E_1928_Zeitung_Nr.056
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Ausgabe: Detrtscffe ScnweTr.<br />
BERN, Dienstag, 3. Juli <strong>1928</strong>.<br />
Nummer 20 Cts.<br />
21. Jahrgang. — N° 56<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
Halbjahrlich<br />
sofern nicht<br />
In-<br />
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Inseraienschluss 4 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nummer<br />
Die Generalversammlung des A. C<br />
itfeia<br />
Die Generalversammlung des A. C. S. in<br />
Sitten liegt hinter uns. Sie ist von einem<br />
vollen Erfolg gekrönt. Wille zu guter Arbeit<br />
war überall vorhanden. Man diskutierte<br />
wenig, dafür gut. Und als gute Freunde ist<br />
man am Sonntag den heimatlichen Penaten<br />
zugefahren. Die Sitzung vom Samstag fand<br />
im Grossratssaale um 16.30 Uljr statt. Sie<br />
wurde vom Präsidenten, Herr Dufour, eröffnet.<br />
Als Stimmenzähler wurden ernannt die<br />
Herren Chantre und Stierlin. Der Appell ergab<br />
die Anwesenheit von 91 Delegierten, die<br />
insgesamt 10,080 Mitglieder vertraten.<br />
Der Jahresbericht, abgelegt durch den<br />
neuen Generalsekretär Primault, zeichnet<br />
sich durch seine Klarheit und Vollständigkeit<br />
aus. Es ist dies um so bemerkenswerter, als<br />
Herr Primault ja erst einige Wochen das<br />
schwere Amt eines Generalsekretärs übernommen<br />
hat. Der Jahresbericht weist unter<br />
anderem auf die erfolgreiche Arbeit der<br />
Strassenliga hin, erwähnt die Benzinzollfrage,<br />
die in der heutigen Form die Automobilisten<br />
nicht befriedigen kann, beschäftigt sich mit<br />
den Zuschlägen auf den Gebirgsstrassen, mit<br />
den Durchgangsgebühren an den Grenzen,<br />
erläutert den Stand des Tourismus und des<br />
Automobilsportes und hebt die zwei Generalversammlungen<br />
in Chur und Ölten,, die<br />
neun Sitzungen des Zentralvorstandes, so<br />
wie die 33 Sitzungen des Direktoriums hervor.<br />
Die Zahl der Mitglieder<br />
ist in ständigem Anwachsen begriffen. Betrug<br />
die Mitgliederzahl am 31. Dezember 1926<br />
8986, so umfasst heute der A.C.S. 10,080<br />
Mitglieder, woraus sich eine Erhöhung um<br />
1094 Mitglieder ergibt.<br />
Die internationale Bedeutung des A. C. S.<br />
findet immer wieder ihren Ausdruck in den<br />
verschiedenen Sitzungen der A.I.A.C.R., wo<br />
die schweizerischen Delegierten eine hervorragende<br />
Stell© einnehmen, sei es auf sportlichem<br />
oder • auf touristischem Gebiete. Eine<br />
internationale Versicherung ist auf bestem<br />
Wege. Welch grosses Vertrauen die schweizerischen<br />
sportlichen Kräfte besitzen, zeigt<br />
die Tatsache, dass die Leitung der Internationalen<br />
Alpenfahrt in ihre Hände gelegt<br />
wurde. Die administrative Arbeit ist gewaltig<br />
gewachsen und wird in sechs Unterabteilungen<br />
durch 15 Personen geleistet. Ein Beispiel:<br />
20,140 Briefe sind eingegangen, 39,353<br />
wurden verschickt, 47 Protokolle mussten<br />
verfasst werden. Die Versicherungskommission<br />
hat 245 Verträge abgeschlossen, in<br />
einem Betrage von über acht Millionen<br />
Franken und 9381 Franken Prämienbeträge.<br />
10,744 Triptyks sind ausgestellt worden, gegenüber<br />
11,263 im Vorjahre. Dagegen ist die<br />
Zahl der Carnets de Passage von 324 auf<br />
1332 angewachsen. Das Zentralbüreau für<br />
Tourismus sammelt besonders die internationalen<br />
Auskünfte, die es den Sektionen<br />
weiterleitet und beschäftigt sich mit der Herausgabe<br />
der Reiseführer usw.<br />
!<br />
Ueber die Rechnung. , •<br />
erstattet in Abwesenheit der Rechnungsrevisoren<br />
Herr Naef aus Glarus den provisorischen<br />
Bericht. Die Rechnungen sind- in<br />
Ordnung. Sie schliessen mit einem Dbfizit<br />
von 56,000 Franken, was eigentlich in Anbetracht<br />
der Lage noch als klein zu bezeichnen<br />
ist.. Nächstes Jahr, hofft man, das<br />
Gleichgewicht wieder hergestellt zu haben.<br />
Die Finanzkommission und die Rechnungsrevisoren<br />
stellen Antrag, auf Genehmigung<br />
der Rechnungen. Den gleichen Antrag stellt<br />
Herr Direktor Christen aus Bern. Die Rechnung<br />
wird hierauf einstimmig angenommen<br />
unter Decharge-Erteilung an den Rechnungsführer.<br />
Aus der Sportkommission.<br />
Herr Jules Decrauzat erstattet, den Rapport<br />
der nationalen Sportkommission. Alle<br />
Gebiete der sportlichen Tätigkeit des A.C.S.<br />
werden dabei in meisterhafter Weise berührt,<br />
ganz besonders die internationalen Sitzungen<br />
der A.I.A.C.R. und die internationale<br />
Alpenfahrt, wobei hervorgehoben wird, dass<br />
nächstes Jahr der Start in der Schweiz stattfinden<br />
dürfte. Im Jahre 1927 wurden 125<br />
Renn- und 189 Fahrer-Lizenzen erteilt. Das<br />
Championnat 1927 wurde von 34 Konkurrenten<br />
bestritten, wovon acht als Sieger hervorgingen.<br />
Merz, Karrer und Hürlimann<br />
zeichneten sich bei ausländischen Rennen<br />
aus. Das interessante Kilometer Lance endigte<br />
mit grossem Erfolg; ebenso darf das<br />
Eigenthal-Rennen als eine erfolgreiche Veranstaltung<br />
bezeichnet werden. Leider findet<br />
dieses Jahr weder das Klausen- noch das<br />
Dornach-Gempen-Rennen statt, und das<br />
Rheineck-Walzenhausen musste als offenes<br />
Rennen von der Liste gestrichen werden.<br />
Dagegen haben eine Reihe geschlossener Rennen<br />
stattgefunden. Die Reduktion der Zahl<br />
der Rennen scheint nicht gerade eine glückliche<br />
Idee gewesen zu sein. Das Championnat<br />
leidet dieses Jahr unter der Tatsache,<br />
dass das Reglement vom Rennen verlangt,<br />
dass es immer auf der gleichen Maschine<br />
auszutragen sei. Die Berichterstattung des<br />
HerM Decrauzat wird mit Beifall aufgenommen<br />
und gedruckt - allen Sektionen zugestellt<br />
werden.<br />
Auch der Bericht de Rabours über<br />
Versicherungswesen<br />
wird den Sektionen gedruckt zugeschickt.<br />
Herr de Rabours kann sich deshalb auf ein<br />
kurzes Resume beschränken. Er weist darauf<br />
hin, dass die Verhandlungen mit den<br />
Versicherungsgesellschaften vor einem erfolgreichen<br />
Abschlüsse stehen. Die Mitgliedes<br />
A. C. S. werden in den Genuss verbilligter<br />
Taxen, der Beneficequoten und verminderter<br />
Kostenanteile gelangen. Im fernem<br />
ist ein Erfolg darin zu sehen, dass in allen<br />
Fällen, da die Versicherungsgesellschaft sich<br />
gegen den Versicherten wenden könnte, ein<br />
Schiedsgericht angerufen werden kann. Ebenso<br />
sind Versuche eingeleitet, um Spezialversicherungen<br />
gegen totale Invalidität abzuschliessen.<br />
Im fernem sind Unterhandlungen<br />
mit einer Feuerversicherungs-Gesellschaft<br />
im Gange. Der Berichterstatter hat die Gewissheit,<br />
dass sich in Zukunft mehr Mitglieder<br />
dem Versicherungsdienst des A. C. S.<br />
anschliessen werden. Der Redner stellt den<br />
Antrag, dass der Versicherungs-Fonds, der<br />
von 1911 bis 1918 existierte, wieder neu eingeführt<br />
werde. In Anbetracht der Wichtigkeit<br />
dieses Problems, stellt Herr de Weck den<br />
Antrag, letztere Frage noch zu deren Prüfung<br />
dem Zentralkomitee und den Sektionen zu<br />
überweisen, um sie dann in der nächsten Generalversammlung<br />
endgültig zu lösen. Herr<br />
Fürsprecher Schnell (Emmental) schliesst<br />
sich dieser Auffassung an. Mit 39 gegen 32<br />
Stimmen wird der Rückweisungsantrag gutgeheissen.<br />
Die Soiree.<br />
Nach Unterbruch der Verhandlungen offerierte<br />
die Firma Bonvin nach alter Walliser-<br />
Sitte eine Kostprobe ihrer edlen Tropfen in<br />
den grossen Kellereien. Der hohe und<br />
festlich geschmückte Saal des Grand Hotel<br />
de la Paix vereinigte hierauf über 160 Mitglieder<br />
zu einem exquisiten Diner. Herr Dufour<br />
verdankte in dessen Verlaufe den warmen<br />
Empfang und die aufopfernde Gastfreundschaft<br />
der Walliser Sektion und begrüsste<br />
die anwesenden Ehrengäste. Mit<br />
einem reizenden Intermezzo überraschten die<br />
in den Walliser-Farben kostümierten Töchterchen<br />
von Herrn Altpräsident Wegener,<br />
welche zur Freude der Festversammlung<br />
hübsche Verse vortrugen. Herr Chapuis<br />
freute sich an dem starken Aufmarsch der<br />
Walliser Sektion und' bezeichnete es als besonders<br />
glückhaftes Omen, dass Herr Rolliet,<br />
der Förderer der fruchtbaren Walliser Strassenpolitik,<br />
im Kreise des A. C. S. weile. —<br />
Liebenswürdige Worte, die von Herrn Rolliet<br />
mit einer Reihe neuer Korrektionsversprechungen<br />
belohnt wurden. Nach Fertigstellung<br />
des Teilstückes St. Maurice-Sitten<br />
ist die Ausbesserung des Simplons, der Furka<br />
und des Grossen St. Bernhard in Aussicht<br />
genommen. Reichen Beifall fand die begeisterte<br />
Ansprache von Herrn Charles de Torrente,<br />
Repräsentant der Stadt Sitten, welcher<br />
namens seiner Behörden für die Wahl des<br />
Tagungsortes dankte und das Automobil<br />
hochleben Hess.<br />
Musik und Tanz, von welschem Charme<br />
belebt, beschlossen den Abend.<br />
Der Sonntag.<br />
Die Sitzung des Sonntags wurde mit halbstündiger<br />
Verspätung aufgenommen. Die<br />
Rapporte der Redaktionskommission, wie<br />
auch der Verkehrskommission lagen nicht<br />
vor. Die<br />
technische Kommission<br />
absolvierte, wie der von Dr. Steinmann (abwesend)<br />
verfasste Bericht aussagt, 30 Oelproben,<br />
unternahm des weitern Versuche mit<br />
dem neuen Elektrolyte für Akkumulatoren<br />
und befasste sich mit der Strassensignalisierung<br />
bei Nacht, den neuen Strassenbelägen<br />
etc.<br />
Die Schlichtungskommission,<br />
zusammengesetzt aus den Herren F. Martin<br />
und E. Empeyta, behandelte mehrere Fälle<br />
sowohl einzelne Sektionen, als auch den A.<br />
C. S. als Ganzes betreffend, so u. a.<br />
eine Differenz zwischen dem A. C. S.<br />
und den Zollbehörden, als auch die Liquidierung<br />
der Affäre Naly, die voraussichtlich<br />
im Herbst zur Erledigung gelangt. Eine<br />
andere Affäre gegen die schweizerischen Exporteure<br />
wird sich zugunsten des A. C. S.<br />
entscheiden.<br />
Die Tourismus-Kommission<br />
hielt am 30. Mai <strong>1928</strong> eine Sitzung ab, die<br />
sich mit der Reorganisation der touristischen<br />
Dienste befasste. Die Arbeitsverteilung zwi •<br />
sehen Zentralsitz und Sektionen wurde durch<br />
das Zentralkomitee genehmigt. Die Sektionen<br />
Waadt und Zürich berichteten über ihre<br />
Informationsdienste betreffend Publizierung<br />
eines regelmässig erscheinenden Bulletins.<br />
Der Zentralsitz unterhält den Kontakt mit<br />
Sir Michaels Abenteuer.<br />
o N<br />
Roman von K. 0. R. Browne.<br />
Copyright <strong>1928</strong> by Georg MüJ]er. Verlag, Manchen.<br />
(14. Fortsetzung)<br />
«Das erweist die Köchin als eine Dame<br />
van Geschmack,» sagte Mike. «Und wie<br />
heisst die Köchin?»<br />
«Anne Martha Hopkins,> erklärte Violet<br />
May, «und sie geht mit dem Briefträger aus.»<br />
Mike wandte sich mit einem Ausdruck von<br />
Ehrfurcht an das blonde Mädchen. ^<br />
«Heissen Sie wirklich Anne Martha nbpkins?<br />
Dann vermute ich, «Kent» ist eine Art<br />
Pseudonym. Ich tadle Sie darob nicht. Ich<br />
habe mir schon oft gedacht, man sollte sich<br />
einen eigenen Namen aussuchen dürfen; da<br />
hätte ich mir auch einen sehr komplizierten,<br />
schwer auszusprechenden gewählt. Freilich,»<br />
fuhr er nachdenklich fort, «ein Mädchen hat<br />
es leichter, sie kann ihn immer verändern.<br />
Anne Martha Hop —><br />
«Nein, so heisst ja die Köchin!», sagte<br />
Violet May ungeduldig. «Die Köchin hat zwei<br />
Vornamen, aber sie hat nur einen. Sie heisst<br />
Miss Anne Kent, Lindleyhaussherrowbyhertfordshire.»<br />
«Vielen Dank,» sagte Mike und lächelte<br />
sie freundlich an. Dieses Kind konnte entschieden<br />
noch nützlich wirken. In Situationen<br />
dieser Art war es doch bekannt, dass<br />
die Krisis durch die Vermittlung eines unschuldigen<br />
Kindleins beschleunigt wurde. So<br />
war jetzt offenbar der Augenblick gekommen,<br />
dass Violet May in harmlosen Kindertönen<br />
spräche:<br />
«O, was für ein lieber Mann. Warumgibst<br />
du ihm keinen Kuss?», oder so etwas Aehnliches.<br />
Leider schien Violet May ihre Pflicht<br />
nicht zu kennen.<br />
«Kinder zahlen die Hälfte,» -erklärte sie<br />
ernsthaft und trollte sich.<br />
Nach ihrem Weggang entstand ein kurzes<br />
Schweigen. Dann wandte sich Mike<br />
zu dem Mädchen an seiner Seite.<br />
«Wissen Sie,» sagte er, «das heisst wirklich<br />
Glück haben.»<br />
«Was?», fragte Miss Kent.<br />
«Nun, dass ich Sie wieder getroffen habe.»<br />
Sie hob die Augenbrauen.<br />
«Es freut mich, dass Sie das finden, Mr.<br />
— ich habe leider Ihren Namen vergessen.»<br />
«Fair — James,» sagte Mike, etwas niedergeschlagen.<br />
«Fairjames?»<br />
«Nein, nein. Einfach James.»<br />
«Einfach — James? Mit Bindestrich?»<br />
«Nein, nein, nein! James! Michel James!<br />
Mike James! James!»<br />
«O, James!», sagte Miss Kent, wie jemand,<br />
der nach schwerer Arbeit einer komplizierten<br />
Sache auf den Grund gekommen<br />
ist. Aber ein 'eises Zucken ihrer Mundwinkel<br />
strafte die ernste Miene Lügen. Mike,<br />
der das Zucken bemerkte, grinste fröhlich,<br />
worauf Miss Kent nach kurzem Zögern frei<br />
herauslachte, denn Mikes Fröhlichkeit wirkte<br />
ansteckend. Freundschaftliche Beziehungen<br />
waren nun festgelegt.<br />
«Ja, sehr grosses Glück,» sagte Mike von<br />
Herzen, «denn Sie vergassen ja, mir Ihre<br />
Adresse zu geben.»<br />
Miss Kent blickte ihn entrüstet an.<br />
«Ich habe nicht vergessen!»<br />
«Doch, denn wenn Sie sie mir gegeben<br />
hätten, so hätte ich sie gewusst. Ich wusste<br />
sie nicht, also haben Sie sie mir nicht gegeben.<br />
Reiner, logischer Schluss. Es ist Ihnen<br />
entfallen, wie Mr. Bythewan sagt. Aber es<br />
ist schon gut —»<br />
«Aber es ist mir nicht entfallen!», sagte<br />
die schwer gereizte junge Dame. «Ich hatte<br />
nicht vergessen — ich meine, ich hatte nie<br />
die Absicht, nicht zu vergessen —»<br />
«Bitte, fassen Sie sich,» bat Mike sie.<br />
«Versuchen Sie, sich klar zu machen, was<br />
Sie eigentlich sagen wollen — wenn Sie<br />
überhaupt etwas sagen wollen; denn es ist<br />
eigentlich nicht nötig, denn jetzt kenne ich<br />
ja Ihre Adresse. Lindleyhaussharrowbyhertfordshire.»<br />
Miss Kent betrachtete ihn sprachlos vor<br />
Empörung.<br />
«Es tut mir leid,» sagte Mike grinsend.<br />
Obwohl sich Anne Kent ernstlich bemühte,<br />
ein gekränktes Gesicht aufzusetzen,<br />
ertappte sie sich plötzlich dabei, wie sie ihn<br />
auch anlächelte. Dieser merkwürdige junge<br />
Mann hatte entschieden etwas Einnehmendes.<br />
«Um von Etwas Ernsterem zu sprechen'»<br />
sagte der merkwürdige junge Mann, «wie<br />
lange sind Sie schon bei dem Gouvernanten-Geschäft?»<br />
«Zwei Jahre,» erwiderte Miss Kent mit<br />
überraschender Sanftmut.<br />
«Wie ? Zwei Jahre bei Violet May<br />
Gwen —»<br />
«Ach nein. Ich war schon in mehreren<br />
Stellungen. Diese hier habe ich an eben<br />
dem Tage bekommen, als Sie mich im Park<br />
von Richmond trafen.»<br />
«Sind Sie gern dabei?» fragte Mike.<br />
Anne schaute nachdenklich in sein nicht<br />
schönes, aber ehrliches Gesicht mit den<br />
freundlichen Augen und dem komischen<br />
Bug seiner Nase. Und ganz plötzlich freute<br />
sie sich, dass er diese Frage an sie gestellt<br />
hatte.<br />
«Nicht sehr,» sagte sie offen.<br />
«Also warum — ?»<br />
«Das tägliche Brot!»<br />
«Aber wenn Ihnen das nicht zusagt, können<br />
Sie nicht etwas anders anfangen? Maschinenschreiben<br />
oder — oder so etwas?»<br />
(Fortsetzung folgt.)
der A. I. A. C. R. Gestützt auf Artikel 32 der<br />
neuen Statuten stellten die Zürcher Mitglieder<br />
der Kommission den Antrag, die Funktionäre<br />
inskünftig auszuschliessen, ein Antrag,<br />
der im Kapitel Wahlen zur Erledigung<br />
gelangen soll.<br />
Das Budget<br />
wurde durch den Zentra'lkassier, Herr de la<br />
Harpe und Herrn Devaud, Mitglied des Direktionskomitees,<br />
vorgelegt. Das Budget<br />
schliesst im Gleichgewicht. Immerhin wurden<br />
zahlreiche Stimmen laut, die zu den einzelnen<br />
Posten Stellung nahmen. Einer besonderen<br />
Kritik wurde der Posten des offiziellen<br />
Organs unterzogen, welcher mit 30,000 Fr.<br />
ibei den Ausgaben steht. Herr Badertscher<br />
[(Zürich) fand die sportlichen Ausgaben mit<br />
117,000 Franken zu hoch, ebenso die 7000 Fr.<br />
Üür das internationale Bureau für Tourismus<br />
in Genf. Nach einer Erklärung des Präsidenten,<br />
dass man dieses Jahr die Sportsaison<br />
mit weniger als 17,000 Fr. Auslagen beenden<br />
wolle, schloss die Debatte und das Budget<br />
wurde' einstimmig gutgeheissen.<br />
Die Wahlen.<br />
An Stelle des zurücktretenden M. Staehelin<br />
•(Schaffhausen) beliebt als Ersatz in das Zentralkomitee<br />
Herr Wächter, ehemaliger Präsident<br />
der Sektion Schaffhausen. Herr<br />
Stadler (Zürich) schlägt als Ersatz für den<br />
leider zu früh verstorbenen Rene Hofmann<br />
wiederum einen waadtländischen Vertreter<br />
vor. Es bleibt der Sektion Waadt überlassen,<br />
die Kandidatur selbst zu ernennen. Als<br />
zweiter Vizepräsident des A. C. S. beliebt<br />
Herr Dr. Steinmann. Was die Kommissionen<br />
anbelangt, so wird der Vorschlag des Präsidenten,<br />
die technische Kommission aufzu-<br />
lösen, gütgeheissen. Dr. Steinmann bleibt<br />
technischer Delegierter des Direktionskomitees.<br />
Die nationale Sportskommission wird<br />
zusammengesetzt aus Herrn Jules Decrauzat<br />
ials Präsident, den Herren Thommen, Pierre-<br />
Immbert, Töndury, Schmidt, Creco (Tessin),<br />
Geishusli (Luzern), Lumpert (St. Gallen) und<br />
Chantre (Genf). In die Redaktionskommission<br />
belieben Herr Bucher als Präsident, im<br />
fernem die Herren Derauzat (Genf), Stürler<br />
(Bern) und Furrer (Waadt); in die Kommission<br />
für Tourismus werden gewählt die Herren<br />
Hürlimann als Präsident, Direktor Christen<br />
(Bern), Meuli (Graubünden), Bosshard<br />
(Thurigaü), Olivet (Genf), Furrer (Waadt)<br />
und Creco (Tessin); in die Schlichtungskom-<br />
Tiiission die Herren Martin als Präsident, Eugen<br />
Empeyta und Dr. von Stürler; in die<br />
Versöcherungskoinmission Herr de Rabours<br />
als Präsident, die Herren Rietmann (Thurgau),<br />
Badertscher (Zürich), von Bonstetten<br />
(Bern), Chuard (Waadt), Kündig als Präsident<br />
der ASPA, Bohy (Genf) und Herr Empeyta<br />
als Experte. In der Verkehrskommission<br />
bleibt Herr Imhof (Basel) Präsident;<br />
ihm zur Seite stehen die Herren Dr. Gubler<br />
(Basel), Wichmann (Zürich), Froidevaux<br />
(Delemont) und Clericetti (Tessin). Als Delegierte<br />
in die A. I. A. C. R. belieben die Herren<br />
Dr. Mende, Dufour, Decrauzat, Empeyta<br />
und Wunderly-Volkart; in die U.M.S. die<br />
Herren Thommen (Bern), Dr. Guillermin<br />
(Genf) und Walser (St. Gallen); in die Verkehrszentrale<br />
die Herren Bosshard (Thurgau)<br />
und Martin (Genf); in die Strassenliga<br />
Herr Dufour; in den schweizerischen Städteverband<br />
Herr Imhoff (Basel), der letztere<br />
ebenfalls für die Hafraba; in das Komitee<br />
«Strasse und Schiene» Herr Dufour.<br />
Als Generalsekretär wird unter Beifall der<br />
Versammlung Herr Primaalt in seinem Amte<br />
bestätigt. *<br />
Der Vorschlag des Direktionskomitees, zur<br />
Verminderung der Kosten vom bisherigen üblichen<br />
Brauche der Ueberreichung eines Erinnerungsbechers<br />
an die Delegierten der Generalversammlung<br />
Umgang zu nehmen, stiess<br />
auf eine entschiedene und erfolgreiche Opposition.<br />
Reges Interesse fand die Frage der Verbilligung<br />
des Benzins, was schon die zahlreichen<br />
Sprecher bewiesen. Der Zentralvorstand<br />
wurde beauftragt, die Sache im Auge<br />
zu behalten.<br />
Die offizielle Tagung schloss mit einer verdienten<br />
Ehrung von Herrn Präsident Dufour,<br />
welcher weiterhin an der Spitze des A. C. S.<br />
steht. Herr Fässler- (St. Gallen) verdankte<br />
namens aller Clubs unter dem Beifall der<br />
Delegierten die Tatsache, dass Herr Dufour<br />
seine Demission rückgängig und damit sich<br />
selbst erneut den Interessen der Allgemeinheit<br />
geopfert habe.<br />
Nachdem noch beschlossen wurde, an die<br />
gleichzeitig in Chur tagenden Strassenfachmänner<br />
ein Sympathie-Telegramm abzusenden,<br />
wurde 11.35 Uhr die Generalversammlung<br />
aufgehoben.<br />
Nachmittags fand ein von der Sektion Wallis<br />
mit viel Elan durchgeführtes Picknick mit<br />
anschliessender Garden-Party auf der Höhe<br />
über Siders statt, dem, begünstigt durch das<br />
herrliche Wetter und beseelt vom "Geiste des<br />
Am Präsidententisch: In der Mitte Präsident Dufour, zu seiner Linken Zentralsekretär Primault.<br />
guten Einvernehmens, welcher an der diesjährigen<br />
Generalversammlung den A. C. S.<br />
wiederum als wohlorganisiertes Ganzes stempelte<br />
— ein herrliches Finale beschieden war.<br />
Auto und Schule.<br />
Wir haben unsern Lesern mehrfach darüber<br />
berichtet, dass Schulbehörden und Lehrerschaft<br />
von « oben herab» Weisungen erhalten,<br />
um bei Schulausflügen das Automobil<br />
auszuschalten. Hinter derartigen Weisungen<br />
steht keineswegs das Verantwortungsgefühl<br />
für die Schulkinder, trotzdem dies der Sache<br />
als treubesofgtes Mäntelchen umgehängt<br />
wird; diktiert wird die Ausschaltung des<br />
Automobils lediglich von dem Bestreben, die<br />
Schülerreisen den Bahnen zuzuhalten. Es ist<br />
erfreulich, dass derartigen durchsichtigen<br />
Argumenten auch aus den nachstehenden<br />
Kreisen Tatsachen gegenübergestellt werden;<br />
in der bernischen Tagespresse gibt ein Lehrer<br />
aus seinen Erfahrungen auf Schulreisen folgende<br />
Schilderung; er schreibt wörtlich:<br />
Audi in Lchrerikrcisen war man nicht besonders<br />
erbaut über die /behördliche Bevormundung<br />
betreffend Benützung von Fahrgelegenheiten bei<br />
Schuircisen.<br />
Nachdem der Schreibende früher mit den Autocars<br />
gute Erfahrungen gemacht hatte, musste er<br />
sich dieses Jahr, dem behördlichen Begehren entsprechend,<br />
entschliesson, -wieder eine Bahnfahrt<br />
zu unternehmen. Dabei inussto er folgende Uöbclstände<br />
in Kauf nehmen:<br />
1. Der Zugführer des zu (benutzenden Zuges<br />
war »iaht avisiert worden, so dass für meine 40<br />
Schüler kein. Wagenimaterial zur Verfügung stand,<br />
2. Ich musste meine Kleinen (3. Schuljahr) in<br />
verschiedenen Wagen unterbringen und hatte also<br />
eine absolut •ungenügende Aufsicht. Eigentlich ein<br />
unstatthafter Zustand. Und wie soll man da die<br />
Vorantworlung tragen können?<br />
3. Auf der Rückreise musste ein Teil der Klasse<br />
sogar vorn und der andere Teil hinten im Zuge<br />
Platz suchen. Also wurde auch für die Jlüctkrei/so<br />
nicht für Wagonmaterial geßorgt.<br />
A-. Der zu benutzende Zug fuhr für meine<br />
Kleinen KU früh, schon 6 Uhr 57. Der nächste um<br />
11 Uhr fuhr zu s'pät. Ebenso bei der Rückreise:<br />
Ich musste schon um 15 Uhr 48 vom Bestimmungsort<br />
wegfahren, denn der nächste Zug fuhr wieder<br />
zu spät, erst um 19 Uhr 51 Minuten.<br />
Die Autos stehen im Gegensatz dazu stets zur<br />
freien Verfügung.<br />
Ein Lehrer.<br />
Industrie und Gewerbe, die von dieser regierungsväterlichen<br />
Wegleitung besonders<br />
geschädigt sind, nehmen gegen diese absolut<br />
ungerechtfertigte Haltung der Behörden<br />
energisch Stellung. Vor allem weist man die<br />
ganz haltlose Verdächtigung zurück, durch<br />
angebliche Gefahren von Schülerreisen im<br />
Auto Lehrern und Eltern das Gruseln beizubringen.<br />
Wenn die Behörden mit nackten<br />
ÄUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong><br />
Tatsachen vor das Volk treten wollen, so<br />
können sie ja einmal eine objektive Uniall-<br />
Statistik aufstellen und den Unfällen mit kon"<br />
zessionierten Autocars die Unfälle der Bahnen<br />
gegenüberstellen. Gerade in den letzten<br />
Wochen fehlt es an sehr traurigen Beispielen<br />
von Eisenbahnunfällen leider nicht. Jedes<br />
Verkehrsmittel verursacht gewisse Betriebsunfälle,<br />
selbst wer auf Schusters Rappen<br />
reist, kann infolge eines dummen Trittes das<br />
Bein brechen.<br />
Seit Jahr und Tag ist einwandfrei nachgewiesen,<br />
dass das Reisen im Automobil verhältnismässig<br />
weniger Unfälle verursacht,<br />
als das Reisen in anderen Verkehrsmitteln;<br />
man erinnere sich nur der absoluten Sicher-<br />
Ein Blick in den Sitzungssaal im Rathause zu Sitten.<br />
heit, mit welcher die Schweiz. Automobil-<br />
Alpenpost über schwierigste Gebirgsstrassen<br />
und Pässe Hunderttausende von Reisenden<br />
alle Jahre befördert, ohne dass jemals ein<br />
nennenswerter Unfall vorgekommen wäre.<br />
Auch die privaten konzessionierten Auto-<br />
Car-^Besitzer befleissen sich der gleichen<br />
Sorgfalt im Transport; sie sind sich ihrer<br />
Verantwortung und ihrer schweren persönlichen<br />
und finanziellen Haftung durchaus<br />
bewusst.<br />
Ä<br />
3^ Zugerberg-Rennen <strong>1928</strong>.<br />
Ts'ur noch wenige Tage trennen uns von dieser<br />
nächsten nationalen Automobilsportveranstaltung.<br />
Heute Dienstag ist der letzte Nennungsschluss, und<br />
damit wird auch bald das Interesse all der sportfreudigen<br />
Automobilisten befriedigt werden können,<br />
