E_1928_Zeitung_Nr.038
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Ausgabe: Deutsehe Schweiz.<br />
BEIM, Dienstag,..mal <strong>1928</strong>.<br />
Nummer 20 Cts..<br />
24. Jahrgang. — N° 38<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dlemsta« und Frtttaa Monatlich -Gelbe Uste"<br />
Halbjährlich Ft. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Anstand tmtar Portozuschlag,<br />
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Zum T«a:*:al»t»au dei<br />
Der Geschäftsbericht des Schweiz. Post- und<br />
Eisenbahndepartements, sowie die Jahresberichte<br />
verschiedener sekundärer Bahnen liegen<br />
vor. Entgegen der in der Presse verbreiteten<br />
düstern Prognosen enthalten diese Berichte<br />
doch verschiedene Lichtblicke. Die Bilanzen<br />
dürfen sich zeigen lassen. Die Einnahmesummen<br />
sind im Steigen begriffen. Die Frage des<br />
Taxabbaues drängt sich in den Vordergrund.<br />
Wie sonderbar! Es sind nur wenige Tage verflossen,<br />
da konnte man im schweizerischen<br />
Blätterwalde eine Notiz lesen, dahingehend,<br />
dass die Konkurrenz des Automobils den<br />
Taxabbau auf den Eisenbahnen verunmögliche.<br />
Wir haben die betreffende Notiz widerlegt;<br />
trotzdem wurde die Behauptung aufrecht<br />
erhalten. Und nun sprechen die Zahlen<br />
und widerlegen die damals von bahnoffiziöser<br />
Seite aufgestellte Behauptung.<br />
Wenn kürzlich noch in einem Berner<br />
Blatte zu lesen war, dass «die Besserung<br />
grossenteils nicht wegen, sondern trotz dem<br />
Auto erfolge », so haben wir allen Qrund, den<br />
Satz umzukehren und die These aufzustellen,<br />
dass die Entwicklung der Betriebsergebnisse<br />
•nicht trotz des Autos, sondern wegen des<br />
Autos erfolgte. Das Automobil hat wertvolle<br />
• Zubringerdienste geleistet und daneben durch<br />
•eine gewisse Konkurrenz die Bahnen zu<br />
kaufmännischerer und rationellerer Arbeit<br />
gezwungen. Das scheinbar Unmögliche ist<br />
•zum Möglichen geworden, die Taxen wurden<br />
herabgesetzt und der Zuspruch hat sich dementsprechend<br />
gehoben, '<br />
So ist dem Jahresbericht der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn<br />
für das Jahr 1927 zu entnehmen,<br />
dass sich -wohl eine Automobilkonkurrenz<br />
fühlbar gemacht habe, dass aber die vermehrten<br />
Einnahmen aus dem Personenverkehr<br />
wie aus dem Gütertransport damit begründet<br />
werden, dass einerseits die Taxen<br />
ermässigt und anderseits die Verkehrsmengen<br />
nach Möglichkeit durch Acquisition gehoben<br />
werden konnten. Der Bericht erwähnt,<br />
dass die Taxen schon 1926 anlässlich der<br />
Anschlussstrecke nach Biel durch Erstellung<br />
direkter Gütertarife ermässigt worden seien<br />
Das weisse Auto.<br />
Ein Zeitbild aus dem heutigen Chicago,<br />
von Felix Vitati.<br />
(14. Fortsetzung)<br />
Die Gassen widerhallen vom Dröhnen der<br />
laufenden Mannen. Ein dumpfes Bersten. Rot<br />
bricht es aus den Schatten der Häuser. Das<br />
Hauptquartier der Blackcorners brennt!<br />
Sie kämpfen Mann gegen Mann. Auf den<br />
Dächern, in den Gängen, an grellerleuchteten<br />
Fenstern. Der Rauch treibt die Bande aus<br />
allen Löchern, jagt sie in die unbarmherzigen<br />
Kugeln der Soldaten. Dort wirft sich einer<br />
auf die Strasse — zerschellt. Ein Haufen Verzweifelter<br />
ringt in einer Ecke des Hofes gegen<br />
die zehnfache Uebermacht. Todesschreie<br />
— Röcheln — fallende Leiber.<br />
Mit Kolbenstössen werden sie auf einen<br />
Mauervorsprung hinausgetrieben. Vom dritten<br />
Stockwerk rattert noch das letzte Maschinengewehr.<br />
Von allen Seiten dringen die<br />
Matrosen vor. Die drei hinter der zerschossenen<br />
Brüstung kämpfen wie Wahnwitzige.<br />
Einer fällt. Der andere reckt flehentlich die<br />
blutüberströmte Hand. Aber der dritte reisst<br />
ihn zurück. Ein atemraubender Kampf — sein<br />
Bahne<br />
und dass diese Ermässigung je nach der<br />
Konkurrenz der Autos noch weitere Senkungen<br />
erfahren habe. Trotzdem aber sind die<br />
Einnahmen sowohl für den Personen- als<br />
auch für den Gütertonnenverkehr wesentlich<br />
gestiegen, so dass sich ein Betriebsüberschuss<br />
von rund 15 000 Franken ergeben hat. Dies<br />
nach den klaren Ausführungen des Jahresberichtes,<br />
nicht trotz, sondern wegen des<br />
Autos !<br />
Im Geschäftsbericht des Post- und Eisenbahndepartements<br />
ist zu lesen, dass sich im<br />
Jahre 1927 eine spürbare Besserung in der<br />
Entwicklung der Betriebsergebnisse eingestellt<br />
habe. Falls sich diese als dauernd erwiese,<br />
würden die Transportanstalten auch<br />
der allgemeinen Taxherabsetzung wiederum<br />
näher treten können. Die Automobilkonkurrenz<br />
habe Anlass gegeben zu grossen Fortschritten<br />
in der Eisenbahnförderung, wobei<br />
namentlich die Beschleunigung der Gütertransporte<br />
infolge Einführung neuer Güterzüge,<br />
Vermehrung der Kurswagen, Einführung<br />
des Nachtdienstes auf den grössern<br />
Sammel- und Umladestationen zu erwähnen<br />
seien. Auch diese Stelle aus genanntem<br />
Geschäftsberichte gibt somit unumwunden<br />
zu, in welch hohem Masse das Automobil<br />
den Grund stetiger Verkehrsverbesserungen<br />
bildet.<br />
Dabei muss im besondern hervorgehoben<br />
werden, dass das Sesa-Auto den Bundesbahnen<br />
und den einzelnen Privatbahnen in der<br />
kurzen Zeit des Bestehens gute Dienste geleistet<br />
hat. Zahlreiche verlorene Transporte<br />
konnten' den Bahnen zurückgewonnen werden.<br />
Während des Jahres 1927 wurden mit<br />
nicht weniger als 103 privaten Unternehmern<br />
Verträge auf neuer einheitlicher Grundlage<br />
abgeschlossen. Im fernem hat die Sesa einen<br />
Ergänzungsdienst für die Eisenbahntransporte<br />
geschaffen, indem sie sich bereits ,eiö<br />
Netz von regelmässigen Domizillieferungsdiensten<br />
nach bahnabgelegenen Orten angelegt<br />
hat. Bereits sind drei solcher Dienste<br />
organisiert worden, die heute eine Betriebsstrecke<br />
von 95 Kilometern umfassen. Die<br />
Tarife sind sehr niedrig gehalten, die Haftpflicht<br />
ist die gleiche wie auf der Schiene.<br />
Derart war es der Sesa möglich, der Bundesbahn<br />
bis Ende 1927 eine Verkehrseinnahme<br />
von rund 5 Millionen Franken zuzuführen*<br />
Interessant ist ferner auch das Abkommen<br />
zwischen Bundesbahnen und einer grossen<br />
Zahl schweizerischer Transportanstalten,<br />
das die Bestimmung enthält, dass unter gewissen<br />
Bedingungen Güter aller Art in Eilund<br />
gewöhnlicher Fracht bis auf Widerruf<br />
zu denjenigen Frachtsätzen zu befördern<br />
seien, die sich bei einer wirtschaftlichen<br />
Kraftwagenbeförderung ergelben würden!<br />
Aus dem oben Gesagten tritt wohl mit aller<br />
Deutlichkeit hervor, dass heute nicht mehr<br />
einseitig von einer Konkurrenzierung der<br />
Genosse hat ihm selbst die tödliche Kugel in<br />
den Kopf gejagt. Mit brutaler Gewalt wirft<br />
er den im Todeskampf an ihn Gekrallten zurück<br />
— rennt in langen Sätzen die brennenden<br />
Stiegen hinauf. Ein Trupp Matrosen ihm<br />
nach. Der Fliehende gewinnt irgendwie das<br />
Dach, ein Matrose hebt die Waffe gegen ihn.<br />
Aber der andere kommt ihm zuvor. Pfeifend<br />
saust der Körper in die Tiefe.<br />
In der Glut der brennenden Häuser gleitet<br />
der Blackcorner über die blendenden Ziegel,<br />
sich deckend hinter den Kaminen, zurück zu<br />
den von den Flammen noch verschonten Gebäuden.<br />
Er erreicht sie, wendet sich und<br />
steht hoch oben mit wehendem Mantel: Tex<br />
Higgens !<br />
Trotzig — wie eine Fackel am wolkenzerfurchten<br />
Morgenhimmel.<br />
Der Dämon !<br />
Die Kämpfenden erkennen ihn. Schreie<br />
und Flüche branden empor. Schüsse fallen.<br />
Aber er ist schon verschwunden.<br />
Ein Grauen bleibt, ein kaltes Grauen vor<br />
dem glutroten Gespenst.<br />
«Haus besetzen!» donnert Hill Cliff und<br />
wirft sich den Stürmenden voran.<br />
Tex Higgens ist nicht zu finden.<br />
Einunddreissig Gefangene werden unter<br />
scharfer Bedeckung abgeführt. Die andern<br />
sind gefallen. Mac Fisher hat die beschlagnahmten<br />
Dokumente in Sicherheit gebracht.<br />
Auf den Gassen arbeiten die Motorspritzen<br />
der Feuerwehr, den gewaltigen Brand zu<br />
dämmen. Tausende und Abertausende von<br />
Bahn durch das Auto, sondern ebenso sehr<br />
und mit allem Nachdruck von einer Konkurrenzierung<br />
des Autos durch die Bahn gesprochen<br />
werden muss. So sehr auch wir Interesse<br />
an einer erspriesslichen Entwicklung unserer<br />
Bahnen haben, so muss doch anderseits<br />
hervorgehoben werden, dass durch die weitgehende<br />
Entwicklung der Sesa dem freien<br />
Verkehrsgewerbe das Messer scharf an die<br />
Kehle gesetzt wird und dass durch staatliche<br />
Massnahmen wiederum einem Teil unseres<br />
schweizerischen Gewerbes das Leben,<br />
wenn noch nicht ganz unmöglich, so doch<br />
sehr sauer gemacht wird. Diese allzu prononzierte<br />
Tendenz der Verstaatlichung des<br />
privaten Lastwagenverkehrs ist von einem<br />
gesunden volkswirtschaftlichen Standpunkt<br />
aus unbedingt abzulehnen. Unsere vielbesungene<br />
Handels- und Gewerbefreiheit steht auf<br />
dem" Papier; in der Praxis sieht sie bereits<br />
sehr kümmerlich aus... K.<br />
Der Motorfahrzeugaussenhandel<br />
der Schweiz<br />
im ersten Quartal <strong>1928</strong>.<br />
Der Export verzeichnet eine ausserordent-<br />
Iiche Zunahme.<br />
Im ersten Quartal des laufenden Jahres<br />
haben sich an den Einfuhren 12 Länder beteiligt,<br />
gegenüber 11 Ländern im ersten<br />
Quartal des Jahres 1927. Holland und Spanien<br />
scheiden als Exportateure aus und wer-<br />
^e» durch Kanada, Ungarn und die Türkei<br />
Ersetzt, Die entsprechenden Beträge spielen<br />
Üabei nur eine unbedeutende Rolle. Im Jatauar<br />
verzeichneten die Totaleinfuhren leichte<br />
Rückgänge, nahmen aber im März wieder<br />
^tark zu» Daraus ergibt sich für die ersten<br />
tirei Monate dieses Jahres ein Einfuhrzu-<br />
\vachs von 1111852 Franken, der zur Hauptsache<br />
von einer Steigerung der Motorradeinfuhr<br />
herrührt. Die Einfuhr der Automobile<br />
Sank im Gegenteil um 402604 Franken, d. h.<br />
von 13198608 auf 12796 004 Franken herab.<br />
Die gesamte Einfuhr des ersten Quartals<br />
stieg von 14600893 Franken auf 15 712745<br />
Franken.<br />
• Schon seit dem September verzeichneten<br />
unsere Ausfuhren leichte Zunahmen, um hierauf<br />
in den ersten drei Monaten <strong>1928</strong> einen<br />
ganz beträchtlichen Aufschwung zu nehmen.<br />
Die Zunahme beläuft sich im Januar auf<br />
771318 Franken, im März sogar auf 1573 933<br />
Franken, das ist mehr als der doppelte Zuwachs<br />
vom Januar. Der totale Wert der Ausfuhren<br />
erhöhte sich vom ersten Quartal 1927<br />
Neugierigen drängen sich um das Maple<br />
Wood Quartier. Chicago atmet auf. In einer<br />
Nacht ist die Riesenstadt von einer furchtbaren<br />
Fessel befreit worden...<br />
XI.<br />
Schon über eine Stunde dauerte die tolle<br />
Fahrt Earl hatte seinen Arm um Mabels<br />
Schultern gelegt. Sie lag schlafend an seiner<br />
Brust. Die unmenschlichen Strapazen der<br />
letzten Tage hatten sie übermannt...<br />
Mit brennenden Augen starrte der junge<br />
Farrington über den Kühler des rasenden<br />
Autos — vorwärts, immer vorwärts — einem<br />
Ungewissen Ziele entgegen. Seit drei Viertelstunden<br />
durchpflügten sie die bewegte Superior<br />
Sea. Die Ufer waren vom Horizonte<br />
gewichen, nur der weisse Gischt der Wellen<br />
schlug gegen die Scheiben des Wagens.<br />
Windzerrissene Wolken. Kein Segler, kein<br />
Schiff. Und immer weiter, immer weiter, auf<br />
der furchtbaren Fahrt.<br />
Endlich, nach einer weiteren bangen Viertelstunde<br />
tauchen Umrisse aus den Nebeln.<br />
Eine gelbe Insel!<br />
Felsiges Land, zwei flache, an die Felsen<br />
geduckte. Gebäude, mit engen, feindselig gähnenden<br />
Scharten, gewaltige Sendeantennen.<br />
Vorn, geschützt durch einen Wall, ein Hafen<br />
mit zwei, drei Motorbooten. Alles, die Gebäude,<br />
das Land, die Felsen und die Mole<br />
starren in demselben schmutzigen, eintönigen<br />
Gelb. Etwas aber ist nicht gelb. Es<br />
reiht sich yor den Gebäuden — blinkt und<br />
flimmert<br />
INSERTIONS-PREIS: Die aehtgespaltene 2mm hohe Grundz»tle ode*<br />
daran Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen am dem Ausland 60 Cts.<br />
Grocsere Inserate nach SeitentarU.<br />
lateratennkhus 4 Tage ver Erscheinen der betreffenden Ifnmmer<br />
zum ersten Quartal <strong>1928</strong> um 3 504 874 Franken,<br />
von 892264 Fr. auf 4397138 Franken.<br />
Die offizielle Statistik unterscheidet nach-'<br />
folgende Kategorien von Motorfahrzeugen :<br />
a) Motorzwei- und -dreiräder ohne Lederüberzug;<br />
b) andere (also solche mit Lederüberzug);<br />
c) Automobile und Chassis im Stückgewicht von.<br />
weniger jris 800 kg;<br />
d) Automobile und Chassis im Stückgewicht von.<br />
800 bis und mit 1200 kg;<br />
e) Automobile und Chassis im Stückgewicht von.<br />
1200 bis und mit 1600 kg;<br />
f) Automobile im Stückgewicht von mehr als<br />
1600 kg;<br />
g) Karosserien aller Art für Automobile;<br />
h) Elektrokarren;<br />
i) Traktoren ohne Karosserie.<br />
Eine Zusammenfassung der Gruppen, verteilt<br />
auf die verschiedenen Länder, ergibt<br />
folgendes Bild :<br />
Stücke q kg Wert in Fr. Total<br />
Deutschland a 61 101.84 104.890<br />
b 2 5.24 4.915<br />
c 10 62.54 35.541<br />
d 37 426.69 200.591<br />
e 7 98.82 56.657<br />
f 2 38411 289.416<br />
g 51 155<br />
h 4 37.12 19.695<br />
i 2.40 1.649 713.509<br />
Frankreich. a 156 185.39 168.859<br />
b 3 5.04 5.217<br />
c 49 343.44 187.537<br />
d 192 2.126.07 829,139<br />
e 49 715.74 406.090<br />
f 17 763.98 504.398<br />
g 17.96 14.042<br />
i 77 415 2.115.697<br />
Italien a 16<br />
b 1<br />
35.95<br />
4.36<br />
33.396<br />
4.207<br />
c 59 463.38 213.852<br />
d 81 855.06 404.630<br />
e 31 402.64 202.761<br />
f 5 27752 219.227<br />
g 1.71 1.322 1.079:3011<br />
Belgien a 391 489.66 416.266<br />
b 6 10.33- 9.173<br />
d 12 127.58 64.390<br />
e 15 210.29 133.000<br />
f 5 132.60 101.620<br />
g<br />
i<br />
30<br />
58<br />
70<br />
330 724.849<br />
Grossbritann, a 1637 2.079.20 2.020.270<br />
b 5 56.19 40.228<br />
c 1 4.72 2.790<br />
d 1 11.20 1.000<br />
e 2 29.30 19.500<br />
f 1 47.51 37.330<br />
g 1.07 538 2.126.656<br />
U. S.A. a 54<br />
b<br />
101.28<br />
8.00<br />
82.460<br />
2.950<br />
c 8 62.60 26.400<br />
d 653 7.163.85 3.334.278<br />
e 402 5.706.08 3.247.403<br />
f 127 2.676.60 1.999.167<br />
g 12.51 9.249<br />
i 12 232.59 77.594 8.779.501<br />
Canada e 4 57.69 34.000 34.000<br />
Earls Hand gleitet wie tastend über die<br />
Augen: Das sind Wagen da , vorne, niedere,<br />
geschmeidige Wagen — drei lange Reihen<br />
weisser Autos!<br />
Und jetzt erkennt er auch Menschen. Kleine<br />
rennende Gestalten in schwarzen Gewändern.<br />
Sie müssen den Wagen erblickt haben, sie<br />
rennen und drängen sich auf der Hafenmole.<br />
Earl beugt sich über die Schlafende. « Mabel,<br />
wir sind am Ziel.»<br />
Sie schlägt die Augen auf. Von der Insel<br />
fällt gelbes Licht in den Wagen. « Earl...! ><br />
« Ja, Mabel — die Insel der Blackcorner! »<br />
Pfeilgerade steuert das Auto auf die Häfeneinfahrt<br />
zu. Ein Moment schwankt der weisse<br />
Leib auf den Wellenkämmen der zurückbrandenden<br />
Wogen, dann fassen die Räder<br />
Land und rollen mitten in den Knäuel der erregten<br />
Menschen. Der Wagen hält. Die Türen<br />
springen auf.<br />
Ein Dutzend Hände greifen nach Earl und<br />
zerren ihn heraus.<br />
«Ist Maple Wood gefallen? — Wo ist Higgens?<br />
»<br />
Der junge Farrington wirft einen raschen.<br />
Blick in die Runde. Atmet auf — man kennt<br />
ihn nicht!<br />
Das gibt ihm die Besinnung zurück. «Sie<br />
kämpfen. Zwei Häuser des Blocks sind in<br />
den Händen der Truppen.»<br />
« Der weissen Halunken 1 — Warteis<br />
seit Stunden auf das Zeichen! »<br />
(Fortsetzung «Iahe in«<br />
„Autler-Feierabend")
3237 25.854.63<br />
Differenz + 23 +1.356.10<br />
Zunahme der Einfuhr 1.111.852<br />
Einfuhren im ersten Quartal <strong>1928</strong>.<br />
Die Zahl der eingeführten Einheiten vermehrte<br />
sich um 923 Stück, von 3237 auf 4160.<br />
Für das Automobil allein ist der Stückzahlzuwachs<br />
1107.<br />
Die Vereinigten Staaten von Amerika belegten<br />
wiederum mit einem Einfuhrwert von<br />
8779501 Franken, d. h. mehr als der Hälfte<br />
des Gesamteinfuhrbetrages der ersten drei<br />
Monate, den ersten Platz. Sie behaupten diese<br />
Stellung schon seit dem ersten Quartal 1927.<br />
Grossbritannien hat Frankreich den zweiten<br />
Rang entrissen, indem es seine Einfuhren an<br />
Motorzwei- -und -dreirädern ohne Lederüberzug<br />
(Kategorie a) beinahe verdreifachte. Das<br />
Einfuhrkontingent von Frankreich hat sich<br />
von 23 % auf 13,5 % vermindert. Auch Italien<br />
steht einer Verminderung seines Kontingentes<br />
von 3 251991 auf 1079395 Franken gegenüber.<br />
Belgien, das im fünften Rang figuriert,<br />
verdoppelte beinahe seine Einfuhrziffer des<br />
ersten Quartals 1927. Deutschland und Oesterreich<br />
haben ihre Einfuhrwerte ebenfalls erhöht.<br />
Unsere 'Ausfuhren im ersten Quartal. <strong>1928</strong><br />
verteilen sich auf 42 Länder, gegenüber 30<br />
im entsprechenden Quartal des Vorjahres.<br />
Sie ergeben folgendes Bild :<br />
wird die Gesellschaft ihren bisherigen Abnehmern<br />
nicht gerne die Konkurrenz der<br />
