28.02.2018 Aufrufe

E_1928_Zeitung_Nr.059

E_1928_Zeitung_Nr.059

E_1928_Zeitung_Nr.059

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausgabe; Deutsche Schweiz»<br />

, Freilag, 13. Juli <strong>1928</strong>.<br />

Nummer 20 Cts.<br />

24. Jahrgang. — N° 59<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMENTS.PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freltao , Monatlich „Gelbe Liste**<br />

Halbjährlich Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />

sofern nicht postamtlich bestellt, Zuschlag für postamtliche Bestellung im<br />

ADMINISTRATION: Breitenrainstrasse 97, Ben?<br />

In- und Ausland 30 Rappen. Postcheck-Kecbnung 111/414<br />

Telephon Bollwerk 39.84<br />

Telegramm-Adresse: Autororue, Bern<br />

INSERT1ONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />

Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />

tnsemtensehluss. 4 Tage vor Erseheinen der betreffenden Nummer<br />

Das Automobil als Wirtschaftssektor<br />

Der wirtschaftliche "Aufstieg eines Volkes<br />

beruht neben seiner Tüchtigkeit, seiner Bil-<br />

Gungs- und Organisationsfähigkeit nicht zuletzt<br />

auf verkehrstechnischen Grundlagen.<br />

Die Verkehrswege waren zu jeder Zeit die<br />

Schrittmacher von Handel und Industrie, von<br />

Gewerbe und Landwirtschaft. Mit dem Bau<br />

grossangelegter Durchgangsstrassen setzte<br />

bereits in früheren Jahrhunderten die wirtschaftliche<br />

Entwicklung unseres Landes ein.<br />

Sie erhielt aber erst ihren mächtigen Impuls<br />

in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als durch<br />

eine grosszügig angelegte Eisenbahnpolitik<br />

die Schiene die Strasse zu ersetzen begann.<br />

Heute stehen wir am Anfang einer dritten Entwicklungsstufe.<br />

Das Motorfahrzeug hat die<br />

Strasse aufs neue belebt und einen Teil des<br />

Verkehrs an sich gerissen. Eisenbahn und<br />

Post, die den Verkehr monopolisiert hatten,<br />

sehen sich einem jungen Konkurrenten gegenübergestellt.<br />

Wie weit dieser junge Konkurrent<br />

die beiden erstem geschädigt hat<br />

bildet heute die grosse Streitfrage.<br />

Es ist gegen das Motorfahrzeug nicht immer<br />

objektiv gekämpft worden. Tendenz, Unsachlichkeit<br />

und Nichtwissen haben die Feder<br />

geführt. Im Abwehrkampfe gegen das Automobil<br />

hat man immer und immer wieder lesen<br />

können, welch grosse Volksinteressen mit<br />

dem Sein oder Nichtsein der Bahnen auf dem<br />

Spiele stünden. Wir hatten Gelegenheit genug,<br />

darauf hinzuweisen, wie ein solcher<br />

Kampf einer Vogel-Strauss-Politik gleichkomme,<br />

die von unserem Volke unter Umständen<br />

einmal schwere Opfer erheischen<br />

könnte. Unsere kleine Schweiz als Drehscheibe<br />

Europas kann keine eigene, engbegrenzte<br />

Verkehrspolitik treiben. Sie ist auch<br />

hierin auf das grössere Ausland angewiesen<br />

und kann nichts Gescheiteres und Besseres<br />

tun, als sich der ausländichen Entwicklung<br />

rechtzeitig und gelenkig anzupassen. Niemals<br />

können Voreingenommenheit und Unwissenheit<br />

zum Erfolge führen.<br />

Zu grosse Werte jedoch liegen auf dem<br />

Spiele, als dass man die ganze Frage mit<br />

Schlagwörtern abtun könnte. Die Diskussion<br />

muss auf solide materielle Grundlagen aufgebaut<br />

werden. Es ist deshalb höchst begrüssenswert,<br />

dass der Sekretär des Verbandes<br />

Schweizerischer Motorlastwagen - Besitzer,<br />

Herr Ingenieur Monteil, uns in einer wohldurchdachten<br />

und gut fundierten Arbeit die<br />

Grundlagen geliefert hat, welche uns die bedeutende<br />

Entwicklung des Motorfahrzeuges in<br />

den letzten Jahren schildert, seinen volkswirtschaftlichen<br />

Wert zahlenmässig belegt<br />

und daneben auch nachweist, dass die Eisenbahnen<br />

ganz wohl neben dem Automobil zu<br />

bestehen vermögen, da in erster Linie Konjunkturverhältnisse<br />

und nicht Konkurrenzgründe<br />

anderer Verkehrsarten die Ergebnisse<br />

der Bahnen in der Hauptsache beeinflussen.<br />

Eine Tatsache übrigens, auf die wir ebenfalls<br />

bei Besprechung der Geschäftsabschlüsse<br />

verschiedener Bahnen immer wieder hingewiesen<br />

haben.<br />

Auf 73 Einwohner ein Automobil.<br />

Was nun die Anteilnahme der Motorfahrzeuge<br />

am modernen Personen- und Gütertransport<br />

anbetrifft, so ist festzustellen, dass<br />

ein übertriebener Protektionismus der Bahnen<br />

sich in keiner Weise mehr rechtfertigen lässt.<br />

Die Zahl der Personenautomobile ist von<br />

36,070 im Jahre 1926 auf 42,369 im Jahre 1927<br />

gestiegen, die Zahl der Motorlastwagen hob<br />

sich von 10,357 auf 12,078, diejenige der Motorräder<br />

von 23,600 auf 31,529, so dass im<br />

Jahre 1927 85,976 Motorfahrzeuge die Strassen<br />

belebten, gegenüber 70,027 im Vorjahre.<br />

Die Zunahme betrug demnach im Gesamten<br />

15,949 Stück oder 22,7 %. Wie weit das Motorfahrzeug<br />

in unser Volk eingedrungen ist,<br />

beweist die Tatsache, dass auf Ende 1927 auf<br />

73 Einwohner ein Automobil, auf 126 Einwohner<br />

ein Motorrad oder auf 46 Einwohner ein<br />

Motorfährzeug entfiel. Diese Zahlen beweisen,<br />

dass das Automobil heute wohl nicht<br />

mehr mit Recht als ein privilegiertes Klasseinstrument<br />

angesprochen werden darf. Es ist<br />

zum absolut notwendigen Werkzeug unserer<br />

produzierenden Schichten geworden, denen<br />

es ihre tägliche Arbeit erleichtert und den<br />

Aktionsradius ihrer Arbeitsgelegenheit erweitert.<br />

So entfällt heute bereits auf 34 selbständig<br />

Erwerbende ein Automobil und auf<br />

58 selbständig Erwerbende ein Motorrad. Wie<br />

sprunghaft die Entwicklung vor sich gegangen<br />

ist, beweist die Tatsache, dass noch im<br />

Jahre 1912 ein Automobil auf 334 selbständig<br />

Erwerbende fiel. Diese wenigen Zahlen beweisen<br />

wohl auch zur Genüge, dass unser<br />

Wirtschaftsleben ohne das automobilistische<br />

Verkehrsmittel sich gar nicht mehr denken<br />

Hesse. Wegweisend in dieser Richtung ist die<br />

Entwicklung der zwei- und wenigertonnigen<br />

Kleinlastwagen oder der speziellen Lieferungswagen.<br />

Heute befahren 6253 solcher<br />

Automobile unsere Strassen, was einer Vermehrung<br />

gegenüber 1924 von 66 % gleichkommt,<br />

währenddem sich im gleichen Zeitraum<br />

die Zahl der Schwerlastwagen samt<br />

Anhängern nur um 1285 Fahrzeuge oder um<br />

38 % gesteigert hat. Die analoge Entwicklung<br />

lässt sich übrigens auch bei den Personenautomobilen<br />

verfolgen, wo besonders das sogenannte<br />

Kleinautomobil starken Zuwachs erfahren<br />

hat.<br />

Das Automobil als Hilfsinstrument.<br />

Interessant ist ebenfalls die Untersuchung,<br />

in welchen Hauptberufsbranchen der Motorlastwagen<br />

ganz besonders als berufliches<br />

^Hilfsinstrument benutzt wird. Bereits im<br />

Jahre 1924 hat Herr Ingenieur Monteil diesbezüglich<br />

wertvolle Untersuchungen durchgeführt,<br />

die er heute nun anhand der kantonalen<br />

Ausweise wertvoll ergänzt hat. Seine<br />

Untersuchungen zeigen aufs neue, wie stark<br />

das Kleingewerbe sich des motorisierten<br />

Lastwagens bedient und wie dieses Wert<br />

darauf legt, sich zur rascheren und rationelleren<br />

Bedienung der Kundschaft die Vorteile<br />

des Automobils sicherzustellen und dabei im<br />

Konkurrenzkampf bestehen zu können. Die<br />

statistische Zusammenstellung des Motorlastwagenbestandes<br />

und seine Wagenverteilung<br />

nach Verwendungsarten zeigt die bedeutsame<br />

Tatsache, dass heute Landwirtschaft und Lebensmittelbranche<br />

mit insgesamt 3609 Fahrzeugen<br />

oder 36 % an der Spitze marschieren.<br />

Industrie, verschiedene Gewerbe und Handel<br />

rangieren mit 3254 Wagen oder 32,5 % an<br />

vierter Stelle, währenddem die eigentlichen<br />

Konkurrenten der Bahn, die Transportunternehmungen,<br />

erst an fünfter Stelle stehen und<br />

einen Wagenbestand von 1012 oder 10,1 %<br />

aufweisen. Die sich daraus ergebenden<br />

Schlüsse sind wohl nicht schwer zu ziehen.<br />

Die Tatsache, dass das motorische Nutzfahrzeug<br />

gerade in der Lebensmittelversorgung,<br />

im Tauschverkehr zwischen Stadt und<br />

Land eine hervorragende Bedeutung gewonnen<br />

hat, zeigt wohl unzweideutig, wie wenig<br />

eine Erschwerung dieses Verkehrs und damit<br />

eine Erschwerung unserer gesamten Lebenshaltung<br />

im Interesse der Allgemeinheit liegt.<br />

Der fernere Umstand, dass der Wagenpark<br />

der eigentlichen Transportunternehmer ein<br />

verhältnismässig nur geringer ist, beweist,<br />

dass die Begehren nach Konzessionierung<br />

dieser Betriebe und nach schablonenhafter<br />

Regelung ihrer Arbeitszeit sicherlich zu hoch<br />

geschraubt sind. Andernteils ist die starke<br />

Wagenvermehrung in den öffentlichen Verwaltungsbetrieben<br />

ebenso bemerkenswert. Im<br />

Dienste der eidgenössischen Post und der<br />

konzessionierten Linien stehen heute 350 Omnibusse,<br />

und hat sich besonders in den öffentlichen<br />

Verwaltungsbetrieben der Schwerwagentyp<br />

mit 4 und 5 Tonnen Tragkraft beinahe<br />

um das Doppelte vermehrt. Was- aber dem<br />

einen recht, ist dem andern billig. Und so ist<br />

es denn nicht recht zu verstehen, dass Verwaltungsinstanzen<br />

immer wieder denjenigen<br />

Fahrzeugen der Privatwirtschaft erschwerende<br />

Bestimmungen auferlegen wollen, die in<br />

den kantonalen und städtischen Verwaltungen<br />

als die wirtschaftlich vorteilhaftesten Transportmittel<br />

anerkannt werden.<br />

Das gefährdete Volksvermögen.<br />

Man hat in letzter Zeit von der Gefährdung<br />

des in den Bahnen investierten Volksvermögens<br />

lesen können. Milliardenwerte stünden<br />

auf dem Spiele. So hat man es dem Volke<br />

weismachen wollen. Die neuesten Untersuchungen<br />

und Vergleiche beweisen mit aller<br />

Deutlichkeit, dass das Automobil als Massenbeförderer<br />

nicht als ernsthaftes Gefährdungsmoment<br />

für die Eisenbahn angesprochen werden<br />

darf. Dagegen muss auch einmal auf das<br />

im Automobilwesen investierte Volksvermögen<br />

aufmerksam gemacht werden. Auch da<br />

sprechen die Zahlen eine gewaltige Sprache.<br />

Der approximative Neuwert der Motorfahrzeuge<br />

der Schweiz einschliesslich Traktoren<br />

und Motorräder betrug auf Ende 1927 allein<br />

782,5 Millionen Franken. Aber auch in der<br />

Motorfahrzeugindustrie und der ihr zugewandten<br />

Industrien sind bereits rund 51 Millionen<br />

Franken investiert, was im Gesamten<br />

eine Summe von 833 Millionen Franken ausmacht.<br />

Ueber die Zahl der durch das Motorfahrzeugwesen<br />

ihr tägliches Brot verdienenden<br />

Landeseinwohner wird erst die in Aussicht<br />

gestellte schweizerische Betriebszählung<br />

genauem Aufschluss geben. Dagegen ist<br />

sie mit ziemlicher Sicherheit auf 80,000 bis<br />

90,000 Personen zu werten.<br />

Es darf somit festgestellt werden, dass sowohl<br />

im Eisenbahn- als im Automobilwesen<br />

heute gewaltige Summen gebunden liegen,<br />

dass in beiden Unternehmungen eine ansehnliche<br />

Volksmasse ihren Erwerb findet und<br />

dass es deshalb als ein sehr gewagtes, ja<br />

sogar gefährliches Unternehmen bezeichnet<br />

werden muss, unser Volk einseitig und blindlings<br />

gegen den Automobilismus zu mobilisieren.<br />

&<br />

Praktische Propaganda zur<br />

Unfallverhütung.<br />

Die Berliner Strassenbahngesellschaft hat<br />

jüngst in Verbindung mit den Schulbehörden<br />

ein Preisausschreiben durchgeführt, das die<br />

Schuljugend zu selbständigem Denken in<br />

Verkehrsangelegenheiten anregt und deshalb<br />

wesentlich zur Propagierung des Safety-<br />

First-Gedankens beitragen wird.<br />

Es galt nämlich in Versen oder Prosa, mittels<br />

Text oder Bildern in möglichst kurzer<br />

Form die Frage «Wie lassen sich Verkehrs-<br />

Sir Michaels Abenteuer.<br />

Roman von K. O. R. Browne.<br />

Copyright <strong>1928</strong> by Georg Müller. Verlag, München.<br />

(17. Fortsetzung)<br />

«Nun,» schlug sie mit einer gemachten Beiläufigkeit<br />

vor, die nicht einmal ein Kamel<br />

getäuscht hätte, «warum bleiben Sie da nicht<br />

ein paar Tage bei uns, Sir Michael? Wir<br />

würden uns doch ausserordentlich freuen,<br />

nicht wahr, Herbert?»<br />

Nun war zwar Mr. Bytheway keineswegs<br />

über die Aussicht erfreut, einen völlig Fremden<br />

für unbestimmte Zeit im Hause zu haben,<br />

doch war er viel zu verheiratet, um das merken<br />

zu lassen. .,<br />

«Ja, natürlich, meine Liebe, sehr.»<br />

Mr. Cherry benahm sich bescheiden abwehrend.<br />

«Es ist wirklich riesig freundlich von Ihnen,<br />

aber ich kann ihre Liebenswürdigkeit doch<br />

nicht so ausnützen. Schliesslich »<br />

«Kein Wort mehr, Sir Michael», befahl Mrs.<br />

Bytheway schelmisch. «Sie sind hier und bleiben<br />

hier. Das ist doch das wenigste, was Sie<br />

tun können, um zu zeigen, dass Sie mir verziehen<br />

haben! Die frische Luft wird Ihnen<br />

sehr gut tun und für Herbert ist es eine Wohltat,<br />

wenn er jemanden zum Reden hat.»<br />

«Ihre Liebenswürdigkeit überwältigt mich,<br />

Mrs. Bytheway. Ich muss gestehen, dass der<br />

Gedanke, ein paar Tage auf diesem reizenden<br />

Fleck Erde zu verbringen »<br />

Mrs. Bytheway seufzte so tief beglückt auf,<br />

dass sie hörbar knackte. Es hätte sie wahrscheinlich<br />

nicht wenig überrascht, zu erfahren,<br />

dass der neue Sekretär ihres Mannes<br />

ebenso befriedigt von der Entwicklung der<br />

Dinge war. Die Annahme von Mrs. Bytheways<br />

Einladung durch seinen Stellvertreter<br />

schien Mike geradezu ein Zeichen, dass die<br />

Vorsehung es gut mit ihm meine. Jetzt<br />

brauchte er nichts zu übereilen, er konnte<br />

warten und den Dingen mit Genuss zusehen.<br />

«Das ist also abgemacht», sagte Mrs. Bytheway<br />

glücklich. Sie blickte strahlend im<br />

Zimmer um und bemerkte plötzlich den Sekretär,<br />

wobei sich ihr strahlender Ausdruck<br />

etwas verflüchtigte. Sie hatte Mike ganz vergessen,<br />

wobei sein beharrliches Schweigen<br />

nicht wenig beitrug. Sein Anblick erinnerte<br />

sie, dass es hier noch eine Arbeit für sie gab,<br />

die sie leider von der Seite ihres geschätzten<br />

Gastes reissen musste. Sie blickte ihren Gatten<br />

streng an.<br />

«Herbert, führe Sir Michael in den Garten<br />

und zeige ihm die Rhododendren. Ich habe<br />

mit Mr. — ah — James zu sprechen.»<br />

Mr. Byteway hüstelte, zögerte und stand<br />

dann auf. Sein sanfter Blick ruhte einen Augenblick<br />

beschwörend auf Mike.<br />

« Schön, meine Liebe. Bitte — hier heraus,<br />

Sir Michael. » Die beiden verschwanden durch<br />

die Fenstertür, welchen Weg einige Augenblicke<br />

vorher Harald genommen hatte.<br />

Mrs. Bytheway lehnte sich in ihren Stuhl<br />

zurück und legte ihr Gesicht in die strengen<br />

Falten, die sie für solche Unterredungen für<br />

passend hielt. Ihr lichtes, vorstehendes Auge<br />

prüfte Mike, als sei er in einem Museum ausgestellt,<br />

oder etwas, das die Katze ins Zimmer<br />

gebracht hatte. Wider Erwarten<br />

schrumpfte Mike unter dem Blick nicht zusammen.<br />

Alle die anderen Sekretäre waren<br />

zusammengeschrumpft und fürder nur mehr<br />

Wachs in ihren Händen gewesen. Aber dieser<br />

hier grinste sie fröhlich an und gab der<br />

Meinung Ausdruck, dass es ein schöner<br />

Abend würde, wenn kein Regen käme.<br />

Mrs. Bytheway runzelte die Stirn.<br />

« Also Sie, » sagte sie scharf, « sind der<br />

junge Mann von Squirl und Mumpeter? »<br />

« Wie bitte? » fragte Mike.<br />

«Ich meine natürlich die Vermittler, ><br />

sagte Mrs. Bytheway. «Ihr voller Name?»<br />

« Michael James.»<br />

« Haben Sie schon Erfahrung? »<br />

«O ja,» sagte Mike ruhig. Denn Erfahrung<br />

mannigfacher Art hatte er ja reichlich<br />

— wenn auch nicht gerade als Sekretär.<br />

« Referenzen? »<br />

Mike erschrak. Hier war ein Hindernis,<br />

das er nicht vorausgesehen. Da zwischen<br />

ihm und Mr. Bytheway von Referenzen<br />

nicht die Rede gewesen war, hatte er gar<br />

nicht daran gedacht. Er dachte einen Augenblick<br />

fieberhaft nach — es galt, alle weiteren<br />

Fragen in dieser Richtung zu verhindern.<br />

Dann richtete er einen vertrauensvollen BlicK<br />

auf Mrs. Bytheway und dämpfte seine<br />

Stimme fast zu einem Flüsterton.<br />

« Tatsächlich habe ich keine. Meine letzte<br />

Stelle war etwas — hm — eigentümlich. ><br />

« Wieso? »<br />

«Tatsache ist,» sagte Mike zögernd, als<br />

spreche er nicht gerne davon, *« es war ein<br />

geistig nicht ganz normaler Fall. »<br />

Mrs. Bytheway fuhr zurück.<br />

«Geistig nicht — ein — ein Irrsinniger?><br />

Mike nickte düster.<br />

«Jedoch ganz harmlos. Ein sehr netter<br />

Mensch und stundenlang oft ganz klar. Aber<br />

meistens glaubte er aus Eisen zu sein. Er<br />

konnte kein Wasser sehen, der arme Kerl, er<br />

hatte immer Angst, er würde rosten.»<br />

Er hielt inne, da er fürchtete, zu dick aufgetragen<br />

zu haben. Aber Mrs. Bytheway,<br />

bei all ihren Ambitionen, war kein Kirchenlicht.<br />

Sie starrte ihn nur erstaunt an.<br />

« Also, sehen Sie, fuhr er logisch fort, «dass<br />

er als Referenz nicht viel wert wäre.»


