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E_1928_Zeitung_Nr.089

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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />

BERN, Oiensiao. 23. OHloöer <strong>1928</strong>,<br />

Nummer 20 Cts.<br />

24. Jahrgang. — N° 89<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE<br />

AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erichetat Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelb* List»"<br />

Halbjährlich Fr. 5—, Jährlich Fr. 10.—. Im Aasland unter Portozuichlag,<br />

•ofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung Ina<br />

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deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen ans dem Aasland 60 Cts.<br />

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buenttensebhuS 4 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nummer<br />

Vor cflem Entscheid • • •<br />

Zu den Nationalratswahlen vom 27. und 28. Oktober <strong>1928</strong>.<br />

Wir stehen vor dem Entscheide. Der<br />

Kampf um die Nationalratssitze hat seinen<br />

Höhepunkt erreicht. Viel Druckerschwärze<br />

ist geflossen, nun liegt der Entscheid beim<br />

einzelnen stimmberechtigten Bürger. Am<br />

27.-28. Oktober wird auf Jahre hinaus die<br />

weitere Zukunft unseres Schweizerlandes<br />

festgelegt. So wie sich der Bürger an diesen<br />

Tagen bettet, so wird er jahrelang liegen.<br />

Grosse Fragen sozialer, ganz besonders aber<br />

volkswirtschaftlicher Natur harren ihrer Lösung.<br />

Wir wollen deren nur zwei erwähnen :<br />

Die Aufstellung des Generalzolltarifs und des<br />

eidgenössischen Verkehrsgesetzes. Beide sind<br />

für die Weiterentwicklung unserer Volkswirtschaft<br />

und damit unseres Staates und unseres<br />

Volkswohls von ausschlaggebender Bedeutung.<br />

Die «Automobil-Revue» ist kein politisches<br />

Organ. Sie hat nie in den Kampf der<br />

Parteien eingegriffen, sie steht ausserhalb<br />

Parteigetriebe und Parteimachenschaften.<br />

Ihre Arbeit gilt dem Gesamtwohl unseres<br />

Landes und soll allen Bürgern zugute kommen.<br />

Und doch hat die ,« Automobil-Revue »<br />

in den 24 Jahren ihres Bestehens unentwegt<br />

und unerschrocken eine wichtige politische<br />

* Mission > zu erfüllen getrachtet. Sie hat<br />

zu allen wichtigen und entscheidenden Verkehrsfragen<br />

Stellung genommen, hat in diesem<br />

Sinne Verkehrspolitik getrieben und in<br />

Anbetracht der Bedeutung des Automobils<br />

als volkswirtschaftlichen Faktor ihre Hauptaufgabe<br />

darin erblickt, dem modernen Verkehrsinstrument<br />

die Bahn frei zu machen.<br />

Verkehrsfragen haben von alters her den<br />

Erfolg der Wirtschaftspolitik eines Landes<br />

bestimmt. Was wir vor bereits 100 Jahren in<br />

der Hochflut der eidgenössischen Eisenbahnpolitik<br />

erlebten, wiederholt sich heute auf<br />

dem Gebiete des Strassenverkehrs in gleicher<br />

Weise. Es gilt, im Zeitalter des Automobilismus,<br />

die neuen an uns herantretenden<br />

Verkehrsfragen In- grosszügiger Weise einer<br />

Lösung entgegenzuführen. Unsere grossen<br />

und in ihrer Arbeit so erfolgreichen Äutomobilverbände<br />

können ihre Wünsche, Forderungen<br />

und Postulate aufstellen und sie den<br />

massgebenden Behörden zur Kenntnis bringen.<br />

Die automofoilistische Presse greift<br />

tatenfreudig ein, um diese Begehren an der<br />

Oeffentlichkeit zu verfechten. Damit allein ist<br />

es leider nicht getan. Die schwerwiegenden<br />

Entscheide fallen in den eidgenössischen<br />

Räten. Auf dem glatten politischen Parkett<br />

wird der Schlusskampf ausgefochten. Da<br />

kommt es darauf an, ob in den Räten Männer<br />

vorhanden sind, die den nötigen Weitblick<br />

und das nötige Verständnis besitzen, um das<br />

ganze moderne Verkehrsproblem in seiner<br />

Totalität zu erfassen.<br />

Wir erinnern an die Kampagne vor drei<br />

Jahren. Aus den Beratungen der eidgenössischen<br />

Räte entstieg ein Gesetz, das von den<br />

Benutzern der Strasse in seiner Einseitigkeit<br />

nicht gutgeheissen werden konnte. Die « Automobil-Revue<br />

» musste dem Bundesgesetz<br />

für Automobile den Kampf ansagen; Schulter<br />

an Schulter hat sie mit den meisten Automobilisten<br />

für dessen Verwerfung erfolgreich<br />

gearbeitet. Das Volk zeigte sich grosszügiger<br />

als seine Abgeordneten. Aber tagelange parlamentarische<br />

Debatten waren nutzlos, dafür<br />

aber für den eidgenössischen Fiskus .sehr<br />

kostspielig gewesen. Mit dem negativen,<br />

Kampfe allein aber ist es nicht getan, und<br />

deshalb haben sich die gleichen Leute, die<br />

die Verwerfungsparole ausgaben; verpflichtet,<br />

das ihrige am Zustandekommen eines<br />

neuen eidgenössischen Verkehrsgesetzes beizutragen.<br />

Dazu gehört neben der Unterstützung<br />

der Presse in ihrer verantwortungsvollen<br />

Aufgabe. auch die Sorge dafür, dass<br />

in den eidgenössischen Räten Männer Platz<br />

nehmen können, die für eine erfolgreiche<br />

Lösung dieses grossen Problems zu kämpfen<br />

imstande sind. Und es ist höchste Zeit, dass<br />

dieses eidgenössische Verkehrsgesetz kommt,<br />

denn bereits hat das Scheitern des Bundesgesetzes<br />

zu Dutzenden kantonaler Schachzüge<br />

gerufen. Was auf eidgenössischem<br />

Boden dank dem Weitblick unseres Volkes<br />

nicht gelungen ist, nämlich eine Einengung<br />

des Motorfahrzeuges in unnatürliche Schranken,<br />

wird nun auf kantonalem Boden versucht.<br />

Es ist, als versinke unsere schweizerische<br />

Politik in die schönsten Zeiten des<br />

Kantönligeistes, wo man glaubte, mit Kirchturmspolitik<br />

Neues aufbauen zu können. Leider<br />

scheint die so fortschrittlich sein wollende<br />

heutige Generation einem bedenklichen<br />

Rückfall anheimzufallen. Verschiedene Kantone<br />

sind daran — bedauerlicherweise marschiert<br />

der Kanton Bern an der Spitze —<br />

durch kantonale Gesetzgebung dem modernen<br />

Verkehr, im Hinblick auf die sogenannte<br />

Rentabilität der Bahnen, Schranken aufstellen<br />

zu wollen, die sich erfreulicherweise auf<br />

eidgenössischem Boden bis jetzt nicht aufstellen<br />

Hessen.<br />

Neben dem Verkehrsgesetz wird aber auch<br />

die Aufstellung des Generalzolltarifs für die<br />

Motorfahrzeugbesitzer von grösster Wichtigkeit<br />

sein. Die Zollpositionen auf Benzin<br />

und Motorfahrzeuge sind vom volkswirtschaftlichen<br />

Standpunkt aus gesehen viel zu<br />

hoch. Damit legt man der freien Entwicklung<br />