Stücke q kg Wert in Fr. Total S.B.B, im Benzin-Verschleiss vor die Nase<br />
Deutschland a 22 558.82 549.508 gesetzt haben, allein bei derartigen geschäftlichen<br />
Transaktionen heisst es entweder —i<br />
d 2 21.30 22.000<br />
e 1 15.00 15.000<br />
f 75.96 107.392 ... oder, wird das Geschäft von der einen Gesellschaft<br />
nicht akzeptiert, so.stehen sofort^ sis "gegenüberstehen. Das Wort «Benzin-<br />
Dingen stets mit einer gewissen Dosis Skep-<br />
g 14.38 13.040 706.940<br />
Österreich a 10 33.85 35.742 genügend andere zur Verfügung.<br />
f 223.82 68.699<br />
Monopol » ist heute auch nicht zum erstenmal<br />
g 7.46 2.190 106.631 Zweifellos haben auch militärische Ge-, .gesprochen worden; der heutige Benzinpreis<br />
Frankreich a 54 134.41 118.949 Sichtspunkte in der Schaffung dieser S.B.:B-A< 4st zwar durch den, Zoll bereits verdoppelt,<br />
f 50.61 97.997 Benzinstationen eine gewisse Rolle gespielt. dass sich aber dessenungeachtet in- und ausserhalb<br />
der Bahnkreise mancher in dem Ge-<br />
g 2 55 217.001 Der Bund hat bekanntlich erst vor kurzem<br />
Italien a 1 2.75 3.455<br />
f 139.86 45.536 48.991 beschlossen, bei Kehrsatz eine neue Gross-: . danken wiegt, der Automobilist könne noch<br />
Belgien a 1.35 1.361 Tankanlage einzurichten; die Schaffung von; etliche Lasten mehr tragen, ist zur Genüge<br />
f 262.63 313.635 314.996 200 Tankstellen im Gebiet wichtiger Bahn-<br />
.bekannt.<br />
A<br />
Holland a 3 17.73 21.000<br />
f 9.73 11.446 32.446<br />
Grossbritann. a 9.85 9.003<br />
Ausfuhr im ersten Quartal <strong>1928</strong>. ',<br />
f 514.30 474.576 483.579<br />
Spanien a 6 7.77 7.402<br />
Spanien ist unser bester Kunde geworden'<br />
f 34 1.124.49 718.473 725.875 und hat seine Einfuhren im vergangenen<br />
Schweden a 3 4,3-45.149<br />
Quartal, verglichen mit dem ersten Quartal'<br />
f 22.73 26.904 32.053 des Jahres 1927, beinahe verdreifacht. Im<br />
Polen a 65 850<br />
f 9.83 22.542 23.392 letztgenannten Quartal führte Spanien für<br />
Tschechoslow. a 4 5.27 5.100 eine Viertelmillion Produkte der schweizerischen<br />
Motorfahrzeugindustrie ein, im ersten<br />
f 465.92 608.872 713.972<br />
Südafrika a 63 800 Quartal <strong>1928</strong> steht es bereits mit einem Betrage<br />
von 775 875 Franken-an der Spitze der<br />
f 17 226 1.026<br />
Nied.-Indien a 18 351<br />
f 5 96 447 Abnehmer. Seine Bezüge entiallen zur Hauptsache<br />
auf die Kategorie f, d. h. auf Automo-<br />
Uruguay a 3 120<br />
f 3.81 3.181 3.301 bile und Chassis im Stückgewicht von mehr 1<br />
Portugal f 12 323.13 187.330 187.330<br />
Dänemark f 4.47 5.391 5.391 als 1600 kg. Deutschland hat sich in erster<br />
Finnland a 11 150 Linie durch seine bedeutenden Einkäufe an'<br />
f 4.14 4.614 4.764 Motorzwei- und -dreirädern ohne Lederüberzug,<br />
mit 706 940 Franken, den zweiten Platz<br />
Ungarn a 1 1.80 1.700<br />
f 4.71 7.4009.100<br />
erobert, während es noch am Ende des ersten<br />
Jugoslavien f 77 875 875<br />
63 1.518.34<br />
Differenz +110 +3.817.08<br />
Zunahme der Ausfuhr 3.504.874<br />
Holland a 1 1.00 900<br />
c 1.14 500 •<br />
f 48 674<br />
g 6 80 2.154 Die Zusammenarbeit zwischen Bahn und<br />
©Österreich a 81 27.40 22.940 Auto ist an dieser Stelle schon häufig betont<br />
b 5 20 worden. In dieser Richtung bewegt sich ein<br />
d 8 96.69 72.550<br />
f 2 44,24 38.609 Vertrag, der dieser Tage zwischen den S.B.B,<br />
g 3.49 1.472 135.591 und der Schweizer Vertretung einer grossen<br />
Tschechoslow. 1 61 758 758 ausländischen Benzin - Gesellschaft abgeschlossen<br />
wurde.<br />
Türkei a 22 50 50<br />
Schweden f 2 26 26<br />
Ungarn _f 52 55!) 559 Es existieren in unserem Lande Tausende<br />
von Benzin-Zapfstellen; zu Stadt und Land,<br />
1. Quart. <strong>1928</strong> a 2347 3.011.94 2.850.031<br />
b 17 89.21 66.710 bis hinauf in die entlegensten Bergdörfer<br />
o 127 937.82 466.620 und Passstrassen begegnen wir den überreich<br />
gesetzten Benzin-Säulen, so dass für<br />
d 984 10.807.13 4.011.578<br />
0 510 7.220.57 4.099.411 weitere Einrichtungen dieser Art vorerst keine<br />
f 159 4.332.99 3.191.784<br />
g 47.61 26.928 Notwendigkeit vorliegt. Trotzdem haben die<br />
h 4 37.12 19.695 Bundesbahnen beschlossen, im Laufe der<br />
1 12 236.34 79.988 15.712.745 nächsten Jahre etwa 200 Bahnstationen mit<br />
1. Quart. 1927 a 1248 1.378.43 1.343.883 Tankstellen zu versehen.<br />
b 26 72.22 58.402<br />
Das Benzin kommt aus dem Ausland per<br />
c—i 1963 23.903.98 13.198.608 14.600.893 Bahn, es wird in der Hauptsache auf dem<br />
Schweizer Bahnnetz zu den Grossabnehmern<br />
in die Tanks gebracht, von dort aus wird<br />
dasselbe meist durch Spezial-Motor-Wagen<br />
an die einzelnen Zapfstellen und Lager verteilt.<br />
So wurde es bisher gehalten; nichts<br />
beweist aber, dass es in Zukunft nicht anders<br />
sein könnte; der Riesenbedarf an Benzin<br />
könnte vielleicht früher oder später rationeller<br />
durchwegs mittels Motorlastwagen verschleisst<br />
werden. Diese Möglichkeit hat nun<br />
offenbar in den Erwägungen der S.B.B, eine<br />
Rolle gespielt, denn einer der Hauptpunkte<br />
des Vertrages schreibt vor, dass das Benzin<br />
an die zukünftigen 200 S. B. B.-Tankstellen<br />
per Bahn geliefert wird.<br />
Dass im Bereich der Bahnstation ein bestimmtes<br />
Bedürfnis für Benzin-Versorgung<br />
besteht, liegt auf der Hand, man denke an<br />
die zahlreichen Personen- und Last-Autos,<br />
die der Bahn Zuibringerdienste leisten und<br />
die sich ganz gerne an Ort und Stelle ihres<br />
regelrechten Haltes versorgen.<br />
Die Benzingesellschaft, welche den Vertrag<br />
mit der Bahn abschloss, wird allerdings^<br />
mit gemischten Gefühlen an denselben<br />
herangegangen sein, denn ein Bedürfnis für<br />
die Errichtung von weiteren 200 Benzin-Zapfstellen<br />
liegt, wie gesagt, zurzeit nicht vor;-<br />
wir haben eher zuviel derartiger Tank-:<br />
Stationen im Lande als zu wenig. Zudem<br />
1. Quartal <strong>1928</strong> a 106 781.72 763.385<br />
d 2 21.30 22.000<br />
e 1 15.00 15.000<br />
f 64 4.495.54 3.581.468<br />
g 21.86 15.285 4.397.138<br />
173 5.335.42<br />
1. Quartal 1927 a 38 38.59 47.285<br />
c—i 25 1.479.75 844.979 892.264<br />
O-^<br />
S.B.<br />
Bulgarien f 1.47 2.467 2.467 Quartals 1927 im siebenten Rang stand.<br />
Rumänien f 7.51 12.629 12.629 Grossbritannien tauschte seinen zweiten<br />
Egyplen f 1 C3.28 56.906 56.906 Platz gegen den vierten Platz ein. Brasilien<br />
Algerien a 1 25 gleitet vom dritten in den neunten Rang zurück,<br />
Oesterreich vom vierten in den elften<br />
f 1.38 2.703 2.728<br />
Marokko f 1.73 3.131 3.131<br />
Ostafrika a 2 2.00 2.600 und Italien vom fünften in den fünfzehnten.<br />
f 57.82 31.635 34.235 Auf der andern Seite steigt Deutschland, wie<br />
Japan f 2 117.14 74.450 74.450 wir soeben gesehen haben, vom siebenten in<br />
U..S.A. f 33.98 120.825 120.825<br />
Brasilien f 3 236.92 162.761 162.761 den zweiten und Frankreich vom elften in<br />
Argentinien f 61.38 65.944 65.944 den siebenten Rang. Die Tschechoslovakei<br />
Chili f 4.32 3.150 3.150 hat sich durch grössere Käufe von Automobilen<br />
und Chassis im Stückgewicht von mehr<br />
Peru f 5 295 295<br />
Bolivien f 1.10 2.003 2.003 als 1600 kg den dritten Rang unter unsern<br />
Austral. Buna f 4.27 3.920 3.920<br />
Canada a 17 120 120 Auslandsmärkten zugelegt. Grossbritannien,<br />
Ltthauen,<br />
Belgien, Frankreich, Portugal, Brasilien, die<br />
Estland f 9 300 300 Vereinigten Staaten und Oesterreich belegen<br />
Westafrika f 4.70 5.650 5.650 in der genannten Reihenfolge den 4.-9. Rang.<br />
Columbien f 13.77 9.385 9.385<br />
Ozeanien f 1 74 74 Das Jahr <strong>1928</strong> wird, vorausgesetzt, dass sowohl<br />
Einfuhr als auch Ausfuhr in gleichem<br />
Brit-Indien f 1.87 1.322 1.322<br />
Wecker. Detroit f 1.20 1.887 1.887 Masse zunehmen, ein Rekord jähr werden und<br />
Norwegen f 2.42 2.276 2.276 wiederum sich den Beträgen nähern, die un-<br />
Venezuela t 9 638.00 312.570 312.570<br />
ser Aussenhandel im Jahre 1916 zu verzeichnen<br />
hatte.<br />
Rlt.<br />
Das Projekt einer Rawylstrasse ist von<br />
-den Gemeinden Siders und Randogne dem<br />
Walliser Regierungsrat unterbreitet worden.<br />
Das Projekt sieht die Konstruktion einer vom<br />
Bahnhof in Montana-Vermala ausgehenden<br />
und nach Rawyl führenden Strasse vor, die<br />
in die Strasse von der Lenk einmünden<br />
würde- +<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N° 38<br />
ils Benzinhandlef<br />
stationen liegt bestimmt im Interesse der<br />
Landesverteidigung.<br />
Die S. B. B. werden das Benzin von ihren<br />
Stationen zum jeweiligen Tagespreis, liefern,<br />
das Bahnpersonal ist mit der Abgabe beauftragt,<br />
es erhält für den Verkauf einen bestimmten<br />
Prozentsatz. In Kreisen der Bundesbahnen<br />
rechnet man, dass, wenn einmal<br />
dieser Benzinhandel richtig floriert und sich<br />
die Voraussetzungen, welche an denselben<br />
geknüpft sind, erfüllen, den Bundesbahnen<br />
eine Jahreseinnahme von 1,3 Millionen Franken<br />
erwachse.<br />
Soweit sich die S.B.B, darum bemüht,<br />
ihren Bahnen Transporte zu sichern, wird die<br />
einheimische Geschäftswelt das hierauf abzielende<br />
Bestreben verstehen, ob es nun hierzu<br />
aber gerade notwendig ist, dass die Bahnen<br />
dem privaten Benzinhändler und Steuerzahler<br />
eine schwerwiegende Konkurrenz zu<br />
machen, ist eine Frage für sich. Der Absatz<br />
der hunderttausend Tonnen Benzin, welche<br />
der private Handel bisher durchführte, wird<br />
sich durch die Konkurrenz der S. B. B. kaum<br />
vergrössern. Das Benzin, das an den Bahnstationen<br />
abgezapft wird, wird die Geschäftswelt<br />
des ganzen Landes weniger verkaufen<br />
können, und es ist verständlich, wenn unsere<br />
Handelskammern sich diesen neuen Geschäftszweig<br />
der Bahnen noch etwas kritischer<br />
besehen.<br />
Uebrigens heisst es hier: Wehre den Anfängen.<br />
Bereits tritt die S. B. ß. als Auto-<br />
Camionneur in Form der « Sesa» auf, jetzt<br />
sucht sie sich in den Benzin-Handel einzudrängen,<br />
wer weiss, ob nicht morgen oder<br />
übermorgen beschlossen wird, auf dem Stationsgelände<br />
Garagen und Reparatur-Werkstätten<br />
einzurichten. Vielleicht sehen wir<br />
einen findigen Bundesbähnler später einmal<br />
als smarten Automobilhändler funktionieren.<br />
Ob die Rechnung stimmt, dass wenn die<br />
Bahnen als Benzin-Händler auftreten, sie<br />
sich dadurch die grösseren Transporte sichern,<br />
steht noch keineswegs fest; dem Bundesbahn-Konkurrenten<br />
könnten die sonstigen<br />
Benzinlieferanten, welche die S. B. B.-Benzin-Stationen<br />
nicht füllen, dadurch eine empfindliche<br />
Schädigung verursachen, dass sie<br />
inskünftighin ihre Benzintransporte noch viel<br />
mehr als bisher per Auto verfrachten. Man<br />
sieht also, dass dieser bahnamtliche Benzinhandel<br />
zum mindesten zwei Seiten hat.<br />
Wir Automobilisten müssen derartigen<br />
Von der zukünftigen<br />
Sanetsch-Strasse.<br />
Man schreibt uns: Es ist erfreulich, dass<br />
Sie sich so energisch für das Sanetsch-Projekt<br />
einsetzen; Sie haben damit allerdings in<br />
ein Wespennest gestochen, denn jede neue<br />
Alpenstrasse berührt die Interessen der Bahnen<br />
auf das Empfindlichste; der Widerhall<br />
aus jenen Kreisen in zahlreichen Blättern<br />
hat dies erneut deutlich gezeigt.<br />
Die Einstellung der Bahnen ist allerdings<br />
eine Kirchturmspolitik bedenklicher Art. Soviel<br />
Weitblick darf man schliesslich einem<br />
Bahndirektor zutrauen, dass er in einer neuen<br />
Gebirgsstrasse nicht nur eine Konkurrenz seiner<br />
Bahn, sondern auch eine Belebung der<br />
selben erblickt. Das Automobil ist nun eben<br />
ein neuzeitliches Verkehrsmittel, das von vielen<br />
gerne benützt wird; im Grunde genommen<br />
ist doch die Schweiz. Alpenpost der<br />
grösste Konkurrent der Bahnen; die Statistik<br />
beweist aber, dass trotz derselben der Bahnverkehr<br />
nicht zurückging, im Gegenteil. Wer<br />
von Zürich über die Grimsel mit der Alpenpost<br />
fahren will, der muss erst 100 km per<br />
Bahn fahren, bevor er sich in das Alpenauto<br />
setzt; auch von Andermatt aus wird er seine<br />
Rundfahrt mit der Bahn beschliessen-<br />
Genau so wird eine zukünftige Sanetsch-<br />
Post alljährlich Tausende an der M. 0. B. in<br />
Empfang nehmen und im Wallis an die S.B.Babliefern;<br />
viele derselben werden dann ab<br />
Brig via Lötschberg nach Hause fahren.<br />
In Amerika, wo der Automobilverkehr auch<br />
in touristischer Beziehung ungeheure Dimensionen<br />
angenommen hat, gehen just die Bahngesellschaften<br />
daran, neue riesige Autoomnibus-Linien<br />
zu schaffen, sogar parallel der<br />
Bahnlinien werden dieselben geführt oder an<br />
das Bahnnetz an interessanten Punkten angeschlossen.<br />
Die Amerikaner wissen genau,<br />
warum sie dies tun; sie wollen damit nicht<br />
ihre Bahnen ruinieren, sondern ihren Verkehr<br />
fördern; das beste Beispiel derartiger<br />
Förderung haben wir ja im eigenen Land in<br />
Form der bereits erwähnten Alpenpost, deren<br />
Gewinn dem nämlichen Staat in die Tasche<br />
fliesst, der gleichzeitig Besitzer der<br />
S. B. B. ist.<br />
Wie der Automobilverkehr die abgelegensten<br />
Gegenden befruchtet, hat der Verkehrsverein<br />
Gsteig nachgewiesen, der in sachlicher,<br />
richtiger Darstellung zu dem Projekt<br />
einer Sanetsch-Strasse Stellung nimmt. Der<br />
Pillon-Pass, der das Simmental mit dem Wallis<br />
verbindet, war früher herzlich wenig begangen<br />
und befahren. Jetzt zählt man auf<br />
dieser Passstrasse einen sommerlichen Tagesverkehr<br />
von 200 Fahrzeugen, in der Hochsaison<br />
befahren diesen Pass sonntäglich 500<br />
bis 600 Automobile, einmal seien sogar 77S<br />
gezählt worden. Jedes Automobil hat eine*<br />
Durchschnittsbesatzung von vier* Personen,<br />
also befördert das Automobil über den Pillon-Pass<br />
an schönen Sonntagen bis zu 3000<br />
Personen. Irgendwo im Simmental, auf der<br />
Passstrasse oder im Wallis werden diese<br />
Leute eine Mahlzeit einnehmen und den Gasthöfen<br />
Verdienst geben. Wenn die Sanetsch-<br />
Strasse gebaut ist, wird dort ein ähnlicher<br />
Verkehr einsetzen-<br />
Dass der Bau einer derartigen Strasse im<br />
Zeitalter des Automobils noch ganz andero<br />
volkswirtschaftliche Interessen fördert als<br />
nur die touristischen, liegt auf der Hand.<br />
Vor 50 Jahren war der Bau einer Passstrasse<br />
ein gewaltiges Risiko und wirtschaftlich<br />
gesprochen selten lohnend. Heute,<br />
wo das Automobil die Strasse für Personenund<br />
Lastwagentransport viel rationeller ausnützen<br />
kann als die Bahn ihren Schienenweg,<br />
liegt der Bau einer Strasse im volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtinteresse.<br />
Uebrigens zahlen die Automobilisten für<br />
die Benützung derartiger Strassen ein reichliches<br />
Entgelt. Die projektierte Sanetschstrasse<br />
misst rund 35 km bei entsprechender<br />
Steigung; das Automobil braucht<br />
für diese Strecke im Durchschnitt etwa sechs<br />
Liter Benzin; der Fahrer zahlt also in Form<br />
von Benzinzoll an die Eidgenossenschaft für<br />
die Benützung der Sanetschstrasse rund<br />
Fr. 1.50; ein Sonntagsverkehr von rund 600<br />
Wagen über den Sanetsch würde demnach<br />
allein der Eidgenossenschaft eine Tageseinnahme<br />
vor Fr 900.— bringen.<br />
Es liegt auf der Hand, dass der Automobilverkehr<br />
manches Strassenprojekt wieder<br />
zur Auferstehung bringt, das in den Zeiten<br />
der Verödung der Landstrassen einen Dornröschen-Schlaf<br />
antrat. Heutzutage durch das<br />
Automobil sind die Projekte einer Pragel-<br />
Strasse und Susten-Strasse volkswirtschaftlich<br />
wertvoll geworden, deshalb ist es eine<br />
verdienstliche Sache, dass ein Blatt, das, wie<br />
die «Automobil-Revue», für die schweizer.<br />
Automobil- und Verkehrsinteressen arbeitet,<br />
sich um das Zustandekommen derartiger<br />
Strassenprojekte nach Kräften einsetzt. H. B.<br />
Der Londoner Bahnhof<br />
für Omnibusse.<br />
London, April <strong>1928</strong>.<br />
Das in dem Londoner-Vorort Pimlico abgesteckte<br />
Areal für die Errichtung einer<br />
Kopfstation für die Ueberlandomnibusse wird<br />
bereits überbaut und die Gebäulichkeiten<br />
werden wohl noch diesen Sommer eröffnet!<br />
werden können. Es war freilich kein Leichtes,<br />
so nahe dem Zentrum der Hauptstadt<br />
einen für diese Zwecke geeigneten Bauplatz<br />
aufzutreiben.<br />
Die Station in Pimlico wird zum Ausgang<br />
und Endpunkt der sogenannten London<br />
Coastal Coaches, einem Personentransportdienst,<br />
der mit einem weitverzweigten Netz<br />
von regulären Omnibusverbindungen den<br />
Kontakt zwischen der Metropole und den<br />
hauptsächlichsten Ortschaften der Südküste<br />
herstellt. Die geräumige Baute bietet 160<br />
grossdimensionierten Omnibussen bequeme<br />
Unterkunft. Freundliche Warteräume, Gepäckhallen,<br />
Billetschalter, Kioske und ein<br />
Büffet werden die grosszügige Einrichtung<br />
ergänzen. Weiterhin ist eine Kantine für das<br />
Fahrpersonal, sowie eine grosse, modern eingerichtete<br />
Reparaturwerkstätte vorgesehen.<br />
Ein monatlich erscheinender Fahrplan wird<br />
jedermann über die Fahrzeiten und regelmässig<br />
geführten Kurse orientieren. Der ersten<br />
Aufstellung ist zu entnehmen, dass die<br />
durchschnittliche Reisegeschwindigkeit inkl.<br />
Aufenthalte zirka 40 km pro Stunde beträgt<br />