Unfälle verhüten?» zu beantworten. Zur<br />

Verteilung unter die erfolgreichsten Schüler<br />

waren gegen 150 Geldpreise ausgesetzt worden,<br />

deren Zuteilung einem aus Pedagogen<br />

und Verkehrsfachleuten zusammengesetzten<br />

Komitee übertragen worden war. Die Jury<br />

hatte keine leichte Aufgabe,- waren doch<br />

weit über 1000 Lösungen eingegangen, welche<br />

die Antworten von 10jährigen Knirpsen<br />

bis hinauf zum Maturanden umfassten. Sehr<br />

viele der Einsendungen verrieten eine gut<br />

entwickelte Beobachtungsgabe, sowie die<br />

Fähigkeit, Ursächliches von Nebenerscheinungen<br />

zu unterscheiden. Neben langen Litaneien<br />

und ausführlichen Aufsätzen gingen<br />

manche kurz geprägte Schlagsätze, oder<br />

treffliche Illustrationen ein. Unter den kürzesten<br />

Antworten, die von 10- bis 14jährigen<br />

Knaben und Mädchen stammen, zitieren wir<br />

nur die wenigen nachstehenden: «Strassenunfälle<br />

lassen sich verhüten, wenn man beim<br />

Ueberschreiten des Fahrdammes immer daran<br />

denkt, dass der Mensch die Krone der<br />

Schöpfung ist,» oder: «Denke beim Ueberschreiten<br />

des Fahrdammes stets an den Tod<br />

und halte die Augen offen!» Ein Zwölfjähriger<br />

gab kurzerhand den Rat: «Auf der<br />

Strasse nur immer gemütlich, nicht drängeln.»<br />

Modernen Einschlag weist das nachstehende<br />

Rezept auf: «Unfälle lassen sich<br />

vermeiden, wenn man beim Ueberschreiten<br />

der Strasse nach Coue immer vor sich hin<br />

sagt: «Wer nicht hören will, muss fühlen,<br />

wer nicht hören will, muss fühlen!» Die kürzeste<br />

Lösung fand aber entschieden eine<br />

etwa 10jährige Primarschülerin. Bekanntlich<br />

verwendet die Berliner Verkehrspolizei für<br />

ihre Signale die rote Farbe für Stop oder<br />

Fahrverbot und grün für «Bahn frei». Die<br />

Kleine klebte nun einfach auf ein Blatt Papier<br />

zwei Kreise aus farbigem Papier auf<br />

und schrieb unter den roten Kreis «Rot-<br />

Tot» und unter" den grünen Kreis: «Grün-<br />

Rin» (rein in die Strasse!).<br />

Es ist erfreulich, feststellen zu können,<br />

dass die Mehrzahl der Schüler in ihren Antworten<br />

die Ueberzeugung ausdrücken, es<br />

liege am Passanten selbst die Ursache<br />

Unfälle zu verhüten. Von den Kindern<br />

nämlich, bei welchen diese Auffassung Boden<br />

gefasst hat, kann auch erwartet werden,<br />

•dass sie den Instruktionen über ein richtiges<br />

Verhalten auf der Strasse ohne weiteres<br />

Folge leisten. Es gilt eben der kommenden<br />

Generation vor allem klar zu machen, dass<br />

die Fahrbahn der Strasse, nicht wie früher,<br />

dem Fussgänger zur unbeschränkten Benützung<br />

offen steht, sondern, dass jedermann<br />

nur nach Beobachtung bestimmter Regeln<br />

und Vorsichtsmassnahmen das Trottoir verlassen<br />

kann. Wenn diese Ueberzeugung unter<br />

der heutigen Jugend zu einem Allgemeingut<br />

wird, dann muss die Anpassung des<br />

Publikums an einen weiterhin sich steigernden<br />

und beschleunigten Strassenverkehr zukünftig<br />

keine grosse Schwierigkeiten mehr<br />

bieten.<br />

Dass vorab die Jugend aber auch sehr<br />

empfänglich ist für gedankenlose Schlagworte,<br />

bewiesen eine Anzahl von Antworten,<br />

welche sich auf tagtägliche Phrasen, wie<br />

«Bremse hat versagt», «Ungenügendes Signal<br />

gegeben» stützen. Viele der jugendlichen<br />

Einsender befassten sich auch mit der Verkehrspolizei<br />

und es darf wohl zum Teil der<br />

tadellosen Dienstauffassung dieser Truppe<br />

zugeschrieben werden, wenn die Mehrzahl<br />

der Schüler ihre Sympathie für die Verkehrspolizei<br />

äussern. Ein jugendlicher Dichter<br />

meint dazu: «Die Schupo stets das Beste<br />

will, drum füge dich und sei hübsch still.»<br />

Das eingelaufene Material, unter welchem<br />

sich auch bereits Vorschläge für spätere<br />

städtebauliche Gestaltung Berlins befinden,<br />

soll nun nach pädagogischen Gesichtspunkten<br />

zusammengestellt und zu Ausstellungszwecken<br />

benutzt werden. Die Strassenbahngesellschaft<br />

stellt zu diesem Zweck einige<br />

Wagen zur Verfügung, in welchen das Material<br />

in anschaulicher und übersichtlicher<br />

Weise untergebracht wird. Die Ausstellungs-<br />

YerkehHunfewi<br />

Mit dem enorm zunehmenden Automobilverkehr,<br />

mit der Wiederbelebung der Strasse,<br />

ist es wahrlich nicht zu früh, wenn die Schulbehörden<br />

mit aller Energie an die Verwirklichung<br />

des Verkehrsunterrichts herangehen.<br />

Die Frage war für das erste nicht so einfach.<br />

Wie sollte das Problem angepackt werden?<br />

In leitenden Kreisen wird man sich darüber<br />

erst heute klar, nachdem man zu allererst<br />

Behörden und Lehrerschaft von der Notwendigkeit<br />

dieses Unterrichtes überzeugen musste.<br />

Unsere Lehrpläne sind auf allen Stufen<br />

überlastet. Das Mass des Wissens, das unsern<br />

Schülern eingetrichtert werden muss, ist überaus<br />

gross. Die Stundenpläne sind ausgefüllt.<br />

Und trotzdem können die Pensen meistens<br />

nicht erreicht werden. Und zu alledem noch<br />

ein neues Fach? Viele weise Häupter schüttelten<br />

den Kopf und hielten die Idee als undurchführbar.<br />

Das Automobil aber zwang<br />

auch die Schule zum Umdenken. Die Gefahren<br />

der Strasse sind zu gross geworden<br />

und die Fälle häufen sich zu sehr, da unwissende<br />

Jugend sich durch Unvorsichtigkeit<br />

und ohne Verschulden des Fahrers den zu<br />

frühen Tod holt.<br />

Wie ist das Ziel zu erreichen? Wir gehen<br />

darin mit den Ansichten von Polizeikommissär<br />

Müller aus Bern, denen sich übrigens<br />

auch Lehrerschaft und Behörden anschliessen<br />

dürften, vollständig einig. Es ist heute unbedingt<br />

notwendig, dass der Einzelne sich in<br />

das Verkehrswesen einordnet, um nicht nur"<br />

sein, sondern auch das Leben des andern zu<br />

schützen. Verkehrsunfälle müssen nach Möglichkeit<br />

vermieden werden. Deshalb ist es<br />

nötig, dass jedes aus der Schule tretende<br />

Kind sich im heutigen Verkehrsleben zurechtfinden<br />

kann. Um dieses Ziel zu erreichen, halten<br />

wir dafür, dass eigentliche Verkehrsunterrichtsstunden<br />

für Landschulen nicht nötig<br />

sind. Gelegentliche Hinweise auf Verkehrsgefahren<br />

und deren Verminderungsmöglichkeiten<br />

in allen Unterrichtsfächern sollten genügen.<br />

Jeden Vormittag vielleicht vor Schulschluss<br />

dürften fünf Minuten « Verkehrsdrill »<br />

angezeigt sein. Gewisse Regeln, präzis und<br />

klar gefasst müssen dem Kinde fast jeden<br />

wagen werden alsdann in sämtlichen Stadtkreisen<br />

auf toten Geleisen aufgestellt, um den<br />

jeweiligen Kreisschulen Gelegenheit zu bieten<br />

unter Fuherung der Lehrerschaft die<br />

Lösungen zu besichtigen und zu besprechen.<br />

Ferner beabsichtigt die Schulbehörde, die<br />

psychologisch wertvollsten Antworten in einer<br />

Broschüre zusammenzustellen, die hauptsächlich<br />

der Lehrerschaft und Erziehern als<br />

Wegleitung für ihren Verkehrsunterricht dienen<br />

soll. B.<br />

Die Generalversammlung<br />

des internationalen Verbandes<br />

für Tourismus (Ä. I. T.).<br />

Herr Dr. Henneberg zum Vizepräsidenten<br />

ernannt.<br />

Die Würdigung des « Europa-Touring ».<br />

Die Generalversammlung dieser grossen<br />

internationalen Vereinigung mit ihren 2 Millionen<br />

Mitglieder tagte letzthin in Amsterdam.<br />

Die zwei ersten Tage wurden durch<br />

Herrn Defert, Präsident des A. I. T., präsidiert,<br />

während in den beiden letzten Tagen<br />

Herr Dr. Henneberg, der Präsident des<br />

Schweizerischen Touring-Clubs, den Vorsitz<br />

führte. Bei dieser Gelegenheit wurde dem sympathischen<br />

Führer des Schweizerischen Touring-Clubs<br />

die Würde eines Vizepräsidenten<br />

des A. I. T. definitiv Überbunden. Diese<br />

Ehrung wird jedenfalls in schweizerischen<br />

Automobilkreisen mit grösster Freude aufgenommen<br />

werden. Die Redaktion der Automobilrevue<br />

ihrerseits möchte nicht verfehlen,<br />

Herrn Dr. Henneberg die herzlichste Gratulation<br />

zu übermitteln.<br />

Von den Tagesgeschäften sei ganz besonders<br />

die Triptyquefrage hervorgehoben. Auf<br />

Grund eines detaillierten Rapportes von<br />

Seite des Generalsekretärs M. Duchaine,<br />

«Aber,» sagte Mrs. Bytheway, «hatte er<br />

keine Verwandte?»<br />

«Niemanden. Wir waren nur immer zu<br />

zweit beisammen.»<br />

«Warum sind Sie denn weg von ihm?»<br />

«Er erwischte die Masern und kam in ein<br />

Sanatorium. Als sie ihn dort zu waschen<br />

versuchten, bekam er einen Tobsuchtsanfall.<br />

Jetzt ist er in der Zwangsjacke.»<br />

«Wie hat er geheissen?» fragte Mrs.<br />

Bytheway.<br />

«Das möchte ich lieber nicht sagen,» erwiderte<br />

Mike ernst. «Es ist ein sehr bekannter<br />

Name und es soll sich nicht herumsprechen.<br />

Es sind tatsächlich — hm —<br />

Staatsgründe. Sie verstehen natürlich.»<br />

«Ja, ja,» sagte Mrs. Bytheway enttäuscht.<br />

Sie schien nachzudenken, während Mike<br />

etwas ängstlich wartete. Wenn Sie der Sache<br />

nachging, so würde es nicht lange dauern,<br />

bis seine Einbildungskraft versagte.<br />

Glücklicherweise erinnerte sich Mrs. Bytheway,<br />

die vielleicht unter anderen Umstän-<br />

Womit sie ihren majestätischen Abgang vollden<br />

die Untersuchung in unbequemer Weise<br />

fortgesetzt hätte, in diesem Augenblick ihrer<br />

Pflichten als Hausfrau und beschioss die Unterredung<br />

möglichst rasch, um ihren teuren<br />

Gast von der Briefmarkenbegeisterung ihres<br />

Gatten zu retten.<br />

«Nun,» sagte sie, «das ist unangenehm,<br />

denn ich kaufe nicht gern die Katze im Sack.<br />

Aber da ist wohl nichts zu machen und Sie<br />

sehen ja anständig aus. Kennen Sie schon<br />

Ihren Pfiichtenkreis?»<br />

«Mr. Bytheway hat mich im grossen und<br />

ganzen eingeführt.»<br />

«Das ist also alles, glaube ich. Ausser Ihrer<br />

Arbeit für Mr. Bytheway werde ich Sie auch<br />

manchmal brauchen.»<br />

«Das,» sagte Mike mit seinem gewinnendsten<br />

Lächeln, «wird mir ein besonderes Vergnügen<br />

sein.»<br />

Mrs. Bytheway erhob sich gewichtig and<br />

schritt auf die Fenstertür zu.<br />

«Um acht Uhr wird gespeist. Sie werden<br />

Ihre Arbeit morgen um halb zehn beginnen.»<br />

zog.<br />

ÄUTOMOBTL-REVUE <strong>1928</strong> - 59<br />

;«•*«<br />

•n d^B*<br />

Schule<br />

Tag eingepaukt werden. Allgemein gehaltene<br />

Phrasen nützen nichts. Nur eine planmässige<br />

Belehrung, in straffe Formeln gefasst, bleibt<br />

dem Kinde im Gedächtnis haften. Die Art der<br />

Strassenüberquerung, des Beobachtens, des<br />

Verhaltens beim Herannahen eines Fahrzeuges,<br />

muss ihm beigebracht werden.<br />

In Städten, da die Verkehrsverhältnisse<br />

weit schwieriger liegen, wird ein regelrechter<br />

Verkehrsunterricht eher am Platze sein. Andere<br />

Staaten sind uns hierin bereits vorangegangen.<br />

Im deutschen Lehrplan ist der Verkehrsunterricht<br />

als eigentliches Fach aufgenommen.<br />

Dabei wird besonders auf die Behandlung<br />

über Belehrung von Unfallverhütungen<br />

grosses Gewicht gelegt. Wenn man<br />

bedenkt, dass rund 80 % aller Verunglückten<br />

durch eigenes Verschulden das Opfer eines<br />

Verkehrsunfalls werden, so ist die Erziehung<br />

zu strengster Selbstzucht und zu äusserster<br />

Konzentration gegeben. Leichtsinn, Uebermut,<br />

falsch angebrachte Waghalsigkeit, Rücksichtslosigkeiten<br />

gegen andere, Unsauberkeit<br />

sind meistens die Grundursachen unserer heutigen<br />

Verkehrsunfälle. Die Schüler darüber<br />

aufzuklären, bietet Stoff für einen planmässigen<br />

Verkehrsunterricht genug. Die Schule<br />

leistet damit zugleich auch eine hohe Erziehungsarbeit.<br />

Das erfinderische Amerika ist noch einen<br />

Schritt weiter gegangen. Zum Schütze der<br />

Kinder sind schulhausweise spezielle Organisationen<br />

geschaffen worden, die den Sicherheitsdienst<br />

auf der Strasse zu übernehmen<br />

haben. Die Lehrerschaft selbst führt die Oberaufsicht.<br />

Vor Schulbeginn und Schulschluss<br />

werden alle gefährlichen Stellen, die im Umkreise<br />

der Schule liegen, durch Schüler-Sicherheitsposten<br />

besetzt, welche die kleinern<br />

und ängstlicheren Kinder über die Fahrbahn<br />

zu geleiten haben. Zugleich achten sie darauf,<br />

dass die Kinder ihrer Schule sich auf der<br />

Strasse gemäss den ihnen beigebrachten Verkehrsregeln<br />

verhalten. Vielleicht Hesse sieb<br />

diese Organisation auch in unsern grössern<br />

Städten einführen, ganz besonders da, wo<br />

Schulhäuser an verkehrsreichen Strassen<br />

liegen. K.<br />

Präsident des belgischen Touring - Clubs,<br />

gingen die hierin erzielten Fortschritte klar<br />

hervor. Ebenso ist die Entwicklung der Touring-Clubs<br />

in steigender Entwicklung begriffen.<br />

In verschiedenen Ländern stehen Neugründungen<br />

von nationalen Sektionen bevor.<br />

Der vom T. C. S. verteilte'«Europa Touring»<br />

(Redaktion O. R. Wagner), der erste internationale<br />

Automobilführer, fand bei allen Delegierten<br />

eine ausgezeichnete und lobende<br />

Aufnahme. Es ist zweifellos, dass diesem bedeutendem<br />

Werke in allen automobilistischen<br />

Kreisen weiteste Verbreitung zukommen<br />

wird.<br />

Der gesellige Teil der Generalversammlung,<br />

der einen vorzüglichen Verlauf nahm, führte<br />

die Teilnehmer u. a. in zwei Exkursionen<br />

nach dem Haag und nach Scheveningen.<br />

Die Generalversammlung in Amsterdam bildet<br />

für den internationalen Verband für Tourismus<br />

einen Markstein. Sie war eine bedeutsame<br />

Kundgebung für die ausserordentliche<br />

Bedeutung dieser internationalen Vereinigung,<br />

sie zeigt daneben aber auch, welch<br />

bedeutende Rolle innerhalb ihrer Reihen dem<br />

T. C. S. sowohl durch seine Persönlichkeiten<br />

als durch seine wertvollen Pubikationen zukommt,<br />

t.<br />

Der T C. S. und das<br />

eidgenössische Strafgesetzbuch<br />

Wie wir unsern Lesern bereits mitgeteilt<br />

haben, hat der Schweizerische Touringclub<br />

vor einiger Zeit zu handen der eidgenössischen<br />

Räte und des Bundesrates eine Denkschrift<br />

durch Herrn Dr. H. Meyer-Wild in<br />

Zürich verfassen lassen, die zu einzelnen Artikeln<br />

des kommenden Schweizerischen<br />

Strafgesetzbuches Stellung nimmt, und ganz<br />

besonders darauf Gewicht legt, dass insbe-<br />

Sir Michael Fairlie atmete erleichtert auf.<br />

«O Gott!», sagte er vor sich hin.<br />

Dann trat auch er hinaus' auf die Terrasse und<br />

schaute sich um. Mit vollen Segeln steuerte<br />

Mrs. Bytheway üebr den Rasenplatz dorthin,<br />

wo man Mr. Cherrys wohlgepflegtes Haupt<br />

und die Glatze ihres Gatten über einem Rhododendronbusch<br />

hervorragen sah. Mike überlegte<br />

kurz. Es verlangte ihn ja sehr nach<br />

einem kleinen Plauderstündchen mit seinem<br />

Stellvertreter, aber der gegenwärtige Augenblick<br />

schien ungeeignet. Später würde er den<br />

Kerl schon allein erwischen. Und damit<br />

wandte er sich in die entgegengesetzte Richtung,<br />

auf der Suche nach Miss Anne Kent.<br />

Er hatte nicht lange zu suchen. Als er um<br />

die Ecke des Hauses kam, hörte er Stimmen<br />

hinter einem Gesträuch hervor.<br />

«Also schauen Sie, seien Sie doch nett!<br />

Ich tu' Ihnen ja nichts. Nur einen geben Sie<br />

mir.»<br />

«Werden Sie nicht gleich gehen, Sie kleines<br />

Biest!»<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

sondere im allgemeinen Teil des Entwurfs<br />

Rücksicht auf den modernen Strassenverkehr<br />

genommen wird, und im besondern Teil die<br />

einzelnen Tatbestände so zu fassen sind, dass<br />

deren Anwendung auf Verkehrsvergehen<br />

wirklich befriedigen können.<br />

Die Eingabe des Schweizerischen Touringclubs<br />

hat bei den Räten erfreulicherweise<br />

eine gute Aufnahme gefunden und ist auf<br />

volles Verständnis gestossen. Was das Wichtigste<br />

an der ganzen Sache ist, die Räte sind<br />

bereit, in engster Fühlungnahme mit den<br />

automobilistischen Kreisen zu legiferieren,<br />

Das ist gewiss ein grosser Fortschritt. So hat<br />

auch der Präsident der zuständigen ^nationalrätlichen<br />

Kommission, Herr Nationalrat Seiler,<br />

dem Bureau des T. C. S. zu wissen gegeben,<br />

dass die Kommission am 3. September,<br />

nach Wengen zur weitern Beratung der<br />

ganzen Materie einberufen, und dass er jederzeit<br />

bereit sei, Wünsche des T. C S. in<br />

wohlwollendster Weise zur Prüfung entgegenzunehmen.<br />

Im übrigen ist ja auch bereits<br />

ein merklicher Erfolg zu buchen, indem der<br />

Rat bei Behandlung des Artikels 35 die kürzeste<br />

Dauer der Gefängnisstrafe nicht auf 8<br />

Tage, sondern auf drei Tage festsetzte. Dabei<br />

hat sich ganz speziell Herr Nationalrat<br />

Vallotton-Warnery ein Verdienst erworben,<br />

hoffen wir nur, dass auch in den kommenden<br />

Beratungen, die Anträge und Begehren des<br />

T. C. S. gleiche Berücksichtigung finden werden.<br />

Jl:<br />

Die wirtschaftliche Bedeutung<br />

des Strassenbaues.<br />

Ungezählte Jahrtausende hindurch bahnte<br />

sich der Mensch einzeln oder in Gruppen<br />

seinen Weg in unbekannte Gegenden, zu<br />

neuen Futterplätzen, fast immer in harten;<br />

Kämpfen und unter blutigen Opfern. Für militärische<br />

Zwecke wurden die ersten wirklichen<br />

Strassen gebaut, die erst die Schlagkraft<br />

der Heere durch ihre Bewegungsmöglichkeit<br />

schafften. Ihre Reste sind noch bis<br />

in unsere Zeit erhalten. Unerhört langsam<br />

ging der Verkehr in alter Vorzeit vor sich<br />

und klein waren die Mengen der beförderten<br />

Güter und die Zahl der Reisenden. Man<br />

kann sich heute kaum noch vorstellen, dass<br />

zur Zeit Friedrichs des Grossen ein vollbe-<br />

Iadener Planwagen mindestens drei Tage<br />

brauchte, um von Magdeburg nach Berlin<br />

zu gelangen. Fuhr er die alte Strasse von<br />

Magdeburg nach Prag, und mochte er es so<br />

schnell versuchen wie er wollte, so kostetedas<br />

sieben Tage, und von Magdeburg zur<br />

Kaiserstadt Wien mindestens zwölf Tage.<br />

Nicht viel kürzere Zeit brauchte man zum<br />

Reisen und mancher machte erst sein Testament,<br />

ehe er eine Reise von 100 km antrat, 1<br />

ein Ereignis, von dem er sicher sein ganzes<br />

Leben sprach, von dem heute kaum noch<br />

ein Knabe in einem Dorfe viel Aufhebens<br />

macht. Die Warenmassen, die selbst im Mittelalter<br />

noch befördert wurden, waren für<br />

unsere Begriffe winzig. Man spricht gern<br />

von dem gewaltigen Handel der Fugger und<br />

Welser; soweit er über die Alpenpässe ging,<br />

machte er nach den zuverlässigen Berechnungen,<br />

wie in «Bauen und Wirtschaft» zu<br />

lesen ist, kaum zwei Güterzüge im ganzen<br />

Jahre aus, während jetzt allein durch den<br />

schwarzen Tunnel des St. Gotthard etwa<br />

100 Güterzüge täglich elektrisch hindurchgezogen<br />

werden. Die Siedlung der Menschen<br />

war geradezu durch .die möglichen<br />

Transportmengen und Entfernungen bedingt.<br />

Ueber das ganze Land verstreut befanden<br />

sich kleine Städte, die meistens 20 bis 30 km<br />

auseinander lagen, eine Entfernung, die man<br />

gut mit dem Fuhrwerk an einem Tage hin<br />

und zurück bewältigen konnte.<br />

Als nun die Eisenbahn aufkam, klagten<br />

selbst bewährte Volkswirte, dass nicht nur<br />

die Drehkrankheit die Menschen erfassen<br />

würde, sondern man prophezeite auch, die<br />

Landstrassen würden vereinsamen und verfallen.<br />

Der Durchgangsverkehr zwar ging<br />

von der Landstrasse auf Eisenbahn und<br />

Schiffahrt über, die an ihren Kreuzungspunkten<br />

liegenden Ortschaften und Gasthöfe verödeten.<br />

In der letzten Zeit schreitet das Tempo<br />

des Strassenbaus in der ganzen Welt viel<br />

schneller als das des Eisenbahnbaues voran.<br />

Am stürmischsten war diese Entwicklung in<br />

den Vereinigten Staaten von Amerika. Vor<br />

100 Jahren hatte man dort kaum 2000 km<br />

Strassen, und jetzt hat man vier Millionen<br />

Kilometer, das heisst, auf den Kopf der Bevölkerung<br />

die zwölffache Strassenlänge wie<br />

bei uns, dem am ältesten kultivierten Lande.<br />

Die Ursache hierfür liegt in der enormen<br />

Zunahme des Automobilverkehrs, der in<br />

steigendem Masse den Personen- und Güternahverkehr<br />

an sich riss. Die Langsamkeit<br />

der Beförderung auf der Landstrasse wurde<br />

durch das Automobil überwunden. Leicht<br />

und schnell kann man von jedem Punkte<br />

eines Ortes zu jedem eines anderen Ortes<br />

gelangen, wenn brauchbare Strassen vorhanden<br />

sind, während eine derartige Möglichkeit<br />

bei der Eisenbahn durch geringe<br />

Zugfolge oft in Frage gestellt wird. Durch<br />

das Automobil sind neue Gebiete erschlossen<br />

worden, die alte, gemütliche Postkut-


t<br />

N fl 59 — <strong>1928</strong><br />

Sport<br />

vom<br />

Ueberflüssig hervorzuheben, dass herrlichstes<br />

Sommerwetter, sowohl in Italien, wie in<br />

Frankreich und Belgien, die Veranstaltung<br />

vom letzten Sonntag begünstigte, weshalb es<br />

auch am nötigen Massenandrang nicht fehlen<br />

konnte. Auf dem Programm unseres südlichen<br />

Nachbars stand als «obligatorisch sonntägliches<br />

Autorennen» (man wundert sich tatsächlich<br />

über die unermüdliche Organisationslust)<br />

das<br />

Susa—Moncenisio-Rennen.<br />

Campari, ohne den man sich ein italienisches<br />

Rennen bald kaum mehr vorstellen<br />

kann, erzwang sich auf seinem unzertrennlichen<br />

Alfa-Romeo-Rennwagen einen neuen,<br />

absoluten Rekord der 22.100 km langen, steilen<br />

und kurvenreichen Bergstrecke. Auch bei den<br />

1500 ccm führte Ramponi die Alia-Romeo-<br />

Marke zum Siege, während Biondetti bei den<br />

1100 ccm auf Salmson den ersten Platz belegte.<br />

Alfiere Maserati, der sich geraume Zeit<br />

von der Piste fernhielt, feierte mit einem<br />

beachtenswerten Sieg bei den Sportwagen<br />

(beste Zeit dieser Kategorie) eine triumphale<br />

Wiederkehr. Resultate :<br />

Rennwagen.<br />

2000 ccm: 1. Campari (Alfa Romeo), 17' 12%"<br />

(Stundenmittel 78,473 km); 2. Borzacchini (Maserati),<br />

17' 21%"; 3. Aimini (Delage), 18' 43%".<br />

1500 ccm: 1. Ramponi (Alfa Romeo), 18' 33%";<br />

2. Tonini (Maserati), 19' 23%"; 3. Cesari (Chiribiri),<br />

19' 28%"; 4. Vittoria (Bugatti), 19' 29%";<br />

5. De Giovanni (Alfa Romeo), 19' 53%"; 6. Grassi<br />

(Bugatti), 21' 03%"; 7. Marel (Bugatti), 21' 43".<br />

1100 ccm: 1. Biondetti (Salmson), 19' 35"; 2.<br />

Lobre (B.ft'.C.), 20' 13";<br />

Sportwagen.<br />

Ueber 3000 ccm: 1. Balestrero (La Salle), 21'<br />

36"; 2. Roy (Isotta Fraschini), 23' 13%".<br />

3000 ccm: 1. Mannoni (Ansaldo), 20' 50%"; 2.<br />

Colombo (Lancia), 21' 35%";<br />

2000 ccm: 1. Alfieri Maserati (Maserati), 18'<br />

21" (Stundenmittel 73,568 km); 2. Moriondo (Itala),<br />

20' 40";<br />

1500 ccm: 1. Bona (Alfa Romeo), 19' 23%";<br />

2. Sartorio Arrigo (Alfa Romeo), 21' 21%", >•<br />

Der Grand Prix de la Marne<br />

— letzten Sonntag über 400 km auf dem Circuit<br />

von Queux-Thillois, organisiert durch<br />

den A. C. von Ardennes-Champagne-Argonne,<br />

zum vierten Mal ausgetragen — wurde eine<br />

sichere Beute des jungen und bekannten französischen<br />

Bugattifahrers Chiron. Einen spannenden<br />

Zweikampf lieferten sich Auber (Bugatti)<br />

und Valette (Amilcar). Bei den 1100<br />

ccm war d'Havrincourt auf Salmson den beiden<br />

mit Kompressor ausgerüsteten Amilcarwagen<br />

nicht gewachsen. Resultate :<br />

2 Liter: 1. Chiron (Bugatti), 3 Std. 00' 47%"<br />

(Std.-km 182,750); 2. Gauthier (Bugatti, 3 Std. 21'<br />

03%".<br />

1500 ccm: 1. Auber (Bugatti), 3 Std. 25' 01%"<br />

(Std.-km 117,061); 2. Tersen (Bugatti), 3 Std. 36'<br />

Soxxxx-fcaiör<br />

44%"; 3. Delaroche (Bugatti), 3 Std. 40' 28%";<br />

4. d'Ahetze (Bugatti); 5. Cadet (Bugatti); 6. Mme<br />

Schell (Bugatti).<br />

1100 ccm: 1. Scarron (Amilcar), 3 Std. 34'<br />

50%" (Std.-km 111,711); 2. Valette (Amilcar), 3<br />

Std 36' 13%"; 3. d'Havrincourt (Salmson), 3 Std.<br />

59' 42%"; 4 Gondoin (Gaban); 5. Wargnier (Rally);<br />

6. Muraour (Rally).<br />

Die Sieger des Grand Prix von<br />

Belgien.<br />

Wie schon aus unserem ersten Bericht in<br />

der Montagnummer über das traditionelle belgische<br />

24-Stunden-Rennen ersichtlich war,<br />

standen die Chancen am Ende der achten<br />

Stunde stark zugunsten der Alia-Romeo-<br />

Equipe Ivanowsky und Marinom. Ihr schärfster<br />

Gegner, die Bugatti-Equipe Reynartz-<br />

Charlier, verlor in der 35. Runde durch einen<br />

unerwarteten Halt ausserordentlich viel Zeit,<br />

kam also für einen ersten Platz nicht mehr in<br />

Betracht. Morgens 1 Uhr mussten Schneider<br />

und Amilcar aufgeben ; die beiden Wagen<br />

standen in Flammen. Das gleiche Schicksal<br />

ereilte den Bugatti-Wagen Manzos. Kurz darauf<br />

steuerte Charlier seinen Wagen mit lodernden<br />

Rauchfahnen an den Tribünen vorbei<br />

Ḋer Rekord des Renrens, lautend auf<br />

2294,6 km, seit 1926 von Peugeot gehalten,<br />

wurde nach 22 Stunden — also zwei Stunden<br />

vor Rennschluss — von der siegreichen Alfa-<br />

Romeo-Equipe erreicht. Noch 17 Fahrer befanden<br />

sich zu jenem Zeitpunkt im Rennen.<br />

Als nach 24 Stunden ununterbrochenen Rundens<br />

die erhitzten Wagen angehalten wurden,<br />

hatten die Sieger Ivanowsky-Marinoni insgesamt<br />

2563,9 km zurückgelegt und damit einen<br />

neuen absoluten Rekord geschaffen. Resultate<br />

:<br />

lieber 3 Liter: 1. Chrysler III (De Vere-Mangin),<br />

2231,300 km; 2. Chrysler I (Zehender-Ledure),<br />

2201,700 km; 3. Chrysler II (Rossignol-Stoffel),<br />

2038 km; 4. Chrysler IV (Hommel-Springuel),<br />

1752,300 km.<br />

3 Liter: 1. Lancia (Gouvion-Comte Levrelle),<br />

2083,300 km.<br />

2 Liter: 1. G. Irat I (Burie-Rost), 2158,700 km;<br />

2. G. Irat IV (Andre-Comte Kervyn), 1860,300 km;<br />

3. Barette Sp, (Barette-Simons), 1703,300 km.<br />

' 1500 ccm: 1. Alfa-Romeo I (Ivanowsky-Marinoni),<br />

2563,900 km (St.-km 102,600); 2. Bugatti<br />

(Evrard-Barthelemy), 2007,600 km; 3. Chenard-<br />

Walcker (Breyre-Cornet), 1845,100 km.<br />

1100 ccm: 1. Ariea II (Delano-Duray), 1879,100<br />

km; 2. Aries I (Laly-Rigal), 1806,300; 3. S.C.A.P.<br />

(Taesch-Simans), 1576,800 km; 4. La Licorne (Dore-<br />

Treunet), 1544,400 km.<br />

750 ccm: 1. Senechal (Thelluson), 1395,800 km.<br />

REVUE AUTOMOBILE<br />

v.<br />

3E5uo3Lt;es<br />

Einer Statistik des Zürcherischen Strassenbahn-Inspektorates<br />

zufolge weisen die Unfälle<br />

für das erste Halbjahr <strong>1928</strong> eine «bedenkliche<br />

Zunahme» auf. Betrug die Zahl<br />

der Unfälle 1926 insgesamt 203, 1927 225, so<br />

ist sie dieses Jahr allein in den ersten sechs<br />

IVfonaten auf 264 gestiegen.<br />

In London wird die Einrichtung von Taxi-<br />

Motorbooten auf der Themse zur raschen Bewältigung<br />

des Uferverkehrs ernsthaft in Erwägung<br />

gezogen.<br />

*<br />

Die Autogesellschaft Kirchberg (St. Gallen)<br />

beförderte vom 1. Mai 1927 bis 30. Juni <strong>1928</strong><br />

36,000 Personen.<br />

Ein junger Oesterreicher überquerte dieser<br />

Tage in einem sieben Fuss langen und 2 Fuss<br />

breiten Paddelboot den Kanal und landete<br />

wohlbehalten in Dover.<br />

Die Grossstadt Zürich besitzt heute 223,499<br />

Einwohner. Die Einwohnerschaft hat seit<br />

dem Vorjahre neuerdings um 7200 Köpfe zugenommen.<br />

Der Schnellzug Pisa-Spezia überfuhr dieser<br />

Tage an einem unbewachten Bahnübergang<br />

ein mit zwei Kaufleuten besetztes Auto<br />

und tötete beide Insassen.<br />

Eine wirksame Erleichterung in der Bekämpfung<br />

des üppig schmarotzenden Verbrechertums<br />

erhofft man in New-York durch<br />

die Erfindung einer Photo-Detektiv-Kamera,<br />

die an Türen oder Geldschränken beliebig<br />

angebracht, die Herren Einbrecher blitzschnell<br />

konterfeit.<br />

Maserati, die junge, aufstrebende italienische<br />

Automobilmarke, hat sich offiziell für den Grossen<br />

Preis von Europa (9 .September in Monza) eingeschrieben,<br />

v.<br />

Robert Benoist, Automobil-Weltmeister von 1927,<br />

wird sich am Kriterium der Asse von San Sebastian<br />

mit einem 2-Liter-Bugatti-Wagen beteiligen, v.<br />

Zu der Zielfahrt nach der Schwarzwaldhaupt<br />

stadt Freiburg im Breisgau, veranstaltet vom Allgemeinen<br />

Deutschen Automobil-Club anlässlich des<br />

internationalen A.D.A.C.-Rennens um den Bergxekord<br />

<strong>1928</strong>, wird uns noch mitgeteilt, dass sich<br />

an dieser Zielfahrt (4. und 5. August) nicht nur<br />

-txl3xi.xx.t;es<br />

Ein Opfer der gefährlichen Auspufigase<br />

wurde dieser Tage ein junger Mann in Rüti.<br />

Er hatte den Motor in der geschlossenen<br />

Garage angelassen — ein Vorgehen, vor dem<br />

gerade in den Spalten unseres Blattes<br />

eindringlich genug gewarnt worden ist.<br />

Dass ein Verkehrspolizist selbst in der<br />

Riesenstadt London ein weiches Herz und<br />

einen nicht minder wackeren Humor besitzt,<br />

bewies dieser Tage der blaue Tomy vor dem<br />

St. James-Palace, als er den gewaltigen Verkehr<br />

abstoppte und eine, weiss Gott woher,<br />

verirrte Entenmutter mit ihren watschelnden<br />

Kleinen ungefährdet über den Platz ziehen<br />

Hess.<br />

Ein texikanischer Wolfsjäger hat sich zu<br />

seinen Jagdzügen die moderne Verkehrstechnik<br />

zunutze gemacht und rückt nun den<br />

schlimmen Würgern seiner Viehbestände von<br />

einem Flugzeug aus zu Leibe.<br />

In Amerika ist wieder einmal ein sensationeller<br />

Weltrekord geschaffen worden:<br />

Georges Weber brachte es fertig, mit verbundenen<br />

Augen einen Kunden in 1 Minute und<br />

18 Sekunden zu rasieren. — Ueber den Zustand<br />

des Kunden ist allerdings nichts zu<br />

erfahren.<br />

In Chicago stehen laut den Mitteilungen<br />

des Polizeikommissärs den 30,000 gewerbsmässigen<br />

Banditen 500 Detektive gegenüber,<br />

die allerdinigs mit Kampfflugzeugen und Panzerautos<br />

ausgerüstet sind. In den letzten<br />

vier Jahren sind 1800 Morde registriert worden,<br />

wovon 45 Opfer allein unter der Polizei<br />

zu suchen sind. — Ein Journalist hat ja einmal<br />

den treffenden Witz gemacht, dass<br />

heute das Leben eines Amerikaners in China!<br />

nicht mehr gelte als in Chicago. xi.<br />

Mitglieder des A.D.A.C., sondern auch Mitgliedes<br />

der ihm befreundeten Clubs beteiligen können. So<br />

z. B. des A. v. D. und aller ihm angeschlossenen!<br />

Kartellclubs, des Automobil-Clubs der Schweiz, des<br />

Schweizerischen Touring-Clubs und sämtliche an-i<br />

dem internationalen Clubs, mit denen der A.D.A.Gj<br />

freundschaftliche Beziehungen unterhält. +<br />

(Fortsetzung von Seite 2)<br />

sehe feiert in den modernen Reisekraftwagen<br />

ihre Auferstehung und ständig nimmt<br />

der Reiseverkehr zu. Ihn zu ermöglichen<br />

und zu fördern ist Aufgabe des Staates.<br />

Produktive Erwerbslosenfürsorge ist es,<br />

wenn man Strassen baut, auch wenn keine<br />

";>rivatwirtschaftliche Rentabilität errechenbar-ist.<br />

Man wird es in einer künftigen<br />

Zeit nicht verstehen, warum man diese Möglichkeiten<br />

in unserer Zeit bei dem Brachliegen<br />

von Hundertausenden von willigen Arbeitshänden<br />

nicht ausgenutzt hat. Denn jede<br />

Verkehrserleichterung wird auf die Dauer<br />

dem Lande viefach zugute kommen, das sie<br />

geschaffen hat.<br />

Nachahmenswert.<br />

Das deutsche Landesgewerbeamt sieht bei<br />

genügender Beteiligung von Ende Juli des<br />

Jahres an in Stuttgart einen Autoreparaturkurs<br />

von einer Dauer von 3—4 Wochen vor.<br />

Teilnahmeberechtigt sind Mechaniker und<br />

Schlosser, welche die Gesellenprüfung abgelegt<br />

haben, eine mehrjährige Tätigkeit als<br />

Geselle nachweisen können und die für Autoreparaturen<br />

nötigen Arbeitstechniken bereits<br />

beherrschen.<br />

Wir haben in der «Automobil-Revue» schon<br />

wiederholt den technischen Bildungskursen<br />

für eigentliche Motortechniker das Wort gesprochen.<br />

Dafür sollten unsere technischen<br />

Mittelschulen zur Verfügung stehen. Die Frage<br />

wird beim rapid zunehmenden Automobilismus<br />

dringend. Diese nun in Deutschland<br />

vorgesehenen 3—4wöchigen Wiederholungsund<br />

Erweiterungskurse für Schlosser und Mechaniker<br />

sind ebenfalls begrüssenswert. Diese<br />

Art von Kursen dürften denn auch in der<br />

kommenden Berufsberaterkonferenz in Magglingen<br />

ebenfalls zur Sprache gebracht werden.<br />

Die Durchführung solcher Kurse wäre<br />

bei uns ein leichtes. Wir haben starke Gewerbeverbände,<br />

besitzen die nötigen Berufsverbände,<br />

Gewerbeschulen und Gewerbemuseen<br />

stehen in schöner Zahl zur Verfügung,<br />

um solche Kurse abhalten zu können. An Automobilfachleuten<br />

fehlt es ebenfalls nicht. Aber<br />

auf die Initiative kommt es an. Und wenn es<br />

bei uns auch immer ein wenig langsamer geht<br />

-^und die Frage gründlich erdauert werden<br />

v muss, so ist doch auf eine Realisierung solcher<br />

Autoreparaturkurse zu hoffen. U<br />

HAT GROSSEN ERFOLG AN DER<br />

!Z BIDEÜ-BU<br />

ERHIELTEN:<br />

Fünf Horch-PulIman^Limousmen<br />

Drei Horch-Cabriolets, 4- u. 6 plätzig<br />

Ein Horch-Phaeton<br />

Ein Horch-Roadster-Cabriolet<br />

Der Beifall bei Publikum und Preisrichtern<br />

war beispiellos. Der Eleganz und Schönheit<br />

der Karosserien der neuen Modelle gelang<br />

den auch konstruktiv erstklassigen HORCH 8<br />

ins Zentrum des Interesses zu stellen; unter<br />

über hundert Teilnehmern nahm er eine Vorzugsstellung<br />

ein. Das Berliner Tageblatt<br />

spricht von „ den berauschenden<br />

Horch-Cabriolets und<br />

-Limousinen"<br />

VERTRETER DER HORCH WERKE FÜR DIE SCHWEIZ!<br />

BASEL* ZÜRICH-BERN<br />

1<br />

Campari, der bekannte italienische Alfa-Romeo-<br />

Falirer schuf letzten Sonntag am Susa-Moncenisio<br />

emen neuen Rekord.<br />

Nächsten Sonntag:<br />

Grosser Preis von Deutschland<br />

für Sportwagen<br />

Fahrer und Fahrzeuge.<br />

Der dritte und letzte Nennungsschluss zum<br />

Qrossen Preis von Deutschland für Sportwagen<br />

hat ein Ergebnis gebracht, wie es<br />

in der Geschichte des deutschen Automobilsports<br />

seit dem Kaiser-Rennen im Taunus im<br />

Jahre 1907 noch nicht wieder da war.<br />

Bei dem nächsten Sonntag auf dem Ntirburgring<br />

zum Austrag gebrachten Rennen<br />

handelt es sich um eine internationale Veranstaltung<br />

im wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Von 35 Teilnehmern, die sich bis 15. Juni gemeldet<br />

hatten, sind es bei definitivem Meldeschluss<br />

am 29. Juni, 6 Uhr abends, 45 geworden.<br />

Zudem ereignet es sich, dass<br />

zum ersten Male in Deutschland Wagen englischer<br />

Herkunft an einem Rennen teilnehmen,<br />

zwei Antipoden der englischen Industrie:<br />

der kleine leichte Marendaz von rund 1500<br />

Kubikzentimeter und der starke Viereinhalb-<br />

Liter-Bentley-Wagen. Zum ersten Male also<br />

werden die Farben grün, blau, rot, rot und blau<br />

und weiss, welche die Nationalität England,<br />

Frankreich, Italien, Tschechoslo vakei und<br />

Deutschland kennzeichnen, wie es das Internationale<br />

Reglement vorschreibt in einem<br />

Felde beisammen sein.<br />

Aus dem Gros der Startenden greift Ing.<br />

L. Jonasz in der A. A. Z. einige der markantesten<br />

Typen heraus. Wir möchten nicht umhin<br />

unseren Lesern die, angesichts des bevorstehenden<br />

Austrages besonders interessanten<br />

Ausführungen bekanntzugeben. Ing L.<br />

Jonasz schreibt:<br />

In erster Linie interessieren die ausländischen,<br />

bisher in Deutschland nicht gestarte-


tten Wagen, aber auch ein für Deutschland<br />

bemerkenswertes Novum, die Beteiligung<br />

eines kleinen Dixi-Wagens, jener Type, die<br />

in der letzten Reichs- und Alpenfahrt des<br />

iA. D. A. C. so Hervorragendes geleistet hat,<br />

muss hervorgehoben werden. Die scharfe<br />

Erprobung in der Alpenfahrt gibt alle Hoffnung,<br />

dass das kleine Fahrzeug auch die<br />

überaus schwere Strecke des Nürburg-Rings<br />

meistern wird.<br />

Mit der Meldung des kleinen Dixi verschiebt<br />

sich die Spanne der Motorleistungen,<br />

die nun zwischen einem Zylinderinhalt von<br />

780 ccm und 7100 ccm, also nahezu 1 :10<br />

(pendelt. Symbolisch für die Entwicklung des<br />

Automobilmotors ist, dass Einheiten kleinster<br />

Abmessung zur Bewältigung der nämlichen<br />

'Aufgabe gleichzeitig antreten. Der kleine<br />

Dixi bekommt einen Kompressor als Angebinde<br />

auf die Reise über den Nürburg-<br />

Ring . . . Die Sensatinon des dritten Nennungsschlusses<br />

bildet neben der Meldung des<br />

englischen Bentley-Wagens die Fabrikmeldung<br />

von<br />

Bugatti mit nicht weniger als vier Wagen<br />

des Fabrikteams.<br />

Fahrer von Rang, wie Chiron, Graf Brilli-<br />

Peri, ConelH und Minoia, werden sie steuern,<br />

und damit ist dem deutschen Fabrikteam der<br />

Mercedes ein ebenbürdiger Gegner entstanden,<br />

der zur Spannung beim Rennverlauf<br />

wesentlich beitragen wird. Zum ersten Male<br />

meldet in einem Grossen Preise von Deutschland<br />

eine ausländische Fabrik ihr Team, sie<br />

erhöht damit die Zahl ihrer teilnehmenden<br />

Wagen auf nicht weniger als 17. Die Wagennationalität<br />

ergibt sich somit wie folgt: Von<br />

der Gesamtzahl der 45 gemeldeten Wagen<br />

sind 21 französischen Ursprungs, der zuerst<br />

gemeldete Corre-La Licorne wurde gegen<br />

ein B. N. C. getauscht, so dass jetzt die<br />

Marken Amilcar, B. N. C., Bugatti, Bignan,<br />

die neugemeldeten Lombard, Talbot und<br />

D'Yrsan vertreten sind. Vier italienische<br />

Marken: Chiribiri, Itala, Lancia undO.M. sind<br />

mit fünf Wagen zur Stelle, die englischen<br />

Fabrikate mit zwei Wagen, Bentley und<br />

Marendaz. An deutschen Wagen zählen wir<br />

elf, die sich auf die Firmen Daimler-Benz,<br />

Steyr, N.A. G., Dixi, Hag-Gastell und Pluto<br />

verteilen.<br />

Die Fahrer nach Nationalität betrachtet,<br />

weisen ein Ueberwiegen deutscher Lenker<br />

auf, von denen 29 steuern werden. Daran<br />

schliessen sich sieben französische Fahrer,<br />

fünf Italiener, zwei Engländer und zwei<br />

Tschechoslovakem Das technische Bild stellt<br />

sich nach dem definitiven Meldeschluss<br />

wie folgt: Von den 45 Wagenmotoren sind 35<br />

mit Kompressor ausgestattet, man kann also<br />

im Vergleich zu dem vorjährigen Grossen<br />

Preis nicht von einem Rückgang in der Anwendung<br />

des Gebläses sprechen. Der Achtzylinder<br />

ist mit zehn Exemplaren nur in der<br />

Wertungsgruppe II vorkommend, der Sechs-,<br />

zylinder hat mit 16, in allen Gruppen vorkommend,<br />

die Majorität. Auf die einzelnen<br />

Gruppen verteilt er sich in Gruppe I, die nur<br />

Sechszylinder aufweist, acht, in Gruppe II<br />

zwei und in Gruppe III sechs. Es sei erinnert,<br />

dass die Wertungsgruppen, die die- internationalen<br />

Klassen zusammenfassen, in Gruppe<br />

I über 3000 ccm, in Gruppe II über 1500 bis<br />

3000 ccm, in Gruppe III über 750 bis 1500<br />

ccm reichen.<br />

Die Nennungsliste.<br />

Wertungsgruppe I: Ober 3000 ccm.<br />

1. Georg Kimpel, Ludwigshafen, Mercedes-Kompr.<br />

7068 ccm.<br />

2. Ernst Carstens, Elmshorn, Mercedes-Kompr<br />

7068 ccm.<br />

3. Otto Spandel, Nürnberg, Steyr 4911 ccm.<br />

4. Daimler-Benz, Fahrer: Chr. Werner, Mercedes-<br />

Kompr. 7068 ccm.<br />

5. Daimler-Benz, Fahrer: Otto Merz, Mercedes-<br />

Kompr. 7068 ccm.<br />

6. Daimler-Benz, Fahrer: R. Caracciola, Mercedes-<br />

Kompr. 7068 ccm.<br />

7. Daimler-Benz, Fahrer: Willy Walb, Mercedes-<br />

Kompr. 7068 ccm.<br />

8. Birkin,London, Bentley 4400 ccm.<br />

Wertungsgruppe II: über 1500 bis 3000 ccm.<br />

1. V. Junek, Prag, Bugatti-Kompr. 2246 ccm.<br />

2. Graf E. v. Kainein, Schloss Domnau, Bugatti-<br />

Kompr. 2246 ccm.<br />

3. F. K. Mettenheimer, Frankfurt a. M„ Bugatti-<br />

Kompr. 2246 ccm.<br />

4. A. Tommassini-Matiucci, Citta di Gastello, O.M<br />

2000 ccm.<br />

5. Pierre Clause, Paris, Bignan-Spezial 2000 ccm<br />

6. G. Kappler, Gernsbach, Bugatti-Kpr. 1976 ccm<br />

7. Huldreich Heusser, Klein-Schmalkalden, Bugatti-Kompr.<br />

2246 ccm.<br />

8. A. W. Modersohn, Bielefeld, N.A.G.-Kompr.<br />

2999 ccm.<br />

9. A. Momberger, Frankfurt a. M., Bugatti-Kompr.<br />

2246 ccm.<br />

10. Edmund Martin, München, Lancia 2570 ccm.<br />

11. Luigi Scarfiotti, Turin, Lancia 2570 ccm.<br />

12. Fritz Gömöri, Frankfurt a. M., Itala 1980 ccm.<br />

13. Ettore Bugatti, Molsheim, Fahrer: Louis Ghiron,<br />

Bugatti-Kompr. 1976 ccm.<br />

14. Graf Brilli-Peri, Bugatti-Kompr. 1976 ccm.<br />

15. Gaberto Gonelli, Bugatti-Kompr. 2246 ccm.<br />

16. Gav. F. Minoia, Bugatti-Kompr. 2246 ccm.<br />

Wertungsgruppe III: Ober 750 bis 1500 ccm.<br />

1. G. W. Andreae, Frankfurt a. M., Bugatti-Kompr.<br />

1485 com.<br />

2. Hugo Urban-Emmrich, Prag, Talbot-Kompr.<br />

1500 ccm.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N° 59,<br />

3. Hans Simons, Berlin, Bugatti-Kompr. 1485 ccm.<br />

4. E. v. Halle, Frankfurt a. M-, Amilcar-Kompr.<br />

1097 ccm.<br />

5. Harry Stumpf, Mainz, Hag-Gastell-Kompr.<br />

1487 ccm.<br />

6. Willy Seibel, Diez a. Lahn, Bugatti-Kompr.<br />

i485 ccm.<br />

7. Paul Bischoff, Hannover, Chirihiri-Kompr.<br />

'1485 ccm.<br />

8. Michel Dore, Abbeville, B.N.G.-Kompr. 1100 ccm.<br />

9. Raymond Siran, Asnieres, d'Yrsan-Kompr.<br />

1098 ccm.<br />

10. Raymd. Siran, Fahrer: Simas, d'Yrsan-Kompr.<br />

1098 ccm.<br />

11. D. M. K. Marendaz, London, Marendaz-Spezial<br />

1496 ccm.<br />

12. E. G. Burggaller, Berlin, Bugatti-Kpr. 1485 ccm.<br />

13. I. H. Kersting, Bremen, Bugatti-Kpr. 1485 ccm.<br />

14. Hans v. Meister, Frankfurt a. M., Amilcax-<br />

Kompr. 1097 ccm.<br />

15. Dr. O. Bittmann, Brunn, Bugatti-Kpr. 1485 ccm.<br />

16. Gräfin Einsiedel, München, Bugatti-Kompr.<br />

1485 ccm.<br />

17. H. v. Morgen, Berlin, Amilcar-Kompr. 1097 ccm.<br />

18. Emil Zimmermann, Limburg a. Lahn, Pluto<br />

1084 ccm. c<br />

19. Gerh. Macher, Elberfeld, Dixi-Kompr. 780 ccm.<br />

20. Christian Charrier, Paris, Lombard-Kompr.<br />

1100 ccm.<br />

21. L. Morel, Reims, Lombard-Kompr. 1100 ccm.<br />

Internationale Alpenfahrt <strong>1928</strong>.<br />

Am 11. Juli <strong>1928</strong> hätten in Zürich die Vertreter<br />

der Automobil-Clubs von Deutschland,<br />

Oesterreich, Italien und der Schweiz<br />

zusammentreten sollen, um die letzte Feile<br />

an die Organisation der Internationalen Alpenfahrt<br />

<strong>1928</strong> anzulegen. Aus dringenden<br />

Gründen war es jedoch den Herren Mercanti,<br />

Milano, und Fritsch, Berlin, nicht möglich, an<br />

dieser Sitzung teilzunehmen, so dass dieselbe<br />

auf Samstag, den 14. Juli <strong>1928</strong> nach Adenau<br />

verschoben werden musste. In Zürich waren<br />

immerhin die Herren Generalsekretär Friedrich,<br />

vom Oesterreichischen Automobil-Club,<br />

Direktor Hörmann vom Bayerischen Automobil-Club,<br />

Castagnetto, vom Mailänder Automobil-Club,<br />

und Töndury, vom A. C. S., anwesend,<br />

welche in einer ganztägigen Sitzung<br />

die verschiedenen Punkte der Detailorganisation<br />

behandelten.<br />

Es darf heute schon festgestellt werden,<br />

dass punkto Teilnehmer zahl der Veranstaltung<br />

ein voller Erfolg beschieden sein wird.<br />

Die Beteiligung nach Ländern:<br />

Italien<br />

18 Wagen<br />

Deutschland 45 »<br />

Schweiz 17 >,<br />

Oesterreioh 8 »<br />

Tschechoslowakei 3 »<br />

Belgien 3 »<br />

Polen 2 »<br />

England 2 »<br />

Es kann somit heute schon (letzter Nen-j<br />

nungsschluss 15. Juli) mit einer Teilnehmer-'<br />

zahl von<br />

total 98 Fahrern<br />

gerechnet werden, so dass sich die Veran-^<br />

staltung zu einer imposanten sportlichen Ma-<<br />

nifestation auswirken wird. Leider konnten<br />

sich die beiden österreichischen Marken<br />

Austro-Daimler und Steyr aus Gründen der<br />

besondern Bestimmungen des Reglements!<br />

nicht entschliessen, ein Team anzumelden.<br />

Die Markenteams.<br />

Tschechoslowakei: Sbrojovka.<br />

Deutschland: Dixi, Hansa, Brennabor, Cadillac,<br />

Presto, Adler, Wanderer.


