E_1928_Zeitung_Nr.068
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BFFfi. Mag, 14. Alps! <strong>1928</strong>.<br />
Nummer 20 Cts.<br />
24. Jahrgang. — N° 68<br />
Ju fC w9 Jl aui<br />
SCH WEIZERISCEE ÄU<br />
die schweizerischen Automobil<br />
-ZEITUNG<br />
und Verkehrs-Snteressen<br />
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V
sich unsere Leser ein eigenes Urteil bilden;<br />
wir veröffentlichen demnächst eine illustrierte<br />
Beilage, die einen unmittelbaren Eindruck<br />
der vorgeführten Wagen vermitteln wird.<br />
Für heute beschränke ich mich darauf, aus<br />
dem Defile unübertrefflicher Eleganz das zu<br />
nennen, was nach der Fülle des Gebotenen<br />
im Gedächtnis haften geblieben ist. Wo es<br />
soviel Schönheit zu beschreiben gilt, ist das<br />
Wort ein ärmlicher Vermittler.<br />
Ein Aristokrat unter den Autos eröffnete den<br />
Reigen: Herr Werner Rkch (Zürich), auf Packard<br />
(Karosserie Packard). Sport und Sommer lautet die<br />
Devise. Bemerkenswert der prächtige Kühleraufsatz.<br />
Mme. Tatiani Soldati (Lugano) führte einen prachtvollen<br />
Bugatti-Wagen vor (Karrosserie Chiattone,<br />
Lugano), dessen Farben auf das raffinierteste mit<br />
der gewählten Toilette zusammen harmonierten.<br />
Einen fabelhaften Eindruck hinterliess die schwarzgelbe<br />
Schwalbe des Aufourn (Karrosserie Auburn)<br />
der Garage Orell Füssli-Hof Zürich, ein Sportwagen,<br />
der seine 177 km Stundenmittel leistet. Die Fahrer,<br />
dem Tempo angepasst, in schneeweissem Renndress.<br />
Mme. Raymond Fris (Prangins) defilierte mit dem<br />
schönsten Wagen des letzten Genfer Salons, dem<br />
langgezogenen Mercedes S, der von Gangloff nach<br />
den Entwürfen von Direktor Muff ausgeführt worden<br />
ist. Die Firma Schlotterbeck (Basel) wartete<br />
insgesamt mit nicht weniger als fünf Wagen auf:<br />
einen prachtvollen, amerikanisch feudalen Stutz-<br />
Sportwagen (Karrosserie Stutz), einen ebenbürtigen<br />
Stutz-Tourenwagen, den in Anlehnung an die vornehmsten<br />
Amerikaner gebauten Horch-Cabriolet,<br />
dessen Anblick durch das verführerische Lächeln<br />
eines hübschen Girls vergoldet wurde, einen geschlossenen<br />
Horch-Allwetterwagen (beide Originalkarrosserien)<br />
und schliesslich einen geschlossenen<br />
vierplätzigen Hudson (Hudson), dessen Insassen im<br />
schneeweissen Tennisdress einen meisterhaften Kontrast<br />
zu der schwarzen vornehmen Karrosserie bildeten.<br />
Zwischenhinein konkurrierte die Stadt Luzern<br />
mit einem Spritzenwagen (Elektrokarren), der<br />
punkto Zweckmässigkeit sicherlich seinen Preis verdient<br />
hätte (... bei der Hitze !). Fräulein Martha<br />
Bräutigam (Berlin) zeigte sich in einem Duesenberg,<br />
dessen Karrosseriebezug aus Schlangenleder<br />
von der Fabrik Alpina in Gümligen stammt. Als<br />
Sonderheit ist ein Richtungszeiger im « back » des<br />
Wagens zu melden. Herzlichen Beifall fand der<br />
Fiat-Six 520 (Fiat), aus dessen Fond zwei kleine<br />
reizende Mädchen winkten. Nun war die Reihe am<br />
La Salle der Grand Garage Zürich A.-G. (Karrosserie<br />
Fisher), der so hübsch war wie die anmutige<br />
Insassin, was sehr, sehr viel sagen will. Grossen<br />
Beifall fand der rassige Marmon-Wagen der Agence<br />
Americaine, Zürich (Karrosserie Murray). Eine<br />
distinguierte Note gab der Lincoln der Garage Orell<br />
Füssli-Hof, Zürich (Karrosserie Lincoln), dessen<br />
silberbroncierter Duco-Anstrich einen wunderbaren<br />
Glanz aufwies und die vornehme Linie des Wagens<br />
aufs vorteilhafteste betonte. Mit einem roten Lenkrad<br />
und einer Ladung roter Mädchenlippen wartete<br />
Guido Mancini (Luzern) auf Lancia auf. Der Minerva<br />
von Herrn Dr. N'ägeli, Zug (Karrosserie Tüscher)<br />
war ganz auf elegante Linie eingestellt.<br />
Den offenen Wagen folgten die geschlossenen.<br />
Baronin von Mosch (Zug) startete siegessicher ein<br />
Lancia-Cabriolet. Während zum Seitenfenster ein<br />
kostbarer Schosshund herausblickte und sich das<br />
Spiessrutenlaufen gefallen liess, pendelte im Rückenfenster<br />
sein ausgestopftes Ebenbild. Die Fahrerin,<br />
welche am. Volant des Nash Standard Six (Karrosserie<br />
Nash) eass, liess es sich, obwohl ihr (Führerschein<br />
ertt ein Tag alt war, nicht nehmen, die<br />
Lorbeeren für ihren prachtvollen Wagen der Firma<br />
S. A. Perrot, Duvat & Gie., Genf, zu ernten. Theodor<br />
Kündig (Zürich) hatte das Verdeck seines Durant<br />
65 Six (Hayes-Hunt) hinten geöffnet, auf seine<br />
Weise die Anpassungsfähigkeit seines Cabriolet an<br />
die Witterungsverhältnisse demonstrierend. Die beiden<br />
Steyr der Grand Garage Zürich A.-G. (Karrosserie<br />
Steyr), wovon der eine offen, der andere geschlossen,<br />
verkörperten den Touren-Reisewagen, wie<br />
er für unser Land als ideal bezeichnet werden kann.<br />
Während der eine blaue Wagen direkt zum Five<br />
o'clock Tea zu fahren schien, wusste die Insassin<br />
des zweiten, dass ein süsses Frauenlächeln mitzuzählen<br />
pflegt. Der Minerva von Charles R. Brupbacher<br />
(Zürich) löste ein allgemeines Ah aus. Die<br />
Linienführung stempelte ihn zu einem der vornehmsten<br />
Konkurrenten. Von zarter Damenhand gebändigt,<br />
stoppte der Mercedes-Benz von Eugen Albert<br />
(Zürich), Karrosserie Gangloff, vor dem Tisch der<br />
Richter. Die Karrosserie schimmerte in gedämpftem<br />
Gelb. (Dass das rechte Vorderrad einen Nagel hatte,<br />
haben wohl weder die Jury noch die Insassen bemerkt<br />
f d. h. letztere später schon!)<br />
Der Auburn der Garage Orell Füssli-Hof (Zürich)<br />
repräsentierte dit einzige amerikanische<br />
serienmässig hergestellte Allwetterkarrosserie. (Bei<br />
der Startnummer schien etwas nicht zu stimmen !)<br />
Marcel Addor (Zürich) auf Studebaker (Karrosserie<br />
Gangloff) paradierte mit einem schnittigen Ramseier-JSunbelverdeck<br />
die junge Dame, wie die N'achachtung<br />
des allgemeinen Geschreis «Türen auf!»<br />
offenbarte, mit ebenso stilvollen Beinen. Hermann<br />
Graber (Wichtrach) führte einen wundervollen<br />
Avions-Voisin vor, das Erzeugnis seiner Karosseriefabrik.<br />
Edel gezogene Linien, becpiemer Koffer, gediegene<br />
Farben — ein vielbewunderter Wagen. (A<br />
propos Türen öffnen: Könnte nicht inskünftig ein<br />
besonderer Funktionär dafür bestimmt werden ? Die<br />
Ruferei und die Kletterübungen der Insassen über<br />
die Polster, fielen aus dem Rahmen der Veranstaltung.)<br />
Herr A. Ruckstuhl, Karossier (Luzern), verschaffte<br />
durch seine drei vorgeführten Wagen einen<br />
Cadillac Coupe Aerable, den durch seine Frau gefahrenen<br />
Delage Aerable Monobloc und die cremerote<br />
Martini-Limousine mit raffinierter Innenausstattung<br />
einen nachhaltigen Eindruck von der Eleganz<br />
und dem hohen Standard seiner künstlerischen<br />
Werkstätte. Es folgte der feudale Hispano-Suiza<br />
von Mrs. Norman Ross, Barcelona. Frau Mignon<br />
Wohnlich (Zürich) auf Berliet (Karosserie Berliet)<br />
vermittelte mit ihrem Wagen 'ein Bild entzückenden<br />
Farben- und Linienspiels, demonstrierte auch gleichzeitig<br />
den modernsten Bubikopf und einen grasgrünen<br />
Papagei (wie abergläubisch die moderne<br />
Frau doch ist I). Frau Direktor Ilse Schoch-Gysi,<br />
von der Autag Zürich, fuhr einen blau-gelb getönten<br />
Hupmobile-Wagen (Karosserie Murray) — eine<br />
Zierde des Defiles. Das Interieur beherbergte das<br />
Milieu einer Dame von Welt, was sich nicht zuletzt<br />
in der Selbstverständlichkeit ausserte, womit die<br />
bildhübsche zweite Insassin den Zigarettenrauch<br />
durch die Lippen kräuselte. (Die Damen — sie tanzten<br />
nebenbei bemerkt, ausgezeichnet — besassen<br />
einen äusserst intelligenten Hund. Solange die Aufmerksamkeit<br />
der Jury dem Wagen zugewendet war,<br />
präsentierte er sich, wie es sich gehört, von vorne.<br />
Als aber die Herren vom grünen Tisch ihre Aufmerksamkeit<br />
dem nachfolgenden Wagen zuwandten,<br />
erlosch auch das Interesse des Hundes, was er<br />
durch ein promptes Rechtsumkehrt bekundete !)<br />
Eine der luxuriösten Karosserien repräsentierte<br />
zweifelsohne Mme. L. Brichet, Genf, auf Morris<br />
Leon-Bollee (Karosseriewerke F. Brichet, Genf). Der<br />
Wagen war mit den letzten Chikanen ausgerüstet:<br />
Rollverdeck, Verkleinerungsglas als Rückfenster,<br />
Kombination von Rad- und Kofferverschluss, Samtpolsterung.<br />
Der fahrbare Salon! Der Reo Flying<br />
Cloud Six (Karosserie Hayes Hunth) von F. Diggelmann,<br />
Zürich, verkörperte die vornehme Zurückhaltung<br />
der High Life Eleganz. Frau Jeanne Notz,<br />
Bern, auf Martini (Karosserie Gangloff, Genf) hielt<br />
als Repräsentantin unseres Schweizerwagens der<br />
starken ausländischen Konkurrenz mit Leichtigkeit<br />
die Stange. Die sprichwörtliche helvetische Schwerfälligkeit<br />
wurde mehr als Lügen gestraft. Was auch<br />
die Dame anbetrifft! Der dunkle Graham Paige von<br />
Adolf Bo'hner, Luzern (Garosserie Graham Paige)<br />
war prachtvoll bequem gebaut. Walter Lienhard,<br />
unser nationaler Matchschütze beteiligte sich auf<br />
Nash Standard Six an der Parade. Lautlos, von<br />
einem eleganten, blassen Jüngling gefahren, von<br />
zwei Damen mit dem Glutblick des Südens begleitet,<br />
rollte der Isotta Fraschini von Giacianto<br />
Motta, Mailand, vorüber. Eine schwarze Limousine<br />
mit gelbem, die Linie betonendem Strich — ein<br />
Adliger unter den Wagen. Diejenigen, die in ihm<br />
den Sieger sahen, sollten sich nicht getäuscht haben.<br />
Georg Binkert, Zürich, auf Willys Knight (Original-<br />
Karosserie), ein gedämpft brauner Wagen, dem<br />
man sich bei jedem Wetter anvertrauen wird. Der<br />
von einer Dame gefahrene Packard von Werner<br />
Risch, Zürich, (Karosserie Packard) schimmerte im<br />
zarten Wechselspiel von schwarz und grau und fiel<br />
allgemein durch seine langezogene Linie auf. Der<br />
Hispano-Suiza von Dionisotti, Lausanne, (Karosserie<br />
Brichet, Genf) war vom Schönheitsstandpunkte<br />
etwas vom Bestechendsten. 0. F. A. Bally, Zürich,<br />
defilierte in einem Talbot, dessen schwarzer Aussenanstrich<br />
mit dem silbernen Ton des Interieurs<br />
seltsam harmonisch zusammenspielte.<br />
Soweit die rein persönlichen Eindrücke eines<br />
stillen Beobachters. Es sei wiederholt:<br />
Auf eigenem Geschmack basierend, ohne auf<br />
das Urteil der Jury in irgendwelcher Weise<br />
einzutreten.<br />
Der Vorführung der besetzten Wagen<br />
folgte ein Corso sämtlicher Teilnehmer durch<br />
die dicht belebten Strassen der Stadt.<br />
Der Ball.<br />
Man kam aus drei Gründen : erstens der<br />
im Verlaufe des Abends stattfindenden Preisverteilung,<br />
zweitens des Tanzens, drittens<br />
der Toiletten und ihrer Trägerinnen wegen.<br />
Standen doch über dem ganzen Tag die goldenen<br />
Lettern : Schönheitskonkurrenz «...für<br />
Automobile » laut Programm. Wer aber hatte<br />
den Begriff nicht erweitert, ja erweitern müssen<br />
!<br />
Die prachtvollen Räume des Grand Hotel<br />
National waren überfüllt. Man tanzte in<br />
drückender Enge. Das vielköpfige Orchester<br />
hatte den südlich-exotischen Einschlag, der<br />
den modernen Rhythmen jenes Unnachahmliche<br />
des Aufpeitschend-Gebändigten gibt.<br />
Internationale Highlife, ein Sprachenbabel.<br />
Bestechende Toiletten, hauchartig fallend^<br />
lange Spitzenkleider, abgetönte Farben. Blendende<br />
Schultern, Geschmeide.<br />
Um Mitternacht sprühen Stimmung und<br />
Frauenlachen. Kampf um drallgefüllte Ballone,<br />
neckisches Wattekugelgeplänkel. Stehlampenlicht,<br />
Sekt und Hummer an kleinen<br />
runden Tischen.<br />
Die Preisverteilung ohne Preise.<br />
Das soll kein Witz sein — Gott bewahre!<br />
Die bestellten silbernen-viergoldeten, silbernen<br />
und bronzenen Plaketten waren nicht<br />
eingetroffen; eine Mater war im letzten Aug-enblick<br />
in die Brüche gegangen. Nun wird<br />
die Post im Laufe dieser Woche die Zustellung<br />
der Auszeichnungen übernehmen müssen.<br />
Das betrifft, wie gesagt, lediglich die<br />
Plaketten — die Speziaipreise wurden überreicht.<br />
Die Preisverteilung, eingeleitet durch<br />
ein würdigendes Wort von Herrn Präsident<br />
J. Bucher, wurde von Herrn Zentralpräsident<br />
A. Dufour vorgenommen.<br />
Schlussbetrachtungen.<br />
Ich möchte unter meinen Bericht keinen<br />
Schlusspunkt setzen, ohne den Herren Charles<br />
Brügger, J. Baumeier und Joss. Gloggner<br />
für die der Presse freundlichst erteilten Auskünfte<br />
zu danken.<br />
Der Veranstaltung war, wie Herr Zentralpräsident<br />
A. Dufour in seiner Schlussrede<br />
betonte, ein durchschlagender Erfolg beschieden.<br />
Dies ist um so höher zu werten, als<br />
es sich um einen ersten Versuch handelte.<br />
Die zukünftigen Schönheitskonkurrenzen<br />
werden noch da und dort einen Ausbau bringen.<br />
So wäre es meines Erachtens angebracht,<br />
Serien und individuelle Karosserien<br />
getrennt zu werten. Die mondäne Note könnte<br />
dadurch gesteigert werden, dass die Konkurrenten<br />
vor der Jury ihren Wagen verlassen,<br />
um, wie dies z. B. in Wien und<br />
Baden-Baden geschehen ist, ihre Toiletten zu<br />
präsentieren. Dies zwei kleine Anregungen<br />
im Interesse einer Veranstaltung, der in unserem<br />
schweizerischen Automobilkalender<br />
noch eine führende Rolle zukommen wird.<br />
Der Luzerner Erfolg verbürgt es. Vit.<br />
(Resultate siehe Seite 3.)<br />
Eine recht gefährliche Kreuzung für Automobile<br />
befindet sich in Biel, beim Restaurant Bellevue,<br />
wo die Reuchenettestrasse und die Solothurnstrasse<br />
zusammenstossen. Schon verschiedentlich sind an<br />
jener Stelle zum Glück nicht schwer verlaufene<br />
Unfälle passiert. Es wäre aber dringend zu wünschen,<br />
dass man an dieser unübersichtlichen.Kurve<br />
leicht sichtbare und des Nachts gut beleuchtete<br />
Warnungstafeln, die auf diese gefährliche Kreuzung<br />
aufmerksam machen, anbringen würde. Hoffentlich<br />
wird diesem Wunsche Rechnung getragen,<br />
bevor ein neuer, vielleicht tötlicher Unfall passiert!<br />
ey,<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — NO 68<br />
(Eigene Berichterstattung.)<br />
Von der Höhe des Simplons tauchten wir<br />
in die glühende Hitze der lombardischen<br />
Ebene hinunter. In fliegender Hast erreichten<br />
wir im Wagen des Sportspräsidenten des A.<br />
C. S. und seines Sekretärs das hastig fiebernde<br />
Getriebe der oberitalienischen Metropolis.<br />
Italien hat die Organisation der Fahrt<br />
mit grosser Geste an die Hand genommen.<br />
Vier Tage waren für die Wagenabnahme eingeräumt<br />
worden, zwei hätten genügt, denn<br />
wie immer fanden sich die meisten Konkurrenten<br />
zur letzten Stunde ein. Das Abwägen<br />
fand in zwei gewaltigen Hallen der Mustermesse<br />
statt. Herr Mercanti, der italienische<br />
Kommissär, übertrug seine Funktionen Signor<br />
Momo, da er sich an der Alpenfahrt unter<br />
dem Decknamen «Fratre Ignoto» persönlich<br />
beteiligt. Die dei Kommissäre der übri-<br />
Sechszylinderwagen präsentieren sich in<br />
feuerroter Farbe mit funkelndem Kühler und<br />
dem Schweizerkreuz auf den Ersatzpneus.<br />
Die Fahrer der aus Genf gemeldeten amerikanischen<br />
Hupmobile-Equipe, das zweite offizielle<br />
Team der Schweiz, tragen den weissen<br />
Rennfahrerdress mit Schweizerwappen.<br />
In sausendem Tempo ging es in den aufhellenden<br />
Tag hinein. Die endlos scheinende<br />
Gerade der Autostrada forderte ihre- ersten<br />
Opfer. Die Studebacker-Equipe verfehlte iri<br />
Gallarate den Weg und verfuhr sich gegen<br />
Varese zu. Die dabei verlorenen 60 Kilometer<br />
waren nicht mehr einzuholen. Hauser<br />
auf Chrysler hatte Schwierigkeiten mit seinem<br />
Vergaser, was ihm jede Aussicht raubte,<br />
Lugano in der Normalzeit zu erreichen. Kurz<br />
nach Sesto Calende havarierte Schlutius auf<br />
Die schweizerische Hupmoibile-iEquipe. Startnummer lö Nigg, 17 Kessler, 18 Stulber.<br />
(Photo lAiutomo'hil-iRevuie.)!<br />
gen Organisationsländer, Herr Jules Decrauzat<br />
für die Schweiz, assistiert von Herr Ingenieur<br />
Brieger, Herr Consul Fritsch für<br />
Deutschland, assistiert von Herrn Zettritz,<br />
Herr Mauldner für Oesterreich, wohnten der<br />
Abnahme bei. Mitten in die Vorbereitungsarbeiten<br />
traf aus Oesterreich die Trauermeldung<br />
ein, dass Herr Friedrich, der Generalsekretär<br />
des A. C, plötzlich gestorben sei. Die Sportkommissäre<br />
sandten ein Beleidtelegramm.<br />
Die abgenommenen Wagen entsprachen bis<br />
auf einen den Anforderungen des Reglementes.<br />
Ohne Auseinandersetzungen ging es allerdings<br />
nicht ab. Wenn man nämlich sah,<br />
was da alles als Tourenwagen serviert wurde,<br />
musste man sich wirklich fragen, ob es nicht<br />
einmal möglich wäre, ein Reglement auszuarbeiten,<br />
das sich gegen die vielen Tricks der<br />
