E_1928_Zeitung_Nr.047
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Freitag, 1. Juni <strong>1928</strong>.<br />
Nummer 20 Cts<br />
24. Jahrgang. — N° 47<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL -ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-interessen<br />
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A-uit ot G clxxxis clr e<br />
* In verschiedenen Nummern der «Automobil-Revue»<br />
* ist der Gedanke autorechtlicher<br />
Bildungskurse erörtert worden. Männer in<br />
leitenden Stellungen und Kenner des Automobilwesens<br />
haben sich dazu geäussert und<br />
unsere Anregung wärmstens unterstützt.<br />
Auch sie erblicken in den autorechtlichen<br />
Bildungskursen das passende 'und zweckentsprechende<br />
Mittel, um unsere Juristen<br />
und Beamte, die in ihrer Praxis irgendwie<br />
mit dem Automobil in Berührung kommen,<br />
in das Wesen des Automobilismus und der<br />
damit zusammenhängenden Fragen einzuführen.<br />
Hoffen wir, dass das in der «Automobil-Revue<br />
» erörterte Problem bei den<br />
kompetenten Instanzen den nötigen Widerhall<br />
und das nötige Verständnis gefunden<br />
haben wird. Möchte es nicht mehr allzu lange<br />
gehen, bis unsere Anregung, sei es von der<br />
Eidgenössischen technischen Hochschule<br />
oder von Verbänden aus, ihre Verwirklichung<br />
findet. Das Ausland ist uns hierin bereits<br />
vorangegangen; erfreulich wäre es, wenn<br />
wir nicht gar zu sehr hintan hinken würden.<br />
Heute unterbreiten wir der Oeffentlichkeit<br />
eine zweite Anregung. Sie betrifft rein autotechnische<br />
Bildungskurse. Die Zahl der Automobile<br />
ist stetsfort im Wachsen begriffen.<br />
•Damit zweifellos auch das Bedürfnis nach<br />
gut ausgebildeten Chauffeuren und Automechanikern.<br />
Schon heute aber ist zu konstatieren,<br />
dass es- uns an technisch vollwertig<br />
jausgebildeten Chauffeuren und Mechanikern<br />
fehlt. Am Volant zu sitzen und sicher fahren<br />
zu können ist eine Kunst, die gewiss jeder<br />
ruhig denkende und überlegende Mensch einmal<br />
wird erlernen können. An solch sichern<br />
Fahrern fehlt es uns auch nicht. Anders dagegen<br />
verhält es sich mit Chauffeuren, die<br />
ihren Motor kennen und die imstande sind,<br />
auf Grund ihres technischen Wissens und<br />
praktischen Könnens Motordefekte zu beheben.<br />
An solch ausgebildeten Leuten fehlt es<br />
uns in der Schweiz tatsächlich, und dies einzig<br />
deshalb, weil wir der hiezu nötigen Bildungsanstalten<br />
ermangeln. Drei technische<br />
Mittelschulen: Biel, Burgdorf und Winterthur,<br />
bilden Techniker verschiedenster Sorte<br />
aus — bis heute aber, soviel wir wissen, keine<br />
Autotechniker. Deshalb hat ,ein Fachmann<br />
.sehr recht, wenn er uns schreibt:<br />
«Mit grossem Interesse habe ich Ihren<br />
Artikel über autorechtliche Bildungskurse gelesen<br />
und kann ich diese Anregung als<br />
Fachmann aus der Praxis in allen Teilen nur<br />
, unterstützen.<br />
. Es ist bemühend, wenn z. B. Gerichtsfälle<br />
aus der Praxis zur Verhandlung kommen und<br />
* Siehe «Auto-Revue > Nr. 34, 37, 39, 40, 41,<br />
42 und 45.<br />
weder die Richter noch die Juristen, die sich<br />
mit dem Fall zu beschäftigen haben, einen<br />
blauen Dunst von einem Automobil verstehen.<br />
Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber<br />
dieselben sind zu zählen.<br />
Ich möchte nicht unterlassen, eine weitere<br />
Anregung zur öffentlichen Diskussion zu<br />
bringen, die ebenfalls im Interesse, unseres<br />
Automobilgewerbes der Schweiz von höchster<br />
Bedeutung ist.<br />
z<br />
Es wäre meines Erachtens die Frage; zu<br />
untersuchen, ob es nicht möglich- wäre,, an<br />
einer unserer technischen Mittelschulen eine<br />
Abteilung ins Leben zu rufen für Aütomobiltechniker<br />
oder Automobilingenieure. Was uns<br />
in der Schweiz fehlt, das sind hauptsächlich<br />
theoretisch gebildete Fachleute aus der<br />
Branche. Wir haben wohl einen guten Stock<br />
Automobilmechaniker, aber diese Leute sind<br />
zu wenig theoretisch gebildet. Was uns not<br />
tut, in allen grössern Automobilwerkstätten,<br />
sind Leute, die sowohl auf der Branche erstklassige<br />
Praktiker sein sollen, nebenbei aber<br />
auch die Theorie der Motoren, Vergaser,<br />
Magnetos, Dynamos, Anlasser etc. gründlich<br />
kennen« Sobald wir einen Stock solcher Leute<br />
nachgezogen haben, so können wir in den<br />
kleinern wie in den grössern Werkstätten die<br />
Arbeit viel besser rationalisieren. Erste Bedingung<br />
für solche Leute wäre natürlich eine<br />
gründliche Lehrzeit in einer Automobilw%|k-<br />
"Stätte, wo der Lehrling nicntttur Gelegenheit<br />
hätte, die Motoren kennen zu lernen, sondern<br />
ebenfalls imstande, ist, sich mit der Praxis<br />
der elektrischen Automobilanlagen gründlich<br />
vertraut zu machen, sowie sich die absolute<br />
Beherrschung aller im Betriebe vorkommenden<br />
Werkzeugmaschinen - Operationen,<br />
d. h. drehen, schleifen, hobeln, fräsen<br />
und speziell härtnen, anzueignen. Nachher<br />
sollte der junge Mann eine theoretische Ausbildung<br />
von mindestens 1 bis 2 Jahren haben,<br />
so dass solcher erfolgreich als Betriebsleiter,<br />
Garagechef, Vorarbeiter tätig sein könnte.<br />
Deutschland z. B. besitzt ausgesprochene<br />
Fachschulen für Velomechaniker, Nähmaschinenmechaniker,<br />
Spengler etc., und glaube<br />
ich nicht fehl zu gehen, wenn ein Gewerbe<br />
in der Schweiz, das heute rund 100 000 Köpfe<br />
beschäftigt, Anrecht hätte auf eine Fachschule.<br />
»<br />
ä.XXIXQT<br />
nxxrso<br />
Die Ansichtsäusserung unseres Fachmannes<br />
möchten wir wärmstens unterstützen.<br />
Zur Verwirklichung seiner Idee brauchen wir<br />
nicht die Gründung eigener Fachschulen, die<br />
hiefür geeigneten Anstalten sind bereits da,<br />
sie brauchen ihren Maschinenabteilungen nur<br />
noch eine Spezialabteilung für Motore anzugliedern,<br />
in der spätere Chauffeure, Automechanikef<br />
und Piloten ihre spezielle Ausbildung<br />
fänden. An den bereits bestehenden technischen<br />
Mittelschulen erhielten diese jungen<br />
Leute ihre unbedingt notwendige Allgemeinbildung;<br />
an den Maschinenabteilungen würden<br />
sie in ihr Spezialgebiet eingeführt, um<br />
hernach in der besonderen Motorfachabteilung<br />
ihr ureigentliches Wissensgebiet zu studieren.<br />
Auf diese Weise erhielten wir zweifellos<br />
technisch einwandfrei durchgebildete Chauffeure,<br />
die später im Leben leicht ihr Auskommen<br />
fänden, sei es im Staatsdienst, bei<br />
Post oder Armee, oder in der Privatwirtschaft.<br />
Gewiss wäre unsere einheimische Automobilindustrie,<br />
die mit der fremden Konkurrenz<br />
einen schweren Kampf auszufechten<br />
hat, um gutgeschulte Autotechniker herzlich<br />
froh. Unnütz zu sagen, dass mit autotechnischen<br />
Chauffeuren auch das Gefahrenmoment<br />
auf der Strasse ein noch kleineres werden<br />
müsste.<br />
Würde sich eine Anzahl dieser Motortechniker<br />
noch speziell des Sprachenstudiums<br />
befleissen und in geographischen Kursen sich<br />
ein genaues Bild über unser Strassenweseri<br />
und über Passverhältnisse aneignen, so erhielten<br />
wir zugleich wohl ausgebildete Autolotsen,<br />
die sowohl- in den Städten als auch<br />
in den Fremdenzentren als Autoführer und<br />
Wegweiser die besten • Dienste leisten und<br />
sich zudem eine sichere Existenz schaffen<br />
könnten. Mit der Heranbildung dieser Autolotsen<br />
sind uns andere Länder bereits vorangegangen.<br />
In einem Augenblicke, da wir in<br />
.der Schweiz an Uebersättigung gewisser Berufe<br />
leiden, sollten wir nicht zögern, unserer<br />
Jugend ein neues und lohnendes Tätigkeitsgebiet<br />
zu eröffnen.<br />
Speziell im Kanton Bern wären für die Heranbildung<br />
spezieller Motortechniker das Technikum<br />
Biel wie dasjenige von Burgdorf geeignet.<br />
Beide Anstalten geniessen ffn der<br />
ganzen Schweiz, wie auch im Auslande, einen<br />
guten Ruf. Beide unterstehen einem initiativfreudigen<br />
und für die brennenden Probleme<br />
des Automobilismus nicht verschlossenen Innendirektor.<br />
Unsere Hoffnung scheint demnach<br />
nicht unberechtigt, dass die Anregung<br />
von Herrn Regierungsrat Joss aufgegriffen<br />
und an einer der beiden Anstalten ihre Verwirklichung<br />
finden wird. Zugleich aber möchten<br />
wir den Fragenkomplex ebenso dem Direktor<br />
des Technikums Winterthur und der<br />
Zürcherischen Regierung zur wohlwollenden<br />
Prüfung unterbreiten. Die Diskussion über<br />
die Frage steht in der «Automobil-Revue»<br />
offen; es würde uns freuen, wenn sich daran<br />
unsere Fachleute recht rege beteiligen würden.<br />
K.<br />
«Die Gefahren<br />
des Automobilismus».<br />
Man muss es der Bündner Presse lassen,<br />
sie hat in den letzten Tagen in forscher Weise<br />
auf das Automobil eingehauen. Ob zur Freud«<br />
der Graubündner Fremdenzentren wollen wir<br />
dahingestellt sein lassen. Jedenfalls waren!<br />
wir bis heute der Ansicht, dass der Kanton<br />
Graubünden und sein Volk von den für den<br />
Automobilverkehr geöffneten Strassen nur<br />
Nutzen gezogen habe. So glauben wir auch,<br />
dass die Bündner Presse, vielleicht einem<br />
Wunsche der Rätischen Bahnen folgend,<br />
forsch eingehauen, aber auch in vielen Punk-^<br />
ten ebenso erbärmlich danebengehauen hat.<br />
Dies trifft jedenfalls für den Artikel zu, der<br />
am 22. und 23. Mai in der «Neuen Bündner<br />
<strong>Zeitung</strong>» über die Gefahren des Automobil<br />
•lismus geschrieben wurde.<br />
•,<br />
Wir können auf die Einzelheiten dieses<br />
sehr tendenziös und zum Teil mit sehr billigen<br />
Argumenten fechtenden Artikels nicht näher<br />
eingehen, da wir schon dutzendmal Gesagtes<br />
nicht, gerne immer wiederholen möchten.<br />
Wacker ficht der betreffende Artikelschreiber<br />
mit Zahlen; einen Panzerturm sucht er damit<br />
aufzubauen, an dem das Automobil jämmerlich<br />
zerschellen müsste, wäre er nicht auf<br />
Sand gebaut. Wie argumentiert der" betref-i<br />
fende Einsender gegen das' Automobil ?<br />
Nur einige Punkte ' seien 'hervorgehoben i<br />
Das'Automobil belaste die Handelsbilanz mit<br />
rund 100 Millionen Frauken. Wir antworten:!<br />
Von dieser Summe müssen abgezogen werden<br />
diejenigen Millionen, die der Staat und<br />
staatliche Einrichtungen wie Militär und Post<br />
für ihren eigenen Automobil- und Benzinbe-'<br />
darf nötig haben. Wir fragen: Kann unsere-<br />
Handelsbilanz jemals aktiv> werden? Infolge<br />
der Lage unseres Landes und seines Roh-*<br />
stoffmangels wird dies niemals möglich sein.<br />
Sogar unsere Bahnen haben bis zur Elektrifi-i<br />
kation Millionen und Millionen für den Kohlenbedarf<br />
ausgeben müssen, und bei der Elekn<br />
trifikation selbst sind wiederum Hunderte von<br />
Millionen für fremdes Kupfer ins Ausland gewandert.<br />
Was heute noch an Lebens- und<br />
Bedarfsartikel in unser Land eingeführt<br />
wird, übersteigt ebenfalls die Hundert Mil«<br />
lionen Franken. Wollen wir uns deswegen<br />
einkapseln, auf den vermeintlichen Goldsäkken<br />
sitzen bleiben und warten, bis Eisenbahn!<br />
und Autorad eingerostet sind ? Wohl kaum, j<br />
Dass im Artikel das Klagelied über den<br />
Unterhalt der Strassen angetönt wird, ist<br />
selbstverständlich. « Die Leidtragenden dagegen<br />
sind nicht nur bezüglich Staub und Lärm,<br />
sondern auch hinsichtlich ihres Geldbeutels<br />
die grossen Volksmassen, welche für den<br />
Nutzen ganz spezieller Interessenkreise aufzukommen<br />
haben.» Diese Verdrehung weisen<br />
wir mit aller Entschiedenheit zurück. Es<br />
F<br />
T O N<br />
Sir Michaels Abenteuer.<br />
Roman von K. 0. R. Browne.<br />
Copyright <strong>1928</strong> by Georg Müller. Verlag, München.<br />
(5. Fortsetzung)<br />
«Dies,» sagte das Mädchen, ist mir ein<br />
bisschen zu viel. Haben Sie wirklich eine<br />
Qrossmutter in Highgate?»<br />
«Das gehört gar nicht zur Sache. Wenn<br />
ich eine Qrossmutter hätte, würde sie offenbar<br />
in Highgate leben und Sie müssten mir<br />
gestatten, Sie dorthin zu fahren. Sie könnten<br />
doch wirklich den guten Willen für die<br />
Tatsache nehmen.»<br />
«Nein,» sagte das Mädchen entschieden.<br />
«Nichtsdestoweniger besten Dank.»<br />
«Nun, wenn Sie es denn wissen müssen,<br />
ich habe in Highgate unbedingt mit einem<br />
Mann wegen eines Bluthundes zu sprechen.<br />
A propos, wo ist eigentlich Highgate?»<br />
«Ich fürchte, Sie werden das ein andermal<br />
herausbringen müssen.<br />
Bahnhof. Bitte, wollen Sie halten?»<br />
«Aber —»<br />
«Bitte.»<br />
Der Wagen hielt. Ehe Mike auch nur die<br />
Hand ausstrecken konnte, um ihr zu helfen,<br />
war sie schon leichtfüssig herausgesprungen.<br />
«Danke sehr für die Beförderung und die<br />
«Mädchen?», sagte Mr. Moon. «Haufen-<br />
Von jedem Alter, Umfang und Gestalt.<br />
Warum?»<br />
«Mädchen mit blondem Haar, grauen Au-<br />
Errettung. Bitte, empfehlen Sie mich Ihrer<br />
Qrossmutter. Adieu.»<br />
Eine Weile starrte Sir Michael Fairlie ihr<br />
nach und kämpfte mit dem Verlangen, ihr<br />
zu folgen. Er pflegte sonst nicht zu zögern,<br />
aber diesmal warnte ihn sein Instinkt, dass Preis.<br />
dieses wunderbare Mädchen tatsächlich im<br />
Augenblick genug von seiner Gesellschaft<br />
hatte. Aber als ihm dann einfiel, dass er<br />
weder ihren Namen, noch sonst etwas von<br />
ihr wusste, ausser, dass sie in irgendeiner<br />
Verbindung mit Highgate stand, da schmolzen<br />
seine guten Vorsätze wie Schnee an der<br />
Sonne. Er sprang mit einem Satz von dem<br />
Auto und flog die Stufen des Bahnhofes hinunter.<br />
Aber von dem blonden Mädchen war viele Mädchen?»<br />
nichts mehr zu sehen, nur ein ausfahrender<br />
Zug deutete die Art ihres Verschwindens<br />
an. Worauf Mike herzinnig fluchte und sich<br />
weise.<br />
in übler Laune heimwärts wandte.<br />
Mr. Josef Moon stand in seiner Haustüre<br />
Hier ist derund erholte sich von der anstrengenden gen und Somersprossen?»<br />
Sitzung mit Mrs. Smith-Saunders, als ein<br />
langes, niederes, hochrotes Auto sich über<br />
die runde Auffahrt heranschwang und mit einem<br />
kiesaufwirbelnden Ruck vor dem Tore<br />
hielt. Mr Moon fuhr zurück und bedeckte die<br />
Augen mit der Hand.<br />
«Nehmt es weg,» sagte er eindringlich.<br />
«Was ist es?»<br />
Mike wand sich aus dem Führersitz und<br />
grinste seinen Verwandten an.<br />
«Gefällt es dir, Onkel Joe? Ich habe es<br />
aus zweiter Hand gekauft, zu sehr billigem<br />
Macht seine siebzig auf der Landstrasse.»<br />
«Mein lieber Junge,» sagte Mr. Moon<br />
ängstlich, «musst du es in meinem Garten<br />
produzieren? Ich habe in Putney einen guten<br />
Ruf und so ein Ding —»<br />
«Essen,» sagte der liebe Junge, «ist das,<br />
was jetzt nottut. Ich hatte ein sehr — Oh!><br />
Sein Gesicht umwölkte sich und er fuhr mit<br />
düsterer Stimme fort: «Onkel Joe, kennst du<br />
«Kann schon möglich sein.*<br />
«Mädchen mit blondem Haar, grauen Augen<br />
und Sommersprossen, die in Highgate<br />
wohnen?-<br />
«Nein.»<br />
Sir Michael Fairlie, sechster Baron in der<br />
Ahnenfolge, stiess darauf einen schweren<br />
Seufzer aus.<br />
«Das habe ich gefürchtet.»<br />
Mr. Moon blickte seinen Neffen beinahe<br />
bewundernd an.<br />
«Blondes Haar, graue Augen und Sommersprossen?»,<br />
wiederholte er. Meiner Seele,<br />
ihr Kolonialleute geht rasch zu Werke!<br />
Komm zum Essen und erzähle mir die ganze<br />
traurige Geschichte.»<br />
Drittes Kapitel.<br />
In dem grossen und luftigen Atelier des<br />
Mr. Josef Moon waren zwei Personen eifrig<br />
bestrebt, Ordnung in das Chaos zu bringen.<br />
Ein Fremder, der den Raum zum erstenmal<br />
betrat, hätte leicht auf den Gedanken kommen<br />
können, dass Mr. Moon die Kunst zu<br />
gunsten eines Altkleiderhandels im Stich gelassen<br />
habe. Kleidungsstücke lagen über<br />
Tische und Stühle verstreut, Stiefel und<br />
Schuhe auf dem Fussboden, während überall<br />
Krawatten, Socken und Taschentücher<br />
hervorlugten. Denn Sir Michael Fairlie<br />
hielt, in Anbetracht seiner bevorstehenden<br />
Abreise nach dem Heim seiner Ahnen, Umschau<br />
unter seinen Sachen.