N"59 — <strong>1928</strong> AUtOMÜblL-KtVUC<br />

Herrn Prof. E. Steinmann, der neue Vizepräsident<br />

des A. C. S.<br />

A. C. S. SEKTION EMMENTAL. In den letzten<br />

Jahren sind Klagen bei uns eingelaufen, dass der<br />

Verkehr an Schnittersonntagen in Kirchberg und<br />

am Kinderfest in Hindelbank jeweilen auf der<br />

Bern—Zürich-Strasse sozusagen unterbunden werde<br />

vom Festpublikum. Wir haben uns ins Mittel gelegt<br />

und bei den Behörden um Abhilfe gebeten.<br />

Unsere Schritte sind nicht erfolglos geblieben: am<br />

Schulfest in Hindelbank, Sonntag, den 15. Juli und<br />

am Schnittersonntag, den 22. Juli in Kirchberg<br />

wird der Wagenverkehr so umgeleitet werden, dass<br />

Verkehr und Fest einander so wenig wie möglich<br />

ins Gehege kommen. In Hindelbank wird der durchgehende<br />

Verkehr über den Wyler (Arbeitsanstalt)<br />

direkt zum Bahnhof geleitet und in Kirchberg kann<br />

durch einen kleinen Umweg der Sonnenplatz gemieden<br />

werden. An allen in Betracht kommenden<br />

Punkten werden entsprechende Tafeln aufgestellt<br />

sein. Wir sind den Gemeinde- und Staatibehörden<br />

für diese Verfügung dankbar. Wiewohl wir wissen,<br />

dass an beiden Orten die Abhilfe noch keine radikale<br />

ist, bitten wir unsere Automobilisten doch zu<br />

bedenken, dass das Erreichte das unter den obwaltenden<br />

Umständen darstellt.<br />

Sonntag, den 8. Juli hat bei schönstem Wetter<br />

das Sektionspiknik auf dem Grenchenberg stattgefunden;<br />

die Teilnahme hat leider etwas zu wünschen<br />

übrig gelassen. Für die Teilnehmer aber war<br />

es ein prächtiger Tag.<br />

H. Seh.<br />

A.C.S. SEKTION HAUENSTEIN. Die diesjährige<br />

Zuverlässigkeitsfahrt nahm in allen Teilen<br />

einen vorzüglichen Verlauf. Nachmittags 2 Uhr<br />

stellten sich 17 Mitglieder am Start ein, wo ihnen<br />

Hr. A. Rothenbach namens des Vorstandes und der<br />

Sportkommission den Streckenplan, der die zu<br />

durchfahrenden Ortschaften und die auf den verschiedenen<br />

Teilstücken einzuhaltenden Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

enthielt, mitteilte, worauf die meisten<br />

Fahrer samt ihren Begleitern die kurze Zeit<br />

bis zur Abfahrt eifrig zum Kartenstudium und zu<br />

Berechnungen benützten, während von den Kontrolleuren<br />

die Zifferbläter der Kilometer- und Tourenzähler<br />

und der Steigungsmesser verklebt wurden.<br />

Punkt 2 Uhr 30 wurde der erste Wagen auf die<br />

33 km lange Route geschickt, die ganz erhebliche<br />

Anforderungen stellte, da sie von Natur aus reich<br />

an Kurven und Steigungen, bzw. Gefällen und arm<br />

an Strassen erster Güte und zudem kraft Fahrreglement<br />

noch mit verschiedenen Schwierigkeiten und<br />

« Schikanen » versehen worden war. Die Fahrt ging<br />

über Trimbach, Hauenstein, Läufelfingen, Bad<br />

Ramsach, Zeglingen, Ölungen, Schafmatte, Stüsslingen<br />

und zurück nach Ölten, wo nach Eintreffen<br />

am Ziel noch eine Strecke von 100 m im langsamsten<br />

Tempo durchfahren werden musste. Unterwegs<br />

wurden ausser der Geschwindigkeit und Regelmässigkeit<br />

auch noch das richtige Fahren in einer Kurve<br />

und in einer Steigung kontrolliert sowie eine Steigungsschätzung<br />

im Abwärtsfahren durchgeführt.<br />

Sämtliche Konkurrenten absolvierten das klippenreiche<br />

Programm. Erster wurde mit 6 Strafpunkten<br />

auf dem Konto « Regelmässigkeit» und 7 Strafpunkten<br />

in den vier weitern Prüfungen Hr. Otto<br />

Spielmann, Sanitätsgeschäft, auf F. N. Seine nächstfolgenden<br />

Konkurrenten waren Hr. Edgar Widmer,<br />

Garage, mit 22 Strafpunkten, auf Erskine, Hr. Th.<br />

Disteli. Garage, mit 28 Strafpunkten, auf Velie. Hr.<br />

Max Frey, Garage, mit 33 Strafpunkten, auf Pontiac,<br />

Hr. Andrö Kurz, Direktor, mit 37 Strafpunkten,<br />

auf Ceirano, Hr. Schibler-Lips, Kaufmann, mit 37<br />

**<br />

mmm<br />

mmmmmm<br />

Herr M. Wächter, der in Sitten in den Zentralvorstand<br />

gewählt wurde.<br />

Strafpunkten, auf Citroeen, Hr. Theodor Widmer,<br />

Garage, mit 38 Strafpunkten, auf Studebaker. Diese<br />

sowohl wie sechs weitere Teilnehmer (40 bis 69<br />

Strafpunkte) erhielten bei der nachfolgenden Preisverteilung<br />

im Saale des Hotel « Aarhof > kleine Anerkennungen<br />

in Form des A. G. S.-Bechers, während<br />

das letzte Drittel der Teilnehmer (70—113 Strafpunkte)<br />

sich mit der Freude über die interessante<br />

Konkurrenz und mit der alten Erfahrung begnügen<br />

musste, dass bei allen solchen Veranstaltungen halt<br />

immer auch noch ein bisschen von dem wandelbaren<br />

Glück dabei sein muss.<br />

Nunmehr freut sich die Sektion auf ihren nächsten<br />

Programmpunkt: die Sommerfahrt in den<br />

Schwarzwald, die am ersten September-Sonntag<br />

stattfinden soll und für die bereits lebhaftestes Interesse<br />

sich zeigt. Acht Tage später wird die Sektion<br />

die für eine Fahrt der Teilnehmer am Schweiz.<br />

Städtetag in Ölten erforderliche Zahl von Wagen<br />

zu stellen haben. Anmeldungen für beide Anlässe<br />

sind an das Sekretariat zu richten. Dr. H. M.<br />

Ein© Sanktion. Das Bureau des Verwaltungsrates<br />

des T. C. S. hat in seiner Sitzung<br />

vom 9. Juli folgende Mitglieder aus seinen<br />

Listen gestrichen: Gourieff Vladimir, Genf,<br />

welcher in der Nacht vom 8. auf den 9. Juli<br />

dieses Jahres einen Fussgänger überfuhr und<br />

sich durch Flucht den Folgen zu entziehen<br />

suchte; ebenso Stüssy Fridolin, wegen Unlauterkeit.<br />

Des weitern lässt der T. C. S. wissen,<br />

dass die beiden Automobilisten Trolliet<br />

und Schüpbach, welche sich Verfehlungen<br />

zuschulden kommen Hessen, dem Schweizerischen<br />

Touring-Club nicht angehören.<br />

AUTOSEKTION ST. GALLEN-STADT DES T.C.S.<br />

(Untergruppe der Sektion St. G.-A.). Unsere Kommission<br />

hat in ihrer letzten Sitzung (Säntisblick,<br />

Waldstatt) beschlossen, neben der offiziellen Auskunftsstelle<br />

(Office des T. G. S.) eine weitere zu<br />

schaffen für Auskünfte jeder Art betr. Auto-Sport,<br />

Touren, Triptyk etc. Unser Präsidium, Herr Gross,<br />

Marktplatz 8 (im Zentrum der Stadt St. Gallen),<br />

hat sich in zuvorkommender Weise bereit erklärt,<br />

sich diesbezüglich zur Verfügung zu stellen und erteilt<br />

an die Mitglieder des T. C. S unentgeltlich<br />

jede gewünschte Auskunft. (Auf Wunsch Zusammenstellung<br />

von Touren.)<br />

AUTOSEKTION WALDSTÄTTE DES T. C. S.<br />

Nächsten Sonntag, den 15. Juli <strong>1928</strong>, findet die vom<br />

Vorstande aufopfernd vorbereitete Fahrt ins Berner<br />

Oberland mit nachfolgendem detaillierten Programm<br />

statt: Für jene, welbhe gemeinsam fahren wollen,<br />

Start um 6 Uhr morgens beim Clublokal, Hotel<br />

« Engel > in Luzern. Fahrt über Brünig—Interlaken<br />

nach den Trümmelbachfällen.<br />

(Es wird Wert darauf gelegt, frühzeitig — 9<br />

Uhr, — dort einzutreffen, bevor die grosse Schar<br />

der Sonntagsausflügler ankommt.)<br />

¥•'•••••<br />

Eine Stunde Aufenthalt zur Besichtigung der berühmten<br />

Wasserfälle. Weiterreise dem Thunersee<br />

entlang über Hilterfingen oder Spiez. Mittagessen<br />

11.45 im Hotel « Bären > in Oberdiessbach »<br />

Nachmittags über Schallenberg oder Konolfingen<br />

nach Schüpfheim, daselbst im Hotel « Adler » längere<br />

gemütliche Unterhaltung mit unsern Freunden<br />

aus dem Entlebuch. Heimkehr nach Belieben.<br />

Die Ausfahrt findet bei jeder Witterung statt.<br />

Anmeldungen sind bis Freitag, den 13. Juli, abends,<br />

zu richten an Dr. R. Zeiger, Augenarzt, Luzern,<br />

Telephon 31.50.<br />

Dem Wusssche einiger Clubmitglieder entsprechend,<br />

hat der Vorstand beschlossen, Donnerstag,<br />

den 19. Juli <strong>1928</strong>, den Stammtischabend nach auswärts<br />

zu verlegen, und zwar nach Stansstad, Hotel<br />

« Winkelried ». Tanzgelegenheit.<br />

AUTOSEKTION BERN DES T.C.S. Bei herrhchstem<br />

Wetter besuchte gestern der Berner T. C. S.<br />

die Martini-Werke in St. Blaise. Man hatte sich<br />

vor der Fabrik Rendezvous gegeben und war durch<br />

die Leitung des grossen Schweizer Werkes aufs<br />

herzlichste bewillkommt worden. Die Besichtigung<br />

fand das grösste Interesse aller Touringclübler, vermochte<br />

sie doch einen Einblick in die Geheimnisse<br />

des Automobilbaues und seiner lückenlos ineinandergreifenden<br />

Fabrikationsmethoden zu verschaffen.<br />

Nach der Wanderung durch die grossen Fabrik-i<br />

hallen sammelte man sich zur Abfahrt nach Auvernier,<br />

wo man sich den verlockend duftenden «Fischfrass»<br />

herrlich munden liess. Ueberflüssig zu<br />

sagen, dass die Wogen der Gemütlichkeit hochschlugen.<br />

Man ist es sich ja in der Berner T. C. S.-<br />

Familie noch nie anders gewohnt gewesen! — Dem<br />

Veranstalter der Exkursion, Herrn Vizepräsident<br />

Oberst Ruegg, gebührt der aufrichtige Dank aller<br />

Teilnehmer. .+<br />

AUTOSEKTION ZÜRICH DES T. C. S., ORTS-<br />

GRUPPE RAPPERSWIL. Picknickfahrt nach dem<br />

Klöntal. Die Ortsgruppe Rapperswil des T. C S.<br />

Zürich, scheint mit dem Wettergott einen ganz<br />

besonders günstigen Pakt abgeschlossen zu haben.<br />

Dies bewies wiederum die Picknickfahrt vom letzten<br />

Sonntag, 1. Juli. Wenn auch in der Morgenfrühe<br />

noch schwere Wolkenballen bis weit in die Täler<br />

hinunter hingen und die schönsten Reisepläne zu<br />

vernichten drohten: unsere Reisekommission gibt<br />

die Parole zur Abhaltung aus, im sicheren Vertrauen<br />

auf Petrus, der auch heute seine Rapperswiler-Schützlinge<br />

nicht verlassen wird. Und sie behielten<br />

Recht 1<br />

Als sich um 10 Uhr ein Dutzend Wagen zum<br />

Start melden, wagen sich bereits die ersten Sonnenstrahlen<br />

aus den Nebeln hervor.<br />

Gemütlich schlängelte sich die Kolonne dem<br />

stillen Obersee entlang. Schmerikon zu. Prächtig<br />

spiegeln sich die grünen Ufer in den träge dahin<br />

fliessenden Wassern. Jetzt, wo wir nicht von prosaischen<br />

Geschäften auf der Landstrasse gehetzt<br />

werden, lassen wir die Schönheiten der Natur auf<br />

uns einwirken und erstaunen ob all den idyllischen<br />

Fleckchen, die uns der drängende Alltag sonst vorenthielt.<br />

Bald liegt Uznach hinter uns und wir nähern<br />

uns dem bergumrahmten Ländchen des heiligen<br />

Fridolin. Hier herrscht bereits Hochbetrieb. Nach<br />

Netstal zweigen wir rechts ab, erreichen bald das<br />

durch den russischen General Souwarow und seiner<br />

*+***+++**+**+*+


AUTOMOBIL-REVUÄ <strong>1928</strong> — N° 59<br />

geschlagenen Armee bekannt gewordene Dörfchen<br />

Riedern und nun bekommen die Motoren Arbeit.<br />

Wir winken dem gegenüberliegenden kühnen Frohnalpstock<br />

ein letztes Lebewohl zu und schon hat uns<br />

der kühle Tannenwald aufgenommen.<br />

In Rhodannenberg öffnet sich uns ein unvergessliches<br />

Panorama: vor uns der liebliche Klöntalersee,<br />

rechts die Wiggisgruppe und links die ge 5<br />

waltig aufragenden Felsmassen des Glärnisch. Hier<br />

werden wir zu einem unfreiwilligen Halt gezwungen<br />

durch die Nachricht, dass die Seestrasse in<br />

der vergangenen Nacht durch von einem heftigen<br />

Gewitter verursachte Schuttlawine stellenweise versperrt<br />

sei, dass sich aber bereits emsige Hände mit<br />

den Aufräumungsarbeiten beschäftigen.<br />

Wir lassen uns ob dieser Botschaft nicht verdriessen,<br />

ladet uns doch der nahe Gasthof zu einem<br />

willkommenen Frühschoppen ein. So werden wir<br />

von der Nachricht, die Bahn sei wieder frei, eigentlich<br />

eher überrascht.<br />

Bald ist unsere Kolonne wieder in Bewegung.<br />

Rechts dem Seeufer entlang passieren wir die Unfallstellen,<br />

die uns zur Absolvierung einer kleinen<br />

Gymkhana veranlassen, und nun haben wir unser<br />

Ziel erreicht.<br />

In den Vorauen entspinnt sich sofort ein ungezwungenes<br />

Lagerleben. Rasch sind die Wagen parkiert<br />

und ebenso rabch geht es ans «Tischlein deck'<br />

dich». Das Gasthaus Klöntal im «Blätz» liefert uns<br />

die nötige Tranksame dazu.<br />

Um 4 Uhr 30 wird zum Aufbruch geblasen. Unsere<br />

Gesellschaft hat sich in der Zwischenzeit um;<br />

einige Nachzügler vermehrt und 14 "Wagen stark<br />

treten wir die Heimfahrt an. Wiederum dem See<br />

entlang, gebt es zurück nach Rhodannenberg,<br />

dann in zahlreichen, steilen Kehren durch prächtigen<br />

Tannenwald zur Schwammhöhe hinauf, den<br />

aussichtsreichen Sackberg hinunter, Glarus entgegen.<br />

Hier versammeln sich die Teilnehmer ein letztes<br />

Mal beim fröhlichen Abendschoppen und langsam<br />

(Kontrollen) gehts den heimatlichen Penaten zu.<br />

Einmal mehr hat uns der T. C. S. Rapperswil<br />

herrliche Stunden der Geselligkeit und Kameradschaft<br />

geboten. Alle Teilnehmer dieser so flott verlaufenen<br />

Klöntalerfahrt werden unserer Reisekom*<br />

mission und vorab unserem initiativen Präsidenton,<br />

Hr. Hornberger, Dank wissen.<br />

St.<br />

Der T. C. S. Basel im Dienste der Woh täiiokeit<br />

Vor dem Basler MüDster zur Abfahrt bereit.<br />

Die Wagen mit den geladenen alten Leutchen.<br />

AUTOSEKTION BASEL DES T. C. S. Auch<br />

dieses Jahr unternahm die Sektion wieder ihre<br />

traditionelle Ausfahrt mit der Stiftung für das<br />

Alter. Ueber 240 alte 'Leutchen hatten sich hierzu<br />

letzten Samstag aui dem Münsterplatz eingefunden<br />

70 Wagen führten die ehrwürdige und staunende<br />

Gemeinde in geruhsamer, herrlicher Fahrt durch<br />

die Hard über Liestal, das Waldenburger Tal bis<br />

nach Laiigenbruck, wo die Touringclübler ihren<br />

Gästen ein Zwieri offerierte, zu dem Basler Firmen<br />

das Ihrige beitrugen. Namens der Eingeladenen<br />

dankte Pfarrer Heer, während Herr Präsident Levaillant<br />

herzliche Worte an die grosse Tafelrunde<br />

richtete. Vorträge und Lieder verkürzten die Zeit<br />

bis zum Antritt der Heimreise, die auf der gleichen<br />

Route nach Basel zurückführte. Dankend, voll<br />

frohen Erlebens, verabschiedeten sich die Geladenen;<br />

aber auch die Touringclübler trugen das Bewusstsein<br />

einer schönen Tat mit nach Hause. v.<br />

AUTOSEKTION NEUENBURG DES T. C. S. Der<br />

allezeit rege welsche Club führt am 22. Juli ein<br />

Familienfest im Freien durch, das den Charakter<br />

einer Ghilbi mit Picknick und Tanz trägt. +<br />

haben sie, wie man jetzt erfährt, seit einigen<br />

Jahren für Automobilisten, welche die Verkehrsvorschriften<br />

übertreten, eine neue<br />

«Strafe» eingeführt, die sich bewährt hat.<br />

Ein Automobilist, der gegen die Verkehrsvorschriften<br />

verstösst, wird von dem Polizeibeamten<br />

in der üblichen Weise angehalten,<br />

und der Beamte übergibt ihm einen Zettel,<br />

auf dem vermerkt ist, an welchem Tage<br />

und zu welcher Stunde der Uebeltäter vor<br />

dem Polizeirichter zu erscheinen hat. Der<br />

Berichterstatter eines Chicagoer Blattes, der<br />

einer solchen Verhandlung beizuwohnen Gelegenheit<br />

hatte, erzählt, dass der Uebeltäter<br />

einer nach dem anderen hereinkam, in der<br />

Hand ihre Vorladungskarten, auf denen die<br />

Uebertretung verzeichnet war. Es erschienen<br />

wegen übermässiger Schnelligkeit, Parken<br />

ohne Beleuchtung, Umkehren in der<br />

Mitte der Strasse, Wenden nach links und<br />

dergleichen etwa 400 derartige arme Sünder.<br />

Der Polizeirichter hatte eine grosse Ueberraschung<br />

für sie in petto. Anstatt dass eine<br />

hochnotpeinliche Gerichtsverhandlung stattgefunden<br />

hätte, erschien auf dem Platze des<br />

Richters ein Offizieller des Auotomobil-Club<br />

von Chicago und hielt einen Vortrag über<br />

die Verkehrsvorschriften. Nachdem der Vortragende<br />

geendigt hatte, wurden die straffälligen<br />

Automobilisten mit dem Bemerken<br />

nach Hause geschickt, sich das Gehörte wohl<br />

einzuprägen. Diese neue Art der «Bestrafung»<br />

hat sich sehr gut bewährt, denn vorher<br />

gab es zum Beispiel im Jahre 1924 noch<br />

64 tödliche Autounfälle. Im Jahre 1926 wurden<br />

trotz der Steigerung des Strassenverkehrs<br />

nur mehr 20 Todelfälle durch Automobile<br />

hervorgerufen, und im Jahre 1927<br />

deren 27. In dreieinhalb Jahren wurde auf<br />

dem Wege von, respektive zur Schule nur<br />

ein einziges Kind getötet, obwohl täglich<br />

viermal 90,000 Schulkinder Strassen • von<br />

Chicago übersetzten. Wie wäre es,"wenn<br />

man diese neue Art der «Bestrafung» auch<br />

bei uns probeweise einführen würde?<br />

Zur Nachahmung empfohlen ... In Chicago<br />

Alpenposfen <strong>1928</strong><br />

Reisendenzahl vom 2. Juli bis 8. Juli<br />

Martigny-Champex . . .<br />

Martigny - Grand St-Bernard<br />

Sion-Hauderes . , . . .<br />

Sierre-Ayer . . . . . .<br />

Simplon . . * * » , .<br />

Grimsel x ) . . * . , , .<br />

Furka . . . . . , » .<br />

Gotthard 2 ) » .<br />

Klausen<br />

Zürich-Klausen-Zürich . . ,<br />

Chur-Tiefencastel . . . .<br />

Tiefenrastel-Julier-St: Moritz<br />

Chur-Tschiertschen . . .<br />

Küblis-Castels-St. Antönien .<br />

Flüela (Davos-Platz-Süs) .<br />

Reichenau-Waldhaus Flims<br />

Thusis-Bernhardin-Mesocco<br />

Lukmanier 2 )<br />

Maloja . . . . . i » .<br />

Ofen<br />

Umbrail (Sta Maria-Stifserj.)<br />

Schuls-Pfunds . . . .<br />

Ragaz-Vattis u. Extrafahrten<br />

Nesslau-Buchs . » . . .<br />

Total<br />

<strong>1928</strong><br />

203<br />

216<br />

175<br />

249<br />

235<br />

2465<br />

1279<br />

427<br />

250<br />

103<br />

1294<br />

377<br />

424<br />

262<br />

544<br />

855<br />

920<br />

382<br />

2479<br />

246<br />

38<br />

676<br />

188<br />

2288<br />

12090<br />

1927<br />

283<br />

131<br />

210<br />

223<br />

206<br />

1205<br />

859<br />

189<br />

156<br />

1273<br />

309<br />

420<br />

242<br />

159<br />

854<br />

644<br />

269<br />

1945<br />

254<br />

27<br />

533<br />

185<br />

1833<br />

8426<br />

<strong>1928</strong><br />

— 80<br />

+ 85<br />

— 35<br />

2<br />

+ 29<br />

+ 1260<br />

+420<br />

+238<br />

+ 94<br />

+ 103<br />

+ 21<br />

+ 68<br />

+ 4<br />

+ 20<br />

+ 385<br />

+ 1<br />

+276<br />

+ 113<br />

+534<br />

— 8<br />

+ 11<br />

+143<br />

+ 3<br />

+455<br />

+4166<br />

IEF<br />

hd<br />

AAR*°<br />

Ex<br />

'gk<br />

hn<br />

ag<br />

nn<br />

st.0AU-<br />

hm<br />

und Künden<br />

v)ä<br />

ÖE* C<br />

Un<br />

ha<br />

froh und<br />

Jim 928<br />

ien 30. J«n.'"<br />

hafi<br />

Wün<br />

htü<br />

und txn<br />

und<br />

nwa<br />

f»<br />

und d<br />

hung<br />

gan,<br />

Erf<br />

ntg<br />

ha<br />

ya<br />

da<br />

ufefln/Hge» M<br />

n /'<br />

uha<br />

gi<br />

mu<br />

BAte<br />

da<br />

n End<br />

am<br />

Eink^ng "l<br />

nh<br />

Einführung<br />

n h<br />

Bou1ev*rd H ^ ^<br />

gan<br />

OENfeVE<br />

•i A<br />

ivT...- Ans t> eS<br />

4an\<br />

ha<br />

kfl n<br />

Mä<br />

n f<br />

Martn<br />

mm<br />

ang<br />

an<br />

un<br />

Da<br />

AÜ<br />

nnng<br />

3 JA<br />

Un<br />

tsoo<br />

Grundlag<br />

:ah<br />

un<br />

ha<br />

nzip<br />

F**» * *£<br />

n Grundsatz<br />

darf<br />

An<br />

un<br />

axxft<br />

Pti<br />

ng<br />

un<br />

Gen<br />

kam<br />

An<br />

un<br />

üg<br />

ng<br />

Un<br />

ha<br />

an<br />

Wa<br />

„ Das ß m Grund<br />

ma<br />

Ca<br />

\ U den Mar^n ^l i e , n josMh ä'<br />

auf h<br />

SA<br />

klingen<br />

n N*<br />

daü<br />

Ma rm<br />

ZUR\CH<br />

fito<br />

auf<br />

nV<br />

unden<br />

un<br />

CarC<br />

n Un uia<br />

nd<br />

kann<br />

nA<br />

kan<br />

hafi<br />

v und<br />

; oM« «»


59 - <strong>1928</strong><br />

ÄUTOMOBTL-'REVUE<br />

Unser bekannt stark kalkhaltiges<br />

Wasser bildet in<br />

Kühler u. Motor Rost u. Wasserstein,<br />

das Kühlsystem wird dadurch<br />

verengt, die Folgen davon sind:<br />

Rasches Kochen, starke Ueberhitzung<br />

u. Ueberlastung des Motors, Herabsetzung<br />

der Leistungsfähigkeit, sowie<br />

Anlaufen und Anfressen der Lagerund<br />

Zylinderwände und dadurch<br />

erhöhter<br />

Benzin- und Oel-Verbrauch.<br />

schützt KühB@r und Motor<br />

rar Rost und Wasserstein<br />

Eine Füllung kostet nur 2 bis 3 Franken, erspart aber Hunderte von Franken.<br />

Erhältl. in Garagen, gebrauchsfertig oder in Essenz, wo nicht, direkt beim Fabrikanten:<br />

J. SCHNEEBELH, ZÜRICH, Du Pont, Waisenhaassslr. 4, Tel.S. 99.53<br />

das beste, bii taste und einfachste zur Entfernung von Wasserstein<br />

AKKUMULATOREN<br />

Älli!)illi!ill!il!!lÄll!liii(!!iiÄI!llllilli(lllli<br />

:+:<br />

Jf|<br />

a. Photographien den Chiffre-<br />

Offerten beilegt, tut es auf<br />

eigene Verantwortung.<br />

Die Administration tcann<br />

Adressen V, Chiffre-Inseraten<br />

keinesfalls bekanntgeben und<br />

auch keine Haftung für die<br />

Wiedererlangung solcher Dokumente<br />

übernehmen.<br />

Die Admimstr. der AutomoDU-Reuua.<br />

Suchen Sie<br />

dieses Schild.<br />

z+:<br />

+:<br />

r+=<br />

:*S<br />

£EE<br />

£±r<br />

Patent Kusterer Q 113479<br />

verwandeln für wenig Geld<br />

Exide gibt es für<br />

alle Verwendungsarlen,<br />

sei es für<br />

Hausbeleuchtung,<br />

drahtlose Telegraphie<br />

und Telephonie,<br />

Marine,<br />

Eisenbahnwesen:<br />

r<br />

u. s. w.<br />

Welches auch immer die Markes Ihres<br />

Akkumulators sei; wenn etwas daran nachgesehen<br />

werden soll, kommen Sie zu uns.<br />

Wir beraten Sie unparteiisch. Noch mehr:<br />

wir dehnen seine Lebensdauer so weit wie<br />

möglich, bis zu jenem Tage, an dem Sie<br />

ihn durch einen Exide ersetzen werden.<br />

Dann werden Sie erkennen, dass Exide der<br />

einzig vollkommene Akkumulator ist, den<br />

Ihr Wagen braucht.<br />

ELECTRICAL STORAGE-<br />

COMPANY LIMITED<br />

CLrIFTON JUNCTION NEAR MANCHESTER<br />

Achtung !<br />

5. A. de Foumitures pour l'Industrie et VAutomobile<br />

SAFIA, 8, avenue Pictet de Rochemont, GENfeVE;<br />

32 Talstrasse, ZÜRICH; 33 Schaqplatzga«se> BERNE.<br />

Unkenntnis schützt<br />

nicht vor Strafe!<br />

Die den Kantonen zustehenden<br />

Vorschriften für den Automobilverkehr,<br />

die jedes Jahr Veränderungen<br />

erfahren, auswendig zu<br />

wissen, ist unmöglich. Und doch<br />

muss sie der Fahrer kennen, denn<br />

nur zu leicht verfällt er in eine<br />

Busse. Unsere<br />

Fahrbestimmungen<br />

in der Schweiz<br />

enthalten alle Angaben über Fahrgeschwindigkeiten,<br />

verbotene und<br />

eingeschränkte, oder Gebühren<br />

unterliegende Wege, sie enthalten<br />

die Reglemente und eine Uebersicbtstabelle<br />

über die Alpenstrassen<br />

und geben Aufschluss über<br />

die Sonntagsvorschriften. Die 32<br />

Seiten starke Broschüre wird jedes<br />

Jahr nach amtlichen Angaben<br />

neu zusammengestellt. Soeben ist<br />

die 25. Ausgabe erschienen und<br />

zum Preis von Fr. 1.— (Abonnenten<br />

80 Rp.) sofort lieferbar.<br />

Versand gegen Nachnahme oder<br />

Einzahlung des Betrages plus 10<br />

B,p. Porto, auf Postcheck IH/414.<br />

Der Jubiläumsausgabe des Führers für Automobilfahrer<br />

werden die Fahrbestimmungen gratis beigegeben.<br />

VERLAG AUTOMOBIL-REVUE BERN.<br />

Rundschleifen von<br />

Kurbelwellen<br />

auf speziell hiezu gebauter Spezialmaschine<br />

innert kürzester Frist u. mit höchster Präzision.<br />

Messerli Sc X^ütlx-y- - Bern<br />

Tel. Chr. 42.97 Hotiigenstrasse 94<br />

: Bern - Fisclxerrxxxa/tteli<br />

——--•———————————o—————— \<br />

r+r<br />

=+r<br />

x+z<br />

z+:<br />

z+i<br />

ü<br />

+:<br />

+:<br />

i li<br />

behaglich und warm,<br />

geschützt vor Regen,<br />

Schnee und Kälte.<br />

Elegant<br />

Leicht - Zugsicher<br />

- Staubfrei<br />

- Schutz vor<br />

Kälte-Geräuschloses<br />

Fahren.<br />

Billig<br />

Fenster<br />

Offen<br />

Solothurn, Berner Jura (Süd),<br />

Neuchätel, Vaud (West):<br />

in eine<br />

Prompt liefeirlDEtr* c3L\xx*clx die Vertreter<br />

ßasel, Berner Jura (Nord):<br />

Carrosserie-Fabrik K. fgii, Basel<br />

Telephon S. 13.74<br />

lÄIIEIElOllilllilEIEIIIIÄlEllE<br />

Telephon 4.69<br />

Bern, Freiburg, Waadt (N.-Ost) eto.t<br />

CariosseriewerkeSamseieUtiei&r<br />

BERN, Tel. Bw. 33.34<br />

Ostsohweiz t<br />

Aflto-Mlerei Kosteier, Zuricii<br />

Reinhardstr. 11, Tel. H. 37.18<br />

Rendez-Yous der Automobilisten. Renommierte Küche<br />

und Keller. Gesellschaitssaal. ft, Küng-ßollcr.<br />

Reise ins Engadin!<br />

ii ^V^k *%fr* I «\AO/\ •«<br />

30 Minuten von Chur. Für Autos<br />

glänzende Mittags- u. Abendstation.<br />

Alpines Schwimmbad - Tennis<br />

Kuraufenthalt mit Auto besonders<br />

empfehlenswert.<br />

im Sommer<br />

geschützt vor Staub<br />

und Zugluft, mit<br />

freiem, nirgends behindertem<br />

Blick die<br />

Naturschönheiten<br />

des Schweizerlandes<br />

geniessend, ohne der<br />

drückenden, dumpfen<br />

Enge des geschlossenen<br />

Innenlenkers<br />

anheirn zu<br />

fallen;<br />

Hans Defz, Solin, Sattlerei<br />

LANGENTHAL<br />

Telephon 259<br />

Zu Camion<br />

=+2<br />

=•:<br />

S+5<br />

:+=<br />

:+=<br />

:+=<br />

-A--<br />

=4=<br />

=•=<br />

i->s<br />

;+=<br />

:+s<br />

Benz-Gaggenao<br />

auch ältere Typen<br />

Ersatzteile<br />

ab Lager<br />

Soller fi.-O.,Basei<br />

Tel. Safran 2700<br />

=*••-<br />

I+-<br />

lO^lxxxsexxclgßlllßii<br />

fievne<br />

oringt Sie am sichersten<br />

Ihrem Ziele näher.


8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - No 59<br />

AUTO-I<br />

STAMPFENBACH-WEINBERGSTRASSE<br />

beim Central, eine Minute vom Hauptbahnhof<br />

Telephon Limmat 26.66<br />

&<br />

Neueste und modernst eingerichtete Grossgarage am Platze.<br />

Einfahrt sowohl von der Stampfenbaehstrasse als auch von<br />

der Weinbergstrasse. Geräumige, mit Warmluft geheizte<br />

Hallen zum Einstellen der Wagen im Abonnement oder<br />

tag- und stundenweise. Wagenaufzüge.<br />

DIE GARAGE IST TAG U. NACHT GEÖFFNET!<br />

Grosse, mit allen modernen Hilfsmitteln eingerichtete<br />

REPARATUR-<br />

WERKSTÄTTE<br />

Sämtliche Reparaturen und Revisionen von Wagen alter<br />

Marken werden prompt und gewissenhaft unter fach<br />

männischer Leitung ausgeführt.<br />

SECHS BENZIN- UND BENZOLSTATIONEN<br />

SÄMTLICHE BEWÄHRTEN OELMARKEN<br />

PNEUS IN ALLEN DIMENSIONEN<br />

In den grossen Ausstellungsräumen unserer Verkaufsabteilung<br />

werden Sie stets die neuesten Modelle der von uns vertretenen<br />

Automobilmarken finden.<br />

OAKLAFfD


N° 59<br />

II. Blatt<br />

BERN, 13 Juli <strong>1928</strong><br />

N°59<br />

II. Blatt<br />

BERN, 13. Juli <strong>1928</strong><br />

Brüche von T«n<br />

An unsern modernen Motoren sind Störungen<br />

durch das Brechen der Ventilfedern<br />

immer seltener geworden. Hie und da trifft<br />

man aber doch noch auf Automobilisten, die<br />

in dieser Hinsicht geradezu als vom Schicksal<br />

als verfolgt scheinen könnten. Dass es<br />

dabei oft nur die Motoren der Betreffenden<br />

sind, die eine Feder nach der andern knakken,<br />

während vielleicht ein anderer Motor<br />

gleicher Type und mit sogar dem gleichen<br />

Federfabrikat diese Untugend gar nicht besitzt,<br />

fällt umso seltsamer auf. Aber jede Ursache<br />

hat ihre Wirkung. Untersuchen wir<br />

einmal, auf welche Ursachen das Brechen<br />

einer Ventilfeder zurückgeführt werden kann.<br />

Im Grund genommen handelt es sich allerdings<br />

immer nur um eine Ursache: Ueberlastung<br />

des Federmaterials. Aber diese<br />

Ueberlastung kann wieder auf zwei Arten<br />

Zustandekommen.<br />

Um eine Art der Ueberlastung handelt es<br />

sich dann, wenn einem ungeeigneten Material<br />

eine zu hohe Belastung aufgebürdet<br />

wird. Praktisch gesprochen: Wenn ein Federstahl<br />

benützt wird, der auf die Dauer die<br />

ihm aufgedrungene Spannung nicht auszuhalten<br />

vermag. Ein solcher ungeeigneter Federstahl<br />

wird auf die Dauer durch die fortwährenden<br />

Spannungen und Entspannungen<br />

immer härter und spröder und bricht schliesslich,<br />

ohne dass die Belastung grösser geworden<br />

ist, durch. Durch Wahl der richtigen<br />

Stahlsorte und richtige thermische Behandlung<br />

weiss jedoch eine moderne Federfabrik<br />

dieser Gefahr auszuweichen. Diese Art der<br />

Ueberlastung scheidet deshalb für unsere Betrachtung<br />

aus.<br />

Teclinik<br />

Praktisch entstehen Ueberlastungen des<br />

Federmaterials weitaus am häufigsten durch<br />

Schwingungserscheinungen. Diese Schwingungen<br />

einer schraubenförmigen Ventilfeder<br />

bewirken, dass die Eigenspannung der Feder<br />

um 25 bis 50 Prozent gesteigert wird.<br />

Steht z. B. die Ventilfeder eines ruhenden<br />

Motors bei geöffnetem Ventil unter einem<br />

Druck von 20 kg, so kann unter der Wirkung<br />

der Schwingungen diese Spannung auf<br />

30 kg anwachsen, wenn der Motor im Betrieb<br />

ist. Diese Mehrbelastung von 10 kg<br />

führt aber vielleicht den Bruch der Feder<br />

herbei, wenn die Dimension der Feder eine<br />

solche Mehrbelastung, nicht ohne weiteres<br />

gestattet.<br />

Die Schwingungen entstehen in der Feder<br />

durch die Bewegung des Ventilstössels, mit<br />

dem ja das untere Ende der Ventilfeder in<br />

Verbindung steht. Sie äussern sich meist in<br />

handharmonika-artigen Verschiebungen des<br />

mittlern Teils der Feder, wobei abwechselnd,<br />

das eine und das andere Ende der Feder zusammengedrückt<br />

wird.<br />

Wie die «Unruhe» in einer Taschenuhr<br />

eine gewisse, ihr von der Federspannung<br />

aufgedrängte Schwingungsdauer aufweist, so<br />

besitzt auch eine Ventilfeder eine von der<br />

Federspannung und der Federmasse abhängige<br />

Schwingungsdaüer. Trifft diese Schwingungsdauer<br />

der Ventilfeder mit dem Rhythmus<br />

der Ventilstössel-Bewegungen zusammen<br />

oder beträgt sie ein Vielfaches davon,<br />

so entsteht Resonanz: Die Eigenschwingungen<br />

der Ventilfeder werden durch die Bewegung<br />

des Ventilstössels fortwährend verstärkt.<br />

Diese Resonanzerscheinungen sind<br />

es dann, die Ueberspannungen bis 50 Prozent<br />

verursachen können.<br />

Versuche haben, ergeben, dass die Eigenschwingungszahl<br />

einer Ventilfeder zwischen<br />

8000 und 16,000 Schwingungen pro Minute<br />

Hegt.<br />

Da ein Automobilmotor mit ganz verschiedenen<br />

Tourenzahlen arbeiten können muss,<br />

ist es nicht möglich, durch Wahl einer Feder<br />

mit einer ganz bestimmten Eigenschwingungszahl<br />

Resonanzen auszuscliessen. Hingegen<br />

lässt sich durch Wahl der richtigen<br />

Feder Resonanz der Feder im Bereich der<br />

am meisten vorkommenden Motortourenzahlen<br />

und insbesondere im Bereich der Maximaltourenzahl<br />

vermeiden.<br />

Dass, wie eingangs erwähnt, vielfach nur<br />

einzelne Fahrer immer mit gebrochenen<br />

Ventilfedern zu tun haben, lässt sich dadurch<br />

erklären, dass sie zufälliger- und unglücklicherweise<br />

gewohnheitsmässig oft eine Fahr-<br />

^eschwirrdiarkeit- und damit^ Motortourenzahli'<br />

innehalten, die einer Entstehung von Resonanzschwingungen<br />

in den Ventilfedern «sympatisch»<br />

ist. Die Federn arbeiten dann hier<br />

immer unter einer mehr oder weniger grossen<br />

Mehrbelastung.<br />

Es gibt bisher ein einziges, praktisch anwendbares<br />

Mittel, um die durch Resonanzschwingungen<br />

der Federn auftretenden Mehrbelastungen<br />

zu vermeiden. Wickelt man<br />

nämlich die Feder so eng, dass die einzelnen<br />

Gänge sich berühren, wenn das Ventil<br />

geöffnet ist, so kann die Feder in gespann-<br />

Schmiermittel.<br />

Als Schmieröl kommt lediglich ein reines<br />

Mineralöl von mittlerer Flüssigkeit und einem<br />

Entflammungspunkte von mindestens<br />

300 Grad in Frage. Das spezifische Gewicht<br />

ist etwa 0,90 bis 0,92.<br />

Ist das Oel nicht rein mineralisch, so neigt<br />

es. zum Verharzen. Es wird nach längerer<br />

Zeit dicker und klebriger anstatt schlüpfrig.<br />

Die Schlüpfrigkeit ist diejenige Eigenschaft,<br />

welche das Oel hauptsächlich für seinen<br />

Zweck geeignet macht. Sie entsteht dadurch<br />

dass das Oel zwar an den Maschinenteilen<br />

gut haftet (Adhäsion), aber geringe innere<br />

Reibung hat. Man misst die Eignung des Oels<br />

.durch den Grad der «Viscosität«, die nach<br />

hier zu weit führenden Methoden ermittelt<br />

.wird. Eine einfache Probe kann man dadurch<br />

.anstellen, dass man Tropfen verschiedener<br />

Öelsorten auf eine schrägg^stellte Blech-<br />

Ifttte fallen lässt. Dasjenige Oel, das die<br />

grösste Schlüpfrigkeit hat, ergibt den längsten<br />

Strich.<br />

Neben den flüssigen Schmiermitteln kommen<br />

auch für besondere Gleitstellen, die nur<br />

wenig Reibung haben, konsistente Fette zur<br />

Anwendung. Als solche eignen sich bei entsprechender<br />

Qualität Automobil-Staufferfett<br />

und Motoren-Vaseline.<br />

Sowohl Schmieröl wie Schmierfett müssen<br />

frei von Säure, Wasser und festen Bestandteilen<br />

sein. Die Säurefreiheit kann durch Einschmieren<br />

eines Kupferbleches geprüft werden,<br />

welches auch nach mehreren Tagen<br />

tem Zustand nicht mehr oder doch nur mehr<br />

sehr wenig schwingen. Damit ist das Auf-keinetreten von schädlichen Ueberspannungen si-<br />

Beschaffenheit der Schmiermittel ist volle<br />

grünen Anflug zeigen darf. Der guten<br />

cher vermieden, aber es muss der Nachteil Aufmerksamkeit zu widmen, wenn man mit<br />

des Klapperns der Federn in Kauf genommen seiner Maschine hohe Leistung und lange Lebensdauer<br />

erreichen will. Das alte Sprich-<br />

werden.<br />

Die meisten F abriken von nicht allzurasch wort bleibt immer wahr: «Wer gut schmiert,<br />

drehenden Motoren begnügen sich deshalb<br />

mit Federn, deren Dimensionierung eine gewisse<br />

Ueberlastung durch Eigenschwingungen<br />

wenigstens einige 10,000 Betriebskilometer<br />

aushalten. m.<br />

Die Betriebsstoffe.<br />

der gut fährt». Doch ist gut schmieren nicht<br />

gleichbedeutend mit viel schmieren. Wlt.<br />

Die Gefahren platzender Reifen. Dieser<br />

Tage verunfallte in der Thunstrasse in Bern<br />

ein Motorfahrzeug; bei massigem Tempo sind<br />

die beiden linksseitigen Reifen gleichzeitig<br />

geplatzt, der Wagen kam ins Scheudern, dio<br />

Insassen wurden verletzt.<br />

In der gegenwärtigen Hitze ist auf die Beschaffenheit<br />

der Reiefn besonders sorgfältig<br />

zu achten; die starke Hitze, in Verbindung<br />

mit entsprechendem Tempo, setzt Mantel und<br />

Schlauch stark zu, Flicke z. B., die sich bisher<br />

still hielten, können unter Ueberhitzung<br />

plötzlich nachgeben. Leinendecken, die bei<br />

kühlerer Temperatur noch eine tüchtige Kilometerzahl<br />

durchhalten würden, reissen unter<br />

dem durch die Hitze vermehrten Druck,<br />

mit anderen Worten, der hohe Barometerstand,<br />

der dem Fahrer im allgemeinen höchst<br />

willkommen ist, beansprucht die Reifen in<br />

schärferem Masse.<br />

Einer neuen oder wenig abgenützten Bereifung<br />

wird auch die stärkste Tropensonne<br />

nichts anhaben, deshalb handelt der Fahrer<br />

in seinem eigenen Interesse, wenn er stark<br />

abgenützte oder geflickte Pneus durch gute<br />

Stücke ersetzt; im Herbst, Winter oderFrüh-<br />

Jing können dann die letzteren mit weniger<br />

Risiko für die Wageninsassen ausgefahren<br />

werden. Es hiesse am falschen Ort sparen,<br />

wenn diese selbstverständliche Regel niehl<br />

sorgfältige Beachtung fände.<br />

A<br />

CARROSSERIE<br />

der belgischen Militärflieger<br />

GENEVE<br />

ZÜRICH<br />

COLMAR<br />

& Stan/sJa*<br />

Av. Blanc<br />

cl~devant Geißberger<br />

ALL- WEATHER brevets GG.<br />

auf Junker's- Flugzeug<br />

mit BOSCH I u. BOSCH-Kerzen<br />

65 Std., 25 Min. waren die Flieger Risticz und Zimmermann in der Luft<br />

TOIT DiCOUVRABLE brevets Nl 121227<br />

adaptabte d toutes voitures fermöes<br />

CABRIOLET<br />

CONFORT<br />

QUAUTt<br />

Am Zugerbergrennen<br />

8. Juli <strong>1928</strong><br />

beste Tageszeit, neuer Streckenrekord und<br />

mehrere erste Preise<br />

mit BOSCH-Magnet<br />

oder BOSCH-Kerzen<br />

Ateliers speefaux pour reparations, fransformation<br />

et peinture EMAIL d FROID.


10 ÄUTOMOBlL-KEVUE 928 N ü 5»<br />

Vermeidung der Uebermüdung bei Tourenfahrten.<br />

Auch am Lenkrad sind gute Lebensgewohnheiten<br />

von entscheidendem Einfluss<br />

auf das psychische und das physische Wohlergehen<br />

des Automobilisten. Auch der gewiegte<br />

Fahrer wird sich erhöhten Genuss am<br />

Lenkrad verschaffen, wenn er auch um Erholung,<br />

Aufheiterung, Entspannung und Ruhe<br />

Bescheid weiss. Körperliche Untätigkeit verbunden<br />

mit geistigen Ueberanstrengungen<br />

verursachen nur zu leicht Unpässlichkeiten,<br />

abgesehen dass dadurch der Qenuss an einer<br />

Tourendtahrt stark herabgemindert wird. Qewaltleistungen<br />

am Lenkrad ziehen eine Zerschlagenheit<br />

nach sich. Der Körper produziert<br />

während der Zeitdauer dieser Anstrengungen<br />

eine Menge von Ermüdungsstoffen,<br />

die gewöhnlich durch Bewegung oder durch<br />

die Atmung ausgeschieden werden. Haben<br />

diese Giftstoffe keine Gelegenheit, dem Körper<br />

zu entrinnen, so äussern sie ihre Wirkung<br />

in der genannten Zerschlagenheit. Zu<br />

der Bewegungslosigkeit kommt öfters noch<br />

das Einatmen von schlechter Luft. Ein unscheinbares,<br />

aber natürliches Mittel kann<br />

da Wunder bewirken. Die Fahrt soll wenigstens<br />

alle zwei Stunden an einem schönen<br />

Platze unterbrochen und ein kurzer Spaziergang<br />

eingeschaltet werden. Bewegung für<br />

den Körper überhaupt und frische Luft für<br />

die Lungen können in kurzer Zeit Abspannung<br />

und Erschlaffung beseitigen und das<br />

Fahren wieder genussreicher gestalten.<br />

Mit dem Automobil lassen sich auch in wenigen<br />

Stunden aus der Stadt heraus bequem<br />

Gebiete erreichen, in denen man die Waldoder<br />

Bergluft in vollen Zügen einatmen kann<br />

— wo man unter idealen Bedingungen dem<br />

Wandertrieb zu Fuss Genüge leisten kann.<br />

Auch ein kurzer bescheidener Spaziergang<br />

vermag die erschlafften Nerven wieder anzuregen.<br />

Nur nicht ständig wie eine Bildsäule<br />

am Lenkrad sitzen und der fixen Idee huldigen,<br />

die Fahrt müsse unbedingt in einem<br />

Zuge erledigt werden. Es gibt ja Automobilfexen,<br />

die leider ihre sonst gesunden Glieder<br />

allmählich am Lenkrad einrosten lassen und<br />

nicht einmal merken, wie ihnen mehr und<br />

mehr auch die Freude an einer gerissenen<br />

Tourenfahrt verloren geht. wlt.<br />

Die Lumina A.-G., mit Sitz in Genf, deren Gesellschaftszweck<br />

Handel mit Benzin, Petrol und mineralischen<br />

und vegetabilischen Oelen und Fetten<br />

etc. ist, wird in Zollikofen bei Bern eine grössere<br />

Zweigniederlassung errichten.<br />

—ev.<br />

S&UTER<br />

Fabrikation<br />

von Automobil-Zahnrädern<br />

fn nur hochwertigem Material und Ausführung<br />

S P E Z I A L I T Ä T :<br />

Ruhig laufende Hinterachsgetriebe<br />

mit Spiralverzahnung<br />

per sofort für neuen Berna-Lastzug für Ueberlandtransporte<br />

gesucht. Kleine Kaution wird verlangt.<br />

Es wollen sich nur tüchtige und zuverlässige<br />

Leute melden. — Offerten unter Chiffre Ec 4643 Q<br />

an Publicitas, Basel. 36405<br />

n omo<br />

ewan ener ai<br />

mit guter, allgemeiner und kaufmännischer Bildung<br />

der gewillt ist, einem verantwortungsvollen Posten<br />

selbständig und zuverlässig vorzustehen, findet<br />

dauernde Beschäftigung in grösserer Garage. Unumgänglich<br />

notwendig sind vollkommene Kenntnisse<br />

des gesamten Materials und geschickte Umgangsformen<br />

7036<br />

Offerten sind zu richten unter Chiffre 10362 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

fviMfcrn<br />

BACHflANN&CoÄ NEF S1ÄI<br />

TELEPHON: NETS TAL 4.44<br />

Rasche Lieferung bei massigen Preisen<br />

Tüchtiger<br />

CHAUFFEUR<br />

Geräusche in der Ventilsteuerung. Bei sogenannten<br />

obengesteuerten Motoren, d. h.<br />

Motoren, d. h. Motoren mit hängend angeordneten<br />

Ventilen, tritt mit der Zeit in der<br />

Veniisteuerung gerne Spiel auf, das dann<br />

Anlass zu klappernden Geräuschen gibt.<br />

Wenn sich das Ausbüchsen der Kipphebel<br />

Geräusche in der Ventilsteuerung<br />

verschwinden oft,<br />

wenn man zwei benachbarte<br />

Stosstanaen durch eine<br />

Feder miteinander<br />

verbindet.<br />

und Stossstangen- oder Stösselführungen aus<br />

irgendeinem Grund nicht mehr lohnt, lässt<br />

sich das Geräusch oft auf einfache Weise dadurch<br />

beseitigen, dass man je zwei benachbarte<br />

Stossstangen miteinander durch eine<br />

Zugfeder verbindet, wie es in obiger Skizze<br />

dargestellt ist. m.<br />

Warum werden keine Sechsräder-Tourenwagen<br />

gebaut ? Der Lastwagenbau und der<br />

Autobusbau haben den Sechsräderwagen<br />

schon geraume Zeit eingeführt. Die Konstruktionen<br />

werden immer zahlreicher und<br />

bewähren sich stets besser.<br />

Warum werden denn keine Sechsräder-<br />

Tourenwagen gebaut, muss man sich fragen,<br />

wenn solche Wagen doch bedeutende Vorteile<br />

aufweisen? Der Radstand ist bei Tourenwagen<br />

allerdings schon gross, aber gerade<br />

die Hinterachse muss eine recht schwere<br />

Belastung ertragen. Da wäre es sicherlich<br />

von Vorteil, wenn das Gewicht auf zwei<br />

Achsen statt nur auf eine einzige verteilt<br />

werden könnte, so dass eine Achse nur die<br />

Hälfte zu tragen hätte. Wenn vier Reifen<br />

die Last tragen, so sinken sie auch weniger<br />

ein als zwei Reifen, denen die Vollast überbürdet<br />

ist. Zudem wird der Reibungswiderstand<br />

herabgemindert und die Strassenabnützung<br />

verringert. Man könnte auf jeden Fall<br />

mit einem gleich starken Motor das Sechsräderchassis<br />

antreiben. Eine englische Fachzeitung<br />

bemerkt ganz richtig: «Wir haben<br />

Junger, treuer, zuverl.<br />

Bursche sucht Stelle als<br />

Chauffeur<br />

auf Luxus- oder Lieforungswagen.<br />

Würde nebenbei<br />

auch andere Arbeit<br />

verrichten. Offerten<br />

sind zu richten unter Chiffre<br />

36321 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Tüchtiger Fachmann der<br />

Autobranche sucht seine<br />

Position zu ändern, übernimmt<br />

Posten als<br />

Verkäufer oder Reisender<br />

in Bestandteil-Abteilung<br />

oder Wagen, ev. als Einkäufer.<br />

Einführung neuer<br />

Artikel. Offerten grösserer<br />

Unternehmen, in welchen<br />

sich Suchender voll betätigen<br />

kann, unter Chiffre<br />

36399 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Chassis, die zum Preise von 800—1500 L. verkauft<br />

werden. Ein gutes 6-Zylinderchassis mit<br />

einem 25 - PS - Sechszylindermotor könnte<br />

schon zum Preise von 750 L. auf den Markt<br />

gebracht werden. Es ist gar nicht verfrüht,<br />

Sechsräder-<br />

wlt.<br />

dass man mit dem Bau von<br />

wagen unverzüglich beginnt.<br />

Junger, tüchtiger Junger, tüchtig., solider<br />

Automechaniker Chauffeur<br />

der selbständig ist und sucht Stelle<br />

sämtl. Reparaturen, auch<br />

elektrische, gewissenhaft<br />

auf Luxuswagen, versteht<br />

ausführt, sucht gute Stellung,<br />

wenn mögl. französ.<br />

auch mit Pferden umzugehen.<br />

Zeugnisse stehen<br />

Schweiz. Off. mit Lohnangabe<br />

an: A. Gschwend,<br />

zu Diensten. Offerten an<br />

Christian Pfeuti, Grächwil<br />

Automech., Garage, Arbon. bei Meikirch. 36350<br />

Junger Bursche, 21 J.<br />

alt, sucht Stelle als<br />

J*" CHAUFFEUR **C<br />

auf Luxus-, Last- oder<br />

Lieferungswagen. Offerten<br />

sind zu richten an<br />

Otto Müller jun., Tegerfelden<br />

(Aargau). 36367<br />

Junger, ehrl., zuverl. u.<br />

ganz solider Bursche, mit<br />

schöner Handschrift, sucht<br />

Chauffeurstelle<br />

auf Luxus- od. Lieferungswagen,<br />

ev. als Mitfahrer<br />

oder auf Traktor, am liebsten<br />

in der Ostschweiz. —<br />

Schriftl. Offert, mit Lohnangabe<br />

sind zu richten an<br />

Arnold Breitenmoser,<br />

Magdenau-Wolfertswil (St.<br />

Gallen). 36364<br />

au eur<br />

Jeune homme<br />

serieux, 23 ans,<br />

cherche place<br />

dans maison de commerce,<br />

pour camion ou chez particulier.<br />

Adresser offres<br />

sous M. D., poste restante,<br />

Palezieux-Village. 36363<br />

Suche Stelle als<br />

Chauffeur<br />

zu sofortigem Eintritt. Bin<br />

verheiratet, Abstinent, treu<br />

und arbeitsam. Umgebung<br />

von Ölten bevorzugt. Off.<br />

unt. Chiffre 36365 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Stelle gesucht!<br />

Junger, tüchtiger<br />

Chauffteur<br />

sucht Stelle auf Luxusoder<br />

Lastwagen (speziell<br />

Ford). Zeugnisse zu Diensten.<br />

Offerten erb. unter<br />

Chiffre 36322 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Der flexible Bolzen. Ein neues Konstruktionselement,<br />

welches im Automobilbau raschen<br />

Eingang finden dürfte, ist der flexible<br />

Bolzen. Derselbe besteht im Grunde aus einem<br />

gewöhnlichen Schraubenbolzen, der in<br />

der Mitte auseinandergeschnitten ist und<br />

durch ein zwischengesetztes Kabelstück verlängert<br />

wurde. Die nachstehenden Skizzen<br />

veranschaulichen den Bolzen und dessen<br />

Verwendung.<br />

Va.<br />

Die moderne Garage. Licht und Reinlichkeit<br />

sind die ersten Erfordernisse in modernen<br />

Garagen, die so anziehend wie ein Kino<br />

und so sauber wie eine Klinik sein müssen.<br />

Sparen Sie nicht an Licht und bauen Sie so<br />

viel wie möglich mit Glas.<br />

In allen neuen Restaurants und grossen<br />

Läden wird man von der hellen und prächtigen<br />

Beleuchtung verführt. Auch die Garagen<br />

nehmen sich ebenso flott und stattlich<br />

aus bei heller Beleuchtung. Die Besitzer von<br />

altmodischen, dunklen und nicht gut beleuchteten<br />

Garagen erleben öfters, dass die Kunden<br />

ihnen verloren gehen, weil sie eben moderne<br />

Einrichtungen den alten vorziehen.<br />

Da Automobile ein Zeichen der modernen<br />

Zeit sind, sollte die Garage eines der aliermodernsten<br />

Geschäftshäuser sein, und nicht,<br />

wie man es so oft sieht, ein vernachlässigter<br />

Schopf. Der Eingang zeigt auf ersten Blick,<br />

ob ihr Besitzer die notwendigsten Angelegenheiten<br />

des modernen Verkehrs verstanden<br />

hat und ob er sich die Mühe gibt, die Kunden<br />

an sich zu ziehen.<br />

In den Orten, wo man wegen der zu hohen<br />

Bodenpreise gezwungen ist, die Garagen in<br />

mehreren Stockwerken zu erstellen, müssen<br />

Gesucht<br />

ins Wallis zu sofortigem<br />

Eintritt tücht., selbständig.<br />

«ütoiöilittian<br />

Bedingung guter Fahrer.<br />

Oferten unter Chiffre<br />

36339 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Intellig. Jüngling, 16 J.<br />

alt, sucht 36253<br />

D«F* Lehrstelle ^*I<br />

als Automechaniker. Wenn<br />

mögl. Kost u. Logis erw.<br />

Offerten sind zu rieht, an<br />

Farn. Fischer, Rechenbühl,<br />

Dagmersellen (Luz.).<br />

CHAUFFEUR<br />

gesucht in ein Handelsgeschäft<br />

als Teilhaber mit<br />

einer Einlage v. 15—20 000<br />

Fr. Lediger, gut präsentierender<br />

Mann v. 22 bis<br />

28 Jahren. Offerten unt.<br />

Chiffre 36373 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Gesucht<br />

seriöser, exakter, an selbständ.<br />

Arbeiten gewöhnter<br />

Motorrad- und<br />

Automechaniker<br />

als erste Kraft. Offerten<br />

unt. Chiffre 36403 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

100 Franken<br />

Belohnung<br />

demjenigen, der einem soliden,<br />

22jährig. Chauffeur<br />

zu einer Stelle verhilft.<br />

Zeugnisse zu Dienst. Off.<br />

unt. Chiffre 36404 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Demande<br />