des Automobils, ganz besonders aber des<br />

Gebrauchswagens, schwere Ketten an. Die<br />

Benzinzolleinnahmen werden leider nur zum<br />

Teil den Kantonen zur Verbesserung ihres<br />

Strassennetzes ausgehändigt. Auch darin<br />

liegt eine grosse Benachteiligung des Verkehrs,<br />

Volkswirtschaftliche Einnahmequellen<br />

als Unterbau des ganzen Staatsgebäudes<br />

bringt man derart fast zum Versiegen. Das<br />

Polizeigesetz Bratschi harrt ebenfalls seiner<br />

Behandlung. Es kann keinem Motorfahrzeugbesitzer<br />

gleichgültig sein, in welcher Art und<br />

Weise die Motion erledigt wird. Jeder<br />

Volksvertreter muss sich über die Folgen<br />

unsere Volkswirtschaft sehr einengender Bestimmungen<br />

klar sein. Wollen wir wirklich<br />

einer Zwangswirtschaft entgegensteuern und<br />

unsere persönlichen Freiheiten kurzerhand<br />

aufgeben ? Das sind alles Fragen, die von<br />

den neugewählten Ratsmitgliedern nicht nur<br />

durch die Parteibrille, sondern gestützt auf<br />

umfassende Sachkenntnis von hoher Warte<br />

aus betrachtet werden müssen. Was wir im<br />

neu zu bestellenden Nationalrate brauchen,<br />

das sind Männer, die mit eigentlichem Verkehrsblick<br />

die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge<br />

und die sich daraus ergebenden<br />

Konsequenzen. in ihrer ganzen Tragweite zu<br />

erfassen vermögen und die fundamentale<br />

Rolle des Verkehrs in unserem Wirtschafts-<br />

' leben zu beurteilen imstande sind. ^<br />

Die Automobilisten haben heute ein Recht,<br />

bei der Bestellung der Behörden ein Wort<br />

mitzusprechen. Sie stellen an und für sich<br />

100000 Stimmberechtigte. Zählt man dazu<br />

die Tausende und Abertausende von Betrieben,<br />

die auf Gedeih und Verderben mit dem<br />

schweizerischen Automobilwesen wirtschaftlich<br />

verwachsen sind, so erhöht sich diese<br />

Ziffer vielleicht um das Doppelte. Die im<br />

nächsten Jahr durchzuführende Betriebszählung<br />

wird das bestätigen, was wir heute<br />

nur approximativ zu schätzen vermögen.<br />

Diese Stimmenzahl, die eine in unserer<br />

Volkswirtschaft investierte Summe von rund<br />

850 Millionen Franken vertritt, ist eine Macht.<br />

Heute ist ihr Gelegenheit geboten, mit dem<br />

Stimmzettel ihr Recht sachlich und rechtmassig<br />

zur Geltung zu bringen.<br />

Es handelt sich nicht um « Automobilpolitik»,<br />

es handelt sich auch nicht nur um<br />

Wirtschaftspolitik, aber es handelt sich darum,<br />

durch das Automobil den wirtschaftlichen<br />

Aufstieg unseres Volkes sicherzustellen. Das<br />

möge sich jeder Automobilist klar vor Augen<br />

halten, wenn er die Namen derjenigen Männer<br />

auf seine Liste setzt, welche die eidgenössische<br />

Verkehrspolitik der nächsten Jahre<br />

massgebend beeinflussen werden. Dem<br />

Schweizervolk werden heute Hunderte von<br />

Männern als fähige Ratsmitglieder vorge-i !<br />

schlagen. Eine Frage wird dabei der Auto*<br />

mobilist zu beantworten haben : Wie stellen<br />

sich diese Kandidaten, die er wählen will, zu<br />

den besprochenen Problemen? Welche Hai-«<br />

tung nehmen sie gegenüber dem Motorfahr-»<br />

zeug ein ? Von der Beantwortung dieser<br />

Frage wird sein Entscheid abhängen.<br />

Es kann ihm nicht mehr gleichgültig sein,<br />

ob durch das neue eidgenössische Strafgesetz<br />

sich beständig der Torbogen des Ge-*<br />

fängnisses über ihn wuchtet, ob die eidge^<br />

nössischen Räte ihn durch willkürliche Er-«<br />

höhung des Benzinzolles zu neuen indirekten<br />

Steuern, die jährlich in die Hunderte von<br />

Franken gehen können, zwingen oder ob die<br />

Handels- und Gewerbefreiheit, die bereits<br />

gefesselt genug ist, durch weitere Sesa-Allü-*<br />

ren der Räte noch stärker in Fesseln geschla-i<br />

gen werden soll.<br />

i<br />

Vor Wahlen werden leicht Versprechungen<br />

abgegeben, die in entscheidenden Momenten<br />

vergessen sind. Der Automobilist wähle des-!<br />

halb Männer, die wirklich automobilistisch,<br />

d. h. nicht engherzig, sondern weitblickend<br />

und umfassend zu denken vermögen. Er<br />

wähle so, dass er bei der Behandlung der<br />

genannten hochwichtigen Fragen in den eid-i<br />

genössischen Räten ruhig den Lösungen ent*<br />

gegensehen darf und sich hintendrein weder!<br />

Vorwürfe über seine Leichtgläubigkeit und<br />

seine Lauheit zu machen hat, noch Enttäu-i<br />

schungen an seinen in die Räte abgeordneten<br />

Vertrauensmännern erleben muss.<br />

Englische Massnahmen gegen<br />

den Strassenlärm.<br />

London, Oktober <strong>1928</strong>.<br />

Im Ministerium des Innern fanden zwischen!<br />

dem Justiz- und dem Verkehrsminister Be*<br />

sprechungen statt, um gemeinsam neue Richtlinien<br />

für eine wirksame staatliche Be-i<br />

kämpfung des Strassenlärmes aufzustellen*<br />

Die Vorschläge, welche als Ergebnis dieser;<br />

Konferenz ausgearbeitet werden, sollen alsdann<br />

gemeinsam mit den Verbänden der<br />

Automobilisten und Motorradfahrer beraten<br />

werden. Die Verbände, vorab die A.A., be-<<br />

grüssen natürlich die ihnen gebotene Ge^<br />

legenheit, sich zu diesen Fragen zu äussern,<br />

bevor eine endgültige Vorschrift erlassen<br />

wird. Die A. A. hat sich immer mit besonderer<br />

Energie für die Reduktion des Motorfahr-J<br />

zeuglärmes eingesetzt und hat, wie wir frühen<br />

meldeten, ein Komitee von Ingenieuren gebildet,<br />

das speziell Auspufftöpfe für Motorräder,<br />

begutachtet. Fabrikanten, deren Schalldämpfervorrichtungen<br />

den vom Komitee aufgestell-<br />

Sir Michaels Abenteuer.<br />

Roman roa K. 0. R. Brownt.<br />

Copyright 1028 by Georg Müller. Varia«. Manchen.<br />

(44. Fortsetzung)<br />

Siebzehntes Kapitel.<br />

Im Leben jedes Menschen gibt es Augenblicke,<br />

wo er sich fragt, wozu er geboren<br />

wurde. Einige erleben mehr solche Augenblicke<br />

als andere, aber kennen tun wir sie<br />

Entrinnen.<br />

alle. Ein solcher Augenblick trat bei Mr.<br />

Cherry ein, als ihm Mrs. Bytheway ankündigte,<br />

seine Tante erwarte ihn unten. Er<br />

stand oben auf der Treppe und starrte sie an,<br />

der Rede und Bewegung unfähig.<br />

«Das ist auch eine Ueberraschung, nicht<br />

wahr? > sagte Mrs. Bytheway, als sei sie von<br />

ihr zu seiner Unterhaltung beigestellt. « Aber<br />

kommen Sie doch, Sir Michael. Lady Fairlie<br />

hat es eilig. Sie will in einer Geschäftsangelegenheit<br />

mit Ihnen sprechen.»<br />

Mr. Cherry fuhr sich mit bebender Hand<br />