Konkurrenten zu schützen weiss. Dies trifft<br />
besonders für die Markenequipen zu. Anderseits<br />
muss man sich wirklich fragen, ob der<br />
Masperi. einer der drei Fahrer der italienischen<br />
0. iM.-tE
1^68<br />
— <strong>1928</strong> AUTQMOBIL-REVUC<br />
sondergleichen für Karosserie. Bremsen und<br />
Fahrkunst.<br />
Die Ankunft in Lugano.<br />
Eine nach Tausenden zählende Menge<br />
drängte sich bei der Ankunft der Konkurrenten<br />
in den Strassen Luganos, dem Ziel<br />
der ersten Tagesetappe. Als Erster tauchte<br />
unter dem Beifall der Menge der Lancia-<br />
Fahrer Strazza auf. Unmittelar darauf erreichten<br />
die drei O.M.-Fahrer das Ziel. Wagen<br />
auf Wagen folgte. Die Chronometrierung<br />
der Zeiten besorgte Herr E. Brieger, der offizielle<br />
Chronometreur des A.C.S. Von 85<br />
Fahrern erreichten 80 das Ziel. Somit hätten<br />
am ersten Tage schon allein fünf Konkurrenten<br />
aufgegeben. Nachstehend die Rangfolge<br />
und Angabe der gefahrenen Zeiten für den<br />
ersten Tag.<br />
Resultate der ersten Etappe:<br />
Mailand—Lugano (363 km).<br />
Markenmannschaften:<br />
Klasse B (5000—8000 com): Minimalzeit 0:05.<br />
Mannschaft Studebaker, Wargeu 1, 2, 3. Zeiten:<br />
7:51, 8:20, 7,37.<br />
Klasse G (3000—5000 cem): Minimalzeit 7:25,<br />
Minimalzeit 9:05. ex aequo: Mannschaften: Han^a,<br />
"Wagen 7, 8, 9. La Salle, Wagen 10. 11, 12, Hupmbiole<br />
Wagen 16, 17, 18, alle in Minirnalzeit. Es<br />
folgen die Mannschaften Simson Supra mit Wasjcn<br />
13, 14, 15 mit den Zeiten 7:54, 7:40 und 7:52, und<br />
Martini (leider nur mit 2 Wagen) 4 und 6 mit der<br />
Zeit 7:25. Der dritte Wargen (5) ist wegen Kolbendefekt<br />
auf der Strecke geblieben.<br />
Klasse D (2000—3000 cem): Minimalzeit 7:44,<br />
Maximalzeit 9:34. ex aequo Mannschaft Adler mit<br />
Wagen 22, 23 und 24, und Mannschaft Brennabor<br />
mit Wagen 31, 32, 33, alle in Minimalzeit.<br />
Mannschaft Adler mit Waagen 19 und 20. Der<br />
Wagen 21 wurde durch einen Konkurrenten angefahren<br />
und kam aussei- Maximarizeit an. Ein<br />
Kommissär setzte den Wagen wieder ins Rennen<br />
ein.<br />
Klasse E (1500—2000 cem): Minirnalzcit 7:44,<br />
Maximalzeit 9:34. ex aequo: Mannschafft Wanderer<br />
Wagen 25, 26, 27, Mannschaft 0. M. Wagen 37, 38,<br />
39. Alle in Minimalzeit.<br />
Einzelfahrer:<br />
Klasse B (5000—8000 cem): ex aequo: Nr. 42<br />
Wittich (Mercedes), Nr. 44- von Zvsolnay (Gräft und<br />
«Stift), Nr. 47 Kralsheimer (Mercedes), alle in Miniinalzeit<br />
7:25.<br />
Nicht pla-ziert: Nr. 41 Normann auf Minerva,<br />
der ausser Maximalzeit ankam, und Schlutius auf<br />
Mercedes, Nr. der in eine Mauer fuhr.<br />
Klasse G (3000—5000 cem): ex aequo: Nr. 49<br />
Schuh auf La Salle, Nr. 52 Guillaume auf La Salle,<br />
Nr. 54 Sporkhorst auf Ha-nsa, Nr. 55 Hinterleitner<br />
auf Hupmobile, alle in Minimalzeit. Folgen Frau<br />
(Jochs auf Nag Proton 7:30 und Nr. 53 Häuser auf<br />
Chrysler 8:54. Letzterer hat aufgegeben.<br />
Klasse D (2—3 Liter) : ex-sequo : Nr. 57 Bitzy<br />
euf Austro-Daimler; Nr. 58 Graf Pototzky auf<br />
Ausfro-Daimler; Nr. 59 Strazxa »uf Lancia; Nr.<br />
(»0 Dnihnann auf Austro-Daimler ; Nr. 62 Koch auf<br />
Standard; Nr. 64 Wiethaus auf Austro-Daimler ;<br />
Nr. 67_ Ryffel a-uf Peugeot; Nr. 68 Frato. Ignoto<br />
auf Fiat '520 (der bekannte italienische Sportsmann<br />
Mercanti) ; Nr 70 Vaccarossi auf Lancia in<br />
iMinimalzeit 7 :44. Frau Reichel auf Austro-Daimlei<br />
aufgegeben.<br />
Klasse E (1500 cem—2 Liter) : ex-sequo: Nr.<br />
75 Sabbartini auf Itala; Nr. 77 Bally auf Talbot;<br />
Nr. 79 Kotte auf Simson-Supra; Nr. 80 Frau Kotte<br />
auf Simson-Supra; Nr 45 Bruce auf A. G., alle<br />
in Minimalzeit 7 :44. Folgt Hirt auf Mercedes Nr.<br />
72 in 7 : 51 ; Nr 82 A. B. auf Citroen 8: 18.<br />
Klasse F (1100—1500 cem) : ex-sequo : Nr. 85<br />
ßchmid auf Talbot; Nr. 86 Greyn auf Brennabor ;<br />
Nr. 87 Mazier auf O M. ; Nr. 88 Bahr auf Steyr ;<br />
Nr 91 Schiaffino auf Alfa-Romeo; Nr. 92 Baragiola*<br />
auf Alfa-Romeo, alle in Minimalzeit 8:39.<br />
Folgen Nr. 84 Egan-Krieger auf Brennabor 9 : 04;<br />
Nr. 90 Wersch auf Brennabor 9 : 10; Nr. 81 Lettich<br />
auf Fiat in 10 : 14. Nicht angekommen Nr. 83<br />
Biella auf Alfa-Romeo.<br />
Klasse G (750—1100 cem) : ex-aequo : Nr. 93<br />
Crespi auf S.A.N., Nr. 94 Cornaggio auf Fiat; Nr.<br />
95 Mariani auf Fiat; Nr. 97 Stohanzl aruf Zdrojovka;<br />
Nr. 99 Karger auf Zdrojovka, alle in Minimalzeit<br />
8 : 39. Ferner Nr. 98 Frau Witzmamn auf<br />
Goffri in 10 : 21. Nicht angekommen Nr. 96 Soffier<br />
auf Zdrojovka.<br />
Beste Zeit der Etappe: Nr. 92 Baragiola auf<br />
Alfa-Romeo in 6 : 05 Stunden.<br />
Lugano begann den Empfang der Fahrer<br />
der Internationalen Alpenfahrt als eigentliche<br />
Feier. Ein ungeheurer Verkehr brandete in<br />
den Gassen. Die Stadtväter hatten eine Proklamation<br />
erlassen, worin das Publikum gebeten<br />
wurde, die Strasse den Alpenfahrern<br />
freizuhalten.<br />
Abends fand ein Empfang durch'Herrn A.<br />
Dufour, den Zentral Präsidenten des A. C. S.,<br />
im Hotel Lloyd statt.<br />
Die Organisation der Fahrt auf der schweizerischen<br />
Strecke wurde allgemein als mustergültig<br />
bezeichnet.<br />
Gestern Montag folgte die zweite Etappe<br />
mit Ziel in Meran, heute früh sind die Konkurrenten<br />
nach Belluno gestartet. Die beiden<br />
letzten Etappen führen von Belluno nach Villach<br />
und von Villach nach München, wo die<br />
Internationale Alpenfahrt <strong>1928</strong> ihren Abschluss<br />
findet.<br />
(Weitere Berichte folgen.)<br />
Die Postautolinie Nesslau-Buchs wurde während<br />
der Zeit vom 16. Ms 22. Juli letzthin von 3065 Reisenden<br />
benutet. Gegenüber der gleichen Zeit des<br />
Vorjahres (2882) bedeutet das eine Zunahme von<br />
183 Personen. Die Toggeniburger-Route figuriert im<br />
Verzeichnis der schweizerischen Alpenposten, uater<br />
24 Linien, während der genannten Zeit im dritten<br />
Rang. Im eisten Rang steht wieder Maloja mit 4290<br />
Passagieren.<br />
-^-ey.<br />
Am letzten Automobilmarkt in Ölten, der am 6.<br />
August abgehalten wurde, waren 6 Lastwagen, 21<br />
Personenwagen und 3 Motorräder, also total 30<br />
Motorfahrzeuge aufgeführt. Vom frühen Vormittag<br />
bis in den Nachmittag hinein herrschte ziemlich<br />
reges geschäftliches Leben. Der nächste Markt ist<br />
auf Montag, den 3. September nächsthin, angesetzt.<br />
! —*ey,<br />
Die Resultate der Luz einer idiönheifskonkurrenz<br />
Klasse 1—2 Sitze<br />
Klasse 2: über 2 Sitze<br />
Klasse 1: 2—3 Sitze<br />
Klasse 2: 4—6 Sitze<br />
Klasse 1: 2—3 Sitze<br />
Klasse 2: 4—6 Sitze<br />
Klasse 1: Bis 4 Sitze<br />
Gruppe A: Sportwagen<br />
Wagen<br />
1. Garage Orell Füssli-Hof, Zürich Auburn<br />
2. Mme. Tatiana Soldati, Lugano Bugatti<br />
1. Mme. Raymond Fris, Prangins Mercedes S.<br />
2. C. Schlotterbeck, Basel Stütz<br />
Offene Touren wagen Gruppe B:<br />
1. Arnold Weinmann, Zürich<br />
1. Garage Orell Eüssli-Hof, Zürich<br />
2. C. Schlotterbeck, Basel<br />
3. Agence Americaine, Zürich<br />
Gruppe C: Schliessbare Wagen.<br />
Bis und mit 8 PS<br />
1. Grand Garage .Zürich A. G., Zeh.<br />
2. Grand Garage Zürich A. G., Zeh.<br />
Ucbor 8 PS<br />
1. C. Schlotterbeck, Basel<br />
2. S. A. Perrot, Duval & Cie.,<br />
Geneve<br />
3. Baronin von Mosch, Zug<br />
1. Marquise d'Angelo di Bertolino,<br />
Paris<br />
2. Ch. R. Brupbacher jr., Zürich<br />
3. C. Schlotterbeck, Basel<br />
Opel<br />
Lincoln<br />
Stutz<br />
Marnion<br />
Steyr<br />
Steyr<br />
Horch<br />
Nash Stand.Six<br />
Lancia<br />
Delage<br />
Minerva<br />
Horch<br />
Gruppe D: Wagen iiiit weicher Bespannung<br />
Bis und mit 8 PS<br />
1. Mme. E. Strebel-'Willmann, Luz.<br />
2. Frl. Alice Koch, Zürich<br />
3. Grd. Garage Zürich A. G., Zeh.<br />
Ueber 8 PS<br />
1. Hermann Graber, Wichtrach<br />
2. Frau Tildy Ruckstuhl, Luzern<br />
3. Otto Ulrich, Luzern<br />
Mercedes-Benz<br />
Alfa, Romeo .<br />
Steyr<br />
Avions-Voisin<br />
Delage<br />
Erskine<br />
Gruppe E: Geschlossene Wagen<br />
1. Giacinto Motfca, Mailand Isotta Fraschini<br />
2. Frau Joanne Not/,, Bern Martini<br />
3. Fritz Spiess, Zürich Graham-Paige<br />
4. Max Jäggli-Mariotti, Winterthur Cadillac<br />
5. Michel Dionisotti, Lausanne Hispano-Suiza<br />
1. C. Baehler, Meggen Isotta Fraschini<br />
2. Grd. Garage Zürich A. G., Zürich Cadillac<br />
3. Walter Doepfner, Luzern La Salle<br />
Karrosserie<br />
Auburn<br />
Chiattone, Lugano<br />
Gangloi'f, Genf<br />
Stutz<br />
Opel<br />
Lincoln<br />
Stutz<br />
O-iginal<br />
Steyr<br />
Steyr<br />
Original<br />
Nash<br />
Original<br />
Gangloff S. A. Genf<br />
Gangloff, Zürich<br />
Steyr<br />
Graber, Wichtrach<br />
A. Ruckstuhl<br />
Gangloff<br />
Original<br />
Gangloff, Genf<br />
Graham-Paige<br />
Cadillac<br />
Brichet, Genf<br />
SPEZIALPREISE<br />
Best beurteilter Wagen mit ausländischer Polizeinummer:<br />
Start Nr. 62: Giacinto Motta, Mailand Isotta Fraschini Original<br />
Best beurteilter Wagen mit schweizerischer Polizeinummer, exkl. Luzern:<br />
Start Nr. 16: Garage Orell Füssli-Hof, Zürich Lincoln<br />
Best beurteilter Wagen eines Mitgliedes der Sektion Luzern:<br />
Start Nr. 79: C. Baehler, Meggen Isotta Fraschini<br />
Best beurteilter Wagen, von einer Dame gefahren:<br />
Start Nr. 5: Mme. Raymond Fris, Prangins Mercedes S<br />
Best beurteilter Wagen mit Zürcher Polizeinummer:<br />
Start Nr. 16: Garage Orell Füssli-Hof, Zürich Lincoln<br />
verzichtet, da Stifter, zugunsten des Nächstfolgenden:<br />
mStart Nr. 32: Ch. R. Brupbacher jr. Zürich Minerva<br />
Best beurteilter Wagen sämtlicher Gruppen:<br />
Starfc Nr. 62: Giacinto Motta, Mailand " . Isotta Fraschini<br />
Zudem, erhält jeder Teilnehmer eine ErimierungsniedaiBb. '<br />
Giuseppe Sala, Mailand<br />
Original<br />
Original<br />
Gangloff, Genf<br />
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Die glänzendste Kombination<br />
alles Outen und Schönen<br />
der Automobübaukunst<br />
offene und geschlossene 6-Cyhnder-<br />
Automobile schon für<br />
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Klasse 2: über 4 Sitze 1. Mrs. Norman Ross, Barcelona Hispano Suiza Original<br />
Klasse 1: bis 4 Sitze<br />
Klasse 2: über 4 Sitze<br />
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A S K T H E M A N W H O O W N S O N E<br />
f Direktor Otto Moser, Pfäffikon. Soeben<br />
wird uns die Trauerbotschat vom unerwartet<br />
rasch erfolgten Hinscheide von Herr Direktor<br />
Otto Moser, Pfäfiikon. Der Verstorbene war<br />
seit 1907 in der Direktion der Aktiengesellschaft<br />
R. & E. Huber, den schweizerischen<br />
Gummiwerken in Pfäffikon tätig und war wegen<br />
seiner Qeschäftstüchtigkeit. steten Liebenswürdigkeit<br />
und aufrechten Sinnes sowohl<br />
bei Arbeitern und Angestellten als auch im<br />
weiten Kreis seiner Geschäftsfreunde gleicherweise<br />
beliebt und geschätzt. Er war der<br />
eigentliche Pionier und Schöpfer der schweizerischen<br />
Pneufabrikation. Seit seinem Eintritt<br />
in die Firma R. & E. Huber setzte er,<br />
seine Energie und ein erprobtes Organisa-;<br />
tionstalent für die Schaffung einer eigenen'<br />
Fabrikatiorrsabteilung für Vollgummipneus<br />
ein und vermochte trotz der zahlreichen;<br />
schweren Hindernisse sein Werk zu erfolgreicher<br />
Blüte zu bringen. Die Abhängigkeit]<br />
vom Ausland für die Rohmaterialien, das<br />
gänzliche Fehlen eines qualifizierten Arbeiter--<br />
Stammes, der benötigten Spezialmaschinen<br />
waren Probleme, deren Lösung einen zielbewussten,<br />
unermüdlichen Schaffer erforderten.<br />
Die Pneuabteilung hielt fabrikationstechnisch<br />
und bezüglich der Produkte ständigen Schritt<br />
mit dem Ausland und als die ersten Versuche<br />
mit luftgefüllten Pneumatiks gemacht wurden,<br />
da stellte sich auch der Pfäffikoner Betrieb<br />
zum Teil auf die neuen Typen und Methoden<br />
ein, deren Vervollkommnung Herr<br />
Dir. Moser mit allen ihm zu Gebote stehenden<br />
Mitteln förderte. Wenn heute die Produkte<br />
der schweizerischen Pneuindustrie sich<br />
einer berechtigten Popularität erfreuen, so ist<br />
dies zu einem grossen Teil das persönlich©<br />
Verdienst des Verstorbenen.<br />
Seine Familie erleidet einen unersetzlichen 1 ,<br />
herben Verlust und auch in der Unternehmung,<br />
der er so lange Jahre treu gedient hat,<br />
hinterlässt er eine Lücke, welche nicht so<br />
leicht wird ausgefüllt werden können. Wir<br />
versichern die Trauernden auch an dieser<br />
Stelle unseres aufrichtigen Beileides. B.<br />
AUTOSEKTION AARGAU DES T. C. S. Infolge<br />
zweifelhafter Witterung wurde die auf 29. Juli <strong>1928</strong><br />
festgesetzte Witterung wurde die auf 29. Juli <strong>1928</strong><br />
verschoben und somit unglücklicherweise vom Regen<br />
in die Traufe versetzt. Zur festgesetzten Zeit<br />
versammelten sich auf der Allmendstrasse in Luzern<br />
18 Wagen. Wie schon früher verraten wurde,<br />
beabsichtigte der Vorstand, in die projektierte Ausfahrt<br />
durch das Einschieben einer Regelmässigk<br />
einfahrt etwas Abwechslung zu schaffen, den drei<br />
besten Resultaten winkte jö eine kleine Anerkennung<br />
in Form einer silbernen Gobelet. Der Start<br />
fand in Hergiswil ßtatt. Es wurde die Aufgabe an<br />
die Fahrer gestellt, die 28 km lange Strecke von<br />
Hergiswil bis Engelberg in der Zeit zu durchfahren,<br />
das einer Durchschnittsgeschwindigkeit von<br />
21,5 km entsprach. Das Durchschnittstempo, mit<br />
welchem die gesamte Strecke zu durchfahren war,<br />
wurde den Konkurrenten erst je 3 Minuten vor dem<br />
Start mitgeteilt, welche Zeit von den Fahrern und<br />
seinen Begleitern durch eitriges Rechnen und Studieren<br />
benützt wurde. Zur Verkomplizierung wurden<br />
die Zeiten auf der Hälfte der zu befahrendeu<br />
Strecke kontrolliert. Infolge des dichten Nebels, welcher<br />
sich aruf der Höhe von Engelberg lagerte,<br />
bemerkten die meisten Fahrer die Zielfahne erst<br />
in einem Abstand von ca. 20 m. Da den Fahrern<br />
ein Anhalten der Wagen bei Zielsicht ni^cht gestattet<br />
war, hatte zur Folge, dass die Strecke ohne jede<br />
Ausnahme in zu kurzer Zeit abgefahren wurde*<br />
Als der letzte Wagen durchs Ziel fuhr, war auch<br />
die Mittagsstunde bald angerückt. Leider mussten<br />
die vollgestopften Rucksäcke, die für die Picknickfahrt<br />
so reichlich mit allen Güten gespickt waren^<br />
der schlechten Witterung wegen in den Wagen zurückgelassen<br />
werden. An Stelle des Picknicks wurde<br />
uns im Hotel Bierlialp ein gutes und reichliches<br />
Mittagessen serviert, in dessen Verlaufe die er-*<br />
zielten Resultate, welche unsere Regelmässigkeitsfahrt<br />
gezeitigt hatte, mitgeteilt wurden. Es sind dies<br />
die folgenden glücklichen Preisgewinner:<br />
I. Preis: Herr A. Ehret, Brugg,<br />
II. Preis: Herr W. Merz. Reuss-Brugg,<br />
III. Preis: Herr W. Erne, Brugg.<br />
Dem Leser wird es auffallen» darss alle drei<br />
Preise Mitgliedern aus Brugg und Umgebung zugekommen<br />
sind. Als Aufklärung diene ihm, dass sich<br />
Brugg und Umgebung bei allen diesjährigen Veranstaltungen<br />
mit 60—70% Teilnehmer beteiligt<br />
hatte. Es ist bedauerlich, dass die übrigen vielen<br />
Klub-Mitglieder des übrigen Kantonteils unseren<br />
Veranstaltungen nicht mehr Interesse entgegenbringen<br />
und sich nicht zahlreicher ari denselben beteiligen.<br />
— Um 4 Uhr verliessen wir Engelberg.<br />
Die Heimfahrt fand in Luzern und Villmergen eine<br />
angenehme Unterbrechung, sodass die bis zum<br />
letzten Moment vollzählig durchgehauenen Mitglieder<br />
aus Brugg und Umgebung punkt 12 Uhr zu<br />
Hause anlangten. Somit hat die Engelbergfahrt<br />
trotz der verhältnismässig schlechten Witterung<br />
sämtlichen Teilnehmern frohe und gemütliche Stunden<br />
gebracht. Es darf heute schon verraten werden,<br />
dass in nächster Zeit eine weitere Veranstaltung<br />
in Form einer Schnitzeljagd durchgeführt wird. Es<br />
ist zu wünschen, dass sich an dieser Veranstaltung<br />
recht viele Klub-Mitglieder mit ihren Angehörigen<br />
beteiligen werden. Z.<br />
St. Moritz im Zeichen des Automobils. Ueber<br />
den gewaltigen Verkehr, der in den gegenwärtigen<br />
Tagen der Hochsaison durch St. Moritz flutet, gibt<br />
die nachstehende Statistik sprechende Aufschlüsse.<br />
Am Samstag den 4. August passierten von morgens<br />
6 Uhr bis abends 8 Uhr die nachfolgenden Vehikel<br />
den Postplatz von St. Moritz: Personenautos 1951,<br />
Lastautos 54, Postautos 99, Motorräder 186, Velos<br />
605, Einspänner 362, Zweispänner 108, Vierspänner<br />
8, Lastfuhrwerke 767, total 4140 Fahrzeuge.<br />
Wenn auch viele dieser Vehikel den Platz zwei und<br />
mehrere Male passierten, so zeigt sich doch, was<br />
für enorme Ausmasse der sommerliche Verkehr,<br />
der durch St. Moritz flutet, wieder<br />
hat.
