtung am Fahrzeug.<br />
Dass unsere Strassen in den meisten Städten<br />
ungenügend beleuchtet werden, ist einfrage wird erst dann vollwertig erledigt werserhalb<br />
seines Wagens. Die Beleuchtungs-<br />
Uebelstand, über welchen wir uns nur kurz den können, wenn alles, was sich auf der<br />
aufhalten müssen. Es verhält sich mit unseren<br />
Stadtstrassen genau so wie mit unserer versehen und der Strassenverkehr auf Grund<br />
Strasse bewegt, mit gleichen Massnahmen<br />
Innenbeleuchtung, woran in erster Linie die gegenseitiger und allgemeiner Interessen geregelt<br />
wird.<br />
Fabriklokale ins Auge gefasst sind. Es fehlt<br />
in den meisten Fällen nicht an der Anzahl der Nach dem eigentlichen Beleuchtungsproblem<br />
kam auch die Frage des Schlusslichtes<br />
aufgehängten Beleuchtungskörper, sondern<br />
vielmehr an deren praktischen und vor aliem zur Sprache. Die Versammlung war darin<br />
rationellen Ausnützung. Es kranken viele einig, dass das Schlusslicht eine viel wichtigere<br />
Rolle spielt als man schlechthin glaubt.<br />
Gassen und Strassen an diesem Uebel, und<br />
es wäre wirklich an der Zeit, wenn bei Neuinstallationen<br />
die Lampen nach einem syste-<br />
als leere Worte für die Notwendigkeit spre-<br />
Es fehlt nicht an Beispielen, die deutlicher<br />
matisch aufgestellten, auf Grund gemachter chen, dass alle Verkehrsmittel der Strasse<br />
Erfahrungen aufgebauten Plan aufgehängt mit Schlusslichtern versehen werden müssen.<br />
Es handelt sich nicht um eine Neuerung,<br />
würden. Man hatte bis heute nur eines im<br />
Auge, der Strasse kreuz und quer Licht in die mit Zeit und Geld verbunden ist, sondern<br />
die Arme zu werfen; wem man damit einen lediglich um strikte Einhaltung der bereits<br />
Dienst erweist, das bleibe dahingestellt, auf vorhandenen. Bestimmungen, Auch „der, Radfahrer<br />
sollte dazu gezwungen werden, ,ei|;<br />
keinen Fall aber dem Automobilisten.<br />
Schwieriger ist das Problem über die Beleuchtung<br />
an den Fahrzeugen selbst. Das Ge-<br />
weniger die Kies- und Langfuhren auf der<br />
rotes Licht an seinem Rad mitzuführen, niefit<br />
setz, das in den meisten Kantonen noch in Landstrasse.<br />
Kraft ist, verlangt, dass «jeder Motorwagen Die Signalfrage, die gleichzeitig mit dem<br />
von Beginn der Dämmerung an auf der Vorderseite<br />
mit zwei weissen Lichtern und suf kussion kam, warf diese und jene Erfahrun-<br />
Beleuchtungsproblem zur Sprache und Dis-<br />
der hintern Seite mit einem roten Licht versehen<br />
sein muss». Ferner «soll die Strasse mungen verlangen, dass jedes Motorfahrzeug<br />
gen und Gegensätze auf. Die Gesetzesbestim-<br />
nach vorn auf ein-e genügende Strecke hin einen wirksamen Auspuiftopf besitzen muss.<br />
Immerhin ist der Ge-Das Berner Dekret vom März 1924 hat diese<br />
Bestimmung etwas genauer umfasst, indem<br />
es verbietet, dass Motorwagen und Motorräder<br />
mit offenem Auspuff fahren und störenden<br />
Lärm erzeugen. Gleichzeitig schreibt es<br />
aber vor, dass beim Umfahren von Ecken<br />
das Signal in Funktion gesetzt werden muss.<br />
Es besteht also schon eine gewisse Unklarheit,<br />
d. h. ein Widerspruch, der zu verschiedenen<br />
Malen zu Differenzen geführt hat, wenn<br />
der Richter zum Entscheid kam. Die Strässen-<br />
beleuchtet werden.<br />
brauch von stark blendenden Lichtern in Ortschaften<br />
untersagt.» Der Kanton Bern hat<br />
diesen Verordnungen durch sein Dekret vom<br />
11. März 1924 eine etwas abgeänderte Form<br />
gegeben, indem er beifügt, dass stark blendende<br />
Scheinwerfer bei Kreuzungen und Begegnungen<br />
abgeblendet werden müssen.<br />
Damit sind wir in die Seele der ganzen<br />
Betrachtung hineingekommen, in welche wir<br />
durch eingehende Referate der Herren Polizeikommissär<br />
Müller und Automobilexperte<br />
Wiesmann eingeführt worden sind, und sehen<br />
uns der wichtigsten Frage gegenüber: Wie<br />
soll abgeblendet werden? Die an dieser Versammlung<br />
einleitend vorgebrachten Erläuterungen<br />
und geschilderten Zustände, wie auch<br />
die praktische Vorführung von verschiedenen<br />
Beleuchtungen und deren Abblendvorrichtungen<br />
haben gezeigt, wo die Fabrikanten auf<br />
dem richtigen Weg sind. Dass die Duplo-<br />
Beleuchttmg auf diesem Gebiet heute das<br />
Beste darstellt, hat sich gerade während der<br />
praktischen Vorführung derselben deutlich<br />
gezeigt. Wichtig ist auf alle Fälle, dass die<br />
Lampe selbst in abgeblendetem Zustand noch<br />
genügend weit leuchtet, um im Notfall den<br />
Wagen innerhalb des Lichtkreises zum Stehen<br />
zu bringen. Der Unfall auf der Kirchenfeldbrücke,<br />
der sich vor einiger Zeit in Bern<br />
ereignete, spricht, nach den Ausführungen<br />
von Herrn Polizeikommissär Müller, entschieden<br />
dafür. Einleuchtend ist, dass dann erst<br />
eine absolute Vermeidung von Zusammcnstössen<br />
eintreten kann, wenn das Lichtfeid<br />
disziplin ist in der Schweiz noch nicht auf<br />
der Grundlage aufgebaut, wie sie andere<br />
Länder glücklicherweise besitzen. Wir sind<br />
noch im Stadium der Erziehung. Rücksichtslose<br />
Automobilisten müssen so gut wie sinnlose<br />
Fussgänger erzogen werden. Daneben<br />
liegt e"s aber in den Händen der polizeilichen<br />
Instanzen, dass sie auf eine Art und Weise<br />
Ordnung schaffen, die mit der alten Devise<br />
Schritt hält: Gleiche Pflichten, gleiche Rechte.<br />
Und die Nummernschilder! Dass man die<br />
Nummer, wie es die Polizei wünscht, auf 30<br />
j Meter Distanz erkennen sollte, ist schön und<br />
recht, jedoch, wie der Präsident der Sektion<br />
Bern des A. C. S. mit aller Ueberzeugung<br />
und mit allem Recht hervorhob, wohl kaum<br />
erreichbar. Hauptsache ist und bleibt woh 1 ,<br />
dass das Schild an einem Ort angebracht<br />
wird, an welchem es bei Tag und Nacht gut<br />
sichtbar und möglichst wenig dem Staub und<br />
Kot der Strasse ausgesetzt ist.<br />
Wir hoffen, dass die gegenseitige Aussprache<br />
der Berner Polizeibehörde mit den Automobilisten<br />
dazu führen wird, um dem Strassenverkehr<br />
bei Tag und Nacht eine Rege-<br />
sich soweit ausdehnt, dass sich der Bremsweg<br />
innerhalb desselben befindet. Dass die inlung zu geben, welche die Sicherheit des<br />
Verkehrs vom Standpunkt der Automobilisten<br />
und der andern Strassenbenützer aus gewährleistet,<br />
schm.<br />
Frankreich übliche und vom Gesetz zugelassene<br />
«Code-Beleuchtung», die darin besteht,<br />
dass der rechte Scheinwerfer voll in Funktion<br />
ist, jedoch abwärts gerichtet sein muss,<br />
und der linke auf das sogenannte Polizeiiicht<br />
reduziert wird, den obigen Anforderungen<br />
nicht entspricht, ist klar Die Code-Be!euchtung<br />
und das Fahren mit den Polizeilichtern<br />
im Stadtbezirk, wie es in Paris vorgeschrieben<br />
ist, wäre für unsere schweizerischen Verhältnisse<br />
wohl noch verfrüht Auch die praktische<br />
Erfahrung, die speziell und mit Nachdruck<br />
während der ganzen Diskussion von<br />
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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> —<br />
Nochmals die kolllsionslose<br />
Autostrassen-Kreuzung.<br />
(Wir erhielten kürzlich von einem sretreuon<br />
Leser der «A. R. » einen interessanten Beitrag<br />
zum Kapitel der Autostrassenkreuzuns. den wir<br />
unserem Sonderkorrespondenten zur Begutachtung<br />
unterbreiteten. Nachfolgend veröffentlichen wir<br />
Einsendune und Erwiderung. Die Red.)<br />
An die Redaktion der Automobil-Revue!<br />
Ich lese die Automobil-Revue jedesmal<br />
mit grosser Freude; besonders das Problem<br />
der'Hafraba findet mein ganz spezielles Interesse.<br />
Was nun die Kreuzungen der Autostrassen<br />
anbelangt, scheint es mir, dass man<br />
dabei Komplikationen suche, welche der finanziellen<br />
Frage wenig Rücksicht entgegenbringen.<br />
Ich erlaube mir deshalb, als Automobilist<br />
eine Idee zu unterbreiten, die sich,<br />
wie ich mich nicht zu täuschen glaube, als<br />
sehr praktisch erweisen wird: Ein reichlich<br />
grosses Kreiszentrum (s. Skizze), wodurch<br />
eine leichte Kurve geschaffen wird; um den<br />
Kreis eine Strasse, die den Einfahrten bequem<br />
Raum bietet. Der Rest ergibt sich von selbst.<br />
Hochachtend<br />
E. Bihler, Neuenburg.<br />
Die Einwände der Fachleute.<br />
(Ny) Der Vorschlag des Herrn Emil Bihler. den<br />
Verkehr zweier Automobilstrasson 4 niveau kollisionslos<br />
ineinander überzuleiten, weicht schon, im<br />
Prinzip von der Brunnschweilerschen Autostrassenkreuzung<br />
ab. Sie ist daher nicht geeignet, diese zu<br />
ei otzen (siehe « Automobil-Revue » Nr. 102 vom<br />
23. Dezember 1927). Der prinzipielle Unterschied<br />
beider Lösungen besteht darin,, dass die Bihlerscho<br />
Lösung keine Strassenkreuzung, sondern eine Platzumfahrung<br />
darstellt. Sie stellt nichts anderes dar<br />
als die Ein- und Ausfahrten von Plätzen in srrösseren<br />
Städten, auf welcher nur in einer Richtung<br />
gefahren werden darf. Ich nenne als Beispiele die<br />
Städte Mailand. Stuttgart. Athen und Berlin. Dazu<br />
kommt bei der Lösung Bihler der weitere Unterschied,<br />
dass die runden Verbindungsstrassen ausschliesslich<br />
Hauptstrassen sind. Sie müssen daher<br />
strassenbautechnisch alle Anforderungen der Automobilstrasso<br />
erfüllen. Um zu zeigen, wohin dies<br />
bei der Bihlerschen Lösung führt, geben wir sie in<br />
Fig. 1 nicht mass stäblich und in Fig. 2<br />
massstäblich gezeichnet wieder. ^<br />
Das niebtmassstäbliche Bild scheint auf den<br />
ersten Blick wirklich einfach und daher auch billig<br />
in der Ausführung zu sein. Dieser Eindruck wird<br />
durch Fig. 2 korrigiert. Wir sehen, dass die runde<br />
Fläche, die umfahren werden muss, sehr eross ist<br />
(600 m im Durchmesser bei Annahme eines Krümmungsradius<br />
von nur 300 m), und dass die Eiuund<br />
Ausfahrtstrassen an dreieckförmigen Plätzen<br />
B<br />
Links:<br />
Fig. 1. Das Krcuzungssystem unseres Korrespondenten<br />
(nach seiner eigenen Skizze)<br />
entlang führen. Dies allein verteuert diese Lösung<br />
gegenüber derjenigen des Hrn. Bninnsehweüer derart,<br />
dass an eine praktische Ausführung kaum gedacht<br />
werden kann. Wir erörtern dies zahlonmässig<br />
unter Zugrundelegung der nachfolgenden denkbar<br />
günstigsten Annahme für die Lösung Bihlev. Wir<br />
nehmen an, dass:<br />
1. das Terrain vollkommen horizontal sei. so dass<br />
keine Einschnitte und keine Aufschüttungen<br />
notwondig werden;<br />
2. das durch die kreisförmige Sirasse eingeschlossene<br />
Gelände nicht käuflich erworben werden<br />
müsse;<br />
3. die zu diesem eingeschlossenen Gelände führenden<br />
Unterführungen sowie eine Entwässerung<br />
des Geländes nicht ausgeführt werden müsse.<br />
4. Zudem nehmen wir nicht 500 m Krümmungsradius<br />
an, wie dies in Italien üblich ist. son-<br />
.. dem .nur 300 m.<br />
Unter diesen Annahmen (die höchst unwahrscheinlich<br />
und zum vornherein unvollständig sind)<br />
ergibt sich rechnerisch folgendes Resultat:<br />
1. Erwerb des Grundstückes für die Strassenfühning und<br />
8 m- Strassenbreite:<br />
Kreisstrassenflächo 2 X 300 X 3.14 X8 = in- 15 070<br />
Dreicckszwickel 4 X 22 700 = m- 90 800<br />
Demgegenüber stellt sich die Lösung Brunnschwoiler,<br />
bei der keine das Resultat begünstigende Wcglassungen-<br />
gemacht wurden, folgendermassen:<br />
A. Die untere, überführte Strassc<br />
geht horizontal Fr. 545 000.—<br />