über die Stirn. Das war eine Katastrophe,<br />

die er nicht vorausgesehen hatte. Das Erscheinen<br />

dieser unerwünschten Tante betäubte<br />

vorübergehend seinen kühlen und rasch<br />

beweglichen Verstand; er sah sich bereits auf<br />

der Anklagebank und ihm graute.<br />

« Aber », begann er verzweifelt.<br />

«So eine entzückende Frau! > sagte Mrs.<br />

Bytheway träumerisch. «Solche Haltung, finden<br />

Sie nicht auch? Solche — aber wir dürfen<br />

sie nicht warten lassen, Sir Michael! »<br />

Und sie legte ihre Hand auf seineif Arm<br />

und führte ihn zur Treppe.<br />

Wenn Mr. Cherry je im Leben Mitleid verdiente,<br />

so war es jetzt, wo er so zwischen<br />

Scylla und Charybdis stand. Wo immer er<br />

sich hinwendete, schien ihm Unheil zu dräuen.<br />

Darüber war er sich klar, aber er sah kein<br />

Und während er sich noch den<br />

Kopf nach einem Ausweg zerbrach, geleitete<br />

ihn Mrs. Bytheway, dieweil von Lady Fairlies<br />

Vorzügen munter plaudernd, unwiderstehlich<br />

zum Salon und der Nemesis, die drinnen auf<br />

ihn lauerte.<br />

Mr. Cherry war tatsächlich so in Gedanken<br />

vertieft, dass er an der Salontür stand, ehe<br />

er sich dessen bewusst ward. Dann packte<br />

ihn der Schrecken, mit einem Ausruf wandte<br />

er sich zur Flucht. Aber schon war es zu<br />

spät, Mrs. Bytheway hatte die Tür geöffnet<br />

und ihn der verhängnisvollen Tante enthüllt.<br />

«Hier ist Sir Michael, Lady Fairlie. Und<br />

nun, da Sie Geschäfte zu besprechen haben,<br />

will ich Sie allein lassen. > Und mit einem<br />

bemerkenswerten taktvollen Lächeln zog sie<br />

sich zurück.<br />

Mr. Cherry blieb an der Tür stehen und<br />

wartete auf den Krach. Zu seiner Ueberraschung<br />

und Erleichterung blieb er aus. Die<br />

Dame am Fenster betrachtete ihn mit Interesse,<br />

aber weder mit Erstaunen, noch Zorn<br />

oder Misstrauen.<br />

«Also, du bist Michael», sagte sie.<br />

Mr. Cherry brachte ein schwaches Lächeln<br />

zuwege und schwieg. Seine neuerworbene<br />

Verwandte musternd, sah er eine kleine anmutige,<br />

vogelähnliche Dame, mit der kostspieligen<br />

Einfachheit gekleidet, die auf ein schönes<br />

Bankguthaben hinweist. Sie hatte ein<br />

durchdringendes Auge und energisches Kinn.<br />

«Also du bist Michael», wiederholte sie.<br />

«Ich hätte dich nie erkannt. Aber ich habe<br />

dich ja nie viel gesehen, und als du weggingst,<br />

warst du auch gerade in dem Alter,<br />

wo man sich am meisten verändert. Deinem<br />

Onkel siehst du gar nicht ähnlich, Gott sei<br />

Dank. Nun, hast du gar nichts zu sagen? ><br />

Hier mag man vielleicht einwenden, dass<br />

es doch merkwürdig sei, dass so eine kluge<br />

Frau wie Lady Fairlie getäuscht werden<br />

konnte. Dagegen muss gesagt werden, dass<br />

sie ihren Neffen zwölf Jahre lang nicht gesehen<br />

hatte, und dass sich junge Männer in<br />

zwölf Jahren oft bis zur Unkenntlichkeit verändern.<br />

In diesen zwölf Jahren war auch<br />

keine Photographie von ihm aus Kanada gekommen,<br />

da er der Meinung war, dass er<br />

kein sehr schönes Bild abgeben würde. Und<br />

in Gestalt, Haltung und Manieren entsprach<br />

Mr. Cherry mehr oder weniger dem Bilde,<br />

das sich Lady Fairlie von Mike gemacht<br />

hatte. Wenn er für seine Jahre etwas alt<br />

aussah, so war das zweifellos die Folge eines<br />

angestrengten Lebens in den Kolonien. Sie<br />

war gekommen, um Mike zu sehen, Mr. Cher-f<br />

ry war ihr als Mike vorgeführt worden, und<br />

sie hatte keinerlei Grund, an seiner Identität<br />

zu zweifeln.<br />

Ihm ging plötzlich das Verständnis für diesen<br />

ausserordentlichen Glücksfall auf. Das<br />

musste doch die Tante sein — verflucht! Er<br />

hatte ihren Namen vergessen —, deren Brief<br />

durch die Irreführung Mrs. Bytheways ihn auf<br />

den Abweg gebracht hatte. Nach dem Brief<br />

hatte diese Tante ihren Neffen lange Zeit —•<br />

wenn er sich erinnerte, zwölf Jahre — nicht<br />

gesehen. Mr. Cherry unterdrückte einen<br />

Seufzer der Erleichterung. Noch einmal hatte<br />

sich die wohlwollende Vorsehung auf seine<br />

Seite gestellt, und wenn er vorsichtig war und<br />

keine taktischen Fehler beging, konnte er sich<br />

vielleicht noch mit Anstand aus der schwierigen<br />

Situation lösen.<br />

«Ich freue mich riesig, dich zu sehen — ah<br />

— Tante,» sagte er höflich und wünschte<br />

sehnlichst, dass ihm ihr Name einfiele (war<br />

es Klara oder Käthe...?).<br />

{Fortsetzung sieh« im Autler-Feierabend}


ten technischen Erfordernissen entsprachen,<br />

erhielte^ entsprechende Urkunden, währenddem<br />

anderseits die Motorradfahrer von den<br />

Verkehrsverbänden dazu angehalten werden,<br />

nur solche Fahrzeuge zu kaufen, die mit einem<br />

begutachteten Auspufftopf ausgerüstet sind.<br />

Diese Bemühungen sind denn auch nicht ohne<br />

Erfolg geblieben. Die Zahl der Polizeibussen<br />

wegen übermässiger Lärmerzeugung mit Motorfahrzeugen<br />

sind im ersten halben Jahre<br />

<strong>1928</strong> um mehr als tausend gegenüber dem<br />

zweiten Semester 1927 zurückgegangen.<br />

In diesem Zusammenhang sei noch auf eine<br />

Serie recht interessanter Untersuchungen aufmerksam<br />

gemacht, die von einer grossen Londoner<br />

Tageszeitung durchgeführt wurden und<br />

dazu bestimmt waren, die Ursachen des<br />

hauptsächlichsten Strassenlärmes zu ermitteln.<br />

Es wurden zu diesem Zwecke an zahlreichen<br />

Verkehrsknotenpunkten vom Strassenlärm<br />

Grammophonaufnahmen gemacht. Bei<br />

der Wiedergabe dieser Aufnahmen wurde<br />

festgestellt, dass in Strassen, wo Tramways<br />

verkehren, das vom Ohr als am unangenehmsten<br />

empfundene Geräusch von diesem Verkehrsmittel<br />

herrührt. Das Kreischen der Wagen<br />

in einer Geleisekurve, sowie die grellen<br />

Glockensignale wirken auf das Gehör am aufreizendsten.<br />

Unsorgfältige Beladung auf Last-<br />

. wagen ist ebenfalls für einen ansehnlichen<br />

Teil des Strassenlärmes verantwortlich, indem,<br />

insbesondere bei mangelhafter Bereifung,<br />

die Speditionsgüter auf der Ladebrücke<br />

herumrutschen und dadurch beträchtliche<br />

Geräusche verursachen. Ferner hebt<br />

sich vom allgemeinen Strassengeräusch auch<br />

der Lärm ab, der durch die dampfbetriebenen<br />

Traktoren verursacht wird. In der Schweiz<br />

verwendet man , glücklicherweise derartige<br />

Monstren nur als Strassenwalzen, währenddem<br />

sie in England als Traktionsmittel für<br />