ÄTJTOMOBTL-REVUE <strong>1928</strong> - N*68<br />
Sachverständige und Laien, Hudson- und Essex-Besitzer wundern sich allgemein<br />
über die erstaunlich niedrigen Preise der Hudson-Essex-Automobile. Diese<br />
Preise sind das Resultat einer vorbildlichen Organisation der Fabrik, welche<br />
jede erdenkliche Verbesserung an ihren Fabrikationsmethoden einführt. Der<br />
Konsequenz, mit welcher dieses Prinzip systematisch durchgeführt wird, verdanken<br />
wir die Preiswürdigkeit der<br />
Täglich verlassen 1800 neue 6-Cylinder-Wagen oben abgebildete Fabrik in<br />
Detroit. Bei dieser Produktionsziffer lohnt es sich, zur ständigen Vervollkommnung<br />
der Essex-Hudson-Wagen auf technischem und künstlerischem Gebiet<br />
die allerersten Fachleute zuzuziehen, ohne dass dadurch der Preis des<br />
einzelnen Wagens wesentlich erhöht wjerden muss. Hierin liegt der Grund<br />
f<br />
der Vorzüglichkeit der<br />
Die Hudson Motor Car Company kann mit Stolz auf einen schon zwanzigjährigen<br />
Erfolg zurückblicken. Ihre 6-Cylinder-Wagen haben infolge ihrer<br />
Qualität heute die grösste Verbreitung über die ganze Welt. Auf den Straßen<br />
aller Kontinente begegnen Sie hunderttausenden Hudson-Essex-Automobilen,<br />
und die in allen Ländern sich stets überbietenden Verkaufsziffern der<br />
Hudson-Essex-Wagen sind das beste Zeugnis für die Beliebtheit der<br />
UDSO EX<br />
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Für einzelne Gebiete werden noch Rayon-Vertreter gesucht!<br />
HHILJ<br />
I
N*68 — <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Englische AutomoMi-staiistik.<br />
London, August <strong>1928</strong>.<br />
Die Engländer messen, gleich anderen Nationen,<br />
der Automobilstatistik eine wachsende<br />
Bedeutung zu und mit dieser Erkenntnis steigt<br />
glücklicherweise auch die Promptheit, mit der<br />
die gesammelten Angaben verarbeitet und<br />
veröffentlicht werden. So liegen bereits heute<br />
die Ergebnisse der letzten vom Verkehrsministerium<br />
publizierten Zahlen vor, welche die<br />
secns Monate vom I. Dezember 1927 bis 31.<br />
Mai <strong>1928</strong> inkl. umfassen. Der Dezember wird<br />
je werfen in die Halbjahresstatistik für Automobile<br />
miteinbezogen, weil ein Grossteil der<br />
für das folgende Jahr geltenden Fahrbewilligungen<br />
bereits in diesem Monat gelöst werden.<br />
Der Fiskus hat in dieser kurzen Periode<br />
mit den Motorfahrzeugbesitzern wieder ein<br />
glänzendes Geschäft gemacht. Die Gesamteinnahime<br />
an Steuern betrug nicht weniger als<br />
19,8 Millionen Pfund. Von diesem Betrag<br />
kommen allerdings gewisse Rückvergütungen<br />
für Maschinen älterer Jahrgänge, ferner die<br />
Verwaltungs- und Einzugskosten, gewisse<br />
Rückstellungen etc. in Abzug, doch werden bestimmt<br />
19 Millionen Pfund, also rund 475 Millionen<br />
Schweizerfranken, dem Staate als<br />
Nettoeinnahme in 6 Monaten verbleiben. Nun<br />
ist allerdings darauf hinzuweisen, dass der<br />
Engländer daneben nicht noch einen exorbitanten<br />
Benzinzöll auf sich nehmen muss, keine<br />
Spezialtaxen in den einzelnen Grafschaften<br />
eingezogen werden und was die Hauptsache<br />
ist, der Betrag dem Strassenfonds überwiesen<br />
wird und auf diese Weise fast restlos für Ausbau<br />
und Verbesserung des gesamten Strassennetzes<br />
verwendet wird. Die Einnahmen sind<br />
damit dieses Jahr um 37 Millionen Fr. höher<br />
als in der nämlichen Zeit des Vorjahres. Der<br />
Ertrag ergibt eine durchschnittliche Belastung<br />
pro Personenwagen von 350 Fr. oder 14,2<br />
Steuer-Pferdekräfte pro Fahrzeug.<br />
Am Stichtag (31 Mai <strong>1928</strong>) war für folgende<br />
Anzajil von Wagen der verschiedenen Fahrzeugkategorien<br />
die Steuer gelöst worden:<br />
Personenautos 832,200<br />
Mietautos für Personentransport 86,700<br />
.Last- und Lieferungswagen 286,300<br />
Total 1,205,200<br />
Automobile Jeder Art.<br />
Dazu kommen noch 15,000 motorisch betriebene<br />
Landwirtschaftsmaschinen und Traktoren,<br />
gegen 19,000 Fahrzeuge öffentlicher<br />
Verwaltungen, welche steuerfrei sind und endlich<br />
noch 662,300 Motorräder. Einem Gesämtbestand<br />
an motorisch betriebenen Vehikeln<br />
yon 1,95 Millionen stehen noch 77,300 Wagen<br />
mit Pferdetraktion gegenüber, so dass in England<br />
auf je ein Fuhrwerk 25 motorisierte<br />
Fahrzeuge entfallen.<br />
Gleichzeitig wurden auch die Angaben betr.<br />
der in den Monaten März, April und Mai <strong>1928</strong><br />
erstmals in den Verkehr gekommenen Motorfahrzeuge<br />
publiziert, die wiederum einen bedeutenden<br />
Zuwachs registrieren. Insgesamt<br />
kamen in dieser Zeit in Grossbritannien<br />
107,100 erstmals registrierte, also neue, motorisch<br />
betriebene Fahrzeuge in Betrieb. Dies<br />
ergibt eine wöchentliche Zunahme des Bestandes<br />
von rund 2050 Einheiten! Von dem<br />
Gesamtzuwachs entfallen 56,150 auf Personenfahrzeuge,<br />
36,020 auf Motorräder und<br />
9420 auf Last- und Lieferungswagen. London<br />
schwingt natürlich in jeder Kategorie oben<br />
aus, wurden doch, um nur ein Beispiel zu nennen,<br />
gleich 11,000 Personenwagen allein in<br />
der Hauptstadt während der in Betracht fallenden<br />
3 Monate neu dem Verkehr übergeben.<br />
Von den 56,150 neuen Personenautos sind<br />
37,540 oder rund 67% geschlossene Modelle<br />
und 33% offene Tourenwagen. Die Vorherrschaft<br />
der Limousine oder des «Saloon»<br />
scheint also in absehbarer Zeit nicht angetastet<br />
zu werden. Interessant ist endlich noch<br />
die Feststellung, wonach die Zunahme an<br />
neuen Personenautos in der Steuerklasse von<br />
12 PS weitaus die grösste ist (12,980), während<br />
die Wagen mit 8 Steuer-PS an zweiter<br />
Stelle in der Gunst des Publikums zu stehen<br />
scheinen, kamen doch 9200 solcher Fahrzeuge<br />
zur Anmeldung.<br />
bL<br />
Polens Automubilzoil. Polen ist gegenwärtig<br />
das Land, das wohl einen der höchsten<br />
Automobilzölle aufweist. Die Lastwageneinfuhr<br />
ist 1927 mit 6382 Tonnen im Werte<br />
von 28,2 Millionen Goldfranken, dreimal so<br />
gross wie im Vorjahre. Die Entwertung der<br />
polnischen Währung führte natürlich eint<br />
erhebliche Zollermässigung herbei. Nun aber<br />
ist eine Aufwertung der Zölle erfolgt, wodurch<br />
ganz besonders die Automobile stark<br />
betroffen wurden. Die Aufwertung auf Automobile<br />
betrug rund 75 Prozent. Damit ist der<br />
Zoll beinahe doppelt so hoch wie im Vorjahre.<br />
Da Polen keine eigentliche Automobilindustrie<br />
besitzt, ist es erklärlich, dass die<br />
polnischen Automobilkreise auf die allgemeine<br />
Herabsetzung der zu hochgeschraubten Automobilzölle<br />
dringen. -t.<br />
«Auch eine Begründung der 18-km-Ortsgeschwindigkeit.»<br />
Im Katalog eines der ersten<br />
Benzin-Automobile, des im Jahre 1892<br />
herausgebrachtenPanhard-Levassor-Wagens,<br />
findet sich folgender, ganz ernsthaft aufzulassender<br />
Paragraph:<br />
«Geschwindigkeiten: Die Wagen haben<br />
drei Geschwindigkeiten, eine hohe-Geschwindigkeit,<br />
eine mittlere Geschwindigkeit und<br />
eine kleine Geschwindigkeit. Die hohe Geschwindigkeit<br />
ist gewöhnlich auf 18 km eingestellt.<br />
In der Ebene und in leichten Gefällen<br />
und besonders mit dem Zweiplätzer-<br />
Modell lassen sich jedoch höhere Geschwindigkeiten,<br />
bis zu 20 km pro Stunde, herausbringen;<br />
diese hohen Geschwindigkeiten erfordern<br />
jedoch die grösste Aufmerksamkeit<br />
des Operateurs und sind nicht immer zu empfehlen.<br />
Die kleine Uebersetzung wird an<br />
Steigungen und auf schlechten StraSsen benutzt.»<br />
Nun ist uns klar geworden, weshalb vielerorts<br />
noch an der 18-km-Limite festgehalten<br />
wird. 30 Jahre sind ja für die Behörden<br />
kein grosser Zeitraum. m.<br />
Nachtruhe der Kranken. Das Burgerspital Basel<br />
hat im Einverständnis mit dem Polizeidepartement<br />
bei der Hebelstrasse -und bei der Predigerkirche am<br />
Totentanz in Basel Tag und Nacht sichtbare Tafeln<br />
anbringen lassen, mit welchen um Ruhe zur Milderung<br />
des TJachtlärms gebeten wird. Von 12 Uhr<br />
nachts bis morgens 5 Uhr ist die Durchfahrt Totentanz<br />
via Petersgraben bis Hebelstrasse überhaupt<br />
verboten. Das Verbot wird an beiden Stellen durch<br />
nachts 12 Uhr automatisch einschaltende Verbotzeichen<br />
(rot-weiss-rot leuchtende Scheiben) gekennzeichnet.<br />
--<br />
Es scheinen nun lange nicht alle Fahrer die Bedeutung<br />
dieser Verbotzeichen zu kennen, und es<br />
wird deshalb an die Einsicht aller derjenigen, die<br />
es angeht, appelliert, die Nachtruhe der Patienten<br />
des Bürgerspitals durch Vermeidung allen unnötigen<br />
Lärms zu respektieren und zu schonen.<br />
Erwähnt sei noch, dass das Polizeidepartement<br />
periodisch die Nachaclitung dieser SpezialVorschrift<br />
kontrolliert. ' T. G. S. Sektion Basel.<br />
Bücher und Zeitschriften j<br />
••••<br />
Automobil ABC, Praktisches Reparaturen- und<br />
Nachschlagebuch (Verlag Richard Carl Schmidt<br />
& Co., Berlin). Das Büchlein, von Lengerke und<br />
Schmidt, schon vor vielen Jahren erstmals herausgegeben,<br />
ist nunmehr in 7. Auflage erschienen, es<br />
gereicht demselben zu grossem Vorteil, dass es<br />
durch Zivilingenieur Joachim Fischer den neuzeitlichen<br />
Reparatur-Erfahrungen angepasst worden ist.<br />
Die meisten vorkommenden Störungen sind in eine<br />
geschickte alphabetische Gruppierung eingeteilt, die<br />
zwar nicht immer der organischen Gliederung gerecht<br />
wird, aber doch, w.as besonders für den Laien<br />
wichtig ist, eine gute Uebersicht und rasche Orientierung<br />
schafft. Viel "Wichtiges und Wertvolles ist<br />
instruktiv dargestellt und durch zahlreiche anschauliche<br />
Abbildungen erläutert. Ein Buch, das viele<br />
wertvolle Fingerzeige in automobilistischen Nöten<br />
gibt.<br />
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Das Automobil im Aargau.<br />
Der Kanton Aargau mit seinem Motorfahrzeugbestand<br />
von 4656 Vehikeln kennt wie<br />
jeder andere Kanton seine Automobilprobleme.<br />
Sie sind übrigens auf der ganzen<br />
Welt die gleichen, nur werden sie je nach<br />
Einsicht und Weitblick der zuständigen Behörden<br />
weitsichtiger oder engherziger angepackt<br />
und einer zeitgemässen oder engherzigen<br />
Lösung entgegengeführt. Der Kanton<br />
Aargau scheint gegenwärtig eine Regierung<br />
zu besitzen — und wir freuen uns, dies konstatieren<br />
zu können — die dem Automobilismus<br />
alles Verständnis entgegenbringt. Ein,<br />
Beweis hiefür bildet der Rechenschaftsbericht<br />
des Regierungsrates über die Staatsverwaltung<br />
des Kantons Aargau im Jahre 1927, der<br />
über die Massnahmen zur Regelung des<br />
Automobilverkehrs folgende bemerkenswerten<br />
Ausführungen enthält:<br />
«Die Ablehnung der Vorlage zu einem<br />
Bundesgesetz über den Automobil- und Fahrradverkehr<br />
in der Volksabstimmung vom<br />
15. Mai 1927 hatte zur notwendigen Folge,<br />
dass die Kantone sich wieder selber an die<br />
Aufgäbe machen mussten, die notwendigen<br />
und zeitgemässen Vorkehren auf dem Gebiete<br />
des Automobilverkehrs zu treffen. Es<br />
ist dies aber nur möglich in Anlehnung an<br />
das in Kraft bestehende Konkordat über eine<br />
einheitliche Verordnung betr. den Verkehr<br />
mit Motorfahrzeugen und Fahrrädern (13.<br />
Juni 1904, 7. April 1914 und 29. Dezember<br />
1921).<br />
Schon im letztjährigen Rechenschaftsbericht<br />
ist darauf hingewiesen worden, dass<br />
die aufgeworfenen Fragen betreffend Polizeivorschriften<br />
für den Automobilverkehr an<br />
einer Konferenz der Polizeidirektoren der<br />
verschiedenen Kantone zur Behandlung gelangen<br />
werden und dass ein Kanton allein<br />
wohl nicht ein Verbot erlassen könne, wie<br />
z. B. ein Nachtfahrverbot für Motorfahrzeuge.<br />
Es hat nun am 21. und 22. Oktober<br />
in Lausanne eine Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz<br />
stattgefunden, an welcher die<br />
von verschiedenen Seiten gemachten Anregungen<br />
besprochen worden sind. Zur endgültigen<br />
Redaktion der gefassten Beschlüsse<br />
und neuerlichen Vorlage an die Konferenz<br />
wurde eine Kommission eingesetzt, welche<br />
Jedoch mit ihren Arbeiten im Berichtsjahre<br />
noch nicht fertig geworden ist.<br />
Die Einführung eines Nachtfahrverbo-tes ist<br />
jedenfalls die wichtigste Frage, die zu behandeln<br />
war. Der Kanton Berti hat inzwischen<br />
auf dem Dekretswege ein bezügliches<br />
Verbot erlassen, und zwar für Lastwagen,<br />
Motorräder und Personenwagen mit über<br />
acht Plätzen. Für den Kanton Aargau ist seitens<br />
der Staatsrechnungskommission, seitens<br />
der Geschäftsprüfungskommission und auf<br />
dem Motionswege auch im Grossen Rate<br />
dem Erlass eines solchen Verbotes gerufen<br />
worden. Es scheint jedoch nicht möglich,<br />
für unsern Kanton allein, ohne Bezugnahme<br />
auf die Nachbarkantone ein solches Verbot<br />
durchzuführen. Das Verbot sollte entweder<br />
auf dem Konkordatswege Zustandekommen<br />
oder dann von mehreren Kantonen in Uebereinstimmung<br />
bezüglich Fahrzeit und Ausdehnung<br />
auf bestimmte Kategorien von Fahrzeugen<br />
gleichzeitig eingeführt werden. Zu<br />
beachten wäre auch die Sicherung der Einhaltung<br />
des Verbotes durch genügende polizeiliche<br />
Kontrolle.<br />
Es lässt sich eine Lösung auch in dem<br />
Sinne denken, dass der Lärm der Lastwagen<br />
durch technische Neuerungen auf ein Minimum<br />
herabgesetzt wird, wie es bei neueren<br />
Personenautomobilen geschehen konnte und<br />
dass der Hauptverkehr nach Möglichkeit aus<br />
den Ortschaften herausgenommen wird. Es<br />
darf nicht aussehliesslich mit dem Kanton<br />
Bern exemplifiziert werden, weil dieser sein<br />
Nachtfahrverbot vorwiegend im Interesse seiner<br />
Nebenbahnen, an denen der Kanton beteiligt<br />
ist, erlassen hat. Eine Konferenz der<br />
Kantone, die an den Kanton Bern grenzen,<br />
ist von der aargauischen Polizeidirektion angeregt.<br />
Die heute noch im Konkordat festgelegten<br />
Fahrgeschwindigkeiten entsprechen den Verhältnissen<br />
nicht mehr, insbesondere nicht dem<br />
derzeitigen Stand der Technik bezüglich der<br />
Konstruktion von Bremsen. Eine Reihe von<br />
Kantonen behilft sich in der Weise, dass sie<br />
mit Rücksicht hierauf, sowie im Hinblick auf<br />
die Unvollkommenheit der Kontrolleinrichtungen<br />
eine Toleranz gewähren.<br />
Bei den Anhängewagen soll eine wesentliche<br />
Beschränkung eintreten. Insbesondere<br />
sollen bei Lastzügen alle Ueberschreitungen<br />
der zulässigen Geschwindigkeit strenge geahndet<br />
werden.<br />
Ein wichtiger Punkt ist auch die Regelung<br />
der Nachtruhe- der Chauffeure. Wenn der Inhaber<br />
eines Geschäftes dem Fabrikgesetz<br />
unterstellt ist, so gilt die Zufuhr von Material<br />
und das Wegführen der Fabrikate als<br />
Hilfsdienst, und es ist dafür die zehnstündige<br />
Arbeitszeit vorgesehen. Diese Zeit wird aber<br />
überschritten. Die Regelung der Arbeitszeit<br />
AUlUMUi51L-KbVUß<br />
für gewerbsmässige Motorwagenführer sollte<br />
vom Bunde durch ein Spezialgesetz möglichst<br />
bald geregelt werden, wie es die Polizeidirektorenkonferenz<br />
postuliert.<br />
Der heutige Zustand, bei dem die schweizerischen<br />
Wagen in den meisten ausländischen<br />
Staaten noch besondere Steuer entrichrichten<br />
müssen, während die ausländischen<br />
Wagen in der Schweiz von solchen befreit<br />
sind, befriedigt allgemein nicht. Vom Standpunkt<br />
der Fremdenindustrie könnte gegen<br />
eine massige Belastung gewiss nichts eingewendet<br />
werden. Die Behandlung ausländischer,<br />
zu vorübergehendem kurzen Aufenthalt<br />
in die Schweiz einfahrenden Motorfahrzeuge<br />
ist jedoch Sache des Bundes. Ausländische<br />
Motorfahrzeuge, deren Besitzer in die<br />
Schweiz übersiedeln, also länger als drei<br />
Monate in der Schweiz zu bleiben beabsichtigen,<br />
sind vom ersten Tage an steuerpflichtig.»<br />
*<br />
Jeder Automobilist wird obenstehende Ausführungen<br />
mit einer gewissen Satisfaktion<br />
lesen, decken sie sich doch im Wesentlichen<br />
mit den Ansichten, die heute in automobilistischen<br />
Kreisen massgebend sind. Ganz besonders<br />
erfeulich ist die Stellungnahme der<br />
aargauischen Regierung gegenüber der Einführung<br />
eines Nachtfahrverbotes, sowie ihre<br />
Auffassung über die tolerierten Fahrgeschwindigkeiten.<br />
Die aargauische Regierung<br />
bekundet damit, dass sie nicht gewillt, an<br />
einer engen kantonalen Verkehrswurstelei<br />
mitzumachen, sondern dass sie ebenfalls davon<br />
überzeugt ist, dass unsere Verkehrsprobleme<br />
sich nur auf eidgenössischem Boden<br />
wirksam und zum Vorteile aller Strassenbenützer<br />
lösen lassen. Daneben fällt sie,<br />
wenn auch unausgesprochen, ein treffendes<br />
Urteil über die heute noch zu Recht bestehenden<br />
Konkordatsbestimmungen, die sich<br />
mit dem derzeitigen Stand der automobilistischen<br />
Technik nicht mehr in Einklang<br />
bringen lassen. Sie stellt sich damit auch im<br />
Gegensatz zur obersten kantonalen Gerichtsbehörde,<br />
die am starren Buchstaben klebt<br />
und jede Uebertretung des 18-km-Tempos<br />
glaubt ahnden zu müssen. Was die Regelung<br />
der Arbeitszeit der Chauffeure anbelangt, so<br />
weiss man ja, dass zwischen den massgebenden<br />
Verbänden eine Normierung aufgestellt<br />
wurde und dass in einem künftigen Verkehrsgesetz<br />
auch diese Frage endgültig geregelt<br />
werden muss. Betreffs Besteuerung der<br />
schweizerischen Wagen in den ausländischen<br />
Staaten und der Wagen in der Schweiz, »erinnern<br />
wir an die neusten Vereinbarungen<br />
zwischen der Schweiz und Deutschland,<br />
welche als Vorbild für anderweitige Vereinbarungen<br />
mit andern Ländern dienen dürften.<br />
Sobald einmal die lästigen kantonalen<br />
Durchgangsgebühren gefallen sind, dürfte die<br />
Frage der Einreise- und Durchgangsgebühren<br />
auch mit andern Ländern schneller und<br />
wirksamer zu lösen sein. Auf alle Fälle freuen<br />
wir uns ob der Einsicht, welche die aargauische<br />
Regierung gegenüber dem Automobilverkehr<br />
und dem Automobilismus bekundet.<br />
K.<br />
Reiseverkehr und Automobilismös. In einem<br />
berneroberländischen Blatte lesen wir<br />
ein Eingeständnis, das festgehalten zu werden<br />
verdient. Es lautet:<br />
«In der ersten Augustwoche erreicht dio<br />
Sommersaison auch in diesem Jahr ihrer*<br />
Höhepunkt. Interlaken ist sehr gut besetzt,<br />
desgleichen Grindelwald, Wengen, Lauterbrunnen,<br />
Murren und die eigentlichen Höhestationen,<br />
die Scheidegg-Hotels, das Hotel am<br />
Eigergletscher und das Berghaus Jungfraujoch.<br />
Von grosem Einfluss auf die Belebung<br />
des Reiseverkehrs ist der Automobilismus.<br />
Die Strasse von Interlaken nach Lauterbrunnen<br />
und zu den Trümmelbachfällen trägt einen<br />
ununterbrochenen Verkehrsstrom in unser<br />
Gebiet, von dem nicht nur die Talstationen,<br />
sondern auch die Bergbahnen grossen<br />
Nutzen haben. Insbesondere die Wengernalp-<br />
und Jungfraubahn erfährt dadurch eine<br />
Frequenz-Vermehrung; denn immer mehr<br />
Automobilisten benützen die nur in diesem<br />
Gebiet gebotene Gelegenheit, einen kleinen<br />