B. Die untere, überführto Strasse<br />
ist um halbe Brüc'kenhöhc eingeschnitten<br />
Fr. 201000.—<br />
Abgesehen von dem günstigeren Resultat hinsichtlich<br />
Erstellungskosten des Projektes Brunnschweiler<br />
ist kaum anzunehmen, dass die allgemeine<br />
Rechts:<br />
Fig. 2. Dasselbe Projekt<br />
durch den Fachmann massstäblich<br />
gezeichnet, was<br />
zur umstehenden Kritik<br />
geführt hat.<br />
Bodengestaltung der Schweiz die bauliche Ausführung<br />
solch grosser Strassenkreiso. gestatten wird.<br />
Die Lösung Bihler mag in ebenen, besonders in<br />
unfruchtbaren. Gebieten anwendbar sein.<br />
rati und eine weitere bekannte italienische Marke,<br />
dib einstweilen nicht genannt sein will, v.<br />
lieber einen hübschen Rennwagenpark verfügt<br />
der italienische Meisterfahrer Materassi, welcher in<br />
rlor nächsten Saison an 22 Rennveranstaltungen<br />
starten will, worunter der Grosse Preis von San Sebastian<br />
und eventuell das 500 Meilen-Rennen von<br />
Indianapolis Die in seiner Garage untergebrachten.<br />
Wagen sind: 3 Tatbot (l'A Liter); 2 Bugatti (3 Lit:);<br />
1 Amilcar (1100 cem); 2 Itala mit Hispano-Motoren<br />
(1 Touren- und 1 Rennwagen) und schliesslich<br />
ein Chrysler-Rennwagen, Typ. 72. — Armer<br />
Materassi! v.<br />
Die Durchführung eines internationalen Automobil-Rundrennens<br />
in nächster Nähe von Cannes wird<br />
durch den A. C. von Cannes ernsthaft in Erwägung<br />
gezogen. "* v<br />
Eine VVinterfahrt nach San Martino di Castrozza<br />
und Cortina d'Ampezzo, dem italienischen St. Moritz,<br />
wird, wie alljährlich, durch die Societä del<br />
Motore di Treviso organisiert. v.<br />
vier Breieekszvnckel<br />
= m- 105 870 ä Fr. 6.— = Fr. 635 220.-<br />
2. Strassenoberbau:<br />
Krei'sstrasso 2 X 300 X 3,14 = 188-i<br />
Ein- u. Ausfahrt 8 X 1884 : 6 = 2512<br />
4396 X 8 = m- 35 168<br />
abzüglich das wegfallende gerade Hanntstrassenkreuz.<br />
2000 X 12 = m- 24 000<br />
Die Nennungen für die zweite Mille Nliqüa sind<br />
den Organisatoren — dem A.. C. Broscia und der<br />
Gäzzetta dello Sport — schon zahlreich eingegangen.<br />
Wir nennen unter anderen nur die bekannten<br />
Fahrer Maggi, Tonini, Lepori, Maserati, etc. Folgende<br />
Marken haben bis heute ihre Maldinis gegeben;<br />
Lancia, Hispano-Suizza, Alfa Romeo. Masoll<br />
108 a Fr 12.30 —Fr. 137 360.—<br />
Total Fr. 772 580.—<br />
Ein neues Strandbad am Bielersee? Die 1<br />
Einwohnergemeindc - Versammlung von Erlach<br />
beauftragte, wie wir vernehmen, den<br />
Verkehrsverein mit dem Studium der Errichtung<br />
eines Strandbades. Sollte der Plan verwirklicht<br />
werden, ist mit einer regen Belebung<br />
des Verkehrswesens zu rechnen. Wann<br />
wird die Initiative zu dem in den Spalten der<br />
«A.-R.» schon wiederholt angeregten Errichtung<br />
eines Strandbades am Murtensee ergriffen?<br />
v.<br />
Letzte Nachrichten<br />
bei r>ur<br />
Die Folgen bleiben nicht aus.<br />
Die Berner Polizei macht mit<br />
dem Dekret Ernst!<br />
Am letzten Montag hatten, wie uns mitgeteilt<br />
wird, verschiedene auswärtige Lastautos das seltsame<br />
Vergnügen, an der Bernergrenzo ihre Lastautos<br />
abzuladen und den Anhänger zurückzulassen.<br />
So z. B. zwei Firmen aus dem Borner Oberland,<br />
die ihre VerkehrsbewUligung in Basel gelöst<br />
haben, weil sie ihr Stammhaus in Basel haben.<br />
War es nicht ein grosses Versehon. ein Dekret<br />
mit derartigen Bestimmungen in Kraft zu setzen?<br />
Gessler hätten wir bald genug, wenn nur ein Toll<br />
da wäre!<br />
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guter Zustand,<br />
Fr. 7800<br />
Arbenz<br />
4 Tonnen Tragt 1 aft<br />
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N'JO —<br />
Automobilsteuer und die<br />
Gemeindestrassen.<br />
In der bernischen Grossratssitzung vom<br />
31. Januar wartete Nationalrat Gnägi mit einer<br />
Interpellation auf, die darauf hinauszielt,<br />
aus dem Ertrag der Automobilsteuer einen<br />
Beitrag an die Unterhaltungskosten der Gemeindestrassen<br />
auszuscheiden. Nach kurzer<br />
Würdigung der allgemeinen Aufwendungen<br />
im heute allgemein gesprochen vorbildlichen<br />
Strassenwesen des bernischen Staatshaushaltes,<br />
kam der Interpellant auf die stiefmütterlich<br />
behandelten und mit ihren Strassen<br />
schwer belasteten abgelegenen Gegenden<br />
zu sprechen. Die Gemeinden müssttn,<br />
um ihre Strassen dem intensiven Automobilverkehr<br />
offenhalten zu können, grosse Auiwendungen<br />
machen und deshalb entscaieden<br />
darauf dringen, einen Anteil aus dem Ertrag<br />
der Automobilsteuer zu erhalten, selbst auf<br />
die Gefahr hin, dass dadurch das Programm<br />
der kantonalen Baudirektion etwas beeinträchtigt<br />
werde. Bei diesen «Brosamen, die<br />
vom Tisch des Herrn fallen» würde es sich um<br />
verhältnismässig geringe, Summen handein<br />
(3-4000 Fr. pro Kilometer) und dies nur bei<br />
Strassen zwischen zwei politischen Gemeinden.<br />
Alles in allem stellte Herr Natioaalrat<br />
Gnägi seine Forderung auf einen Drittel der<br />
Automobilsteuer! Die Begründung der Interpellation<br />
klang mit dem schönen Satz aus,<br />
dass der Staat die Pflicht habe, den Gemeinden<br />
zu ermöglichen, am modernen Verkehr<br />
teil zu nehmen. Der Starke darf dem Schwachen<br />
kein Unrecht zufügen!<br />
Baudirektor Bösiger war anderer Meinung.<br />
Die Verteilung würde eine Komplizierung mit<br />
sich bringen, die eine kostspielige Apparatur<br />
erfordern müsse (ungefähr wie beim Benzinzoll!).<br />
Der Staat erfülle seine Pflicht gegenüber<br />
den Qemeinden: 400,000 Franken fliessen<br />
alljährlich in die Kassen der Gemeindeverwaltungen.<br />
Der Kanton hätte in erster<br />
Linie an die Staatsstrassen zu denken, was ja<br />
letzten Endes auch wieder den Gemeinden<br />
zugute komme. Durch die Erfüllung des<br />
von Herrn Nationalrat Gnägi geäusserten<br />
Wunsches, käme das vom Grossen Rat genehmigte<br />
Strassenprogramm in Rückstand;<br />
beim Ausbau der Haupt- und Durchgangsstrassen<br />
würden ja auch Verbesserungen der,<br />
Ortsdurchfahrten, die im Interesse der Gemeinden<br />
liegen, vorgenommen! Kurz, der<br />
langen Rede Sinn war: Erst die Staatsstrassen,<br />
dann die Gemeindestrassen!<br />
Die Interpellation Gnägi könne in abseh-<br />
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barer Zeit wieder auf Herz und Niere geprüft<br />
werden. Die Gemeinden des Kantons<br />
Bern hätten sich keineswegs zu beklagen, in<br />
andern Kantonen müssten die Gemeinden an<br />
den Unterhalt der Staatsstrassen direkte Beiträge<br />
liefern. Also: erst das Eine, dann das<br />
Andere. Zwiefaches Vorgehen zersplittert<br />
die besten Kräfte!<br />
Nationalrat Onägi erklärte nach der überzeugenden<br />
Widerlegung des Baudirektors<br />
Bösiger, von der Antwort ganz und gar<br />
nicht befriedigt zu sein, weshalb er sich den<br />
Motionsweg vorbehalten müsse. — Womit<br />
das Intermezo seinen einstweiligen Abschluss<br />
fand. v.<br />
Eine wohlverdiente Strafe.<br />
Ein ganz bedenklicher Geselle stand kürzlich<br />
vor dem Zürcher Bezirksgericht unter<br />
der Anklage fahrlässiger Körperverletzung.<br />
Der Angeklagte hatte ohne im Besitze einer<br />
Fahrbewilligung zu sein eine Probefahrt<br />
ohne Wissen oder Erlaubnis seines Arbeitgebers<br />
zu einer eigentlichen Strolchenfahrt<br />
ausgedehnt, in deren Verlauf er einen Passanten<br />
überfuhr und sich nach dem Unfälle<br />
aus dem Staube machte. Das Gerichtskonto<br />
dises Burschen ist bereits mit neun Vorstrafen<br />
belastet, zudem war ihm ein Vierteljahr<br />
vor diesem Unfall die Führerbewilligung auf<br />
Grund eines anderweitigen Gerichtsentscheides<br />
entzogen worden. Der Angeklagte hatte<br />
die Stirne, sein rücksichtsloses Verhalten an<br />
dem betr Unglückstag mit seiner damaligen<br />
Trunkenheit zu entschuldigen, was das Gericht<br />
aber mit Recht als strafverschärfend<br />
wertete.<br />
Der Antrag der Bezirksanwaltschaft auf<br />
vier Wochen Gefängnis stand in Anbetracht<br />
all dieser Umstände u. E. in keinem Verhältnis<br />
mit der Schwere des Vergehens. Das<br />
Gericht scheint der nämlichen Auffassung gewesen<br />
zu sein und verurteilte den Schuldigen<br />
zu vier Monaten Gefängnis. Gewiss werden<br />
alle wahren Automobilisten diesen Entscheid<br />
nur billigen, und hätte man sicherlich<br />
die Ausfällung einer Strafe, wie sie vom<br />
Staatsanwalt vorgeschlagen war, in diesem<br />
Falle als eine unbegründete Nachsicht ansehen<br />
müssen.<br />
Der Unglücksfall hat seinerzeit verstand-,<br />
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licherweise in der Presse ordentlich Staub<br />
aufgeworfen. Dieses Beispiel zeigt aber<br />
neuerdings, wie vorsichtig derartige Mel-"<br />
düngen abzufassen und wie. skeptisch. ,sie<br />
vom Publikum aufgenommen werden sollten,<br />
in der Tagespresse wurde der Fall je<br />
nach der Einstellung vielfach dahin kommentiert,<br />
es handle sich um einen rücksichtslosen<br />
Automobilisten. Auf diese Weise ist<br />
zweifelsohne eine gewisse Empörung im<br />
Publikum geschürt worden, welches einer<br />
Missstimmung gegen die Automobilisten im<br />
allgemeinen Vorschub leistete. Einen Autodieb,.dem<br />
zudem gerichtlich bereits die Fahrbewilligung<br />
entzogen wurde, der in strafbarer<br />
Weise das Vertrauen seines Patrons<br />
missbraucht und dadurch für wenige Stunden<br />
über ein Auto verfügen kann, wird wohl<br />
niemand im Ernst als Automobilist im eigentlichen<br />
Sinne des Wortes bezeichnen.<br />
Auf alle Fälle würden sich sämtliche anständigen<br />
Fahrer dagegen verwahren, mit einem<br />
derartigem Individuum associert zu werden.<br />
Redet man aber, wie dies in einzelnen<br />
Presse-Mitteilungen der Fall war, ganz allgemein<br />
von einem Automobilist, so fällt bestimmt<br />
auch etwas von dem ungünstigen<br />
Eindruck auf die Gesamtheit der Automobilfahrer<br />
ab. Derartige Parasiten, welche mit<br />
dem Automobilisten nach landesüblichen Begriffen<br />
nichts gemeinsam haben, verdienen<br />
ganz exemplarisch gestraft zu werden, weshalb<br />
der oben erwähnte Entscheid allgemeine<br />
Anerkennung finden wird. B.<br />
A. C. S. SEKTION BERN. Die nächste Monatszusatnmenkunft<br />
wird, wie bereits gemeldet, Montag<br />
den 6. Februar, 20 Uhr, im Clublokal stattfinden.<br />
Ein Vortrag von Herrn Paul Tribolet. Bern « Von<br />
Finnland nach Skandinavien » wird den Anwesenden<br />
lebhafte Erinnerungen an Gebiete vermitteln,<br />
die den Autofahrer jederzeit interessieren werden.<br />
Donnerstag den 16. Februar, um 21 Uhr, beginnt<br />
im Bürgerratssaal des Kasinos der Tanzabend der<br />
Sektion. Die Einladungen sind bereits versandt.<br />
Nicht nur Kostüme werden vom Ba-llkomitee für<br />
die Verschönerung des Abends als erwünscht betrachtet,<br />
sondern auch Veränderungen des Kopfbildes<br />
sollen die Festfreude verschönern helfen.<br />
Dabei mag eine Perücke oder ein Schnurrbart, oder<br />
eine falsche Nase genügen, um das lieh zu verschleiern.<br />
Wer zu Hause nichts findet, um sein<br />
Konterfei zu verändern, wird am Saaleingang verschiedeno<br />
käufliche Dekorationen vorfinden.<br />
Ein rassiges Spanierorchester beginnt ran 21<br />
Uhr die Stimmung im Saal zu heben. Alte und<br />
neue Tänze sollen die Teilnehmer jeglicher Gesin-<br />
• nung erfreuen. Bürgerratssaal und Foyer werden<br />
• für diesen Abend festlich dekoriert sein. Dass das<br />