die darüber orientiert zu werden wünschen, ,wer<br />
alles am Zugerberg-Rennen fährt.<br />
Man wird bei den diesjährigen Rennen im allgemeinen<br />
froh sein, wenn man eine Beteiligung von<br />
25 Fahrern anmelden kann, und die Zeiten sind<br />
vorbei, wo 40 und 50 Namen dio Nennlisten unserer<br />
nationalen Sportveranstaltungen zierten.<br />
Es stand wohl fest, dass das Zugerberg-Rennen<br />
<strong>1928</strong> hierbei keine Ausnahme machen werde, wenn<br />
sich auch die organisierenden Sektionen Zus und<br />
Zürich alle Mühe gegeben haben, um eine ebenso<br />
umfangreiche wie interessante Startliste herauszubringen.<br />
Es darf nun gesagt werden, dass die Bemühungen<br />
der Organisatoren keine vergeblichen<br />
waren, indem heute bereits mit einer Nennüsto von<br />
über 30 Fahrern gerechnet werden darf. So liegen<br />
heute bereits die definitiven Nennungen folgender<br />
Fahrer vor:<br />
Touren wagen:<br />
Seliner, Zürich, auf Renault;<br />
Steinbuk, Zürich, auf Fischer;<br />
Favre, Gernier, auf Alfa-Romeo;<br />
Rouviere, Genf, auf Fiat;<br />
Keller, Zürich, auf Bignan;<br />
Bultikofcr, La Ghaux-de-Fonds, auf Martini;<br />
Galley, Biel, auf Geirano;<br />
Widler, Herisau, auf Fiat;<br />
Stammbach, Zofingen, auf Mercedes;<br />
Ganz, Seewen, auf Bianchi;<br />
Veladini, Zürich, auf Packard;<br />
Reiber, Zürich, auf Jewett;<br />
Stocker, Zürich, auf Lorraine-Dietrich;<br />
Dr. Karrer, Zürich, auf Bugatti.<br />
Sportwagen:<br />
Wegmann, Burgdorf, auf Bugatti;<br />
Schneider, Bern, auf Bugatti;<br />
Strittmatter, Zug, auf Bugatti;<br />
Rosenstein, Stuttgart, auf Mercedes-Kompr.;<br />
Blättler, Basel, auf Mercedes-Kompressor.<br />
Rennwagen:<br />
Stuck, Sterz, auf Austro-Daimler.<br />
Ausserdem steht eine Reihe von weiteren N'ennungen<br />
in sicherer Aussicht, so von der Automobilfabrik<br />
Martini, von Jenter auf einem Chiribiri-<br />
Rennwagen, von Probst (Bern) auf BugattURennwagen,<br />
ferner von den Fahrern Häfliger, Hürsch,<br />
Scheibier, Capecchi, Hägi, Messerli etc. Auch von<br />
Dr. Karrer soll noch eiüe zweite Nennung eingehen.<br />
Man wird somit nächsten. Sonntag am Zug<br />
interessanten Sport zu sehen bekommen, zumal die<br />
Rennstrecke mit ihren engen und steilen 'Kurven<br />
und der 14pro2entigen DurchschnUtssteigtinff ati<br />
Fahrer und Wagen ausserordentliche Anforderungen<br />
stellt.<br />
Im Organisationskotnitee hat eine Aenderunü<br />
noch in der Weise stattgefunden, dass nua als President<br />
Herr A. Biegenthaler (Zug) und ala Stellvertreter<br />
desselben Herr F. Frey (Zürich) Eeichnon.<br />
Als offizielle •Sportkommissäre eind definitiv bezeichnet<br />
worden:<br />
Herr A. Töndury, Zürich, als Delegierter der Nationalen<br />
Sportkommission de» A.C.S.;<br />
Herr Dr. Bietmann, als Delegierter des Zentralvorstandes<br />
des A. G. S.;<br />
Herr A. Siegenthaler, als Delegierter der Sektion<br />
Zug des A.C.S.. und<br />
Herr F. Frey, Zürich, als Delegierter der Sektion<br />
Zürich des A. G. S.<br />
Sl<br />
ADAC-Bergrekord <strong>1928</strong>. (Mit?.) Am 5. August<br />
<strong>1928</strong> veranstaltet der Allgemeine Deutsche Automobil-Club<br />
das internationale Rennen um dem<br />
ADAC-Bergrekord <strong>1928</strong> für Sportwagen, Rennwagen<br />
und Krafträder mit oder ohne Beiwagen auf der<br />
12 km langen Bergstrecke zum Schauinsland zwischen<br />
Freiburg-Günterstal und Schauinslandpassn<br />
höhe mit einer Höhendifferenz von 800 m.<br />
Die Wagen, bei denen in der Kategorie Sportwagen<br />
auch Tourenwagen starten können, werden<br />
gewertet in 10 Klassen: bis 350, 500, 750, 1100,<br />
1500, 2000, 3000, 5000, 8000 und über 8000 cem<br />
Zylinderinhalt. Die beiden etärksten Klassen der<br />
Sportwagen werden in einer Wertungsklasse gewertet,<br />
ebenso die vier schwächsten. Sportwagen<br />
jiüssen mindestens in einer Serie von fünf Stück<br />
gleicher Abmessungen hergestellt sein.<br />
Für die Wertung ist ausschliesslich dio erzielt«<br />
Fahrzeit maßgebend. Es werden gewertet: a) die<br />
beste Zeit aller Sportwagen, b) dio beste Zeit aller<br />
Rennwagen, c) die beste Zeit aller Krafträder, d)<br />
die beste Zeit aller Krafträder mit Beiwagen.<br />
Ausserdem erfolgt eine Klassifizierung innerhalb'<br />
der einzelnen Klassen, Jedoch wird als Klassen- 1<br />
siegen ein Fahrer nur anerkannt, wenn; seine Zeit<br />
mindestens zwischen den besten-"Zerteil der nächstr,<br />
gelegenen Klassen liegt. ;<br />
An Geldpreisen kommen zur Verteilung: für dio<br />
beste Zeit jeder Wertungsklasse 300 MaTk, für dio<br />
zweitbeste Zeit jeder Wertungsklasso 200 Mark und<br />
für die drittbeste Zeit jeder Wertungsklasso 100<br />
Mark. Für die beste Zeit innerhalb der Kategorie»<br />
Die Delegierten bei der Ankunft: (von links nach rechts) die Herren Dr. Mende,<br />
1s I 1 fiTi-nlin*n1-,^*4 IIMJ<br />
Dessoulavy.<br />
Sportwagen, Rennwagen, Krafträder und Krafträder<br />
mit Beiwagen erfolgt auf den Geldpreis der<br />
Wertungsklasse von 300 Ma-rk ein Zuschlag von<br />
700 Mark, so dass der Kalegorien-ü3eBto insgesamt<br />
1000 Mark erhält. Für Erfolge in den einzelnen<br />
Klassen kommen ausserdem die ADAG-Preisbecher<br />
in Abstufungen mit den in den Bechern eingesetzten<br />
goldenen, silbernen und bronzenen ADAC-Medaillen<br />
bzw. die ADAG-Medaille in Silber oder<br />
Bronze zur Vorteilung. Für die absolut beste Zeit<br />
des Tages aller Wagen und aller Krafträder wird<br />
ausserdem die echt goldene ADAG-Medaillo verliehen.<br />
Nennungen sind unter Uebcr Weisung des Nenngeldes<br />
von 20 Mark für Kraftwagen bis zum 20.<br />
Juli, 12 Uhr mittags, an die Sportabteilung des<br />
Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs c. V., Mühchen<br />
2 NO, Königinstr. lla (Postscheck-Konto München<br />
24498), zu richten.<br />
ili<br />
Die Targa Florio 1929 ist vom Begründer dieses<br />
klassischen Automobilrennens, Cav. Vicenco Florio,<br />
auf den 5. Mai nächsten Jahres in Aussicht ge*<br />
nommen worden.<br />
t<br />
Grosser Preis von Belgien für Sportwagen. Dieser<br />
Preis kommt am 7-/8. Juli auf der Rundstrecko<br />
von Francorchamp in Form einer 24 Stunden-Fahrt<br />
zum Austrag. Bereits liegen 30 Meldungen vorj<br />
Alfa Romeo, Bugatti, Chrysler, Amilcar, Studebaker,<br />
Benthley, G. Irat haben sich bereits u. a. eingeschrieben,<br />
um die Siegespalme an sich zu reissen. h<br />
Der ADAC Bergrekord kommt am 5. August für<br />
Sportwagen, Rennwagen und Motorräder auf der<br />
12 Kilometer langen Bergstrecke zum Schau ins<br />
Land bei Freiburg im Breisgau zum Austrat, t^
1<br />
N» 56 - <strong>1928</strong> ÄUTOMOBIL-REVtlE<br />
Churer Tagung der schweizer.<br />
Strassenfachminner.<br />
Am letzten Samstag, Sonnag und Montag<br />
beherrschten die Hauptstadt Alt-Fry-Rätiens<br />
die schweizerischen Strasseifachmänner. Infolge<br />
allzu starken Stoffardranges müssen<br />
wir eine- ausführlichere Ber;hterstattung auf<br />
die nächste Nummer zurücllegen. Kurz resümierend,<br />
wollen wir folgendes erwähnen:<br />
Bei den Kantonsingenieiren referierte<br />
Herr Ing. Kirchhofer von St Gallen über die<br />
Strassensignalisierung, wöbe diese ausserordentlich<br />
wichtigen und viegestaltigen Probleme<br />
meisterhaft beleuchte und behandelt<br />
wurden. Bei den Vertreten der städtischen<br />
und Gemeindebau-Verwalung behandelte<br />
Herr Stadtingenieur Imhofdas Problem der<br />
Beiträge der Kantone an de Gemeinden für<br />
die Kosten des Strassenunerhalts und Anteil<br />
der Sfädte an Automobiljebühren im engsten<br />
Zusammenhang mit (er noch unbereinigten<br />
Benzinzollfrage. Über die Strassensignalisierung<br />
und Verkehrsregelung in Städten<br />
und Ortschaften bericltete in einem eingehenden<br />
erschöpfenden \ortrage Herr Bauverwalter<br />
R. Vogt von A.rau, wobei er u.a.<br />
zu folgenden Schlussfolge'ungen kam:<br />
1. Die Regelung des Sirassenverkehrs hat<br />
.auf internationalem Wege zu erfolgen, wobei<br />
für alle Länder die gbichen Vorschriften<br />
usw. zur Anwendung kommen sollen.<br />
2. Die vom schweizerischen Städteverband<br />
aufgestellten Verfehrsordnungen werden<br />
als massgebend anerkannt und sind den<br />
Gemeinden zur Anwendung zu empfehlen.<br />
In der Nachmittagssitzung erledigten die<br />
Fachleute rasch und zielbewust ihre Geschäfte.<br />
Der Abend war der Gemütlichkeit<br />
und der Kunst gewidmet. Ein prächtiges<br />
Unterhaltungsprogramm befriedigte allgemein.<br />
In der Sonntagssitzung bildete das<br />
Referat von Regierungsrat Huonder über<br />
das Strassenwesen im Kanton Graubünden<br />
das Haupttraktandum. Wir werden darüber<br />
in nächster Nummer eingehend zu sprechen<br />
kommen. Das darauffolgende Bankett im<br />
Hotel Steinbock zeichnete sich aus durch<br />
.-gutes Essen und knappe Reden. Am Sonn-<br />
' :#gnachmitfag wurden die Teilnehmer mit<br />
Extrazügen nach Arosa geführt. Der Montag<br />
war für Exkursionen ins Bündnerische Überschwemmungsgebiet<br />
vom September 1927<br />
reserviert, , K.<br />
Das Direktionskomite© des A.C.S. ist<br />
auf Freitag, 17 Uhr, (Rue du Montblanc 16,<br />
Genf, einberufen.<br />
• n<br />
A.C.S. SEKTION BERN. Sonntag, den 1. Juli<br />
<strong>1928</strong> tat die Sektion Bern des A. G. S. die von der<br />
rlSportkommission beschlossene Ghilbifahrt auf den<br />
-Sohallenberg durchgeführt.<br />
In schöner Reihe standen kurz nach 8 Uhr die<br />
Wagen der Konkurrenten in der Kesslergasse, gegenüber<br />
dem Gluiblokal. Nach Verteilen der Startnummern<br />
und der kleinen A. G. S.-tFähnchen wurde<br />
die offizielle Zeit bekanntgegeben, nach welcher die<br />
Uihren sämtlicher /Fahrer gerichtet sein mussten.<br />
Ursprünglich waren von Bern weg 4 Routen vorgesehen,<br />
die .alle im ersten Punkt (A) in Schönbühl<br />
endigten. Da aber noch am Samstag vernommen<br />
•werden konnte, dass eine iStreoke der Route 4 gesperrt<br />
war, wurden alle Teilnehmer über die verbliebenen<br />
3 Routen gesandt. Der Start vollzog sich<br />
in Zeitabständen von je 3 Minuten.<br />
In Schönbühl iatte, um die dortige Station über<br />
die Radiosendungen vom Berner Mikrophon aus benachrichtigen<br />
zu können, ein Amateur seine Lautsprecher-Anlage<br />
zur Verfügung gestellt. Mit ziemlicher<br />
Genauigikeit trafen die Konkurrenten ein. Es<br />
•wurde verlangt, dass zwischen Bern utnd ßchönlbühl<br />
©ine durchschnittliche Geschwindigkeit von 35 km<br />
per ßtuaide eingehalten werde. Für jede Minute zu<br />
frühem oder zu spätem Ankommen wurden 8 Strafpunkte<br />
berechnet<br />
5 Fahrer kamen mit 0 Strafpunkte in Schönbühl<br />
durch. 4 Fahrer kamen je eine Minute zu früh<br />
oder zu spät umd erhielten infolgedessen 8 Strafpunkte.<br />
Ein Fahrer täuschte sich um 6 Minuten<br />
und bekam 72 Strafpunkte für die erste Teilstrecke.<br />
Die in ßchönbühl notierte Zeit galt ebenfalls für<br />
die izweite Teilstrecke, nach dem erst dort bekanntgebenen<br />
Punkt B als Abfahrtszeit. Als Punkt B<br />
war Burgdorf (bezeichnet worden.<br />
Sowohl für die erste wie für die beiden fernem<br />
Teilstrecken waren die Radioamateure aufgefordert<br />
worden, über die konkurrierenden Wagen und Fahrer<br />
möglichst genaue Signalemente einzusenden. In<br />
andern Ländern sind schon heute die Polizeiposten<br />
grösserer Städte mit Radio-ßende- und ->E>mpfangsanlagen<br />
ausgestattet. Für den Radiowettbeweri<br />
handelte es sich um einen Versuch, durch welchen<br />
festgestellt werden sollte, ob überhaupt die Radiohörer<br />
Meldungen entgegennehmen und ob diese<br />
wirklich in der Lage sind, rasche und möglichst* genaue<br />
Signalemente aufzunehmen.<br />
Die von den Amateuren aufgenommenen Signalemente<br />
sind an Radio Bern einzusenden und für<br />
die besten und genauesten Angaben sind Preise ausgesetzt.<br />
In ßdhönbühl begann die eigentliche Verbrecherjagd,<br />
d. h. jeder Automobilist hatte sich als Verfolgter<br />
zu. (betrachten. Es wurde ihnen dort mitgeteilt,<br />
ungefähr auf welcher Querlinie zwischen<br />
SohönbüM und Burgdorf eine Kontrollpostenlinie<br />
aufgestellt war. Die sportliche Aufgabe der Automobilisten<br />
bestand nun darin, möglichst rasch nach<br />
Burgdorf zu kommen, ohne aber dabei in die Hände<br />
einer Clu'bkontrolle zu fallen. Es galt also bei dieser<br />
Aufgabe, rasch üiber die einzuschlagende Fahrroute<br />
zu entscheiden und gleichzeitig an Hand von<br />
genauen Karten festzustellen, wo die Möglichkeit be-<br />
An unsere Abonnenten und Leser.<br />
Wir stehen zu Beginn des zweiten Halbjahres. Wie das erste, so wird auch das kommende<br />
von Kämpfen erfüllt werden. Der Erfolg wird unser sein, wenn die Automobilisten<br />
nach wie vor treu zu ihrer Sache stehen. Rund 100,000 'Motorfahrzeuge beleben heute die<br />
Strassen der Schweiz. Das bedeutet eine Macht, aber diese Macht kommt erst zur Auswirkung,<br />
wenn alle Automobilisten in starker Solidarität miteinander verbunden sind.<br />
Die beständige Weiterentwicklung des Automobilismus stellt uns immer wieder vor neue<br />
Fragen. Der Verkehr muss geregelt werden. Dazu braucht es gesetzgeberischer Massnahmen,<br />
wie überall da, wo der einzelne sich zum eigenen Vorteil und zu demjenigen<br />
des andern dem Ganzen unterordnen muss. Die Beratungen über ein eidgenössisches<br />
Verkehrsgesetz sollen wieder aufgenommen werden, und was das Erfreuliche daran ist,<br />
unter Mithilfe und Mitarbeit der Automobilisten selber. An uns ist es nun, unsern Ansichten<br />
und Auffassungen, die nur die allgemeinen Interessen des Verkehrs und damit die Interessen<br />
unserer Wirtschaft und unseres Landes im Auge haben, zum Durchbruch zu verhelfen.<br />
Ebenso wichtig ist es deshalb, dass der Automobilismus in den kantonalen wie<br />
in den .eidgenössischen Räten steigenden Einfluss gewinnt, damit gute Projekte von<br />
Unkundigen nicht wieder verstümmelt und unbrauchbar gemacht werden können.<br />
Für die Automobilisten von ausserordentlicher Wichtigkeit ist die Lösung der Benzinzollfrage.<br />
Leider konnten sich die beiden Räte bis heute noch nicht einigen, und das<br />
Geld, das die Kantone zum Ausbau ihres Strassenwesens so dringend nötig hätten, liegt<br />
brach in den Kassen. Im Herbst soll endlich der Beschluss geboren werden. Hoffen wir<br />
das beste! Aber auch dann, wenn die Einigung der Räte endlich einmal stattgefunden,<br />
wird es unsere Aufgabe sein, dafür zu sorgen und darüber zu wachen, dass die Kantone<br />
diese Summen in zweckentsprechender Weise verwenden. Wir haben diesbezüglich unsere<br />
Erfahrungen. Die Presse bedeutet eine Macht. Sie ist im heutigen Leben von ausschlaggebender<br />
Bedeutung, nicht zuletzt auch für die Automobilisten. Auch sie_ brauchen eine<br />
Interessenverfechterin. Ihre <strong>Zeitung</strong> ist die «Autombil-Revue-», die von jeher unabhängig<br />
mit Kraft und Geschick für die Interessen des Automobilismus eingestanden ist. Sie<br />
gehört keiner Gruppe an und darf daher im Namen aller kämpfen. Sie tut dies gerne,<br />
erwartet dafür aber auch, dass man ihr Treue hält. Je weiter sie ihren Aktionsradius<br />
spannen kann, je mehr sich die Automobilisten um sie schliessen, desto grösser der<br />
Erfolg, desto nachhaltiger die Macht ihrer Stimme.<br />
Die «Automobil-Revue» ist aber nicht nur Vorkämpferin automobilistischer Interessen.<br />
Mit gleicher Sorgfalt und Gründlichkeit pflegt sie die Gebiete des Tourismus, des Sportes<br />
und der autotechnischen Wissenschaften. Sie ist hierin geradezu zu einer unersetzlichen<br />
und unentbehrlichen Fundgrube eines jeden Automobilisten geworden.<br />
Die autotechnische Wissenschaft bleibt nicht stehen. Sie schreitet von Erfolg zu Erfolg.<br />
Neues reiht sich an Neues. Die « Automobil-Revue » rechnet es sich zur hohen Ehre an,<br />
auch auf dem Gebiete der Technik den Automobilisten stets ein guter Führer und Berater<br />
zu sein. Wir wissen, dass auch der juristische Sprechsaal unsern Lesern stets willkommen<br />
ist. Der Automobilismus stellt unsere Jurisprudenz vor neue Fragen. Die Rechtsprechung<br />
konnte in der rapiden Entwicklung nicht folgen. Grosse Lücken sind auszufüllen.<br />
Gerne apelliert der Automobilist an den juristischen Sprechsaal, um sich von ihm<br />
gründlich und zuverlässig beraten zu lassen. Auch der Sport verlangt sein Recht; die<br />
automobilistischen Sportveranstaltungen gewinnen zusehends in unserm Volke an Interesse.<br />
Auch hier lässt sich die « Automobil-Revue» es angelegen sein, über schweizerische wie<br />
europäische Veranstaltungen rasch und umfassend zu berichten.<br />
Grosse Aufgaben bedingen grosse Kraftanstrengungen. Die «Automobil-Revue» schreckt<br />
davor nicht zurück, und was sie gestern geleistet hat, wird sie morgen wiederum leisten<br />
im beständigen Bestreben, es noch besser zu machen und ihre Abonnenten und Leser<br />
noch mehr zu befriedigen. Trotz allem haben wir unsern sicherlich bescheidenen Abonnementspreis<br />
von Fr. 5.— pro Semester beibehalten.<br />
In den nächsten Tagen werden unsere Abonnenten den Einzahlungsschein von Fr. 5.—<br />
für das zweite Semester <strong>1928</strong> erhalten. Wir glauben, voraussetzen zu dürfen, dass er<br />
bei Ihnen einer guten Aufnahme sicher ist. Wir haben die freudige Genugtuung zu wissen,<br />
dass Sie unsere Arbeit zu schätzen vermögen und deshalb durch Ihr Abonnement<br />
beitragen werden, der Ihnen lieb gewordenen <strong>Zeitung</strong> ihre weitern Aufgäben verwirklichen<br />
zu helfen. \ Redaktion und Administration der «Automobil-Revue».<br />
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der Automobübaukunst<br />
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M A N W H O O W N 8 « O N E<br />
stand, unter Benützung von kleinern Nei<br />
allfällige Kontrollen zu umfahren.<br />
10 Kontrollposten waren auf der Strt<br />
bis Bätterkinden aufgestellt worden, und fai<br />
es der Kommission, dass es unmöglich sei<br />
Postenlinie ungesehen durchfahren zu können<br />
Tatsachen haben aber gezeigt, dass es sogar 2<br />
kurrenten gelang, diese Postenlinie ungesehen,<br />
durchbrechen. Total haben von 10 Konkurrierend<br />
6 ohne jegliche Kontrolle Burgdorf erreicht. -4 Fa,<br />
rer haben aber vorgezogen, auf grosser Strasse di\<br />
Postenlinie zu umfahren.<br />
Die kürzeste Fahrzeit Schönbühl-tBurgdorf mit<br />
32 Minuten hat Herr K. Wittwer erreicht.<br />
Die längste Fahrdauer betrug 76 Minuten.<br />
Die 32 Minuten kürzeste Fahrzeit ohne Passieren<br />
eines Kontrollpostens galt für die übrigen Fahrer<br />
als Massstab. Für jede Minute mehr Fahrdauer<br />
wurden 8 Strafpunkte berechnet. Das Durchfahren<br />
einer Kontrolle trug 200 Strafpunkte ein. Die Konkurrenten<br />
hatten die Pflicht, in Burgdorf auf dem<br />
Telegrapihenamt eine Depesche aufzugeben. Die aul<br />
der Depesche vorgemerkte Zeit galt für Burgdorf als<br />
Ankunfts- und ebenfalls für die dritte Teilstrecke<br />
als Ajbgangszeit.<br />
Das letzte Teilstück von 39,5 km Länge war im<br />
durchschnittlichen Tempo von 37 km durchzulegen^<br />
Auf dem wunderhübschen Chilbiort Schallenberg,<br />
dem kürzesten/ Ueibergang awischen Thun und<br />
Luizern, traf ein einziger (Konkurrent mit 0 Straf-*<br />
punkt für die dritte Teilstrecke ein. Weitere Resultate<br />
dieser dritten Strecke: 1 (Fahrer zur richtigen<br />
Zeit. 2 Fahrer mit einer Minute und 2 mit je ziwei<br />
Minuten zu frühem resp. zu spätem. Ankommen.<br />
3 Konkurrenten mit 3 Minuten Differenz. 1 weiterer<br />
Fahrer mit 4 und einer sogar mit 15 (Minuten über<br />
die vorgeschriebene (Fahrdauer. Schon um halb zwei<br />
Uhr konnte die Preisverteilung vorgenommen, werden.<br />
Die ausgesetzten Preise waren auf einem Wagen<br />
zur Besichtigung aufgestellt worden. Notar<br />
Haldemann, Bern, der für den im Militärdienst abwesenden<br />
Präsidenten der ßportikoanmission die Or-*<br />
ganisation der Fahrt übernommen hatte, gab folgende<br />
Gewinnerliste bekannt:<br />
Sieger: 1. Herr Dr. Kurt ßchenker, Direktor dea<br />
Radio Bern. (Preis: 1 goldener Glübbecher.) (Wagen<br />
Citroen.) 2. Herr Karl Wittwer, Waldegg,<br />
Lieibefeld, auf Bianchi. (Preis: 2 silberne Glubweinbeciher.)<br />
3. Frau Dr. F. Bircher-Rey, Wabern, auf<br />
Fiat 501. (Preis: 1 silberner Wein- und 1 Likörbecher.)<br />
4. Herr Alfred Marti-Ruef, Garage Eigerplatz,<br />
auf Talbot. (Preis: 1 'silberner Ghibweinbecher.)<br />
5. Herr Rudolf Hilfiker, Vertreter der Magnetos<br />
Marelli, auf Victory. (Preis: 2 silberne Likör-*<br />
clubibecher.) 6. Herr Heinrich ßchmidt, in Firma<br />
Stuber & ßchmidt, Bern, auf Hupmolbil. (6. bis 10.,<br />
Preis je ein Likörkluhbecher.) 7. Herr E. Fankhauser,<br />
Bern, auf Amilcar. 8. Herr W. Dierauer»<br />
Bern, auf Citroen. 9. Herr Dr. jur. Gossweiler, Bern,<br />
auf Hispano-iSuiza. 10. Fräulein Haberer, Bern, auf<br />
Talbot.<br />
Photo- und Kinoapparate setzten sich in Tätig-»<br />
keit. Ue'ber Erzählungen umd Tourenerlebnisse wurde<br />
weidlich und herzlich, gelacht. Daneiben erklangen<br />
die Töne eines Grammophons.<br />
Rasch verflog die Zeit, und erst gegen 4 Uhr<br />
wurde der schönen Emimentalerhöhe Lebewohl ge-*<br />
sagt, ja nicht etwa um dem Käseland etwa dea<br />
Rücken EU kehren, nein, nur Tim im bekanntem.<br />
Hotel «Löwen> in Eggiwil eu einem gemütlichen<br />
Hook einzukehren. Die Höhensonne auf ßchallenberg,<br />
der kühle Wein in Eggiiwil lösten Herz und<br />
Zunge, und gar manche Produktion stieg, die eines<br />
noch viel grössern Zuhörerschaft würdig gewesen,<br />
wären. An dieser Stelle seien nur die Balladen d&a<br />
Herrn X, und der Gesang Dörners öffentlich ver«*<br />
dankt.<br />
Die 'Fahrt nach den Penaten erfolgte ini allem<br />
möglichen Richtungen. Wo und wie oft noch ein-«<br />
gekehrt wurde, sei an dieser Stelle nicht verraten^<br />
Auf alle Fälle ist jeder heimgekehrt mit dem vollen<br />
Bewusstsein, einen sonnigen, schönen Tag und ein<br />
neues sportliches Ereignis erlebt zu haben.<br />
Möchten der ßektion Bern des A. G. S. nocK oft<br />
solche Anlässe mit der so schön zutage getretene»<br />
sportlichen Kameradschaftlichkeit beschieden sein.<br />
—e—•<br />
A.C.S. SEKTION ZÜRICH. Zu der von der<br />
Sektion Zürich des A. G. S. ausgeschriebenen Dolo-»<br />
mitenfahrt, die vom 25. August bis 2. September<br />
<strong>1928</strong> stattfindet, sind bis heute bereits 19 Wagen<br />
mit über 60 Personen gemeldet. Das definitiva<br />
Reiseprogramm wurde wie folgt festgelegt, wobei<br />
darauf Bedacht genommen wurde, dass keine zu<br />
grossen Tagesetappen in Betracht kommen und den<br />
Teilnehmern die Möglichkeit gegeben wird, die<br />
ganze Fahrt in Müsse zu absolvieren:<br />
25. August: Zürich, Sargans, Landguart, KlosterSi<br />
Darvos (Mittagessen), Flüelapass, Zernez, Ofenpass«<br />
Sta. Maria i. M. = 225 km. 26. August: Sta. Maria<br />
i. M„ Umbrailpass, ßtilfserjoeh, Traffoi, Neu-ßpondinig,<br />
Meran (Mittagessen), nachmittags Besichti*<br />
gung von Meran = 89 km.. 27. August: Merani<br />
Jaufenpase, Sterzing, Brixen. Bruneck (Mittagessen),<br />
Toblach, Schluderbach, Misurinasee, Gortina<br />
d'Ampezizo = 192 km. 28. August: Gortina d'Ampezzo,<br />
Falzarego-Pass, Arappa, Pordoijoch, Karer-»<br />
pass, Karersee (Mittagessen), nachmittags Aufenthalt<br />
in Karersee, Bozen = 113 km. 29. August;<br />
Ruhetag in Bozen, Besichtitgung der Stadt,, AustElüga<br />
mit der Rittnerbahn, Mendelbahn, Virglbahn etc.*<br />
eventuell Autofahrt zum /Mendelpass. 30. August:<br />
Bozen, Auer, Cavallese, Predazzo, Rollepass, ßan<br />
Martini di Gastrotaza (Mittagessen), Fieri di Primiero,<br />
Brocccnepas.s, Levioo = 185 km. 31. August:<br />
Levico, Trento, Rovereto, Riva (Mittagessen), Aroo,<br />
Allesarche, Tione, Madonna di Gampiglio = 144 km<<br />
1. September: Madonna di Campiglio, Dimaro, Fuohine,<br />
Tonalepass, Ponte di Legno, Edölo, Aprica-«<br />
pass, Tresenda, Tirano (Mittagessen), Poschiavo,<br />
Berninaipass, Pontresina, St. Moritz = 169 km^<br />
2. September: ßt. Moritz, ßilvaplana. Julierpass,<br />
Mühlen, Tiefencastel, Lenzerheide (Mittagessen),<br />
Ghur, Landquart, Sargans, Zürich = 109 kon. Totaldistanz<br />
= 1316 kirn. s„<br />
AUTO - SEKTION St. GALLEN-APPENZELL<br />
DES T.C. S. Abendfahrt der Gruppe St. Gallen-Stadt.<br />
Unsere Abendfahrt nach dem Bad Säntistblick in<br />
Waldstatt war vom schönsten Wetter begünstigt. 14<br />
Wagen mit ca. 60 Personen fanden sich ein zu gemütlicher<br />
Untenhaltung. Mitglied Huokstuhl, in<br />
Firma Biäbler, Ruckstuhl & Co., A.-G., in St. Gallen*<br />
(hatte uns mit den vartzügiiehen Vorträgen durch den<br />
«Vivantonal Golumbia-Kolster» üiberrascht (mit vier<br />
Verstärkeriaanipen auf Lautsprecher übertragen). Daa<br />
grösste Orchester hätte ums keinem schöneren Genus»<br />
bringen können: Kosaken-Lieder, alte Wiener Wal-<br />
(Fortsetzung siehe Seite 5)
AUTOMOBIL-REVUE "<strong>1928</strong> — NO 5«<br />
] &***£*$&#!<br />
Celebre par la robustesse et la longevite<br />
exceptionnelle de son chässis<br />
offre en outre l'attrait d'une<br />
SÜPERBE CÄRROSSERIE<br />
Son confort remarquäble, sa ligne<br />
gracieuse, ses teintes delicates<br />
et variees vous seduiront<br />
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FAVRE & FILS, Avenue de la Gare, SION (Valais),<br />
HANS STRASSER, Gross-Garage, FLAWIL.