und für die grössten Strecken noch um einiges<br />
erhöht wird. Besonders sorgfältig wurden<br />
vorläufig die Kurse zwischen London und<br />
den nachfolgenden, hauptsächlich als Badeorte<br />
bekannten Plätzen organisiert:<br />
nach Southend (72 km von London entfernt),<br />
nach Brighton (90 km von London entfernt),<br />
nach Bourncmouth (130 km von London entfernt),<br />
nach Exeter (je nach Route 300 bis 350 km).<br />
Die verwendeten Fahrzeuge sind mit allem<br />
erdenklichem Komfort ausgestattet und aufs<br />
beste gefedert. Dazu bequeme Polstersitze,<br />
breite Fenster, genügend Raum für Gepäck,<br />
sorgfältige Beleuchtung des Wageninnerns<br />
bei Nachtzeit, alles Faktoren, welche dazu<br />
beitragen, die Reise per Omnibus angenehm<br />
zu gestalten. Während der kalten Jahreszeit<br />
sind die Fahrzeuge gut geheizt und jedem<br />
einzelnen Passagier wird noch zur Erhöhung<br />
des Komfortes für die Fahrt eine Reisedecke<br />
ausgeliefert. Trotzdem sind die Transporttaxen<br />
erheblich billiger als die Bahnbillets
N» 38 — <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
dritter Klasse. So zahlt der Bahnreisende<br />
für die Retourfahrt nach dem 130 km entfernten<br />
Bournemouth 27 Schillinge, während<br />
die Reisekosten per Omnibus sich auf 22<br />
Schillinge belaufen. Anlässlich der wichtigen<br />
Feiertage wie Ostern und Pfingsten, welche<br />
speziell für Ausflüge vom grossen Publikum<br />
gerne benützt werden, veranstaltet die Gesellschaft<br />
Rundfahrten, welche bei einer zurückgelegten<br />
Distanz von zirka 130 km zu<br />
einem verbilligten Tarif von TA Schillingen<br />
berechnet werden.<br />
Die Station PImlico ist nur die erste einer<br />
Reihe vorgesehener derartiger Bahnhöfe. Die<br />
betreffenden Transportunternehmungen sind<br />
bereits eifrig auf der Suche nach weiteren<br />
geeigneten Arealen im Bannkreis von London,<br />
um das Netz der von London ausgehenden<br />
Omnibusüberlandlinien in vermehrtem Masse<br />
ausbauen zu können.<br />
Bi.<br />
Die geschlossene Barriere.<br />
Ueber die geschlossene Barriere bei Münchenbuchsee<br />
wird uns ferner geschrieben:<br />
«Ich teile Ihnen •mit, dass auch ich einer der<br />
Mitleidtragenden war und ich die Anschuldigungen,<br />
die in diesem Artikel gegen die<br />
S.B.B, gemacht werden, im vollen Umfange<br />
für diesen Tag und diese Stunde bestätige.<br />
Ich erlaube mir aber noch besonders beizufügen,<br />
dass nach meinen Beobachtungen die<br />
'Barrierenwärterin selbst mit diesem Zustand<br />
nicht zufrieden war und gerne die Strasse<br />
freigemacht hätte, aber weder ein Zeichen<br />
des Zugs- noch Stationspersonals erlaubten<br />
ihr zu wagen, die Barriere zu öffnen und die<br />
vielen Wartenden durchfahren zu lassen.<br />
Ich hatte Gelegenheit, mit einem höheren<br />
Beamten der S. B. B. darüber zu sprechen<br />
und er teilte mir mit, dass die höhern Organe<br />
der S. B. B. solche Vorkommnisse missbilligen,<br />
und gab mir sogar den Rat, an die<br />
Kreisdirektion in Lausanne zu schreiben, die<br />
sicher für Abhilfe besorgt sein wird.<br />
Dieses lange Warten vor der Barriere hat<br />
nicht nur mir persönlich, sondern auch der<br />
S.B.B, direkt Schaden zugefügt. Mein<br />
Schaden war nur moralischer Natur. Ich<br />
fuhr 16.15 von Lyss weg, um in Bern den<br />
16.45-Zug, von Genf kommend, zu erreichen,<br />
in welchem eine Schwester von einem mehrjährigen<br />
Aufenthalt in Portugal zurückkam.<br />
Sie beabsichtigte, mit dem 17.03-Zug nach<br />
Ölten weiterzufahren. Ich war natürlich der<br />
Wiedersehensfreude beraubt. Anderseits<br />
hatte ich zwei Herren in meinem Wagen, die<br />
auch unbedingt diesen Zug nach Herzogenbuehsee<br />
benutzen wollten. Auch sie mussten<br />
natürlich darauf verzichten, denn als wir in<br />
Bern ankamen, war dieser Zug längst fort,<br />
und sie waren gezwungen, wegen einer dringenden<br />
geschäftlichen Angelegenheit einen<br />
Taxameter zu nehmen.»<br />
Ja gäll, so geit's... !<br />
Fahre ich da letzthin ganz gemütlich an<br />
einem dieser schönen Frühlingstage ins Emmental<br />
und freue mich an dem Blühen und<br />
Spriessen des Frühlings. Fahre ganz gemütlich,<br />
bis dass ich mich plötzlich vor einer<br />
geschlossenen Barriere unserer lieben S.B.B.<br />
befinde.<br />
Ich bremse und halte, schaue dem Treiben<br />
des Güterzuges zu, der gerade hinter der<br />
Barriere sein Wesen treibt. Wagen werden<br />
deplaciert, hin- und hergestossen, mit einer<br />
Gemütlichkeit, die der S. B. B. (manchmal)<br />
eigen ist.<br />
Da mein Geist durch diesen wunderschönen<br />
Tag weich gestimmt ist, rege ich mich<br />
nicht auf, sondern freue mich, dass sich auch<br />
andere Leute ihres Lebens freuen ...<br />
Nach einer guten Viertelstunde Wartens,<br />
nachdem alle Wagen ihre Reihenfolge gewechselt<br />
haben und der Zug sich langsam —<br />
sehr langsam — in Bewegung setzt, rufe ich<br />
einem Bahnangestellten, der auf einem der<br />
Güterwagen gemütlich sein Pfeifchen raucht:<br />
«Salü Chöbi, numme nit gsprängt!»<br />
Langsam nimmt er sein Pfeifchen aus dem<br />
Mund (der Zug fährt ja auch äusserst langsam)<br />
und antwortet lachend:<br />
«Olychfalls salü, wirsch wohl öppe der<br />
Zyt ha z'warte, wenn d'chasch am Wergtig<br />
bummle, bisch ja da gli wieder wyt!»<br />
Die Barriere geht fröhlich in die Höhe, der<br />
Motor summt ganz leise sein Lied und während<br />
ich die Gänge wechsle, philosophiere<br />
ich lächelnd über die Reize beneidenswerter<br />
Ruhe ...<br />
C. C. Bern.<br />
O<br />
Bestrafung der Autodiebstähle. Bio Autodiebstähle<br />
und Strolchenfahrten haben trotz vermehrter<br />
'Aufmerksamkeit der Polizeibehörden in letzter Zeit<br />
leider zugenommen. In grösseren Städten, vorab<br />
in Zürich, wiederholen sich diese Delikte mit ziemlicher<br />
Regolmässigkcit. Sie beunruhigen nicht nur<br />
die in der Stadt ansässigen Automobilisten, sondern<br />
beschäftigen auch die auswärts wohnenden Besitzer<br />
von Fahrzeugen, wie nachstehende Zuschrift eines<br />
Aargauer Automobilisten an eine Zürcher Firma der<br />
Automobilbranche beweist. In dieser äussert sich der<br />
Betreffende über diese unerfreuliche Erscheinung<br />
u. a. wie folgt:<br />
«Ich getraue mich heute nicht mehr, nach Zürich<br />
zu fahren, um den Wagen dort zu parkieren, auch<br />
nicht für eine Viertelstunde, nachdem im schönen<br />
'<br />
Das<br />
Unter dem Patronat der Schweizerischen<br />
Obertelegraphendirektion ist eine Organisation<br />
«Pro Telephon» — ein Verband zur<br />
Verbreitung des Telephons — gegründet<br />
worden.<br />
Anlässlich des Finals im englischen Cup-<br />
Spiel im Wembley-Stadion brachten Sonderzüge<br />
und ein ununterbrochener Strom von<br />
Automobilen Tausende von Zuschauern nach<br />
London. Während des Austrages wurden<br />
60,000 Flaschen Bier und 325 Kilo Tee konsumiert.<br />
— Panem et circenses!<br />
Vor dem Warschauer Gericht haben sich<br />
einige Geldschrankknacker wegen schweren<br />
Einbruchs zu verantworten. Der Fall ist insofern<br />
sensationell, als einer der Einbrecher<br />
von Berui Agent der Kriminalpolizei ist.<br />
Wohl die grösste bestehende Dampfturbine<br />
ist dieser Tage in den Brown u. Boveri-Werken<br />
in Baden fertiggestellt worden. Sie<br />
bringt die bis jetzt unerreichte Leistung von<br />
360,000 Kilowatt-Stunden auf und ist für<br />
New-York bestimmt.<br />
Dem berüchtigten amerikanischen «Ku<br />
Klux Klan » ist in dem Bund des « Höchsten<br />
Königreiches» ein bedeutender Geschäfts-<br />
wahr?<br />
*<br />
Ein Unsinn sei, wie uns ein Leser schreibt,<br />
die Bezeichnung «IX. Olympiade» auf den<br />
zur Ausgabe gelangten holländischen Briefmarken.<br />
Die oft gebrauchte Bezeichnung<br />
« Olympiade » ist vollständig falsch in ihrer<br />
Anwendung, denn Olympiade bedeutet den<br />
Mr. Clark aus Chi-<br />
Zeitraum von vier Jahren zwischen zwei<br />
olympischen Spielen! Richtig ist «Olym-<br />
konkurrent entstanden.<br />
cago, dessen Gründer und «Kaiserlicher Präsident»<br />
hat die Losung geprägt, Amerika und<br />
der alten Welt eine höhere Moral zu geben.<br />
— Dringend nötig — für Chicago!<br />
In Uganda hält ein Krokodil halb Ost-<br />
Afrika in Atem. Dieses Wundertier erscheint<br />
auf den Ruf eines Negers aus dem Wasser,<br />
um ihm aus der Hand zu fressen. — Die<br />
ältesten Eingeborenen können sich an nichts<br />
derartiges erinnern. Der Zustrom der Neugierigen<br />
ist derart gross, dass ein besonderer<br />
Autobusidienst eingerichtet werden musste.<br />
Limmatathen dio Autodiebstähle und Strolchonfahrten<br />
an der Tagesordnung sind. Es ist nachgerade<br />
eine Schande, wie es diesbezüglich in Zürich bestellt<br />
ist. Es fehlt nur an den Gerichten, bzw. an dem<br />
viel zu lauen Strafmass. Ich kenne eine grosse<br />
Anzahl Bekannter auf dem Lande, die mit ihrem<br />
Wagen lieber nach Luzern fahren, als sich in Zürich<br />
dem Risiko des Autodiebstahls auszusetzen. Es ist<br />
nicht zu verkennen, dass dieser Umstand der Stadt<br />
Der Firestone-Händler weist Ihnen den Weg<br />
zur Oekonomie, indem er Ihnen erklärt, wie<br />
Sie Ihre Ausgaben für Pneumatiks reduzieren<br />
können. Sie werden bei ihm Stocks in Gurn-<br />
Dipped-Pneus in Balloon- und Hochdruck-<br />
Dimensionen finden. Auch sind unsere Experten<br />
immer gerne bereit, Ihnen in jeder<br />
Weise zu dienen und behilflich zu sein. Sie<br />
haben das Bestreben, Ihnen „bessere Bedienung"<br />
zu bieten, gerade wie Firestone bessern<br />
Pneuwert gibt. Sprechen Sie einmal mit dem<br />
Firestone - Händler über Pneu - Oekonomie.<br />
Aus der Statistik des amerikanischen<br />
Schatzamtes ist zu ersehen, dass das Land<br />
des Automobils 207 Personen besitzt, welche<br />
ein Jahreseinkommen von einer Million Dollar<br />
und mehr versteuern.<br />
O E K O N O<br />
GUM DIPPED<br />
Oxxclcloolx<br />
Der grosse russische Schriftsteller Gorki<br />
ist zum Ehrengepäckträger der Genossenschaft<br />
von Zarizyn ernannt worden. — Seltsame<br />
Sitten bei diesen Sowjets ...<br />
Der bestbezahlte New-Yorkcr Jazzband-<br />
Dirigent nimmt jährlich die Kleinigkeit von<br />
125,000 Dollar an festem Gehalt und ebenso<br />
viel « nebenbei» ein.<br />
*<br />
Wie die ausländischen Bahnen wetteifern,<br />
um den Reisenden entgegenzukommen, bewies<br />
kürzlich die englische Great Western<br />
Railway, die für eine verspätete Gesellschaft<br />
von 13 Personen um Mitternacht einen Extrazug<br />
von Bristol nach Bath zusammenstellte.<br />
— Ganz unglaublich, liebe S. B. B., nicht<br />
pische Spiele», denn damit wurden schon<br />
bei den alten Griechen die Wettkämpfe bezeichnet,<br />
die alle vier Jahre bei Olympia in<br />
Elis zu Ehren des Göttervaters Zeus stattfanden.<br />
#<br />
Ein Strassenbaulaboratorium par excellence<br />
ist der Nürburgring, auf dem über die Widerstandsfähigkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit aller<br />
am Markt befindlichen Strassenbauverfahren<br />
zuverlässige Erfahrungen gesammelt werden.<br />
Die Versuche sind unter den extremen Witterungsverhältnissen<br />
besonders wertvoll, xi.<br />
zugunsten anderer < autosicherer Gegenden oder<br />
Städte » ziemlichen Schaden zufügt. ><br />
Wir gehen ganz mit dem Einsender einig, dass<br />
exemplarische Strafen diesem Unfug ziemlich rasch<br />
steuern würden. Wenn dio Gerichte bis anhin aber<br />
nur unbedeutende Strafen aussprachen, so kann dafür<br />
nur eine im heute gültigen Recht bestehende<br />
Lücke verantwortlich gemacht werden. Bekanntlich<br />
fehlt es sowohl im zürcherischen als auch in andern<br />
BALLOON PNEUS<br />
kantonalen Rechtsbestimmungen an einer Handhabe,<br />
um den Autodiebstahl für eine Strolchenfahrt zu<br />
ahnden, da der Diebstahl zum Zwecke des zeitweiligen,<br />
widerrechtlichen Gebrauches nicht strafbar ist.<br />
Dio unteren, zürcherischen Instanzen haben sich<br />
schon verschiedentlich bemüht, den Dieben so beizukommen,<br />
dass sie böswillige Eigentumsbeschädigung<br />
annahmen. Die oberen Gerichte konnten sich aber<br />
dieser Auslegung nicht anschliessen. Es bleibt<br />
deshalb vorläufig nur die Möglichkeit, dio Missetäter<br />
für den geringen Diebstahl zur Verantwortung<br />
zu ziehen, der aus dem Verbrauche des schon vorhandenen<br />
Brennstoffes abgeleitet werden kann. Wir<br />
hatten schon verschiedentlich Gelegenheit, auf diesen,<br />
unbefriedigenden Stand der Rechtsprechung hinzuweisen,<br />
dem aber nur durch eine Ergänzung der<br />
heute geltenden Rechtsbestimmungen abgeholfen<br />
werden kann. Z.<br />
Sportliches<br />
DAS ZUGERBERGRENNEN FINDET STATT.<br />
Dio Korporationsvorsammlung in Zug hat in,<br />
stark besuchter Versammlung vom Sonntag, den 29.<br />
April, mit zwei Drittel Mehrheit die Zugerbergstrasse<br />
für die Bergprüfungsfahrt um die schweizer<br />
rischo Meistorschaft am 8. Juli entgegen dem Antrag<br />
des Korporationrates freigegeben. Da nach<br />
diesem positiven Entscheid der Strassenbesitzerin<br />
auch der Stadtrat sich für das kurzo Gemeindestück<br />
nicht ablehnend verhalten dürfte, darf das<br />
Zugerbergrennen 1028 als gesichert betrachtet werden.<br />
K.<br />
Internationale Alpenfahrt. Die Organisationsarbeiten<br />
haben seit der Sitzung der internationalen<br />
Sportkommission in Paris einen<br />
temporären Unterbruch erlitten- Die<br />
österreichischen Konstrukteure scheinen sich<br />
mit der Ablehnung der fünfprozentigen Toteranz<br />
beim Zylinderinhalt immer noch nicht<br />
restlos abgefunden zu haben. Immerhin, die<br />
kleine Ernüchterung ist nicht tragisch zu nehmen.<br />
Die Forderung erschien schon aus dem<br />
Grunde unverständlich, da eine Firma wie<br />
Steyr doch am gegenwärtigen Reglement der<br />
Alpenfahrt alles Interesse hat, ermöglicht ihr<br />
doch dasselbe, so sie z. B. einen Wagen mit<br />
1500 cem und einen weiteren mit einem geringeren<br />
höheren Zylinderinhalt besitzt, in<br />
zwei Klassen zu konkurrieren und in beiden<br />
die ersten Plätze zu belegen. Bei Anwendung<br />
der von den Oesterreichern geforderten Toleranz<br />
hätten sich beide Wagen in einer u. derselben<br />
Klasse einzuschreiben und könnten<br />
bestenfalls nur einen ersten Platz belegen.<br />
Mit einer Beteiligung Frankreichs an der<br />
diesjährigen Fahrt ist nicht mehr zu rechnen-<br />
Die grossen organisatorischen Arbeiten des<br />
A. C. F., die die besten Kräfte beanspruchen,<br />
haben diese Hoffnung zunichte gemacht, v.<br />
Warum fehlt England an der internationalen AU<br />
penfahri?.. fragt ein englischer Automobilist in der<br />
bekannten Fachzeitschrift « Motor ». Und führt aus:<br />
Wir pauken unserem Volke ein, die besten Autobile<br />
der Welt zu konstruieren. Mehr als alle<br />
Worte wäro aber ein Erfolg an dieser grössten<br />
internationalen Tourcnveranstaltung. Rolls Royce<br />
hat ihn vor 15 Jahren erzielt. Es fehlt uns nicht an<br />
Fahrern. Die Beteiligung an internationalen Tourenfahrten<br />
wird für dio englische Industrio von<br />
höherer Wertung sein als alle Rekordlerei auf<br />
Rennbahnen. V.<br />
Die schweizerische Rennsaison startet, wie<br />
angekündigt, am 3. Juni mit dem Luzerner<br />
Rennen- Man weiss jedoch bis zur Stunde<br />
noch nicht, ob die Veranstaltung auf der Grafenort-<br />
oder Eigentaler-Piste stattfindet, v.<br />
t Lockhart. Ueber den kurz gemeldeten<br />
tragischen Tod des weltbekannten amerikanischen<br />
Rennfahrers erfahren wir folgende<br />
Einzelheiten: Bei den Versuchen, den neuen<br />
Weltrekord von Keech zu schlagen, hatte<br />
Lockhart bereits die Tribüne der bekannten<br />
Weltrekordversuchsstrecke von Daytona<br />
Beach in Florida zum dritten Mal passiert,<br />
als sein Wagen bei der vierten Runde sich<br />
im lockeren Sande verfing, wirbelartig emporgeschleudert<br />
wurde und den'Fahrer unter<br />
sich begrub. Lockhart lag mit dem Gesicht<br />
zur Erde. Der Tod war augenblicklich eingetreten.<br />
Seine Frau wohnte unter den Zuschauern<br />
dem grauenvollen Sturze bei. —<br />
Der Tod dieses populärsten Piloten der<br />
Vereinigten Staaten hat besonders in England<br />
tiefen Eindruck hinterlassen- Campbell<br />
und Segrave, die beiden früheren Rekordhalter,<br />
waren mit Lockhart enge befreundet.<br />
Campbell bezeichnet den Amerikaner als einen<br />
derjenigen Vertreter der neuen Welt, die<br />
in Lindbergh ihre Verkörperung besitzen. Segrave<br />
glaubt, die Ursache« des Unfalles darauf<br />
zurückzuführen, dass Lockharts Wagen<br />
für ein so enormes Tempo viel zu leicht gewesen<br />
sei.<br />
Lockhart hatte schon bei einem früheren<br />
Rekordversuch mit seinem Stutzwagen einen<br />
nicht unerheblichen Unfall erlitten und war<br />
von Segrave gewarnt worden, die Rennversuche<br />
nicht eher zu beginnen, bevor er wieder<br />
vollständig hergestellt sei. V.<br />
Campbell Sieger im Grossen Preis des Junior-<br />
Car-Clubs. Letzten Samstag erzielte der bekannte<br />
englische Rennfahrer auf einem 1500 cm 3 Delagewagen<br />
in dem Brocklands-Rennen einen überlegenen<br />
Sieg. Miss Lister (Aston), die einzige konkurrierende<br />
Damo. gewann das grosso Handycup. Die<br />
übrigen Rennen wurden voa Glenny (Nash) gewonnen.<br />
V.<br />
Das deutsche Eifeirennen ist vom Pflingstsonntag<br />
auf den Pfingstmontag verschöben worden. Eir<br />
Endlauf über 40 km wird um den Titel dci<br />
< Schnellsten Fahrzeuges des Nürburgerrings <strong>1928</strong>1<br />
geführt. V.