•J5est an einem Donnerstag statt an einem Samstag<br />
stattfindet, war eine Klippe, die der Vorstand nicht<br />
Dampf-Vulkanisierung<br />
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umschiffen konnte. Niemand soll sich aber auf<br />
diesem Grunde abhalten lassen, am Abend teilzunehmen.<br />
Die Scktiomkasso wird einen erheblichen Beitrag<br />
leisten, um den Mitgliedern den Abend zu<br />
einem vollen Gonuss zu gestalten. Wir machen nochmals<br />
darauf aufmerksam, dasä die Freikarten aui<br />
dem Sekretariate bis zum 15. Februar zu beziehei;<br />
sind.<br />
Am Freitag den 24. Februar, 20 Uhr. im Clublokal,<br />
wird Herr Graf Almeida vom Bayrischen<br />
Automobil-Club, der letztes Jahr eine Clubreise nacl<br />
Spanien mitmachte, über seine «Automobilfahrter.<br />
in Spanien» berichten.<br />
lt.<br />
A. C. S. SEKTION THURGAU. Bereits sind füi<br />
den Maskenball, der am 11. Februar stattfinden soll,<br />
oino schöne Anzahl Anmeldungen registriert. Dei<br />
Ball wtrd in den grossen Räumen des Hotels Bä]<br />
in Arbon vor sich gehen. Eine Ballmusik von 6C<br />
Mann soll den Abend zu einem hervorragenden Genuss<br />
gestalten. Das Sekretariat erwartet einen Massenbesuch<br />
und bittet die Mitglieder der Sektion, ihn<br />
Anmeldungen frühzeitig abzugeben. Das schmissigi<br />
Programm, die hervorragenden artistischen Kraft;<br />
und das raffinierte BallreKlement werden sicherlich<br />
den Entschluss zur Teilnahme leicht gestallten.<br />
Wer seine Anmeldekarte verlegt oder verloren hat.<br />
sende dio Mitteilung kurzerhand per Postkarte ai<br />
das Sekretariat des A. C. S. Kreuzungen, Haupt<br />
strasse 56.<br />
go.<br />
A. C. S. SEKTION FREIBURG. Die Generalvet<br />
Sammlung der Sektion wird vom 6. auf den 16. Februar<br />
verschoben. Die Traktanden sollen in eine<br />
der nächsten Nummern bekanntgegeben worden, li<br />
A.C.S. SEKTION ZÜRICH. Die Sektion Zu<br />
rieh des Automobil-Club der Schweiz veranstalte<br />
nächsten Dienstag den 7. Februar <strong>1928</strong>. 20.00 Uni<br />
im Zunfthaus zur « Schraiedstubc », Markteasse 2ü<br />
in Zürich, gemeinsam mit dem Zürcher Ineenieuiund<br />
Architektenverein einen Lichtbildervortrag, a;<br />
dem Herr Dr. Ing. Georg Müller (Berlin) übe:<br />
« Grossgaragen » referieren wird. Herr Dr. Mülle<br />
ist erst kürzlich von einer Studienreise nach Nord<br />
amerika zurückgekehrt und besitzt einen Vorzug<br />
liehen Ruf als Autorität in allen Fragen des Ga<br />
ragewesens. Dom Lichtbildervortrag vom 7. Februa<br />
dürfto auch aus dem Grunde besonderes Interess:<br />
zukommen, als es das erste Mal ist, dass in de'<br />
Schweiz über das immer wichtiger werdendo Pro<br />
blem des Grossgaragobaues durch einen Facbman;<br />
orientiert wird. Da für den Vortrag eine ziemlic!<br />
starke Beteiligung von Mitgliedern der beiden Ver<br />
eine zu erwarten ist. werden zum Vortras nur Sei<br />
tionsmitglieder zugelassen. Die Einführung voi<br />
Gästen und Angehörigen kann aus dem genannte!<br />
Grunde leider nicht gestattet werden. n.<br />
A. C. S. SEKTION WALLIS. Die ausserordent<br />
liehe Generalversammlung wird am 12. Februa'<br />
stattfindet. Auf der Traktandenliste stehen u. a.-<br />
Anpassung der Statuten an die neuen A. C. S.-Statuten<br />
und Wahlen der Sektionsorgane.<br />
In Zukunft werden die Sektionen die Beiträge<br />
selbst fixieren, so dass auch der Beitrag unser« t<br />
Sektion sich etwas realüzieTen'Iass€-" " '•""" '.'HCiT*<br />
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8 AUTOMOBIL-REVUE *!>'8 —<br />
A. C. S. SEKTION NEUENBURG. Die Gencral-<br />
.versammlung der Sektion findet Samstag, ll.'Feb-<br />
.ruar im CafS des Alpes statt. Es werden wichtige<br />
Traktanden behandelt. Ein Bankett wird der Versammlung<br />
: folgen.<br />
fit.<br />
: A. C.S. SEKTION GENF. Das neuge-wählte und<br />
•bereits mitgeteilte Komitee der Sektion versammelte<br />
sich am Dienstag zur Zusammensetzung des Bureaus.<br />
Die Chargen sind wie folgt verteilt:<br />
Präsident: Herr Albert Chantre.<br />
- ; 1. Vizepräsident: Herr Dr. Renö Guillermin.<br />
2. Vizepräsident: Herr Charles Ernens.<br />
.u Kassier: Herr Max Olivet.<br />
Sekretär: Herr Pierre Renaud.<br />
In Anerkennung der unermüdlichen, dem Club<br />
geleisteten Dienste überreichte das Komiteo dem<br />
scheidenden Kassier, Herr Pierre de l'Haroe. einen<br />
grossen Becher. Auch die Dienste des abtretenden<br />
verdienten Vizepräsidenten Herr G. Mallet wurden<br />
vom Komitee wärmstens verdankt.<br />
Die neue Telephonnummer der Sektion Genf<br />
lautet: Stand 88i99. v.<br />
A. C. S. SEKTION TESSIN. Auf die Initiative<br />
"der Sektion hin wird beim Wechselkomptoir auf<br />
dem Platze Wilhelm Teil ein Touristenbureau eröffnet,<br />
• das den Tessinern und allen durchfahrenden-Automobilisten<br />
kostbare Dienste leisten soll.<br />
fit.<br />
A. C. S. SEKTION GENF. Herr GTolimond, der<br />
Sekretär der Sektion, ist nun in die Dienste des Zentralbureaus<br />
des A. C. S. getreten. Wir beglückwünschen<br />
"das Zentralbureau zu seinem neuen tatkräftigen<br />
"Mitarbeiter. Die Sektion Genf verliert gleichzeitig<br />
einen guten Freund, der der Sektion immer<br />
zterSeite stand, wo es etwas zu helfen gab. fit.<br />
' AUTOSEKTION ST. GALLEN - APPENZELL<br />
DES T. C. S., Stadtgruppe St. Gallen. Mit einem<br />
originellen, maskengeschmüekten Rundschreiben ladet<br />
die Stadtgruppe St. Gallen ihre .Mitglieder auf<br />
den 11. Februar <strong>1928</strong>, 20 Uhr, im Konzertsaal ühler<br />
zu einem<br />
Clubball mit Maskenredoute<br />
ein. Für ein rassiges Orchester von acht Mann ist<br />
bereits gesorgt. Sämtliche Mitglieder der Stadtgruppe,<br />
sowie der Sektion St. Gallen-Appenzell, sind<br />
eingeladen, wenn immer möglich maskiert zu orsoheinen.<br />
Der Ball verspricht ein gesellschaftliches<br />
Event voll karnevalistischen Hochbetriebs zu werben!<br />
— Anmeldungen haben bis zum 8. Februar<br />
beim Präsidenten, Herrn E. Gross. oder beim<br />
Kassier, Herrn-H. Burk, einzugehen. Die Eintrittspreise<br />
sind für Herren Fr. 3.—. für Damen Fr; 2.—.<br />
BjlleJSte können gegen Vorweisung der Ausweis-<br />
Sssrfei, W'döt~Sbeiinjkasse'."bezpgeS werden: — St. """<br />
AUTOSEKTION ZÜRICH..T. C.S. Die nächsten<br />
Veranstaltungen der* Sektion sind: '<br />
Mittwoch, den' 1. Februar, abends 8 Uhr, iia Hotel<br />
Baur-en-ville: Lichtbilder-Vortrag von Herrn<br />
Polizeikommissär - Hartmann •• • über «'Zürcher<br />
Verkehrsfragen ».<br />
Samstag, den 18. Februar, abends 8 Uhr: Grosser<br />
Maskenball im Hotel Baur-en-ville.<br />
Samstag, den 10. März, abends 8 Uhr: Jahresfost, in<br />
sämtlichen Räumen der Tonhalle.<br />
Samstag, den 17. März, abends "6 Uhr: Generalversammlung<br />
im Hotel ; Baur-cri-ville.<br />
Jeden' Mittwochabend: Stammtischzusammenkunft im<br />
Metropol.<br />
Jeden Abend im Corso-Theater und Palais Mascotte:<br />
Vorstellungen zu ermässigten Preisen für die<br />
T. C. S.-Mitglieder. Mitgldederkarte nicht vergessen.<br />
Ib.<br />
AUTOSEKTION WAADT DES T. C. S. Die Sektion<br />
hielt am vergangenen Samstag ihre jährliche<br />
Generalversammlung in Verbindüne * mit einem Unterhaltungsabend.<br />
Wenn- eine .Sektion gut gedeiht,<br />
sind solche Generalversammlungen wie als Dessert<br />
zu geniessen. Alle Gefahren sind im Verlaufe<br />
des Jarhres beseitigt worden und der Vorstand der<br />
Sektion kann dann seine Erfolge einheimsen.<br />
Herr Nationalrat Vallotton-Warnery, der' tatkräftige<br />
Präsident der Waadtländer. Sektion, eröffnete<br />
die Sitzung mit dem interessanten Präsidentenbericht<br />
Die Sektion umfasst heute über 1500<br />
Mitglieder und blickt auf eine lebhafte Tätigkeit<br />
zurück. Zahlreiche schöne Tourenfahrten, und andere<br />
interessante Veranstaltungen bereicherten das<br />
Loben der Sektion. Die Beziehungen zu den Behörden,<br />
im besondern zu Herrn Regierungsrat Simon,<br />
dem Vorsteher des waradtländischen Baudepartements,<br />
sind als glänzend zu bezeichnen. Der<br />
Vorstand der Sektion konnte mit diesen Behörden<br />
verschiedene brennende automobilistische Fragen in<br />
Uebereinstimmung lösen. Auch im städtischen Verkehr<br />
von Lausanne wurden verschiedene Neuerungen<br />
in gemeinsamer Arbeit ausgeführt.<br />
Die Beziehungen mit dem Zentralsitz- und mit<br />
anderen Sektionen des T.C.S. sind ebenfalls erfreulich.<br />
Vor allem muss aber' das glänzende Einvernehmen<br />
mit der « Automobil-Revue » erwähnt werden.<br />
Der Kassier der Sektion, Herr Gachet, präsentierte<br />
den Mitgliedern einen guten Jahresabschluss<br />
mit Profizit von Fr. 3426.— Das Protokoll der letzten<br />
Generalversammlung, verfasst.von Herrn Paul<br />
Kehrer, fand den Beifall der Anwesenden.<br />
Der Vorstand wurde im Block wiedergewählt'<br />
Präsident: Herr Vallotton-Warnery, Lausanne. Vizepräsident.<br />
Herr Gafner, Lausanne," Sekretär* Herr<br />
Kehrer, Lausanne, Schatzmeister: . Herr Gachet,<br />
Lausanne, Beisitzer: die Herren, Eggli. und Meylan.<br />
Ueber die neue waadtländlsche • Motorfahrzeugsteuer<br />
referierte Herr Vallotton-Warnery in einem<br />
kurzen Expose. Er änsserte die Ansicht, dass die<br />
Vereinheitlichung der Taie die Automobilsteuer'<br />
nicht erschwere, auf jeden Fall nicht in. den 132„<br />
Gemeinden, die bis anbin eine gleich hoho Steuer,<br />
bezogen, wie der Staat. . .J 1 ,<br />
Herr Rogier.ungsrat Simon verdankte • die Objek-^<br />
tivitärdef Darjögtjöjrdes"SeftiimBTTräsidenteii 1 niTit'<br />
erwähnte,, dass- dor Kanton - Waadt- im 'Jahre: <strong>1928</strong><br />
für seine, Sirassen - annähernd 7 Millionen auslegen<br />
werde; wovon "ungefähr 2,5 Millionen"der " Staatskasse<br />
entnommen werden müssen. So scheinen<br />
25 Fr. als Taxe für ein Steuerpferd keine allzu hohe<br />
Auslage für den Automobilisten zu sein. Der waadt-.<br />
ländische Staat dürfe übrigens auf seine Strassen<br />
stolz sein.<br />
Nach dem geschäftlichen Teil begab man sich in<br />
den geräumigen Saal des Hotels, um dort ein delikates<br />
Bankett zu geniessen. Unter den Anwesenden<br />
befanden sich ausser den bereits Genannten Herr<br />
Rosset. Bürgermeister von Lausanne. Herr Neher.<br />
Administratioiisrat das T. C. S.. Herr Cartier von<br />
der Sektion Neuenburg :T. C. S. und Herr Fehr, Präsident<br />
der Zürcher Sektion des T. C. S.. sowie der<br />
kantonale Experte. Herr Rapin. Und vergessen • wir<br />
nicht den Vertreter der «Automobil-Revue», der allezeit<br />
bei der Sektion frohe Aufnahme findet.<br />
Verschiedene Bankettreden beleuchteten die Arbeit<br />
des Clubs, der Sektion und die Beziehung<br />
zum, Publikum und zu den Behörden. Herr .Neher<br />
als t , Vertreter der Verwaltung des T. G. S.<br />
sprach der Zusammenarbeit der Strassenbenützer<br />
mit" den Behörden das Wort. Der T. G. 9. wünsche,<br />
dass seine Sektion sich möglichst stark entwickle<br />
und wenn einmal eine Sektion ien Mut habe, von<br />
den Behörden ihrer Wohnstadt zu verlaazon dass<br />
alle Trambetriebe abgeschafft werden müssen, so<br />
sei "die Leitung des T. C. S. von der Macht der<br />
Sektion überzeugt.<br />
Der Bürgermeister von Lausanne. Herr Rosset.<br />
sprach im Namen der Stadt Lausanne den Dank für<br />
die .Einladung aus und verkündigte, dasa der Leiter<br />
der Lausänner Polizei gegenwärtig eine Vervollkommnung<br />
der Lausänner Verkehrsregelune in Vorbereitung<br />
habe. An dieser Regelung werden auch<br />