56 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-KEVUC<br />
eer, Oujverifcüren, anodeme DMJosiK, ialle® nrarde «uns<br />
vorgetragen, um mit deasea Weisen dais Tamzibein. zu<br />
schwingen oder mit Begeisterung zuauhören. Unsern<br />
Ibesten Danik dieser Firma für ihre Darbietungen.<br />
lAueih die drei HandSrigelei: verdienen ein Ldb für<br />
ihre flotten, stramimen. Märsche; sie tmaehten damit<br />
dem Golumlbia-Kolster scharfe Konkurrenz. Eine<br />
von Mitglied Thurnherr arramgierte Polonaise erfreute<br />
Alt und Jung und brachte flotte Abwechslung<br />
in die zahlreichen Darbie'tunßen. Nur au rasch war<br />
Polizeistunde, und wohlbefrledigt kehrten wir nach<br />
Hause zurück. Einen imposanten Eindruck bot die<br />
lange Lichterreihe unserer Scheinwerfer in dunkler<br />
Nacht.<br />
Auf Wiedersehen an. unserer Ausfahrt nach dem<br />
ßonnenberg! 83.<br />
AUTOSEKTION BERN DES T.C.S. In der<br />
Monatssitzung vom 29. Juni <strong>1928</strong> ist der Besuch der<br />
Aufomobilfabrik Martini in St. Blaise auf Donnerstag,<br />
den 12. Juli <strong>1928</strong>, nachmittags, festgesetzt worden.<br />
Treffpunkt nachmittags 2% Uhr vor der Fabrik<br />
in St. Blaise. Die Besichtigung und Instruktion<br />
durch die Organe der Fabrik ist auf ca. 1% biä 2<br />
Stunden bemessen. Ca. um 5 Uhr Abfahrt nach Auvernier,<br />
woselbst im *Du Lac» ein einfaches «Fischz'Nacht»<br />
vorgesehen ist • unmittelbar nach Ankunft.<br />
Heimfahrt mach Belieben. Die Veranstaltung steht<br />
unter der Leitung des Vizepräsidenten, Herrn Oberst<br />
Ruegg, und die Anmeldungen sind erbeten mündlich<br />
oder schriftlich oder auch telefphnis'ch an die<br />
Papeterie Ruegg, ßchiwanenigasise 5, Bern. Telephon<br />
Nr. 20.97 Bollwerk.<br />
In der gleichen ßiteang ist die Touren- und ßportkoimimtssion<br />
bestellt worden in den Herren:<br />
1. Ingenieur Platel, Schanzeneckatrasae 11, Bern;<br />
2. Ingenieur Breitschuh, Pavilloniweß 5, Bern;<br />
8. Ritzmann, von der Ritztours A.4}., Reisebureau,<br />
Hauptbahnhof. Bern.<br />
Die Touronkoimmiasion wird die Leitung der<br />
Grimselfahrt übernehinen, für die eine sjeiwisse Verantwortung<br />
besteht. Die Bergchilbi auf Grimmialp<br />
im August wird Herr Hofstetter-Petri. Chef des Geeelligen,<br />
organisieren.<br />
Neu-Aufnahmen: 37 Mitglieder.<br />
Di© Brücke bei Rinkenberg (zwischen Tavanasa<br />
und Truns) ist, wie wir erfahren, wieder<br />
hergestellt. Der Durchgangsverkehr<br />
durchs Bündner Oberland ist somit wieder<br />
ohne Bahnverlad möglich.<br />
Schlechter Zustand der rechtsufrigen Thuncrseestrasse.<br />
In der < Automobil-Revue > vom 15. Juni<br />
beklagt sich ein Einsender über den schlechten Zustand<br />
der rechtsufrigen Thunerseestrasse. "Wir<br />
geben dem Einsender in vollem Umfange recht,<br />
möchten aber darauf hinweisen, dass, was das Teiletück<br />
in der Gemeinde Thun anbelangt, die Verzögerung<br />
der Verbesserung der Strasse auf seiten<br />
des Staates Bern liegt.<br />
Der Staat Bern hat seinerzeit mit der Erteilung<br />
der Konzession an die Rechtsufrige Thunerseebahn<br />
einen grossen Fehler begangen, indem er nicht<br />
gleichzeitig für die Verbreiterung der Strasse gesorgt<br />
hat. Er sollte nun diesen grossen Fehler wieder<br />
gutmachen helfen, indem er der Gemeinde Thun<br />
einen gröaseren Beitrag an die Verbreiterung der<br />
Hofstettenstrasse leistet, so dass die Gemeinde Thun,<br />
dio ohnehin in den letzten Jahren enorme Summen<br />
zur Verbesserung ihrer Strassen ausgegeben hat, in<br />
die Lage gesetzt wird k die Hofstettenstrasse so zu<br />
verbreitern und «u verbessern, dasa es nicht nur<br />
im Interesse des Durchgangsverkehrs, sondern auch<br />
zur Verschönerung des Quartiers und dadurch zur<br />
Förderung des Fremdenverkehrs geschieht, hat doch<br />
der Staat auch ein gewisses direktes Interesse an<br />
letzterem. ' M,<br />
Das Baden-Badener AutomobUtournier. Programm.<br />
Beteiligung und Organisation sicherten<br />
auch dieses Jahr alle Vorbedingungen für einen<br />
Erfolg. Hundert Bewerber brachte schon allein die<br />
Sternfahrt, die unter dem Titel «Auf nach Baden-<br />
Baden » lockte, hundert Fahrer in das mondäne<br />
Weltbad, Der Donnerstag rückte in Form eines<br />
5-km-Flachrennens auf der Strasse Rastatt—EttlinsoUte<br />
unbedingt baldmöglichst verbreitert werden,<br />
denn innert kurzer Zeit sind verschiedene Verkehrs^<br />
umfalle vorgekommen, die einzig und allein der derizeit<br />
zu schmalen Strasse zuzuschreiben sind.<br />
Bereits in der November-Sitzung des luzernisühen<br />
Grossen Rates haben die Grossräte Lang und<br />
Dr. Schmid auf die unhaltbaren Zustände der SeetaJstrasse<br />
hingewiesen und vom Baudeiparteiment die<br />
beförderliche ICorraktioniarung derselben verlangt.<br />
Auf dieser Strasse nimmt der Automobliverköhr<br />
gewaltig zu, und ausserdem wird dieselbe zur Bewirtschaftung<br />
des Landes sehr stark in Anspruch<br />
genommen. Verkehrsstockungen auf dieser Strasso<br />
aind an. der Tagesordnung, und gerade während<br />
des Heiuet konnte man dieser Tage feststeilen, dasä<br />
oft bis 20 Fuder Heu auf der iStrasso stamden, sodass<br />
das Passieren mit Autos nur noch sehr schwer<br />
glich war.<br />
Z. B, Ist auf dein Teilstück zwischen Gelungen<br />
und Baldeg® ein Ausweichen umnaoglkfli, da sich<br />
auf ider einen Seite das Bahngeleise befändet umd<br />
auf der andern Seite ein tiefer Wassergraben. Auf<br />
dieser Strecke sollte eine Verbreiterung ohne Verzug<br />
durchgeführt werden.<br />
Laut StaatsTeohnung ist noch ein iFonda von<br />
670,000 Franken vorhanden, der ganz gut m. diesem<br />
Zwecke verwendet werden könnte. Der Kanton<br />
Aarg.au hat die Erweiterung unter bedeutend schwierigeren<br />
Verih'ältnässen durcflugeführt. Im Kanton Luzern<br />
wären keine ao groasen Erdbewegungen vorzumeihmen<br />
und auch keine 8^12^3016^ und Brükken<br />
zu bauen, wie das dem HaHwilersee entlang<br />
notwendig war.<br />
Es wäre sehr au begrüssen, wenn mit diesen<br />
Erfweiterungsarheiten auf luzernischer Seite noch<br />
in diösem Jahre begomnem werden könnte. R.<br />
Zum Artikel<br />
schreibt uns:<br />
Die Seetalstrasse<br />
«Bussenverfügung;». Man<br />
Wegen, angeblich zu schnellen Fahren» (46 km)<br />
durch, die Ortschaft Beuggen bei bad. Rheinf&lden<br />
wurde ich letzthin mit 15 Mark geibüsst. Auf meine<br />
Beschwerde beim Bezirksamt Säeklngen erhalte ich<br />
folgenden erfreuilichG
AUTOMOBTL-REVtnB<br />
N^u«» Alut«» •!«€»!» I« ü» dc^ra Rettunsfesdienst'<br />
Der _ neugegriindete internationale Rettungsdienst, Sitz in London, hat für Berlin ein neuartiges Automobil<br />
in den Verkehr gestellt. Das Fahrzeug gleicht in seiner Form einem Boot, um den Vorübergehenden<br />
den Anblick eines Kastens oder gar eines Sarges zu ersparen. Das Fahrzeug ist mit<br />
allen in Frage kommenden Rettungsgeräten ausgerüstet und kann ausser ein bis zwei Patienten noch<br />
zwei Personen befördern.<br />
Oben: in den Strassen Berlins; unten: die Innenansicht des Rettungswagens.<br />
gen gemacht. Sie stellt das Automobil in<br />
ihren Dienst und eröffnet einen Autokurs<br />
Bulle, Charmey, Jaun, Boltigen, wodurch<br />
nach 20jährigem Unterbruch das Simmental<br />
wieder mit dem Jaun- und Qreyerzerland<br />
wenigstens während der Sommerszeit verbunden<br />
wird. Damit wären die beiden Tä-<br />
Aus dem Simmental. Ein treffliches Beispiel<br />
für die Zusammenarbeit von Automobil ler einander wieder näher gebracht. Nicht<br />
und Eisenbahn gibt uns die Societe des Chemhis<br />
de Fer electrique La Gruyere. Densetzen, nicht nur werden gewiss die Märkte<br />
nur wird ein regerer Austauschverkehr ein-<br />
Gedanken, den wir an dieser Stelle immer stärker belebt werden, sondern auch der<br />
wieder propagiert haben, hat sie sich zu ei- Touristenverkehr dürfte einen bedeutenden<br />
Zuwachs erfahren, bildet doch eine Fahrt<br />
über den Jaunpass etwas vom Schönsten<br />
und ist damit jedermann Gelegenheit geboten,<br />
von Bern aus die schöne Rundreise<br />
Freiburg, Greyerz, Boltigen, Thun zu gemessen.<br />
K.<br />
Die Bodensee-Autofähre wird ausprobiert.<br />
Das von Verkehrsinteressenten beidseitig<br />
des Bodensees lebhaft begrüsste Projekt einer<br />
Autofähre wird nun doch nach Beseitigung<br />
zahlreicher Schwierigkeiten und vielfach<br />
erfolgter Verschiebung endlich zur<br />
Wirklichkeit. Die stattliche Fähre «Konstanz»,<br />
die in Kürze den Dienst zwischen<br />
Meersburg und Staad aufnehmen wird, hat<br />
bereits ihre erste Probefahrt absolviert.<br />
Dank ihren reichlichen Ausmassen von 32 m<br />
Länge und 9 m Breite wird sie auf einer<br />
einzigen Fahrt bis zu 15 Automobilen und<br />
50 Personen übersetzen können. Der Antrieb<br />
erfolgt durch zwei kräftig dimensionierte<br />
Dieselmotoren. Die 4,5 km messende Ueberfahrt<br />
wird den Automobilisten nunmehr das<br />
zeitraubende Umfahren der nördlichen Seezunge<br />
ersparen und gleichzeitig Erleichterungen<br />
in der Passkontrolle bringen. Z.<br />
Die Verkehrstafehi de s Schweiz. Städteverbandes<br />
in St. Gallen. Bereits im März<br />
dieses Jahres entschloss sich erfreulicherweise<br />
auch der Stadtrat von St. Gallen für<br />
die Regelung des Verkehrs zukünftig die<br />
nach den Vorschlägen des Städteverbandes<br />
ausgearbeiteten Verkehrstafeln einzuführen.<br />
Nunmehr hat das Polizeiinspektorat bekanntgegeben,<br />
dass bei der Anbringung neuer oder<br />
bei Ersatz bereits bestehender Tafeln nur<br />
noch die, den meisten Motorfahrzeugführern<br />
schon geläufigen, blauen und roten Tafeln<br />
mit entsprechenden weissen Zeichen zur<br />
Verwendung gelangen werden. Damit erfährt<br />
der Stadtratsbeschluss auch seine praktische<br />
Durchführung. Hoffentlich folgen die noch<br />
zögernden Stadt- und Gemeindebehörden<br />
bald nach. Z.<br />
Aus dem Kanton Appentell wird uns geschrieben<br />
: Als alter Fahrer und Abonnent Ihrer <strong>Zeitung</strong><br />
möchte ich Ihnen die Sachlage im Kanton<br />
Appenizell A.-R. schildern, wie sie ist und auf einen<br />
Fehler hinweisen, der albgeschafft werden sollte.<br />
Die Reklamationen dürften vermieden werden,<br />
wenn den Autlern die vom Ausland erlaubten Ge-<br />
die Echtheit seiner Unterschrift in einwandfreier<br />
schwindigkeiten genau eingeprägt würden. In 95Weise fesgestellt. Eine solche Fahrbewilligung kann<br />
Fällen von 100 sind es sicher Ausländer, die ihre daher von der Post nach A 1, Nr. 625 nicht als gültiger<br />
Ausweis zum Bezug eingeschriebener Postsen-<br />
Spritztouren durch unsern Grenzkanton machen,<br />
auf keine Vorschriften achtend und die anständigen<br />
Fährer diskreditierend.<br />
Echtheit der Unterschrift von einer für die öffentdungen<br />
anerkannt werden, es sei denn, dass die<br />
Es sollte jedem über die Grenze kommenden liehe Beurkundung zuständigen Aimtsstelle (Nota-*<br />
Fahrer von der Grenzpolizei ein Plakat auf die riat usw.) besonders beglaubigt wurde, wie dies für!<br />
Windschutzscheibe geklebt werden, das ihm über<br />
die Zeit, da er in nnserm Lande die kastenlose<br />
<strong>1928</strong> -;: N1M<br />
Gastfreundschaft geniesst, auch die erlaubten.<br />
Fahrgeschwindigkeiten ' vor Augen hält.<br />
Wie verhält es sich eigentlich mit dem Einschreiben<br />
von Bussen, die über Ausländer verhängt<br />
werden ? Werden diese im Auslande erhoben<br />
?<br />
Soviel mir bekannt ist, ging der Wunsch nach<br />
Sanierung von der Regierung an die Gemeinden,<br />
und da bis heute der Kanton Appenzell A.-R.<br />
nicht als autoinobilfeindlich, sondern im gegenteiligen<br />
Sinne bekannt war, wird auch fernerhin<br />
ein anständiger Fahrer keine Gefahr bei uns<br />
laufen,' den rasenden Ausländern darf aber mit<br />
Fug und Recht einmal Anstand beigebracht werden.<br />
E. H.<br />
Fahrausweis beim Postschalter. Das<br />
Rechtsbureau der Oberpostdirektion teilt uns<br />
mit:<br />
In Nr. 50 Ihres geschätzten Blattes, vom 12.<br />
Juni <strong>1928</strong>, beklagt sich unter der Ueberschrift «Aus<br />
dem Leserkreis» ein Einsender Fr. K. darüber, dass<br />
die Post den Führerausweis für Motorfahrer nicht<br />
als Ausweis anerkenne für den Bezug von eingesöhriefbenen<br />
Postsachen aan Schalter. Wir beehren<br />
uns, Ihnen folgendes mitzuteilen:<br />
Mit un-s-enm Schreiben Nr. 646.4.4 vom 29. September<br />
1S27 baiben wir der Automoibilpresse, darunter<br />
auch Ihrem Blatte, einen Abzug des Postund<br />
Telegraphen-Amtsblattes Nr. 111 von 1927, das<br />
wir auch diesem Schreiben wieder beilegen, übersandt,<br />
worin auseinandergesetzt ist, warum die Postverwaltung<br />
die Fahrbewilligungen für Auto- und<br />
Motorradfahrer nicht ohne •weiteres als Postau»-<br />
weis anerkennen kann. Diese iFührerausweise könnten<br />
nur dann zum Bezüge von einigeseihriebenea<br />
Postsendungen anerkannt werden, wenn die Echtheit<br />
de-r Unterschrift des Inhabers von einer für<br />
die öffentliche Beurkumdoing zsuständigen Amtsstella<br />
'(Notariat usw.) begiwuMgt wäre.<br />
Die betreffende Verordnung lautet:<br />
«Nach § 97 der Postordnung werden eingeschriebene<br />
Postsachen und Geldbeträge an Personen, die<br />
dem Postpersonal nicht oder nicht genügend bekannt<br />
sind, nur gegen Nachweis ihrer Identität ausgeliefert.<br />
Dieser Nachweis kann u. a. geleistet werden<br />
durch eine Po-staus'wei-sfcarte oder durch eime<br />
andere, von einer öffentlichen Amtsstelle ausgehende<br />
oder boglaiubigte Ausweisschirilt.<br />
Mit der zunehmen den Anzahl von Motorfahrzeugen<br />
mehren sich die Fälle, wo die Fahrbewilligung<br />
der Auto- und Motorradfahrer als Postausweis<br />
zum Bezug eingeschrielbener Postsachen verwendet<br />
werden will.<br />
Durch die Faihrbewilligung wird bezeugt, dass<br />
die Person, deren Photasraphie im Ausweis eingeklebt<br />
ist und die ihre Unterschrift beigefügt hat,<br />
die Fähigkeit zur Führung eines Motorfahrzeuges<br />
erlangt hat. Bei de>r Ausstellung der Fahnbewilügung<br />
durch die kantonalen AmtssteHen wird aber<br />
in der Regel weder die Identität des Inhabers noch<br />
•GeaerailaboMierniente der schweizerischen Transport«)<br />
anist alten vorigeschrieben ist (A 1, Nr. 624 c). ><br />
Nur durch nachträgliche Anbringung<br />
einer Vierradbremse verstärken Sie Ihre<br />
Bremsen so, dass Sie auch im entscheidenden<br />
Falle, wo alles davon abhängt,<br />
sicher sind. Alles andere ist Notbehelf.<br />
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No 56 - <strong>1928</strong><br />
ÄUTOMOBIL-REVUE<br />
• •<br />
Für die Studebaker- und Erskine-Six-Automobile ist für<br />
Bern die Kantonsvertretung zu vergeben.<br />
Deshalb veranstaltet die Firma Marcel Addor, distributeur<br />
g&ieral pour la Suisse, einen Vorführungstag in<br />
Bern (Hotel Schweizerhof)<br />
am Mittwoch, den 4 Juli <strong>1928</strong><br />
Es werden alle Studebaker- und Erskine-Modelle gezeigt.<br />
Inhaber grösserer Automobil-Firmen und Finanzleute, die<br />
sich für diese lukrative Vertretung interessieren, sind gebeten,<br />
am 4. Juli (womöglich vormittags) im Hotel<br />
Schweizerhof ihre Anwesenheit zu melden.<br />
Studebaker nennt sich Freund seiner Vertreter. Das Werk<br />
unterstützt und hilft verkaufen. Es liegt auch niemals in<br />
seiner Politik, die Verbindung mit einmal bewährten Geschäftsfreunden<br />
zu lösen. Aus diesen Gründen und weil es sich<br />
um hochgeschätzte Erzeugnisse d. amerikanischen Automobil-<br />
Industrie handelt, ist diese Vertretung begehrenswert.<br />
MARCEL ADD<br />
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94, Rue du Rhone<br />
^r-,*L'<br />
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Verkaufssteigerung.<br />
Herr HERMANN STUBER, Autogarage in Lyss, bringt<br />
Samstag den 7. Juli künftig, nachmittags 2 Uhr, lim<br />
Gasthof zum „Bären" in Lyss wegen Wegzug an eine<br />
freiwillige und öffentliche Kaufssteigerung:<br />
1 Wohngebäude mit Autogarag«<br />
Werkstatt und Benzintankanlage, nebst Hausplatz, »Gemüse-<br />
u. Ziergarten von 9,61 Aren im Oberdorf zu Lfyss.<br />
Brandversicherung Fr. 14;000. Grundsteuerschatzung, Fr.<br />
16,020, Wasser, Licht, Kraft und Telephon, Platz izum<br />
Einstellen von 10—12 Autos. Zubehör: Motor mit Transmission,<br />
Schraubstöcke, Werkbänke etc.<br />
Auf dieser Besitzung wurde bis dahin eine Auto-Reparaturwerkstätte<br />
betrieben. Sie eignet sich auch für jjedes<br />
andere Gewerbe.<br />
Nach dieser Steigerung kommen ferner in Ausrufj:<br />
1 Skatauto mit Brücke, gut erhalten, 1 Martin i-Wa<br />
Distribtateurs:<br />
eil vernamen:<br />
Bessert & Enacli, Geneve.<br />
In grosser aufblühender Gemeinde,<br />
Bezirkshauptort, gutgehendes, neues<br />
und gut eingerichteter<br />
Furrer & Fils<br />
Ouctiy - Lausanne<br />
represtwlis par:<br />
Q. Brivio & Qo.; Lugano<br />
mit Hgarage<br />
Reparatur -Werkstätte<br />
einzige am Platz und für die umliegenden Gemeinden.<br />
Fragliches Objekt ist freistehend, mit Vergrösserungsmöglichkeiten,<br />
grosser Obst- und Gemüsegarten beim Hause.<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 3 Juli <strong>1928</strong><br />
T3E3OJE3C3XriI5L<br />
Die verschiedenen Schaltungen.<br />
Die konstruktive Entwicklung des Kraftfahrzeuges-<br />
steht gerade in neuester Zeit sehr<br />
stark unter dem Zeichen der Normung. Und<br />
das ist gut so, denn wir können uns den<br />
Luxus einer fast unübersehbaren Vielgestaltigkeit<br />
aller konstruktiver Einzelteile unserer<br />
modernen Kraftfahrzeuge nicht mehr gestatten,<br />
einmal weil sie die Produktion unnötig<br />
und übermässig verteuert, weiter weil sie<br />
die Bedienung und Wartung der Fahrzeuge<br />
ausserordentlich erschwert, was im'Hinblick<br />
auf die immer grösser werdende Zunft der<br />
technisch verhältnismässig wenig durchgebildeten<br />
Durchschnittsfahrer nicht vorteilhaft<br />
erscheint.<br />
Wir haben eine Normung der Kugel- und<br />
Rollenlager erlebt, weiter eine Normalisierung<br />
der Reifen, letztere allerdings erst seit<br />
kurzem, weiter eine Normalisierung der Felgen,<br />
Naben und weiterer Einzelheiten am<br />
Kraftfahrzeuge, so dass auch auf diesem<br />
Gebiete zweifellos mehr und mehr Licht<br />
wird.<br />
Ein Wagendetail allerdings, das gerade zu<br />
den wichtigsten in der Führung des ganzen<br />
Wagens gehört, ist bisher von seiten der<br />
Normungsausschüsse noch gänzlich unbeachtet<br />
geblieben, obwohl auch gerade liier<br />
Gründe genug vorhanden sind, eine nachhaltige<br />
Vereinheitlichung anzustreben. Wir<br />
meinen hier die Schaltung.<br />
Auf dem Gebiete der Schaltung herrscht<br />
noch vollkommene Anarchie und fast jeder<br />
Konstrukteur beschreitet hier seine eigenen<br />
Wege, so dass ein Chaos im Schaltschema<br />
der modernen Wagen zustande kommt, vor<br />
dem es dem Anfänger notgedrungenerweise<br />
grausen muss.<br />
Angenommen nun der Neuling hat auf irgendeinem<br />
Wagen über 10 St. PS in der<br />
Fahrschule die Fahrkunst einigermassen erlernt,<br />
so hat er sich eine ganz bestimmte<br />
Taktik im Schalten angewöhnt. Die meisten<br />
älteren Typs der grossen Klassen weisen,<br />
soweit es sich um europäische Wagen handelt,<br />
Rechtsschaltung und zwar mit in Kulissen<br />
laufendem Schalthebel auf. Werden<br />
neuerdings auch die grossen Wagen vielfach<br />
mit Linksinnenschaltungen gebaut, so kann<br />
man von den Fahrschulen eben doch nicht<br />
verlangen, dass sie für: die Anfänger »sich,<br />
gerade die neuesten Wagen anschaffen.<br />
Nun hat sich also der Neuling angewöhnt,<br />
mit der rechten Hand den Schalthebel nach,<br />
vorwärts oder rückwärts in gerader Richtung<br />
zu bewegen, allenfalls ihn noch seitlich<br />
hin- und herzuschieben. Er hat einwandfrei<br />
das Schalten gelernt und bringt die<br />
Zwei Arten Schaltungen:<br />
Links eine Knüppel-, rechts eine Kulissenschaltung.<br />
hn<br />
räder ohne übermässiges Geräusch in gegenseitigen<br />
Eingriff. Mit dem Führerschein in<br />
der Tasche kommt er nun auf seinen Wagen<br />
und ist mit einem Male sehr •erstaunt, tfass<br />
die Sache gar nicht klappen will.<br />
Schon, dass er nun links, statt rechts<br />
