E_1928_Zeitung_Nr.027
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
Freitag, 23. ffförz<strong>1928</strong>.<br />
Siebente<br />
Sallon-Nummer<br />
Mummer 20 Cts.<br />
24. Jahrgang. — N° 27<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
HMbjIhrHch Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portoznschlag,<br />
»fern nicht postamtlicb bestellt. Zusehlag für postamUiche Bestellung in»<br />
In- und Ausland 30 Rappen. Postcheck-Rechnung HI/414<br />
Die gewalflge Entwicklung.<br />
Es Ist immer eine grosse Freude, den Fortschritt<br />
einer guten Sache buchen zu können!<br />
Die Verwirklichung einer solchen Idee können<br />
wir im Genfer-Salon feststellen;<br />
Es sind noch gar nicht so viele Jahre her,<br />
seit sich einige Männer, unternehmungslustig<br />
und mit unbeugsamer Energie, ans Werk<br />
machten und in recht bescheidenem Rahmen<br />
den ersten Salon durchführten. Recht bald<br />
aber erwies sich der zur Verfügung stehende<br />
Platz als zu klein, es musste manches umgebaut<br />
und erweitert werden, und heute verfügen<br />
die Organisatoren über ein hervorragend<br />
Ein Zeitbild aus dem heutigen Chicago,<br />
von Felix Vitali.<br />
(2. Fortsetzung.)<br />
In der Küche stösst er auf den Koch —<br />
einen Anhänger des Hundertkilo-Vereins mit<br />
roten Augenschlitzen, zwei triefenden Bartspitzen<br />
und einer Nase wie ein Leuchtturm.<br />
Der Kerl riecht nach Whisky.<br />
« Morning, > brummt Jim, tritt an den Herd<br />
und hebt die Deckel von den Pfannen. « Verteufelt<br />
— ist das Breakfast noch nicht fertig?»<br />
Der Koch zieht seinen Kaugummi aus dem<br />
Mund, rugelt ihn zusammen und klebt ihn<br />
hinter's linke Ohr.<br />
«Freundchen,» sagt der Nigger, « du kommen<br />
ins Bagno. — Du saufen wie ein Loch<br />
und hier Prohibition. ><br />
Der Koch nimmt seinen Kaugummi<br />
hinter dem linken Ohr hervor und steckt ihn<br />
wieder zwischen die Zähne.<br />
«Passiver Widerstand, » denkt sich Jim<br />
Enehemt Jeden Dienstag und Frtftef<br />
Monatlich „Gtlbe Lbta"<br />
ADMINISTRATION: Breitenrainstrasse 97, Bern<br />
Telephon Bollwerk 3&S4<br />
Telegramm-Adresse: Autoren!«, Bern<br />
den geschätzt«! Besuch einer Defegatkm der<br />
französischen Handelskammer für Automobile<br />
und Fahrräder buchen zu können, die<br />
dieser grossen Schau ihr uneingeschränktes<br />
Lob zollte?! Die trefflichen Reden, die zwischen<br />
Herrn Bondet, dem Präsidenten dieser<br />
Vereinigung, und dem Präsidenten des Salons,<br />
Herrn Marchand, gewechselt wurden,<br />
waren im Moment, wo der Zonenkonflikt<br />
seine Erledigung zu finden scheint, nicht nur<br />
ein Bekenntnis zur Freundschaft zwischen beiden<br />
Landein, sondern noch mehr ein Beweis<br />
für das grosse Interesse, das die französische<br />
Automobilindustric dem schweizerischen<br />
Markt und namentlich dem Salon, der ihn<br />
weitgehend versinnbildlicht, bezeugt.<br />
Die propagandistische- Bedeutung des Salons.<br />
Gewaltig ist dieses Jahr die Zahl der Aussteller,<br />
fast alle bedeutenden Firmen haben<br />
den Salon beschickt. Nicht nur die vielen<br />
Besucher, sondern dazu die gesamte Presse,<br />
äusserten sich lobend über da's Gesehene.<br />
Was man im Salon alles zu sehen bekommt,<br />
darüber haben wir in unsern verschiedenen<br />
Spezialuummern ein ungefähres Bild entworfen.<br />
Man betritt die weiten .Hallen der Ausstellung<br />
und steht wie gebannt und angenagelt<br />
da. Das ist eine Orgie, ein Schwelgen von<br />
Farben, ein Glei'ssen und Glänzen von blitzblank<br />
geputztem Nickel und Stahl, dass<br />
manch einer fast in Verlegenheit gerät, wo<br />
er überhaupt beginnen soll mit seiner Inspek-<br />
und lässt aus Versehen,; seinen «kleinen»<br />
Knüttel aus dem Aermel fallen. «Well —<br />
mein Herr wünschen: Schinken, Eier, Porridge,<br />
Butter, Toast und Eingemachtes — all<br />
right? »<br />
Der Koch blinzelt auf den Gummiknüttel<br />
und schätzt ihn auf mindestens vierzehn Tage<br />
Spital. Langsam geht er an den Herd und<br />
wirft einen Löffel Butter in die Pfanne.<br />
Jim grinst. «So sparsam?» Und wirft<br />
noch ein halbes Pfund nach. Der Koch spuckt<br />
den Kaugummi im weiten Bogen an die<br />
Wand. — Sein Widerstand ist gebrochen.<br />
Indessen ist Earl aus dem Bade gestiegen,<br />
hat sich rasiert und einen blauweissen<br />
Schlips umgebunden. Die Hände in den<br />
schlenkernden Oxfordhosen vergraben, macht<br />
er sich seinerseits auf die Suche nach dem<br />
verschwundenen Onkel.<br />
Er folgt einem langen Gang mit einem<br />
Glasdach. Plötzlich hört er in nächster Nähe<br />
ein hastiges und unterdrücktes Stimmengewirr.<br />
Er blickt sich sorgsam um und entdeckt<br />
am Ende des Ganges eine kleine Türe. Lautlos<br />
schleicht er hin. Sie ist nur angelehnt.<br />
Er späht durch den Spalt und sieht einen<br />
taghellen Saal. An den Wänden sind Spuren<br />
von abmontierten Maschinen. Auf einer Erhöhung<br />
liegen in wirrem Durcheinander<br />
Schrauben, Lampen, Drähte — Bestandteile<br />
tionsreie. Ob dem Vielen, was der Salon<br />
bringt, schlägt auch das Herz des Laien<br />
höher. In schöner Anordnung und in festlichem<br />
Glänze sind sie ausgestellt, die prächtigen<br />
Wagen aus aller Herren Länder, von<br />
diesseits und jenseits des grossen Wassers,<br />
grosse und kleine, einfache und luxuriöse,<br />
aber alle von prima Qualität Welch ungeheure<br />
Summe von Arbeit, Energie und zähem<br />
Willen ist hier an diesen stark besuchten<br />
Hallen zu bewundern! Wer zählt die Völker,<br />
nennt die Namen der vielen, vielen Besucher?<br />
Deutschschweizer-Dialekte mischen sich mit<br />
dem Französischen, italienische Laute mit<br />
englischen : unsere nationale Automobilschau<br />
verdient eigentlich in jeder Beziehung das<br />
Attribut «international». Es ist nicht zu verwundern,<br />
wenn ihr ausgezeichneter Ruf immer<br />
weiter in die Welt hinausdringt. Nichts<br />
vermag besser die propagandistische Bedeutung,<br />
die dem Salon innewohnt, darzutun, als<br />
diese erfreuliche Tatsache.<br />
Es ist nämlich auch gar nicht notwendig,<br />
dass man, um den Salon zu besuchen, autotnobBtechrrtschc<br />
Kenntnisse besitzt, dass man<br />
weiss,. wie etwa eine Unterdrucksehmierung<br />
funktioniert, oder wie man diese oder jene<br />
Bremse bedient! Auch derjenige Besucher,<br />
der. nicht allzuschwer mit technischen Kenntnissen<br />
belastet ist, kommt im Genfer-Salon<br />
voll und ganz auf seine Rechnung und bucht<br />
den Besuch derselben bestimmt mit einem<br />
Plus, und trägt vielleicht nachher den stillen<br />
Wunsch in seinem Herzen, sich selbst baldmöglichst<br />
solch ein Kleinod anzuschaffen,<br />
vorausgesetzt, dass er für den Automobilismus<br />
etwas übrig hat! Gar mancher ist bekanntlich<br />
Autofeind nur... aus Neid!...<br />
Die anregende Wirkung auf<br />
die Interessenten.<br />
Vom Salon geht unleugbar eine starke psychologische<br />
Wirkung aus, vor allem namentlich<br />
auf diejenigen, die noch kein Auto ihr<br />
eigen nennen. Und das ist ja gerade einer<br />
der vornehmsten Zwecke dieser Ausstellung:<br />
die Zögernden und die Zauderer sollen zu<br />
einem Entschluss gebracht werden ; Wünsche,<br />
die irgendwo versteckt schlummerten,<br />
sollen aufgerüttelt und angefacht werden. Es<br />
braucht oft nur einen kleinen äussern Anstoss,<br />
um bestehende Bedenken, kleine Hemmungen<br />
ins Wanken zu bringen und einen<br />
Entschluss reifen zu lassen, und diesem folgt<br />
ja auch meist die Tat. Und am guten Geschäftsgang<br />
fehlt es im üenfer-Salon nicht.<br />
öross wird auch der kommende geschäftliche<br />
Nutzen sein, für den diese Ausstellung vorgearbeitet<br />
hat.<br />
Prächtiges Festwetter... ein gutes Omen<br />
für die Zukunft!<br />
Am nächsten Sonntagabend schliesst der<br />
diesjährige Salon seine Pforten. Herrlichstes<br />
Wetter war ihm dieses Jahr beschieden!: ein<br />
klarer blauer Voffrühlingshimniel spannte<br />
sich über die unternehmungsfreudäge, regsame<br />
Stadt am Leman. Mag auch die Zukunft<br />
für das Motorfahrzeug in unserer Heimat<br />
immer so klar sein wie dieses dem Salon<br />
beschiedene prächtige Festwetter! Und mögen<br />
an diesen letzten Tagen noch recht viele<br />
den Weg in die Völkerbundstadt finden und<br />
den Salon besuchen : jeder wird mit freudigen,<br />
nachhaltigen Eindrücken von dort<br />
zurückkehren und — wenn er es noch nicht<br />
war — ein begeisterter Freund des Automobils<br />
sein! R.<br />
Samstag, 24. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
15 Uhr SO bis 17 Uhr 30: Konzert.<br />
eines Radioapparates. Mitten im Raum ruhen<br />
zwei Böcke. Daneben stehen einige Benzinkannen<br />
mit der Aufschrift « Shell».<br />
Die beiden Stimmen im Räume branden<br />
durcheinander. Aber Earl kann niemand erblicken.<br />
Vorsichtig vergrössert er den Spalt,<br />
Nun sieht er zwei Männer. Der eine ist der<br />
schmierige Diener, der andere ein schmächtiger<br />
Kerl in einem verstaubten Overall, wie<br />
ihn die Chauffeure zum Schütze der Kleider<br />
tragen.<br />
«Unmöglich — einfach unmöglich! », japst<br />
der Diener erregt. «Du kannst jetzt die<br />
Kiste hier nicht wegschleppen. Der Enkel<br />
des alten Farrington spioniert mir in der ganzen<br />
Bude herum. Und mit dem Nigger ist<br />
schon gar nicht zu spassen. Goddam — der<br />
Kerl hat Lunte gerochen. Wenn wir die beiden<br />
nur schon um die Ecke hätten! »<br />
«Das geht mich nichts an, » entgegnet<br />
der andere trocken.» Kümmert's diesen englischen<br />
Tenderfoot, was in der Kiste steckt?<br />
Tex will, dass sie um zwölf in seinem Flugzeug<br />
ist. And Order is Order! »<br />
«Ich will mich hüten, seine Befehle zu<br />
kreuzen. Aber es geschieht nur in seinem<br />
Interesse. Machen wir Fiasko, geht es mir<br />
an den Kragen. — Er fährt um zwölf Uhr<br />
nachts? ><br />
Der im Overall nickt. — « Komm um neun<br />
Uhr wieder. ><br />
INSERTIONS-PREIS: Die aehtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. lür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Ct*.<br />
Gr6ssere Inserate nach Soltentarif.<br />
lueratansehhiss 4 Tag« vor Erscheinen der betreifenden Nummer<br />
17on Jahr zu Jahr ein wachsender Er folg!<br />
eingerichtetes Gebäude mit vielen, vielen<br />
Ständen im Erdgeschoss und mit einer Anzahl<br />
auf den Galerien. Aber auch jetzt wieder<br />
macht sich Platzmangel geltend, und es<br />
muss schon auf das nächste Jal'ir eine Erweiterung<br />
der Gcbäulickeiten in Aussicht genommen<br />
werden.<br />
Das ist der beste Beweis für die ganz tin-<br />
Kewohntc Entwicklung dieses auf rein privater'Initiative<br />
beruhenden Unternehmens. So<br />
Kanz von ungefähr kam dieser Erfolg aber<br />
nicht. Es bedurfte der zähen Energie der leitenden<br />
Männer, um dem Salon zu jenern Aufschwung<br />
zu verhelfen, den er in der relativ<br />
kurzen Zeit seines Bestehens genommen hat!<br />
Stets wachsemies Interesse im Ausland.<br />
Gross war der Erfolg des Salons im letzten<br />
Jähr. Aber er wird in den Schatten gestellt<br />
durch die Rekordzahlen dieses Jahres.<br />
Die Zahl der Besucher ist um ein gewaltiges<br />
gestiegen. Persönlichkeiten aus aller Herren<br />
Länder haben nnsern nationalen Automobilsalon<br />
dieses Jahr besucht. Letztes Jahr fiel<br />
er mit der Tagung des Völkerbundsrates zusammen<br />
und prominente Politiker, die dem<br />
Rate angehören, wie die Herren Briand, Stresemann<br />
und andere, statteten ihm Besuche<br />
ab. Aber nicht minder -wertvoll und wichtig<br />
als die Aufmerksamkeit dieser Staatsmänner<br />
war dieses Jahr das Erscheinen der Führer<br />
der Automobilindustrie aus zwei Erdteilen.<br />
Man konnte schon am ersten Tag den Herren<br />
Famiann, Maybach und dem bekannten französischen<br />
Publizisten Charles Faroux im Salon<br />
begegnen, und in der Folge haben viele<br />
andere Automobilindustrielle, so u. a. auch<br />
die Herren Peugeod, Dodge, Panhard und<br />
eine Anzahl berühmtester Ingenieure sich im<br />
Genfer-Salon eingefunden. Es ist eine nicht<br />
wegzu'streitende Tatsache, dass Genf von<br />
allen internationalen Salons vom Besten das<br />
Allerbeste bietet. Und darauf dürfen wir recht<br />
stolz sein! Ist es nicht besonders erfreulich,<br />
Das weisse Auto<br />
Das Programm der Woche<br />
19 Unr SO: Diner In der Taverne.<br />
20 Uhr 80 bis 22 Uhr SO: Konzert<br />
23 Uhr: Schluss.<br />
Sonntag, 25. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30: Konzert<br />
19 Uhr 30: Diner in der Taverne.<br />
22 Uhr: Salonschluss.<br />
Eintritt: Fr. 1.50, Armonsle-uer inbegriffen.<br />
Dauerkarte Fr. 15.—, im Vorverkaufe bei Verkehrsverein,<br />
Genf, Place des Bergues, 3, und bei R. Marchand<br />
& Cie., Place du Lac 1.<br />
—o —• •<br />
Wie die Berner die Sternfahrt<br />
gewannen.<br />
Die Genauigkeit, mit welcher der Sieger<br />
der Sternfahrt <strong>1928</strong>, Herr Fortmann, auf Farman,<br />
die vorgeschriebenen Zeiten einhielt, ist<br />
allgemein als verblüffend bezeichnet worden.<br />
Ein Passagier Herr Fortmanns gab uns über<br />
die Methode Aufschluss, die dem Wagen zu<br />
seinem Siege verhalf.<br />
Der Farman-Wagen startete mit vier Personen,<br />
wovon jede einzelne ihre besondere<br />
Aufgabe zu lösen hatte. Herr Karl l'orlmarin<br />
sass am Volant. Hinter ihm befand, sich<br />
Herr Lüthy, über die Karte gebeugt; seine<br />
Sache war es nun, die Distanzen zwischen<br />
den einzelnen Ortschaften der Fahrroute genau<br />
zu messen. Ihm zur Seite sass Herr E.<br />
Suter, welcher auf Basis dieser Distanzangaben<br />
auf die Sekunde genau die Zeit feststellte,<br />
zu welcher sie in der nächsten Ortschaft<br />
ankommen mussten. Neben dem Fahrer<br />
hatte, um die Kette zu schliessen, Herr<br />
Armin Bieber Platz genommen, welcher an,<br />
Hand der Karte die Richtung angab und, die<br />
Zeiger der Uhr verfolgend, die Einhaltung<br />
des von den beiden Hintermännern berechneten<br />
Tempos überwachte.<br />
Auf diese Art konnte das Stundenmittel<br />
fast mathematisch genau eingehalten werden<br />
und selbst, als die letzten Kontrollen nach<br />
Morges hinter den vier Sternfahrern lagen,<br />
wurde diese Methode beibehalten. Daher das<br />
erstaunliche Resultat. ,<br />
Dieses Beispiel zeigt, dass die Beteiligung<br />
an einer Sternfahrt, wenn sie sportlich durchdacht,<br />
alles andere ist, als eine gewöhnliche<br />
Vergnügungsfahrt. Die Aufmerksamkeit darf<br />
keinen Augenblick nachlassen und auch Halte<br />
können keine eingeschmuggelt werden, da<br />
man nie sicher ist, ob die geheimen Kontrollen<br />
ein Nachholen der verlorenen Zeit bemerken<br />
und man darob der besten Chancen verlustig<br />
gehen würde. Da nun das «Geschäftsgeheimnis»<br />
der Sieger an den Tag<br />
Mehr kann Earl nicht erlauschen. Die beiden<br />
entfernen sich; er hört, wie sich irgendwo<br />
im Saal eine Türe öffnen muss, welche ins<br />
Freie führt. Einen Augenblick lang schlägt<br />
der Strassenlärm herein. Vorsichtig zieht<br />
sich der junge Farrington zurück.<br />
Im Arbeitszimmer des Professors sinkt er<br />
in einen Klubsessel, entzündet seine Stummelpfeife<br />
und verfällt in tiefes Brüten...<br />
Zehn Minuten darauf streckt der Nigger<br />
seinen Kopf herein. «Hallo, Mister, —<br />
Breakfast ready! Jim immer suchen. Mister<br />
keinen Hunger mehr? »<br />
« Endlich! » Etwas geistesabwesend klopft<br />
sein Herr die Pfeife aus. «Wir essen im<br />
Zimmer,» sagt er und schreitet voran.<br />
«Jim kleinen Salon nebenan abgeschlossen,<br />
» zwinkert der Nigger, sich nach dem<br />
bodenständigen Gabelfrühstück das breite<br />
Maul wischend. « Er entdecken, Mensch von<br />
dort in unser Zimmer sehen. Das ein recht<br />
verfluchtes Haus! »<br />
« Well — es ist das Haus meines Onkels! »<br />
erwidert Earl.<br />
«Oh — Jim überzeugt — es sonst nicht<br />
so. Erst seit Professor fort. Machen Sie<br />
mich zu Kurzfutter, Massa —aber Jim sagt,<br />
dass Mister Onkel nicht von allein gegangen<br />
ist — »<br />
« Du glaubst also — ><br />
«Nix bös sein, Massa.» bittet der Riese
gekommen ist, wird es nächstes Jahr nicht<br />
an Nachahmern fehlen. Der Kampf um den<br />
Siegertitel wird dann um so erbitterter und<br />
interessanter sein. Was die diesjährigen Gewinner<br />
anbelangt, so werden sie sich nächstes<br />
Jahr erneut am Start einfinden.<br />
Die Erfolge der diesjährigen Sternfahrt<br />
dürften auch für das Ausland von grösstem<br />
Interesse sein, liegt doch der Aufschwung der<br />
touristischen Veranstaltungen noch vor uns.<br />
Wie wir erfahren, hegen die Organisatoren,<br />
entgegen anderen Stimmen, nicht die Absicht,<br />
das Rally eines Tages in eine internationale<br />
Veranstaltung mit ausländischen Städten als<br />
Ausgangspunkten umzugestalten. Es fehlt ja<br />
noch so viel, bis das erste Ziel — die wirkliche-nationale<br />
Sternfahrt — verwirklicht ist!<br />
Die zahlreiche Beteiligung der • Ostschweizer,<br />
besonders der Zürcher, hat in'Genf einen<br />
ausser'ordentlichen Eindruck ' "hinterlassen.<br />
Herr Albert Chantre, der Präsident der Sektion<br />
Genf, ist überdies als Gast zur Generalversammlung<br />
der Sektion Zürich vom 29.<br />
März geladen worden.<br />
Wenn die Sternfahrt Ost und West einander<br />
noch näher bringt, ist deren schönster<br />
Zweck erfüllt. v.<br />
Von Stand zu Stand<br />
siehe Seiten 10, 12 und 13.<br />
Zur Verhütung von Unglücksfällen<br />
bei Bahnübergängen.<br />
Wir haben in der « A.-R.» immer mit allem<br />
Nachdruck die Beseitigung der so gefährlichen,<br />
oft mangelhaft beleuchteten oder ganz<br />
ungeschickt angelegten Bahnübergänge gefordert.<br />
Aber leider ist in dieser Frage bisher<br />
noch lange nicht auch mir annähernd das<br />
durchgeführt worden, was zwingende Notwendigkeit<br />
wäre! Der Frage der Sicherung<br />
der Niveauübergänge ist seitens der Behörden<br />
die allergrösste Aufmerksamkeit zu<br />
schenken, denn die häufigen Automobilunglüksfälle<br />
bei Bahnübergängen verlangen<br />
eine dringende Elimination des Gefahrenmomentes.<br />
Der stark zunehmende Automobilverkehr<br />
gibt der Frage ganz besondere Bedeutung!<br />
In verdankenswertcr Weise hat in dieser<br />
Sache Herr Nationalrat Vallotton-Warftery<br />
unterm 5. März folgende kleine Anffage an<br />
den Bundesrat gerichtet:<br />
«Am 26. 3 uli 1926 sind Hauptmann Doloyros<br />
Mild l'Vau auf ihrem Motorrad beim Niveauübergang<br />
von Meyriez getötet wprden, Am 24. Juli<br />
IÖ27 sind beim Niveauübergang von Gonclles. bei<br />
Vivis, drei Insassen eines Automobils setötet. drei<br />
•weitero vorletzt worden. Beide Unglücksfälle sind<br />
auf den Umstand zurückzuführen, dass dio Barrieren<br />
hei der Durchfahrt der Züge nicht heruntergelassen<br />
waren.<br />
Dio Gerichtsverhandlungen i haben namentlich<br />
festgestellt:<br />
dass das System einer einzigen elektrischen Glocke<br />
mit einein einzigen Ton zu gefährlichen Verwechslungen<br />
führen kann, wenn Signale gleichzeitig<br />
oder in ganz kurzen Abständen gegeben<br />
werden;<br />
dass die Wartehäuschen der Barrierenwärterinnen<br />