Abstecher von der Strasse hinauf ins Hochgebirge<br />
zu machen. In den Talstationen stehen<br />
ihnen gute Garagen zur Verfügung. Erfreulicherweise<br />
beeinträchtigt der starke Passantenverkehr<br />
den eigentlichen Kurbetrieb in<br />
keiner Weise; denn unsere Kurorte und Höhenstationen<br />
verfügen über eine reiche Zahl<br />
von ausgezeichneten Hotels, die sich bestens<br />
für einen Ferienaufentalt eignen.»<br />
O<br />
li>28<br />
DIE GEMEINDE MELUNGEN hat an der lebeten<br />
Emwohnergemeinde-Versammluiiff unter anderem<br />
auch einen Kredit zur Verbesserung der Bruggerstrasse<br />
bewilligt.<br />
— ey.<br />
Von der Verlegung der Reussbrücke in Sins<br />
(Aargau), welches Projekt hauptsächlich den SB B.<br />
gedient hätte, wird in beteiligten Kreisen ahgesehnii.<br />
Dagegen sei der Umbau der Reussbrücke in diesor<br />
Ortschaft, angesichts des sehr grossen Autonmhilverkehrs,<br />
zu einer zwingenden Notwendigkeit geworden,<br />
so dass man baldmöglichst etwas für ohie<br />
Verbesserung;, der VerkebrsferMltnisso tuu ; sollte^<br />
-PT<br />
08<br />
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du pointmort<br />
Desmond's<br />
damit beschäftigt, leicht zerlegbare Garagen<br />
herzustellen. Es gibt solche aus imprägniertem<br />
Holz und Wellenblech. Die letzten haben<br />
den grossen Vorteil, dass sie auch von Nichtfachleuten<br />
in ganz kurzer Zeit aufgestellt<br />
werden können, und lassen sich also leicht<br />
auseinandernehmen und dann an jeder gewünschten<br />
Stelle schnell wieder aufbauen.<br />
Da der Anschaffungspreis einer Wellblechgarage<br />
meist kein allzu hoher ist, so wird es<br />
möglich sein, sich eine solche Garage zuzulegen.<br />
Allerdings ist dabei die Hauptsache,<br />
dass sich genügend Platz zum Aufstellen der<br />
Garage zur Verfügung steht.<br />
Aber die Platzfrage wird wohl in den meisten<br />
Fällen glatt zu regeln sein. Wenn nur<br />
eine genügend breite Einfahrt in dem Hause<br />
vorgesehen ist; auf dem Hofe wird sich<br />
dann schon eine Ecke finden, in der man die<br />
Garage aufbauen kann.<br />
Es ist Vorschrift, dass in der Garage auf<br />
keinen Fall eine grössere Menge von Brennstoffen<br />
aufbewahrt werden darf. Nun, heutzutage<br />
erübrigt sich wohl auch eine'derartige<br />
Lagerhaltung, denn die Brennstoffgesellschaften<br />
haben ja durch das Aufstellen der<br />
Tankvorrichtung äusserst bequeme Einrichtungen<br />
zum Tanken geschaffen, so dass es<br />
sich wirklich vollkommen erübrigt, sich<br />
selbst eine grössere Brennstoffmenge hinzulegen,<br />
wlt.<br />
Juristischer Sprechsaal<br />
Anfrage 662. Mängel eines Werkes. Ich übergab<br />
einer hiesigen Repafaturwerkstätte vor einem<br />
halben Jahre ein Zahnrad zum Sehweissen, Drehen<br />
und Einpassen, wofür mir der "Werkstättechef eine<br />
Rechnung ausstellte, die ich prompt 'bezahlte. Es<br />
stellte sich alber heraus, dass das Zahnrad nicht geschweisst,<br />
sondern geglüht und nachher gehärtnet<br />
wurde. Als (Folge dieser unrichtigen Behandlung<br />
brach das Zahnrad schon auf der ersten Fahrt.<br />
Etwa elf Zähne wurden abgebrochen, und weitere<br />
Zähne waren beschädigt. Daraufhin machte den<br />
die Firma auf den Schaden aufmerksam, und man<br />
erklärte mir, dass jener Werkstätte tatsächlich ein<br />
Fehler passiert sei. Ich ersuchte um Ersatz, der<br />
auch prompt gestellt wurde. Zu meinem Erstaunen<br />
wurden aber diese Ersatzstücke mit mehreren Hundert<br />
(Franken in Rechnung gestellt, deren Bezahlung<br />
ich verweigerte. Die Firma erklärte mir auf mein<br />
diesbezügliches 'Schreiben, dass die Arbeit in einer<br />
andern Werkstätte ausgeführt wurdo. Nachträglich<br />
hiess os, dass der Wierkstäkcchcf für den Schaden<br />
verantwortlich zu machen $ei Ich finde nun, dass<br />
mir gegenübei einzig und allein die Firma haftbar<br />
ist, welche den Auftrag übernommen hat. Mittlerweile<br />
ist für den fraglichen Betrag bereits Betreibung<br />
gegen mich eingeleitet worden. Ich habe<br />
Rechts/Vorschlag erhoben und möchte Sie aber anfragen,<br />
in welcher Weis» ich am besten meine<br />
Rechto waren kann.<br />
Um sofortigen Rat wäre «et Ihnen danikbar. Es<br />
handelt sich hauptsächlich um die Frage, ob bei<br />
Entgegennahme eines Auftrages die Firma als solche<br />
oder die den Auftrag ausführende Person verantwortlich<br />
ist. B. in Z.<br />
Antwort: Ihrer Darstellung zufolge schlössen<br />
Sie mit der Firma einen Werkvertrag, auf dessen<br />
Grund die iFirma das Schweissen, Drehen und Einpassen<br />
Ihres Zahnrades übernahm. Nachdem Sie<br />
die Arbeit der IFirma als solcher üibergeben haben,<br />
haftet Ihnen gegenüber einzig diese; mit den Hilfspersonen<br />
der Firma (Werkstättechef etc.') haben Sie<br />
daher keine rechtlichen /Beziehungen. Wenn solche<br />
Hilfspersonen der Firma eine fehlerhafte Ausführung<br />
der Arbeit bewirkten, so haftet Merfür einzig<br />
die fFirma. (Art. 101 Oibligationenredht.)<br />
Ihren Ausführungen ist zu entnehmen, dass das<br />
Werk, d. h. das reparierte Getriebe, an einem Mangel<br />
litt. Für solche Fälle der fehlerhaften Ausführung<br />
bei Werkverträgen bestimmt Art. 368 Obligationenrecht:<br />
«Leidet das Werk an so erheblichen Mängeln<br />
oder weicht es sonst so sehr vom Vertrage aib, dass<br />
es für den Besteller unbrauchibar ist oder dass ihm<br />
die Annahme billigenweise nicht zugemutet werden<br />
kann, so darf er diese verweigern und bei Verschulden<br />
des Unternehmers Schadenersatz fordern.»<br />
«Sind die Mängel oder die Abweichungen vom<br />
Vertrage minder erheblich, so kann der Besteller<br />
einen dem Minderwerte des Werkes entsprechenden<br />
Abzug am Lohne machen, oder auch, sofern dieses<br />
dem Unternehmer nicht überaiässige Kosten verursacht,<br />
die unentgeltliche Verbesserung des Werkes<br />
und bei Verschulden Schadenersatz verlangen.»<br />
Sie halben gemäss Abs. 2 dieses Artikels das<br />
Recht zur unentgeltlichen Verbesserung durch die<br />
Firma. Wenn die Firma Ersatzteile einsetzen<br />
musste, um auf diese Weise das Getriebe in ordnungsgemässen<br />
Zustand zu bringen, darf sie Ihnen<br />
hierfür keine Rechnung stellen.<br />
Nachdem Sie in der gegen Sie gerichteten Betreibung<br />
Rechtsvorschlag erhoben und wohl die Erlangung<br />
der Rechtsöffnung durch die gegnerische<br />
Firma nicht möglich äst, muss die Firma den ordentlichen<br />
Prozessweg gegen Sie beschreiten. Sie<br />
können dtnem solchen Prozesse ruhig entgegensehen;<br />
wahrscheinlich wird sich die Firma eines<br />
Bessern besinnen^ -»-4<br />
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la partie superieure des cylindres et les soupapes,<br />
diminue le frottement, la resistance et l'encrassement<br />
et assure ainsi une marche reguliere et une plus<br />
grande force du moteur. Desmond's Miracle Oil<br />
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de ce graissage additionnel assure une e*conomie d'essence<br />
d'au moins 15%. La Miracle Oil est employee<br />
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Die Hitze ist der grösste Feind des Motors, da sie die<br />
meisten Schäden in den verschiedenen Maschinenteilen<br />
anrichtet. Besonders in der warmen Jahreszeit, wenn man mit<br />
grösserer Geschwindigkeit fährt, muss man sich besonders auf<br />
sein Schmieröl verlassen können.<br />
Die Schmierölschicht zwischen den einzelnen Maschinenteilen<br />
ist ausserordentlich dünn, und ist es daher leicht<br />
verständlich, dass die Qualität des verwendeten Oeles von<br />
grösster Bedeutung ist Im Wege besonders vervollkommneter<br />
chemischer Prozesse und systematischer Verwertung<br />
der an Millionen von Automobilen gemachten praktischen<br />
Erfahrungen ist es gelungen, im STANDARD MOTOR<br />
OIL ein für die Bedürfnisse des modernen Motors<br />
ideal geeignetes Schmieröl herzustellen. Das STANDARD<br />
MOTOR OIL widersteht hohen Temperaturen, es ist<br />
vollständig homogen und bezitzt den notwendigen Flüssigkeitsgrad,<br />
um den Motor in zweckmässiger Weise zu<br />
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Frage 6856. Zündkerzenprüfer. Es ist eine Mühsal<br />
einen alten Wagen zu fahren, der so schlecht<br />
und recht seine Dienste leistet. Wohl weiss ich von<br />
anderen Fahrern, dass sie mit ihren alten Wagen<br />
zufrieden sind, weil sie denselben gut behandelt<br />
und gut gepflegt haben. Von meinem Wagen, den<br />
ich allerdings als recht günstige Occasion erstanden<br />
habe, weiss ich nur zu erzählen, dass er unter unerfahrener<br />
und böswilliger Hand recht schwierige<br />
Zeiten durchgemacht hat. Die Folgen dieser Behandlung<br />
sind nur unter bedeutenden Kosten zu<br />
beheben. Schon lange habe ich mir einen neuen<br />
Wagen gewünscht, die Sparbatzen reichen aber noch<br />
nicht aus für einen Kauf. Ich will mir aber vorläufig<br />
beim Fahren nur die grössten Aergerlichkeiten<br />
vom Halse schaffen.<br />
Ich las unlängst — ich weiss selber nicht mehr<br />
wo — von einem Zündkerzenprüfer und dachte mir<br />
dabei, ein solch kleiner Apparat, der sicherlich nicht<br />
viel kosten wird, werde mir recht annehmbare<br />
Dienste erweisen. Der Zustand des Motors verursacht<br />
häufige Störungen an den Zündkerzen. Das<br />
ewige Hervorziehen des Steckschlüssels und das<br />
zeitraubende Abschrauben der Zündkerzen ärgert<br />
mich jedesmal. Können Sie mir diesen Zündkerzenprüfer<br />
anraten? Wie sieht er aus? D. Z. in B.<br />
Antwort: Ein gut gepflegter, alter Wagen,<br />
vermag dem sorgsamen Fahrer wertvolle Dienste<br />
zu leisten. Wenn der Zustand Ihres Wagens durch<br />
frühere schlechte Behandlung aber so Aerger erregend<br />
ist, wie,Sie uns andeuten, möchten wir Ihnen<br />
doch empfehlen, den Wagen einem gewissenhaften<br />
Mechaniker zur Revision zu übergeben. Befragen<br />
Sie denselben vorerst über den Kostenpunkt, damit<br />
Sie entscheiden können, ob Sie nicht sofort einen<br />
neuen Wagen sich anschaffen oder den alten weiterveräussern<br />
können. Vielleicht lässt sich ein Käufer<br />
finden, der gerne einen alten Wagen zu einem günstigen<br />
Preise übernimmt und denselben dann wieder<br />
instandstellen lässt. Denken Sie auch daran,<br />
dass es recht billige und vorteilhafte neue Wagen<br />
gibt, die auch bei bescheidener Kassa sich sehr<br />
bald rentieren.<br />
Zündkerzenprüfer können Sie im Handel zu<br />
niedrigen Preisen erstehen. Sie finden im Inseratenteil<br />
unseres Blattes genügend Adressen, die Ihnen<br />
diese nützlichen Zubehörartikel verschaffen. Es existieren<br />
verschiedene Systeme, die aber auf dem<br />
gleichen Prinzip konstruiert sind. Unsere erste Abbildung<br />
zeigt Ihnen einen Zündkerzenprüfer, der<br />
aussen an der Zündkerze einen Kontrollfunken<br />
überspringen lässt, während der zweite Prüfer den<br />
Kontrollfunken, der durch ein Schauloch sichtbar<br />
ist, im Innern überspringen lässt. wlt.<br />
Frage 6857. Autogepäckträger. Kann mir ein<br />
Leser mitteilen, welche Firma Autogepäckträger aus<br />
Aluminium, die aus 2 einfachen Tragarmen die bei<br />
Nichtgebrauch gegeneinander gekippt werden können<br />
bestehen, liefert? F. H. in A.<br />
Frage 6858. Praktischer und theoretischer Unterricht.<br />
Ich fahre seit annähernd zwei Jahren Automobil<br />
habe sehr IFreude an der Technik und<br />
No 68<br />
möch'te meine Kenntnisse durch eine systematischo<br />
Ausbildung erweitern, sodass ich vor allem den normalen<br />
Störungen gewachsen bin und ein Automobil<br />
•mit Verständnis sachgemäss pflegen kann. Kann<br />
man nun irgendwo in der Schweiz einen kürzerem<br />
Unterrichi-skurs nehmen, wo ein normal veranlagter<br />
Mensch in verhältnismässig kurzer Zeit theoretischa<br />
und praktische Anweisung erhält? Es würde michi<br />
freuen, wenn mir irgend ein Leser, der etwas Aehnliches<br />
durchgemacht hat, von seinen Erfahrungen!<br />
berichtete. R. S. in 0.<br />
Frage 6859. Serienmässigcr Rennwagen. Ein]<br />
ausländischer Geschäftsfreund hat mich um die<br />
Vermittlung eines Automobiles ersucht, das eine maximale<br />
Stundengeschwindigkeit von 175—200 km<br />
entwickelt. Ich gestatte mir nun die höfliche An-«<br />
frage, ob Sie mir Automobilfabriken oder^Vertretec<br />
namhaft machen können, die solche Wagen bauen;<br />
oder vertreten? P. R. in E.<br />
Antwort: Es Gestehen eine ganze Anzahl<br />
Marken, die als serienmässig hergestellte Rennmodelle<br />
anzusprechen sind. Ihre Maximalgeschwindigkeiten<br />
differieren teilweise von der gewünschten«<br />
Die Marken heissen: Bugatti, Mercedes-Benz, Amilcar,<br />
Salmson, Auburn, Austro-Daimler, Alfa Romeo,,<br />
Delage usw. Auskunft über die speziellen Eigenschaften<br />
dieser Marken erhalten Sie bei den Ver-*<br />
tretern, deren Adressen aus dem Inseratenteil un»<br />
seres Blattes ersichtlich sind.<br />
wlt.<br />
II. Antwort auf Frage 6808. Sportphotographie.<br />
Die stets wachsende Sporttätigkeit ruft immer mehr<br />
dem Bedürfnis, die interessantesten Momente einer<br />
sportlichen Veranstaltung im Bilde festzuhalten.<br />
Wenn nun die photographische Aufnahme bewegter<br />
Gegenstände schon an sich keine leichte Sache ist,<br />
so steigern sich die Schwierigkeiten bedeutend, sobald<br />
es ich um Situationen handelt, die innerhalb'<br />
des Bruchteiles einer Sekunde ändern. Eine solche<br />
Kamera muss rasch aufnahmebereit sein. Ein Zentralverschluss,<br />
der bekanntlich nur bis zu 1/300 Se*<br />
künde Geschwindigkeit die Platte oder den Film belichtet,<br />
genügt, trotz seiner Vorzüge für schnellste<br />
Momentaufnahmen nicht mehr.<br />
Geeigneter ist hierfür die Schlitzverschlusskamera<br />
und vor allem die Spiegelreflexkamera mit<br />
Schlitzyerschluss. Dieser Apparatentypus ermöglicht<br />
die Befrachtung des Bildes bis zum Momente, der<br />
photographisch festgehalten werden will, und Expositionszeiten<br />
bis 1/1500 Sekunde. Nun aber sind<br />
diese Apparate sehr voluminös und erfüllen nicht<br />
alle Bedingungen für den Gelegcnheits- und Liebhaberphotographen.<br />
Die Forderungen, die an eine<br />
ideale Sportkamera gestellt werden, lassen sich ungefähr<br />
in folgende Punkte zusammenfassen:<br />
1. äusserste Handlichkeit und massiges Gewicht;<br />
2. schnellste Bereitschaft zur Aufnahme;<br />
3. lichtstarke Optik, auch bei trübem Wetter;<br />
4. grosse allgemeine und Tiefenschärfe;<br />
5. schnelle und sichere Einstellung;<br />
6. einfache Bedienung;<br />
7. die Möglichkeit vieler Aufnahmen ohne öfteren<br />
Kassettenwechsel;<br />
8. Tageslichtladung und Entladung;<br />
9. Verwendung überall erhältlichen erstklassigen<br />
Negativmaterials;<br />
10. eine BildgrÖsse, die sich auch ohne Vergrösserung<br />
noch sehen lassen darf.<br />
Diesen 1 Anforderungen. Genüge zu tun, war für<br />
die Phototechniker ganz entschieden keine leichte<br />
Aufgabe.. Den Optischen. Werken von E. Leitz, bekannt<br />
als Erstellerin feinster Mikroskope, ist es gelungen,<br />
alle diese Vorzüge- in einem Apparate, der<br />
< Leica »-Camera, eu vereinen. Der Apparat ist mit<br />
einem Leitz-Anastigmaten. «Elmar» von 50 mm<br />
Brennweite und 1:3;13 relativer Oeffnung ausgerüstet.<br />
Er liefert bei offener Blende Negative vom<br />
höchster Schärfe. Die grosse Lichtstärke lässt selbst<br />
bei ungünstigen Verhältnissen noch Momentaufnahmen<br />
zu. Die Einstellung erfolgt bis auf 1 m. Die<br />
Leica-Camera ist mit einem Schlitzverschluss versehen,<br />
dessen Rouleau verdeckt aufziehbar ist und<br />
für Geschwindigkeiten von 1/20 bis 1/500 Sekunden<br />
verstellt werden kann. Beim Spannen des Schlitzverschlusses<br />
Tvird gleichzeitig das Filmband um eine<br />
Bildlänge weiter transportiert, so dass doppelte Belichtungen<br />
vollständig ausgeschlossen sind. Diese<br />
ingeniöse Erfindung ist ein Charakteristikum dieser<br />
Kamera.<br />
Der Apparat ist eine Kleinbildkamera, für welche<br />
die Verwendung des billigen perforierten Normale<br />
kinofilms vorgesehen ist, und zwar liefert sie Bilder<br />
im Format 24 X 36 mm, was der doppelten Normal-*<br />
filmgrösse 18 X 24 entspricht. Die Kassetten sind<br />
sogenannte Rollkassetten, die 1,60 m Filmband fassen,<br />
also genügend Material für 36 Aufnahmen^<br />
Spezielle Tageslichtspulen ermöglichen das Neuladen<br />
auch in vollem Tageslicht. Der Sucher nach Art<br />
des galiläischen Fernrohrs bietet sichere und angenehme<br />
Visiermöglichkeit in Augenhöhe und garantiert<br />
den Bildern eine natürliche perspektivisch»<br />
Wirkung. Für die Zwecke wissenschaftlicher Stin<br />
dien oder Reproduktionen werden zur « Leica > Vorsatzlinien<br />
geliefert, die Aufnahmen auf noch kürzere<br />
Distanz als 1 m zulassen. Die Kamera ist mit<br />
Stativmuttern versehen, um für bestimmte Zweck«,<br />
wie Stereo- und Panoramaaufnahmen, Reihenaufnahmen<br />
vom gleichen Standpunkt aus etc., sich des<br />
Dreibeins bedienen zu können. H. in G.<br />
Die Karosserie<br />
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Das ist eine der Ursachen, warum<br />
General Motors Wagen anderen der<br />
gleichen Preisklasse überlegen sind<br />
pAG und Nacht, bei jedem Wetter —<br />
JL durch Regen, Wind und Kälte oder<br />
Schnee — rollen die General Motors Wagen<br />
über ausgefahrene Wege aller Art, über<br />
glatten Zement oder Asphalt, über unebene<br />
durchweichte Wege, über gerade, gewundene,<br />
ebene oder hügelige Strassen dieses 504<br />
Hektar grossen Prüfgeländcs.<br />
DcrartigePrüfungcn, vonsachverständigen<br />
Ingenieuren vorgenommen und ausgewertet,<br />
ennoglichen in jedem Jahre hunderte von<br />
Verbesserungen und Vervollkommnungen<br />
zum unmittelbaren Nutzen der General<br />
Motors Wagen.<br />
Nur die ungeheuren Hilfsquellen der<br />
General Motors Werke, der bedeutendsten<br />
Automobilfabriken der Welt, gestatteten<br />
solch «n Prüfgelände für wissenschaftliche<br />
und technische Experimente anzulegen und<br />
zu erhalten.<br />
Obgleich dies Prüfgelände das einzige in<br />
seiner Art auf der Welt ist, so ist es doch<br />
nur eine der vielen Ursachen für die<br />
Ueberlegenheit der General Motors Wagen<br />
über andere derselben Preisklasse.<br />
Für alle General Motors-<br />
Wagen wird ein Jahr<br />
Garantie geleistet; für<br />
La Salle und Cadillac<br />
zwei Jahre<br />
GANZ gleich was für Ansprüche Sie<br />
stellen, welche Summe Sie für einen<br />
Wagen bereithalten, Sie finden unter den<br />
General Motors Wagen nicht nur was Sie<br />
sich wünschen, sondern auch höchstmöglichen<br />
Gegenwert für das investierte<br />
Kapital, unabhängig davon, für welches<br />
Modell Sie sich entscheiden.<br />
Jedes Modell der General Motors hat<br />
seine besondere Note und zieht Vorteile<br />
aus den ungeheuren Ersparnissen der<br />
gemeinsamen Verwaltung, der mustergültigen<br />
Leitung und den aussergewöhnlich<br />
reichen Hilfsquellen, nämlich: dem Kapital,<br />
den wissenschaftlichen Grundlagen und<br />
der umfassenden Sachkenntnis, etc.<br />
Für den Buick werden beispielsweise<br />
jährlich tausende von Tonnen Stahl eingekauft,<br />
für den. Chevrolet ebenfalls. Der<br />
Grosseinkauf gewährt niedrigere Preise und<br />
somit bringt der gemeinsame Materialeinkauf<br />