Lasten sehr verbreitet sind. Die besonders<br />

starken Geräusche, die von Motorfahrzeugen<br />

stammen, sind, abgesehen von Fahrzeugen mit<br />

ungenügender Schalldämpfung, auf mangelhaften<br />

Unterhalt von Chassis und Motor oder<br />

der Karosserie (spez. bei Lastwagen) zurückzuführen.<br />

Der veröffentlichte Rapport<br />

über die Ergebnisse dieser Grammophonaufnahmen<br />

schliesst mit der Feststellung, dass<br />

mit Ausnahme der Tramways keines der übrigen<br />

Strassenfahrzeuge dauernd einen als unerträglich<br />

empfundenen Lärm verursache und<br />

dass bei geeigneten Massnahmen sich viele<br />

der obenerwähnten Lärmquellen stark reduzieren<br />

Hessen.<br />

Man darf auf Grund dieser Versuche um so<br />

gespannter sein, welche Mittel zur Lärmbekämpfung<br />

der Vorschlag der Regierung vorsieht,<br />

bi.<br />

Strassenverkehrsinitiative. Die ständerätliehe<br />

Kommission für den Bericht über die<br />

Strassenverkehrsinitiative beschloss unter<br />

dem Vorsitz von Ständerat Suter, es sei der<br />

Vorlage des Bundesrates im Sinne der Verwerfung<br />

der Initiative ohne Gegenvorschlag<br />

zuzustimmen.<br />

-ei-<br />

Die Einweihung der neuen<br />

Baselbieter Autobuslinie.<br />

Letzten Samstag wurde die Autobuslinie<br />

Basel-Liestal-Reigoldswil feierlich eröffnet.<br />

Die langen Autobusse befahren allerdings<br />

schon seit Donnerstag die Strecke Baselliard<br />

-Äugst - Hülftenschanze-flauptstadt-Altmarkt-Fünflibertal<br />

bis zum Endpunkt bei der<br />

Reigoldswiler «Sonne». In Äugst begrüsste<br />

der Präsident und Betriebsleiter der Automobilgesellschaft<br />

Liestal-Reigoldswil A.-G., Herr<br />

Landrat Zeller, die geladenen Gäste. Der<br />

Festakt nahm einen glänzenden Verlauf. In<br />

den vielen Reden wurde ein gut Stück Baselbieter<br />

Volkswirtschaft beleuchtet. In Prosa<br />

und Poesie wurde der Autobus gefeiert. Herr<br />

Landrat Zel'ler würdigte in besonderen Worten<br />

die Bedeutung der Betriebseröfmung<br />

auf der Strecke Liestal-Augst-Basel. Zwischen<br />

Liestal und Reigoldswil wurde die<br />

Strecke vor 23 Jahren eröffnet. Zeigte sich<br />

zuerst kein Bedürfnis, die Linie bis hinunter<br />

an den Rhein und nach Basel zu verlängern,<br />

so war es die schlechte volkswirtschaftliche<br />

Lage des Baselbieters, die energich nach<br />

neuen Verkehrsmöglichkeiten verlangte. Der<br />

Niedergang der Heimindustrie, die drohende<br />

Gefahr der Entvölkerung der Posamenterdörfer<br />

und die zunehmende Verarmung breiter<br />

Volksschichten konnten nur mit dem modernen<br />

Verkehrsmittel behoben werden. Anderseits<br />

wünschten die aufstrebenden Gemeinden<br />

am Rhein eine verbesserte Verbindung<br />

unter sich und mit Basel.<br />

Herr Stucki, der Betriebsleiter des Augster<br />

Kraftwerkes, zeichnete in eingehender Weise<br />

die Vorgeschichte der neuen Autobusverbindung.<br />

Nur langsam reifte der Plan, viele<br />

Hindernisse mussten überwunden werden.<br />

Nur durch eine Intervention von Herrn Nationalrat<br />

Stohler beim eidgenössischen Eisenbahndepartement<br />

konnte erreicht werden,<br />

das die Einsprache der Bundesbahnen zurückgezogen<br />

wurde. Im fernem sprachen<br />

noch Regierungsrat Mosimann, als Vertreter<br />

der Regierung, dann die Herren Gemeindepräsidenten<br />

von Liestal, Äugst und Füllins-<br />

••<br />

Aus dem Bundeshaus dringt erfreuliche<br />

Kunde. Der Entwurf des Finanzdepartementes<br />

zum Voranschlag der Eidgenossenschaft<br />

für das Jahr 1929 weist einen mutmasslichen<br />

Einnahmenüberschuss von zwei Millionen<br />

Franken auf. Seit dem Jahre 1911 konnte bis<br />

heute das Budgetgleichgewicht des Staates<br />

infolge verschiedener Umstände, wobei der<br />

Krieg mit seinen Lasten ausschlaggebend<br />

war, nicht mehr hergestellt werden. Nun<br />

scheint es unserem Finanzminister doch gelungen<br />

zu sein, den schwer belasteten Finanzkarren<br />

wieder aus dem Schlamassel zu ziehen.<br />

Er hat dazu zweifellos motorischer<br />

Kraft gebraucht, denn ohne den erhöhten Benzinzoll,<br />

der dem Bund etliche Millionen abwirft,<br />

hätte das Ziel nicht so leicht erreicht<br />

werden können.<br />

Das Budget für das Jahr <strong>1928</strong> hat mit Einnahmen<br />

von 338 Millionen und Ausgaben von<br />

347 Millionen Franken, also noch mit einem<br />

Ausgabenüberschuss von 9 Millionen Franken,<br />

gerechnet. Leider werden im Budget für 1929<br />

die Ausgaben wiederum um einige Millionen<br />

höher angesetzt werden müssen, dem jedoch<br />

erfreulicherweise ebenfalls gesteigerte Ein-,<br />

nahmen gegenüberstehen. Bereits für das.<br />

Jahr <strong>1928</strong> rechnet man mit einem Einnahmen-:<br />

überschuss von mehreren Millionen Franken.<br />

Dies, trotzdem die Tabakzölle in einer Höhe<br />

von nahezu 20 Mlilionen Franken jährlich<br />

nicht mehr in die Staatskasse, sondern, in diejenige<br />

der Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung<br />

fliessen.<br />

Irgendwoher muss der Bund allerdings<br />

seine gesteigerten Einnahmen hernehmen.<br />

Wir gehen nicht fehl, wenn wir betonen, dass<br />

ihm ein Grossteil dieser Mehreinnahmen aus<br />

dem erhöhten Benzinzoll zufliesst und dass<br />

dorf. Dabei gab Herr Sutter seiner Meinung<br />

dahin Ausdruck, dass er gestütz auf Beobachtungen<br />

in Amerika glaube, dass heutzutage<br />

das Tram neben dem Autobus nicht mehr aufkommen<br />

könne. Uebrigens ist zu betonen,<br />

dass der Ansatz zu einer grössern Autobuslinie<br />

in der Schweiz bereits vorhanden ist;<br />

besteht doch eine Linie Basel-Aarau, die nur<br />

noch auf zwei Strecken zu je acht Kilometer<br />

(Augst-Möhlin und Wegenstetten-Frick) unterbrochen<br />

ist. In vielleicht nicht allzuweiter<br />

Ferne wird es möglich sein, die Strecke<br />

Aarau-Basel im Autobus zurückzulegen, -t.<br />

AUTOMOBIL-REVUE £928 —<br />

des<br />

deshalb die Automobilisten durch indirekte<br />

Bundessteuern im Wesentlichen mithelfen, die<br />

beschlossenen ausserordentlichen Millionen<br />

zugunsten der Landwirtschaft, die Millionen,<br />

die er zur Ausführung des Tuberkulosegesetzes<br />

braucht, und die Million zur Aeufnung<br />

des Invalidenfonds, zu bestreiten.<br />

Sicherlich wird das günstige Rechnungsergebnis<br />

eine Beschleunigung in der Tilgung<br />

der eidgenössischen Staatsschuld herbeiführen.<br />

Es ist dies an und für sich eine erfreuliche<br />

Tatsache. Immerhin erhöht sich in uns<br />