ist traurig, dass heutzutage noch auf diese<br />
Art und Weise das Volk gegen ein der Allgemeinheit<br />
dienendes Verkehrsmittel aufgehetzt<br />
zu werden versucht wird. Automobilsteuer,<br />
erhöhter Einfuhrzoll für Automobile, erhöhter<br />
Benzinzoll, daneben die eigenen Steuern der<br />
Automobilbesitzer machen ein hübsches<br />
Sümmchen aus, mit dem die Kantone den<br />
Unterhalt ihrer Fahrbahnen bestreiten könnten,<br />
wenn nicht der Bund diese Gelder zum<br />
, grössten Teil in seine Kasse fliessen Hesse —<br />
um damit andern Aufgaben gerecht zu werden.<br />
Die Eisenbahnen würden geschädigt. Tausend<br />
Millionen Franken seien im Laufe des<br />
letzten Jahrzehntes in die Elektrifizierung der<br />
schweizerischen Eisenbahnen gesetzt worden,<br />
und nun komme das Automobil, und missbrauche<br />
die Landstrasse und ruiniere die<br />
Eisenbahnen! Wenn der betreffende Einsender<br />
behauptet, dass seit 1926 auf der ganzen<br />
Linie, jedenfalls aber in den Durchschnittsresultaten,<br />
eine weitere erhebliche Verschlimmerung<br />
der Lage eingetreten sei, so müssen<br />
wir ihm, sofern er den letzten Geschäftsbericht<br />
der S. B. B. nicht gelesen haben sollte,<br />
entgegenhalten, dass sich auch bereits im<br />
Jahre <strong>1928</strong> eine merkliche Einnahmeverbesserung<br />
ergeben hat, übersteigen doch die<br />
Mehreinnahmen der ersten vier Monate <strong>1928</strong><br />
sämtlicher schweizerischer Eisenbahnen das<br />
erste Vierteljahrsergebnis 1927 um volle<br />
sieben Millionen Franken. Diese Tatsache beweist<br />
wohl am allerbesten, dass trotz des<br />
Automobils die Existenz der Bahnlinien, sofern<br />
sie nur einigermassen volkswirtschaftlich<br />
angelegt sind, nicht in Frage gestellt wird.<br />
Wenn der Artikelschreiber zum Schlüsse<br />
einen Vorwurf der Automobilfeindlichkeit<br />
glaubt ablehnen zu müssen, so ist dies im<br />
Zusammenhang mit dem, was er vorher geschrieben,<br />
eine eitle Phrase. Mit solchen Redewendungen<br />
kann eventuell noch der oder<br />
jener Mann des Volkes am Narrenseil geführt<br />
werden. Im grossen und ganzen aber dürfte<br />
diese oberflächliche Art der Argumentation<br />
in unserm Volke keinen Anklang mehr finden,<br />
auch wenn sie nicht, von bahnamtlicher, sondern<br />
von «technischer » Seite geschrieben<br />
wurde, was an und für sich ja ganz belanglos<br />
ist. K.<br />
Ein praktisches Beispiel<br />
Die Ansicht, die wir schon vor Jahren in<br />
den Spalten unseres Blattes verfochten haben,,<br />
verwirklicht sich : Bahn- und Auto sind<br />
nicht „dazu
NO 47 — <strong>1928</strong><br />
dass sie ausschlieslich durch ihre Abgaben<br />
die so dringend notwendigen Arbeiten ermöglichten.<br />
Es gebührt aber auch der betreffenden<br />
Behörde die Anerkennung, dass<br />
sie mit den aus den Motorfahrzeuggebühren<br />
stammenden Einnahmen haushälterisch umgegangen<br />
ist und sie zweckmässig im Interesse<br />
der Allgemeinheit verwendet haben.<br />
Z.<br />
Neues Automobilgesetz?<br />
wie wir erfahren, hat die ständerätliche<br />
Geschäftsprüfungskommission am Mittwoch<br />
beschlossen, dem Bundesrate ein Postulat<br />
einzubringen, das die möglichst rasche Vorbereitung<br />
eines neuen Automobilgesetzes bezweckt.<br />
Als wesentliche Punkte dieses Gesetzes<br />
wurden vor allem genügende Haftpflichtbestimmungen<br />
und eine rationelle Gerichtsstandsordnung<br />
vorgesehen. K.<br />
Wie man es nicht machen muss<br />
Aus dem Klöntal wird geklagt, dass der<br />
Massenbesuch von Automobilen, den die herrlichen<br />
Pfingsttage nach dem schönen Glarnerland<br />
lockten, nicht ohne unangenehme Begleiterscheinungen<br />
gewesen sei. Es musste<br />
zwar festgestellt werden, dass sich der Grossteil<br />
der Auto- und Motorradfahrer an die vorgeschriebenen<br />
Geschwindigkeiten hielt. Immerhin<br />
gab es aber doch eine Anzahl Fahrer,<br />
die sich keinen Deut darum kümmern zu müssen<br />
glaubten. Die «Glarner Nachrichten »<br />
bemerkten hierzu: «Dass der grösste Teil<br />
derselben nicht etwa auswärtige Fahrer, sondern<br />
solche mit dem Wappenschild des heiligen<br />
Fridolin waren, macht die Sache nicht<br />
besser.»<br />
Auch die Vorschrift, die Klöntalerstrasse<br />
nur zur Bergfahrt zu benutzen, ist, sei es aus<br />
Unwissenheit oder Nachlässigkeit, übertreten<br />
worden, wodurch die Fussgänger auf der<br />
engen Strasse gefährdet wurden. Wie man<br />
weiss, braucht es nur die Uebertretung eines<br />
einzelnen und das Privileg für die andern<br />
scheint geschaffen. Diesmal war der einzelne<br />
-kein geringerer als das Postauto, das sich<br />
dieses Sonderrecht aus eigener Machtvollkommenheit<br />
herausnahm.<br />
Scharf verurteilt sei an dieser Stelle das<br />
Verhalten mehrerer Automobilisten, die das<br />
^suchen, einige Verletzte in das Spital zu<br />
schaffen — es war ein bedauerlicher Unfall<br />
passiert — mit billigen Ausreden abspiesen<br />
und sich aus dem Staube machten. So mussten<br />
die Verletzten drei Viertelstunden an der<br />
Strasse liegen, ehe das Krankenautomobil<br />
erschien.<br />
Vor Monatsfrist hat das Glarner-Volk dem<br />
Automobil seine Strassen geöffnet Ein Aufruf<br />
an sämtliche Fahrer bat um Würdigung<br />
des entgegengebrachten Vertrauens durch<br />
Einhaltung der Vorschriften und Rücksichtnahme<br />
gegen die Fussgänger. Wir müssen<br />
der Entrüstung gewisser Zeugen über die<br />
'Vorfälle an Pfingsten durchaus Verständnis<br />
entgegenbringen, und sind sicher, dass die<br />
Mehrheit der Automobilsten in der Verurteilung<br />
des Geschehenen mit uns einig geht. Wir<br />
benutzen die Gelegenheit, einen neuen und<br />
dringenden Appell zu. grösster Rücksichtnahme<br />
an alle Fahrer zu richten. Es gibt<br />
auch einen Anstand der Strasse, der innegehalten<br />
sein will.<br />
V<br />
•••••••••••••••ii a M I a a<br />
Sportliches !<br />
>«••••••••<br />
Die Verkehrsschutzleute am Potsdamerplatz<br />
tragen seit Pfingstsonntag einen sogenannten<br />
Zivilkragen mit schwarzem Schlips<br />
und sehen darin bedeutend zugänglicher aus<br />
als in den altpreussischen Halsstiefeln.<br />
Eine grosse amerikanische Firma hat festgestellt,<br />
dass die Durchschnittskosten, einschliesslich<br />
Abnutzung und Versicherung, für<br />
5,362,000 Meilen — was der von den Automobilen<br />
der Firma zurückgelegten Gesamtjahresstrecke<br />
entspricht — 4,9 Rappen pro<br />
Meile betragen. Die durchschnittliche Lebensdauer<br />
eines amerikanischen Automobils<br />
stellt sich heute auf 50,000 Meilen, während<br />
1922 ein Wagen schon nach 30,000 Meilen<br />
ausrangiert werden musste.<br />
Die Anpassungsfähigkeit des Automobils<br />
an die Sitten eines Landes wurde in Indien<br />
auf eine harte Probe gestellt, die es aber<br />
nichts destoweniger glänzend zu lösen<br />
wusste. Da die indischen Frauen uraltem<br />
Brauche gemäss ihr holdes Angesicht der<br />
Oeffentlichkeit nicht preisgeben dürfen, ist<br />
man nun dazu übergegangen, die Scheiben der<br />
Limousinen mit Russ zu überstreichen, was<br />
wohl den Blick nach aussen aus dem Wageninneren<br />
erlaubt, der Neugierde der Passanten<br />
jedoch eine undurchdringliche Schranke entgegensetzt.<br />
Die Jugoslawien führten am 25. Mai ein Rennen<br />
über 16,4 km durch, das von H. Kvasniska,<br />
auf Buick, in 14' 41" gewonnen wurde. Bei den<br />
Rennwagen, die über 32,4* km starteten, triumphierte<br />
Genot, auf Bugartti, in 2t 28". v.<br />
Der französische Bol d'Or wurde durch Golaz,<br />
auf D.F.P. (404 Touren «= 1688,720 km) mit einem<br />
Stundenmittel von 70,360 km siegreich beendet.<br />
Zweiter der 1100-ccm-Sportklasse wurde Barriere,<br />
auf Barriere. Bei den 750-ccm-Sportwagen placierte<br />
sich Violet, auf SSma-Violet (325 Runden =<br />
1358,5 km), Stundenmijttel 56,6 km, Rekord geschlagen,<br />
als Erster, während bei den Rennwagen<br />
Gault, auf Se"ne"chal (383 Runden = 160,940 km)<br />
mit einem Stundenmitte* von 66,700 km vor Violette<br />
Morris, auf B.N.C., den. Sieg nach Hause fuhr.<br />
v.<br />
Die Coppa Siracusa* die am Sonntag auf dem<br />
Circuit von Bivio Qancatti ausgefahren wurde,<br />
konnte von Gicerano, auf Alfa Romeo, in 1 Std.<br />
16' 08" (94,500 Std-Km) für sich entschieden werden,<br />
v.<br />
Das Brooklands-Derfcy (28. Mai) um den Goldpokal<br />
vereinigte 26 Bfennungen, wovon sich acht<br />
Wagen (!) am Starrt einfanden. Die ersten Läufe<br />
bezeugten die UeberlBgenheit von Kay Don, auf<br />
Snnbeam. Die zweitbesten Chancen erhielt Campbell,<br />
auf Bugatti, der indessen infolge eines Steuerungsdefektes<br />
zum eigentlichen Rennen nicht starten<br />
konnte. Der als Favorit im Felde bleibende Kar<br />
Don musste sich von Taylon, auf Delage. schlagen<br />
lassen. Zweiter Boute (Sunbeam), Dritter Kay<br />
Don (Sunbeam). Der Sieger erreichte ein Tempo<br />
von 108,9 Stundenmeilen. Der Goldpokal fällt somit<br />
Frankreich zu. v.<br />
Les vieux Champions veranstalteten am 31.<br />
Mai in Linas-MontlhÖry ein Rennen, an dem sich<br />
20 Altgardisten des Automobilsports beteiligten. Unter<br />
den Startenden fcemerkte man Rene Thomas,<br />
Wagner, Sizaire, Champoislau, Rigal. Durary, etc.<br />
v.<br />
Aufgeräumt hat der englische Rennfahrer Kaye<br />
Don aruf einem 12-Zylinder-Sunbeamwagen in<br />
Brooklands mit den alten Rekorden über einen<br />
Kilometer in fliegendem Start, eine Meile in fliegendem<br />
Start, einen Kilometer in stehendem Start,<br />
eine Meile in stehendem Start und 5 Kilometer in<br />
stehendem Start. Die ersten drei Rekorde wurden<br />
von Perry Thomas, die letzten drei von R. B. Howey<br />
gehalten. v.<br />
Britische Hartkopfigkeit. Wie wir schon gemeldet,<br />
beabsichtigt Malcolm Campbell wieder in den<br />
Besitz des von Ray Keech entrissenen Schnelligkeits-Weltrekordes<br />
zu gelangen, eine Absicht, die<br />
vom englischen A. C. nicht gut geheissen wurde,<br />
da die Weltrekordversuche in letzter Zeit zwei<br />
Todesopfer gefordert haben. Campbell soll nun, wie<br />
wir sagten, in Dänemark eine Rennstrecke ausfindig<br />
gemacht haben und im Laufe dieser Woche<br />
nach Dänemark verreisen, um die Piste persönlich<br />
zu besichtigen. Die Bewilligung der dänischen Behörden<br />
steht in Aussicht. v.<br />
Das Eifelberg-Rennen. Herrliches Wetter — man<br />
braucht es eigentlich nicht zu wiederholen, über<br />
Pfingsten sind ja wohl keine Regenschirme gebraucht<br />
worden — zahlreiches Publikum, aber<br />
Startmisere. Nur 20 Wagen zum Austrag der drei<br />
Läufe. Die Beteiligung von Ford. Itala, Pluto,<br />
B.N.C., Marnnesmann, Imperia, Dixi und Rovin —<br />
an sportlichen Veranstaltungen selten vertretene<br />
Marken — gaben dem Rennen immerhin eine interessante<br />
Note. Die Klassierung geschah in fünf<br />
Wertungsgruppen wie folgt:<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die mit der Ueberwachung des amerikanischen<br />
Prohibitionsgesetzes beauftragten<br />
Organe haben, wie einem amtlichen Berichte<br />
entnommen werden kann, nicht weniger als<br />
250 Personen getötet, und mehrere Tausend<br />
verletzt. Anderseits wurden 70 Offiziere von<br />
den Bootsleggers, wie die Schnapsschmuggler<br />
genannt werden, niedergeknallt. In beiden<br />
Fällen ohne gerichtliche Verfahren.<br />
In Berlin wird dieser Tage der erste offizielle<br />
Auto-Lotsen-Dienst durch den allgemeinen<br />
deutschen Automobil-Club eröffnet.<br />
Der Auto-Lotse dient als wegkundiger Begleiter<br />
des Ortsfremden im Grossstadtgewühl.<br />
In Manchester sah man sich vor einiger<br />
Zeit veranlasst, einen Club der schweigenden<br />
Frauen gründen zu müssen.<br />
Nach einer Statistik der Pressa-Ausstellung<br />
gilt die Schweiz als das zeitungsreichste Land<br />
aller deutschsprechenden Staaten. Auf je<br />
1000 Einwohner unseres Landes entfällt eine<br />
<strong>Zeitung</strong>.<br />
Die Teilnehmer der ADAC-Auslandfahrt,<br />
welche gegenwärtig stattfindet, werden von<br />
einem Verkehrsreferenten des preussischen<br />
Ministeriums des Innern begleitet, welcher<br />
Beobachtungen über die Verkehrsregelung<br />
der durchfahrenen Länder anzustellen hat.<br />
Erster Lauf der Wagen: Wertungsgruppe I:<br />
1. Spandel (Steyr), 58' 35" %. Gruppe II: 1. Modersohn<br />
(N.A.G.), 57' 31"; 2. Gömöri (Itala:),<br />
58' 34" %. Gruppe III: 1. Seibel (Bugatti), 55'<br />
27" % ; 2. Andrae (Bugatti), 56'; 3. Feiten (Mannesmann),<br />
63' 32" %. Gruppe IV: Nelessen (Amilcar),<br />
5,9' 33" % ; 2. Halb (Amilcar), 61' 03" %;<br />
3. Conen (Amilcar), 61' 30" %. Gruppe V (über<br />
8 Runden) : 1. Macher (Dixi). 53' 51"; 2. Court<br />
(Dixi), 61' 30" %.<br />
Zweiter Lauf der Wagen: Gruppe I: 1. Spandel<br />
(Steyr), 53' 03". Gruppe II: 1. Modersohn<br />
(N.A.G.), 56' 26"; 2. Gömöri (Itala), 58' 41".<br />
Gruppe III: 1. Seibel (Bugatti). 53' 03 % ; 2.<br />
Andrae (Bugatti), 56' 51" %. Gruppe IV: 1. v.<br />
Halb (Amilcar), 55' 41" % ; 2. Nelessen (Amilcar),<br />
59' 57" %. Gruppe V: 1. Macher (Dixi),<br />
53' 04"; 2. Court (Dixi), 54' 26".<br />
Den Schluss der Veranstaltung bildete das Rennen<br />
um den Titel «Das schnellste Fahrzeug des<br />
Eifel-Rennens <strong>1928</strong>», um den sich vier Wagen<br />
und vier Motorräder stritten. Die Wagen mussten<br />
sich bei dem über acht Kilometer führenden Rennen<br />
infolge der ungünstigen Bedingungen von den<br />
favorisierten Motorrädern schlagen lassen. Resultate<br />
:<br />
i 1. Rüttchen, auf Harley-Davidson. 23' 43"; 2.<br />
Soeniu«, aruf B.M.W., 24* 49" % ; 3. Seibel, auf<br />
1UI\ Ray Keecb, Philadelphia, verbe$=<br />
serte den<br />
indem er mit einem 36 ßyl, Criplex<br />
$pczial=Olagcn, ausgerüstet mit Tires»<br />
tone 0um*Dipped Ballon Reifen, die<br />
fabelbafte Geschwindigkeit von<br />
334,02 hm Stunde<br />
erreichte» nur dureb den Tirestone 0um<br />
Dipping»Proze$$ war es möglich, dass<br />
die Reifen bei dieser Geschwindigkeit<br />
diese ausserordentlicbe Ceistung voll<br />
brachten, ohne sich übermässig<br />
zu erhitzen«<br />
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rungen standhalten, können auch Sie<br />
3hr Ceben anvertrauen»<br />
dBBDIÜJÜUa<br />
tavlos<br />
Bugatti, 25' 03" % ; 4. Modersohn, auf N.A.G,<br />
25' 11" % ; 5. Zündorf, auf D.K.W.. 25' 11" K,<br />
v.<br />
Eine Gobi-Expedition. Eine automobilistische<br />
Grossleistung ist dieser Tage vollbracht worden:<br />
Major Duncan Mc. Callum von der Gesandtschaftswache<br />
in Peking ist gestern mit seiner Frau nach<br />
einer bemerkenswerten Automobilreise von 15 000<br />
Meilen von Peking in London eingetroffen. Die<br />
Reise ging durch ganz Asien, so auch durch die<br />
Wüste Gobi, welche bis jetzt als unpassierbar galt.<br />
Unterwegs wurden 20 Länder durchfahren. Es regnete<br />
die ganze Zeit über, ausgenommen während<br />
der Durchfahrt durch Indien. Major Mc. Callum<br />
hat wertvolle Angaben über Strassen gesammelt<br />
die bis jetzt für unpassierbar gehalten wurden.<br />
Luzern ist zu seinem Bergrennen gerüstet. Die<br />
Organisatoren leisteten prompte Arbeit Zahlreiche<br />
bekannte Fahrer haben sich gemeldet. Die Strecke ist<br />
in bester Verfassung. Möge Petrus der interessanten<br />
Veranstaltung gewogen sein, dann kann es an<br />
grossem Besucherzudrang nicht fehlen.<br />
PROGRAMM:<br />
Samstag, den 2. Juni <strong>1928</strong>.<br />
7.30—11.30 Uhr: Training auf der Rennstrecke.<br />
13.00—16.00 Uhr: Training auf der Rennstrecke«<br />
16.00 Uhr: Abnahme der Fahrzeuge auf dem Schulhausplatz<br />
in Knens. — Ausgabe der Startlisten*<br />
16.00—17.00 Uhr: Tourenwagen.<br />
17.00—17.30 Uhr: Sportwagen.<br />
17.30--18.00 Uhr: Rennwagen.<br />
20.30 Uhr: Zusammenkunft der Rennleitung, der<br />
Sportkommission der Sektion Luzern A. C. S. und<br />
der anwesenden Komitierten im Hotel St. Gott-.<br />
hard in Luzern. —• Ausgaben der Startlisten. Verteilung<br />
der Abzeichen an die Komitierten.<br />
21.00 Uhr: Rendez-vous der auswärtigen und einheimischen<br />
Mitglieder des A. C. S. mit ihren;<br />
Angehörigen im Hotel St. Gotthard. — Ball.<br />
Sonntag, den 3. Juni <strong>1928</strong>.<br />
7.00 Uhr: Besammlung der Parkplatz-Kommissäre<br />
und der Kommissiäre für die Wagenabnahme. —<br />
Nachkontrolle.<br />
7.00 Uhr: Oeffnen des Wagenparkes. Die Fahrer<br />
werden dringend ersucht, rechtzeitig zu erscheinen<br />
und sich in der Reihenfolge der Startliste<br />
aufzustellen. — Ausgabe der letzten Instruktionen.<br />
8.00 Uhr: Fahrt der konkurrierenden Wagen in!<br />
Kolonne vom Parkplatz in Kriens zum Start.<br />
8.00 Uhr: Abfahrt der Ehrengäste per Auto vom<br />
Clublokal, Hotel Metropol, Luzera.<br />
8.00 Uhr: Besammlung der Starter, der Kommis-s<br />
säre der Rennstrecke, der offiziellen Zeitnehmer<br />
sowie der übrigen Funktionäre auf dem Schul-*<br />
hausplatz in Kriens.<br />
8.15 Uhr: Bezug der Posten durch sämtliche Funktionäre.<br />
8.45 Uhr: Absperrung der Rennstrecke. — Nach!<br />
diesem Zeitpunkt darf die Rennstrecke nicht mehu<br />
befahren noch begangen werden. — Der Automobilklub<br />
der Schweiz wie auch die Sektion LIH<br />
zern lehnen jede Haftpflicht für Unfälle auf der<br />
Rennstrecke ab.<br />
9.00 Uhr: Beginn des Rennens in der Reihenfolge<br />
der Startliste.<br />
13.00 Uhr: Nach Beendigung des Rennens Bankett<br />
im Hotel Schweizerhof in Luzern. — Preisverteilung.<br />
Delegierter der Nationalen Sportkommission:<br />
Herr E. H. Thommen, Mitglied des Ausschusses der<br />
NN. S. K. und Präsident der Sportkommission der<br />
Sektion Bern.<br />
Delegierter des Zentralvorstandes: Herr P. Müller-Brunner,<br />
Mitglied des Zentralvorstandes und<br />
Präsident der Sektion Aargau;<br />
Delegierter der Sektion Luzern und Rennleiter:<br />
Herr G. J. Bücher, Präsident der Sektion Luzera<br />
und der Sportkommision dieser Sektion. V.<br />
DIE NENNUNGEN:<br />
Bartholomäi (Luzern) Dodge<br />
Bukler (Luzern) Turcat-Mery T<br />
Buttikofer (Montagnes<br />
Neuchäteloises) Martini 4380 cem T<br />
Engler (Luzern) Derby<br />
Favre (Montagnes Neuch.) Alfa Romeo 2994 cem S<br />
Freuler (Zürich) Steyr 4900 cem S<br />
Galley (Seeland) Ceirano 1456 cem T<br />
Haas (Luzern)<br />
Derby<br />
Haefliger (Zürich) Martini 4380 cem T<br />
Hauser (Zürich) La Buire R<br />
Keller (Zürich) Bignan 1980 cem T<br />
Klein (Luzern) Lancia<br />
Probst (Bern) Bugatti 2000 cem R<br />
Risch (Zürich) Packard T<br />
Rosenstein (A. G. Bayern) Mercedes-Benz<br />
Kompressor S<br />
Rouviere (Genf) Fiat S<br />
Sanzenbacher (Zürich) Mercedes T<br />
Scheibler (Bern) Fiat 1456 cem T<br />
Schlotterbeck (Basel),<br />
Fahrer Bigler Lancia T<br />
Schlotterbeck (Basel), Stutz 4880 cem S<br />
Stammbacher (Zürich) Mercedes<br />
Steinbuk (Zürich) Fischer S<br />
Strittmatter (Zug) Bugatti S<br />
Stuck (A. C. Bayern) Austro-Daimler 2994 cem R<br />
Veladini (Zürich) Packard T<br />
Wegmann (Zürich) Bugatti<br />
(T = Tourenwagen; S = Sportwagen; R = Rennwagen.)<br />
Die umfangreiche Startliste soll, wie wir erfahr<br />
ren, noch durch einige Namen von internationalem<br />
Ruf vervollständigt werden.<br />
Des weitern hat Freuler einen zweiten Wagen:<br />
gemeldet.<br />
Der alte Herr musste vor einem wütenden Bullen<br />
flüchten. Mühsam kletterte er über einen hohen<br />
Zaun. Glücklich in Sicherheit, ballte er die Fäuste<br />
und schrie : « Du Bestie, und deshalb bin ich mein<br />
Lebenlang Vegetarier gewesen ! »<br />
Frage: Was tut ein Mann, wenn er seiner Frau<br />
den Nacken ausrasieren soll mit dem Rasiermessers<br />
mit dem sie eben den, Bleistift gespitzt hat ?. «
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N° 47 - <strong>1928</strong> ÄUTOMOBTL-REVUE<br />
Berner T. C. S. durch die Ostschweiz<br />
(Photos von J. Keller, Bern)<br />
Der Empfang der Rosenstadt: Bapperswilerinnen m ihrer kleidsamen Tracht. Rechts Herr Baumgartner,<br />
Präsident der Berner Sektion und Gemahlin.<br />
Touring-Olübler und Presseleute auf einem Söller dea<br />
t < Bapperswilerschlosses. ; • I '<br />
Ein typisches- Appenzellerburli,<br />
Papa Hofstetter, der eigentliche Organisator der<br />
Pfingstfahrt dea Berner T. 0. S.<br />
Berner Touringclub-Humor. Warum kommt die<br />
Pre&se zum Touringcluib? Weil säe .gratis Auto fahren<br />
bann! — Warum hat der Touringclmb gutes<br />
Wetter gehabt? Weil der Chef dos Geselligen seinen<br />
Stammbaum auf Petrus zurückführen kann! —<br />
Warum haben die zwei .Appenzeller-Sänigerinmen im<br />
Weisßbad ein Müntschi bekommen? Weil man nie<br />
so gut dasü korpmt wie bei offizellen Anlässen.<br />
5<br />
'<br />
"'<br />
: i_'~* "' "" Hup—hup,'<br />
Die Fahrtteilnehmer in Zürioh.<br />
Im bayrischen Älpenland<br />
AUTOSEKTION ST. GALLEN-APPENZELL DES<br />
T. C. S. Die Mitglieder der Sektion St. Gallen-Appenzell<br />
ßiüeeen doch vorbildHohe Leute sein, denn<br />
siehe, aaeb einem fünfwöchigen Dauerregen, der<br />
daa ganze Land in einen Sumipf verwandelte, Hess<br />
mdx die Sonne wieder einmal so riohlig sehen, und<br />
mancher Sportfreund schob sich, von dem bereits<br />