den verschiedenen Fabriken gegenseitigen<br />
Nutzen. Als Folge davon vermindert.<br />
sich der Preis Ihres Wagens, und seine<br />
Qualität verbessert sich.<br />
TN rcgelmässigen Zeitabständen<br />
A werden in diesem Blatte ganzseitige<br />
Anzeigen von General Motors<br />
erscheinen, um darin die Hauptvorzüge<br />
der sieben von General<br />
Motor's hergestellten Wagen bekanntzugeben.<br />
"Ein Wagen für<br />
jeden Zweck passend und für jeden<br />
- Geldbeutel erschwinglich." Fragen!<br />
sollen darin erörtert werden, deren<br />
Beantwortung jeder gegenwärtige<br />
und künftige Automobilbesitzer<br />
kennen sollte.<br />
Wissen Sie —<br />
Die Erfahrungen, die sich beim Bau des<br />
Chevrolet ergeben—des wirtschaftlichsten<br />
Wagens der Welt in Betrieb und Anschaffung<br />
— werden der Konstruktion des<br />
Pontiac, Oakland, Buick oder jedes anderen<br />
Wagens zugute kommen.<br />
Angewandt auf jede Art Material zur<br />
Automobilherstellung und unter Berücksichtigung<br />
der ungeheueren Kaufkraft der<br />
General Motors Werke bedeutet dies<br />
Prinzip beträchtliche Ersparnisse.<br />
Ueberdies gewährt es so hervorragende<br />
Leistung, dass Sie erkennen werden,<br />
welche Preislage Sie auch wählen, dass ein<br />
General Motors Wagen Ihnen das Höchst«<br />
mögliche an Lebensdauer, Wirtschaftlichkeit,<br />
Schönheit, Behagen bietet — kurz:<br />
alle Eigenschaften, die Sie bei einem<br />
Kraftwagen voraussetzen.<br />
Setzen Sie sich mit unserem nächsten,<br />
aus unten angeführter Liste ersichtlichen<br />
Händler in Verbindung. Er wird Sie in<br />
Kürze über die wichtigsten Vorzüge jedes,<br />
in seiner Preislage unerreichten Modells<br />
unterrichten.<br />
Unter den darin genannten Wagen<br />
werden Sie sicherlich einen finden,<br />
dessen Preis der Summe nahe<br />
kommt, die Sie für einen Wagen<br />
anzulegen beschlossen haben und<br />
der zu diesem Preise die meisten<br />
Vorteile und Qualitäten bietet.<br />
Lesen Sie diese Anzeigen.<br />
Studieren Sie sorgsam den Inhalt -<br />
bevor Sie Ihren Wagen-wählen.<br />
Das ist der sicherste Weg, den<br />
höchsten Gegenwert für Ihr Geld<br />
zu erhalten.<br />
Dass der Brennstoffverbrauch Ihres Wagens von seinem Gewicht und seiner<br />
Fahrtgeschwindigkeit abhängt?<br />
Dass die Fahrtbequemlichkeit und sichere Lage Ihres Wagens auf der Strassc von<br />
seiner Gewichtsverteilung abhängen?<br />
Dass die Gesamtkosten für den Unterhalt Ihres Wagens das Zweifache Ihrer<br />
Benzinrechnung erreichen können?<br />
Falls Sie weitere Auskünfte und Einzelheiten über Ihr Automobil wünschen, so<br />
schreiben Sie bitte an die Werbe-Abtcilung (Sektion A) der General Motors<br />
Continental S.A., Antwerpen (Belgien).<br />
General Motors Händler<br />
AARAU ~<br />
ALTDORF..<br />
ARTH. Schwyz<br />
BADEN<br />
BASEL ~<br />
BERN<br />
(OSTERMUNDIGEN)<br />
BIEL «<br />
CHUR ~ «<br />
DAVOS<br />
DELEMONT<br />
EMMISHOFEN-<br />
KREUZLINGEN<br />
FREIBURG..<br />
GENF « ~<br />
GRENCHEN<br />
LA CHAUX-DE-<br />
FONDS<br />
LIESTAL ... «<br />
LUGANO ..<br />
MONTREUX „<br />
MORGES ... «<br />
ÖLTEN .. «<br />
PRUNTRUT „<br />
RAPPERSWIL ~<br />
RORSCHACH -<br />
SAINT-BLAISE «<br />
SARNEM .. _.<br />
ST. GALLEN<br />
CHEVROLET SCHAFFHAUSEN C.Bremer M *.<br />
Glaus, Leuzinger &Co.<br />
Frans Gisler .. ..<br />
Wüd & Söhne<br />
Rud. Welti-Schaufelberger<br />
Wilhelm Schweizer ..<br />
Thommen & Co. A.G.<br />
P. Lehmann ..<br />
F. C. Seitz ..<br />
Oberrauch & Milentz<br />
Jacquemai, freres<br />
Scitz & Cie<br />
Eggimann & Baudcre<br />
Albert Flcury<br />
H. Fasler<br />
Chatelain & Co. -<br />
Emil Blank A.G.<br />
Enrico Riva ,*. ».<br />
D. Monay ... ..<br />
Charles Ramuz<br />
Max Moser & Co.<br />
J. Schlachter, Fils .<br />
Gebr. E. & O. Pfenninger<br />
Otto Steiner ... ..<br />
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ST. GALLEN „<br />
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A. Bosshard -. -.<br />
Paul Erismann<br />
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Uto-Garage Automobil,<br />
A.G.<br />
Glaus, Leuzinger & Co.<br />
Dähler & Cie.<br />
Thommen & Co. A.G.<br />
Oberrauch & Milentz<br />
Eggimann & Baudere<br />
Societd Anonyme<br />
Albert Schmidt<br />
Chatelain & Cie.<br />
Tussher & Lora<br />
Addor & Co. ..<br />
American-Auto Co.<br />
Max Haas<br />
Frey & von Feibert<br />
C. Bremer<br />
Alph. Favre & Fils<br />
E. Huber<br />
E. Moeschinger<br />
Paul Erismann<br />
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AARAU .-<br />
BERN « «<br />
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GENF «<br />
LA CHAUX-DE-<br />
FONDS<br />
LUGANO « -<br />
LUZERN « •*<br />
MORGES - *.<br />
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grössere Bedeutung ein, wie Kohle und Oel.<br />
Um sie geht der internationale Streit der<br />
Meinungen, sie sind das Blut der Wirtschaftsorganismen,<br />
sie regeln die Konjunktur wie<br />
kein anderes Produkt, sie bedeuten Wohlstand<br />
und Aufstieg der Völker, sie bedingen<br />
Verkehr und Vervollkommnung der Technik.<br />
Die Industrien Europas und Amerikas wurden<br />
gross durch die Kohle, Amerika speziell<br />
durch das Oel. Je mehr sich Industrie und<br />
Wirtschaft ausbreiteten, desto mehr wuchs<br />
auch der Anspruch an diese wertvollen Produkte<br />
und mit ihm die Angst um ihre Erhaltung<br />
und höchstwirtschaftliche Ausnützung<br />
der Kohle und des Oels. Unter den bedeutendsten<br />
Erfindungen der letzten Jahre marschieren<br />
diejenigen, welche sich mit der<br />
sparsamen Ausnützung der Kohle befassen.<br />
Fernheizwerke, Ferngaswerke, Kohlenstaubfeuerung,<br />
Höchstdruck - Dampflokomotiven,<br />
chemische Aufteilung der Kohle, VerÖlung<br />
der Kohle u. a., ailes dieses sind Massnahmen,<br />
welche in erster Linie darauf abzielen,<br />
die sinnlose Verschwendung des schwarzen<br />
Diamanten durch Verbrennen auf dem Roste,<br />
wie sie jahrzehntelang skrupellos betrieben<br />
wurde und dadurch ungeheure, in die Milliarden<br />
gehende Werte an Nationalvermögen<br />
vergeudet wurden, zu beseitigen. Anders ist<br />
es mit dem Oel. Eines Tages wird sich ein<br />
Versiegen der Quellen bemerkbar machen.<br />
Amerika ist in ernster Sorge um den gewaltigen<br />
Zufluss an Petroleum, der den einzigartig<br />
dastehenden Aufstieg seiner Automobilindustrie<br />
bedingte und im Verlaufe eines<br />
Jahrzehnts ganz erheblich nachlassen 1 wird.<br />
Dass mit dieser Besorgnis um den Lebensquell<br />
einer grossen Industrie das Suchen nach<br />
neuen, billigen Energiequellen, welche das<br />
Oel ersetzen können, einhergeht, liegt auf<br />
der Hand. Mannigfaltig sind denn auch diese<br />
Versuche, einen Weg zn finden mit Hilfe der<br />
Chemie ein neues Verbrennungsprodukt zu<br />
schaffen, welches dem Naturprodukt vollwertig<br />
ist. Das Kohlenöl wird die Menschheit<br />
nicht retten vor der grossen Energienot.<br />
Denn auch die Kohlenvorräte schwinden in<br />
Europa, besonders in den alten Industrieländern<br />
England und Deutschland» immer mehr.<br />
Die Idee, den heute so notwendigen Automobilbrennstoff<br />
künstlich herzustellen, beschäftigt<br />
die Chemie in hohem Masse. Seit<br />
dem Augenblick, wo es gelang, die Kohle<br />
mit Hilfe von Wasserstoff zu verölen und wo<br />
die Erkenntnis sich Bahn brach, dass Petroleum<br />
und Benzin mit ihren verschiedenen<br />
Abarten nichts anderes sind wie Kohlenwasserstoffe,<br />
kam auch der Gedanke auf, diese<br />
hochwertigen Brennstoffe auf chemischem<br />
Wege künstlich herzustellen, und zwar aus<br />
dem Wasser. Man erinnerte sich wieder des-<br />
Von Anton Lübke.<br />
sen, was schon Thaies von Milet 600 V. Chr.<br />
sagte, dass das Wasser das Grundprinzip<br />
aller Dinge sei. Im Sommer des Jahres 1781<br />
ka der Engländer Cn^endish durch Versuche<br />
zu dem Ergebnis, dass bei dem Verbrennen<br />
von Wasserstoff und Sauerstoff Wasser,<br />
und nur dieses allein, gebildet wird. Lavoisier,<br />
der bekannte Reformator der Chemie,<br />
erweiterte diesen grundlegenden Versuch<br />
noch dahin, dass er aus dem so gebildeten<br />
Wasser den Wasserstoff wieder gasförmig<br />
abschied und den Sauerstoff in einer Verbindung<br />
mit Eisen festhielt. Seitdem es gelang,<br />
das Wasser elektrolytisch zu zersetzen,<br />
spielt der Wasserstoff in der Technik eine<br />
grosse Rolle. Ohne den Wasserstoff wäre<br />
kein Luftschiff erfunden und keine VerÖlung<br />
der Kohle. Erst als letztere gelungen war,<br />
gelang es auch, den Wasserstoff grosstechnisch<br />
herzustellen und zwar aus der Kohle<br />
selbst. Bisher war es stets mit grossen kostspieligen<br />
Schwierigkeiten verknüpft, Wasserstoff<br />
grosstechnisch herzustellen. Auch bestand<br />
keine Möglichkeit, den hochexplosiblen<br />
Wasserstoff für Kraftzwecke zu benutzen.,<br />
Alle Versuche erwiesen sich als für die Praxis<br />
nicht geeignet.<br />
, Die Erfinder rasteten jedoch nicht,' imme|<br />
und immer wieder zu versuchen,, das ungei<br />
wertete Wasser Kraftzwecken dienstbar, zu<br />
machen, und zwar ohne die umständliche Ver?<br />
bindung mit der Kohle. Es sind auf diesem<br />
Gebiete in der letzten Zeit recht beachtliche<br />
Versuche unternommen worden, und die Chemiker<br />
sprechen sich heute schon darüber aus<br />
— beispielsweise Prof. Dr. Fischer im Jahre<br />
1924 auf der Weltkraftkonferenz in London<br />
— dass der Zeitpunkt kommen wird, wo wir<br />
Benzin aus Wasser gewinnen, wie wir heute<br />
in grossem Masse den wertvollen Stickstoff<br />
aus der Luft gewinnen. Die gewaltigen Fortschritte,<br />
die man auf dem Gebiete der Atomzertrümmerung<br />
gemacht hat und die Erkenntnis,<br />
dass das letzte Endprodukt aller Materie<br />
das Wasserstoffatom ist, gibt uns für die<br />
Zukunft Perspektiven von unendlicher Weitsicht.<br />
Im Jahre 1924 machte bereits eine Nachricht<br />
die Runde durch die Presse, in der mitgeteilt<br />
wurde, dass der französische Sorbonneprofessor<br />
Charles Henry einem vollkommen<br />
neuen Verfahren der Energiegewinnung<br />
aus dem Wasser auf die Spur gekommen<br />
sei, und zwar durch die Aufteilung des<br />
Wassers. Henry sagte, dass es überall in der<br />
Natur Stoffe gebe, die den Ablauf gewisser<br />
chemischer Produkte ausserordentlich beschleunigen;<br />
sie selbst werden dabei nicht<br />
irgendwie bemerkbar angegriffen. Die Stoffe<br />
nennt man Katalysatoren. Professor Henry<br />
sagt nun, dass es in der Natur derartige<br />
Katalysatoren geben müsse, welche den bei<br />
gewöhnlicher Temperatur langsam verlaufenden<br />
Zerfall des Wassers in seine beiden<br />
Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff dermassen<br />
beschleunigen, dass man die entstehenden<br />
Gase in einem Explosionsmotor zum<br />
Antrieb von Automobilen u. s= w. verwenden<br />
könne. Der «Matin» sprach seinerzeit, als<br />
er diese Mitteilung brachte, schon von einem<br />
Jahrhundert des Wassers.<br />
In gewissem Sinne ist der Wassermotor<br />
ja schon Wirklichkeit geworden und zwar für<br />
die Luftschiffahrt. Es ist bekannt, dass der<br />
in Friedrichshafen zur Zeit im Bau befindliche<br />
neue grosse Transozeanzeppelin nicht<br />
mehr, wie seine Vorgänger, mit Benzin betrieben<br />
wird, sondern durch Kohlenwasserstoffgase.<br />
Wenn man bedenkt, dass der Amerikazeppelin<br />
auf seiner Fahrt über den Ozean<br />
seinerzeit 30,000 kg Benzin mitnahm, dass<br />
der Verbrauch eine stete Erleichterung des<br />
Schiffes bedeutet und ferner durch die Mitnahme<br />
derartig grosser Benzinmengen eine<br />
grosse Gefahrenquelle entstand, so kann man<br />
sich vorstellen, dass durch diese Neuerung<br />
auf dem neuen Luftschiff ein ausserordentlicher<br />
Vorteil errungen ist. Die Gase sind in<br />
besondern Zellen untergebracht, von wo aus<br />
sie in die besonders konstruierten Motoren<br />
geleitet werden. Die Gase sind nicht nur<br />
gering explosibel, sondern vermindern bei<br />
ihrem Verbrauch auch nicht die Nutzlast des<br />
Schiffes.<br />
In Deutschland beschäftigen sich seit einiger<br />
Zeit eine Reihe Erfinder sehr eingehend<br />
mit der Gewinnung von Energie aus der chemischen<br />
Aufteilung des Wassers. Zu nennen<br />
wären hier der Fabrikant Hausmeister in<br />
Göppingen, Dr. ing. J. E. Noeggerath, Professor<br />
Coehn in Göttingen u. a.<br />
Unsere chemischen Kenntnisse vom elektrisierten<br />
Wasser gehen dahin, dass sich<br />
durch diese Beeinflussung der flüssige Agregatzustand<br />
in den gasförmigen verwandeln<br />
und diese umgewandelte Form natürlich<br />
einen viel grössern Raum beansprucht als<br />
das flüssige Wasser, Der spezifische Gewichtsunterschied<br />
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Roman Ton K. 0. R. Browne.<br />
Copyright <strong>1928</strong> by Georg Müller, Verlag, München<br />
(Fortsetzung vom Hauptblatt.)<br />
In diesem kritischen Augenblick kam, sehr<br />
ärgerlich für Mr. Moon, der in den Ausflüssen<br />
seines kindlichen Humors schwelgte, aus dem<br />
Hause die lange Gestalt Mr. Bytheways. Mr.<br />
Cherry, der im nächsten Augenblick reif für<br />
die Zelle eines zum Tode Verurteilten gewesen<br />
wäre, hätte vor Erleichterung beinahe<br />
gejauchzt. Das Willkommenslächeln, mit dem<br />
er den Hausherrn begrüsste, war so überwältigend<br />
liebevoll, dass es sogar Mr. Bytheway<br />
überraschte.<br />
«Ah, da sind Sie ja!» sagte er. «Ich muss<br />
mich entschuldigen, Sie so lange allein gelassen<br />
zu haben, aber ich hatte mein Kragenknöpfchen<br />
verloren — das heisst, ich glaubte<br />
es verloren zu haben, aber es war mir nur<br />
den Rücken herabgerutscht, und sobald ich<br />
mich setzte, bemerkte ich es. Ah, das ist die<br />
Tischglocke.»<br />
«Würden Sie mir wohl gestatten,» sagte<br />
Mr. Moon, «an meinen Bestimmungsort zu<br />
telephonieren, um meinen Unfall mitzuteilen?»<br />
4, «Gewiss, gewiss. Mit Vergnügen, natürlich,<br />
gehen wir hinein.»<br />
Sie gingen hinein. Mr. Cherry mit auffallender<br />
Bereitwilligkeit, denn wahrlich, er bedurfte<br />
der Stärkung!<br />
Das Tischgespräch war anfangs wenig animiert.<br />
Mrs. Bytheway, durch den neuen Zuwachs<br />
aus der guten Gesellschaft — denn jedem<br />
Leser der Salonnachrichten musste der<br />
Name Joseph Pargiter Moon bekannt sein! —<br />
etwas aus dem Gleichgewicht gebracht, war<br />
von dieser unerwarteten Ehre ganz verwirrt.<br />
Auch hatte die Sorge für die Bereicherung<br />
des Menüs sie bisher gehindert, mit dem<br />
neuen Gast mehr als ein Dutzend Worte zu<br />
wechseln — und seine Höhlenmenschen-Erscheinung<br />
tat ein übriges, sie noch mehr zu<br />
verwirren. Sie fühlte, dass sie ein wenig Zeit<br />
brauche, ihre Eindrücke zu ordnen.<br />
Auch ihr Gatte war ziemlich schweigsam,<br />
denn er fürchtete ihren Zorn wegen des Unfalls.<br />
Sie hatte sich zwar bisher nicht darüber<br />
geäussert, aber voraussichtlich würde sie<br />
später so manches Unangenehme darüber zu<br />
sagen haben, denn solche Sachen schickten<br />
sich in ihren Augen für einen Gutsbesitzer<br />
nicht. Ausser natürlich, sie empfand die Gegenwart<br />
von Mr. Joseph Pargiter Moon als<br />
reichen Ersatz.<br />
Auch Mr. Cherry war weniger gesprächig<br />
als sonst, denn das Plauderstündchen mit Mr.<br />
Moon lag ihm noch in den Gliedern und er<br />
hatte das Gefühl, auf dünnem Eis zu stehen.<br />
Der neue Gast war offenbar ein geschwätziger<br />
Narr, und Mr. Cherry hatte die Empfindung,<br />
es wäre gut zu gehen, solange er noch<br />
einen guten Abgang habe, ehe der echte Sir<br />
Michael von seinem Hiersein erfuhr. Dennoch<br />
fiel es ihm schwer, ein so vielversprechendes<br />
Abenteuer, aus dem er bisher nur einige gute<br />
Mahlzeiten und ein wenig Bargeld geerntet<br />
hatte, aufzugeben.<br />
Mr. Moon aber sprach wenig, weil er damit<br />
beschäftigt war, seine Hausfrau einzuschätzen.<br />
Mike gewährte das Anhören der<br />
Unterhaltung der andern bei solchen Gelegenheiten<br />
mehr Befriedigung als eigene Teilnahme<br />
daran und ausserdem beklagte er tief<br />
die Einführung, die Anne Kent vorschrieb,<br />
ihre Mahlzeiten allein einzunehmen. Harald<br />
aber schwieg wie immer bei Tisch, denn da<br />
hatte er eine andere Verwendung für seinen<br />
Mund.<br />
Also war das Mal in seinen Anfangsstadien<br />
durchaus nicht von einem Aufschwung der<br />
Geister belebt; erst als der Wein kam, wurde<br />
die Atmosphäre eine wärmere.<br />
«Wirklich, ein seltsamer Zufall, Mr. Moon»,<br />
sagte Mrs. Bytheway.<br />
«Gestern stiess mein Auto den armen Sir<br />
Michael nieder und heute fährt Herbert in Sie<br />
hinein! Ich hoffe nur, dass der Unfall Ihre<br />
Pläne nicht gestört hat.»<br />
«Durchaus nicht», erwiderte Mr. Moon höflich.<br />
«Ich bin am Weg zu Freunden auf der<br />
andern Seite der Grafschaft und habe ihnen<br />
eben telephoniert, dass ich morgen komme.»<br />
«Hoffentlich,» sagte Mrs. Bytheway schelmisch,<br />
«werden Sie und Sir Michael nicht jedermann<br />
erzählen, dass es unsere Gewohnheit<br />
ist, die Leute mit unsern Autos niederzurennen,<br />
Denn das ist es wirklich nicht.<br />
Aus dem bärtigen Antlitz Mr. Moons traf<br />
sie ein strahlendes Lächeln.<br />
«Ich kann Sie versichern,» sagte er mehr<br />
liebenswürdig als klar, «dass es wirklich dafür<br />
gestanden ist und sicher wird Sir Michael<br />
dasselbe sagen. Wie, Sir Michael?»<br />
«Was — Ach ja, natürlich», sagte Mr. Cherry.<br />
Er war zerstreut, denn er hatte eben etwas<br />
bemerkt, das ihn weit mehr interessierte als<br />
irgend etwas anderes.<br />
Das erste Beginnen aller weiblichen Wesen,<br />
die plötzlich zu grossen Reichtümern kommen,<br />
ist, einen Teil dieser Reichtümer —<br />
seine Grosse hängt vom Charakter ihrer Gatten<br />
ab — für persönlichen Schmuck auszugeben,<br />
und Mrs. Bytheway machte darin keine<br />
Ausnahme. Die Sammlung ihrer Juwelen war<br />
hauptsächlich durch ihre Grosse, ihren<br />
Marktwert und ihrer fast ausnahmslosen Geschmacklosigkeit<br />
bemerkenswert, und heute,<br />
zu Ehren dieses aussergewöhnlichen Anlasses,<br />
schien sie alles angelegt zu haben. Halsbänder,<br />
Ohrringe, Broschen, Anhänger, Ringe —<br />
alles war da. Mrs. Bytheway funkelte geradezu,<br />
bei jeder ihrer Bewegungen klingelt©<br />
und raschelte es; sie ansehen, hiess fast geblendet<br />
werden. Mr. Cherry, der sich in diesen<br />
Dingen gut auskannte, schätzte sie auf<br />
beiläufig viertausend Pfund. Unklares Sehnen<br />
durchdrang ihn, das mit jedem Augenblick<br />
weniger unklar wurde. Eine Frage zitterte auf<br />
seinen Lippen, aber die Gegenwart dieses<br />
Kerls von einem Sekretär verbot ihm, sie<br />
auszusprechen, denn dem würde er sich um,<br />
keinen Preis verraten.<br />
In diesem Augenblick kam ihm Mr. Moon<br />
unerwarteterweise zu Hilfe. Diesem hervorragenden<br />
Porträtmaler, der seit einer Weile<br />
seine Hausfrau studierte wie ein Bakteriologe<br />
eine neue und interessante Mikrobe, beugte<br />
sich nun vor und richtete artig das Wort an<br />
sie.<br />
«Sie haben da eine ausserordentlich schöne<br />
Brosche, Mrs. Bytheway, wenn ich die Bemerkung<br />
erlauben darf. Italienisch, aus dem<br />
achtzehnten Jahrhundert, wenn ich nicht<br />
irre.»<br />
(Fortsetzung folgt.)