dio Automobilisten besondern Gefallen finden.<br />
Nach diesen oratorischen Ergüssen besann unter<br />
den Klängen des Palace-Orchesters ein iiediegener<br />
Ball, verbunden mit einem Preistanzen, der<br />
so wohl geläng, dass bis zum frühen Morgen ein<br />
froher Betrieb die Räume erfüllte. so.<br />
NEUES VOM<br />
TAGE<br />
Internationale Alpenfahrt.<br />
-i Der auf den 30. Januar nach München in<br />
die' Räume- des bayrischen A. C. einberufenen<br />
Sitzung des Vorbereitungskomitees<br />
höhnten als- Vertreter der beteiligten Länder<br />
die Herren CO. Fritsch (Deutschland),<br />
Dr. R. von Mauthner und Friedrich (Oesterreich),<br />
Mercanti und Crepaldo (Italien) bei.<br />
Die Schweiz war also bei der Münche'ier<br />
Tagung ausnahmsweise nicht vertreten. Die<br />
irühmorgens beginnende Sitzung dauerte bis<br />
nachts 11 Uhr.<br />
Das im Entwurf vorliegende Reglement<br />
wurde- einer weitgehenden<br />
Umarbeitung unterzogen, da auf Vorschläge<br />
deutscherseits hin eine Anzahl von Abänderungen<br />
zur Erörterung standen, die, wie 'vir<br />
hören, neue bisher bei derartigen Ausschreibungen<br />
noch nicht berücksichtigte Grundsätze<br />
für die Wertung zum Gegenstand hatten.<br />
Besonders wurden die Bestimmungen<br />
für die Equipen erweitert; auch für die Einzelfahrer<br />
wurden neue Grundlagen für dio<br />
Bewertung gefunden, so dass gesagt werden<br />
kann, dass der Alpenbecher für beide Gruppen<br />
eine Trophäe darstellt, die wirklich verdient<br />
werden muss und daher von höchstem<br />
Wert ist.<br />
Die Ausschreibung soll im Laufe des Monats<br />
Februar der Oeffentlichkeit übergehen<br />
werden. Aus dem Inhalt sei vorerst lediglich<br />
gesagt, dass für jedes Land nur etwa 25<br />
Nennungen zuzulassen sind, da die Gesamtzahl<br />
der Fahrtteilnehmer 100 nicht wesentlich<br />
überschreiten soll. Eine Anzahl von Startnummern<br />
soll freigehalten werden für Fa.iier<br />
aus Ländern, die im Organisations-Ausschuss<br />
nicht vertreten sind. — Als nächster Sitzungsort<br />
wurde Wien bestimmt und als Sitzungsdatum<br />
der 18. und 19. Februar. V.<br />
Der pferdefeindliche Strassenbelag. Im Berner<br />
Grossen Rat interpellierte Grossrat Jenny den Regierungsrat<br />
über die Gefahren des modernen Strassenbelages<br />
und den Schutz des Pferdefuhrwerkverkehrs<br />
auf solchen Strassen. Er begründete seine<br />
Interpellation mit den zunehmenden Unfällen auf<br />
modernen Strassen, denen die Pferde immer häufiger<br />
zum Opfer fallen sollen.<br />
In seiner Beantwortung führte der Baudirektor<br />
des Kantons Bern, Herr Reg.-Rat Bösiger. aus. dass<br />
man über den Bau der modernen Strasso vorerst<br />
noch weitere Erfahrungen sammeln müsse. Früher<br />
sei vielfach der Fehler begangen worden, die Stras-<br />
8en zu brüsk zu wölben. In den letzten Jahren<br />
kam man allgemein von der starken Wölbung ab.<br />
Wie sich nun die neuen Bausysteme bewähren.<br />
kann man erst in mehreren Jahren konstatieren.<br />
Es ist aber sicherlich richtig, dass die Strassen<br />
nicht zu sehr gewölbt werden dürfen und dass die<br />
Oberflächenschicht aus einem gröberen Material bestehen<br />
muss, auf denen auch die Pferde nicht ausgleiten.<br />
Seiner Auffassung nach scheint dio Kleinsteinpflästerung<br />
das Beste zu sein. Mit Zementstrassen<br />
werden gegenwärtig Versuche unternommen,<br />
die zu grossen Hoffnungen berechtigen. Der<br />
Interpellant erklärte sich mit dieser Auskunft zufrieden.<br />
Eine gute Strasse, auf der das Auto nicht<br />
gleitet, wird auch dem Pferd nicht-allzügrosse. Gefahren<br />
bringren^ .= ....•..-..•. ... _ .,<br />
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N° 10<br />
II. Blatt<br />
BERN, 3. Februar <strong>1928</strong><br />
Lehrkars der Automobil-Revue.<br />
Bau und Wirkungsweise des Automobils.<br />
Isach dem bekannten Werk von L. Razaud,<br />
adindaot-ooniercnoer am Lyonet Unitärzentmm<br />
Bisher erschienen tolgertde Aapltcl. I. Doi Sloui. Allgemeines<br />
— Typen TOB Motoren — Die verschiedenen Organe<br />
— Die vier Takte — Zweck der Voreiluneen and Nacheilunsen<br />
— Kühlung — Schmierung 2 Der Vergaser Prinzip des<br />
Vereapers — Der Solex-Versmser — Der Zenilh-Versaser — Der<br />
Memini-Vercaser 3 Der Magnet .Beschreibung — Tätigkeit.<br />
Batteriezündung — Beschreibung 4 Chassis und Uebert<br />
r a g n n c Das Chassis — Die Kupplung — Das Wechselgetriebe<br />
— Das Differentialgetriebe.<br />
Cebertettuna au* dem Kapftel dflr letzten Lehrkurs-Nommer<br />
N»lü<br />
II. Blatt<br />
BERN, 3. Februar <strong>1928</strong><br />
44. Blatt<br />
In Nr. 8 wurde der Bau der Hinterachsbrücke<br />
behandelt und die «Uebertragung<br />
durch seitliche Kardangelenke» in Besprechung<br />
genommen.<br />
Der letzte Satz lautete :<br />
« Da bei Auf- und Abwärtsscliwingungen des Differential... »<br />
130<br />
Gehäuses die seitlichen Wellen Längenveränderungen erfahren,<br />
müssen Organe vorhanden sein, die diese Längsverschiebungen<br />
aufnehmen können. Man wird deshalb die<br />
Gelenke am besten als Knochengelenke ausbilden. Diese<br />
131<br />
Die Ketten bestehen aus äusseren und inneren Gliedern<br />
(Fig. 98). Die inneren Glieder 1 bestehen ihrerseits aus den<br />
Stahlbacken, .den diese auseinanderhaltenden, zylindrischen<br />
Distanzstücken und gehärteten Rollen, die auf den<br />
youe<br />
ßaefre<br />
Joue<br />
Sacke<br />
132<br />
Fig. 97.<br />
Hintprachsbauart ergibt eine grosse Weichheit in der Abfederung;<br />
dagegen sind die Gelenke grosser Arbeit unterworfen<br />
und nützen sich deshalb unter Umständen rasch<br />
ab. Man überzeuge sich häufig über den Zustand ihrer<br />
Schmierung.<br />
Manchmal sind bei dieser Art Uebertragung die Wagenräder<br />
frei drehbar auf der Hinterachse, aufgesteckt; die<br />
Kardanwellen tragen dann Ritzel, die in Zahnkränze,<br />
welche an den Hinterrädern befestigt sind, eingreifen<br />
(Fig. 97).<br />
Die Kettenübertragung.<br />
Bei der Kettenübertragung ist das Differentialgetriebe<br />
meist am hinteren Ende des Uebersetzungsgetriebes angeordnet.<br />
Auf den Enden der Differentialwetlen sind gezahnte<br />
Räder auf gesetzt,. in denen die Ketten, die ebenfalls<br />
über Zahnkränze an den Hinterrädern laufen, eingreifen.<br />
Die Hinterräder sind frei drehbar auf den Stummeln<br />
der Hinterachse montiert, die in diesem Falle nur<br />
Tragachse ist.<br />
oj<br />
o<br />
Fig. 98.<br />
Distanzstücken frei drehbar aufgesteckt sind. Die aussein<br />
Glieder werden von den innern durch Nieten geführt, die<br />
in den Distanzstücken gelagert sind. Ein Absatz an den<br />
Enden der Nieten bewirkt dabei, dass zwischen den<br />
Backen der äussern Glieder und den Backen der
10 AUTOMOBIL-REVUE 28 — N" 1«<br />
A MJTOTECMH1S CMC.<br />
Erhöhung der Motorleistung<br />
durch Oelzusatz zum Brennstoff<br />
Betrachtet man den Oberteil eines Motorzylinders,<br />
so kann man unschwer feststellen,<br />
dass die Wirkung der normalen Motorschmierung<br />
beim Anfang des Verbrennungsraumes<br />
ihr Ende findet. Man könnte dies theoretisch<br />
als wünschbar erachten, da anzunehmen ist,<br />
es werde dadurch eine Ueberölung der Zündkerzen<br />
und eine Verschmierung der Ventilsitze<br />
durch Kohlebildung verhindert. In der<br />
Praxis verhält es sich anders, denn der Motorkolben<br />
befördert bei jedem Hinaufgange<br />
etwas Oel über den Kolben, das im Explosions-<br />
und Arbeitstakte verbrennt und sich<br />
als den Motor unnötig erhitzende Oelkohle<br />
überall im Verbrennungsraume niederschlägt.<br />
Deshalb muss man jeden Motor auch von<br />
Zeit zu Zeit entrussen, und zwar umso öfters,<br />
als die normale Motorschmierung zu reichlich<br />
oder sonstwie mangelhaft ist. Unter der<br />
Verrussung des Verbrennungsraumes leiden<br />
die Ventile am meisten, da sie sich durch den<br />
Kohleansatz zu sehr erhitzen und ihre Sitze<br />
und Schäfte samt deren Führungen zu rasch<br />
abgenützt werden. Ausserdem ist damit noch<br />
ein Kraftverlust der Maschine verbunden, der<br />
den Fahrer dazu zwingt, ihn nach Möglichkeit<br />
durch vermehrtes Qasgeben auszugleichen,<br />
aus welch letzterem Umstände sich alsdann<br />
notwendigerweise ein erhöhter Brennstoffverbrauch<br />
ergibt.<br />
Eine feine Oelschicht auf den Ventilsitzen<br />
ist nun für diese und den guten Gang des<br />
Motors nur von Vorteil. Einige Konstrukteure<br />
obengesteuerter Motoren sehen die Schmierung<br />
der Ventilführungen und Schäfte vor,<br />
verhindern dabei aber aus begreiflichen Gründen,<br />
dass dieses Oel auch auf die Ventilsitze<br />
gelangt- Die Lösung des Problems kann<br />
nicht durch die normale Motorschmierung erfolgen,<br />
sondern durch ein Verfahren, das nur<br />
die Schmierung der Motorteile über dem Kolben,<br />
d. i. im Verbrennungsraum vorsieht.<br />
Dies ist möglich, wenn dem Brennstoff ein<br />
ganz besonderes Schmieröl beigemischt wird,<br />
und zwar in sehr kleinen Mengen, so dass es<br />
die Vergasung des herkömmlichen Gasluftgemischcs<br />
in-keiner Weise stört. Ein derartiges<br />
Spezialöl wurde erstmals nach dem<br />
Kriege im englischen Tourist-Trophy-Rennen<br />
mit Erfolg benützt. Seither hat dieses, unter<br />
dem Namen «Miracle Oil» auf den Markt gebrachte<br />
Produkt infolge seiner vorzüglichen<br />
Bewährung nicht nur im Motorradbetrieb,<br />
sondern auch bei Automobilmotoren zunehmende<br />
Verwendung gefunden. Das Oel eignet<br />
sich gut beim Einlaufen und Einfahren neuer<br />
Motoren und kann mit Vorteil bei allen Hochleistungsmotoren<br />
angewandt werden, die fortgesetzt<br />
grossen Dauerbeanspruchungen unterworfen<br />
sind.<br />
Das sehr leichtflüssige Oel enthält nämlich<br />
Bestandteile, die nach ihrer Verbrennung<br />
ihre Schmiereigenschaften beibehalten. Das<br />
Schmiermittel gelangt, im Brennstoff aufgelöst,<br />
mit diesem als willkommenes Gasluftgemisch<br />
in den Motor, wo es die oberen Zylinderwände<br />
und die Ventile schmiert. Nachdem<br />
das Schmierstoff enthaltende Gasluftgemisch<br />
entzündet und verbrannt wurde, setzen<br />
sich vom mitverbrannten Spezialöl feine<br />
schmierfähige Partikelchen an allen Teilen<br />
innerhalb des Verbrennungsraumes fest. So<br />
werden die Ventilsitze und Schäfte mit einer<br />
feinen Oelschicht belegt und lösen gleichzeitig<br />
durch ihren Fettgehalt die vom Brennstoff<br />
stammenden Kohlenpartikelchen auf, so<br />
dass der Motor im Innern ständig sauber<br />
bleibt. Diese Rückstände werden im Auspufftakte<br />
durch die Ausoufiventile aus den Zylindern<br />
entfernt. Infolge dieses Vorganges<br />
wird durch das Spezialöl die Motorleistung<br />
verbessert, da der Motor einen weichen Gang<br />
Trs»L*iYerh&<br />
beibehält, eine gute Kompression, sowie ein<br />
rasches Anzugsvermögen aufweist. teuer<br />
Bruch eines Leitungsrohres kommt<br />
zwar sehr selten vor, ist aber dafür von umso<br />
grösserer Unannehmlichkeit, zumal, wenn<br />
es sich um das Benzinrohr handelt. Ein derartiges<br />
Ereignis setzt aber einen alten Praktiker<br />
nicht in Erschrecken. Gewöhnlich hat<br />
dieser schon irgend ein Stück Gummischlauch<br />
für diesen Zweck bereit, wozu sich<br />
besonders gut die Schläuche von Karbidlampen<br />
eignen. Zur Not kann man auch den<br />
Schlauch seiner Luftpumpe um ein Stück amputieren.<br />
Unsere beiden Skizzen zeigen nun,<br />
wie man den Gummischlauch um die beiden<br />