Chauffeur<br />

pour taxi de place Lugano<br />

pour tout de suite. 36406<br />

Telephonez- 1601 Lugano,<br />

Magnin, taxi, Lugano.<br />

die inneren Teile der Garage breit und praktisch<br />

sein. Eine schiefe Ebene ist den Automobilisten<br />

angenehmer als ein Lift. Ihr Preis,<br />

der grösser ist als derjenige eines Lifts, ist<br />

ziemlich rasch amortisiert, da sie nach der<br />

Erstellung keinen Rappen mehr kosten. Der<br />

Lift erfordert aber Unterhaltungskosten.<br />

Luxuswagen dürfen in einer modernen Garage<br />

nicht mit Lastwagen oder Taxametern<br />

eingestellt werden. Sie müssen mit grösster<br />

Schnelligkeit herausgenommen werden, können.<br />

Das Personal hat stets höflich zu sein und<br />

sollte sich durch eine gründliche Fachausbildung<br />

auszeichnen.<br />

Ein rechtdenkender Garagist sollte den<br />

Chauffeuren nie Rückvergütung auszahlen, 1<br />

da dieselben ja von ihren Dienstherren bereits<br />

bezahlt sind. Der Garagist, der das<br />

bezahlt, ist der Helfershelfer eines Diebes. 1<br />

Er bestiehlt seine Kunden und macht anderen<br />

Fachleuten treulose Konkurrenz.<br />

Eine gut organisierte Garage bringt immer<br />

Gewinn ein, das aber heisst nicht, dass ein<br />

jeder Handlanger von einem Tage zum andern<br />

als Garagist improvisieren und in einem<br />

einzigen Jahr Millionär werden kann. wlt.<br />

Modelle für jeden Bedarf<br />

und Verwendungszweck<br />

für den Verkauf von Lastwagen und Traktoren. Nur<br />

jüngere, energische und fachkundige Leute wollen sich<br />

melden. Offerten mit Bild, Lebenslauf, Saläransprüchen<br />

unter Chiffre Z 1150 an die 86316<br />

Automobil-Revue, Zürich.<br />

f. Personenwagen, solider, zuverlässiger Mann, sicherer<br />

Fahrer, nicht unter 30 Jahren. Gelernter Mechaniker,<br />

mit guter Bildung, der vorkommende Reparaturen<br />

selbständig ausführen kann, wird bevorzugt<br />

Ia. Zeugnisse und Referenzen erforderlich. Off. mit<br />

Lebenslauf u. Photographie unt. Angabe v. Gehaltsanspr.,<br />

Eintrittstermin u. Referenzen erb. unt. Chiffre<br />

36303 an die Automobil-Revue, Bern.<br />

Motoren mit beweglichem Zylinderkopf?<br />

In- einer Gesellschaft von Automobilingenieuren<br />

in den Vereinigten Staaten von Amerika,<br />

erklärte Prof. Jacklins, ein Gelehrter der<br />

Purdue-Universität, dass in Amerika mehrere<br />

hundert Millionen Dollars an Brennstoffauslagen<br />

erspart werden könnten, wenn man<br />

an Stelle der heutigen Motoren mit variabeln<br />

Gasdruck-Motoren mit konstantem Gasdruck<br />

verwenden könnte. Prof. Jacklin<br />

machte Versuche mit einem Motor, demein<br />

beweglicher Zylinderkopf aufmontiert war*<br />

Durch diese Anordnung kann der Gasdruck<br />

im Zylinder durch eine Verkleinerung des<br />

Volumens vermittelst des beweglichen Zylinderkopfes<br />

bei jeder Tourenzahl auf konstanter<br />

Höhe gehalten werden. Ein Nachstellen<br />

der Zündung im Verhältnis zur Tourenzahl<br />

war demnach nicht mehr notwendige<br />

Prof. Jacklin errechnet Ersparnisse vonrnud<br />

50 Prozent bei Verwendung der neuen Motoren<br />

mit konstantem Gasdruck an Stelle der<br />

alten mit variablem Gasdruck. Die Brennstoffkosten<br />

würden auf einen Drittel herab-*<br />

sinken. Prof. Jacklin berechnet im weiteren<br />

für eine Zahl von 20 Millionen Verbrennungsmotoren,<br />

die in Amerika zirkulieren, eine<br />

runde Einsparung von 400 Millionen Dollars,<br />

Zeit bringt Rat.<br />

wlt.<br />

en<br />

Kessel-Bau in allen Grossen<br />

TLM-EUEZUbXJUSTUr*. O<br />

vorxM.. Altorfer, JLieli.xn.anxL Ar Cie.<br />

Zofingen, St. Gallen, Bern, Luzern<br />

Gesucht per sofort durchaus erstklassiger<br />

REISENDER<br />

Gesucht<br />

für sofortigen Eintritt<br />

Herrschafts-Chauffeur<br />

Engt. Unterricht<br />

wird vielfach von anerkannt<br />

tüchtigen Lehrkräften erteilt;<br />

beharren Sie indessen<br />

bei Ihrem Lehrer oder Leb.«<br />

reriD derauf, dass Ihrem<br />

Unterricht die Methode von<br />

Prof. Grand zugrunde gelegt<br />

wird, sie bringt Sie<br />

am schnellsten in den voll«<br />

ständigen Besitz der englischen,<br />

französischen odei<br />

italienischen Sprache. Verlangen<br />

Sie kostenfreie Probelektionen<br />

v. Französisch^<br />

Englisch oder Italienisch<br />

(gewünschte Sprache genau<br />

angeben) dieser für Sie<br />

ausserordentlich wichtigen<br />

Unterrichtsmethode.<br />

Verlag<br />

Hall wag A.-G. in Bern,<br />

Breitenrainstrasse 97


N°50 - <strong>1928</strong> ÄUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Les 6<br />

es de luxe<br />

40 CV, 18 /24 CV, 15 CV.<br />

Les voitures de luxc 6 cylindres que präsente RENAULT beneficient de 30 annees d'expdrience et de progres<br />

dans les fabrications de haute precision, ce qui leur assure des qualites qui ne peuvent se trouver reunies<br />

nulle part ailleurs. Etudiees et construites dans des ateiiers speciaux avec un personnel qualifie et selectionne,<br />

elles sont faites avec le meme soin, les meines mati&res premieres de choix et le meme contröle<br />

rigoureux que ies moieurs d'aviation RENAULT, dont la reputation est mondiale.<br />

Les carrosseries rivalisent avec les chässis: aux Usines de Billancourt, comme aux salles d'exposition des<br />

Champ-Elys6es se trouve un choix des plus belles voitures executees par les meilJeurs carrossiers de Paris,<br />

ainsi que des carrosseries de luxe RENAULT, specialement etud ees et construites selon les melhodes les<br />

plus modernes, realisant ce qui se fait de plus parlait.<br />

Un capot et une ligne esthe*lique, bien personnelle et inegaläble.<br />

Un confort, une douceur de conduite, un süence parfaits.<br />

UN MOTEUR silencieux et nerveux, sans aueune Vibration,<br />

aux ralentis impressionnants, assurant ä la uoiture une importante<br />

reserue de puissance, ce qui permet, auec des dämarrages et des<br />

accälärations rapides, de monier les cötes normales en prise sans<br />

ralentissement appräciable, et assure ainsi des moyennes äleväes<br />

sans excäs de vitesse.<br />

Pour que le graissage soit parfait, Vhuile du moteur est maintenue<br />

par un radiateur späcial ä la tempärature d'efficacite maximum,<br />

ce qui permet toutes les vitesses sans aueun risque pour la<br />

conseruation du moteur.<br />

UN EMBRÄYÄGE ä disque parfaitemenl progressiv<br />

UNE DIRECTION irreversible, de la plus grande douceur, sur<br />

laquelle sont groupäes toutes les commandes, bien ä portäe de<br />

la main du condueteur.<br />

Les voitures de luxc RENAULT ont:<br />

Ces qualites sont obtenues par:<br />

Une Suspension incomparable.<br />

Une tenue de route et une s4curit4 de freinage, meme aux allures<br />

les plus rapides, que ne possäde aueune autre uoiture.<br />

UNE TRANSMISSION monobloc, simple, robuste, comportant<br />

un seul Joint de cardan et laissant ä la Suspension une independance<br />

absolue.<br />

UNE SUSPENSION arriere formäe par la combinaison de deux<br />

ressorts cantilevers obliques et d'un ressort transversal, räduisant<br />

au minimum le poids des organes non suspendus et servant seulement<br />

ä porter la voiture et non pas ä transmettre la poussee;<br />

cette Suspension est completäe par 4 amortisseurs hydrauliques.<br />

'UN SERVO-FREIN mäcanique, puissant et progressiv indöpendant<br />

du moteur et agissant sur les 4 roues, aussi bien en<br />

marche arriöre qu'en märche avant. D'une douceur parfaiie, il<br />

permet en outre d'e'oiter de facon automatique le biocage des<br />

roues avant, trös dangereux parce qu'il supprime la direction.<br />

S'adresser pour tous renseignements ä la S. Ä. POUR Lft YENTE DES AUTOMOBILES RENAULT EN SUISSE<br />

6, Avenue de Sdcheron, GENE]VE, ou ä nos agents.


12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - No 59<br />

I. Antwort auf Frage 6808. Sportphotographie.<br />

Für die Auto-Sportphotographie stehen heute ganz<br />

verschiedene, meist gut geeignete Modelle zur Verfügung.<br />

Die Zeiss-Ikron Gameras bieten darin<br />

zweifelsohne die grösste Auswahl und es ist durchaus<br />

nicht so leicht, für ganz besondere Zwecke das<br />

richtige zu wählen. Ich will versuchen, aus meiner<br />

Praxis die verschiedenen Richtlinien zu geben, wonach<br />

es Ihnen ermöglicht ist, unter ganz wenigen<br />

die Wahl zu treffen.<br />

Der Amateur von heute verlangt neben besten<br />

Septischen Leistungen geringste Abmessungen,<br />

! schnelle Bereitschaft und einfachste Lademöglichkeit.<br />

Diesen Forderungen ist die Industrie dadurch<br />

gerecht geworden, indem Sie eine Rollfilmkamera<br />

für die Tasche herausbrachte und diese für grössere<br />

Ansprüche mit bester Optik ausstattete. Unter diesen<br />

hat sich ohne Zweifel das Format 6:9 am besten<br />

fcewährt, da grössere Rollfilmformate wieder gewisse<br />

Mängel aufweisen, kleinere Formate, wenn<br />

auch bestechend klein gebaut, bei, direkter Kopie<br />

kaum befriedigten. Obschon also ein Autofahrer<br />

genügend Platz für eine gröössere Kamera im<br />

Auto zur Verfügung hat, so gibt er bei nicht zu<br />

hohen Ansprüchen dieser Rollfilmkamera 6 :9 gern<br />

den Vorzug, da heute das Filmmaterial den Platten<br />

kaum mehr nachstehen dürfte.<br />

Der Sportphotograph dagegen bedarf immerhin<br />

einer andern Kameratype, meist grösser im Format<br />

und mit schnellsten Verschlussgeschwindigkeiten,<br />

was nur mit der Schlitzversehlusskämera möglich<br />

ist. Es kämen hier in Betracht: Nettel Deckrullo 6 :9<br />

9 :12 oder 10 :15 mit Zeiss 3.5 oder 2.7. Auch die<br />

kleine Deckrullo wäre zu nennen (4J^ :6) mit<br />

Tessar 2.7. Hier müssten aber die Negative vergrössert<br />

werden, was ja heute leicht möglich ist.<br />

Alle diese Kameras sind neben Platten auch für<br />

Packfilm geeignet, wobei aber auch hier dem Format<br />

6 :9 und darunter der Vorzug gegeben wird.<br />

Wenn auch gut verwendbar, so sind doch diese<br />

Deckrullo-Apparate für Landschaftsaufnahmen<br />

weniger beliebt, man arbeitet da lieber mit Zentralverschlüssen.<br />

Für Formate über 6 :9, also etwa<br />

9 :12 käme dann eine Plattenkamera mit Optik 4:5<br />

in Gompur in Frage. Zeiss Ikon, Ideal, Tropica etc.<br />

Für Landschaft und Sportphotographie zugleich<br />

käme schliesslich eine Zweiverschlusskamera in Erwägung,<br />

etwa die vorzügliche Plaubel Wara Modell<br />

1137 9,; 12 mit Supra Anticomar 3.9 (ca. 330.— Fr).<br />

1 A. K. in St.<br />

Frage 6819. Reinigung ohne Hydrant. In<br />

unserer Ortschaft befindet sich keine Hydrantenanlage,<br />

sodass mir zu der Reinigung meines Wagens<br />

nirgends ein scharfer Wasserstrahl zur Verfügung<br />

steht. Das macht besonders die Reinigungarbeiten<br />

an den unteren Teilen des Fahrzeuges sehr umständlich,<br />

da ich mit dem Schwamm nicht überall<br />

leicht zukommen kann. Können Sie mir einen Ratschlag<br />

geben, wie da die Reinigung vorgenommen<br />

werden kann? Oder kennen Sie ein technisches<br />

Hilfsmittel, wodurch vom Brunnentrog aus ein<br />

kräftiger Wasserstrahl erzeugt werden könnte?<br />

E. E. in D.<br />

Antwort: Zur Erhöhung des Druckes für das<br />

Wasser,, das Sie aus dem Brunnentrog beziehen<br />

können, verwenden Sie eine Pumpe, die durch einen<br />

Motor mit elektrischem Antrieb in Bewegung gesetzt<br />

wird. Sie finden in unserem Inseratenteil verschiedene<br />

derartige Apparate empfohlen. Der Anschaffungspreis<br />

ist nicht hoch zu nennen.<br />

Sie können auch einen stärkeren Wasserdruck<br />

mit einer Handpumpe erzeugen. Eine Handpumpe<br />

leistet Ihnen auch gute Dienste, aber der Druck<br />

entspricht wahrscheinlich nicht vollkommen Ihren<br />

Anforderungen.<br />

wlt.<br />

Frage 6820. «Tupfen» des Vergasers. Ich habe<br />

mit meinem Sportkollegen Meinungsverschiedenheiten<br />

über die Art und Weise, wie em Vergaser<br />

«getupft» werden soll. Ich behaupte, dass es keinen<br />

Sinn hat, fortwährend auf die Schwimmernadel<br />

zu schlagen oder sie dauernd auf- und abwärts<br />

zu bewegen, bevor man den Motor anlassen<br />

will. Dass man dadurch höchstens den Schwimmer<br />

beschädigt. Dass man noch schneller zum gleichen<br />

Ziel kommt, wenn man nur anhaltend auf die<br />

Nadel drückt, resp. an ihr zieht. Mein Kollege<br />

hält dem entgegen, dass durch das Klopfen oder<br />

Auf- und Abwärtsbewegen eine Art Pumpwirkung<br />

ausgeübt würde und hält Sehwimmerbeschädigungen<br />

für unmöglich. Welche Methode halten Sie für<br />

richtig?. H. I. in F.<br />

Antwort: Eigentlich keine von beiden. Denn<br />

ein Motor soll anlaufen, ohne dass man den Vergaser<br />

zum Ueberlaufen bringt. Tut er das nicht,<br />

so ist entweder der Vergaser schlecht eingestellt<br />

oder nichts wert, oder der ganze Motor überhaupt<br />

in sohlechter Verfassung.<br />

Wenn aber schon mal getupft werden soll, sind<br />

wir unbedingt Ihrer Ansicht. Das sinnlose Herumklopfen<br />

und Herumreissen an der Schwimmernadel<br />

ist häufig nur der Ausdruck der Ungeduld des<br />

Fahrers. Zweifellos sind die meisten Schwimmerdefekte<br />

auf eine solche Behandlung zurückzuführen.<br />

Die «Pumpwirkung» des Schwimmers ist ja<br />

nicht ganz ausgeschlossen; aber notwendig ist sie<br />

höchstens dann, wenn Wasser oder Luftblasen den<br />

normalen Zutritt des Benzins verhindern, also in<br />

aussergewöhnlichen Fällen. Hoffentlich fühlt sich<br />

nun Ihr Kollege durch unser Urteil nicht selbst<br />

«betupft». " M.<br />

Frage 6821. Einstellen des Magneten. Auf welche<br />

Weise kann ein Magnet eingestellt werden?<br />

P. F. in B.<br />

Antwort: Wir unterscheiden Motoren mit<br />

fester und Motoren mit veränderlicher Vorzündung.<br />

Ein Motor muss umso mehr Vorzündung haben,<br />

je schneller, er dreht. Die Vorzündung beträgt in<br />

der Regel */* bis V20 des Kolbenhubes. Hat ein<br />

Motor z. B. 8 mm Vorzündung, so muss der Funke<br />

in jenem Moment in das Gasgemisch des Zylinders<br />

überspringen, in dem er sich 8 mm unterhalb<br />

seines obern toten Punktes befindet.<br />

Die Manipulationen zum Einstellen des Magneten<br />

sind folgende:<br />

1. Bestimmen Sie im ersten Zylinder den obern<br />

Totpunkt des Kolbens, d. h. die Fixstellung des<br />

Kolbens, wenn derselbe den Kompressionshub vollendet<br />

hat. Durch den Zischhahn führt man einen<br />

Draht ein, den man zu diesem Zwecke vorher gut<br />

zugerichtet hat und dreht hierauf den Motor bis<br />

sich das Einlassventil schliesst. Durch das Weiterdrehen<br />

wird dann der Draht vom Kolben hochgehoben.<br />

In dem Moment da der Draht stille steht,<br />

hört mau auf zu drehen und brngt an der Stelle,<br />

wo der Draht zum Zischhahn austritt ein Merkzeichen,<br />

sowie zweites, 8 mm weiter oben, wenn<br />

die Vorzündung des Motors dieser Zahl entspricht.<br />

Nachher dreht man den Motor in entgegengesetzten<br />

Drehsinne bis der zweite Merkstrich mit der Oberkante<br />

des Zischhahnes übereinstimmt.<br />

2. Prägen Sie sich die Drehrichtung des Magneten<br />

ein. Sie brauchen sich einfach zu merken,<br />

dass sich das Unterbrecherhammers gezogen und<br />

nicht gestossen wird.<br />

3. Der Magnetanker ist zu drehen bis die Kohle<br />

an der Verteilerwalze auf das erste Kontaktsegment<br />

zu stehen kommt. Dann dreht man sehr langsam<br />

weiter und hält wieder an, wenn sich die Kontaktschrauben<br />

des Unterbrechers voneinander entfernen.<br />

4. Jetzt bringt man die Antriebsklauen der Ankerachse<br />

zum Eingriff und befestigt den Magneten<br />

am Motor.<br />

Bei veränderlicher Vorzündung vollzieht sich die<br />

Einstellung wie folgt:<br />

1. Man stellt den Kolben des ersten Zylinders<br />

nur 2 mm unter seinen obern Totpunkt.<br />

2. Der Drehsinn des Magneten ist festzustellen<br />

und zu vermerken.<br />

3. Man verschiebt die Unterbrechernocken im<br />

Drehsinn des Magneten bis zu ihrem Anschlag und<br />

stellt sie somit ganz auf Spätzündung ein.<br />

4. Der Anker wird solange gedreht bis die Kohle<br />

an der. Verteilerwalze auf das erste Kontaktsegment<br />

zu stehen kommt.<br />

5. Der Anker ist vorsichtig solange zu drehen<br />

bis der Unterbrecher sich anschickt zu öffnen.<br />

6. Die Antriebsklauen der Ankerachse werden<br />

zum Eingriff gebracht und der Magnet am Motor<br />

befestigt.<br />

wlt.<br />

Frage 6822. Der festgefressene Aluminium Kolben.<br />

Seit letzten Sommer fahre ich einen fabrikneuen<br />

Wagen. Im Herbst war das Auspuffrohr verstopft.<br />

Mein Reparateur bohrte die Schnecke weiter,<br />

und verlängerte das Rohr um den Schall besser zu<br />

dämpfen.<br />

Ausserdem setzte er, ohne meinen Willen, neue<br />

Leichtmetallkolben (an Stelle der alten Aluminiumkolben)<br />

ein. Bei den ersten Fahrten nach dieser<br />

Reparatur liefen bei grösserer Geschwindigkeit die<br />

Kolben fest, was, behauptete mein Reparateur, eine<br />

natürliche Folge des Einsetzens sei. Da die Kolben<br />

straff eingepasst werden müssten; nach 100 km<br />

würde das Uebel verschwunden sein. Jetzt bin ich<br />

aber schon bald 400 km gefahren, trotzdem läuft<br />

der Motor noch fest, wenn ich längere Zeit hohe<br />

Geschwindigkeit fahre. Allerdings kann ich nach<br />

einer Pause von 3 bis 5 Min. bereits weiterfahren<br />

und zwar mit derselben Schnelligkeit wie vorher bis<br />

er wieder heiss läuft. Dies macht auf die Dauer kein<br />

Vergnügen, und ich wäre Ihnen dankbar, mir einen<br />

Rat zu geben, wie ich das Uebel abstellen könnte.;<br />

Woran erkennt man richtige Oelung? Doch an<br />

dem blauen Rauch, der den Auspufftopf verlässt?,<br />

Ich fürchte immer die Zündkerzen und die Zylinder<br />

zu verölen, wenn ich soviel Oel in den Oelsumpf<br />

giesse, dass der Wagen qualmt 1 Bisher war es so,<br />

dass kurz nach Antreten im Leerlauf aus dem Auspufftopf<br />

ein ganz leichtes weis&blaues Wölkchen<br />

kam, das 'bei der Fahrt schwand. Ist die Oelung so<br />

richtig? P. G. in T.<br />

Antwort: Ihr Reparateur hat vollständig<br />

recht. Das Festfressen des Kolbens kommt daher,<br />

weil er noch nicht eingelaufen ist. Ein Kolben läuft<br />

aber nicht vor 200 bis 300 km. Fahrt ein.<br />

Sie müssen etwa 1000 km. im Tempo von 40 km<br />

fahren. Gehen Sie mit Ihrem Wagen weiter in der<br />

beschriebenen Weise, so werden die Zylinder bald<br />

beschädigt sein.<br />

Ueberölen ist besser, als zu wenig ölen. Wenn,<br />

im Leerlauf ein leichtes Wölkchen erscheint, das<br />

während der Fahrt verschwindet ist die Oelung<br />

richtig.<br />

wlt.<br />

Frage 6823. Die Vorderradbremsen lösen sich<br />

nicht vollständig. Bei meinem Wagen erfolgt das<br />

Bremsen nach dem beiliegend angegebenen Schema,<br />

Die Wirksamkeit aller vier Bremsen ist vorzüglich,<br />

nur haben die Vorderradbremsen den Fehler, dass<br />

sie sich beim Loslassen des Pedals nur unvollständig<br />

lösen. Wie kann ich mir in diesem Fall am<br />

einfachsten behelfen?<br />

G. F. in Br<br />

Antwort: Offenbar sind die Federn, welcha<br />

die Bremsbacken beim Lösen der Bremsen wieder!<br />

in die Ruhestellung zurückziehen sollen, zu schwach^<br />

um auch die Reibung im Gestänge zu überwinden^<br />

Sie bringen eine zusätzliche Feder am besten am<br />

Gestänge an und zwar direkt am Haupthebel der<br />

Vorderradbremsen, dort wo der Ausgleichhebel des<br />

Bremspedals angreift. Unsere Skizze veranschaulicht<br />

Ihnen wohl das Gesagte deutlich genug.<br />

Sollte aber auch diese Zusatzfeder noch nicht<br />

genügen, so müsste der ganze Mechanismus einmal<br />

gründlich mit Petrol gereinigt und dann neu geschmiert<br />

werden.<br />

Antwort 6808. Mehrere briefliche Mitteilungen<br />

wurden an den Fragesteller weitergeleitet.<br />

Jeden Sonntag<br />

nachmittags 4 Uhr<br />

TellSpielhailS Jeden Samstag<br />

J|L I *!• ^k ^^k V^ W* nachmittags 3 Uhr<br />

Sonntag, 15. Jnli, abends 8V 4 Uhr:<br />

ANDERMATT<br />

Auto - Zentrum: Luzem-Zürich-Interlaken-Lugano-Engadin<br />

A.O.S; DANIOTH'S QRAND HOTEL T.O.S.<br />

Anerkannt vorzügliche Verpflegung mit erstklass. Komfort<br />

zu massigen Preisen. Autos, Boxen, Reparaturen<br />

elektrische Luftpumpe. Tank.<br />

Wie leicht tuare ein Unglück da —<br />

wie gross derSchadenJ Sehen Sie<br />

sich auch für solche Fälle uor.<br />

^^p^f^Der kleine Feuerlöscher ist Ihre beste<br />

i^rfftj?^^ Hilfe. Handlich und jederzeit betriebs-<br />

""seä^i^V fertig ist er bequem in jedem Wagen<br />

anzubringen. Seine Loschkraft ist geradezu<br />

erstaunlich — tuie sein<br />

Preis: Fr. 27.-u.Fr. 38.50<br />

General-Vertreter für die Schweiz:<br />

J. MARTI, ZÜRICH<br />

Seefeldstrasse 98, Telephon Hottingen 26.58<br />

I1I1E<br />

H> GL S<br />

Die verehrlichen Leser werden gebeten, bei Bedarf<br />

die hier vertretenen Firmen zu berücksichtigen und<br />

bei Bestellungen, Anfragen etc. sieh ausdrücklich auf<br />

die Automobil-Revue beziehen zu wollen.<br />

NACHfSTRAUtf<br />

OVERLAND<br />

12 HP, 4 places, ä vendre,<br />

parfait etat, eclairage,<br />

demarrage et klaxon electriques<br />

; accessoires 36385<br />

Fr. 2600.—<br />

Accepterais en paiement.<br />

SIDECAR<br />

8 HP. — Albert Kisslmg,<br />

Petit-Lancy (Geneve).<br />

OCCASION!<br />

Buick-Coupe<br />

3-4pl.<br />

Standard, 6 Zylinder<br />

Modell 1925, in bestem Zustand,<br />

m. allen Zubehören,<br />

Kühlerdecke, Schneeketten,<br />

Gepäckträger etc., aus<br />

erster Hand sehr vorteilhaft<br />

abzugeben. Offerten<br />

an Seidenweberei Oberland<br />

A.-G., Zürich 2, Postfach<br />

Enge. 36394<br />

Fr- 1750--<br />

CQOOOOOCOOOQOOOCX<br />

PROFITEZ!<br />

BUiCK<br />

MASTER, 22 CV, conduite<br />

interieure, 7 places, avec<br />

Separation, etat neuf, roulee<br />

10000 km, tres bas<br />

prix. 36397<br />

RENAULT<br />

15 GV, 6 cyl., conduite interieure,<br />

5 places. Voiture<br />

presque neuve,bon marche.<br />

Autos-Occasion<br />

13, rue du Jura,<br />

Geneve<br />

OOOCCOOOQOOCCOOO<br />

Zu kaufen gesucht gebrauchtes,<br />

noch gut erhaltenes,<br />

kleines Personen-<br />

Auto. A.-G. Baugeschäft,<br />

Root b. Luzern. 36368<br />

Französlsch<br />

Englisch oder Italienisch.<br />

bis<br />

— Bestes System, absolut<br />

sicher «um Ziele führend,<br />

Fr. 2950.- einerlei ob mit oder ohne<br />

kosten mein© Lehrer, nach Methode von<br />

2-u.23-Plätzer-<br />

Prof. Grand. Verlangen<br />

Sie kostenfreie Probelektionen<br />

von Französisch,<br />

Englisch oder Italienisch<br />

offen mit Verdeck und Limousine,<br />

in wirklich ein-<br />

angeben) dieser für Sie<br />

(gewünschte Sprache genau<br />

wandfreiem Zustand.<br />

wichtigen Methode beim<br />

E. Baumberger, Amilcar-<br />

Verlag: Haltwag A.-G. In<br />

Bern, Breitenrainsfr. 97.<br />

Generalvertretung, Löwenstrasse<br />

17, Zürich 1. Telephon<br />

Sein. 9860. 7583<br />

10,6 m<br />

Licht,<br />

lang,<br />

Salon,<br />

Es würde kl.<br />

nommen, ev.<br />

Anfragen<br />

Vormerkungen;<br />

Teilspiel haus Altdörf, Tel. 109<br />

Vorverkauf;<br />

Reisebureau Kuonl, Luzern,<br />

Telephon 25.22, und<br />

Zürich, Telephon Selnau 36.10,<br />

Preise der Plätze: Fr. 3.—bis 10.—.<br />

fast neu, mit Saurer-Motor, Eisemann*<br />

Toilette, ganz deckender Plane,<br />

billig zu verkaufen<br />

Limousine od. Benzin in Zahlung ge-<br />

Tausch an kleineres, schnelles Boot.<br />

unter Chiffre 36386 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

i AutomoDil - Interessen<br />

Wer irgendwelche Geschäftsverbindung<br />

mit der schweizerischen Automobilindustrie<br />

anzuknüpfen sucht, wer mit der<br />

Kaufkraft der zahlreichen schweizerischen<br />

Automobilfahrer rechnet, bediene<br />

sich der seit 24 Jahren erscheinenden<br />

Fachzeitschrift < Automobil - Revue >.<br />

Die «Automobil-Revue» wird dank<br />

ihrer vorzüglichen redaktionellen Führung<br />

von fast sämtlichen schweizerischen<br />

Automobilfahrern und der gesamten<br />

mit dem Automobilwesen in Zusammenhang<br />

stehenden Industrie als<br />

macsgebendes Fachorgan gelesen. Die<br />

stets steigende Auflage, welche im Jahre<br />

1927 insgesamt 2 229 700 Exemplare erreichte,<br />

ist der beste Beweis für die<br />

Wertschätzung dieses ältesten schweizerischen<br />

Fachorgans. Der Inseratenteil<br />

der «Automobil-Revue» ist das Spiegelbild<br />

des schweizerischen Automobilwesens;<br />

zahlreiche freiwillige Anerkennungsschreiben<br />

beweisen die hervorragende<br />

Wirkung der Annoncen. Wer ein<br />

Automobil zu kaufen oder zu verkaufen<br />

sucht, wer irgendeinen Fachartikel dieser<br />

Branche rasch absetzen will, wer<br />

tüchtige Vertreter sucht, kommt nirgends<br />

rascher zum Ziel als durch einige<br />

Annoncen in der < Automobil-Revue ».<br />

Probenummern sind der beste Beleg<br />

für die volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

des Blattes. Verlangen Sie solche gratis<br />

und franko von der<br />

Administration der „Aulomobil-Rßvuß"<br />

Bern<br />

Zürich<br />

Breitenrainstrasse 97 Löwenstrasse 51<br />

TeL Bollw. 89.84. Tel. Selnau 70.23.<br />

r> i<br />

P.


tfo 59 — 1978<br />

Unsere amüsante Seite<br />

Eigentlich war es nicht nur meine, denn<br />

auch Alf war dabei. Alf, ein Freund von mir.<br />

Netter und korrekter, junger Mann. Aber für<br />

mich war es doch meine. Begreiflich, erstens<br />

bin ich in gewissem Sinne eine Individualität,<br />

zweitens nicht frei von einer gesunden Dosis<br />

Egoismus. (Uebrigens — und dies betrifft<br />

auch Alfs Auto — gehören beide Begriffe zusammen.)<br />

An einem schönen Samstagnachmittag<br />

stoppte Alf seinen Wagen vor meiner Haus*<br />

tiire. Ich nahm meinen Rucksack aus der<br />

Ecke, umarmte eine dreimeterhohe Segeltuch-<br />

Migarre — das war das neue Paddelboot —<br />

und schleppte meine doppelte Last hinaus.<br />

Um die Wahrheit zu gestehen: Wir waren<br />

in Alfs Wagen schon oft zu Dritt gefahren und<br />

wir haben uns dabei nie über Platzmangel<br />

beklagt. Aber das ist doch ein Unterschied,<br />

ob man eine dreimeterhohe Segeltuchzigarre<br />

mit marklosen Knochen im Arm hat, oder<br />

eines jener Wesen, das sich als poetischer<br />

Impuls eines fröhlichquitschenden Kleeblattes<br />

fühlt.<br />

In jeder Kurve fluchte mein Freund, denn<br />

die Zigarre sank liebevoll an seine Schulter.<br />

Der Wagen machte dann jedesmal einen kleinen<br />

Sprung. Alf stieg die Siedehitze bis unter<br />

die Schädeldecke.<br />

«Du,» sagte er, «wenn das so weitergeht,<br />

gibt's an der nächsten Kurve eine Samariterübung.<br />

Dein Dingsda hat ein ganz<br />

unmögliches Format.»<br />

Ich war meiner Lebtag noch nie so gekränkt<br />

wie in jenem Augenblick. Natürlich<br />

entgegnete ich nur: «Kaufe du dir lieber<br />

einen anständigen Wagen. » Aber das Dingsda<br />

konnte ich ihm nicht vergessen. Sieben<br />

Wochen lang war ich jedem Zigarrenladen<br />

im Radius seines Duftes ausgewichen, um die<br />

erste Anzahlung auf den Tisch zu legen. Jawohl,<br />

es war Selbstverdientes, im Schweisse<br />

meines Angesichtes Selbstverdientes — dieses<br />

Dingsda! Und dann die Monatsraten...!<br />

In Thun vertraute Alf seinen Wagen einer<br />

Garage. Wir luden die Zigarre auf den<br />

Rücken und schleppten los. Meine Gedanken<br />

kamen unwillkürlich wieder auf das «Format<br />

» zurück. Es gibt nämlich eine reichhaltige<br />

Literatur über Uie Paddlerei. Der siebente<br />

Teil dieser Zurück-zur-Natur-Twmpetenstössen<br />

genügt, um zur Fleisch und Blut<br />

gewordenen Ueberzeugung seines Eseltums<br />

zu gelangen. Wie man sich nur bis, zur<br />

Stunde den Segnungen des Paddeins ver-<br />

ITIC-IMC-<br />

schliessen konnte?! Dieses Niveau! — Wie<br />

schwer aber ein Paddelboot auf den Rücken'<br />

markswirbeln liegt, darüber schweigen die<br />

Allwasserpoeten und Volksaufklärer.<br />

Indessen hatte ein hinterlistiges Lüftchen<br />

eingesetzt und eine pechschwarze Wolke<br />

über den See gerollt. Vom Niesen sah man<br />

nur noch die Richtung, in der er liegt.<br />

Ausserhalb der Badeanstalt, auf einer kielneu<br />

Insel im Schwemmland, schlugen wir unser<br />

Zelt auf. Ein hübsches Zelt, bewährt,<br />

doch nur für einen berechnet. Wie gesagt,<br />

wir waren zu zweit. Von unserem Bagage<br />

nicht zu reden. Doch davon später.<br />

Tatsch! Der erste Tropfen. Dann mehr.<br />

Immer mehr. Es regnete Dum-Dum-Tropfen.<br />

Jeder Spritzer ein Treffer. Mitten durch<br />

Windjacke und Hemd.<br />

Wir aber mussten nochmals ins Städtchen<br />

zurück, Einkäufe besorgen. In einer Stunde<br />

tippelten wie wieder unserem Lager zu.<br />

Quitsch machte der linke Schuh, quetsch der<br />

rechte. Die Lippen summten irgend ein verstaubtes<br />

Lied. Was macht der Mayer..,<br />

Regen, Regen und kein Ende!<br />

Das Zusammensetzen eines Faltbootes ist<br />

ein Kinderspiel, Bagatelle sozusagen. Besonders<br />

zum erstenmal. Entweder gehört das<br />

Stück, das man gerade aus dem dunkeln<br />

Schlund des Sackes gefischt hat, zum Bug,<br />

zur Lehne, zum Boden, Backbord oder Steuerbord,<br />

in den Luv oder Achtern! Wie gesagt,<br />

die Geschichte bereitet mindestens soviel<br />

Spass wie ein Kreuzworträtsel. Ali setzte<br />

das Boot zusammen, ich die Ruder. Nach<br />

Ablauf von zwei Stunden liefen meine Hosen<br />

rot an. Das Geld im Portemonnaie begann<br />

zu rosten. Fünf Minuten vor acht schwamm<br />

das Boot auf dem Wasser. Wir trugen es<br />

ans Land und kehrten es um. « Kleidermagazin<br />

», sagte ich. «Herrensalon», ergänzte<br />

Ali und verstaute seinen Taschenspiegel im<br />

Bug des Bootes. Im Bruchteil einer Minute<br />

teilten Kleider, Strümpfe und Schuhe die Gesellschaft<br />

des Taschenspiegels. Wir zogen<br />

das letzte trockene Kleidungsstück aus dem<br />

Rucksack: ein Paar Badehosen!<br />

Auf dem Bauch rutschten wir ins Zelt.<br />

Alf: « Geh 1 noch mal hinaus, ich möchte<br />

mich einpacken!»<br />

Ich: « Gut, aber nachher musst du wieder<br />

hinaus, bis ich meine Decke um die Beine geschlagen<br />

habe.»<br />

Alf: «Wenn du dich streckst, läuft das<br />

Wasser herein!»<br />

ÄtJTOMOBTL-REVTJE<br />

P<br />

hielt einen Vortrag über «Die neue Zeit» und<br />

a<br />

ass kalt. Alf wärmte sich an einer Pfeife...<br />

Ich: « Wenn du nicht leiser sprichst, fällt In Hilterfingen landeten wir. Dort baden<br />

das Zelt um!»<br />

Buben und Mädchen together. Aber die<br />

Alf: « Wollen wir nicht etwas essen? »<br />

Mädchen haben ein eigenes Floss. Wir waren<br />

natürlich ortsfremd und daher nicht orientiert.<br />

Ich: « Nein, sonst stösst der Bauch an die<br />

Zeltdecke.»<br />

Die Heimfahrt, der sinkenden Sonne entgegen,<br />

war wieder ganz Hors d'wuvre. —<br />

Stille.<br />

Ich glaube, Paddeln ist eine Leidenschaft.<br />

Alf: « Gott sei Dank, es blitzt. Nur ein Aber die Einmannzelte sind nicht für zwei.<br />

Gewitter.»<br />

Uebrigens verlangt jeder Sport seine Opfer:<br />

Ich: « Dann ist's morgen schön. Herrlich Wir brauchten am Montag beinahe eine Korb"<br />