ungewohnten Anblick -verblüfft, die Schutzbrille<br />
ober die A<br />
Gruppenweiae begaben eich die Teilnehmer, die<br />
sich a-uf dem H&chtplatz in St. Gallen besa,mmelt<br />
hatten, nach der Grenze, uon unser Ländchen für<br />
einige Stunden zu verla-ssen und in eine Gegend zu.<br />
gelangien, die, wie sioh epäter iberausstelite, unserem<br />
Kanton AppanzeU in mancher Beziehuns sehr<br />
ähnelt. In Nierde»stauffen formierte «ich eine geschlossene<br />
Kolonne, zu der aich später noch einige<br />
Nachzügler gesellten. Gleich nach dem Start erfolgte<br />
eine «Bergprüfungsfahrt» in kleinerem Masssfcab,<br />
zu «er die mit Kurven durohisotzte Steigung<br />
nach Lindenfcerig wiillkommenen Anlass ipab. Bei<br />
Gelegenheit de
D<br />
lastung unausbleiblichen Pausen beim Diner in angenehmer<br />
Weise.<br />
Wieder verkündete die Trompete die Sammlung,<br />
und wieder setzte eich die Kolonne in Bewegung,<br />
umsäumt von einer dichten Menschenmenge. Das<br />
schon prächtige Landschaftsbild verschönerte sich<br />
nooh weiter und lies« den Eindruck eines weniger<br />
guten Strassenstüoks gar nicht aufkommen. Die<br />
Spitze schaltete bei einem wunderschönen Enzianfel'd<br />
einen kurzen Halt ein (eine Dame wollte sogar<br />
«Männertreu» suchen); es zeigte sich allerdings<br />
später, dass die grössere Zahl der gepflückten Blumen<br />
nicht mehr in lebensfähigem Zustande nach<br />
der Bodenseegegend kam. In dieser Wiese «versumpfte»<br />
ein Teilnehmer aus Grahs, welches Vorkommnis<br />
er wahrscheinlich als vorauseilende Strafe<br />
für das nachherige Ueberfahren eines Huhnes aufzufassen<br />
hatte. Der Spätnachmittag galt der Besichtigung<br />
Fassen* dessen Pfingstverkehr mancher<br />
grösseren Stadt zur Ehre gereichte. Im Schwansee-<br />
Hotel bei Hohenschwangau waren die Touring-<br />
Glübler vortrefflich untergebracht. Der Abend sah<br />
das Bankett und ein geselliges Beisammensein vor.<br />
Beim Dessert begrüsste der Präsident. Herr Knecht,<br />
die Anwesenden und gab seiner Freude über die<br />
grosse Beteiligung Ausdruck. Er notierte im Gesamten<br />
33 Wagen mit 121 Personen, gab einige<br />
Orientierungen für den Montag und wünschte der<br />
Gesellschaft einer vergnügten Abend. Das Orchester<br />
spielte zum Tanz auf, und jung und alt benützte die<br />
Gelegenheit, um sich nach der Fährt etwas Bewegung<br />
ziu verschaffen. Langsam lichteten sich die<br />
Reihen der Getreuen, nur ein Stock ganz Bodenständiger<br />
soll sich im «Bierstüberl» noch längere<br />
Zeit amüsiert haben.<br />
Die Tagwache erlitt trotzdem keine Verspätung;<br />
wer wollte beim Anblick der prächtigen Königsscihlösser<br />
nicht gleich den Weg unter die Füsse nehmen!<br />
Speziell die Besichtigung von Neuschwanstein<br />
bot dem Besucher unvei\yessliche Eindrücke.<br />
Dasis der Vormittag dabei im Fluge verstrich, konnte<br />
nicht verwundern; nur zu rasch riefen der «Gong»<br />
zum Mittagessen und der Trompeter zur Abfahrt.<br />
Ueber Kemipten erreichte man das Kurhaus «Adler»<br />
in GrosishO'lzleu'te, wo fleissige Hände alle Vorbereitungen<br />
getroffen hatten, um jedes einzelne rasch mit<br />
einem \ t , Winterthur.<br />
-O<br />
Anfrage an die Polizeidirektion von Lugano.<br />
Am 23. Mai ereignete sich in Lugano<br />
ein Verkehrsunfall. Der Wagen eines zur<br />
Kur dort weilenden Berners kollidierte mit<br />
einem Radfahrer. Der Automobilist schildert<br />
uns den Vorfall wie folgt:<br />
Vom Monte Bre kommend, fuhr ich im 15 Kilometer-Tempo<br />
durch die Kreuzung 4er Via della<br />
Posta mit der Via Vedezzi, als ich plötzlich einen<br />
Knaben auf einem Rad unvorsichtig daherfahren<br />
sah. Gefahr ahnend, stoppte ich sofort. Der Knabe<br />
fuhr blindlings in das angehaltene Automobil hin-<br />
ersichtlich ist, müssen über die Schuld des<br />
Automobilisten keine Zweifel bestehen. Frage:<br />
Mit welchen Gründen will die Polizeidirektion<br />
die Konfiszierung motifizieren?<br />
Der Automobilist, der sich, wie aus der<br />
Tagespresse hervorgeht, um den Verunfallten<br />
angenommen und ihn mit seinem Wagen ins<br />
Spital überführt hat, ist über das Vorgehen<br />
der Polizeidirektion höchst erbost. Wir bitten<br />
im Interesse Luganos als Fremdenzentrum<br />
um baldige Aufklärung.<br />
xt<br />
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II. Blatt<br />
BERN, l.Juni <strong>1928</strong><br />
IB<br />
N°47<br />
Blatt<br />
BERN, I.Juni <strong>1928</strong><br />
Die Ursachen des Lärms im Auto<br />
und deren Abhilfe.<br />
Eine längere Fahrt im geschlossenen Auto<br />
ist nur angenehm, wenn der Wagen vollkommen<br />
geräuschlos ist; im offenen Auto werden<br />
Wagengeräusch© durch den Luftzug entführt<br />
und durch andere- Strassengeräusche<br />
übertönt, so dass sie nicht zum Bewusstsein<br />
des Insassen kommen. Anders ist es im geschlossenen<br />
Auto; gewisse monotone Geräusche<br />
wirken am Schlüsse als Reiz auf die<br />
Nerven und können unleidlich werden. Man<br />
muss zweierlei Geräusche unterscheiden, solche<br />
aus Lärmquellen stammend und solche,<br />
welche durch Resonanzwirkung der Wagenteile<br />
zur Geltung kommen.<br />
Als Lärmquellen müssen wir bezeichnen:<br />
1. den Motor; 2. das Uebersetzungsgetriebe;<br />
3. den Kardan; 4. die Hinterachsbrücke; 5.<br />
die Räder und Bereifung; 6. den „ Auspuff;<br />
7. die Karosserie.<br />
Resonanzgeräusche können erzeugt werden<br />
durch: a) die Motorhaube; b) die Windzarge;<br />
c) das Benzinreservoir; d) das Dach<br />
und e) sonstige Karosserieteile.<br />
Bei Betrachtung der einzelnen Punkte ist<br />
zu konstatieren, dass die heutige Automobilkonstruktion<br />
die meisten Lärmquellen<br />
eliminieren kann, resp. bei Wagen guter<br />
Marken bereits eliminiert hat.<br />
Gummieinbettung der Federenden zur Erzielung<br />
geräuschlos laufender Karosserien.<br />
1. Ein guter Motor geht heute nahezu ganz<br />
geräuschlos, die Zahnräder oder Kette der<br />
Steuerung sind kaum mehr vernehmlich, die<br />
Kurbelwelle wird derart dimensioniert und<br />
ausbalanciert, dass ihre kritische Tourenzahl<br />
ausserhalb der Maximaltourenzahl<br />
liegt. Der Motor selbst wird durch Federn<br />
oder Gummipuffer isoliert im Chassis aufgehängt,<br />
so dass die geringen Vibrationen<br />
nicht übertragen werden können.<br />
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2. Das Uebersetzungsgetriebe ist durch<br />
Verwendung reichlich dimensionierter, geschliffener<br />
Zahnräder, durch richtige Formgebung<br />
des Gehäuses und federnde Aufhängung<br />
ebenfalls geräuschlos gemacht worden.<br />
3. Beim Kardan wurde früher vielfach nur<br />
die Torsionskraft der Dimensionierung zu<br />
Grunde gelegt, dadurch war die Welle zu<br />
schwach und geriet in Schwingungen, die<br />
Oft ist das Loslösen der Mutter die Ursache des<br />
Lärms. Die Muttern zur Befestigung des Kurbelgehäuses<br />
am Rahmen müssen darum hie und da<br />
revidiert werden.<br />
unter Umständen so stark wurden, dass die<br />
Welle an den Scheitelpunkten der Schwingungswellen<br />
mit dem Kardanrohr in Beruh-"<br />
rung kamen. Heute wird die Welle viel<br />
stärker gemacht und das Kardanrohr um<br />
Vieles grösser dimensioniert. Aussercjem<br />
werden die Kugelgelenke durch Pressschmierung<br />
ständig reichlich mit Oel versehen, so<br />
dass das früher so oft auftretende «Pfeifen»<br />
unbekannt ist.<br />
4. Für die Hinterachsbrücke gilt das .gleiche<br />
wie für das 'Uebersetzungsgetriebe;<br />
viele Firmen haben sich für die Verwendung<br />
des Wurmradgetriebes, statt der Kegelräder<br />
mit Spiralzähnen, entschieden, da<br />
das Wurmrad absolut lautlos laufend hergestellt<br />
werden kann.<br />
•/<br />
5. Holzräder brauchen auch heute noch<br />
eine gewisse Pflege um Lärm zu vermeiden,<br />
stahlgepresste, Vollscheiben und Drahtspeichenräder<br />
sind in dieser Hinsicht unempfindlicher.<br />
Seitdem die Eisennieten an<br />
den Pneus verschwunden sind, hat auclj<br />
das Singen der Pneus fast aufgehört, nur<br />
auf feuchtem Asphalt rufen einige- Reifenmuster<br />
ein glucksendes Geräusch hervor.<br />
=HIB=„;::!!!Ü<br />
6. Der Auspuff, ehemals eine ständige<br />
Quelle des Aergers für die Wageninsassen<br />
und die Passanten steht heute beim Automobil<br />
ausser jeder Diskussion. Ist ein Auspuff<br />
lärmend, so lässt sich jedenfalls leicht<br />
Abhilfe schaffen.<br />
7. Die Karosserie, dies ist wohl in punkto<br />
Lärmquelle das grösste Sorgenkind. Manche<br />
Karosserie ist schon im neuen Zustande<br />
nicht ruhig, viele, die anfänglich ganz<br />
geräuschlos waren, fangen nach kürzerer<br />
oder längerer Zeit an zu klappern und zu<br />
ächzen und werden so zu einer der unangenehmsten<br />
Lärmquellen. In dieser Beziehung"<br />
ist die Weyniann-Karosserie, bei welcher<br />
nirgends zwei Holzteile direkt untereinander<br />
in Berührung kommen, als die ruhigste<br />
Karosserie anzusprechen. Auch sonst<br />
ist durch ,entsprechende Montagespannung,<br />
Zwischenlagen von Gummipuffern, an allen<br />
wichtigen Stellen, durch Dreipunktaufhängung,<br />
vorsichtigen Einbau und Abstützung<br />
des Fussbodens etc. sehr viel zu erreichen.<br />
Dass das Klappern von Fenstern und Türen<br />
durch exakte Arbeit vermieden werden<br />
kann, ist demnach auf der Hand liegend.<br />
Ein wesentlich schwierigeres Kapitel bilden<br />
die Resonanzgeräusche.<br />
Man muss von Zeit zu Zeit die Muttern, die die<br />
Karosserie auf dem Rahmen festhalten, wieder<br />
nachstellen, um' den Lärm zu dämpfen.<br />
Diese hängen ab vom verwendeten Material,<br />
von der Form und Grosse der Flächen;<br />
im allgemeinen gilt, dass grössere, ebene<br />
Flächen viel mehr zu Resonanzschwingungen<br />
neigen, als kleine und gekrümmte. Leider<br />
sind gerade jene Materialien, welche<br />
gute Lärmisolatoren sind, also solche, welche<br />
einen Raum gut gegen Lärm abschliessen,<br />
selbst sehr empfänglich für Resonanzschwingungen.<br />
Dreifaches Glas oder Holz,<br />
sogenanntes Triplexglas und Sperrholz, sind<br />
z. B. derartige Materialien, während Tuch,<br />
Leder und Kunstleder den Lärm leicht<br />
durchdringen lassen, aber selbst nicht in Resonanzschwingungen<br />
geraten. Es muss daher<br />
zu Kombinationen die Zuflucht genom*<br />
Hardygelenke, die an Stelle von Kardangelenken<br />
gebraucht werden, sind geeignet das Lärmen in den<br />
Antriebsorganen zu verringern.<br />
men werden, z. B. Sperrholz mit Kunstleder<br />
überzogen unter Zwischenlage von Wolle,<br />
Kapok etc. Anderseits können eingepressteoder<br />
aufgesetzte Rippen auf ebene Flächen<br />
für die Aufnahme von Resonanzschwingungen<br />
unempfänglicher werden.<br />
Um im besonderen die einzelnen Teile,<br />
welche gerne Anlass zu Resonanzgeräuschen<br />
geben zu besprechen, so ist dies vor<br />
allem:<br />
a) Die Motorhaube. Je ebener die Teile<br />
derselben sind, desto eher beginnt die Haube<br />
zu dröhnen. Abhilfe kann in der Formgebung<br />
meist nicht mehr geschaffen werden,<br />
doch hilft in besonders schlimmen Fällen<br />
eine Verkleidung der Innenseite mit einer<br />
dicken angenieteten Asbestplatte.<br />
b) Die Windzarge hat manchmal eine<br />
Form und Grosse, welche mit den Vibrationswellen<br />
des Motors synchrone Schwingungen<br />
ergeben und sie ebenfalls zum Dröhnen<br />
bringt. Abhilfe ist möglich durch innere<br />
Verkleidung mit Asbest, Fiber oder<br />
Kunstleder, manchmal auch durch Annieten<br />
von kleinen Winkeln aus Aluminiumblech.<br />
c) Das Benzinreservoir kann ebenfalls in<br />
Schwingungen geraten, besonders flache,<br />
eckige Reservoire neigen hiezu, während<br />
ovale in den seltensten Fällen ein Geräusch<br />
verursachen. Wenn es nicht möglich ist,,<br />
das Reservoir durch eine solche von günstig<br />
gerer Form zu ersetzen, bleibt ebenfalls nur<br />
der Ausweg der Umhüllung mit einem<br />
schwingungsfreien Material.<br />
••<br />
• •<br />
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. Mai <strong>1928</strong><br />
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d) Das Dach der geschlossenen Wagen<br />
wurde früher fast stets aus Holz mit einem<br />
äusseren Blechbelag ausgeführt und gab daher<br />
den schönsten Resonanzkasten ab. Jetzt<br />
werden die Dächer deshalb aus einem über<br />
einige Streben aus Holz oder Blech gespannten<br />
Drahtgitter hergestellt. Das Gitter<br />
wird auf beiden Seiten mit einem wei*<br />
chen Material belegt und innen mit Stoff,<br />
aussen mit Segelleinen überspannt» Diese<br />
Dächer sind völlig geräuschlos«<br />
e) Resonanzgeräusche im Innern des Wagesn<br />
werden vermindert durch Oeffnen eines<br />
Fensters. Interessant und wenig bekannt<br />
ist, dass der Mensch ebenfalls Lärm<br />
absorbiert, und zwar im gleichen Ausmasse<br />
wie ein offenes Fenster von ^ Quadratmeter<br />
Fläche. So wird ein Wagen ruhiger,<br />
wenn um eine Person mehr darinnen sitzt*<br />
am lautesten ist er, wenn der Fahrer sich<br />
allein befindet. Der englische Major Tucker<br />
hat verschiedene Versuche und Beobachtungen<br />
angestellt über das Verhalten verschiedener<br />
Materialien als Lärmabsorbierer für<br />
den Bau von Flugzeugrümpfen. So fand eJ<br />
z. B., dass eine Wollfläche ein Absorptionsvermögen<br />
hat entsprechend einem offenen<br />
Fenster in der Grosse der halben Wollfläche.<br />
Einem dicken Plüschteppich entspricht ein<br />
Fenster vom Viertel der Teppichgrösse etc.<br />
Durch entsprechende Kombination der Materialien<br />
und gute Aufteilung der Flächen<br />
kann also eine Karosserie viel ruhiger und<br />
deshalb angenehmer gemacht werden, als<br />
eine andere vom gleichen Ausmasse. VA.<br />
Der Kompressor als Zubehör.<br />
Der Kompressormotor scheint nun doch<br />
allgemeineres Interesse zu erwecken, sonst<br />
hätte nicht eine englische Firma sich zur Herstellung<br />
eines Kompressors entschlossen, welcher<br />
nachträglich an jedem Motor angebaut<br />
werden kann. Bisher machte es immer<br />
Schwierigkeiten, den Kompressor vom Motor<br />
aus anzutreiben. Es traten ähnliche Schwierigkeiten<br />
auf, wie seinerzeit beim nachträglichen<br />
Einbau von Licht- und Startermaschinen,<br />
Schwierigkeiten, die beim modernen,<br />
gänzlich verkapselten Motor noch erheblich<br />
gesteigert werden.<br />
iDieser neue Kompressor bildet ein in sich<br />
vollkommenes Ganzes und besteht aus einem<br />
Gehäuse, in welchem eine Welle auf Kugel-<br />
F<br />
lagern gelagert ist. An einem Ende trägt<br />
diese Welle ein doppeltes Schaufelrad, welches<br />
als Turbine wirkt und vom Auspuff getrieben<br />
wird. Am andern Ende ein einfaches<br />
Schaufelrad, wie von einer Wasserpumpe,<br />
welches das Gasgemisch vom Vergaser ansaugt<br />
und durch die Ansaugleitung des Motors<br />
in die Zylinder presst. An der Seite der<br />
Auspuff-Antriebsturbine ist das Gehäuse für<br />
Wasserkühlung eingerichtet.<br />
Zur Montage wird das Auspuffrohr zerschnitten<br />
und der Kompressor zwischenhinein<br />
eingebaut; der Vergaser wird an der andern<br />
Seite direkt montiert und ein neues<br />
Saugrohr vom Kompressor zum Motor angefertigt.<br />
Ferner muss noch eine Zu- und Ableitung<br />
zum Kompressor von der Kühlwasserleitung<br />
gemacht werden und schliesslich von<br />
irgend einer Oelleitung des Motors eine kleine<br />
Abzweigung zur Schmierung der Welle.<br />
Der Preis dieses Whire-Supercharger soll<br />
so gehalten sein, dass der Apparat komplett<br />
montiert nicht über 500 Franken zu stehen<br />
kommt, was gewiss für viele Automobilisten<br />
einen Anreiz zum Einbau bieten würde.<br />
Die Versuche sind bereits abgeschlossen<br />
und dem Vernehmen nach die Serienfabrikation<br />
schon aufgenommen worden. V.A.<br />
Wie verhält man sich bei einem Vergaserbrand?<br />
Schlecht schliessende Einlassventile<br />
sind in der Regel Ursache von Vergaserbränden.<br />
Die Ventilfeder ist zu schwach<br />
geworden oder es hat sich zwischen Ventilsteller<br />
und Ventilsitz Oelkohle festgesetzt,<br />
die den richtigen Ventilschluss verhindert.<br />
Die Explosionsgase können daher durch<br />
das Ansaugrohr in den Vergaser gelangen<br />
und dort den Brennstoff entzünden.<br />
Bei Vergaserbrand ist zuerst die Brennstoffzufuhr<br />
zu schliessen. Den Motor lässt<br />
man mit Vollgas weiterlaufen, damit das<br />
noch in der Schwimmerkammer befindliche<br />
Benzin in den Verbrennungsraum eingesaugt<br />
und verbraucht wird. Daraufhin wirft oder<br />
wickelt man rasch ein Tuch über den Vergaser,<br />
um das Feuer zu ersticken. Nasse Tücher<br />
leisten bessere Dienste als trockene<br />
Tücher. Der Vergaser kann auch mit Erde<br />
oder Sand zugedeckt werden. Ereignet sich<br />
der Brand zufällig vor einem Wirtshause,<br />
so lässt der gerissene Automobilist sich unverzüglich<br />
eine Syphonflasche holen und<br />
spritzt damit gegen den Brandherd, denn<br />
die Kohlensäur© des Syphonwassers löscht<br />
eine Flamme leicht. Ein Feuerlöscher leistet<br />
vorzügliche Dienste und sollte daher zum<br />
eisernen Bestand einer zweckmässigen<br />
Ausrüstung des Automobils gehören. AuJf<br />
jeden Fall darf man nicht Wasser zum Löschen<br />
verwenden, denn das spezifisch leichtere<br />
Benzin schwimmt auf dem Wasser und<br />
brennt weiter.<br />
Wlt.<br />
Heilung für asthmatische Beleuchtungsanlagen.<br />
Es gibt Wagen, deren elektrische<br />
Beleuchtungs- und Anlasseranlage bei jeder<br />
auch nur einigermassen starken Inanspruchnahme<br />
erschöpft ist. Der Fahrer betrachtet<br />
dann das Uebel meist als einen- Konstruktionsfehler<br />
und findet sich damit ab, dass er<br />
die Batterie immer wieder zum Aufladen<br />
bringen muss. Mancher Öaragist hat dabei<br />
noch seine Freude an solch einem Dauerkunden.<br />
Abgesehen von den Fällen, in denen eine<br />
wirklich ausgebrauchte Batterie oder eine<br />
schlechte Anlage die Ursache der Schwäche<br />
darstellt, lässt sich aber das «Asthma» sehr<br />
oft heilen. Fast alle heute gebräuchlichen<br />
Dynamos arbeiten mit einer sogenannten<br />
dritten Bürste, die verschiebbar angeordnet<br />
ist. Durch Versetzen dieser Bürste kann<br />
man bewirken, dass der Ladestrom stärker<br />
oder schwächer wird. Zeigt es sich, dass die<br />
Batterie der Stromentnahme nicht gewachsen<br />
ist und häufig nachgeladen werden<br />
muss, so versuche man durch Verschieben<br />
der dritten Dynamo-Bürste den Ladestrom<br />
zu steigern. Ein guter Fachmann auf elektrischen<br />
Auto-Anlagen kann sofort Auskunft<br />
geben, ob das bei dem betreffenden System<br />
möglich ist oder nicht und die Neuregelung<br />
gegebenenfalls mit wenigen Handgriffen in<br />
ein paar Minuten ausführen.<br />
Gerade jetzt, wo so viele Automobilisten<br />
zur neuen Doppelfadenbeleuchtung übergehen,<br />
die etwas mehr Strom konsumiert,<br />
dürfte eine kleine Erhöhung der Ladestromstärke<br />
oft erwünscht sein. Allerdings hüte<br />
man sich dabei vor Uebertreibungen. Eine<br />
übermässige Ladestromstärke schadet der<br />
Batterie und kann auch für die Dynamo verderblich<br />
werden. Die vorliegenden Zeilen<br />
sollen also nur einen Hinweis auf die Möglichkeiten<br />
darstellen, die der Fachmann in 1<br />
der Hand hat, nicht aber eine Anweisung<br />
für die eigenmächtige Vornahme der Veränderung<br />
sein.<br />
Frage 6775. Zweierlei Praxis beim Einfahren.<br />
Meine beiden Freunde A umd B sind Vertreter von<br />
4»<br />
ausländischen Autamoibilmarkea. B holt als- Veri,<br />
tr&ter sehr oft die Wagen im Ausland bei der Pa<br />
forik selibst ab und sagt, das>s er das Tempo bei den?<br />
gekaufton Wagen nicht über 4ö km kommen lasse*<br />
um heimzufahren. Eine andere Meinung hat<br />
mein Freund A. Er sagt, dass er die Wagen am<br />
Bahnhof seines Wohnsitzes abhole, im 20 km-Tempo<br />
nach Hause fahre und daheim den Motor 20 Stun-;<br />
dien ununterbrochen laufen lasse, bevor er ihn dem<br />
Käufer abgebe. Dann kontrolliere er den Wägern<br />
gut und könne rür tadellosen feinen Gang garantieren.<br />
Es sei üoerhaupt Blödsinn, wenn man die<br />
ersten 800—1000 km in einem stärkern Tempo als<br />
20—25 km fahre. Wenn jemand einen Wagen ha«<br />
ben wolle, der «rauh» laufe, so brauche er nur im<br />
Anfang unvernünftig 2u fahren. — Solche Aussagen<br />
scheinen sehr einleuchtend zu sein. Sie zeugen von<br />
einem festen Willen, einen Wagen nioht au verteufeln,<br />
sondern den Käufer zu (befriedigen. Es wäre'<br />
immerhin interessant, zu vernehmen, wie andere.<br />
Ansichten lauten. W. in Th. \<br />
Antwort: Ein Autofahrer, der grosse Dinge<br />
auf eine lange Lebensdauer und auf einen ruhigen<br />
und ausgeglichenen Gang seines Wagens setzt, lässt<br />
den neuen Wagen die ersten 500—1000 km nie<br />
schneller als 20—45 km in der Stunde fahren. Was<br />
mehr ist als 50 km, schadet dem Wagen, denn alle<br />
Teile des Wagens, speziell die Zahniräder und die<br />
Lager, können siclh nur bei verhäitnismäissig niedem<br />
Tourenzahlen zweebmässig einschleifen. Es ist auch<br />