abgebrochenen Leitungsstücke legen soll,<br />
und wie er hier beiderseits mit mehreren*<br />
Drahtumwickiünsren festzuhalten ist. Da *»<br />
vorkommen kann, dass der Schlauch nicht<br />
so gut abdichtet, um das Benzin doch noch<br />
ein wenig durchsickern zu .lassen, so kann<br />
man das dadurch verhindern, dass man die<br />
Ränder des Schlauches gut mit Schmieroder<br />
anderer Seife am Rohr abdichtet. Die<br />
Seife verhärtet bei der Berührung mit Benzin,<br />
das sie also nicht durchlässt. Beim<br />
Wie man ein eebrochenps Leitungsrohr R mit einem<br />
Gummischlauch S wieder be^ricbsiähig macht.<br />
Bruch von Oelrohren ist ein Durchsickern<br />
des Oeles weniger zu befürchten, weil es<br />
viel dickflüssiger als Benzin ist. Hier würde<br />
das Verschmieren der Schlauchränder mit<br />
Seife auch nichts nützen, dagegen kann man<br />
die Ränder mit Isolierband umwickeln, damit<br />
kein Oel durch sie hindurchdringt. Da alle<br />
diese Reparaturmethoden nur Notbehelfe<br />
sind, so wird mau immer gut tun, eine zerbrochene<br />
Leitung so bald wie möglich richtig<br />
reparieren zu lassen oder durch eine neue<br />
zu ersetzen.<br />
to.<br />
Ein praktischer Radspurprüfer. Die Räderspur<br />
verändert sich erfahrungsgemäss<br />
mit der Zeit dadurch, dass das Lenkgestänge<br />
durch natürlichen Verschleiss Spiel erhält.<br />
Dies bezieht sich ganz besonders auf die<br />
Spurstange. Es kommt auch nicht selten vor,<br />
dass das Gestänge, zumal die Spurstange,<br />
infolge irgendeines Ereignisses, Anfahrens,<br />
Landens im Strassengraben usw. mehr oder<br />
weniger verkrümmt wird, was oft mit blossem<br />
Auge nicht wahrzunehmen ist.<br />
In allen Fällen muss man die Radspur wieder<br />
in die normale Stellung bringen. Um<br />
eventuelle Abweichungen festzustellen, bedient<br />
man sich gewöhnlich einer Schnur oder<br />
einer Latte, mit der man die ?pur der Räder<br />
vorne und hinten misst. Dieses Prüfungssystem<br />
ist nicht gerade als ideal zu bezeichnen.<br />
Unsere Abbildung zeigt ein Instrument,<br />
das diese Messungen genauer vornimmt und<br />
dazu nur eine Person benötigt. Es besteht<br />
aus zwei ineinander schiebbaren Stangen,<br />
wovon die eine mit einer Verzahnung versehen<br />
ist. Die andere trägt an ihrem einen<br />
.Ende, eine* Schnappvorrichtung, die, in die<br />
^Verzahnung der anderen Stange eingreift.<br />
Sie wird durch Daumendruck ein- und ausgeschaltet<br />
Beide Stangen haben an ihren<br />
Enden gelenkig befestigte Bügel, die an die<br />
Reifen oder Felgen gelegt werden, wodurch<br />
beide Stangen einen sicheren Halt bekotn-<br />
Ein praktischer Radspurprüfer.<br />
men. Man misst mit diesem Apparat zuerst<br />
die vordere Spur der Räder und darauf deren<br />
hintere. Dasselbe Verfahren kann man<br />
auch bei den Hinterrädern anwenden, wenn<br />
man befürchtet, dass diese unrund laufen,<br />
wie das bei verbogenen Hinterradantriebswellen<br />
stets der Fall ist. Beide Stangen sind<br />
mit ihren Bügeln zusammenzulegen, so dass<br />
sie wenig Platz einnehmen. to.<br />
Drei grosse französische Ausstellungen<br />
finden im Laufe dieses Jahres im Pariser<br />
Grand Palais statt: 1. Ausstellung der Tourenwagen<br />
(4.—14. Oktober); 2. Ausstellung<br />
der Motorräder und Fahrräder (25. Oktober<br />
bis 4. November); 3. Ausstellung der Industriefahrzeuge<br />
(15.—25. November). Beidieseu<br />
drei Ausstellungen handelt es sich um<br />
den Versuch einer serienweisen Durchführung<br />
des bis zum letzten Jahre gleichzeitig<br />
stattfindenden Internationalen Automobiisalons.<br />
Der nun auf drei Etappen verteilte,<br />
weltbekannte Salon, ist der zweiundzwanzigste,<br />
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ZaM der Lasiwanen auf der Welt. Ära 1. Januar<br />
<strong>1928</strong> botrus die Anzahl der zirkulierend««!<br />
Lastwagen 3 939 300 Dazu kommen 191400 Autobusse.<br />
Die Vereinigten Staaten von Amerika marschieren<br />
selbstredend an der Spitze mit einer Zahl<br />
von 764.200 Lastwagen; ihnen folcen Frankreich<br />
mit 280.000. England mit 248.400. Deutschland mit<br />
95.000, Kanada mit 85.000 und Australien mit<br />
63.200.<br />
In Frankreich haben die schweren Lastwagen<br />
im Verlaufe der letzten sechs Jahre enorm rusenommen.<br />
Im Jahre 1914 zählte man 6000 Industriefahrzeuge,<br />
1921 schon 87.000. Seither hat der<br />
Lastwagonbestand von Frankreich sukzessive sich<br />
dem houtiffen Bestand von 280,000 ~EcnäJ»rt;-.{lt>.~<br />
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Das Merluzza-Rennen, welches den Auf-Kmtakt zur römischen Automobilsaison <strong>1928</strong> bil-<br />
3 Liter: 1. Chiron (Bugatti), 37 4/5" (Std.-Kra.<br />
68,182); 2. Baby (Bugatti) in 1' 0 2/5"<br />
dete, fand bei herrlichstem Wetter und un-95,238)ter<br />
grösstem Andrang des Publikums bei<br />
Rennwagen.<br />
Rom statt. Die Lorbeeren des Tages holte 750 cem: 1. Billiet (B.N.C.) in 38 3/5" (Std.-<br />
sich Fabio Poli auf Bugatti, der in De Sterlich<br />
und Tonini, beide auf Maserati, zwei ge-<br />
1100 cem: 1. Morel (Amilcar) in 35 1/5" (Std.-<br />
Km. 93,264), Rekord geschlagen.<br />
Km. 102,270); 2. Lipmann (Amilcar) in 37 2/5"<br />
fährliche Gegner hatte. Obwohl die atmosphärischen<br />
Konditionen, sowie der Zustand Km. 86,124); 2. DeacoIIes (Amilcar) in 42 3/5"<br />
1500 cem: 1. Mistral (Bugatti) in 41 1/5" (Std.-<br />
der Piste, nichts zu wünschen übrig Hessen, 2 Liter: 1. Bret (Bugatti) in 30 1/5" (Std.-Km.<br />
119,205). absoluter Rekord geschlagen; 2. Chiron<br />
wurde der im letzten Jahre vom Grafen (Bugatti) in 30 3/5".<br />
Bonmartini auf verschneiter Strecke aufgestellte<br />
Rekord nicht geschlagen.<br />
3 Liter: 1. Roux (Montier), 40" (Std.-Km. 90).<br />
Nach Beendigung seiner Siegesfahrt wurde<br />
Poli von einem nachfolgenden Konkurrenten<br />
angefahren und an den Händen leicht verletzt.<br />
Nachfolgend die Resultate:<br />
Sportwagen.<br />
Bis 1100 cem: 1. Matrullo Francesco (Salmson)<br />
in 2' 12 1/5" (Std.-Km. 81,694), Record; 2. Portioli<br />
Giovanni (Amilcar) in 2' 16 1/5".<br />
Bis 1500 cem: 1. Tonini Carlo (Maserati) in 1'<br />
55 3/5" (Std.-Km. 93,425), Rekord; 2. Bornisgia<br />
Alfredo (Alfa Romeo) in 2'.<br />
Bis 2000 cem: 1. Lazzaroni Edgardo (Ansaldo)<br />
in 2' 16 1/5" (Std.-Km. 78,947); 2. Garsrnani (O.M.)<br />
in 2' 50 3/5".<br />
Bis 3000 cem: 1. Paparini Cesare (Austro Daimler)<br />
in 1* 50 1/5" (Std.-Km. 98); 2. Loioli Armando<br />
(Alfa Romeo) in 2' 1 1/5".<br />
Ueber 3000 cem: 1. Girolami (Alfa Romeo) in<br />
2 1 03" (Std.-Km. 87,804); 2. Montefioro Giulio<br />
(Mercedes) in 2' 07 2/5".<br />
Rennwagen.<br />
Bis 1100 cem: 1. Borzacchini Baconin (Salmson)<br />
in 1' 57" (Std.-Km. 92,308).<br />
Bis 1500 cem: 1. Brnnori Pietro (Maserati) in<br />
1' 34 4/5" (Std.-Km. 113,924), Record; 2. Madame<br />
Ävanzo Maria Antonietta (Maserati) in 1' 38".<br />
Bis 2000 cem: 1. Poli Fabio (Buijatti) in 1'<br />
23 2/5" (Std.-Km. 129,409), Tagessieger; 2. Do Sterlich<br />
Diego (Maserati), 1' 27 1/5"; 3. Tonini Carlo<br />
(Maseraü), 1' S7".<br />
Ueber 3000 cem: 1. Do Bernardinis Bartolomeo<br />
(Diatto) in 1' 30" (Std.-Km. 118,942). v.<br />
nichts weniger als ein Unbekannter ist, mit<br />
dem ersten Platz.<br />
Resultate:<br />
Sportwagen.<br />
1100 cem: 1. ex aequo Jourdan (Salmson") und<br />
Bollack (BN.G.) in 40 1/5" (Std.-Km. 89.552).<br />
Die Genfer Sternfahrt. Die durch den Präsidenten<br />
der Sektion Genf des A. C. S.,<br />
Herrn Chantre, sowie Herrn Grolimond geleisteten<br />
Vorarbeiten für die anlässlich des<br />
Salons stattfindende traditionelle Sternfahrt<br />
sind auf bestem Wege. Das Reglement lehnt<br />
sich an dasjenige des letzten Jahres an. Die<br />
Ausgangsorte und selbstverständlich auch<br />
das Ziel haben keine Aenderung erfahren, indessen<br />
sind sämtliche Routen abgeändert<br />
worden. Die Gesamtkilometerzahl wird sich<br />
auf 300 stellen und das vorgeschriebene<br />
Stundenmittel höher sein, als dasjenige von<br />
1927. Die von allen Sektionen des A. C. S.<br />
eingehenden zahlreichen Anfragen sind der<br />
beste Beweis für das rege Interesse, welches<br />
auch dieses Jahr der beliebten Veranstaltung<br />
entgegengebracht wird. v.<br />
Eine deutsche Sternfahrt führt anlässlich der<br />
Berliner Automobilausstedlung im November dieses<br />
Jahres d«r A.C. von Deutsahland durch. v.<br />
Das Boulevard-Michelet-Rennen (29. Januar)<br />
wurde von Bret auf Bugatti nach ragehoben!<br />
Die Arbeiten für die neue Strasse<br />
Die Todesbarriere von Gonelles wird aufsanter<br />
Fahrt, knapp vor Clüron, ebenfalls auf Cully-Vevey, wodurch der unglückliche<br />
Bugatti — er folgte dem Sieger mit % Se-Uebergankunden Abstand über das Zielband — ge-sollen, wenn nichts dazwischen kommt, näch-<br />
von der Bildfläche verschwindet,<br />
wonnen. Die drittbeste Tageszeit fiel Morel sten August begonnen werden und ca. zwei<br />
auf Amilcar zu. In der Sportkategorie rehabillierte<br />
sich Chiron, der uns vom Klausen während dieser Zeit nicht behindert.<br />
Jahre dauern. Der Verkehr wird jedoch<br />
v.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Wie die S. B. B. mit dem Autobus Ersparnisse<br />
erzielen können. Die Ausbesserung der<br />
beiden langen Tunnel von Loges und Mont-<br />
Sagne würde an der Linie Les Haut-Geneveys-La<br />
Chaux-de-Fonds in drei Monaten<br />
vollendet sein, sofern der Betrieb gänzlich<br />
eingestellt wird. Ohne Betriebseinstellung<br />
dürfte die Bauzeit sich annähernd auf zwei<br />
JahTe belaufen.<br />
Im nächsten September soll der Betrieb<br />
auf der Linie Les' Hauts - Geneveys - La<br />
Chaux-de-Fonds eingestellt werden. Der<br />
Zeitpunkt ist aber nicht glücklich gewählt,<br />
viel besser würde der Frühling passen, damit<br />
der Autobetrieb Gelegenheit hätte, sich im<br />
Verlaufe mehrerer Monate den Verhältnissen<br />
dieser Linie und vor allem bei Beginn<br />
des Winters den Unbilden der Witterung anzupassen.<br />
Die Oberpostdirektion hat die Kosten des<br />
Automobilbetriebes für diese drei Monate auf<br />
540,000 Franken berechnet. Der Bahnbetrieb<br />
würde Fr. 800,000 beanspruchen, so dass die<br />
effektive Ersparnis aus der Ersetzung des<br />
Bahnbetriebes durch den Autobetrieb sich<br />
auf Fr. 260,000 beläuft. Nicht nur das: die<br />
Oberpostdirektion hofft, dass sich durch den<br />
Autobetrieb noch weitere Ersparnisse machen<br />
lassen. Ein Beispiel, wie der «Kleine»<br />
dem Grossen helfen kann.<br />
fit.<br />
werden muss, was aber erst nach erfolgter Korrektion<br />
der Staatsstxasse Sohlieren-Dietikon mit Ueber-«<br />
führang der Autostrasse nach Bremsartea auf eigenem<br />
Trasse geschehen soll. r.<br />
Die bevorstehende Verbannung des Pferdefuhrwerkes<br />
aus dem Wiener-Stadtzentrum. Dur Kern<br />
der Stadt Wien mit seinen zum Teil noch schmalen,<br />
Gassen leidet an einer chronischen Verkehrsüberlastung,<br />
welche zu zahlreichen, unliebsamen Stokkungen<br />
führt. Als eine der Hauptursachen wird<br />
narch dortigen Berichten die zahlreiche Verwendung<br />
von Pferdefuhrwerken für die Güterbeförderung an<br />
Geschäftsfirmen und der Kundendienst der Warenhäuser<br />
und Lebensmittelgeschäfte angesehen. Bei<br />
dieser verhältnismässig noch grossen Verbreitung<br />
des Pferdegespanns in Wien wird von einer gänzlichen<br />
Sperre des Stadtzentrums für dio Fuhrwerke<br />
abgesehen werden müssen, obwohl man diese Regelung<br />