schalten muss, ist für ihn anfänglich sehr<br />
unangenehm. Dann sieht die Sache überhaupt<br />
so ganz anders aus, denn er ist unversehens<br />
von der Kulissen-zur Knüppelschaltung übergegangen.<br />
Noch schlimmer wird die Sache<br />
vielleicht, wenn er zum Beispiel einen kleinen<br />
linksgesteuerten Wagen hat, der mit<br />
seiner Linkssteuerung allerdings auch die<br />
zur rechten Hand liegende Mittelschaltung<br />
hat, gleichzeitig aber nicht in der Kulisse<br />
und übers Kreuz, sondern in einer Reihe geschaltet<br />
wird. Gerade in diesem Fall will- es<br />
dann überhaupt nicht gehen, weil eine Reihenschaltung<br />
mit der Kulissenschaltung überhaupt<br />
nichts mehr gemeinsam hat, es sei<br />
denn den einen Punkt, dass man eben beim<br />
Umschalten genau so gut auskuppeln muss<br />
wie in den anderen Fällen auch.<br />
Bleiben wir nun einmal bei dem Falle der<br />
Linksmittelschaltung in Knüppelform überhaupt.<br />
Da gibt' es ausserofdentliche Varianten<br />
In der Schaltfolge, die sich für den Anfänger<br />
und auch für den erfahrenen Fachmann,;<br />
wenn dieser zum ersten Male auf einen<br />
Wagen mit ihm ungeläufiger Schaltweise<br />
kommt, recht unangenehm bemerkbar<br />
machen.<br />
Im grossen und ganzen wird der Fahrer<br />
bei Kulissenschaltung wohl selten einmal<br />
Gefahr laufen, .unversehens in den Rückwärtsgang,<br />
zu kommen, es sei denn, dass er<br />
gewohnt ist, mit dem auf dem Schalthebel<br />
befindlichen Knopf zu arbeiten, falls dieser<br />
zur Verriegelung jedes einzelnen Ganges<br />
dient, wie es vor noch nicht allzu langer Zeit<br />
bei vielen Wagen der Fall war. Kann man<br />
denn beispielsweise auf den neueren Wagen,<br />
nicht den neuesten Volkstyp, so konnte es<br />
einem passieren, dass man beim gewohnheitsmässigen<br />
Drücken auf den Knopf doch<br />
in .den Rückwärtsgang hineinrutschte, weil<br />
dieser Knopf nur die Verriegelung des Rückwärtsganges<br />
bewirkte und der Rückwärtsgang,<br />
sowie der erste und zweite Gang in<br />
einer gemeinsamen Kulisse lagen. Wie in allen<br />
Fällen bei ungewohnter Schaltung heisst<br />
es dann natürlich auch hier aufpassen.<br />
Nehmen wir einen weiteren Fall, und zwar<br />
vergleichsweise Y und Z. Beide Wagen habenMittelschaltung,<br />
nur mit "dem Unterschiede,<br />
dass Z Rechtssteuerung hat, dass<br />
man den Schalthebel also mit der linken<br />
Hand bedienen muss, während X Linkssteuerung<br />
besitzt, so dass die Schaltbewegungen<br />
mit dem rechten Arm ausgeführt<br />
werden müssen. Beide Wagen haben Dreiganggetriebe,<br />
d. h. drei Gänge nach vorwärts<br />
und einen nach rückwärts. Ist der<br />
Sitz der verschiedenen Gänge in den vier<br />
Eckstellungen bei beiden Wagen schon gänzlich<br />
verschieden, — so ist der Rückwärtsgang<br />
beim X noch besonders mittels einer<br />
mechanischen Vorrichtung verriegelt, so dass<br />
N°5S<br />
II. Blatt<br />
BERN, 3. Juli <strong>1928</strong><br />
man nur unversehens; hr den Rückwärtsgang<br />
hineinrutschen kann, wenn man es vergessen<br />
hat, den Riegel vorzuschieben, — so hat<br />
Z keine Verriegelung des Rückwärtsganges.<br />
Da kann es im Anfang natürlich schon einmal<br />
passieren, dass ein nervöser Fahrer unversehens<br />
mit dem Schalthebel beim Umschalten<br />
vom ersten, dem Rückwärtsgang<br />
gegenüberliegenden Gang hinüber zum neben<br />
dem Rückwärtsgang liegenden zweiten<br />
Gang in die falsche Richtung kommt, was<br />
übrigens auch schon sehr bekannten und<br />
siegreichen Rennfahrern in der Hitze des Gefechtes<br />
passiert sein soll. Trotzdem ist die.<br />
Sache bei einiger Uebung und vor allem bei<br />
Vorsicht und Gefühl bei allen Schaltbewegungen<br />
lange nicht so bedenklich, wie es<br />
dem Neuling vielleicht auf den ersten Blick<br />
Eingravierimg oder<br />
Anzeiehnung des Schaltscheinas<br />
auf dem<br />
Scäalthebelknopf<br />
scheinen mag. Es geht alles, und auch die<br />
Knüppelschaltung mit utiverriegeltern Rückwärtsgang<br />
besitzt ihre Annehmlichkeiten und<br />
Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen<br />
sind.<br />
Wir wollen mit diesen Vergleichen keiner<br />
der genannten Schaltungen Nachteile vorwerfen,<br />
sondern wir wollten lediglich an<br />
Hand dieser Beispiele erläutern, wie schwierig<br />
es manchmal ist, einen an sich schon ungewohnten<br />
Wagerr zu fähren. • Wie häufig<br />
kommt es gerade für Angestelite, von Grossgaragen<br />
vor, Wagen verschiedenster Bauart<br />
und Stärke zu ihren Besitzern, die vielleicht<br />
Selbstfahrer sind, zu bringen oder sie<br />
von dort zu holen. Meist verfügen diese<br />
Leute ja über eine grosse Fahrpraxis und<br />
auch über das nötige Gefühl, aber keiner<br />
von ihnen wird bestreiten können, dass mam<br />
durch eine ..gänzlich ungewohnte Schaltfolge<br />
infolge Aufgabe der Vertretung zu<br />
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!bei aller Vorsicht noch einmal in kritische<br />
Situationen gelangen kann, die man auf einem<br />
•Wagen mit gewohnter Schaltung ohne<br />
weitere Schwierigkeiten gut hätte vermeiden<br />
können.<br />
Wie unglaublich verschieden, nämlich die<br />
Kulissen- sowohl als auch die Knüppelschaltung<br />
sein kann, geht aus den beiden bildlich<br />
wiedergegebenen Zusammenstellungen der<br />
Schaltfolge hervor. Da wird auch der grünste<br />
Anfänger sofort die grossen Schwierigkeiten<br />
erkennen können und der erfahrene Praktiker<br />
ersieht sofort alle Nachteile dieser Vielgestaltigkeit,<br />
wenn er sich an die Eigenart<br />
jeder Getriebekonstruktion und jedes Wagens<br />
beim Umschalten erinnert.<br />
Vielfach hat der Konstrukteur versucht,<br />
dem Fahrer die Sache dadurch zu erleichtern,<br />
dass er die einzelnen Kulissen mit<br />
Nummern versah, oder indem er bei Knüppelschaltung<br />
das Schaltschema in den Knopf<br />
des Knüppels eingravierte. Dieses Verfahren<br />
ist an und für sich nicht unpraktisch» lasst<br />
sich aber nur dann anwenden, wenn Schaltknopf<br />
und Kulissen in guter Sichtlinie des<br />
Fahrers liegen. Dies ist aber nicht bei allen<br />
Wagen der Fall und gerade Sportwagen<br />
zeigen in dieser Beziehung meist eine so<br />
verdeckte Anordnung, dass dieses Einzeichnen<br />
der Gänge nicht viel Zweck hat.<br />
- Einen praktischen Wert haben solche<br />
Scha'Itschemata, gleichgültig, ob sie nun unten<br />
an den Kulissen, am Schalthebelknopf<br />
oder gar am Instrumentenbrett angebracht<br />
sind, wie man es auch hin und wieder findet,<br />
lediglich für unsicher und ganz vorsichtig<br />
und langsam fahrende Anfänger. Der ältere<br />
Fachmann schaltet doch lediglich nach dem<br />
Gefühl und es wäre auch ganz falsch, wenn<br />
er im Stadtverkehr bei flotter Fahrt sich<br />
erst durch das Betrachten der Kulissen, des<br />
Schalthebelknopfes oder des Instrumentenbrettes<br />
seine Aufschlüsse zum richtigen<br />
Schalten holen wollte. Wenn man dann unmittelbar<br />
nacheinander Wagen mit verschiedenartiger<br />
Schaltung fahren muss, hilft eben<br />
hier nichts weiter, als grösste Vorsicht.<br />
Bei einigermassen gutem Willen Hesse sich<br />
aber gerade die Schaltfolge sehr gut vereinfachen.<br />
Wir gehen noch gar nicht zu weit,<br />
dass wir sagen, man solle die jüngere Knüppelschaltung<br />
ein für alle Mal der Kulissenschaltung<br />
vorziehen. Beide haben ihreVorimd<br />
Nachteile, obwohl die Annehmlichkeiten<br />
'der meist als Mittelschaltung ausgebildeten<br />
Knüppelschaltung ganz unverkennbar sind.<br />
Wir stehen aber auf dem Standpunkt, dass<br />
T<br />
man beide Schaltarten durch internationale<br />
Verständigung der Normungsausschüsse vollkommen<br />
vereinheitlichen könnte in der Weise,<br />
dass die Schaltfolge jeweils bei beiden Ausführungsarten<br />
stets die gleiche bliebe, was<br />
noch dahingehend ausgedehnt werden könnte,<br />
dass man die Schaltfolge der Knüppelschaltung,<br />
also die Lage der einzelnen Gänge, unbedingt<br />
auch der Kulissenschaltung im<br />
Grundprinzip angleichen könnte. Ein Unterschied<br />
bestände dann lediglich darin, ob<br />
man drei oder vier Vorwärtsgänge vorsieht.<br />
Diese Variation, die natürlich geradeso gut<br />
bei der Knüppelschaltung wie auch bei der<br />
Kulissenschaltung möglich ist, müsste natürlich<br />
entsprechende Berücksichtigung finden.<br />
wlt.<br />
Ein neuer Kompressor-Typus.<br />
Die Kompressoren, oder Gasverdichter,<br />
welche den Druck der irischen Gase erhöhen,<br />
werden immer zahlreicher auf Automobilen<br />
und sogar Motorrädern eingebaut.<br />
Durch deren Gebrauch werden die Zylinder<br />
besser und mit einem dichteren Gemisch<br />
ausgefüllt, was natürlich eine bemerkenswerte<br />
Leistungserhöhung zur Folge hat.<br />
Alan sah dessen Nützlichkeit schnell ein und<br />
so wurden sie bald unentbehrlich, besonders<br />
im Flugzeugbau, weil die dort verwendeten<br />
Motoren in luftärmeren Zonen ebensogut<br />
müssen arbeiten können wie auf dem Prüfstand.<br />
Dies ist nur möglich durch den Einbau<br />
eines Verdichters in der Saugleitung,<br />
welcher die durch den verminderten Luftdruck<br />
bedingte schlechtere Füllung der Zylinder<br />
kompensiert.<br />
Die Kompressoren werden fast ausschliess*<br />
lieh durch den Motor selbst angetrieben und<br />
absorbieren eine bemerkenswerte Leistung<br />
— davon ausgenommen die Flugzeugkompressoren.<br />
Dieser grosse Kraftverbrauch<br />
musste logischerweise die Konstrukteure auf<br />
den Gedanken bringen, die bis jetzt vollständig<br />
unbenutzte Schlussexpansion und Auspuffgeschwindigkeit<br />
der verbrannten Gase<br />
zu verwerten. Die in der Flugzeugtechnik<br />
angewendeten Turbo-Kompressoren beruhen<br />
auf diesem Prinzip und erhöhen die Leistung<br />
des Motors in ganz beträchtlicher Weise<br />
ohne dafür dessen Arbeitsvermögen zu vermindern,<br />
Auf solche Weise arbeitende Gasverdichter<br />
wurden bis jetzt für das Automobil und<br />
Motorrad nicht gebaut. Unlängst aber konstruierte<br />
ein englischer Ingenieur den unten<br />
abgebildeten Kompressor. Die mit diesem<br />
Apparat ausgeführten Versuche fielen über<br />
Erwarten günstig aus, so dass mit dessen<br />
Serienfabrikation sofort angefangen wurde<br />
und wir heute auf dem Markt einen ganzen<br />
Satz solcher Turbo-Kompresoren für jeden<br />
Zylinderirthalt und jede Motorleistung richtig<br />
vorfinden. Seine Konstruktion ist einfach,<br />
sehr widerstandsfähig und seine kleinen<br />
Abmessungen erlauben dessen Einbau<br />
und Abnahme in einigen Handgriffen. Seine<br />
Hauptbestandteile bilden die auf zwei Kugellagern<br />
drehende Welle, an deren Enden je<br />
ein Schaufelrad aufgekellt ist, das eine die<br />
Turbine und das andere der eigentliche Kompressor.<br />
In der Auspuffleitung, deren Querschnitte,<br />
um eine möglichst grosse Ausströ-<br />
Der neue<br />
Whito Turbo-Kompressor.<br />
1 Aiispuffleitung; 2 Turbinenrad;<br />
3 Kühlwasser«<br />
Umlauf; 4 Motorsaugleitung<br />
5 Ventilator; 6 Eintritt der<br />
vom Vergaser kommenden<br />
und vom Vontilator angesaugten<br />
Gase.<br />
±»ÄO<br />
au<br />
mutigsgeschwindigkeit der verbrannten Oase<br />
ohne Erzeugung schädlichen Gegendruckes<br />
und Wirbel, zu erzielen, sorgfältig berech- 1<br />
net wurden, befindet sich die kleine, in uttserer<br />
Figur rechts abgebildete Aktionstufbine.<br />
Das nach der Pelton-Bauart ausgebildete<br />
Aktionsrad wird durch die ausströmenden<br />
Gase in schnelle Umdrehung versetzt. 1<br />
Dieser Teil des Kompressors wird der grossen<br />
Hitze wegen, welcher er ausgesetzt isf,<br />
mit Wasser gerkühlt. Wie schon gesagt, ist<br />
der Ventilator ein Schaufelrad» welches das<br />
Gasgemisch durch Zentrifugalkraft in die<br />
Saugleitung hineingepresst. Dasselbe wird<br />
also vom Zentrum des Rades; eingesaugt und<br />
radial ausgeschwungen.<br />
Diese schnelle Rotation, von einer ».energischen<br />
Mischung begleitet, begünstigt in hohem<br />
Masse die Verflüchtigung der Benzindämpfe<br />
und deren inniger Vermengung mit<br />
der Luft* Die durch die grosse Umdrehungszahl<br />
erzeugte Hitze, trägt noch dazu bei, ein,<br />
zur Speisung des Motors, besseres Gasgemisch<br />
zu liefern.<br />
Unsere Figur zweigt in treffender Weise die<br />
sinnreiche Konstruktion dieses interessanten<br />
Apparates. Ein grosser Vorteil dieses Kompressortypus<br />
ist sicherlich dessen Eignung<br />
zum leichten Einbau ohne spezielle Montage<br />
auf den meisten heutigen Motoren. Wlt.<br />
Schmierung des Getriebes. Das Schmiermittel<br />
soll im Getriebe hauptsächlich zwei<br />
Anforderungen genügen: Es muss die Reibung<br />
der Zahnräder möglichst verringern<br />
und es darf durch seine Zähflüssigkeit dem<br />
rotierenden Teilen keinen wesentlichen Widerstand<br />
entgegensetzen. Der ersten Anforderung<br />
entspricht fast jedes, eine genügende<br />
Schmierfähigkeit aufweisende Oel oder Fett.<br />
Fett ist zwar unvorteilhafter, weil es von<br />
den Zahnrädern weggeschleudert wird und<br />
dann eventuell nicht mehr oder nur mehr<br />
sehr spärlich zu diesem gelangt. Vermischt<br />
man es aber mit Oel, so wird diese Schwie-*<br />
rigkeit behoben. Die Schmierfähigkeit von<br />
Oel allein genügt ebenfalls und die Zuverlässigeit<br />
einer reinen Oelschmierungistgrösser<br />
als die jeder andern Schmierungsart,<br />
weil das Oel in alle Fugen eindringt. Leider<br />
sind aber selbst noch heute viele Getriebekasten<br />
zu wenig gut abgedichtet, als dass<br />
man ohne grössere Oelverluste reine Oelschmierung<br />
anwenden könnte.<br />
Der Widerstand, den ei» nicht flüssiges<br />
Schmiermittel wie Fett verursacht, ist viel<br />
grösser als man allgemein annimmt. Man!<br />
vergegenwärtige sich aber, dass in einem<br />
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Wechselgetriebe das Schmiermittel fortwährend<br />
zwischen zwei oder mehrere gegeneinander<br />
kommende Zahnräder eingequetscht<br />
wird. Wenn man annähme, dass er sich<br />
anstatt der halbfesten um feste Materialien<br />
handelte, die fortwährend zwischen die<br />
Zähne zweier Zahnräder eingeschoben würden,<br />
so begreift man, dass dadurch eine<br />
starke Bremsung eintreten kann. Eine andere,<br />
allerdings geringere Reibung kommt<br />
noch dadurch zustande, dass die Zahnräder<br />
überhaupt in einem Bad halbflüssigen Materials<br />
rotieren. Würde man die Zahnradscheiben<br />
noch etwas vergrössern, so hätte<br />
man die schönste Flüssigkeitsbremse, wie<br />
sie zum Abbremsen des Motors auf dem<br />
Prüfstand zur Anwendung kommt. Die'<br />
Bremswirkung des Schmiermittels ist kleiner,<br />
je dünnflüssiger es ist. Natürlich darf<br />
man auch in dieser Beziehung nicht zu weit<br />
gehen. Ein zu dünnflüssiges Schmiermittel<br />
bildet keinen Oelfilm zwischen den zwei<br />
aufeinander gleitenden Metallflächen, womit<br />
deren Abnützung sehr gross und die Geräuschbildung<br />
sehr stark ist.<br />
Es ist eine bekannte Tatsache, dass die<br />
Wechselgetriebe und das Winkel- und Differentialgetriebe<br />
bei Rennwagen nur mit<br />
dünnem Oel geschmiert werden, damit die<br />
Bremswirkungen des Schmiermittels wegfallen.<br />
Dort handelt es sich aber höchstens<br />
um ein paar hundert Kilometer, die zu<br />
durchfahren sind, und die Abnützung und das<br />
geräuschvolle Arbeiten spielen keine Rolle.<br />
wlt.<br />
Klappern der Leichtmetallkolben. Die einzige<br />
Schwierigkeit mit den Aluminiumkolben<br />
besteht in der Berechnung des unteren und<br />
oberen Durchmessers. (Ein Kolben ist immer<br />
konisch.) Der Ausdehnungskoeffizient des<br />
Aluminiums beträgt 0,000023, wogegen wir<br />
für Gusskolben schon viel weniger haben,<br />
nämlich nur 0,000011. Das heisst für einen<br />
Kolben von 124 mm Bohrung findet man als<br />
oberen Durchmesser 122,8 mm und für den<br />
unteren 123,5 mm. Ein Aluminiumkolben soll<br />
im kalten Zustande vollständig anschliessen,<br />
damit er, einmal erhitzt, den Zylinder gut<br />
abschliesst. Daher kommt das Klappern,<br />
wenn der Motor längere Zeit geständen hat<br />
und kalt ist. Wenn sich der Kolben erwärmt,<br />
verschwindet dieses Geräusch, wie Sie<br />
wahrgenommen haben, was gerade ein Zeichen<br />
dafür ist, dass der Kolben gut passt.<br />
Der Sachverhalt ist also ganz normal und,<br />
wie gesagt, ungefährlich. Vielfach kommt der<br />
Fall vor, dass der Kolben zu stramm sitzt,<br />
da er im kalten Zustande eingeschliffen wird.<br />
In diesem Falle verliert der Motor von seiner<br />
Leistung infolge zu grosser Reibung auf<br />
der Zylinderwand. Es sind die Kolben<br />
herauszunehmen und genau nachzusehen,<br />
bar ist an der Farbe der Politur. Das Spiel,<br />
sofern die Kolben ungefähr 100 mm Bohrung<br />
haben, soll oben 1 mm und unten 0,15 mm<br />
betragen.<br />
wlt.<br />
Frage 6805. Kopfschmerzen und Erbrechen während<br />
der Fahrt. Ich besitze einea Fünf plätzer-<br />
Innenlenker, mit welchem ich schon seit zwei Jahren<br />
fahre. Jedes Mal aber, wenn ich meine Frau<br />
oder meine zwei Kinder mitnehme, klagen sie über<br />
Kopf- und Magenschmerzen. Können Sie mir sagen,<br />
was da zu machen ist und wie ich ihnen die Fahrt<br />
angenehm machen kann ? U. I. in R.<br />
Antwort: Ich kann ohne genaue Beobachtung<br />
der betreffenden Personen Ihnen nur folgendes mitteilen:<br />
Beim Fahren in geschlossenen Wagen, besonders<br />
zur "Winterszeit, können Uebelkeit, Kopfschmerzen,<br />
Brechreiz und auch Erbrechen auf die schlechte, oft<br />
mit Abgasen verunreinigte Luft im Wagen zurückgeführt<br />
werden; es ist schon mehrfach über Verunreinigung<br />
der Luft im geschlossenen Wagen durch<br />
das so gefährliche Kohlenoxydgas berichtet worden,<br />
so dass die geklagten Beschwerden als Zeichen einer<br />
leichten, beginnenden Vergiftung aufgefasst werden<br />
können.<br />
Bei vielen Leuten treten aber ähnliche Erscheinungen<br />
beim Fahren in offenen oder gut gelüfteten<br />
geschlossenen Wagen auf, so dass als Ursache Verunreinigung<br />
der Luft durch Abgase nicht in Frage<br />
kommt. In diesen Fällen handelt es sich um ähnliche<br />
Störungen wie bei der See- und Eisenbahnkrankheit,<br />
die bei empfindlichen Personen auf Reizerscheinungen<br />
im Nervensystem infolge langdauernder<br />
Erschütterung des Gehirns zurückzuführen sind<br />
und "die auch zu den erwähnten Krankheitserscheinungen<br />
führen.<br />
Darf angenommen werden, dass schlechte und<br />
mit giftigen Abgasen verunreinigte Luft die Ursache<br />
der erwähnten unangenehmen Erscheinungen ist,<br />
inuss während der Fahrt für die Zufuhr frischer<br />
Luft gesorgt werden. In allen andern Fällen empfiehlt<br />
es sich, die bei der See- und Eisenbahnkrankheit<br />
bewährten Mittel anzuwenden, z. B. Mothersills<br />
Seasick-pills, dann das neue deutsche Präparat Vasano.<br />
Genaue Gebrauchsanweisungen liegen den<br />
Packungen immer bei. Dr. H. W. in B.<br />
Frage 6806. Entfernen von Sichbolzen. Ich<br />
wollte kürzlich zwei Stchbolzen am Kurbelgehäuse<br />
meines Motora herausnehmen. Um die Bolzen zu<br />
drehen, spannte ich sie in einen Feilkolben, was<br />
aber zur Folge hatte, dass die Bolzengewinde beschädigt<br />
wurden. Ueberdies ist noch einer der Bolzen<br />
in der Kurbelgehäusowand abgebrochen. Wio<br />
kann ich nun den Rest herausbekommen, und wie<br />
ist in der Zukunft vorzugehen, damit solche Sachen<br />
nicht mehr vorkommen ? M. G. in B.<br />
ÄUTOMOBflU-REVUE <strong>1928</strong> = No 56]<br />
Antwort: Zum Herausbringen des im Gewinde<br />
steckenden Bolzenteils verfahren Sie folgendermasson:<br />
Sie bohren in der Mitte des Bolzenrestes<br />
ein Loch von der Weite des halben Bolzendurchmessers.<br />
In diese Bohrung wird ein harter,<br />
vierkantiger, gegen unten sich verjüngender Metallstab<br />
eingetrieben, der, wenn er gedreht wird, den<br />
Bolzenrest mitnimmt. Mechaniker haben spezielle<br />
derartig aussehende Werkzeuge zum Entfernen abgebrochener<br />
Bolzen. In Ihrem Fall können Sie aber<br />
vielleicht eine alte Feile, d. h. deren vierkantigen<br />
Stiel, dazu benützen.<br />
Aus unserer Abbildung ist es ersichtlich, wie<br />
der noch ganze Bolzen herausgeschraubt wird. Man<br />
schraubt ganz einfach zwei Muttern fest gegeneinander,<br />