der Eindruck, dass in Verkennung des Automobils<br />

als volkswirtschaftlicher Faktor, die<br />

ses unrechtmässig und zu stark belastet wird.<br />

Viel erfreulicher wäre es, wenn unsere Rate<br />

es zustande brächten, die Ausgaben unseres<br />

Staatswesens einzuschränken und damit den<br />

indirekten Steuerdruck zu lockern. Direkte<br />

und indirekte Steuern sind an der obersten<br />

Leistungsgrenze angelangt; ein Mehr darf<br />

dem Bürger, besonders dem Automobilisten,<br />

nicht mehr zugemutet werden. Geradezu als<br />

ein Unrecht müsste es empfunden werden,<br />

wenn die Automobilinhaber, von denen 90%<br />

ihre Fahrzeuge in den Dienst des Erwerbes<br />

stellen, durch einseitige Belastung in ihrer<br />

wirtschaftlichen Tätigkeit gehindert werden<br />

sollten. Einverstanden mit Sozialpolitik und<br />

Hilfsaktionen, aber diese dürfen nur so weit<br />

gehen, als dadurch volkswirtschaftliche Einnahmequellen<br />

nicht verstopft werden und damit<br />

die Konkurrenzfähigkeit unseres Landes<br />

nicht aufs Spiel gesetzt wird.<br />

Die Automobilisten haben deshalb Ursache<br />

genug, am 27./28. Oktober ebenfalls zum<br />

Rechten zu sehen und für eine ihrer Stärke<br />

angemessene Vertretung besorgt zu sein.<br />

Prüft — und dann wählt!<br />

I Der Autotunnel von Paris. Die erste von<br />

mehreren unterirdischen Autostrassen, die in<br />

Paris geplant werden, soll die Rue Montmartre<br />

mit dem Faubourg Montmartre verbinden.<br />

Sie würde einen der verkehrsreichsten<br />

Teile der Stadt wesentlich entlasten. Zur<br />

Ausführung dieses Autotunnels bedarf es nur<br />

noch der Zustimmung des Polizeipräfekten<br />

Ghiappe zu dem bereits vollständig ausgearbeiteten<br />

Entwurf. Die Häuser an der Kreuzung<br />

des Boulevard Poissonniere und des<br />

Boulevard Montmartre sollen abgerissen<br />

werden.<br />

Die längste Autobuslinie der Welt wurde auf der Strecke Los Ängeles-Neuyork errichtet. Die Autobusse<br />

legen die 3433 Meilen lange Strecke in 5 Tagen 14 Stunden zurück. Das Bild zeigt die Ankunft<br />

des ersten Autos in Neuyork.<br />

Für den Transport von Automobilen hat die Southern Pacific RaMroad; ibesondeira konstruierte |Wag J<br />

gons eingeführt.<br />

B^lonne<br />

NP89<br />

% / __ ^ ^ jwJBLm Kr! / Iflitteiluii^en<br />

IÜSJH& WLH HH ÄBI flc5 3S<br />

Eine schweizerische Verkehrswoche? In<br />

den Spalten unseres Blattes ist schon vor<br />

Jahren die Anregung gefallen, eine Verkehrswoche<br />

durchzuführen, wie sie namentlich in<br />

England, Belgien und Frankreich zu durchschlagenden<br />

Erfolgen geführt 'hat. In Amerika<br />

hat die Erkenntnis, dass die zunehmende<br />

Motorisierung der Strasse eine eigentliche Erziehung<br />

des Publikums zur Strassendisziplin<br />

bedinge — eine Disziplin zum Schütze<br />

menschlichen Lebens! — zu einer eigentlichen<br />

grosszügigen Bewegung geführt, denen die<br />

Behörden ihre volle Mithilfe verleihen. Der<br />

Gedanke einer schweizerischen Verkehrswoche<br />

scheint sich nun verwirklichen zu wollen.<br />

Wie wir erfahren, hat Herr Polizeikommissär<br />

Müller aus Bern an einer der letzten<br />

Sitzungen des Schweizerischen Städteverbandes<br />

diese Frage zur Diskussion gestellt<br />

Sein Vorschlag soll sehr günstig aufgenommen<br />

worden sein. Hoffen wir jedoch nicht,<br />

dass die Durchführung einer Verkehrswoche<br />

erst für ein Datum in Aussicht genommen<br />

wird, das in die Zeit nach der Annahme des<br />

neuen Verkehrsreglementes durch alle<br />

Schweizerstädte fällt. Da nicht weniger als<br />

63 Städte im Verbände sind, dürfte dies noch<br />

reichlich lange dauern. Den kommenden<br />

Herbst in Aussicht zu nehmen, wäre nicht<br />

verfrüht.<br />

:—'.<br />

Ein- und Ausreisezeiten für Automobile<br />

im Kanton Graubünden. Ab 1. Oktober <strong>1928</strong><br />

bis 30. April 1929 ist die Ein- und Ausfahrt<br />

aus dem Kanton Qraubünden nur von 7 Uhr<br />

morgens bis 21 Uhr gestattet. In dringenden<br />

Fällen kann die Kontrollstelle die Ein- und<br />

Ausreise auch während der Sperrzeit gestatten<br />

gegen Bezahlung einer Gebühr von zwei<br />

Franken. Das Passieren der Kontrollstellen<br />

an der Landesgrenze (schweizerisch-ausländischer<br />

Verkehr) richtet sich nach den Vorschriften<br />

über die Zoll- und Passkontrolle.<br />

Eine permanente AutomoblkontroUstelle<br />

im Kanton Schaff hausen. Ab 1. November<br />

wird ein ständiger und vollamtlicher Automobilexperte<br />

der Polizeidirektion beigegeben,<br />

der für die Abnahme und Kontrolle der<br />

Motorfahrzeuge verantwortlich ist. Es soll<br />

von diesem Zeitpunkt an den Vorschriften<br />

über Schalldämpfung ganz besondere Nachachtung<br />

verschafft werden, da die Behörde<br />

mit Recht eine strenge Innehaltung der diesbezüglichen<br />

Bestimmungen verlangt, um auf<br />

diese Weise den Nachtlärm der Fährzeuge<br />

möglichst einzudämmen. Von einem Nachtfahrverbot<br />

will glücklicherweise die Schaffjhauser<br />

Behörde absehen. Z.<br />

Der Schaffhauser Autobnsbetrieb rentiert<br />

Den Verhandlungen des Stadtrates ist zu entnehmen,<br />

dass die Betriebsrechnung für den<br />

Monat September des städtischen Autobusdienstes<br />

mit einem, wenn auch noch besehe'<br />

denen Einnahmenüberschuss von rund 400<br />

Franken abschliesst. Im Verlaufe des Monats<br />

wnrden insgesamt 35,600 Personen befördert.<br />

Wenn wir ans recht erinnern, verzeigte<br />

dagegen der frühere Strassenbahnbetrieb<br />

auf der nämlichen Linie Obertor-<br />

Breite ein ständiges Defizit, was auch den<br />

Anstoss gab, die Strassenbahn dort duroft<br />

den Omnibus zu ersetzen. Das Resultat<br />

scheint den Befürwortern des Omnibusses<br />

vollständig recht zu geben und mag anderweitige<br />

Stadtväter und treue Anhänger des-<br />

Trambetriebes zu neuem Nachdenken anregen.<br />

Z.<br />

Eint anhaltende Verkehrszunahme hat der Berner<br />

StadtauitcftniB zu verzeichnen. Das bann man<br />

dem Vespwaltangsberiohjt der industriellen Betriebe<br />

ifür 1927 enitoehmien. tfeber den opTosperierenden<br />

Amtoibusibetrie'b geben die nachstehenden wenigen<br />

Zahlen grasten Arafsdhi'uiss. Die BetTiebseinnahimein<br />

betragen Brand 545,000 (Frankem. Trotzdem 1926 die<br />

Könizerl&nie muir 4 Monate im Betrieb war. 1927<br />

alber das ganize Jahr, sind die Betriebsausgaben nw<br />

6400 Frankem höher als im Vorjahr und betragen<br />

mund 3


fjo 89 — <strong>1928</strong><br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