wie das tröpfelt! Gute Nacht! »<br />

Hasche Olivenöl. Als ich zur Redaktionsstube<br />

Stille.<br />

emporstieg, hiess es, man hätte mich schon<br />

Alf: « Du, meine Füsse sind ganz nass!»<br />

eine Stunde lang gesucht. Doch das ist Privatsache.<br />

Vit.<br />

Ich: « Dass du noch so schwitzen kannst! »<br />

Vorsichtig, vorsichtig schlug ich das Tuch<br />

hinter dem Kopf zurück. Draussen war's<br />

evarte<br />

dunkel. Die Wolken schleiften ihren Saum im<br />

Wasser. Der See war wie elektrisiert von<br />

den Milliarden aufschlagender Tropfen. Drüben,<br />

bei Oberhofen, einige Lichter. Siechende<br />

Pünktlein in endlosem Grau.<br />

Schon zog die nasse Hand das Tuch zurück.<br />

Da lief es mir glutheiss über den<br />

Rücken. Der See um unser Inselchen stieg!<br />

Alf war eingeschlafen. Ich versuchte es mit<br />

Coue. Es geht immer besser von Tag zu<br />

Tag ...Es geht im... Irgendwoher hatte es<br />

Eins geschlagen. Ich lauschte, traute meinen<br />

Ohren kaum: Das Trommeln auf unserem<br />

Zelt war verstummt. Die Bäume über uns<br />

rauschten, ab und zu noch einen schweren<br />

Tropfen auf die Blache werfend. Ueber dem<br />

Niesen funkelten die Sterne.<br />

Vier Stunden später: Raus aus dem Leinwändetui.<br />

Boot klar. Erst vorsichtig. Uferfahrten<br />

sind ja auch schön! Dann mit vollem<br />

Schwung, Tropfen von den Rudern sprühend.<br />

« Alf!» — « Häl » Der Rest war Schweigen<br />

— ein Hors d'wuvre von Gefühlen.<br />

Um 9 Uhr war der Haushalt trocken — wir<br />

auch (ausgenommen hinter den Ohren). Um<br />

10 Uhr in Thun, rund um die Schadauecke.<br />

Im Städtchen parlierte Alf nur noch Welsch,<br />

ich Englisch. Wir zahlten dann auch für ein<br />

Kilo Obst 3 Franken. Mittags den Kanal aufwärts.<br />

Motto: Wellenspiel und Muskelkraft.<br />

Und Bremen, Sonne, Hunger. Im Schadaupark<br />

nippte ein Mädchenpensionat Eishimbeer<br />

mit Mokka. Ich philosophierte über Klassenunterschiede<br />

...<br />

Endlich — einen halben Liter Schweiss von<br />

der Schiffslände kochten wir zu Mittag in<br />

einer Bucht. Das heisst, wir wollten. Ich<br />

HUMOR<br />

DER NEUESTE FORD-WITZ.<br />

Henry Ford ist gar nicht böse über die vielen<br />

Scherze, dio man sich über ihn und seine Wagen<br />

erzählt und die er sorgfältig sammelt. Im Gegenteil,<br />

er fördert ihre Entstehung, wo er kann, und<br />

betrachtet sie als die beste Art von Gratisreklame.<br />

Als er im Britischen Automobilclub empfangen<br />

wurde, erwähnte einer der Redner in seinem Toast,<br />

dass man in England mit Befriedigung bemerkt<br />

habe, dass Henry Ford auf seinen Fahrten durch<br />

England einen Rolls-Royce benutze. « Das stimmt, »<br />

erwiderte Ford, « denn als ich in England ankam,<br />

waren meine Werke mit Auftragen so überfüllt, dass<br />

ich selbst keinen Wagen bekommen konnte. Es blieb<br />

mir also nichts anderes übrig, als den zweitbesten<br />

Wagen zu nehmen. »<br />

Amerikaner, als ein Schnellzug vorübersaust:<br />

« Und das nennt ihr einen Express ? ><br />

Stationsvorsteher : « Nein, das rangiert nur ein<br />

bisschen. Es wird gleich wieder da sein.»<br />

BERLINER WITZ.<br />

Nutte. Der junge Mann: «Ich zerbreche mir den<br />

Kopf, woher der Ausdruck ,Nuttö' kommen kann. »<br />

Das Fräulein am anderen Tischende: «Et<br />

kommt von ,nuttig' — soviel wie ,nett*. Wat kucken<br />

Se mir denn so zweifelnd an ? Ick muss et wissen<br />

— ick bin doch eene.»<br />

Zwillinge. Ein kleiner Junge von drei Jahren<br />

spielt zwischen den Strassenbahnschienen herum,<br />

ein grosser Junge von elf Jahren schaut ihm zu.<br />

Ich trete heran und frage den grossen : « Ist der<br />

Kleine da dein Bruder ? Ja ? Dann nimm ihn<br />

doch von den Schienen weg, der wird ja da überfahren<br />

! »<br />

« Ach,» sagt der grosse Junge, « das macht<br />

nichts, wir haben zu Hause denselben nochmal! r<br />

Adel. «; Bist du ooch ,von' ? > — « JawoM.<br />

Mutter weees bloss nich von wem! ><br />

n<br />

LES BONNES HUILES<br />

POUß AUTOMOBILES<br />

dolvent ßtre limpides et transparentes,<br />

Ce sont les princlpaux indices<br />

de purete absolue,<br />

NTARL<br />

HUILES FRANQAISES, dorees, limpides. Par<br />

8uite de l'emploi des procedes les plus modernes<br />

de fabrication, leur degre de purete et leur<br />

pouvoir lubrlfiant ont ete portes au maximum.<br />

Recherchez de preference ä toutes autres<br />

les Huiles pour automobiles ANTAR. Vous<br />

les reconnaftrez ä leur bidon rouge, muni de<br />

l'ecusson trioolore,<br />

Demandez notre album-guide de graissage<br />

B. 3 que nous vous enverrons gratuitement<br />

et franco,<br />

SOCAL SA. YVERDOfi<br />

CONCESSIONNAIRES EXCLUSIFS<br />

POUR LA SUISSE<br />

HUILES FRANCAISES<br />

DOREES LIMPIDES<br />

POUR AUTOMOBILES


• ES UND DA.fi<br />

In der Dämmerung . . . Ernest J. Appleby<br />

schreibt im «Autocar»: Ich weiss, dass ernste<br />

Wissenschaftler sich mit der Feststellung,<br />

der Wagen laufe in der Dämmerung besser,<br />

vielleicht nicht befreunden werden. Sie werden<br />

wohl darauf mit hunderterlei Gründen<br />

und Einwänden kommen und erklären, dass<br />

diese Idee auf einer Täuschung beruhe, aber<br />

«es gibt tausend Dinge zwischen Himmel und<br />

Erde, von denen sich unsere Schulweisheit<br />

nichts träumen läss.t». Auch der Verbrentiungsvorgang<br />

im Motor mit Rücksicht auf<br />

atmosphärische "Einflüsse ist ein solches Kapitel,<br />

und es wird die Zeit kommen, da man<br />

wissen wird, warum die Maschine in der<br />

Dämmerung besser läuft, und dass auch die<br />

Wissenschaft nicht immer unfehlbar ist. Die<br />

Leute, die über die eingangs erwähnte Behauptung<br />

lächeln, fahren gewöhnlich starke<br />

Wagen, Sechs-' oder Achtzylinder, bei denen<br />

der Unterschied natürlich nicht so gross ist,<br />

als dass man ihn schlagend wahrnehmen<br />

würde. Die Eigner von Wagen, die zu «hartem<br />

Gang» neigen, werden aber bemerken,<br />

dass diese «Rauheit» gedämpft wird, wenn<br />

die Sonne untergeht und die Dämmerung<br />

eintritt. Die Lenker von kleinen, zweizylindrigen<br />

Wagen und namentlich von Motorrädern<br />

werden bemerken, dass ihr Zweizylinder<br />

dann wie ein richtiger Vierzylinder läuft.<br />

Daher stimme ich für die Dämmerung als die<br />

beste Tageszeit zum Fahren. Selbst wenn<br />

meine «gelehrten» Freunde mir sagen, dass<br />

es sich bei meiner Behauptung um eine Vorliebe<br />

handle und dass ich mir nur einbilde,<br />

mein Motor laufe in der Dämmerung besser,<br />

so lasse ich mir's doch nicht nehmen.<br />

Für den Unterhalt der Brünigstrasse, die<br />

als internationale Durchgangsstrasse stark<br />

frequentiert ist, hat bisher der Kanton Obwalden<br />

allein aufkommen müssen. Die Kantonsbehörden<br />

machten Anstrengungen, den<br />

Strassenbelag durch stückweise Anbringung<br />

geteerten Asphalts widerstandsfähiger zu machen,<br />

doch hat man damit keine zufriedenstellenden<br />

Erfahrungen erzielt. Sehr bald<br />

zeigten die «Flickarbeiten» wieder Risse, die<br />

zwar sofort wieder ausgebessert wurden,<br />

aber diese Pröbelei ist auf die Dauer für eine<br />

so wichtige Strasse unhaltbar ! —<br />

. Es wird deshalb eine grosszügigere Lösung<br />

der Frage vorgeschlagen: man plant die<br />

durchgehende Kleinbogenpflästerung. Dieses<br />

Projekt kommt allerdings ausserordentlich<br />

teuer zu stehen, aber man will dafür einen<br />

grosszügigen Finanzplan ausarbeiten. Man<br />

denkt an eine annehmbare Steuererhöhung<br />

temporären Charakters, an eine restlose Ausscheidung<br />

des kommenden Benzinzollanteiles<br />

und der Velos- und Automobiltaxen, sowie<br />

an eine für die Automobilisten erträgliche<br />

Erhöhung der Taxen für Luxusautomobile.<br />

Dazu hofft man, dass auch der Bund<br />

einen Beitrag an dieses grosszügige Werk<br />

in Form einer ausserordentlichen Hilfe leisten<br />

wird.<br />

—ey.<br />

ÄtrTOMOBTL-REVt/ß<br />

Für bessere Strassen sorgt in letzter Zeit<br />

namentlich auch der Kanton Glarus; eine<br />

schöne Bergstrasse ist jetzt auch die Ennetbergstrasse<br />

von Ennenda oder Ennetbühls<br />

aus hinauf auf die Matten. Die Strasse<br />

ist dem Automobilverkehr geöffnet: unterwegs<br />

geniesst man ein grandioses Panorama<br />

auf das Mittel- und Hinterland. —<br />

Dass das Glarnerland, für die Städter<br />

namentlich, einen grossen Reiz bietet, das<br />

beweisen die alltäglich gut besetzten Postautomobile<br />

der Rundfahrt Zürich über Glarus,<br />

Klausenpass, Axenstrasse nach Zürich,<br />

sowie die vielen Autocars aus anderen Kantonen.<br />

—ey.<br />

Der Bodensee-Autofährendienst frühestens<br />

28. Juli eröffnet. Entgegen den kürzlich aufgetauchten<br />

Pressemeldungen, wonach der<br />

Automobil-Fährendienst von Konstanz nach<br />

Meersburg mit dem 1. Juli <strong>1928</strong> aufgenommen<br />

worden sei, gibt das Bürgermeisteramt<br />

der Stadt Konstanz bekannt, dass dieser<br />

Dienst frühestens auf den 28. Juli <strong>1928</strong> eröffnet<br />

werden kann. Der Landungsplatz in<br />

Meersburg steht immer noch nicht bereit, da<br />

noch zeitraubende Felssprengungen notwendig<br />

waren.<br />

Zutreffend ist allerdings, dass das Fähreschiff<br />

anfangs Juli in Betrieb genommen<br />

wurde, jedoch nicht um Automobiltransporte<br />

auszuführen, sondern um von Konstanz aus<br />

Rundfahrten mit Vereinen auf dem Obersee<br />

vorzunehmen. Auf Grund dieser Tatsache<br />

dürfte denn auch die irreführende Berichterstattung<br />

entstanden sein. s.<br />

92« N°59<br />

Voltaire.<br />

Einige Damen, die bei Voltaire zu Tisch geladen<br />

waren, begannen nach der Mahlzeit Geschichten<br />

von Dieben zu erzählen. Als jede von<br />

ihnen ihre Geschichte vorgebracht hatte, bat man<br />

Voltaire, endlich auch eine zu erzählen. «Meine<br />

Damen,» sagte er, «es war einmal ein Steuerpächter<br />

... ein Steuerpächter... das übrige habe<br />

ich wahrhaftig vergessen — aber dies genügt ja.»,<br />

Voltaire wollte einen neugierigen Besucher nicht<br />

vorlassen. Es half alles nichts. «Nun, so sagt ihm,<br />

ich sei gestorben!» rief der Philosoph endlich. «Er<br />

will Sie tot sehen,» sagte der Diener. «Na, dana<br />

erklärt ihm, der Teufel habe mich soeben geholt.»<br />

Voltaire hatte stets eine Bibel auf seinem<br />

Schreibtisch liegen. Als man ihn nach dem Grund<br />

fragte, erwiderte er: «Wenn man einen Prozess<br />

führt, muss man die Darlegungen seines Gegners<br />

stets zur Hand haben.»<br />

Der Gipfel der Vergesslichkeit. Die Frauen<br />

eines Geistlichen, eines Arztes und eines Geschäftsreisenden<br />

sprachen von der Vergesslichkeit ihrer<br />

Männer. Die Frau Pastor behauptete, ihrem Manne<br />

gebühre der Preis, da er oft seine Predigt auf dem<br />

Wege zur Kirche vergesse, und die Gemeinde dann<br />

nie daraus klug werde, worüber er eigentlich zu<br />

reden versuche. Die Gattin des Arztes dagegen betonte,<br />

ihr Mann sei noch viel vergesslicher, den«<br />

er fahre manchmal zu seinen Patienten über Land<br />

und vergesse den Arzneikasten, so dass er oft viele<br />

Meilen vergebens fahre «Mein Mann übertrifft die<br />

Euren noch!» sagte die Frau des Reisenden. «Ala<br />

er neulich nach Hause kam, klopfte er mh auf die<br />

Wange und sagte: «Ich habe dich doch bestimmt<br />

schon irgendwo einmal gesehen, kleiner Käfer, wie<br />

heisst du nur?»<br />

Der Diplomat. «Harry, wenn ich sterben sollte,<br />

würdest du dich wieder verheiraten?» fragte die<br />

besorgte Gattin ihren Mann.<br />

«Das ist eine Frage, deren Beantwortung recht<br />

heikel ist,» war die Antwort. «Sage ich «ja», so<br />

wird es dir gewiss nicht angenehm sein, wenn ich<br />

aber sage «nie wieder», so dürfte dir das noch unangenehmer<br />

sein.»<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R. Wag<br />

Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />

ners<br />

1550—1850 m Ob. M. 1550—1S50 m Hb. M.<br />

Soorfolafz- und Kurort in Geschütztester Lage<br />

bERGTOUKEN — TENNIS — FISCHE<br />

K EI — JAG D — S E E<br />

Schönste Autoverbindungen nach dem Engadin<br />

PRATTIGAU •— FLUELAPASS — ZÜGENSTRASSE — AUßULAPAoÖ — JULIbKl-'AöS<br />

Altbekanntes Haus. Privatbäder. Vorzügliche<br />

Küche. Forellen. J. Rageth-Kienberger<br />

Hotel Le Prese<br />

An der Berninapassroute St. Moritz -Veltlin<br />

gelegen, Zimmer mit fliessendem Wasser<br />

Strandbad. Grosse Garage. Saison Juni bis<br />

September. Vornehmes Haus. -<br />

Diseiitis<br />

Klim. Kurort<br />

1150 m ü. M. Bahnstation.<br />

Bündner Oberland<br />

Mühlen<br />

Roufe Julier-Engadin<br />

Altbekannte Station lür<br />

Sport-Hotel<br />

Mittag- u. Nachtaufenthalte.<br />

HOTEL LÖWE-POST. A. C. 8. Komfortables Familien<br />

und Passantenhaus. Gedeckte Speiseterrassen. Grosse<br />

Garage. Vorzügl Butterküche. Bachforellen Pensi n<br />

v Fr. 10.— an. Prosn. Bes. ut Lei.er- Farn. Balzer.<br />

Weekend<br />

Thusis<br />

720 m ü. M. m weltberühmter<br />

V i»lWI LA.«CHLUCHT<br />

U<br />

Kl<br />

am Puschlaversee<br />

1000 m. ü. M.<br />

bietet alles aus Küche und Keller, was von<br />

einem alten, wohl eingeführten Bündner<br />

Landgasthaus verlangt werden kann. Garage.<br />

Benzintank.Tel 2.Chr SchnÖller, Mitgl. T.C.S.<br />

Ju.ier-Route<br />

Gute Küche. Reelle Weine. Auto-Garage.<br />

Benzintank. Telephon Nr. 1<br />

C Spinas, Mitglied des A. C. S<br />

Eröffnung: 10. Juni. 130 Betten. Mineralbäder in jedem >tock. Grosser<br />

Waldpark. Pensionspreis von Fr 14 — an. Diättisch Tennis. Elektr.<br />

Heizung in jedem Zimmer u. Zentralheizung, lllustr. Prospekte gratis.<br />

Kurarzt im Hause. F. Tuor, Bes. (im Winter: Tnnisia P»i»w. Tunis 4trika>.<br />

KOlRiPQStU<br />

»<br />

Zimmer mit fliessendem Wasser. Gr.<br />

Restaurant-Terrasse. Prima Küche.<br />

Massige Preise Garage. Tel Kr. 12.<br />

Neuer Besitzer: H. Dutrmert<br />

T. C 8. - A. C. S<br />

Rendez-vous der Automobilisten. Erstklassiger<br />

Komfort Fliessendes Wasser. Restaurant.<br />

Garage Orchester G. Rocco, Bes A.C.S.<br />

Tiefenkastei, Hotel Albula<br />

Savognin<br />

Kurhaus ?\i mictiei<br />

mit Eisensäuerling. Die stärkste Kaduunuu 'ile der<br />

Grand Hotel und Kurhaus DiSENTISfeRHOF<br />

Merkur<br />

Spezialitäten in Küche und Keller. Aussichts-<br />

Bar. Hausorchester Auto-Garage. Tel Nr. 12.<br />

F. Billwiiler-Egü, Bes., Mitglied des A.C.S.<br />

Hoteiweisses Kreuz<br />

Altbekanntes Haus. Das ganze Jahr<br />

geöff. Bündner Spezialitäten (Schinken,<br />

Bindenfleisch, Salsiz, Forellen),<br />

ff. Veltlinerweine. Grosse, bequeme<br />

Garage Telephon Nr. 5.<br />

An*. Sc^ölikoo*. Besitzer.<br />

St. Moriiz, Central-Garage<br />

Grösste Garage des Engadins Reparaturwerkstätte<br />

für alle Systeme. Platz für 70<br />

Autos. Boxen. Fiat-Vertretung. Oel. Benzin.<br />

Ersatzteile. Telephon Nr. 25.<br />

DIESER KOLBEN<br />

gehört in Ihr Automobil oder Motorrad. Er<br />

Erhöht die Motorleistung — Vermindert den Brennstoffverbrauch<br />

Vermeidet das Oelsteigen — Verhindert das Klappern<br />

Wollen Sie die Freude am Auto* besvr. Motorradfahren erhöhen,<br />

dann zögern Sie nicht, in Ihr Auto oder Motorrad die Torsügliohen<br />

einbauen en lassen, deren Ansdehnnne derjenigen<br />

eines Kolbens aas Gusseisen am<br />

nächsten steht, somit EinbanspieJ derDiatherm-<br />

Koiben entsprechend gering and demjenigen<br />

von Graagass wiederum am nächsten. Wir<br />

Kolben<br />

RM<br />

giessen Diatherm-Kolben m Coquülen ans<br />

Speziai-Silnmin (Alpaz); dessen hohe mechanische<br />

Festigkeiten, Härte and gruases<br />

Wärmeleitvermögen rind gerade für den<br />

Leichtkolben bau hervorraoend prädestiniert.<br />

Ausschleifen von Motorzylindern und Ausrüsten mit<br />

kompletten DIATHERM-KOLBEN innert kürzester Zeit<br />

Verlangen Sie unsere Preisliste<br />

sowie den ausführlichen Prospekt i „Notizen über die Diatherm-Kolben**.<br />

Schweizerische Metallurgische Gesellschaft<br />

Telearamme: Piomblel<br />

MlltfeilZ<br />

bei Basel<br />

Telephon Muttenz<br />

3. Ö050<br />

der intersiation. Automobil-Industrie<br />

in deutscher, französischer und englischer Sprache<br />

Dieses 1000 Seiten starke Buch enthält ausführliche Angaben über den geschäftlichen Aufbau<br />

der einzelnen Unternehmungen der Motorfahrzeug-Industrie der ganzen Weit und genaue teohnische<br />

Details über deren Erzeugnisse.<br />

Neuestes Nachschlagewerk dieser Art. — Preis Fr. 50.-«<br />

Abonnenten 20% Rabatt. Bestellungen werden entgegengenommen vom<br />

VERLAG DER AUTOMOBIL - REVUE, BERN


59<br />

— <strong>1928</strong> REVUE AUTOMOBILE<br />

FIAT 503<br />

Limousine<br />

4/öplätz., erst 7000 km gefahren,<br />

wie neu, verkauft<br />

wegen Anschaffung eines<br />

Fiat, 6 Zyl., zu Fr. 5700,<br />

mit ßmonatl. Fabrikgarantie.<br />

Taxe für <strong>1928</strong> bezahlt.<br />

Anfragen unt. Chiffre<br />

362991 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Zu verkaufen AUTO<br />

(Opel), 4/6-Plätzer. Würde<br />

sich auch als Lieferuagswagen<br />

eignen. Wird nur<br />

gesundheitshalber abgegeben.<br />

Bei sofortiger Wegnahme<br />

und Kassa Preis<br />

spottbillig — Nähere Auskunft<br />

erteilt W. Gerber,<br />

zur Sonne, Schwanden bei<br />

Lützelflüh (Bern). 36375<br />

Zu kaufen gesucht<br />

gut erh. PNEU, 880X120,<br />

sowie Wagenheber. Offert,<br />

unt. Chiffre 36377 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

6/7-Plätzer-<br />

Sedan<br />

Zu kaufen gesucht<br />

guterhaltener, fahrbereiter<br />

2—3-Tonnen-<br />

Lastwagen<br />

auf Pneu. Aeuss. Preisoffert,<br />

u. genaue Beschreibung<br />

sind zu richten unt.<br />

Chiffre 36380 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Zu verkaufen:<br />

o<br />

3<br />

8<br />

reparieren prompt<br />

Bllr. QirUrecIit fiCo.. Bern<br />

Kirchenfeld<br />

Telephon Bollwerk 18.97<br />

Helvetiastrasse 17<br />

Das schönste und<br />

beste Automobil<br />

seiner Preisklasse<br />

FIAT 501<br />

4/5-P1., prima Läufer, komplett fahrbereit,<br />

in tadellosem Zustande. Fr. 2200.—<br />

CHEVROLET<br />

2-Plätzer-Coupe, 2 Notsitze,<br />

erst 8000 km gefahren,<br />

BIGNAN<br />

noch wie neu,<br />

Fr. 4200.—<br />

2pj., Sport, elektr. Beleucht. etc., Fr. 1100.<br />

Besichtig, u. Probefahrt bei Garage Metropa<br />

Weinbergstr. 110, Zürich 6. Telephon H 7690.<br />

ö Zylinder, Modell 1925, mit Vierradbremsen und<br />

Chassis-Zentralschmierung, Torpedo-Karosserie, 4/5-<br />

Plätzer, 2 kompl., Reserverädern, 2 grossen Trittbrettkoffern,<br />

alles in prima Zustand, zu nur Fr. 7500.—<br />

egen Kassa.<br />

Offerten gefl. unter Chiffre 36381 an dio<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

4 Geschwindigkeiten<br />

4- und 6-Zylinder<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

15<br />

Modell 1919, geschlossener<br />

Wagen, fahrbereit, mit<br />

elektr. Licht, Steuer pro<br />

28 bezahlt, Fr. 1500.-<br />

8 8<br />

3<br />

Touring<br />

elektr- Licht und Anlasser,<br />

fahrbereit, Fr. 1000.—<br />

Offerten unter Chiffro<br />

O. F. 2251 S. an Orell<br />

Füssli-Annoncen, Soioihurn.<br />

36382<br />

Sofort zu kaufen gesucht<br />

Occasion, kleiner 4-PIälz.-<br />

Wagen, offen od. geschlos<br />

sen, aber billig u. in sehr<br />

gutem. Zustande, mit Garantiö]<br />

und nicht über 10<br />

Steuer-PS. Offerten unt.<br />

Chiffre 36384 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Cadillac, coupe landau<br />

let, 6 places, etat de neuf,<br />

occasion exceptionnelle.<br />

Conviendrait pour hötel<br />

ou location. — Ecrire<br />

sous Chiffre J. 54239 X. ä<br />

Publicitas, Geneve. 36389<br />

Zu verkaufen<br />

od. zu vertauschen schwerer<br />

0,Zyl., 20 HP,<br />

l|fl(F* Tourenwagen<br />

mit schöner Allwetter-Karosserie,<br />

6/8-PL, geeignet<br />

für Berghotel oder Garagier<br />

auf Bergtouren. Würde<br />

einen kl. 4- od. 6-Zyl.,<br />

nicht über 12 HP, eintauschen.<br />

Der Wagen ist in<br />

tadellos. Zustand u. kann<br />

jederzeit vorgeführt werden.<br />

Sich melden unter<br />

Chiffre T 4624 Lz an die<br />

Publicitas, Luzern. 36388<br />

O<br />

8<br />

9<br />

3<br />

3<br />

8 HP, 4-Zylinder; 4 Gänge.<br />

Der sparsamste Wagen<br />

der Welt.<br />

3 Als Innenlenker v. Fr. 6075.— an<br />

8<br />

8<br />

3 888<br />

Unsere Konzessionäre:<br />

von Ärx, Peseux-Neuchcitel<br />

O. Goppelsroeder, Gross-ßarage Sihlbrücke,<br />

[Zürich u. Luzern<br />

Ä. Goy, Garage flnKursaal, Geneve<br />

E. Hirt, Lausanne (Vaud,Fribourg&Valais)<br />

10 HP, 6-Zylinder, 4 Gänge.<br />

Der Wagen, der am angenehmsten<br />

zu lenken ist.<br />

Als Innenlenker Y. Fr. 8350.— an<br />

Ä. Nusser, Diessenholen<br />

W. Obrist, Windisch<br />

E. Pini, Bellinzona<br />

Schsertler & Fischli, St. Gallen<br />

Gebr. Widmer, Ölten<br />

E. Probst, Gentral-Garage, Bern<br />

Usines et Siege Social: Strasbourg, 200, route de Colmar<br />

8<br />

8 8<br />

Zu verkaufen<br />

MARTINI<br />

-Wagen, geschlossen, Modell<br />

T.iP:, 4 Zyl., 14,58 PS,<br />

mit allen Schikanen, Lederpolsterung,<br />

6/7-Plätzer,<br />

2 Reserveräder, fast neu<br />

bereift, Scintilla - Anlage<br />

rassiger Bergsteiger, sparsam<br />

im Benzin u. Oel. Der<br />

Wagen befindet sich in ta<br />

dellos. Zustand. Offerten<br />

unt. Chiffre 36391 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Wir sind Käufer<br />

von einem<br />

SMliefeniiigHiito<br />

ca. 1 Tonne Tragkraft, bekannte<br />

Marke, wenig gebraucht<br />

und ohne Mängel.<br />

Ausführliche Offerten mit<br />

Preis an Postfach 4028,<br />

Zürich 17. 36392<br />

PEUGEOT<br />

A vendre<br />

pour cause de double emun<br />

TAXI, 11 CV, ploi<br />

«Gelbe<br />

PEUGEOT<br />

6 places, d'oecasion, mais<br />

en parfait etat de marche<br />

et d'entretien. Conviendrait<br />

pour petit garage<br />

Facilite de paiement. —<br />

S'adresser sous chiffre<br />

10365 ä la 7110<br />

33J933333333Q333333333338I0I8I>3Q33333333333333333033I3><br />

hat die letzte € Gelbe Liste»<br />

der « Automobil-Revue ».<br />

Die « Gelbe Liste » ist der<br />

schweizerische Kurszettel<br />

für gebrauchte Wagen,<br />

sie zentralisiert die Angebote<br />

aus der gesamten<br />

Schweiz. Wer<br />

einen gebrauchten Wagen<br />

zu kaufen sucht, überzeugt<br />

sich durch einen Blick in<br />

die «Gelbe Liste >, ob<br />

etwas Passendes auf dem<br />

Zu verkaufen<br />

Austro-Daimler<br />

Schweizer Occasionsmarkt<br />

vorhanden ist. Wer je-A.Ddoch einen Occasionswa-<br />

1926, wenig gefahren, in<br />

M., 6 Zyl.. Modell<br />

gen zu verkaufen wünscht, tadellosem Zustande, geeignet<br />

f. Mietfahrten, zum<br />

verlange sofort bei der Administration<br />

ein Formular Preise von Fr. 9000.—.<br />

für die Aufnahme. Die Offerten unter Chiffre<br />

Liste» ist der 36407 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

schnellste und sicherste<br />

Weg zum raschen Verkauf.<br />

Die Aufnahme ist<br />

gratis, Formulare sind kostenfrei<br />

erhältlich bei der<br />

Administration der Automobil-Revue<br />

in Bern und<br />

deren Bureaux in Genf<br />

«Till<br />

verkauft<br />

5^TlY»lMi<br />

Zu verkaufen<br />

fabrikneue Vorderachse zu<br />

Bignan, 2-Liter-Chassis,<br />

wegen Nichtgebr., Preis<br />

billig, bei: Fritz Dähler,<br />

Mech., Seftigen. 36401<br />

Marmon<br />

6 Zylinder, 4-Radbremse,<br />

prima Zustand, Fr. 7500,<br />

Netto-Kassa. 7033<br />

Werner Risch, Zürich,<br />

Neumühlequai 30/34.<br />

Zu kaufen gesucht<br />

gebrauchter<br />

Citroen-Block<br />

Bohrung 68. Offert, unt.<br />

Chiffre 36372 an die<br />

Aiitnmnhil-Rpvnp Rprn<br />

AdvoKaturbureau<br />

Dr. R.<br />

. SMrler<br />

Fürsprecher<br />

Theaterplatz £\<br />

B E R N<br />

Rechtsauskunftsstelle der<br />

Sektion Bern des A. C. S.<br />

Auskunft- n. Raterteilung sowie vertretnnfl In allen<br />

' gericbtlicben und aussergerichtliehen Rcehtsangelegenüeiten,<br />

Inkassl* Telephon Bollwerk 16.8 9<br />

CARALPI<br />

20pIätzig<br />

offen und geschlossen, Niederrahmen-Chassis, modernster<br />

Konstruktion. Riesenreifen, Vierrad-Servobremse,<br />

elektr. Licht und Anlasser, 12 Volt, sofort<br />

lieferbar, besonderer Umstände halber 20% unter<br />

Tarifpreis, mit Fabrikgarantie. — Aussergewöhnliche<br />

Occasion. — Auf Wunsch Ratenzahlungen.<br />

Anfragen unter Chiffre Z. 1156 an die 36396<br />

Automobil-Revue. Bureau Zürich.<br />

Zu verkaufen<br />

moderner, neuer<br />

Gesellschaftswagen, 4 Zyl.,<br />

1926/27, 13 St.-PS, schöne<br />

15pl. Karosserie, mit versenkb.<br />

Fenstern, Steuer u.<br />

Vers. f. <strong>1928</strong> gelost, sehr<br />

preiswert. Anfragen unt<br />

Chiffre 36369 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Zu kaufen gesucht<br />

gut erhaltener<br />

4-Tonnen-<br />

Lastwagen<br />

Ausführt Offerten unter<br />

Chiffre 36370 an die .<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

3/4plätzig, elektr. Licht u.<br />

Anlasser, 2 Reserveräder,<br />

sehr sparsam im Benzinverbrauch,<br />

Zustand wie<br />

neu, wird umständehalber<br />

zu Spottpreis verkauft. —<br />

Tausch an Motorrad, neueren<br />

Modells, nicht ausgeschlossen,<br />

event. auch auf<br />

Teilzahlung. 36371<br />

Heusser- H itz, Gossau<br />

'St. Gallen) Tel. 7.<br />

Zu verkaufen Chrys! er 50,<br />

Sedan, 4türig, geschlossen,<br />

Mod. 1927, in wie neuem<br />

ustand, mit allen Schikanen<br />

ausgerüst., umständehalber<br />

sofort billig. Offert,<br />

unt. Chiffre Z. 1157 an die<br />

Automobil-Revue, Bureau<br />

Zürich.<br />

36395<br />

wird vielfach von anerkannt<br />

tüchtigen Lehrkräften<br />

erteilt, beharren Sie<br />

indessen bei Ihrem Lehrer<br />

oder ihrer Lehrerin darauf,<br />

dass Ihrem Unterricht<br />

die Methode von<br />

Prbf. Grand zugrunde gelegt<br />

wird, sie bringt Sie<br />

am schnellsten in den vollständigen<br />

Besitz der franzosischen,<br />

englischen oder<br />

italienischen Sprache. Verlangen<br />

Sie kostenfreie<br />

Probelektionen von Französisch,<br />

Englisch oder Italienisch<br />

(gewünschte Sprache<br />

genau angeben) dieser<br />

für Sie ausserordentlich<br />

wichtigen Unterrichtsmethode.<br />

Verlag: Hallwag<br />

A.-G. In Bern, Breitenrain-<br />

«trasse 97


Celebre par la robustesse et la longevite<br />

exceptionnelle de son chässis<br />

La<br />

lOCV-Type <strong>1928</strong><br />

offre en outre l'attrait d'une<br />

SÜPERBE CARROSSERIE<br />

Son confort remarquable, sa ligne<br />

gracieuse, ses teintes delicates<br />

et variees YOUS seduiront<br />

7875 Fr.<br />

Liste des Agents-Autos en Saisse<br />

EXCOFFIER & BOVY, 26, Bd. Georges Favon, GENfcVE,<br />

DISTELI & Co., Aarburgerstrasse 39, ÖLTEN,<br />

P. WIEDMER, 13, Aeschengraben, BALE.<br />

FAVRE & FILS, Avenue de la Gare, SION (Valais).<br />

HANS STRASSER, Gross-Garage, FLAWIL.


N° 59<br />

III. Blatt<br />

BERN, 13 Juli <strong>1928</strong><br />

Das Sfrassenwesen im Kanton Graubünden<br />

Nach einem Vortrag von Herrn<br />

I. Einleitung.<br />

Mit 11.151 Ja gegen 10.093 Nein, also mit<br />

einem bescheidenen Mehr von 1058" Stimmen,<br />

hat das Bündnervolk am Sonntag, den 20.<br />

Februar 1927 das neue Strassengesetz angenommen.<br />

Dieses neue Gesetz, welches durch<br />

den Kleinen Rat des Kantons Graubünden am<br />

1. Januar <strong>1928</strong> in Kraft gesetzt wurde, hat<br />

die Uebernahme des Unterhaltes sämtlicher<br />

Pass- und Talstrassen durch den Kanton zur<br />

Folge, womit Hand in Hand eine Entlastung<br />

der Gemeinden durch den Kanton und die<br />

endgültige Regelung des Automobilverkehrs<br />

im Gebiet Alt-Fry-Rätiens geht. Dieser Tag<br />

bildet einen Markstein in der Geschichte des<br />

bündnerischen Strassenwesens.<br />

II. Römische Strassen in Rätien.<br />

Der alte Rätische Freistaat, der heutige<br />

Kanton Graubünden, hat jahrhundertelang im<br />

grossen Völkergetriebe eine bedeutende Rolle<br />

gespielt. Er verdankt dies seiner geographischen<br />

Lage, welche ihn zum Durchgangstor<br />

des internat Personen- und Wagenverkehrs<br />

zwischen deutschen und welschen Landen<br />

für so lange bestimmt hatte, als dieser Verkehr<br />

gezwungen war, sich auf Wegen und<br />

Strassen zu bewegen, d. h. der Bergpässe zu<br />

bedienen. Solange dies die normale Beförderungsweise<br />

war, solange musste Graubünden<br />

ein vielumworbenes Ländchen bleiben, Graubünden<br />

mit seinen vielen herrlichen Bergpässen<br />

und seiner zähen wettergestählten Bevölkerung,<br />

welche fähig und bereit war, die<br />

Pässe jederzeit gegen die Unbilden der Witterung<br />

sowohl, als auch allfälligen feindlichen<br />

Eingriffen gegenüber freizuhalten. Gegenüber<br />

anderen Pässen in den Zentral- und Westalpen<br />

besassen die bündnerischen den Vorzug,<br />

dass sie nicht aus tiefliegenden Talgründen<br />

direkt schroff in die Höhe steigen, sondern<br />

von einem bewohnten und wirtlichen<br />

Hochland aus, in einer relativ geringen Steigung,<br />

die Gebirgseinschnitte, d. h. die Passeinsattlungen<br />

bewältigen konnten. Es steht<br />

ausser Zweifel, dass die zur Sommerzeit<br />

leicht begehbaren Uebergänge zwischen den<br />

einzelnen Talschaften des Berglandes schon<br />

in der vorgeschichtlichen Zeit dem Lokaiver-<br />

Regierungsrat Huonder in Chur.<br />

kehr der Ureinwohner gedient haben. Es sind<br />

besonders diejenigen über den Bernhardin,<br />

Splügen, Septimer, Julier, Lukmanier und<br />

Greina, wo stellenweise vollkommen intakt<br />

gebliebene Strassenstrecken Zeugnis ablegen,<br />

von der Einsicht und dem Zielbewusstsein<br />

des römischen Militärstaates.<br />

So findet man denn, dass die Römerwege<br />

in unserem Gebirge mit erstaunlicher Ortskenntnis<br />

sich dem Terrain anpassten, die Lawinenzüge<br />

vermieden, die Sonnenseite wählten<br />

und vor allem das, den Bau und noch<br />

mehr den Unterhalt so sehr belastende Anschneiden<br />

der Abhänge, vermieden, wozu<br />

noch eine, in festem Verband hergestellte<br />

Fahrbahn trat. Die Bernhardinstrasse weist<br />

solche wohlerhaltene Strecken noch an verschiedenen<br />

Orten auf, so auf den oberen Terassen<br />

des Schamserberges, auf dem Bernhardin<br />

selbst, namentlich aber zwischen Sufers<br />

und Splügen, wo der Römerweg, über den<br />

vor 2000 Jahren die Militärtransporte und der<br />

regelmässige Postenlauf des Weltreichs sich<br />

bewegten, heute noch von der Holzfuhre des<br />

Landmanns befahren wird. Die Strasse hat<br />

hier überall eine Breite von 1,5 m konnte also<br />

nur für Fussgänger und Saumtiere benutzbar<br />

sein. Das gleiche gilt für die Splügen- und<br />

Septimerstrasse, an denen sich wohlerhaltene<br />

Strecken finden. Hier, wie auf der Julierstrasse<br />

haben die guterhaltenen Ueberreste<br />

eine Breite von 2,7 m.<br />

Geschichtlich lässt sich der Beweis erbringen,<br />

dass die bündn. Berge schon von den<br />

Römern für den Verkehr zwischen Süd und<br />

Nord fahrbar gemacht und benützt wurden.<br />

Der römische Geschichtsschreiber Strabo<br />

(geb. 33 nach Chr.) schrieb: Kaiser Augustus<br />

(geb. 33 v. Chr.) unter dessen Regierung die<br />

Strassen in Rätien verbessert worden seien,<br />

habe den Pass der Salassier, Monte Ceni und<br />

den Okra in den illyrischen Alpen (Balkan)<br />

fahrbar gemacht.<br />

Eine angeblich dem 3. Jahrhundert entstammende<br />

römische Militärkarte, die sog.<br />

Peutingersche Tafel, erwähnt zwei getrennte<br />

Strassenzüge, die vom Comersee über Chur<br />

an den- Bodensee führen. Der eine derselben,<br />

unser heutiger Splügen. führte von Chiavenna<br />

über Chur nach Augsburg. Von Chur abwärts<br />

führte sie über die Luziensteig dem rechten<br />

Rheinufer entlang an den Bodensee.<br />

Wenn auch die Peutingersche Tafel von<br />

einem Strassenzug über den St. Bernhardin<br />

nichts erwähnt, so darf dennoch mit ziemlicher<br />

Sicherheit angenommen werden, dass<br />

auch dieser Pass den Römern bekannt gewesen<br />

und von ihnen begangen worden ist. (Es<br />

heisst sogar, Kaiser Konstantin sei im Jahre<br />

396 mit einem Heer über diesen Berg gezogen,;<br />

um die Allemannen zu bekriegen.)<br />

Der zweite Strassenzug auf der Peutingerschen<br />

Tafel ist ohne Stationenangabe eingezeichnet<br />

und gibt lediglich die Gesamtentfernung<br />

vom Comersee bis Chur an. In einem<br />

etwa V/2 Jahrhundert später erschienenen,<br />

also etwa dem letzten Viertel des 4. Jahrhunderts<br />

entstammenden römischen Reisehandbuch,<br />

dem sogenannten Itinerarium Antonini,<br />

ist die Septimer- und Julierstrasse<br />

wieder aufgeführt und zwar diesmal mit Angabe<br />

der Stationen : Summo lacu, Muro, Tinetione,<br />

Curia, woraus auch der Schluss gezogen<br />

werden kann, dass sie jungem Datums<br />

ist als die Splügenstrasse.<br />

Die Julierstrasse weist ebenfall eine Breite<br />

von 2,70 m auf und wand sich von Bivio aus in<br />

verschiedenen Kehren nach der Höhe des<br />

Julierpasses hinauf.<br />

Hier stehen rechts und links des Weges<br />

zwei uralte steinerne Säulen, die sogenannten<br />

«Julsäulen», nach einer Version dem Sonnengott<br />

Jul geweiht, nach einer andern dem<br />

Julius Cäsar gewidmet.<br />

Diese Strasse ist, gleich den übrigen römischen<br />

Strassen, gepflastert. Aus ihrer Breite<br />

von 2,70 m darf also geschlossen werden,<br />

dass es eine Fahrstrasse war.<br />

Dies sind die römischen Strassen in Rätien,<br />

denen eine erhöhte Bedeutung inbezug auf<br />

den Transitverkehr zwischen dem Süden und<br />

Norden Europas nicht bloss zur damaligen<br />

Zeit, sondern während des ganzen Mittelalters<br />

hindurch zukam.<br />

Zweifellos wurden aber noch andere schon<br />

zur Römerzeit angelegt, oder wenigstens begangen,<br />

so der Lukmanier und die Greina.<br />

Nach Lothmann (Geschichte Tirols) soll<br />

ebenfalls schon zur Zeit des Drusus, also vor<br />

Lbejnahe 2000 Jahren, eine Strasse im Aniuss<br />

an den Julierpass durch das Enga-<br />

59<br />

III. Blatt<br />

BERN, 13 Juli 1Q28<br />

din hinunter nach Finstermünz und Meran<br />

geführt haben.<br />

III. Das Strassenwesen im Mittelalter.<br />

Unter der Herrschaft der Römer stand<br />

beim Bau der Strassen das militärische Interesse<br />

im Vordergrund, und mit den reichen<br />

Mitteln und dem weiten Blick einer starken<br />

Regierung erfolgte ihre Anlage nach einheit-*<br />

liehen Plänen, wobei die Anwohner des Pas-*<br />

ses mitzuwirken hatten.<br />

Mit dem Verschwinden des Weltreichs<br />

wurden die Bergstrassen nur noch gelegent-i<br />

lieh benützt, und an die Stelle der Zentralisation<br />

und der technisch hochgebildeten Behörde<br />

traten die Anwohner der Passstrassen,<br />

womit nicht nur die Einheitlichkeit der Anlage,<br />

sondern auch der notwendige Unterhalt<br />

verloren ging.<br />

Von keinen mittelalterlichen Kaisern, selbst<br />

von Karl dem Grossen nicht, ist ein eigene<br />

licher Wegbau ausgegangen, wenn schon die<br />

deutschen Kaiser die Wichtigkeit der Alpenn<br />

Übergänge vollauf gewürdigt haben. Die Sep-i<br />

timer und Julierstrassen wurden zu Reichs*<br />

strassen erhoben und der Bischof von Chur,<br />

der «allzeit getreue Vasalle», wurde zum<br />

Wächter derselben eingesetzt.<br />

Mit dem mächtigen Aufblühen des Handels<br />

der norditalienischen Städte Genua, Mailand<br />

und Venedig wurde auch der Warentransport<br />

über die bündnerischen Pässe ein immer in-»<br />

tensiverer.<br />

Mitte es 14. Jahrhunderts begegnet man<br />

schweren Klagen der Kaufleute über den ungenügenden,<br />

ja lebensgefährlichen Zustand<br />

der Septimerstrasse. In der Folge versuchte<br />

man den schwierigsten Teil der Splügen*<br />

route — die Viamala — auszubessern, damit<br />

dieselbe mit dem Septimer in Konkurrenz<br />

treten könne. Dem wusste aber der damalige<br />

Bischof von Chur den Riegel zu stossen. Um<br />

dem Bedürfnis gerecht zu werden, beauftragt<br />

der Bischof von Chur im Jahre 1387<br />

den Bergellischen Edlen, Jakob von Castel-i<br />

mir, mit dem Ausbau der Septimerstrasse<br />

von Tinzen bis Plurs und verpflichtet ihn<br />

zum Unterhalt derselben gegen entsprechen*<br />

des Weggeld.<br />

Bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhun*<br />

derts war nun der Zustand dieser Strassen<br />

ein besserer, indem namentlich die mittler* 1<br />

Alles was Sie von einem guten Pneu verlangen:<br />

Hohe Kilometerleistung<br />

Absolute Sicherheit<br />

Elegante Ausführung<br />

ist vereint in<br />

dem Schweizer pneu!<br />

UNION BANCAIRE<br />

INDUSTRIELLE ET COM-<br />

MERCIALE S. A.<br />

Ihr Lieferant vermittelt auch « PALLAS-CORD ><br />

Eigenfabrikat der<br />

AM tengesellsdiaf f R. & E. Huber<br />

Schweiz. Gummiwerke, Pfäffikon-Zürich<br />

Automobil<br />

welche Ihnen den Ankauf jeder beliebigen Marke<br />

üon Automobilen, Lastwagen und Traktoren<br />

zu den uorteilhaftesten Bedingungen<br />

ermöglicht.<br />

Provisionen von 4% bis<br />

Elektr. Lidit nlasseranlaoen<br />

mm<br />

• •<br />

System „BOSCH" oder „EIJtflANN"<br />

Vertretung für die Schweiz der „Norlh-Easl-Fabrikaie in Rodiesler"<br />

Umänderung und Reparaturen an bestehenden Anlagen. — Modernste und beste<br />

Abbiendvorrichtungen. — Kostenlose und unverbindliche Beratung durch bewährte<br />

Facbleute. — Ständiges Lager in» Magnetapparaten, Lichtmaschinen,<br />

Anassero, Scheinwerfern, Akkumulatoren, elektr. Hupen und Klaxons, Schaltapparaten,<br />

Sicherungen, Glühlampen, Zünükerzen, Leitungs- and Installationsmaterial<br />

usw. — Preislisten und Offerten auf Verlangen!<br />

REPARATURWERKSTÄTTEN für Magnetapparate<br />

and tüi elektr. Licht- und Aniasaeranlagen aller Systeme.<br />

Zahlungserleichterungen von<br />

6-1Ö Monaten<br />

Dureaux:<br />

London<br />

Paris<br />

Genf<br />

Brüssel<br />

Gen&ve:<br />

1, ßue du Rhone<br />

Tel.: Stand 35.60<br />

Telegraphische Adresse:<br />

Ubicando-Geneve


IS<br />

weile entstandenen Porten für den Unterhalt<br />

ziemlich viel taten. Auch als 1450 Gotteshausund<br />

Zehngerichtenbund sich miteinander verbanden,<br />

war der erste Paragraph dieser Bundesakte<br />

der Sicherung der Septimerstrasse<br />

gewidmet, « damit Kaufleute und andere ehrbare<br />

Leute da sicher und unbeschwert wandeln<br />

möchten ».<br />

Trotz alledem konnte die Konkurrenz des<br />

Splügens auf die Dauer nicht unterdrückt<br />

werden. In den Jahren 1470—1473 Hessen die<br />

Gemeinden Thusis, Masein und Cazis, im<br />

Einverständnis mit ihrem Schirmvogt, Graf<br />

von Werdenberg-Sargans, und mit Unterstützung<br />

von Misox und Cleven, im hintern<br />

Teile der Viamalaschlucht einen wagenbreiten<br />

LWeg erstellen.<br />

Eine weitere Verbesserung erfuhr dann die<br />

Splügenstrasse im Jahre 1643 durch Neuanlage<br />

einer Strassenstrecke auf der südlichen<br />

Abdachung des Splügens. Ungefähr um diese<br />

Zeit wurde auch der Bergünerstein durchbrochen,<br />

wobei zum ersten Mal Schiesspulver<br />

zur Felssprengung verwendet wurde. Der<br />

Kanton Graubünden geniesst also die Priorität<br />

auf die Anwendung eines der allerwichtigsten<br />

Hilfsmittel des modernen Strassenbaues.<br />

Ein weiterer Ausbau wurde an der Splügenstrasse<br />

im Jahre 1738-39 vorgenommen, bei<br />

welchem Anlass auch die beiden hohen<br />

Brücken erstellt wurden, welche heute noch<br />

uneingeschränkte Bewunderung erfahren.<br />

Das überengadin scheint früh und mit<br />

Nachdruck an die Erstellung seiner Strassen<br />

gegangen zu sein, wozu es seine für den<br />

damaligen Verkehr bevorzugte Lage, an der<br />

Schwelle des Veitlins und Tirols einerseits<br />

und des nördlichen Kantonsteils anderseits,<br />

befähigte. Seine Strassen müssen schon im<br />

14. Jahrhundert für kleine Wagen fahrbar<br />

gewesen sein. Das gleiche kann vom Flüela<br />

gesagt werden. Im Jahre 1742 berichtet Sererhard,<br />

dass die Strassen im Engadin die<br />

schönsten im Kanton seien, was aber die<br />

Engadiner nicht abhielt, in den Jahren 1774<br />

bis 1778 neue Verbesserungen mit einem Kostenaufwand<br />

von 120,000 Franken vornehmen<br />

zu lassen, so dass der Engländer Coxe, der<br />

zu jener Zeit (1779) eine Reisebeschreibung<br />

'herausgab, die Oberengadinerstrasse den<br />

'besten Englands gleichstellen konnte.<br />

IV. Die Portgenossenschaften.<br />

Es ist hier der Ort, einer verkehrstechni-<br />

'schen Einrichtung Erwähnung zu tun, die<br />

schon im frühen Mittelalter ihren Anfang genommen<br />

und erst im 19. Jahrhundert (1861)<br />

durch die eidgenössischen Behörden in ziemlich<br />

summarischer Weise aufgehoben wurde.<br />

Wir meinen die Porten.<br />

Unter Porten offenbar abgeleitet vom lateinischen<br />

oder romanischen portare (tragen,<br />

bringen), verstand man organisierte Verbindungen<br />

von Gemeinden derselben Talschaft<br />

unter sich zum Zwecke des Transportes von<br />

Kaufgütern und andern Waren, die von auswärtigen<br />

Handelshäusern im Transit durch<br />

das Gebiet der III Bünde geführt wurden.<br />

Solche Verbindungen bestanden schon vor<br />

dem Bau der Septimerstrasse (1386), wenn<br />

auch bestimmte Nachrichten über dieselben<br />

nicht weiter zurückreichen. Als der Verkehr<br />

sich in der Folge mehr und mehr zu einem<br />

Fernverkehr nach Deutschland einerseits und<br />

Italien andererseits ausdehnte, da taten sich<br />

mehrere Gemeinden derselben Talschaft zu<br />

einer Verbindung, Port genannt, zusammen,<br />

um durch Vereinigung ihrer Kräfte den gestellten<br />

Aufgaben besser gewachsen zu sein.<br />

Ihre Rechte und Pflichten pflegten sie in sogenannten<br />

Portenordnungen zu umschreiben.<br />

Die bekannteste ist wohl die Septimerordnung<br />

von 1498. Am Splügen bildeten die<br />

Gemeinden Thusis, Cazis und Masein die<br />

erste Port, nachdem sie den Weg durch die<br />

Viamala gebaut hatten. Ihr Statut ist 1471<br />

von Graf Georg von Werdenberg-Sargans<br />

bestätigt worden und galt jahrhundertelang<br />

als eines der wichtigsten Dokumente am<br />

Splügen. Dem Beispiel von Thusis folgend,<br />

taten sich in Bälde auch die übrigen Gemeinden<br />

und Talschaften zusammen. Es entstanden<br />

am Splügen und St. Bernhardin sechs<br />

Porten.<br />

Als aber auch unser Kanton sich zu einem<br />

geordneten Staate zusammenfügte, verloren<br />

die Porten ihre Bedeutung. Die immer häufiger<br />

werdenden Klagen über die Ausartung<br />

der Einrichtung, Vernachlässigung des Unterhaltes,<br />

dafür Erhöhung der Transporttaxen,<br />

haben gewiss viel dazu beigetragen, das Verständnis<br />

für den Wert freier, unbehindert<br />

passierbarer Verkehrswege in immer breitere<br />

Volksschichten dringen zu lassen.<br />

V. Ausbau der bündnerischen Kimststrassen.<br />

/. Kommerzialstrassen.<br />

Die allgemeine politische und wirtschaftliche<br />

Konsolidierung, welche auf die Revolutionsstürme<br />

Ende des 18. Jahrhunderts, auf<br />

die Helvetik und Mediation, folgte, bewirkte<br />

auch in Bünden einen engern Zusammenschluss<br />

der Kräfte zum Wohle des Landes<br />

und dessen innerem Ausbau. 1814 gab sich<br />

der Kanton eine neue Verfassung. An Stelle<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — 59<br />