keine Uhr und einige kein Telephon besitzen;<br />
dass die Auswahl der Barrierenwärterinnen und<br />
ihro loehnisclio Einschulung hie und da zu wünschen<br />
übrig lassen;<br />
dass drei Wochen vor dem Unglücksfall von Gonelles<br />
und einige Tage nachher gowisso Barrieren<br />
bei der Durchfahrt der ordentlichen Zügo<br />
aus der Simplonlinio geöffnet blieben.<br />
Anfrage* Welche Massnahmon sind ergriffen,<br />
um dio Wiederholung solcher Unglücksfälle<br />
/.w. verhindern? Was ist auf den für optisch-akustische<br />
Signale bestimmten und im Jahro 1924 vorgeführten.<br />
Apparaten geworden?»<br />
Auf diese Anfrage hat der Bundesrat unterm<br />
19. März folgende Antwort gegeben :<br />
Die Sicherung der Strassenfahrzeugo und Fussgäuger<br />
bei Niveauübergängen, dio mit bedienten<br />
Barrieren versehen sind, hängt von der Vorsicht<br />
der Strassenbenützer und von der Zuverlässigkeit<br />
der Barrierenwärlerinncn ab. Bekanntlich lassen<br />
«.-! die Strassenbenülzer sehr häufig an der nötigen<br />
(Fortsetzung siehe Spalto 4)<br />
2JW<br />
WwsmWM<br />
Genf, den 22. März <strong>1928</strong>.<br />
Salon! Ist dies nicht das Reich der Frau?<br />
Nicht ausschliesslich — sonst müsste es<br />
wohl heissen Boudoir.<br />
Und doch und doch: ist die Frau nicht auch<br />
schon im Automobilsalon — sagen wir mal<br />
— wie zu Hause... ? Ist die Psychologie der<br />
Aussteller nicht mehr denn je auf den weiblichen<br />
Geschmack (oder die weibliche<br />
Schwäche...!) eingestellt ?<br />
Die Innenausstattungen der Wagen überbieten<br />
sich au Bequemlichkeit, an raffinierten<br />
Schikanen. Die Polster atmen eine beklemmende<br />
Vornehmheit, scheinen nur auf das<br />
Parfüm der eleganten Dame zu warten, die<br />
sich in den Fond des Wagens schmiegt.<br />
Dunkle Rosen leuchten aus KristSllbehältern,<br />
die Zigarette verglüht in einem kunstvollen<br />
Aschenbecher — ein Griff und gedämpftes<br />
Licht fliesst von der Alabasterlampe, in deren<br />
Scheine die Puderquaste — eine schmale<br />
Hand hat sie dem eingebauten Necessaire<br />
entnommen — die zarten Wangen betupft...!<br />
Der protzige, schrecklich englische Autokoffer<br />
berstet vor Abenteurerlust! Und die Tönungen<br />
der Karosserien, diese weichen flattierenden<br />
Farben! Böse Zungen behaupten,<br />
für die Frau sei die Karosserie das ausschlaggebende!<br />
— Oh diese Männer! Ein<br />
Sportwoman könnte darob blau werden vor<br />
Wirt! Liegt sie nicht an der staubigen Landstrasse<br />
unter ihren Wagen? Oelt sie nicht<br />
eigenhändig (mit Handschuhen natürlich!) ihren<br />
Motor? Mahlt sie nicht am Klausen die<br />
Steine im Hundertkilometer-Tempo? Wie<br />
haben damals die «fesche Gräfin » und die<br />
wind- und sonnengebräunte Frau Merck die<br />
Herren der Schöpfung geschlagen — ha, dass<br />
man nicht lache!!!<br />
Auch die Frau besucht «ihren » Salon und<br />
damit basta! Die Selfestfahrerin duldet keine<br />
Widerrede. Sie kennt sich aus mit störrischen<br />
Motoren! Also Schluss!<br />
Nun gibt es aber nicht nur Sportwomen.<br />
(Gott sei Dank nicht!) Der Genfer Salon beschenkt<br />
uns auch mit jenem Typus, der von<br />
seitlichgesteuerten Ventilen eben so viel versteht,<br />
wie ein Reh von Seidenstrümpfen —<br />
dafür aber ganz Frau ist. Ein Typus, der<br />
nur das eine Ziel kennt: nicht mehr zu sein!<br />
Die Völkerbundsstadt ist so reich an diesen<br />
schlendernden schlankhüftigen Girls. Sie<br />
haben zum Besuche des Salons ihre bevorzugte<br />
Stunde: das Nachmittagskonzert. Sowie<br />
Meister Gabelle den Tafktstock hebt, fluten<br />
sie durch
m>27<br />
\ Der «Segen»<br />
des Automobil-Dekretes.<br />
Gewaltige Schädigung der -wirtschaftlichen<br />
Verkehrsinteressen !<br />
Wir haben von allem Anfang an in unserem<br />
Blatte auf die gewaltigen Schäden hingewiesen,<br />
welche das unrühmlich bekannte<br />
bernische Automobil-Dekret zur Folge haben<br />
wird. Mit diesem ominösen Dekret hat die<br />
bernische Regierung nicht nur die Automobilisten,<br />
sondern fast restlos die weitesten, verkehrspolitisch<br />
zeitgemäss eingestellten Kreise<br />
nicht nur des Kantons Bern, sondern der ganzen<br />
Schweiz arg vor den Kopf gestossen. Seit<br />
Anfang dieses Jahres ist es nun in Kraft und<br />
bereits ist von verschiedenen ausserkantonalen<br />
Seiten wegen den schädlichen Wirkungen,<br />
die es verursacht, protestiert worden.<br />
Es bringt ausser dem Nachtfahrverbot<br />
für schwerere Wagen auch noch eine Reihe<br />
von ganz empfindlichen, die wirtschaftlichen<br />
Verkehrsinteressen ignorierenden Bestimmungen,<br />
namentlich über Zusammensetzung und<br />
Belastung der Autotransportzüge.<br />
Es wird durch dieses ganz unglückliche und<br />
verkehrsfeindliche Dekret zweierlei Recht<br />
geschaffen: eines für bernische und eines für<br />
ausserkautoualc Strassenbenützer! Das ist<br />
eine Ungleichheit, die man auch anderwärts<br />
schwer empfindet. Gegen dieses Produkt<br />
eines ganz unerwünschten und namentlich<br />
unzeitgemässen Kantönligeistes sind bekanntlich<br />
beim Bundesgericht verschiedene Rekurse<br />
eingegangen, auf deren Erledigung man<br />
in materieller, vor allem aber in prinzipieller<br />
Hinsicht, recht gespannt sein darf. Rekuriert<br />
haben u. a. die Aspa, die schweizerischen<br />
Autoiiiobilindustriellen, die schweizerische<br />
Syiidikatskammer der Automobil- und Fahrradindustric,<br />
der Autoschutzverband in Basel,<br />
sowie der schweizerische Bierbrauerverbaud.<br />
Vorstellig geworden wegen der wirtschaftlichen<br />
Schädigung vieler Firmen sind<br />
beim Regierungsrat des Kantons Bern die<br />
Regierungen von Freiburg und Luzern und<br />
nun soll auch der Basler-Regierung Gelegeni<br />
heit geboten werden, sich über ihre Ansicht<br />
und ihre Haltung gegenüber dem Automobil-<br />
Dekret auszusprechen. Grossrat Hanhart hatte<br />
dem Grossen Rat von Baselstadt folgende Interpellation<br />
eingereicht:<br />
< Ist der Regierungsrat bereit, beim Kanton<br />
Bern Einspracht) zu erheben gegen das vom<br />
Grossen Rat des Kantons Bern erlassene Dekret<br />
betreffend Abänderimg und Ergänzung des Konkordates<br />
über den Verkehr mit Motorfahrzeugen<br />
und Fahrrädern vom 81. März 1914, welches auf<br />
1. Januar 1028 in Kraft getreten ist, wonach<br />
Motorlastwagen mit nicht bernische'r Fahrbewilligung<br />
im Gebiete des Kantons Bern nur noch<br />
mit einachsigen Anhängewagen fahren dürfen,<br />
während solche mit heroischer Fahrbewilligung<br />
noch bis 1932 mit zweiachsigen Anhängewagen<br />
fahren dürfen ? ><br />
Diese Interpellation ist in der Donnerstagnachmittagssitzung<br />
des baslerischen Grossen<br />
Rates von Herrn Regierungsrat Niederhauser<br />
beantwortet worden.<br />
Er legte die Tendenz des Berner-Dekretes<br />
dahin aus, dass damit erreicht werden soll,<br />
die Strassen vor zu starker Abnutzung durch<br />
den Lastwagenverkehr und die Bevölkerung<br />
in ihrer Nachtruhe zu schützen. Es ist aber<br />
auch offen eingestanden worden, — was wir<br />
in unserem Blatte von allem Anfang an betonten,<br />
— dass damit auch<br />
ein Schutz der Berner Dekretsbahnen<br />
(namentlich Lötsehbergbahn) bezweckt wird.<br />
Gerade deshalb wurde die Bestimmung erlassen,<br />
welche den Gebrauch von Anhängerwagen<br />
beschränkt. Bekanntlich dürfen neue<br />
Anhänger nicht mehr verwendet werden. Einzig<br />
für die vorhandenen Zterner-Zweiachser-<br />
Anhänger wurde eine Frist von 5 Jahren gewährt.<br />
Dagegen dürfen nichtbernische Zweiachser-Anhänger<br />
nicht mehr gebraucht werden.<br />
Das ist eine krasse Verletzung der<br />
Bundesverfassung über die Rechtsgleichheit.<br />
Ein Rekurs ans Bundesgericht wird ziemlich<br />
bestimmt gleich ausfallen wie derjenige gegen<br />
eine entsprechende Verfügung des Kantons<br />
Graubünden, der seine Strassen nur den<br />
Bündner Autos öffnen wollte. Die Basler-<br />
Regieruuig will zuerst im Sinne einer Verständigung<br />
mit der Berner Regierung unterhandeln,<br />
um Gleichberechtigung für die nichtbemisehen<br />
Anhängerwagen zu erreichen.<br />
Repressalien gegen Berner Automobilanhänger<br />
sind nicht vorgesehen!<br />
Es ist erfreulich, dass von recht vielen<br />
Seiten gegen dieses Dekret Sturm gelaufen<br />
wird! Vielleicht dass man doch mit der Zeit<br />
auch noch in bernischen Regierungskreisen<br />
zur Einsicht kommt, und nicht nur für Camionetten<br />
mildere Bestimmungen schafft, sondern<br />
ganze, dem wachsenden automobilen<br />
Verkehr freiere Bahn schaffende Anordnungen,<br />
durch Aufhebung des Dekretes, trifft.<br />
Mag vielleicht der neue nachstehende Erlass<br />
des Polizeikommandos des Kantons Bern<br />
ein günstiger Vorbote für eine dem Automobil<br />
wohlwollendere Gesinnung der Berner-Regicrrnig<br />
sein; in welchem gesagt wird, dass bei<br />
'Auslegung des Art. 40, Ziff. 3, des neuen<br />
Äutotnöbildekretes die Polizeidirektion des<br />
Kantons Bern in Uebereinstimmung mit der<br />
kantonalen Baudirektion zur Auffassung gelangt,<br />
dass in Cainionettcn umwandelbare<br />
Personenautos, sowie Camionetten selbst,<br />
mit Pneubereifung, und deren Tragkraft<br />
1000 kg nicht übersteigt, nicht unter den Begriff<br />
« Lastwagen » im Sinne der erwähnten<br />
Bestimmung fallen und infolgedessen auch<br />
nicht vom Nachtfahrverbot betroffen werden,<br />
insofern diese Fahrzeuge den anderen Vorschriften<br />
entsprechen?! . .<br />
Wir hoffen auf baldige Einsicht, wenn sie<br />
auch reichlich spät kommt! R.<br />
Trotz Autokonkurrenz — andauernde<br />
Prosperität der S.B.B.<br />
Trotz der Autokonkurrenz oder wegen der<br />
Autokonkurrenz? Keine müssige Frage, seit<br />
Herr Bundesrat Haab, als kompetenter Vertreter<br />
der S. B. B. erklärte, der Autoreiscverkehr<br />
habe den Bahnen vermehrten Personenverkehr<br />
zugeführt. Auch im Güterverkehr<br />
beginnt die verschrieene Autokonkurrenz<br />
ihren segensreichen Einfluss auf die Prosperität<br />
der S. B. B. auszuüben. Es werden<br />
zwar noch Jahre dahinfliessen, bis aus dem<br />
Saulus — dem ewigen Verfechter unumschränkter<br />
Bahninteressen —, ein Paulus geworden<br />
ist.<br />
Auch im Februar haben die Schweizerischen<br />
Bundesbahnen günstigere Betriebsresultate<br />
erzielt als im gleichen Monat vorigen<br />
Jahres.<br />
Der Personenverkehr wies eine Frequenz<br />
von 8,244,000 Passagieren auf gegen 7,610,000<br />
im Februar 1927. Dadurch sind die Einnahmen<br />
auf Fr. 9,174,000 gestiegen, während sie<br />
sich vor einem Jahr auf Fr. 8,458,970 stellten.<br />
Der Güterverkehr hatte rund 126,000 Tonnen<br />
mehr zu bewältigen als im Februar 1927.<br />
Es ist erfreulich, wahrzunehmen, wie die<br />
durch die wirtschaftliche Konjunktur gesteigerten<br />
Transportmengen dank der Tätigkeit<br />
des Automobilverkehres (wie stark ist die<br />
Sesa daran beteiligt?) in vermehrtem Masse<br />
wieder der Bahn übergeben werden. Die im<br />
Februar transportierte Tonnenzahl erreichte<br />
1,432,000. Die Einnahmen aus dem Güterverkehr<br />
sind damit von 15,955,154 Fr. auf<br />
16,981,000 Fr. gestiegen, ein Zeichen dafür,<br />
dass die grösseren Mengen nicht allzusehr auf<br />
Kosten der Frachteinnahmen gewonnen werden,<br />
dass vielmehr die Eimiahmeirvcrmehrinig<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
einigermassen mit der Zunahme der Quantitäten<br />
Schritt hält.<br />
Die gesamten Betriebseinnahmen der Bundesbahnen<br />
betrugen im letzten Monat<br />
26 155 000 Fr., gegen 24 414 124 Fr. im Februar<br />
1927. Auch die Betriebsausgaben haben<br />
sich vermehrt. Hatten sie im Februar letzten<br />
Jahres 19689 369 Fr. betragen, so sind sie<br />
nun um rund 750 000 Fr. auf 20 423 000 Fr.<br />
gestiegen — eine bescheidene, wohl in erster<br />
Linie durch Mehrleistungen bedingte Steigerung.<br />
Iter Bctricbsüberschuss ist um mehr als<br />
eine Million Franken grösser als im zweiten<br />
Monat vorigen Jahres, denn er ist von<br />
6 082 649 auf 7 825 000 Fr. gestiegen. Die anhaltende<br />
Frequenz- und Einnahmesteigerung,<br />
die das vergangene Jahr so markant ausgezeichnet<br />
hat, ist also auch das Merkmal der<br />
zwei ersten Monate dieses Jahres, und alle<br />
Anzeichen deuten darauf hin, dass unsere<br />
Bundesbahnen in eine Zeit nachhaltig aufsteigender<br />
, Konjunktur eingetreten sind. Für<br />
Januar tmd Februar zusammen beträgt der<br />
Einnahmeübersehuss 13,084,000 Fr., das sind<br />
zweieinhalb Millionen mehr als im Januar-<br />
Februar vorigen Jahres!<br />
Trotz der Autokonkurrenz oder dank der<br />
Autokonkurrenz?<br />
lt.<br />
Der neue Klausenfahrplan der Oberpost,<br />
direktion wird für die Sommersaison auf einen<br />
durchgehenden Kurs in jeder Richtung<br />
reduziert. Hingegen sollen bei genügender<br />
Beteiligung Extrakurse Glarus-Klausen zur<br />
Ausführung gelangen. Um die Klausenfrequenz<br />
zu heben, gedenkt die Oberpostdirektion<br />
eintägige Rundfahrten Zürich-GIarus-<br />
Klausen-Brunnen-Zürich zu organisieren, lt.<br />
Dunkelfahrerelen. Hierzu schreibt uns ein<br />
Abonnent : Als ich letzthin vom Bündnerland<br />
herkommend, ca. 9 Uhr, von der glarnerischen<br />
bis zur ziircherischen Kantonsgrenze<br />
den Kanton Schwyz durchfuhr, begegnete ich<br />
nicht weniger als 12 (zwölf) Radfahrern ohne<br />
Licht. Ich musterte diese Schwyzerherren<br />
etwas näher, soweit es die Dunkelheit gestattete.<br />
Zuerst dachte ich, es wären etwa<br />
junge Burschen, aber ich erstaunte nicht<br />
wenig, als ich meistens ältere Leute erkennen<br />
musste. Unter ihnen allen konnte ich bemerken,<br />
dass sogar ein den bessern Ständen<br />
angehörender Herr, es mochte entweder ein<br />
Arzt oder Lehrer sein, in solch unverantwortlicher<br />
Weie gegen das Gesetz verstiess.<br />
Diese Tatsache lässt mit aller Bestimmtheit<br />
vermuten, dass die Polizei des nördlichen<br />
<strong>1928</strong><br />
ist die vornehmste Schöpfung<br />
einer Automobil - Industrie,<br />
die seit zwei Jahrzehnten<br />
nur die besten Kreise zu<br />
ihrer Kundschaft zählt<br />
Kantonsteils diese dunkle Radfahrerei nica*.<br />
so stark interessiert wie den Automobilisnure.<br />
Ich bin überzeugt, dass, wenn ein solcher<br />
•Radfahrer ohne Licht beim Kreuzen mit einem<br />
Auto irgendwie zu Fall käme, ohne dass<br />
den Automobilisten eine Schuld treffen könnte,<br />
letzterer dennoch bestraft würde. In Zukunft<br />
werde ich das schwyzerische Gebiet<br />
über Schanis—Rappcrswil umfahren. Ein<br />
Nachtessen bekomme ich ebenso gut in Eapperswil<br />
wie in Lachen. Mit mir waren noch<br />
zwei Personen, welche diese Dunkelfahrerei<br />
mit ansehen konnten.<br />
C. /'.<br />
•^W»^frcOT//ffji//?FM<br />
Kantonale Walliser Atisstellunsr Siders.<br />
14. August bis 23. September <strong>1928</strong>.<br />
Am 14. August öffnen sich in Siders dio Tor»<br />
der kant. Walliser Ausstellung für Landwirtschait,<br />
Handel und Gewerbe, Industrio und Künste. Gegen<br />
G00 Aussteller nehmen teil an dieser grossen Musterschau,<br />
welche die erste sein wird, die sämtliche<br />
Erzeugnisse des Walliser Bodens und der Walliser<br />
Erwerbstätigkeit umfasst. Sie -wird ein Gesamtbild<br />
bieten über alle Gebiete Walliser Arbeit und Tätigkeit.<br />
Für viele Eidgenossen, dio das Wallis wunig<br />
oder gar nicht kennen, wird es auch eine Gelegenheit<br />
sein zur Reise ins AVallis, um dessen weit<br />
und breit bekannten Naturschönhciton zu bewundern,<br />
dessen so berühmte Früchte und Weine kennen<br />
und schätzen zu lernen. Sie ermutigen dadurch<br />
auch die Bevölkerung in ihrer harten Arbeit und<br />
Mühe.<br />
Die Ausstellung ist in erster Linie den Walliser<br />
Produkten gewidmet. Als solche werden ebenfall»<br />
betrachtet die Erzeugnisse, welche ausserhalb des<br />
Kantons hergestellt wurden durch Firmen, dio ihren<br />
Geschäftssitz im Wallis haben. Das gleiche gilt auch<br />
für Waren, die im rohen oder lralbrohen Zustand<br />
eingeführt werden und hierauf im Kanton eine derartige<br />
Umänderung erleiden, dass sie füglich als<br />
Walliser Produkte gelten können.<br />
Neben dem offiziellen Eröffnungstage finden<br />
noch folgende Tagungen statt: G kantonale Tagungen<br />
für Westschweizer, Deutschschweizer und Tessiner<br />
und dio Walliser ausserhalb des Kantons,<br />
4 kantonale Bezirksversammlungen, ein Pressetag,<br />
ein Tag für dio Landwirtschaft, einer für dio Gemeindebehörden,<br />
einer für Industrie, Handel und<br />
Gewerbe, ein Tag ist gewidmet für dio Volksgebrauche,<br />
einer für dio Hotel- und Wirtschaflsbositzer,<br />
einer für die Feuerwehren und eio. Tag für<br />
die Aussteller.<br />
Unter den zahlreichen Konzerten und sportlichen<br />
Darbietungen, dio während der Dauer der<br />
ganzen Ausstellung stattfinden, geziemt es sich, besonders<br />
den grossen Trachtenumzug hervorzuheben,<br />
der sich am Sonntag, den 9. September in Siders,<br />
der Sladt des lachenden Sonnenscheins, entrollen<br />
wird.<br />
IM Alf*Zf A A/n<br />
Das Endklassement<br />
des Paris—Nizza.<br />
wir haben in unseren beiden letzten Nummern<br />
von der hervorragenden Leistung der<br />
beiden Saurerwagen an dem grossen touristischen<br />
Kriterium Paris-Nizza gesprochen.<br />
Beide Wagen beendeten die Fahrt strafpunktfrei,<br />
ein eklatanter Beweis der Spitzenleistung<br />
unserer schweizerischen Industrie !<br />
Nachstellend das endgültige Klassement:<br />
1100 cem: 1. Mme. Dupechez (Amilcar), 16<br />
Strafpunkte; 2. Landais (Donnet), 23t Straft).<br />
1500 cem: 1. Do Costicr (Busatti), und Chauviöre<br />
(Ghenard-Walcker), ohne Strafpunkte.<br />
2 Liter: 1. Mme. Versigny (Busatti), ohne Strafpunkte;<br />
2. Thouet (Steyr), 46 P., 3. Paauette (Peugeot),<br />
117 P.<br />
3 Liter: 1. Vassello (Hotchkiss), Tchernowski<br />
(Hotchkiss), Cambouis (Hotchkiss), Dubois (Hotchkiss),<br />
Duhamel (Hotchkiss), Malarct (Voisin), H.<br />
Petit (Peugeot), Ghica Cantacuzeno (Invieta). Valcourt<br />
(Bugatti), Grosse (Bugatti), ohne Strafpunkte;<br />
11 Lemercier (Voisin), 1 V.; 12. Copner Roger<br />
(Hotchkiss), G P.; 13. Bradley (Hotchkiss). 32 P„<br />
1't. Hanson (Autsro-Daimlcr), 34 P.; 15. Janoir<br />
(Voisin), 127 P<br />
5 Liter: 1. Lamy (Chrysler), de Vere (Chrysler),<br />
Stoffel (Chrysler), ohne Strafpunkte.<br />
Autocars 5 Liter: 1. Bornard (Bernard) ttnrl<br />
Gaudermen (Saurer), ohne Strafpunkte.<br />
Autocara über 8 Liter: 1. Lamberjack (Saurer)<br />
und Iiocourt (Renault), ohne Strafpunkte. v.<br />
Dem von Lamberjack gelenkten Wagen<br />
fiel ausserdem die Coupe des «Journal» und<br />
der «Prix Special de confort pour autocars»<br />
zu.<br />
Gesperrte Strassen
Wk Itaita» ttmfmmkO» flb<br />
d«n «ehOnitaa and b«rt—<br />
Warn fhcm Kimm.<br />
HUPMOBILE <strong>1928</strong> SIX<br />
in Linie, Leistung und Ausführung<br />
Langgestreckter, niedriger Bau. Leistungsfähigste, technische Konstruktion.<br />
Die Automobil-Industrie erhält eine neue Richtung; denn das neue Hupmobile,<br />
Six <strong>1928</strong>, ist nicht nur Modell; es ist vielmehr neuer Typus von eindrucksvoller<br />
Schönheit<br />