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QARj|17T|I
N° 38 - <strong>1928</strong> ÄTJTÖMOBIL-RHVTJE<br />
A.C.S. SEKTION BERN. Einen interessanten<br />
Vortrag werden dio Mitglieder dieser Sektion am<br />
7 Mai, 20 Uhr, im GluMokal anhören können. Herr<br />
Wicsmaim wird über das Thema «Strassensignalc»<br />
sprechen. Dio Automobilsignalisicrung an der Landstrasso<br />
ist durchaus nicht immer so einfach, wie<br />
dies vielfach vermutet wird, im Gegenteil, wir begegnen<br />
auf unseren Fahrten so-gar sehr vielen unzvveckuiässigcn,<br />
übci-flüssigen-und. manchmal sogar<br />
irreführenden Strassentafcln. Herr Ingenieur Wiessnann<br />
liat skli mit der richtigen Signalisation eingehend<br />
beschäftigt, seine grossen Erfahrungen als<br />
bernischer Automobilexperte und laugjähriger Praktiker,<br />
setzen ihn in den Stand, seinen Hörern alleräci<br />
Interessantes über dieses Thema zu berichten.<br />
Da anschliessend eine- Diskussion stattfindet, steht<br />
den Teilnehmern ein interessanter Abend in Aussicht.<br />
A.C.S. SEKTION ZÜRICH. Bl liest fahrt an den<br />
Bodensee. Am ö. Mai veranstaltet dio Sektion Zürich<br />
des A. C. S. eine Bluestfab.it an den Bodensce,<br />
die Anlass zu einem Rendez-vous mit den Mitgliedern<br />
der Sektion Thurgau des A. C. S. bieten<br />
soll. Dio Fahrt geht via Winterlhur. Frauenfeld,<br />
Affeltrangen, Hagenwil. am Nordhang des Nollen<br />
entlang, Bischofszeil, ins Bluesf&ebict des Roggwilerberges,<br />
woselbst um 11.30 Uhr Begrüssung<br />
durch den Vorstand der Sektion Thurg.au des A. C.<br />
S. beim Gasthof Mam-mertsberg Ibei Freidorf. Nachher<br />
Fahrt zum Bad Hom, "woselbst Mittagessen.<br />
Nachmittags Fahrt dem Boden- und Untersee entlang<br />
via Arbon, Romanshorn. Münsterlingen,<br />
Kreuzungen, Ermatingen nach Arenenberg. Dortselbst<br />
Besichtigung des Schlosses mit napoleonischem<br />
Museum und der landwirtschaftlichen Winterschule<br />
des Kantons Thurgau. Ca. 17 Uhr gemütliche<br />
Zusammenkunft mit den Mitgliedern der<br />
Sektion Thurgau des A. C. S., anscHiessend Tanz „<br />
mit den Töchtern des Landes. Die Rückfahrt erfolgt<br />
über Phyn, Frauenfeld. Winterthur oder via<br />
Stein am Rhein, Ossingen, Andelfingen, Winter-'<br />
thur. s.<br />
0 »•<br />
A.C.S. SEKTION ST. GALLEN—APPENZELL.<br />
Die Bergprüfungsfahrt Rheineck—Walzenhausen—<br />
Lachen wird nicht, wie vorgesehen, am 22. Juli<br />
et. c. stattfinden können, sondern voraussichtlich<br />
in der zweiten Hälfte Juni a. c. Nachdem bekannt<br />
geworden, ist, dass das Internationale Arl-s<br />
bergrennen am 22. Juli a. c. zur Durchführung<br />
kommen wird, musste sich der Vorstand der Sektion<br />
St. Gallen—Appenzell überlegen, ob noch an<br />
dem längst festgesetzten Datum für die Bergprüfungsfahrt<br />
festgehalten werden soll. Es unterliegt<br />
keinem Zweifel, dass sowohl Mitglieder der eigenen<br />
Sektion, wie alte Freunde der Bergprüfungsfahrt<br />
aus anderen Sektionen, vor die Wahl gestellt werden<br />
müssten, hier oder dort mitzumachen. Um hier<br />
ein gewisses Dilemma aus der Welt zu schaffen,<br />
wurde beschlossen, die Bergprüfungsfshrt Rheineck—Walzenhäusen—Lachen<br />
früher zu logen und<br />
zwar irater den gegebenen Umständen als geschlossene<br />
Sektionsveranstaltung durchzuführen.<br />
Schutz der Velofahrer. Wie kürzlich berichtet<br />
wurde, befasste sich der Vorstand der Sektion. St.<br />
Gallen—Appenzell des A.C.S. eingehend mit der<br />
Frage der Veraibfolgung von rolen. gläsernen<br />
Prismen, die als sog. Scnlusslichter zum Schütze<br />
der Velofahrer verwendet werden. Wir sind heutein<br />
der Lage, zu berichten, dass die Regierung des<br />
Kantons St. Gallen beschlossen hat, diese Prismen<br />
als obligatorisch zu erklären. Mit dieser Verordnung<br />
ist dem allgemeinen Straßenverkehr sehr gedient,<br />
insbesondere den Velofarhrern, die mit diesem<br />
Schutzmittel verschon, Kollisionen beim Tjebeis.,<br />
holen durch schnellere Fahrzeuge beinahe ausschalten<br />
können.<br />
Die Verhandlungen mit den Fabrikanten solcher<br />
Prismen sind soweit gediehen, dass grössero Quantitäten<br />
an Velo-Clubs, ebenso an grosse Geschäftsbetriebe,<br />
die zahlreiche Velofahrer beschäftigen, abgegeben<br />
werden können und zwar zu einem Selbstkostenpreis<br />
von 35 Rappen. Die verschiedenen<br />
Velo-Clubs sind schon vor einiger Zeit in dieser<br />
Angelegenheit begrüsst worden und es wäre sehr<br />
zu wünschen, wenn auch Geschäftsleiter dem Sekretariat<br />
der Sektion St. Gallen—Aippenzell des<br />
A.C.S. Bestellungen für die Lieferung solcher<br />
Prismen übermitteln würden, damit möglichst bald<br />
mittel der Lüfte. In freundnachJbarlioher Weise<br />
und in bestem Sportsgeiste hat uns die Direktion<br />
der Zeppelinwerft eine Besichtigung des neuesten<br />
Luftschiffes im Augenblick der Indienststellung gestattet<br />
und fachkundige Führung zugesagt. Der gemeinsame<br />
Besuch unserer Mitglieder wird Sonntag<br />
den 3. Juni, 10 Uhr, in Friedrichshafen stattfinden.<br />
Anmeldungen an das Sekretariat. B.<br />
A.C.S. SEKTION BASEL. Da der Chef des Militärflugwesens<br />
der Sektion Basel des Schweizerischen<br />
AerocMis und der Basler «Avia» die Bewilligung<br />
zur Durchführung einer Aütavia erteilt<br />
hat, ist mit den organisatorischen Vorarbeiten unverzüglich<br />
begonnen worden. +<br />
alle Velofahrer mit solchen Schutzmitteln versehen<br />
werden.<br />
o .<br />
Besuch der Zeppelinwerft in Friedrichshafen.<br />
In weiten Kreisen unserer Sektionsmitglieder ist<br />
schon bekannt, dass gegenwärtig wieder eines der<br />
stolzen Luftschiffe in der Zep'peJkrwerft in Friedrichshafen<br />
im Bau begriffen ist. Die Lenker der<br />
modernen Fahrzeuge auf der Strasse "verfolgen stets<br />
mit grossem Interesse die modernsten Verkehrs-<br />
AUTOSEKTION AARGAU des T.C.S. In der<br />
letztert Sitzung wurde der neue Vorstand aus folgenden<br />
Herren bestellt: Präsident: Fr. Jörg-Begert,<br />
Kaufmann, Aarau (bish.); Vizepräsident: Fr. Zumkoller,<br />
Architekt, Brugg (neu); Präsident der Sportkommission<br />
und zweiter Sekretär: Berner, Geschäftsführer,<br />
Lenzburg (neu); erster Sekretär: Fürsprech<br />
Leimer, Lenzburg (bish.), zugleich Triptykausgabestello);<br />
Kassier: J Staub, Geschäftsführer, Aarau<br />
(neu); Beisitzer: Hs. Geiser, Kaufmann, Aarburg<br />
(bish.); Hug, Generalagentur, Aarau (neu); Kaufmann,<br />
Garagebesitzer, Schönenwerd (bish.); Obrist<br />
Garagebesitzer, Brugg (neu); Ehret, Modellschreinerei,<br />
Brugg (bish.) und Meier, Stetten (bish.).<br />
• Gemeinsame Ausfahrten werden die Aargauer<br />
T. C. S.-Familien auch diesen Sommer wieder durch<br />
das Land führen. So sind Fahrten an den herrlich<br />
gelegenen Titisee im Schwarzwald und nach<br />
Les Rangiers-Pruntrut geplant. Eine Schnitzeljagd<br />
wird für sportliche Betätigung der Mitglieder sorgen.<br />
.. -••• •- •"• xi.<br />
_—_ o .—, ,—<br />
AUTOSEKTION BASEL T.C.S. Der uns neu geschenkte<br />
Feiertag, der 1. Mai, soll den Mitgliedern<br />
der Sektion Gelegenheit bieten, den 'Beginn des<br />
Wonnemonats mit einer schönen<br />
Schwarzwaldfahrt<br />
zu feiern.<br />
Es wird inr freier Sternfahrt durch, die Wälder<br />
hinauf nach dem schönen Kurort St.Blasieni gefahren,<br />
wo um 13 Uhr das Mittagessen wartet. ,.<br />
Das sorgfältig zusammengestellte Menü kostet<br />
pro Person Mark 4.50.<br />
Letzter Anmoldotermin: 30. April <strong>1928</strong>, mittags<br />
12 Uhr. Anmeldungen an Hrn. A. Blaettler, Sekretär<br />
der Sportkommission, Basel 1, Postfach 15564<br />
(Tel. Safran 43.25 oder.Birsig-79.50). Triptyks und<br />
inernat. Fahrausweise mindestens vier Tage vorher<br />
besorgen !<br />
Ausfahrt am 13. Mai <strong>1928</strong> nach dem Vierwaldstättersee.<br />
Die Schwestersektionen Waldstätte und Zürich<br />
veranstalten eine Dampferfahrt auf dem Vierwaldstättersee<br />
mit Tan^-Tee, zu welpher dio Mitglieder<br />
der Sektion Basel höflfchst eingeladen sind.- Es wird<br />
in freier Sternfahrt nach- Luzern g-efahren,-woselbst<br />
dio Autos unter polizeilicher Bewachung auf dem<br />
Bahnhofplatz parkiert werden können. Die Teilnehmer<br />
sind gebeten, sich bis spätestens 13.30 Uhr dort<br />
einzufinden, da die Abfahrt des Dampfers punkt<br />
14 Uhr erfolgt.<br />
Die Automobilsektion Basel wird von nun an<br />
jeden Sonntag zwanglose Ausfahrten arrangieren.<br />
Ferner ist beabsichtigt, auch dieses Jahr speziell<br />
für diejenigen Mitglieder, die an Sonntagen keine<br />
Touren mitmachen können, wieder eine- oder mehr<br />
rere Werktags-Ausfahrten durchzuführen. +• l<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 1. Mai <strong>1928</strong><br />
Revue<br />
No 38<br />
II. Blatt<br />
BERN, 1. Mai <strong>1928</strong><br />
IW TZ FAHRZEUG<br />
Eine interessante Getriebebremse iür ><br />
Motorlastwagen.<br />
Obschon sich die Vierradbremsung am<br />
Motorlastwagen immer mehr verbreitet, ist<br />
man doch bestrebt, die Getriebe- oder Differentialbremse<br />
beizubehalten, weil ihr Vorteil,<br />
die Bremskraft des Wagenlenkers in starker<br />
Uebersetzung auf die Hinterräder zu<br />
übertragen, doch gerade für Lastwagen sehr<br />
schätzenswert ist. So haben Lastautofabriken,<br />
die die Getriebebremse zu gunsten der<br />
Vierradbremse aufgegeben hatten, sie in ihren<br />
neueren Erzeugnissen doch wieder angewandt.<br />
Man versucht hierbei bekannte Konstruktionen<br />
zu verbessern, zögert aber auch<br />
Die Einzelteile der amerikanischen Getriebebremse<br />
für Motorlastwagen.<br />
A) auf dem Kardanwellengelenk, B) wagrecht verschiebbares<br />
Kupplungsgehäuse mit Luft-Zu- und<br />
Abfuhr, das sich mit der Kardanwelle dreht, G)<br />
Führungsgehäuse der Plattenkupplung am Ende dea<br />
Wechselgetriebes, D) mit Metallasbest belegte Kupplungsplatten,<br />
E u. F) Oeffnungen für die Luft-Zuund<br />
Abfuhr.<br />
nicht, darin ganz neue Wege zu gehen, nieher<br />
gehört die Getriebebremse, die wir hier<br />
in ihren Einzelheiten im Bilde wiedergeben<br />
und die unter anderen amerikanischen Motorlastwagen<br />
auch an den Studebaker-Schnelllastwagen<br />
anzutreffen ist. Diese Bremse ist<br />
eigentlich nichts anderes als eine Mehrplattenkuppelung,<br />
wie sie viele Motorwagen<br />
zwischen Motor und Getriebe haben. Das<br />
Prinzip der Kuppelung auf Bremsen anzu-<br />
wenden ist an und für sich nicht neu, schon<br />
aus dem Grunde, weil ja jede Bremse eine<br />
Art versuchter Kuppelung zwischen einem<br />
unbeweglichen und einem bewegten Teil eines<br />
Motorfahrzeuges darstellt. Es ist auch<br />
schon versucht worden, alle Arten von Kuppelungen<br />
auf Bremsen anzuwenden, was aber<br />
sowohl bei den Vorder- als auch bei den<br />
Hinterrädern zu grosse Schwierigkeiten bezüglich<br />
des Einbaues und der Bedienung<br />
der Bremsen bot. Diese Hindernisse sind<br />
bei der Getriebbremse nicht vorhanden,<br />
auch ist der Weg vom Pedal oder Handhebel<br />
zur Bremse hier wesentlich einfacher und<br />
kürzer.<br />
Die amerikanische Getriebebremse besteht,<br />
wie unsere drei Skizzen zeigen, aus<br />
einem Gehäuse A, das auf dem Kardangelenk<br />
sitzt und hier wagrecht zu verschieben ist-<br />
Dieses Gehäuse dreht sich also mit der Kardanwelle<br />
und, da es als Ventilator ausgebildet<br />
ist, saugt es dabei Luft in sein Inneres<br />
an. Es dient zugleich als Kuppelungsorgan<br />
zwischen den beiden Gehäusen links<br />
und rechts von ihm. Diese sind ebenfalls mit<br />
Be- und Entlüftungsschlitzen versehen und<br />
haben an ihren Flächen, die mit dem mittleren<br />
Gehäuse bei der Kuppelung, bzw. Bremsung<br />
in Berührung kommen, Metallasbestbelag.<br />
Die beiden äusseren Gehäuse bilden<br />
ein bewegliches Ganzes mit dem Wechselr<br />
getriebeende, das an dieser Stelle auf einem<br />
starken Querträger des Chassisrahmens gelagert<br />
ist, auf dem sich auch die Betätigungsr<br />
organe dieser Bremse befinden. Durch Auf 1 -<br />
pressen der beiden Gehäuse auf das Mittelstück<br />
werden die Kardanwelle und damit<br />
durch das Differentialgetriebe und den Hinterradantrieb<br />
hindurch die Hinterräder verhindert,<br />
sich weiter zu drehen, also gebremst-<br />
Die Bedienung dieser Bremse kann<br />
sowohl durch Pedal als auch durch Handhebel<br />
erfolgen. to. *<br />
Ein anderer ständig am Wagen ^verbleibender<br />
Wagenheber. In einer Unserer letzten<br />
NfiTtnmern schilderten vjit in Wort unri 1 ;<br />
Bild einen hydraulischen Wagenheber, der<br />
für dauernd am Fahrzeug befestigt wird, und<br />
zwar in vier Exemplaren, d. i. bei jedem Wagenrad<br />
eins, bzw. für Vorder- und Hinterachse<br />
je zwei. Nun ist auch in Amerika ein<br />
derartiger Wagenheber erschienen, der aber,<br />
wie unsere beiden Skizzen zeigen, an den<br />
Federn des Autos angeschraubt wird. Es<br />
handelt sich hier um einen gewöhnlichen<br />
Scherenwagenheber, wie sie schon seit Jahren<br />
in normaler Weise im Gebrauch sind.<br />
Diese Art Wagenheber hat den Vorzug, zusammengelegt<br />
wenig Raum zu beanspruchen,<br />
wie er auch im Gewicht möglichst leicht gehalten<br />
werden kann. Der Kopf und zwei bewegliche<br />
Führungsstangen dieses Hebers<br />
werden an der Wagenfeder befestigt. Bei<br />
dessen Nichtgebrauch wird der Heber, wie<br />
auf unserem oberen Bilde dargestellt, gegen<br />
die Feder zusammengeklappt. Er belastet<br />
wohl diese, damit ihre Arbeitsweise beeinflussend,<br />
doch kann er hier so eingestellt<br />
werden, dass der Nachteil dadurch nicht von<br />
Sta-Jax », ein anderer ständig am Fahrzeug<br />
befestigter Wagenheber.<br />
Oben: Wie der Heber an einer Vorderfeder ange-<br />
,sehraubt und hier zusammengeklappt wird und,<br />
unten, im Gebrauch.<br />
besonderer Bedeutung ist. Benötigt man den<br />
Wagenheber, so dreht man seine Schere mittels<br />
eines Hebels, der in der Mitte des Hebers<br />
angesetzt wird, auseinander, wodurch<br />
sein Fuss auf die Fahrbahn gelangt und er<br />
durch weiteres Drehen alsdann das Fahrzeug<br />
der Wagenfeder in die Höhe hebt. Nagtürlieli<br />
nassen, auch hier vier derartige Wa-<br />
der in Amerika «Sta-Jax» genannt wird, er-i<br />
scheint nicht so vollkommen, wie der von<br />
uns jüngstbeschriebene gleichartige, englische-<br />
Wagenheber, doch ist er jedenfalls in der;<br />
Herstellung billiger und, was eine nicht unbedeutende<br />
Rolle spielt, ohne weiteres an<br />
jedem Wagen anzubringen, was bei seinem<br />
englischen Kollegen wohl nicht überall zutreffen<br />
dürfte. So hat auch dieser «Sta-Jax«<br />
seine Berechtigung und es dürfte wohl nichtt<br />
lange dauern, bis auch wir ihn in der Praxis<br />
kennen lernen werden, da er für Selbstfahrer,<br />
und vor allem für selbstlenkende Damen<br />
zweifellos sehr praktisch ist. to.<br />
Ueber 10,000 Automobile gestohlen wurden<br />
im Jahre 1927 allein in New-York! Der Automobildiebstahl<br />
ist derart Spezialität geworden,<br />
dass die New-Yorker Polizei ein eigenes<br />
Ressort dafür einrichtete. Gegenwärtig!<br />
lässt sie sogar einen 750 Seiten starken illustrierten<br />
Bericht über ihre Tätigkeit erscheinen.<br />
Dieser enthält monatlich auch Photos<br />
von 1900 der bekanntesten Automobildiebe<br />
und von 10,000 ihrer Mitarbeiter und Hehler.<br />
t -ey. |<br />
Die Strassenpatrouillen der englischen A. A'.<br />
Zu den Hauptverdiensten der Automobile<br />
Association gehört bekanntlich die glänzende<br />
Organisation des Strassendienstes, der durch<br />
eine Anzahl qualifizierter Leute besorgt wird«<br />
Insbesondere während Fest- und Feiertagen<br />
werden die Dienste der Patrouillen in erhöhtem<br />
Masse beansprucht. Ueber ihre Tätigkeit<br />
während der Osterfeiertage orientiert<br />
eine vom Sekretariat soeben herausgege-«<br />
bene Mitteilung. Die Funktionen der Strassenpatrouillen<br />
erstreckten sich während dieser<br />
Zeit auf ein Strassennetz von über<br />
32,000 km Hauptstrassen. Die Patrouillen<br />
gaben insgesamt 244,500 Auskünfte über den<br />
einzuschlagenden Weg und die bestehenden<br />
Strassenverhältnisse, halfen 2150 Automobilisten<br />
mit Benzin oder Oel aus, welches diesen<br />
trotz vorsorglichen Massnahmen im Verlauf<br />
ihrer vielfach umfangreichen Touren ausging<br />
und leisteten endlich in 5800 Fällen mit!<br />
ihrem Werkzeug willkommene Dienste bei eingetretenen<br />
Pannen, alles Hilfeleistungen, die><br />
auf Touren besonders geschätzt und wertvoll<br />
sind. t.<br />
Anti-Karbon<br />
Schweizer<br />
Kilometer - Rekord<br />
Der Fahrer DIvo erreichte am 18. April <strong>1928</strong><br />
auf der Strasse Cadenazzo-Giubiasco auf<br />
einem 12-Zylinder-Delage-Wagen ein Stundenmittel<br />
von 231,511 km (bisher 208,092 km),<br />
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8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N" 38<br />
Frage 6739. Klopfen des Motors. Ich habe an<br />
meinem Lastwagonmotor die unrund gewordenen<br />
Zylinder ausbohren lassen, was auch die Erneuerung<br />
der Kolben mit sich brachte, die nunmehr et-<br />
•waa .breiter sind, und zwar 6/10 mm. während die<br />
Zylinder um 8/10 mm ausgebohrt worden sind. Seitdem<br />
klopft der Motor beim Anfahren, beim plötzlichen<br />
Gasgehen, sowie, wenn er schwer mit Vollgas<br />
zu ziehen hat. Was kann daran schuld sein,<br />
und wie ist dem abzuhelfen? T. II. in W.<br />
Antwort: Die Kompression ist durch die geringe<br />
Vergrößerung des Zylindcrinhaltes kaum erhöht<br />
worden, so dass das Klopfen, das auf zu hohe<br />
Kompression schliessen lässt, wahrscheinlich daher<br />
irührt, das die neuen Kolben einen gegen früher zu<br />
hohen Boden haben. Sie können das ohne weiteres<br />