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Wasser und dem in Wasserstoff und Sauerstoff<br />
zerlegten Wasser beträgt bei Atmosphärendruck<br />
1 :1865. Verhindert man nun bei<br />
der Elektrolyse des Wassers eine Volumenänderung<br />
der Materie» so erhält man Gase<br />
von unverändertem Volumen, d. h. Gase von<br />
1865 Atmosphären Druck. Hausmeister, der<br />
sich in den letzten Jahren mit diesem Problem<br />
eingehend beschäftigt, sagt nun, dass<br />
nach den bisherigen Auffassungen des Energieerhaltungsgesetzes,<br />
auf dem sich auch der<br />
diesbezügliche Helmholtzsche Lehrsatz aufbaut,<br />
erwartet wurde, dass für die Herstellung<br />
der Gase aus Wasser mit erhöhtem<br />
Druck auch auf der andern Seite eine erhöhte<br />
Zersetzungsarbeit erforderlich sei, da ]a die<br />
Gase unter erhöhtem Druck auch einen erhöhten<br />
Energiewert besitzen. Diese Annahme<br />
sei irrig. Die zahlreichen von Hausmeister<br />
angestellten Versuche haben gezeigt, dass<br />
man zur Wasserzersetzung unter erhöhtem<br />
Druck weniger elektrische Zersetzungsenergie<br />
aufzuwenden hat, als für die gleiche Gasmenge<br />
von gewöhnlichem Atmosphärendruck.<br />
Es verstösst schon gegen die Auffassung des<br />
Die zulässigen<br />
Geschwindigkeiten.<br />
Nachdem die Fahrsaison in den verschiedenen<br />
Staaten mit Wucht eingesetzt hat,<br />
wird es dem Fahrer von Interesse sein, über<br />
die Fahrregeln und zulässigen Höchstgeschwindigkeiten<br />
in den verschiedenen wichtigen<br />
europäischen Ländern orientiert zu<br />
sein. Es zeigt sich auch auf diesem Gebiet<br />
wiederum, wie sehr die Vorschriften der einzelnen<br />
Länder von einander abweichen und<br />
wi© sehr auch hier, gleich wie bei den 25<br />
kantonalen Verkehrsvorschriften unseres<br />
Landes, eine gewisse Uniformierung und Vereinheitlichung<br />
not täte. Es stellt sich so für<br />
die internationalen Vereinigungen der Automobil-<br />
und Touring-Clubs, sowie speziell<br />
auch für den Verkehrsausschuss des Völkerbundsrates<br />
eine sehr verdienstvolle Aufgabe,<br />
deren Lösung zwar im Hinblick auf die besonderen<br />
Verhältnisse der einzelnen Länder<br />
erheblichen Schwierigkeiten rufen dürfte,<br />
die aber für den gesamten kontinentalen<br />
Energieerhaltungsgesetzes, wenn man mitStrassenverkehr von grösster Bedeutung und<br />
gleichbleibender elektrischer Arbeit Gase von Tragweite ist. Auch im Interesse der Unfallverhütung<br />
wäre eine solche Aktion sehr<br />
erhöhtem Druck, d. h. von grösserem Energiewert<br />
erzeugen kann; um so auffallender zu begrüssen, denn zahlreiche Strassenver-<br />
und daher prinzipiell wichtig ist die Tatsache,<br />
dass man zur Erzeugung der Gase<br />
unter bedeutend erhöhtem Druck sogar noch<br />
weniger elektrische Zersetzungsarbeit braucht<br />
als für die Herstellung der Gase bei gewöhnlichem<br />
Atmosphärendruck. Hausmeister kam<br />
also zu det Erkenntnis, dass mit steigendem<br />
Druck auch die Zersetzungsspannung abnimmt.<br />
Der Erfinder machte die Fachkreise,<br />
beispielsweise Paschen, Einstein, Nernst,<br />
Grube, Hofmann und Professor Coehn darauf<br />
aufmerksam, die alle die Sache von eminenter<br />
Bedeutung hinstellten. Erst in letzter<br />
Zeit kam Professor Coehn in Göttingen auf<br />
Grund theoretischer Erwägungen zum gleichen<br />
Schluss und konnte durch Experimente<br />
die Richtigkeit der Annahme nachprüfen.<br />
Was nun die wirtschaftliche Seite der Verwendungsmöglichkeit<br />
angeht, so hat Hausmeister<br />
bereits die Anwendung der hochgespannten<br />
Gase in einem Verbrennungsmotor<br />
verfolgt und auch in dieser Beziehung schon<br />
überraschende Resultate erzielt, die auch<br />
schon in einigen Patenten gesichert worden<br />
sind. Die Motorversuche wurden durch Professor<br />
Buschmann von der höhern württembergischen<br />
Maschinenbauschule ausgeführt<br />
und berechtigen zu sehr günstigen Erwartungen.<br />
Dr. Noeggerath erwähnte in einem<br />
Vortrage, den er Ende vergangenen Jahres<br />
im Berliner Bezirksverein deutscher Ingenieure<br />
hielt, des bereits von Hausmeister<br />
durch Einschaltung eines Druckelektrolysators<br />
umgebauten Autos, in dessen Motor<br />
komprimierter Wasserstoff mit Benzin- und<br />
sogar mit Schwerölgasen gemischt verbrannt<br />
wurde. Dieses Fahrzeug konnte 10,000 Kilometer<br />
zurücklegen.<br />
Le Pailly sur Gex. Der Col de la Faucille<br />
(1330 m) ist einer der bedeutendsten Uebergänge<br />
im Jura. Bei schönem Wetter ist die<br />
Aussicht wundervoll und man erblickt den<br />
Mont Blanc und die Alpenkette, die sich<br />
rechts und links in der Unendlichkeit verliert.<br />
Aber lieber Leser, wenn du eines Tages<br />
dorthin gehst, geh auch nach Pailly<br />
(1214 xn), du findest dort das Hotel Pailly<br />
ganz im Grünen versteckt. Unter deinen Augen<br />
hast du den ganzen Tag die blauen Wogen<br />
des Genfersees und dein Blick schweift<br />
ans französische Ufer, du zählst die Boote,<br />
die auf dem See kreuzen und du stehst bewundernd<br />
vor dem gewaltigen Massiv des<br />
Mont Blanc. Gern wirst du immer wieder<br />
an diesen Ort mit der weiten Fernsicht zuückkehren.<br />
Fl«<br />
Der Aegeri-See, im lieblichen Aegerital<br />
gelegen, entzückt das Auge wegen seiner<br />
ichlichten und gerade darum so anziehenden<br />
Schönheit. Sanft ansteigende Hügel mit prächtigen<br />
Waldungen umschliessen seine Ufer und<br />
der dunkle Forst, abseits der grossen Heerstrasse,<br />
ladet mit verborgenen Plätzchen zum<br />
Ausruhen ein. Am Nordende des Sees liegt<br />
das stattliche Dorf Unter-Aegeri, wegen seines<br />
günstigen, gegen Nord- und Ostwinde<br />
geschützten Klimas als Aufenthalt bevorzugt.<br />
Hier finden wir reichliche Gelegenheit zu Fischer-<br />
und Rudersport. Weithin bekannt ist<br />
das voralpine Kinder-Kurhaus, mit Sanatoium.<br />
— Von Unter-Aegeri gelangen wir zur<br />
Endstation, dem ältesten Dorfe des Tales :<br />
Ober-Aegeri, in reizender Lage am See. —<br />
Am obern See-Ende grüsst uns die historische<br />
Stätte der «Schlacht am Morgarten>,<br />
wo uns ein imposantes Denkmal den Sieg der<br />
Eidgenossen über die Oesterreicher (anno<br />
1315) kündet. Bei der sogen. «Letzi» steht<br />
die Schlachtkapelle. Das Aegerital und sein<br />
See erfreut sich bei Automobilisten wie bei<br />
Erholungsbedürftigen wachsender Beliebtheit.<br />
B.<br />
Vor und nach, «Liebe Mutter, ich habe mich<br />
mit meinem Bräutigam heute gezankt. Wer muss<br />
nun einlenken?» — Mutter: «Vor der Hochzeit du,<br />
nach der Hochzeit er !><br />
kehrsunfälle sind einzig und allein auf die<br />
verschiedenartigen Fahrregeln in den Grenzgebieten<br />
zweier Länder, z. B. Deutschland-<br />
Oesterreich zurückzuführen.<br />
Bis einmal dieser «Idealzustand» erreicht<br />
ist, wird man sich wohl oder übel an die<br />
heute bestehenden Sondervorschriften der<br />
einzelnen Länder halten müssen, welche hinsichtlich<br />
Fahrregeln und zulässigen Höchstgeschwindigkeiten<br />
nachstehend kurz zusammengefasst<br />
seien:<br />
Deutschland: Rechts fahren, links vorfahren,<br />
rechts ausweichen. Die Höchstgeschwindigkeit in<br />
Ortschaften beträgt 40 km, für das offene Feld sind<br />
keine Maximaltempi vorgesehen.<br />
Oesterrelch: Links fahren, rechtB vorfahren, links<br />
ausweichen, ausgenommen Vorarlberg, wo rechts<br />
fahren, links vorfahren und rechts ausweichen gilt.<br />
Höchstgeschwindigkeit auf freiem Feld 45 km, in<br />
Ortschaften 15 km, beim Kreuzen anderer Fahrzeuge<br />
6 km. Eine neue Verkehrsverordnung, die<br />
diese Höchsttempi etwas modernisieren, d. h. erhöhen<br />
will, steht heute in Beratung, dabei ist auch<br />
die Einführung des Rechtsfahrens in ganz Oesterreich<br />
vorgesehen. Die neue Verkehrsordnung wird<br />
aber voraussichtlich erst auf den 1. Januar 1930 in<br />
Kraft treten.<br />
Belgien: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Es bestehen keine Höchstgeschwindigkeiten.<br />
Der Fahrer soll stets seine Geschwindigkeit<br />
beherrschen können und solche stets in der Weise<br />
regeln, dass vor seinem Wagen soviel Platz frei<br />
bleibt, dass er im Falle eines Hindernisses rechtzeitig<br />
anhalten kann. .<br />
Bulgarien: Rechts fahren, links vorfahren, Töchts<br />
ausweichen. Höchstgeschwindigkeit in Ortschaften<br />
5 bis 15 km, auf freiem Feld kein Maximaltempo.<br />
Dänemark: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Bei Kreuzungen hat das von rechts<br />
kommende Fahrzeug den Vortritt. Höchstgeschwindigkeit<br />
für Personenwagen bis zu 7 Sitzplätzen mit<br />
Pneus und für Motorräder: 50 km auf freiem Feld<br />
und 30 km in Ortschaften, für Lastwagen auf freiem<br />
Feld 40 km bis 1500 kg Gewicht, 30 km bei einem<br />
Gewicht von 1500 bis 3000 kg und 25 km bei einem<br />
Gewicht über 8000 kg, für Traktoren 15 km.<br />
Spanien : Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. In Ortschaften steht es jeder Gemeinde<br />
frei, besondere Höchstgeschwindigkeiten zu<br />
bestimmen, während für das freie Feld keine Maximaltempi<br />
bestehen. Der Fahrer muss stets die Geschwindigkeit<br />
beherrschen können und bei Kreuzungen<br />
und beim Begegnen von Zug- oder Reittieren<br />
das Tempo reduzieren.<br />
Finnland : Rechts fahren, links vorfahren rechts<br />
ausweichen. Höchstgeschwindigkeit für Motorräder<br />
und Personenautomobile bis 7 Sitzplätze 30 km in<br />
der Stadt, 20 km in Dörfern und 55 km auf freiem<br />
Feld; für Gesellschaftswagen 20 km in Ortschaften<br />
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und 30 km auf freiem Feld; Lastwagen 15 km in<br />
Ortschaften und 30 km auf freiem Feld.<br />
Frankreich: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Für ausserorts bestehen keine Höchstgeschwindigkeiten,<br />
der Fahrer soll stets seine Geschwindigkeit<br />
beherrschen können. Nachts und bei<br />
Nebel ist das Tempo zu reduzieren. In Ortschaften<br />
können die Gemeindebehörden Höchstgeschwindigkeiten<br />
festsetzen. Wagen mit Anhängern dürfen<br />
?ausserorts das Tempo von 40 km nicht übersteigen.<br />
Grossbritannien und Nordirland: Links fahren,<br />
rechts vorfahren und links ausweichen. Höchstgeschwindigkeit<br />
auf öffentlichen Strassen 20 Meilen.<br />
Den Kommunalbehörden steht es frei, für ihre Gemeinde<br />
spezielle Maximaltempi vorzuschreiben.<br />
Griechenland: Rechts fahren, links vorfahren,<br />
rechts ausweichen. Höchstgeschwindigkeiten in Ortschaften<br />
10 bis 20 km, für ausserorts bestehen keine<br />
Maximaltempi.<br />
Ungarn: Links fahren, rechts vorfahren, links<br />
aasweichen. Höchstgeschwindigkeit in Ortschaften<br />
25 km, für das offene Feld keine Begrenzung, indem<br />
de:r Fahrer stets seine Geschwindigkeit beherrschen<br />
soll<br />
Ḟreistaat Irland: Links fahren, rechts vorfahren,<br />
links ausweichen, Höchstgeschwindigkeit auf öffentlichen<br />
Strassen 20 Meilen, für Ortschaften können<br />
die Gemeindebehörden Maximalgeschwindigkeiten<br />
festsetzen.<br />
Italien: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Keine Höchstgeschwindigkeiten, der<br />
Fahrer muss stets die Geschwindigkeit beherrschen<br />
und das Tempo bei Kreuzungen und beim Begegnen<br />
mit Dritten reduzieren. Die Gemeindebehörden können<br />
für ihr Gebiet Höchsttempi festsetzen, jedoch<br />
nicht unter 15 km. Für Lastwagen über 4000 kg<br />
betragt die Höchstgeschwindigkeit ausserorts 40 km<br />
bei Wagen mit Pneus, 30 km bei Wagen mit Vollgummireifen<br />
und 15 km bei Wagen ohne Gummireifen.<br />
Lettland : Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Höchstgeschwindigkeit auf freiem Feld<br />
50 km, für innerorts bestehen keine Vorschriften.<br />
Litauen: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Höchstgeschwindigkeiten innerorts 25<br />
km, ausserorts 50 km.<br />
Norwegen: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Höchstgeschwindigkeiten 25 km in Ortschaften<br />
und 35 km auf freiem Feld.<br />
Holland: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Für ausserorts bestehen keine Höchstgeschwindigkeiten,<br />
während es den Gemeindebehörden<br />
frei steht, für ihr Gebiet besondere Höchstlimiten<br />
anzusetzen.<br />
Polen: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Höchstgeschwindigkeiten bestehen für<br />
Personenautos für das freie Feld nich? (der Fahrer<br />
soll stets seine Geschwindigkeit beherrschen können),<br />
für innerorts beträgt dieselbe 40 km für Personenautos,<br />
20 km für Lastautos mit Pneus, 15 km<br />
Jür Lastautos mit Vollgummireifen, 10 km für<br />
Lastautos mit Metallreifen. Ausserorts bestehen<br />
nur Vorschriften für Lastautos mit über 3500 kg<br />
Gewicht, nämlich 40 km bei Wagen mit Pneus,<br />
25 km bei Wagen mit Vollgummireifen und 15 km<br />
bei Wagen mit Metallreifen.<br />
Portugal: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Geschwindigkeitslimiten 20 km mner-<br />
orts und 40 km ausserorts.<br />
Rumänien: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Für ausserorts bestehen keine Ge-<br />