wozu man zwei Schlüssel braucht. Die Muttern<br />
sperren sich dann auf dem Bolzenschaft fest,<br />
und an ihnen kann der Bolzen ohne weiteres aus<br />
seinem Gewinde herausgedreht werden. wlt.<br />
Frage 6807. Messingrohr mit Celluloid zu überziehen.<br />
Wie überziehe ich Messingrohr mit Celluloidröhren<br />
und wie befestige ich runde Gelluloidplättchen,<br />
die bei diesen Rohren als Boden dienen<br />
sollen? Ä. H. in F.<br />
Antwort: Um Metallrohre mit Geiluloidf<br />
Öhren zu überziehen, müssen die letzteren im Innendurchmesser<br />
etwa 1 mm schwächer genommen<br />
werden, als der Aussendurchmesser der Metzrilrohre<br />
beträgt. Die Gelluloidröhren werden, dann<br />
auf einem Metalldorn soweit aufgeweitet, dass sich<br />
die Metallrohre bequem hineinschieben lassen. Vor<br />
dem Aufweiten werden die Celluloidröhnen in kochendem<br />
Wasser erweicht; auch der Metalldorn<br />
muss warm sein, damit das Celluloidmateriacl nicht<br />
abgeschreckt wird und sich dadurch nicht aufweiten<br />
lässt. Sind die Metallrohre in die aufgeweiteten<br />
Celluloidröhren eingesteckt, so werden beide<br />
in kochendes Wasser gelegt, etwa 2 bis 3 Minuten.<br />
Die Celluloidröhren laufen dadurch wieder zusammen<br />
und legen sich, da sie etwas enger sind als<br />
die Metallrohre, fest um diese an. Werden durchscheinende<br />
Celluloidröhren verwendet, so müssen<br />
sie nach dem Aufweiten innen sauber gemacht<br />
werden, weil sich sonst die Schmutzflecke nachher<br />
unangenehm bemerkbar machen. Zum Aufkleben<br />
eines Bodens auf die Celluloidröhre muss beim<br />
Ankochen darauf geachtet werden, dass die Celluloidröhre<br />
etwas über das Metallrohr hinausragt.<br />
Soll das Celluloidplättchen eingesetzt werden, etwas<br />
länger, soll es aufgesetzt werden etwas kürzer.<br />
Jedenfalls muss darauf gesehen werden, dass<br />
Boden und Metallrohr nicht haarscharf zusammenstossen,<br />
sondern ein kleiner Zwischenraum zwischen<br />
beiden, bleibt, weil das Gellulüidmaterial immer<br />
noch etwas zusammenschrumpft und dadurch<br />
der Boden abgesprengt würde.<br />
Vor dem Aufkitten, entweder mit Aceton oder<br />
Lösung, muss die Celluloidföhre genau gerade ab-/|geschnitten<br />
oder auf der Drehbank abgestochen' *<br />
werden. Beide Teile, GelMoidröhre und Celluloid-;<br />
plättchen müssen ganz sauber sein, weil sonst dio<br />
Kittfläche schmutzig und unansehnlich, wird. Um<br />
das Plättchen aufzukleben, wird am besten dio<br />
Gelluloidröhre in einein flachen mit Aceton gefüllten<br />
Behälter etwas erweicht und dann das Plättchen<br />
auf- oder eingesetzt. Nach dem Kitten müssen 1<br />
dann die Teile genügend trocken und werden nun'<br />
sauber verfeilt, verputzt und schliesslich nachgeeohliffeai<br />
und eventuell noeih ipoliert. Qhlt. M<br />
Juristischer Sprechsaat o<br />
Anfrage 648. Reparatur-Rechnung. -Ich erlaube<br />
mir, Ihre Gefälligkeit in Anspruch izu nehmen, indem<br />
iclt Sie bitte, beiliegende Rechnung zu prüfen<br />
und mir mitzuteilen, in welcher Höhe nach Ihrer<br />
Ansicht die Forderung gerechtfertigt ist. Zu Ihrer<br />
Orientierung lege ich die gesamte in dieser Angelegenheit<br />
ergangene Korrespondenz hei und bemerke<br />
dazu, dass die Panne in B. ibei ß't. Gallen anläss'lich<br />
einer Autotour im Kt. St. Gallen und Aippenaell eintrat<br />
zufolge Festsibzens eines Kurbelwellenlaigers.<br />
Besonders erwähne ich noch, dass idh bei der<br />
Reparatur stets mitgeholfen oder sogar den grössern<br />
Teil der Arbeit selbst geleistet habe. Ebenfalls erwähne<br />
ich noch, dass die (betreffende Firma, wie<br />
Sie aus der Korrespondenz ersehen (können, meine<br />
Zeitiberechriiuing nicht widerlegt hat durch genauere<br />
Angaben, sondern einfach behauptet, es seien 8%'<br />
Stunden gearbeitet worden.<br />
A. F. in S. ,ff<br />
Antwort : Art. 374 O.-R. bestimmt, dass der<br />
Preis für ein Werk mach Massgabe des Wertes der<br />
Arbeit und der Aufwendungen des Unternehmers<br />
festgesetzt wird.<br />
Sie weigern eich nun nicht, 5 (Fr. pro Arbeitsstunde<br />
zu zahlen, wohl aber bestreiten Sie, dass dio<br />
Ihnen zugerechnete Stundenzahl richtig ist. Wenn<br />
Sie Ihre Behauptung mit effektiven Beweisen unterstützen<br />
und deren Richtigkeit nacäiweisen können,<br />
so wird ohne weiteres, eventuell durch den Richter*<br />
die ausgesetzte Summe für Arbeitsstunden reduziert<br />
werden müssen. Dasselbe gilt für die Aibselilepjpuag<br />
des Wagens. Können Sie nämlich nachweisen, dass<br />
die Forderung von 45 Fr. tatsächlich ungerechtfertigt<br />
hoch ist, so werden Sie eine Herabsetzung<br />
verlangen können. Jeder kann zwar für seine Arbeit<br />
einen beliebigen Preis fordern. Aber immerhin<br />
muss sieih dieser — wie es in O.-R. 374 heisst<br />
— nach dem Wert der geleisteten Arbeit und Auf"<br />
Wendungen richten.<br />
Wir sind der Ansicht, dass sich die Rechnung<br />
etwas reduzieren, müsste, sofern die oben genannt,<br />
ten Voraussetzungen tatsächlich vorhanden sind. \\<br />
Eine Bergstrasso von Habkern nach Kemmeriboden<br />
ist geplant, dio 24 Kilometer lang werden<br />
soll und ca. 600,000 Franken kosten würde. Da<br />
die arme Berggemeinde Habkern und die Gemeinde<br />
Schangnau eine solche Weganlago natürlich nur<br />
zu einem geringen Teil finanzieren helfen könnten,<br />
ist zu erwarten, dass Bund und Kanton einen<br />
grossen Beitrag leisten werden. -ey.<br />
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Warnung vor der Kontrolle in Tavannes. Ein<br />
Abonnent schreibt uns: Am 4. Juni fuhr ich über<br />
Tavannes nach Biel. Eingedenk der Fallen-Rubrik<br />
in der «Automobil-Revue» und infolge einer in<br />
Soyhieres kurz vorher passierten fliegenden Kontrolle<br />
hielt ich mich vorsichtig an die im Kanton<br />
Bern vorgeschriebenen Sonntagstempi. Leider sollte<br />
dies vergeblich sein, denn heute erhielt ich ein Strafmandat<br />
mit der Bemerkung, ich sei mit 42 km (!)<br />
durch Tavannes gefahren. Resultat: Fr. 30.— Busse<br />
plus Fr. 4.80 Gebühren. Nun weiss ich aber ganz<br />
genau, dass ich niemals mit dieser Geschwindigkeit<br />
gefahren bin, wenigstens innerorts nicht. Die<br />
Kontrolle geschah natürlich nach Raubritterart im<br />
geheimen, und aus dem Hinterhalt, so dass die amtliche<br />
Behauptung nicht einmal nachgeprüft werden<br />
kann. Ich bin seit sieben Jahren noch nie wegen<br />
zu schnellen Fahrens gebüsst worden und habe auch<br />
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die Insassen des Wagens als Zeugen, dass wir m<br />
Tavannes nicht zu schnell gefahren sind. Aber was<br />
nützen diese gegen gewollte Geldmaoherei der Gemeinde<br />
Tavannes ? Angesichts der Machtlosigkeit<br />
meinerseits möchte ich allen Automobilisten empfehlen,<br />
nur im Schneckentempo durch diese Ortschaft<br />
zu fahren. Meines Erachtens will man in Tavannes<br />
gar nicht, dass langsam gefahren wird, sonst würde<br />
die Kontrolle durch uniformierte Polizei direkt an<br />
der Strasse durchgeführt wie in Soyhieres.<br />
Fallenbeirieb Lauerz. Man schreibt uns. Die berüchtigte<br />
Gemeinde Lauerz hat den Autobussenbetrieb<br />
wieder aufgenommen, und zwar wird nicht<br />
nur innerorts, sondern mit Vorliebe ausserorts und<br />
namentlich an Sonntagen wegen 30 km-Tempo gestoppt.<br />
Es wird mn jedem Gebüssten empfohlen,<br />
grundsätzlich sofort nach Erhalt der Busse diese<br />
zu bestreiten, und zwar in allen Fällen. Die Angelegenheit<br />
muss dann von der Gemeinde dem Bezirksamte<br />
überwiesen werden; damit entgeht aber<br />
auch die Busse der Gemeindekasse. Nach Gesetz<br />
fällt die Busse bei Anerkennung in die Gemeindekasse<br />
und bei Bestreitung und Ucberweisung an das<br />
Bezirksamt in die Bezirkskasse. Wenn die Gemeinde<br />
keine Einnahmen mehr hat, so wird das die beste<br />
Kur sein gegen den Fallenbetrieb.<br />
Autofalle in Schöfz. Man schreibt uns: Es ist<br />
ja so angenehm und gar nicht gefährlich für die<br />
löbl. Zunft der öffentlichen Ordnung, an schönen<br />
Tagen, wo der Landwirt für das Einbringen des<br />
Heues, der Geschäftsmann für seine Geschäfte im<br />
Schweisse des Angesichtes ihr Brot verdienen müssen,<br />
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Klangfarben, vom tiefsten Bass bis zum<br />
hellsten Gekreisch, vom Wohllaut bis zum<br />
Geschnarr, sich vermittelst verschiedener<br />
Wellenlängen ins Ohr jener Mitbürger bohren,<br />
die für die Jahre ihres Erdenwallens das<br />
Zeitalter des Verkehrs erwählt haben, nimmt<br />
die Motorpfeife eine hervorragende Stellung<br />
ein. Den hartgesottenen Grossstädter, den<br />
professionellen In-der-Fahrbahn-<strong>Zeitung</strong>sleser<br />
mahnt sie in gleicher Weise zum Auf- oder<br />
Umsehen, wie ihr durchdringendes Tütütü-<br />
Tititi die Pferde des Landfuhrwerkes dazu<br />
bringt, ihr Heil im Strassengraben zu suchen.<br />
Dieser Nimbus kostet sie aber vielenorts<br />
den Kragen in Form schärfster polizeilicher<br />
Verbote. Sie wurde aus dem Gewinde in der<br />
Ventilverschraubung herausgedreht und durch<br />
eine Reserve-Zündkerze ersetzt, zum alten<br />
Eisen geworfen, sie, der beste, billigste und<br />
ohne speziellen Antrieb arbeitende Signalapparat.<br />
In X war das Verbot schon lange in Kraft.<br />
Nur der blosse Gedanke an sie verursachte<br />
den HH. Polizisten einen roten Kopf; keiner<br />
aber hätte es für möglich gehalten, dass an<br />
der wichtigsten, verkehrsreichsten Strassenkreuzung<br />
ein bodenständiger Lastwagenchauffeur,<br />
im Angesichte des Verkehrspolizisten<br />
seine Motorpfeife ertönen lassen würde.<br />
Notizbuch und Bleistift traten in Aktion. Und<br />
bald kam dem Sünder ein Bussenzettel ins<br />
Haus geflogen. Die Höhe des Betrages hätte<br />
jedem andern Menschen mit nur vierstelligem<br />
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(Portsetzung vom Hauptblatt.)<br />
«Ja, das ist alles,» sagte sie. «Als mein<br />
Vater vor zwei Jahren starb, stellte sich heraus,<br />
dass er versucht hatte, schnell reich zu<br />
werden — mit Hilfe der Börse. Leider war<br />
ihm das Gegenteil gelungen. Ich hatte keine<br />
Verwandten und musste arbeiten. Da ich<br />
keinen Befähigungsnachweis für etwas anderes<br />
erbringen konnte, versuchte ich es mit<br />
diesem Beruf. Es ist nicht der Himmel auf<br />
Erden, aber das bedeutet Wohnung und<br />
Essen.»<br />
Eine Weile schwieg Mike. Ihre einfache<br />
Geschichte hatte ihn bis ins Innerste erschüttert<br />
und er empfand bitteren Zorn gegen<br />
die Welt, die mit einem solchen Mädchen<br />
so umspringen konnte. Er schaute sie<br />
bekümmert an.<br />
«Aber — man behandelt Sie hier doch anständig,<br />
nicht? Ich meine, wenn das nicht<br />
der Fall ist, so brauchen Sie nur ein Wort<br />
zu sagen und ich —»<br />
Anne lächelte ihm zu; das Erzählen ihrer<br />
armseligen kleinen Geschichte hatte entschieden<br />
belebend auf sie gewirkt.<br />
«Natürlich, behandeln sie mich anständig.<br />
Ich sollte wirklich nicht murren, Mrs. James,<br />
es geht mir um vieles besser als einer<br />
3VEotori>±oi±o<br />
Von Carl Hess.<br />
den Leib gezogen, nur unser Chauffeur behielt<br />
sein Phlegma, das ihn wie den ihm anvertrauten<br />
Lastwagen vorteilhaft von einem<br />
modernen Rennwagen und dessen Lenker<br />
unterschied. Er lenkte sein riesiges Vehikel<br />
vor das massige Gebäude des Polizeirichters,<br />
wo er unter Vorweis des Bussenzettels erklärte,<br />
dass er nie die Motorpfeife verwendet<br />
habe und der Motor zur Anbringung einer<br />
solchen gar nicht geeignet sei. Eine genaue<br />
Untersuchung an Ort und Stelle ergab die<br />
Richtigkeit dieser Behauptungen. Die Busse<br />
wurde zurückgezogen und die Anzeige für<br />
irrtümlich erklärt.<br />
Der so glänzend Rehabilitierte bestieg seinen<br />
Führersitz, grüsste verbindlich und sein<br />
Wagen bog um die Ecke.<br />
Da geschah das Unglaubliche: Wie ein<br />
letzter Gruss des Entschwindenden erzitterte<br />
durch das stille Gässchen ein höhnisches Tu'-<br />
tütütititi.<br />
Dass so etwas in einem Rechtstaate . . . : .<br />
Ueber die Treppe des sonst so stillen Amtsgebäudes<br />
stürmten drei Beinpaare hinauf, die<br />
nur gewohnt waren, gemächlich zu trotten<br />
oder unter dem Schreibtisch in verschiedene<br />
Stellungen zueinander gebracht zu werden,,<br />
ganz erstaunt über die Raserei der auf ihnen<br />
tronenden Rumpfe und Köpfe. Eine Türe flog<br />
krachend ins Schloss, dass es in drei Stockwerken<br />
keinen schlafenden Beamten, dafür<br />
aber einige Tintenklexe auf allerlei wichtigen<br />
Akten gab.<br />
Tags darauf stand der Lastwagen wieder<br />
vor dem Hause mit der finsteren Fa'ssade und<br />
der Chauffeur vor dem Polizeirichter. Währen<br />
auf der Strasse fachkundige Augen und<br />
Hände den Wagen untersuchten, den ''\^eg<br />
des treibenden Gases vom Ausgangsstutzen<br />
bis zum Auspuff loch, den Weg der Kraft von<br />
der'Kurbelwelle bis zur Radnabe und die* Irrwege<br />
des elektrischen' Stromes vorn Dyriämo<br />
bis ins Schlusshäusschen verfolgten, wusste<br />
der Angeschuldigte von gar nichts und trug<br />
eine Miene zur Schau, die man einfältig, unschuldig,<br />
pfiffig oder stockdumm hätte nennen<br />
können. Als das Gutachten der Sachverständigen<br />
in der Kanzlei vorlag, durfte er<br />
abermals als Triumphator die heiligen Hallen<br />
verlassen. Sein Wagen konnte weder durch<br />
die Explosionen, noch durch die Auspuffgase,<br />
auf mechanischem, elektrischem oder elektromechanischem<br />
Wege gepfiffen haben. Anod<br />
erat demonstrandum!<br />
Der Wagen bog um die Ecke — und wieder<br />
war es da, das Ungeheuerliche: die Motorpfeife<br />
schmetterte ein jubilierendes Tütütüti!<br />
in die Lüfte, das auch die geweihten Räume<br />
des Amtsgebäudes erfüllte, Wutausbrüche in<br />
den Zimmern der an der Sache beteiligten<br />
Amtspersonen, Lachsalven in den Klausen<br />
Menge anderer Mädchen. Mr. Bytheway ist<br />
ein lieber Mensch und Mrs. Bytheway ganz<br />
erträglich, wenn sie vergisst, etwas Besonderes<br />
vorstellen zu wollen — was allerdings,<br />
wie ich zugeben muss, nicht oft der Fall ist.<br />
Und Violet ist ein lieber Schatz. Ich habe<br />
mich wirklich über nichts zu beklagen. Es<br />
ist nur Brummigkeit von mir, wenn ich etwas<br />
sage. Aber jetzt genug von mir, bitte.<br />
Schauen Sie, wie die Sonne durch die<br />
Zweige scheint.»<br />
Aber Mikes männlicher Geist war weniger<br />
behend und er war noch nicht in der<br />
Stimmung, die Sonne hinter den Bäumen zu<br />
betrachten.<br />
«Erzählen sie etwas von diesen Bytheways,»<br />
bat er.<br />
Oh, sie sind nichts Aussergewöhnliches.<br />
Mr. Bytheway war früher Beamter, ein<br />
ziemlich unbedeutender, denke ich. Dann<br />
starb sein Onkel und hinterliess ihm ein Einkommen<br />
van zwanzigtausend Pfund im Jahr<br />
und diesen Besitz. Das war vor einem halben<br />
Jahr und er hat sich noch nicht davon<br />
erholt. Er ist eine gute Seele, aber etwas<br />
zerfahren und dieser plötzliche Wechsel hat<br />
ihn förmlich betäubt. Auch hat er eine Todesangst<br />
vor seiner Frau. Der ist das Geld<br />
arg zu Kopf gestiegen und sie bemüht sich<br />
sehr, in die gute Gesellschaft zu kommen.<br />
Sie zwingt den armen Mr. Bytheway, einen<br />
Zylinder zu tragen und in London im<br />
Charidge-Hotel abzusteigen — sie ist gegenwärtig<br />
mit Harald dort, Kleider kaufen —<br />
sowie ein Auto zu lenken, zu Tisch Toilette<br />
zu machen und einen Sekretär zu halten.<br />
Stellen Sie, sich Mr. Bythway mit einem Sekretär<br />
vor! O — verzeihen Sie!»<br />
der unbeteiligten Kollegen hervorrufend.<br />
Eine ad hoc einberufene Versammlung sollte<br />
unter Heranziehung gewiegter Kriminalisten<br />
entscheiden, was nun zu tun sei. Die gefassten<br />
Beschlüsse deuteten darauf hin, dass die<br />
Kriminalisten die Richtung gaben.<br />
Der brave Chauffeur war Anhänger jener<br />
medizinischen Grossen, die wissen wollen,<br />
dass nicht der Schlaf vor Mitternacht, sondern<br />
der am Morgen der gesündeste sei.<br />
Diese seine Ansicht gab er durch lautes<br />
Schnarchen kund, welcher Beschäftigung er<br />
bis knapp vor Beginn seiner Arbeitszeit obgelegen<br />
hätte, wenn nicht, statt der Weckerglocke,<br />
wesentlich früher die Türglocke zu<br />
Di<br />
///. Blatt der „AutomoMiSteBwe<br />
Autler-Ausflu<br />
e Zufahrtsstrassen au« der ganzen Schweiz sind ersichtlich<br />
Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des<br />
rasseln begonnen hätte. Zwei handfeste Polizisten<br />
traten in die Wohnung, ohne sich ob<br />
ihres frühen Besuches zu entschuldigen und<br />
brachten den Mann ins Polizeigefängnis, Sie<br />
gaben ihm um sieben Uhr ihr Ehrengeleite<br />
bis'ins Amtslokal, wo in Anbetracht des interessanten<br />
Falles sich einige Häupter der<br />
heiligen Hermandat versammelt hatte.<br />
«Sie sind als Chauffeur bei der Firma Y.<br />
angestellt. Wann beginnt Ihre Arbeitszeit?»<br />
«Um acht Uhr morgens.»<br />
Alle Blicke wandern nach der elektrischen<br />
Uhr, die über der Türe angebracht ist<br />
«Wenn Sie nun ihren Dienst nicht antreten?»<br />
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«Bitte, entschuldigen Sie sich nicht,» sagte<br />
Mike heiter. «Ich muss mich selbst anstrengen,<br />
mir das vorzustellen. Und was ist's<br />
mit dem anderen Mitglied der Familie —<br />
Oswald, oder Chlande, oder wie er immer<br />
heisst?*<br />
«Harald,» sagte Anne mit etwas Zurückhaltung<br />
im Ton. «Der ist zwanzig und nur<br />
im allgemeinen lästig.»<br />
Mike knurrte.<br />
«Meine Leute haben immer gefunden, ich<br />
wäre gut zu verwenden gegen Lästiges.<br />
Wenn —»<br />
«Bitte, reden wir nicht mehr von mir,»<br />
sagte Anne. «Finden Sie nicht, dass Sie jetzt<br />
an der Reihe sind? Sind Sie schon lange<br />
Sekretär?»<br />
«Wie?», sagte Mike etwas nervös. «Ich?<br />
0 nein, nicht lange.»<br />
«Ich dachte, Sie waren vielleicht der Sekretär<br />
von diesem netten Wirt,» sagte Miss<br />
Kent unschuldig, «und wollten sich verbessern,<br />
wie man zu sagen pflegt.»<br />
«Wie — von Hicks? O nein, sein Sekretär<br />
war ich nicht, ich war nur sein Kampfgegner.»<br />
«Ach so,» sagte Anne. «Einmal dachte<br />
ich, Sie wären ein Auto-Verkäufer.»<br />
Mike starrte sie verständnisvoll an.<br />
«Wieso, um alles in der Welt —»<br />
«Nun, dieses Auto, wissen Sie,» erklärte<br />
Miss Kent, «in dem Sie mich zum Bahnhof<br />
von Richmond brachten.»<br />
«Ach dieses. Hm — nein, das wollte ich<br />
nicht gerade verkaufen —»<br />
Zum Glück brachte jenes Schicksal, dessen<br />
Obsorge falsche Sekretäre anvertraut<br />
sind, in diesem Augebnlick willkommene Ablenkung.<br />
Die Auffahrt herauf kam unter der<br />
Führung eines verkümmerten Jünglings ein<br />
Fordwagen von so ehrwürdigem Alter und<br />
ausserordentlicher Gebrechlichkeit, dass er<br />
der erste seines Geschlechtes, sozusagen der<br />
Vater aller Fordwagen hätte sein können.<br />
Langsam und knarrend rollte dieses Operetten-Gefährt<br />
heran und hielt mit einem" wilden<br />
Kreischen der Bremsen vor dem Haustor.<br />
Seinem überfüllten Innern entstiegen<br />
nicht ohne Schwierigkeit verschiedene Personen.<br />
«Guter Gott!», sagte Mike. «Ist das der<br />
andere Wagen, von dem Mr. Bytheway<br />
sprach?»<br />
Anne kicherte.<br />
«O nein, diesen habe ich noch nie gesehen.<br />
Sie müssen mit dem anderen wohl zusammengebrochen<br />
sein, denke ich.»<br />
«Und wer ist das alles?», fragte Mike, indem<br />
er auf die kleine Gruppe beim Tor hinwies.<br />
«Die üppige Dame ist Mrs Bytheway, der<br />
magere Jüngling ist Harald und den anderen<br />
kenne ich nicht. Vermutlich ein Freund<br />
von Harald.»<br />
Mike blickte der Gesellschaft nach, die im<br />
Hause verschwand.<br />
«Zäh ausschauende Bande!» bemerkte er.<br />
«Der Unbekannte hat übrigens einen guten<br />
Geschmack in Wadenstrümpfen. Hallo —gehen<br />
Sie schon?»<br />
«Der Tee wird gleich bereit sein und ich<br />
muss dem Kind das Gesicht waschen.»<br />
«Um Himmelswillen,» sagte Mike' ängstlich,<br />
«stehen Sie mir zur Seite, Mädchen !<br />
Lassen Sie mich nicht der Menge schützlos<br />
gegenübertreten!»