Von Künstlern als Kunstwerk geschaffen, zeichnet sich Hujpmobile-Six <strong>1928</strong> durch vollkommenes<br />
Ebenmaß aus. Schönheit und Leistung sind die beiden Forderungen<br />
des kennerischen Publikums. Hupmobile erfüllt sie in einem bisher unbekannten<br />
Maße.<br />
Passanten in der Stadt bleiben stehen, wenn der neue Hupmobile-Wagen wartet. Er<br />
fasziniert. Form, Farbe, Beschlag sind zu einem geschlossenen Ausdruck ras»<br />
nehmer Schönheit vereint. Es ist wert, den neuen Wagen zu prüfen.<br />
Salon in Genf: Stand Nr. 30<br />
FILIALEN und VERTRETER:<br />
ZÜRICH AUTAG Filiale Zürich<br />
Werdmühleplatz 3, Tel. S. 95.08<br />
WINTERTHUR LIND • GARAGfi<br />
Arnold Bosshard, TeL 8f7<br />
SCHAFFHAUSEN AUTAG Agentur Schaffhausen, Rietstr. 154<br />
Tel. 1784. Werkstätte: Garage OberhänalL<br />
Tel. 1036.<br />
THURGAU AUTAG Agentur Weinfelden, Victor Hat<br />
ner, Schmiedgasse, Tel. 353, Bureau und<br />
Werkstätte: Post-Garage<br />
• ALTDORF JOS.SCHMID,AutomobUe»AItdorf.TeL101<br />
Werkstätte: Garage Furger. TeL 170<br />
CHUR BUSER & CO., Automobile, Seilerbahn 148<br />
TeL 398<br />
DAVOS AUTAG Agentur Daros, Promenade 5.<br />
TeL 736. Werkstätte: Untere Bahnhofstraße.<br />
Tel. 80.<br />
MELS J. GRAF, Automobil-Werkstätte. Tel. 62.<br />
Hupmobile-Vertretung für die Ost- und<br />
Bureaux und Lager<br />
Zürich-Wollishofen, Bachstraße 16 Telephon Uto 42Xfl<br />
Vertretung für die Kantone Bern und Solothurn:<br />
em<br />
Telephon Bollwerk 39AI
VON DEN<br />
RFHÖRDFN<br />
Der Bund und die Arbeitszeit<br />
der Chauffeure.<br />
Die Aspa hat im November in verdienstlicher<br />
Weise «Nonnen für Bcrufschauffeuro<br />
aufgestellt, um geordnete Arbeitsbedingungen<br />
anzubahnen. Diese Normen sind wegleitend<br />
für die Mitglieder der Aspa. Sie sollen<br />
in nächster Zeit durch Vorschriften über<br />
Betrieb und Fahrdienst ergänzt werden, damit<br />
auch von dieser Seite aus die Verkehrssicherheit<br />
gefördert wird. Mit diesen Normen<br />
können die Anstellungsverhäiltnisse- von<br />
Chauffeuren, die nicht unter dem Fabrikgesetz<br />
oder unter einem Oesamtarbeitsvertrag stehen,<br />
deren Patron aber Mitglied der Aspa<br />
ist, vorläufig besser geregelt werden. Gleichzeitig<br />
wurde den Klagen wegen Ueberanstrengung<br />
der Chauffeure ein Riegel gestossen.<br />
Nun regen sich anch die Bundesbehörden.<br />
Das Eidgenössische Arbeitsamt prüft gegenwärtig<br />
das Postulat ober die Regelung der<br />
Arbeitszeit auf eidgenössischem Boden. Es<br />
handelt sich in erster Linie darum, die<br />
Rechtslage abzuklären, die keineswegs einfach<br />
ist Entweder wird der Erlass eines<br />
Spezialgesetzes nötig oder es wird die Regelung<br />
des gesainten Strassenverkehrs, d. h.<br />
der Erlass eines «flgemdneo schweizerischen<br />
Verkehrsgesetz«« abztrwarten sein. Auf teden<br />
Fall müssen aber die Verbände — wie<br />
dies bei vielen Gesetzen der Fall war —auf<br />
detn Wege der Selbsthilfe- weiter fahren, bis<br />
sich der Bund entschliessen kann, diese Materie<br />
eidgenössisch zu ordnen. Die Normen,<br />
die den Verhandlungen des Verbandes der<br />
Schweizerischen Motorlastwagenbesitzer mit<br />
der Schweizerischen Bemfschanffenr - Verehrigtmg<br />
entsprangen sind, werden ohne<br />
Zweifel für eine kommend« Gesetzgebung<br />
als gute Basis dienen können. ga<br />
Dem «Weissen Stern» entgegen!<br />
ADe Anfragen TOB Interessenten, sowie-<br />
Anmeklnncen irtmirt du provisorische So*<br />
kretviat entreffen. Adresse:<br />
Bern.<br />
Aus der Sitzung der internation.<br />
Sportkommssion.<br />
Im Verlaufe der letzten Sitzung wurde der<br />
Rückwärtsgang für sämtliche Fahrzeuge,<br />
welche am Grand Prix <strong>1928</strong> teilnehmen, obligatorisch<br />
erklärt.<br />
Die Sportkommission hat einen Zeichencode<br />
für Rennen, gültig für sämtliche Länder,<br />
angenommen: Das Schwenken einer<br />
gelben Fahne bedeutet während einem Rennen<br />
sofortiges Anhalten. Das Winken mit einer<br />
blauen Fahne: Vorsicht! Das ruhige Aufhalten<br />
einer blauen Fahne: Rechts halten!<br />
Eine schwarze Fahne mit der Nummer des<br />
Konkurrenten ist ein Befehl zum sofortigen<br />
Halten des Wagens betreffender Nummer.<br />
Da die seinerzeit von der Sportkommission<br />
ausgearbeitete Farbenskala zur Unterscheidung<br />
der Konkurrenten der verschiedenen<br />
Länder zu Verwechslungen Anlass gegeben<br />
hat ist das Sekretariat mit einer Revision<br />
beauftragt worden.<br />
Das nationale Reglement des A.C.F. wurde<br />
genehmigt.<br />
Auf das Gesuch des A. C. F. hin wurde beschlossen,<br />
dass den Organisatoren die Erleichterung<br />
zugestanden wird, das Ausleeren<br />
der Schmiermittel beim Wägen nicht zu<br />
verlangen, unter der Bedingung, dass indessen<br />
für die verschiedenen Klassen der Sport-<br />
Kategorien folgende Gewichtserhöhungen zudiktiert<br />
werden:<br />
Klasse a und b: 20 kr.<br />
Klasse c -and d: 15 kr.<br />
Klasse e bis g: 10 ke.<br />
Wahrend der Generalversammlung der<br />
A. I. A. C. R., von der wir schon in letzter<br />
Nummer berichteten, wurde der Vorschlag<br />
zur Zusammenarbeit mit dem permanenten<br />
Komitee für den Strassenverkehr des Völkerbundes<br />
angenommen. Die Automobilverbände<br />
von Santiago tmd Chile konnten in die<br />
A. I. A. C. R. aufgenommen werden. Die<br />
Zahl der angeschlossenen Verbände beläuft<br />
sich somit auf 33. ' T.<br />
in eher «nsserordenfflehen Versammlung<br />
der A. L A. C R. werde dts Budget efnstimvtäx<br />
rot reheissen. SämtiÖche Vorschläge,<br />
worunter auch diejenigen des touristischen<br />
Bureau der A. L A. C. R. m Qenf, fanden die<br />
Oenehiutguug der Delegierten.<br />
AUTUMOßlL-KJiVUß<br />
Die stark belastete Traktandenliste konnte<br />
unter dem Präsidium des Grafen VoguS,<br />
welcher an Stelle von Baron Zuylen die Tagung<br />
leitete, in rascher Folge erledigt werden,<br />
dauerte doch die ganze Sitzung nur von<br />
14—17% Uhr. xi.<br />
Aktuelles von der letzten Sitzung<br />
der A. I. A. C. R.<br />
Der Grand Prix d'Europe, der dieses Jahr<br />
turnusgemäss England zugestanden wäre, ist<br />
von den Briten endgültig abgelehnt worden.<br />
Der Grund ist sattsam bekannt: Rennmüdigkeit<br />
der Fabriken. Wie wir erfahren, ist jedoch<br />
das unermüdliche Italien bereit, in die<br />
Lücke zu springen. Der Grand Prix soll also<br />
wiederum in Monza, und zwar acht Tage<br />
früher (9. September) stattfinden.<br />
Tausend Pfund Sterling hat ein englischer<br />
Sport-Enthusiast für denjenigen ausgesetzt,<br />
der ab heute bis 1. Januar 1929 den Gcschwindigkeits-Weltrekord<br />
über den Haufen fährt.<br />
Bei dem Preis handelt es sich um einen Wanderbecher<br />
und um Monatsrenten, die mit<br />
dem Augenblick erlöschen, da der Besitzer<br />
seines Titels verlustig geht.<br />
lingszeit da war, hat es sie auch sogleich<br />
gründlich vom Schnee befreit. Seit einigen<br />
Nene Rekorde wurden anlässlich der Versuche<br />
der Fahrer Devin, Namont und Per-gen. Nach dieser guten Probe des Winter-<br />
Wochen fast verkehrt bis Casaccia der Warot<br />
mit einem Salmson-Wagen, Klasse G 1100<br />
cem, am 18. März auf dem Autodrom von<br />
Montthery wie folgt aufgestellt:<br />
3 Stunden: 370.525 km, StunäenimUe] 123.508 km.<br />
6 Stunden: 772,244 km, Slundenmittol 120.374 km.<br />
500 km: 4 Std. 7' 57 57/100", Stundenmitte]<br />
120,987 km.<br />
500 Meilen: 6 Std. 38' 8 94/100", Stundenmittel<br />
75,034 Meilen.<br />
1000 km: 8 Std. 12' 37 11/100", Stundenmittel<br />
121,978 km. T.<br />
Der Internat. Sportkalender<br />
<strong>1928</strong> der A.I.A.C.R.<br />
1. April: Tausendmeilenfahrt von Italien.<br />
1. April: Esterel-Bergrennen (A. G. de Cannes).<br />
9. April: Brooklands-Rennen.<br />
9. April: Circuit de la Garoupe (A. G. d'Antifces)<br />
•6. Mai: 19. Tarea Plorio.<br />
13. Mai: Prei» von Messina.<br />
20. Mai: Grand Prix de» Frontieres In Belgien.<br />
27. Mai: Perngina-Prei3.<br />
28. Mai: Brooklands-Rennen.<br />
28. Mai: Gesohwindiskeitsrennen auf der Rundstrecke<br />
von Zagreb in Yugoslavien.<br />
80. Mti: Groaser Preis Ton Indianapolis<br />
3. Juni: Limonest-Bergrennen (A. G du Rhön«)<br />
8. Juni: Rundfahrt TOB Mngello (Italien).<br />
3. Juni: Dritte« Rennen für Automobile und Motorräder<br />
auf der Rundstrecke von Praded<br />
(Tach«e!]o«l(nr*kei)<br />
4.—11. Jinii: VH IntOTn*üon*l«<br />
ren» in Rumänien.<br />
tft-K<br />
10. Juni: XII. Internationales Rennen Zbraslav—»<br />
Jiloviste (Tschechoslovakei).<br />
10. Juni; Königl, Preis von Rom,<br />
10. Juni: Toul—Nancy-Rennen.<br />
16.—17. Juni: Grasser Zuverlässigkeitspreis (2&<br />
Stunden). Rudge WMtwoith-Preise und AAI»*<br />
Scheidungsfahrten des Grossen Preises Bugattf<br />
(A G. de l'Ouest, Le Maus).<br />
Die gutbestandene Probe des Postautoä<br />
im Winter. Das Postauto soll sich im letzten<br />
Winter im Bergell prächtig bewährt haben.<br />
Es soll die Zeiten fast immer sehr gut eingehalten<br />
haben, was zu beweisen scheint, dass<br />
die technischen Schwierigkeiten nicht unüberwindbar<br />
sind. Einmal allerdings soll es<br />
ein bisschen kritisch geworden sein: daswat;<br />
in der grössten Tauwetterperiode im Februar,<br />
und da befürchtete man neue Rutschungeii<br />
am Sancett. Sie traten aber nicht ein. Da<br />
die Schneeschmelze dort oben schon vorbei<br />
ist, wird die Gefahr kaum mehr gross sein.<br />
Das Postauto hat auch mitgeholfen, gute<br />
Winterstrassen zu schaffen. Als die Vorfrüh-<br />
autos hofft man im Bergell, dass man es ihnen<br />
auch fernerhin ohne weiteres gewähre.<br />
-ey.<br />
Geschwindigkeitsvorschriften. Der Kantonsrat<br />
von Appenzell A*-Rh. bescbloss W<br />
seiner letzten Sitetmg, die Geschwindigkeit<br />
der Motorfahrzeuge auch für den kommenden<br />
Sommer auf 18 Kilometer innerorts und auf<br />
30 Kilometer ausserorts festzustellen. :—:<br />
Die toggenbnrglsche Hauptstrasse ztt eng:<br />
für den wachsenden Verkehr! Der Autoverkehr<br />
durchs schöne Toggenburgertal nimmt<br />
immer grössere Dimensionen an. Die Strassenverhältnisse<br />
sind aber dem heutigen Verkehr<br />
nicht mehr ganz gewachsen. Besonders<br />
die Hauptstrasse im obersten Tel des Tales<br />
ist so eng, dass zwei Wagen nur mit Mühe<br />
sich kreuzen können. Schliesslicn hat der<br />
Fussgänger noch Anrecht auf einen Platz auf<br />
der Strasse. Die Strassenverhältnisse werden<br />
TOO Jahr zu Jahr den Anforderungen<br />
weniger genügen, was schon Jetzt die nraeh«<br />
menden Unfälle beweisen. Im Interesse des<br />
Verkehrs ist daher zn fordern, dass noch in<br />
diesem Jahr mit den Vorbcreitnngen för einen<br />
durchgehenden Ansban der Toggenburger<br />
Hauptstrasse begonnen wird. . lt.<br />
Au Kllomötre Ianc6 i Eaumorte<br />
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de 2 ä 3 litres:<br />
1 r Heusser sur Bugatfl<br />
Course internationale.<br />
Categorie Sport:<br />
de 1100 ä 1500 eme:<br />
1 Gallay sur Ceirano<br />
Categorie Course:<br />
de 750 ä 1100 eme:<br />
I Martin sur Amilcar<br />
de 1500 eine ä 2 litres:<br />
I Probst sur Bugatti<br />
de 2 ä 3 litres:<br />
I Heusser sur Bugatti<br />
Nleilleur temps de la journee<br />
Cwrme nationale: Categorie Conrse:<br />
ample moisson de victoiresi<br />
Course Internationale: Categorie Cour»;<br />
Heusser sur Bugatti en 19" 74 Martin sur Amilcar en 20"3<br />
tous avaient confie leurs chances a 5 O L E X<br />
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UNSERE<br />
Die Diskussion über die Fahrprüfung ist trotz<br />
des grossen Interesses, das momentan der Genfer<br />
Salon beansprucht, nicht zum Schweigen zu bringen.<br />
Der Frühling steht vor der Tür und wird<br />
•wiederum eine grössere Schar von Freunden des<br />
Automobils in die Reihen der Fahrkundigen lokken.<br />
Mehr als einer unter ihnen wird beim Fahrunterricht<br />
und besonders auch bei der Fahrprüfung<br />
ein paar kalte Douchen erhalten und<br />
sich dann fragen, ob er wirklich ein ungelehriger<br />
Schüler oder ob der Fahrlehrer oder der<br />
Experte nicht tüchtig sei.<br />
Der vorliegende Artikel schildert bestimmte<br />
Ereignisse bei Fahrprüfungen, die heute so gut<br />
wie morgen wieder vorkommen können, wenn<br />
nicht die Fahrprüfung in der ganzen Schweiz<br />
vereinheitlicht und nach den neuesten Anforderungen<br />
des Verkehrs umgestaltet wird! Dio Rod.<br />
Dieses Thema, in Nummer 11 der «Automobil-Revue<br />
» verdienstlicherweise angetönt,<br />
erfuhr durch den Schreiber dieser Zeilen in<br />
Nummer 12 eine bis heute unwidersprochene<br />
Darstellung. In Nummer 14 ergriff ein erfahrener<br />
Automobilexperte das Wort und machte<br />
sich erbötig, sich mit seinen Kollegen an<br />
einem zentralen Orte zu treffen, um über die<br />
Vereinheitlichung der Fahrprüfung und deren<br />
Anforderungen sich auszusprechen. Diese<br />
verdankenswerte Initiative scheint keinen<br />
Widerhall gefunden zu haben. Vielleicht hat<br />
ein gewisser Eigendünkel den Sieg über den<br />
guten Willen, die gute Idee davongetragen.<br />
Nun wird aber in Nummer 19 der Finger<br />
herb auf die Wunde gelegt, die in Nummer<br />
12 nur ganz milde berührt wurde. Der Verfasser<br />
des Artikels in Nummer 12 glaubt nunmehr,<br />
nachdem die beherzigenswerten Worte<br />
eines Automobilexperten ungehört verhallt<br />
sind, nicht mehr die gleiche Reserve sich<br />
auferlegen zu müssen.<br />
Was einem armen, dem Experten auf<br />
Gnade und Ungnade ausgelieferten Kandidaten<br />
alles passieren kann, darüber wären<br />
Bände zu füllen.<br />
Ein Halbkanton, der bisher seine angehenden<br />
Automobili'sten dem grössern Bruder<br />
zur Prüfung überlassen hatte, fand dies plötzlich<br />
unter seiner Würde. Er bestellte einen<br />
« kantonalen Experten », den er nach langem<br />
Suchen in Form eines Velomechanikers (21<br />
Jahre alt!) fand. Die Prüfung spielte sieh so<br />
ab : Der Prüfling fuhr mit seinem Wagen bei<br />
der «Mechanischen Reparaturwerkstätte»,<br />
wie die fünf antiquarischen Schraubenschlüssel<br />
heissen, vor, der Experte stieg ein,<br />
ein « Salü, salü!» und nun los... bis zur<br />
DISKUSSION<br />
Die Anforderungen der Fahrprüfung.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
nächsten Wirtschaft. Nach Bezahlung eines<br />
Liters war der Automobilist fertig ...<br />
Der Gegensatz: Ein Auslandschweizer,<br />
geboren und aufgewachsen in einer Millionenstadt,<br />
Velofahrer seit 1904, Motorvelofahrer<br />
seit 1912, Autolenker seit 1921, ein<br />
Mann, vertraut mit dem dichtesten Verkehr<br />
von Jugend auf mit einem Strassenverkehr,<br />
wie ihn keine Schweizerstadt aufzuweisen hat,<br />
kommt nachts in einer Stadt an, die er noch<br />
nie gesehen hat. Da er eine Anstellung in<br />
der Automobilbranche akzeptiert hatte, musste<br />
e"r raschestens die Prüfung machen. Alles<br />
war eingeleitet, nächsten Morgen frug er sich<br />
bis zum Bureau des Experten durch; und<br />
jetzt ging's los.<br />
Der Experte : « Rechtsfahren, rechts fahren,<br />
rechts fahren...»<br />
Der Prüfling : « Herr Ingenieur, auf dem<br />
Trottoir habe ich nichts verloren.»<br />
Experte: «Halt! Stohbiibe! Sie haben<br />
nicht zu widersprechen. Witerfahre! Fahren<br />
Sie zur Firma S. & S.»<br />
Prüfling: «Entschuldigen Sie, aber ich<br />
bin hier gänzlich fremd.»<br />
Experte : «Ja, dann kann ich Ihnen die<br />
Fahrbewilliguug nicht geben. Sie wollen doch<br />
in der Branche schaffen — Witerfahre!»<br />
Ein sternförmiger Platz, Strassen zweigen<br />
nach allen Richtungen ab; der Experte befiehlt<br />
: links, und der Kandidat biegt rechtwinklig<br />
ab, gewohnt, eine schräge Abzweigung<br />
als « halblinks » zu bezeichnen. Jetzt ist<br />
der Teufel los! Der Mann muss aus der<br />
Gasse zurück, in die richtige, unter Schmähreden<br />
seines Peinigers, mit dem zu messen<br />
in offener Konkurrenz er jeden Augenblick<br />
riskieren würde. Das Blut wallt ihm durch<br />
die Schläfen, als er glücklich bei der Firma<br />
S. & S. angelangt ist. Im Hofe vollführt er<br />
ein kleines Fahrkunststück, indem er zwischen<br />
wahllos hingestellten Wagen sein Auto<br />
kehrt -Der Experte konstatiert, nachdem er<br />
sich vom ersten Schreck erholt hatte, dass<br />
der Mann fahren könne, aber die Stadt nicht<br />
kenne !<br />
Auf der Rückfahrt gab es dann wieder die<br />
schärfste Debatte wegen Unkenntnis der lokalen<br />
Verhältnisse, und der Experte erklärte,<br />
die Fahrbewilligung nicht erteilen zu wollen.<br />
Darauf stieg der Prüfling vom Wagen und<br />
klärte den Experten darüber auf, dass er ihm<br />
eine Fahrbewilligung für die Konkordatskan-'<br />
tone und nicht für die ihm völlig fremde Stadt<br />
zu erteilen habe. Und wenn er sie nicht bekomme,<br />
so wolle er sofort die höhere Instanz<br />
...<br />
Darauf wurde heimgefahren und das Brevet<br />
erteilt!<br />
Später gab der nun approbierte Automobilist<br />
im Auftrage seiner Firma einem älteren<br />
Herrn Fahrunterricht. Einem Manne, der so<br />
nervös war, dass er oft vom Wagen absteigen<br />
musste um sich zu übergeben; der von einem<br />
Tag zum andern vergass, wo Kupplung,<br />
Bremse und Gashebel seien. Hätte der Fahrlehrer<br />
irgendwelche Kompetenz besessen, er<br />
hätte sofort erklärt, dass sein Schüler als<br />
Autoführer nicht zu brauchen sei; jeder Arzt<br />
hätte das gleiche sagen müssen — aber hier<br />
hiess es : durch mit ihm.<br />
Mit furchtbarer Anstrengung, mit vielen<br />
Mühen und tausend Tricks brachte man den<br />
Herrn so weit, dass er sich dem Experten<br />
stellen konnte. Und — welch Wunder! er fuhr<br />
(vielleicht mit dem Mute der Verzweiflung)<br />
gut, sehr gut. Endlich begab sich die kleine<br />
Gesellschaft in ein Quartier mit winkligen<br />
Gässchen, die ein Auto nur notgedrungen<br />
passiert. Dort wurde eine halbe Stunde lang<br />
«geschunden, stets mit dem Rufe: «Rechts,<br />
rechts fahren» des Experten, trotzdem die<br />
Gässchen keine anderthalb Wagenbreiten<br />
breit waren. So fuhr der arme Teufel, dem<br />
der Schweiss unter dem Hute hervorquoll um<br />
in einem Bächlein in seinem Kragen zu verschwinden,<br />
Kurven, von denen der im Fond<br />
des Wagens sitzende Fahrlehrer nicht<br />
glaubte, dass es sich noch ausgehen werde.<br />
Und. was geschehen musste, das geschah:<br />
der rechte Kotflügel streifte nach halbstündigem<br />
Kunstfahren einen Gartenhag. Der<br />
Wagen hing fest in den Kantstäben des Gitters;<br />
vergebens bemühte sich der Fahrlehrer,<br />
den Wagen durch Hochheben flott zu machen,<br />
der Herr Experte blieb im Wagen<br />
sitzen!<br />
Dann folgte die obligatorische Debatte;<br />
schliesslich erklärte der Experte, der Prüfling<br />
sei nicht durchgefallen, er werde ihn in<br />
acht Tagen « fertig machen ».<br />
Es war aber schon geschehen. Die Aufregungen<br />
dieser Prüfung warfen den Mann aufs<br />
Krankenlager, von dem er, endgültig «fertig<br />
gemacht*, sich nicht mehr erheben sollte.<br />
Wer will da noch bestreiten, dass der heutige<br />
Prüfungsmodus dringend einer Aenderung<br />
bedürfe ? C. //.<br />
<strong>1928</strong> — N°2<br />
Ein bekannter Vertreter der<br />