SPORTLICHES<br />

Sicherheitsmassnahmen in Monza. Mit der<br />

durch den bedauernswerten Unfall anlässlioh<br />

des letzten Grossen Preises von Europa auf<br />

dem Autodrom von Monza geschaffenen Situation<br />

hat sich nun auch die italienische Regierung<br />

befasst. Der Generalsekretär der<br />

italienischen faszistischen Partei, Turati, erklärte<br />

kürzlich dem Direktor des Automoibiil-<br />

Clubs von Italien, Castagnetto, dass die Austragung<br />

von Automobil- und Motorradrennen<br />

auf dem Autodrom von Monza auch für 1929<br />

und die folgenden Jahre vorgesehen werden<br />

dürfen, unter dem Vorbehalt allerdings, durch<br />

besondere Sicherheitsmassnahmen Unfällen<br />

inskünftig vorzubeugen. Einerseits müssen<br />

die eigentfliche Fahrbahn und speziell die<br />

Kurven derart ausgebaut und überhöht werden,<br />

dass sie auch den heute gesteigerten Geschwindigkeiten<br />

der modernen Rennvehikel<br />

zu genügen vermögen. Anderseits ist die<br />

Absperrung der Zuschauer derart vorzunehmen,<br />

dass sie nicht mehr durch einen aus<br />

der Fahrbahn herausgeschleuderten Rennwagen<br />

gefährdet werden können. Es sind zu<br />

diesem Zwecke besondere Hindernisse zu erstellen.<br />

Die mit der Untersuchung des Unfalles<br />

Materassi beauftragte Kommission wird<br />

zudem eine Reihe von Vorschlägen unterbreiten,<br />

wie die heute trotz ihres erst sechsjährigen<br />

Bestehens bereits veraltete Monza<br />

Rennbahn durch verschiedene Umbauten<br />

modernisiert und den heutigen hohen Geschwindigkeiten<br />

angepasst werden kann. Das<br />

Autodrom von Monza ist 1922 für Geschwindigkeiten<br />

von maximal 180 km gebaut worden.<br />

Nachdem nun das Geschwindigkeitsvermögen<br />

in den letzten Jahren auf den geraden<br />

Streoken auf 230 und 250 km gesteigert<br />

worden ist, dürfte eine Modernisierung<br />

der Anlage unvermeidlich sein, wenn inskünftig<br />

Unfälle vermieden werden sollen. Die<br />

Sportkommission der A.I.A.C.R. hat neulich<br />

beschlossen, den Grossen Preis von Europa<br />

des Jahres 1929 wieder an Italien zu vergeben,<br />

die Direktion der Monza-Rennbahn,<br />

resp. der hiefür zuständige Automobil-Club<br />

von Italien wird daher die notwendigen Umbauarbeiten<br />

sofort in Angriff nehmen müssen.<br />

nennen in der Hard. Ma lurtan Sist. -wie es eich<br />

iberauisgeistelt hat, die Meldung unseres Berichtensteuttercs<br />

zu bezeichnen, wonach dein Amalcar des<br />

Genfer Sarbach, der bekannt!! dlie taste Tageszeit<br />

fuhr, ein leger ausgelaufen sei. Dass der Wagen<br />

nicht ein besseres Tempo fuhr, war in WirMichikeit<br />

lediglich dem UimEitande mmisch


lieber die Sehschärfe der Automobilisten.<br />

Bis vor kurzem erachteten die hiesigen<br />

Äutomobübehörden eine Sehschärfe von 0,7<br />

auf jedem Auge für erforderlich. Einäugige<br />

wurden mit einer Sehschärfe von 1,0 unter<br />

gewissen Bedingungen ebenfalls als zulässig<br />

erkannt. Wo Verdacht auf verminderte Sehschärfe<br />

bestand, wurde der Kandidat dem<br />

Augenarzt zur Untersuchung und Begutachtung<br />

zugewiesen. Da nun aber keine präzisen<br />

.Vorschriften und Normen vorlagen, wurde<br />

die Begutachtung nach eigenem Ermessen<br />

und eigener Erfahrung vorgenommen; dies<br />

führte bisweilen zu verschiedenartiger Beurteilung<br />

des gleichen Falls, was naturgemäss<br />

den Automobilbehörden nicht die gewollte<br />

Abklärung brachte.<br />

Auf Ersuchen der kantonalen Polizeidirektion,<br />

so schreibt der Präsident der Sektion<br />

Bern des A. C. S., Herr Dr. Mende, im Cluborgan,<br />

unter den Berner Augenärzten eine<br />

Verständigung herbeizuführen und die Aufstellung<br />

von Normen zu erwirken, kamen<br />

diese im vergangenen Frühjahr zu einer Besprechung<br />

zusammen. Die sehr interessante<br />

und eingehende Diskussion führte zu der erstrebten<br />

Verständigung, indem Grundsätze<br />

aufgestellt werden konnten, nach welchen<br />

künftig die Begutachtung vorgenommen werden<br />

soll. Es zeigte sich dabei, dass es unrichtig<br />

ist, die Anforderung an die Sehschärfe<br />

zu hoch zu stellen, da diese allein nicht massgebend<br />

ist.<br />

Um sicher und unter den verschiedenartigsten<br />

Verhältnissen fahren zu können, gehören<br />

zu einer genügenden Sehschärfe auch rasches<br />

Auffassungsvermögen und kurze Reaktionszeit.<br />

Wo letztere Eigenschaften fehlen,<br />

mutzt auch das schärfste Auge nur wenig.<br />

Wer aber diese Eigenschaften in richtigem<br />

Masse besitzt, kann auch trotz verminderter<br />

Sehschärfe zum Automobillenker tauglich<br />

sein. Eine gut enwickelte Sehschärfe<br />

gestattet, in gewisser Distanz Objekte nicht<br />

nur in ihrer Form, sondern auch mit feinern<br />

Details zu erkennen. Dieses Erfassen von<br />

Einzelheiten im kleinen ist für den Fahrer<br />

nicht absolut notwendig, es genügt, wenn er<br />

aus ihrer Form die Natur der Gegenstände<br />

erkennen kann. Für die Richtigkeit dieser<br />

Annahme kann folgendes als Beweis aufgeführt<br />

werden. Der Kurzsichtige, der keine<br />

.Brille trägt, sieht in einer bestimmten Entfernung,<br />

die je nach dem Grad seiner Kurzsichtigkeit<br />

grösser oder kleiner ist, undeutlich<br />

und verschwommen, aber er vermag dennoch,<br />

solange sein Fehler nicht zu gross ist,<br />

Gegenstände und Personen sicher zu erkennen,<br />

weil sein Formensinn besser entwickelt<br />

ist, was ihm erlaubt, aus der Form das Wesen<br />

der Objekte zu erfassen. Ganz gleich verhält<br />

sich einer, der seit längerer Zeit aus<br />

irgendeinem Grunde eine verminderte Sehschärfe<br />

aufweist. Ihm fehlt wohl die Schärfe<br />

des Sehens, diese aber wird, immer vorausgesetzt,<br />

dass es sich nicht um einen zu grossen<br />

Fehler handelt, durch einen feiner ausgebildeten<br />

Formensinn ersetzt, der diejenige<br />

Orientierung ermöglicht, welche zum sichern<br />

Führen eines Automobils notwendig ist.<br />

Diese Ueberlegungen haben die Berner<br />

Augenärzte zu folgenden Schlüssen geführt:<br />

Die zum Führen eines Automobils erforderliche<br />

Sehschärfe soll auf beiden Augen addiert<br />

1,0 betragen; besitzt beispielsweise ein<br />

Auge die Sehschärfe von 0,8, so muss das<br />

andere 0,2, oder 0,7 und 0,3, 0,6 und 0,4 oder<br />

endlich jedes Auge 0,5 aufweisen.<br />

Diese Werte verstehen sich mit Korrektur,<br />

was besagen will, dass sie nicht von dem unbewaffneten<br />

Auge gefordert werden, sondern<br />

genügen, auch wenn sie nur durch das Tragen<br />

von Brillen erreicht werden. Nachdem<br />

heute niemand mehr ohne Windschutzscheibe<br />

fährt, darf der Brillenträger nicht als behindert<br />

oder gar minderwertig angesehen werden.<br />

Wenn nun die genannten Werte im allge^meinen<br />

als Minimalwerte angesehen werden<br />

müssen, so gibt es dennoch Grenzfälle, in denen<br />

unter gewissen Bedingungen Personen<br />

auch dann noch als tauglich erklärt werden<br />

können, wenn ihre Sehschärfe die genannten<br />

Werte nicht ganz erreicht.<br />

Bei diesen Ausnahmefällen ist vor allem<br />

die Ursache und die Dauer der verminderten<br />

Sehschärfe festzustellen. Die Ursache zu<br />

kennen, ist deshalb wichtig, weil z. B. bei<br />

Verminderung der Sehschärfe durch eine<br />

chronische Erkrankung im Laufe der Zeit<br />

eine weitere Verschlechterung eintreten<br />

kann, während bei einer durch einen akuten<br />

Prozess herbeigeführten Verminderung mit<br />

Sicherheit gesagt werden kann, ob die Sehschärfe<br />

stationär bleibt oder nicht. Die Dauer<br />

zu kennen ist deshalb wichtig, weil bei län-<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong><br />