feststellen, dass Sie einmal mit einem anderen<br />
Brennstoff, der eine höhere Kompression verträgt,<br />
fahren. Klopft der Motor dabei nicht, so stimmt es<br />
mit unserer Annahme. Sie bleiben dann am besten<br />
bei diesem Brennstoff, bis einmal die Kolben wieder<br />
aus dem Motor herausgenommen werden, bei welcher<br />
Gelegenheit man sie wahrscheinlich durch Abschleifen<br />
ihres Bodens dem alten Brennstoff wird<br />
anpassen können.<br />
ie.<br />
Frage 6740. Dynamoschalfung. Ich habe mir in<br />
ineinen alten Wagen eine Dynamo einbauen lassen,<br />
dio vom Motor durch einen Keilriemen angetrieben<br />
wird. Diese Beleuchtung arbeitete bisher zufriedenstellend.<br />
Nun ist kürzlich der Motor auseinandergenommen<br />
und repariert worden, w^bei der Mon-<br />
gleichstarkem Motor gekauft, und wir haben beide<br />
bis heute fast dieselbe Kilojneterzahl zurückgelegt,<br />
teur dio Dynamo abnahm, ohne darauf zu achten, nämlich nahezu 20,000 km. Während ich nun mei-<br />
Motor nach etwa 10,000 km Fahrt entrussen<br />
wie sie an die Leitung angeschlossen war. Wienen<br />
nun die Dynamo wieder eingebaut werden sollte, lassen musste, ist das beim Motor meines Bekannton<br />
noci nicht notwendig geworden. Wie erklärt<br />
sagto mir der Monteur, dass er nicht wisse, wie<br />
man die verschiedenen Verbindungen herstelle. Ich sich dieses Phänomen, wo wir beide doch gleich<br />
habe darüber eine Skizze von der Lieferfirma erhalten,<br />
woraus hervorgeht, wie das zu machen ist. stets den gleichen Brennstoff und dasselbe Schmier-<br />
gute Fahrer, ebenso lang Automobilisten sind, und<br />
Um nun aber keine Fehler zu begehen, möchte ich öl verwenden, da wir diese Materialien gemeinsam<br />
bei Ihnen zuerst anfragen, ob diese Schaltung in einkaufen? D. E. in G.<br />
Ordnung geht, zumal ich die darauf vermerkten<br />
französischen Ausdrücke nicht alle verstehe. Wollen<br />
Sie so freundlich sein, mich darüber aufzuklären.<br />
B. G. in E.<br />
A n t w o r t: Die hier im Bilde wiedergegebene<br />
Schaltung ist ganz richtig. Die Dynamo hat drei<br />
MMttllliW<br />
IIIIIIUIIIUIIIIIIPII<br />
DYNAMO<br />
BORNE DU SWÜNT<br />
Kabelanschlüsse, wovon einer zu Masse zu leiten<br />
ist, während dio beiden andern, wie aus der Zeichnung<br />
ersichtlich ist, zum Amperemeter führen. Das<br />
übrige ergibt sich von selbst.<br />
te.<br />
Frage 6741. Ersparnis mit Vergaser. Mit einem<br />
5—ö Pl. 4 Zyl. 12 Steuer PS Auto führe ich. täglich<br />
sechs Postkursc mit insgesamt 50 Kilometer<br />
aus. Die Strecke ist wohl etwas steil, kann aber in<br />
Ausnahmsfällen stets mit der dritten Geschwindigkeit<br />
genommen werden. Der Wagen wiegt 1750 kg.<br />
Es ist in fünf Ortschaften nebst verschiedenen Bedarfshaltestellen<br />
anzuhalten. Der Benzinverbrauch<br />
von 20—24 Liter auf 100 Kilometer kommt mir stets<br />
etwas viel vor. Dio Düso am Vergaser (Fiat) darf<br />
nicht kleiner gewählt werden, ansonst der Motor<br />
klopft. Kann mir vielleicht einer der werten Leser<br />
aus der Praxis mitteilen, ob und was für Ersparnisse<br />
mit einem andern Vergaser erbracht werden<br />
können? K. G. in N.<br />
Antwort: Sie werden durch das Einsetzen<br />
eines neuen Vergasers schon Ersparnisse erzielen,<br />
aber dio Anschaffung eines neuen Vergasers würde<br />
sich bei einer Ersparnis von 1.—2 Liter Benzin auf<br />
100 Kilometer erst nach 10,000 gefahrenen Kilometrn<br />
rentieren.<br />
Sie können aber ohne grosso Kosten eine ziemliche<br />
Ersparnis erzielen, indem Sie eine kleinere<br />
Düse in den Vergaser einsetzen lassen und dem<br />
Motor jeweilen mehr Vorzündung geben. Wahrscheinlich<br />
wird Ihnen auch eine Erhöhung der<br />
Kompression, die Sie durch Ausschleifen des untern<br />
Teiles der Zylinder erreichen, eine weitere Ersparnis<br />
ermöglichen.<br />
Wlt.<br />
Frage 6742. Verrussen des Motors. Ein Bekannter<br />
von mir, der auf dem Lande wohnt, hat zu gleicher<br />
Zeit mit mir die gleiche Wasenmarko mit<br />
Antwort- Der Unterschied kann hier nur<br />
darin liegen, dass Sie fast ständig in der Stadt und<br />
deren Umgebung fahren, dio noch dazu sehr bergig<br />
ist, während. Ihr Bekannter auf dem flachen<br />
Lande wohnt und nur lange Strecken ohne Halt<br />
zurücklegt. Letzterer fährt also fast immer mit den<br />
gleichen Gängen, in der Hauptsache im Direkten,<br />
während Sie zu ewigem Gang- und Tourenweclisel<br />
gezwungen sind, wodurch sich der Motor nicht nur<br />
leichter üiberölt. sondern auch die Verarbeitung des<br />
ihm gegebenen Gasluftgemisches nicht immer restlos<br />
erfolgt. Beides bildet den Grund zur Verrussung<br />
des Motors.<br />
te.<br />
Frage 6742. Schnell defekt werdendes Auslassventil.<br />
Mein Motor hat seitlich gesteuerte Ventile<br />
und einen Verbrennungsraum ä la Ricardo. Ich<br />
muss bei ihm dio Auspuffventile zweimal erneuern,<br />
ehe das einmal bei den Ansaugventilon notwendig<br />
wird. Ich schiebe diesen Umstand dem grossen Hub<br />
der Ventilo zu, die, wenn sie geöffnet sind, beinahe<br />
oben an der Wand des Zylinderkopfes anstossen.<br />
Welcher Meinung sind Sie, und wio kann<br />
ich dem Uebel abhelfen ? H. J in Z.<br />
Antwort: Beistehende Skizze zeigt Ihnen,<br />
dass bei Ihrem Motor das Einlassventil gut gekühlt<br />
ist, weil es von den frischen Gasen rundherum umspült<br />
wird. Sie können sich nun leicht vorstellen,<br />
dass die heissen Auspuffgase das Auslassventil in<br />
der gleichen Venlilstcllung ebenso erhitzen. Daher<br />
der Mehrverbrauch an diesen Ventilen. Sie können<br />
nun an der Ventilsteuerung selbst nichts verändern,<br />
das diesen Uebelstand beseitigen würde, dagegen ist<br />
es möglich, für das Auslassventil eine andere Form<br />
des Vcntilkogels zu wählen, dio weniger Hitze aufspeichert.<br />
Hier bewähren sich zum Beispiel die sogenannten<br />
Tulpenventilo mit hohlem Kegel, ebenso<br />
normale Ventile, die von der Kegelmitto an einige<br />
Zentimeter tief ausgebohrt sind. Da beide Ventilarten<br />
dadurch leichter werden, muss auch ihre<br />
Feder von geringerem Druck sein. Sie fragen diescrhalb<br />
am besten bei der Fabrik Ihrea Wagens<br />
an. Vielleicht genügt os auch schon, wenn Ihnen<br />
diese Auslassventile von anderem Material besorgt<br />
werden.<br />
te.<br />
Frage 6743. Derby-Auto. Ich wäre Ihnen sehr<br />
verbunden, wenn Sie mir dio Adresse des Fabrikanton<br />
der Automobilmarke Derby bekanntgeben<br />
könnten. J F. in B.<br />
Antwort: Die Derby-Kraftwagen werden in<br />
Courbevoie, nahe bei Paris, 27, Ruo des Vaubois,<br />
fabriziert.<br />
Wlt.<br />
j<br />
Juristischer Sprechsaat<br />
Anfrage 419. Verzollung von Benzin. Im Triptik<br />
heisst es: «Benzin im Reservoir ist zollfrei, solches<br />
in Reservekannen wird vorzollt.»<br />
Letzthin fasste ich in Vorarlberg 10 Liter Benzin<br />
(weil es bedeutend billiger ist) und kam mit<br />
dem vollen Tank auf die Zollstello Mondstein Au,<br />
wo mir Schwierigkeiten gemacht wurden, weil ich<br />
Bonzin im Ausland kaufte. Ich wurde gezwungen,<br />
den Zoll zu bezahlen. Bin ich im Unrecht?<br />
. I. K. in A.<br />
A n t w o r t • Ihre Anfrage verwundert uns, indem<br />
hierseits Fälle, in dcneii Bonzin im Reservoir<br />
verzollt werden musste, nicht bekannt sind. Wir<br />
wundern uns auch über den angeblichen Vermerk<br />
im Triptik: «Benzin im Reservoir ist zollfrei, •solcher<br />
in Roservckannon wird verzollt». Es liegt<br />
uns ein österreichisches Triptik vor, in welchem<br />
keinerlei derartige Bestimmungen enthalten sind.<br />
Es ist uns deshalb nicht recht klar, um was für<br />
ein Triptik es sich in Ihrem Falle handelt. Wie<br />
dem auch sei, so geht aus dieser Bestimmung ja<br />
deutlich hervor, wio sich bezüglich Verzollung von<br />
Benzin die Zollbeamten zu verhalten haben. In<br />
Fällen unrichtiger Zollabfertigung muss Boschwerde<br />
an das Hauptzollamt gemacht werden,<br />
das sich in Bregenz oder Fcldkirch befinden wird.<br />
Sio müssen dabei auf Ihren Triptikvcrmcrk verweisen<br />
und Rückerstattung der Zollgebühr verlangen.<br />
Jedenfalls handelt es sich vorliogendonfalls<br />
um eine ungewöhnliche zollamtliche Abfertigung,<br />
indem hierseits keine Fälle bekannt .sind, in denen<br />
sich dio Zollbehörde um das im Reservoir vorhandene<br />
Benzin gekümmert hat. *<br />
Anfrage 420. Alter für Fahrprüfung. Ich hin<br />
seit zwei Jahren in einer Autoreparaturwerkstätto<br />
in der Lehre, und bin 16 Jahre alt. Da ich<br />
in diesem Beruf öfters Wagen probieren sollte,<br />
frage ich Sie höflich an, ob ich dio Fahrprüfung<br />
nicht unter 18 Jahren machen darf, oder ob sonst<br />
keine Begünstigung für Automechanikerlehrlinge<br />
ist. M. Z. in E.<br />
Antwort: Fahrbewilligungen können nach<br />
Art. 12 des Konkordates nur an Personen ausgeteilt<br />
werden, dio mindestens 18 Jahre alt sincL<br />
Eine Ausnahme für Automochanikerlehrlingo besteht<br />
dabei nicht, denn die Automobilkontrollcn<br />
führen diese Bestimmung genau nach dem Wortlaut<br />
des Konkordates durch. Es ist Ihnen daher<br />
keine andere Möglichkeit geboten, als zu warten<br />
bis Sie das verlangto Alter erreicht haben. =<br />
Anfrage 421. Steuerreduktion. Muss man für<br />
ein Auto, das 6 Monate per Jahr (Oktober—März)<br />
in einem Schuppen aufgebockt und unbenutzt ist,<br />
dio ganze Jahressteuer bezahlen? Gibt es in solchen<br />
Fällen keine Rcduktionsmöglichkeit?<br />
A. M. in Z.<br />
Antwort: Die Verkehrsbcwilligung wird normalerweise<br />
für die Dauer eines Jahres ausgestellt.<br />
Wer dieselbe erst nach dem 1. Juli einlöst, muss<br />
nur dio halbe Steuer bezahlen. Die 6 Monate, während<br />
denen sich Ihr Auto unbenutzt in der Garage<br />
befindet, verteilen sich auf zwei Stcuorjahre und<br />
berechtigen nicht zu einer Steuerreduktion. =<br />
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Strassenbaukosten<br />
und Strassenverbesserungen.<br />
Mit dem Bau einer linksseitigen WalleJiseestrasse<br />
würde für den Kanton Glarus — wie<br />
weite Kreise zugeben — die beste Verbindung,<br />
von Ost nach West, an die verschiedenen<br />
Anschlussrouten hergestellt. Im Plan<br />
liegt namentlich die Benutzung des alten<br />
Bahntraces Weesen-Näfels. Wie man vernimmt,<br />
gaben die S. B. B. ihre Zusicherung,<br />
dass sie dieses Trace zu diesem Zwecke<br />
gratis abtreten würden. Somit könnte mit<br />
bedeutend geringeren Kosten eine treffliche<br />
Zufahrtssrrasse ins Glarnerland geschaffen<br />
werden. Aber diese Strecke hätte auch für<br />
die direkte Verbindung mit Weesen eine besondere<br />
Bedeutung.<br />
Zirka 3 Millionen Franken würden die Baukosten<br />
für die sieben Meter breite Strasse<br />
Mülilehorn-Näfels-Mollis betragen. Rechnet<br />
man für den ohnehin notwendigen Ausbau<br />
der Strecke Mühlehorn-Wallenstadt eine weitere<br />
Million hinzu, so käme die linksufrige<br />
Wallenseestrasse immer noch drei Millionen<br />
Franken billiger zu stehen, als die auf sieben<br />
Millionen Franken budgetierte Strasse am<br />
Nordufer.<br />
Es darf aber auch nicht vergessen Averden,<br />
dass der Bau einer linksufrigen Wallenseestrasse<br />
ein guter Vorläufer für eine kommende<br />
Prageistrasse wäre!<br />
Der aargauische Regierungsrat hat verschiedene<br />
Staatsbeträge an Strassenverbesserungen<br />
bewilligt, so u. a. der Gemeinde Muri<br />
an den Umbau der Bünzbrücke, sowie an die<br />
Instandstellung der Ortsverbindungsstrasse,<br />
und der Gemeinde Aarau an die Kosten der<br />
Erweiterung der Landstrasse beim Ochsen.<br />
Auch wird, unter Vorbehalt der Genehmigung<br />
des Grossen Rates, für den vom Kanton<br />
Zürich projektierten Umbau der Reussbriieke<br />
bei Ottenbacli ein Staatsbetrag in<br />
Aussicht gestellt.<br />
Dass Strassenverbesserungen auch im<br />
Kanton Aargau eine Notwendigkeit sind,<br />
zeigt der kürzlich passierte Unfall in der<br />
Nähe von Boswil im Freiamt, wo ein mit Mehl<br />
beladenes Lastauto einem anderen Wagen<br />
ausweichen wollte und, als es auf der rechten<br />
Strassenseite fuhr, infolge Nachlassens<br />
des schlechten Strassenbettes, sich überschlagend,<br />
das Bord hinabstürzte, den Chauffeur<br />
unter sich begrabend. Glücklich kam dieser<br />
ohne ernstere Verletzungen davon!<br />
Das Projekt über den Ausbau der Kantonsstrasse<br />
in Neuenkirch sowie ausserhalb des<br />
Dorfes bis zur Strassenkreuzung nach Sempach<br />
ist vom luzernischen Regierungsrat gutgeheissen<br />
worden. Die Erstellung einer<br />
Strasse Bumhaus-Bleicken-Holzhack-Städeli,<br />
in der Gemeinde Flühli, ist genehmigt, und<br />
es wurde ein Staatsbeitrag von 25 Prozent<br />
bewilligt. *<br />
Zwei erfreuliche Beschlüsse für Strassenverbesserungen<br />
wurden im glarnerischen<br />
Landrat gefasst. Die Strecke der Strasse<br />
St. Fridolin-Lerchenstrasse in Netstal soll<br />
auf die Breite von sechs und acht Metern<br />
in der Kurve erweitert werden; dazu soll<br />
noch ein 1,5 Meter breites Trottoir kommen.<br />
Auch die Löntschbrücke soll eine Verbreiterung<br />
erfahren. Für diese Arbeiten ist Kleinsteinpflästerung<br />
vorgesehen und die Kosten<br />
sind auf 72 000 Franken budgetiert.<br />
Dazu ist auch eine Korrektion der Strecke<br />
Horgenberg-Mitlödi geplant und zwar mit<br />
Walz-Asphalt-Belag. Die Gesamtkosten werden<br />
sich auf ca. 130 000 Franken belaufen.<br />
Die Ausführung beider Projekte war beantragt<br />
und ist auch einstimmig bewilligt worden,<br />
obschon bei Behandlung der Frage<br />
Stimmen laut wurden, die namentlich darauf<br />
hinwiesen, dass in Netstal eigentlich einige<br />
weit vorstehende Häuser weichen sollten, da-<br />
mit man die Strasse richtig verbreitern<br />
könnte. Der Baudirektor war aber für solche<br />
Abbruchgelüste nicht zu haben und er fand,<br />
dass ein solches Vorgehen in der Tat « Geld<br />
verlochen » heissen müsste. R.<br />
—o<br />
Die Rheinbrücke vor der Aarebrücke! In<br />
der letzten Pa'ssationsgemeindeversammlung<br />
von Koblenz kamen auch die Brückenbaufrageu<br />
Koblenz-Waldshut und die Aarebrücke<br />
zur Sprache. Die Diskussion hierüber wurde<br />
sehr rege benützt und alle Redner traten einmütig<br />
für die Brücke Koblenz Waldshut ein.<br />
Hierauf wurde von der ganzen Gemeindeversammlung<br />
einstimmig beschlossen, es sei der<br />
Regierungsrat des Kantons Aargau zu ersuchen,<br />
die Rheinbrücke Koblenz-Waldshut vor<br />
der Aarebrücke zu erstellen. ey.<br />
—o<br />
Strassensperren im Kanton Zürich.<br />
Das Tiefbauamt des Kantons Zürich teilt<br />
uns mit, dass im Monat Mai folgende Strassensperren<br />
bereits festgelegt sind:<br />
Affoltern a. A.: Strasse Hedingcn-Ottcnbach in<br />
Zwillikon wegen Walzung und Teerung.<br />
Adliswil: Wegen Korrektion der Albisstrasso auf<br />
Stadtgebiet wird der Durchgangsverkehr auf die<br />
Soodstrasso und Allmendstrasse Zürich verwiesen.<br />
Thalwil: Alte Landslrasse von Oeggensbühl bis<br />
Grenze Oberrieden wegen Walz- und Bolagsarbeiten.<br />
Thalwil: Wegen Bauarbeiten an der Seestrasse<br />
unterhalb der Einmündung der Dorfstrasso darf<br />
diese Strecke nur langsam befahren werden.<br />
Horgen und Hirzel: Zugcrstrasso Hanegg-Sonderholz-Morgenthal<br />
wegen Walz- und Tecrungsarbeiten.<br />
Wädenswil: Oberdorfstrasse und Eintracbtstrasso<br />
wegen Walz- und Belagsarbeiten.<br />
Herrliberg : Wegen Bauarbeiten darf die Seestrasse<br />
zwischen Raben und Bellevue nur langsam und<br />
vorsichtig befahren werden.<br />
Kösnachi: Alte Landstrasse zwischen Rosenstrasse<br />
und Schiedhaldenstrasse wegen Belagsarbeitcn bis<br />
15. Mai für den Fährverkehr.<br />
Rüti: Rapperswilerstrasso zwischen Pfauen und<br />
Kantonsgrenze St. Gallen wegen Belagsarbeiton bis<br />
ca. 20. Mai für den Fährverkehr.<br />
Uster : Talackerstrasse zwischen Nossikonerstrasse<br />
und Sonnenthal (Wührestrasso) wegen Pflästerungsarbeiten<br />
für jeden Fahrverkehr bis ca, 10.<br />
Mai.<br />
Volketswil: Strasse Hcgnau-Volketswil bis und mit<br />
dem Dorf Volketswil wegen Walz- und Tocrungsarbeiten.<br />
Oberstammheim : Strasse I. Klasse Untcrstammhoim-<br />
Oberstammlieim im Dorfo wegen Walzung und<br />
Teerung.<br />
Seuzach : Strassen I. Klasse Winterthur-Seuzach-<br />
Thalheim \md Seuzach-Stadel wegen Walz- und<br />
Teerungsarbeiten .<br />
Unterembrach, Rorbas und Freienstein: Strasse<br />
Embrach-Station-Rorbas-Wagenbreche und Irchelstrasse<br />
in Freienstein wegen Walz- und Teerungsarbeiten.<br />
Bassersdorf : Klotener-alte Winterthurerstrasse wegen<br />
Walz- und Teerungsarbeiten.<br />
Die Verkehrsumleitungen sind durch Orientierungstafeln<br />
kenntlich gemacht.<br />
Folgende Automobillinien werden mit dem<br />
1. Mai eröffnet: Sarnen-Melchtal; Beckenried-Emmetten;<br />
Schupfheim-Flühli und Wohlhusen-Romoos-<br />
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••—o •<br />
Gesperrte Strassen. Das Strassen- und Baudopartement<br />
des Kantons Thürgau teilt mit, dass<br />
die Staatsstrasse Bürglen-Sulgen vom 26. April<br />
wegen Pflästerungsarbeiten bis auf weiteres gesperrt<br />
ist. Der Fahrverkehr ist auf die Strasse<br />
Bürglen-Opfershofen-Sulgen umgeleitet. Orientierungstafeln<br />
bezeichnen die Verkehrsumleitung. Lr.<br />
o<br />
Zug-Cham. Am 30. April a. c. werden die Pflästerungsarbeiten<br />
an der Chamerstrasse in Zug in<br />
Angriff genommen. Während zirka 5 Wochen wird<br />
nun zwischen Zug und Chain die Strasse für den<br />
Auto- und Fuhrwerkverkehr gänzlich gesperrt<br />
Der direkte Verkehr von Zürich nach Luzern<br />
und umgekehrt hat während der Bauzeit über das<br />
Amt Cham-Affoltern am Albis-Zürich zu erfolgen. —<br />
Für den Lokalverkehr von Cham nach Zug und<br />
umgekehrt wird für leichte Fuhrwerko — nicht<br />