Automobilbranche.<br />
Herr C. Schlolterbeck, einer der ältesten und erfolgreichsten<br />
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Volants.<br />
Er freut sieh über<br />
die Schönheit der Linien, die Bequemlichkeit und Eleganz<br />
der Karosserie.<br />
Der „MINERVA* verdankt seinen Weltruf und sein Prestige vor allem seinem in höchster<br />
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27<br />
II.BIatt<br />
BERN, 23. März <strong>1928</strong><br />
Zur Förderang des<br />
Bei der kürzliclien Zusammenkunft in Paris<br />
hat das «Bureau permanent international des<br />
construeteurs d'automobilcs» die Grundlage<br />
besprochen zur Förderung des Weltautomobilhandels.<br />
Das Motorfahrzeug bedeutet schon<br />
jetzt in verschiedenen Weltteilen ein unumgängliches<br />
Hilfsmittel. In andern rückständigeren<br />
Ländern hilft es mächtig an deren<br />
wirtschaftlichen Entwicklung mit.<br />
Es war daher gegeben, dass Vertreter der<br />
'Automobilfabrikation der neuen und alten<br />
Welt aktiv mitarbeiten, damit die sozialen<br />
und wirtschaftlichem Vorteile, welche der<br />
Motortransport mit sich bringt, weitesten<br />
Schichten zugänglich gemacht' werde. In Verfolgung<br />
dieses Zweckes kreierte das «Bureau<br />
permanent international des construeteurs<br />
d'automobilcs» das « Committee for<br />
World Motor trade Development» oder mit<br />
andern Worten eine Zentralstelle, deren Aufgabe<br />
es ist, die Nützlichkeit des Automobils<br />
überall zu propagieren.<br />
Diesem Komitee gehören an : Charles Petiet,<br />
Präsident des Bureau permanent, als<br />
Vertreter von Frankreich; Alfred Hacking,<br />
Secretary of the Society of Motor.Manufactnrers<br />
of F.nglaud; Georg Hancl, Vertreter<br />
des Verbandes Oesterreichischer Automobilindustrieller;<br />
und Rov. D. Chapin, Präsident<br />
des Komitees und Abgeordneter der amerikanischen<br />
Automobilindustrie.<br />
Das Komitee hat seine Tätigkeit mit der<br />
Versendung von Fragebogen nach den meisten<br />
Ländern begonnen. Dieselben sollen die<br />
positiven Grundlagen für eine universelle<br />
Statistik über das Automobilwesen bilden.<br />
Die Nachforschungen werden sich indessen<br />
nicht nur darauf beschränken, die Anzahl<br />
von Luxus- und Lastautos festzustellen, sondern<br />
sie sollen zu beweisen suchen, weiche<br />
eminente Einsparungen an Zeit und Geld die<br />
Verwendung der Motorfahrzeuge mit sich<br />
bringt und wie gerade in den Vereinigten<br />
Staaten das Automobil ganz wesentlich zur<br />
dortigen Prosperität mitgeholfen hat.<br />
Das vorläufige Arbeitsprogramm dieses<br />
Komitees ist ein dreifaches:<br />
Erstens der Kampf gegen die in allen Ländern<br />
herrschende irrige Ansicht, dass das<br />
Auto ein Luxus sei.<br />
We<br />
antoinobiUiandels<br />
Zweitens die Erwirkung gerechterer Automobilsteuern.<br />
• ,<br />
Drittens darauf zu dringen, dass alle Automobilsteuern<br />
ausschliesslich für den Bau von<br />
Strassen oder deren Verbesserung reserviert<br />
werden.<br />
Diese drei Minimalaufgaben haben sich<br />
herauskristallisiert aus den frühem Beratungen<br />
der Transportsektion der Internationalen<br />
Handelskammer, die seinerzeit in<br />
Stockholm tagte und bei welcher Gelegenheit<br />
der Kongress folgende Postulate aufstellte<br />
:<br />
In Anbetracht, dass das Automobil, welches<br />
früher als Luxus betrachtet wurde, heute<br />
indessen ganz wesentlich beiträgt zur .Stärkung<br />
eines progressiven Landes, empfiellt<br />
der Kongress :<br />
a) dass direkte und indirekte Automobilsteuern<br />
ausschliesslich den Verkehrsstrassen<br />
zufallen. Einzug und Verteilung sollen durch<br />
eine staatliche Kontrollstelle erfolgen;<br />
b) dass die Vcrkehrsstrassen den jetzigen<br />
Verkehrsbedürfnissen entsprechend ausgebaut<br />
werden sollen;<br />
c) dass die Automobilsteuern derart gehalten<br />
werden sollen, dass sie die wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Motorfahrzeuge nicht<br />
hindern;<br />
d) dass da, wo die Verhältnisse es als notwendig<br />
erscheinen lassen, den Bau von Automobilstrassen<br />
Privaten zu übergeben, der<br />
Staat sich das Recht des Rückkaufes und der<br />
Kontrolle vorbehalten soll;<br />
c) dass die Stadtbehörden Massnahmen für<br />
eine reibungslose Verkehrsabwicklung, sowie<br />
für Garagemöglichkeiten zu treffen haben; '<br />
d) dass für grösscre Sicherheit auf den<br />
Strassen zu sorgen, ist, WOZU, ebenfalls die;<br />
Belehrung der Automobilfüiirer, der Fitss--<br />
gänger und speziell der Kinder gehört.<br />
Alle diese Forderungen werden von dem<br />
« World Motor Trade Development Committee<br />
» lebhaft unterstützt. Es besteht kein Zweifel,<br />
dass das Auto in der Zukunft in noch<br />
weit grösserem Masse als bis dato- den<br />
Transport von Personen übernehmen wird.<br />
Gerade hier öffnet sich, diesem internationalen<br />
Komitee ein weites segensreiches Arbeitsfeld.<br />
.-.,•- r :'-:'<br />
Aber auch die Fragen einer angemessenen<br />
Besteuerung, die Finanzierung von Automobilstrassen,<br />
die Förderung der Automobilausstellungen,<br />
die wie kein anderes Mittel die<br />
Nützlichkeit und Bequemlichkeit des Autos<br />
dem Publikum greifbar vor Augen führen,<br />
werden das Komitee beschäftigen.<br />
Es ist einleuchtend, dass der Zusamrnenschluss<br />
jedem einzelnen Fabrikanten Nutzen<br />
bringen wird. Dabei erachtet das Komitee als<br />
eine ihrer vornehmsten Aufgaben, die gegenseitige<br />
Konkurrenz zu mildern und die Anstrengungen<br />
der Automobilfabrikanten vielmehr<br />
auf das eine hohe Ziel hinzuweisen, die<br />
gemeinsame Verbreitung des Automobils über<br />
alle Länder. J. K.<br />
NEUES VOM<br />
Lausbuben da und dort...<br />
Dieser Tage entzündeten einige Buben mit einem<br />
Zündhölzchen das Benzin, das aus einem defekten<br />
Benzinbehälter eines Lastwagens ausgelaufen war.<br />
Das Automobil fing sofort Feuer, und der Motor<br />
wurde stark zerstört. Glücklicherweise konnte das<br />
Feuer bald gelöscht und so der Wagen selbst gc-<br />
? rettet werden. Immerhin beläuft sich der entstandene<br />
Schaden auf ca. 5000 Frauken. Es wäre sehr<br />
nützlich,, wenn die.Lehrer den Jungen neben den<br />
Verkehrsregeln, welche es heute zu beachten gilt,<br />
um Unfälle zu verhüten, auch aufklärend sagen<br />
würden, dass<br />
das Automobil kein Spielzeug<br />
ist! Alle jene Kinder, die an stillstehenden Automobilen<br />
spielen, diesen oder jenen Hebel drücken<br />
wollen und nicht wissen, wie mau ihn wieder ausschaltet,<br />
sollten ernstlich gewarnt oder im Wiederholungsfälle<br />
gestraft werden. Mag man der Jugend<br />
dio Freudo am Spielen recht wohl gönnen, so ist<br />
das praktische « Chauffeurspielen» an stillstehenden<br />
Wagen denn doch eine viel zu riskierte Sache<br />
und kann schlimmste Folgen zeitigen, namentlich<br />
dann, wenn der Wagen ohne kundigen Führer in<br />
Gang kommt.<br />
Und gar mit Zündhölzchen soll dio Jugend nirgends<br />
spielen; das ist überall ein recht gefährliches<br />
Vergnügen. Nicht nur manches Haus ist dieser<br />
grossen Untugend wegen in Flammen aufgegangen,<br />
sondern auch bei Autos können durch brennende<br />
Zündhölzer grosso Gefahren entstehen und eventuell<br />
Menschenleben kosten. Rechtzeitige und richtige<br />
Aufklärung der Jugend kann da viel Unheil vergüten<br />
...<br />
,i. • D,as Steinewerfen ist auch eine vielgorügto Untugend<br />
der Jugend und hat schon manches Unglück<br />
verschuldet! Aber was hei Buben noch entschuldigt<br />
Svferden kann, musa .schärfsfens verurteilt -werdet!,.<br />
NO 2*<br />
II. Blatt<br />
BERN, 23. März <strong>1928</strong><br />
wenn es von Erwachsenen getan wird. Namentlich<br />
in. einem Fa-'l, wo — wie das letzthin im zürchorischen<br />
Schwamendingen passierte — ein Mann<br />
des Nachts einen grösseren Stein<br />
gegen ein Automobil warf.<br />
damit die Seitenscheibe des Wagens zerschlug und<br />
noch den Fahrer erheblich verletzte. Leider hat<br />
man von diesem wegelagernden Burschen noch<br />
keine Spur. Es wäre gut, wenn ma-n ihn baldmöglichst<br />
erwischen und einer recht scharfen Straft)<br />
zuführen könnte, auf dass ihm inskünftig solcha<br />
verwerfliche, Menschenleben gefährdende Streichs<br />
aus dem Kopfe kämenl<br />
An der Dornacherstrasse in Basel ist an einem<br />
der letzten Abende ein unbewacht gelassenes Automobil<br />
von unbekannter Täterschaft entwendet worden.<br />
Man fand den gestohlenen Wagen später auf<br />
dem Ruchfeld vor, und nach dem Benzinverbrauch<br />
musste angenommen werden, dass dio Diubo<br />
eine längere Strolchenfahrt<br />
'<br />
mit dem Auto unternommen und dieses alsdann,<br />
in beschädigtem Zustande, einfach stehengelassen<br />
haben.<br />
Wir haben in unserem Blatte auch bereits darüber<br />
berichtet, wie dubiose Elemente in Biel<br />
auf geheimnisvolle Art Automobile entwenden,<br />
zu nächtlichen Spritzfahrten benutzen und nacS<br />
Gebrauch!, oder wenn das Benzin fa.st verbraucht ist,<br />
einfach in einer abgelegenen, dunklen Strasse stehen<br />
lassen. Wie man vernimmt, worden dieso goheimnisvollen<br />
Automobilentwendungen fortgesetzt,<br />
und es ist zu hoffen, dass man diese Lausbuben<br />
bald ausfindig machen und zur Verantwortung ziehen<br />
kann! Wer nicht mehr unterscheiden kann<br />
zwischen dein und mein, kann nicht erwarten, dasa<br />
man solch freche Handlungen etwa als Scherz auffasst...<br />
es ist mehr als das !<br />
-oy.<br />
Das Warten an Bahnübergängen während den<br />
Elekfrifikationsarbeiten. Die Niveauübergänge sind<br />
für den Automobilisten nicht nur eine Erosso Gefahrenquelle,<br />
sondern zu gewissen Zeiten auch ein.<br />
grosses Verkehi'shindernis. Davon weiss manch<br />
einer ein gar nicht etwa fröhliches Lied zu siugen!<br />
Aber auch Radfahrer mid Fusssränger<br />
schimpfen oft tüchtig, wenn sie ganzo Viertelstun-i<br />
den lang warten müssen, bis sich die geschlossenen<br />
Barrieren wieder öffnen. Während Umänderungsarbeiten,<br />
wo noch für Materiallransporle in vermehrtem<br />
Masse manövriert werden musa. hat man<br />
oft das zweifelhafte Vergnügen, bis zwanzig Minuten<br />
warten zu dürfen. So passiorto es dieser<br />
Tage an der Hauptstrasse Bern—Biel, dass hei<br />
Münchonbuchseo die Barriere dio kurze Spanne<br />
Zeit von nur zwanzig Minuten gesperrt war:<br />
13 Automobile, 5 Motorräder und eine schöne Zahl<br />
von Passanion warteten, mehr oder weniger geduldig,<br />
auf freien Durchgang. Wer Zeit hat. kaum<br />
in dieser Wartezeit verschiedene Betrachtungen afl^<br />
stellen; andere haben es aber eiliger, müssen mit<br />
Minuten rechnen und freuen sich bei diesem verkehrshindernden,<br />
unfreiwilligen Warten am aller-*<br />
welligsten an. den hohngrinsenden Gesichtern<br />
dea freudiger ~,B(rnflesb l aIinangesteliter ! —ey.<br />
Quelques conseils pour le temps froid.<br />
1' A la mise cn route, ne "npyer le carburateur que si c est indispensable.<br />
Si le carburateur comporte un volet d'air, ou un correcteur,<br />
ne pas oublier de remettre celui-ci ä sa position normale aussitot<br />
que le moteur est parti;<br />
2° Appuyer sur la pedale de debrayage en meme temps que vous<br />
actionnez le demarreur. Vous diminuerez ainsi les resistances au<br />
lancement du moteur.<br />
3° Laisser le moteur tourner au ralenti, pendant quelques minutes,<br />
pour lui donner le temps de s'echauffer normalement. Ne jamais<br />
"l'emballer" ä froid.<br />
4* Faire emploi d'un couvre-radiateur, surtout en cas d'arrets<br />
frequents.<br />
5° Tenir constamment le Systeme d'allumage en parfait etat (rupteur,<br />
distributeur et bougies).<br />
6° Vidanger- le Carter plus frequemment qu'en ete pour pallier la<br />
dilution, aecrue par temps froid.<br />
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Union Commerciale des Glaceries Beiges, 81, Chaussee de Charleroi,<br />
Bruxelles (Belgique).<br />
Comptoir Frangais d'Exportation de Glaces, Ibis, place des Saussaies,<br />
Paris 8° (France)<br />
Deutsche Spiegelglas-Ausfuhr-Gesellschaft m.b.H., Kaiserallee 143, Aachen<br />
(Aliemagne).<br />
S.A. des Glaceries et Charbonnages de Boheme, Holysov (Tchecoslovaquie).<br />
Von Stand<br />
zu Stand!<br />
Amilcar.<br />
In diesem Stand kann man, unseres Wissens<br />
zum ersten Male in der Schweiz, die<br />
neueste Ausführung der Weymann-Karosserien<br />
bewundern, die bereits am Pariser-Salon<br />
lebhaftes Aufseilen erregt hat. Die Karosserie<br />
ist durch den blosscn Augenschein durchaus<br />
in nichts von einer Stahlkarosserie zu unterscheiden,<br />
erst wer den Tastsinn zu Hilfe<br />
nimmt, bemerkt, dass diese wunderbar glatte<br />
und hochglänzende Karosseriewand in Wirklichkeit<br />
aus Kunstleder besteht, gewissermassen<br />
aus einem Hochglanz-Lackleder. Der<br />
äussere Effekt des mit dieser 4-plätzigen Limousine<br />
ausgerüsteten Amilcar-Wagens ist<br />
einfach blendend.<br />
Neben diesem Wagen sehen wir die bereits<br />
bekannten Cabriolet der berühmten<br />
franz. Kleinauto-Marke. Am meisten Interesse<br />
erweckt der in den Vordergrund gerückte<br />
Grand-Sport-Wagen, für welchen die<br />
Geschwindigkeit von 170 Km in der Stunde<br />
garantiert wird, und der sich des öftern<br />
schon Rennmaschinen mit weit grösserem<br />
Zylinderinhalt überlegen zeigte.<br />
Peugeot.<br />
Die Firma Peugeot zeigt eine bemerkenswerte<br />
Auswahl ihrer zahlreichen Modelle;<br />
diese alte französische Marke kann mit Recht<br />
von sich behaupten, dass in ihrem Fabrikationsprogramm<br />
ein Wagen für jeden Geschmack,<br />
für jeden Gebrauch und in jeder<br />
Preislage zu finden ist. Der beliebte 9-PS-<br />
Wagen hat in seiner Konstruktion neuerdings<br />
einige kleine Aenderungen erfahren, die ihn<br />
noch mehr als bisher für gebirgiges Terrain<br />
geeignet machen. Stets von Neugierigen umlagert<br />
ist das blanke Chassis 11 PS, Sechszylinder,<br />
dessen eingehende Betrachtung in<br />
allen Teilen für den Fachmann wirklichen<br />
Genuss bedeutet. Der seitlich gesteuerte<br />
Zweiliter-Motor 65X100 besitzt schöne, glatte<br />
Linien. Die äusserst weiche und sanfte Linkslenkung<br />
ist mit bequemen Handgriffen für<br />
Signalhorn und Abblendung ausgerüstet, so<br />
dass der Fahrer die Hände nicht mehr vom<br />
Lenkrad zu entfernen braucht, was besonders<br />
bei Nacht als hohe Annehmlichkeit empfunden<br />
werden wird.<br />
Das Getriebe besitzt drei Gänge, das Steigvermögen<br />
des Wagens wird mit ca. 8 % in<br />
direktem Gang angegeben, was auf dessen<br />
Beschleunigungsvermögen ein günstiges Licht<br />
wirft. Perrot-Bendix Vierrad-Servobrem'sen<br />
tragen zur Fahrsicherheit erheblich bei. Schub<br />
und Reaktion werden von der Verschalung<br />
der Kardanwelle aufgenommen. Originell ist<br />
die Disposition der Werkzeug-Einrichtung;<br />
der Werkzeugkasten befindet sich nämlich in<br />
der Spritzwand und kann unter der Motorhaube<br />
nach vorn herausgezogen 1 werden, so<br />
dass man sämtliches Werkzeug bei Arbeiten<br />
am Motor ohne weiteres in greifbarer Nähe<br />
hat. Die Stirnseite des Werkzeugkastens trägt<br />
einen ganzen Satz Reservelampen und Zündkerzen,<br />
die Glühbirnen sind teilweise an die<br />
Batterie angeschlossen, so dass man nachts<br />
auch gleich das notwendige Licht zur Verfügung<br />
hat.<br />
Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass<br />
diese sehr durchdachte und technisch äusserst<br />
bemerkenswerte Chassis-Konstruktion das<br />
Werk eines Schweizer Ingenieurs ist.<br />
Chevrolet.<br />
Der Wettlaui zwischen der General Motors<br />
Co. und Ford um die Gunst der grossen<br />
Masse ist in ein neues Stadium eingetreten,<br />
auf den neuen Ford antwortet General Motors<br />
mit dem neuen Chevrolet.<br />
Gegenüber dem letzt jährigen Modell ist der<br />
heutige Chevrolet fast nicht wieder zu erkennen.<br />
Schon äusserlich dokumentieren<br />
sich die tiefgreifenden Aenderungen vor allem<br />
durch den neuen hocheleganten Kühler, der<br />
in Form und Aussehen nunmehr stark dem<br />
La Salle-Kühler ähnelt, wie dieser Kühler<br />
überhaupt seit einiger Zeit von der General<br />
Motors anscheinend als Standard-Modell bevorzugt<br />
wird. Die Karosserien haben in der<br />
Ausstattung starke Verbesserungen und Verschönerungen<br />
erfahren, speziell beim 4türigen<br />
Sedan kann man getrost behaupten, dass<br />
diese Karosserie einem guten europäischen<br />
Fabrikat in der innern Einrichtung durchaus<br />
nicht nachstellt. Hinsichtlich der Bremsung<br />
ist die veraltete 2-Rad-Bremse endgültig verlassen<br />
worden, der neue Chevrolet besitzt<br />
eine durchaus betriebssichere mechanische<br />
4-Rad-Innenbackenbremse. Der Radstand<br />
des neuesten Modells ist verlängert, das<br />
Chassis verstärkt und tiefer gelegt. Einschneidende<br />
Aenderungen erfuhr auch der<br />
Motor, dessen effektive Leistung bei 1850<br />
Touren nunmehr 35 HP ergibt,<br />
Elektrische Fahrzeuge A.-G.<br />
In der für Nutzfahrzeuge reservierten Halle<br />
finden wir einige sehr interessante Modelle<br />
obiger Firma. Der Elektro-Fonrgon, von gefälligem<br />
Aeussern, befördert Lasten bis zu<br />
500 kg und erreicht ohne Mühe Geschwindigkeiten<br />
bis zu 30 km. Der Wagen ist sorgfältig<br />
durchkonstruiert und weist die modernen,<br />
technischen Vervollkommnungen wie Servö-<br />
Vierradbremse auf. Da mit einer einzigen<br />
Ladung 100 km zurückgelegt werden können,<br />
verfügt der Wagen über einen ganz ansehnlichen<br />
Aktionsradius. Sehr originell- ist der<br />
Elektro-Karrcn mit kippbarem Kehrichtkästen,<br />
der sich für kommunale Betriebe und<br />
industrielle Unternehmungen vorzüglich eignen<br />
dürfte. Eine vielseitige Verwendungsmöglichkeit<br />
bietet auch der einfache Elektro-<br />
Karren für Nutzlasten bis zu 2000 kg. Durch<br />
•seine grosse Wendigkeit und geringen Ausmasse<br />
findet er selbst bei beschränkten Platzverhältnissen<br />
immer noch seinen Weg. Da<br />
die Plattform für die Lasten sich nur wenig<br />
über den Boden erhebt, können selbst<br />
schwere Stücke leicht und ohne Zeitverlust<br />
verladen werden. Gerade in der Schweiz,<br />
mit ihren zahlreichen, vielseitigen Betrieben<br />
jeder Art, eignen sich die Elektro-Karren<br />
vorzüglich, insbesondere auch deshalb, als<br />
wir im Inland über die benötigte elektrische<br />
Betriebskraft in ausreichenden Mengen und<br />
zu günstigen Bedingungen verfügen können.<br />
Um so erfreulicher ist es, dass diese Kategorie<br />
von Nutzfahrzeugen schweizerischer<br />
Provenienz ist, ein Umstand, der sicherlich<br />
zu ihrer Popularität mit beigetragen hat.<br />
Mercedes-Benz.<br />
Die vollendete Werkmannsarbeit in Verbindung<br />
mit den dezenten Farben der Ausstellungsfahrzeuge<br />
überzeugen auf den ersten<br />
Blick von der Leistungsfähigkeit der<br />
Daimler-Benz-Wcrke hinsichtlich ihrer verschiedenen<br />
Typen zu Spitzenleistungen.<br />
Grosses Interesse fand das lMrt-Niederrahmenfahrgestell.<br />
Konstruktiv ist es vorzüglich<br />
durchgebildet und wird auch in gleicher<br />