schwindigkeitslimiten, hingegen für innerorts 12 km<br />
und 6 km für Kreuzungen und enge Kurven.<br />
Schweden: Links fähren, rechts vorfahren, links<br />
ausweichen. Höchstgeschwindigkeiten innerorts<br />
35 km, ausserorts 45 km, sofern eine Strecke von<br />
mindestens 200 m übersehen werden kann.<br />
Schweiz: Rechts fahren, links vorfahren, rechts<br />
ausweichen. Auf einzelnen Bergstrassen muss den<br />
Pofitautomobilen talwärts ausgewichen werden.<br />
Höchstgeschwindigkeiten je nach den Kantonen 18<br />
bis 30 km innerorts und 40 bis 60 km ausserorts.<br />
Auf Bergstrassen 18 km und an Sonntagen<br />
•"" n verschiedenen Kantonen besondere Limiten.<br />
Tschechoslowakei: Links fahren, rechts vorfahren,<br />
links ausweichen. Höchstgeschwindigkeiten<br />
45 km ausserorts, 15 km in Ortschaften und 6 km<br />
an gefährlichen und sehr verkehrsreichen Stellen.<br />
Jugoslawien: Rechts fahren, links vorfahren,<br />
rechts ausweichen. Höchstgeschwindigkeit innerorts<br />
16 bis 20 km, für ausserorts bestehen keine Limiten.<br />
Die Vie'lgestaltigkeit der vorstehenden Aufstellung<br />
zeigt, wie sehr eine Vereinheitlichung<br />
der verschiedenen Vorschriften not tut,<br />
besonders was die elementaren Verkehrs-<br />
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regeln und die Geschwindigkeitslimiten innerorts<br />
und ausserorts anbetrifft. Es bestehen<br />
speziell in letzterem Punkte sehr grosse<br />
Differenzen, angefangen von denjenigen<br />
Staaten, die keinerlei Maximaltempi kennen<br />
bis zu denjenigen Ländern, die heute noch<br />
für innerorts Limiten von fünf und sechs Kilometer<br />
in ihren gesetzlichen Vorschriften vorgeschrieben<br />
haben. s.<br />
Der Fussgänger.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der französische Feuilletonist Paul Reboux<br />
entwirft in der Peugeot Revue folgendes heitere<br />
Bild von den verschiedenen Typen von<br />
Fussgängern, welche die Strassen von Paris<br />
beleben:<br />
Es gibt verschiedene Kategorien von Fussgängern;<br />
Da ist einmal die Familie aus der<br />
Provinz, bestehend aus mehreren Mitgliedern:<br />
dem Vater, der Mutter, den Kindern,<br />
der Tante Aurelia, dem Vetter Saturnius. Sie<br />
geht in geschlossener Masse vor, manchmal<br />
sogar in einer Reihe. Wenn es sich darum<br />
handelt, die Strasse zu überqueren, so nehmen<br />
diese Leutchen vorher mit besorgten<br />
Mienen am Trottoirrand Aufstellung. Endlich<br />
entschliesst sich einer von ihnen, den<br />
grossen Strom zu durchschwimmen, und die<br />
andern folgen im Gänsemarsch. Unglücklicherweise<br />
erscheint ein Automobil am Horizont.<br />
Sofort heftigste Unruhe und<br />
Schwanken. Einer will die Ueberquerung<br />
kühn fortsetzen, Tante Aurelia, die wie festgeschraubt<br />
auf dem Trottoir geblieben ist,<br />
ruft ihn zurück. Die Kinder bilden die Verbindungsglieder<br />
zwischen den am weitesten<br />
vorgeschrittenen und den zurückgebliebensten<br />
der Gruppe. Mama schreit, wobei sie<br />
mit dem Schirm wild gestikuliert. Und der<br />
Chef der Familie, der jede Autorität verloren<br />
hat, bleibt unbeweglich inmitten der Strasse<br />
stehen, ohne zu wissen, zu welcher Partei er<br />
sich schlagen soll. Wehe dem Automobilisten,<br />
der, zumal an einem Tage mit glitschigem<br />
Pflaster, auf diese zerfahrene und kreischende<br />
Familie zufährt, die noch kopfloser<br />
ist als eine Schar Hühner.<br />
Dann gibt es den älteren Herrn, der beim<br />
Ueberqueren der Strasse seine <strong>Zeitung</strong> liest<br />
und den alle Hupen und elektrischen Hörner<br />
der ganzen Welt nicht dazubringen können,<br />
sich in raschere Bewegung zu setzen.<br />
Ferner gibt es den Mann mit Widerspruchsgeist<br />
und den Wankelmütigen. Er hat genügend<br />
Zeit, die Strasse vor den Fuhrwerken<br />
zu überqueren. Plötzlich, im selben Augenblick,<br />
als er schon an dem herannahenden<br />
Wagen vorbeipassiert ist, sieht er sich um,<br />
macht kehrt und geht auf demselben Wege<br />
zurück, den er gekommen, wobei ihn Kühler<br />
oder Kotflügel fast schon streifen.<br />
Dann ist da der kleine Gassenjunge, der,<br />
beide Hände in den Taschen, sich mit schlürfenden<br />
Schritten ganz langsam vorwärtsschiebt.<br />
Er sieht den Automobilisten mit belustigter<br />
Miene an, die zu sagen scheint: «Ich<br />
habe Zeit, mein Alter. Nimm dich in acht.<br />
Wenn du mich niederstösst, geht's dir<br />
schlecht. »<br />
Weiter gibt es die Gruppe der kleinen Arbeiterinnen.<br />
Sie sind zu viert, fünft oder<br />
sechst und halten sich unter die Arme gefasst.<br />
Du näherst dich ihnen, gibst Signal.<br />
Ohne sich ganz zu trennen, strebt die Schar<br />
doch nach allen Richtungen auseinander. Die<br />
eine will nach vorn, die andere rückwärts,<br />
die dritte bleibt stehen. Schliesslich kommt<br />
das Auto ganz knapp vor diesen jungen, unbesonnenen<br />
Dingern zum Halt, die im Angesicht<br />
der Gefahr nicht aufgehört haben,<br />
ängstliche Vogelschreie und Lachsalven auszustossen.<br />
Unentbehrlich ist auch das alte Paar, das<br />
noch an die Landauer und Coupes der guten<br />
alten Zeit gewohnt ist. Beide gehen sie gemächlich<br />
dahin mit kurzen Schritten und zögern<br />
lange, bevor sie die Strasse überqueren.<br />
Endlich entschliesst sich als erster der Ehegatte,<br />
der resoluter ist. Er gewinnt das<br />
gegenüberliegende Trottoir. Aber seine Frau,<br />
die von weitem einen Autobus kommen sieht,<br />
ruft ihn verzweifelt an. Und der arme<br />
Mensch muss umkehren, sie zu holen, und<br />
muss den ganzen Weg, den er mutvoll bereits<br />
gemacht, noch einmal zurücklegen.<br />
Sicher finden wir ferner den mürrischen<br />
Fussgänger, der dich beschimpft, weil du ihn<br />
mit dem Warnungssignal erschreckt hast. Er<br />
betrachtet das offenbar als eine Herausforderung,<br />
welche die Reichen an die.ehrlich arbeitenden,<br />
zu Fuss gehenden Menschen richten.<br />
In die nämliche Klasse kann man auch<br />
den Arbeiter mit der Samthose einreihen, der<br />
den Fahrer mit Verachtung, das Auto mit<br />
vager Begehrlichkeit ansieht und sich still<br />
sagt, dass nach der grossen Abrechnung,<br />
dann, wenn jeder an die Reihe kommt, er es<br />
sein wird, der sich auf den Kissen des Dreissigpferders<br />
hinrekelt, der von der Volksregierung<br />
requiriert worden ist.<br />
Soll man sie alle schildern in ihrer komischen<br />
Albernheit oder in ihrer kindischen<br />
Feindseligkeit? Guter Gott, nein! Sie sind<br />
alle Menschen und in der menschlichen Natur<br />
findet sich nun einmal die Vollkommenheit<br />
nicht.<br />
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Besuch abzustatten. Gewaltig ist der Eindruck<br />
des Talkessels vor Gletsch. Weiter<br />
führt die Strasse hinunter durchs Goms über<br />
Oberwald, Münster, Fiesch, Mörel nach Brig,<br />
dem Strassenknotenpunkt, überragt vom<br />
Stockalper Palast, der ersten Station unserer<br />
Tour. (149 km.)<br />
Der 2. Tag. Er führt uns durch die immer<br />
breiter werdende fruchtbare Rhoneebene über<br />
Turtmann, unterhalb vorbei an dem auf der<br />
Höhe liegenden Leuk nach Sierre und dann<br />
nach der Kantonshauptstadt Sion, überragt von<br />
den beiden Schlössern Tourbillon und Vale-<br />
20 REVUE AUTOMOölLfc »20<br />
»»<br />
Rendez - vous der Automobilisten.<br />
Butterküche. haben, indem man sich sagt: Vor vierzig Jah-<br />
befürchten werden, es auf den Kopf zu be-<br />
Im Gegenteil, man soll Geduld mit ihnen benflugzeug fliegen, von dem die Fussgänger<br />
Hotel Ochsen Tel. 59<br />
Stets leb. Fische. Selbstgekelterte<br />
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regten sich bereits die Fussgänger auf, kommen, oder mit einem anderen Verkehrsmittel,<br />
von dem wir heute noch gar keine<br />
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schaftssäle, Garage. wenn es sich für sie darum handelte, die<br />
Hotel Löwen Tel. 73 Mital. A.C.S. u. T.C.S. Strasse zu überqueren, auf der damals doch Vorstellung haben. Und auch dann wird man<br />
nur ruhige Wagen, gezogen von braven Pferden,<br />
verkehrten. Als dann das Zeitalter die mit Kopf schütteln sagen werden: «Ach,<br />
alte Leute finden — die Jugend von heute —*<br />
EINSIEDELN, 909 m ü. M.<br />
des Automobils kam, erschienen den Men-wenschen die pferdebespannten Wagen als ruhige mals, da war der Verkehr noch leicht zu er-<br />
Sie anno <strong>1928</strong> gelebt hätten! Jai da-<br />
JUL. LACHMUNDtlÜ*)<br />
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Am Hauptplatz. GutbürgerJicüe Kücne, saubere u. sorgfältige<br />
Führung. Autogarage. Telephon 144» Prospekte REISE-ARTIXEL tete. Vielleicht wird in weiteren vierzig Jah-<br />
und die Fussgänger so prächtig miteinander:<br />
verstand und vor denen man sich nicht fürch-<br />
die gute alte Zeit, wo sich die Automobilisten<br />
Frau A. Thorner-Fuchs »5165<br />
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ren von heute ab eine andere Verkehrsart vertragen haben! » Z.<br />
vorherrschen. Man wird vielleicht im Schrau-<br />
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Eine dreitägige Tour über den Brünig, Gnmsel,<br />
Wallis, Aigle, Col du Piilon, Simmental,<br />
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und Strasse in scharfem Knie nach Nordwesten<br />
umbiegen, um den Genfersee über<br />
Wattwil: Hotel Jakobshof, J. Bosshard, Telephon Nr. 82.<br />
Hotel Roessle, W. Huber, Telephon Nr. 14.<br />
Intertaken, Thun, Schallenberg, En lieblich, St. Maurice? Bex zu erreichen. Hier stellt sich<br />
Hotel Toggenburg, Th. Bader, Telephon Nr. 18.<br />
Luzern.<br />
nun die Frage, ob man auf der Talstrasse direkt<br />
nach Ollon weiterfahren oder ob man<br />
Ebnat: Hotel Bahnhof, Ä. Sutter, Telephon Nr. 2.<br />
Wählen wir einmal als Ausgangspunkt Luzern,<br />
die zentral gelegene Schweizerstadt. den kleinen Umweg hinauf über Bevieux<br />
Kurhaus Dicken, F. Fenner, Telephon Nr. 2.06.<br />
Nesslan: Hotel Traube, E. Volkart, Telephon Nr. 23.<br />
Die im folgenden angegebene Route gilt auch Gryon, Villars und hinunter nach Ollon unternehmen<br />
will. Der Abstecher empfiehlt sich<br />
Kictbad: Kurhaus Mineralbad, Q. Bosshard, Mitgl. desÄ.C.S. Tel.<br />
Nr. 10. Prächtige Lage. Radioaktive Schwefelquelle.<br />
für eine Menge anderer schweizer Ortschaften,<br />
von denen man einfach bis Luzern fährt, sehr. Von Ollon ist nur noch ein kurzes Stück<br />
Unterwasser: Hotel Kurhaus Sternen, W. Looser, Tel. Nr. 1. Schwimmbad.<br />
Prospekte. Mitglied des i\. C. S. und T.C.S.<br />
um von dort aus die empfohlene Strecke einzuschlagen.<br />
Vier' Pässe sind dabei eingeschal-<br />
den Col du Piilon hinaufsteigt. Bei Le Sepey<br />
bis Aigle, von wo dann die Strasse gegen<br />
tet : der Brünig, dann als höchster die Grimsel,<br />
weiter der Col du Piilon und zuletzt noch man über den Col des Mosses nach Chäteau<br />
ist noch eine andere Variante möglich, indem<br />
Gasthof<br />
ftlote?<br />
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Rhe'meck<br />
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der Schallenberg, der das Aaretal mit dem d'Oex genau gleich wie über den Col du Piilon<br />
auch das Endziel der zweiten Tagesetappe<br />
zum Kreuz Altbekannt gute Küche, Keller. Hochzeiten<br />
und Vereinsanlässe. Schattiger<br />
bei Schaffhausen<br />
am Rhein<br />
Entlebuch verbindet. Schwierigkeiten begegnen<br />
einem auf dieser Strecke nirgends. Wenn Saanen und dann Gstaad erreichen kann,<br />
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E. SOHMID. in nachfolgendem die Tagesetappen etwas zu denn bei unserer Fahrt über den Col du Piilon<br />
wählen wir über Gsteig als Ende der<br />
kurz erscheinen, so möchten wir darauf hinweisen,<br />
dass wir diese Tourenvorschläge für Tagesetappe Gstaad (149 km).<br />
Moses<br />
(810 Meter<br />
Gasthof<br />
l&cäaer<br />
über Meer)<br />
z. Schlüssel diejenigen zusammenstellen, die eine gemütliche<br />
Ferienreise unternehmen wollen und um sich die Strasse über die Saanenmöser hin-<br />
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/. Tag. Von Luzern nach Horw, dann dem<br />
Ufer des Vierwaldstättersees entlang, herum<br />
um den Lopperberg und nach Obwalden über<br />
Alpnachstad, Sarnen, Sachsein, vorbei am<br />
Sarner-, Giswil und Lungernsee, von Lungern<br />
hinauf zur Passhöhe des Brünig mit dem<br />
prachtvollen Blick hinüber zu den Berner<br />
Alpen. Dann hinunter ins Haslital nach Meiringen,<br />
hinauf neben der Aareschlucht nach<br />
Innertkirchen und über Guttannen zur Handeck,<br />
von wo man bis hinauf zur Grimsel<br />
manch Interessantes vom Bau des neuen gewaltigen<br />
Kraftwerkes zu sehen bekommt.<br />
Von der Grimsel-Passhöhe zieht sich die<br />
Strasse in vielen Kehren die Maienwand hinunter<br />
nach Gletsch, von wo aus man nicht<br />
versäumen soll, dem Rhonegletscher einen<br />
DACH ßOtDAU-IUG<br />
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herrl. Gebirs?stouren. Tel. 18.6. Jos. Imhof.