Autos — die Strasse von Cham nach Oberwil-<br />
Bibersec-Stcinhauseii-Schochenmühle-Baar-Zug und<br />
für schwere Fuhrwerko und den ähnlichen Autoverkehr<br />
die Strasse Gham-Knonau-Rossau-Baar via<br />
Thalacker (bis auf weiteres)-Zug, angewiesen.<br />
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Kontrollierte Strassen: Möhlin bei Rheinfelden,<br />
eine versteckte Kontrolle am Dorfeingans!<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - 38<br />
Die neueste finnländische Motorwagenstatistik<br />
ergibt, dass sich in zwei Jahren der<br />
Bestand an Motorfahrzeugen in Finnland<br />
verdoppelt hat- Es waren insgesamt in Finnland<br />
vorhanden-<br />
Mitte 1927 29.526 Motorfahrzeuge<br />
Mitte 1926 22.189 *<br />
Mitte 1925 14.266 »<br />
Mitte 1924 8.077 »<br />
Seit 1924 hat sich demnach der Bestand<br />
sogar beinahe vervierfacht. Die Zahl für<br />
1927 setzt sieh zusammen aus 16,973 Personenwagen,<br />
1679 Autobussen, 5786 Lastwagen<br />
und 5088 Motorrädern. 13,442 Motorfahrzeuge<br />
fielen auf die Städte und 16,084 auf<br />
die Landgemeinden. Die Einfuhr von Motorfahrzeugen<br />
betrug 1927 rund 10,000 Stück<br />
gegen etwa 9000 im Vorjahre. ey.<br />
Zollverkehr mit Frankreich. Die französische<br />
Zollverwaltung gibt bekannt, dass bei der Abfertigung<br />
mit Grenzpassierheften inskünftig folgende Gebühren<br />
zu entrichten sind:.,Statistische Gebühr Fr.<br />
1.80, Droit de permis Fr. 6.—, Stempel Fr. 0.60, somit<br />
total Fr. 8.40. Diese Gebühren werden anlässlich<br />
der ersten Einreise in Frankreich und bei der<br />
ersten Ausreise aus Frankreich von den Grenzzollämtern<br />
erhoben. s.<br />
Eine General-Mofors-Autokarawane trifft zwischen<br />
dem 2. und 3. Mai in Basel ein. um eine<br />
Tournee in der Schweiz vorzunehmen. Die Wagen,<br />
unter denen alle Haupttypen der verschiedenen General-Motors-Marken<br />
vertreten sind, kampieren unter<br />
einer eigenen grossen Zeltgarage. Wir werden<br />
binnen kurzem die Fahrroute der Karawane mitteilen<br />
können. "*"<br />
Einen beispiellosen Erfolg<br />
hat die Ausgabe des neuen Führers «CH Touring»;<br />
täglich mehren sich die Bestellungen,<br />
so dass der Verlag ausserstande ist, alle Bestellungen<br />
sofort auszuführen. Die Besteller<br />
sind um etwas Geduld gebeten. Reklamieren<br />
und Drängen nützt nichts; das Einkleben der<br />
Karten in den Band hinein ist Handarbeit, es<br />
können infolgedessen täglich nur einige Hundert<br />
Bände fertiggestellt werden, es muss<br />
deshalb ein Besteller nach dem andern in der<br />
Reihenfolge des Bestellungseinganges bedient<br />
werden. Also, bitte, Verständnis und<br />
Geduld. Wer das Buch noch nicht bestellt<br />
hat, es aber auf Auffahrt zu erhalten wünscht,<br />
wolle seine Bestellung jetzt schon einreichen,<br />
um sie bei der Auslieferung entsprechend<br />
anschliessen zu können.<br />
Von allen Seiten erhalten wir über den<br />
vortrefflichen Ausfall des wertvollen Bandes<br />
begeisterte Anerkennungen; diejenigen, die<br />
etwas warten müssen, sind durch den prächtigen<br />
Band reichlich entschädigt.<br />
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Hurra, die<br />
Von Otto Frei.<br />
Das war nun schon der dritte Tag, und aus. Die beiden Lastwagen, deren jeder einen<br />
weiss Gott, es war der bitterste von den ganzen Berg der schönsten Eierkohlen trägt,<br />
dreien. Am ersten hatten wir uns von Gre-holenoble aus östlich in die üppige grüne Berg-<br />
erste, nun der zweite... Hopp! und wir ha-<br />
uns ein, fahren uns vor — jetzt der<br />
wildnis verloren. Am zweiten waren wir in ben uns unvermerkt am Hinterteil des zweiten<br />
leichtsinnigem Schlendrian quer durch die Wagens emporgeschwungen . und schmiegen<br />
Bergtäler beinahe ins Savoyisehe geraten. uns mit geduckten Köpfen an den Berg der<br />
Am dritten endlich hatten wir uns mit dem<br />
ersten Hahnenschrei wieder aufgemacht und<br />
nur zu tapfer die breite, mühselige Landstrasse<br />
gegen Nizza unter die Füsse genommen.<br />
Und jetzt war es hoher, siedendheisser<br />
Nachmittag, und wir rasteten an einem Waldrand<br />
südlich von. La Mure.<br />
« Gnad Gott! » jammerte Rolf, « wenn das<br />
so weitergeht! » Und er zog Schuhe und<br />
Socken aus und strich mit dem Finger sachte<br />
über eine Ferse. « Siehst du? Diese vermaledeite<br />
Blase? Und so gross! Ausgerechnet<br />
Fünflibergrösse! »<br />
Ich lachte. « Ecco! » spottete ich, « du hast<br />
dir zuviel zugetraut; denn auf Juristenfüsse<br />
ist nie Verlass. Und sagte ich nicht, du bliebest<br />
am besten daheim hinter deinen Akten<br />
und Rechtshändeln? Da hättest du — zwar<br />
auch mit Blasen, aber doch mit weit rentableren<br />
Blasen zu tun gehabt.»<br />
«Pah! Lass sehen! Streck einmal deine<br />
Literatenzehe her! » parierte er meinen Hieb<br />
schlagfertig.<br />
« Oh — nicht der Rede wert», heuchelte<br />
ich. «Eine kleine Schürfung, ja, aber die tut<br />
nichts.»<br />
« Tut nichts? Phantasierst du dir vor! Und<br />
hast doch bei jedem Schritt zu einem Seufzer<br />
angesetzt! O ihr Literaten ...»<br />
Kurzum an einen Weitermarsch war einstweilen<br />
gar nicht.zu denken, und so beschlossen<br />
wir, bis zum Abend im Waldesschatten<br />
unsere Gebresten heilzupflegen und alsdann<br />
im duftenden Heu der erstbesten Scheune wie<br />
zwei rechte Vagabunden zu nächtigen. Und<br />
wir streckten uns langhin...<br />
« Was ist das dort? > fragt Rolf plötzlich<br />
und zeigt in die Ferne.<br />
«Ei seht — ich glaub', eine Wolke von<br />
Staub.»<br />
«Ha, sie sinds! Unsere Retter! Hurrah,<br />
die Chauffeure!»<br />
Aber noch galt es, vorsichtig zu Werke zu<br />
gehen. Denn wir waren mit den beiden Wagenführern<br />
in einem Gasthof unten in La Mure<br />
in einen Wortwechsel geraten — wegen eines<br />
kleinen Missverständnisses, versteht sich.<br />
Nun ging es nicht anders, wir mussten zu<br />
einer List greifen.<br />
«Sie sind auch gar zwei unfreundliche<br />
schwarze Kerle, » sage ich.<br />
«Tut nichts, » beschwichtigt mich Rolf,<br />
;« aber — schnell! »<br />
Und wir machen uns marschfertig und treten<br />
auf die Strasse und schreiten heldenhaft<br />
Das weisse Auto<br />
Ein Zeitbild aus dem heutigen Chicago,<br />
von Felix Vitali.<br />
(Fortsetzung von Seite 1 dieser Nummer)<br />
Earl durchzuckt blitzschnell ein Gedanke:<br />
Wenn er die ganze Bande auf Chicago hineinjagte,<br />
Hill Cliff und Mac Fisher in die Hände.<br />
Er streift die wartenden Autos, die Maschinengewehre,<br />
die bis an die Zähne bewaffneten<br />
Kerle. Und wenn Maple Wood nicht<br />
gefallen ist? Jagt er dann seine Freunde<br />
nicht in das Verderben...? Als er Chicago<br />
verliess» war der Sieg der Truppen nur noch<br />
eine Frage von Minuten. Und eine Wendung?<br />
Nein, eine Wendung kann nicht eingetreten<br />
sein...! Er muss Mabel retten. Muss alles<br />
auf eine Karte setzen. Alles — va banque!<br />
Er braucht nur eine Viertelstunde. Mit denen,<br />
die auf der Insel bleiben, wird er schon fertig<br />
werden. Eine Viertelstunde, um seinen<br />
Onkel zu finden. Er ist auf der Insel. Die<br />
dreissig neuen Wagen sind sein Werk. Sie<br />
werden fliehen. — An der Hafenmole liegen<br />
die Motorboote<br />
Durch die Blackcorners geht eine Bewegung.<br />
Ein spindeldürrer Kerl mit einem<br />
seltsam abgebrochenen Gang drängt sich<br />
durch die Männer. An seinen langen, affenartigen<br />
Armen fuchteln zwei gewaltige, wirrbehaarte<br />
Fäuste. Der Kopf: ein graudurchsträhnter<br />
Bart, die Nase eingeschlagen,<br />
das rechte Auge fehlt. Drei Schritte vor dem<br />
diauf-f^uve<br />
schönsten Eierkohlen.<br />
«Das tut der Blase gut,» singt Rolf mit<br />
feierlichem Tenor.<br />
« Das macht der Zehe Mut,» sekundiere ich<br />
reimselig.<br />
Und die Räder des Lastwagens, diese Gewaltsräder<br />
mit den zerfetzten Gummireifen,<br />
rollen ihren sonoren Bass dazu.<br />
Uebrigens, gewiss eine beschwerliche<br />
Fahrt! Die ungewalzte holperige Strasse, die<br />
bald an einem Hügel emporkriecht, bald in<br />
eine Schlucht hinabsinkt und sich schliesslieh<br />
in ewigem Schlangenzickzaok doch in die<br />
Hochtäler emporwindet. Und unser Sitz so<br />
steinhart, wenn auch beweglich. Beweglich,<br />
weil ab und zu die Unterlage plötzlich locker<br />
wurde, und dann kollerte ein gutes Dutzend<br />
der schönsten Eierkohlen lustig über die<br />
Strasse hin. Und diese Hitze und dieser<br />
Staub! Aber da erlebten wir doch auch das<br />
Wunderbare: dass nämlich die liebe Welt,<br />
auch von einem Lastwagen aus betrachtet,<br />
ihre tausend unbeschreiblichen Reize hat.<br />
Dieses Gold der wogenden Kornfelder, dieses<br />
brausende Lied der Wasserfälle! Und das<br />
war wahrhaftig wie in einem schönen Film,<br />
als die wechselreiche Landschaft,nun so Stück<br />
um Stück von uns abrückte und entschwand.<br />
Zuweilen, wenn die beiden Lastwagen, wie<br />
legeifrige Riesenhühner, ganze Zeilen von<br />
schwarzen Kohleneiern hinter sich herzogen,<br />
gab es für Augenblicke einen unverhofften<br />
Halt. Dann sprangen wir jeweils hurtig ab,<br />
stellten uns abgewandt mitten auf die Strasse<br />
und versenkten uns tief in die begeisterte Betrachtung<br />
aller umliegenden Berggipfel. Die<br />
Chauffeure sollten nicht merken... Und hatten<br />
es doch längst gemerkt! Denn jetzt trat<br />
einer an uns heran und mass uns mit wässerigen<br />
Braunaugen vom Kopf bis zum Fuss,<br />
ohne ein Wort zu sagen. Rolf kniff mich in<br />
die Seite, und ich, den zarten Wink verstehend,<br />
brachte im schulgerechtesten Französisch<br />
hurtig unsere Bitte vor. Es sei doch<br />
wohl erlaubt, da hintenauf... Und dabei ruhte<br />
mein Blick doch flehentlich vorn auf der<br />
staubfreien, windgeschützten Steuerlaube. Da<br />
hintenauf? Ja, selbstverständlich, meinte<br />
der Chauffeur und zwinkerte mit dem einen<br />
Auge, wie um ein böswilliges Lachen zu vertuschen,<br />
und machte Kehrt.<br />
Gegen Abend näherten wir uns dem lieben<br />
Städtchen Corps. Das liegt so still und rund<br />
und an sich haltend auf der Höhe, dass es<br />
scheint, der Berg habe sich einst in froher<br />
Morgenlaune eine Krone von Häusern aufgesetzt.<br />
Dieser Eindruck gewinnt noch an Lieblichkeit,<br />
wenn die Abendsonne über die Hausdächer<br />
hin, als wie in den Zacken der Krone,<br />
ihr göldfunkelndes Spiel treibt. Aber die<br />
Strasse da hinauf steigt gäh an und fordert<br />
von.den Motoren ihre letzte Kraft. Langsam,<br />
im Schneckengang, fast ruckweise, arbeiteten<br />
Freie Bahn dem Flug ins Weltall! Der von Max Valier erdachte, von Kurt C. Volkhart konstruierte<br />
und gefahrene und von Ing. F. Sander mit dem von ihm erfundenen Raketenmotor ausgestattete<br />
Raketenrennwagen. Man erkennt die 12 Auspuffdüsen, denen während des Betriebes die<br />
fauchenden Feuerstrahlen entströmen.<br />
jungen Farrington bohrt er die Schuhe in den<br />
Sand.<br />
« Die Depesche!»<br />
Die Blackcorner recken die Köpfe, starren<br />
auf Earl.<br />
«Bürschchen — die Depesche!» Die<br />
schnarrende Stimme liegt messerscharf in<br />
der Luft.<br />
«Die Sender sind zerschossen worden,»<br />
entgegnet Earl.<br />
Ein höllisches Grinsen zerreisst die Züge<br />
des Dürren. «Wissen wir. Haha — wissen<br />
wir. Aber die Depesche, zeig' mal die Depesche.<br />
Heraus mit! » Wie Sicheln legt er<br />
die Beine vor, senkt den kleinen Schädel,<br />
streift Earls Gesicht mit eklem Atem. In dem<br />
kleinen, dunklen Auge funkelt eine Welt von<br />
Bosheit.<br />
Mit einem Stoss wirft der junge Farrington<br />
den Langen zurück. «Ich hab' keine Depesche!<br />
Musste mich durchschlagen. War<br />
in Gefahr, in die Fänge der Truppen zu fallen!<br />
»<br />
Der Dürre wippt auf den Absätzen. « Boys»<br />
da stinkt was. Dacht es mir, als ich das<br />
Milchgesicht sah. Say, wann bist du eingeschworen<br />
worden? Wie heissen sie dich... ?<br />
He!»<br />
«Das ist meine Sache, verstanden! Ich<br />
hab' meinen Auftrag — damit Schluss! »<br />
« Du lügst — Bürschchen! »<br />
Enger, immer enger schliesst sich der Ring<br />
um Earl.' Dunkle, harte Fäuste fassen nach<br />
seinem Gewand. Schritt um Schritt zieht er<br />
sich, Rückendeckung suchend, zurück.<br />
Der Wagenschlag öffnet sich. Auf dem<br />
Trittbrett des weissen Autos steht Mabel, mit<br />
filatterndemi Kleid und windigepeitschterh Haar.<br />
HL Blatt der „Automobil-Revue<br />
Die Horde erstarrt. Die Augen der Männer<br />
flackern. Nach monatelanger Abgeschlossenheit<br />
auf der rauhen Insel sehen sie<br />
wieder ein Weib, ein gertenhaftes Weib!<br />
Aus halbgeöffneten Mäulern lauert das Tier.<br />
Schon streift ein Blick den Nebenmann, stechend<br />
— voll sprunghaftem Hass. Die Stimme<br />
des Sipindeldürren splittert wieder über den<br />
Haufen — zersplittert.<br />
Da sagt das blonde Weib mit leichtem Vorschieben<br />
des Körpers: « Was fragt ihr nach<br />
dem Unbekannten? Ich bin Tex Higgens<br />
Frau!»<br />
Der Seewind tastet mit glühenden Fingern<br />
über ihren vorgebogenen Leib, schlägt die<br />
Falten des Kleides um die Hüfte. «Maple<br />
Wood brennt! Die Miliz wirft sich zu Hunderten<br />
gegen die Eingeschlossenen! Eure<br />
Wagen! — Verliert keine Minute! Holt euch<br />
euren Führer heraus ! » Und mit dunklem<br />
Blick und aufreizenden Lippen: «Geht — ich<br />
werde es keinem von euch vergessen —<br />
keinem!»<br />
« Keinem von euch...» echote die Gier in<br />
der Horde. Die Nägel der geballten Fäuste<br />
schneiden ins Fleisch. Stumm und stier stehen<br />
sie in ihrer nackten Geilheit.<br />
Tex Higgens Frau schreitet mitten durch<br />
sie hindurch.<br />
« Los!»<br />
Wie ein Peitschenhieb geht es durch die<br />
Regungslosen, reisst Lücken in ihren drohenden<br />
Klumpen, jagt sie über das gelbe Feld zu<br />
den silberblitzenden Wagen. Ein Signalpfiff<br />
^ellt. Die Scheiben und Türen der Wagen<br />
sie sich vor und drohten jeden Augenblick mit<br />
jähem Versagen. Aber so ein Motor ist ein<br />
gutmütiges Ungetüm. Sie gaben ihr letztes<br />
aus sich heraus, sie überboten sich selbst und<br />
schnaubten und pusteten, und erst als wir mit<br />
Siegermiene oben in das ebene Stadtbild einbogen,<br />
schlugen sie wieder einen weicheren<br />
Takt an. In diesen paar Minuten hatten wir<br />
einen tiefen Blick in die Seele des Motors getan,<br />
in diese treue, unbeugsame und verehrungswürdige<br />
Seele...<br />
Der andere Morgen brachte Regen und bissigen<br />
Wind.<br />
« Es geht unmöglich,» sagte Rolf, « hintendben<br />
werden wir erfrieren! »<br />
Da rang ich mit einem Entschluss. Gut.<br />
Und ich bat den einen Chauffeur, er möchte<br />
uns doch zu sich unters Doch nehmen, und ich<br />
fügte grossartig bei: « Nous payerons ce que<br />
vous prenez», wir bezahlen ja gerne, soviel<br />
Sie verlangen.<br />
So fuhren wir, zu Dritt in der Steuerlaube<br />
ZÜRICH<br />
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Kafffee-u. KUchiiuiiriscnait<br />
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schliessen sich; Maschinengewehre tauchen<br />
aus der Versenkung. An der rechten Sendeantenne.blinken<br />
grüne Lampen, Lautlos gleiten<br />
die Wagen über den Sand, formieren sich<br />
zu vieren, rollen über die schwachgeneigte<br />
Molenrampe ins Wasser. Mit gesipreizten<br />
Beinen, hart wie ein General, nimmt Mabel<br />
die Parade entgegen.<br />
Der Gischt schlägt hinter, den letzten Wagen<br />
hoch. Eine lange weisse Schlange bohrt<br />
sich in den dichten Nebel...<br />
«Komm,» ruft die Frau und fasst Earls<br />
Hand.<br />
Halbbetäubt eilt er ihr nach.<br />
Sie erreichen das erste Gebäude und hämmern<br />
ans Tor.<br />
Ein Neger schiebt sich zwischen den<br />
schmalen Türspalt. Mit einem wilden Wort<br />
herrscht sie ihn zur Seite. Sie hasten durch<br />
endlose Gänge, rütteln an verschlossenen<br />
Türen, horchen. Am Ende eines dumpfen<br />
Lichtschachtes steht wieder ein Schwarzer.<br />
Eearl hebt einen blitzenden Lauf. «Kein<br />
lautes Wort! » Der Ueberrumpelte weicht mit<br />
angstgeweiteten Augen an die Wand. « Wo<br />
ist der Maschinensaal? ><br />
« Die Türe...»<br />
« Oeffne! »<br />
« Ich darf nicht...»<br />
Earls Hand hebt sich... Der Neger beugt<br />
sich über das Schloss, berührt mit dem Zeiger<br />
einer kleinen Uhr sechs Zahlen. Der<br />
Mechanismus surrt — die schwere Stahltüre<br />
springt auf.<br />
«431,739!» flüstert der junge Farrington.<br />
«Die Türe bleibt offen. Du gehst voran.»<br />
Die Halle, die sie durchschreiten, ist lange<br />
und schmal. Das Licht fällt durch dickes<br />
Deckenglas. Maschinen reihen sich an Maschinen,<br />
ein Gewirr von Bändern, Rädern,
des ersten Wagens, in den nassen Morgen<br />
hinaus. Aber diese Fahrt bekam uns trotzdem<br />
recht übel. Das sonst so schonsame<br />
Schutzglas war zur Hälfte herausgeschlagen,<br />
und nun peitschte uns der kalte Regenwind<br />
unbarmherzig in die empfindlichen Gesichter.<br />
Auch lief die Strasse nun meist niederwärts,<br />
der Wagen sauste dahin, und mit alledem<br />
steigerte sich unser Ungemach auf den höchsten<br />
Grad. Um so aufrichtiger wandten wir<br />
nun unsere Bewunderung dem Chauffeur zu,<br />
der da mit beispielloser Gleichmütigkeit Wind<br />
und Wetter und jede Unannehmlichkeit in<br />
Kauf nahm. Jetzt ward uns klar, dass auch<br />
der Alltag dieses Mannes seine grossen Opfer<br />
forderte und eher ein Kampf denn ein tändelndes<br />
Spiel auf weichem Sitz war. Mehr<br />
und mehr 'kam in uns ein Gefühl liebender<br />
Hochachtung auf, und gerne hätten wir dem<br />
schlichten Manne unsere Gewogenheit mit<br />
einem warmen Händedruck kundgetan. Ja,<br />
nach und nach fanden wir alles an ihm gut,<br />