gerem Bestehen einer verminderten Sehschärfe<br />

eine Anpassung eintritt, durch welche<br />

der Verlust zum Teil wenigstens wieder ausgeglichen<br />

wird. Ferner muss auch in besonderen<br />

Fällen das Gesichtsfeld, d. h. das Erkennungsvermögen<br />

der Objekte, geprüft werden,<br />

die ausserhalb des Fixierpunktes liegen.<br />

Es kommt vor, dass das Gesichtsfeld infolge<br />

krankhafter Veränderungen, die im Auge<br />

selbst liegen können oder im Gehirn zu suchen<br />

sind, Einschränkungen aufweist oder an<br />

gewissen Stellen ganz ausfällt. Solche Veränderungen<br />

behindern die Orientierung nach<br />

den Seiten, daher eignen sich Personen, die<br />

sonst eine gute zentrale Sehschärfe besitzen,<br />

die aber die genannten Fehler im Gesichtsfeld<br />

aufweisen, nicht als Automobillenker.<br />

Für den Einäugigen gilt folgender Grundsatz<br />

: Auch der Einäugige kann ohne Bedenken<br />

zum Fahren zugelassen werden, wenn<br />

seine Sehschärfe 1,0 beträgt und der Zustand<br />

der Einäugigkeit lange genug bestanden hat,<br />

um eine vollkommene Anpassung an diese<br />

neue Art des Sehens zu ermöglichen. Auch<br />

hier müssen Ursache und Dauer festgestellt<br />

werden und das Gesichtsfeld muss normale<br />

Grenzen aufweisen. Die Sehschärfe von 1,0<br />

soll aber auch für den Einäugigen nicht als<br />

absoluter Minimalwert gelten und unter gewissen<br />

Bedingungen kann eine Sehschärfe<br />

von 0,8 noch genügen. Der Begutachter soll<br />

in solchen Fällen ausser der peinlichst genauen<br />

Augenuntersuchung auch noch die<br />

übrigen Fähigkeiten und Charaktereigenschaften<br />

des Kandidaten berücksichtigen und der<br />

Experte soll sich durch verschärfte Fahrprüfung,<br />

eventuell auch bei Nacht, davon überzeugen,<br />

dass sicher gefahren wird.<br />

Gegen die Erteilung der Fahrbewilligung<br />

an Einäugige wurde geltend gemacht, dass<br />

der Ausfall eines Gesichtsfeldes zum Fahren<br />

untauglich mache. Dazu kann gesagt<br />

werden, dass der Einäugige diesen Ausfall<br />

durch eine schiefe Kopfhaltung, die er sich<br />

beinahe unbewusst angewöhnt hat, genügend<br />

kompensieren kann. Um die Beschränkung<br />

durch den Nasenrücken aufzuheben, wird der<br />

Kopf nach der blinden Seite hin gedreht;<br />

daraus resultiert eine leichte Zunahme des<br />

Gesichtsfeldes nach der Nase hin, welcher<br />

dann allerdings eine gleiche Abnahme nach<br />

der Seite hin entspricht. Trotzdem genügt<br />

erfahrungsgemäss dieser Gesichtswinkel, da<br />

eine Gefahr, die den Wagen unmittelbar von<br />

der Seite her bedroht, entweder automatisch<br />

eine Wendung des Kopfes nach dieser Seite<br />

hin bewirkt oder aber in einem derart stumpfen<br />

Winkel liegt, dass auch der Fahrer mit<br />

zwei normalen Gesichtsfeldern diese Gefahr<br />

zu spät wahrnimmt, um rechtzeitig Gegenmassregeln<br />

ergreifen zu können.<br />

Als weiteres Argument gegen den Einäugigen<br />

wird die Hilflosigkeit bei Eindringen eines<br />

Fremdkörpers während der Fahrt genannt.<br />

Dagegen ist zu sagen, dass erfahrungsgemäss<br />

das Eindringen von Fremdkörpern<br />

äusserst selten ist, geschieht es aber,<br />

so handelt es sich im allgemeinen um Staub<br />

oder kleine Insekten, und da gelingt es immer,<br />

das Auge solange offen zu halten, bis<br />

der Wagen zum Stehen gebracht werden<br />

kann. Ist es unmöglich, an Ort und Stelle<br />

den Fremdkörper zu entfernen, so wird eben<br />

die Weiterfahrt bis zur Befreiung von dem<br />

Störer aufgegeben. Auch derjenige, welcher<br />

zwei gute Augen hat, befindet sich in ziemlich<br />

hilflosem Zustand, wenn ihm durch den<br />

Schmerz, den ein eingedrungener Fremdkörper<br />

verursacht, ein Auge geschlossen wird.<br />

Da er, plötzlich zum Einäugigen geworden,<br />

in diesem ungewohnten Zustand die Fähigkeit,<br />

Distanzen abzuschätzen, verloren hat,<br />

ist es auch ihm nicht möglich, ohne grosses<br />

Risiko weiterzufahren.<br />

Das Tragen einer dicht abschliessenden<br />

Schutzbrille zu empfehlen oder gar obligatorisch<br />

zu machen, ist unnötig, wenn nicht<br />

falsch. Die Schutzbrille schränkt das Gesichtsfeld<br />

ein und dadurch wird, der Nutzen,<br />

den sie dem Einäugigen bringen könnte, illusorisch.<br />

Das Ergebnis der Besprechung der Berner<br />

Augenärzte wurde der kantonalen Polizeidirektion<br />

bekanntgegeben und die aufgestellten<br />

Grundsätze wurden von ihr als annehmbar<br />

erkannt. Damit ist ein erster Schritt getan<br />

zur Abklärung einer Frage, in welcher<br />

bis fetzt bei uns eine einheitliche Beurteilung<br />

unmöglich war. Das nächste Ziel wäre<br />

nun, diesen Grundsätzen für das ganze Gebiet<br />

der Schweiz Geltung zu verschaffen.<br />

Deshalb wurde die Frage der Gesellschaft<br />

schweizerischer Augenärzte unterbreitet und<br />

diese hat anlässlich ihrer letzten Tagung<br />

eine Kommission zu weiterem Studium und<br />

Berichterstattung ernannt. Um irrtümlichen<br />

Ansichten entgegenzutreten, sei hier hervorgehoben,<br />

dass mit der Aufstellung von einheitlichen<br />

Normen nicht lediglich die Schaffung<br />

neuer Polizeiverordnungen bezweckt<br />

wird. Sie sollen vorerst aufgestellt werden<br />

als Wegleitung für diejenigen Augenärzte,<br />

welche in den Fall kommen, im Auftrag der<br />

Automobilbehörden Gutachten abzugeben. Allerdings<br />

erscheint es wünschenswert, dass<br />

die Grundsätze mit der Zeit von allen Automobilbehörden<br />

der Schweiz gutgeheissen<br />

werden. Es wäre dies sicherlich im Interesse<br />

der allgemeinen Verkehrssicherheit.<br />

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mw<br />

- <strong>1928</strong><br />

Ausbau und Finanzierung des<br />

st. gallischen Strassennetzes.<br />

Herr Kantonsrat Weyermann - Tobler<br />