des bisherigen Bundestages war der Grosse<br />

Rat und als gesetzvollziehende Behörde eine<br />

dreigliedrige Regierung getreten. Als eine<br />

der ersten und schönsten Früchte dieser Zentralisation<br />

können wir den Ausbau des bündnerischen<br />

Kunststrassennetzes erwähnen.<br />

Um diese Zeit rafften sich einsichtige Männer<br />

zu energischem Handeln auf, indem sie<br />

im Bundestag das Projekt der ersten bündnerischen<br />

Kunst- und Kommerzialstrasse<br />

zwischen der Liechtensteinergrenze und Chur<br />

auf Kosten « Gemeiner Lande » in Vorschlag<br />

brachten.<br />

Den eigentlichen Anstoss zur Erstellung<br />

des vorgenannten Strassenzuges hatte das<br />

grosse Projekt einer Strasse von Chiavenna<br />

durch das Engadin nach Landeck und Hall,<br />

das unausgeführt blieb, gegeben, durch welches<br />

der grösste Teil der drei Bünde abgefahren<br />

zu werden befürchtete. Dieselben beschlossen<br />

den Bau der in Chur einmündenden<br />

sogenannten deutschen Reichsstrasse, welche<br />

mit einem Kostenaufwand von ca. 350,000<br />

Franken gebaut wurde.<br />

Damit war der Anfang des modernen<br />

Strassenbaues auch für unsern Kanton eingeleitet.<br />

Man geht mit der Annahme, dass die erwähnte<br />

Reichsstrasse, mit ihrer gegenüber<br />

den Saumwegen so eminent erhöhten Leistungsfähigkeit,<br />

innert zwei bis drei Jahrzehnten<br />

der Idee der Weiterführung der<br />

Kunststrassen durch das Gebirge mächtigen<br />

Vorschub geleistet habe, nicht fehl. Dazu war<br />

die immer deutlicher drohende Konkurrenz<br />

der Gotthard- und der Brennerroute getreten,<br />

worauf einsichtige Männer, wie Jon. Friedr.<br />

Tscharner, hinwiesen. Zuletzt kam noch ein<br />

zufälliges, aber sehr wirksames Moment zu<br />

Hilfe, die böse Hungersnot des Jahres 1817,<br />

welche manchen sonst jeder Neuerung abholden<br />

Gebirgsbewohner die Wünschbarkeit<br />

besserer Verbindungen mit Italien, als unserer<br />

Kornkammer, unmissverständlich vor<br />

Augen führte. Die mit den Staaten Oesterreich<br />

und Piemont mit bemerkenswertem Geschick<br />

geführten Unterhandlungen führten<br />

rasch zum Ziel, indem Piemont in einem unter<br />

dem 8. Januar 1818 ' abgeschlossenen<br />

Staatsvertrag über den Bau einer Bernhardinstrasse<br />

eine Subvention von 280,000 Franken<br />

zugesichert und auch die ungehinderte<br />

Ausfuhr von Korn, Reis etc. für alle Zeiten<br />

zugestanden hatte, eine Klausel, die bei den<br />

damals häufig praktizierten Kornsperren für<br />

unser Bergland von grosser Bedeutung war.<br />

Der Tessin hatte schon im Jahre 1816 das<br />

Anerbieten gemacht, sich mit einer Summe'<br />

von 200,000 Franken an dem Bau einer<br />

fahrbaren Bernhardinstrasse zu beteiligen.<br />

Als dann aber Graubünden auch mit Oester-'<br />

reich, wegen des Splügens, unterhandelte,<br />

trat Tessin schon anfangs Juni 1818 von der<br />

Kontributionsverpflichtung zurück.<br />

So sehr der Rückritt des Tessin den Förderern<br />

des Strassenbaues in unserem Kanton<br />

die Stellung erschwerte, so zeigte sich doch<br />

der damalige Grosse Rat von Graubünden<br />

der Situation gewachsen, indem er am<br />

13. Juni 1818 den folgewichtigen Beschluss<br />

fasste, den einmal beschlossenen Bau der<br />

ersten bündnerischen Alpenstrasse über den<br />

Bernhardin auszuführen.<br />

Zur Ausführung berief die bündnerische<br />

Regierung den Ingenieur Poccobelli von Melide,<br />

dem der Ruf eines gewandten Technikers<br />

vorausging. Er rechtfertigte denselben<br />

und entwickelte für die damalige Zeit eine<br />

bemerkenswerte Routine in der Trassierung<br />

und Durchführung des Projektes. Genau nach<br />

Programm war die ganze 120 km lange und<br />

durchgehend 6 m breite Strasse in fünf Jahren,<br />

mit einem Kostenaufwand von nicht ganz<br />

1,5 Millionen Franken gegenüber dem Kostenvoranschlag<br />

von 1,2 Millionen, fertiggestellt.<br />

Bei diesem ersten grossartigen Strassenbau<br />

im Gebirge machte der spätere, langjährige<br />

Oberingenieur Richard Lancia seine erste<br />

praktische Erfahrung im Strassenbau. Die bei<br />

diesem Bau aufgestellten Normalien und Bauvorschriften<br />

hatten für alle spätem kantonalen<br />

Strassenbauten bis zum Jahre 1861 Gültigkeit.<br />

Die den Gebirgskantonen zufallende<br />

eidgenössische Subvention gab in jenem<br />

Jahre Veranlassung zur Revision derselben.<br />

Fast gleichzeitig mit der Bernhardinstrasse<br />

erfolgte unter österreichischer Leitung die<br />

Projektierung, der Bau und die Vollendung<br />

der Splügenstrasse. Dieses Werk erfährt<br />

namentlich in der kühnen Durchführung der<br />

Südseite heute noch die Würdigung des<br />

Technikers und die gerechte Bewunderung<br />

des Laien.<br />

Dem Bau dieser beiden Strassen, zusammengefasst<br />

unter dem Namen «die untere<br />

Strasse », folgte sofort der Bau der « oberen<br />

Strasse», von Chur nach dem Oberengadin<br />

und von da über den Maloja nach Chiavenna.<br />

Der Bau dieser Strasse, an dem nun der<br />

zum kantonalen Oberingenieur vorgerückte<br />

Lanicca seine an der Bernhardinstrasse gemachten<br />

Erfahrungen verwerten konnte, wurde<br />

etappenweise durchgeführt. Zuerst wurde<br />

1820—26 die Julierstrasse von Stalla nach<br />

. . . permet de suivre mmute par minute la marche de tout<br />

vehicule ä moteur. Demandez les renseignements detailles au<br />

CONTROLOGRAPHE S. A., VEVEY<br />

20, rue d'ltalie - T6I. 12.64<br />

utomo<br />

Agences exc/us/ves de premieres<br />

marques<br />

possedant süperbe salle d'exposition pour six voitures<br />

dans grande ville de la Suisse romande, demande<br />

disposant de fr. 150,000-200,000. Affaire de grand<br />

avenir. Re'fe'rences de 1 er ordre ä disposition Ecrire ä la<br />

REVUE AUTOMOBILE CHIFFRE G 1102, GENÖVE


- <strong>1928</strong> ÄUTOMOBIL-RHVUE<br />

Silvaplana gebaut, dann 1827—28 die Strasse<br />

über den Maloja bis Casaccia und erst nach<br />

sechsjähriger finanzieller Erholung in den<br />

Jahren 1834—40 die Strasse von Chur bis<br />

nach Stalla und die Fortsetzung von Casaccia<br />

bis zur italienischen Grenze. Ende 1840<br />

konnte die ganze Strecke dem Verkehr übermgeben<br />

werden.<br />

Die gebrachten Opfer sollten,, sich vollkommen<br />

rechtfertigen, denn ein grpsser Teil des<br />

deutsch-italienischen Transitverkehrs ging<br />

nun vorzugsweise über die durch gesicherte<br />

Passage und zuverlässige Spedition sich auszeichnenden<br />

Bündnerpässe: Bernhardin, Splügen<br />

und Maloja. Der Transitverkehr hat im<br />

Jahre 1856 nur auf dem Splügen die Höhe<br />

von 271,000 Zentnern erreicht.<br />

Leider konnte sich Qraubünden nur wenige<br />

Jahrzehnte lang dieses Erfolges seiner<br />

opferwilligen Verkehrspolitik erfreuen. Das<br />

ungleich rationellere Verkehrsmittel der Neuzeit,<br />

der Schienenstrang, entzog schon im<br />

Jahre 1867 mit Eröffnung der Brennerbahn<br />

dem Kanton einen grossen Teil des bündnerischen<br />

Transitverkehrs, um ihn 1882 mit Eröffnung<br />

der Gotthardbahn völlig zu vernichten.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

VERKEHRSUNFÄLLE IN DER STADT BERN.<br />

Herausgegeben vom Statistischen Amt. — Die übersichtlich<br />

angeordnete, als Heft 11 der Beiträge zur<br />

Statistik der Stadt Bern, auf Grund der zuverlässigen<br />

Rapporte der Städtischen Polizeidirektion zusammengestellte<br />

Arbeit beleuchtet an Hand eines<br />

grossen Zahlenmaterials die Zunahme des Motorfahrzeugvprkehrs<br />

und der damit zur alltäglichen<br />

Erscheinung gewordenen Verkehrsunfälle. Besonders<br />

berÜ3ksichtigt sind die Jahre 1926 u. 1927 Das<br />

interessante Heft behandelt nach einer allgemeinen<br />

Einleitung Zahl und Art der Unfälle unter weitgehender<br />

Berücksichtigung der beteiligten Fahrzeuge<br />

und Fussgänger, Unfallfolgen und Unfallverschulden.<br />

und Fussgänger, Unfallfolgen und Unfallverschulden,<br />

Zeit und Ort der Unfälle und schliesslich die Kinderunfälle<br />

Der beiliegende Stadtplan stellt in äusserst<br />

übersichtlicher Weise Ort und Art der sich im<br />

Laufe des letzten Jahres ereigneten Verkehrsunfälle<br />

dar.<br />

Die vorliegende statistische Arbeit hat die Aufgabe,<br />

aufklärend und erzieherisch zu wirken und<br />

damit — wie PS in dem von Dr Freudiger vom Statistisohen<br />

Amt der Stadt Bern verfassten Begleitwort<br />

heisst — den Behörden Grundlagen für eine grosszügige,<br />

an die Wurzeln der Schäden gelangenden<br />

Unfallbekämipfung zu liefern. v.<br />

Die Gefährlichkeit staubiger Strassen zeigt<br />

wiederum in trauriger Weise ein furchtbarer<br />

Unglücksfall in Rom, wo ein überholendes<br />

Auto auf verhältnismässig enger Strasse gegen<br />

einen entgegenkommenden Wagen fuhr,<br />

der durch den Staub unsichtbar war. Bei<br />

diesem Anlass sei erwähnt, dass die neuge-<br />

SUISSE ROMANDE<br />

ÖARAGES RECOMMANDES<br />

iäinwüe.<br />

Av. de la Gare — Tel. 113<br />

Ag-enco Ford jpour Valais et<br />

Vaud jusqu'ä Chäteau d'Oex<br />

Etstavayer-leLac<br />

GARAGE .<br />

Garage ßalma<br />

Sous-agence Fiat.<br />

Taxis. — Depannage.<br />

Tel. 149. — Reparation<br />

tous genres.<br />

Versoix<br />

fiarase FJSCUSÜH<br />

Stock<br />

59<br />

Andre Menwly<br />

Telephone 109.<br />

M'cholin Ooort Jear<br />

Nyon<br />

Garage de Nyon<br />

A. Schenkel<br />

Ouvort jour et nuit. Pneu><br />

Michelin. Taxis. Telepo. &><br />

XeuclBsttel<br />

Garage dB i'Apollo<br />

18a, faubsr du Lac, sei.611<br />

Autos Chenard et Walker,<br />

Senechal, Opel. Installation<br />

moderne. Box perticuliers.<br />

Payerne<br />

1, Place de la Foire<br />

Ag. Ford et Motosacoche<br />

Taxis-depannaere. Tel. 105<br />

Depannage. Teleph. 2.71<br />

Agence Chrysler, sousagence<br />

Ford.<br />

VaSloi'be<br />

Garage de Vallorbe<br />

E. Vaucher.<br />

Sous-agent Schneider, taxidepannage,<br />

location pour<br />

excursions Telepüone G5<br />

Yverclon<br />

öarage Thomas<br />

en face de la ararej-epara»<br />

tions. depannage. TeLb.41<br />

Ag. Chrysler et Peugeot<br />

Ifiirten-Morat<br />

Garage Bieiricli<br />

beim Bahnhof<br />

Stock Michelin. Reparaturen<br />

In\i — Tplpnhnn 151<br />

gründete italienische Strassenkörperschaft<br />

die italienischen Strassen in wenigen Jahren<br />

staubfrei machen will.<br />

—ei—<br />

Bern<br />

Bern<br />

Bern<br />

Freibarg<br />

Freibuig<br />

Genf<br />

Ularua<br />

Luzern<br />

Lasern<br />

Lozein<br />

Lazein<br />

Luzern<br />

Luzern<br />

Luzern<br />

Neueuburg<br />

NenenburR<br />

Neuenburg<br />

Neuenburg<br />

Neuenburg<br />

Scnwya<br />

Schwyz<br />

Scnwya<br />

St. Gallen<br />

8t. Gallen<br />

St. Gauen<br />

Thurgau<br />

rbnigau<br />

vand<br />

Waadt<br />

Wallis<br />

Züricn<br />

üünen<br />

Kanton<br />

Appenzell A. E.h.<br />

•UUUttU<br />

Bein<br />

Qlarua<br />

Stein<br />

Wettingen, im Neuenhot<br />

Mari, am Eingang, von<br />

Bern heikommend<br />

Tromnes<br />

Brlenbach<br />

Latterbach<br />

Reckentai (Ortschaft<br />

zwischen Blausee und<br />

Kanriertrron.i<br />

Cbätel St. Denis<br />

Biaz<br />

Celigny<br />

Glarus, V; Hotel Bahnhof<br />

(Kurve) bis zum<br />

Kandelaber bei der<br />

Llnthbrücke nach Ennenda<br />

Wüusau<br />

Neuenklrch<br />

Eschenbaeh<br />

DamneneUen-Relden<br />

Gerilswll, twfschen Gemeindebans<br />

u. Scliulhaus><br />

Sprengi<br />

Sohötz<br />

Wohlhusen<br />

Boodry<br />

Landeron<br />

St. Aubin<br />

Trnvera<br />

Peseux<br />

Lanerz<br />

Schindellesi<br />

Schwyz-Sattel<br />

Gossau<br />

An<br />

Kronbflhl-Wittenbach<br />

«nsgangi Rronbüb)<br />

Bichelsee<br />

Matzineen<br />

Gnndetswi) bei Frauenteld<br />

Font<br />

EJnsransr Le Bouveret, von<br />

Monthey herkommend,<br />

bis tarn Darfpiata.<br />

K°mprthai<br />

Obermellen-DoJlltoD<br />

Versteckte Kontrolle,<br />

ivjuuoue mit Htopp<br />

ahr.<br />

auf 200 m 2 bis 3<br />

mal per Monat mit<br />

8toppuhr.<br />

VerstecKte Kontrolle<br />

auf 200 m mit<br />

Stoppuhr.<br />

Innerorts aut 300 m<br />

Innerorts auf 800 m<br />

Kontrolle auf 200 m<br />

versteckte Stoppuhr<br />

tontroile innerorts<br />

Versteckte Stoppuhrkontrolle.<br />

Kontrolle.<br />

An aonn- u. Feier<br />

tagen stets strengt<br />

Kontrolle m. Stoppuhren<br />

aut 200 uno<br />

500 m.<br />

Strenge Innerortskontrolle<br />

mit Stoppuhr<br />

Innerorts, beim „Moh<br />

rtn" am 20u m mit<br />

«toppunr.<br />

Innerorts auf 200 n<br />

Stoppnbrkontrolle<br />

Kontrolle auf offenei<br />

Strecke<br />

Kontrolle.<br />

Ausserorts auf 200 M.<br />

Kontrolle<br />

»topputirkontrolle b<br />

Eineans des Dorfes.<br />

8toppuhrkontrolle.<br />

Beim Ortseingang.<br />

Innerorts.<br />

Innerorts-Kontrolle.<br />

üonti. mit Stoppuhi<br />

Versteckte Kontrolle<br />

Versteckte Kontroll<br />

mit Stoppuhr.<br />

Innerorts<br />

scharfe Kontrolle.<br />

Kontr. mit. Stoppuhi<br />

Kontrolle mit Stopputu.<br />

Scharfe Kontrolle.<br />

Innerort« Stoppuhr<br />

Kontrolle.<br />

Kontroüe mit Stopp<br />

ahr.<br />

ausserort»<br />

Kontrolle Innerorts.<br />

Strenge Kontrolle,<br />

Versteck*<br />

Versteckte KontroDe<br />

auf 80 > M. mit<br />

Stoppuhr.<br />

« Haben Sie mir jetzt alle wichtigen Teile am<br />

Wagen erklärt ? > fragte die hübsche Kundin den<br />

Verkäufer.<br />

« Alle ! »<br />

< Aber, wo ist denn die Abnützung ? Mein Mann<br />

sagt immer, das sei die wichtigste Sache am ganzen<br />

Auto ! ><br />

Kontrolherte Strassen<br />

ötrecue<br />

¥A€AN€ES<br />

Veras jouirez mieux de vos vacancea s)<br />

vou3 prenez eoin de mettre en sürete<br />

vos valenrs avant votre depart.<br />

LE COMPTOIR D'ESCOMPTE<br />

DE GEN&VE<br />

loue, atuc conditions les plus tavorablea,<br />

des cas.ers de<br />

===== COFFRES-FORTS<br />

D6p6ta 5% ä 3 ans,<br />

Eine Kleine Ulli Uli -ade<br />

ist ölt süss, olt sauer, sisi so schade.<br />

Dssna & ziel ich uor, ich sag nlclMon",<br />

von (Kleister eonuin-Kaeiins moügnon.<br />

Bonvin-Kaelin, Sierre,<br />

der Klarste Quell der welschen weine<br />

La Rotonde, Neuchätel<br />

Grand Cafe-Restaurant<br />

inmitten des prächtigen Jardin Anglais<br />

Günstiger<br />

Autopark u. Garage.<br />

Bemerkungen<br />

Neue Direktion:<br />

E. Egger.<br />

HOTEL<br />

BRISTOL<br />

(lianniioi Ferraoüe) Modernst. Scbneizero. 1« ßgs.<br />

160 Zimmer — Massige Preise — 80 Badez.<br />

J. O. Glrard: Bes.<br />

Situation elevee, en dehors du village,<br />

ä öüö m de la route, vue magnifiqne sur les montagnes, belle<br />

terrasse ombragee, parc et ten nis. Cuisine excellente et soign^e,<br />

truites de riviexe. Telephone 19. Propr.: ALFRED RUSAT.<br />

MONTREUX<br />

I, L S. Hotel Suissß-Maiesüc A. t i<br />

Le mieux<br />

restaurant<br />

grandiose<br />

situe. Tout confort. Son<br />

en plein air avec vue<br />

sur le lac. Telephone 125<br />

St-Ccrguc<br />

panorama grandiose sur les<br />

alpes et le Leman Gd. hotel<br />

de l'Observatoire. KÖtel fiüßßrSOn.<br />

Maison famille. Prix moderes.<br />

Hotel Aub6pine<br />

Cuisine renommee. But d'excursions<br />

et ravissant sejour dans<br />

sapins et paturages.<br />

fliivprnfpr<br />

T. C. S, — Telephone No 3<br />

Specialit^s de poissons du lac.<br />

Sejour d'ete agreable. Uarage<br />

r ie lac Leman<br />

rive droite<br />

pres Geneve<br />

RESTAURANT DUMONT<br />

i'hotellerie des automobilistes<br />

ses specialit.es — cuisine fameuse<br />

ririx moderes — parc-garage autos<br />

Centre d'excursions: col du Pillon.<br />

col des Moasea, Interlaken. Simplon<br />

Le Brassus.<br />

Hotel de France<br />

Signal de Bougy<br />

der Rigl des Genfersees<br />

Truites. Sales du pays, restäurat.<br />

ätoute heure.Terrasses ombragees.<br />

Garage, benzine, location. Tel. 1.<br />

Situation elevee. Excursions varfees<br />

et pittoresques. Gaiage. Golf.<br />

Tennis. Chambres ä partir de fr.5.—,<br />

cuisine et cave renommeea.<br />

Restaurat. ä toute heure, prix moderes. Grand parc,<br />

garage, tel. 11. M P. BERTHOD, propr.<br />

Cnisine et cave renommees, gde.<br />

salle de societes. Truites de<br />

l'Orbe. L.<br />

Magnifique<br />

Höiel du Cheval »Sanc<br />

but d'excursion. Vue<br />

splendide Sur le lac. - Garage. Cui-<br />

«in« et cave de vieilie r^putation:<br />

speciaiites: Poissons du lac<br />

borsd'oeuvre. FRANC.FETSCHERIN<br />

chaf de cuiaine. Pronriöt.itrn Tel. 7.<br />

Grand Hölel. Teleph. No. 4.<br />

Situation onique, gd. parc ombrage".<br />

Tennis, canotage, peche,<br />

orchestre. Cuisine francaise.<br />

Eaval. Dir.<br />

vins du pays l re choix, cuisiniü<br />

renommee. Truites au viviear<br />

I. Romel,<br />

1200 m. V allee desOrmonts,<br />

surla route du Pillon Confort moderne,<br />

Eau courante. ApP<br />

pts. avec bains et W.C. Auto-Garage avec rosse, fasse,<br />

Caisine reputee — Telephone 95 Huii lle et Benzine.<br />

Prix moderes. d<br />

Farn. Buchs. Buchs, Propr<br />

HOTEL-PENSION-RESTAU<br />

Garage — Tel 25 Rolle<br />

Hotii dia firand Bb<br />

RANTDU<br />

J. Burkli,<br />

SIGNAL<br />

Besitzer<br />

sar Vevey<br />

900 m<br />

Grandes salles p. Societes. Jardin<br />

ombrage. Truites de riviere. Excel»<br />

lente cuisine. Prix moderes. Tel. 7.<br />

Kendez-vous des automobilistes.<br />

andere«<br />

ai.H00. Hotel aU19iO. Hötel<br />

des Hauderea Victoria, Staplus<br />

cuisine et cavo tion des<br />

renommees. r6putes<br />

Garage, demandez prospectus.<br />

Garage - Töl.33 MIIMIIU) IIWIR.1.<br />

Acces par belies routes - Panorama splendide.<br />

Restaurant. Cuisine reputee, Afternoon-Tea<br />

Panorama splendide sur le lac et<br />

Cure d'air. — les Alpes vchamp d'horizon 250 km). Levers de soleil grandioses<br />

Cuisine renommee — Garage. Essence<br />

Maison suisse. Propri^taire: Vve ANDRE Telephone Gex 27<br />

Telephone<br />

8.77<br />

Merveitleux but dB promenade<br />

HOTClS KLUSeR<br />

Ef KONr.BLa NC<br />

Toutes les chambre- avec eau<br />

curante. Appartements avec bains.<br />

Grand garage.<br />

V«P Ulantmi.<br />

Sur le col Ait. 2472 m.<br />

En face de l'Hospioe<br />

Restauration ä toute heure. Lunch et Diner a fr. 5.<br />

Cuisine et cave soignees. Garage, Huile. Benzine.<br />

Porpr.: liOafat &, Cjrentinetta.<br />

Le Pailly sur Gex<br />

Vatalsi 091« troue«) OjätCOU Cd<br />

ölacier (blant) ITloming.<br />

PronUlab«. «Uli<br />

Suis amateur<br />

dune PETITE VOSTURE,<br />

Amilcar, Fiat 509 ou analogue,<br />

en parfait etat. Offres<br />

avec prix, etat, kilometrage<br />

etc. — Paiement<br />

comptant. Willy Moser,<br />

24, Manege, La Chaux-de-<br />

Fonds.<br />

363S7<br />

et de t'cfabiissementthermai<br />

completetnent remis ä neui. — Eau conrante,bains prives, installation courante<br />

pour bains solins et carbo-gazeux. — Restaurant. Lunch-Diner Fr. 5<br />

Hotel Kosat L'ETIVAZ<br />

Telephone<br />

Vaste atelier de reparations. Specialistes pour voitures europeennes<br />

et amencaines. — REPRESENTATION RENAULT.<br />

Restsurat.a toute heure. truites au<br />

vivier iSpecialites • Creme t'raiehe<br />

de montagne. Arrangement ponr<br />

longs sejours. Tel. 43. AUG.MüSSU.<br />

4 pl., 12 CV, annöe 1924,<br />

revisee, peinture neuve. —<br />

Belle occasion. Fr. 2/50.<br />

Priöre d'adr. les offres s.<br />

Chiffre 36398 ä la<br />

Revue Automobile, Berne.<br />

- Victoria<br />

St-Biaise (Neuchätel)<br />

des MOSBBS<br />

KGtsl-pension du C amo c<br />

GRAND HOTEL<br />

Höteldu<br />

ancien Hotel ISerthod<br />

Le<br />

Vallorbe<br />

Caie-Resiauram du casino<br />

JOiablerets OC. O. 2S.<br />

B R O C (Gruyere)<br />

HOTIEL DEVli.LEA.CS.<br />

Valais, Val d'Herens<br />

GRAND HOTEL<br />

ßarage des iitiarmeiies sJ. / üarage du Bourg Estavayer le Lac<br />

Martigny-<br />

• •<br />

taille<br />

la dernlere marohe<br />

Tom<br />

*J_*J_*_«JUL*JJJL.«_»_«_*_<br />

alt 1200 m. ä 25 kmde Oeneve<br />

ChäteS S Denis<br />

Hotel des XIU Caniom<br />

A vendre AUTO<br />

Hotel de ville<br />

8.7K recommandöe aux Automobilistes.<br />

Cuisine renommee. Vins de ler choix.<br />

Restauration et Poissons a toute heure.<br />

Garape Töl. 1t F«l.<br />

QRÄNDl/SLLÄRD<br />

(Villars sous Mont)<br />

HOTSL DE LA GARg<br />

Garage — Restäurat. ä toute he ire,<br />

truites, s^Ies de camr>agne Tel. ^6<br />

Vve PASQÜl^KNOLL.<br />

J||I2PII|^<br />

Le meilleur<br />

GRAMOPHONE DE VOYAGE<br />

a resonnance amplifiöo<br />

der beste Kofferapparat mit der neuen Viva-<br />

Tonal-Tonlührung. Catalogue No. 25 gratis.<br />

Maison Au Disque d'Or CH.RIVIER<br />

Rue du Petit-Chene, 28, LAUSANNE<br />

Aui o m obilistes<br />

Montez le<br />

de la Maison<br />

Grand itox tl<br />

iiiiiiiinii<br />

•route Col<br />

! Arolla<br />

— Route de la Faucille<br />

EN ÜitüY-^UE.<br />

T61£phone 35.31<br />

Bd. de Gmncy, 12<br />

nouf {et oE'"ssion


20<br />

Für die Ferientage<br />

«An Stelle der Stadt stand damals ein Dorf, an<br />

Stelle des Schnellzuges fuhr die Postkutsche und an<br />

meiner Stelle reiste mein Grossvater,» plaudert Emmerich<br />

Pressburger in der B. Z. im Mittag. «Eine<br />

junge Dame und ein alter Herr sassen ihm gegen*<br />

über. Der Mann schnarchte mit tiefen, keuchenden<br />

Atemzügen. Auf einem seiner dicken Finger glänzte<br />

ein Ehering. Die Dame las Gedichte. Grossvater liess<br />

sie nicht aus den Augen. Er wollte ein einziges<br />

Mal ihren Blick erhaschen, was eigentlich nicht viel<br />

bedeutet hätte, und doch,.— für Grossvater wäre es<br />

schon ein richtiges Abenteuer gewesen. So einen<br />

Blick konnte man weiterflechten, mit Phantasiebildeni<br />

besticken, und dann träumen davon, wenigstens<br />

bis zur nächsten Station. Plötzlich fiel eine<br />

Träne auf das Buch. Es war kein Irrtum, — die<br />

schöne Frau weinte. Der Mann an ihrer Seite<br />

schnarchte noch immer, die Räder hüpften vergnügt<br />

über die holperige Landstrasse, draussen<br />

lachte die Sonne, und Grossvater war damals noch<br />

lange nicht Grossvater. Er hatte sich vorgebeugt,<br />

und fragte sie flüsternd, ob sie. nicht wohl sei? Sie<br />

antwortete nicht, drückte nur zitternd und krampfhaft<br />

ein Tüchlein vor die Lippen, und hinter diesem<br />

Tuch wogte ein zurückgedrängtes Schluchzen wie<br />

hinter einer winzigen Schleuse der Ozean.<br />

«Kann ich Ihnen irgendwie helfen?»<br />

Hätte Grossvater zwei Leben besessen, so wäre<br />

er gern bereit gewesen, eines davon zu opfern,<br />

um das andere ihr anbieten zu können Endlich<br />

hob sie die Augen, und sie hauchte kaum hörbar:<br />

«Ich bin so unglücklich...»<br />

Dumpf schlugen die Hufe der Pferde auf einer<br />

Holzbriicke an, die ersten Häuser eines Dorfes erschienen,<br />

der Wagen musste in einigen Minuten<br />

halten.<br />

«Kommen Sie mit mir» — flehte Grossvater<br />

sie an, — «wir könnten die Kutsche unbemerkt<br />

verlassen!»<br />

Sie sagte nicht ja, sie sagte nicht nein, und<br />

die Beiden stiegen vor dem Postgebäude aus. Der<br />

andere Wagen, der die entgegengesetzte, nördliche<br />

Richtung fuhr, stand fahrbereit und bald dröhnten<br />

die Räder das zweitemal über die kleine Brücke.<br />

Der alte Herr mit dem Ehering fuhr indessen<br />

nach Süden. Er schnarchte noch immer, und noch<br />

lauter, so dass die zwei Studenten, die auf der<br />

letzten Station eingestiegen waren, ihn wecken<br />

mussten. Der eine fragte:<br />

«Haben wir Sie in Ihrem Schlaf gestört?»<br />

«Donnerwetter!» — rieb der Alte sich die<br />

Augen — «wo ist die Dame?» Die Studenten<br />

lachten aus voller Kehle und schauten unter die<br />

Bank.<br />

«Hatten Sie aber einen guten Schlaf!» — sagte<br />

einer von ihnen.<br />

«Es gibt nichts schöneres, als einen schönen<br />

Traum,» meinte der andere<br />

Der Herr aber flüchte, riss die Tür auf, sprang<br />

aus dem Wagen, und als er zu sich kam, stand<br />

er inmitten der staubigen Landstrasse, in einer<br />

fremden Gegend, hinter ihm eine dahinfegende<br />

Staubwolke, und vor ihm das Dorf, wo jetzt die<br />

Stadt steht, in die heute auch mich meine Wege<br />

führen.»<br />

Die Telephon stangen kamen uns hurtig entgegen,<br />

und die junge Dame, der ich dies alles erzählte,<br />

während der Schnellzug mit rhythmischem<br />

Pochen die weite Ebene durcheilte, sah mich fragend<br />

an:<br />

«Und die Pointe?» fragte sie, — «was ist aus<br />

den Flüchtlingen, und was aus dem Gatten geworden?»<br />

«Nichts Nennenswertes. Die Dame wurde meine<br />

Grossmama.»<br />

«Und der Gatte?» — drängte sie.<br />

«Er war doch ihr Vater. Die Kleine war ein<br />

sentimentales Ding» ...<br />

Die Frau lachte.<br />

«Und Sie fahren heute zum erstenmal in diese<br />

Stadt?»<br />

«Zum erstenmal.»<br />

«Wann kommen Sie an?»<br />

«In einer halben Stunde.»<br />

«Und Sie haben keine Angst, dass Ihnen etwas<br />

Aehnliches passieren könnte?»<br />

«Die Umstände sind leider heute ganz anders.<br />

Ihr Herr Gemahl schlummert nicht, und, — Sie<br />

lesen keine Gedichte» ...<br />

«Mein Mann ist allerdings im Speisewagen,»<br />

lächelte sie.<br />

«... und heute liest man keine Gedichte...»<br />

beendete ich den Satz. Dann drückte ich als Punkt<br />

einen Kuss auf ihre Lipppen. Dann noch einen,<br />

so dass es ein Doppelpunkt geworden ist.<br />

Draussen dunkelte es.<br />

«Wie schnell es im Sommer dunkelt,» sagte ich,<br />

«und wie lange Ihr Herr Gemahl ausbleibt.»<br />

Sie sah mich lustig an.<br />

«Der Zug hält gleich. Jetzt könnte sich das<br />

Schicksal wiederholen ...»<br />

«Ich zweifle daran. Heute fahren wir wohl<br />

schneller, aber wir handeln langsamer.»<br />

Sie machte keine böse Miene.<br />

«Damit auch unsere Geschichte eine Pointe hat,»<br />

sagte sie, «verrate ich Ihnen, dass ich auch keinen<br />

Mann habe. Er ist mein Freund!»<br />

«Dachte ich mir gleich. Verheiratete Frauen<br />

betrügen ihre Männer viel eher. Wir fahren<br />

schon den ganzen Tag zusammen, und Sie würdigten<br />

mich bisher keines Blickes. Erst meine<br />

Geschichte...»<br />

«Ihres Grossvaters Geschichte,» verbesserte sie.<br />

«Nein, nein. Es ist schon meine eigene Geschichte.<br />

Eine altbewährte, gute Geschichte.»<br />

Die Bremsen erwürgten die Räder. Ich hob<br />

meinen Koffer aus dem Netz.<br />

«Und die Stadt?» fragte sie.<br />

«Ich erzähle diese Geschichte von jeder Stadt.»<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N° 59<br />