und wer konnte wissen, vielleicht war auch<br />
sein sonderbares Benehmen von gestern gar<br />
nicht so übel gemeint. Gewiss, wir waren entschlossen,<br />
zu Ende «der Fahrt anit einem grossmütigen<br />
Trinkgeld nicht zu kargen.<br />
Aber da (geschah etwas, was wir nicht voraus<br />
in Rechnung genommen hatten. Eine<br />
halbe Wegstunde vor dem Ziel wurde vor<br />
einem Land-Cafe Halt gemacht, und wir verfügten<br />
uns in den Schankraum zu ebener<br />
Erde — die beiden Chauffeure, ein Riese von<br />
einem Kohlenschaufler, Rolf und ich. Aber<br />
was war das nun? Die Chauffeure lehnten an<br />
den Wänden herum, einsilbig, stumm, als ob<br />
sie mit Ungeduld auf etwas warteten. Hin und<br />
wieder redeten sie halblaut zueinander oder<br />
blickten zu uns her oder schüttelten die Köpfe.<br />
Wir unsrerseits hielten ebenfalls zurück, noch<br />
unschlüssig, was eigentlich zu tun sei. Da fiel<br />
ein Wort, und — es ging mir wie ein Blitz<br />
durch den Kopf. Das also war es! Ich hatte<br />
am Morgen gesagt: « ... ce que vous prenez »<br />
und damit sagen wollen: «... was Sie verlangen<br />
». Aber der Chauffeur, der ein besseres<br />
Französisch verstand, als ich es sprach,<br />
hatte es anders gehört. Ce que vous prenez<br />
— das war in seiner Sprache ein Imbiss, ein<br />
Vesper... gut! Und während ich noch diesem<br />
prächtigen Witz nachsann und Rolf die Sache<br />
zu verstehen gab, war den Dreien der Geduldsfaden<br />
endlich gerissen, und sie setzten<br />
sich an den Tisch und machten ihre Bestellung.<br />
Bei 'Gott, die lieben Kerle assen gut<br />
und lange! Und sie tranken gut und viel! Und<br />
sie nötigten uns freundlich, auch mitzuhalten,<br />
und bestellten von neuem und immer wieder.<br />
Im Verlauf dieses vormittägigen Gelages<br />
fragte ich Rolf einmal, wie es denn um seine<br />
Ferse stehe. «Heil, schon ganz heil; und ich<br />
verspüre grosse Lust, zu marschieren,» erwiderte<br />
er. « Und deine Zehe? »<br />
«Auch heil, ganz heil!» sagte ich, und<br />
mein Auge wanderte über die leeren Sehinkenplatten<br />
vor uns auf dem Tisch.<br />
Die Chauffeure erhoben sich, gestatteten,<br />
dass wir zahlten, und kurbelten die Motoren<br />
an. Aber auf ihre herzliche Bitte, nun gleich<br />
wieder einzusteigen, erklärten wir lachend,<br />
dass wir da eigentlich so gut wie am Ziele<br />
seien.<br />
Freilich, bis Marseille war es noch weit;<br />
aber wenn wir an diesem Tag schon bankerott<br />
gingen...<br />
Montierböcken in langen Reihen, Kisten voll<br />
Werkzeug, Autobestandteile, ein wirres<br />
Durcheinander von Naben, Ketten, silberglänzenden<br />
Metaillabfällen: die Wiege der weissen<br />
Wagen.<br />
Am Ende der Halle kehrt sich der Neger<br />
um. Der Raum scheint keine weiteren Türen<br />
zu haben.<br />
« Die Sendestätion ist im Nebengebäude? »<br />
Der Neger bejaht. Earl zwingt das unruhige<br />
Flackern semer Augen in seinen Blick.<br />
« Und der alte Professor? »<br />
Die Hand des Schwarzen deutet auf den<br />
Boden.<br />
Der junge Farrington erblasst. «Unter<br />
uns!» Wieder nickt der Blackcorner und<br />
zeigt über die Schulter in die linke Ecke der<br />
Halle. Jetzt erst entdecken Earl und Mabel<br />
eine matte Stahlplätte — eine Falltüre.<br />
Sie steigen in den dunkeln Schacht hinab.<br />
John Whiteman irrt durch seine Villa.<br />
Seine Schritte geistern durch die Gänge,<br />
verhallen in den Räumen, treppauf, treppab.<br />
Stunden dauert dieses Schreiten. Es ist wie<br />
das Pochen eines schlechten Gewissens.<br />
Die drei Diener in der Hall stecken scheu<br />
die Köpfe zusammen.<br />
i« Ist wieder verrückt...»<br />
« Betrunken... ><br />
«Holt sich noch den Tod. Seit Miss Mabelä<br />
Heirat ist's ein Irrenhaus! »<br />
«War wieder Gesindel da, diese Nacht.<br />
Bootleggers. Der Sekretär ist um zwei fort.<br />
Durch den Park! ><br />
*Er ist dabei!»<br />
« Der Alte? »<br />
.«Ich mache jeden Tip: Blackcorner!»<br />
»Psss....! Maul zu! Geht's dich an — he!<br />
Die sportlich wertvollsten Augenblicke<br />
eines Motorsportrennens ergeben sich ohne<br />
Frage bei den Rennen in den Kurven. Hierbei<br />
kommt die Fahrtechnik und die Fahrkunst<br />
der Rennteilnehmer in besonderer Weise zum<br />
Ausdruck. Sehr viele Rennen auf Bahnen<br />
oder Strassen Averden in den Kurven entschieden.<br />
Der Fachmann, der ein Renneu an<br />
einer besonders starken Kurve verfolgt, wird<br />
sich über die Gewinnaussichten der einzelnen<br />
Rennfahrzeuge und ihrer Führer orientieren<br />
können bei der Beobachtung, wie die Kurve<br />
genommen wird. Es ist deshalb auch nicht<br />
verwunderlich, dass sich die meisten Zuschauer<br />
einer Rennveranstaltung — sofern<br />
sie nicht offiziell an anderen Punkten der<br />
Strecke Aufstellung genommen haben — eine<br />
Kurve zur Verfolgung und Beobachtung des<br />
Rennens auswählen, weil sich hier die interessantesten<br />
Phasen und die höchste Kunst<br />
der Fahrer bemerkbar machen. Besonders<br />
bei Strassenrennen bietet das Kurvenfahren<br />
ganz erhebliche Schwierigkeiten, weil die<br />
Kurve nicht, wie bei einer sorgfältig vorbereiteten<br />
Bahn, einem (gesteigerten Renntempo<br />
entsprechend gebaut und vorbereitet ist. Mit<br />
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« Es stinkt — verflucht, es stinkt, die Polizei<br />
treibt sich Tag und Nacht um das Haus! »<br />
«Dummkopf, zu seinem Schutz! Die Polypen<br />
haben ihre Prozente von dem Handel.»<br />
«• Still 1»<br />
Eine Klingel gellt.<br />
Ein Diener eilt auf die Eingangspforte zu<br />
— öffnet.<br />
Eine magere Gestalt gleitet herein, huscht<br />
die Treppen empor. Harris Moore, der Sekretär.<br />
Plötzlich stösst einer der drei einen leisen<br />
Schrei aus.<br />
«Blut! »<br />
Ueber den Teppich der Diele, über die breiten<br />
Marmorstufen, zieht sich ein feiner roter<br />
Strich...<br />
«Unmöglich! Sie haben sich getäuscht!»<br />
Der Erschöpfte im Sessel schüttelt langsam<br />
den Kopf.<br />
«Sie sass neben dem jungen Engländer.<br />
Der Wagen raste auf zwei Meter Distanz an<br />
mir vorüber!»<br />
John Whiteman stöhnt. «Er will sie vernichten<br />
— die Bestie! — Mabel!»<br />
Harris Moore richtet sich mühsam auf.<br />
«Wir müssen sie retten, Mr. Whiteman! Das<br />
weisse Auto war nach der Insel bestimmt!»<br />
«Nach der Insel?»<br />
«Ja, denn es trug das gelbe Schlusslicht!»<br />
«Und auch Tex Higgens ist nach der Insel<br />
entflohen! Sie fällt in seine Hände!»<br />
John Whiteman stürzt an die Wand,<br />
•schmettert ein Bild zu Boden, öffnet eine geheime<br />
Tapetentüre — reisst ein Telephon<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N°38<br />
Von Alfred Nauck.<br />
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heraus. In der Maueröffnung glänzt eine<br />
schwarzgerahmte Scheibe.<br />
Die knorrigen Finger spielen auf den Kontakten.<br />
«Hallo. Headquarter!»<br />
Die Faust bearbeitet die Gabel.<br />
«Hallo! —hallo! — hallo!»<br />
«Insel!» flüstert die kraftlose Stimme des<br />
Sekretärs.<br />
Die Ziffern auf dem Schaltbrett kreisen.<br />
Rote Lampen glühen auf. — Der Kontakt<br />
ist da! *<br />
Eine gewundene Treppe führt Earl und<br />
Mabel in die Tiefe. Der Neger gleitet lautlos<br />
voran. Der Engländer verfolgt jede seiner<br />
Bewegungen.<br />
Endlose Gänge nehmen sie auf. An hun*<br />
derten von Türen schreiten sie vorbei. Am<br />
Ende eines jeden Ganges befindet sich eine<br />
schwarze Kabine.<br />
Vor einer grauen Stahltüre hält der Führer<br />
inne.<br />
«Hier.»<br />
«Oeffiie!» Earls Revolver hebt sich.<br />
Wortlos drückt der Nigger auf einen Knopf.<br />
Die dicke Stahlplatte versinkt.<br />
«Vorwärts — zwei Schritte vor mir her!»<br />
herrscht der junge Farrington mit metallischer<br />
Stimme. Der Blackcorner gehorcht wie<br />
ein Hund. «Halte dich dicht hinter mir, Mabel.<br />
Die Türe bleibt offen.»<br />
Sie überschreiten die Schwelle. Vor ihnen<br />
liegt ein fensterloses, von einer schwachen<br />
Lampe erhelltes Gemach. Dichte Rauchschwaden<br />
'lagern an der niedern Decke. Allüberall,<br />
in den Ecken und an den Wänden<br />
entlang stehen Flaschen und Kisten. Ueber<br />
einem Tische kauern vier Männer beim Kartenspiel.<br />
dem Wachsen der Geschwindigkeit steigert<br />
sich auch erheblich die Gefahr, die zu einem<br />
Schleudern des Fahrzeuges, einem Umschlagen<br />
führen kann. Bei dem Nehmen einer<br />
Kurve wirkt sich die sogenannte Zentrifugalkraft<br />
aus, die sich zusammensetzt aus dem<br />
Gewicht des Fahrzeuges, dem Krümmungsradius<br />
der Kurve und der Geschwindigkeit,<br />
in der sich das Fahrzeug befindet. An dem<br />
Gewicht und dem Radius kann naturgemäss<br />
nichts geändert werden. Es gibt nur zwei<br />
Möglichkeiten für ein Rennfahrzeug, das<br />
Nehmen einer Kurve in grösster Sicherheit<br />
vorzunehmen: einmal die Geschwindigkeit zu<br />
verringern, und zum anderen das Gewicht<br />
des Fahrzeuges möglichst weit nach der dem<br />
Kurvenmittelpunkt zu geneigten Seite zu verlegen.<br />
Von der Geschwindigkeitsreduzierung<br />
wird naturgemäss im Rennen nur unter ganz<br />
besonders erschwerenden Umständen Gebrauch<br />
gemacht, weil jeder Zeitverlust die<br />
Gewinnaussichten beschränkt. Dagegen wird<br />
das Gewicht durch manchmal ausgesprochene<br />
Akrobatenkunststücke des Beifahrers in<br />
möglichst günstiger Weise nach dem Kurvenmittelpunkt<br />
zu verlegt. Besonderes leisten<br />
hierin Fahrer in Beiwagenmaschinen, di«<br />
manchmal geradezu lebensgefährliche Kunst*<br />
stucke ausführen. Allerdings spielt hierbei<br />
eine Rolle, um welche Art Kurve es sich<br />
handelt. Beiwagen-Rennmaschinen, die den<br />
Beiwagen auf der Hinken Seite haben, nehmen<br />
Linkskurven ohne grössere Umstände, weil<br />
der Zug der Maschine das Fahrzeug selbsttätig<br />
in die gewünschte Richtung drückt.<br />
Allerdings kommt es dabei auch vor, dass<br />
sich der Beiwagen leicht hebt. Der Mitfahrer<br />
muss sich also nach links herausbeugen,<br />
um dem entgegenzuwirken. Wesentlich<br />
anstrengender für den Führer ist das Nehmen<br />
von Rechtskurven. Die Maschine zieht<br />
nach der entgegengesetzten Seite, wodurch<br />
das Vorderrad nach der Seite ins Rutschen<br />
kommt. Dafür ist aber ein Umschlagen des<br />
Beiwagens bei dem Durchfahren von Rechtskurven<br />
nicht so leicht zu befürchten.<br />
Für den Motorradrennfahrer ist die Kurvenfahrt<br />
sehr oft schwierig und gefährlich.<br />
Die Kurve wird stark nach innen genommen,<br />
weil man bei hoher Geschwindigkeit<br />
doch stets mit einem mehr oder weniger<br />
erheblichen Abgleiten aus der Kurve rechnen<br />
muss. Das Durchfahren einer Linkskurve<br />
auf der äussern rechten Seite ist durchaus<br />
falsch und gefährlich. Eine Rechtskurve wird<br />
bis höchstens Mitte der Strasse genommen.<br />
Ueber den Scheitelpunkt hinaus wird nach<br />
rechts 'aussen weitergefahren.<br />
Besonders interessant ist die Beobachtung,<br />
in welcher Weise unsere anerkannten<br />
Meisferfahrer die einzelnen Kurven durchfahren.<br />
Man kann wohl sagen, dass sich<br />
jeder Fa'hrer seine eigene Kurventechnik<br />
entwickelt hat, die grundsätzlich sich immer<br />
gleich bleibt, in der Ausführung jedoch je<br />
nach den gegebenen Verhältnissen verändert<br />
wird. Allerdings ist die Durchführung<br />
der Technik nicht immer möglich, weil es<br />
bei den Rennen manchmal unvorhergesehene<br />
Hindernisse oder Schwierigkeiten gibt, die<br />
die Anwendung der sonst vielmals bewährten<br />
Kurventechnik ausschliessen. Es spielt<br />
hier das Wetter eine bestimmende Rolle,<br />
dann auch der Zustand der Kurve selbst,<br />
wenn erst mehrere Rennfahrzeuge diese<br />
«•Hands up!» donnert Earl.<br />
Ein schallendes Gelächter antwortet.<br />
«Inspektion! Hähähä», gröMt eine rotborstige<br />
Schlächterphysiognomie. «Der Higgens<br />
soll mir doch den Buckel runter. — Rauf<br />
und runter, rrrauf und rrr... unter, hähähäl<br />
Her kommst, Milchgesicht! Sauf!»<br />
«Sauf!» hallt's im Chor.<br />
«Ruhe!»<br />
«Blase mir, du mir — hup!» grunzt ein ellenlanges<br />
Gerippe mit hängenden Tropfaugen.<br />
«Unser Kleiner — hup, brennt uns beim<br />
Hi — Himmel nicht durch — hup!» Und einem<br />
wirrhaarigen Alten auf die Schulter<br />
klopfend: «Prosit, old son — prosit!»<br />
Die scharfgeschnittenen Züge des Alten<br />
verziehen sich zu einem kindischen Grinsen.<br />
«Prosit — Chit», lallt er mit schwerer<br />
Zunge.<br />
«Onkel!» ruft Earl voll Entsetzen.<br />
Unsicher hebt der Wirrhaarige seinen<br />
grossen Kopf, blinzelt den Engländer misstrauisch<br />
an. Die Spielkarten entfallen seiner<br />
Hand — Stück für Stück.<br />
«Guck, Glut», sagt er unsicher, «das ist<br />
jetzt mein Neffe, der kleine Teufelsbub. Ein<br />
hübscher Junge, on earth! — Boys, trinken<br />
wir auf seine Gesundheit!»<br />
Die Schlächterphysiognomie, der Tropfäugige<br />
und der Kahlköpfige, Nummer vier<br />
am Tisch, setzen gröhlend die Flaschen an.<br />
Mit hartem Griff packt Earl den Professor.<br />
«Vorwärts!»<br />
Der alte Farrington wirft einen traurigen<br />
Blick auf die Spielkarten, die in den Weinlachen<br />
auf dem Tische schwimmen. «Fort —<br />
fort von hier?»<br />
(Fortsetzung folgt)
NO 38 — <strong>1928</strong><br />
•passiert haben. Unsere grossen Fahrer nehmen<br />
selbst die schwierigsten Haarnadelkurven<br />
mit einer ausgesprochenen Weichheit,<br />
einer Eleganz, die die Schwierigkeiten nicht<br />
erkennen lassen. Die Kurve fügt sich dabei<br />
yölllg selbstverständlich in die Rennstrasse<br />
ein, wobei es kaum zu einem Vermindern<br />
der Geschwindigkeit kommt. Andere Fahrer<br />
wiederum gehen mit einer geradezu beängstigenden<br />
Gefährlichkeit in die Kurve hinein,<br />
nehmen diese zu scharf, geraten ins Schleudern<br />
und bringen sich dadurch um ihre Gewinnchancen.<br />
Auf offenen Strassenrennen sind manche<br />
Kurven von einer ganz ausserordentlichen<br />
Schwierigkeit. Erst kürzlich ist es bei einem<br />
sehr schweren Rennen auf einer Bergstrasse<br />
gegeben. Die Heirat soll bereits nächsten Monat<br />
stattfinden. Sinclair Lewis will seine<br />
Hochzeitsreise durch England mit einer Autokarawane<br />
machen, die er selbst führen will,<br />
während sich seine zukünftige Frau um die<br />
Verpflegung und andere häusliche Angelegenheiten<br />
kümmern soll. Später wollen sie nach<br />
Amerika zurückkehren und sich irgendwo an<br />
der atlantischen Küste ein Heim gründen.<br />
neurastheniaohen Zuständen, hysterischer<br />
Eeizbarkeit. Schlaflosigkeit, wirkt<br />
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durch die<br />
Die Dame,<br />
ihr Wagen und ihre Kleidung.<br />
Von Hilde Pribram.<br />
Ein schwieriges Thema! Es lässt sich naturlich<br />
vieles darüber sagen, doch möchte ich<br />
hier nicht zu ausführlich werden. Die heutige<br />
Zeit hat die Frau umgewandelt'. Sie ist sportlich,<br />
selbständig und auch selbststeuernd geworden.<br />
Die Zahl der selbststeuernden<br />
Frauen wird täglich grösser. Nicht nur, dass<br />
man mehr Damen sieht, die mit ihrem Wa-<br />
in der Stadt und auf der Landstrasse<br />
.vorgekommen, dass ein Wagen bei demgen<br />
Nehmen einer Kurve, die gerade über ein fahren, es fällt einem nicht mehr so stark<br />
Gewässer führte, das schwache Geländer auf, eine Dame am Volant zu sehen, und die<br />
durchbrach und abstürzte. Schuld an sol-weiblichchen Unfällen hat auch manchmal die unzu-<br />
auch grösser geworden. Welchen Wagen soll<br />
Beteiligung an Konkurrenzen ist<br />
längliche Kurvenmarkierung. Wenn auch sich eine Dame wählen? Für eine Frau ist<br />
grosse Rennen vorher von den Teilnehmern ein hübsches zweisitziges Coupe oder Kabriolet<br />
das beste. Es passt nicht für eine<br />
genügend vorbereitet werden, wobei insbesondere<br />
die Rennstrecke selbst sorgfältig Dame, einen grossen, schweren, offenen Wagen<br />
oder eine Limousine zu fahren. Ein vier-<br />
studiert wird, so kommt es doch vor, dass<br />
in der Hitze des Gefechts an besonders bis sechssitziger Wagen sieht meist ungeschickt<br />
aus. Eine Frau hat die Pflicht, schweren Punkten die gebotene Vorsicht<br />
ihren<br />
ausser acht gelassen wird. Das gilt in Sonderheit<br />
für ausserordentlich lange Rennstrecken,<br />
die von den Rennfahrern bei ungenügender<br />
Vorbereitung nicht vollkommen<br />
in allen Einzelheiten erfasst worden sind.<br />
Für die Veranstalter von Rennen erwächst<br />
noch im Hinblick auf die Tatsache, dass in<br />
jüngst vergangener Zeit manche Unfälle'in<br />
den Kurven vorgekommen sind, die Pflicht,<br />
für weitgehendste Sicherung und Markierung<br />
Sorge zu tragen. Ein völliges Absperren der<br />
Kurvenbahn bis hinter die Weggrenzung ist<br />
Wagen ebenso wie ihre Kleidung in Einklang<br />
mit ihrer Person zu bringen. Die mittelstarken<br />
Wagen mit einer indifferenten, unauffälligen<br />
Farbe sind für eine Dame am geeignetsten.<br />
Eine Frau ist am elegantesten, wenn<br />
sie einfach, aber sehr gut und korrekt gekleidet<br />
ist. Genau so ist es mit dem Wagen.<br />
Ihr Wagen darf auffallen durch die Schönheit<br />
seiner Form, nie aber durch Extravagance.<br />
Wie soll nun die Kleidung sein? Zum grössten<br />
Teil muss man es natürlich dem Geschmack<br />
der einzelnen überlassen. In<br />
der Stadt hängt die Kleidung von den Unternehmungen<br />
ab. Am Vormittag wird die Dame<br />
selbstverständlich und notwendig. Es ist<br />
immer damit zu rechnen, dass bei dem Herausschleudern<br />
von Fahrzeugen aus dem Kur-<br />
wohl meist nur Besorgungen machen, auch<br />
nur zu ihrem Vergnügen spazieren fahren!<br />
yenradius Fahrzeuge in die Zuschauermassen<br />
Dazu passt immer ein gut gearbeitetes Tailormade,<br />