selbstverständlich, dass auch in den kleinen Gängen<br />
mit einer relativ hohen Geschwindigkeit und einer<br />
maximalen Tourenzahl gefahren werden darf. '<br />
Es kommt aber nicht so sehr darauf an, oh der<br />
Wagen nur 20—50 km gefahren wird, wie der Vertreter<br />
A behauptet. Geschwindigkeiten bis zu der<br />
genannten obern Grenze, resp. die entsprechenden<br />
Tourenzahlen, vermögen dem Wagen keinen Scha-«<br />
den zuzufügen. Die Methode, die Ihr Freund A anwendet,<br />
hat aber manches für sich. Wenn er den<br />
Wagen in einem geringen Tempo nach Haiuse fährtund<br />
dort den Motor 20 Stunden laufen lässt, so will<br />
er damit das erste Einfahren dem Kunden erleiob><br />
tern. Allerdings sollte nioht nur deT Motor, sondern<br />
auclh das Differential und die übrigen Antriebsorgane<br />
eine entsprechende Prozedur durchmachen.:"<br />
Dem Käufer wird dadurch eine Sorge abgenommen^<br />
Wichtig ist auf jeden Fall das gründliche<br />
Schmieren des neuen Wagens. Fehler in der<br />
Schmierung rächen sich ebensosehr wie allzu rasches<br />
Fahren.<br />
wlt.: I<br />
Frage 6776. Neugummierung von Cordreifen,<br />
Wer hat schon mit der Neutgumimierung gut erhaltener<br />
Cordreifen Erfahrungen gesammelt? Wie viele<br />
Kilometer können die Reifen gefahren werden,<br />
wenn sie neu gummiert eind. In welchen Werkstätten<br />
lässt sich die Neuguimmierung ausführen^<br />
M. Seh. in I. )<br />
Antwort: Die Neuigummierung der Reifeo<<br />
hat, wenn, sie sorgfältig gemacht wird, nur Vorteile/* 1<br />
Sie können aber dazu einzig Reifen benutzen, die<br />
nicht allzusehr abgenützt sind. Wird die Reparatur<br />
von einem Fachmann mit der nötigen Sorgfalt be-><br />
sorgt, so können Sie mit demselben Reifen noch<br />
halb so viel Kilometer machen, wie sie bereits ge-*,<br />
fahren sind. ?<br />
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Käufern unser praktisches Ratenzahlungssystem zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Unser Etablissement gibt einerseits dem Käufer die Möglichkeit<br />
zur leichten Anschaffung eines Wagens und verhilft<br />
anderseits dem Automobil-Händler zur Erhöhung seines<br />
Umsatzes, indem er seinen Kundenkreis erweitert. Mit<br />
unserer Hilfe kann somit jedermann sich einen Wagen anschaffen,<br />
ohne dabei einen grösseren Betrag zu immobilisieren.<br />
2. Wir vertreten keinerlei Marke. Wir befassen uns nicht<br />
selbst mit dem eigentlichen Automobilhandel und es ist<br />
auch nicht unsere Sache, Ratschläge für den Ankauf<br />
irgendeines Fabrikates zu erteilen.<br />
3. Der Abschluss des Verkaufvertrages erfolgt durch<br />
uns mit dem Käufer, wobei der letztere uns ein Viertel des<br />
Kaufpreises zuzüglich einer minimalen Kommission bar<br />
bezahlt. Der Rest ist innert 6—18 Monaten in regelmässig<br />
aufeinanderfolgenden monatlichen Raten zahlbar, beginnend<br />
einen Monat nach dem Datum des Kaufes.<br />
4. Nach Abschluss des Verkaufs Vertrages mit dem Käufer<br />
erlegen wir dem Lieferanten den Totalpreis des Wagens<br />
in bar. Für den Lieferanten ist das Geschäft<br />
erledigt und er händigt dem Käufer den Wagen aus.<br />
5. Unsere Kommission, fällig mit der ersten Barzahlung,<br />
wird auf den Saldo berechnet, d. h. also auf die Totalsumme<br />
der monatlichen Raten. Diese Kommission bewegt sich<br />
zwischen 4 % und 10 % des Saldos der sich auf 6 bis 18<br />
Monate erstreckenden Monatsraten.<br />
6. Die Stellung des Geschäftsantrages geschieht in der Weise,<br />
dass der Interessent sich an den Vertreter oder Garagisten<br />
wendet, der die Vertretung der gewählten Marke inne hat,<br />
wobei er ihm angibt, dass er den Wagen mit Zahlungserleichterung<br />
durch unsere Vermittlung zu kaufen wünscht.<br />
Der Händler braucht ihm alsdann nur unser Antragsformular<br />
zur Ausfüllung zu übergeben.<br />
7. Wie bereits anfänglich gesagt, befassen wir uns im allgemeinen<br />
nur mit Geschäften, welche neue Automobile zum Gegenstand<br />
haben; ausnahmsweise kommen jedoch auch sog.<br />
Occasionswagen in Frage, die allerdings neueren Datums<br />
sein müssen. Für solche behalten wir uns die Entscheidung<br />
von Fall zu Fall vor.<br />
Für jede weitere Auskunft wende man sich an die<br />
UNION BANCAIRE INDUSTRIELLE ET COMMERCIALE S. A.<br />
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Gefa §• o*laekei nur Materialschaden, der allerdings<br />
ganz erheblich ist. Die bei den Anwoh-<br />
einzeln zu diesem Falle äussern und ihre Delegierten<br />
zu einer Kollektivantwort veranlassen<br />
werden. Es gilt bestimmt zu handeln, dass schon zu verschiedenen Malen Velofahnern<br />
eingezogenen Erkundigungen ergaben,<br />
wenn man diese gewaltigen Uebelstände beseitigen<br />
will.<br />
gen nur mit knapper Not sich vor einer ähnrer,<br />
Fuhrleute und Lenker von Motorfahrzeulichen<br />
drohenden Gefahr, überfahren zu<br />
Es fährt ein Zug ohne Beleuchtung.<br />
werden, retten konnten. Wir möchten deshalb<br />
Ein anderer Unfall passierte am Pfingstmontag<br />
zwischen 11 und 12 Uhr nachts, bei chen, unverzüglich die notwendigen Mass-<br />
dringend die Verwaltung der S. B. B. ersu-<br />
Alle, auf der Strecke der Bahn Pruntrut-Bon* nahmen zu ergreifen, um den Uebergang<br />
fol, wo das Automobil eines Tierarztes aus besser zu sichern und als solchen kenntlich<br />
Courgenay bei einem unbewachten Bahnübergang<br />
mit der Lokomotive zusammenstiess. die nur durch eine gütige Vorsehung ohne foe-<<br />
zu machen. Die bisherigen Vorkommnisse,<br />
Wie durch ein Wunder blieb der Automobilist dauerliche Folgen endeten, sollten eine elrH<br />
unverletzt, während sich die übrigen Insassen drückliche Warnung sein, nicht so lange zu-<<br />
des Wagens — eine Frau und ein Fräulein — zuwarten, bis ein grösserer Unfall die Bahnverwaltung<br />
zur Tat aufrüttelt.»<br />
ganz erhebliche Verletzungen zuzogen, die<br />
deren Ueberführung ins Spital notwendig Wir nehmen an, dass diese, den Ausführun-<br />
nach zu schliessen, vollkommen berech-<br />
machten. Hier fehlten nicht nur die Bar-gerieren,<br />
sondern da war sogar dem durch die tigte Forderung bei den verantwortlichen<br />
Nacht fahrenden Zug eine Lokomotive vorgespannt,<br />
der die nötige und vorgeschriebene<br />
Stellen die notwendige Beachtung findet.<br />
Beleuchtung fehlte... R.<br />
Wenn die Bewachung oder Beseitigung des<br />
Ueberganges nicht möglich ist, so sollte auf<br />
alle Fälle rechtzeitig für eine genügende Sicherung<br />
gesorgt werden. Z.<br />
Zur Sicherung<br />
der Bahnübergänge.<br />
Man schreibt uns:<br />
«Ja, wegen ersteren darf ich ruhig zu<br />
Hause bleiben, ist doch mein Wagen beim<br />
Maler, weil ein solcher unbewachter Uebergang<br />
meinem Auto arg zusetzte!<br />
Mit der Pfingstbetrachtung hat unser Redaktor<br />
recht, es wurde herrliches Wetter.<br />
Wie reimt sich das zusammen, denkt der<br />
Leser. Sehr einfach: es bleibt mir durch<br />
meinen Zusammenstoss reichlich Zeit, den.<br />
Sonntagmorgen zu verliegen und da greif;,«<br />
ich auf mein Tischli und fange an, die<br />
«Auto-Revue» zu studieren. Wie ich die<br />
langen Ausführungen über Niveauübergänge<br />
lese, kommt mir auch so ein Gedanke und,<br />
nachdem die Redaktion gerne auch andere<br />
Leute hören möchte, gestatte ich mir, meine<br />
Richtung gegen Seon. Unmittelbar vor demIdee darzutun.<br />
Passieren der Bahnlinie erblickte er den heranfahrenden<br />
Zug, dessen Ankunft durch kein um, die mit den neuartigen<br />
Seit einiger Zeit fahren in Bern Autos her-<br />
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<strong>1928</strong> !SUTOMOB!t-REVUE<br />
ausgerüstet sind und in feurigen Buchstaben<br />
malt das Oberlicht eine Reklameschrift auf<br />
einen Spiegel, die weithin gesehen und gelesen<br />
werden kann. Ein anderer Qeschäftsherr<br />
machte sich diese neue Reklamebeleuchtung<br />
auch in einem Schaufenster zunutze<br />
und siehe, bei der Hochbeleuchtung<br />
der elektrischen Lampe leuchten ebenso<br />
feurige Buchstaben auf die Strasse, wie wenn<br />
hier eigene Lichtreklame installiert wäre.<br />
Was hat das mit Niveauübergängen zu<br />
tun, fragt da der ungeduldige Leser? Nun,<br />
lassen Sie es mich erklären:<br />
Jede Barriere erhält einen dieser neuen<br />
Spiegelreflektoren parallel zur Stange befestigt,<br />
Aufschrift: geschlossen, oder' drei<br />
Punkte, oder meinetwegen drei Totenschädel<br />
(grüne). Senkt sich nun diese Barriere,<br />
so wirkt das fiöhenlicht, wie wir es in<br />
Bern gesehen und signiert weithin die geschlossene<br />
Barriere. Die Nachtwirkung<br />
denke ich mir so, dass zu jeder Barriere<br />
eine gute Strassenlaterne gehört, die, wie<br />
üblich, in die Strasse vorspringend, den<br />
Uebergang beleuchtet. Auch wenn dann des<br />
Nachts däe Barriere geschlossen ist, erscheint<br />
diese Schrift wundervoll in die<br />
Ferne wirkend. Um nichts zu versäumen,<br />
werden unter der Barriere noch eine Reihe<br />
Kataphoten angebracht, die das Ihre- bei Gegenbeleuchtung<br />
auch noch leisten.<br />
Denken wir uns nun diese billige, fast<br />
nichts kostende Einrichtung! Diese sollte z"<br />
jeder Barriere als obligatorisch erklärt werden.<br />
Es ist ja nicht anzunehmen, dass die<br />
S, B. B, und die Privatbahnen sofort alle<br />
Uebergänge richtig kennzeichnen können,<br />
hier wäre aber die Vorstufe, auf billige Art<br />
einen Anfang zu machen.<br />
Sollt© aus diesem Pfingstgedanken etwas<br />
Vernünftiges entstehen, weil auch ich das<br />
Opfer eines Niveauüberganges geworden bin,<br />
so soll es mich freuen.» Pincr.<br />
ein elfjähriger Knabe so schwer vorletzt wurde,<br />
dass er kurz darauf starb. Es wäre kein unnützes<br />
Unterfangen, epielenden Kindern immer wieder zu<br />
sagen, dass es eine lebensgefährliche Sache sei,<br />
mit Spielzeugen Abhänge hinunterzufahren, namentlich<br />
wenn diese in stark befahrene Hauptstrassen<br />
münden!<br />
-ey.<br />
BRUECKENBAU KOBLENZ-WALDSHUT. Am<br />
11. Juni nächsthin sollen die Vertreter der aargauischen<br />
Baudirektion sowie dea Wasser- und<br />
Strassenbauamtes Karlsruhe in Waldshut zu einer<br />
Besprechung über technische Fragen beim Brückenbau"<br />
Koblenz-Waldshut - zusammentreten: -eyr -<br />
DIE ASPHALTIERUNG DER INGENBOHLER-<br />
STRASSE (vom Bahnübergang bis zur Post) in<br />
Ingenbohl ist in vollem Gange. Diese Gelegenheit<br />
benutzen sogar mehrere Private dazu, um die<br />
Asphaltierung bis zu ihrem Besitz fortzusetzen.<br />
-oy.<br />
Automobilsperre. Der Beschjuss des Gemeinderates<br />
Schmerikon betreffend Fahrverbot für Motorfahrzeuge<br />
für das Verbindungssträsschen von<br />
der Staatsstrasse zur sogenannten Sennhüttestrasse<br />
im Vorderdorf, Schmerikon, erhielt die regierungsrätliche<br />
Genehmigung.<br />
Die Strassen<br />
im aarg. Bezirk Muri.<br />
Seit vielen Jahren ist der Bezirk Muri hinsichtlich<br />
des Eltrassenbaus vernachlässigt worden. Nun<br />
fand, auf Veranlassung der freisinnig-demokratischen<br />
und der konservativen Partei, am letzten Sonntag<br />
eine vom Gemeinderat von Muri einberufene und<br />
namentlich von Gemeinde- und Grossräten gutbesuchte<br />
Bezirksverearamlung statt, die sich hauptsächlich<br />
mit dem Strassenwesen befasst und zum<br />
zweiten aarg. Dekret betr. das Automobilwesen Stellung<br />
nahm.<br />
Herr Dr. Küchler aus Muri hielt ein eehr instruktives<br />
Referat. Er stellte fest, dass das erste<br />
Automobilstrassen-Dekret bis jetzt eino Ausgabe von<br />
Frs. 6,400,000 erforderte. Diesen stehen an Einnahmen<br />
Frs. 3,010,000 gegenüber. Das neue zweite<br />
Bauprogramra ist mit elf Millionen Franken devisiert.<br />
Nachdem der Bezirk Muri schon bei der Ausführung<br />
des ersten gänzlich unberücksichtigt geblieben,<br />
ist auch beim zweiten Bauprogramm die<br />
Berücksichtigung eine ungenügendeI Es ist die Instandstellung<br />
einer richtigen Strasso von Hendschiken<br />
•— Bullenberg — Büehsacker — Boswil vorgesehen,<br />
dann sind auch einige Verbesserungen an<br />
der Reusstalstrasse (bei Hermetschwil, Unterrüti,<br />
Mtihlau usw.) geplant.<br />
Für daa zweite Bauprogramm sollen die Kosten<br />
aus den Automobil- und Fahrradgebühren sowie<br />
aus dem Benzinzollanteil gedeckt werden. Besonders<br />
dringend wäre auch die Erstellung eines Strassenetückes<br />
Geltwil—luzernieche Kantonsgrenze, — ca.<br />
drei Kilometer. Da die Gemeinden durch den ordentlichen<br />
Strassenunterhalt schon zu stark belastet<br />
sind, betrachtet man die Revision des veralteten<br />
Baugesetzes als eine dringende Notwendigkeit. Die<br />
Ortsverbindungsstrasse — mit Ausnahme der Innerortsstrecken<br />
— sollten deshalb vom Staat übernommen<br />
werden.<br />
Daran schloss sich eine reichlich benützte Diskussion,<br />
nach welcher die folgende Resolution beschlossen<br />
wurde:<br />
tEs sei mit Beförderung die Revision des Baugesetzes<br />
in Angriff zu nehmen» und es sei als<br />
Hauptprogramrapunkt die Uebernahme der Landund<br />
Ortsverbindungsstrassen durch den Staat vorzusehen,<br />
— Bis zur Durchführung der Revision<br />
seien im Dekretsentwurf betreffend Instandhaltung<br />
der Automobilstrassen folgende Massnahmen zu<br />
treffen:<br />
a) Es sei die ganze Landstrasse Hendschiken-<br />
Bullenberg-BüeUeacker-Muri-Sins-Dietwil - Kantonsgrenze-,<br />
soweit dies nicht schon geschehen, zu korrigieren<br />
und für den Autoverkehr instandzustellen.<br />
b) Es sei ausdrücklich auszusprechen, dass auch<br />
Ortsverbindungsstraseen für den Automobilverkehr<br />
hergestellt werden können; es sei das Teilstück Geltwü-Kantonsgrenze<br />
und eventuell auch gleichzeitige<br />
dio Fortsetzung Muri-Bim-Ottenbach auf diese<br />
Weise instandzustellen. Es seien 20 Prozent der<br />
Automobilgebühren für die Instandstellung der Ortsvorbindungsstrassen<br />
zu verwenden.<br />
c) Es seien die Gemeindebeiträge für Innerortsstrecken<br />
auf 20—30 Prozent herabzusetzen.»<br />
Im übrigen wurden auch folgende Strassenstücke<br />
für revisionsbedürftig erklärt und deren Instandstellung<br />
gefordert: Die Landstrasse Aristau-<br />
Merenschwand-Mühlau-Sins, die Ortsverbindungsstrasse<br />
Auw-Mühlau, Auw-Beinwil, Buttwil-Brandholz-Bettwil,<br />
Waltenschwil-Bünzen, Boswil-Oberniesenberg<br />
und Auw-Abtwil.<br />
Es ist zu hoffen, dass die aufgestellten Postulate<br />
bei den massgebenden Instanzen weitgehendste<br />
Berücksichtigung finden worden!<br />
—ey.<br />
Vom diesjährigen<br />
PHngstverkehr.<br />
AU»u lange war im allgemeinen vom vielgepriesenen<br />
Wonnemonat verzweifelt wenig zu merken;<br />
vielmehr scheint es des Maien Ehrgeiz gewesen zu<br />
sein, des Winters Rauhelt mit den Unannehmlichkeiten<br />
seines Vorgängers — des April — m mengen<br />
und ein jählings wechselndes Gemisch von Kälte<br />
und Regengüssen zu bieten. Endlich ... endlich<br />
aber ^besann er sich doch eines Bessern! Pfingsten<br />
war im Anzug, alles eehnte sich nach Wärme,<br />
Blaaihrmmel und Sonnenschein, und was selbst unerschütterliche<br />
Optimisten kaum zu hoffen wagten,<br />
da« traf ein: die letzten (Maltas© — namentlich aber<br />
die Piingstfeiertoge — waren der Tradition gemäss<br />
«hold» und «wunderschön». Sonne strahlte am<br />
Samstag, ei© verschenkte freudisstimmende Klarheit<br />
am Sonntag und zeigte sich als gütige Himmelskönigin<br />
am Montag!<br />
Und so erlebte man im Verkehr sanz auesergew<br />
ähnliche Formen: es schien, als wandere die ganze<br />
Stadt hinaus in die grünen Täler der Umgebung,<br />
nach den klaren, kraftspöpdenden Bergen, an die<br />
etülen, träutraoriseben Seen der lieben Heimat und<br />
des Auslandes. Und dann kamen wieder viele Besucher<br />
von auswärts; sämtliche in Betracht fallenden<br />
Verkeihraanstalten wissen von glänzenden Resultaten<br />
zu berichten, und e* ist nicht zu viel gesagt.<br />
wenn man behauptet,.-da&s die Zahlen des vorjährigen,<br />
allerdings teilweise verregneten Pfingstfestes<br />
heuer um gut das Doppelte überstiegen worden<br />
sind.<br />
Auf den Bahnhöfen war ein starker Verkehr;<br />
man fuhr nach allen Richtungen der Windrose, und<br />
neben den fahrplaninäsisigen Zügen, die alle reah-t<br />
etaTk bdestet «verea, nrassten »och viele Extrazuge<br />
eingeschaltet werden. Die Bundesbahnen mussten<br />
zur Bewältigung des gewaltigen Verkehrs 120 Personenextrazüge<br />
führen (35 am SamistaK. 25 am Sonntag<br />
und 60 am Montag), und in denselben wurden<br />
gogen hunderttausend Passaglere befördert.<br />
Die Lokalbahnen mu&sten ebenfalls Extra-züge<br />
einschalten; auch da, war der Andrang ein gewaltiger.<br />
Nicht minder stark waren auch die Strassenbahnen<br />
der Städte frequentiert. Auf den Seen<br />
Haerrsobte . Hochbetrieb, und die SoMffahrtageselläobaften,<br />
denen Rege« und Kälte bisher einen dicken<br />
Strich durch die Mai-Rechnung gemacht hatten,<br />
ikonnten ordentlich vom Verlorenen einholen.<br />
Und enst der Motorfahrzeusrverkehr auf unseren<br />
Strassenl Motorrad an Motorrad. Audo an Auto<br />
fuhr da durch die Pracht dieser Pfinsrsttage, und<br />
-os" ist ein Massstaib - für den «rewaltisren -Motorfahr»<br />
11<br />
zeugvorkehr anlässlich diosoT Festtage in der ganzen<br />
Schweiz, wenn maai erwähnt, dass eine eifrige<br />
Verkehrsstatistücerin in Zürich am Pfinsstmontagabend,<br />
zwischen 6J4 und 7K Uhr, zwischen Stadtgrenze<br />
und Güterischntppen; 236 Autos, 145 Velos,<br />
46 Motorräder, 546 Fussg-äager, 2 Einspänner usw.<br />
registrieren konnte...<br />
Nun wollen wir hoffen, dass sich auch der «hrai<br />
so recht sonnenfreudig aufführen wird, nachdem<br />
der Mai sacb allzu lang® nicht auf ©eine Pflicht und<br />
Schuldigkeit besinnen wollte. Die Zeit ist ja da,<br />
wo man zu Wanderfahrten und sportlichen Anlässen<br />
anderer Art Blauhiimmel und Sonnenschein nötig<br />
hat! R.<br />
Eine Autolinie Schaffhausen—Donoueschinaen.<br />
Dem « Schaffhauaer Intelligenzblatt» zufolge fand<br />
letzte Woche in Donaueschingen eine Konferenz<br />
statt, welche sich mit der Organisation eines regelmässigen<br />
Autokurses zwischen Schaffhausen und<br />
Donaueschingen befasste. Den Verhandlungen wohnten<br />
Vertreter der Städte Schaffhausen, Schweningen<br />
und Donaueschingen, der Kreispostdirektionen<br />
von Zürich und Konstanz, sowie Delegierte der an<br />
dieser Linie gelegenen Landgemeinden bei. Dank<br />
dem von allen Seiten bezeugten Interesse waren<br />
die Verhandlungen von Erfolg begleitet ,so dass bereits<br />
für Mitte dieses Monats mit der Inbetriebnahme<br />
der Linie gerechnet werden kann. Es sollen<br />
EIN RECHT BEDAUERLICHER VERKEHRS-<br />
UNFALL spielte sich am Pfingstsonntagabend an<br />
der Seestrasse beim Schooren, Kilchberg, ab. Mit<br />
einem improvisierten Fahrzeug spielende Knaben<br />
fuhren aus Unachtsamkeit in ein Automobil, wobei<br />
vorläufig täglich zwei Kurse in jeder Richtung geführt<br />
werden, deren Fahrplan so festgesetzt wird,<br />
dass die Reisenden an die Autoünie Donaueschingen-Schweningen,<br />
sowie an die Züge der Höllentalbahn<br />
und der Schwarzwald-Bergtalbahn Anschluss<br />
haben.<br />
Der Meldeschluss für die am kommenden Sonntag,<br />
den 3. Juni, auf der Strecke Kries-Eigental<br />
bei Luzern stattfindende Automobil-Bergprüfungsfahrt<br />
brachte berits eine ansehnliche Anzahl von<br />
Meldungen. Die Nennungen weisen die Namen<br />
vieler bekannter schweizerischer Fahrer auf. Alle<br />
Anzeichen sprechen also dafür, dass ein spannender<br />
Wettkampf bevorsteht.<br />
Es sei nochmals darauf aufmex*ksam gemacht,<br />
dass auf der Rennstrecke am Samstag von 7,30 bis<br />
11.30 Uhr und 13,00 bis 1600 Uhr trainiert wird<br />
und dass demzufolge der übrige Strassenverkehr<br />
dort während diesen Zeiten eingestellt werden<br />
muss.<br />
Afrika, das Ueber-Amerika. Es ist dio gewiss<br />
interessante Tatsache zu verzeichnen, dass in der<br />
Verkehrsentwicklung Wild-Afrikas vielfach vom<br />
Lastenträger, der noch vor zehn Jahren alles, aber<br />
auch alles, auf seinem Wollschädel durchs Land<br />
schleppte, bia zum Kraftwagen und Flugzeug, die<br />
Epoche des Pferdetransportea und der Eisenbahn<br />
einfach übersprungen wurde. Und so gibt es afrikanische<br />
Völkerstärame, die im Leben noch kein Pferd<br />
und keine Eisenbahn gesehen haben, denen jedoch<br />
Auto und Flugzeug vollkommen alltägliche Dinge<br />
sind.<br />
Bei einem Generalmeeting in Südafrika parkten<br />
im vergangenen Jahr 50,000 Autos auf einem Fleck.<br />
Die Vereinigten Staaten von Nordamerika errechneten<br />
für 1927 auf 5,13 Köpfe der Bevölkerung ein<br />
Automobil. Im Bezirk Elisabethville im Belgischen<br />
Kongo, also dort, wo nach unserer Kinoromantik<br />
geradezu noch Urzustände herrschen, trifft bereits<br />
auf 2,88 Personen der weissen Bevölkerung ein<br />
Automobil, und im Bezirk Windhuk in Südwestafrika<br />
hat nach der neuesten amtlichen Zählung<br />
annähernd jeder weisse Mann sein eigenes Benzinvehikel.<br />
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ST. GALLEN.