Avent strassen la-yll<br />

Unschuld der vom Lande.<br />

Doch horch.. s<br />

Reisen heisst, den Staub von den Füssen schütteln,<br />

um sie frei zu machen für neuen Staub.<br />

Die wahre Erholung besteht in der Vorstellung<br />

vom Schwitzen der zu Hause Gebliebenen.<br />

Die überspannten Erwartungen, die wir im allgemeinen<br />

an Reisen knüpfen, erweisen sich in der<br />

Wirklichkeit gewöhnlich als Luft, die freilich meistens<br />

besser ist als diejenige, die wir zu Hause<br />

atmen. v^, ; . , .<br />

In gönne jedem Menschen von Herzen, eine<br />

Reise zu tun, nur darf er sich nicht für verpflichtet<br />

halten, was zu erzählen. (Gaudeamus)<br />

Hill, Himmel ;'s; Rrrretttiniir<br />

i<br />

MERCEDES<br />

8/22 PS, 4—5-Plätzer, offen, mit elektr Licht ,<br />

und Anlasser Bosch, prima Schweizer-Karosserie,<br />

neu lackiert. Fr. 4000.— . 7261<br />

Mercedes - Benz - Automobil<br />

A.-G., Zürich<br />

Badenerstrasse 119. — Tel. Uto 16.93<br />

®9®«o«eoct#««c*«e««eo«Mo<br />

Er nimmt nicht<br />

mehr Platz ein<br />

Hausnummern<br />

Straßenschilder<br />

Wegweiser<br />

finden und lesen Sie des Nachts<br />

leicht mit dem Zeiss-Sucher. Ausgerüstet<br />

mit dem gleichen bewährten<br />

optischen System der Zeiss-Automobilscheinwerier,<br />

spendet er ein sehr<br />

weit reichendes, nach allen Richtungen<br />

hin lenkbares, helles Licht. Beim<br />

Wenden, beim Rückwärtsfahren in<br />

engen Strassen und bei Reparaturen<br />

ist der Zeiss-Sucher unentbehrlich.<br />

Der Zeiss-Sucher läßt sich an der<br />

Windschutzscheibe, an der Karosseriewand<br />

oder sonst geeigneter Stelle<br />

belestigen und ist jederzeit<br />

abnehmbar<br />

DÜNN-.MlTTE£-DlCroÜSSlG<br />

DAS BESTE<br />

SCHMIEROEI,<br />

DER GEGENWART<br />

IN BESSEREN GARAGEN ERHÄUÜCH<br />

rertretung für dieOKantone<br />

Sföern und Bolothurn.<br />

Äarbergergassel6.Tel.Bo]lwerk31.86<br />

Der beste, allen neuzeitlichen Erfordernissen<br />

entsprechende WAGENHEBER.<br />

Tiefste Stellung 120 mm, Hub 200 mm. Mit<br />

aufgestülptem Kopfstück für höhere Wagen,<br />

tiefste Stellung 220 mm, Hub 200 mm.<br />

Tragkraft 1500 kg. Preis Fr. 38.—.<br />

GROSSiNBACHER & Co., BERN<br />

Automobil- und Motorrad-Material<br />

HIKSCHExNGRABExN 6,<br />

als ein einfacher Bleistift und wird Ihnen<br />

in einem schönen Lederetui geliefert.<br />

Der Luftdruckprüfer E D C 0<br />

wird die Dauer Ihrer Reuen bedeutend<br />

erhöhen, indem er Ihnen den nötigen<br />

Luftdruck anzeigt, der Ihnen eine<br />

angenehme Fahrt gestattet und zugleich<br />

die Reifen schont.<br />

Ihr Garagist wird Ihnen diesen vorzüglichen,<br />

kleinen Apparat, der Ihnen<br />

ungeahnte Vorzüge bietet, vorführen.<br />

Sucti-Scheinwerfer<br />

für Automobile<br />

3 durch die Automobilfabnken und den Autofacnhandel.<br />

— Illustrierter Katalog Autosuch 129<br />

kosfenlrei<br />

Carl Zeiss, Jena.<br />

Vertreter für die Scbweiz:<br />

D6fag A.-Q., Zürich. Pelikanstrasse 9<br />

AU IG* GAililGEN<br />

^Än* Wellblech-Bauten<br />

für alle Zwecke liefern<br />

schnell und preiswert<br />

E. VOGEL, G.m.b.H.<br />

Dahtbruch 41/W Deutschi<br />

von<br />

Kilometerzählern<br />

Uhren, sowie Auto-Licht übernimmt<br />

E.TeiGhmann, "S*5k 10<br />

Zürichs<br />

ist der beste Bremsbelag tnn nochstem<br />

Reibungskoeffizienten, 2-3fach grösserer<br />

Haltbarkeit als Nachahmungs-Fabrikate.<br />

Zu beziehen durch Auto-Reparaturwerkstätten<br />

und vom üeneral -<br />

J<br />

Vertreten<br />

PAUL LfiRDis, Ingenieur, ZÜRICH Q<br />

STAUFFACHERSTRASSE 54<br />

Telephon Selnau 6530<br />

Schweizerfabrikat<br />

Der Prüfer<br />

Grösste Präzision<br />

Fr. 6.50 '" alten Garanen erhältlich


N*59<br />

Das<br />

— <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE 21<br />

ALurftomobäl<br />

Dr. W. F. Sowohl der Kraftwagen als<br />

auch das Motorrad nehmen heute im öffentlichen<br />

Rettungsdienst eine Stellung ein, die<br />

nicht unerwähnt bleiben darf, da von dieser<br />

Aufgabe der gesamte Automobilfahrzeugbau<br />

in seinen Konstruktionsgrundsätzen berührt<br />

wird. Wir wollen nur ganz flüchtig die Tatsache<br />

streifen, dass im deutschen Feuerwehrdienst<br />

im Jahre 1927 insgesamt 1200 neue<br />

Kraftfahrzeuge eingestellt wurden und weitere<br />

2000 für das laufende Jahr eingestellt<br />

werden sollen; wir wollen sogleich zu einer<br />

Betrachtung derjenigen Aufgabe übergehen,<br />

für die die Verwendung von Kraftfahrzeugen<br />

aller Arten sich als dringende Notwendigkeit<br />

herausgestellt hat. Da ist zunächst der öffentliche<br />

Sicherheitsdienst in den Grossstädten,<br />

der ja aufs engste mit dem Rettungswesen<br />

verbunden ist. Sowohl Polizei- und Sanitätswachen<br />

werden in immer weiterem Masse<br />

mit Kraftfahrzeugen versehen, weil es sich<br />

bei der zunehmenden Ausbreitung der Stadtgebiete<br />

oft um Anwendung grösster Schnelligkeit<br />

handeln muss, wenn man mit dem<br />

Hilfs- und Rettungsdienst überhaupt nennenswerte<br />

Erfolge erziehlen will.<br />

Nachdem wir auch in Europa durch die<br />

Zeitverhältnisse • dazu gezwungen worden<br />

sind, überall in den Städten verstreut, sogenannte<br />

Sicherheitskommandos der Polizei<br />

einzurichten, war es natürlich eine allererste<br />

Bedingung, diese Kommandos mit zuverlässigen<br />

Fahrzeugen auszurüsten, die eine<br />

grosse Beschleunigung der Dienstbereitschaft<br />

ermöglichten. Wir wollen dabei nur<br />

erwähnen, dass beispielsweise London im<br />

polizeilichen Rettungswesen im Jahre 1920<br />

noch nicht ganz 300 Automobile aufbrachte,<br />

heute aber deren 1857 Fahrzeuge besitzt, darunter<br />

750 Motorräder für Eilstreifen des<br />

Sicherheits- und Wachdienstes. In Berlin ist<br />

die Zahl der im polizeilichen Sicherheitsund<br />

Rettungsdienst verwendeten Kraftfahrzeuge<br />

ebenfalls um rund 900 Fahrzeuge innerhalb<br />

der letzten sechs Jahre angewachsen,<br />

so- dass in Deutschland eine hohe<br />

Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch in<br />

anderen Städten der öffentliche Rettungsdienst,<br />

soweit er die polizeilichen Aufgaben in<br />

sich schliesst, alsbald nach dem Muster der<br />

Reichshauptstadt durchweg automobilisiert<br />

werden wird. Dass diese Massregel für die<br />

Städte in ganz Europa eine dringende Angelegenheit<br />

geworden ist, das haben erst wieder<br />

die Reden auf dem deutschen Städtetag<br />

••n Rettun^swesen<br />

bewiesen, sowie die Aeusserungen der leitenden<br />

Sicherheitsbeamten in Paris, Moskau,<br />

Rom, Madrid und Brüssel, die gerade in diesem<br />

Jahre besonders eifrig sich für die Verwendung<br />

des Automobils in ihren Mannschaftsbereichen<br />

ins Zeug legten.<br />

In London und Rom bestehen auch spezielle<br />

Kraftfahrschulen für solche Polizei- und<br />

Sanitäsbeamte, die sich später anusschliesslich<br />

dem ambulanten Sicherheits- und Rettungsdienst<br />

widmen wollen und hier ganz<br />

besondere Besoldungs- und Beförderungsvergünstigungen<br />

geniessen.<br />

Die hohe Nützlichkeit des Automobiles im<br />

Rettungswesen wird vor allen Dingen dadurch<br />

herbeigeführt, dass es der neuzeitlichen<br />

Konstruktion gelungen ist, Fahrzeugtypen<br />

zu schaffen, die in der praktischen<br />

Unterbringung der Rettungsgeräte und der<br />

nötigen Platzververteilung einfach nicht zu<br />

überbieten sind. Es kommt ja eben im Rettungswesen<br />

alles darauf an, den reinen Sinn<br />

für die Notwendigkeiten aus allen möglichen<br />

sich ergebenden Rettungsnotwendigkeiten in<br />

der Konstruktion zum Ausdruck zu bringen<br />

und dadurch jedes überflüssige Experiment<br />

zu unterlassen. Eine Automobilgruppe der<br />

Feuerwehr muss z. B. ebensogut und mit<br />

demselben Erfolg bei Feuergefahr in Erscheinung<br />

treten können, wie etwa bei<br />

Hauseinstürzen, Wasserdurchbrüchen, Ueberschwemmungen<br />

und Rohrbrüchen für Qasund<br />

Wasserleitungen. Es ist gar nicht so<br />

einfach, solche Vielseitigkeit der Verwendungsmöglichkeit<br />

ein und desselben Kraftfahrzeuges<br />

für alle geschilderten Fälle zu erreichen,<br />

und doch muss dieses Ziel das<br />

oberste Gesetz für die Konstruktion der hier<br />

beschriebenen Typen des Kraftfahrzeuges<br />

sein. Es ist dem- Automobilbau auch bereits<br />

gelungen, Kraftfahrzeuge dieser Gattung hervorzubringen,<br />

die fast das Ideal der geforderten<br />

Verwendungsmöglichkeiten darstellen,<br />

doch muss noch weiter versucht werden,<br />

eine weitestgehende Vereinfachung dieser<br />

Fahrzeuge zu erreichen.<br />

Schon die Beschaffungsfrage in Anbetracht<br />

des Kostenpunktes spielt doch hier eine<br />

grosse Rolle. Selbst grosse Gemeinden haben<br />

sich noch nicht durchweg des automobilistischen<br />

Rettungsfahrzeuges bedienen können,<br />

trotzdem die Notwendigkeit in vielfachen<br />

Reden und Presseforderungen immer wieder<br />

betont wurde. Wo aber noch ein vierteiliger<br />

Zug von Automobilen gebraucht wird, da<br />

stellen sich oft die Kosten viel zu hoch, als<br />

dass zahlreiche Gemeinden, die gerne wollten,<br />

sich des idealen Rettungsfahrzeuges auf<br />

automobilistischer Grundlage bedienen können.<br />

So muss denn immer mehr versucht<br />

werden, das einzelne Fahrzeug für alle möglichen<br />

Verwendungsfälle bereit zu machen,<br />

so dass ein einziger Alarm sofort alle Geräte,<br />

Apparate und Mannschaften mit einem einzingen<br />

Fahrzeug an Ort und Stelle bringt.<br />

Wenn wir nur daran denken, dass unser<br />

moderner Feuerwehrzug, der kaum über<br />

mehr als zwei oder drei Wagen verfügt,<br />

heute wesentlich mehr leistet, als früher der<br />

acht- bis zehnteilige Pferdelöschzug, so wissen<br />

wir, dass eine solche Verringerung des<br />

Fahrzeugparkes auch auf anderen Gebieten<br />

des Rettungswesens dringend notwendig geworden<br />

ist.<br />

Das territoriale Anschwellen der Grossstädte<br />

in ganz Europa hat zudem die Forderung<br />

geschaffen, dass die Zahl der vorhandenen<br />

Rettungsfahrzeuge, ganz gleich ob bei<br />

der Polizei, bei der Feuerwehr oder beim<br />

ambulantischen Sanitätsdienst, in umfangreichem<br />

Masse vermehrt werden muss. Der<br />

grösste Aktionsradius des einzelnen Fahrzeuges<br />

wird durch eine starke Erhöhung der<br />

Zwischenfälle und Unfälle noch in seiner Einwirkung<br />

auf die Rettungsarbeit des einzelnen<br />

Automobils noch verschlechtert, so dass<br />

in der Tat eine noch allgemeinere Verwendung<br />

dieser Fahrzeuge zum mindesten in<br />

den Grossstädten eine selbstverständliche<br />

Forderung ist. Aber auch in den Landgemeinden<br />

sollte das Rettungswesen nach den<br />

hier angegebenen Prinzipien ausgestaltet<br />

werden, denn hier s ist schon die Tatsache<br />

massgebend, dass durch die Erhöhung des<br />

allgemeinen Fahrverkehrs auf den Landstrassen<br />

auch eine viel grössere Möglichkeit<br />

der Verwendung besonderer Rettungsfahrzeuge<br />

automobilisfischer Art besteht.<br />

Wenn auch in Mitteleuropa die Entfernung<br />

eines Dorfes vom andern nicht übermässig<br />

gross zu sein pflegt, so ist es dennoch vorgekommen,<br />

dass Automobilisten, die nachts<br />

auf der Landstrasse einen Unfall erlitten<br />

hatten, einfach bis zum nächsten Morgen<br />

ohne jede Hilfe blieben, einfach weil eine<br />

Einholung der Verletzten wegen Fehlens geeigneter<br />

Gefährte sich nicht durchführen<br />

Hess. Man musste dann oft erst am nächsten<br />

Morgen aus der fernen Stadt einen Rettungswagen<br />

anfordern, wo dann die Rettungsmöglichkeit<br />

für die Betroffenen durch die<br />

lange Wartefrist oft recht vermindert war.<br />

Das Automobil hat im Rettungswesen<br />

zweifellos noch eine sehr bedeutsame Zukunft<br />

vor sich. Mit der Erhöhung des allgemeinen<br />

Verkehrs, mit der Stärkung der wirtschaftlichen<br />

Anspannung und schlieslich mit<br />

dem Ziel der Sicherung von Leben und Eigentum<br />

durch schutzpolizeiliche Massnahmen<br />

wird sich von selbst die Notwendigkeit ergeben,<br />

das Automobil in immer weiterem<br />

Masse in Anspruch zu nehmen:<br />

Der weisse Chauffeur.<br />

Vor Jahren sah man ihn in amerikanischen<br />

Filmen als ein im Dienste grau gewordenes<br />

Faktotum der Upper Thousands (ich glaube, 1<br />

Harald Lloyd Hess zuweilen seine gläserlose<br />

Hornbrille hinter einem weissen Mantel durch<br />

die Broadways führen), zeigte sich dann in<br />

leibhaftiger Gestalt in jenen lautlos rollenden<br />

Wagen, die ein GB oder US neben der Nummer<br />

tragen und an denen alles gross und<br />

unendlich voll Staub ist. Und heute? Nun,<br />

heute ist er auch im Schweizerländchen heimisch,<br />

sagen wir Mode.<br />

Die Tage der grossen Hitze (lächerlich,<br />

wie man immer wieder darauf zurückkommt,<br />

wegen den paar gutgemeinten Sonnenstrahlen!)<br />

haben sie wie Pilze aus dem Boden gezaubert.<br />

'•'<br />

Langer, peinlich sauberer Glockenmantel<br />

schwarzer Kragen- und ebensolcher Aermelaufschlag,<br />

Gamaschen, gebrauchsangehauchte<br />

Wildlederne. Das Gesicht gebräunt, von achtunggebietender<br />

Langeweile durchtränkt, die<br />

Stirne beschattet vom Schild der weissschwarzen<br />

Chauffeurmütze.<br />

Ihr Charakteristikum ist die Unnahbarkeit.<br />

Man kann sich nicht vorstellen, dass sie irgendwie<br />

ein lautes Wort sagen oder eine<br />

heftige Bewegung ausführen könnten. Im<br />

Strassengetümmel bilden sie eine Oase souveräner<br />

Ruhe.<br />

Ich habe kaum einen am Volant gesehen.<br />

Meistens stehen sie neben ihrem Wagen vor<br />

irgend einem Laden der Hauptstrasse und<br />

warten auf die Einkäufe besorgende Dame<br />

oder thronen im Fond des Achtzylinders<br />

hinter Herr oder Herrin, die — la mode<br />

oblige — am Lenkrad sitzen.<br />

Könnt' ich doch einmal einen der weissen<br />

Chauffeure beim Beheben einer bösen Panne<br />

sehen! Wird wohl nie möglich sein... Denn<br />

— dann hat der graue nüchterne, aber so<br />

furchtbar praktische Overall den Platz des<br />

schneeweissen Mantels eingenommen, den<br />

eine besorgte Hand auf die Polster des Wagens<br />

gelegt...<br />

xi.<br />

Personen- u. Lastauto«<br />

«s- Verkauf<br />

Wir sind Weiterhin Abgeber von:<br />

Personenautos, 4—6-Plätzer, diverser Marken.<br />

Lastautos, 4—5T., Vollgummibereifung, diverser Marken.<br />

Personentransportwagen, geschlossen, 20-Plätzer, Berna,<br />

mit Weichgummibereifung, solche lassen sich auch<br />

leioht als Lastwagen umbauen.<br />

THUN, Telephon 789. Motorwagenpark<br />

Die Verwaltung.<br />

Zum europäischen Wagen<br />

Zum amerikanischen Wagen!<br />

Pneus-<br />

Vertretung<br />

Für den Vertrieb eines ganz erstklassigen Amerikaner-Pneumatiks<br />

wird die Vertretung rayonweise<br />

an kapitalkräftige Händler oder Garagen-Besitzer<br />

vergeben. Es handelt sich um ein Reifenfabrikat, das<br />

infolge seiner qualitativen Ueberlegenheit jeder anderen<br />

erstklassigen Konkurrenzmarke vorgezogen<br />

wird. Die hochwertige Marke ist bereits seit kurzer<br />

Zeit mit grossem Erfolg auf einigen Schweizerplätzen<br />

eingeführt. Bahnpostfach A, 15477, Zürich.<br />

Vielseiti ger<br />

FIAT-<br />

Ersatzteile<br />

liefert prompt ab Lager<br />

Joh. Minikus<br />

Schlossgarage,<br />

Welnfelden.<br />

Telephon 114.<br />

geschlossen, in sehr gutem<br />

Zustanüe, zu Fr. 2600.—,<br />

hat sofort zu verkaufen<br />

Bernet-Müller, Wil (St.<br />

Manville<br />

Asbest-Bremsband<br />

ZÜRICH<br />

Kreuz bühlstr.<br />

mit<br />

R. IYI. ROTH BERN<br />

ii Monbijoustr. 22<br />

AUTO<br />

FIAT 501 12 PS, 4 Zylinder, elektr. Licht, Anlasser, Kilometerzähler,<br />

hochfeine geschlossene Karosserie mit 4 Türen.<br />

6 Hader bereift, nur einigemal gebraucht<br />

enorm billig 5633<br />

zu verkaufen<br />

•<br />

CD AI I tTinaAttAti lYKakan Q1<br />

LUZERN.<br />

B. N. C, Monoplace Gompresseur,<br />

dernier modele,<br />

absolument neuf. on vende<br />

bon prix. Offres sous<br />

Chiffre B. 6581 O. ä Publicitas<br />

S.A., Lugano. 36270<br />

Windschutz-1<br />

Scheiben<br />

billig<br />

I. Fr. Irösdi Bülzberg<br />

Kahmen oder Schablone<br />

einsenden. Glasstärk©<br />

TOURENWAGEN<br />

6-~7plätzig, 18/45 PS, MERCEDES, für 6<br />

bis 7 Personen, mit elektr. Licht und Anlasser<br />

Bosch, öfach bereift, sehr schone Lederpolsterung,<br />

neu lackiert, in denkbar bestem<br />

Zustand. Mit Garantie. Fr. 5000.—% Er.<br />

Zahlungserleichterung. 7261<br />

Mercedes - Benz - Automobil<br />

A.-G., Zürich<br />

Badenerstrasse 119. — Tel. Uto 16.93<br />

Wasserdicht<br />

werden alle verdecke, Blachen, Stören etß. Prosp.<br />

bereitwilligst durch Emuline-Werke. Luzern. 35335<br />

Durch zerlegbare, transportable<br />

Actienöacti'scue Auto-Garagen<br />

aus Wellblech, gewaltige Ersparnisse!<br />

Gebr. Aohenbactt, Q. m. b. H.,<br />

Eis en-u. Wellblech werke, Weidenau/Sieg,<br />

Postfach Nr. 250.<br />

Zwingerstrasse 25 Telephon S. 2700<br />

•J


22<br />

AUTOMOBTL-feEVUE 192* — N° 59<br />

Eiö Automobil<br />

für jcdca Geldbeutel<br />

Ein Automobil<br />

edeü Zwccö<br />

'^M<br />

Umsatz um 20*25% gesteigert<br />

M meine sechs Zweiggeschäfte mehrmals<br />

täglich mit frischem Gebäck beliefern<br />

zu können, wählte ich einen Chevrolet-Lastwagen,<br />

von dem ich gehört hatte,<br />

er sei ausserordentlich wirtschaftlich im<br />

Betriebe, dabei äusserst schnell und zuverlässig..."<br />

sagt der Inhaber einer Grossbäckerei.<br />

"Jetzt sind meine sechs Geschäfte cüircK<br />

die vorzügliche Beschaffenheit der stets<br />

frischen Backware weit bekannt, und der<br />

Umsatz hat sich um etwa 20-25 % B**<br />

steigert."<br />

Geschäftsleute aller Branchen — Lebensmittelhändler,<br />

Hotelbesitzer, Fabrikanten —<br />

sie alle haben die Erfahrung gemacht, dass<br />

sie mit einem Chevrolet ihr Geschäft ausdehnen,<br />

ihren Umsatz und somit ihren .Gewinn<br />

erhöhen können.<br />

CHEVROLET LASTWAGEN<br />

von Frs. 5.300 ad<br />

Wegen seiner gewaltigen<br />

Kraft und Schnelligkeit,<br />

zusammen mit elastischer Festigkeit<br />

von Führern auf allen (gebieten<br />

in der ganzen Welt<br />

weitaus meistgewählt<br />

100<br />

KIlohl ~ ef< * * n &* Stümle — 3er Buiclc fäErf sie<br />

mit Leichtigkeit. Stark und Schnell wie er ist,<br />

überwindet er die schlechtesten Wege ebenso gut wie<br />

glatte Strassen. Und er behält seine Schnelligkeit bei...<br />

Jedoch' die gewaltige Kraft und Schnelligkeit des<br />

Buick ist ausgeglichen durch einen Ueberschuss an<br />

Festigkeit Diese Festigkeit lässt den Buick härteste<br />

Beanspruchung aushalten. Nach Monaten rücksichtslosesten<br />

Fahrens läuft er noch genau so sanft und<br />

geräuschlos wie am ersten Tage.<br />

Kraft, Schnelligkeit unH Festigkeit Eaben den Buiclc<br />

zur natürlichen Wahl führender Männer gemacht.<br />

Bankiers, Industrielle, Juristen, Aerzte in führender,<br />

Stcllungj Männer, die ihre Führerschaft ihrem Scharfblick<br />

und unbestechlichem Urteil verdanken, schätzen<br />

5den Buick und wählen ihn häufiger als irgend einen<br />

andern guten Wagen in der Welt.<br />

Diese Männer wissen, 3ass sie die ganze Kraft un3<br />

Schnelligkeit ihres Buick sicherlich niemals in Anspruch<br />

zu nehmen brauchen. Sie geniessen jedoch das beruhigende<br />

Gefühl, Reserven an Kraft und Schnelligkeit zu<br />

ihrer Verfügung zu haben, auf die sie sich verlassen<br />

können, wenn es sein muss.<br />

Und diese scharfblickenden Männer schätzen an dem<br />

Berühmten Buicb-Motor vor allem das Prinzip der,<br />

Ventile im Zylinderkop?, das sich seit 24 Jahren so gut<br />

bewährt hat. Von Jahr zu Jahr ist dieser Motor verbessert<br />

worden.<br />

Sie würdigen ferner 3ie TatsacEe, dass der Buick ein<br />

Chassis erhalten hat, das der gewaltigen Kraft und<br />

Schnelligkeit gewachsen ist, fest, elastisch und ausdauernd,<br />

aus bestem Stahl, das selbst die Kraft des<br />

Buick-Motors nicht zu erschüttern vermag.<br />

Fishef, 3er EerüEmte Schöpfer feiner Karosserien,<br />

fügte auf das Buick-Chassis einen Aufbau, der nicht<br />

nur ebenfalls mit einem Ueberschuss an Festigkeit ausgestattet<br />

ist, sondern der in seiner ansprechenden,<br />

hübschen und doch kräftigen Form dem Wagen einen<br />

Stil gibt, der diesem guten Wagen zukommt.<br />

Auf den bequemen, vorzüglich gepolsterten Sitzen<br />

aus bestem Material ruhen Sie behaglich. Alle Bequemlichkeiten<br />

moderner Innenausstattung finden Sie im<br />

Buick. Das ist der Grund, warum der Buick auch besonders<br />

den Frauen gefällt, die sich in seinem behaglichen<br />

Luxus wohl fühlen.<br />

Sie können alle diese vortrefflichen Eigenschaften des<br />

Buick schon auf einer Probefahrt kennen lernen. Sie<br />

können die gewaltige Kraft und Schnelligkeit sowie die<br />

erstaunliche Festigkeit dieses wundervollen Wagens er- •<br />

leben. Wenden Sie sich an den nächsten autorisierten<br />

General Motors-Händler für Buick.<br />

BUICK von 11.975 an<br />

VAUXHALL<br />

Für meKrere Jahre ein Produkt der britischen Automobil-<br />

Industrie, und zu der General Motors Familie gehörend, kann<br />

jetzt durch General Motors Continental S. A. Antwerpen,<br />

gekauft werden.<br />

Die<br />

Freude<br />

am Besitz des guten Sechszylinders<br />

E<br />

s ist ein grosser Genuss, den guten Sechszylinder<br />

zu lenken, sich an der ausgeglichenen<br />

Kraft, an dem leisen Gang zu<br />

erfreuen.<br />

^<br />

Und diese Vorzüge sonst so kostspielige!;<br />

Sechszylinderwagen können Sie sich leisten,<br />

wenn Sie den Pontiac wählen.<br />

Sie finden in diesem PontJac Six,


59<br />

IV. Blatt<br />

BERN, 13 Juli <strong>1928</strong><br />

IV<br />

Bl<br />

N° 59<br />

BERN, 13. Juli 1Q28<br />

Lehrknrs der Automobil-Revue.<br />

Bau- und Wirkungsweise des Automobils.<br />

.Nach dem bekannte© Werk von L. Razaud,<br />

adjudant-ooniörenuier am Lyoner Militarzentrum<br />

Fortsetzung aus Mr. 67<br />

17 2<br />

die Kupplung einmal ganz gefasst hat, der Wagen angelaufen<br />

ist, schalte man jedoch erst in die Zweite um, wenn<br />

der Motor seine normale Tourenzahl erreicht hat und gehe<br />

dabei rasch vor, wie es im Abschnitt „Wechselgetriebe"<br />

angegeben ist.<br />

Ist die Steigung nicht sehr stark, so kann bei angezogener<br />

Handbremse angefahren werden, indem man folgendermassen<br />

vorgeht: Man kupple aus, beschleunige den<br />

Motor so viel, dass er beim Einkuppeln nachher nicht<br />

stehen bleibt, schalte die erste Uebersetzung ein und nehme<br />

den Handbremshebel in die Hand; dann kupple man<br />

langsam ein, indem dem Motor etwas mehr Gas gegeben<br />

wird und lasse die Handbremse nach und nach los, sobald<br />

man fühlt, dass die Kupplung angreift. Diese drei Bewegungen:<br />

Das Einkuppeln, das Gasgeben und das Lösen<br />

der Bremse müssen gleichzeitig geschehen. Man gehe<br />

auch hier erst dann auf eine grössere Uebersetzung über,<br />

nachdem der Motor bei voll eingerückter Kupplung seine<br />

normale Tourenzahl erreicht hat.<br />

Wenn beim Uebergehen von der einen in eine andere<br />

Uebersetzung sich Schwierigkeiten bemerkbar machen, so<br />

gehe man folgendermassen vor:<br />

Um aufwärts zu schalten, d. h. um von einer kleinen auf<br />

eine grössere Uebersetzung zu gelangen, muss vollständig<br />

ausgekuppelt, das Gaspedal losgelassen und der Schalthebel<br />

auf Leerlauf gestellt werden; dann belässt man den<br />

Schalthebel kurze Zeit in dieser Lage, gehe dann in die<br />

höhere Uebersetzung über, kupple ein und gebe Gas.<br />

Beim Herunterschalten, d. h. um von einer höheren in eine<br />

niedrigere Uebersetzung zu gelangen, muss ausgekuppelt,<br />

das Gaspedal losgelassen und der Schalthebel auf Leerlauf<br />

gestellt werden, dann kuppelt man wieder ein und gibt<br />

gleichzeitig Gas, kuppelt wieder aus, geht rasch in die<br />

gewünschte Uebersetzung über, kuppelt ein und gibt Gas.<br />

Fahrer, die beim Schalten Schwierigkeiten haben, tun<br />

gut, sich das oben Gesagte zu beherzigen.<br />

Bisher erschienen folgende Kapitel: l Der Motor. Allgemeines<br />

— Typen von Motoren — Die verschiedenen Organe<br />

— Die vier Takte -~ Zweck der Voreilutigen and Nacheilungen<br />

— Kühlung — Schmierung. 2 Der Vergaser. Prinzip des<br />

Vergasers — Der Solex-Vergaser — Der Zenith-Vergaser — Der<br />

Memini-Vergaser. 3 Der Magnet. Beschreibung — Tätigkeit.<br />

Batteriezündung — Beschreibung 4 Chassis und Uebert<br />

r a g u n g Das Chassis — Die Kupplung — Das Wechselgetriebe<br />

— Das Differentialgetriebe — Kardanöbertragung.<br />

173<br />

Gefälle. In Gefällen lasse man den Motor nie durcb»-<br />

brennen. Im Prinzip befahre man ein Gefälle immer mit<br />

der Uebersetzung, in welcher man es in der umgekehrten<br />

Richtung befahren würde. Der Fahrer muss immer sein<br />

Fahrzeug in der Gewalt haben. Ist das Gefälle zu stark,<br />

als dass der Motor, nachdem man das Gas abgedrosselt<br />

hat, den Wagen in der direkten Uebersetzung allein genügend<br />

bremst, so verlangsame man die Gangart durch das<br />

Betätigen der Bremsen Und schalte eine kleinere Uebersetzung<br />

ein. Der Motor dreht sich dann rascher und<br />

bremst stärker. Wenn aber das Gefälle lang ist und man<br />

sich der Bremsen bedienen muss, so benütze man dabei<br />

abwechslungsweise die Hand- und die Fussbremse, damit<br />

die Ueberhitzung einer der beiden .ausgeschlossen ist.<br />

Das Anhalten. Um den Wagen anzuhalten, lasse man<br />

das Gaspedal los, betätige die Fussbremse oder die Handbremse<br />

und kupple vor dem Stillstand des Wagens aus,<br />

damit der Motor nicht stehen bleibt. Man bringe den<br />

Schalthebel in die Leerlaufstellung und lasse die Handbremse<br />

angezogen. Diese Art vorzugehen ist die rationellste,<br />

denn der Motor wirkt dabei vom Loslassen des<br />

Gaspedals an selbst als Bremse. Da aber, um das Anhalten<br />

so zustande zu bringen, wie wir, das hier beschrieben<br />

haben, eine gewisse Routine notwendig ist, sei hier den<br />

Anfängern noch eine andere Art des Anhaltens empfohlen:<br />

Man lasse das Gaspedal los, kupple gleichzeitig aus und<br />

ziehe die Bremsen an. Ein Anfänger wird bei dieser Art<br />

des Anhaltens weniger leicht den Motor zum Stillstehen<br />

bringen, als beim oben genannten Verfahren.<br />

Man vermeide zu scharfes Bremsen, da es die Adhäsion<br />

der Räder auf dem Boden vermindert und so das Schleudern<br />

oder sogar Umkippen des Wagens verursachen kann.<br />

Wenn der Halt längere Zeit dauern soll, stelle man den<br />

Motor durch Ausschalten der Zündung ab und drehe den<br />

Benzinhahn zu.<br />

59. Blatt<br />

Ueberleitnng aus dem Kapitel der letzten<br />

Lehrkurs-Nummer:<br />

In Nr. 57 wurde mit der Besprechung des<br />

Fahrens begonnen.<br />

Der letzte Satz lautete:<br />

Man kupple alsdann aus, gebe Gas, bringe die 1. Uebersetzung<br />

zum Eingriff, kupple langsam ein, indem man dem Motor sukzessive<br />

mehr Gas gibt, damit *er nicht stehen bleibt. Wenn...<br />

174<br />

Soll aber im Gegenteil nur kurz angehalten werden,<br />

so lasse man den Motor noch einmal auf Touren kommen,<br />

stelle ihn dann durch Ausschalten der Zündung ab und<br />

gebe gleichzeitig immer noch Gas. Dieses Vorgehen bewirkt,<br />

dass sich die Zylinder mit Gas füllen, was das<br />

nächste Anlassen erleichtert. Man kontrolliere den Wasser-,<br />

den Oel- und den Benzinstand und schmiere die<br />

Gelenke, die es nötig haben.<br />

Das Fahren auf der Strasse. Auf der Strasse trachte man<br />

darnach, die Elastizität des Motors möglichst auszunützen.<br />

In der Ebene gebe man deshalb das für die normale ruhige<br />

Fahrt noch gerade angängige Maximum an Vorzündung,<br />

Minimum an Gas. Der Verbrauch ist bei dieser Fahrweise<br />

am geringsten und der Motor ermüdet am wenigsten.<br />

Beim Umschalten der Uebersetzungen gehe man vor, wie<br />

es im Abschnitt „Wechselgetriebe" erläutert ist. In den<br />

Kurven verlangsame man die Fahrt; Kurven dürfen nur<br />

geschnitten werden, wenn es sich um solche nach rechts<br />

handelt; man vermeide ruckweises Bremsen in den Kurven,<br />

um die Räder nicht ins Schleudern zu bringen. Man<br />

überhole kein anderes Fahrzeug in einer Biegung und<br />

fahre einem stationierenden andern Fuhrwerk nur vorschriftsgemäss<br />

links vor. Anderseits muss rechts angehalten<br />

werden, wenn man von einem schnellern Wagen<br />

überholt wird. Bei Menschenansammlungen verlangsame<br />

man die Fahrt und gebe Signal; kurz, man erinnere sich<br />

immer, dass die Strasse allen gehört.<br />

Man unterscheidet Strassen von verschiedener Rangordnung.<br />

Befinden sich zwei Fahrzeuge vor einer Kreuzung,<br />

so muss dasjenige, welches auf der rangniedrigeren<br />

fährt, dem andern den Vorzug lassen. Treffen dagegen zwei<br />

Wagen unvermutet in einer Kreuzung zusammen, so hat<br />

jeder unwillkürlich nach rechts auszuweichen. In jedem<br />

Falle verlangsame man das Tempo vor jeder Kreuzung.<br />

Hat sich ein Unglücksfall ereignet,jso springejnan sofort<br />

dem Betroffenen bei.<br />

Der vollständige Lehrgang tat im „lascnenbuoh für Aatomobilranrer 4 * (a«ror>äierte ieutsohe Bearbeitung von L. Razauds „Manuel de i'atitomobiliste", 176 Seiten out 130 erläuternden ZeioJinungea des<br />

Vtrtassersi enthalten Dieses Bacto kann vom Verlag der Automobil-Revue bezogen werden. Preis brosoh. Fr. 1.— 0 in Leinen seb. Fr. 5.—» Abonnenten erhalten 20% Rabatt.<br />

Die Ldmonsine,<br />

die geöffnet werden<br />

kann.<br />

Besser und billiger<br />

als alle<br />

ZÜND-, LICHT- UND AN LASSER-AN LAGEN<br />

Aerable-Monobloc<br />

11<br />

DIE MARKE DER<br />

OZEAN-FLIEGER!<br />

Der neue<br />

Typ Imperial<br />

Lizenz-Fabrikation<br />

durch;<br />

Garrosserie cm ATTOIIE<br />

S.A. LUGANO<br />

nnd<br />

carross. UUCKSTUHL<br />

LUZEKN<br />

mmmmmm<br />

PATENT.<br />

PREST-O-LI<br />

Die echte<br />

Amerikanische Batterie<br />

Chromiert u. deshalb rostfrei<br />

Eleganz, uesdunack und Zuverlässigkeit<br />

in höchster Vollenduna<br />

Komplett mit Orlglnaibescmagen f. sämtliche ameriüan. und europaischen wagen<br />

URANIA-ACCESSOIRES M. ESCHLER, ZÜRICH<br />

Tel. S. 9764/65 - Uramastr. 14<br />

weltbekannt durch Ihre solide, sorgfältige Konstruktion, die das Maximum an Dauerhaftigkeit<br />

und guter Funktion garantiert. Es existieren billigere Batterien als „Prest-O-Lite",<br />

wenn Sie jedocu eine Batterie erster Qualität wünschen, die Sie vor jeder Ueberraschung<br />

schützt, verlangen Sie eine<br />

s<br />

General-Agenten für die Schweiz:<br />

§k Batterien und Ersatzstücke für<br />

amerikanische AutomobiImarken<br />

Telephon Stand 5.400 CsENF 6, Bne de ia Buanüorie<br />

Depots für die deutsche Schweiz:<br />

BERN: E. KupterscMd, trlacnstr. 7. ZÜRICH: E. Uleuierlo, Dufoursir. 3


24<br />

Die Vereinfachungspolitik in der<br />

amerikanischen<br />

Automobilreifen-Industrie.<br />

Die Automobil- und Gummireifen-Fabrikanten<br />

stellten der amerikanischen Handelskammer<br />

das Gesuch, unter den Produzenten, Engros-<br />

und Detailverkäufern, sowie allen andern<br />

Interessenten, welche sich mit der Fabrikation,<br />

dem Vertrieb und dem Konsum von<br />

Automobil reifen beschäftigen, eine Konferenz<br />

einzuberufen. Diese Tagung fand dann unter<br />

der Leitung der staatlichen Abteilung für Vereinfachung<br />

statt, und nach einer längeren<br />

Beratung wurde beschlossen, für 1929 nur<br />

noch 18 verschiedene Reifengrössen zu produzieren,<br />

so dass sich dann im Laufe weniger<br />

Jahre sämtliche in dieser Branche tätigen<br />

Interessenten an diese Grundformen zu halten<br />

haben. Es wird ebenfalls eine neue<br />

Massangabe beabsichtigt, um an Hand derselben<br />

die alten von den neuen Formen leicht<br />

unterscheiden zu können.<br />

Selbstverständlich kann mit diesem Vereinfachungsprojekt<br />

nicht sofort ein grosser<br />

Gewinn ermittelt werden, da die Reifenfabrikanten<br />

gezwungen sind, vorläufig die alten<br />

Formen weiter herzustellen, um die gegenwärtig<br />

rollenden Reifen nach ihrer Abnutzung<br />

noch ersetzen zu können. In 1929 werden<br />

dann aber alle neuen Wagen nur noch mit<br />

den oben bestimmten Reifen versehen, so<br />

dass nach einiger Zeit für die Bereifung der<br />

amerikanichen Peronenautomobile nur noch<br />

18 verchiedene Grundformen existieren werden.<br />

Voraussichtlich wird dann auf diesem Gebiet<br />

die Vereinfachungspolitik noch weiter<br />

getrieben, denn es besteht schon heute die<br />

Absicht, die Zahl später nochmals zu reduzieren,<br />

und zwar auf zehh Grundformen.<br />

Aus einer Publikation der amerikanischen<br />

Handelskammer entnehmen wir folgende<br />

kurze Erklärung über den Ursprung, den<br />

Zweck und die Tätigkeit der Abteilung,<br />

welche sich mit dem Problem der Vereinfachung<br />

in der amerikanischen Industrie beschäftigt.<br />

Diese Abteilung wurde im Jahre 1921 durch<br />

Handelssekretär Herbert Hoover ins Leben<br />

gerufen, der heute der meist begünstigte<br />

Anwärter auf den amerikanischen Präsidentenstuhl<br />

ist. Die Absicht dieses grossen Organisators<br />

war, durch die Mithilfe der Landesregierung<br />

die amerikanische Industrie rationell<br />

zu unterstützen. Die ersten Schritte<br />

galten der Beschaffung einer Stelle, wo der<br />

Ü4w^«l*<br />

Timften<br />

Konische Rollenlager<br />

und<br />

Mir amerikanische Automobile<br />

Hyatt<br />

Biegsames Bofierüager<br />

General'Mgentw für die Schweiz:<br />

DELARUE & MEYLAN, 16, Corraterie, Genfeve<br />

Telegramm-Adresse i Deiaian Telephon Stand J.774<br />

Depot in Bern: E. Kupferschmied, Erlachstr. 7. Tel. Bollw. 40.64<br />

Zu verkaufen<br />

Saurer-Notor-DoppelNocIi<br />

als Occasion 36308<br />

45 HP, neu, mit Kupplung, zum Einbau in 4—5-T-<br />

Wagen. — Offerten an August Ulbrlch, Ing., Horgen.<br />

Verschiedene<br />

16, 18, 20, 22 Plätze<br />

Marke „Spa" und „Fiat 11<br />

in tadellosem Zustande zu günstigem<br />

Preise zu verkaufen.<br />

Offerten unter Chiffre 3632? an die Automobil-<br />

Revue. Bern.<br />

Produzent, der Verkäufer und der Konsument<br />

sich treffen konnten zur Besprechung<br />

der in Frage kommenden Vereinfachungsmassnahmen.<br />

Diese Vereinfachungspolitik ist für jeden<br />

industriellen Betrieb von grosser Wichtigkeit.<br />

Sein Hauptzweck ist eine Verminderung<br />

der Abfälle, welche von den unnützen<br />

Verschiedenheiten in Form, Grosse und<br />

Qualität der Produkte herrühren. Auf alle<br />

Fälle ist das erwähnte Komitee immer bereit,<br />

jegliche Vereinfachungsprojekte, welche eine<br />

Verminderung der Abfälle zur Folge haben,<br />

zu unterstützen, den allgemeinen Markt des<br />

betreffenden Produktes zu stabilisieren und<br />

den amerikanischen Handel zu fördern, sobald<br />

wenigstens 80 Prozent des betreffenden<br />

Industriezweiges dieses Projekt genehmigen.<br />

Jedem Zweig der Industrie, sei es dem<br />

Produzenten, dem Verkäufer oder dem Konsumenten,<br />

wird auf Verlangen diese staatliche<br />

Stelle als Organisator zur Seite stehen.<br />

Eine fünfjährige Erfahrung hat gezeigt,<br />

dass der Erfolg dieses Vereinfachungsprojektes<br />

von vier verschiedenen Hauptpunkten<br />

abhängt. Vor allem ist eine sachverständige<br />

Untersuchung erforderlich, welche der gegenwärtigen<br />

Formen weiter zu bestehen haben;<br />

zweitens wird eine wohlbegründete Ausschliessung<br />

der überflüssigen Gattungen erfolgen,<br />

und zwar erst nach genauer Prüfung<br />

der einzelnen Produkte; drittens wird von<br />

der aktiven Mitarbeit der Produzenten, der<br />

Verkäufer und der Konsumenten Kenntnis<br />

genommen* und viertens muss versucht werden,<br />

das Interesse und die Anhänglichkeit<br />

zur Sache durch periodische Kontrollen zu<br />

unterstützen, so dass nach einem allgemeinen<br />

Programm gearbeitet wird. Vor allem müssen<br />

alle Interessenten der betreffenden<br />

Branche an dem Vereinfachungsprojekt teilnehmen.<br />

Diejenigen, welche davon fern bleiben,<br />

entheben nicht nur sich selbst der Ersparnisse,<br />

sondern entziehen auch der ganzen<br />

interessierten Industrie und den Konsumenten<br />

die Gewinne, welche aus den fast<br />

ganz verschwindenden Abfällen hervorgehen.<br />

Nachstehend sind einige Vorteile erwähnt,<br />

welche dieser Vereinfachungspolitik zu verdanken<br />

sind.<br />

Vorteile für den Produzenten und Fabrikanten:<br />

1. Ein kleineres Kapital ist erforderlich in<br />

den langsam umgesetzten Waren;<br />

2. dank der vereinfachten Kontrollmassnahmen<br />

besteht eine rationellere Produktion,<br />

weniger Neuanschaffungen und weniger<br />

K«»ll«»mE»3fc«»<br />

Kugsiiai<br />

Ersatzfeil - Lagor<br />

Spezial-Reparatur-<br />

Werkstätte<br />

\al Deiase ^esctmit. Hersona 1<br />

Gust. Bäuörlein, Zürich<br />

Tel.<br />

Watdniaunstr. Um. 18.34<br />

8<br />

Zu kaufen gesucht<br />

6 Zylinder, 6/7plätzig. nur<br />

einwandfrei u. in gutem<br />

Zustand. Aeusserst. Preis.<br />

Marke u. Jahrgang unter<br />

Chiffre 36338 an die<br />

Auiomobil-Revue. Bern<br />

AUTOMOBIL-REVUE — N 59<br />

zeitweise unbrauchbare Einrichtungen, ein<br />

kleinerer Warenstock, Personalabbau etc.;<br />

3. geregelte Arbeitsverhältnisse im Gegensatz<br />

zu der frühern Saisonarbeit;<br />

4. grössere Einheitspröduktion und weniger<br />

Spezialmaschinen;<br />

5. schnellere Ablieferung;<br />

6. die Irrtumsmöglichkeiten bei der Spedition<br />

sind weniger gross, etc.<br />

Vorteile für den Engros- und Detailverkäufer:<br />

1. Grösserer Geschäftsumsatz;<br />

2. Aufhebung des langsam umgesetzten<br />

Warenlagers;<br />

3. die Verkaufsbestrebungen konzentrieren<br />

sich auf wenige Gattungen;<br />

4. kleinere Kapitalanlage im Warenstock;<br />

5. das Warenlager beansprucht weniger<br />

Platz, etc.<br />

Vorteile für den Konsumenten:<br />

1. Bessere Lieferungsverhältnisse;<br />

2. das Produkt ist von besserer Qualität.<br />

Die Tätigkeit dieser staatlichen Organisation<br />

wird durch die Mithilfe eines aus fachkundigen<br />

Industriellen gebildeten Komitees<br />

gut unterstützt. Dieses hat auch den Rang<br />

eines Vermittlungsagenten und besorgt die<br />

nötigen Geschäfte vor und nach einer Generalversammlung,<br />

mst.<br />

Autofallen im Greyerzerland. In Nummer 57 der<br />

Automobil-Revue finde ich in der Rubrik «Kontrollierte<br />

Strassen» unter Kanton Freiburg: Riaz «versteckte<br />

Stoppuhrkontrolle» und hätte ich die betr<br />

Nummer mit der nötigen Aufmerksamkeit vor letzten<br />

Sonntag gelesen, so wäre mein Geldbeutel heute<br />

um 17.50 Franken weniger leicht, ein Zeichen, wie<br />

wichtig die Lektüre einer guten Fachschrift für den<br />

Automobilfahrer ist. Nun aber zur Autofalle in<br />

Riaz! Nach einer Tour über den Jaunpass fuhr ich<br />

heimwärts, Richtung Bern, über Bulle, Riaz und<br />

kaum näherte ich mich dort dem Dorfausgang, so<br />

war ich auch sehen ins Garn gegangen! Wer die<br />

Strecke kennt, weiss dass beim Dorfausgang Riaz<br />

eino Kurve, dann eine kleine Steigung folgt und<br />

auch der vorsichtigste Fahrer wird unwillkürlich<br />

den Druck auf das Gaspedal etwas verstärken, um<br />

die Steigung zu nehmen und damit ganz unbewusst<br />

in ein wenig rascheres Tempo kommen. So muss es<br />

auch mir gegangen sein und es ist wohlmöglich, dass<br />

ich statt der vorgeschriebenen 30 vielleicht 35 Kilometer<br />

Stundengeschwindigkeit erreichte. Nun ist<br />

aber die Art der Kontrolle eine solch unzuverlässige,<br />

dass von einer Konirolle kaum mehr gesprochen<br />

werden kann. Sobald ich mich dem Dorfausgang<br />

näherte, schiesst der Polizist hinter einem Hause,<br />

das noch durch einen Grünhang gedeckt ist, hervor<br />

und es entspinnt sich folgende erbauliche Diskussion:<br />

«Sie sind 40, statt 30 Kilometer gefahren...».<br />

Generalvertretung: Jmport AG. für eng/, fiotorenoele.<br />

Zürich, nühlebachstr. 15, Tel. L 3339<br />

16 St-PS, 4/5-Pl., mit Ladebrücke, neueres<br />

Modell, gute amerikanische Marke, tadellos<br />

erhalten, mit kompletter Ausrüstung. 7261<br />

Fr. 3500.—.<br />

Marcedes »Benz- Aiitomobil-<br />

A.-G.. Zürich<br />

Badenerstrasse 119.<br />

Ladestation - Reparaturen<br />

Lager v. gebrauchsfertigen<br />

Batterien.<br />

fCönip<br />

ZOLLIEOFEN (Bern)<br />

STEINIBACH. Tel. Zähr. 7130.<br />

US DEM<br />

GRQSSTER REINHEIT.<br />

m<br />

Limousine Weymann, 6-<br />

Plätzer. letztes Modell, wenig<br />

gebraucht, mit vier<br />

Uebersetzunjen. Preis<br />

Offerten unter Chiffre<br />

36332 an die<br />

Automobil-Revue. Bern<br />

«Wie können Sie das behaupten, Sie sind ja allein,<br />

der die Kontrolle macht...» war meine Antwort<br />

und ich wollte die Busse unter keinen Umständen anerkennen.<br />

Und nun kommt die Hauptsache: Der Polizist<br />

behauptete fest: «Wir sind unser zwei» und<br />

auf meine Frage nach dem «Zweiten» belehrte or<br />

mich, dass «derselbe» 200 Meter dorfwärts stationiert<br />

sei, denn allein sei ja die Kontrolle ausgeschlossen!<br />

Ich fuhr mindestens 300 Meter dorfwärts,<br />

denn ich wollte mich von seinen Angaben überzeugen,<br />

selber wollte er unter keinen Umstänben<br />

mitkommen, aber auf den vollen 300 Metern habe<br />

ich mit dem besten Willen und bei grössten Anstrengungen<br />

den «Zweiten» nicht finden können,<br />

und doch müsste es logischerweise ein Polizist gewesen<br />

sein, nicht irgend ein unauffälliger Zivilist.<br />

Ich verlangte daher nochmals, dass mir der<br />

«Zweite» vorgestellt wurde, aber trotz allen, meinen<br />

Bemühungen konnte ich den Polizeigewaltigen nicht<br />

bewegen mitzukommen — und ich hatte die Ueberzeugung,<br />

dass ihm meine Beharrlichkeit sehr ungelegen<br />

kam, denn ich musste ja doch annehmen,<br />

dass «dieser Zweite» zweifellos nur in der Einbildung<br />

lebte. Seine ganze Entschuldigung gipfelte l*<br />

der schnarrenden Frage: «Sind Sie die Polizei, oder<br />

bin ich es?...» und ich antwortete ihm, dass glücklicherweise<br />

er das fragliche Objekt sei! Seine Un s<br />

Sicherheit hatte der eigenartige Kontrolleur so<br />

schlecht verhehlen können, dass für mich keine<br />

Zweifel bestanden. Das Beispiel zeigt aber dra*<br />

stisch, auf welch mannigfaltige Art dem Automobilisten<br />

das Geld zur Tasche hinaus gelockt wird —:<br />

und er ist bei aller seiner Vorsichtigkeit oft machtlos!<br />

E. W,<br />

Graubunden<br />

Solothnrn<br />

Soiothurn<br />

Tburgau<br />

Wudt<br />

Zürich<br />

iürich<br />

Zürich<br />

Zürich<br />

Ullrich<br />

Zürich<br />

Zürich<br />

Zürich<br />

•Sürioh<br />

Zürich<br />

Cantoowtrawe Biberiät-LoüD<br />

and obere<br />

HaaenäteinstnuM.<br />

Sfcraase Baisthai-<br />

Hoideibaob «n Batstnai<br />

n. Lanoenbruek<br />

Hnndsrncken (Frau<br />

enteidj-Mattmgen<br />

Kesswü<br />

tümtonwtr»wa8<br />

Kilchberg: Böndlerstr.<br />

Zeil: Töeetalstraase v.<br />

Kolibrunn-ZeUerbacb<br />

Arroitern b. Zürich<br />

Wehntaientraaee<br />

ZwUiikon<br />

Strasso Andelfingen<br />

—Alten—M*rth*Jei)<br />

bei der eisernen<br />

Thurerbrücke<br />

Dietikon<br />

Obfeldm -<br />

LangnatL Dortüta<br />

Rüschlikon. Alt»<br />

Landstrasse.<br />

Kotlbrtmn-Eamlsmöhie<br />

von Autobestandteüen übernehmen g<br />

billigste Bereohnuna und bei rascher<br />

Strassen<br />

Kanton Strecke Bemerkungen<br />

wfn^^tn<br />

Maschinenfabrik<br />

Ab 15. Juni wegen Verstärkungsarbeiten<br />

der<br />

rardisbrücke be Mastrüi<br />

bia zirka Mitte August<br />

gesperrt.<br />

Ab Ant»na Juni für «a*<br />

•£ Monate,<br />

Ab Juni für MU 3 Monate*<br />

Siel» Uraieitun


^0 59 - 1028<br />

REVUE AUTOMOBILE<br />

?5<br />

.-N<br />

Die 2.ufahrtsstrassen ausder ganzen Schweiz<br />

Führer tür Automobitfahrer, offizielle sind<br />

Au ersichtlich<br />

sgabe des T. in O. R. Wagners<br />

.0.1.<br />

Erstes Haus aoa Platz. Vorzügliche<br />

Küche u. Keller. Stets lebende Forellen.<br />

Garage. Telephon Nr. 15.<br />

Neuer Inhaber: A. Ja&r&rf.<br />

Bekanntes Haus<br />

Spezialabkommen für<br />

im<br />

HOTEL SIl'ilSVlENTHAL<br />

liendez-vous der Automobilisten.<br />

Bekannt gute Küche und Keller.<br />

Forellen, Garten, Auto - Garage.<br />

Telephon Nr. l<br />

T. R csGtsi5. KiictienchPif.<br />

g b Gstaad. i20um U.M T.C 8<br />

Hute! - Pension BARM und GLD»ßü<br />

Telephon Nr. 3. Allbekanntes Haus<br />

Restauration zu jeder Tageszeit.<br />

Forellen Garagen; Benzin. Auto-<br />

Taxis. Massige Preise. Arrangement<br />

f. Familien n. Gesellschaften.<br />

Farn h. OE Ri lAGä<br />

Es naht die sohöne Ferienzeit,<br />

der Himmel lacht, die Brust wird weit.<br />

Man macht sich in der Sonne breit,<br />

begeistert ür Bequemlichkeit.<br />

Und jeder fühlt sk-h troh bewegt,<br />

soiern er Lutteurs-Kragen trägt.<br />

•Verlangen daher auch Sie bei Ihrem<br />

Chemisier ausdrücklich Kragen<br />

Bezugsquellen-Nachweis durch<br />

A.-G. Fehlmann Sfihne, Schottland.<br />

Wunderschönes Austlugsziel für Automobilisten.<br />

Gute Küche und Kellers<br />

Stets frische Forellen<br />

in schöner, ruhiger Lage am Höheweg.<br />

Haus I. Ranges. Alle Zimmer<br />

mit fliessendem Wasser oder anschliessendem<br />

Privat - Badezimmer<br />

Alb.<br />

ÜOLT1GEN. Hotel Slmmenttaol<br />

Renoviertes Haus. Schöner Garten<br />

Ausgezeichnete Verpflegung. Pensionspreis<br />

von Fr 7.— an. Garage.<br />

Reparatur- Werkstätte. Oel, Benzin.<br />

Tel. Nr. 1. Stets frische Forellen.<br />

Bauernschinken Der neueBesitzer:<br />

Zentrum der Ortschaft. — Massige<br />

Gesellschaftswagen. — Autogarage. —<br />

1050 Meter über Meer<br />

Gute Automobilstrasse. Vorzügl.<br />

Küche u. Keller. Stärkste Elsenquelle<br />

der Schweiz zu Bade- und<br />

Trinkkuren. Billige Pensionspreise.<br />

Illustrierte Prospekte verlangen.<br />

GARAGE - OEL — BK1SU1N<br />

es.<br />

Schöne behagliche Gesellachaftsräume.<br />

Restaurant mit Terrasse an<br />

der Aare. Grosser Garten. Garage<br />

und Boxen. Benzin-Tank. Oel.<br />

AktivmitsUed dea Ä C.S.<br />

Altbekannter Landgasthot mit besch<br />

Preisen u. anerkannt vor zugl. Kuchv<br />

und Keller. Diners zu jeder Tageszeit.<br />

Leb. Forellen. Hutojyarape. Oe< u. Benzintank.<br />

Tel. Nr 5. A. Reichenbach.<br />

Preise. — Bürgerliche Küche.<br />

Telephon Nr. 48.<br />

A. ßnrri'Wiitlirich.<br />

L\C.S. Sporthotet Krone A. G* S.<br />

Qrösstes Haus am Platz. Gegr .1816<br />

— Renommierte KOche und Keller —<br />

Spezialität in alten Flaschenweinen.<br />

Stets lebende Forellen. Qr. Garagen<br />

für 14 Wagen, Oel, Benzin. Tel. Nr. 3<br />

J. ScHlotti. Besitzer.<br />

1260 m ü. M. (Berner Oberland)<br />

Idealer Sommer-Aufenthalt Lohnendes<br />

Week-End» und Auto-Ausflugsziel.<br />

Garage Pens.Fr.12.-bis 13.»<br />

Schönste Lage am Brienzersee mit prächtiger Aussicht. Grosse Restauratinns-Terrassen gegenüber<br />

den berühmten Wasserfällen. Neue Automobilstrasse von Brienz bis zu d m ttotels. Garage mit<br />