18<br />
•«Dann muss ich mich entschuldigen<br />
begründen . . . .»<br />
«Und wenn Sie das nicht tun — oder nicht<br />
tun könnten?*<br />
«Dann — ja — dann würde ich ja meine<br />
Stelle verlieren . . . .»<br />
«Sie sind beschuldigt der wiederholten Zuwiderhandlung<br />
gegen die Automobilvorschriften.<br />
Da Sie aber, trotzdem Sie der Delikte<br />
überführt sind, leugnen, werde ich Sie<br />
in Haft nehmen bis zur Aufklärung des Falles.<br />
Falls Sie mich nicht verstanden haben;<br />
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verlieren oder nicht, bis die Wahrheit heraus"<br />
kommt, bis Sie mich bitten werden, sagen zu<br />
dürfen, an welchem Orte Ihres Goppels Sie<br />
die verfluchte Motorpffff. . . .»<br />
«Tütütü—tititi—tütü—titi» gellte es durch<br />
den Raum, olirenzerreissend, schneidend.<br />
Die Oberlippe leicht geschürzt, den Spalt<br />
zwischen - den Schneidezähnen freigebend,<br />
stand der Urheber dieses Ohrenschmauses<br />
da. Die andern hielten sich die Ohren zu. Dann<br />
lachte einer, ein zweiter und dann lachten<br />
alle.<br />
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e.<br />
«Mit dem Maul zu pfeifen ist doch nirgends<br />
verboten ....?»<br />
Noch einmal lebte das fröhliche Lachen<br />
auf. Sehr zum Glücke des überführten Verbrechers.<br />
«Mann, gehen 5ic in Gottes Namen für<br />
heute zum Teufel! aber merken Sie sich's<br />
gut— und wenn Sie nochmals da stehen<br />
wir haben noch andere Paragraphen als die<br />
der Autmobilvorschriften .... Irreführung<br />
der Behörden .... verstehen Sie?<br />
Er hatte verstanden und war zur Tür hinaus.<br />
Den ganzen Tag aber erfüllten eigentümliche,<br />
abgehackte Zischlaute das Haus. Vergeblich<br />
bemühte sich der jüngste Polizist<br />
wie der Herr Polizeidirektor, die brotlose<br />
Kunst der Nachahmung der Motorpfeife zu<br />
erlernen.<br />
Von Zürich zur Pressa nach Köln»<br />
Nürburgnng.<br />
Auf der glänzenden Strasse nach Baden<br />
verliessen wir Zürich, bogen in Baden selbst<br />
nach Koblenz auf Kurs West - Nord - West<br />
um und erreichten bald mit dem knirschenden<br />
Auffahren der 'Rheinfähre den Boden<br />
Deutschlands. In wundervoller Klarheit<br />
grüssten uns nochmals die schneeigen Ketten<br />
der Schweizerberge, als wir die Schwarzwaldstrassen<br />
hinaufzogen, wo bald immer<br />
mehr und mehr tiefgrüne Tannenwände die<br />
vorzügliche Strasse einschlössen. Am Kurhaus<br />
Höhenschwand vorüber, gings weiter<br />
über Titisee und Höllental nach Freiburg.<br />
Stets glänzende, staubfreie Strassen unter<br />
unseren Pneus, fuhren wir nach kurzem Aufenthalt<br />
schon wieder weiter, um noch gegen<br />
Abend Baden-Baden zu erreichen. Die direkte<br />
Strecke Schweizer - Grenze in Koblenz —<br />
Baden-Baden über Titisee, Neustadt, Freudenstadt,<br />
Gernsbach bietet landschaftlich viel<br />
mehr Reize, als die Fahrt über Freiburg. Die<br />
Strassen sind auf beiden Routen gleich vorzüglich,<br />
doch erlaubt die Fahrt auf den meist<br />
schnurgeraden Strecken des Rheintals ein<br />
viel schnelleres Vorwärtskommen gegenüber<br />
den zahllosen Kurven der Schwarzwaldstrassen.<br />
In Baden-Baden blieben wir in dem<br />
etwas altmodischen, aber ordentlichen und<br />
preiswerten Hotel Frankfurter Hof, um wieder<br />
herrliche Stunden in den wundervollen<br />
Anlagen und Parks des Weltbades zu verbringen.<br />
Ueber die Baden-Badener Bergrennstrecke<br />
zogen wir am andern Tage nach<br />
Gernsbach, und dann ohne Karlsruhe zu berühren<br />
über Durlach nach Heidelberg. Mit<br />
Mühe fanden wir nur Quartier, denn das Musikfest<br />
hatte das gute, wenn auch teure Hotel<br />
Europa überfüllt. Ein kurzer Abstecher nach<br />
Mannheim zwang uns auf eine unangenehme,<br />
staubige Umleitung, so dass wir froh waren,<br />
als wir nach kurzem Besuch wieder zurückrollten<br />
und bald die wundervolle, staubfreie<br />
Bergstrasse wieder erreicht hatten. Kurz vor<br />
Darmstadt ein Photograph am Wege, winkt<br />
und stoppt den Wagen ab: Sie wurden soeben<br />
photographiert! Man ist erfreut, mal<br />
ein Bild aus voller Fahrt zu bekommen und<br />
zahlt gerne 4 Mark für ein halbes Dutzend<br />
Bilder. Und dann der Photograph: Da Sie<br />
Ausländer sind, mache ich gratis noch ein<br />
Bild! Wagen und Insassen werden — natürlich<br />
in Ruhe — nochmals geknipst. Und die<br />
14 Tage später nach Zürich kommenden Bilder<br />
beweisen die Befürchtung: Die erste Auf'<br />
nähme aus der Fährt wurde gar nicht gemacht,<br />
war Bluff. Da überall am Rhein die<br />
gleiche Praxis geübt wird, sollte nur hier<br />
vor gleichem Reinfall gewarnt werden. Die<br />
Durchfahrt durch Darmstadt ist ausgezeichnet<br />
markiert, die wundervolle, staubfreie<br />
Strasse erlaubt stets hohes Tempo, so dass<br />
Frankfurt bald erreicht wird. Von den unzähligen<br />
Sehenswürdigkeiten Frankfurts sei nur<br />
«Ich muss gehen», sagte Anne lächelnd.<br />
«Violet und ich nehmen zu unserer grossen<br />
Erleichterung unsere Mahlzeiten im Kinderzimmer.<br />
Komm, mein Kind.» Sie nahm<br />
die Kleine bei der Hand, nickte Mike freundlich<br />
zu und ging.<br />
Mike zündete sich eine Zigarette an und<br />
folgte ihr nachdenklich mit den Blicken.<br />
Nun er mit seiner Dame Zwiesprache gehalten<br />
hatte, war er noch mehr von der<br />
Richtigkeit seiner Handlungsweise überzeugt.<br />
Es war einfach nicht auszudenken,<br />
dass so ein wunderbares Mädchen der grausamen<br />
und empfindungslosen Welt auf<br />
Gnade und Ungnade überliefert bliebe; es<br />
war offenbar nur seine Pflicht, sie so rasch<br />
als möglich in eine ihrer würdigere Sphäre<br />
zu versetzen. Gleichzeitig war es ratsam,<br />
mit einer gewissen Ueberlegung vorzugehen,<br />
denn Anne Kent war sicher, nicht das<br />
Mädchen, von zufälligen Bekannschaften<br />
Liebesbeteuerungen entgegenzunehmen, und<br />
ein falscher Schritt konnte alles verderben...<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
vor allem auf den Besuch des in der Welt<br />
einzig dastehenden Stadions verwiesen, das<br />
in einem riesigen Naturpark Plätze für alle<br />
Sportarten in modernster und schönster Form<br />
birgt, und aber auch durch ein vorzügliches<br />
Restaurant etc. jedem etwas bieten kann.<br />
Ausflüge mit dem Wagen auf die Saalburg<br />
(Mittagessen ausgezeichnet in der Lochmühle),<br />
nach Homburg mit seinen wundervollen<br />
Brunnenanlagen und Parks, auf den<br />
Feldberg, die höchste Erhebung des Taunus,<br />
sollte niemand versäumen. Die Strasso nach<br />
Wiesbaden und Mainz, auch immer in vorbildlicher<br />
Verfassung, bringt uns rasch an<br />
den Rhein. Von Mainz nach Biiigeii aber narrt<br />
uns eine riesige, gar nicht markierte Umleitung<br />
mit Staub und Löchern und allen Bosheiten.<br />
Es ist dringend zu empfehlen, die<br />
Strasse am andern Rheinufer ab Wiesbaden<br />
zu nehmen. In St. Goar kann man mit Auto-*<br />
fähre sich wieder übersetzen lassen. Die voll*<br />
ste Schönheit des Rheins entwickelt sich nun<br />
ab Bingen. Auf stäudig hervorragender, voll-*<br />
kommen staubfreier Strasse rollen wir an<br />
den unzähligen Wundern des herrlichen Tales<br />
vorüber, um in Bad Salzig zwischen<br />
Koblenz und St. Goar im Rheinhotel ein<br />
Quartier zu finden, wie es sich idealer kaum<br />
vorstellen lässt. Im Gegensatz zu den mei- ,<br />
sten Hotels am Rhein weder durch Bahn<br />
noch Strasse vom Flusse getrennt, verbindet<br />
es mit massigen Preisen nur das allerbeste<br />
in Unterkunft, Essen und Trinken.<br />
Am andern Tag rollen wir über Koblenz<br />
weiter, vom Rhein weg, auf guten aber staubigen<br />
Strassen über Mayen, Virneburg an<br />
den berühmten Nürburgring. Die Fahrt darauf,<br />
mit 2 Mark pro Person am Startplatz zu bezahlen,<br />
ist ein sportliches Erlebnis allerersten<br />
Ranges und zugleich bester Prüfstein für den<br />
Wagen. In landschaftlich herrlichster Lage<br />
mit schönsten Fernblicken über die Eifel- und<br />
die Rheinebene ziehen sich Geradstrecken,<br />
Kurven, Steigungen und Gefälle aller Stärkegrade.<br />
In Adenau verlassen wir diese Wunderstrasse<br />
wieder und rollen in landschaftlich<br />
abwechslungsreichster Fahrt hinaus wieder<br />
dem Rhein entgegen, nach Bonn. Von *-<br />
dort nach Köln eine einzige Fahrt mit Voll-* r<br />
gas. Meist rechts und links der Rheinufer<br />
Schnellbahn alsEinbahnstrasse geführt, staubfrei,<br />
durch Kleinsteinpflaster gleitsicher, so<br />
zieht sich die Strasse nahezu ohne Unterbrechung<br />
bis Köln. Man steuert dort am Besten 1<br />
gleich zum Dom. Bewachter Parkplatz er^<br />
laubt im direkt benachbarten Bahnhof im<br />
dortigen Hotelbureaux sich in bequemster :<br />
Art Zimmer und Garage in beliebigen Hotels<br />
zu sichern. Die Pressa selbst (Eintritt 1,50<br />
Mark), am andern Rheinufer gelegen, ermüdet<br />
fast durch ihre enorme Fülle des zu<br />
Schauenden und bietet Unterhaltung aller Art<br />
für viele Tage und für alle Tageszeiten. Im<br />
Staatenhaus zeigt sich die Schweiz im Gegensatz<br />
zu den unfertigen Ausstellungen vieler<br />
anderer Staaten mit einer vorzüglichen,<br />
vollständigen Schau ihres Pressewesens.<br />
Noch versorgen wir uns mit grossem Vorrat<br />
an Eau de Gologne, um dann endlich den<br />
Kühler wieder nach Süden zu kehren, den<br />
Rhein wieder hinaufzuziehen, wieder nach<br />
Bonn und Bingen. Dann aber biegen-wir nach<br />
Westen aus, erreichen immer auf ordent- 1<br />
liehen Strassen über Kaiserslautern Pirmasens.<br />
Kurz hinter Bingen folgt uns ein Motorrad<br />
lang Zeit, ich sehe im Rückenspiegel,<br />
wie Fahrer und Beifahrer lange und eindringlich<br />
meine Nummer und das CH Schild<br />
studieren. Und endlich ein Hupenzeichen,<br />
sie fahren vor und fragen uns mit Haube<br />
und Brille vermummte — englisch —: Wo<br />
kommen Sie eigentlich her? Sie haben ja eine<br />
Chinesische Nummer! Und als ich ihnen la-<<br />
chend erklärte, dass Zürich' nicht ganz in<br />
China liegt, gaben sie ganz erbost Gas und<br />
verschwanden.<br />
J. GTeller-Rindiisöacner<br />
A.-Q.<br />
31ITTAG- u.<br />
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Bern<br />
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Zürich<br />
Löwcnplatz<br />
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Währschafte Zvieri
N« 56 — <strong>1928</strong> ÄUTOMOMI -REVUE 19<br />
Sonntag, 8 Juli <strong>1928</strong><br />
nachmittags T/2 und 4 Uhr<br />
Vormerkungen: Tellspielhaus Altdorf,<br />
Telephon 109<br />
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Die reizenden Täler der Haardt zogen hinter<br />
Pirmasens die glänzende Strasse durch<br />
die grüne Einsamkeit ihrer zahllosen Windungen,<br />
eigenartige Flussbildungen, fast wie<br />
in den Dolomiten ergaben ein Landschaftsbild<br />
von grösster Reize. In Wissembourg<br />
überschritten wir die Grenze Frankreichs,<br />
um auf vorzüglichen Strassen in wenigen<br />
Stunden Strassburg zu erreichen.<br />
Andertags unter Umgehung von Mülhausen<br />
nach Basel fahrend, hatten wir ausser<br />
einer immer entsetzlich schlechten Strasse,<br />
durch radfahrende Zollpatrouillen, obwohl<br />
mitten im Land, noch 2 Zollrevisionen durchzumachen,<br />
die trotz unseres Protestes, mit<br />
der Begründung, dass es nicht gut sei, im<br />
Grenzgebiet zu reisen, uns zwangen, unser<br />
gesamtes staubbedecktes Gepäck zweimal zu<br />
offnen. Es ist unbedingt zu empfehlen, bei der<br />
Fahrt nach Strassburg die Strasse über Freiburg<br />
bis Kehl, die vorzüglich ist, zu benützen.<br />
Basel—Zürich auf einer Strasse von durchaus<br />
nicht immer einwandfreier Güte, war<br />
auch noch rasch gefahren und so auch dieser<br />
Trip wieder glücklich beendet. Seh.<br />
f Tiroler Strassenwesen.<br />
Wie einem sehr interessanten Bericht des<br />
Tiroler Automobil-Club zu entnehmen ist,<br />
haben sich in der Qeffnung von Bergstrassen<br />
für den Automobilverkehr im Tirol im letzten<br />
Jahre interessante Aenderungen ergeben:<br />
Dem Motorfahrzeugverkehr neu geöffnet<br />
wurde die bis anhin gesperrte Oetztalerstrasse,<br />
und zwar für die Zeit vom 1. November<br />
bis 1. Juni jeden Jahres. Für die Benützung<br />
ist eine Mautgebühr zu bezahlen. Es soll<br />
nun die Strasse ausgebaut und solche auch in<br />
den Sommermonaten vom Juni bis November<br />
dem Motorfahrzeugverkehr freigegeben<br />
werden.<br />
Die Zillertalstrasse ist nun von Strass bis<br />
Riedbach gegen eine Mautgebühr fahrbar.<br />
Für das Befahren der Strecke Riedbach bis<br />
Mayrhofen ist jeweils eine Bewilligung bei<br />
der Bezirkshauptmannschaft Schwaz einzuholen.<br />
Auch diese Strecke dürfte nach ihrem<br />
Ausbau dem Verkehr geöffnet werden.<br />
Die Götzener Strasse vom Schwarzen<br />
Kreuz bis Götzens, die bis anhin nur dem<br />
Motorrad offen war, ist nun auch dem Automobil<br />
gegen eine Mautgebühr freigegeben<br />
worden.<br />
Auch für die Achentaistrasse konnte eine<br />
Verbesserung erzielt werden, indem nun die<br />
Strecke Maurach-Pertisau gegen Entrichtung<br />
einer Mautgebühr für Automobile allgemein<br />
freigegeben worden ist, hingegen ist sie<br />
für Wagen mit mehr als sechs Sitzen und für<br />
Lastautos auch weiterhin gesperrt.<br />
Dem Verkehr freigegeben wurde auch die<br />
Planseestrasse von Neumühle bei Reutte via<br />
Kreckelmoos nach Seespitz am Plansee. Die<br />
Strasse soll noch bis zum Hotel Forelle-<br />
Ammerwald und eventuell bis zum Schloss<br />
Linderhof ausgebaut und dem Motorfahrzeugverkehr<br />
freigegeben werden.<br />
Mit der Tiroler Landesregierung konnte<br />
eine Vereinbarung erzielt werden, wonach<br />
Brennerpass und Fernpass nun jeden Winter<br />
schneefrei gehalten, d. h. nach Schneefall sofort<br />
ausgeschaufelt werden sollen. Auch hinsichtlich<br />
der Arlbergstrasse wurden Anstrengungen<br />
unternommen, um solche jeweils etwas<br />
länger resp. früher offenhalten zu können<br />
als bis anhin.<br />
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pro <strong>1928</strong> vorgesehen : an der Arlbergstrasse<br />
bei Mariahilf, Pettneu, Flirsch und St. Anton;<br />
an der Pustertaler Bundesstrasse, der Salzburger<br />
Bundesstrasse, an der Nacher Lechbrücke,<br />
Strasse Ober Tilliach-Unter Tilliach,<br />
Vinschgauerstrasse bei Finstermünz, Brennerstrasse,<br />
Paznauntalstrasse, Pitztalerstrasse<br />
etc.<br />
Verkehrswächter.<br />
Verschiedene Vorfälle, die sich im Laufe<br />
der letzten Jahre in der Verkehrsabwicklung<br />
im Land Tirol ergaben, veranlassten den<br />
Automobil-Club von Tirol, bei der Regierung<br />
des Landes Tirol die Bestellung<br />
von speziellen Verkehrswächtern, welche den<br />
Mitgliedern des Clubs zu entnehmen sind, anzuregen.<br />
Die Landesregierung hat nun diesem<br />
Vorschlag Folge gegeben und ca. 25 Mitglieder<br />
zu sogenannten «freiwilligen Verkehrswächtern<br />
» ernannt. Diese Verkehrswächter<br />
haben bei wahrgenommenen groben Uebertretungen<br />
der strassenpolizeilichen Vorschriften<br />
sich unverzüglich an das nächste öffentliche<br />
Wacheorgan (Gendarmerie oder Polizei)<br />
zu wenden und dasselbe zum erforderlichen<br />
Einschreiten zu veranlassen, zu welchem<br />
Zwecke dem Verkehrswächter auch der<br />
Transport des betreffenden Polizeiorgans an<br />
die in Betracht kommende Stelle obliegt. Die<br />
Polizeiorgane haben dem Ersuchen des freiwilligen<br />
Verkehrswächters nach Diensteszulässigkeit<br />
Folge zu geben.<br />
Alle Motorfahrzeugführer, welche sich<br />
Uebertretungen der strassenpolizeilichen Vorschriften<br />
zuschulden kommen lassen, sind der<br />
Gesellschaft für Strassenwesen in Tirol in<br />
Insbruck bekanntzugeben, ebenso auch andere<br />
Strassenbenützer, die gegen diese Vorschriften<br />
verstossen.<br />
Die Verkehrswächter haben aber auch bei<br />
wahrgenommenen grobem Uebertretungen<br />
der strassenpolizeilichen Vorschriften Anzeige<br />
an die zuständige politische Bezirksbehörde<br />
zwecks Einleitung des Strafverfahrens<br />
zu erstatten und auch der Gesellschaft<br />
für Strassenwesen Meldung zu machen. Sie<br />
sind mit besondern behördlichen Legitimationen<br />
versehen, doch stehen ihnen keine Befugnisse<br />
der Polizeiorgane zu. s.<br />
Glarnerland.<br />
Glarnerland — ein Ausflugsgebiet par excellence<br />
— Selten ist es aber auch, dass<br />
schon die Zufahrtsstrassen soviel Schönes<br />
bieten, wie wenn man ins Glarnerland fährt.<br />
Man denke nur an den Klausen ! Vom Vierwaldstättersee<br />
herkommend, durch Altdorf,<br />
führt die Strasse durchs Schächental hinauf,<br />
scheinbar geradewegs den Gletschern zu.<br />
Und wenn man oben auf der Höhe des Klausen<br />
ist, so liegt vor einem die ganze Pracht<br />
der Glarnerberge. Kommt man hinunter auf<br />
den Urnerboden und weiter auf die Fruttberge,<br />
so überrascht der selten schöne Tiefblick<br />
ins Tal der Linth. In bunter Reihe lösen<br />
sich die schmucken Dörfer ab, immer<br />
dicht am Talfluss gelegen, dessen Kraft in<br />
einer Menge von Betrieben ausgenützt wird.<br />
Bei Schwanden lockt ein Abstecher ins heimelige<br />
Sernftal mit den 3 Dörfern Engi,<br />
Matt und Elm. Besonders letzteres ist als<br />
Kurort seit alters bekannt, und seiner ruhigen<br />
Lage wegen viel besucht.<br />
Verfolgt man weiter die Haupttalstrasse,<br />
so erreicht man den glarnerischen Hauptort<br />
Glarus, mit seinen breiten, modernen, rechtwinklig<br />
angelegten Strassen. Die moderne<br />
Strassenanlage überrascht, besonders wenn<br />
man die Parallele zieht mit der urnerischen<br />
Kapitale Altdorf. Sie wird aber verständlich<br />
wenn man sich erinnert, dass Glarus vor<br />
bald 70 Jahren fast ganz niederbrannte und<br />
dann vollständig neu aufgebaut wurde.<br />
Aeusserst lohnend ist eine Fahrt an den,<br />
zwischen hohen Felsen eingebetteten Klöntalersee<br />
und der Eindruck, den diese wuchtige<br />
Gebirgsgegend hinterlässt, ist bei allen<br />
Besuchern ein bleibender.<br />
Von Glarus abwärts weitet sich das Tal<br />
beträchtlich, man durchfährt Netstal und Näfels,<br />
besucht hier das Schlachtendenkmal und<br />
den Freulerpaiast und wendet sich dann<br />
über die Linth nach Mollis, um auf aussichtsreicher<br />
Strasse die Höhe des Kerenzerberges<br />
zu gewinnen. Einzig ist der Blick<br />
hinab auf den tiefblauen Wallensee und hinüber<br />
nach dem sonnigen Amden, das von<br />
Speer und Kurfirsten umrahmt ist. In Mühlehorn<br />
erreicht dann die Strasse das Seeufer<br />
und zieht diesem entlang ins St. Gallische<br />
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Bulgarien. Der Automobil-Club von Bulgarien<br />
hat für den Verkehr auf der Strecke<br />
Wien - Budapest - Sofia - Konstamtinopel eine<br />
wichtige Neuerung geschaffen, indem er für<br />
die Ueberfahrt über die Donau einen Motorbootfähredienst<br />
zwischen Vidin (Bulgarien)<br />
und Calafat (Rumänien) eingerichtet hat.<br />
Dieser Fähredienst dient zum Uebersetzen<br />
der Automobile und Insassen über die Donau<br />
und wird zu sehr massigen Preisen vorgenommen.<br />
Der Fähredienst ist ausschliesslich<br />
für die Mitglieder derjenigen Automobil-<br />
Clubs reserviert, welche dem Internationalen<br />
Verband anerkannter Automobil-Clubs<br />
angehören, für die Schweiz der A.C.S. Allfällige<br />
Interessenten haben sich für die Benützung<br />
dieses Fähredienstes an folgende Stellen<br />
zu wenden:<br />
In Calafat an den Hafenkommandaten und<br />
in Vidin an den Delegierten des Bulgarischen<br />
Automobil-Clubs, Herrn P. Gheorghieff.<br />
s.<br />
Schweden. Nach englischem Beispiel hat<br />
der Automobil-Club von Schweden eine<br />
wichtige touristische Neuerung geschaffen,<br />
indem inskünftig in den Häfen von Götheborg,<br />
Hälsingborg und Malmö uniformierte<br />
Angestellte des genannten Clubs zur Verfügung<br />
der mit dem Schiff ankommenden Automobilisten<br />
stehen. Die betreffenden Agenten<br />
tragen die Abzeichen des schwedischen<br />
Automobil-Clubs und stehen kostenlos zur<br />
Verfügung allfälliger Interessenten, an welche<br />
sie eine Orientierungsbroschüre mit den<br />
wichtigsten Auskünften betreffend den Automobilverkehr<br />
in Schweden abgeben. Die Arbeit<br />
der Agenten ist vollständig kostenlos<br />
und haben sie nur ein Anrecht auf Rückvergütung<br />
etwelcher Auslagen, die ihnen durch<br />
den betrefefnden Automobilisten erwachsen.<br />
Bei dieser Gelegenheit sei noch darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass bezüglich dem Autoverkehr<br />
in Schweden eine neue Vorschrift<br />
der Regierung herausgekommen ist, wonach<br />
es den Automobilfahrern verboten ist, bei<br />
Innertkirchen und Handeck sind gleichermassen<br />
günstige Raststationen für einen Be^<br />
der Durchfahrt durch Ortschaften zu rauchen.<br />
Dies um nicht die Aufmerksamkeit des<br />
such des Brienzersee- und GrimselgebieteSü<br />
so dass es an Abwechslung in diesem herrlichen<br />
Gebiet nicht mangelt.<br />
Fahrers von der Strasse abzulenken. s.<br />
—r.<br />
Oesterreich. Die nach Oesterreich fahrenden<br />
Automobilisten seien darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass als Reisegut zoll- und<br />
abgabenfrei sind: die für den persönlichen<br />
Gebrauch oder zur Ausübung des Berufs<br />
während der Reise mitgeführten, dem Stande<br />
des Reisenden angemessenen Gegenstände,<br />
Zurzeit werden Versuche mit Baumwollfasern<br />
als Einlagen in Strassenoberflächen<br />
gemacht. Die zukünftigen Strassenreparaturen<br />
werden nach der «Passing Show» also<br />
wohl den oben angedeuteten friedlichen Verlauf<br />
nehmen!<br />
Der Schweiger. Ein Mann stand vor Gericht.<br />
Ehescheidungsklage wegen schlechter Behandlung<br />
seiner Frau. Es wird als Beweis seiner Grausamkeit<br />
vorgebracht, er hätto drei Jahre lang kein<br />
Wort mit der Frau gesprochen. < Warum taten Sie<br />
das ? » fragt der Richter. — « Ich wollte sie nicht<br />
unterbrechen», saglo der Mann.<br />
Inland-Fahrten.<br />
Der Grosse St. Bernhard ist seit dem 2<<br />
Juli für den durchgehenden Verkehr geöffnet<br />
worden. Damit ist nun die letzte der,<br />
schweizerischen Alpenstrassen fahrbar ge-|<br />
worden und den so beliebten Autotouren ;<br />
kreuz und quer über die Alpcnpässe' steht<br />
kein Hindernis mehr im Wege.<br />
Vom Brienzersee. Das Gestade dieses<br />
herrlichen Bergsees wird zurzeit zum wohlverdienten<br />
Anziehungspunkt der Automobilfahrer,<br />
nur schade, dass die Brienzersee-<br />
Strasse, die eine so herrliche Landschaft erschliesst,<br />
noch nicht die Fürsorge -des bernischen<br />
Baudirektors über sich ergehen 1 lassen!<br />
konnte. Der Brienzersee und seine Umgebung<br />
bietet eine Fülle schönster Ausflugsorte;<br />
da zieht es vor allem einmal den Fahrer<br />
talaufwärts der Grimselstrasso zu, wo<br />
die Technik eines der interessantesten<br />
schweizerischen Bauwerke zur Entstehung<br />
bringt. Das gewaltige Grimsel^Kraftwerk<br />
sollte jeder Automobilist einmal besichtigen,<br />
bevor der Stausee die Eigenart dieser Talschaft<br />
umformt; jetzt, nachdem auch die<br />
Pass-Strasse über die Grimsel erschlössen<br />
ist, wird ein Ausflug ins Grimselgebiet doppelt<br />
interessant.<br />
Schon unterwegs bieten sich prächtige<br />
Haltepunkte, vor allem in Brienz selbst, mit<br />
seiner heimeligen Schnitzlerindustrie und seinen<br />
lieben, alten Häusern, eine Stätte, die<br />
mit dem vielbesungenen «stillen Gelände am<br />
See» an Schönheit wetteifert.<br />
Das gastliche Meiringen lädt ebenfalls zu<br />
kürzerer oder längerer Rast; Ausflüge zu den<br />
Giessbachfällen mit seinem neu erschlossenen<br />
Strässchen, das hinter bis zu denFäl"<br />
len führt, lassen sich von Brienz oder Meiringen<br />
aus leicht machen. Ein Besuch den<br />
Aareschlucht bei Meiringen bringt gerade<br />
jetzt, wo der Fluss seine vollschäumenden<br />
Wellen durch die Felsen "drängt, viel Genuss.<br />
Fahrten in Graubünden. Das Interesse des<br />
Automobilfahrers konzentriert sich im Hoch- 1<br />
sommer auf Alpenfahrten; unsere herrlichen<br />
Pass-Strassen bilden jetzt den Hauptanziehungspunkt.<br />
Oraubünden steht dabei in besonderer<br />
Qunst; bekanntlich sind jetzt sämt-?f<br />
Hche Passübergänge für's Rad geöffnet, so<br />
dass Kreuz- und Querfahrten durch das<br />
ferner Mundvorrat, Arzneiwaren zum Rei-ganzsegebrauch, Tabak bis zu 10 Zigarren oder nüsse bieten.<br />
Bündnerland herrliche touristische Ge-<br />
50 Zigaretten, oder 50 g Tabak. Die Einfuhr Von der Zentralschweiz her wird als<br />
von österreichischen und ausländischen Zahlungsmitteln,<br />
wie Banknoten, Münzencheks, nützt; das altehrwürdige, prächtig gelegene<br />
nächst erreichbare Route die Oberalp be-<br />
Wechsel etc. sowie von Österreichischen und Disentis gilt als günstige Etappen-Station,<br />
ausländischen Wertpapieren bedarf keiner eignet sich auch bestens zu einem Abstev<br />
Bewilligung. Auch Ausfuhr von in- und ausländischen<br />
Zahlungsmitteln ist uneinge-<br />
aus hin und zurück eine bequeme Halbtags-<br />
eher hinauf zum Lukmanier; von Disentis<br />
schränkt zugelassen, wogegen die Ausfuhr tour in eine grandiose Alpenwelt. Die Verbindung<br />
rheintalabwärts ist, ist durch den<br />
in- und ausländischer Wertpapiere einer speziellen<br />
finanzbehördlichen Bewilligung bedarf.<br />
Werden bei der Einreise nach Oesterkenberg<br />
wieder hergestellt.<br />
raschen Wiederaufbau der Brücke von Rinreich<br />
Wertpapiere mitgeführt, so erhält der Auch der Splügen-Pass über Thusis durch!<br />
betreffende Reisende im Reisepass eine bezügliche<br />
Bestätigung, auf Grund deren die Dörfer Andeer und Splügen zur Passhöh«<br />
die Viamala, die charakteristischen Bündner-<br />
Ausfuhr innerhalb vier Wochen ohne weitere des Splügen oder über Hinterrhein! zum!<br />
Bewilligung gestattet ist. s. St. Bernardino-Pass ins Misox hinunter bieten<br />
hochinteressante landschaftliche und tou><br />
ristische Abwechslung.<br />
Touristischer Informationsdienst. Nachdem<br />
Hauptanziehungskraft wird aber auch Hie-*<br />
sen Sommer wieder das Engadin haben, das<br />
die Radiostation Zürjch-Höngg schon seit<br />
nun über mehrere Pässe zu erreichen ist.<br />
Mitte Mai jeden Freitag: mittag regelmässig<br />
die Touristik-Bulletins der Sektion Zü-<br />