Automobil und Entvölkerung.<br />
In der bündnerischen Grossratssitzung vom<br />
26. Mai gelangte das Entvölkerungsproblem<br />
der Alpentäler zur Erörterung. Grossrat<br />
Gartni'ann brandmarkte die schlechten Strassenverhältnisse<br />
der Gemeinde Riein. Schlechte<br />
Zeiten haben in dem Dorfe ihren Einzug gehalten.<br />
Das Auswanderungsgespenst zieht<br />
um. Die einzige Rettung ist nur in der Schaffung<br />
guter Zufahrtsstrassen zu suchen* Namens<br />
der Gemeinde unterbreitete der Interpellant<br />
ein Strassenprojekt, das eine direkte<br />
Verbindung von der Kapelle hinter Seewis<br />
nach Riein oberhalb der jetzt bestehenden<br />
Strasse vorsieht.<br />
Präsident Schwarz führte aus, dass die<br />
hinterrheinischen Talschaften Aussicht haben,<br />
einen Winterpostbetrieb zu erhalten. Splügen<br />
soll als Winterkurort propagiert werden.<br />
Die einzige Möglichkeit hiezu bietet die Führung<br />
von Winter-Postautokursen. Elementarbedingungen:<br />
Instandhaltung der Wege durch<br />
den Kanton und die Interessenten. Hilfe tut<br />
not.<br />
Regierungsrat Huonder beantwortete die<br />
tigt. Es gibt nur diese eine Lösung, nun<br />
dämmert es auch in unseren Räten.<br />
Hoffen wir, dass der starre, aus Vorurteilen<br />
gegen ein modernes Fahrzeug aufgetürmte<br />
Damm im Interesse der notleidenden<br />
Bevölkerung gebrochen und ihm Hilfe zuteil<br />
werde. Da man nun Mittel und Wege kennt,<br />
ist deren Erfüllung eine Pflicht freundeidgenössischen<br />
Geistes. V.<br />
Aus einem Geschäftsbericht.<br />
Gute Rendite der Bahn.<br />
Wenn man sich ein richtiges Bild über den<br />
Stand unserer Bahnen machen will, so darf<br />
man die heute so zahlreich erscheinenden<br />
ominösen Presseartikel über «Eisenbahn und<br />
Auto» nicht allzu ernst nehmen, sondern muss<br />
sich in die Geschäftsberichte unserer verschiedenen<br />
Bahnen vertiefen, die gewöhnlich<br />
eine ganz andere Sprache reden.<br />
Mit Vergnügen haben wir im Jahresbericht<br />
des Verwaltungsrates und der Direktionskommission<br />
der Bodensee - Toggenburgbahn<br />
über die Geschäftsführung im Jahre 1927 gelesen.<br />
Nur Erfreuliches konnten wir ihm ent-<br />
aufgeworfenen Fragen. Er ersuchte die Ge-nehmenmeinde Riein um Einreichung eines Gesuches: trotz Automobil florieren können und letztere<br />
Auch er beweist, dass die Bahnen<br />
Die Einführung der Winterautomobile für die selbst bereit sind, Benzin und Auto in ihren<br />
hinterrheinischen Talschaften solle wohlwollend<br />
geprüft werden.<br />
die Benzin-Triebwagen gute Dienste geleistet<br />
Dienst zu stellen. So erklärt der Bericht, dass<br />
und bezüglich der Oekonomie ihres Betriebes<br />
Der Stein kommt ins Rollen. Die Erkenntnis<br />
wird nicht ohne Nachwirkungen bleiben ten. Mit der SESA steht die Bahn in regem<br />
die in sie gehegten Erwartungen erfüllt hät-<br />
können. Der drohenden Entvölkerung unserer<br />
Gebirgstäler kann nur durch Strassenbau Verfrachtern haben, wie der Bericht ausführt,<br />
Verkehr. Die verschiedenen Abkommen mit<br />
und Führung von Postautokursen erfolgreich den Zweck, Güter- und Autotransporte für<br />
die Stirne geboten werden.<br />
die Bahn zurückzugewinnen und andernteils<br />
Das Automobil allein vermag die entlegensten<br />
Talschaften zu erschliessen, Verkehr zu Verlustes an das Auto besteht.<br />
Güter zu erhalten, für die die Gefahr des<br />
bringen und damit Brot und Ende der Not. Das Betriebsergebnis als solches ist sehr<br />
Die Entvölkerung ist ein Problem, das seit befriedigend. Der Personenverkehr weist<br />
Jahren unsere obersten Behörden beschäf- eine erfreuliche Zunahme auf. Er ist um<br />
AUTOMOI3IL-REVUE <strong>1928</strong> - 47<br />
255.309 Reisende oder um 9 % gestiegen. Der<br />
Güterverkehr konnte sich quantitativ auf der<br />
gleichen Höhe des Vorjahres halten, der Ertrag<br />
ist dagegen grösser geworden.<br />
Die Bahn steht heute vor der Frage eines<br />
Taxabbaues. Die vorliegenden Projekte sehen,<br />
wie sich d©r Geschäftsbericht ausdrückt, zur<br />
Bekämpfung der Automobilunternehmungen<br />
und zur Unterstützung der Bestrebungen der<br />
SESA eine Herabsetzung der Taxen auf<br />
kurze Entfernung und ganz besonders auch<br />
für die bisher hoch tarifierenden Güter vor.<br />
Man komme uns also nicht mehr mit der leidigen<br />
Phrase, das Automobil verunmögliche<br />
den Taxabbau! Der Geschäftsbericht der<br />
Bodensee-Toggenburgbahn beweist wiederum<br />
deutlich, dass gerade das umgekehrte der<br />
Fall ist und auch bei diesem das Automobil<br />
direkt zum Taxabbau zwingt. Im Fernern beweist<br />
der Betriebsüberschuss der Bahn, der<br />
um 17 % höher steht, als im Jahre 1926 und<br />
mit 1.163.000 Franken einen Rekord erreicht,<br />
dass wirklich die Bahn neben dem Auto ganz<br />
gut bestehen kann und dass das erhobene<br />
Geschrei über Automobilkonkurrenz und Gefahren<br />
unserer Volkswirtschaft schillernden<br />
Seifenblasen ähnlich ist, die aus der Pfeife<br />
eines mit Dekretbahnen überladenen und verfuhrwerkten<br />
Kantons geblasen werden. K.<br />
Juristischer Sprechsaal<br />
Anfrage . Kaufvertrag mit Fahrschule. Wir<br />
haben an G. im September 1927 ein Auto verkauft<br />
und besitzen darüber einen schriftlichen<br />
Vertrag. G. kam damals persönlich zu uns nach<br />
Ems hinunter, um sich den Wagen anzusehen. Der<br />
Ka*uf wurde dann nach einigen Probefahrten noch<br />
am gleichen Abend vereinbart. Wir nahmen sein<br />
altes Motorrad an Zahlungsstatt. Der Vertrag<br />
wurde von G. selber aufgestellt und daraufhin<br />
Fr. 1450 ausbezahlt. Den Rest von Fr. 150 versprach<br />
er im Frühjahr zu schicken. Wir erfuhren<br />
dann, dass G. ohne Fahrbewilligung Touren mit<br />
j<br />
seinem Wargen unternehme. G. war sonst, wie wir<br />
hörten, mit dem Kaufe zufrieden. Wir billigten<br />
aber sein Fahren ohne Verkehrsbewillieung nicht<br />
und hofften, die Polizei werde ihn einmal zur Rechenschaft<br />
ziehen.<br />
Im April <strong>1928</strong> wurde G. von einer Drittperson,<br />
dem Autobureau verzeigt und musste dann noch<br />
im gleichen Monat zur Fahrprüfung antreten, die<br />
er aiber mangels Fahrschule nicht bestehen konnte.<br />
G. hatte wenig Kenntnisse vom Automobil und so<br />
kam es, dass er einmal zu wenig Benzin mit sich<br />
nahm, das andere Mal zu wenig Oel oder Wasser.<br />
Im Winter stellte er den Wagen auf einer Heudiele<br />
ein. ohne das Kühlwasser abzulassen. Der<br />
Wagen erlitt daraufhin bedeutenden Schaden.<br />
Eines Tages telephonierte G., das Auto.sei'ihm<br />
abgesprochen worden. Er werde dasselbe zurückgeben<br />
und verlange auch das Geld plus Fr. 500 für<br />
Erwerbseinbusse zurück. Dabei war ihm das Auto<br />
übergeben worden, kurz nachdem es der Prüfung<br />
für die Verkehrsbewilligung unterzogen worden<br />
war. Nun kommt G. nach sieben Monaten mit einer<br />
derartigen Forderung. Wir bitten Sie um Auskunft,<br />
wie wir uns zu verhalten haben? P.P. in A.<br />
Antwort: Die Sache ist einfacher als Sie<br />
denken. Es handelt sich in Ihrem Falle um einen<br />
Kaufvertrag, der in allen Punkten richtig abgeschlossen<br />
wurde. Der Käufer hat sich nach Ihren<br />
Mitteilungen geäussert, er sei mit dem Auto zufrieden<br />
und unterliess daher auch eine Mängelrüge.<br />
Das Auto hatte den vollen Wert und diö<br />
Tauglichkeit, die man von ihm fordern konnte.<br />
Im Vertrage haben Sie sich verpflichtet, dem<br />
Käufer gratis Fahrkurse zu erteilen. Nach den<br />
Umständen zu schliessen, konnten Sie diesen Unterricht<br />
nicht erteilen, weil einmal der Winter dies<br />
verhindert haben mag und dann auch, weil sich<br />
der Käufer nie zum Unterricht gestellt hart. G. hätte<br />
wissen sollen, dass er bis zur vollständigen Beherrschung<br />
der elementarsten Fahrkenntnise, dazu<br />
noch ohne Fahrbewilligung keine Touren unternehmen<br />
dürfe. Die Schäden, die heute am Auto<br />
zu entdecken sind, rühren von der unsachgemässen<br />
Behandlung durch den Käufer her. Das wäre ja<br />
leicht zu beweisen, wenn man weiss. dass G. die<br />
Fahrprüfung nicht bestehen konnte. Eine Minderung<br />
oder gar eine Wandelung des Kaufes fällt<br />
nicht in Betracht.<br />
Sie eröffnen dem Käufer schriftlich diesen<br />
Sachverhalt und teilen ihm mit, er könne ihretwegen<br />
ruhig eine Klage einreichen, wenn er riskieren<br />
wolle, für das Fahren ohne Fahrbewilligung<br />
zur Rechenschaft gezogen zu werden. =<br />
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Die Romantik<br />
der Reisebegriffe<br />
erfuhr im Zeitalter der Technik eine Neübelebung«<br />
Das Automobil baute sich selbst Strassen, es durohquert<br />
bereits mit Eleganz und Sicherheit die Wüste<br />
Sahara. In unserem Kontinent schuf es sich in<br />
O. R. Wagners „Europa Touring 14 einen eigenen Führer,<br />
dessen Benützung den Zauber der Ferne voll geniessenlässt.<br />
Da» Sprichwort: Was willst Du in die<br />
Ferne schweifen, sieh, das Qute liegt so nah,<br />
hat im Bewusstseinsinbalt des Automobilisten längst<br />
seine Bedeutung verloren. Sein Fahrzeug ermöglicht<br />
es ihm, ohne Anstrengung Tasrestouren von einigen<br />
Hundert Kilometern mit eigener Abfahrt- u. Streokenwahl<br />
zurückzulegen. In „Europa Touring'* ? dem internationalen<br />
Reisehandbuch, findet er alle Informationen<br />
Über Automobilreisen im nahen und fernen<br />
Ausland. Ob er von Madrid nach Warschau, von<br />
Neapel nach Stockholm, von Brüssel nach Athen,<br />
von Lyon nach Wien, von Bern über Köln nach<br />
Paris fahren will, „Europa Touring' 4 gibt ihm stets<br />
Auskunft, so dass er unbekümmert wie in der Heimat<br />
das Gelände links und reohts am Wege geniessen,<br />
die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten aller Städte<br />
und Länder Europas besuohen kann. Auch die ärgerlichste<br />
Geschäftsreise ' wird zum Vergnügen und<br />
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Der vom A. I.T. (Allianoe Internationale du Tourisme), der Spitzenorganisation der europäischen Touring-<br />
Clubs mit ihren 1 / 2 Millionen Automobilfahrern im Juni 1927 auf Anregung des T. C. S. beschlossene<br />
Internationale Führer für Automobilfahrer ist soeben unter dem Titel „Europa Touring" erschienen. Die<br />
Redaktion wurde O. R. Wagner, dem Herausgeber und Chefredaktor der Schweiz. Automobil-Revue übertragen,<br />
der als Verfasser von automobilistischen Reisehandbüchern seit Jahren internationalen Ruf geniesst.<br />
Ais Vorbild wurde sein CH-Touring, die 25jährige Jubiläumsausgabe des bei über 50,000 Fahrern in allen<br />
Ländern der Erde verbreiteten Führers für Automobilfahrer „Die Schweiz" genommen, ein Werk, das<br />
seitdem auch vielen andern „Führern' 1 als nachahmenswertes Muster galt. Zur Anlage von „Europa<br />
Touring' 1 wurden die neuesten kartographischen und teohnisohen Errungenschaften verwendet, das Kartenwerk<br />
ist in seiner meisterhaften Ausführung ein Kunstwerk. Grösste Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit<br />
wurde auf die automobllistisohen Informationen gelegt, die zumeist an Ort und Stelle aufgenommen<br />
wurden. Verkehrsbehörden und Konsulate stellten neben Automobil-Clubs u. automobilistischen Autoritäten<br />
ihre Erfahrungen In den Dienst der Sache, so dass das Werk, das in einen Karten- und einen<br />
Textteil zerfällt, Anspruch auf höchste Zuverlässigkeit machen darf. In automobilistischen Kreisen mit<br />
Spannung erwartet, stellt „Europa Touring" eine automobilistische Tat von grösster Bedeutung dar, seine<br />
Ausführung ist unübertrefflich.<br />
Ein Atlas Europas<br />
bildet „EUROPA TOURING", der internationale<br />
Automobilreiseführer dea T. 0. S. -<br />
Es enthalt Karten folgender Länder<br />
Belgien Oesterreich<br />
Dänemark Polen<br />
Deutschland Rumänien<br />
England Schweden<br />
Frankreich Schweiz<br />
Griechenland Tscheohoslovakei<br />
Holland Ungarn<br />
Italien Serbien<br />
Norwegen Kroatien *<br />
Diese 4farbig ausgeführten Karten geben eine<br />
genaue Uebersioht über die grossen Hauptstrassen<br />
und touristisch wichtigen Routen in den einzelnen<br />
Ländern; sie und die internationalen Durohgangsstrassen<br />
treten aus dem kartographischen Untergrund<br />
deutlich hervor. Die kürzeste und geeignetste<br />
Ortsverbindung ist mit einem Blick erkennbar.<br />
Für alle Hauptkarten besteht ein Einheitsmaßstab<br />
(1: l 1 /» Mill.), es ist also nicht nötig, sich für<br />
jedes Land auf einen besondern Maßstab einzustellen.<br />
Ueber Gebiete mit hervorragend touristischem<br />
Interesse, wie Alpen, Pyrenäen, Riviera,<br />
Rheinland, München, Venetien eto., bestehen<br />
Sonderkarten 1:500,000. Das Kartenwerk des<br />
Europa Touring, auf zuverlässige Informationen<br />
von Automobil-Clubs, Verkehrsbehörden und automobilistischer<br />
Autoritäten fussend, gewährleistet<br />
sicheres Reisen in jedem Land.<br />
Europäische Touristik<br />
Der über 200 Seiten starke Textteil von<br />
Europa Touring stellt einen Leitfaden von<br />
kulturhistorischer und geographischer Bedeutung<br />
dar. Jedes Land wird unter besonderer<br />
Berücksichtigung der touristischen<br />
Verhältnisse eingehend beschrieben. Auch<br />
findet man darin eine Zusammenfassung<br />
der bevorzugten Automobiltouren jedes<br />
Landes. Der Text ist entsprechend der<br />
vorgesehenen internationalen Verbreitung<br />
des Werkes dreisprachig:<br />
französisch, deutsch, italienisch.<br />
Verleg Europa Touring, Bern,<br />
Soeben<br />
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sind in Europa Touring durch farbige<br />
Stadtpläne vertreten. Rsin autotouristisch<br />
bearbeitet, bilden sie eine Zierde des Bu-<br />
Ches. Im Textteil erfahren die Grosstädte<br />
sodann eine eingehende Beschreibung.<br />
der früher<br />
lorloi* Fahi-ni-<br />
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UCUGI rdllltl, ter eine Auslandsfahrt<br />
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Vorfreude, befestigt seine Stützpunkte<br />
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Bereits im vergangenen Jahr<br />
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Wagen auf dem Weltmarkt<br />
abgesetzt — und immer<br />
grösser wird der Kreis seiner<br />
zufriedenen Anhänger.<br />
* Dank der sinnvollen Sparmasshahmen<br />
in den riesigen General<br />
'Motors Werken, mit ihrem Stab<br />
tüchtiger Ingenieure — der<br />
besten der Welt — mit ihren fast<br />
unerschöpflichen Hilfsquellen<br />
und ihren reichen Erfahrungen<br />
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Eigenschaften und Vorzüge<br />
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das ihn würdig neben<br />
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Jetzt können Sie mühelos<br />
steilste Berge erklimmen, ganze<br />
Wendungen vornehmen ohne<br />
die Gänge zu berühren. Blitzschnell,<br />
wie ein Pfeil schiesst<br />
dieser geschwinde Chevrolet aus<br />
dichtem Wagenknäuel hervor..<br />
Mit der neuen starken 4 Rad-<br />
Bremse können Sie in diesem<br />
zuverlässigen Wagen im Augenblick<br />
anhalten.<br />
Fahren Sie in diesem Chevrolet.<br />
Erproben Sie die kugelgelagerte<br />
Lenkung. Spüren Sie wie<br />
Darum wählen sie diesen Wagen überall<br />
in der Welt in immer sagender Anzahl<br />
, xßteffn ihrem Krefse<br />
an führender Stelle stehen-<br />
3ankiers, Leiter grosser Konzerne,<br />
Grosslcaufleute, Industrielle,<br />
Rechtsanwälte, Politiker<br />
•— sie alle wählen in immer<br />
^wachsender Zahl den Buick mehr<br />
*ls jeden andern guten Wagen.<br />
Sie werden es verstehen,<br />
warum der Buick allenthalben<br />
fro auffallend bevorzugt wird,<br />
, Jwenn Sie sich einmal selbst hin-<br />
|ter das Lenkrad setzen. Jeder<br />
Autorisierte General Motors-<br />
SHändler für Buick * gibt Ihnen<br />
gern Gelegenheit dazu.<br />
Ein Druck auf den Anlasser,<br />
tmd der starke Buick-Motor<br />
Diesen grossen Chevrolet besitzen<br />
Führende Männer schätzen Kraft,<br />
Schnelligkeit und Festigkeit<br />
an. Ersten Gang ——<br />
sackt und ruhig gleitet dieser<br />
wiaractervolle Wagen dahin.<br />
Zweiten, dritten Gang — immer<br />
noch in Schrittgeschwindigkeit.<br />
Jetzt: ein Druck auf den Gashebel'!<br />
— Der Buick zieht kraftvoll<br />
an, stürmt vorwärts. In<br />
wenigen Sekunden ist er auf<br />
50 km die Stunde, — 60, 80,<br />
90, 100 km !<br />
Bewundern Sie die Kraft<br />
dieses Buick, mit der er unermüdlich<br />
vorwärts drängt, sandige<br />
Wege oder holprige Strassen<br />
nimmt. Bewundern Sie seine<br />
Schnelligkeit. Bewundern Sie<br />
aber auch seine Festigkeit !<br />
leicht und handlich die Bedienung<br />
ist, wie er! dem leisesten<br />
Hebeldruck willig gehorcht.<br />
Lernen Sie die vielen, wichtigen,<br />
technischen Verbesserungen<br />
und Verfeinerungen genau kennen.<br />
Die neuen Aluminumkolben,<br />
die thermpstatische Wasserkontrolle<br />
verbürgen Ihnen<br />
einen noch kraftvolleren und<br />
dennoch ruhigeren Gang.<br />
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jede gewünschte Auskunft. Er<br />
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Sechszylinder, kraftvoll, geschmeidig<br />
kostet nur. Frs. 7.700.<br />
Geniessen Sie die Freuden<br />
einen Sechszylinder zu besitzen.<br />
Fahren Sie den Pontiac Six. Mit<br />
zahlreichen wichtigen Verbesserungen<br />
sind die Modelle für <strong>1928</strong><br />
kraftvoller denn je —— ruhiger,<br />
ausgeglichener arbeitet 4 der zuverlässige<br />
Motor.<br />
Aber Sie müssen das selber auf<br />
einer Probefahrt kennen lernen.<br />
Auch kann Sie bei dieser Gelegenheit<br />
Ihr Pontiac Händler in<br />
alle Details einweihen.<br />
/Alle jetzt mit Vierrad-Bremse.<br />
Die grösste Automobüfahrik der<br />
Welt bietet Ihnen Vorteile, die Sie<br />
kaum für möglich halten würden<br />
Jeder Wagen erprobt, jeder Wagen garantiert<br />
(~~* ENERAL Motors ist nicht eine<br />
^J einzelne Fabrik, sondern<br />
ein Ring von Fabriken, durch<br />
eine gemeinsame Direktion miteinander<br />
verbunden. Jede dieser<br />
Fabriken stellt ausschliesslich<br />
ihre besondere Wagenmarke her.<br />
Die Vorteile für die Gesamtproduktion<br />
bestehen darin, dass<br />
die Erfahrungen der Konstrukteure<br />
und Ingenieure, neue<br />
Erfindungen und Verbesserungen<br />
sofort an jede General Motors-<br />
Fabrik weitergeleitet und sofort<br />
in jeden General Motors-Wagen,<br />
ganz gleich zu welchem Preise,<br />
verwertet werden können.<br />
nützt ein Werk dem andern.<br />
So<br />
General Motors* Kaufkraft<br />
schafft Ersparnisse<br />
Die gewaltigen RohstofFmengen<br />
für die General Motors-<br />
Werke werden gemeinsam eingekauft.<br />
General Motors verbraucht<br />
jährlich mindestens etwa<br />
8500 Eisenbahnwagen-Ladungen<br />
Stahl, 1,6 Millionen Kilometer<br />
Kupferdraht und 4,5 Millionen<br />
Liter Farbe und Lack. Es ist erklärlich,<br />