Boxen (192b erbaut). Zimmer ab Fr. 4.50. Peusionpreise von Fr. 12.— bis Fr. it>.—<br />

Prospekte durch die Direktion «F. Kleiner.<br />

Auto-Kontrolle<br />

HOTEL KOF UND POST<br />

Sehr soignierte Küche. Stets lebende Porellen. Ia offene und<br />

Flaschen-Weine. Aufmerksame Bediennng.<br />

W. Winfcler, ehem. langi. Chef de Service Bahnhof-Buffet Luzern.<br />

I C. S. fi. C. S.<br />

Altbekanntes Haus. —<br />

W. JUaller. Neuer<br />

Garage.<br />

Besitzer<br />

Das Kleinod<br />

d e r<br />

Berner Alpen<br />

Tea-Room am<br />

BERN, Bärenplatz ZÜRICH, Löwenolatz Eisengasse<br />

Hofe! Weisses Kreuz<br />

fiareschflucht<br />

elegant u<br />

• VAGE GRAND HOT£L<br />

L. Rieder-Hirschi<br />

Mitglied des T. C i3<br />

SAANEN<br />

115. lirossianiaus und UcnDoie<br />

Hotel National T.C.S.<br />

Durchgangsstation Pillon-Les Mosses<br />

J. StnckMfani<br />

Telephon Nr. 15.6. Bes.<br />

I>oep


28 AUTOMOBTL-REVUß<br />

Tfl?8 N P 59<br />

Das Automobilwesen in<br />

Griechenland.<br />

In Griechenland ist d^ Automobil zum unentbehrlichen<br />

Beförderungsmittel geworden.<br />

Da, wo früher die zweirädrigen Susten den<br />

Verkehr aufrechterhielten oder die Produkte<br />

der Dotter zur Stadt brachten, dort, wo man<br />

auf Eselsrücken langsam und gemächlich<br />

durch die Landschaft ritt, ist jetzt das Automobil<br />

in seine Rechte getreten. Besonders<br />

in Attika gibt es kaum noch Wege und Strassen,<br />

wo nicht die Hupe ertönt. Der griechische<br />

Chauffeur kümmert sich wenig um die Beschaffenheit<br />

der Chausseen, die meist riesige<br />

Löcher und Unebenheiten aufweisen und eigentlich<br />

nur für zweierlei Fahrzeuge bestimmt<br />

sind, für die althergebrachten einheimischen<br />

und für die ganz modernen, unter<br />

denen ich die Aeroplane verstehe, die also<br />

schön in beträchtlicher Höhe über griechische<br />

Landstrassen hinwegfliegen. Ueber diese im<br />

Auto zu sausen ist geradezu ein halsbrecherisches<br />

Unternehmen. Man schwebt dauernd<br />

zwischen Himmel und Polsterkissen und ist<br />

froh, wenn man bei der Ankunft heil und gesund<br />

ist. Falls die Wege versagen, fährt ein<br />

griechischer Chauffeur auch plötzlich feldeiawärts,<br />

über Stoppeln und Furchen, bis<br />

dass er wieder die halbwegs bessere Strasse<br />

benutzen' kann. Da wird man hin und her<br />

durchgeschüttelt und an, stürmische Ozeanreisen<br />

eindringlich erinnert! Aus diesem<br />

geht hervor, dass Griechenland hauptsächlich<br />

für Wagen geeignet ist, die solche Strapazen<br />

mit Leichtigkeit aushalten, aber noch<br />

obendrein mit Leichtigkeit die Behandlung<br />

seitens des Chauffeurs vertragen können.<br />

Kann man einen solchen bei der « Bearbeitung<br />

» seines Wagens beobachfen, so wundert<br />

man sich, wie es überhaupt -möglich ist,<br />

dass solch ein Auto vom Flecke kommt. Jeder<br />

schweizerische Autolenker würde die<br />

Hände über dem Kopfe zusammenschlagen,<br />

wenn er zuschauen würde, wie dem armen<br />

Wagen mit Hämmern und schweren Steinen<br />

zu Leibe gegangen wird, wie gewaltsam<br />

Teile verbogen oder oberflächlich ersetzt Arbeit, in der A. A. Z. entnehmen, dass in<br />

werden, um am Schluss zu sehen, wie dasnicht allzuferner Zukunft eine grosse Entwicklung<br />

des Automobilverkehrs zu erwarten<br />

Auto trotzdem und alledem davonfährt. Auch<br />

der Aufbau auf den Karosserien ist oft mehr ist, der naturgemäss auch eine erhebliche<br />

als sehenswert. Solch ein kleines Auto, das Vergrösserung der Einfuhr von Automobilen<br />

für 4—6 Personen bestimmt ist, wird in einen nach sich ziehen dürfte.<br />

« Omnibus » verwandelt, der 6—14 Personen<br />

fasst, die wie Sardellen in die Büchsen hineingeklemmt<br />

und gezwängt werden. Zudem<br />

wird dieses Gefährt noch aussen herum mit<br />

einem Reisegepäck, Kannen und sonstigen<br />

Gegenständen behangen, der Kühler beladen,<br />

auf dem nicht selten der « Scharfner» sitzt.<br />

Natürlicherweise gibt es in Griechenland auch<br />

Luxusauto der neuesten Modelle, die sich<br />

reiche Griechen leisten.<br />

Im Jahre 1927 wurde folgende Zahl neuer<br />

Wagen in Griechenland eingeführt: Ford 398,<br />

Chevrolet 117, Overland 98, Fiat 98, Citroen<br />

63, Dodge 49, Rugby 46, Studebaker 34,<br />

Erskine 29, Essex 22, Oldsmobile 21, Nash 19,<br />

Peugeot 14, Chrysler 13, Packard 11, Locomo-bile<br />

11, Hupmobile 9, Hudson 5, Cadillac 4><br />

Linco'lne 4, Mercedes-Benz 2, Opel 1 Lastwagen,<br />

7 Lieferungswagen, AEG 1 und 6<br />

Lastwagen, Hanomag 1, dazu noch verschiedene<br />

andere Marken; im ganzen entfallen auf<br />

den Athener Markt 1196 neue Wagen. Hierzu<br />

kommen noch 50 Omnibusse, 203 Lastwagen<br />

und 134 gebrauchte Wagen verschiedener<br />

Marken und Systeme, im ganzen 1583.<br />

In ganz Griechenland sind von der Polizei<br />

über 16,000 Autonummern ausgegeben worden,<br />

man rechnet aber, dass davon nur 11,000<br />

bis 12,000 im Betrieb sind. Chauffeurdiplome<br />

wurden in ganz Griechenland 23,400 erteilt,<br />

für Athen allein 8900; von diesen sind 7643<br />

griechische Staatsangehörige, von' den Fremden<br />

überwiegen die Russen mit 256, die deutschen<br />

und österreichischen Chauffeure in<br />

Athen erreichen die Zahl 23.<br />

Auch die Unfallstatistik bietet interessante<br />

Zahlen: In Athen sind im Jahre 1927 435 Unglücksfälle<br />

gemeldet worden, davon waren<br />

29 tödlich. Zusammenstösse erfolgten 273.<br />

Lastautos wurden im Jahre 1925 590, 1926<br />

225 und 1927 203 eingeführt. Der Rückgang<br />

wird hauptsächlich auf das Nachlassen der<br />

Bautätigkeit, auf die erhöhten Zölle und die<br />

verdoppelten Chausseegelder zurückgeführt.<br />

Lastkraftwagen zahlen 10 Metalldrachmen<br />

(l Metaldr. = 15 Papierdrachmen) Zoll für<br />

je 100 kg.<br />

Infolge der Herstellung und Ausbreitung<br />

des griechischen Strassennetzes glaubt Curt<br />

Rösner, dem wir diese Angaben aus einer<br />

Autofahrer sollten am meisten achtgeben auf den<br />

Automobilisten, der hinter dem Wagen fährt, ajif J<br />

auf den, der vor ihnen fährt.<br />

, '<br />

Juristischer Sprechsaal f<br />

II. Antwort auf Anfrage 152. Die erste Antwort<br />

entspricht leider nicht ganz den Tatsachen. Für<br />

die Strecken Furka-Gletsch und Gletsch-Grimsel<br />

darf der Wagen 9 Tonnen nicht überschreiten und<br />

die Personenzahl ist an seine Vorschrift gebunden.<br />

Für die Strecke Brig-Gletsch beträgt das Maximum<br />

18 Sitzplätze bei einer Höchsttonnenzahl von 5. Für<br />

Motorlastwagen sind 1V% Tonnen festgesetzt. Für<br />

die Talstrassen sind keine Höchstzahlen vorgesehen.<br />

Das Konkordat spielt dabei überhaupt keine Rolle;<br />

grundlegend ist die festgelegte 9-Tonnen-Zahl. Die<br />

eidgenössische Post fährt auf den Bergstrassen mit<br />

nicht mehr als 17 Sitzplätzen.<br />

Anfrage 651: Prämienerhöhung. Ich habe mit<br />

31. Dezember 1926 ein gebrauchtes Auto samt einer<br />

darauf haftenden Versicherung mit 10jähriger Versicherungsdauer,<br />

übernommen. Gleichzeitig aber<br />

habe ich dieses Auto an Zahlung gegeben gegen<br />

einen neuen Wagen, den Versicherungsvertrag aber<br />

habe ich mir vorbehalten. Der Versicherungsgesellschaft<br />

habe ich davon Mitteilung gemacht und<br />

wurde der bestehende Vertrag anstandslos auf meinen<br />

Namen sowie auf den neuen Wagen übertragen.<br />

Am 31. Dezember 1927 Hess ich dann den<br />

Versicherungsvertrag abermals abändern, indem ich<br />

die Versicherungssummen erhöhte, auch diese Abänderung<br />

wurde von der Gesellschaft anstandslos<br />

vorgenommen.<br />

Nun habe ich mir einen neuen Wagen angeschafft<br />

und dies zwecks Abänderung der Versicherungsgesellschaft<br />

mitgeteilt. Die Versicherung soll<br />

weiterhin auf meinen Namen, nur auf den neuen,<br />

den dritten Wagen Geltung haben. Da es sich um<br />

einen 10jährigen Vertrag handelt, nahm ich als<br />

selbstverständlich an, dass auch diese Abänderung,<br />

die vierte, ohne weiteres vorgenommen werde.<br />

Da sich, mit Wirkung ab 1." Februar <strong>1928</strong> die<br />

Prämien erhöht haben, kündigt mir die Versicherungsgeselschaft<br />

infolge der erneuten Aenderung<br />

nach kaum 2jähriger Vertragsdauer den bestehenden<br />

10jährigen Vertrag und schlägt mir einen neuen<br />

Vertrag vor, der mich aber pro Jahr ca. 40 Fr<br />

teurer zu stehen käme. Habe mich geweigert, die<br />

neue Versichrung einzugehen und bestehe auf dem<br />

vorhandenen Vertrag.<br />

Frage Sie nun an, ob die Versicherungsgesellschaft<br />

berechtigt ist, mir den Vertrag zu kündigen,<br />

lege Ihnen zur genauen Orientierung die Originalbedingungen<br />

im Ausschnitt bei. Hätten sich die<br />

Prämien während der Vertragsdauer reduziert, dann<br />

bin ich sicher, dass die Versicherungsgesellschaft<br />

trotzdem auf der Erfüllung des bestehenden Vertrages<br />

bestanden hätte, da sie sich nun aber erhöht<br />

haben, will die Versicherung trotz bestehendem<br />

Vetrrag auch von der höheren Prämie profitieren.<br />

Den Grund zur Kündigung sucht diese in<br />

der Aenderung des Wagens. Der Sinn zu einem<br />

10jährigen Vertrag wird kaum darin liegen, dass<br />

während diesen 10 Jahren der gleiche Wagen verwendet<br />

werden müsse, denn kaum ein Autobesitzer<br />

wird während 10 Jahren den gleichen Wagen<br />

fahren. H. B. in W.<br />

Auf den Versicherungsvertrag ist noch ein einfarbiger<br />

Zettel aufgeklebt mit folgender Bemerkung:<br />

«Bei etwaigem Verkauf des Fahrzeuges kann<br />

die Police auf den Käufer übertragen werden.<br />

Eintretendenfalls" sind Sie gebeten," uns den vollständigen<br />

Namen und die genaue Adresse desselben<br />

mitzuteilen.»<br />

Antwort: Es ist der Versicherungsanstalt<br />

nicht möglich, einen Vertrag, den Sie auf 10 Jahre<br />

schloss, früher zu kündigen. Eine andere Frage ist<br />

nun, ob die Uebertragung der Versicherung auf<br />

einen neuen Wagen den Vertrag so abändert,- dass<br />

von einem neuen Vertrag gesprochen werden muss.<br />

Ist dies der Fall, schlägt also die Versicherung bei<br />

Gelegenheit der Uebertragung einen neuen Vertrag<br />

vor, so steht es ihr frei, neue Bedingungen, z. B^<br />

Erhöhung der Prämien, aufzustellen.<br />

Nimmt man aber im Gegenteil an, dass die Aenderung<br />

des Versicherungsobjektes keinen neuen.<br />

Vertrag benötigt, sondern dass der alte fortgesetzt'<br />

werden kann, so kann die Versicherung keine neuen<br />

wesentlichen Bedingungen an die Uebertragung<br />

knüpfen.<br />

Liegt eine Abänderung vor, d. h. verlangt ein<br />

bereits Versicherter während des Laufes der Versicherung<br />

eine Abänderung des Vertrages, so musa<br />

der Versicherer den Antrag ausdrücklich ablehnen,<br />

ansonst der Antrag als angenommen gilt. Ihr Antrag<br />

auf Aenderung des Versicherungsobjektes bedeutet<br />

eine Abänderung des bestehenden Vertrages,<br />

d. h. es steht in ihrem Ermessen abzulehnen. Dies<br />

ist vorliegend der Fall, indem sie einen neuen Vertrag<br />

mit neuen Bedingungen vorschlägt.<br />

Anfrage 652: Untersuchungskosten. Ich fuhr<br />

letzten Saniimer van Ohur nach Zürich mit meinem<br />

Wagen. Zwischen W. und M. ist die Strasse, die<br />

über eine kleine Brücke führt, sehr schmal. Ich<br />

hatte soeben ein vor der Brücke stillstehendes Fuhrwerk<br />

mit zirka 20 fern Tempo überholt, als aus entgegengesetzter<br />

Richtung ein Auto im gleichen Tempo<br />

auf micta zukam. Da ich voraussah, dass wir nicht<br />

auf der Brücke aneinan'deir vorbeifahren könnten,<br />

so hielt ich an in der Meinung, das andere Auto<br />

würde dasselbe tun. Statt dessen wollte es sich<br />

durchzwängen. Dabei beschädigte sich jener Wagen<br />

auf der rechten Seite am Brückengeländer.<br />

Meinem Wagen drückte es das Schutzblech, sowie<br />

eine Scheibe ein. Da der Seihaden sehr unbedeutend<br />

war, verzichteten wir auf eine Protokollaufnahme<br />

der Polizei. Zeugen waren keine vorhanden. Einige<br />

Ta.@e später sprach der Mann der Automobilfahrerin<br />

bei mir vor und verlangte, ich ©olle ihm den<br />

Schaden decken.<br />

Ich erhielt später folgende Verfügung: Das<br />

Strafverfahren ist gemäss unserem Antrag aufgehoben<br />

worden, GelcLbusse keine, sondern Untersuch<br />

ungskosten 34 Fr. Bin ich nun verpflichtet, die<br />

Untersuchungsiko.sten zu bezahlen. Ich hatte keine<br />

Anzeige erstattet, sondern die andere Partei, die<br />

zirka 3—4 Stunden nach dem Zusammenstoß«<br />

(abends zwischen 9—10 Uhr) durch einen Polizeigehilfen<br />

einen Tatbestand aufnehmen liess ohne<br />

Zeugen und ohne dass die Lemkerin jenes Autos dabei<br />

war.<br />

M. N. in Gh.<br />

AntwoTt: Die Sicherung des Tatbestandes ist<br />

eine äusserst wichtige Angelegenheit hei jedem Verkehrsunfall<br />

Die Unterlassung einer Aufnahme des<br />

Tatbestandes durch ein Polizeiorgan rächt sich- sozusagen<br />

in jedem Fall. Selbst geringfügige Materialschäden<br />

sind durch eine amtliche Bestätigung<br />

festzuhalten, da der Richter erfahruaigsgemäss die<br />

Zeugenaussagen, die nur auf vagen Beobachtungen<br />

fussen, nicht als vollgültig erachten kann.<br />

Da eine Aufnahme des Tatbestandes unterlassen<br />

wurde, können wir Ihnen nicht empfehlen,' gegen<br />

das Urteil Appellation zu erheben. ==<br />

Fahrt<br />

und frohe Heimkehr l Mit diesem Begleitgrnss zog einst der<br />

Säumerstab bergwärts und auf gefahrvollen Wegen dem Süden zu.<br />

Eine gute Fahrt<br />

eeit'<br />

mu/atoren<br />

ÜT<br />

Anlasser<br />

und<br />

Beleuchtung<br />

Accumulatoren-Fabrik Oeri/'kon<br />

OLRL1KON bei Zürich<br />

Bureaux una Werkstatten<br />

LAUbANNE<br />

Passage ae Montrwnd 14<br />

tür die franz.<br />

Schweiz;<br />

GENF<br />

Rue Gourgas lt<br />

«eniKss« Reparatur<br />

von Hart»rien «amtlicher Systeme.<br />

gebaut von 7196<br />

6 Zyl. SEDAN, viertürig, letztes Modell, mit<br />

Stoßstangen<br />

R- Egg, Ing-, Zürich<br />

14/35 PS. offener •—ft-Plätzer. «fach bereift,<br />

in gutem Zustand, sehr stark eebaut, besonders<br />

geeignet für Lieferunsrszwecke. 7261<br />

Fr. 2000.—<br />

Mercedes - Benz - Automobil<br />

A.-G., Zürich<br />

Badenerstrasse 119. — Tel. Uto 16.93<br />

FIAT 507 F.<br />

Lieferungswagen<br />

iH Tonnen, mit geschlossenem<br />

Führersitz, fabrikneu,<br />

mit 6 Monate Garantie,<br />

zu Fr. 8500.— sofort<br />

lieferbar.<br />

Anfragen unter Chiffre<br />

3620911 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Gesucht<br />

für KOLLIN<br />

zu Occasionspreis :<br />

1 Kühler,<br />

1 Motorhaube,<br />

1 Scheibenrad (wenn auch<br />

ohne Felge oder Nabe)<br />

Offerten unter Chiffre<br />

36301 an die<br />

Automobil-Revue, Bern<br />

Zu verkaufen<br />

5-T.-Lastwagen BERNA.<br />

nach rückwärts kippbar<br />

ev m hydraul Drei sei tenkippvorrichtung,<br />

revidiert.<br />

Bereifung in sehr gutem<br />

Zustande, wegen Anscbaff<br />

eines Pneuwagens preisw<br />

abzugeben Zu vernehmen<br />

unt Chiffre 10257 d die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Zu verkaufen<br />

1 Personen<br />

AUTO<br />

mit auswechselbarer Ladebrücke,<br />

sehr gut erhalten<br />

Preis 36256<br />

Fr. 3800.—<br />

b. O. Boppart, Bleienbach<br />

(Bern).<br />

Vernickeln<br />

Versilbern<br />

Vergolden<br />

Färben<br />

aller<br />

Binder & Rieh i<br />

Bahnhofs*.4 Sf. Gallö! Telefon 20.10<br />

Conduite interieure<br />

4 places, 11 HP, pneus ballon luxe, roule 13 000 km,<br />

ä vendre ou echanger, prix fr. 6800.—.<br />

IMP** Occasion extraordinaire. '"Äl<br />

Garage Econcmique, Geneve<br />

Rue Villacje Suisse. 7410<br />

werden auch Sie haben, wenn Sie für Ihr Auto von den ges. gesch.<br />

Auto- und Motorradölen (Marke Filtroline) verwenden würden.<br />

Zu gemeinsamer Fahrt<br />

lade ich Sie höfl. ein, indem ich Sie bitte, Ihren nächsten Bedarf<br />

bei mir zu decken. Wenn wir gegenseitig gewissenhaft arbeiten,<br />

so fahren wir gut. Verlangen Sie meine neueste Preisliste, ich höre<br />

gerne, ob Sie für meine Offerte Interesse haben.<br />

kein Mal heu P<br />

dcink<br />

Real A.-G.<br />

FaikenstraÄse 17<br />

Zurieft 1<br />

dem Stuten<br />

Verl. Sie Prospekte<br />

CHRYSLER 70<br />

Nagelschutzmittel<br />

6 cyl., 16 GV, süperbe torpedo luxe, ä double<br />

pare-brise, machine comme neuve, phare Marschal,<br />

pare-choc, projeeteur de cote, ä vendre pour<br />

cause d'aehat de conduite interieure. Moitie prix<br />

de savaleur.<br />

CHRYSLER 62<br />

6 cylindres, modele <strong>1928</strong>, conduite interieure sedan,<br />

4 portes, 4/5 places, roulee 5000 km. Derniers<br />

perfectionnements.<br />

HUPMOBILE<br />

Coupe, 1927, 6 cyl., 15 CV, conduite interieure,<br />

2-4 places, avec Spider, 2 places, nombreux accessoires,<br />

n'a roule que 5000 km. Etat de neuf.<br />

AÜSALDO<br />

Spider, 2-4 places, type 10, 8 CV, ä l'impot.<br />

Dernier modele, machine neuve. 7561<br />

Salon d'automobiles<br />

Zweigart, Lausanne<br />

26, Place Chauderon,<br />

Chrysler — Ansaldo — Whippet<br />

AGENCE:<br />

Cbryler 72<br />

fabrikneu<br />

6 Räder bereift, Stossstangen,<br />

Gummiblockäufhängung,<br />

bedeutend unter<br />

Fabrikpreis abzugeben.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

10363 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

OCCASION !<br />

RENAULT<br />

2-Tonnen-<br />

Lastwagen<br />

auf Pneumatik, elektr. Beleuchtung<br />

u. Anlasser, in<br />

garantiert revidiertem Zustande,<br />

per sofort<br />

zu verkaufen<br />

Anfragen unter Chiffre<br />

10358 an die 7176<br />

Automobil-Revue, Bern.


N° 59 - <strong>1928</strong> AU'IOMÜUlL-KcVUCi iV<br />

XPVolxixx<br />

Nordwestschweiz.<br />

Es ist kein Zufall, dass eine der besten<br />

Südwest-Nordost-Verbindungen der Schweiz<br />

in fast gerader Linie vom Neuenburgersee<br />

dem Bielersee entlang über Solothurn, Ölten<br />

iAarau, Brugg nach Baden verläuft, denn sie<br />

folgt einer durch die Natur vorgezeichneten<br />

Linie, nämlich der Nahtstelle von Mittelland<br />

und Jura. Es ist auch kein Zufall, dass ausgerechnet<br />

bei Baden der geradlinige Strassenverlauf<br />

aufhört und die Durchgangsstrasse<br />

sich in mehrere Aeste gabelt, denn an<br />

dieser Stelle irrt ein Faltenzug des Jura, die<br />

Lägern, aus der allgemeinen Streichrichtung<br />

ab und zieht mehr ostwärts, dadurch auch<br />

für die Strassen richtunggebend.<br />

Das Landschaftsbild des nordwestschweizerischen<br />

Jura zeigt nicht mehr das .einheitliche<br />

Gepräge, wie es z. B. der Neuenburger<br />

Jura aufweist. Es ist zu unterscheiden zwischen<br />

Ketten- und Tafeljura, ein Unterschied,<br />

der jedem aufmerksamen Reisenden sofort<br />

auffällt. Noch im Berner Jura sind typisch<br />

die Kämme und Gräte, im Baselbiet tritt an<br />

ihre Stelle das Hochplateau. Von besonderem<br />

Interesse sind im Kettenjura die Klüsen,<br />

d. h. die Stellen, an denen der Fluss quer<br />

durch die sich ihm entgegenstellenden Bergketten<br />

durchgebrochen ist. Prächtige landschaftliche<br />

Partien sind dadurch geschaffen<br />

worden, die eine ganz besondere Sehenswürdigkeit<br />

des Landes bilden.<br />

Wieder ganz anders ist das landschaftliche<br />

Bild des Kts. Luzern und des Aargaus,<br />

wo drei kleinere Seen für Abwechslung sorgen.<br />

Sempacher-, Hallwiler- und Baldeggersee<br />

liegen wie eingestreut in der Landschaft<br />

und verdanken ihre Entstehung der stauenden<br />

Wirkung mächtiger eiszeitlicher Moränenwälle.<br />

Auch diese Seen sind z. T. richtunggebend<br />

für den Verlauf der Strassen.<br />

Die natürliche Nordgrenze des ganzen nordwestschweizerischen<br />

Gebietes bildet im Norden<br />

der Rhein.<br />

die F&L JtUCt, ?<br />

Beliebte Ausflugsziele.<br />

Baden, die alte Bäderstadt, wo seit der Römerzeit<br />

bis heute Ungezählte ihre Gesundheit wieder<br />

gefunden haben.<br />

Rheinfelden, ebenfalls durch seine Heilquellen<br />

bekannt, hat seinen Buf als Kürort weit über die<br />

Grenzen des Schweizerlandes hinaus begründet.<br />

Hauenstein. Eine prächtige Fahrt auf guter<br />

Strasse von Basel über Liestal auf die Jurahöhen<br />

und hinunter nach Ölten.<br />

Zofingen. Besuchenswertes, altes Städtchen,<br />

reich an historischen Sehenswürdigkeiten: .Pulverturm,<br />

Streckenturin, Münzturm, Rathaus, St. Moritz-<br />

Kapelle.<br />

Staffelegg. Die schöne, ausichtsreiche Strasse<br />

zieht sich von Aarau via Küttigen über die Jurahöhen<br />

nach Densbüren und verläuft weiter durchs<br />

Fricktal gegen den Rhein hinauf.<br />

Laufenburg. Malerisch am Rhein gelegenes<br />

Städtchen, bekanntes Rheinsolbad und Kurort..<br />

Schinznach, Badeort, zwischen Brugg und<br />

Aarau gelegen. Unweit das Stammschloss des ehemaligen<br />

österreichischen Kaiserhauses: die Habsburg.<br />

Hallwilersee. Vom alten Städtchen Lenzburg aus<br />

erreichbar, mitten in fruchtbarer Gegend gelegen.<br />

Besuchenswert Schloss Brestenberg.<br />

Sempachersee, mit den Städtchen Sempach und<br />

Sursee.<br />

Jura-Ausflüge: Von Biel durch schluchtartigen<br />

Taleinschnitt hinauf nach Tavannes, über die Höhen<br />

von Bellelay nach Glovelier bis Les Rangiers.<br />

Prächtige Höhe mit Denkmal der Grenzbesetzung.<br />

Zurück über Delsberg, Moutier und Tavannes. Von<br />

Tavannes über Tramelan, Saignelegier und Noirmont<br />

nach Ghaux-de-Fonds.<br />

Von Solothurn über den Weissenstein, prachtvoller<br />

Aussichtspunkt, jedoch sehr anstrengende<br />

Tour, teilweise schlechte Strasse. Abstieg nach<br />

Gänsbrunnen—Welschenrohr—Balsthal oder Gremines—Vermes—Mervelier<br />

und über Scheltenpass<br />

nach Mümliswil—Balsthal. Landschaftlich zum Teil<br />

hervorragend.<br />

Von Oensingen durch die Klus von Balsthal und<br />

über den Scheltenpaös nach Delsberg.<br />

Weissenstein, Juraübergang von Solothurn nach<br />

Gänsbrunnen und von hier weiter, entweder westwärts<br />

nach Moutier oder ostwärts nach Balsthal zu.<br />

Langenbruck, bekanntes Sommer- und Wintersportgebiet,<br />

von Basel, Ölten, Solothurn und Delsberg<br />

leicht erreichbar.<br />

Les Rangiers. der prächtige Aussichtspunkt an<br />

der Strasse Delsberg—Pruntrut, mit dem Denkmal<br />

^<br />

StUrsanne<br />

''<br />

Bas'e<br />

Laufenj£Z<br />

Büsserac<br />

'-OBinni<br />

Grellinijen<br />

«WJänsbrunnen<br />

Seewen<br />

Thunersee. Es ist nicht umsonst, dass der Thunersee<br />

und seine Gestade Weltberühmtheit erlangt<br />

haben. Wenn es schon uns immer und immer wieder<br />

in seinen Bann zieht, wieviel mehr erst den<br />

Fremden, für den noch das Moment des Neuen und<br />

Ueberraschenden hinzukommt. Was vor allem entzückt,<br />

das ist das Spiel der Farben und von Licht<br />

und Schatten, das vom Morgen bis zum Abend ständig<br />

wechselt, bis die sternenklare Sommernacht<br />

auch hier Ruhe gebietet.<br />

Für Autotouren ist das Thunerseegebiet bevorzugtes<br />

Ziel. So manchem andern See hat er voraus,<br />

dass er längs seinem ganzen Ufer befahren<br />

werden kann. Aufwärts von Thun nach Hilterfingen,<br />

von wo, aus schattigen Gärten, der Blick<br />

von der riesigen Pyramide des Niesen gefesselt<br />

wird, dann weiter nach Gunten in äusserst geschützter<br />

Lage und nach der Beatushöhle, deren<br />

Besuch äusserst lohnend ist. Keiner wird bei einer<br />

Thunerseefahrt einen Besuch Interlakens versäumen,<br />

den internationalen Fremdenplatz par excellence.<br />

Um die-Rundfahrt um den See vollständig<br />

zu machen, fährt man an dessen linkem Ufer entlang,<br />

um über Därligen, Spiez wieder den Ausgangspunkt<br />

Thun zu erreichen. L.<br />

Kandersteg. Mittendrin in der Hochgebirgswelt,<br />

dicht am Fusse der gewaltigen Bergriesen, liegt, in<br />

lieblichem Wiesental gebettet, Kandersteg, die Endstation<br />

für Fahrten Kandertal aufwärts. Als Ausgangspunkt<br />

prächtiger Spaziergänge und grö&serer<br />

Ausflüge, sei es an den Oeschinensee oder ins Gasterntal,<br />

hinauf gegen die Gemmi oder ins Ueschinental,<br />

wird es besonders von Autlern häufig als<br />

Weekend-Standquartier benützt. Was bei einer<br />

Tour nach Kandersteg nicht zu unterschätzen ist,<br />

das ist schon die interessante Zufahrtsstrasse, die<br />

von Spiez über Frutigen vorbei am kristallklaren<br />

Blausee, alle Augenblicke überraschende Bilder vor<br />

den Augen der Reisenden erstehen lässt. th.<br />

St. Moritz. Silbern glänzen die Gletscher der<br />

Bernina, und von Maloja her weht leise ein kühler<br />

Luftzug, den man drunten in der heissen Stadt so<br />

sehr vermisst. St. Moritz hat Hochsaison. Ein in-<br />

Läufelfingen ?<br />

lagmerselle'n<br />

Münster<br />

Meilingen<br />

Baden<br />

ternationales Publikum aus allen Ländern der Lrde<br />

hat sich hier zusammengefunden, die verschiedensten<br />

Sprachen sprechend, einig aber in der Bewunderung<br />

für das Engadin, dieses Kleinod der<br />

Schweiz. Zugleich liegt St. Moritz an internationalen<br />

Durchgangsstrassen, die von Nord nach Süd,<br />

von Ost nach West einen gewaltigen Verkehr ver-j<br />

mittein. Autos mit den Staatenabzeichen fast sämtlicher<br />

Länder Europas befinden sich hier. Wer<br />

St. Moritz im Sommer noch nie gesehen hat, der<br />

hole dieses Versäumnis sogleich nach und fahro<br />

über irgendeinen der schönen Alpenpässe, sei es<br />

Flüela, Albula, Julier oder Maloja, in das unter<br />

tiefblauem Himmel von einem schneeigen Gebirgskranz<br />

umgebene, sonnig gelegene Engadin. —er.<br />

Ueber die neue Verkehrsordnung der Stadt Aarau<br />

referierte, anlässlich der letzten Generalversammlung<br />

der Kaufmännischen Gesellschaft Aarau,<br />

Hr. Vizeammann Dr. Laager. Er führte in seinem<br />

Referate u. a. aus, dass der Anstoss zu dieser Verordnung<br />

vom Schweizerischen Städteverband gekommen<br />

sei, dass aber auch die äusseren Verhältnisse<br />

eine geregelte Verkehrsabwicklung notwendig<br />

machten. Es handelt sich in Aarau um eine allgemeine<br />

Verkehrsordnung, die alle Strassenbenützer<br />

— also auch die Fussgänger — betrifft, zum Unterschied<br />

vom Automobilkonkordat, das sich nur an<br />

Automobilisten und Radfahrer wendet.<br />

Der erste Abschnitt ist den Verkehrsbegriffen<br />

gewidmet: er handelt von Strassen, die zum Stationieren<br />

verboten sind und bezeichnet die mit Tafeln<br />

kenntlich gemachten Parkplätze. Ueber den<br />

Verkehr mit den Polizeiorganen, denen gegenüber<br />

absolute Gehorsamspflicht seitens des Publikums<br />

verlangt wird, handelt der zweite Abschnitt, während<br />

der dritte die Fahrvorschriften regelt: es werden<br />

die Strassen aufgeführt, welche verboten und<br />

durch rote Scheiben kenntlich gemacht sind, ferner<br />

die Einbahnstrassen erwähnt, deren Einfahrverbot<br />

durch eine weisse Tafel mit rotem Balken gezeichnet<br />

ist.<br />

Nützlich und überall sehr nachahmenswert ist<br />

namentlich der vierte Abschnitt, in welchem der<br />

Fussgängerverkehr streng geregelt wird. Die obligatorische<br />

Benützung des Trottoirs wird vorgeschrieben<br />

und es ist dem Fussgänger in Zukunft<br />

untersagt, in Strassenkreuzungen einen Schwatz<br />

abzuhalten, das kann er auf dem Trottoir leichter<br />

und sicherer tun! Auch darf die Fahrbahn inskünftig<br />

nicht mehr schräg, sondern sie muss rechtwinklig<br />

gekreuzt werden. Ebenfalls müssen vom<br />

Fussgänger die Verkehrszeichen der Fahrer und<br />

der Verkehrspolizisten gut beachtet werden, und<br />

zwar mit Verantwortungsfolgen.<br />

Diese Verordnung ist am 1. Juli in Kraft getreten,<br />

und es ist zu hoffen, dass der Verkehr davon*<br />

gewinnen wird. Das Referat, das eine so aktuelle<br />

und wichtige Frage behandelte, fand beifällige<br />

Aufnahme. R.<br />

Teilspielhaus Altdorf. Die Festspiele, die mit<br />

außerordentlich künstlerischem Erfolg eröffnet wurden,<br />

verdienen das Interesse aller Fremden und<br />

Einheimischen.<br />

Am Samstag, 14. Juli, ist nachmittags 3 Uhr erstmals<br />

«iSomanernaohtstraum» angesetzt, zu dessen<br />

E'lfenreigen die hervorragende Tanzgruppe Mohr-<br />

Macciaechini gewonnen werden konnte.<br />

Sonntag, den 15. Juli folgt in der ersten Wiederholung<br />

mit dem bedeutenden Erich Winds in der<br />

Titelrolle «Jedermann».<br />

Das preiswerte Vanol-Motorenöl<br />

ist besonders geeignet für Autos,<br />

Motos. Lastwagen, Traktoren.<br />

zuverlässig<br />

bewährt<br />

Alfred Schraiier &Co., Ä.-G.<br />

Gerbergasse 2 Zürich Tel. Selnau 42.10<br />

Ein neues<br />

Automobil<br />

Sie verschaffen Ihrem alten Automobil das<br />

Ausseben einer ganz neuen Maschine, wenn<br />

Sie dasselbe mit dem Email Robbialac angestrichen<br />

haben.<br />

Diese Arbeit kostet nicht viel, weil Sie diese<br />

selbst verrichten können. Sie werden damit<br />

ein schönes Resultat erzielen, auch wenn Sie vorher<br />

nie einen Pinsel gehandhabt haben.<br />

Der Robbialac ist speziell für den Amateurgebrauch<br />

hergestellt; er fliesst leicht, die Spuren der Bürste<br />

verschwinden beim Anstreichen, so dass Sie eine<br />

glänzende Oberfläche erhalten, die sich nicht abschält<br />

und die weder durch den i-Yost, den Regen,<br />

noch durch die Hitze beschädigt wird.<br />

Rdbblalcic ist in allen Velohandlungen und Drogerlen<br />

in schwarz, weiss und allen anderen Farben erhältlich.<br />

Gratis!<br />

komplette<br />

Einrichtung<br />

8/20 PS. mit elektrischem Licht und Anlasser<br />

Bosch, 6facb bereift, turn rollständig<br />

offen und vollständig geschlossen fahren.<br />

Mit Garantie. Fr. 4000—. 7261<br />

Mercedes -Benz-Automobil-<br />

A.-G., Zürich<br />

Auto-<br />

Reparatur-<br />

Werkstätte<br />

mit Maschinen, Werkzeugen<br />

und Transmission, in<br />

gutem Zust. Ev. Zahlungserleichterung.<br />

Offert, unt.<br />

Chiffre 10360 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Der Robbialac wird auch häufig für<br />

die Motorräder und Velos verwendet.<br />

Patent in 16 Staaten angemoi dat.<br />

Teilen Sie uns per Postkarte mit, was 4/5-P1., Mo


28 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - N° 59<br />

Oslo Stockholm Hetsingfors<br />

o<br />

Ein Symbol internationaler<br />

Prag<br />

ii i upaemems<br />

TOURING<br />

ist die offizielle Ausgabe<br />

des Touring-<br />

Clubs der Schweiz<br />

Das Automobil ist dazu berufen, nicht nur Länder ^dern die Völker selbst zu verbinden und gegenseitigem<br />

Verstehen näher zu bringen. Nie mehr seit der Römer Zeiten sah Europa solch intensiven<br />

Strassenbau als jetzt im Zeitalter des mechanischen Fahrzeuges. Zur grossen Hauptsache nationalem Verkehr<br />

dienend, sehen die Automobilstrassen Europas in ihrer Gesamtheit aber heute schon täglich und stündlich<br />

Tausende und Abertausende von Fahrern fremder Nationalität. Zeit und Raum überwindend, folgt das<br />

Automobil des Eigners leisesten Wünschen und Launen, ihn heute von der Ostsee an die Riviera, morgen von<br />

Berlin nach Luzern bringend, heute Erholungsbedürftige nach den Kurorten führend, morgen wissenschaftlichen,<br />

geschäftlichen oder industriellen Zwecken dienend. Einer derartigen Belebung der Landstrasse,<br />

die Europa seit Jahrhunderten nicht gekannt hat, mussten die nationalen Grenzen bald zu eng werden.<br />

Wie die Schweiz, so erhält heute jedes Land automobilistischen Besuch aus allen andern Staaten Europas,<br />

man will Land und Leute kennen lernen. Während aber dem die Schweiz befahrenden Automobilisten in<br />

O.R.Wagners „Führer für Automobilfahrer" schon; ein ausgezeichnetes Orientierungswerk zur Verfügung<br />

steht* fehlte ein solches in gleicher sinnvoller Zweckniässigkeit für den mteraatioliälen Verkehr. O.R.Wagners,<br />

anfangs Juni <strong>1928</strong> erschienenes automobilistisohes Reisehandbuch des europäischen Kontinents füllt nun diese<br />

Lücke aus. Getragen von der europäischen Wertgeltung seines Vorbildes, des CH Touring, fand „Europa Touring"<br />

hei den Automobilisten aller Lander begeisterte Aufnahme.<br />

^n Wien<br />

steht unter dem<br />

Patronat der Alliance<br />

Internationale<br />

de Tourisme<br />

n<br />

Dieser Bestellungsansturm kam nicht überraschend, denn<br />

Lisabonne<br />

Wo erhält man<br />

einen ÄtlaS Europas Im berufenen Führer und<br />

mit 23 Sfarbigen Kartenblättern in Berater für Automobil,<br />

einheitlichem Maßstab 1 s l 1 reisen m<br />

/* MM.)?<br />

Euro P a > <br />

Wo erhält man<br />

eine Uebersicht über das gesamte<br />

europäische Strassennetz<br />

mit genauer Kilomutrierung ?<br />

Wo erhält man<br />

] 7 farbige<br />

Spezialkarten der<br />

Touristengebiete<br />

Europas?<br />

TOURING<br />

Guide automobil« dXuropc / Motonne Guide of Euro«:<br />

«itlANCI MftftNATlONAll Dt fOUtlftM<br />

Wo erhält man<br />

18<br />

Län derbeschreibungen<br />

Europas, in geographischer, kultureller,<br />

historischer, industrieller<br />

und touristischer Beziehung mit<br />

Uebersichtskarten jedes Landes ?<br />

Wo erhält man<br />

70 farbige Stadtpläne<br />

der europäischen Hauptorte mit<br />

Beschreibung ihrer Sehenswürdigkeiten?<br />

Wo erhält man<br />

die Einreiseformalitäten<br />

aller Länder Europas authentisch<br />

beschrieben?<br />

Belgrad<br />

Marseille<br />

Barcelona<br />

Preis des prächtigen Bandes in Rotleinen nur 12 Fr.<br />

Abonnenten erhalten 20% Rabatt.<br />

Wiederverkauf er ü berall gesucht. — Sofort in jeder Menge lieferbar.<br />

Born<br />

Verlag, Administration, Druck und Clicherie; HALLWAG A.-G. flallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern,


13 Juillet <strong>1928</strong> * No.<br />

* 13. Juli <strong>1928</strong><br />

Le Zu^erher^ en images. - Bilder vom .Zugerberg~Rennen.<br />

vainqueur du jour, a fait en 3 mm. 5i 8 / 5 le meilleur temps des<br />

voitures course et de la journee.<br />

Stuck de Villiez s. Austro Daimler<br />

der Sieger des Tages, der mit 3 M.in. 5i 8 / 5 Sek. die beste Zeit der<br />

Rennwagen und die beste Tageszeit herausbrachte<br />

Phot. W. Schneider, Zürich und E. Neuhause: 1 , Luzern.<br />

Dr. Strittmatter sur Bugatti, premier des a 1. sport, amateur.<br />

Dr. Strittmatter auf Bugatti, plazierte sich als Erster in der Kl. i5oo—aooo ccm Sportwagen,<br />

Amateure.<br />

Büttikofer sur Martini, notre marque nationale, s'adjuge le meilleur temps des voitures<br />

tourisme. — Büttikofer stellt auf der nationalen Marke JVLartini<br />

die absolut beste Zeit der Tourenwagen auf.<br />

sur Bugatti, premier des a 1. sport expert.<br />

Wctcr auf Bugatti, Sieger der Experten in der Klasse i5oo—aooo ccm Sportwagen.<br />

Willy sur Ford, quatneme des 5 1. tourisme expert.<br />

Willy auf Ford plazierte sien an 4« Stelle in der Klasse 3ooo—5ooo ccm Tourenwagen r<br />

Experten. _


AUTOMOBIL-REVUE<br />

Reiber sut Jewett a fait une brillante montee en 5 1. tourisme.<br />

Reiber auf Jewett konkurrierte erfolgreich in der Kat. Tourenwagen 3ooo—5ooo ccm.<br />


REVUE AUTOMOBILE<br />

Für die Hochzeitsreise!<br />

Der Name Fircstonc ist schon seit Generationen mit allen wichtigen Fortschritten des Motortransportes<br />

verknüpft. Firestone verdankt seine führende Stellung den unbegrenzten Hilfsquellen,<br />

dem Schutz des Materials schon im Roh« ^^-^v.. zustand, seinen grössten Fabrikanlagen,<br />

die sich auf Herstellung der Reifen spe* \ Y j zialisieren. Der Firestone Reifen in seinem<br />

Aussehen, stark, dunkel, elegant, schmieg« ni^Crk.<br />

sam > ^^ vorzüglich die Strassen und bietet<br />

größten Comfort, er garantiert Ihnen gleich« °/Ö*


AUTOMOBIL-REVUE<br />

Dieses Bild zeigt einen Packard, wie er 1905 als neuestes, viel bewundertes Modell N<br />

zum Preise von S 3500.- auf den Markt kam.<br />

Ausgerüstet mit paarweise gegossenem Vierzylinder-Motor, Steuerrad, Hinterachsantrieb,<br />

schon damals mit Cardan und schräg verzahnten Zahnrädern, drei Vorwärts- u-einem Rückwärtsgang<br />

etc. wurde er als Wunderwerk der Äutomobilbaukunst bezeichnet. Die Linien<br />

des Kühlers waren die gleichen wie heute. Für diesen PÄCKÄRD wurde das heute weltbekannte<br />

Schlagwort: „Äsk the man who owns one" geprägt.<br />

Das war vor rund 25 Jahren. Millionen Automobile sind seither gebaut und verkauft<br />

worden. Hunderte von Äutomobilfabrikanten sind gekommen und gegangen. PÄCKÄRD<br />

ist geblieben und Packard hat die damals schon innegehabte Führung behalten. Seine<br />

berühmten Formen und Konstruktionsprinzipien sind viel nachgeahmt, aber nie erreicht<br />

worden. Die Produktion von PÄCKÄRD hat sich Jahr um Jahr stetig vermehrt.<br />

Denn: heute wie vor 25 Jahren ist PÄCKÄRD das vorbildliche Automobil.<br />

Werner Risch, Zürich<br />

R. Volz, Thun - Dietrich Forcart, Basel - Maurice Guyot, Chaux-de-Fonds<br />

Albert Schmidt S. Ä., Genf<br />

at» »\ A., üer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!