in Verkehrskreisen als die einzig zweckmässiga<br />
Entlastung des Strassenverkehres betrachtet. Mast<br />
beabsichtigt aber noch im Laufe dieses Jahres, den<br />
Fuhrwerkverkehr zeitlich zu beschränken und ihn<br />
nunmehr während den verkehrsarmen Tageszeiten<br />
zu gestatten.<br />
Obwohl diose Massnahme nur dem innern Stadtkreis<br />
betreffen wird, so ist es doch bemerkenswert,<br />
dass man gerade in Wien, wo sich dio Bevölkerung<br />
in ihrer Gutmütigkeit mit diesen Verkehrsunzulänglichkeiten<br />
noch leicht abgefunden hätte, derartig<br />
einschneidende Vorschriften in Aussicht nimmt.<br />
Kenner der dortigen Verhältnisse erklären aber,<br />
dass im Interesse des Gesamtverkehrs eine solche<br />
Einschränkung unbedingt notwendig geworden sei,<br />
da die Beibehaltung der Pferdefuhrwerke bei der<br />
enormen Zunahme des Motorfahrzeugvarkehrs zu<br />
einer wahren Vorkehrsdehacle führen müsste. Z.<br />
genprojekt zur geplanten rechtsufrigen, bildet<br />
dieser Tage in der Glarner Presse Gegenstand<br />
lebhafter Auseinandersetzungen.<br />
Die Baukosten für die Strasse Mühlehorn-<br />
Weesen-Näfels-Mollis kämen insgesamt auf<br />
drei Millionen Franken zu stehen und wären,<br />
wenn man für den ohnehin notwendigen Ausbau<br />
der Strecke Mühlehorn-Wallenstadt noch<br />
eine Million hinzurechnet, immer noch drei<br />
Millionen billiger als die auf sieben Millionen<br />
veranschlagte Strasse am Nordufer des Walensees,<br />
xi.<br />
Der Autobus als Helfer in der Not. Anfang Februar<br />
stellt die Lirnmattal-Strassenbahn auf ' der<br />
Strecke- Schlieron-Dietikon den Betrieb ein. Der<br />
Verkehr -wird durch Autobusse weitergeführt. Dio<br />
Sohienenanlage dieser Strecke befindet sich in derartigem<br />
Zustande, dass sie vollständig erneuert<br />
Ein Hotel für Chauffeure befindet sich zurzeit<br />
in London am Picadilly in Bau. Jedes Schlaf-<br />
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Ansicht des Unfalles von Mühleberg: die Strasse voll Glatteis und dio gefrorenen Strassenrinnen,<br />
die die Ursache dos Unglücks bildeten. Links die Strasscnböschung, über welche der Wagen umkippte.<br />
Der umgekippte Wagen.<br />
Letzten DJenstag ereignete sich bei Gürnmenen<br />
ausserhalb Berns infolge der gefrorenen<br />
Strassen ein schwerer Zusammenstoss.<br />
Etwas nach sechs Uhr morgens kollidierte<br />
ein grosser Steyrwagen heftig mit einem kleinen<br />
RoHin. Die Szene spielte sich wie folgt<br />
ab: Die beiden Fahrer erblickten sich, wie sie<br />
versicherten, auf eine .Distanz von 30 Meter.<br />
Der Steyrwagen nahm die rechte Strassenseite<br />
ein. Der Rollinwagen konnte indessen<br />
trotz allen Anstrengungen, die durch den Regen<br />
und der nachfolgenden Kälte vollständig<br />
vereisten Radspuren nicht verlassen. Dem<br />
Fahrer blieb also nichts anderes mehr übrig,<br />
als die Bremsen anzuziehen, was zur Folge<br />
hatte, dass sich sein leichter Wagen quer<br />
Der Rollin-Wagen auf der gefrorenen Strarsso auf der er weder anhalten noch ausweichen konnte.<br />
über die Strasse stellte. In diesem Augenblick<br />
ereignete sich der Zusammenstoss. Der Steyrwagen<br />
fuhr über das Strassenbord hinaus,<br />
überschlug sich und streckte alle vier Räder<br />
in die Luft. Die fünf Insassen des Wagens<br />
kamen glücklicherweise nur mit dem Schrekken<br />
davon und kotinten sich aus ihrer keineswegs<br />
beneidenswerten Lage befreien. Die<br />
beiden Wagen haben indessen, wie unsere<br />
beiden Bilder zeigen, bös dran glauben müssen.<br />
Da die Geschwindigkeiten der beiden i'ahrer<br />
festgestelltermassen keine hohen wa-jn,<br />
muss der Grund für den Zusammenstoss einzig<br />
und aHein im Zustande der Strasse gesucht<br />
werden. Eine derartige Durchgangsstrasse<br />
erster Ordnung (Bern-Genf!) könnte<br />
doch auch im Winter besser unterhalten sein!<br />
Wenigstens sollte man die Schneeräumungsärbeiten<br />
nicht ausschliesslich den zirkulierenden<br />
Autos überlassen!<br />
Einige Stunden nach dem Unfall sah man<br />
einige Strassenarbeiter Sand streuen. Einige<br />
Stunden früher hätte es mehr genützt...!<br />
(Von unserem Sonderberichterstatter)<br />
Herr Direktor Hürlimann (Zürich) wurde letzten<br />
Sonntag als Präsident der Tourenkommission des<br />
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Frage 6689. Leitfaden im Fachzeichnen. Kann<br />
mir ein Leser der «A.-R.» einen Leitfaden im<br />
Fachzeichnen für AiitomecbanikerlehrlinKo aneoben,<br />
der für Gewerbeschulen passen würde ? F. S. in K.<br />
Frage 6690. Spritzverfahren für Autolackiemng.<br />
Ich möchte höfl. anfraccn, ob jemand Auskunft<br />
geben kann über das nouo Spritzsystem-Verfabren<br />
für Auto-Lackierung; ob sich dasselbe gut bewährt<br />
und ob jedermann mit diesem Apparat fachgemäss<br />
lackieren kann oder nur der Fachmann? Wer fabriziert<br />
solche Apparate? G. St. in B.<br />
Antwort: Das Spiitzverfahren für Autolackioruns<br />
wird schon sehr oft angewendet, und man hat<br />
ausuezoiehneto Resultato damit erzielt. Jodermann<br />
kann das selbst ausführen, nur muss man vorher<br />
einige Proben machen, um Unregoknässigkoiteu zu<br />
vermeiden.<br />
cb.<br />
Frage 6691. Elcosin. Wir haben verschiedentlich<br />
aus der Presse Mitteilungen über das neuo<br />
Betriebsmittel Elcosin«, das in Italien hergestellt<br />
wird, entnommen, und erlauben uns. Sie im Auftrage<br />
eines unserer Herron anzufragen, ob dieser<br />
Betriebsstoff in Italien überall erhältlich ist, eventuell<br />
wo. Sind Ihnen vielleicht dio Detailverkaufspreise<br />
bekannt ? Es würde uns ferner interessieren,<br />
zu erfahren, ob dieser Betriebstoff mit normalen<br />
Vergasorn vorwondat werden kann, oder ob der<br />
Vergaser irgendwie abgeändert werden muss<br />
A. O. i u P.<br />
Antwort. Wir hatten Gelegenheit, den Brennstoff<br />
« Elcosin i beim letzten grossei} Automobilrennen<br />
auf der Monzabahu kennen zu lernen, wo er<br />
von allen italienischen Fahrern, sowie auch von<br />
Benoist auf Delage benützt wurde. Die Meinung<br />
des Lotzteren war uns besonders wertvoll, zumal er<br />
mit Elcosin das Rennen unter strömendem Regen,<br />
also unter sehr ungünstigen Bedingungen, gewonnen<br />
hatte und sein Motor mit einem Kompressor ausgestattet<br />
war. Benoist zeigte sich ausserordentlich<br />
befriedigt und sargto uns, dass das Einregulieron<br />
des Vergasers keino besondere Schwierigkeiten mache.<br />
Man konnte damals Elcosin bei allen Shollbenzinverkaufsstelleu<br />
haben. Was es kostet, wissen<br />
wir nicht, doch kann Ihnen darüber wohl dio<br />
schweizerische Shellkompagnie Auskunft geben. Wir<br />
bemerkten, dass der Auspuff der mit Elcosin betriebenen<br />
Fahrzeuge fast geruchlos war, wie es<br />
auch im Leerlauf der Motoren weder Rauch noch<br />
besonderen Geruch hinterliess. Dieser Brennstoff<br />
ist übrigens auch in Deutschland erhältlich, und'<br />
es scheint sogar, dass er daher stammt. bo.<br />
Frage 6692. Vorderradbremsen, Kompressor. Gibt<br />
es Vorderradbremsen, welche ohne Auswechseln der<br />
Achse montiert werden können an Anaaldo 8 PS<br />
192&, wo können dieselben bezogen werden ° Ist es<br />
möglich, am gleichen Wagen einen Kompressor einzubauen,<br />
wgjgho Mehrleistung könnte dadurch erzielt<br />
werden* f Würdo der Motor durch die grössore<br />
Beanspruchung Schaden leiden ? Wo könnto derselbe<br />
bezogen werden, und wie hoch würde diese<br />
Aenderung zu stehen kommen 9 K. P in Z.<br />
Antwort- Bekanntlich ist es ohne weiteres<br />
möglich, an bereits vorhandene Motoren einen Kompressor<br />
nachträglich anzubauen, da trueb die Firma<br />
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Schaden zu ersetzen, der dem Käufer durch die<br />
Lieferung fehlerhafter Ware unmittelhar verursacht<br />
worden ist.<br />
Wenn sich nun in Ihrem Fallo der Verkäufer<br />
weigert, dio Kosten für die Behebung der Mängel<br />
zu übernehmen, so muss Ihrerseits bewiesen werden<br />
können, dass es sich tatsächlich um Mängel<br />
handelt, die unter die schriftliche Garantie fallen,<br />
d. h. dass es nicht Mängel sind, die etwa durch unsachgemässo<br />
Behandlung des Automobils entstanden<br />
sind. Aussordem muss natürlich die Reparatur<br />
dieser Mängel mit Wissen und Einwilligung des<br />
Verkäufers erfolgt sein, denn es würde nicht angehen<br />
einfach auftretende Mängel, ohne sie dem<br />
Verkäufer zu rügen und ihm Gelegenheit zu geben,<br />
sie selbst zu bebeben, reparieren zu lassen und ihm<br />
nachher die Rechnung zu präsentieren. Es handelt<br />
sich also vorliogendenfalls hauptsächlich um<br />
eine Beweisfrage. Die. Garantiepflicht zu beweisen,<br />
wird nicht schwierig sein, nachdem dieselbe unterschriftlich<br />
erteilt worden ist. Schwieriger wird es<br />
unter Umständen sein, festzustellen, ob es sich im<br />
einzelnen Falle um einen heimlichen Mangel handelt<br />
oder nicht. Hiezu würde der Riahter jedenfalls<br />
einen Sachverständigen beiziehen. *<br />
Anfrage 382. Fahrbewilligung und Verkehrsbewilllgurg.<br />
Bin ich als Automobilist berechtigt,<br />
meine Führerkarte jetzt schon zu erneuern, trotzdem<br />
ich das Auto erst im zweiten Halbjahr in Gebrauch<br />
nehme. Ich habe nämlich meine Nummer<br />
und Verkehrsbewilligung der zuständigen Automobil-Kontrolle<br />
eingesandt mit dem Bemerken, dass<br />
ich das Auto infolge Revision erst im zweiten Halbjahr<br />
benütze Gleichzeitig sandte ich das Geld ein<br />
zur Erneuerung der Führerbewilligunj;. Nun erhalte<br />
ich von der Kontrolle folgende Zuschrift: «Wir<br />
maebon Sie darauf aufmerksam, dass die Erneuerung<br />
der Führerkarte für Sie keinen Wert hat,<br />
wenn Sie den Wagen erst im zweiten Semester<br />
<strong>1928</strong> zu lösen gedenken. Wir fragen Sie hiermit an,<br />
mit welchem Wagen Sie inzwischen fahren.<br />
Dieses Schreiben hat mich etwas stutzig gemacht.<br />
Ich bin nämlich der Meinung, dass jedermann,<br />
ob Autobesitzer oder nicht, nach Absolvierung<br />
der Fahrprüfung berechtigt ist. seine Führerkarte<br />
jährlich zu erneuorn, wenn er die vorgeschrits<br />
bene Taxe bezahlt. Gerade der tetzte Satz: «Wir<br />
fragen Sie hiermit an. mit welchem Wagen Sie inzwischen<br />
zu fahren gedenken?> kommt mir etwas<br />
anmassend vor. J. B. in W.<br />
Antwort: Die Anfrage des Automobil-Bureau's<br />
ist nicht gerechtfertigt Sie hat ihren Grund<br />
allerdings darin, dass Sie selbst Wazen besitzet<br />
sind. Wenn Sie aber die Verkehrsbewilligung erst<br />
für die zweite Hälfte 1028 lösen wollen, müssen Sie<br />
ja zu diesem Zwecke die Nummern deponieren,<br />
ansonst Sie für das ganze Jahr die Steuer zu bezahlen<br />
haben. Haben Sie ihre Nummern hinterlegt,<br />
so können Sie ja nicht fahren, ohne dass Sie Gefahr<br />
lanfen würden, angezeigt und bestraft zu werden.<br />
Dio Fahrbewüligung kann jedermann lösen,<br />
gleichgültig, ob er einen Wagen hat oder nicht. Sie<br />
ist nichts anderes als ein Fähigkeitsausweis. Sio<br />
können ja Wagen von Freunden führen. Dazu sied<br />
Sie aber nur berechtigt, wenn Sie im Besitze einer<br />
Faihrbewilligung sind. Sie können das Automobilbureau<br />
auf diese Tatsacho aufmerksam machen,<br />
und, falls Ihnen die Fahrbewüligung nicht erneuert<br />
wird. Beschwerde gegen dasselbe erbeben. *<br />
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Anfrage 383. Haftung für Schadenersatz. Mein<br />
Freund bat in einem, Hausparterre mit grossem<br />