Stärke mit geradem Rahmen gebaut.<br />
Besondere Beachtung verdient der 50 PS<br />
Sechszylindermotor, der mit Regulator zur<br />
Begrenzung der Tourenzahl ausgerüstet ist<br />
und dem Fahrzeug gestattet, eine Geschwindigkeit<br />
von 50 km. zu erreichen. Das Getriebe<br />
ist an den Motor angeblockt und besitzt<br />
die bewährte MHtclkugclselialtutig. Der<br />
Wagen ist mit Linkslenkung und Vierradbremsen<br />
gebaut, kann aber auch ohne Mehrkosten<br />
mit Rcchtslenkung geliefert werden.<br />
Die Niederrahmenfahrgestellc sind normalerweise<br />
mit den bei uns bekannten Simplex-<br />
Stahlspeichenrädern mit abnehmbarer Felge<br />
für Ballonbereifung ausgerüstet.<br />
Ein gleiches Fahrgestell ist mit einem Omnibusaufbau<br />
der Firma Seitz & Co., Fahrzeugfabrik<br />
Emmishofen, der Simplex-Stahl- .<br />
speicheuräder aufweist, ausgerüstet.<br />
Schliesslich diente noch ein Chassis für<br />
l v i t Tragkraft als Vorführutigsfahrzeug, das<br />
sich schon tausendfach in bergigem Gelände<br />
bewährt hat.<br />
G. F.-Simplex-Räder.<br />
Wenngleich diese in Autoniobilfachkreise»<br />
wohlbekannten Autoniobilräder keinen eigenen<br />
Stand beanspruchen, so finden wir sie<br />
doch so zahlreich an Ausstellungsobjekten<br />
praktisch verwendet, dass die Revue der<br />
Stände ohne ihre Erwähnung nur unvollständig<br />
wäre. Das GF-Simplex-Rad ist ein sechbspeichiges<br />
Rad aus erstklassigem Eiektrostahlguss.<br />
Radkörper und Nabe bilden ein<br />
einziges Gussstück, auf welches die zweiteilige,<br />
abnehmbare Felge leicht aufmontierbar<br />
ist. Sichcrungskeilc verhindern auch bei<br />
schweren Pneupaniien das Abgleiten der<br />
Felge vom Radstern. Ein Abdichtungsband<br />
verunmöglicht das Eindringen von Feuchtigkeit<br />
und Schmutz bei dem zwischen den beiden<br />
Felgenhälften entstehenden Spalt. Diese<br />
Räder vereinigen durch ihre besondere Konstruktion<br />
zahlreiche Vorteile in sich und erhöhen<br />
in bedeutendem Masse die Betriebssicherheit<br />
und Rentabilität der Fahrleistuiigcn.<br />
Es ist nicht von ungefähr, dass sowohl<br />
im In- als auch im Auslande für die Ausrüstung<br />
von grossdimensionierten Personen-<br />
Omnibussen und Lastwagen, die auch in ungünstigem<br />
Terrain Verwendung finden, Simplex-Räder<br />
bevorzugt und in vermehrtem<br />
Masse verwendet werden. Die Verkehrssicherheit<br />
der Fahrzeuge hängt infolge der<br />
grossen Beanspruchung in hohem Masse von<br />
der Qualität der Räder ab und sind die GF-<br />
Räder besonders geeignet, die vielseitigen<br />
Ansprüche, welche an die Radgarnituren<br />
schwerer Wagen gestellt werden, zu entsprechen.<br />
Auf den Ständen unserer führenden<br />
Lastwagenfirmen Saurer und Berna begegnen<br />
wir ihnen, und auch ausländische Fahrzeuge,<br />
die am Salon vertreten sind,:wie z.B.<br />
der Daimler-Benz-Lastwagen und der Industrie-Traktor<br />
der International Harvester Co.<br />
sind mit dieser Spezialität ausgerüstet.<br />
(Fortsetzung eieha Seite lä
N« 27 - <strong>1928</strong> ÄUTOMOBII^REVUE<br />
M O T E U R<br />
WILLY S - K N I G H T S.S.<br />
La premiere voiture Franco-Americaine<br />
La premiere voiture Franco Americaine<br />
Solution integrale de la Suspension<br />
L Industrie automobile, dont les progres ont ete si grands au point de vue mecanique, marque le pas<br />
quant ä la Suspension des voitures. Seule, la Suspension de laSIZAIRE SIX est parfaite gräce<br />
ä ses roues independantes qui sont l'application des brevets SIZAIRE dejä si avantageusement<br />
connus. La Suspension de la SIZAIRE permet d'ignorer l'etat<br />
des plus mauvaises routes. Sa direction ä double commande la rend<br />
d'une securite absolue. Ses freins hydrauliques et Pindependance de<br />
ses roues lui assure une tenue de route inegalable. Gräce ä<br />
son moteur 6 cylindres Willys-Knight, sans soupapes,<br />
de fabrication americaine universellement connu,<br />
repute pour etre le plus silencieux et le plus<br />
souple du monde entier, la nouvelle<br />
SIZAIRE SIX a realise<br />
«1'Ideal» de la voiture<br />
automobile<br />
AGENT GBNBRAL<br />
GrENBRALAGENTUß
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — 27<br />
V&si Stand<br />
zu Stand!<br />
Maybach.<br />
Der berühmte deutsche Motorenbauerstellt<br />
Jn Genf seine neueste Konstruktion aus, die<br />
in erster Linie durch das sog. Schnellgang-<br />
Getriebe auffällt. Bekanntlich Hess sich der<br />
Gedanke Maybachs, einen völlig schaltungs-<br />
Josen Wagen zu bauen, nicht vollständig<br />
durchführen; die Wagen besitzen infolge ihrer<br />
grossen Kraftreserve zwar ein Durchziehvermögen<br />
bis 15 Prozent Steigung, darüber<br />
hinaus hat Maybach seine Zuflucht zum<br />
zweigär.gigen Planetengetriebe genommen,<br />
dessen Meiner Gang bei Ueberschreiten der<br />
erwähnten Steigungsquote in Anwendung gelangt.<br />
Damit erhält der Wagen in gewissen<br />
Fällen eine Maximalgeschwindigkeit im Gebirge<br />
von ca. 40 Km-Std.; diese verhältnismässig<br />
niedrige Ziffer bewog den Konstrukteur,<br />
nach einem andern Ausweg zu suchen,<br />
der grössere Geschmeidigkeit des Wagens<br />
ermöglichen sollte. Diesen Ausweg hat er<br />
im Schnellgang-Getriebe gefunden; es ist<br />
dies ein zweigängiges Uebersetzungsgetriebo,<br />
das hinter das eigentliche Getriebe in die<br />
Kardanwelle eingebaut ist. Es besteht aus<br />
selir breiten, schräg verzahnten und geschliffenen<br />
Rädern, die im Oelbade völlig geräuschlos<br />
laufen. In seiner Auswirkung verwandelt<br />
dieses Schnellgang-Getriebe den<br />
Maybaeh-Wagen in einen solchen mit vier<br />
Gängen, indem durch die Einschaltung des<br />
Schnellganges eine Demultiplikation nicht der<br />
Hinterachse, sondern des Motors eintritt. Um<br />
die moderne Reisegeschwindigkeit von 85 km<br />
zu erzielen, leistet der Motor nun nicht mehr<br />
2400, sondern nur noch etwa 1500 Umdrehungen<br />
in der Minute. In Fällen, wo man bei<br />
steiler Bergfahrt nur noch ca. 40 Km-Std. erreichen<br />
konnte, ermöglicht der Schnellgang<br />
mit der gleichen Drehzahl etwa 62 Km-Std.<br />
Der Schnellgang wird ohne Zuhilfenahme der<br />
Kupplung eingeschaltet, weil die Bewegung<br />
des seitlich am Führersitz angebrachten Hebels<br />
den Eingriff der Zahnräder nicht selbst<br />
bewerkstelligt, sondern nur vorbereitet, der<br />
Eingriff selbst geschieht selbsttätig durch<br />
Drosselung bzw. Beschleunigung des Gasnedales<br />
im Moment, da die Drehzahlen der<br />
in Eingriff zu bringenden Räder vollständig<br />
gleich sind. Dieses Sehnellgaiig-Getriebe hat<br />
ahne Zweifel universelle Bedeutung für den<br />
gesamten Automobilbau, es kann auch in<br />
Maybach-Wagcu früherer Jahrgänge eingebaut<br />
werden.<br />
Autometro.<br />
Dass es sich bei dem von der Firma' gewählten<br />
Wahlspruch «Alles für Ihr Auto »<br />
nicht nur um ein Schlagwort handelt, beweist<br />
der von dieser Zürcher Firma belegte Stand<br />
259. Dort findet der Automobilist alles, was<br />
für die Sicherheit und Bequemlichkeit des<br />
Automobilbetriebes nützlich ist.' Für die Beleuchtung<br />
des Wagens eignen sich z. B. die<br />
dort ausgestellten Autoreelite- und die Rodleit-Lampen<br />
vorzüglich. Die" erstere gehört<br />
zu den geschmackvollsten und praktischten<br />
Suchscheinwerfern für geschlossene Wagen<br />
und ist vom Führersitz aus sehr leicht verstellbar.<br />
Besonders praktisch ist die Ausstattung<br />
mit einem längeren Auszugkabel,<br />
wodurch die Lampe bei Reparaturen und bei<br />
der Kontrolle des Wagens zur Nachtzeit<br />
beste Dienste zu leisten imstande ist. Das<br />
Rodleit, das als Kurven- und Abblendlampe<br />
vorzügliche Dienste leistet, wird ebenfalls mit<br />
Rollkabel geliefert, so dass auch mit seiner<br />
Hilfe in der Dunkelheit der Wagen und seine<br />
nächste Umgebung nach jeder Richtung hin<br />
abgesucht werden können.<br />
Die hervorragenden Bouney-Sclilüsscl, aus<br />
erstklassigem Chrom - Vanadium - Edelstahl,<br />
sind für Automobilisten und Garagisten gleicherweise<br />
wertvoll. Sie werden je nach der<br />
Verwendungsweise in verschiedenen Sätzen<br />
zusammengestellt und sind geradezu unverwüstlich.<br />
Die Lincoln-Stossdämpfer werden<br />
allen jenen Fahrern, die ihre Wagen für lange<br />
und beschwerliche Reisen benützen, willkommen<br />
sein, da sie das Fahrzeug auch bei stärkster<br />
Beanspruchung und unerfreulichen Strassenverhältnissen<br />
vor den störenden und ermüdenden<br />
Erschütterungen schützen. Eine<br />
Spezialität der Firma ist auch die Atmo-Autopolitur,<br />
die gänzlich frei ist von ätzenden<br />
und öligen Substanzen. Mit ihr werden mühelos<br />
Flecken entfernt und die Karosserie auf<br />
Hochglanz poliert. Staplichter, Scheibenreiniger<br />
und die bekannten Sparton-Signalhörner<br />
sind weitere für den Automobilisten<br />
unentbehrliche Hilfsmittel, die wir unter vielen<br />
anderen gefälligen und nützlichen Zubehörden<br />
auf dem reich dotierten Stande vorfinden,<br />
der jedermann etwas zu bieten vermag.<br />
Nova-Werke.<br />
Die Zürcher Präzisions-Werkstätte und<br />
Giesserei hat ihren diesjährigen Stand fast<br />
ausschliesslich ihrem neuen Produkt, dem<br />
Nelson-Bolinalitekalben gewidmet, für welchen<br />
die Firma die Lizenz für die Schweiz<br />
und einige andere Staaten innehat.<br />
Diese Neukonstruktion vereinigt zweifelsohne<br />
in sich die Vorzüge des bisherigen Gussund<br />
des Leichtmetallkolbens. Um die starke<br />
Ausdehnung durch Wärme, welche für den<br />
Leichtmetallkolben typisch ist, auf ein verschwindendes<br />
Minimum zu reduzieren, wurden<br />
Sperrplatten eingegossen, welche aus<br />
Inwarstahl hergestellt sind und die Naben mit<br />
dem Schaft verbinden. Um die Ausdehnuugsmögliclikeit<br />
des Schaftes weiterhin zu begrenzen,<br />
hat man den Kolben mit zwei Horizontalschlitzcn<br />
versehen, welche den Kopf<br />
vom Schafte unabhängig machen. Das Bohnalite<br />
selbst ist eine durch thermische Behandlung<br />
speziell für Kolbenfabrikation geeignete<br />
Aluminiumlegierung.<br />
Die bemerkenswert geringe Ausdehnung<br />
des neuen Kolbens ermöglicht es dem Automobilkonstrukteur,<br />
die BohnaMtekolben mit<br />
geringerem Spiel einzubauen, als dies bis anliin<br />
üblich war. Es ist einleuchtend, dass<br />
die Vorteile dieses Kolbens die Leistung des<br />
Motors in so vorteilhafter Weise beeinflussen.<br />
Wenn höhere Geschwindigkeiten, grössercs<br />
Beschleunigungsvermögen und sanfter<br />
Gang des Motors erreicht werden, so trägt<br />
der Bohnalitekolben in einem nicht unerheblichen<br />
Masse zur Erzielung dieser geschätzten<br />
Eigenschaften bei.<br />
Der Kolben hat sich bei seiner Einführung<br />
so glänzend bewährt, dass die Mehrzahl der<br />
amerikanischen Automobilfabriken ihre Motoren<br />
damit ausrüsten. Wir erwähnen von<br />
den führenden Firmen nur Padkard, Auburn,<br />
Chrysler und Paige und möchten nicht unterlassen,<br />
darauf hinzuweisen, dass auch<br />
Martini, die sich jede bewährte, technische<br />
Neuerung zunutze machen, ebenfalls den<br />
Bohnalitekolben adoptiert haben.<br />
Mercedes-Benz.<br />
Der Druckfehlerteufel, der gerade in den<br />
arbeitsreichsten Momenten mit besonderer<br />
Tücke auftritt, hat dem Text dieser Besprechung<br />
bös mitgespielt. Die grosse Mehrzahl<br />
unserer Leser wird die Meldung betr. Generalvertretung<br />
wohl selbst korrigiert haben,<br />
da ja allen Freunden und Interessenten<br />
der Mercedes-Benzwagen bekannt ist, dass<br />
die wohlorganisiertc Generalvertretung in<br />
Zürich ihren Sitz hat. Die Untervertretung<br />
für die französische Schweiz hat allerdings<br />
Herr Schmidt inne. Ebenfalls handelt essicJi<br />
bei den viel bewunderten ausgestellten Kotnprtssorwageu<br />
natürlich nur um Modelle tnils<br />
vitr bis sechs Litc* Zylinderinhalt, da sich<br />
die Mercedes-Werke damit begnügen, in diesen<br />
Kategorien vorbildlich zu sein und an<br />
IG-Liter-Typen, wie zu lese« war, gar nicht<br />
denken.<br />
Mareill.<br />
Die bekannte italienische Zündapparate-*<br />
Fabrik stellt in diesem Jahr eine ziemlich<br />
vollständige Kollektion ihrer verschiedenen<br />
Fabrikate aus, so u. a, Magnet-Apparate, die<br />
die Regehnässigkeit ihrer Funkenabgabe in<br />
tagelangem ununterbrochenem Lauf dokumentieren,<br />
weiter das neue Motorrad-Licht<br />
«Magluce», eine intelligente Kombination von<br />
Zündlicht-Apparat. Der gleiche Stund dient<br />
auch dem Schweizer Generalvertreter der,<br />
Marke Marelli, Herrn Hilfikcr, zur Ausstellung<br />
seiner verschiedenen Fabrikate wie<br />
Zeiss-Scheinwerfer, Akkumulatoren etc. Herr<br />
Hilfiker hat allerdings die Eigciifabrikation<br />
von Akkumulatoren aufgenommen, sein Ruf<br />
als tüchtiger Fachmann bürgt für die Qua-<<br />
lität seiner Produkte, die nicht nur im engern<br />
Kreis von Bern eine grosse Anzahl von Anhängern<br />
besitzen.<br />
Aerable-Monobloc.<br />
Der Stand Chandler vermittelt uns nicht<br />
nur die Bekanntschaft mit den neuen Sechsund<br />
Achtzylinder-Modellen dieser altbekannten<br />
amerikanischen Marke, sondern zugleich<br />
auf einem Chandler-Chassis den Anblick einer<br />
Aerable-Monobloc-Karosserie, deren Lizenz<br />
die bekannte Karosserie-Firma Ruckstuhl<br />
in Luzern inne hat, aus deren Werkstätten<br />
die ausgestellte Karosserie hervorgegangen<br />
ist. Die Lösuug des Allwetter-Wagens<br />
wird bei dieser Konstruktion dadurch<br />
gesucht, dass das gesamte Verdeck aufklappbar<br />
ist, d. h. es wird einfach nach hinten heruntergezogen<br />
und wie bei einem offenen Tourenwagen<br />
in einer Lederhülle gesichert Die<br />
Seitenwände bleiben stehen und sichern<br />
Insassen von direkter Zugluft und<br />
Die Schönheiten der Natur können so unbehindert<br />
genossen werden, was bei der Innenlenker<br />
- Karosserie mit festem Verdeck<br />
versagt ist. Die Vordersitze sind bei dieser<br />
Konstruktion in der. Längsrichtung des Wagens<br />
mühelos verschiebbar. Die äussere<br />
Ausstattung der Karosserie ist im Genre<br />
Weymann in Kunstleder ausgeführt; die<br />
Aerable-Monobloc ist auch als Stahlkarosserio<br />
möglich.<br />
IPMEUMATTIK.<br />
« MS:<br />
SitM<br />
HABBN SIE<br />
Ihren Wagen für die kommende<br />
Fahrsaison schon frisch bereift<br />
ahlteÜd man nut:<br />
GARAGE-WERKZEUGEN<br />
Qilt a eine Vtsseie SayifiJäung?<br />
Machen Sie einen Versuch mit<br />
F1SR"= Pneus<br />
und Sie werden immer auf diesem<br />
Qualitätsreifen<br />
fahren<br />
diflERAivmmutio<br />
tun DIE satwaz<br />
ZÜRICH BERN GENF<br />
Time to Re-tire<br />
Get a FISK<br />
ITRADE MARK REG. U. S^PAT. OFF,<br />
Der Generalvertreter:<br />
fflox Hunzikei 1 , Ziiridi 1<br />
Telephon Selnau 15.21 Usteristrasse 14
No 27 — <strong>1928</strong><br />
Schweizerische Wagonsfabrik<br />
Schlieren A.-G.<br />
Die Karosserieabeilung dieser weit über<br />
Viic Grenzen unseres Landes hinaus bekannten<br />
Firma debütierte in der Oeffentlichkeit<br />
Jbercits letztes Jalir vorzüglich mit den von<br />
ihr gelieferten Karosserien für die Zürcher<br />
6tadtomnibusse. Der für Davos bestimmte<br />
pechsrädrige Omnibus auf F B W-Chassis ist<br />
»ach den Entwürfen der Wagonsfabrik in<br />
ihren eigenen Ateliers erstellt worden. Interessant<br />
ist die bei bester Raumausnützung<br />
trorgenoininene Unterteilung in ein mit bequemen<br />
Sitzplätzen ausgestattetes Compartiment<br />
und ein solches, das ausscliliesslich den<br />
stehenden Passagieren reserviert ist. Ein<br />
Breiteres Schaustück ist der grossdimeusiouierto<br />
Postoninibus, der auf dem Bcrua-Stand<br />
paradiert. Beide Erzeugnisse überzeugen uns<br />
davon, dass der Karossier für jeden Typ von<br />
Nutzfahrzeugen den zweckmässigsten und<br />
harmonischen Oberbau zu liefern vermag,<br />
der in bezug auf Komfort und geschmackvolles<br />
Aeusseres Vorbildliches bietet.<br />
Bergougnan.<br />
Die Bergougnan-Pneus sind in ganz Europa<br />
ßekannt, und zwar vor allem durch die Qualität<br />
des für ihre Herstellung verwendeten<br />
Materials. Diese Qualität verbürgt in der Tat<br />
eine ausserordentliche Lebensdauer dieser<br />
Mäntel, und ihre Verwendung ist eine Ersparnis<br />
für alle Strassenbenützcr.<br />
Die Bergougnan-Reifen werden in allen<br />
Dimensionen geliefert. Die zur Fabrikation<br />
verwendeten Gewebe sind äusserst geschmeidig<br />
und widerstandsfähig und ihre Qualität<br />
ist der des Kautschuks ebenbürtig.<br />
Chandler.<br />
'Ausser den bereits beschriebenen Sechs-<br />
•fcylindeT-Modellen eirregt noch ein Exemplar<br />
'des neuen Chandler Achtzylinder, Royal<br />
Eight genannt, das lebhafte Interesse der<br />
Besucher. Es handelt sich hier um einen<br />
Reihenmotor, der bei 3000 Touren die beachtenswerte<br />
Leistung von 90 HP ergibt. Die<br />
äusserst durchdachte Konstruktion legt Beweis<br />
ab von der Sorgfalt, welche Chandler<br />
Öem Finish jedes einzelnen sein Werk verlassenden<br />
Wagens angedeihen lässt. Die Zütidurch<br />
erfolgt durch Batterie, die Fussbremse<br />
geht durch mechanische Uebertragung auf<br />
alle vier Räder, während die Handbremse<br />
auf das Getriebe wirkt. Die Karosserie ist<br />
äusserst luxuriös und mit den letzten Neuerungen<br />
versehen, welche den Besitz und die<br />
Führung eines derartigen Wagens zum Qenuss<br />
gestalten. Chandler gehört zu denjenigen<br />
Marken, die von Anfang an auf dem<br />
Schweizer Markt vertreten waren, die<br />
grosse Zahl der Freunde, welche sie sich bei<br />
uns in all den Jahren erworben hat, wird<br />
durch den Royal Eight noch in beträchtlichem<br />
Masse weiter steigen.<br />
Castrol.<br />
Alte Bekannte, die typischen grünen Bidons<br />
mit roter Aufschrift, grüssen vom Castrol-Stand.<br />
Sie- dürfen sich dieses Jahr mit<br />
besonderm Stolz sehen lassen, wurden doch<br />
mit dem Castro! in der abgelaufenen Sportsaison<br />
Erfolge erzielt, wie man sie kaum vorauszusehen<br />
gewagt hätte. In aller Erinnerung<br />
sind noch die Weltrekordfahrten von Segraveund<br />
Cpt. Campbell, die beide für ihre denkwürdige<br />
Fahrt Castrol benützten. Unter den<br />
zahlreich eingegangenen, jüngsten Anerkennungsschreiben<br />
findet sich auch ein solches<br />
von Fliegerhauptmann Wirth, der für den Betrieb<br />
seines Kleinflugzeuges anlässlich seines<br />
Casablanca-Fluges Castrol verwendete. Castrol,<br />
das zurzeit von über 200 Automobilund<br />
Motorradfabriken gebraucht wird, ist das<br />
Produkt sorgfältigster und umfangreicher<br />
Versuche im Laboratorium und auf der Prüfungsstrecke.<br />
Es gelang den Produzenten,<br />
die anerkannten Qualitäten des Rizinusöls<br />
beizubehalten, mit der Veredelung aber die<br />
der reinen Rizinusflüssigkeit anhaftenden<br />
Nachteile gänzlich zu beseitigen. Wenngleich<br />
die bisherigen Erfolge mit Castrol, seine immer<br />
grössere Verwendung bei Rennen jeder<br />
Art veranlasst hat, so wäre es doch falsch,<br />
daraus den Schluss zu ziehen, das Oel eigne<br />
sich nur für diese Zwecke. Die Firma liefert<br />
eine Serie verschiedener Oeltypen, die sich<br />
für den täglichen Betrieb jeder Automobilmarke<br />
bestens eignen und dabei die dem<br />