dass General Motors<br />
solch riesige Mengen zu niedrigsten<br />
Preisen einkaufen kann.<br />
Auf diese Weise werden grosse<br />
Ersparnisse erzielt, die jedem<br />
Käufer eines General Motors-<br />
Wagens wieder im Preise zugute<br />
kommen.<br />
Prüfgelände und Versuchsanstalten,<br />
die Grundlagen<br />
der Garantie<br />
In der Nähe von jRetroijt liegt<br />
ein weites Gelände von etwa 504<br />
Hektar Grosse. Kreuz und quer<br />
Schon immer war<br />
Ihr Wunsch ein schneller,<br />
schnittig vornehmer<br />
Wagen<br />
In der langen, tiefen<br />
Linienführung diesesSechs-<br />
Zylinders finden Sie jugendliches<br />
Feuer, dahinstür'<br />
mende Kraft<br />
I<br />
HREN<br />
PAKL&ND COACH FrS £300<br />
längst gehegten Ansprüchen<br />
an zeitgemässe, vollendete<br />
Form und sicheres,<br />
schnelles Fahren wird die langgestrecke,<br />
tiefgelagerte Konstruktion<br />
dieses neuen Sechszylinders<br />
vollauf gerecht.<br />
Schlank und grazil fliegt<br />
iiieser wundervolle Oakland auf<br />
freier Landstrasse dahin. Ungeduldig,<br />
verhalten bebt der jugendlich,<br />
kraftvolle Motor im Verkehrsgedränge<br />
der Grosstadt. Er<br />
arbeitet geräuschlos auf schalldämpfendem<br />
Gummi.<br />
Harmonisch und anziehend<br />
wirkt die geschmackvoll farbenfrohe<br />
Lackierung. Von peinlicher<br />
Genauigkeit und künstlerischem<br />
Stilgefühl zeugt das geringfügigste<br />
Detail der Gesamtausstattung.<br />
Erproben Sie,seine erstaunliche<br />
Leistungsfähigkeit, gemessen Sie<br />
seine grosse Schönheit, das räumliche<br />
Behagen auf einer unverbindlichen<br />
Probefahrt.<br />
führen hier Strassen, bergauf,;<br />
bergab. Asphaltstrassen, Sandwege,<br />
aufgeweichte Wege^<br />
Kopfsteinpflaster, Kiesswege —<br />
Strassen jeder Beschaffenheit. Es<br />
ist das General Motors-Prüfge-j<br />
lande. Hier fahren die General«<br />
Motors-Automobile, stundenlang^<br />
Tag und Nacht, bei jedenti<br />
Wetter. Hier werden die General<br />
Motors-Modelle allen erdenk*<br />
liehen Prüfungen unterzogen..<br />
Zum Schluss muss jeder Wageit<br />
durch ein Wasserbad fahren, um<br />
die Güte der elektrischen Anlage<br />
und empfindlicher Instrument©<br />
zu erproben. Ein Stab von Ingenieuren<br />
ist hier ununterbrochen<br />
im Dienst, und deren rastlose<br />
.Tätigkeit kommt jedem Käufei}<br />
eines General Motors-Wagens in<br />
der Qualität zugute. In den<br />
wissenschaftlichen Versuchsanstalten<br />
und Laboratorien sind;<br />
fähige Wissenschaftler Metallurgisten.<br />
U. S. W., am Werke,<br />
Versuche zu machen, Erfindungen<br />
auszuprobieren, Neuerungen<br />
zu prüfen und Mängel zu beseitigen.<br />
Für die Qualität ihrer Wagen<br />
leistet General Motors eine weitgehende<br />
Garantie, und zwar<br />
mindestens auf ein Jahr. Hinter;<br />
dieser, Garantie steht die grösste,<br />
Automobilbaufirma der Welt.<br />
YAUXHALL<br />
Für mehrere Jahre ein Produft<br />
der britischen Automobil-Industrie,<br />
und zu der General Motors<br />
Familie gehörend, kann jetzt<br />
4urch , General Motors Continental<br />
S. A. Antwerpen, gekauft<br />
Längere und schnellere<br />
Fahrten, mehr<br />
Arbeit, mehr Gewinn<br />
Dieser schnelle, wirt*<br />
schäftliche Lastwagen erweitert<br />
Ihr Qeschäft, ver*<br />
mindert Ihre Unkosten*<br />
'"PAUSENDE von Geschäftsleuten,-<br />
-*- die mit Transportschwierigkeiten<br />
zu kämpfen hatten, haben<br />
dies Problem ganz einfach dadurch<br />
gelöst, dass sie einen<br />
Chevrolet-Lastwagen kauften. ,<br />
Jetzt haben diese fortschrittlichen<br />
Unternehmer festgestellt,<br />
dass ihre Warenbeförderung und!<br />
v Lieferung wirtschaftlich ist.<br />
? Denn der Chevrolet fährt schnell<br />
und ist immer fahrbereit. Er<br />
bewältigt mehr Arbeit in weniger<br />
Zeit als vordem und fährt<br />
weitere Strecken. An Oel und<br />
Brennstoff verbaucht er nur<br />
wenig, und Reparaturen sind<br />
selten.<br />
| ALLE PREISE AB BASEL } I ALLE PREISE AB BASEL |<br />
CHEVROLET I PONTIAC OAKLAND BUICK LA SALLE I CADILLAC CHEV. LASTAUTO<br />
_<br />
^onFrsIMOÖäS Von Frs. 7100 an Von Frs. 9300 an Von Frs. 11.975 an Von Frs. 19.850 an Von Frs. 27.100 an ., „ «nr»»«i<br />
Von JETS. 53UU att<br />
GENERAL MOTORS CONTINENTAL S.A. ANTWERPEN<br />
CHASSIS
47<br />
III Blatt<br />
BERN, l.Juni <strong>1928</strong><br />
NO 47<br />
III. Blatt<br />
BERN. l.Juni <strong>1928</strong><br />
Lelirkurs der Automobil-Revue.<br />
Bau- und Wirkungsweise des Automobils.<br />
Nach dem bekannten Werk von L. Razaud,<br />
adjudant-conl6rencier am Lyoner Militärzentrum<br />
Bisher erschienen folgende Kapitel: 1. Der Motor. Allgemeines<br />
— Typen von Motoren — Die verschiedenen Organe<br />
— Die vier Takte — Zweck der Voreilungen und Nacheilungen<br />
— Kühlung — Schmierung. 2. Der Vergaser. Prinzip des<br />
Vergasers — Der Solex-Vergaser — Der Zenith-Vergaser — Der<br />
Memini-Vergaser. 3. Der Magnet. Beschreibung — Tätigkeit.<br />
Batteriezündung — Beschreibung. 4. Chassis und Uebert<br />
r a g u n g Das Chassis — Die Kupplung — Das Wechselgetriebe<br />
— Das Differentialgetriebe — Kardänübertragung.<br />
Deberleitung aus dem Kapitel der letzten<br />
Lehrkurs-Nummer:<br />
In Nr. 41 wurde mit der Besprechung<br />
der Störungen am Motor begonnen.<br />
Der letzte Satz lautete :<br />
Ventile gebrochen:<br />
56. Blatt<br />
Fortsetzung au» JVr. 41<br />
163<br />
Die Sicherheitsfunkenstrecke — hat sich verstellt: Man<br />
gebe den Elektroden einen Abstand von 6 mm; springt<br />
der Funke fortwährend an der Sicherheitsfunkenstrecke<br />
über, so vergrössere man deren Abstand, bis der Magnet<br />
normal funktioniert. Die Funkenstrecke muss jedoch<br />
immer in Tätigkeit treten, wenn alle Zündkabel von den<br />
Kerzen gelöst werden. Tut sie es nicht, so sind ihre Elektroden<br />
zu weit voneinander entfernt und müssen näher<br />
gestellt werden. — Wassertropfen verursachen in der Sicherheitsfunkenstrecke<br />
Kurzschlüsse. Man wische sie weg.<br />
Die permanenten Magnete. — Können entmagnetisiert<br />
sein: Der Magnet gibt keinen Strom mehr, bevor er wieder<br />
aufmagnetisiert worden ist.<br />
Andere mögliche Magnetpannen sind hier nur zur Gedächtniserleichterung<br />
aufgeführt: Verstellter Magnet, verbogene<br />
Ankerachse, verbrannte Drähte, Lötstelle des Sekundärdrahtes<br />
und Primärdrahtes defekt, Lötverbindungsstelle<br />
des Primärdrahtes mit der Masse defekt, Massenkontaktkohle<br />
gebrochen oder verklemmt, schlechter Kontakt<br />
des Magneten mit der Masse des Motors (Oel zwischen<br />
der Auflagefläche), defekter Zündverstellmechanismus usw.<br />
Die Vergaser-Pannen.<br />
1. Man merkt, dass das Benzin nicht zum Vergaser<br />
gelangt.<br />
Der Benzinbehältcr. — Ist fast oder ganz leer: Auffüllen.<br />
Bei Fallbenzin-Behältern: Das Luftloch ist verstopft:<br />
Man lege es frei. Bei unter Druck stehenden Behältern:<br />
Der Druck entweicht: Die Verschraubung ist<br />
undicht oder der Behälter rinnt. Die Dichtung der Verschlussverschraubung<br />
ist zu erneuern oder das Leck zu<br />
verlöten (wobei der Behälter entleert, die Rohrleitungen<br />
entfernt und der Behälter mit Wasser gefüllt werden muss,<br />
um die Explosionsgefahr auszuschliessen; vor der Lötung<br />
das Wasser ausleeren und den Behälter nach beendigter<br />
164<br />
Reparatur gut austrocknen). Das Rückschlagventil ist<br />
undicht oder steckt: Man bringe es in Ordnung.<br />
Die Rohrleitungen. — Können, wie die Filter, verstopft<br />
sein. Man reinige sie durch Ausblasen und Spülen. Gebrochene<br />
Leitungen sind zu reparieren oder auszuwechseln.<br />
Die Schwimmernadel. — Hat sich auf ihrem Sitz verklemmt<br />
oder klebt am Schwimmer: Man löse sie.<br />
2. Das Benzin erscheint im. Schwimmergehäuse, tritt<br />
iedoch nicht aus der Düse aus, wenn der Schwimmer aneehoben<br />
wird.<br />
Die Düse. — Kann verstopft sein: Man schraube sie<br />
heraus und reinige sie durch Ausblasen.. Genügt diese<br />
Methode nicht, so entferne man den Fremdkörper mit<br />
einem zugespitzten Zündholz oder einem Strohhalm, nie<br />
aber mit einem metallischen Gegenstand, da dadurch die<br />
Weite verändert würde. Ein verlegter Düsenfilter ist zu<br />
reinigen.<br />
3. Der Vergaser überläuft.,<br />
Die Schwimmernadel. — Fällt nicht aus ihrem Sitz<br />
zurück, weil sie im Schwimmer oder im Gehäusedecke<br />
verklemmt ist, oder weil der erstere nicht schwimmt<br />
Man nehme sie heraus und richte sie gerade. — Ist de<br />
Sitz der Schwimmernadel beschmutzt: Reinigen. —<br />
Schliesst die Schwimmernadel schlecht ab: Sorgfältig<br />
einschleif en. — Zu schwere Gegengewichte auf dem Schwimmer:<br />
Sie erleichtern. — Zu schwerer Schwimmer: Gegen<br />
neuen auswechseln. — Rinnen der Schwimmer: Auswechseln<br />
oder reparieren Um die rinnende Stelle zu finden,<br />
tauche man den Schwimmer in heisses Wasser. An<br />
der undichten Stelle werden dann Gasblasen austreten.<br />
Wenn das Wasser genügend heiss ist, verdampft alles im<br />
Schwimmer vorhandene Benzin; wenn das geschehen ist,<br />
verlöte man die undichte Stelle. Ist Löten'unmöglich,<br />
so bringe man auf die undichte Stelle Seife auf, die in<br />
Benzin unlöslich ist. Man kann auch, um den Schwimmer<br />
zu entleeren, an der der Undichtigkeit gegenüberliegenden<br />
Der vollständige Lehrgang tot im „Taschenbuch tür Aotomobütanrer" (autorisierte deutsche Bearbeitung von L. Razaads „Manuel de l'automobiliste", 176 Seiten mit 130 erläuternden Zeiohnongen de a<br />
Verfassers) enthalten. Dieses Bucb kann vom Verlag der Automobil-Revue bezogen werden. Preis brosuh. Fr. 4.—, in Leinen »eb. EY. 5.—. Abonnenten erhalten 20% Rabatt. Fortsetzung in Nr. EH<br />
165<br />
Stelle ein Loch bohren; der entleerte Schwimmer ist<br />
dann an beiden Seiten zuzulöten und das überflüssige<br />
Zinn muss weggefeilt werden, damit das Schwimmergewicht<br />
nicht verändert wird.<br />
4. Der Motor zeigt einen guten Langsamlauf, reagiert<br />
jedoch schlecht auf Gasgeben und es treten Rückschläge<br />
in dem Vergaser auf.<br />
Die Düse. — Ist zu klein: Muss gegen eine solche der<br />
nächsthöhern Nummer ausgewechselt werden. — Verstopft:<br />
Fremdkörper entfernen. — Der Benzinhahn steht<br />
nicht ganz offen.<br />
5. Beim Gasgeben sind dumpfe Explosionen hörbar,<br />
die Auspuffgase bilden einen schwarzen Rauch und haben<br />
einen stechenden Geruch.<br />
Die Düse. — Zu gross, das Gasgemisch ist zu reich:<br />
Die Düse gegen eine kleinere auswechseln.<br />
Störungen am Motor selbst.<br />
1. Der Motor lässt sich sehr schwer durchdrehen.<br />
Die Kolben sind in den Zylindern verharzt. Man vermeidet<br />
diese Verharzung, indem nach jedem Abstellen<br />
des Motors einige Fingerhüte voll Petrol in die Zylinder<br />
gegossen werden.<br />
Der Motor hat infolge mangelnder Schmierung oder<br />
übermässiger Erhitzung angefressen: Die Zylinder sind<br />
abzuheben und die angefressenen Stellen mit feiner<br />
Schmirgelleinwand oder besser Bimsstein abzureiben. -<br />
Sind die Anfressungen stark fortgeschritten, so müssen<br />
die Zylinder ausgebohrt, die Kolbenringe und Kolben ersetzt<br />
werden.<br />
2. Der Motor zeigt nicht die normale Kompression.<br />
Die Ventile sind undicht: Einschleif en. — Die Ventilfedern<br />
sind schlecht oder gebrochen: Auswechseln. —<br />
Ventilschäfte in den Ventilführungen verklemmt: Die betreffenden<br />
Ventile auswechseln. — Ventile gebrochen:<br />
ESSENCE<br />
LtQUiPEMEIIT IHTE6RAL D'EPURATIOII<br />
DIESER KOLBEN<br />
gehört in Ihr Automobil. Er<br />
Erhöht die Motorleistung — Vermindert den Brennstoffverbrauch<br />
Vermeidet das Oelsteigen — Verhindert das Klappern<br />
Wollen Sie die Freude am Autofahren erhöhen, dann<br />
zögern Sie nicht, in Ihr Auto die vorzüglichen<br />
Kolben<br />
einbauen zu lassen, deren Ausdehnung derjenigen<br />
eines Kolbens aus Gusseisen am<br />
nächsten steht, somit Ein bauspiel derDiatherm-<br />
Kolben entsprechend gering und demjenigen<br />
von Grauguss wiederum am nächsten. Wir<br />
giessen Diatherm-Kolben in Coquillen aus<br />
Spezial-Silumin (Alpax); dessen hohe mechanische<br />
Festigkeiten, Härte und grosses<br />
Wärmeleitvermögen sind gerade tür den<br />
Leichtkolbenbau hervorragend prädestiniert.<br />
Ausschleifen von Motorzylindern und Ausrüsten mit<br />
kompletten DIATHERM-KOLBEN innert kürzester Zeit<br />
Verlangen Sie unsere Preisliste<br />
sowie den ausführlichen Prospekts „Notizen über die Diatherm-Kolben".<br />
Schweizerische Metallurgische Gesellschaft<br />
Telegramme: Plomblei<br />
Mlitten*<br />
bei Base » Telephon Muttenz<br />
s.<br />
filtre a essence filtre a air filtre a huile<br />
fait partie mtegrante<br />
de Ha construetion<br />
des moteurs actuels<br />
II en triple la duree<br />
place sur toutes voitures, anciennes ou nouvelles<br />
AGENT POUR LA SUISSE:<br />
GRIMM-P1QUEREZ, ä ST-URSANNE<br />
(Berne)
18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N0 47<br />
Volkswirtschaftliche Interessen<br />
(Eine Entgegnung.)<br />
Schau vorwärts Ueli, und nicht hinter dich!<br />
Wollen wir wirklich das Rad der immensen<br />
technischen Entwicklung der Verkehrsmittel<br />
rückwärts drehen? Auf diese Tendenz gerichtet<br />
ist doch der Artikel der « Schweiz. Republ.<br />
Blätter». Der Unterzeichnete ist vor<br />
zwei Monaten unter die viel befehdeten Automobilisten<br />
gegangen. Er hat auch den jahrelangen<br />
Streit um die Behinderung des Automobils<br />
und dessen Entwicklung verfolgt.<br />
Das Auto ist ein Verkehrsmittel allerersten<br />
Ranges. Es wird auf grosse Distanzen nur<br />
noch vom Flugzeug überholt. Mit dem Auto<br />
reisen heisst Zeit sparen. Für den Geschäftsmann<br />
ist das Auto sozusagen unentbehrlich.<br />
Er wird dadurch vom starren Fahrplan unserer<br />
Bahnen unabhängig und verliert keine<br />
Zeit unnütz mit Warten auf die nächste Verbindung.<br />
Es bringt ihn direkt vor das Haus<br />
seines Kunden.<br />
Dieses Verkehrsmittel par excellence wird<br />
nun aber einer derartigen finanziellen Belastung<br />
ausgesetzt, dass dessen Rendite mit<br />
der Zeit fraglich werden muss. Bund und<br />
Kantone tun ihr möglichstes, sei es nun bewusst<br />
oder unbewusst, um die Weiterentwicklung<br />
des Automobilverkehrs zu hintertreiben.<br />
Der Bund erhebt auf den Autos an<br />
der Grenze einen Zoll von 20-25 % des Wertes.<br />
Er hat den Benzinzoll ungesetzlicherweise<br />
um das zwanzigfache des Vorkriegszolles<br />
erhöht. Er gibt für den Strassenunterhalt<br />
künftighin an die Kantone nur ein Viertel<br />
sere Handelsbilanz passiv ist. Wir werden<br />
es wohl nur aussergewöhnlichen Zeitumständen<br />
zu verdanken haben, wenn diese aktiv<br />
gestaltet werden kann. Hat der Herr Einsender<br />
schon darüber nachgedacht, wieviele<br />
Arbeiter, Angestellte und Gewerbetreibende<br />
ihre Existenz heute, dem Automobil verdanken?<br />
Hat er ausgerechnet, wieviel Geld dadurch<br />
der Volkswirtschaft wieder zugeführt<br />
wird? Weiss er, wieviel Geld der Bund heute<br />
aus dem Automobil- und Benzin-Einfuhrzoll<br />
einnimmt? Wenn er diese Beträge alle zusammenrechnet,<br />
wird er sicherlich nicht mehr<br />
behaupten, dass die Automobilisten mit ihrem<br />
Verlangen nach voller Verwendung aller<br />
Benzinzolleinnahmen für den Strassenbau<br />
etwas, ungebührliches wünschen. •<br />
Der Einsender ruft nach weitern Gesetzen.<br />
Haben wir nicht genug Gesetze und Verordnungen?<br />
Wollen wir uns noch mehr knebeln?<br />
Mit jedem Gesetz und jeder Verordnung geben<br />
wir unserm riesigen Beamtenheer ein<br />
weiteres Machtmittel gegen uns selbst in die<br />
Hand. Autobesitzer, die ihre Chauffeure über<br />
Gebühr beanspruchen müssen, riskieren, dass<br />
bei Schadenfällen die Versicherungsleistung<br />
dahinfällt oder reduziert wird. Auch hier<br />
wird eine Besserung verhältnismässig rasch<br />
eintreten. Durch Schaden wird man klug.<br />
Es dürfte sich empfehlen, festzustellen,<br />
wieviel Kapital heute seitens der Automobilisten<br />
in unsern Bahnen investiert ist. Die<br />
letzte Anleihe wurde bekanntlich überzeichnet.<br />
Es ist ganz sicher, dass eine grosse Summe<br />
seitens unserer Industrie, unseres Han-<br />
seiner Benzinzolleinnahmen ab, der Restdels und Gewerbes gedeckt wurde. Alles<br />
fliesst in den unersättlichen Rachen des Bundesfiskus.<br />
Diese Erhöhung des Benzinzollan-<br />
trotzdem sie Automobilbesitzer sind, und die<br />
Leute, die auch noch zum Volk gehören,<br />
satzes ist eine indirekte Besteuerung der damit am Risiko der Bahnrendite mitbeteiligt<br />
Automobilisten. Indirekte Besteuerungen sind sind, trotzdem sie vielfach als Feinde der<br />
jedoch laut Bundesverfassung unzulässig, Bahnen dargestellt werden. Ob dies gerecht<br />
d. h. ungesetzlich.<br />
ist, überlasse ich den lieben Lesern zu beurteilen.<br />
Die Kantone können zum Teil im Strassenbau<br />
und -Unterhalt noch mehr tun. Es ist Auf unsern Strassen bestehen noch sehr<br />
anzuerkennen, dass eine grössere Anzahl unserer<br />
Kantone sich mächtig anstrengen, ihr leisten rein nichts an den Strassenunterhalt.<br />
viele Missverhältnisse. Die Fuhrwerkbesitzer<br />
Strassennetz, wenigstens die Durchgangsstrassen,<br />
auszubauen und zu verbessern. die Stollen der Pferde dürften die Strassen<br />
Die eisenbeschlagenen Räder der Wagen und<br />
zum mindesten so stark beanspruchen, wie<br />
die weichen Pneus der Personenwagen, Mo-<br />
Warum können sie nicht mehr tun, obwohl<br />
das Geld dazu von den Automobilisten zur<br />
Verfügung gestellt wird? Nur deshalb, weil<br />
der Bund den Löwenanteil seines Raubzuges<br />
auf den Automobilisten für sich behält. Ist<br />
das volkswirtschaftlich gehandelt? Es liegt<br />
doch in der Natur unseres Handels und unserer<br />
Industrie, die auf die Rohstoffbezüge<br />
laus dem Ausland'angewiesen sind, dass un-<br />
torräder und Fahrräder. Wenn man dann<br />
noch die Strassendisziplin vieler Fuhrleute<br />
kennt, kommt man unwillkürlich zum Schluss,<br />
dass die Lasten, die Rechte und Pflichten, gelinde<br />
gesagt, sehr ungleichmässjg, verteilt<br />
sind.<br />
Die Gemeinden tun ihrerseits däs~ Möglich-"<br />
muss. Der Streit zwischen Automobilist und<br />
Fussgänger muss verschwinden. Verschwinden<br />
wird er aber nur mit dem Inkrafttreten<br />
eines eidgenössischen Strassengesetzes, welches<br />
den gesamten Verkehr auf der Strasse<br />
regelt, mit der Zurverfügstellung des ganzen<br />
oder wenigstens des grössten Teils des Benzineinfuhrzolles<br />
für den Strassenbau. Damit<br />
können die Kantone ihre Strassen gut unterhalten<br />
und es verschwindet die Belästigung<br />
der Fussgänger durch Staub und Schmutz.<br />
Non quam retrorsum — Niemals zurück.<br />
E. Boppart.<br />
Soll der Automobilist für Zufälle haften?<br />
Die Strafkammer des Kantonsgerichtes von<br />
St. Gallen hatte kürzlich einen Verkehrsunfall<br />