ein Complet oder ein Jumperkleid<br />
eindringen können, wie das ja auch schon<br />
vorgekommen ist. Aus diesem Grunde ist ein<br />
mit Sportmantel und Schal. Fährt die Dame<br />
Zurückhalten unbeteiligter Zuschauer von besonders<br />
gefährdeten Kurvenplätzen Gebot<br />
am Nachmittag zum Five-o'clock oder zum<br />
privaten Tee, so passt auch dazu ein elegantes<br />
Complet oder ein Nachmittagskleid<br />
der Veranstalter. Naturgemäss gilt diese<br />
Forderung speziell bei Kurven, die in gleicher<br />
mit Pelzmantel oder sonst einem schicken<br />
Höhe mit der Rennstrecke liegen. Das ist aber<br />
Mantel. Für Touren natürlich nur Sportdress.<br />
bei Rennen auf offenen Strassen nahezu die<br />
Entweder Jumperkleid oder, wenn es kleidet,<br />
Regel.<br />
auch eine hochgeschlossene Bluse, Schlips<br />
mit Rock und sportlicher Jacke, Trenchcoat<br />
oder leichter Staubmantel. Im offenen Wagen<br />
ist die Kleidung sehr abhängig vom<br />
Mit der Autokarawane auf die<br />
Hochzeitsreise.<br />
Wetter. Eine Dame kann auch sehr gut einen<br />
In Rom wurde die Verlobung des amerikanischen<br />
Schriftstellers Sinclair Lewis mit kappe. Aber Vorsicht dabei! Es steht nicht<br />
Overall tragen mit Baskenmütze oder Auto-<br />
Miss Dorothea Thompson offiziell bekannt-<br />
jedem, eigentlich nur grossen und schlanken<br />
Figuren. Auch soll eine Dame nie ein Lokal<br />
in Hosen betreten. Es ist eine Kleinigkeit, aus<br />
dem Overall zu schlüpfen und in weiblicher<br />
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Kleidung dazustehen.<br />
Für die Kleidung gilt also dieselbe Regel<br />
wie für den Wagen, nie auffällig und extravagant;<br />
den individuellen Noten, gegen die<br />
an sich nichts einzuwenden ist, muss immer<br />
die Zweckmäßigkeit abzulesen sein.<br />
Man muss sie nur zu bebandeln wissen.<br />
Dass die guten Bewohner von Marseille,<br />
diese gewohnheitsmässigen Aufschneider und<br />
Fabulisten, sich niemals ändern werden, beweist<br />
folgende authentische Geschichte. Im<br />
vergangenen Jahr© kam der französische<br />
Dichter Jean Giraudoux nach Marseille. Als<br />
er sein Auto in eine Garage führte, hatte er<br />
das Vergnügen, einen Dialog mitanzuhören.<br />
«Mein Auto! Mein Auto! Um Gottes Willen,<br />
mein Auto!» rief eine erregte Stimme.<br />
Haben Sie es repariert? Ich muss sofort —<br />
im Augenblick —, ohne Verzug muss ich abreisen.»<br />
«Das Auto steht zu Ihrer Verfügung,» antwortete<br />
eine andere Stimme. «Es ist wieder<br />
in Ordnung.»<br />
Da beruhigte sich der erste Sprecher:<br />
«Gut- Ich werde also am Nachmittag wiederkommen<br />
und abreisen.»<br />
«Sehr wohl, mein Herr. Bis dahin werde<br />
ich alle Schäden festgestellt und repariert<br />
haben. Seien Sie also, bitte, ohne Sorge.»<br />
Also tausend Franken musste der Automobilist<br />
zahlen, mit dem du kollidiertest! Was hast du mit<br />
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iJer alte babylonische Astronom, der die<br />
Bahn der Sonne in Abschnitte (den sogenannten<br />
Tierkreis) einteilte, konnte feststellen,<br />
dass von den Tierlcreisbildern für<br />
ihn, auf Grund der geographischen Breite<br />
seines Beoibachtungsortes, stets 5 sichtbar<br />
waren und 7 unter dem Horizonte lagen.<br />
Die einen also im hellen Tageslicht oder im<br />
Schein des Mondes, die andern «unten» in<br />
der Unterwelt. Alle zwei Stunden steigt<br />
ein Tierkreisbild aus dem Horizonte hervor.<br />
Die fünf, die oben sind, werden von<br />
günstiger Bedeutung, die andern sind die<br />
«bösen Sieben». So bezeichnet man in<br />
Deutschland auch heute noch ein böses<br />
Weib, doch erscheint diese Bezeichnung,<br />
die ursprünglich babylonisch ist, erst 1662<br />
zum erstenmal in einem deutschen Druckwerke.<br />
Aus fünf und sieben bildet sich das<br />
babylonische Zahlensystem nach der Formel<br />
5 X (5 + 7) = 60. Und aus dieser Sechzig<br />
wird dann, sechsmal genommen (Radius<br />
als Sechseckseite), die Gradeinteilung des<br />
Kreises, ebenso wie die Tageseinteilung des<br />
Jahres. Es entsteht das runde Sonnenjahr<br />
von 360 Tagen. Die Differenz zwischen diesem<br />
und dem wirklichen Sonnenjahr ist<br />
wieder die heilige Zahl 5 (die Zahl der sogenannten<br />
Epagomenen). Alle Völker, die<br />
sich frühzeitig und eingehend mit Astronomie<br />
beschäftigt haben und die jetwa in.<br />
der geographischen Breite von Babylon liegen<br />
oder von Babylon gelernt haben, haben<br />
die Fünf als besonders heilige Zahl. Im<br />
alten China gab es 5 Elemente, 5 Hauptfarben,<br />
5 wichtigste Zahlen, 5 wichtigste<br />
Körperteile. Der Islam kennt die fünf Zeiten<br />
des Gebets, das Amulett der «Chamsa»<br />
(5 Finger) gegen die Dämonen; Lampen<br />
und Ketten und sonstige zusammengesetzte<br />
Gegenstände sollen 5 Teile oder ein Vielfaches<br />
von 5 aufweisen, die Kaaba ist von<br />
Adam mit Steinen gebaut worden, die die<br />
Engel von fünf Bergen holten. Die steinerne<br />
Hand der Alharmbra in Snanip.n- ist ja allgemein bekannt.<br />
Die sonnige Fünf spielt in Amulettform<br />
als Mittel gegen den bösen Blick auf der<br />
ganzen Welt, eine grosse Rolle. Im Orient<br />
sagt man: «Fünf komme in Eure Augen!»<br />
als Abwehrformel gegen feindliche Machenschaften.<br />
Die Albleitung der Bedeutung der Fünf<br />
ist aber nicht stets astral, oft kommt sie<br />
von den fünf Fingern der Hand allein her,<br />
die, zusammengeballt, die krafterfüllte<br />
Faust darstellen. Oft sind auch beide Ableitungen<br />
zusammen wirksam gewesen, so<br />
zum Beispiel, wenn im Buch der Richter<br />
und imi Buche Josua von den Chamuschim,<br />
der Fünfer-Kampfschar, geredet wird.<br />
Dagegen ist die Einteilung in fünf Bücaer<br />
Mosis wohl auf astrale Analogien zurückzuführen.<br />
Die altmexikanische Mythologie kennt<br />
fünf Weltalter (die Wassersonne, die Jaguarsonne,<br />
die Feuerregensonne, die Windsonne<br />
und die Erdbebensonne). Der altmexikanische<br />
Kalender zeigt die «grosse<br />
Periode» von 260 Tagen, die in fünf mal<br />
52 Abschnitte eingeteilt ist.<br />
Die Fünf findet ihre Ergänzung in der<br />
noch bedeutsameren Zahl 7. Aus fünf and<br />
sieben wird das auch, vonruns nofeh
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WS8<br />
T. A. 91. Spanien und Portugal. Die Strassen<br />
sind jetzt fast überall in einem sehr guten Zustand,<br />
wenn auch Teerung oder Zementierung vorderhand<br />
nur auf kurzen Versuchsstrecken zu finden sind.<br />
Jedenfalls ist man im ganzen Lande gloichmässig<br />
und mit modernsten Mitteln an der Arbeit, den Zustand<br />
der Strassen ständig zu verbessern. Ihre Anlage<br />
ist gut, sie Bind meist breit und für den Verkehr<br />
mit Automobilen durchaus geeignet. Beim<br />
Befahren der Gebirgsübergängo ist Vorsicht geboten,<br />
da beim Tracioren der Strecken und bei der Anlage<br />
der Kurven nur der langsame zweirädrige Karren<br />
(Carruajc) in Betracht kam. In der Nähe der<br />
Städte und namentlich in den Vorstädten sind die<br />
Strassen mitunter noch recht schlecht. Ebenso in<br />
den Provinzen Valencia und Murcia.<br />
Die beste Reisezeit für Autofahrten in Spanien<br />
ist das Frühjahr und der Herbst. Mit Ausnahme<br />
einiger Pyrenäenpässo sind die Strassen während<br />
des ganzen Jahres passierbar. Hier und dort führt<br />
noch eine Strasso durch einen. Bach, aber selbst<br />
in der Regenzeit ist die Passage auch für Motorräder<br />
möglich. Im Sommer (Mitto Mai bis Mitte<br />
September) bilden Hitze und Staub eine grosso<br />
Plage. Auch ist das ganze Land von der Sonne<br />
so braun und grau gebrannt (mit Ausnahme des<br />
Nordens und der Küstenstriche), dass der Autofahrer<br />
an der Landschaft nicht viel Freude haben<br />
wird. Fremdenorte im eigentlichen Sinne gibt es<br />
nicht. Die Fremden besuchen das Land in allen<br />
seinen Teilen; der Spanier selbst geht im Sommer<br />
hauptsächlich in die baskischen Provinzen mit ihren<br />
prachtvollen Wäldern und in die dort befindlichen<br />
Seebäder, von denen San Sebastian als Sonunerresidenz<br />
des Königs und der vornehmen Madrider<br />
Gesellschaft an erster Stelle steht.<br />
Hinsichtlich des Reisegebietes sind schwer Rat-<br />
Für eine Rundfahrt im Norden käme tue strecke<br />
Perpi ;nan, Gerona, Barcelona, Lerida, Huesca, Zaragoza<br />
Cev. Barcelona, Tarragona, Alcaniz, Zaragoza,<br />
Madrid, Segovia, Valladolid, Burgos, Bilbao, San<br />
Sebastian in Betracht). Von Madrid aus könnten<br />
leicht Ausflüge nach Aranjuez, Toledo und dem<br />
Escorial unternommen werden, während die eben<br />
erwähnte Rundfahrt von Valladolid aus noch durch<br />
einen Abstecher in die landschaftlich schönen Provinzen<br />
Galicia und Asturias erweitert werden kann.<br />
Eine Rundfahrt durch das ganze Land würde<br />
sich ergeben, indem man dann von Madrid aus<br />
eine grosse Schleife über Trujillo, Merida, Zafra,<br />
Sevilla, Cadiz, Malaga, Gordova, Valdepenas beschreibt.<br />
Von Cadiz wäre der Abstecher nach Gibraltar<br />
und von Malaga der nach Granada zu machen.<br />
Jedenfalls ist eine Anfrage beim Real Automobil-Club<br />
de Espana, AJcala 69, in Madrid, zu<br />
empfehlen, der gerne und ausführlich über den jeweiligen<br />
Zustand der Strassen und die der Jahreszeit<br />
am besten entsprechende Zusammenstellung<br />
einer Rundfahrt Auskunft geben wird.<br />
Was Portugal anbetrifft, so ist abzuraten, mit<br />
dem Auto sich dorthin zu begeben, da die Strassen<br />
zum grössten Teil in einem recht traurigen Zustand<br />
sich befinden. Bis zur portugiesischen Grenze geht<br />
es noch, aber nachher gehören Autofahrten nicht<br />
mehr zu den Genüssen des Lebens, sondern werden<br />
auf den holperigen Karrenwegen eher zur Qual.<br />
R. R. in D.<br />
T. A. 92. Rheinland. Die beste Route von Basel<br />
nach Essen ist folgende:<br />
1. Basel, Müllheim, Freiburg, Herbolzheim,<br />
Dinglingen, Offenburg, Appenweier, Bühl, Rastatt,<br />
Karlsruhe, Durlach, Bruchsaal, Wiesloch, Heidelberg,<br />
Weinheim, Bensheim, Darmstadt, Frankfurt,<br />
Höchst, Mainz, Bingen, Bacharach, St. Goar, Boppard,<br />
Koblenz, Andernach, Sinzig, Bonn, Köln,<br />
Ncuss, Düsseldorf, Duisburg, Essen.<br />
2. Die Strassen sind überall sehr gut, sicherlich<br />
nicht schlechter als die Strassen von Lausanne nach<br />
Basel.<br />
3. Folgende Gebühren sind bei einem Aufenthalt<br />
in Deutschland zu bezahlen:<br />
Amateur-<br />
Kinematographie<br />
Für Personenkraftwagen bei einem Aufenthalt<br />
bis zu 2 Tagen Mk. 5.—, 5 Tagen Mk. 10.—, 15 Tagen<br />
Mk. 20.—, 30 Tagen Mk. 30.—, 60 Tagen<br />
Mk. 60.—. Bei einem Aufenhalt von länger als 60<br />
unmittelbar aufeinander folgenden Tagen kommt<br />
der deutsche Steuertarif für Kraftfahrzeuoe zur<br />
Verwendung. K. R, in V.<br />
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folgende Route:<br />
Ab Wesel nach Isselborg, Anholt, Gendringen<br />
(Grenze), Doetinchem, Dieren, Arnhem über Ede<br />
nach Utrecht. Der direkte Weg nach den Haag<br />
ist nicht schön, sondern ich würde Ihnen empfehlen,<br />
über Loen an der Vecht nach Amsterdam und<br />
von dort über Haarlem, Leiden nach den Haag zu<br />
fahren. Haarlem und Leiden sind mit die ältesten<br />
Städte von Holland, und es wird für einen Schweizer<br />
sicher der Mühe wert sein, diesen Weg zu<br />
nehmen.<br />
Sofern Sie in Holland beim Grenzübertritt noch<br />
bessere Auskünfte wünschen, wird mein Schwager,<br />
Herr B. Bulten, Central-Garage, in Doetinchem,<br />
sehr gerne bereit sein, sich behülflich zu zeigen.<br />
J. v. d. M. in D.<br />
II. Die vorgeschlagene Route nach Holland ist<br />
sehr günstig und führt also von Les Ponts de Martel<br />
nach Basel und Strassburg. Dabei rate ich Ihnen<br />
die Strasso über Mülhausen, Kolmar, Selestat an.<br />
Von Strassburg weiter über Seitz, Wörth, Germenstein,<br />
Ludwigshafen, Worms, Mainz, Bingen,<br />
Koblenz, Köln, Nouss, Barmen, Bochum, Recklingshausen,<br />
Dorsten, Wesel, Rees, Emmerich, Arnhem,<br />
den Haag.<br />
Für den Rückweg ist ebenfalls die von Ihnen<br />
vorgeschlagene Route über Rotterdam, Dortrecht,<br />
Möhrdiel, Breda, Antwerpen, Brüssel, Rochefort, Les<br />
Baraques, Arlon, Luxembourg, Nancy, Beifort, Basel<br />
sehr empfehlenswert, da sie auch die kürzeste Verbindung<br />
Belgien-Schweiz darstellt.<br />
Sehr wahrscheinlich können Sie Ihren Wagen<br />
von Mainz nach Bonn auf einem Dampfer verladen;<br />
für nähere Angaben müssen Sie sich aber<br />
an das Verkehrsbureau in Mainz wenden, das<br />
Ihnen sicherlich die nötigen Auskünfte erteilen wird.<br />
Auch wenn Sie immer auf der linken Rheinseite<br />
bleiben, so bedürfen Sie neben dem französi-<br />
schläge zu erteilen. Der Grund ist klar, der Autofahrer<br />
kann zu Lande — und das wird er doch meist benötigen Sie ein solches von Holland und Belgien.<br />
schen Triptyk auch noch des deutschen. Ebenso<br />
vorziehen — nur auf 2 Hauptstrecken nach Spanien Wann das Glockenspiel von Mecheln zu hören<br />
gelangen; die eine im Osten führt über Perpignan- ist, darüber gibt Ihnen ein wöchentlich auf dem<br />
Gerona nach Barcelona und die andere im Westen Verkehrsbureau in Brüssel erscheinendes Bulletin<br />
der Pyr^ä on Bayonne nach San Sebastian oder Aufschluss. Gespielt wird nur in den Sommermonaten,<br />
inkl. Mai, und zwar wöchentlich dreimal.<br />
Pamp' ? beiden Zufahrtswege, die Ausgaben<br />
und i ' "'üofahrt nach Spanien Es sei Ihnen deshalb empfohlen, sich die genauen<br />
•werde " - J ~ '"'""'•ist sich Zeiten durch das Verkehrsbureau in Brüssel erst<br />
nicht<br />
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bei Ihrer dortigen Anwesenheit geben zu lassen.<br />
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T. F. 94. Ostschweiz. Ich möchte anfangs Mai<br />
von Freiburg (.Schweiz) eine 3-tägige Tour unternehmen,<br />
die mich durch da!s mir leider wenig bekannte<br />
Gebiet der Ostschweiz führen soll. Könnte<br />
mir jemand beim Zusammenstellen einer hübschen<br />
Tour behilflich sein ? Vor allem möchte ich das Gebiet<br />
des Bodensees und das Appenzellerland etwas<br />
kennen lernen, wenn möglich auch Ragaz einen<br />
Besuch abstatten. Ich rechne mit einer Durchschnittstagesleistung<br />
von 250—'300 km,<br />
T. F. 95. Warschau. Kanu man es wagen per<br />
Auto von Zürich nach Warschau zu fahren ? Wie<br />
gross ist die Kilometerzahl und wieviel Targe müsste<br />
mm etwa rechnen ? Welche Route djirfte die<br />
empfehlenswerteste sein ? Ohne mich näher orientiert<br />
zu haben, scheint mir, dass man über München,<br />
Prag, Breslau am raschesten zum Ziel kommt.<br />
Wie sind die Strassen in der Techechoslovakei und<br />
in Polen? W. R. in Z.<br />
T. F. 96. Genf-Nizza. Ich beabsichtige, Anfang<br />
Mai mit dem Motorrad eine Tour nach Nizza auszuführen.<br />
Dafür stehen mir 10—12 Tage zur Verfügung.<br />
In Annecy habe ich geschäftlich zu tun.<br />
Ich lege bei dieser Tour hauptsächlich Wert auf<br />
gute Strassen. Für die Hinreise von Genf weg wurde<br />
mir folgende Route empfohlen: Annecy, Grenoble,<br />
Gap, Digne, Nico. Von anderer Seite empfahl man<br />
mir: Annecy, Lyon, Avignon, Marseille, der Küste<br />
nach bis Nizza und Genua und dann über Mailand<br />
wieder in die Schweiz.<br />
Welchen Weg empfehlen Sio mir nun einzuschlagen,<br />
ich möchte jedoch nicht den gleichen Weg<br />
für die Rückreise benützen. Ist die Heimreise über<br />
Mailand empfehlenswert, da Motorräder die spez<br />
Autostrasesn nicht benützen dürfen?<br />
W. B. in Seh.<br />
T. F. 97. Savoyen-Wallis. Ich beabsichtige, Mitte.<br />
ev. Ende Juni nachstehende Tour zu unternehmen<br />
Bern, Vevey, Villeneuve, Evian, Thonon, Taninges,<br />
Cluses, Sallanches, Albertville, Moutiers, Bourg,<br />
Morgex, Aosta, Martigny, Sion, Visp, ZeTmatt<br />
Brigue, Münster, Grimsel, Meiringen, Interlaken. Ist<br />
die Tour, wie sie aufgestellt ist, gut durchführbar?<br />
Zur Abwicklung dieser Tour wären 4—5 Tage vorgesehen,<br />
mit folgenden Tagesetappen: Thonon, Moutiers,<br />
Sion, Intorlaken.<br />
Welche Hotels wären auf diesen Plätzen zum<br />
Logieren zu empfehlen? Ich halte auf ein gutes<br />
Hotel II. Ranges. Oder würden Sie andere Halteplätze<br />
im Interesse der Abwicklung und Schönheit<br />
der Tour vorschlagen? Auch sollte ich wissen<br />
welche Papiere, Pässe etc. notwendig sind.<br />
A. D. in 0.<br />
T. F. 98. Wales (Grossbritannien). Da ich den<br />
ganzen nächsten Sommer in London bin und dort<br />
ein Auto zur Verfügung haben werde, interessiert<br />
es mich zu wissen, was für Autoausflüge man von<br />
der Hauptstadt aus nach Wales unternehmen kann,<br />
und ob sich solche auch lohnen. Wie sind die<br />
Strassen? Wieviel Kilometer sind es von London<br />
bis an die walisische Grenze? Da das Gebiet von<br />
Walps sehr gebirgig ist, frage ich mich, ob die<br />
dortigen Strassen in ihrer Anlage, Steigung etc.<br />
Aehnlichkeit mit unseren Bergstrassen haben?<br />
K. V. in M.<br />
T. F. 99. Bayern. Da ich eine Ferientour nach<br />
Bayern beabsichtige, möchte ich gerne wissen, wie<br />
im allgemeinen der Zustand der bayrischen Strassen<br />
ist? Was für eine Rundfahrt würden Sie durch<br />
Bayern empfehlen? Ausgangspunkt Konstanz.<br />
R. Z. in R.<br />
T. F. 100. Griechenland. Kann mir jemand<br />
Auskunft geben über die Strassenverhältnisse in<br />
Griechenland. Gibt es überhaupt Strassen-, die das<br />
ganze Land durchziehen und für Automobile fahrbar<br />
sind? Sind Benzinstationen und Garagen vorhanden,<br />
und wie steht es mit der Unterkunft (Hotels)?<br />
Welche Zeit eignet sich am besten für Reisen<br />
in Griechenland? A. B. in K.<br />
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