eigentlichen Rennöl innewohnenden Qualitäten<br />
ungeschmälert aufweisen. Der beleuchtete<br />
Globus in der Mitte des Standes, über<br />
welchem sich eine scheinbar nie versiegende<br />
Oelquelle erg'iesst, symbolisiert mit Recht<br />
den universalen Gebrauch von Castrol.<br />
Seitz & Co., Emmishofen.<br />
Die Eramishofer Karosserie-Firma ist auf<br />
dem Stand der F B W-Lastwagen als auch<br />
bei Mercedes-Benz vertreten. An beiden<br />
Ständen zeichnet sie für die AUwetter-Karosserie<br />
eines sechsrädrigen Omnibusses.<br />
Sehr praktisch und in der Arbeitsweise äus-<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
serst zuverlässig ist das nach eigenem System<br />
gebaute Kurbelverdeok. An beiden Ausstellungsobjekten<br />
ist die sorgfältige Ausarbeitung<br />
der Karosserie bis ins kleinste Detail<br />
bemerkenswert und beweist, dass hier Fachleute<br />
mit langjähriger Erfahrung am Werke<br />
waren.<br />
Valvoline.<br />
In einem geschmackvoll arrangierten, auf<br />
die Farben gelb, schwarz, Silber abgetönten<br />
Stand, präsentieren sich die verschiedenen<br />
Typen des bestbekannten Valvoline-Oeles.<br />
Auf eine ebenso originelle wie drastische<br />
Weise wird der Automobilist auf die Gefahr<br />
der Verwendung minderwertiger Oele aufmerksam<br />
gemacht. Da liegen in vorderster<br />
Reihe abgeschlagene Kurbelkasten, gekrümmte<br />
Pleuelstangen, angefressene Kolben<br />
etc. als stumme Zeugen einer unzweckmässigen<br />
Schmierung mit ungeeigneten Oelen. Die<br />
vor mehr als einem halben Jahrhunde'rt gegründeten<br />
Raffinerien sind schon seit 1884 in<br />
der Schweiz vertreten und haben seither<br />
ihren erstklassigen Ruf nicht nur behauptet,<br />
sondern stets gefestigt. Eine sorgfältig zusammengestellte<br />
Sammlung der verschiedenen<br />
Valvoline-Oeltypen, die in Schaugläser<br />
separat abgefüllt und mit den notwendigen<br />
Messinstrumenten versehen sind, ermöglicht<br />
es jedem Besucher, einwandfrei den Viscositätsgrad<br />
der verschiedenen Oele festzustellen.<br />
Bekanntlich zeichnet sich diese Marke<br />
durch ihr niedriges spezifisches Gewicht, einen<br />
hohen Flammpunkt nnd die sehr flach<br />
verlaufende Viscositätskurve auf. Alles Eigenschaften,<br />
die es zu einem der mei'stgeschätzten<br />
unter den Mineralölen stempeln.<br />
Durol.<br />
Das von einer der ältesten schweizerischen<br />
Oelfirmen auf den Markt gebrachte Durol-<br />
Oel finden wir auf einem eigenen Stand in<br />
einer Menge von verschiedenen Proben vor.<br />
Bekanntlich wird das Oel nunmehr nach dem<br />
sogenannten Genm-Prozess behandelt. Dadurch<br />
erhält das Oel einen äusserst zähen<br />
Film, der auch gesteigertem Druck erfolgreich<br />
widersteht und so fortwährende, wir-<br />
lieh eignet. Es gewährleistet durch seine Beständigkeit<br />
bei hohen Temperaturen eine wirkungsvolle<br />
Schmierung, ohne die lästige Bildung<br />
von Rückständen und zersetzenden Ausscheidungen.<br />
Texaco.<br />
Das unerschöpfliche Bidon, dem ständig<br />
ein munteres Bächlein goldgelben Texaco<br />
Oil entfliesst,ist das Wahrzeichendes Standes<br />
und versinnbildlicht die grosse Leichtflüssigkeit<br />
dieses Oeles. Das sorgfältig raffinierte<br />
und filtrierte Schmiermittel ist von<br />
allen Stoffen wie Paraffin, Teer oder Cylinderoel,<br />
welche bei der Verbrennung Kohlenrückstände<br />
verursachen könnten, vollständig<br />
frei. Dass es tatsächlich keine Oelkohle deponiert,<br />
wird jodermann am Stand durch ein<br />
einfaches Experiment demonstriert. Auf eine<br />
elektrische erhitzte Platte wird Texacoöl aufgeschüttet,<br />
das sich unter der gewaltigen<br />
Hitzo rasch verflüchtigt, ohne auch nur die<br />
geringst© Spur zu hinterlassen. Klar und sauber<br />
bleibt die Stelle, wo noch vor wenigen Sekunden<br />
das Oel aufgetragen wurde. Ein©<br />
weitere wertvolle Eigenschaft ist der hohe<br />
Flüssigkeitsgrad des Oels. Selbst bei Temperaturen<br />
unter Null stockt es nicht und ist so<br />
imstande, schon von den ersten Umdrehungen<br />
des Motors an seine Schmiertätigkeit<br />
in unvermindertem Masse aufzunehmen. Die<br />
Leichtflüssigkeit und seine Goldfarbe sind<br />
das Resultat einer äusserst sorgfältigen Auswahl<br />
zur Raffinerie verwetideteten Rohöle<br />
und seine hervorragenden Eigenschaften sicherten<br />
ihm einen ständig zunehmenden<br />
Absatz.<br />
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kungsvolle Schmierung verbürgt. Da das<br />
Durol einen niedrigen Stockpunkt aufweist,<br />
bleibt es auch im Winter leichtflüssig und erleichtert<br />
das Anspringen des Motors wesentlich.<br />
Am nämlichen Stand finden wir auch<br />
das hitzebeständige Getriebefett Galopol, das<br />
sich für die Wechselgetriebe von Personenwagen<br />
und Lastautos gleicherweise vorziigconstituc<br />
une preuve irrefutable des<br />
soins infinis apportes ä la fabrication<br />
de ces roulements.<br />
Los gravures ol-oontrfl<br />
lepresentent qnekjnes<br />
exemples de ces contrölea<br />
minutieux. La gravure d'en<br />
haut montre le contröle<br />
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Der «Selbstmord» des Velofahrers! One<br />
Unsitte, die man tagtäglich beobachten kann,<br />
ist das Anhängen der Velofahrer an Lastautomobilen.<br />
Und ein Unsinn dazu ! Wir beneiden<br />
keinen, der sich mit einem sorglosen<br />
Gesicht hinter einem Lastwagen herziehen<br />
lässt, denn wir wissen zu gut, dass er schon<br />
im nächsten Moment tot unter dem Wagen<br />
Hegen kann.<br />
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Der 21jährige Hermann Schelling, der sich<br />
nach der Arbeit am Dienstag abend mit seinem<br />
Velo von Schlieren nach Zürich begab,<br />
hängte sich an der Badenerstrasse an ein<br />
Lastauto, das mit ca. 100 Zentner Kies beladen<br />
war und in der gleichen Richtung fuhr.<br />
Der Chauffeur wusste nichts davon und hielt<br />
bei der Schönegg plötzlich an. Der Velofahrer<br />
fiel unglücklich zu Boden und geriet, als<br />
der Wagen eine kleine Rückwärtsfoewegung<br />
machte, direkt mit dem Kopfe unter das Rad,<br />
was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte.<br />
Der Unfall zeigt einmal mehr, dass die Unsitte<br />
des Anhängens mit allen Mitteln bekämpft<br />
werden muss. Es wäre mindestens<br />
zu wünschen, dass jeder Strassenbenützer<br />
dabei mithilft, indem er den Chauffeur auf<br />
den blinden Mitfahrer aufmerksam macht.<br />
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leichte Steuerung, seine ideale Federung, seine<br />
unvergleichliche Strassenhaltung, sowie seine<br />
starken Bremsen machen aus ihm den vollkommensten<br />
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Vorausgesetzt, dass 150 Spezial- Automobil - Ingenieure sich über die Anforderungen<br />
hätten einigen können, welche an einen „idealen" Wagen gestellt<br />
werden müssen, würden Sie darin nicht einen solchen kaufen wollen ?<br />
Nun, die Anforderungen sind festgelegt, - der Wagen ist da - und Sie<br />
können ihn kaufen.<br />
Im Januar 1926 wurde von der amerikanischen<br />
S. A.E. (Society of Automotive<br />
Engineers) eine Preisfrage unter Automobil-Ingenieuren<br />
ausgeschrieben, wobei<br />
diese angeben mussten, welchen<br />
technischen Anforderungen ein „ideales"<br />
Automobil für Familien-Gebrauch genügen<br />
müsste. S.A.E. ist eine Vereinigung<br />
von Ingenieuren, welche aus-<br />
schliesslich im Automobil-Betrieb tätig<br />
sind und deren Ziel es ist, durch Gedankenaustausch,<br />
Preisfragen usw. das<br />
Automobil stets zu einem höheren Grade<br />
von Vollkommenheit zu bringen.<br />
Von diesen Ingenieuren gingen 150 Entwürfe<br />
ein, ebensoviel Resultate langdauernder<br />
und genauer , Studien besterkannter<br />
Experten auf ihrem Gebiete.<br />
Von sämtlichen Ingenieuren wurde dann<br />
aus den 150 Entwürfen mit der grössten<br />
Sorgfalt das Allerbeste ausgewählt,<br />
wodurch die Spezifikation erhalten<br />
wurde für ein Automobil, das den<br />
höchsten technischen Anforderungen<br />
genügt, welche die Technik<br />
einem modernen "Wagen geben kann.<br />
Als die Anforder,iingen schwarz auf weiss da waren, stellte sich heraus, dass dieses von den besten Technikern als<br />
J[deal tt -Wagen gestempelte Automobil in ungefähr allen Anforderungen mit dem gerade auf den Markt gebrachten<br />
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BERN, 23. März .<strong>1928</strong><br />
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Automobilo in Bern, dazu bernischer Handels- Mailand. lagon, Bern. Lebendgewicht 218 Pfund, notarielle<br />
richter ! Beglaubigung unnötig. Wer ihn sieht, der glaubt's !<br />
Direktor Hirt von Zürich, Grossimporteur von<br />
Citro(e)nen.<br />
UVVitali : <strong>1928</strong> gez.<br />
Die Verantwortung für Unfälle<br />
bei Rennen.<br />
Der französische Automobil-Club du Kord veranstaltete<br />
im Jahre 1926 das Meeting von Boulogne<br />
sur Her. Unter den einzelnen Konkurrenzen beiarid<br />
sich auch ein Bergrennen auf die Cote de<br />
Baincthun. In diesem Rennen kam der englische<br />
Rennfahrer Dick Uowey in einer Kurve aus der<br />
Bahn, tütete einen Zuschauer, verletzte drei andere<br />
Personen (darunter einen Gendarmen) schwer, und<br />
kam selbst ums Leben. Die Familien der Opfer<br />
slelltcn nn die Erben Howeys Geldansprüchc. doch<br />
diese lehnten es als Engländer ab, sich der französischen<br />
Gerichtsbarkeit zu unterwerfen. Die Hinterbliebenen<br />
der Opfer machten nun den Automobil-<br />
Club du Nord für den Schaden verantwortlich und<br />
klagten ihn bei dem Gericht von Douai ein. Die<br />
Witwe. .d,es Toten klagte auf Fv. 000 000, davon<br />
Fr. 300 000 für sich und je Fr. 150 000 für ihre beiden<br />
Kindär.'Derjeuige, welcher bei dem Unfall beide<br />
Beine eingebüsst hatte, • klagte-auf Fr. 200000, und<br />
der Vater eines Siebzehnjährigen, der schwer verletzt<br />
wurde, forderte Fr. 100 000. Das Gericht von<br />
Douai erklärte, dass dev ,,<br />
Automobil-Club du Nord haftbar<br />
sei und sprach der Witwe Fr. 150 000 für sich und<br />
je Fr. 50 000 für ihre beiden Kinder zu. Der Vater<br />
des verunfallten jungen Mannes erhielt Fr. 12 000<br />
und Vergütung der Auslagen für ärztliche Behandlung.<br />
Der Automobil-Club du Nord war bei einer<br />
Versicherungsanstalt auf 2 Millionen Franken für<br />
den Unglücksfall und für 500,000 Franken per<br />
Verunglückten versichert; ausserdem bei einer andern<br />
Versicherungsgesellschaft auf 3 Millionen Fr.<br />
per Unglücksfall und Fr. 150 000 pro Verunglückten.<br />
Der getötete Rennfahrer war bei einer englischen<br />
Versicherungsgesellschaft gegen Unfälle im Rennen<br />
versichert, und eine der zahlenden französischen<br />
Versicherungsgesellschaften erhob nun bei einem<br />
englischen Gericht Regressansprüche gegen jene<br />
Versicherungsgesellschaft.<br />
Der Automobil-Club du Nord protestierte dagegen,<br />
dass der Gerichtshof ihn haftbar machte,<br />
trotzdem er<br />
für die glatte Abwicklung des Rennens die erforderlichen<br />
Massnahmen getroffen<br />
habe. Dies scheint aber denn, doch nicht ganz der<br />
Fall gewesen zu sein, denn ein Rennveranstalter<br />
muss damit rechnen, dass ein Fahrer aus der Kurve<br />
geschleudert werden kann. Doshalb muss Vorsorge<br />
getroffen sein, damit eine Gefährdung des Publikums<br />
ausgeschlossen ist. Wir weisen hier auf die<br />
musterhaften Vorsichtsmassregeln hin, die bei unseren<br />
schweizerischen Rennen zur Anwendung kommen.<br />
Das Publikum darf nicht nur nicht in den<br />
gefährlicheren Kurven verweilen, sondern die<br />
schweizerischen Rennveranstalter haben auch an<br />
diesen Punkten ihre Aufsichtsorgane, welche die Zuschauer<br />
aus dem Gefahrbereich fernhalten. tätig ist, wird am 2. April sein Amt als solothurnischer<br />
Berufsexperte antreten. lt.<br />
Aus dem Gerichtsurteil von Douai kann jeder<br />
Rennveranstalter die Lehren ziehen, dass er die<br />
Zuschauer von allen gefährlichen Stellen fernzuhalten<br />
hat.<br />
-ev<br />
Städtebau- und Verkehrsaussteilunn in Zürich. Alfred Piguet, einem ehemaligen Redaktor unserer<br />
In den Räumen des Kunsthauses in Zürich ver-französischeanstaltet<br />
der Bund schweizerischer Architekten vom<br />
Ausgabe, welcher dieser Tage • mit<br />
4. August bis zum 2. September eine schweizerische<br />
Städtebauausstellung. Eine grosse Anzahl von<br />
Städten hat bereits die Beteiligung zugesagt. Die<br />
Ausstellungsleitung beabsichtigt, der allgemeinen<br />
Ausstellung auch eine Zürcher Verkehrsausstellung<br />
anzugliedern.<br />
lt.<br />
Solothurn stellt einen Automobilexoerten Im<br />
Hauptamte an. Der Wunsch, es möchten -die solothurnischen<br />
Automobilexperten, die bis dahin die<br />
Führerprüfungen und die technischen Prüfungen<br />
der Motorfahrzeuge im Nebenamt besorgt haben,<br />
durch einen Experten im Hauptamt ersetzt werden,<br />
ist erhört worden. Die Unzulänglichkeiten des<br />
bisherigen Betriebes mit fünf nebenamtlichen Experten<br />
werden damit behoben. Herr Nussbaum, der<br />
als Kaufmann und bernischer Nebenexperte in Biel<br />
«La Concurrence de la Route et du Rail en<br />
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französische Arbeit behandelt mit klarer Objektivität<br />
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des stets zunehmenden automobilen<br />
Verkehrs eine unumgängliche Notwendigkeit<br />
und alle Anstrengungen, die in dieser Richtung<br />
gemacht werden, buchen wir mit besonderer<br />
Anerkennung für die fortschrittlichen<br />
Behörden! Zu diesen gehört auch der Qemeinderat<br />
von Thun, der kürzlich die Kleinsteinpflästerung<br />
der Bahnhofstrasse für Fr.<br />
54.727,75 durchführen Hess und für die nächste<br />
Zeit auch die Korrektion der Gerberngasse<br />
(ebenfalls mit Kleinsteinpflästerung)<br />
im Bauprogramm vorgesehen hat. Ebenso ist<br />
die Korrektion der Hofstettenstrasse geplant<br />
Ebenfalls erfreulich ist es, melden zu können,<br />
dass die Gemeinde Bäran bei Langnan<br />
i. E. den Anforderungen der Neuzeit genügen<br />
will! In der hinteren Bärau (östlich der Armenanstalt)<br />
ist eine Stelle der Staatsstrasse,<br />
die wegen der hohen Mauer auf der Nordseitc<br />
ganz unübersichtlich und für Auto- und<br />
Motorradfahrer nicht ungefährlich ist. Mit<br />
der Unterstützung der Gemeinde Bärau will<br />
der Staat Bern diese Staatstrasse nun korrigieren.<br />
Die Kosten dieser Strassenkorrektion<br />
sind auf Fr. 20.000 veranschlagt, an welche<br />
die Gemeinde Bärau Fr. 14.500 beitragen soll.<br />
Obschon dieser Beitrag für diese Landgemeinde<br />
ein ziemlich hoher ist, beschloss sie<br />
den erforderlichen Kredit zu bewilligen...<br />
möchten viele andere Gemeinden dieses löbliche<br />
Beispiel nachahmen. ey.<br />
Vom Verkehrswesen in Schaff hausen: Einführung<br />
des Einbahnsystems für die Unterstadt<br />
! Danach dürfen Fahrzeuge jeder Art,<br />
mit Einschluss der Fahrräder, die Unterstadt<br />
nur von unten nach oben befahren. Fahrzeuge,<br />
die von der Bachstrasse herkommen,<br />
müssen über die Bachbrücke Richtung Goldsteinstrasse<br />
nach der Moserstrasse fahren.<br />
Solche, von der Moserstrasse herkommend,<br />
fahren ebeufalls über die Goldsteinstrasse<br />
nach der Moserstrasse. Die Moserstrasse<br />
bleib für beidseitigen Verkehr geöffnet. Die<br />
Unterstadt und von der Vordergasse das<br />
Teilstück Unterstadt-Goklsteinstrasse gelten<br />
also als Einbahnstrassen. :—:<br />
Amerikanische<br />
Automobilstatistik.<br />
Die internationale Automobil-Handelskammer<br />
in New-York hat eine Statistik über die<br />
Entwicklung der Automobilindustrie veröifentlicht,<br />
die uns über die wichtige Rolle dieser<br />
Industrie orientiert.<br />
Die Zunahme der Produktion ist nicht nur<br />
in den Vereinigten Staaten, sondern auch in<br />
den Fabriken amerikanischer Industrieller in<br />
Kanada, eine gewaltige Ziffer. Es wurden total<br />
3,550,000 karossierte Wagen und Chassis<br />
hergestellt, wovon 3,066,000 Tourenwagen<br />
und 464,000 Lieferungs- und Lastwagen sind.<br />
Das vergangene Jahr zeichnet sich durch<br />
eine hohe Produktion geschlossener Wagen<br />
aus, die die imposante Zahl von 2,452,000 ausmachen<br />
(80%). Im Verlaufe des Jalires 1927<br />
wurden 500,000 Fahrzeuge exportiert, d. h.<br />
15% der Jahresproduktion.<br />
Im Jahre 1927 wurden 23,125,000 Fahrbewilligungen<br />
erteilt, wovon 20,140,000 für<br />
Tourenwagen und 2,985,000 für Last- und<br />
Lieferungswagen, In den Vereinigten Staaten<br />
von Amerika zirkulieren daher 80 Prozent<br />
des gesamten Automobilbestandes der Welt.<br />
Die Handelskammer sieht für <strong>1928</strong> eine Minimalproduktion<br />
von 5,000,000 Wagen vor.<br />
Die Konkurrenz zwischen den verschiedenen<br />
Automobilfabriken besteht weiter; die Zahl<br />
der Fabriken vermindert sich zusehends.<br />
Vor dem Mille Miglia-Rennen. Nächsten<br />
Sonntag läuft die Nennungsfrist rür diese<br />
grosse italienische Veranstaltung ab. Die<br />
Beteiligung ist befriedigend. Die französische<br />
Industrie lässt sich durch eine ihrer unermüdlichen<br />
Bugatti-Equipen sowie durch einen<br />
Talbot neuesten Typs vertreten. Amerika<br />
schickt einen Chrysler mit dem italienischen<br />
Fahrer Materassi an den Start, ebenso einen<br />
La Salle und Paige (4500 cem), welch letzterer<br />
durch das Piloten-Paar Pizzagalli und<br />
Riccoboni gelenkt wird. Italien verteidigt<br />
seine Farben durch Maserati, Alfa Romeo,<br />
Lancia, O. M., Itala, Ansaldo und ausserdem<br />
durch die Equipe des bekannten Sportman<br />
De Sterlich, der wahrscheinlich ausschliesslich<br />
mit italienischen Wagen anrücken wird.<br />
Fiat schickt keine Equipe, wird aber durch<br />
Einzelfahrcr vertreten sein. Der prachtvolle<br />
Aufmarsch der italienischen Industrie am<br />
Mille Miglia-Rennen beweist, dass sich Italien<br />
von dem Gespenst der Rennmüdigkeit<br />
nicht einschüchtern zu lassen gewillt ist. Das<br />
öffnet für den Grand Prix, dessen Organisation<br />
die Südländer den zaghaften Engländern<br />
freiwillig abgenommen haben, die günstigsten<br />
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Aus der neuen uoiiziehungsuerordnung<br />
zum strassengesetz des Kam. GrauDiinden.<br />
Am 20. Februar 1927 hat das Bündnervolk<br />
ein neues Strassengesetz angenommen und<br />
damit seine Strassen dem Motorfahrzeug geöffnet;<br />
unterdessen haben sich auch ausserkantonale<br />
Motorradfahrer die Gleichberechtigung<br />
erstritten, welchem Umstände die<br />
Jdeinrätliche Vollziehungsverordnung Rechnung<br />
trägt.<br />
Die Verordnung schreibt für die im Kanton<br />
stationierten Motorfahrzeuge nachfolgende<br />
Steuern vor:<br />
Für Personenwagen bis 5 HP Fr. 100.—.<br />
Für jede weitere HP wird die Steuer erhöht:<br />
bis zu 15 HP um Fr. 20.— und über 15 HP<br />
•um Fr, 25.—, im Maximum aber Fr. 1200.—.<br />
Für die Berechnung der Verkehrsgebühren<br />
und eventueller Rückvergütungen ist leider<br />
das Kalenderjahr massgebend. Bei erstmaliger<br />