zu beurteilen, bei dem der Zufall im<br />
Spiele war. In einer Kurve unterhalb Ragaz,<br />
gegen Sargans hin, fuhr ein Motorradfahrer<br />
einer Aerztin direkt ins Auto hinein. Er erlitt<br />
dabei bedeutende Verletzungen. Die<br />
Automobilistin hielt die Kurve vorschriftsgemäss<br />
schön rechts ganz am Rande der<br />
Strasse mit einem Tempo von 18 km, während<br />
von der andern Seite ein Motoradfahrer<br />
ziemlich rasch in die unübersichtliche<br />
Kurve fuhr und fehlerhaft zu weit links hielt.<br />
Deshalb fuhr er direkt in den Wagen der<br />
Aerztin hinein.<br />
Die Staatsanwaltschaft machte in der Gerichtsverhandlung<br />
geltend, dass zwischen<br />
der Fahrgeschwindigkeit von 18 km (?) und<br />
dem Unfall, die im Momente des Zusammenprallens<br />
beide Vehikel innehatten, wie auch<br />
zwischen der Signalgebung und dem Unfall<br />
kein Kausalzusammenhang bestehe, wenn<br />
auch die konkordatsmässige Geschwindigkeit<br />
von nur 6 km (!) überschritten gewesen<br />
sei («Sarganserländische Volkszeitung»),<br />
die Angeklagte sei deshalb freizusprechen.<br />
Die Strafkammer bestätigte aber das Urteil<br />
des Bezirksgerichtes Sargans auf eine Geldbusse<br />
von Fr. 40.—, da eben doch einVerstoss<br />
gegen die zu Recht bestehenden Fahrvörschriften<br />
vorhanden gewesen sei.<br />
Wenn keine Kausalzusammenhänge zwischen<br />
dem Unfall und dem Verhalten der<br />
Äutomobilistin aufzufinden sind, so darf man<br />
nach nüchternen Erwägungen weder eine<br />
Strafe 'äüssprecTi'enr hoch" eine Geldbusse<br />
ste, um den Autoverkehr zu behindern. Denken<br />
wir nur an die vielfach widersinnigen chen Fällen der Staat zu übernehmen. Wir.<br />
verhängen. Die Gerichtskosten hat in sol-<br />
Geschwindigkeitsvorschriften von 5, 6, 8 10möchten übrigens gerne einmal jene Vorschriften<br />
zu Gesichte bekommen, in denen<br />
Kilometern durch gewisse Ortschaften. Es ist<br />
der Geist, der eine Erneuerung erfahren von einer Geschwindigkeit von 6 km die<br />
Rede ist. Wir Automobilisten bedanken uns<br />
für die Zufallshaftung ebenso sehr wie für<br />
die Zumutung, den gleichen Polizeiprozeduren<br />
ausgesetzt zu sein wie etwa ein<br />
Schwerverbrecher. Im heutigen Verkehr<br />
spielt nun einmal der Zufall öfters eine unheilbringende<br />
Rolle. Eine straffere Ordnung<br />
des Verkehrs vermag die Zufälle schlimmer<br />
Art zu vermindern, nicht aber ganz auszuschalten.<br />
Der einzelne Automobilist darf aber<br />
nicht für den Zufall, sondern nur für die<br />
Schuld haftbar gemacht werden. lt.<br />
•o-<br />
Salomonische Verfügung.<br />
Die Direktion der Polizei des Kantons<br />
Zürich hat am 30. April <strong>1928</strong> für einen speziellen<br />
Fall folgende/Verfügung getroffen:<br />
« Unterm 21. April <strong>1928</strong> übermittelt der Polizei-'<br />
vorstand der Stadt Zürich der Polizeidirektion als<br />
zuständiger Amtsstelle ein an ihn gelangtes Gesuch<br />
von E. Mebes, Hotel und Pension Uto-Staffel, UetlH<br />
berg, um Bewilligung eines Möbeltransportes unter"<br />
Benützung eines Motorlastwagens von Zürich nach<br />
Uto-Staffel Uetlibexg.<br />
Nach Prüfung der Angelegenheit verfügt die)<br />
Direktion der Polizei:<br />
I. Dem Herrn E. Mebes, Hotel Uto-Staffel, Uetliberg,<br />
wird die Bewilligung erteilt, unter Benützung<br />
eines Motorlastwagens einen Möbeltransport von<br />
Zürich nach Uto-Staffel ausführen zu lassen (Hinfahrt<br />
beladen, Rückfahrt leer). Diese Bewilligung<br />
wird erteilt unter nachstehenden Bedingungen:<br />
a) der Transport soll, wenn irgend möglich, nur<br />
bei trockenem Wetter ausgeführt werden, über<br />
Buchegg-Gratstrasse;<br />
b) der fragliche Motorlastwagen darf nur mit des<br />
für denselben bewilligten Belastung beladen!<br />
werden;<br />
c) der Gesuchsteller haftet für alle Beschädigungen,<br />
die durch diesen Transport (Zu- und Weg-*<br />
fahrt) an der Strasse entstehen können. All-*<br />
fällige Schäden werden durch das kantonale<br />
Tiefbauamt festgestellt und der entsprechende<br />
Betrag dem Gesuchsteller von der nachstehend<br />
erwähnten Kaution abgezogen.<br />
d) Der Gesuchsteller hat mit Rücksicht auf einen'<br />
allfällig hohen Kostenbetrag bei der kantonalen<br />
Motorfahrzeugkontrolle eine Kaution von 2000<br />
Franken zu hinterlegen.<br />
II. Der Gesuchsteller hat die Kosten zu tragen',<br />
bestehend in Fr. 8.— Staats-, sowie den Ausfertigungs-,<br />
Stempel- und Postgebühren.<br />
III. Mitteilung an E. Mebes, Hotel Uto-Staffel*<br />
Uetliberg, unter Nachnahme der Kosten, an die<br />
kantonale Baudirektion, sowie an den Gemeinderat<br />
Stallikon.<br />
Direktion der Polizei.»<br />
automobile neuve<br />
Votre vieille automobile aura tonte 1 apparence d'une<br />
machlne nouve si eile est pelnte avec l'&nail Kobbialao<br />
Ce travail coüte tres peu, parce que vous pouvez la<br />
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Von Meer zu Meer.<br />
Die Autotouristik von heute.<br />
Strassenprojekte von gewaltigem Ausmass<br />
Bind in letzter Zeit entstanden, die Verkehrsadern<br />
vorsehen, welche rein dem Automobil<br />
reserviert bleiben sollen. Von der Nordsee<br />
und dem Atlantischen Ozean sollen sie in<br />
möglichst gerader Linie bis ans Mittelmeer<br />
hinunter führen,<br />
Zum Teil ist die Ausführung dieser Projekte<br />
schon in Angriff genommen worden,<br />
aber es wird noch Jahre brauchen, bis wir<br />
lAutomobilstrasesn besitzen, die Europa von<br />
Ost nach West und von Norden nach Süden<br />
durchziehen und die ausschliesslich dem Automobilverkehr<br />
reserviert sind.<br />
Aber auch ohne diese Strassen» die das<br />
Ideal jedes Automobilisten sind, fährt man<br />
heute schon kreuz und auer durch Europa,<br />
von Spanien nach den russischen Steppen,<br />
,von der Bretonischen Küste an den Bosporus<br />
lund von den Fjorden Skandinaviens bis hinunter<br />
an die sonnen-durchglühten Hänge des<br />
Aetna.<br />
Der Autotourismus nimmt von Jahr zu Jahr<br />
zu. Weit über die Grenzen seiner engen Heimat<br />
zieht es den Autter, fremde Länder und<br />
Völker kennen zu lernen. Wer solche Fahrten<br />
bis jetzt unternommeni hat, musste sich dafür<br />
gründlich vorbereiten, um unliebsamen Ueberraschungen<br />
vorzubeugen. Eine Menge Literatur<br />
in allen möglichen Sprachen, Karten der<br />
verschiedensten Masstäbe mussten konsultiert<br />
und meist noch in unhandlicher Menge mitgeschleppt<br />
werden.<br />
Dieser unnötige Ballast fällt nun plötzlich<br />
weg, indem schon für diese Fahrsaison ein<br />
europäischer Automobilführer erscheint, der<br />
ein einheitliches Kartenmaterial enthält, das<br />
den Automobilisten durch ganz Europa den<br />
Weg weist. Nicht nur in ein paar wenigen<br />
Karten ist Europa dargestellt, sondern auf 60<br />
Kartenblätfrern im Format 22X27 cm ist das<br />
europäische Strassennetz einheitlich nach automobilistischen<br />
Grundsätzen bearbeitet worden.<br />
70 Stadtpläne aller bedeutenden Plätze<br />
des Kontinents und Gxoss-Britaniens ergänzen<br />
aufs Glücklichste das Kartenmaterial.<br />
Ein sehr ausführlicher Text orientiert über<br />
die schönsten und interessantesten Reisegebiete<br />
Europa's, in übersichtlicher Art und<br />
Weise sind die für den Automobilisten in Betracht<br />
kommenden Vorschriften sämtlicher<br />
Länder dargestellt. Kurz, was man wissen<br />
muss, findet man in diesem Buch, das sich<br />
«Europa Touring» nennt.<br />
Dass die Redaktion nichts zu wünschen<br />
übrig lässt, dafür bürgt schon der Name 0. R.<br />
Wagner, der aus 2*/2 Dezennien autotouristischer<br />
Erfahrungen schöpfen kann. Dass der<br />
Touring Club der Schweiz diesen europäischen<br />
Automobilführer herausgibt, zeigt, wie<br />
an massgebenden Stellen dessen Notwendigkeit<br />
erkannt wurde und dass selbst die<br />
Alliance Internationale de Tourisme das<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> —<br />
Werk unter ihr Patronat genommen hat,<br />
zeugt von der internationalen Wertschätzung<br />
der geschaffenen Arbeit.<br />
Europa Touring ist zum Preise von Fr. 12.-<br />
bei dem gleichnamigen Verlag in Bern, Breitenrainstrasse<br />
97, zu beziehen. ' —th—<br />
Der Siegeszug des Automobils.<br />
Im Verkehrs- und Wirtschaftsleben ist das Automobil<br />
ein massgebender Faktor geworden und für<br />
den gewaltigen Aufschwung, den dieses moderne<br />
Verkehrsmittel in den letzten Jahren genommen hat,<br />
zeugt am besten die Tatsache, dass — nach Ermittlungen<br />
der amerikanischen Automobilindustrie<br />
— auf der Welt, auf Anfang des Jahres 1927, nicht<br />
weniger als 27,7 Millionen Automobile verkehren.<br />
Das bedeutet gegenüber dem Jahr 1926 einen Zuwachs<br />
von IS Prozent!<br />
Die Amerikaner haben den grossen Nutzen des<br />
Automobils rechtzeitig im vollen Umfang erkannt<br />
und so ist es nicht besonders verwunderlich, wenn<br />
die Vereinigten Staaten über 80 Prozent des Gesamtautomobilbestandea<br />
verfügen. Demgegenüber<br />
haben Grossbritannien, Kanada, Frankreich den<br />
nächstgrössten Besitz, nämlich 3,7—3,9 Prozent. Es<br />
folgen dann Australien und Deutschland mit je<br />
1,3 Prozent.<br />
Vom Gesamtautomobilbestand der Erde entfallen<br />
auf die übrigen Länder nur 7,5 Prozent, worunter<br />
die Schweiz im Jahre 1927 die noch immerhin beachtenswerte<br />
Anzahl von 42,300 Personen- und<br />
9300 Lastwagen aufweist. Damals kam auf 75 Einwohner<br />
ein Auto,<br />
Grossbritannien verfügt über Landstrassen in<br />
einer Länge von 285,000 km, diejenigen Deutschlands<br />
betragen rund 210,000 km, während die Vereinigten<br />
Staaten 4,8 Millionen km besitzen. Demnach<br />
kämen auf einen Kilometer Landstrasse in<br />
Grossbritannien 3,6, in Deutschland 1,8 und in den<br />
Vereinigten Staaten 4,6 Automobile. Nun ist aber<br />
die starke Verbreitung dos Automobils in den Vereinigten<br />
Staaten nicht etwa darauf zurückzuführen,<br />
dass dieses Land viel wohlhabender ist, vielmehr<br />
liegt die Sache darin, dass die U. S. A. viel grössor<br />
und dünner bevölkert sind und im Verhältnis zu<br />
den Landstrassen auch über wenigor Eisenbahnen<br />
verfügen.- Bei der ausserordentlich grossen Ausdehnung<br />
des Landes leistet dort das Automobil gowaltige<br />
Dienste im Verkehr. —<br />
In den Vereinigten Staaten entfällt auf 5,3 Einwohner<br />
durchschnittlich ein Auto. Dann folgen in<br />
der Verbreitung Neuseeland und Kanada: fast jedor<br />
zehnte Einwohner hat dort einen Wagen, während<br />
Argentinien, Dänemark, Grossbritannion und Frankreich<br />
erst nach diesen folgen. Immerhin ist in<br />
diesen letztgenannten Ländern — im Verhältnis zur<br />
Einwohnerzahl — das Automobil vierfach mehr verbreitet<br />
als in Deutschland!<br />
Am geringsten ist die Verbreitung des Automobils<br />
in Russland: trotz der geringen Bevölkerungs•*<br />
dichte kommt auf 6700 Personen bloss ein Wagen!<br />
In China ist man aber noch rückständiger dran:<br />
nicht einmal jeder 20,000. Einwohner nennt ein Automobil<br />
sein eigen! R.<br />
Was fst Geld ? Preisgekrönte Antwort auf einen<br />
Wettbewerb in einer amerikanischen <strong>Zeitung</strong> ..<br />
« Geld ist eine Freikarte, mit der man überallhiu<br />
gelangen kann, nur nicht in den Himmel, und für<br />
die man alles kaufen kann, nur nicht das Glück t»,<br />
Der Chef: < Sie haben gestern gefehlt im Geschäft<br />
und wollen angeblich krank gewesen sein?<br />
Ich traf Sie aber auf der Strasse — wie verhält<br />
sich das ? »<br />
Angestellter:<br />
Arzt!»<br />
Da ich nicht Generaldirektor bin * - »<br />
oder Annehmlichkeiten!<br />
(Frei nach der Thurgauer-<strong>Zeitung</strong> vom 14. Mai)<br />
11<br />
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NO 47<br />
< Richtig, ich ging gerade zum<br />
|üm : halb fünf TJhr auf den Fruhzug.<br />
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W 47 - <strong>1928</strong><br />
Motorlastwagen<br />
und Transportwesen.<br />
Die gewaltige fortschreitende Entwicklung<br />
des Motorlastwagens hat es mit sich gebracht,<br />
dass er im Transportwesen einen<br />
nicht zu unterschätzenden Faktor bildet. Besonders<br />
in der Güterbeförderung ist der Eisenbahn<br />
durch ihn ein Konkurrent entstanden,<br />
mit dem sie in Zukunft immer mehr zu<br />
rechnen haben wird.<br />
Sowohl die S. B. B. als auch die Eisenbahnen<br />
Deutschlands, Oesterreichs und auch<br />
• der Tschechoslowakei geben sich alle nur<br />
erdenklichen Mühen, diesen immer mehr erstarkenden<br />
Konkurrenten, welcher die Tarife<br />
herabdrückt, zu schädigen und loszuwerden.<br />
Bemerkenswert ist es immerhin, dass z. B.<br />
die Tschechoslowakei keinen Neubau von Lokalbahnen<br />
vornimmt, sondern diese inskünftig<br />
durch Automobillinien zu ersetzen beabsichtigt.<br />
Und in Oesterreich versucht man,<br />
durch das neue Motorfahrliniengesetz den<br />
Konkurrenzkampf natürlich zugunsten der<br />
Bahnen abzuschwächen.<br />
Doch werden alle diese und ähnliche Massnahmen<br />
nicht verhindern können, dass der<br />
Motorlastwagen auch auf dem Gebiete der<br />
Güterbeförderung allüberall immer mehr und<br />
mehr an Boden gewinnt und namentlich bei<br />
Kurzstrecken die Eisenbahntarife bei den Gütern<br />
der höhern Klasse beträchtlich unterbietet.<br />
So hat man auch, unter Berücksichtigung<br />
dieses Umstandes, bei Herausgabe des<br />
neuen deutschen Eisenbahn-Normalgütertarifs<br />
am 1. August des letzten Jahres davon Ab-<br />
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stand genommen, eine Erhöhung der Fünftonnen-Klasse<br />
vorzunehmen, um die Abwanderung<br />
zum Motorlastwagen nicht noch mehr<br />
zu unterstützen. 1 Dadurch, dass sie die Frachten<br />
für kurze Strecken herabsetzt, hofft die<br />
deutsche Reichsbahn eine bedeutende Erstärkung<br />
des Nahverkehrs zu erzielen. Aber es<br />
ist mehr als fraglich, ob sie damit eine Rückkehr<br />
vom Motorlastwagen zur Eisenbahn<br />
erreichen wird!<br />
In sozusagen den allermeisten Fällen sind<br />
die grosssen Vorzüge des Motorlastwagenverkehrs<br />
selbst mit einer Tarifermässigung<br />
kaum, mehr wettzumachen. Gerade hier sei<br />
wieder auf die Lokal- und Privatbahnen hingewiesen,<br />
denen eine Herabsetzung der<br />
Frachten, schon aus Rücksicht auf ihre meist<br />
ohnehin kurzen Strecken, besonders schwer<br />
fällt. Sie können den nutzlosen Kampf mit<br />
dem bequemem und billigem Verkehrsfahrzeuge<br />
aufnehmen, aber früher oder später<br />
müssen sie doch die Beförderung der meisten<br />
Güter — vielleicht Rohstoffe ausgenommen<br />
— an den Motorlastwagen abtreten.<br />
So ist der Gedanke, an Stelle von Kleinund<br />
Nebenbahnen Autolinien entstehen zu<br />
lassen, immer nahe liegender, namentlich<br />
wenn man in Berücksichtigung zieht, dass<br />
eine Eisenbahn neben den viel höhern Baukosten<br />
eben immer an einen bestimmten Weg<br />
gebunden bleibt, während das bedeutend<br />
billigere Automobil neben vielen andern Vorzügen<br />
dazu auch jederzeit eine Aenderung<br />
der Linienführung ermöglicht.<br />
Man kann alle diese klaren Vorteile negieren<br />
und den Siegeslauf des Automobils durch<br />
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für die dunkle Bahnhofshalle. "<br />
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im Interesse der Bahnen erlassene Gesetze<br />
und Dekrete hindern, aber die grossen Vorteile<br />
des Motorfahrzeugs, sowohl im Personen-<br />
als auch im Güterverkehr, kann man<br />
damit doch nicht nehmen. R.<br />
Der Vorteil<br />
der Zahlungserleichterung.<br />
(Wir veröffentlichen nachstehende amerikanische<br />
Studie, ohne zum Abzahlungssystem<br />
als solchem Stellung zu nehmen. Red.)<br />
Ein hervorragendet amerikanischer Oekonomist,<br />
Seligmann Professor an der Universität<br />
in Columbia hat in einer interessanten<br />
Betrachtung, «Economics of Instalment Selling»,<br />
die Vorteile des Abschlagszahlungssystems<br />
im Automobilhandel beleuchtet. Derselbe<br />
kommt im wesentlichen zu folgendem<br />
Schluss :<br />
Auf die gewaltige Anzahl von Luxusautos,<br />
annähernd 2750000, welche im Jahre 1927<br />
in den Vereinigten Staaten verkauft wurden,<br />
dürften 55 bis 60 % auf Grund von Zahlungserleichterungen<br />
abgesetzt worden sein,<br />
M. Seligmann betont, dass das Geschäftsleben<br />
auf dem Kredite ruht. Die Geschäftswelt<br />
hat mehr als ein halbes Jahrhundert<br />
gebraucht, um den innern Wert des Kredites<br />
zu erfassen. Doch betreten wir heute die<br />
letzte Etappe des Konsumationskredites,<br />
nachdem vorausgehend der Produktion in<br />
mannigfacher Form Kredit eingeräumt worden<br />
ist.<br />
Der Kredit, welcher dem Abnehmer zugestanden<br />
wird, hat, wie seine Vorgänger, die<br />
gleichen Phasen durchzumachen: eine anfängliche<br />
prinzipielle Opposition, zahlreiche<br />
Missbräuche, ein Zweifel über dessen Opportunität,<br />
endlich, nach langen rein theoretischen<br />
Erwägungen, die definitive Ueberführung<br />
in die Praxis und damit dessen Anerkennung<br />
als wertvoller Faktor im Räderwerk<br />
des modernen ökonomischen Lebens.<br />
Und nun zur Klassifikation des Autos als<br />
einen Gegenstand des Luxus. Auch in dieser<br />
Beziehung hat die öffentliche Meinung eine<br />
Umwandlung erfahren.<br />
Der Begriff des Luxus ist übrigens ein<br />
relativer, denn was einer frühern Epoche als<br />
Prunksucht gegolten hat, ist im Laufe der<br />
Zeit zur Gewohnheit, zum Alltäglichen, ja zur<br />
Notwendigkeit geworden.<br />
Statt gewisse Ausgaben en bloc als verschwenderisch<br />
zu bezeichnen, fragen wir uns<br />
heutzutage vielmehr, ob dieselben der Allgemeinheit<br />
einen Nutzen oder einen Schaden<br />
bringen.<br />
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Ja, die modernen Volkswirtschaftler<br />
nen gerade die Vorteile einer vielseitigen<br />
Konsumation, als eine Folge des erhöhten<br />
Lebensstandardes, indem dadurch dem Erfindungsgerste<br />
neuer Impuls verliehen und<br />
die allgemeine Prosperität gefördert wird.<br />
Als Qanzes genommen wird wohl niemand<br />
das Auto als etwas überflüssiges taxieren<br />
wollen. Vielmehr muss bei freier Beurteilung<br />
anerkannt werden, dass der Automobilismus<br />
im sozialen und ökonomischen Leben der<br />
Völker eine Revolution verursachte, ähnlich<br />
derjenigen, welche das Erscheinen der Ek<br />
senbahn zur Folge hatte. Auf jeden Fall,<br />
wenn wir die Vor- und Nachteile des Motor-:<br />
fahrzeugs abmessen, so müsste die Wagschale<br />
stark auf die positive Seite neigen.<br />
So wollen wir denn mit Freuden jede<br />
Kalifserleichterung und damit auch im Automobilhandel<br />
das Abschlagszahlungsverfahren,<br />
das sich übrigens auf andern Gebieten<br />
glänzend bewährt hat, als einen mächtigen<br />
Förderer von Handel und Industrie begrüssen.<br />
J. K.<br />