Vorplatz eine Garage gemietet. Dieser Vorplatz ist<br />
mit einer 2 m hoben Mauer umzäunt. Für die<br />
.Einfahrt sind 2 grosse Holztore in die Mauer eingelassen.<br />
Eines schönen Tages Ende August 1926<br />
'passiert es, dass ein auswärts wohnender Verwandter<br />
des Hausbesitzers mit seinem Auto zu ihm, also<br />
zum Besitzer des Hauses, auf Besuch kömmt und<br />
den Wagen im Hofraum auf obgenanntem Vorplatz,<br />
der etwas steil angelegt ist, rechtmässig aufstellt.<br />
Während der Abwesenheit des Wagenbesitzers wollte<br />
mein Freund zufälligerweise seinen Wagen aus der<br />
gemieteten Garage herausholen. Um aber dies tun<br />
zu können, war er genötigt, den fremden Wagen<br />
von seinem Standorte zu entfernen. Folglich bestieg<br />
er das fremde Vehikel, drückt auf die Kupplung,<br />
und der Wagen kam ins Rollen. Unglücklicherweise<br />
war die Autotüre offen, und durch den Anprall an<br />
der Mauer wurde erstere defekt. Auch die vordere<br />
Lenkstange und verschiedenes andere wurde demoliert.<br />
Es entstand angeblich ein Schaden von ca.<br />
130 Fr Statt nun von Seite des Besitzers die sofortige<br />
Beweissicherung des entstandenen Schadens<br />
an die Hand zu nehmen, gebt der Besitzer hin und<br />
fährt nach seinem thurgauischen Wohnort und<br />
macht erst drei Tage später per Charge, aber nicht<br />
amtlich, den Schaden geltend. Dann geschah von<br />
Seite des Geschädigten nichts mehr bis 2. Dezember<br />
1927, also volle 14 Monate. Nach eenau 14 Monaten<br />
kommt dann ein Zahlungsbefehl im Betrage<br />
von 500 Fr. für Reparaturen, Wagenmiete und Minderwert<br />
des Wagens ins Haus geflogen. Auf meinen<br />
Rat hin machte mein Freund gestützt auf Art. 60<br />
und 135 0. R. (Verjährung) Rechtsvorschlag. Wollen<br />
Sie nun gutigst über dieses Vorgehen meines<br />
Freundes in rechtlicher Beziehung die ganze Angelegenheit<br />
unter die Lupe nehmen und etwas präzis<br />
beha'ndeln. Ich möchte gerne speziell über die Verjährung,<br />
anhand von Kommentaren genauen Aufgchlüss<br />
haben. Es dient mir sehr wahrscheinlich<br />
als Beweismaterial vor richterlichen Behörden.<br />
Seh. in A.<br />
Antwort: Ihre Anfrage ist schnell beantwortet.<br />
Gestützt auf den von Ihnen selbst erwähnten Artikel<br />
60 •O.,R' verjährt der Anspruch auf Schadenersatz<br />
in. einem Jahre von dem Tage hinweg, wo<br />
der Geschädigte Kenntnis vom Schaden und von<br />
der Person der Ersatzpflichtigen erlangt hat, jedenfalls<br />
aber mit Ablauf von zehn Jahren vom Tage<br />
der schädigenden Handlung angerechnet. Die zehn<br />
Jahre fallen hier ausser Betracht. Die einjährige<br />
Verjährungsfrist musste seitens des Anspruchberechtigten,<br />
entweder durch Klage oder Betreibung unterbrochen<br />
werden. Nachdem der Anspruchsberechtigte,<br />
trotzdem er Kenntnis vom Ersatzpflichtigen<br />
hatte, 14 Monate nichts von sich hören liess, ist<br />
eben, inzwischen, gestützt auf Art. 60 O.-R. Verjährung<br />
erfolgt, und Ihr Freund kann sich mit vollem<br />
Recht darauf berufen und jegliche gegen ihn gerichteten,<br />
Schadenersatzansprüche unter Berufung auf<br />
die Verjährung ablehnen.<br />
•<br />
Anfrage 384. Gewährleistung für Mängel. Am stung wegen Mängeln der Sache vor — dies ist<br />
13., September 1927 kaufte ich bei einer Automobilwerkstätte<br />
einen Wagen, Modell 1924. 4-Zylinder, die Wahl, mit der Wandellingsklage den Kauf, rück-<br />
zweifellos voTÜegendonfalls — so bat der Käufer<br />
7 PS als Occasion zum Preise von 2500 Fr. Im gängig zu machen, oder mit der Minderungsklago<br />
Kaufvertrag steht: «Herr E. in B. kauft heute fest Ersatz, des Minderwertes der Sache zu fordern.<br />
bei der Fa. X. ein Occasions-Personen-Automobil, Auch wenn die Wandelungsklage angestellt worden<br />
ist, kann der Richter bioss Ersatz dos Minder-<br />
Modell Z, mit 7 PS, wie besichtigt und probiert,<br />
Motor Nr. 40865. zum Preise von 2500 Fr. Zahwertes<br />
zusprechen, sofern die Umstände es nicht<br />
lungsbedingungen 1000 Fr. bei Bestellung, der Rest<br />
in monatlichen Raten von 100 Fr.» Als Gerichtsstand<br />
anerkennen beide Teile denjenigen. von B.<br />
Soweit der Kaufvertrag. — Als Anzahlung leistete<br />
ich vorerst 500 Fr und später weitere '250 Fr. Am<br />
20. September blieb mir der Wagen erstmals stekken,<br />
worauf derselbe dann von Seiten des Verkäufers<br />
wieder hergestellt wurde. In den nächsten Wochen<br />
versagte der Wagen verschiedene Male.<br />
Ich habe dann durch Charg6brief den Wagen<br />
dem Verkäufer in seiner Garage zur Verfügung<br />
gestellt Ich verlangte einen Wagen, der nicht<br />
gleich be der dritten Fahrt solche Mängel aufweist,<br />
ganz abgesehen vom Benzinverbrauch, dsr<br />
ganz enoim war. Da jedoch der Verkäufer auf all<br />
dies nich* reagierte, so forderte ich ihn auf, nochmals<br />
die Fahrt mit mir zu machen, und sich selbst<br />
zu überzeuiCn. dass der Wagen nicht imstande ist.<br />
Steigungen zu nehmen, was jedoch abgelehnt wurde,<br />
da er mit mir keine Fahrten zu machen habe. Ich<br />
habe dann meine Anzahlung zurückverlangt, doch<br />
auch dies verweigert der Verkäufer, da von einer<br />
Rückzahlung ; m Vertrage nichts ausgemacht worden<br />
sei. Als ich noch den Verkäufer auf den hohen<br />
Benzinverbrauch aufmerksam machte, versprach er,<br />
nachzusehen, und sagte mir auch, dass ein Anfänger<br />
etwas mehr Benzin brauche als ein routinierter<br />
Fahrer, aber doch sicherlich nicht in solch<br />
hohem Masse. — Am 30. September erhielt ich auch<br />
eine Rechnung, worin stand: «Vergaser-Niveau versetzt»<br />
Ich frage mich, ob die Schuld an dieser<br />
Stelle liegt.<br />
Ich bitte Sie um Ihre Rechtsauskunft: 1. War<br />
ich im Recht dass ich den Wagen dem Verkäufer<br />
zur Verfügung stellte und weitere Zahlungen verweigerte?<br />
2. Ist mir die' Anzahlung nicht wieder<br />
zurückzuvergüten, da ich einen solchen Wagen<br />
nicht brauchen kann und auch eine weitere Marke<br />
mir nicht zur Verfügung gestellt wurde trotz Aufforderung?<br />
3. Bin ich. berechtigt, auch die gehabten<br />
Spesen, wie Versicherung und Steuer, in Anrechnung<br />
zu bringen? 4. Kann ich ferner auf Entschädigung<br />
klagen, weil ich meine Reisetätisrkeit nicht<br />
mehr ausführen konnte? A. E. in B.<br />
Antwort" Der Vorkäufer haftet dem Käufer<br />
sowohl für die zugesicherten Eiienscbaften als<br />
auch dafür, dass die Sache nicht körperlich'e oder<br />
rechtliche Mängel habe, die ihren Wert und ihre<br />
Tauglichkeit zu dem vorausgesetzten Gebrauche aufheben<br />
oder erheblich mindern. Er haftet auch dann,<br />
wenn er die Mängel nicht gekannt hat. Der Käufe."<br />
muss, sobald es nach dem üblichen Geschäftsgänge<br />
tunlich ist, die Beschaffenheit der empfangenen<br />
Sache prüfen, und, falls sich Mängel ergeben, für<br />
die der Verkäufer Gewähr zu leisten hat. diesem<br />
sofort Anzeige machen. Versäumt dies der Käufer,<br />
so gilt die gekaufte Sache als genehmigt, soweit es<br />
sich nickt um Mängel handelt, die bei der übungsgemässen<br />
Untersuchung nicht erkennbar wartm. .Ergeben<br />
sich später solche Mängel, so muss die Anzeigo<br />
sofort nach der Entdeckung erfolgen, widrigenfalls-<br />
die Sache auch rücksichtüeh dieser Mängel<br />
als genehmigt gilt.<br />
Liest ein Fall äor Gewährlei-<br />
AUTOMOBIL-REVUE t!)28 — NO 9<br />
rechtfertigen, den Kauf rückgängig zu maenen.<br />
Wird der Kauf rückgängig gemacht, so muss der<br />
Käufer die Sache nebst dem inzwischen gezogenen<br />
Nutzen, d h Vergütung für Gebrauch des Wagens,<br />
dem Käufer zurückgeben. Der Vorkäufer hat den<br />
gezahlten Kaufpreis samt Zinsen zurückzuerstatten<br />
und überdies, entsprechend den Vorschriften über<br />
die vollständige Entwertung die Prozesskosten, die<br />
Verwendungen und den Schaden zu ersetzen, der<br />
dem Verkäufer durch die Lieferung fehlerhafter<br />
Ware unmittp'bar verursacht worden ist. Die Klagen<br />
auf Gewährleistung wegen Mängel der Sache<br />
vorjähren mit Ablauf eines Jahres nach deren Ablieferung<br />
Da aber die Automobil-Lieferunss- und<br />
Kauf&bedingungen in der Regel bloss eine Garantiefrist<br />
von webs Monaten voorsehen. müssen Sie innerhalb<br />
dieser sechs Monate gegen den Verkäufer<br />
vorgehen. *<br />
Anfrage 385. Haftung. Wer ist haftbar: der<br />
Wagenbesitzer oder derjenige, welcher fährt ? Mir<br />
passierte vor einiger Zeit folgender Fall: Um mittags<br />
12 Uhr fuhr ich durch die Stadt mit dem<br />
Geschäftswagon. natürlich im Auftrage der Firma.<br />
Vor mir fuhr ein Fiat-Wagen in ziemlichem Tempo<br />
(30 km). Bei einer Strasseneinbiegung stoppte derselbe<br />
plötzlich ab mit seiner Vierradbremse. Ich<br />
bremste auch. Doch es langte nicht mehr canz.<br />
weil ich wahrscheinlich zu wenig Distanz hatte<br />
und zudem nur Zweiradbremsen. Es eab eine<br />
leichte Kollision, bei welcher die Autonummer CH-<br />
Schild und Reservepneu am vor mir fahrenden<br />
Wagen beschädigt wurden. Der Besitzer betrachtete<br />
den Schaden, schrieb meine N'ummer auf und<br />
fuhr davon, ohne einen Tatbestand aufzunehmen<br />
mit Zeugen. Jetzt bekommt meine Firma eine<br />
Rechnung von Fr". 60.— Mein Arbeitgeber macht<br />
mich dafür haftbar.<br />
Was ist hier zu machpn ? Es sei noch bemerkt,<br />
dass beide Wagen Kasko-Versicberung haben. Muss<br />
nicht eine der beiden Versicherungen hier zahlen ?<br />
M. J in B.<br />
Antwort: Grundsätzlich und in erster Linie<br />
ist der Führer des Automobils haftbar und nicht<br />
der Eigentümer Der Geschäftsherr haftet für den<br />
Schaden seiner Angestellten nur dann, wenn sie<br />
den Schaden in Ausübung ihrer dienstlichen oder<br />
geschäftlichen Verrichtungen veranlasst habon,<br />
wonn er nicht nachweist, dass er alle nach den<br />
Umständen gebotene Sorgfalt angewendet habe, um<br />
einen Schaden dieser Art zu verhüten. Dies hat<br />
der Geschäftsherr vorlicg-ondenfalls getan, indem<br />
er eine mit der Fahrbewilligung ausgerüstete Person<br />
mit dem Automobil fahren licss.<br />
Was den entstandenen Schaden anbelanet, so<br />
ist die Regelung, nachdem beide Wajren kaskoversichert<br />
sind, höchst einfach, indem jede Kaskoversicherung<br />
den ihron Versicherten entstandenen<br />
Schaden zu vergüten hat. Der Eigentümer des von<br />
Ihnen geführten Wagens hat seinen Schaden seiner<br />
Kaskoversicherung anzumelden. Das Gleiche hat<br />
der Eigentümer des Fiat-Wagens zu tun. Angenommen,<br />
dieser letztere hätte keine Kaskoversicherung,<br />
so miisste dafür die "achpchadenversicherun?<br />
Ihres Prinzipals aufkommen, sofern derselbe wenigstens<br />
eine solch« abgeschlossen hat, was v:a\\\ der<br />
Fall .sein dürfte. *<br />
Anfrage 386. Gebundenheit an eine Offerte. Am<br />
17. dies führte mir ein Autohändlcr L. einen neuen<br />
Wagen vor zum Tausch gegen einen alten. Ich erklärte<br />
ihm, dass ich nicht die Absicht habe einen<br />
lieuon WäTgcn anzuschaffen, vielmehr interessiere<br />
ich mich für eine gute Occasion. L. hat mir daraufhin<br />
unter drei einwandfreien Zeugen gleicu einen<br />
6 Zylinderwagen zum Preise von Fr. 48U0.— offeriert<br />
und erklärt, er werde den Wagen am 18. ds.<br />
abholen und am 19. Januar vormittags vorführen.<br />
L. hat nun am 18. ds. den offerierten Wagen<br />
tatsächlich in dem. erwähnten Privatharuso abgeholt;<br />
unterwegs besuchte er einen andern Interessenten,<br />
um ihm den Wagen zu zeigen. Wie L. selbst<br />