Erteilung und Erneuerung der Verkehrsbewilligung<br />
für Motorfahrzeuge beträgt die<br />
Verkehrsgebühr:<br />
a) Vor dem 1. Mai = Vi,<br />
b) vor dem 1. September = % und<br />
c) nach dem 1. Sept. = *A der Jahrestaxe.<br />
Eine Rückvergütung auf bezahlte Verkehrsgebühren<br />
erfolgt nur an Motorfahrzeugbebitzer,<br />
welche die volle Jahrestaxe bezahlt<br />
haben, sofern das Fahrzeug im laufenden<br />
Jahr nicht wieder in Verkehr gebracht wird.<br />
Ueber diese rein fiskalische Regelung, die<br />
jeden Motorfahrzeugbesitzer zwingt, die<br />
Steuer beinahe für das ganze Jahr zu bezahlen,<br />
auch wenn er infolge der •Wegverhältnisse<br />
monatelang nicht fahren kann, wird allgemein,<br />
speziell aber in den höher gelegenen<br />
Talschaften, wie Davos und Engadin, mit<br />
Recht schwer geklagt.<br />
Gemäss kleinrätlicher Vollziehungsverordnung<br />
ist aber jeder Motorfahrzeugbesitzer,<br />
der im Laufe der Monate März oder April<br />
seinen Wagen benützen will, gezwungen, auch<br />
für die Monate Januar und Februar die Steuer<br />
zu zahlen, wenn auch die Weg- und Schneeyerhältnisse<br />
ihm die Benützung seines Wagens<br />
während den ersten Monaten verunmöglichen.<br />
Löst er erst am 1. Mai die Bewilligung,<br />
so bekommt er für die Monate November<br />
und Dezember keine Rückvergütung, auch<br />
wenn er während dieser Zeit seinen Wagen<br />
s<br />
einstellen muss. In unseren höher gelegenen<br />
Talschaften fallen für den Verkehr mit Motorfahrzeugen<br />
die Monate Januar und Februar<br />
sowie November und Dezember ausser<br />
Betracht. Es ist daher weder gerecht noch<br />
billig, dass der Kleine Rat aus fiskalischen<br />
Gründen diesen Umständen keine Rechnung<br />
getragen hat. Eine Abweichung von der<br />
Schablone, eine Einteilung der Zeit nach den<br />
Umständen und nicht nach dem Kalender,<br />
hätte sicherlich der Kontrolle keine wesentliche<br />
Mehrbelastung gebracht, dafür aber<br />
einen gerechten Ausgleich geschaffen.<br />
Es ist wohl angezeigt und wünschenswert,<br />
dass diese ungerechten Vorschriften in Bälde<br />
besseren Grundsätzen Platz machen.<br />
Die Einreisegebühren für ausserkantonale<br />
Fahrzeuge betragen: Fr. 10.— pro Personenautomobil<br />
für dreitägigen; Fr. 20.— für zehntägigen<br />
Aufenthalt; Fr. 40.— bis zu einem<br />
Monat und Fr. 100.— für den Aufenthalt von<br />
3 Monaten. Alle ausserkantonalen Motorfahrzeuge<br />
sind verpflichtet, an der Grenzkontrolle<br />
anzuhalten und sich über den Besitz der<br />
Verkehrs- und Führerbewilligungen auszuweisen.<br />
Für die Fahrgeschwindigkeit gelten die<br />
Vorschriften der K. V. O. Die Kontrolle darf<br />
die Fahrgeschwindigkeit nur durch Doppelposten,<br />
von denen jeder mit Stoppuhr ausgerüstet<br />
sein muss, feststellen.<br />
Jedes Bussdekret hat eine kurze Motivierung<br />
zu enthalten. -11-<br />
Die Lorrainebrücke in Bern.<br />
Verkehrstechnische Betrachtungen haben<br />
uns schon wiederholt Gelegenheit gegeben,<br />
die durchaus unhaltbaren Zustände der Verbindung<br />
zwischen dem Zentrum Berns und<br />
der Lorraine, dem nördlichen Ausgangsquartier<br />
der Bundesstadt, unter die Lupe<br />
zu nehmen. Zwischen dem Bahnhof und diesem<br />
Industrieviertel besteht bis zur Stunde<br />
eine einzige Brücke, nämlich die Eisenbahnbrücke.<br />
Einige Meter unter den Schienen<br />
ist mit Brettern ein Zwischenstock gelegt<br />
worden, durch den sich Fuhrwerke und<br />
Fussgänger, die donnernden Züge über sich,<br />
eine beträchtliche Meterzahl bis zum Aarespiegel<br />
unter sich, in trauter Enge durchwinden<br />
müssen. Nachts ist dieser vergitterte<br />
Tunnel von einigen schwachen Lichtquellen,<br />
Modell Ställaternen, «beleuchtet». Der ganze<br />
starke Motorfahrzeugverkehr wird ausschliesslich<br />
über die Kornhausbrücke geleitet.<br />
Zu den Stosszeiten kann man da gelegentlich<br />
auch recht amüsante Stauungen beobachten,<br />
ist doch die an und für sich schmale<br />
Brücke mit zwei Schienenbändern der Trambahn<br />
geschmückt, was zur Folge hat, dass<br />
zwei sich kreuzende Wagen ein regelrechtes<br />
Verkehrshindernis bilden.<br />
Doch nun soll es anders kommen. Die seit<br />
Jahren geplante Lorrainebrücke ist im Bau<br />
begriffen. Das heisst, so schnell geht das in<br />
Bern natürlich nicht. Aber nachdem sich<br />
letzten Herbst die Volksabstimmung endgültig<br />
für den Bau ausgesprochen hat, können<br />
heute an beiden Seiten des Aareufers bereits<br />
verschiedene Veränderungen wahrgenommen<br />
werden. Neben der bei solchen Gelegenheiten<br />
üblichen Ablagerung von Baumaterialien<br />
ist am Bollwerk ein kleines Barackendorf<br />
entstanden, das wie für die Ewigkeit<br />
gebaut zu sein scheint. Die Fussgänger<br />
haben dafür, immer an einer plakatgeschmückten<br />
Wand entlang, einen beträchtlichen<br />
Umweg auszuführen, um in einer kürzlich<br />
fertiggestellten Unterführung unter den<br />
Bauplatz durchzuströmen und nach dieser<br />
Fahrt durch dunkle Labyrinthe in den Darm<br />
der Roten Brücke (ein weiterer Name der<br />
Eisenbahnbrücke!) einzumünden. Der Fahrverkehr<br />
für Fuhrwerke wird (im Sens unique)<br />
über die Schützenmatte geleitet.<br />
Seit einigen Tagen erhebt sich aus dem<br />
Aarebett eine zweistöckige Holzbrücke, auf<br />
der sich lärmende Arbeiter tummeln. Links<br />
und rechts an dem vom Gehölze (einer der<br />
Leidtragenden ist auch der botanische Garten<br />
!) gesäuberten Bördern rutschen emsig<br />
kleine Karretchen auf und ab. Auf der Lorrainen-Seite<br />
sind die Fundanientierungsarbeiten<br />
und Beton-Stützmauern für die Erweiterung<br />
der Strasse beträchtlich fortgeschritten.<br />
Allgemach setzt sich das bestimmte Gefühl<br />
fest, dass die Berner Stadtbehörden mit ihrem<br />
Vorschlag einer zwei- bis dreijährigen<br />
Bauzeit nicht stark über das Ziel hinausgeschossen<br />
haben dürften. Wie man sieht, wird<br />
der Bau der Lorrainebrücke, und damit die<br />
dringende Verkehrsentlastung der Kornhausbrücke,<br />
zu erleben sein.<br />
Von besonderer Wichtigkeif für die Verkehrsicherheit<br />
ist, dass mit der Verlegung<br />
der Eise'nbahnbrücke — die nach erfolgtem<br />
Bau der neuen Brücke bis Anno Domini 1950<br />
bestimmt zu erwarten ist — das Lorraine-<br />
Quartier von seinen beiden famosen Niveauübergängen<br />
befreit wird. Heute kann kein<br />
Mensch das Lorraine-Quartier von Süden<br />
her betreten, ohne unter den Schlagbäumen<br />
eines Niveauüberganges durchzumüssen.<br />
Der Bau der Lorrainebrücke wird für die<br />
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Die Geiahren der Strasse. Der Bildungsausschuss<br />
der Arbeiterunion Thun veranstaltete<br />
am letzten Samstag einen Lichtbildervortrag,<br />
an welchem Herr Polizeikommissär<br />
Müller aus Bern, ein bekannter „Fachmann<br />
auf dem Gebiete des Verkehrspolizeiwesens,<br />
über die Möglichkeiten einer Verkehrssanierung<br />
und dann, anhand eines reichhaltigen<br />
Bildermaterials, über Verkehrsunfälle und deren<br />
Verhütung sprach. Vortrag und Lichtbilder<br />
machten auf die zahlreichen Zuhörer einen<br />
nachhaltigen Eindruck.<br />
Solche vorbildliche Aufklärungsarbeit ist<br />
begrüssens- und verdankenswert und kann<br />
viel zur Verhütung von Verkehrsunfällen<br />
beitragen.<br />
-ey.<br />
Beim Spielen verunglückte letzer Tage ir<br />
Ettisbühl (Luzern) ein siebenjähriger Knabe,<br />
indem er auf die Landstrasse sprang. Im seiben<br />
Augenblick fuhr gerade das Auto eines<br />
Arztes vorbei, von welchem der Knabe erfasst<br />
und unter die Räder geworfen wurde.<br />
Mit einem schweren Schädelbruch, in hoffnungslosem<br />
Zustande, musste das Kind vom<br />
Platze getragen werden...<br />
«Unter dem Auto verunglückt»... «Vo;r<br />
Auto überfahren» ... solche und ähnliche Un<br />
heilsbotschaften sind leider immer wieder,<br />
von Zeit zu Zeit, in den Tagesblättern zu lesen.<br />
Und doch würden sie auf ein Minimum<br />
reduziert werden können, wenn man über<br />
all, durch frühzeitige Aufklärung der Jugend,<br />
auf die Gefahren des Verkehrs aufmerksam<br />
machen würde. An Verkehrsstrassen sollte<br />
man aber überhaupt nicht spielen, sondern,<br />
wenn möglich, auf abseits des Verkehrs liegenden,<br />
gesicherten Plätzen.<br />
Zu einem Unglück braucht es oft nur die<br />
Unachtsamkeit eines Bruchteils einer Sekunde.<br />
Aufklärung und Mahnung zur Vorsicht<br />
sind daher immer dringendere Zeitgebote<br />
für die Erziehung der Jugend. Es ist<br />
ihr immer wieder zu sagen, dass sie beim<br />
Spielen recht vorsichtig sei, namentlich in<br />
der Nähe von verkehrsreichen Strassen,<br />
denn... spring niemals unverhoffterweis'<br />
ganz plötzlich auf die Strasse, aus Haus, aus<br />
Garten oder sei's aus einer Seitengasse! -ev.<br />
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Ein neuer Automobilmotor mit<br />
veränderlichem Hub.<br />
Bekanntlich hängt die Wirtschaftlichkeit<br />
eines Automobilmotors davon ab, dass er immer<br />
richtig ausgenützt wird. Das bedeutet<br />
bei ihm, der ständig mit verschiedenen Umdrehzahlen<br />
und einmal mit wenig und datin<br />
wieder mit mehr Gas arbeitet, dass er sein<br />
Bestes eigentlich nur dann leistet, wenn seine<br />
minutliche Umdrehungszahl und seine Gasfüllung<br />
ganz bestimmte sind. Deshalb brauchen<br />
wir auch im Motorwagen ein Wechselgetriebe,<br />
das zu beseitigen die Motoren mit<br />
veränderlichem Hub am ehesten versprechen.<br />
Es fragt sich dabei nur, was praktischer und<br />
billiger ist. ein normaler Motor, wie wir ihn<br />
jetzt haben, des-sen soeben genannte Schwächen<br />
durch die Hinzugabe eines Wechselgetriebes<br />
ausgeglichen wird, oder ein im Bau<br />
wesentlich komplizierterer und also teurerer<br />
Motor mit veränderlichem Kompressions- und<br />
Arbeitshub. Vorerst ist der Schein noch gegen<br />
letzteren, denn alle derartigen Motoren, über<br />
die wir schon seit Jahren von Zeit zu Zeit<br />
berichteten, haben bisher keinen Erfolg gehabt,<br />
weder im Automobitoau, noch in den<br />
andern Zweigen, in denen solche Motoren<br />
Verwendung finden könnten und wo sie sich<br />
eigentlich offensichtlich noch besser bewähren<br />
könnten. Unsere Leser werden sich vielleicht<br />
noch des französischen Aiidreaumotors<br />
erinnern, den wir im Jahre 1925 in Wort und<br />
Bild' schilderten, dann des gleichartigen Mofors<br />
des Amerikaners Powell, des Engländers<br />
Thomas, sowie des Italieners Cargnelutti,<br />
welch letzterer nach dem gleichen Prinzip<br />
einen Motorradmotor konstruierte, die wir<br />
hier alle seinerzeit bei ihrem Ersterscheinen<br />
Revue passieren Hessen. Von allen diesen<br />
Motoren hat man schon nach kurzer Zeit<br />
nichts mehr gehört. Das mag allerdings auch<br />
daran liegen, dass die Zeiten für derartige<br />
Konstruktionen, die immer mit kostspieligen<br />
Versuchen verknüpft sind, nicht gerade sehr<br />
günstig sind, zumal wir im Gründe genommen<br />
bei der Vollkommenheit unserer ietzigen<br />
Automobil- und Motorradmotoren auch keinen<br />
Grund haben, diese Konstruktionen aufzugeben.<br />
Nun hat wieder einmal ein unentwegter<br />
Konstrukteur, der deutsche Ingenieur Graf,<br />
das gleiche Problem zu lösen versucht. Sein<br />
Motor soll nach Berichten aus Deutschland<br />
sogar sehr gute Resultate ergeben haben,<br />
und man spricht davon, dass ihn eine deut-<br />
Scheuia des Grafsehen Automobilmotors mit veränderlichem<br />
Kompressionshub.<br />
1) Kompressions- und Verbrennungsraum; 2) Kolben;<br />
3) Schwinghebel: 4) Pleuelstangen in der<br />
Stellung der höchsten Kompression, also des längsten<br />
Kolbenhubes (die gestrichelten Linien stellen<br />
die Normal- bzw. geringste Kompression dar);<br />
5) Kurbelwelle; 6) Einlass; 7) Auslass; 8") Zylinder;<br />
9) Ansaugleitung; 10) Gasirossd: 11) Vakuumleitung;<br />
12) Steuerzylinder für das Vorstellen, des<br />
Kolbenhubes, was durch die Regulierhebel 13 ,ge-.<br />
schient; 14) Exzenter dieser Hebel.<br />
sehe Fabrik in Serien bauen werde. Ob er<br />
dabei zur Verwendung in Personenwagen<br />
oder in Motorlastwagen bestimmt ist, darüber<br />
ist noch nichts bekannt. Dem Anschein nach<br />
scheint er sich mehr für schwere Nutzfahrzeuge<br />
und Motorboote z\i eignen als für<br />
schnelle Personenwagen.<br />
Unsere hier wiedergegebene Zeichnung des<br />
Grafseben Motors stellt diese Konstruktion<br />
nur schematisch dar. In Wirklichkeit gleicht<br />
der Motor äusserlich fast einem normalen<br />
Automobilmotor, wenngleich seine Form etwas<br />
breit und gedrungen ist, so dass man in<br />
ihm sofort eine schwerere Lastwagenmaschine<br />
vermutet. Der Motor hat, wie man<br />
sieht, wesentlich mehr Teile als ein gewöhnlicher<br />
Automobilmotor und seine Bauart<br />
weicht von diesem, was sein Inneres anbelangt,<br />
nahezu vollständig ab. Er besteht in<br />
der Hauptsache ans zwei sich gegenüber liegenden<br />
Zylindern, in deren Mitte 1 sich der<br />
Kompressions- und Verbrennungsraum befindet.<br />
Die beiden Kolben 2 sind gelenkig,<br />
mit je einer kurzen Kolbenstange an je einem<br />
Schwinghebel 3 befestigt, der die Motorkraft<br />
durch die Pleuelstange 4 auf die Kurbelwelle<br />
5 überträgt. Diese Anordnung ist durchaus<br />
sympati.sch, weil sie von vornherein einen<br />
erschütterungsfreien, weil gut ausbalanzierten<br />
Lauf der Maschine ergibt. Die gleiche Eigenschaft<br />
haben ja auch alle Motoren mit sich<br />
gegenüberliegenden Zylindern.<br />
Der Gaseinlass, sowie der Auslass geschehen<br />
bei dem Motor durch die Ventile 6 und 7,<br />
die in der üblichen Weise von zwei Nockenwellen<br />
gesteuert werden, die auf unserer<br />
Zeichnung, um sie nicht zu komplizieren,<br />
nicht eingezeichnet sind. Dabei erfolgt die<br />
Gaszuführung zum Einlassventil durch die<br />
auch auf der andern Seite geschlossenen<br />
Kolben, die sich in den Zylindern 8 hin- und<br />
herbewegen, wobei sie einmal das Gasluftgemisch<br />
in der üblichen Weise aus dem Vergaser<br />
saugen, um es im darauf folgenden<br />
Takte zum Ehilassventil zu drücken. Daraus<br />
geht hervor, dass sie ähnlich wie ein Kompressor<br />
arbeiten, das Gasluftgemisch also<br />
unter Druck dem Motor zuführen.<br />
Die Verstellung des Arbeitshubes der beiden<br />
Kolben geschieht bei dem Grätschen<br />
•Mötör auf eine ganz neue Art. Es wird dazu<br />
der 'Unterdrück verwendet, der sich beim<br />
Ansaugen der Kolbenunterteile in der Ansaugleitung<br />
ergibt und der bekanntlich umso<br />
grösser ist," je langsamer der Motor läuft,<br />
bzw. je weniger die Gasdrossel geöffnet ist.<br />
Hier ist auch der springende Punkt der<br />
Wirtschaftlichkeit in der Leistung dieses Motors.<br />
Auf unserer Zeichnung befinden sich<br />
über den beiden Hauptzylindern des Motors<br />
noch zwei weitere Zylinder, die nur dazu<br />
dienen, die Verstellung des Kolbenhubes zu<br />
betätigen. Sie arbeiten, ähnlich wie die bekannten<br />
Vaccuumservobremsen, unter dem<br />
Unterdruck der Ansaugleitung. Ist dieser<br />
gross, d. h. läuft der Motor also langsamer,<br />
wo er unwirtschaftlich arbeitet, so führen<br />
sie mittels ihrer Steuerungshebel 13 herbei,<br />
dass der Kolbenhub verlängert wird. Dadurch<br />
wird das geringe Gasluftgemisch stärker im<br />
Kompresionsraum zusammengedrückt als<br />
wenn der Motor mit mehr Gas arbeitet. Die<br />
Folge davon ist, dass die Motorleistung er-"<br />
höht wird, während sie bei einem normalen<br />
Automobilmotor unter solchen Bedingungen<br />
selbstverständlich eine geringere ist. Je<br />
mehr man dem Motor Gas gibt, desto geringer<br />
wird darauf die Verlängerung des Kolbenhubes,<br />
so dass er bei Vollgas genau so arbeitet<br />
wie ein gewöhnlicher Automobilmotor.<br />
Der Vorteil dieser Bauart liegt also in' der<br />
Hauptsache darin, dass seine Kraft audh bei<br />
geringen Motortourenzahlen immer noch, sehr<br />
bedeutend ist. Ein weiterer Vorteil dieser,<br />
Konstruktion ist der, dass sie auch ohne<br />
Zündapparat nach dem Dieselprinzip arbeiten<br />
kann, sowie gemischt, also einmal mit Zündvorrichtung<br />
und dann wieder mit Selbstzündung<br />
ä la Diesel, in welch letzterem Falle<br />
dem Motor der Brennstoff in der bekannten<br />
Weise eingespritzt wird. Diese Eigenschaft<br />
macht den Motor besonders wertvoll für<br />
Nutzfahrzeuge aller Art, auch wenn sie seine<br />
Bauart, wie unsere Zeichnung zeigt, auf der<br />
diese Möglichkeit angedeutet ist, deshalb auch<br />
noch weiter kompliziert. Der Nutzeffekt einer<br />
Maschine berechnet sich ja schliesslich nicht<br />
nur nach deren Anschaffungskosten, sondern<br />
auch nach den Betriebskosten, die sie verursacht.<br />
Theoretisch betrachtet, verspricht<br />
der Grafmotor allerhand, dagegen muss die<br />
Praxis erst zeigen, ob sich diese Znkunitsaussichten<br />
auch realisieren lassen. io.<br />
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de deux ressorts cantileoers obliques, dont<br />
l'efficacitö est unanimement reconnue, et d'un<br />
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Ein «Won Haus zu Haus»-<br />
Lfeferungswagen.<br />
Es gibt viele Gewerbe und Handlungen, die<br />
sich zur Ablieferung ihrer Erzeugnisse oder<br />
Waren eines Handwagens oder eines Einspänners<br />
bedienen, teils aus Sparsamkeitsrücksichten<br />
und teils deshalb, weil das Fahrzeug<br />
dabei bei jedem Hause hält, um dort<br />
Waren abzuliefern. Für diese Kategorie von<br />
Geschäften, in der Hauptsache kleinere<br />
Bäckereien, Milchhandlungen, Krämer, Metzger<br />
usw. hat die Package Car Corporation in<br />
Chicago einen eigenen kleinen Motorwagen<br />
konstruiert, dessen Vertrieb die bekannte<br />
Stutz Motor Car Co. in die Hand genommen<br />
hat. Es ist eine bemerkenwerte Neuerscheinung<br />
im öffentlichen Verkehr und auf dem<br />
Automarkt und auch vom konstruktiven<br />
Staii'inmikt aus gesehen recht interessant.<br />
Die Idee, auch die kleinsten Geschäfte zu automobilisieren,<br />
zwang den Konstrukteur dieses<br />
T ipWinisjswagens dazu, ihn so einfach<br />
wie möglich zu bauen und ihn ganz speziell<br />
dem Verkehr von Haus zu Haus anzupassen.<br />
Das Fahrzeug ist daher nur mit dem Aliernotwendigsten<br />
ausgestattet, das zu seinem<br />
Betrieb unbedingt erforderlich ist. Dasselbe<br />
bezieht sich auf seine Wartung und Bedienung.<br />
Der kleine, mit einer geschlossenen Lieferungskarosserie<br />
versehene Wagen hat eine<br />
Tragfähigkeit von 1,5 Tonnen, also viel mehr<br />
•als normale kleine Lieferungswagen, die gewöhnlich<br />
nur für eine Nutzlast bis zu einer<br />
halben Tonne geeignet sind. Das Fahrzeug<br />
wird durch einen wassergekühlten Viertaktmotor<br />
angetrieben, dessen Zylinder sich wagrccht<br />
gegenüber liegen. Sie bilden mit dem<br />
Wechselgetriebe, das zwei Vorwärtsgänge<br />
und einen Rücklauf hat, einen Block, der auf<br />
die Hinterachse aufgesetzt ist. Letztere wird<br />
von der Getriebewelle aus direkt durch<br />
Wurmzahnräder getrieben, wobei das Differentialgetriebe<br />
natürlich weggelassen ist, da<br />