ü$<br />
Thun, zweigt dort von der grossen Bernstrasse<br />
nach Norden ab, gelangt nach Steffisburg<br />
und fährt dann hinauf nach Schwarzenegg<br />
zur Südern und über den Schallenberg<br />
(1173 m) hinunter nach Schangnau.<br />
Ueber Marbach erreicht man das Tal der<br />
weissen Emrae und ihr entlang führt nun die<br />
Strasse durchs Entlebuch über Schüpfheim,<br />
-Wolhusen, Malters wieder der Leuchtestadt<br />
Luzern zu.<br />
#•<br />
Zugersee.<br />
Wie mancher fährt in das berühmte Ausflugsgebiet<br />
des Vierwaldstättersees und vergisst<br />
in Gedanken an die ihm bevorstehenden<br />
landschaftlichen Schönheiten einen Blick zu<br />
werfen auf das, was er rechts und links von<br />
seiner Reiseroute sieht. Ein solches Gebiet,<br />
das viel zu wenig noch beachtet wird, ist<br />
dasselbe des Zugersees. Man fährt wohl<br />
durch, wenn man von Zürich herkommend<br />
gegen Luzern oder Brunnen hin will, man<br />
macht aber nicht Aufenthalt, findet vielleicht<br />
hie und da einen Ausdruck für die hübschen<br />
Ausblick©. Dabei lohnt es sich aber, einmal<br />
eine Fahrt nur dem Zugersee-Gebiet zuliebe<br />
zu unternehmen und die Gestade dieses Sees,<br />
der zur Hälfte noch in den Voralpen drinsteckt,<br />
zur andern aber schon ins Mittelland<br />
hinausgreift, eingehender zu besuchen. Mit<br />
Leichtigkeit lässt sich ja auch eine Tour rings<br />
um den See herum unternehmen, die immer<br />
wieder neue Ausblicke, immer wieder hübsche<br />
landschaftliche Bilder vor den Augen<br />
des Fahrers erschliesst.<br />
Wenn man z.B. von Zürich herkommt, so<br />
erreicht man über Baar die Kantonshauptstadt<br />
Zug selber, die, an der Nordwestecke<br />
des Sees gelegen, noch sehr viel Erinnerungen<br />
aus dem Mittelalter in die Neuzeit herüber<br />
gerettet hat; Reste von alten Stadtmauern<br />
sind stehen.geblieben und die alte Stadt<br />
zeigt noch manches Bürgerhaus, dessen Geburtstag<br />
viele Jahrhunderte zurückliegt.<br />
Prächtig ist auch der Quai mit seinen hübschen<br />
Anlagen, von wo man einen hübschen<br />
Blick hinüber zum Zugerberg und bis an den<br />
Pilatus, der über die Höhen von Immensee<br />
herübergrüsst.<br />
Ein weiterer, sehr empfehlenswerter Punkt<br />
gerade gegenüber von Zug, am Nordwest-<br />
Zipfel des Sees ist Cham, von wo der Blick<br />
auch hinüber an den Rigi, dann aber auch<br />
zum Rossberg und Zugerberg schweift. Besonders<br />
schön ist die Gegend um Cham im<br />
Frühling, wenn die Bäume in ihrem Blütenschmuck<br />
stehen, aber auch im Hochsommer<br />
bietet die reiche Landschaft ungemein viel<br />
Schönes.<br />
Ein idyllisches Plätzchen am Zürichhorn.<br />
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Die Launen mit „Pronto" genommen sind<br />
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den verblüffend einfach funktionierenden Patentsteller.<br />
In neues Gegenden auf Wunsch zur Probe. Verlangen 8te Prospekt<br />
I'RONTO.<br />
Für die Fortsetzung der Fahrt wählt man<br />
die grosse Strasse, die vom Seeufer etwas<br />
abweicht und gegen Rothkreuz führt. Dort<br />
hält man sich links und fährt über Meierskappel<br />
Küssnacht zu, das, aber schon am<br />
Vierwaldstättersee gelegen, besonders seiner<br />
historischen Erinnerungen wegen häufig besucht<br />
wird. Unweit ist die Ruine der Gessler-Burg,<br />
auf dem Hauptplatz steht eine Tellstatue<br />
und gegen Immensee zu kommt man<br />
durch die «Hohle Gasse», wo eine« Kapelle<br />
an die Befreiungstat Teils erinnert.<br />
Immer dem See entlang führt nach Küssnacht<br />
die Strasse gegen Arth zu, von wo<br />
man ein besonders eindrucksvolles Bild von<br />
der Abrissnische des mächtigen Bergsturzes<br />
am Rossberg bekommt, zugleich auch das<br />
heute grösstenteils überwachsene Trümmerfeld<br />
dieser gewaltigen Naturkatastrophe überblicken<br />
kann. Am Ostufer des Zugersees<br />
entlang über St. Adrian-Walchwil-Lottenbach<br />
und Oberwil erreicht man wieder Zug,<br />
den Ausgangspunkt unserer Route.<br />
Als Zufahrtsstrasse von Luzern aus möchten<br />
wir der Abwechslung halber einmal die<br />
Strasse über Ebikon-Root (das sich sehr für<br />
einen Aufenthalt eignet) empfehlen, die bei<br />
Rothkreuz in unsere oben beschriebene<br />
Route einmündet. Es lässt sich die Tour<br />
auch in umgekehrtem Sinne ausführen. Lr.<br />
Unterland.<br />
Seit Jahrhunderten schon ist der Kanton<br />
Uri Hauptdurchgangsland gewesen, und zwar<br />
nicht nur für den schweizerischen Verkehr,<br />
sondern für den gesamten internationalen<br />
Durchgangsverkehr, der von Deutschland<br />
nach Italien sich vollzog. Schon im frühen<br />
Mittelalter hatten deshalb die deutschen Kaiser<br />
die Wichtigkeit dieses kleinen Berglandes<br />
erfasst und ihm eine unabhängige, freie<br />
Stellung im Rahmen des gesamten deutschen<br />
Reiches geschaffen. So ist die uralte Freiheit<br />
der Urner verkehrspolitisch bedingt. Es<br />
war eben nicht gleichgültig, wer den wichtigen<br />
und schmalen Zugang der Hauptstrasse<br />
von Deutschland nach Italien in Besitz hatte;<br />
sich mit den Wächtern dieses Passüberganges<br />
gut zu stellen, war erstes Ziel aller Politik,<br />
die die deutschen Kaiser damals betrieben.<br />
Die Wichtigkeit als Durchgangsland ist dem<br />
kleinen Bergvolk durch alle Zeiten geblieben,<br />
hat sich im Gegenteil im Laufe des letzten<br />
und dieses Jahrhunderts noch vermehrt. Neben<br />
der Gotthard-Strasse kam die Eisenbahn;<br />
zum Teil vor, zum Teil nach ihr noch all<br />
die anderen Pass-Strassen, wie der Klaü :<br />
sen, die Oberalp und die Furka, zum Teil<br />
Nord-Süd-, zum Teil Ost-West-Verbindungen,<br />
die in erster Linie aus strategischen<br />
Gründen angelegt wurden, heute aber auch<br />
vor allem als Touristenwege besonders für<br />
den Automobilverkehr in Betracht fallen...<br />
Das Haupteinfallstor nach Uri ist im Norden<br />
der Talausgang gegen den Vierwaldstättersee,<br />
dessen steilen Ostufer entlang eine<br />
Kunststrasse in die Felsen eingehauen wurde,<br />
die Axenstrasse, die heute einen gewaltigen<br />
Verkehr von Brunnen her zu bewältigen hat.<br />
Bei Sissikon betritt man urnerischen Boden<br />
und gelangt vorbei an der Tells-Kapelle nach<br />
Flüelen und zum Kantons-Hauptort, dem aus<br />
der Geschichte Teils bekannten Altdorf, von<br />
wo die Klausenstrasse ostwärts abzweigt,<br />
weit hinauf ins Schächental nach Unterschächen<br />
führend und dann an der Sonnseite des<br />
Tales sich hinauf windend zur Klausenpass-<br />
Höhe, dem schönsten Aussichtspunkt der<br />
ganzen Route.<br />
Doch kehren wir zurück ins Haupttal und<br />
verfolgen wir von Altdorf aus weiter die<br />
Strasse, die über Erstfeld-Silenen nach Amsteg<br />
führt, wo ein grosses Kraftwerk der<br />
Bundesbahnen erst seit einigen Jahren in Betrieb<br />
ist. Von hier an beginnt erst die eigentliche<br />
Steigung der Strasse, die sich über<br />
Gurtnellen-Wassen nach Göschenen hinaufzieht,<br />
bald rechts, bald links des Tales durch<br />
Wald und Wiesen, vorbei an der brausenden<br />
Reuss. Göschenen, bekannt geworden als<br />
Endpunkt des Tunnels, ist auch'für Automobilisten<br />
eine äusserst geeignete Raststation.<br />
Hier beginnt eigentlich die schönste Partie<br />
der ganzen Gotthard-Route, vor! der Nordbis<br />
zur Südgrenze des Kantons, nämlich die<br />
Schöllenen. Eine breite Strasse führt in vielen<br />
Windungen hinauf, hart über die Schlucht<br />
der Reuss über die Teufelsbrücke, vorbei am<br />
Russen-Denkmal, das erzählt von der Verlusten,<br />
die Souwaroff mit seinem Heere beim<br />
Durchmarsch durch diese Gegend erlitten<br />
hat. Kurz nach der Teufelsbrücke folgt noch<br />
das Urner Loch. Kaum hat man es durchfahren,<br />
öffnet sich der breite flache Taiboden<br />
von Andermatt, der Hauptstrassen-Knotenpunkt<br />
des Kantons, fast der ganzen Alpen<br />
überhaupt, indem hier die Oberalp-Gotthard-<br />
Furka- und die Schöllenen-Route zusammentreffen.<br />
Wo in früheren Zeiten all die> grossen<br />
fünf spännigen Postwagen über das holprige<br />
Pflaster fuhren, sind es heute die grossen<br />
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vier Himmelsrichtungen hier zusammenkommen<br />
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Man mag nun kommen, von wo man will,<br />
sei es von den Ufern des Vierwaldstättersees,<br />
sei es aus dem sonnigen Süden von den<br />
oberitaiienischen Seen, sei es aus dem Wallis<br />
und von den Gestaden des Genfersees<br />
oder sei es aus Bündens Bergwelt, immer<br />
wird man an der Eigenart und Schönheiten<br />
des kleinen Berg-Kantons, der so recht ei-<br />
;entlich das Herz der Schweiz darstellt, seine<br />
Freude haben. m. 1.<br />
Durch Savoyen über<br />
Chamonix nach Wlartigny-<br />
Genf ist der Ausgangspunkt unserer Reise<br />
durchs schöne Savoyen, ein wohlbekanntes<br />
Tourengebiet. Heute bietet dasselbe für den<br />
Autler viel Schönes; die Strassen, die einst<br />
den Fahrer abschreckten, sind wieder in ganz<br />
respektablem Zustand.<br />
Von der « Völker-Kapitale » führt der Weg<br />
nach Bonneville; wir folgen ausgedehnten<br />
Tallandschaften längs der wilden Arve nach<br />
Cluses. Hier bildet sich eine Talenge und<br />
öffnet sich alsbald von neuem in weiter Dehnung.<br />
Vor uns steht in seiner ganzen mayestätischen<br />
Pracht der höchste Berg Europas,<br />
der Mont Blanc. Seine imposante Höhe<br />
kommt hier so recht zur Geltung und seine<br />
Ewigschneefelder leuchten uns im Diamantenstrahl<br />
entgegen.<br />
Sallanches, die nächste Ortschaff, dann<br />
weiter le Fayet, wo die eigentliche Steigung<br />
nach Chamonix einsetzt. Die gewaltigen<br />
Berge treten nahe zusammen, erschliessen<br />
eine enge Schlucht, mehrere Kurven winden<br />
sich durch das jetzt sehr wilde Tal. Wieder<br />
dehnt sich der Talboden, wir sind auf der<br />
obern Stufe angelangt und nach geringer<br />
Steigung gelangen wir nach dem Kurort<br />
Chamonix.<br />
Ganz markant ist hier der Blick auf das<br />
nahe Mont Blanc-Massiv mit seinen zahlreichen<br />
Hängegletschern, die bis an die Talsohle<br />
heranreichen. Wie gewaltige Nadeln<br />
streben die vielen «Aiguilles» nach der<br />
Höhe, welche so unendlich scheint. Man<br />
kommt sich hier, inmitten dieser Berggipfel,<br />
wie ein Zwerg vor, und doch sind wir<br />
«Zwerge» die Bezwinger dieser fast unerklimmbaren<br />
Spitzen!<br />
Interessant sind in Chamonix die verschiedenen<br />
Schwebebahnen, die uns in wenigen<br />
Minuten über donnernde Abgründe auf<br />
schwindelnde Höhe befördern. Ein prachtvoller<br />
Ausflug führt uns nach dem «Mer de<br />
Glace» in Montenvert, dem Einzugsgebiet<br />
aller umliegenden Gletscher. Der Blick von<br />
Montenvert nach dem « Mer de Glace » ist<br />
bezaubernd; wir stehen hier inmitten der<br />
Hochgebirgswelt! Dieses Gebiet ist nicht<br />
mehr allein für den «Pickelmann» erschlossen,<br />
man kann mit der Zahnradbahn auf bequeme<br />
Weise dies Hochgebirgswunder beschäucn.<br />
Chamomx, das Zentrum des Hochalpinismus,<br />
besitzt zahlreiche, allen Ansprüchen dienenden<br />
Hotels; hier fändet jeder, vom Bergfexen<br />
bis zum Salontänzer, das ihm passende.<br />
Wir setzen unsere Fahrt fort, durch Alpwiesen,<br />
wo Schellengeläute das Summen des<br />
Motors angenehm unterbricht, um nach Argentieres<br />
die Steigung des Col des Montets<br />
zu überwinden. In mehreren Kurven, durch<br />
Felsplattengebiet führt die Strasse über den<br />
Pass nach Vallo reine; noch eine kurze Distanz,<br />
wir verlassen Savoyen und werden<br />
von einem freundlichen Gendarmen im Walliser<br />
Sonntagskostüm willkommen geheissen.<br />
Die Strasse wird mählich enger, ringelt<br />
sich um Felsköpfe; zur Linken gähnt ein<br />
mehrere hundert Meter tiefer Abgrund. Hier<br />
ist grosse Vorsicht nötig, langsames Tempo<br />
gilt als selbstverständlich; bei den Kreuzungsstellen<br />
ist festzustellen, ob die Strecke frei,<br />
um recht komplizierte Begegnungen zu vermeiden,<br />
wodurch einer der Wagen genötigt<br />
wäre, lange Strecken im Rückwärtsgang zu<br />
fahren. Nach einer langgezogenen Kehre gemessen<br />
wir den reizvollen Ausblick nach<br />
Trient, und hoch oben aus unendlicher Höhe<br />
leuchtet der Glacier de Trient herüber. Welch<br />
wunderbarer Blick, das Hochtal mit seinem<br />
pittoresken Dörfchen,, überragt von dem hellblitzenden<br />
ewigen Weiss!<br />
Noch einen letzten Blick rechts hinüber<br />
auf das Dörfchen Chätelard und nun beginnt<br />
etwas ganz besonderes : es gilt die Höhe des<br />
Col de la Forclaz zu bemeistern. Ueber fantastische<br />
Steigungen winden wir uns dem<br />
Pass entgegen; die Strasse ist schmal und<br />
die Kurven eng, gerade recht für ein « Einspänner-Käreli»<br />
; der Motor hat nun seine<br />
Höchstleistung zu beweisen.<br />
Es vergeht hier kaum ein Tag, dass nicht<br />
Automobile ins Schlepptau genommen werden.<br />
Kürzlich war der Passübergang während<br />
vier Stunden blockiert; sechs Automobile<br />
blieben bei diesem Aufstieg auf der<br />
Strecke, und nur mühsam konnte eines nach<br />
dem andern heruntergeholt werden!<br />
Auf der Passhöhe angelangt, ist man sich<br />
erst eigentlich bewusst, welche Steigung hier<br />
zu überwinden war; 300 Meter auf nur zwei<br />
Kilometer Distanz!<br />
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Ausblick nach dem Wallis. Zu unsern<br />
Füssen liegt der Ort Martigny, Rhone aufwärts<br />
schweift das Auge bis fast nach Sitten«<br />
Die weitausgedehnte Rhone-Ebene mit ihrem<br />
Silberband gleisst uns entgegen. Gen Süden<br />
gewinnen wir ein eindrucksvolles Bild von<br />
den schroffen Nadeln im Gebiet der Aiguille<br />
de Tour. Die Zerklüftung des Gebirges kann<br />
mit dem Fernglas gut betrachtet werden;<br />
hier will Spitze an Spitze den Wolken entgegentrotzen.<br />
Dann die Talfahrt; sie kann auch als Prüfstrecke<br />
für Schwindelfreie gelten; der Weg<br />
führt durch zahllose Spitzkehren, windet sich<br />
schlangengleich durch Alp-, Wald- und Rebengebiet<br />
nach Martigny. Acht Kilometer<br />
Strecke und 1000 Meter Höhendifferenz charakterisieren<br />
die Strassenanlage. Die Kurven<br />
sind so eng, dass es unmöglich ist, grössere<br />
Wagen ohne öftere Manipulationen hindurch<br />
zu winden; die Strasse fordert vom Fahrer<br />
grösste Sicherheit und klares Denken; die<br />
Bremsen haben hier ihr Maximum zu leisten.<br />
Nach Durchfahrt dieser Wendelstrasse mit<br />
stetig herrlichem Blick aus das Wallis und<br />
die reizenden Gestade der Rhoneebene ist<br />
bald das bekannte Martigny erreicht.<br />
Unser weiteres Reiseziel ist noch nicht bestimmt;<br />
manche Möglichkeiten bieten sich,<br />
Rhone aufwärts nach Brig oder dem ferne<br />
leuchtenden Genfersee entgegen.<br />
Unsere Fahrt war einzigartig, sie führte<br />
uns durch schönste Regionen unserer Alpen.<br />
Lenker und Mitfahrer haben ihre helle Freude<br />
erlebt; diese Tour wird in unsern Reiseerinnerungen<br />
stets einen besondern Platz einnehmen<br />
!<br />
Ein Perpetuum mobile der Bereicherung. In<br />
Berliner Böreenkreisen zirkulierte vor kurzer Zeit<br />
unter Hinweis auf die flaue Geschäftslage ein<br />
Schriftstück, in dem auf die Rentabilität einer<br />
Katzenzucht hingewiesen und zur Gründung einer<br />
Aktiengesellschaft aufgefordert wird. Es wird darin<br />
ganz ernsthaft ausgeführt: Es ist für den Anfang<br />
beabsichtigt, etwa eine Million Katzen zu sammeln.<br />
Jede Katze hat durchschnittlich zöwlf Junge<br />
im Jahr. CDer Wert der Felle variiert zwischen<br />
50 Pfennig für die weissen und zwei Mark für die<br />
rein schwarzen. Das ergibt zwölf Millionen Felle<br />
pro Jahr im Durchschnitt zu 1.25 Mark oder ein<br />
Bruttoerträgnis von 15 Millionen Mark pro Jahr<br />
(300 Arbeitstage). Pro Tag werden 40 000 Felle<br />
gewonnen. Ein Mann kann täglich 50 Katzen<br />
abhäuten und erhält einen Taglohn von zwanzig<br />
Mark. Es sind also 800 Männer nötig, um die<br />
Katzenzucht zu bedienen, so dass der Nettogewinn<br />
50 000 Mark weniger 16 000 Mark gleich 34 000<br />
Mark pro Tag beträgt. Die Katzen werden mit<br />
Ratten gefüttert, wozu eine Rattenzucht nebenbei<br />
angelegt wird. Ratten vermehren sich bekanntlich<br />
viermal so schnell wie Katzen. Wenn also<br />
mit einer Million Ratten angefangen wird, so<br />
gibt dies vier Ratten pro Tag für jede Katze,<br />
was hinreichend ist. Die Ratten werden mit toten<br />
Katzen gefüttert, nachdem die Felle abgezogen<br />
sind; jede Ratte bekommt eine Viertelkatze pro<br />
Tag. Die Zucht ist also selbsterhaltend und funktioniert<br />
ganz automatisch. Die Katzen fressen die<br />
Ratten, die Ratten fressen die Katzen, und wir<br />
sammeln die Felle.<br />
T. A. 163. Strassburg. Von einem Kenner der<br />
Gegend, wird uns nachträglich mitgeteilt, dass bei<br />
der in T. A. 163 angegebenen Routo von Reonir»-<br />
mont nach GeraTdmer es insofern einer Korrektur<br />
bedarf, als dieses StTascenstück in miserablem Zustand<br />
sei und man besser tue, von Belfort nach<br />
St. Aanarin und dann direkt nach Gerardmcr zu<br />
fahren, anstatt den Umwejj über Remdremont zu<br />
machen und das schlecht© Strassenctück in Kauf<br />
zu nehmen.<br />
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"• A. 173 Rügen. Es ist leider mnr zu wenig bekannt,<br />
dass die Insel Rügen ein ganz ausgezeichnetes<br />
GeMet ist für Autotouristik. Eine Menge sehr<br />
guter Strassen durohkreuat die Insel und lassen so<br />
Autofahrten zu einem seltenen Genuas wenden. Es<br />
gibt zwei Fähren, auf denen man vom Festland<br />
nach der Insel übersetzen kann, und zwar ist die<br />
eine die Glewitzer Fähre, die von Greifwald hinüber<br />
führt, und die andere die «Alte Fähre», die von<br />
Stralsnnd nach Rügen fühlt Der modernste Badeort<br />
der Insel ist Bin« und landschaftlich bietet sie<br />
mit ihren grossen Kiefernforsten, Buchenwäldern,<br />
den Wiesen und Kornfeldern und den bis 120 m<br />
aus dem Meer aufragenden Kreidefelsen ganz<br />
prächtige Bildet<br />
llewifcter— Boddtn<br />
ihre<br />
Als Zufahrte-Route von Basel aus empfehle ich<br />
Ihnen die folgende: Basel - Frelburs - Offe&biurg-<br />
Rastatt - Karlsruhe - HeideUbeirg - Frankfurt - Hanau<br />
- Fulda - Eds^nach - Gotha - Erfurt - Weknar-<br />
Naumibufg - Weissenf eis - Halle - Bitterfeld ^ Wittenberg<br />
- Treuenbrietzen - Potsdam - Berlin - Oranienburg<br />
- Gransee - Neiistreliitz - Neu-Brandenburg-Golchen<br />
und von hier über J&men nach Greifswaid<br />
oder über Demmdn-örimmen nach Stralsund.<br />
Die Kilometerzahl Basel-Stralsund beträgt 1107,<br />
nach Greifswald 4 km weniger. 8. H.'in G.<br />
T. A. 174 Lettland. Lettland besitzt ein fast durchwegs<br />
nur gutes Strassennetz, einzig einige Neibenßtrassen<br />
sind reparaturbedürftig; ebenso finden sich<br />
im ganzen Lande, Garagen und Reiparaturwerkßtätten<br />
in den grösseren Örtschafteüi Wohl jeder, der<br />
nach Lettland reist, wird zuerst den Weg nach de?<br />
Hauptstadt Riga einschlagen, zumal hier alle wichtigen<br />
VerkehrSiStoasaen zusammenlaufen. Die Fahrßtrasse<br />
von der polnischen Grenze, von Meitene bis<br />
Riga, ist chaussiert und erster Güte... Touristen, welche<br />
weiter nach Estland wollen, begeben sich auf<br />
der vorzüglichen livländischen Chaussee bis zum<br />
Städtchen Gesis und weiter zum Grenzpunkt Valka<br />
an derselben. Chausee. 55 km von Riga entfernt (befindet<br />
sich die sogenannte Livländische Schweiz,<br />
deren Zentrum der Villenort Sigulda bildet. Dieses,<br />
vom wunderschönen Flusstal der Gauja durchzogene<br />
und von einigen alten Bergruinen belebte Gebiet gehört<br />
landschiafÜich zu den schönsten in Lettland.<br />
Lohnend ist auch die Strasse von Sisrulda bis zum<br />
40 km entfernten Städtchen Gesis.<br />
Wer sich einmal in Lettland befindet, sollte es<br />
auf keinen Fall versäumen, den kaum 20 km von<br />
Riga entfernten Rigaschen Strand au besuchen, der<br />
auf einer tadellosen Verbindunigsstrasse im Automobil<br />
leicht zu erreichen ist. Auf einem 2—3 km<br />
breiten Landstreifen, der einerseits vom Rigaschen<br />
Meerbusen und anderseits vom Fluss Lieluipe begrenzt<br />
wird, reihen eich in ununterbrochener Folge<br />
7 Badeorte aneinander. Der Rfeasche Strand kann<br />
sich allerdings in bezug auf luxuriöse Einrichtungen<br />
nicht mit den grossen Seebädern in Westeuropa<br />
vergleichen, doch unübertroffen ist der schöne,<br />
breite, feinsandige Badestrand mit den bewaldeten<br />
Dünen dahinter. Auf dem gleichen Wege, 55 km<br />
von Riga entfernt, findet sic-h der Kurort Kernen<br />
(Schwofeliguelile). Lohnend dst ein Ausflug über Riga<br />
und das Städtchen Tukums in die sog. Kurländische<br />
Schweiz, die an den hügeligen Ufern des Flusses<br />
Albavo zwischen den Orten Kandava und Salbile gelegen<br />
ist. Sehr eohön sind auch die östlichen Gebiete,<br />
besonders die Provinz Satgale, allerdings etwas<br />
schwieriger zu erreichen. Die Bevölkerung a.uf<br />
dem Lande ist durchwegs hilfsbereit und entgegenkommend.<br />
Mit Kenntnis der deutschen Sprache<br />
kann man sich überall durchfragen.<br />
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T. A. 175 Moniecattini. Montecattini ist der besuchteste<br />
Badeort Italiens überhaupt, in Mittel-Italien<br />
gelegen, SO m ü. M., 23 km westlich von Pistoia<br />
im fruchtbaren Tal von Nievole. Die Heilquellen<br />
sind ähnlich denjenigen von Wildbad. Ragaz und<br />
Gastein; die stärksten Quellen sind die Tamericiund<br />
die Torretta-Quelle, dann die Regina-Quelle,<br />
und die schwächste ist die Testuccio-Quelle, die aber<br />
stark radioaktiv ist. Die Entwicklung des Bade-Etablisisements<br />
entstammt aus der Zeit des Grossherzogs<br />
Leopold von Toscana (1720). In der Nähe grossor<br />
Rennplatz, Ausflüge nach Montecattini-GasteMo, in<br />
die Stalactiten-'Grotte von Maono. nach Monsumano<br />
und in die Giutti-Grotte.<br />
Als Zufahrtsstrasse von Chur aus wählen Sie am<br />
besten die folgende: Ghur - Reichenau - Thusis - Andeer<br />
- Hinterahein, über den Bernardino nach Bel-<br />
Mnzona, über den Monte. Generi nach Lugano-<br />
Ghiasso - Gomo - Mailand - Lodi - Piacenza-<br />
Parma - Modena - Bologna - Vergato - Bagni della<br />
Poretta - Pistoja - Montecattini. Ghur-Montecattini<br />
560 km. P. R. in Z.<br />
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