Churwalden mit seinem alpinen Schwimm-i<br />
Die Durchgangslinie von Chur hinauf nach'<br />
rich des A. C. S. über Oeffnung der Alpertstrassen,<br />
Strassensperren, Strassenzustand, die schöne Lenzerheide hinunter in das tiefge-<br />
bad, ein Ort wie gemalt für Ferientage, über,<br />
Verkehrsvorschriften etc. durch ihre Sender bettete, von zwei Bergwassern umschäumte<br />
bekanntgegeben hat, veröffentlicht nun auch Tiefenkastei und dann weiter über Savognin,<br />
die- Radiostation Bern ab 15. Juni <strong>1928</strong> jeden Mühlen, hinauf zu den Römerzeichen des Julier,<br />
wird stets ein beliebter Automobilweg<br />
Freitag abend diese Informationen radiophonisch.<br />
Das Bulletin der Sektion Zürich des ins Engadin bleiben, trotzdem nunmehr auch<br />
A. C. S. wird jeweils von der Radiostation die etwas schmälere Strasse über den AIbula-Pass<br />
offen ist, die zur Abwechslung sU<br />
Bern am Freitag abend, um 20 Uhr, mit der<br />
eher gerne benützt wird.<br />
'<br />
Abendemission bekanntgegeben. s.<br />
Den Weg ins Unterengadin nimmt man<br />
wohl am besten durchs Prättigau, mit Klosters<br />
und Davos als günstige Stützpunkte,<br />
bevor man die Fahrt über den Flüela-Pass<br />
hinunter nach dem neuaufgebauten Süs antritt<br />
!<br />
Für kürzere Abstecher erfreuen sich besonders<br />
Flims und Arosa grosser Beliebtheit.<br />
Von Chur aus ist der herrliche alpine Badestrand<br />
am Cauma-See nur ein Katzensprung.<br />
Wer Weekend in Flims verbringt, wird<br />
Fahrt und Aufenthalt in gleich froher Erinnerung<br />
behalten. Arosa ist ebenfalls von<br />
Chur aus leicht erreichbar, die 32 km prächtiger<br />
Fahrt durchs Schanfigg, zwar auf etwas<br />
engem aber hochinteressantem Strasschen,<br />
erschliessen ein Gebiet, das viele Automobilisten<br />
noch nicht kennen, dessen Be-,<br />
such aber sehr lohnend ist. Auch ArosjRj<br />
eignet sich, wie zahlreiche andere. Bündner<br />
Hochstätionen, zu kürzerem oder längerem<br />
Aufenthalt; die landschaftliche Vielseitigkeit<br />
M
N° 56 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
und die Vorzüge der Bündner uastorte<br />
brauchen dabei nicht besonders hervorgehoben<br />
zu werden.<br />
Jetzt ist auch die Fahrt über die Bernina<br />
frei. Auch wer nicht ins italienische Gebiet<br />
ausmünden will, kommt dort wohl auf seine<br />
Rechnung. Eine Fahrt hinauf zu den Berniiia-Häusern,<br />
zum Hospiz mit seinen Seeflein,<br />
die Talfahrt mit Ausblick auf die Alp<br />
Grün und zahllose leuchtende Firne, Alpen<br />
und Matten, bis hinunter nach Poschiavo,<br />
dem Puschlaver-See entlang über Brusio bis<br />
ins heidelbeerreicliste Gebiet des Landes zur<br />
Endstation Campocologno bietet dem Fahrer<br />
einen seltenen Hochgenuss und wir kennen<br />
wenig Höhenwege der Alpen, die an Erhabenheit<br />
mit denjenigen des Bündnerlandes<br />
wetteifern können, sie stellen viele fiochstrassen<br />
der Dolomiten, der französischen<br />
und italienischen Alpen in den Schatten.<br />
Im allgemeinen, sind die Bündner Strassen<br />
dieses Jahr in gutem Zustand; die Berichte,<br />
über die verschiedenen Strassen einlaufen,<br />
beweisen, dass man dem Automobilverkehr<br />
immer mehr Rechnung trägt und auch<br />
das Notwendige für Güte und Staubbefreiung<br />
der Strasse tut. Wer Graubünden als<br />
korrekter und rücksichtsvoller Fahrer befährt,<br />
wer der Eigenart der Landschaft, den<br />
vielfach schmalen Strassen Rechnung trägt<br />
und auf Land und Leute Rücksicht nimmt,<br />
der kann das Bündnerland kreuz und quer<br />
befahren, er wird nirgends behelligt, sondern<br />
stets freundliche Aufnahme finden. Das nämliche<br />
gilt für Aufenthalt und Verpflegung;<br />
dass ein Höhenkurort etwas höhere Preise<br />
verlangen muss, als die unter günstigeren<br />
Verhältnissen wirtschaftenden Gebiete im<br />
Flachland, liegt auf der Hand. Im grossen<br />
und ganzen kann aber im Bündnerland der<br />
einfache Automobiltourist unter gleich guter<br />
Verpflegung und massigen Preisen sich<br />
aufhalten, wie in irgend einem andern Alpengebiet<br />
unseres Landes. Wer aber auf<br />
Komfort und Bequemlichkeit abstellt, der ist<br />
im Bündnerland erst recht gut aufgehoben. A<br />
Von amerikanischen Automobil-Rennen.<br />
Amerika ist ideales 'Rennland. Rekordsucht,<br />
der Ehrgeiz immer an der Spitze zu punkt verschieben, und sie können unter un-<br />
können ein Rennen auf einen späteren Zeit-<br />
marschieren, oder genauer gesagt, zu rennen, günstigen Witterungsumständen die vorgeschriebene<br />
Distanz kürzen.<br />
wird auch dafür sorgen, dass der Rennbetrieb<br />
drüben überm Teich nicht sobald ausstirbt.<br />
Mancher hat sich gewiss schon dafür sich auch mit den Terminen und achtet dar-<br />
Die Drei-A-Kontrolle der Rennen befasst<br />
interessiert über diesen ganzen Betrieb, von auf, dass die Konkurrenten alle A.-A.-A.-Ren"<br />
dem man eben deshalb, weil er in Amerika nen nacheinander bestreiten können, ohne<br />
spielt, etwas besonderes erwartet, näheres lange Reisen zu machen. Terminkollisionen<br />
zu erfahren.<br />
zwischen Rennen anerkannter Meetings sind<br />
In der Wiener<br />
r Allg. 'Automobil-<strong>Zeitung</strong>nicht gestattet. Die Teilnahme an diesen<br />
war kürzlich hierüber ein im Folgenden wiedergegebenen<br />
Bericht eines Kenners dieser Meisterschaft ist obligatorisch.<br />
Rennen für die ersten Fünf der nationalen<br />
Verhältnisse zu lesen.<br />
Peter de Paolo, der im Jahre 1925 die<br />
Es gibt in den Vereinigten Staaten von Meisterschaft gewann, erzählt: Nach dem<br />
Nordamerika dreierlei Arten von Rennbahnen,<br />
die der Oberaufsicht der American Auto-<br />
Rennbahn von Charlotte beginnt, gehen wir<br />
10. Mai, an welchem die Rennsaison auf der<br />
mobile Association unterstehen, Es sind dies direkt nach Indianapolis zu dem grossen<br />
die Sandbahnen (Halbmeilen- und Meilenbahnen),<br />
die eigentlich für die Abhaltung von Expresswaggon aus, in dem er mit einigen<br />
Rennen. Ich lade meinen Wagen von dem<br />
Trabrennen angelegt und hauptsächlich für anderen Wagen verfrachtet wurde, und<br />
solche benützt werden, sowie die Holzbahnen schleppe ihn über die Strasse zur Rennbahn.<br />
und die Rennbahnen in Indianapolis, welch Dort vertausche ich die für Holzbahnen berechnete<br />
Uebersetzung gegen eine, von der<br />
letztere sich von den Holzbahnen in der Weise<br />
unterscheidet, dass sie scharfe Kurven ich annehme, dass sie für die Ziegelbahn<br />
hat und mit Ziegeln belegt ist; ihr Umfang geeignet ist und probiere dann den Wagen<br />
beträgt 2% Meilen und sie ist nicht so stark aus. Entgegen der Ansicht mancher, bedeutet<br />
überhöht, wie es die Holzbahnen sind. Die eine hohe Uebersetzung gerade nicht notwendigerweise<br />
hohe Schnelligkeit. Automo-<br />
besten Sandbahnen der U. S. A. sind die von<br />
Bakersfield in Kalifornien und Syracuse, bile sind so wie Fahrräder — durch zu hohe<br />
New York. Die Rennbahn von Indianapolis Uebersetzung ist zu viel Kraft für die Fortr<br />
ist in ihrer Art einzig, insofern, als auf ihr<br />
nur einmal im Jahr ein Rennen abgehalten<br />
wird, die 500 Meilen internationalen Sveepstakes<br />
am Memorial Day. Die Rennen auf<br />
den Holzbahnen variieren von 10 bis 300 Meilen.<br />
Um hohe Schnelligkeiten zu erzielen,<br />
sind die Holzbahnen in den Kurven bjs zu<br />
49 Grad überhöht. Die vier Kurven der Indianapolis-Rennbahn<br />
sind auf fünf Sechstel<br />
ihrer Breite zwischen 16 und 17 Grad überhöht<br />
und etwas mehr als 36 Grad für das<br />
restliche Sechstel. Dieses ist der oberste<br />
Teil der Kurvenüberhöhung, wird aber von<br />
den Fahrern nicht benützt, ausser um einem<br />
gestrandeten Wagen auszuweichen oder<br />
selbst in einen Zusammenstoss nicht verwickelt<br />
zu werden.<br />
Wenn man sich vor Augen hält, dass ein<br />
Winkel von 90 Graden eine vertikale Linie ist<br />
und ein Winkel von 45 Graden die Hälfte<br />
zwischen vertikal und horizontal, kann man<br />
sich vorstellen, was die äusserste Kurvenüberhöhung<br />
von 45 bis 49 Graden gewisser<br />
Rennbahnen bedeutet.<br />
f AHe Rennbahnrennen müssen von der<br />
Sportkommission der American Automobile<br />
Association genehmigt werden. Die A. A. .A<br />
achtet darauf, dass die Rennbahnen so<br />
sicher als nur möglich sind, sowohl für die<br />
Fahrer wie auch für das Publikum. An Rennpreisen<br />
müssen mindestens 100 Dollar für jede<br />
Meile gegeben werden — 25 000 Dollar für<br />
ein 250-Meileit-Rennen — und diese Gelder<br />
müssen vor dem' Rennen bei dem Referee<br />
hinterlegt werden. Die A. A. A. delegiert drei<br />
Rennkommissäre, welche die Rennleitung<br />
vollkommen in Händen haben; sie untersuchen<br />
die Fahrer, um sich davon zu überzeugen,<br />
dass sie in perfekter physischer Kondition<br />
sind; die Rennwagen in betreff der für das<br />
jeweilige Rennen vorgeschriebenen maximalen<br />
Motorstärke; und die Rennbahn, ob sie<br />
sicher ist. Während des Rennens sind sie<br />
das Gesetz, diese drei A-Männer.<br />
Jeder Fahrer, der ;an einem Drei-A-Männer-<br />
Rennen teilnehmen will, muss vorher sich und<br />
seinen Wagen registrieren lassen. Weder er<br />
noch sein Wagen darf an einem Rennen teilnehmen,<br />
das die A. A. A. nicht genehmigt hat.<br />
Drei A-Offizielle können einen Konkurrenten<br />
wegen leichtsinnigen Fahrens oder dessen<br />
.Wagen, wenn er die anderen Fahrer gefährdet,<br />
aus der Bahn schaffen; sie beobachten<br />
alle Halte bei (Ravitaillements der einzelnen<br />
Fahrer und notieren sich die Zeitaufenthalte<br />
und was für Arbeit vorgenommen wurde; sie<br />
können ein Rennen während einer gefährlichen<br />
Periode abbrechen und es wieder dort<br />
starten lassen, wo es aufgehört hat; sie<br />
bewegung erforderlich, so dass eine niedrigere<br />
Uebersetzung grössere Schnelligkeit ergibt.<br />
In Automobilrennen soll diejenige Uebersetzung<br />
verwendet werden, die bei einer bestimmten<br />
Anzahl von Umdrehungen die<br />
grösste Kraft resultieren lässt. Die Fahrer<br />
sind sich über die Uebersetzung ihrer Wagen<br />
nicht einig. Die Wagen haben Eigenheiten.<br />
Ich mag glauben, dass ich eine Uebersetzung<br />
4'5 : 1 benötige, wogegen ein anderer Fahrer<br />
eine Uebersetzung von 4 :25 : 1 vorziehen<br />
wird. Sein Wagen ist zwar so gebaut wie<br />
der meinige", doch die Motoren sind, so wie<br />
die Menschen, verschieden, und die Ansichten<br />
der Fahrer sind 'gleichfalls verschieden.<br />
Habe ich die Uebersetzung so gewechselt,<br />
wie ich es für richtig halte, so gehe ich daran*<br />
meinen Vergaser zu adjustieren. Wenn man<br />
an dem Wagen überhaupt Veränderungen<br />
vornehmen will, so immer nur eine nach der<br />
anderen, z. B. zuerst die Uebersetzung, und<br />
erst wenn man diese ausprobiert hat, die<br />
Adjustierung des Vergasers. Sind Uebersetzung<br />
und Vergaser endgültig erledigt, so<br />
bringen meine Leute den Wagen in die Garage<br />
und zerlegten ihn bis aufs letzte Stück.<br />
Er mag im Training und im letzten Rennen<br />
nur 400 Meilen gegangen sein — ein weiteres<br />
grosses Rennen steht vor der Tür, und der<br />
Wagen muss genauestens durchgesehen werden.<br />
Jeder Teil des zerlegten Wagens wird<br />
kritisch untersucht und dann auf den für ihn<br />
bestimmten Platz des Arbeitstisches gelegt.<br />
Diese Plätze auf dem Arbeitstisch sind bei<br />
mir immer dieselben, ob der Arbeitstisch sich<br />
in Culver City, Altona, Fulford, Fresnu, Indianapolis,<br />
Salem oder Charlotte befindet.<br />
Der Motor wird inspiziert, die Ventile werden<br />
vom Kohlenstoff gereinigt, ebenso die<br />
Zylinderköpfe, denn ein Rennwagen setzt<br />
ebenso Kohlenstoff an wie ein Tourenwagen.<br />
Die Ventije werden sorgfältig eingeschliffen.<br />
Während der Wagen zerlegt wird, werden<br />
alle Teile genau untersucht und diejenigen<br />
ausgeschieden, die nicht so gut aussehen, wie<br />
sie aussehen sollen, und durch neue ersetzt.<br />
Jeder Teil wird auf eventuelle Risse beaugenscheinigt.<br />
Ich selbst untersuche die Vorderachse<br />
und den Steuermechanismus mit<br />
einem scharfen Mikroskop auf Risse.<br />
Es gibt nur einen Weg, um einen auseinandergenommenen<br />
Rennwagen wieder korrekt<br />
zusammenzusetzen — das ist die Art<br />
und Weise, dass er mit höchster Leistungsfähigkeit<br />
arbeitet. Jeder Teil muss in vollster<br />
Uebereinstimmung mit jedem anderen Teil<br />
arbeiten..<br />
Man zählt jetzt schon so viele Fahrer der<br />
ersten Liga, dass die Hdzrennbalmen für sie<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz si<br />
Führer für Automobilfahrer, offizielle nd ersichtlich IK?J O. R. Wagners<br />
Ausgabe des T- C. S.<br />
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Restaurants u. Gasthof e speziell<br />
empfohlen.<br />
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Müller's<br />
Tinten<br />
Farbbänder<br />
Kohlepapier 1<br />
Klebstoffe *<br />
Stempelfarben<br />
usw,<br />
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Zürich-Enge<br />
Versende<br />
21,<br />
Berner<br />
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Schüfeli k Fr. 5.50 per kg,<br />
Emmentalcrii p. P. 60 Rp.,<br />
Zungenwurst Fr. 5.— per<br />
kg. — A. Eggimann jun.,<br />
Sumiswald (Bern). 30812
22 REVUE AUTOMOBILE <strong>1928</strong> — N°56<br />
Qscor Levy & C°<br />
«<br />
BASEL<br />
o<br />
BASEL - Dreispilz Dreispitz B MM Itmetalle, wie Kupfer, ^m -.«••«••<br />
Ite Pneus und Schläuche<br />
Messing, Alteisen, Guss Filiale: ST. GAUEN<br />
O<br />
.^^<br />
Telephon Safran 38.60<br />
kkumulatorenblei<br />
und anderes mehr.<br />
Telephon 34.07<br />
Für Knoer und Kranke alle in einem Rennen keinen Platz hätten.<br />
das ossiindeste GetränkDaher sind Qualifikationsläufe notwendig,<br />
um die glücklichen 18 für die Holzbahnen<br />
und die 33 für Indianapolis herauszuschälen.<br />
Jeder wird allein für einige Runden auf die<br />
Bahn geschickt, damit sich sein Motor erwärme.<br />
Zu Beginn des Einlaufes angelangt,<br />
erhebt der Fahrer die Hand, um anzuzeigen, Unsere Leser sind gebeten, nicht nur<br />
dass er bereit ist. Nun donnert er zu seiner Fragen zu stellen, sondern uns auch bei der<br />
Qualifikationsfahrt los. Derjenige, der dieBeantwortung der zahlreichen Fragen mit'<br />
*o/75a MtA<br />
beste Zeit erzielt, erhält im Rennen die Innenposition.<br />
Die anderen folgen in der Reihe grosses und zuverlässiges Auskünftsmaterial<br />
zuhelfen. Obwohl die Redaktion über ein<br />
Billige Möbel — sind meisf nur<br />
ihrer Qualifikation. Die Wagen werden auf verfügt, so sind doch persönliche Erfahruii'<br />
den Holzbahnen in zwei und auf der Indianapolisbahn<br />
in drei Reihen aufgestellt.<br />
scheinbar billig, weil Mängel<br />
gen unserer Leser vor allem zu Vergleichszwecken<br />
erwünscht. Je vielseitiger der<br />
sich erst später zeigen. Teure<br />
Möbel — nein! Aber: preiswerte<br />
Möbel aus gutem, ge-<br />
Bei den Qualifikationsfahrten gibt es allerlei<br />
Rennfahrerwitze. Gewöhnlich ist die Re-wird, um so wertvoller ist derselbe für die<br />
Sprechsaal von unsern Lesern selbst bedient<br />
Verlangen Sie Prospekt von gel die, dass ein Wagen, der zwischen ein Allgemeinheit.<br />
nügend gelagerlem Holz, sorgfältig<br />
verarbeitet, durchdacht<br />
Altstetten-Zürich noch am selben Tage zu qualifizieren hat. Interesse Ihre Auskünfte über verschiedene Touren<br />
W. & Q. Weisflog & Co. und fünf Uhr auf die Rennbahn kommt, sich T. A. 127. Chemnitz. Ich verfolge immer mit<br />
in ihrer Form — Möbel für<br />
Rivalität um die* Innenposition ist immer und sehe in Nr. 52 der Automobil-Revue die Tour<br />
behagliche Jahre!<br />
scharf. Es sind stets fünf oder sechs Fahrer von Chaux-de-Fonds nach Chemnitz i. S.<br />
Es befinden sich da einige Irrtümer in der Beschreibung<br />
dieser Tour, die ich bereits X-Mal von<br />
da, deren Wagen schnell genug sind, um für<br />
die Innenposition in Betracht zu kommen — Zürich aus gemacht habe und fast zweimal im Jahr<br />
/nö'cA/fe/7 S/e /<br />
vorausgesetzt, dass deren Lenker wissen, mache.<br />
welche Schnelligkeit erforderlich ist, um der Basel, Todtnau, Titisee, Donaueschingen, Rottweil<br />
ist richtig, kann aber auch über Schaffhausen<br />
Doch etwas Gutes! Etwas, an<br />
Schnellste zu sein. So verweilt nun so mancher<br />
den ganzen Nachmittag auf der Renn-<br />
Stuttgart vorzugsweise über Hechingen—Tübingen.<br />
gemacht werden. Von Rottweil fährt man nach<br />
dem Sie dauernd Freude<br />
-Mäntel aus<br />
haben. Ein Heim voll Geschmack,<br />
Kultur und Gemüt-<br />
Damen und herumarbeiten würde, in Wirklichkeit passt<br />
Rollleinen für bahn und tut so, als ob er an seinem Wagen Die Strassen sind besser, geschottert und der Verkehr<br />
ist kleiner, dazu 15 km kürzer bis Stuttgart.-<br />
Stuttgart—Nürnberg. Man berührt nicht Heilbronn«<br />
lichkeit. Verlangen Sie unsere<br />
Herren er aber auf, um zu sehen, wie schnell er sein wie von Ihnen angegeben, sondern Stuttgart<br />
Vorschläge zur persönlichen<br />
Fr. 20.- muss, um an die Spitze der Prozession zu Schwäbisch Hall direkt über Ansbach nach Nürnberg.<br />
Nürnberg—Chemnitz ist richtig wie Sie an-<br />
Drill-Mäntel gelangen. Dies kann nur derjenige konstatieren,<br />
der sich als letzter zu qualifizieren hat. über Oelsnitz, Auerbach, Lengenfeld, Zwickau,<br />
Heimgestallung.<br />
geben, aber von Hof gibt es eine sehr gute Strasse<br />
grau<br />
Orientierender Prospekt kostenlos<br />
Fr. 15.- Daher das Herumtrödeln auf der Rennbahn. Chemnitz. Man umgeht Plauen gern, weil man sich<br />
Staub-Mäntel Die Holzbahnen sind infolge ihrer Konstruktion<br />
um etwa 30 Meilen schneller als die über Oelsnitz—Chemnitz Ia. Die Tour kann gut in<br />
in der Stadt gewöhnlich verfährt und dann über<br />
Reichenbach kommt. Ausserdem sind die Strassen<br />
mit blauem<br />
Kragen und Indianapolis-Rennbahn.<br />
zwei Tagen gemacht werden, wenn man in Ansbach<br />
Manchetten<br />
übernachtet. Ich habe von Zürich nach Dresden<br />
Die Konstruktion der Rennwagen und die<br />
für Chauffeure<br />
16 Stunden Fahrzeit gebraucht mit meinem 70er<br />
Rennpraxis sind heute sehr anders als noch Chrysler, und zwar bin ich von Zürich bis Bayreuth<br />
am ersten Tage gefahren und dann von Bay-<br />
MÖBELFABRIK<br />
Jubiläums- vor einigen Jahren. Die Einmannwagen<br />
Peterstr.16 Gegr. 1861<br />
Katalog kamen im Jahre 1923 zu Indianapolis in Verwendung.<br />
Ein grosser Teil des Pittoresken<br />
reuth nach Dresden am zweiten Tage, was eine<br />
Spielerei ist von ca. 225 km. A. B. in Z.<br />
Nr. 50 X<br />
Zö RICH<br />
gratis. der Rennen ging dadurch verloren. Die Zuschauer<br />
sahen nicht mehr unter dem Lenker ich vielleicht etwas beitragen könnte zur Frage.<br />
T. A. 134. Tirol—München. Bei einer zufälligen<br />
Durchsicht Ihrer geschätzten <strong>Zeitung</strong> sehe ich, dass<br />
Sporthaus<br />
einen Mechaniker sitzen, der vielleicht mit Reise Tirol—München über den Flexenpass: Dia<br />
Heftigkeit eine Pumpe betätigte, um denFlexenstrasse zweigt oberhalb Stuben a. Arlberg<br />
Luftdruck im Benzinreservoir zu erhalten, links ab und führt steil hinauf nach Zürs, senkt<br />
sich langsam nach Lech a. Arlberg und Warth. Bis<br />
oder irgend eine andere Hilfsarbeit verrichtete.<br />
In jenen Zeiten hatte der Mechaniker in gutem Zustande, auf Tirolerboden aber äusserst<br />
dahin, d. h. auf Vorarlberger-Gebiet, ist die Strassa<br />
&Gx<br />
seine bestimmten Obliegenheiten in einem schlecht und schmal bis nach Steg, dem eigentlichen<br />
%ahnhoUtrA<br />
Rennen. Es war seine Sache, auf die nachkommenden<br />
Wagen aufzupassen. Er gab die schaften im Gegensatz zum Inntal bis Reute durch-<br />
Ausgang der Flexenstrasse. Von da ab wirkt das<br />
Lechtal mit seinen zwar überaus sauberen Ort-<br />
vis-ä-vis Hauptbahnhof. Haus U. Ranges, renoviert 1927, 140 Information dem Fahrer an seiner Seite, der wegs eher monoton. Der Passübergang selbst ist<br />
STADTHOF- Betten. Fliessendes Wasser, Lifts, Zentralheizung', Amtstelephon,<br />
Lichtsignal. •> Grosses Cafe-Restaurant im HoleL vorlassen sollte oder nicht.<br />
zu entscheiden hatte, ob er den Verfolger sehr schön und hauptsächlich auf der Tirolerseite<br />
wildromantisch, aber für den Fahrer eines Fahrzeuges<br />
sicherlich kein Vergnügen.<br />
Telephon<br />
POST HOTEL<br />
Geh*. Oofie<br />
Hotel: Selnau 97.90<br />
Noch vor einigen Jahren waren Rennwagen<br />
eine grosse Sache, mit grossen Motoren.<br />
Ich würde aber den Fernpass, die schönste<br />
ZÜRICH<br />
Restaurant: Selnau 97.92<br />
Alpenstrasse Tirols, eher empfehlen. Die Strasse<br />
ist in sehr gutem Zutande, breit und bietet eine<br />
Der Motor in meinem derzeitigen Rennwagen Fülle von Naturschönheiten, und ist nicht nur für<br />
ist weniger als ein Fünftel so gross als der Mitfahrer eine Augenweide, sondern auch für den<br />
Fettleibigkeit<br />
Motor in meiner alten «Wespe», die dasLenker des Fahrzeuges sehr angenehm (Leermoos*<br />
Zugspitzbahn). Die Strasse wurde während des.<br />
erste 500-Meilenrennen zu Indianapolis gewann.<br />
breit; besonders angenehm fallen einem die breiten<br />
Krieges von Russischen Gefangenen gebaut und ist<br />
«PROMTO*<br />
derMfenl-öamüe/oMteßer<br />
Alle Informationen während eines Rennens Kurven auf; ein mittelstarker Wagen dürft« hier<br />
Herz- und Leberbeschwerden,<br />
gibt mir mein Instrumentenbrett. Der Tachometer<br />
zeigt mir die Umdrehungen des Motors werden. Nach München aber dürfte es über Leer-<br />
ohne weiteres im direkten Gang durchkommen*<br />
Atemnot, Arbeitsunlust, starke<br />
Reute kann auch hier als Ausgangspunkt betrachtet<br />
Brust, breite Hüften, dicker Bauch,<br />
fette Wangen, Nackenpolster,<br />
an. Er sagt mir meine Schnelligkeit an, nicht moos—Ehrwald und Garmisch—Partenkirchen nähet<br />
Doppelkinn werden durch die<br />
in Meilen, sondern in Umdrehungen per sein. R. Z. in Z.<br />
unschädlichen, ärztlich verordneten<br />
Minute, was dasselbe Mass ist wie Meilen in Als weitere Ergänzung zur T. F. Tirol—München<br />
geht uns noch folgende Antwort zu:<br />
Tallen-Tabletten<br />
der Stunde.<br />
München und Oberbayern via Liechtenstein.<br />
Der Schmierölmesser berichtet mir ständig,<br />
ob der Oeldruck, wie es sein soll, sich sei die Tour: Bregenz, Lindau, Isny, Kempten,<br />
Autotouristen, welche diese Gegend besuchen wollen*<br />
Kaufbeuren, Landsberg, München und retour: Bad<br />
zwischen 80 und 100 Pfund bewegt. Fällt der<br />
mit sichtbarem Erfolg bekämpft.<br />
Druck unter 80 Pfund, so beginne ich nachzudenken;<br />
fällt er unter 50 Pfund, so werde<br />
50 St. 4 Fr. Eine Kur Y. 200 St.<br />
14 Fr. franko Nachnahme. Man<br />
Besuchen Sie das reizende,idyllisch gelegene Muoterhal<br />
verlange die kostenlose Broschüre<br />
ich unruhig; und fällt er auf 20 Pfund, so<br />
halte ich bei meinem Depot, um zu sehen,<br />
was eigentlich los ist.<br />
Victoria-Apotheke Zürich<br />
Das Rennfahren ist ein kostspieliges Geschäft.<br />
Zu Beginn muss ein Fahrer 12,500<br />
H. Feinstein vorm. C. Haerlin, Bahnhofstr. 71<br />
Tel. Sei. 40.28. Zuverl. Stadt- u. Postversand<br />
Dollar zur Verfügung haben, um sich einen<br />
Dem Wind dem „himmlisch-höllischen*' Kind<br />
Rennwagen und die nötigen Ersatzteile zu<br />
kaufen. Seine persönlichen Ausgaben werden<br />
«ACH G0UMU-ZU6 «*CH VI1ZNAU<br />
Die Launen mit „Pronto" genommen sind! sich im Jahre auf 5000 Dollar belaufen. Seinem<br />
Mechaniker muss er 50 Dollar in der<br />
OJenderc<br />
Woche bezahlen, ferner die Eisenbahnfahrten<br />
und 5 bis 10 Prozent von den Gewinn-<br />
GASTHAUS z. POST<br />
MUOTATHAL<br />
BESGHLÜGE, WERKZEUGE, EISENWAREN, OBERDORFSTRASSE 9, ZÜRICH<br />
Ein plötzlicher Windstoss und das Verhängnis ist da.<br />
Schützen Sie sich gegen solche Ueberraschunaen durcb geldern. Reifen kosten etwa 3000 Dollar im Altbekanntes und bestgeführtes Haus mit prima Küche<br />
den verblüffend einfach funktionierenden Patentsteuer.<br />
und Keller. Fremdenzimmer. Tel. 5. Peter CJwerder.<br />
Jahre, denn kein Rennfahrer erhält sie umsonst.<br />
Eine andere grosse Ausgabe ist die GASTHAUS z. HIRSCHEN<br />
In neuen Gegenden auf Wunsch zur Probe. Verlangen Sie Prospekt<br />
PROJVTO.<br />
Verfrachtung der Wagen von Rennbahn zu Empfehlensw. Landgasthof, prima Fischküche. Sehenaw.<br />
Münzsammlung u. Altertümer. CJeschw. Betschard.<br />
Rennbahn, was meistens per Express geschieht.<br />
Das kostet rund 2600 Dollar in der GASTHAUS z. OCHSEN<br />
JßedemaA&t<br />
Saison. Gewöhnlich geben die Rennbahnen Metzgerei, gute Küche und Getränke. Gastzimmer<br />
Gesellschaftssaal.<br />
Karl Heinz«.<br />
demjenigen Fahrer, der sich qualifiziert hat<br />
Rebstock", Thalwil und startet, eine Garantie von 750 Dollar. Die<br />
GASTHAUS SONNE<br />
, Bachtorellen<br />
Geldpreise aller Rennen einer Saison belaufen<br />
sich auf rund 380,000 Dollar. Der Sieger<br />
Fremdenzimmer. Gute Verpflegung. Grosser, neuer<br />
Gesellschaftssaal<br />
Alois Imtaof.<br />
. rassige, reine Schweizerweine<br />
Es empfiehlt sich<br />
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erhält gewöhnlich Zweifünftel der Gesamt-<br />
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auf Abbruch«<br />
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T 1 1 t\A ^teta ^ei> ' Fische» Selbatlel.<br />
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i -*•€% schaitssäle, Garage.<br />
Tel. 73 Mitgl. A.O.S. u. T.G.S.<br />
bfälle aller Art OsCOr LeVV & C?<br />
preise. Jimmy Murphy gewann in einem<br />
Jahre 150,000 Dollar, die grösste Summe, die<br />
jemals von einem Fahrer in Amerika in<br />
einem Jahr eingeheimst wurde.<br />
HUMOR.<br />
Autierlateln. «Einen Witz habe ich gestern<br />
erzählt,» prahlte der Autler. «Alles<br />
platzte vor Lachen, sogar ein Luftreifen.»<br />
Gute Küche, reelle Getränke. Am Busse des Kienzipasses.<br />
Telephon 26. B. Imhof-Oirerder.<br />
BISISTHAL<br />
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empfiehlt Mittagessen. Feine Weine. Logiergelegenbeit.<br />
Endstation des Postautos. Ausgangspunkt herrlicher<br />
Bergtouren; zur Klubhütte Glattalp 3 Stunden.<br />
Autogarage. Telephon.<br />
Franz Ulrich.<br />
PENSION SCHWARZENBACH<br />
20 Betten. Pensionspreis v. Fr. 9.- an. Ausgangspunkt<br />
herrl. Gebirgstouren. Tel. 18.6. Jos.lmhof.