der Wagen nur für eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 25 km in der Stunde konstruiert ist.<br />
Einen eigentlichen Kühler hat der Wagen<br />
nicht. An dessen Stelle sind die Wasserleitungsrohre<br />
sehr gross gehalten und ein<br />
Wasserbehälter hinten im Wagen untergebracht,<br />
durch den das Kühlwasser nach dem<br />
Thermosiphonprinzip zirkuliert. Der ganze<br />
hintere Maschinenblock ist innerhalb 20 Minuten<br />
aus dem Wagen zu nehmen.<br />
Vor dem Motor sitzt auf dessen Kurbelwelle<br />
eine auffallend grosse Dynamo, die<br />
ihren Strom in eine ebenfalls umfangreiche<br />
Akkumulatorenbatterie schiedet.<br />
hältnismässig sehr starke elektrische Anlage<br />
bat den Zweck, dass das Fahrzeug abends<br />
mit einer Reklamebeleuchtung versehen werden<br />
kann; auch sichert sie die ständige Betriebsbereitschaft<br />
des elektrischen Anlassmotors,<br />
der bei diesem Wagen natürlich unzählige<br />
Male im Tage in Anspruch genommen<br />
wird. Der Anlassmotor treibt den Automobilmotor<br />
in der üblichen Weise über das<br />
Motorschwungrad hinweg an.<br />
Dio neueste Schöpfung der amerikanischen Aulomobilindustric:<br />
der von-Haus-zu-Haus-Liefernngswagen,<br />
ider c Paclcage-Car», der von der Stutz<br />
Motor Car Co. vertrieben wird.<br />
Die Bedienung dieses Fahrzeuges geschieht<br />
nur durch einen einzigen Hebel für die Kupplung<br />
und Schaltung des Getriebes, sowie<br />
durch einen kleinen Hebel beim senkrecht<br />
angeordneten Lenkrad. Es ist also kein<br />
Kupplungspedal vorhanden, wohl aber ein solches<br />
für die Bremse, die auf die beiden Hinterräder<br />
wirkt. Verlässt der Führer den Wagen,<br />
so arretiert er dieses Pedal in der<br />
Bremsstellung. Die Hebel für die Kupplung<br />
und Schaltung sind doppelt, d. h. auf jeder<br />
Wagenseite ist ein solcher angeordnet, während<br />
sich der stehende Fahrer in der Mitte<br />
befindet. Diese Anordnung hängt mit dem<br />
Betrieb des Fahrzeuges zusammen, da der<br />
Lenker ja einmal auf einer Seite aus- oder*<br />
einsteigt und das andere Mal auf der andern.<br />
Deshalb arbeiten die Hebel auch in ganz anderer<br />
Weise, als es bei normalen Automobilen<br />
der Fall ist. Ehe der Wagenführer sein Fahrzeug<br />
verlässt, bremst er und arretiert darauf<br />
diese Bremse, was die Kupplung ausschaltet.<br />
Betritt er seinen Wagen Avieder, so kann er,<br />
wenn er die Bremse löst, sofort wieder anfahren,<br />
da dadurch der Anlassmotor angeworfen<br />
wird. Auch beim jedesmaligen Schalten<br />
wird die Kupplung ausgelöst, so dass der<br />
Schalthebel beim Verlassen des Fahrzeuges<br />
AUiUMÜblL-KbVUL 2?<br />
Diese ver-<br />
in seiner jeweiligen Stellung bleiben kann.<br />
Steht der Wagen in der Ebene nicht unter<br />
der Bremse, so wirft in diesem Falle das<br />
Betätigen des Schalthebels zuerst den Motor<br />
mittels des elektrischen Anlassers an,<br />
dann wird der Gang eingeschaltet und darauf<br />
erst die Kupplung eingerückt, was alles mit<br />
dem gleichen Hebel geschieht.<br />
Der kleine Paekage-Wagen hat keinen<br />
Chassisrahmen und auch keine Vorderachse.<br />
Letztere wird durch drei Federn ersetzt, die<br />
von Vorderrad zu Vorderrad gehen und oben<br />
an der Karosserie befestigt sind, die den<br />
Chassisrahmen durchweg ersetzt und teils<br />
aus Holz und teils aus Stahlblech besteht.<br />
Die mit Pneus bereiften Räder sind nicht<br />
abnehmbar, aber mit abnehmbaren Felgen<br />
versehen. Das Fahrzeug ist ungefähr 3 Meter<br />
laug, 2,20 Meter hoch und 1,30 Meter breit.<br />
Sein Radstand beträgt 2,60 Meter und sein<br />
Gewicht etwa 800 Kilogramm. to,<br />
Ei» origineller Stossdämpfer. Die bekannte<br />
amerikanische Motorradfabrik, die Indian<br />
Motocycie Company, hat kürzlich einen<br />
Stossdämpfer für Automobile in Amerika auf<br />
den Markt gebracht, der nach einem ganz<br />
anderen Prinzip arbeitet als die bis heute<br />
üblichen Federungsdämpfer. Der Indianstossdämpfer<br />
wird nicht am Chassisrahmen<br />
angebracht und auch nicht an den Wagenachsen,<br />
sondern an der zu dämpfenden Feder<br />
selbst. Er wird hier mit einer Klammer<br />
am Anfang oder Ende oder au beiden Stellen<br />
durch eine einzige Stellschraube befestigt,<br />
wie der Indian-Stossdämpfer an der Wageufeder<br />
montiert wird.<br />
kann also ohne weiteres und sehr schnell an<br />
jedem Fahrzeug angebracht werden. Diese<br />
Klammer hält einen konisch geformten Arm<br />
oder Hebel, der hier als Gewicht arbeitet. Kr<br />
hängt normaler Weise nach unten und stützt<br />
sicli mit seinem Oberteil gegen das unterste<br />
Blatt der Wagenfeder. Seiu Gewicht ist so<br />
berechnet und muss daher auf jede Federung<br />
besonders abgestimmt, d. h. auf ihr an entsprechender<br />
Stelle angebracht werden, dass<br />
er im Ruhezustände keinen Druck auf die<br />
Feder ausübt. Sobald der Wagen aber, auf<br />
der Fahrt einen Stoss erhält und sich die<br />
Feder dadurch etwas verbiegt, drückt das<br />
auf der Feder aufliegende Ende des Gewichtes<br />
deren Blätter zusammen, wodurch die<br />
Federwirkung gedämpft wird. Das Gewicht<br />
wirkt in dieser Weise nach beiden Richtungen<br />
hin, also wenn die Feder in die Höhe<br />
Wie er liier wirkt.<br />
geht, oder wenn sie nach unten gedrückt<br />
wird, weil es dabei jedesmal eine entgegengesetzte<br />
Bewegung ausführt und damit die<br />
Federbewegung etwas bremst. Man kann sich<br />
als Laie über dieses Ei des Columbus verwundern<br />
und auch die Praxis muss erst bcweisen,<br />
ob dieser Stossdämpfer die richtige<br />
Lösung ist. Er hat auf jeden Fall den Vorteil,<br />
nicht teuer zu sein, denn er wird in<br />
Amerika zum Preise von 15 Dollars pro Satz,<br />
von vier Stück verkauft.<br />
to.<br />
Der Luftkammarreif<br />
IREl.LI<br />
ist ein Halbpneu,<br />
d.h. einvollinimnii in Verbindung mit einem bermetisch<br />
abgeschlossenen, iaftgeftUten Schlauch oder<br />
ein Pneu oder Leinwand mit geringem Druck.<br />
Er ist einzig in seiner Konstruktion<br />
und schmiegt sich den Unebenheiten<br />
der Strosse besser an als ein voll'<br />
gepumpter Biesenpneu.<br />
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Frage 6719. Anbringen eines Schutzschildes vor<br />
dem Motor, Ich will an meiner Maschine zwei<br />
Schutzschilder vor den Beinen anbringen und diese<br />
so ausführen, dass sie unten bei» Kurbelgehäuse<br />
zusammentreffen, um sie hier befestigen zu können.<br />
Zwischen ihnen ist oben natürlich genügend<br />
freier Raum, um die Fahrluft zu dem Zylinder gelangen<br />
zu lassen. Dagegen würde das Schild den<br />
unteren Teil des Motors ganz bedecken. Ist gegen<br />
letzteres irgend etwas einzuwenden ?<br />
T. U. in W.<br />
Antwort: Ja, denn auch der untere Teil des<br />
Zylinders und vor allem das Kurbelgehäuse, das<br />
nicht umsonst aus Aluminium besteht, sind bei der<br />
Berechnung der Kühlwirkung in Betracht gezogen.<br />
Es könnte daher vorkommen, dass sich Ihr Motor<br />
bei einer derartigen Anordnung der beiden Schutzschilder<br />
stärker erhitzt, weil hier das Oel im Kurbelgehäuse<br />
zu wenig gekühlt wird. Wir empfehlen<br />
Ihnen daher, die beiden Schilder getrennt für jedes<br />
Bein anzubringen, die Sie ja trotzdem durch<br />
einen schmalen Querträger am Kurbelgehäuse befestigen<br />
können. .. te.<br />
Frage 6720. Beschädigtes Rollenlager. Die Kurbelwelle<br />
meines Einzylindermotors ist auf beiden<br />
Seiten auf Rollen gelagert, die in der üblichen<br />
Weise durch die Oelpumpe geschmiert werden.<br />
Beim Auseinandernehmen des Motors bemerkte ich<br />
nun, dass das eine Rollenlager noch sehr gut erhalten<br />
ist, während das andere, das eich auf der<br />
Transmissionseite befindet, wo auch die aussen liegende<br />
Schwungscheibe angeordnet ist. auffallende<br />
Spuren der Abnützung zeigt. An was liegt diese<br />
ungleichmässige Abnützung der Rollenlager?<br />
G. D. in F.<br />
Antwort: Das Rollenlager, das sich auf der<br />
Seite der Kraftübertragung befindet, ist selbstverständlich<br />
grösserer Beanspruchung unterworfen<br />
als das andere, nicht so sehr belastete Lager. Deshalb<br />
wird dieses Transmissionslager gewöhnlich<br />
auch wesentlich breiter ausgeführt. Wenn das bei<br />
Ihrem Motor nicht der Fall ist, so liegt hier vielleicht<br />
ein Versehen in der Montage vor. Prüfen<br />
Sie einmal, ob diese Lagerstelle ein breiteres Lager<br />
aufnehmen kann. Wenn ja, so ist es sicher, dass<br />
darin ein zu schmales Lager untergebracht wurde.<br />
Wenn nicht, dann läuft hier wahrscheinlich das<br />
Schmieröl infolge der hohen Lagerbelastung und<br />
der Zentrifugalkraft aus dem Lager heraus. In<br />
diesem Falle dichten Sie das Lager gegen die<br />
Transmission zu besser ab, als das bisher geschehen<br />
ist, dann wird dieses Lager doch eine<br />
längere Lebensdauer haben. te.<br />
Frage 6721. Kolbenringbruch. An meinem Motor<br />
kommt es auffallend oft vor, dass gerade der<br />
oberste Kolbenring bricht. Der Zylinder ist an<br />
dieser Stelle vollkommen in Ordnung, und der<br />
oberste Kolbenring kann ihn niemals übersehreiten,<br />
so dass er sich im Kompressionsraum ausdehnen<br />
tmd dadurch brechen würde. An was kann dieser<br />
wir unerklärliche Uebelstand liegen ? R. S. in U.<br />
>••«••»••< f—i >««»•»»««•<<br />
Antwort: Sie haben wohl einen Aluminiumkolben.<br />
In diesem Fallo ist es möglich, dass der<br />
oberste Kolbenring, wenn der Kolben kalt ist, in<br />
seiner Nute etwas nach oben oder unten kippen<br />
kann. Das führt eine Einklemmung des Ringes<br />
herbei, zumal beim Ingangsetzen des kalten Motors,<br />
die ihn zum Brechen zu bringen vermag. Untersuchen<br />
Sie den Kolben, dessen oberste Rinsnute<br />
und auch den Kolbenring selbst einmal nach dieser<br />
Richtung hin, da ja auch ein zu weiter Kolbenring<br />
zu diesem Uebelstand beiträgt. Wenn Ihr<br />
Motor inzwischen wieder zusammengebaut worden<br />
ist, so lassen Sie ihn so, werfen ihn aber niemals<br />
an, wenn er kalt ist, ohne ihn zuerst mit Benzin,<br />
in das Sie etwas Oel geben, oder noch besser mit<br />
Speedoil etc. vermischen, einzuspritzen. Dadurch<br />
wird das Oel um den obersten Kolbenring flüssiger,<br />
der sich infolgedessen durch seine Spannung<br />
richtig an die Kolbenwand anlehnt, anstatt durch<br />
den Widerstand, den das kalte und schwer flüssige<br />
Oel bildet, zu kippen und damit zu brechen, te.<br />
Frage 6722. Motor zieht nicht gut, wenn er<br />
warm ist. Seit einiger Zeit bemerke ich. dass<br />
mein Sechs - Zylinder - Amerikanerwagen, Modell<br />
1924, bei «milder oder warmer Witterung wesentlich<br />
weniger leistet als hei kühler oder kalter<br />
Witterung. Der Unterschied in der Leistung ist<br />
so gross, dass ich hei mildem Wetter fast doppelt<br />
so viel Gas geben muss, um die gleiche Geschwindigkeit<br />
zu erhalten, wie tbed kühler Witterung.<br />
Der Motor reagiert nicht mehr, wie man zu sagen<br />
pflegt, «nervös» beim Accelericrcn, und die Reprisen<br />
sind bedeutend geringer. Zudem ist dann der<br />
Benzinkonsum noch grösser. Dadurch, dass der Motor<br />
bei kaltem Wetter normal leistet, scheint mir<br />
ein Fehler an der Zündung oder am Vergaser unmöglich.<br />
Vor etwa zwei Monaten habe ich die Kolbenringe<br />
IIPU ersetzen lassen, und verwende seither<br />
auch ein etwas dünnflüssigeres Oel. Ist es möglich,<br />
dass das verwendete Oel au dünn ist. und dadurch<br />
die Kompression nicht mehr vollkommen ist.<br />
d. h. bei den Zylinderwandungen Gas entweichen<br />
kann? J F. in B.<br />
Antwort: Ihre Schilderung lässt ohne weiteres<br />
annehmen, dass das verwendete dünnflüssige<br />
Oel au diesem Uebelstand schuld ist. Sie können das<br />
ja selbst leicht feststellen, wenn Sie versuchsweise<br />
dickflüssigeres Oel dem jetzigen Oel beifügen, oder<br />
das dünnflüssige ganz ablassen, um den Motor nur<br />
mit dickerem Oel zu schmieren. bo.<br />
KAUS DEM<br />
LESERKREIS<br />
Zur Automobilfrage auf dem Beatenberg,<br />
über welche wir, gestützt auf Angaben aus<br />
dem Oberland, in Nr. 21 der «A.-R.» berichteten,<br />
wird uns aus Kreisen die gegen Weiterführung<br />
des Autodienstes in der bisherigen<br />
Form Opposition machten, geschrieben:<br />
Der Einsender in Nummer 21 Ihres geschätzten<br />
Blattes scheint über die Automobilfrage auf dem<br />
Beatenberg nicht genau orientiert zu sein. Unser,<br />
Initiativbegehren richtete «ich nämlich durchaus<br />
ÄUTOMOBIL-REVUE NO 27 — <strong>1928</strong><br />
nicht gegen den Automobilismus überhaupt, sondern<br />
einzig gegen den zu grossen Autobus mit seinen allzu<br />
vielen Kursen der Drahtseilbahngesellschaft.<br />
Dass dieser 24plätzige Kraftwagen ein Verkehrshindernis<br />
für unsern Kuxort bedeutet, wird ohne<br />
weiteres verständlich, wenn man weiss, dass Beatenberg<br />
nur eine einzige, teilweise recht enge Strasse<br />
besitzt. Zudem ist ein Teil der Strasse nicht einmal<br />
mit einem Trottoir versehen. Ansser dem gxossen<br />
Autobus mit seinen je 12 resp. 13 täglichen Hinund<br />
Rückfahrten kursieren acht Privatautos und<br />
besorgen die Beförderung der Fremden.<br />
In Besorgnis um 'die Ruhe und Sicherheit der<br />
Kurgäste wie der Bevölkerung bestimmte die Gemeindeversammlung<br />
am 26. November 1927 eine<br />
Kommission, die mit dem Verwaltungsrat der Drahtseilbahn<br />
- Gesellschaft unterhandeln sollte, um 1.<br />
einen kleinem Wagen und 2. Streichung einiger<br />
Kurse zu erlangen. Der Wille zu einem gütlichen<br />
Vergleich seitens der Gemeinde war sicher da. Die<br />
Unterhandlung verlief jedoch ohne Resultat; denn<br />
der Verwaltungsrat lehnte jedes Entgegenkommen<br />
ab und äusserte sich sogar,, zuerst müssten die kleinen<br />
Autos weg. Gestützt auf die ergebnislose Konferenz<br />
in Thun blieb uns nichts anderes übrig als<br />
das Initiativbegehroii um Abschaffung des grossen<br />
Autobus einzureichen. Nie haben wir den geringsten<br />
Einwand gegen die kleinen Fahrzeuge erhoben, im<br />
Gegenteil, wir begrüssen sie-als Förderer des Fremderverkehrs.<br />
Der Einsender wirft uns rückschrittliche! Gesinnung<br />
vor. — Ist das etwa Fortschritt, wenn die<br />
Bahiigeseilschaft mit ihrem übermässigen Autobusverkehr<br />
«gute Erfahrungen» machen kann auf Kosten<br />
der kleinen Erwerbtreibenden? .. Ganz energisch<br />
verwahren wir uns dagegen, als Autofeinde<br />
hingestellt zu werden. Niemals war Boshaftigkeit die<br />
Triebfeder unseres Tuns; Aufhetzung der Bürger<br />
tlag uns ferne, und unfeine Tind taktlose Drohungen,<br />
wie sie auf gegnerischer Seite leider vorkamen, haben<br />
wir uns nie zu schulden kommen lassen.<br />
Für die sachliche Erörterung dieser Angelegenheit<br />
schenken wir dem hohen Regierungsrat unser<br />
vollstes Vertrauen.<br />
Die Initianten.<br />
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Auszüge aus dem Handelsregister.<br />
Nr. 45 vom 23. Februar. Unter der Firma<br />
Heusser-Hitz Aktiengesellschaft besteht, mit Sitz<br />
und Gerichtsstand in Gossau, eine Aktiengesellschaft.<br />
Diese bezweckt den Betrieb einer Autogarage<br />
und einer mechanischen Werkstätto. sowie<br />
den Handel mit Velos, Motorrädern und Autos, sei<br />
,es auf eigene Rechnung oder vertretungsweise. Zur<br />
Errechnung dieses Zweckes übernimmt die Gesellschaft<br />
von der bisherigen Einzelfirma « Heusser-<br />
Hitz », in Gossau, deren Aktiven und Passiven. Das<br />
Grundkapital der Gesellschaft beträgt Fr. 5000. Die<br />
Organe der Gesellschtft sind: a) die Generalversammlung<br />
der Aktionäre; b) ein Verwaltungsrat<br />
von 1-—3 Mitgliedern und c) die Kontrollstelle. Die<br />
Verwaltung bildet die oberste Geschäftsleitung. Zurzeit<br />
ist einziges Mitglied des Verwaltungsrates:<br />
Frau Klara Heusser-Hitz, Handelsfrau, von Hombrechtikon,<br />
in Gossau (St. Gallen). Prokura ist erteilt<br />
an Alfred Heusser-Hitz, von Hombrechtikon,<br />
in Gossau (St. Gallen). Geschäftslokal: St. Galler»<br />
strasse 993.<br />
Nr. 47 vom 25. Februar. Die Kollektivgesellschaft<br />
unter der Firma Th. Anwander's Söhne,<br />
Handel mit Automobilen und Bestandteilen solcher,<br />
Automobilreparaturen, in St. Gallen, ist infolge Auflösung<br />
nach durchgeführter Liquidation erloschen.<br />
Nr. 49 vom 28. Februar. Aus der KollektivgeseUschaft<br />
unter der Firma Ulrich & Po.. Garage<br />
Adler, in Küssnacht a. R., sind die Qesellschafter<br />
AloLs Ulrich und Alois Tschümperlin ausgetreten.<br />
Neu in die Gesellschaft eingetreten ist Klemenz<br />
Meyer, von und in Küssnacht. Die Gesellschaft<br />
wird unter der Fa. Gebrüder Meyer, unter Uebernahme<br />
von Aktiven und Passiven, fortgesetzt.<br />
Nr. 50 vom 29. Februar. Dio Kollektivgesellschaft<br />
unter der Firma Stöcklin & Stähli. Sevogel-<br />
Garage, in Basel, Reparaturen und Revisionen von<br />
Automobilen, Handel in neuen und Occasionswagon,<br />
Vertretungen, Verkauf von Ersatzteilen. Pneus. Oel<br />
und Fett, hat sich aufgelöst. Aktiven und Passiven<br />
gehen über an die Firma « Paul Stähli. Sevogelgarage<br />
» in Basel.<br />
Inhaber der Firma Paul Stähli, Sevonclaaragc,<br />
in Basel, ist Paul Stähli-Seiler. Die Firma übernimmt<br />
Aktiven und Passiven der erloschenen Firma<br />
«Stöcklin & Stähli, Sevogel-Garago», in Basel.<br />
Autogarage, Reparaturen und Revisionen von Automobilen,<br />
Handel in Automobilen, Vertretungen. Verkauf<br />
von Ersatzteilen, Pneus, Oel und Fett. Hardstrasse<br />
Nr. 62.<br />
Nr. 51 vom 1. März. Unter der Firma Stuber,<br />
Schmidt & Cie., Aktiengesellschaft hat sich, mit Sitz<br />
in Solofhurn, auf unbestimmte Dauer eine Aktiengesellschaft<br />
gebildet, welche den An- und Verkauf<br />
von Automobilen und den Betrieb von Garagen und<br />
Reparaturwerkstätten bezweckt. Sie übernimmt gestützt<br />
auf dio Bilanz vom 31. Dezember 1927 die<br />
Aktiven der Firma « Stuber, Schmidt & Cie. », in<br />
Solothurn und betreibt deren Garage und- Renaraturwerkstätte<br />
am Herrenweg unter der Enseigne<br />
« Grand Garage Loreto » weiter. Das Aktienkapital<br />
beträgt Fr. 50000. Organe der Gesellschaft sind:<br />
die Generalversammlung, ein Verwaltungsrat von 2<br />
bis 5 Mitgliedern, die Direktion und die Kontrollstelle.<br />
Zurzeit besteht der Verwaltungsrat aus fünf<br />
Mitgliedern, nämlich: Hans Zurmühle, Konditor, in<br />
Solothuriij Präsident; Hans Stuber, Kaufmann, in<br />
Bern; Hans Romann, Spenglermeister, in Solothurn;<br />
Heinrich Schmidt, Kaufmann, in Bern, und<br />
Gottfried Eichenberger, Automechaniker, in Solothurn.<br />
Letzterer ist zugleich Direktor der Gesellschaft.<br />
Der Präsident des Verwaltungsrates führt<br />
mit dem Direktor der Gesellschaft die rechtsverbindliche<br />
Kollektivunterschrift. Geschäftslokal: Herrenweg<br />
Nr. 404.<br />
Die Kollektivgesellschaft unter der Firma Stuber,<br />
Schmidt & Cie., in Solothurn, Handel mit Automobilen,<br />
Autogarage und Reparaturwerkstätte, hat<br />
sich infolge Verkaufs des Geschäftes aufgelöst. Die<br />
Firma ist erloschen. Aktiven und Passiven gehen<br />
über auf die Firma « Stuber, Schmidt & Cie.. Aktiengesellschaft<br />
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