aussagte, habe er ihm denselben Preis von Fr.<br />
4800.— gefordert, der Interessent aber, der die<br />
Ueberzeugung eines guten Wagens hatte, offerierte<br />
L. gleich Fr. 5500.—, wenn er ihm den Wagen<br />
gleich hier lasse. L. bemerkte dem Interessenten,<br />
dass er den Wagen bereits mir versprochen habe,<br />
und dass er ihn zuerst noch mir vorführen sollte.<br />
L. Hess sich aber überreden und übergab den<br />
Wagen gleich dem Interessenten, zu dem offerierten<br />
Preis von Fr. 5500.—<br />
Zur Offertenstellung vom 17. dies muss ich noch<br />
nachtragen, dass ich L. ausdrücklich erklärt habe,<br />
er möchte mir diesen Wagen auf alle Fälle vorführen,<br />
wobei er bemerkte, ich müsse mich aber dann<br />
rasch entschliessen, indem er bereits dafür weitere<br />
Interessenten habe und der Wagen ohne Zweifel<br />
innert 2—3 Tagen fort sein werde..<br />
Würden Sie nun so freundlich sein und mir,<br />
wenn möglich bald, bekannt geben, ob L. rechtlich<br />
verpflichtet ist, mir den Wagen vorzuführen, oder<br />
wie ich mich in diesem Falle verhalten soll.<br />
H. J in A.<br />
Antwort- Wer einem andern den Antrag zum<br />
Abschlüsse eines Vertrages stellt und für die Annahme<br />
eine Frist setzt, bleibt bis zu deren Ablauf<br />
an den Antrag gebunden. Er wird nieder frei,<br />
wenn eine Annahmeerklärung nicht vor Ablauf dieser<br />
Frist bei ihm eingetroffen ist. Wird der Antrag<br />
ohno Bestimmung einer Frist an einen Anwesenden<br />
gestellt, und nicht sogleich angenommen,<br />
so ist der Antragsteller nicht weitergebunden Wenn<br />
Ihnen nunmehr der Lieferant vor Zeugen erklärt<br />
bat, er werde Ihnen den Wagen am 19. Januar<br />
vorführen, Sie müssen eich dann aber rasch entschliesson,<br />
da er dafür weitere Interessenten hefbe,<br />
so gebt daraus hervor, rlass der Lieferant bis- zum<br />
19. gebunden sein wollte. Ausserdem bat er es<br />
unterlassen sich durch irgendwelche Vorbehalte wie<br />
« freibleibend » und dergleichen freio Hand zu bewahren.<br />
Er ist somit unserer Ansicht na»h nicht<br />
berechtigt gewesen, den Wagen zu verkaufen ohne<br />
Ihnen denselben, wie zugesichert, vorgeführt zu haben.<br />
Immerhin wird der Lieferant einwenden, er<br />
habe natürlich nicht gewusst, ob Sie den Wagen<br />
wirklich kaufen würden und er habo daher nicht<br />
riskieren wollen, die sich bietende Gelegenheit zum<br />
Verkaufe zu verpassen. Wir glauben aber nicht,<br />
dass dieser Einwand stichhaltig ist. Wir würden<br />
Ihnen empfehlen, vorerst auf gütlichem Wege zu<br />
versuchen vom Lieferanten Schadenersatz zu verlangen.<br />
Sollte er nicht bereit sein Ihnen in irgend<br />
einer Art entgegenzukommen, können Sie ihn zu<br />
einem Aussöhminjrsveisuch vor den Richter vorladen.<br />
Dqrt sehen Sio dann, welchen Standpunkt er<br />
einnehmen wird. In Wirklichkeit ist Ihnen ein<br />
Schaden nicht entstanden, immerhin ist- Ihnen ein<br />
gewisser Mehrwert durch das Verhalten das Lioferanten<br />
entgangen. Eine Vorführung des in Frage<br />
stehenden Wagens ist heute, nachdem er verkauft<br />
ist, nicht mehr möglich. Es k;rnn sieb nur noch<br />
um pjuc Entschädigung- handeln für entgangenen<br />
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-<strong>1928</strong> AUTOMOBTL-RHVUE 15<br />
Der Radfahrer. An der Grcnzaohcrstrasse in<br />
Basel fuhr ein Radfahrer auf dem für Radfahrer<br />
verbotenen Fussweg daher und blindlings in ein<br />
Automobil hinein. Folge des unvorsichtigen und verbotenen<br />
Faluens: erhebliche Verletzungen, zermalmtes<br />
Rad Die Biälter meden, dass sich der Automobilist<br />
des verletzten Radfahrers in zuvorkommende<br />
Weise angenommen habe. xi.<br />
Ade, du liebe alte Zeit...! Wie von massgebender<br />
Stelle berichtet wird, soll <strong>1928</strong> auch die letzte<br />
Pferdeüost im Baselgebiot, Ausst-Giebenach-Arisdorf,<br />
dem konkurrenzlosen Autobus weichen, v.<br />
JNTERESSANTES<br />
AUS<br />
ALLEt<br />
WELT<br />
Die englische Regierung mischt sich in den<br />
Kampf Strasse gegen Schiene. In allen Staaten<br />
Europas tobt gegenwärtig der Kampf<br />
zwischen Bahn und Auto. In England liefern<br />
einzelne Bahngesellschaften den Autotransportverbänden<br />
eine erbitterte Fehde. Kürzlich<br />
reichten die Bahnen ein Gesetzesbegehren<br />
ein, das sie ermächtigen soll, den Transport<br />
auf den Strassen selber zu übernehmen.<br />
Dieses Gesuch der Bahnen hat das Feuer des<br />
Kampfes von neuem geschürt.<br />
In den letzten Jahren haben sich die englischen<br />
Bahnen redlich bemüht, den Betrieb<br />
auf ihren Linien zu verbessern und ihre Tarife<br />
zu erniedrigen, um der Autokonkurrenz<br />
wirksam entgegenzutreten.<br />
Die Konkurrenz zwischen Bahn und Auto<br />
zieht immer weitere Kreise in den Bereich<br />
der Interessen. So beschloss die englische<br />
Arbeiterpartei, die verschiedenen Syndikate<br />
der Transport- und Industriearbeiter einzuladen,<br />
sie über den Kampf zu orientieren und<br />
zur Stellungnahme zu bewegen. Die Konferenz,<br />
die in nächster Zeit stattfinden wird,<br />
soll vom früheren Premier Mac Donald geleitet<br />
werden.<br />
In öffentlichen Kreisen glaubt man, die<br />
englische Regierung werde eine Staatskommission<br />
zur Untersuchung der bedeutsamen<br />
Frage aufstellen, um so den Gesetzesentwurf<br />
in grossen Zügen vorzubereiten. fit<br />
Die Bildung eines europäischen Automobilkartells<br />
zur Rationaiisieruns der Automobilfabrikation<br />
und als Gegengewicht der amerikanischen Konkurrenz,<br />
befürwortete Mussolini in einer Besprechung<br />
mit den italienischen Automobil-Grossindustriellen<br />
Einem solchon Kartoll wird zur Unterstützuns der<br />
gegenwrhHiz schwere Zeiten durchmachenden italienis'Ohen<br />
Automobilindustric in den betroffenen<br />
Kreisen grosso Bedeutung zugemessen. xi.<br />
Etwas mehr Anstand wünscht der New Yorker<br />
Polizeipräsident von seinen Verkehrspolizisten, welche<br />
die Gewohnheit haben, falsch fahrende Automobilisten<br />
mit allzu unzweideutigen Worten zurechtzuweisen<br />
Ein besonderer Höflichkeitskurs soll den<br />
Herren Polizisten den nötigen Takt beibringen.<br />
Was bei ans nicht zur Nachahmung empfohlen<br />
werden muas (es ist ja nicht nötig!), indessen doch<br />
nicht unerwähnt bleiben darfl xi.<br />
Mussolini will <strong>1928</strong> einen italionisekciiAutomobil-Salon.<br />
Entgegen dem Beschlüsse der italienischen<br />
Konstrukteure, im Laufe dieses Jahres keinen<br />
italienischen Automobilsalon zu organisieren,<br />
findet auf ausdrücklichen Wunsch des Duce im<br />
April während der grossen Mailänder Messe ein<br />
internationaler Automobilsalon statt. Die Union<br />
italienischer Automobilfabrikanton hat die Organisation<br />
des 14 Tage dauernden Salona an die Hand<br />
genommen. Es handelt sich nicht um die übliche<br />
Automobüausstellung, die früher nur eine kleino<br />
Unterabteilung der Mailänder Messe bildete, sonsern<br />
um die diesjährige Organisation des von der<br />
U I F A. für 1929 geplanten internationalen Au'omobilaussfellung.<br />
v.<br />
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Neue Plantagen für die Goodyear-Gesellschaft.<br />
Die Goodyear Tire and Rubber Company, Akron.<br />
hat kürzlich in Sumatra Ländereien von 29 000<br />
Acres Flächeninhalt für Gurnmiplanta?en gekauft<br />
Durch diesen Kauf erhöht sich der FlantaRonflächeninüalt<br />
der Goodyear im Orient auf nahezu 20CKX)<br />
Hektaren, nachdem vor mehr als zehn Jahren der<br />
Grundstock gelegt wurde durch Ankauf von zirka<br />
8000 Hektaren, welche heute bereits vollen Ertrag<br />
abwerfen. Die neuen Ländereien befinden sich im<br />
Distrikt Bila, welcher als bestes Gummiland In Sumatra<br />
gilt. Es wird sofort mit den Räumunssarbeiton<br />
und mit dem Anpflanzen der Gummibäume begonnen<br />
werden und wird dies bei Aufbietung einer<br />
Armee von über 5000 Arbeitern ungefähr drei Jahre<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Dieser Kairf bedeutet eine wertvolle Ergänzung<br />
der gesamten ausgedehnten Prodiiktionsanlasron.<br />
Es bestehen bekanntlich neben dem Stammhaus in<br />
Akron noch Reif&nfabriken. in Kanada. Kalifornien,<br />
Australien und England. Danebon gehören dem<br />
Konzern bedeutende Spinnereien für das Cordr<br />
gewebe, sowie Baumwollplantaseu und ergiebige<br />
Kohleaminen an. Das neu angekaufte Gummiland,<br />
welches von eintsn japanischen Syndikat abgetreten<br />
wurde, befindet sieh ziria 150 Meilen südlich<br />
der ursprünglichen Goodyear - Plantage am Bila-<br />
Fluss. so dass der Zugang .zum offenen Meer gesichert<br />
ist. Die holländische Regierung beabsichtigt<br />
übrigens, eine neue Bahnlinie durch das Gebiet anzulegen.<br />
Der dort beredt® tätige erfahrene Stab amerikanischer<br />
und holländischer technischer Mitarbeiter<br />
würde übernommen und soll sogar noch erweitert<br />
werden mit der vorgesehenen Erweiterung dos Produitionsprogrammes.<br />
B.<br />
Neue Zylinderschleiferei in Grenchtn. Während<br />
vor einer Reihe von Jahren die meisten Reparaturwerkstätten<br />
mit eigenen, oft recht primitiven Hilfsmitteln<br />
sich selbst an das Zentrieren von ausgelaufenen<br />
Zylindern machten, besitzen wir heute in<br />
der Schweiz eine ganzo Reihe von Betrieben, die<br />
sich ausscbliesslich mit diesem Geschäftszweie befassen.<br />
Gediegene Fachkenntnisse von Spezialisten<br />
haben im Verein mit den aufgekommenen Sondermaschinen<br />
die Zylinderschleiferei auf eine Höbe<br />
gebracht, die dem Automobilisten jede Gewähr für<br />
höchste Präzision der ausgeführten Arbeiten bietet.<br />
Das neueste Modpll einer solchen Maschino wurdo<br />
vor einiger Zeit von der bekannten Firma Keltaibergor<br />
an die Spezialwerkstätto F. Häberli in firenchen<br />
geliefert, welche als neuen Geschäftszweig die<br />
Zylinderscbleiferei aufgenommen hat. Kolben, in<br />
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de la branche automobile,<br />
eonnaissant la reparation<br />
courante, ayant<br />
permis de conduiro pour<br />
auto-car et muni de certificats<br />
excellents,<br />
cherche place<br />
pour le ler mai comme<br />
Chauffeur<br />
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Revue Automobile. Berne.<br />
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der Zentralschweiz<br />
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Automobil Revue. Bim.<br />
Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAQ A.-G. llallersche Buchdruckerei und Wagnerscho Verlacsanatalt, B«m<br />
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'Beachten-Sie Jeden Freitag diese Inseraten-Ecke.<br />
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Was unsere Werke<br />
alles enthalten!<br />
Mechanische Gross-Werkstätte<br />
für Autoreparaturen, Revisionen<br />
und Fabrikation von Bestandteilen.<br />
— Eigene Spenglerei,<br />
Schmiede, Dreherei, Elektrowerkstätte,<br />
autogen. Schweissanläge,<br />
Vollreifenpresse, elektrische<br />
Pneupumpe u. Benzinausschankanlage,<br />
separate Abteilung für<br />
Zubehör- und Bestandteile mit<br />
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Autobedarfsartikel. Engros- und<br />
Detailverkauf. Geräumige Garagelokalitäten<br />
zum Vermieten<br />
an Passanten und ständige Kunden.<br />
— Tüchtiges, langjähriges<br />
Fachpersonal.<br />
Le Garage Guttmann & Gacon ä La Chaux-de-Fonds<br />
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