N»56<br />
Tölz; Kochelsec, Kesselbergstrasso, Walchcnsee,<br />
Garmisch, Partenkirchen, Leermoos, Fernpass,<br />
Imst, Landeck, Arlberg, Feldkircli, Liechtenstein, in<br />
die Schweiz zurück bestens empfohlen.<br />
Die Strasspn sind meistens sehr gut imstande<br />
und wird speziell in Bayern fest an den Sirassen gearbeitet<br />
und geteert. Dio Fahrt durch Tirol über den<br />
Fernpass mit seinen 3 Seen ist herrlich. Triptyks<br />
für Deutschland und Oesterreieh notwendig, internationaler<br />
Führerschein, in Tirol Einfahrt pro Tag<br />
1 Schilling — 74 Centimes, in Deutschland 1 Mark.<br />
Bei der Durchfahrt in dem mit der Schweiz durch<br />
Zollunion verbundenen Liechtenstein sollte man dem<br />
Schlotiö Vaduz einen Besuch abstatten.<br />
C. 11. in Seh.<br />
T. A. 140.. Friedi iclisliafcn. Von Martigny nach<br />
Basel empfehle ich Ihnen dio folgende Route: Marligny,<br />
St. Moritz, Montreux, Lausanne, Moudon,<br />
Payerne, Murion, Günimenen, Bern, Zollikofen,<br />
Kirchberg, Herzogenbuchsee, Ölten, Haucnstein,<br />
Liestal, Basel. Durch den Schwarzwald rate ich zu<br />
folgender Route, dio sich im grossen Ganzen mit der<br />
von Ihnen angegebenen deckt: Basel, Schopfheim,<br />
Tolnau, Titisee, Neustatt, Hammereisenbach, Donaueschingen,<br />
Geisingen, Tuttlingen, Stockach, Uöberlingen,<br />
Meersburg, Friedrichshafen. Obgenannto Strasse<br />
ist überall in gutem Zustand und Ueberraschungcn<br />
unangenehmer Art sind kaum zu erwarten.<br />
R. Z. in 0.<br />
T. A. 141. Genf-Florenz. Als beste Route von<br />
Vernier-Genf nach Florenz sei folgende empfohlen:<br />
Vernier, Genf, Thonon, Evian, St. Gingolf, St. Maurice,<br />
Martigny, Orsierc, Gr. St. Bernard, Aosta, Chätillon,<br />
Ivrea, Cavaglia, St. Germano, Vorcelli, Novara,<br />
Milano, Lodi, Piacenza, Parma, Reggio neu'<br />
Miglia, Modena, Bologna, Lojano, Firenze.<br />
Als Etappen schlagen wir Ihnen vor: 1. Tag bis<br />
Ivrea, 254 km; 2. Tag bis Parma, 246 km; 3. Tag<br />
bis Florenz, 200 km, was total 700 km ausmacht.<br />
An Papieren brauchen Sie den gewöhnlichen<br />
Reisepass für Frankreich und Italien, dann das<br />
französische und das italienische Triptyk, den CH-<br />
Schild und den internationalen Fahrausweis.<br />
K. F. in B.<br />
T. A. 142. Wien. Wenn Sie die kürzeste und zugleich<br />
die den besten Strassen folgende Route von<br />
Lausanne bis Wien benützen wollen, so kann ich<br />
Ihnen das nachfolgende Intineraire empfehlen:<br />
Lausanne, Moudon, Payerne, Murten, Bern, Worb,<br />
Langnau, Wiggen, Wolhusen, Luzern, Küssnacht,<br />
Arth, Goldau, Sattel, Biberbrücko, Pfäffikon, Rapperswil,<br />
Eschenbach, Ricken, Wattwil, Ebnat, Kappel,<br />
Wildhaus, Garns, Feldkirch, Bludenz über den<br />
Arlberg nach Landegg, Innsbruck, Wörgel, Salzburg,<br />
Vöcklabruck, Linz, Strengberg, Ybbs, Melk, St. Polten,<br />
Wien. V. E. in W.<br />
T. A. 143. Bad Pistyan. Dieses Bad gilt als Eldorado<br />
für Rheumatiker, Gicht-, Nerven- und Hautkranke.<br />
Es liegt etwa 115 Kilometer nordöstlich'<br />
von Wien, am Waag-Fluss, in dem vulkanische<br />
Quellen einen mit Schwefel-Thermen durchsetzten<br />
Schlamm von 70 Grad auftreiben, der die kostbare<br />
und heilsame Bade-Substanz von Pistyan ist.<br />
Pistyan ist ein modernes Bad mit guten Hotels<br />
und Unterkunftsstätten, von der Schweiz aus ist eine<br />
Fahrt im Automobil dorthin durchaus empfehlenswert.<br />
Sie können von Zürich entweder über Arlberg,<br />
Innsbruck, Salzburg, Linz, Wien, Bratislava,<br />
Trnava, nach Pistyan (910 km), reisen oder über<br />
München, Braunau nach Linz, Wien fahren. Die<br />
etwa 150 km weitere Strecke über Salzburg, Steiermark,<br />
Semmefing, Wien führt mehr durchs Gebirge.<br />
Die"'ibetreffenden Strassen in Bayern sind durch-"<br />
wegs gut, ^teilweise, sehr gut. Im Tirol ist die Arlberg-Strecke<br />
vorzüglich, weniger gut unterhalb Innsbruck<br />
bis Linz. In Oesterreich müssen Sie sich auf<br />
etwas ungünstigere Strassen gefasst machen. In der<br />
Tschechoslowakei sind die Strassen zum Teil sehr<br />
mittelmässig oder herzlich schlecht; doch befahren<br />
Sie ja von Bratislava nach Pistyan nur einen zirka<br />
80 km langen Zipfel dieses Gebietes, dort föind die<br />
Strassen nicht allzu schlecht. Im Führer «Europa<br />
Touring» finden Sie über diese Reise alle notwendigen<br />
Anhaltspunkte, auch hinsichtlich der Fahrvorschriften<br />
in den betreffenden Gebieten. -g-<br />
T. A. 145. Schwedische Badeorte. An Badeorten<br />
in Schweden mangelt es nicht und es dürfte die<br />
Wahl schwer fallen, an welchem Strand man seine<br />
Ferien verbringen soll, denn landschaftlich haben<br />
alle diese Orte ihre ganz besonderen Reize. Vor<br />
allem uns, denen die nordische Landschaft fremd<br />
ist, dürfte ein Ferienaufenthalt am schwedischen<br />
Strand einen ganz seltenen Genuss bereiten. An der<br />
Süd-Küste, am südlichsten Zipfel des Landes überhaupt,<br />
liegt Falsterbo, das Ostende des Nordens genannt,<br />
ein ganz fashionabler Kur- und Badeort.<br />
Weiter sind zu nennen: Mölle, sowie Ystad mit dem<br />
bekannten feinen Sandstrand. An der schwedischen<br />
Ostküste, also in der Nähe von Stockholm, gibt es<br />
eine ganze Reihe einfacherer und luxuriöser Badeorte,<br />
genannt seien Saltsjöbaden, Sandhams, Dalarö.<br />
Besonders hübsch sind von hier aus auch Ausflüge<br />
mit dem Dampfboot durch dio Schären. An der<br />
Westküste Schwedens liegt Badeort an Badeort, zugleich<br />
bieten die allen Städtchen historisch und<br />
architektonisch viel des Interessantesten, wie z. B.<br />
Marstrand und Lysekil, dann Strömstad, Varberg,<br />
Gustavsberg usw.<br />
Nicht vergessen seien auch die auf den schwedischen<br />
Inseln gelegenen Orte wie Visby auf Gotland,<br />
dann die kleine Insel Hven.<br />
Als direktester Weg von Aarau nach Schweden<br />
(Göteborg) kommt folgender in Betracht:<br />
Aarau, Zürich, Winterthur, Schaff hausen, Donau.<br />
eschingen, Rottweil, Balmgnn, Hechingen, Tübingen,<br />
Stuttgart, Gannslalt, Waiblingen, Hall, Crailsheim,<br />
Feuchtwangen, Ansbach, Nürnberg, Gräfenburg,<br />
Pegnitz, Bayreuth, Münchberg, Hof, Plaucn, Greiz,<br />
Gera, Zeitz, Leipzig, Delitzsch, Bitterfeld, Wittenberg,<br />
Treuenbrietzen, Potsdam, Berlin, Spandau,<br />
Nauen, Friesack, Wusterhausen, Kyritz, Pritzwalk,<br />
Plau, Güstrow, Laage, Rostock, Warnemünde, von<br />
hier übersetzen mit der Fähre nach den Dänischen<br />
Inseln. Fahrt nach Kopenhagen, von hier<br />
übersetzen nach Malmö und dann meistens der Küste<br />
entlang über Hälsingborg, Halmstad nach Göteborg.<br />
H. Seh. in B.<br />
T. F. 146. Deutschland. Ich beabsichtige, von<br />
Freiburg über Bern, Zürich. Winterthur, Konstanz,<br />
Lindau, Kempten, Tüssen, Neuschwanstein, Linderhof,<br />
Garmisch, Partenkirchen nach München, und<br />
zurück über Nürnberg, Ansbach, Rotkenburg a. d.<br />
Tauber, Mergentheim, Königshofen, Heidelberg,<br />
Mannheim, Karlsruhe, Freiburg i. Br., Basel, eine<br />
vierzehntägige Autotour zu unternehmen. Wer<br />
würde mir, bitte, zusammenstellen, wie weit ich jeden<br />
Tag fahren kann und welche Papiere ich für<br />
das Auto zur Grenzüberschreitung und zu einem<br />
vierzehntägigen Aufenthalt benötige. H. D. in B.<br />
T. F. 147. Benzinmessungen beim Schweiz. Zollamt<br />
Schaanwald. Ich gestatte mir, als Abonnent<br />
Ihrer Revue, die Anfrage, ob ich Benzin, den ich<br />
auf meinen Reisen in Oesterreich zu tanken gezwungen<br />
bin, beim Wiedereintritt in die Schweiz<br />
verzollen muss? Der Benzin, welcher im Tank ist —<br />
ist in Oesterreich, Deutschland und Italien zollfrei.<br />
Die nach Vorarlberg fahrenden Autos aus der Umgegend<br />
werden bei der Hinausfahrt auf die Brückenwage<br />
des Zollamtes Schaanwald genötigt, dort wird<br />
mit einem Meterstab das Benzin gemessen und bei<br />
der Rückkehr wird dieselbe Prozedur wiederholt.<br />
Bei meiner kürzlichen Autotour nach München<br />
wurde diese Kontrolle sogar bei mir gemacht. Bisher<br />
war ich der Meinung, dass Benzin im Autobenzinbehälter<br />
zollfrei ist — weil er zur Betriebsführung<br />
des Autos unerlässlich ist. Ich wäre Ihnen<br />
für eine Auskunft sehr dankbar. G. R. in Seh.<br />
T. F. 148. Tirol—Engadin. Beabsichtige Mitte<br />
Juli nachstehende Tour zu machen und frage, ob<br />
8 oder 9 Tage dafür genügen, ob alle Strecken fahrbar<br />
(hauptsächlich Bergell) und wie der Strassenzustand<br />
ist. Für event. Ratschläge betr. Abänderung<br />
der Route etc. wäre ich dankbar.<br />
Route: Bern, Zürich, St. Gallen, Rorschach, Bregenz,<br />
Lindau (über Memmingen oder Kempten?),<br />
München, Salzburg, Innsbruck, Landeck, Zernez<br />
(Nationalpark), St. Moritz, Maloja, Ghiavenna, Milano,<br />
Como, Bellinzona, Golthard, Furka, Grimsel,<br />
Bern. H. P. in B.<br />
T. F. 149. Dolomiten. Ich beabsichtige, in der<br />
zweiten Hälfte Juli die Dolomiten zu besuchen. Ist<br />
die Stilfaerjochstrasse bis dahin offen? Welche<br />
Strassen eignen sich für 8- bis lOtägige Fahrten ?<br />
A. K. in J.<br />
T. F. 150. Ars. Ich beabsichtige, eine drei- bis<br />
viertägige Tour durch den französischen Jura und<br />
das Departement Ain zu machen, und habe mir<br />
folgende Route zusammengestellt mit Endziel Ars:<br />
Les Bois, Morteau, Pontarlier, Lons, Le Saunier,<br />
Bourg-en-Bresse, Ghätillon, Ars. Für den Rückweg:<br />
Ars, Trevoux, Villars, Pont d'Ain, Nantua, Bellegarde,<br />
Geneve, Lausanne, Yverdon, Neuchätel,<br />
Chaux-de-Fonds, Les Bois.<br />
Ich möchte nun wissen, wieviel km die Strecke<br />
Les Bois—Ars bei obiger Route beträgt, sowie auch<br />
die Kilometerzahl für die Rückreise über Genf.<br />
Sind die Strassen gut und was für eine mittlere<br />
Tagesleistung kann ich in Anschlag bringen mit<br />
meinem 11 HP Peugot, 1300 kg. Wie kann man<br />
ferner die Tagesetappen einteilen, um nicht zu sehr<br />
zu ermüden und um z. B. in Ars und Trevoux einen<br />
halbtägigen Aufenthalt zu machen, und auch in den<br />
anderen Städten, in denen man das eine oder andere<br />
gerne besichtigen möchte. J. H. in B.<br />
ÄUTOMOBIC-REVÜE 23<br />
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Touring Club<br />
Suisse<br />
R&laction: O. R.<br />
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Guide automobile d'Europe<br />
Moforing Guide of Europe<br />
Patronat:<br />
Alliance Internationale<br />
de Toitrisme, Bruxelles<br />
Copyrignt: tiailwag S. A., Berne<br />
Europa Toiiring est le premier Guide de lHutomobiliste<br />
traitant de tous les pays d'Europe.<br />
Premier des guides internationaux, cet ouvrage sera<br />
toujours en täte des futures publications semblables sur<br />
FEurope, Ses parties cartographique et textuelle sont<br />
insurpassables.<br />
Europa Touring renferme:<br />
60 cartes du format, de 22 x 27 cm en cinq couleurs,<br />
70 plans des principales villes europeennes,<br />
225 pages de descriptions des pays, des villes et<br />
des randonnees automobiles.<br />
Qnittant ees manifestatlons eelatantes Von den Höhen menschlicher Lebensäusserung<br />
heruntersteigend seien noch<br />
de ''esprit du pays il faut encore ajouter<br />
quelques mots BOT un chapitre trös Important<br />
et tres n&essalre: celui de 1« notwendiges Kapitel verwendet: das<br />
einige Worte auf ein sehr wichtiges und<br />
nourriture. Si le touriste qui veut Essen. Knoblauch, Zwiebel und Olive<br />
voyager agreablement et k bon maseh.4 muss man vertragen können, wenn man<br />
8e decide ä habiter dans les Casas de in den Casas de huespedes ein angenehmes<br />
und billiges Reisen geuiessen will.<br />
buespedes il doit pouvoir supporter l'aü,<br />
les oignons et les olives. A part cela la Davon abgesehen aber bietet die spanische<br />
Küche eine kräftige Hausmanns-<br />
cuisine espagnole est une bonne cuisine<br />
bourgeoise avec la difference que les kost mit mehr Gängen als man in Mitteleuropa<br />
gewöhnt ist. Das Bäckgrat der<br />
plats y sont plus nombreux qu'en Europe<br />
centrale. Le plat de resist»nce est spanischen Mahlzeit bildet das Cosido,<br />
le Cosido, un cassoulet avec du boeuf, ein Topfgericht aus Bind-, Lamm- und<br />
du mouton, du porc et d'autres ingr4- Schweinefleisch mit Zutaten, die je nach<br />
dients qui varient selon les provinces, der Provinz verschieden sind, meist aber<br />
nrnis qui consistent generalement en aus Kichererbsen, Kartoffeln, Gemüse<br />
pois etliches, pommes de terre, legnmes. bestehen. Ein Stückchen Wurst, deren<br />
Un morceau de saucisse — il y en a de es in Spanien eine ganze Reihe sehr guter<br />
tres bonnes qui varient egalement selon und für die Provinzen charakteristischer<br />
les provinces — complete le plat pröfere 1 gibt, vervollständigt das Lieblingsgericht<br />
du pays. Parmi les vins, le Jerez et le des Landes. Von den Weinen sind insbesondere<br />
der Jerez und der Malaga so<br />
Malaga ont taut ete" loues qu'on en a<br />
presque oublie l'existenco des sutres oft besungen worden, dass man die Existenz<br />
der unzähligen anderen vorzügli-<br />
nombreuse» et pourUnt ezcellentes<br />
qualites.<br />
chen Sorten fast ganz vergessen hat.<br />
L«s routts. Bien que le goudron et<br />
le eiment ne soient employes qu'a titre<br />
d'easai sur de breves parcoors, les routes<br />
•ont presque partout en tres bon ötat.<br />
Dans tout le pays on travallle regulierement<br />
et avec lea moyens les plus modernes<br />
ä uneliorer constamment l'etat<br />
des routes; celles-cl sont bien traeees,<br />
gönenüement larges et tout a f*it propices<br />
ä l'automobllisme. Une certaine<br />
precaution est mdiquee sur les routes<br />
de montagnes, celles-ci et les tournants<br />
n'ayant 4A& traces qu'en vue du lent<br />
chariot k 2 roues (Carruaje). Les routes<br />
eont parf ois encore tres mauvaises aux<br />
environs des villes et dans les banlieues,<br />
ainsi que dans les provinces de Valence<br />
et de Murcie.<br />
Plant de voyagi. contries a vititer,<br />
•xeuniom. Le printemps et 1 automne<br />
sont les mellleures Saisons pour visiter<br />
l'Espagne en auto. A l'exception de<br />
quelquea cols des Pyren6es les routes<br />
6ont praticables toute l'annde. 11 arriye<br />
encore par-ci par-la qu'une route soit<br />
traversee par un ruisseau, mais meme ä<br />
la saison des pluiea le passage en est<br />
aussi poseible aux motoeyclettes. La<br />
chaleur et le soleil sont une grande calamite<br />
en ete (mi-mai ä mi-septembre).<br />
Tout le pays est alors tellement brun<br />
et gris, brüte du soleil que 1'automobiliste<br />
De jouit pas du paysage. Les etrangers<br />
visifcent toutes les contrees de l'Espagne;<br />
l'Espagnol, par contre, passe ses vacances<br />
d'ete dans les provinces basques<br />
oü il y a de magnifiques forets et aux<br />
bains de mer, parmi lesquels Sau Sebastian,<br />
residence d'6t6 da roi et le rendezvous<br />
de toute le bonne soeidto de<br />
Madrid, oecupe 1* premiexe place.<br />
Dlt Stressen. Sie sind jetzt fast fiberall<br />
in einem sehr guten Zustande, wenn<br />
auch Teerang oder Zementierung vorderhand<br />
nur auf kurzen Versuchsstrecken<br />
anzufinden sind. Jedenfalls ist man im<br />
ganzen Lande gleichmässig und mit modernsten<br />
Mitteln an der Arbeit, den Zustand<br />
der Strassen ständig zu verbessern.<br />
Ihre Anlage ist gut, sie sind meist breit<br />
und für den Verkehr mit Automobilen<br />
durchaus geeignet. Beim Befahren der<br />
Gebirgsübergängo ist Vorsicht geboten,<br />
da beim Tracieren der Strecken und bei<br />
der Anlage der Kurven nur der langsame,<br />
zweirädrige Karren (Carrnaje) in Betrachtkam.<br />
In der Nähe der Städte und<br />
namentlich in den Vorstädten sind die<br />
Strassen mitunter noch recht schlecht.<br />
Ebenso in den Provinzen Valencia und<br />
Murcia.<br />
Reiseprosramm, Touren- und Rels«-<br />
gebieta. Die beste Reisezeit für Autofahrten<br />
hi Spanien sind das Frühjahr und<br />
der Herbst. Mit Ausnahme einiger Pyrenäenpässe<br />
sind die Strassen während des<br />
ganzen Jahres passierbar. Hier und dort<br />
führt noch eine Strasse durch einen Bach,<br />
aber selbst in der Regenzeit ist die Passage<br />
auch für Motorräder möglich. Im<br />
Sommer (Mitte Mai—Mitte September)<br />
bilden Hitze und Staub eine grosse Plage.<br />
Auch ist das ganze Land von der Sonne<br />
so braun und grau gebrannt (mit Ausnahme<br />
des Nordens und der Küstenstriche),<br />
dass der Autofahrer an der<br />
Landschaft nicht viel Freude haben<br />
wird. Fremdenorte im eigentlichen Sinne<br />
gibt es nicht. Die Fremden besuchen<br />
das Land in allen seinen Teilen, der Spanier<br />
selbst geht im Sommer hauptsächlich<br />
in die baskischen Provinzen mit<br />
ihren prachtvollen Wäldern und in die<br />
dort befindlichen Seebäder, von denen<br />
San Sebastian als Sommerresidenz des<br />
Königs und der vornehmen Madrider<br />
Gesellschaft an erster Stelle steht.<br />
(Dans la partie textuelle de chaque pays se trouve utm dtscription<br />
particuli&re des contrees interessantes pour le tourisme).<br />
Un voyage ä Feiranger est un deiice<br />
quand ou possede Europa Touring.<br />
Plusieurs routes menent ä Rome, Europa Touring<br />
vous permettra de enoisir la meilleur. II est un<br />
guide pour apprendre ä parcourir en automobile<br />
les conträes pittoresques du vieux continent.<br />
au prix reduit d'abonnes fr. 9.60*)<br />
au prix normal de fr. 12.—*)<br />
IpttH.<br />
TXtiw vn must drop down fratn thes©<br />
loftysubjectsand say a few words on a<br />
very different but none the less important<br />
one, namely the question of<br />
food. One must be able to tackle garlick,<br />
onions and olives if one intends to<br />
enjoy a cheap and pleasant trip, puttint?<br />
up at the Casas de Huespedes. But<br />
apert from that, Spanish cooking offers<br />
solid and wholesome food, with more<br />
courses than is usual in central Europe.<br />
The backbone of a Spanish meal is<br />
Cosido, a sort of stew, made of beef,<br />
lamb or pork with «trimmings», which<br />
differ in different provinces,, but generally<br />
consist of peas, potatoes and otber<br />
vegetables. The favörite dish of the<br />
oountry is a bit of sausage. The sausages<br />
m Spain are excellent and of all kinds,<br />
each province has its own specialty.<br />
The praises of the wines of Jerez and<br />
of Malaga have been sung so often, that<br />
one is *pt to forget that there is any<br />
number of other very good wmes.<br />
Cheeses, pastries and fruit present that<br />
variety which is characteristio of Spain.<br />
The Roadc The roads are now in<br />
excellent condition nearly everywhere,<br />
though short Stretches may be met with<br />
where tarring or cementing are still in<br />
progress. Anyhow throughoüt the whole<br />
oountry the roads are constantly beiog<br />
improved on the inost modern methods.<br />
They are well, construeted, generally<br />
Wide and thoröughly adapted to motor<br />
traffic. Care is roquired m drlTing over<br />
the mountain passes, for in the design<br />
of the roads and in the arrangement of<br />
the curves attention was paid only to<br />
the slow, Wo wheeled cars, called «carruaje».<br />
In the neighbourhood of towns<br />
and particularly n\ suburbs the roads<br />
are still sometimes very bad. Thia U<br />
the case ta the provinces of Valencia<br />
and Murci*.<br />
Plan of trip, and distriett for tourint<br />
and traveliing. The best times för a<br />
motor tour in Spam are the spring and<br />
autumn. Except for certain passes.in<br />
the Pyrenees the roads are open al)<br />
through the year. Here and there the<br />
road crosses a stream, but motor cars<br />
can pass even in the wet season. The<br />
heat and dust in the summer (middle of<br />
May to middle of September) constitutei<br />
a terrible nuisance. And except in the<br />
north and along the coast, the whole<br />
land is so burnt and scorched by the<br />
sun that the landscape has no attraction<br />
for motorists. Tourist centres<br />
strictly spealdng do not exist. All parta<br />
of the country are visited by foreigners.<br />
In summer Spaniards themselves epecially<br />
frequent the Basque * provinces<br />
with their beautiful woods, and the seaside<br />
resorts there, among which San<br />
Sebastian t*kes preeminence, being the<br />
summer residence of the King and of<br />
the rank and fashion uf Madrid.<br />
Exemple de texte descriptif de randonnees.<br />
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and BY. 1. stamp duty. For a stay of more<br />
than riO days, the regulär motor-car taxes<br />
must be paid.<br />
Page extraite du chapitre des „Gene>alites".<br />
Les iormalites concernant chaque pays sont soigneusement consignees<br />
d'apres des renseignements ofhciels).<br />
Avide de connaitre, l'automobiliste s'elance de frontieres en<br />
frontieres, parcourant des paysages nouveaux, tpaversant<br />
des peuples etrangers. Mais pour mener ä chef des randonnees<br />
de cette envergure, il faut un outillage approprie. Le<br />
gros inconvenient qui resultait de l'obligation de se procurer<br />
ä chaque frontiere nouvelle un guide nouveau, ecrit souvent<br />
dans une langue inconnue et dont les cartes presentaient<br />
une notation tout ä fait differente de celles auxquelles on<br />
etait accou turne, a disparu. Ainsi on ne transporte plus<br />
dans sa voiture une bibliotheque, dont seul la derniere<br />
acquisition pouvait servir. Les cartes d'Europa Touring<br />
offrent un detail süffisant, une an notation uniforme et un<br />
format maniable.<br />
Fatnza (prov. de Ravenne), 40,000<br />
hab. L'ancienne Faventia vit en 542<br />
la victoire des Ostrogoths sur les Byzantins.<br />
Prise par Jules W aux V6nitiens<br />
en 1509, eile fut incorpor^e aux<br />
Etats de l'Eglise. Eveche depuis 280.<br />
Des le XV« s. l'importance de Faenza<br />
s'est aecrue gräce a sa oölöbre industrie<br />
de poterie et de falence (majolique).<br />
Curwsitis: Le Dome datant de 1477;<br />
ie Palazzo Manfredi, deux e containing plctures<br />
and autiques from excavations.<br />
Florence, 266,000 inh. Ancient capitai<br />
of Tuscany. Archbishopric. University.<br />
General military commando. Picturesquely<br />
situated on both bank? of<br />
the Arno, surrounded by the promontories<br />
of the Apennines. F. is the cradle<br />
of the Italian language and literature,<br />
Italian art üourished Miere. From the<br />
middle ages onward Florence has always<br />
been a centre of inteUectuai deveiopment.<br />
The city contains a surprising<br />
quantity oi works oi art and important<br />
nistorical events are linked with lt.<br />
Florence owe? its fame first ol all to<br />
Dante Alighieri, the poet ot tho "Divina<br />
Comedia" (born in F. in 1265, died in<br />
exile in Ravenna in 1321), then to<br />
Giovanni Boccaccio (1313—1375) author<br />
of the"Decamerone".. Where fine artsare<br />
concerned, Florence is ahead of all the<br />
othei Italian towns already in the<br />
Xlllth cent. Leonardo da Vinci, Michelangelo,<br />
Ratael, round whom other<br />
famous artists were grouped, worked<br />
there at the same time.<br />
Pr. «.. Palazzo Vecchio (1298—1314).<br />
Loggia dei Lanzi (XlVth cent.). Galleria<br />
degli Uffizi, one of the riebest art<br />
galleries in the worid (approx. 4000<br />
piotures) owes its origin to the colleo<br />
tions of the Medicis. Or S. MicheJo<br />
Ainsi se presente le „Baedeker" (Johane) contenu par<br />
Europa Touring.<br />
(Chaque pays possede un registre des localites).<br />
Verlag, Administration, iiruck und Ckcherie; HALL WAG A.-U. Haüersche ßuchdruckerei und Wagner sehe Verlagsanstalt, Bern.