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Dalmatian und die kroatische Adria. Der Grieben-Verlag<br />
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«Daimatien und die kroatische Adiria» vor (1028,<br />
3. Auflage, mit 42 Karten).<br />
Von dem erst im Fruhjiaihr des vergangenen JaiK-*<br />
res neu erschienenen Band ist eine neue Auflage<br />
notwendig geworden, die wiederum eine sorgfältige<br />
Bearbeitung erfahren hat. Die neue Auflage beschränkt<br />
sich — wie ihre Vorgängerin — auf die<br />
Behandlung des Küstenlan'des. hat aber sowohl im<br />
Text als auch im Kartenmaterial eine nicht um<br />
wesentlich© Erweiterung erfahren. Ausser einer<br />
ausführlichen Beschreibunig der Postautofahrt von<br />
Kotor (Gattaro) nach Oetinje ist eine ausführliche<br />
Besdhreiibaing dieser Stadt, sowie ein Abschnitt über<br />
die Beisteigung des Lovcen hinzugekommen. Begrüisseniswert<br />
ist die Erweiterung des Kartenmaterials<br />
um 3 Wein© Karten: Umgebuinig von Spill und<br />
Trogir, Umgebung von Dubrovnlk (Ragusa) und die<br />
Boka Kotor&fca, sowie eine Skizze der römischen<br />
Ruinenstadt Saiona, die das Zurechtfiaden in dem<br />
grossen Gelände wesentlich erleichtert<br />
«Du bist blass, Tom. Fehlt dir was ? »<br />
«Ich habe soeben vernommen, dass Maud gestern!<br />
geheiratet hat — und ich bezahle doch immer noch<br />
die Raten für den Ring, den ich ihr vor einem<br />
Jahr geschenkt habe.».<br />
* Hören Sie mal. Herr Doktor, vre&halb<br />
Sie Ihre Patienten eigentlich, was sie zu essen pflegen,<br />
wenn sie gesund sind ? »<br />
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22 AUTOMOBIL-REVUE<br />
Wie Fritzli sich das Raketenauto vorstellt . . .<br />
Fussgänger<br />
die Lichter angesteckt!...<br />
In der guten, alten Zeit, als die nächtliche<br />
Strassenbeleüchtung der Städte hauptsächlich dem<br />
Mond überlassen blieb, der seinem Auftrag nicht<br />
imitier entsprach, verordnete einst ein hochweiser<br />
Magistrat, dass jeder Bürger, der sich zur Nachtzeit<br />
auf der Strasse sehen liess. mit einem . . .<br />
« glitten Licht » ausgerüstet sei. Und bei Festlichkeiten<br />
standen Fackel- und Lampenträiger bereit,<br />
tun den Gästen heimzuleuchten. Dieses « Heimleuchten<br />
» hat sich übrigens auch im Sprachgebrauch<br />
erhalten und eine ursprünglich nicht vorgesehene<br />
Bedeutung bekommen. Aber heutzutage<br />
•wird es nun nicht mehr dem einzelnen überlassen,<br />
dafür zu sorgen, dass auf den Strassen Licht ist,<br />
sondern das tut die Gemeinde mit Gas odeT mit<br />
Elektrizität. Wenn gelegentlich ein Bürger trotzdem<br />
noch ein durch eine Trockenbatterie gespeistes<br />
Lärapchen zückt, so vielleicht .. zum Finden des<br />
Schlüsselloches in spätmitternächtlicher Stunde!...<br />
Aber beinahe hat es den Anschein, als ob der<br />
längst überholte, beleuchtete Fussgänger von gestern<br />
zur neuesten Errungenschaft von morgen würde.<br />
Wenigstens brachte kürzlich, wie aus New York<br />
gemeldet wurde, der Senator Hewitt in der gesetzgebenden<br />
Körperschaft des Staates New York einen<br />
Antrag ein, da&s jeder Fussgänger, ausserhalb des<br />
Weichbildes der Stadt, von Sonnenuntergang bis<br />
Sonnenaufgang, sogenannte Positionslichter — wie<br />
ein Schiff — tragen müsse, die sowohl von vorn als<br />
auch von rückwärts deutlich sichtbar sind.<br />
Dieser einigermassen überraschende Antrag<br />
•wurde durch einen Hinweis auf die vielen Unfälle<br />
im Motorfahrzeug-Verkehr begründet.<br />
Nun müsste man eigentlich einen Fachmann<br />
fragen, ob die bescheidenen Lichter., die sich ein<br />
Fussgänger aufstecken kann, im Vergleich zu den<br />
Scheänwerferlampen der Automobile und der Motorräder<br />
überhaupt eine Rolle spielen, und ob ein<br />
Motorfahrzeugführer auf der Landstrasse einen<br />
Fussgängex mit Eigenbeleuchtung wahrnehmen<br />
kann, noch bevor dieser in den Bereich der Scheinwerfer<br />
gerät!<br />
Die gute, alte Zeit, die ihren Leuten das Lichtertragen<br />
vorschrieb, war auf alle Fälle genügsamer<br />
als dieser amerikanische Senator. Denn als Positionslichter<br />
sind z. B. bei einem Dampfer vorgeschrieben:<br />
Topplicht am Fockmast in mindestens<br />
sechs Meter Höhe, grünes Licht am Steuerbordbug<br />
und rotes Licht am Backbordbug... Segelschiffe<br />
brauchen kein Topplicht!<br />
Nun stellt sich die Frage, in welche Kategorie<br />
Herr Senator Hewitt den Fussgänger, der seine<br />
« Lichter leuchten lassen » soll, eigentlich einreiht.<br />
In der Regel wird ein Passant nicht mit ... Dampf<br />
betrieben, bedarf also nicht des Topplichtes. Wo<br />
nähme ex z. B. auch rasch einen Fockmast her?<br />
Nicht einmal ein anständiger Zylinderhut ist sechs<br />
Meter hoch! In Erwägung des Umstandes, dass<br />
sich zuweilen ein tüchtiger Windstoss in den Regenschirm<br />
eines Fussgängers legt und ihn umdreht,<br />
könnte man d e Fussgänger als ... Segelschiffe wider<br />
Willen bezeichnen. Folglich wären sie so zum<br />
grünen Stuerbord- und zum roten Backbordlicht<br />
verpflichtet, die, am von vorn und auch von rückwärts<br />
sichtbar zu sein, seitlich an den Schultern<br />
oder an den Armen angebracht sein müssten. Wo<br />
liegt nun aber die Steueribordschulter oder der ...<br />
Backbordarm? Man sieht: es ergeben sich da für<br />
die Landratte ganz komplizierte nautische Schwierigkeiten<br />
....<br />
In diesem lichtvollen Reformplan zum Schütze<br />
der Automobile und der Motorräder gegen Zusammenstösse<br />
mit rücksichtslosen Fussgängern vermisst<br />
man aticth die Einführung einer beleuchteten<br />
Nummerntafel am ... Heck des Passanten, die es<br />
ermöglicht, ihn. zu agnoszieren, falls er es versucht,<br />
sich nach einem Unfall durch rasches Davonlaufen<br />
der Verantwortung zu entziehen. —<br />
So richtige « Höckeler » und Jassbrüder sind zuweilen<br />
aber doch recht ahnungsvolle Leute und tun,<br />
was sie können! Wenn sie zu vorgerückter Nachtzeit<br />
heimwärtsstreben, sind sie meistens schon ....<br />
illuminiert. Ihre schimmernde Nase ist allerdings<br />
nur ein schwacher Ersatz für das vom Senator Hewitt<br />
vorgeschriebene Topplicht, aber dafür wird es<br />
ihnen ... rot und grün vor den Augen, wenn sie<br />
mit einem Baumstamm oder einem Laternenmast<br />
cBekanntschaft » machen. Indes ist zu vermuten,<br />
dass diese innere alkoholische Erleuchtung keine<br />
Gnade vor den strengen Augen des amerikanischen<br />
prohibitionsgewohnten Senators fände.<br />
Diese Frage des Lichter-Tragens bei den Fussgängern<br />
kann man wohl gelegentlich auch am<br />
Stammtisch zur Diskussion stellen... R.<br />
Die Entwicklung der internationalen Flugzeuglinien.<br />
«Time is money»! Diesem' wohl von Amerika<br />
übernommenen Wahlspruch scheint die Gegenwart<br />
und in noch gesteigertem Masse die Zukunft ihren<br />
Tribut zu zollen.<br />
Aus diesem Bestreben heraus lässt sich denn<br />
auch unzweifelhaft die gewaltige Entwicklung dsr<br />
internationalen Aviatik ableiten.<br />
So sieht der Sommerdienst der Lufthansa, welche<br />
den gesamten deutschen Flugzeugverkehr absorbiert<br />
hat, ein tägliches Pensum von 60,000 km<br />
vor, wobei in Verbindung mit der «International<br />
Air Trafic» nicht weniger arls 90 Linien dem Betriebe<br />
übergeben wurden.<br />
Der «Sommerfliegplan» hat sich nicht nur erweitert,<br />
sondern vor allem beschleunigt.<br />
Während zukünftig für die Strecke Berlin-Madrid<br />
(2100 km) zwei Tage und eine Nacht benötigt<br />
werden, lässt sich Berlin-Rom bequem in einem<br />
Tag bewältigen.<br />
Anderseits haben die Linien Berlin-Paris, Berlin-Moskau<br />
durch Ausschaltung von Zwischenstationen<br />
wesentliche Zeitersparnisse erreicht.<br />
Reisende, welche morgens London verlassen,<br />
langen gegen Abend in Berlin an. von wo sie unmittelbar<br />
weiterbefördert werden und in der russischen<br />
Kapitale anderntags um 3 Uhr mühelos<br />
landen.<br />
Die von Berlin ausstrahlenden Internationalen<br />
Fluglinien bedienen fast alle Hauptstädte auf dem<br />
Kontinent. Die wachsende Bedeutung der Flugkurse<br />
geht schon aus dem Umstände hervor, dass<br />
auf der Strecke Berlin-Paris und Berlin-London<br />
eigentliche «Gepäckflugzeuge» eingeschaltet werden<br />
mussten.<br />
Deutschland dotiert die wissenschaftlichen Forschungen<br />
auf dem Gebiete der Aviatik durch namhafte<br />
Beiträge und unterhält in den wenigen, jedoch<br />
sehr gut ausgerüsteten Flugzeugfabriken, im<br />
Verhältnis zur Arbeiterzahl, zahlreiche Ingenieure.<br />
England besitzt keine eigentlichen internen<br />
Fluglinien, angesichts der unbedeutenden Ausdehnung<br />
seines Territoriums. Seine Anstrengungen,<br />
die indessen nicht weniger grosszügig sind, bezwecken<br />
vor allem 'das Inselreich am die Kolonien,<br />
Indien und Südafrika, enger anzuschli&ssen. So<br />
hat die Regierung, in Verfolgung dieses Zieles die<br />
einzige Flugzeuggesellschaft, die «Imperial Airways»<br />
mit einer Subvention von einer Million<br />
Pfund unterstützt.<br />
Nicht weniger anerkennenswert sind die Fortschritte<br />
Italiens, namentlich im Ausbau des Handelsflugzeugdienstes,<br />
* Die Vereinigten Staaten erweitern vorderhand<br />
9*8 TVP47<br />
in erster Linie den internen Flugverkehr, wobei es<br />
privaten Gesellschaften gelungen ist. ohne jegliche<br />
staatliche Subvention, aus der Beförderung von<br />
Postgegenständen ein lukratives Geschäft zu machen.<br />
Immerlin machen sich auch internationale<br />
Bestrebungen bemerkbar, die naturgemäss die Verbindung<br />
mit den südamerikanischen Republikein<br />
verfolgen. Auf welcher hohen technischen Stufe<br />
die amerikanischen Flugzeuge sind, zeigten die unvergleichlichen<br />
Leistungen von Lindbergh, die mit<br />
einem normalen Serienflugzeug vollbracht wurden.<br />
Es ist zu hoffen, dass auch die Schweiz an<br />
diesem edlen Wettkampfe tatkräftig mitwirken<br />
werde. J. K.<br />
•••••••••«••••••••••»•••••«••••••<br />
j ftus Industrie & Handel<br />
««••••••••«••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Der Abschluss der Citroen-Werke verzeigt einen.<br />
Nettogewinn von 93,8 Millionen franz. Franken.<br />
Es soll nur die statutengemässe Dividende von 8%<br />
auf die Vorzugs- und 7% auf die Stammaktie!)<br />
ausbezahlt werden. r.<br />
Warum wurde in den Bremen-Junkers-Motor<br />
ein Magneto Scintilla eingebaut? Es ist nicht jedermann<br />
bekannt, dass in Flugzeugmotoren jeweils<br />
zwei Zündappara'e eingebaut werden, da in jedem<br />
Zylinder zwei Zündkerzen vorgesehen sind.<br />
Es hat daher die Oeffentlichkeit ausserordentlidh<br />
inteiessiert, als durch die Presse bekannt<br />
wurde, dass *ür den deutschen Ozeanflug ein<br />
Schweizer-Zündapparat (Scintilla) neben einer andern<br />
Marke eingebaut wurde, was wohl in Anbetracht<br />
der wichtigen Erfolge unserer Schweizermarke<br />
der grösseren Sicherheit halber von den verantwortlichen<br />
Erbauern des Flugzeuges veranlagst<br />
wurde.<br />
i<br />
Automobil-Rennen mit 334 Kilometer Stundengeschwindigkeit.<br />
Der von Gapt. Malcolm Campbell<br />
aufgestellte Geschwindigkeits-Weltrekord wurde<br />
durch Mr. Ray Keech mit einer Geschwindigkeit<br />
von 334 Kilometer geschlagen.<br />
Er hat mit einem 36 Cyl. Triplex Wagen, ausgerüstet<br />
mit Firestone Gum Dipped Ballon-Reifen<br />
eine englische Meile in 16,83 Sekunden durchfahren,<br />
was einer Stundengeschwindigkeit von 343,02<br />
Kilometer gleichkommt.<br />
Franck Lochhardt, der Inhaber vieler Weltrekorde,<br />
musste seinen Versuch, diesen Rekord<br />
wieder zu schlagen, mit seinem Leben bezahlen.<br />
Dieser Fahrer hat seine Firestone Ballon-Reifen,<br />
wegen finanziellen Vorteilen, welche ihm geboten<br />
wurden, gegen eine andere Marke umgetauscht*<br />
Die Reifen konnten die Geschwindigkeit nicht halten,<br />
und verbrannten.<br />
Man sieht, welche grosse Rolle die Reifen bei<br />
einem solchen Rennen spielen.<br />
Die Gattin : «Jedesmal, wenn du ein hübsches<br />
Mädchen siehst, vergisst du, dass du verheiratet<br />
bist 1 » — Er : «Im Gegenteil, meine Liebe, gerade<br />
dann muss ich daran denken. »<br />
Messinger Boy zum <strong>Zeitung</strong>sjungen : « Wer waf<br />
denn der elegante Herr, der eben mit dir sprach ? ><br />
— <strong>Zeitung</strong>sjunge: « Wir arbeiten schon ein paar<br />
Jahre zusammen, er ist der Verleger einer meiner<br />
<strong>Zeitung</strong>en. ><br />
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Den „Zeiss-Contal-Ring" am Steuerrad<br />
brauchen Sie nur an irgend einer<br />
Stelle leicht zu berühren, um den Warnruf<br />
des Hornes ertönen zu lassen.<br />
Der „Zeiss-Schalterhalter" bringt<br />
auch die Schalter für Richtungszeiger<br />
nnd Scheinwerfer in den nächsten Bereich<br />
Ihrer Hände am Steuerrad.<br />
Der „Zeiss-Conar" an der Steuersäule<br />
schaltet den Richtungszeiger automatisch<br />
in die Ausgangsstellung zurück, wenn<br />
Sie wieder geradeaus fahren. ^<br />
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Fiiedenau <strong>1928</strong>).<br />
Dieses Buch, das soeben in der von Erwin R.<br />
Marschall herausgegebenen Sammlung von Schriften<br />
über Wirtschaft, Recht und Politik erschienen<br />
ist, gibt nicht nur eine ausführliche Darstellung<br />
über den Werdegang d«r eigentlichen Automobilindustrie,<br />
es untersucht auch die von ihr abhängigen<br />
Zubehörindustrien, Absatzorganisationen,<br />
Kraftverkehrsgesellschaften und behandelt in einer<br />
Reihe von Kapiteln zahlreiche Fragen, die jeden<br />
Automobilisten interessieren; so die Kraftwagenbesteuerung,<br />
den Wegebau, die Absatzfinanzierung<br />
(die verschiedenen Kreditsysteme) u. a. Eingehend<br />
Ist, geschildert, wie das Automobil im Laufe der<br />
Zeit in den Augen der öffentlichen Meinung von<br />
einem «menschenmordenden Teufelsfahrzeug» zu<br />
einem unentbehrlichen Verkehrsmittel wurde und<br />
wie es dank seiner vielen technischen Vorzüge<br />
aruch in der Zukunft eine immer grössere Rolle<br />
zu spielen berufen ist.<br />
Wie aus kleinen Anfängen in wenigen Jahrzehnten<br />
aus primitiven Werkstätten allmählich eine<br />
machtvolle Industrie sich entwickelte, die schon<br />
vor dem Kriege ein wichtiger Zweig der deutschen<br />
Volkswirtschaft war, der während des Krieges und<br />
in der Inflationszeit den Höhepunkt seiner Entwicklung<br />
erreichte, um dann plötzlich bei der Stabilisierung<br />
der Währung erkennen zu müssen,<br />
•dass die ganze Entwicklung — gemessen an den<br />
ungeheuren technischen Fortschritten des Auslandes<br />
und insbesondere Amerikas — nur eine scheinbare<br />
war, das alles ist packend geschildert. Mit<br />
Interesse verfolgt man dann die Bestrebungen der<br />
deutschen Automobilindustrie, den Vorsprung des<br />
Auslandes einzuholen, ihren Kampf um die Schutzzölle,<br />
ihre Rationalisierungsmassnahmen. schliesslich<br />
die Konzentrationsbewegung in der Automobilindustrie,<br />
die — auf dem Wege über eine grosse<br />
Säuberungsaktion, der viele Unternehmen zum<br />
Opfer fielen — einen langsamen Wiederaufstieg<br />
erkennen lässt.<br />
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Konstanz-Schaffhausen) <strong>1928</strong>. 5. Auflage, mit 8<br />
Karten und 1 Rundsicht. Mit der sog. Bodenseegürtelbahn<br />
führt uns der handliche kleine Band<br />
von Konstanz aus über Radolfzell. Friedrichshafen,<br />
Lindau, Bregenz und Rorschach rings um den Bodensee<br />
und in die anschliessenden Gebirgsteile. Dem<br />
einleitenden Teil ist ein besonders breiter Raum<br />
gewidmet. Hier werden die für den Besucher wichtigen<br />
Pass-, Zoll und Währungsfragen des Dreiländergebietes<br />
behandelt und notwendige Angaben<br />
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über den Schiffahrts-, Eisenbahn- und Kraftpostverkehr<br />
gebracht. Besonders fesselnd liest sich der<br />
Abschnitt über die wechselvolle Form der Landschaft,<br />
sowie über die Wirtschaft und Geschichte<br />
des in jeder Hinsicht ausserordentlich interessanten<br />
Gebietes.<br />
Wochenende in Schinznach-Bad. Welcher Automobilist<br />
kennt nicht den Zauber einer Fahrt durch<br />
das in bräutlicher B'luest liegende Land. Man zählt<br />
die Wochentage an den Fingern ab und hat schon<br />
längst einen neuen Plan für den nächsten Samstag,<br />
um wieder recht viel zu gemessen von dem blühenden<br />
Gartenparadies. Der offene Wagen feiert<br />
seine Rechtfertigung, xmü die "Wetterpessimisteo<br />
lassen die Fenster herunter, um auch etwas von<br />
dem betörenden Dult des Vorsommers erazufa/ngen<br />
Nach den vielen RegenfäBen ist das Grün mächtig<br />
aus dem Boden geschossen, und auch die Wälder<br />
praaigen tn entzückends-teiö Farbenschimuck. Das<br />
Blühen und Spriessen in der Natur ist in dieser<br />
Zeit der grössien Metamorphose so betörend, dass<br />
der mit seinem Wagen noch so verwachsene Automobilist<br />
nicht anders kann als an einem schönen<br />
Erdenfleck aussteigen, um in der wunderbaren<br />
Werkstatt Gottes nähe* hinzuhorchen.<br />
Nie veiibindet man die Wonnen einer Maienfahrt<br />
besser mit einem Wochenendeaufenthalt. draussen,<br />
irgendwo im grossen Bluestgarten, als jetzt, wo wir<br />
an der ScflrweJ'le des Sommers stehen. Deshalb hat<br />
auch in dieser Zeit die Gegend deir alten Schlösser<br />
und Burgen, die im Aarganx überall aus dem ersten<br />
Waldesgrüa hervorhigen, einen so frohen Wanderbesuch.<br />
Und wenn erst in einem so lieblichen und<br />
sanften Tale, wie dem der unteren Aaxe, ein eo altes<br />
und wohlbekanntes Bad zum Verweilen lockt, an<br />
der Stelle, wo die Habsburg aus lichtein Waldesgrün<br />
heraußigrüsst, so ist der Entschluss schnell gemacht.<br />
Befinden wir uns doch hier an historischer<br />
Stätte, wo schon die helvetische Gesellschaft über<br />
die Landesgeschichte beriet und wo schon seit bald<br />
250 Jahren die heilkräftige Quelle von Schinznach<br />
zu Nutz und Frommen einer kurbedürftigen Besuchers<br />
chaft aus allen Ländern fliesst.<br />
Gefällt es an einem solchen Ort dem Wettergott,<br />
in eine andere Laune zu fallen, so dass es mit<br />
dem Lustwandöln, Tennisspielen oder Fischen aus<br />
ist, so bleibt der Griesgram und die Langeweile erst<br />
recht zu Hause, denn jetzt beginnt es in der geräumigen<br />
Hotelhall «interessant zu werden. Die<br />
leicht dahinfliessende Musik, das unterdrückt klir^<br />
rende Teegeschirr und das überall leise plätschernde<br />
Gespräch schaffen eine Atmosphäre, in der neue<br />
Beziehungen sich zwanglos knüpfen, und man<br />
fühlt sich beinahe wie in einem Staatenhaus mit<br />
durchbrochenen Wänden. Viel zu rasch kommt die<br />
Zeit des Aufbruchs 1 , und mit frischen Eindrücken<br />
bepackt, fährt man dem furchtbar gross ausschaoi-,<br />
enden Wochenanfamg entgegen. F.W.<br />
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