reichte im Frühjahr im Kantonsrat eine Motion<br />

ein, in welcher er, zusammen mit weiteren<br />

Motionären, den Regierungsrat ersuchte,<br />

Bericht und Antrag zu stellen über<br />

ein generelles Programm betr. Verbesserung<br />

des kantonalen Strassennetzes. Kürzlich gab<br />

nun der Regierungsrat über diese Frage Aufschluss,<br />

wobei er sich hauptsächlich auf ein<br />

vom Kantonsingenieur ausgearbeitetes Gutachten<br />

stützte. Dieses gibt interessante Daten<br />

über die bisherige und kommende Tätigkeit<br />

des kantonalen Strassendepartementes<br />

und zeigt von einer erfreulichen Weitsicht<br />

und grossem Verständnis für die Bedürfnisse<br />

des motorisierten Verkehrs.<br />

Die Verkehrszunahme auf den St. Galler<br />

Staatstsrassen war in den Nachkriegszeiten<br />

eine enorme und betrug von 1919 bis 1927<br />

insgesamt 377 Prozent. In diese Zeit fallen<br />

auch die vermehrten Aufwendungen für Strassen,<br />

da, mit Ausnahme von zwei Strassenstücken,<br />

bis nach Kriegsende keine Strassen<br />

eine Oberflächenbehandlung mit Teer oder<br />

anderen Bindemitteln erfahren hatten. In der<br />

Zeit zwischen 1918 und 1927 wurden von den<br />

500 km Staatsstrassen total 106 km mit<br />

künstlichen Belägen versehen, worunter 27,4<br />

Kilometer mit Kleinsteinpflästerung. Diese<br />

Verbesserungen, inklusive der durchgeführten<br />

Brückenverstärkungen, beanspructen 7,1<br />

Millionen Franken an Ausgaben. Die im<br />

gleichen Zeitraum erhobenen Automobiltaxen<br />

warfen die schöne Summe von 4,9 Millionen<br />

Franken ab, die vom Kanton glücklicherweise<br />

im ganzen Umfange für den Strassenbau<br />

verwendet wurden. Die Differenz von 2,2<br />

Millionen Franken fiel keineswegs aussehliesslich<br />

dem Kanton auf Rechnung des allgemeinen<br />

Budgets zur Last. Ein Teil der Strassenausbauten<br />

konnten als Notstandsarbeiten<br />

ausgeführt werden und wurden vom Bund<br />

entsprechend subventioniert. Dazu kamen<br />

noch Beiträge von Gemeinden, was zusammen<br />

wiederum 1,9 Millionen Franken ergibt,<br />

wovon allerdings 700,000 Franken," die in<br />

Form eines ausserordentlichen Kredites im<br />

Jahre 1923 votiert wurden, zu verzinsen und<br />

zu amortisieren sind. Es bleibt aber immerhin<br />

die Tatsache bestehen, dass von den gesamten<br />

Ausgaben ganze 69 Prozent ausschliesslich<br />

von den Automobilisten in Form<br />

der kantonalen Steuer aufgebracht wurden,<br />

ein Moment, das sich alle diejenigen wohl vor<br />

Augen halten dürfen, welche immer von einer<br />

übermässigen Belastung der allgemeinen<br />

Staatsfinanzen zufolge der Aufwendungen<br />

für Strassen, fabulieren.<br />

Nun verbleiben aber trotz diesen Anstrengungen<br />

immer noch beinahe 400 km an Strassen,<br />

deren Oberflächenzustand zum Teil sehr<br />

viel zu wünschen übrig! lässt. Der regierungsrätliche<br />

Bericht ist nun erfreulicherweise<br />

der Ansicht, der Zustand dieser Strassen<br />

sei derart, dass man mit der Verbesserung<br />

des Strassennetzes rascher vorwärts<br />

kommen müsse, damit sich der Verkehr auf<br />

den Staatsstrassen ungehemmt entwickeln<br />

kann und die- Strassenanwohner von der lästigen<br />

Staubplage befreit werden können.<br />

Natürlich benötigen die weniger stark frequentierten<br />

Strassen nicht gerade dringlich<br />

einen künstlichen Belag. Dagegen sollen nach<br />

der Auffassung des Kantonsingenieurs 193<br />

Kilometer Strassennetz, zufolge ihrer Bedeutung<br />

für den Verkehr, unbedingt in den nächsten<br />

Jahren verbessert werden, «wenn,> so<br />

fährt der Bericht weiter, «wir unseren Verkehr<br />

und damit die ganze Volkswirtschaft<br />

nicht grossem Schaden aussetzen wollen».<br />

Dieses Bauprogramm für die zweite Etappe<br />

sollte in spätestens acht Jahren gänzlich<br />

durchgführt sein. Die Kosten dieser Arbeiten<br />

werden bei einer devisierten Ausgabe von<br />

Fr. 63,000 pro Kilometer für die vorgesehenen<br />

193 km Strassenlänge auf rund 12 Millionen<br />

Franken zu stehen kommen.<br />

Der Unterhalt des in Stand gestellten Netzes<br />

würde weiterhin von der allgemeinen<br />

Staatskasse übernommen, zu welchem Zwecke<br />

vom Staate in den letzten Jahren jeweilen<br />

950.000 fr. zur Verfügung gestellt wurden,<br />

mit welchem Betrage auch weiterhin gerechnet<br />

werden muss.<br />

Erwähnung verdienen auch die Ausführungen<br />

betr. (der Notwendigkeit der besseren<br />

Traceführung und Nivellierung der Strassen.<br />

Der Bericht stellt fest, dass die Strassenzüge<br />

vielfach auoh in .Bezug auf Richtungs-<br />

und Steigungsverhältnisse den heutigen<br />

Anforderungen des Verkehrs nicht mehr<br />

genügen. Wenngleich auch vom Bau eigentlicher<br />

Autostrassen, wie sie Italien z.B.kennt,<br />

abgesehen werden soll, so müssen doch die<br />

Durchgangsstrassen dem modernen Verkehr<br />

angepasst werden. Damit wird der Verkehr<br />

und die Ansiedlung neuer Industrien erleichtert<br />

und es besteht keine Gefahr, vom internationalen<br />

Durchgangsverkehr abgeschnitten<br />

zu werden. Um dies zu erreichen will der<br />

Kantonsingenieur bestehende Verkehrshindernisse<br />

beseitigen. «Als solche sind zu betrachten<br />

die Ortschaften, wo die Automobile<br />

in ihrer Geschwindigkeit gehemmt sind, ferner<br />

die scharfen Kurven und ihre starken<br />

Steigungen.» Es wird ferner besonders darauf<br />

verwiesen, wie wichtig der Ausbau der<br />

Kurven sei. Wenn man nämlich vom Automobilist<br />

verlange, dass er strikte rechts<br />

fahre, dann soll man ihm auch die Möglichkeit<br />

geben, in den Kurven wirklich rechts<br />

halten zu können. Deshalb müssen die Kurven<br />

eine einseitige Querneigung aufweisen.<br />

Es wurden genaue Berechnungen angestellt,<br />

um festzustellen, welche Querneigung<br />

den Strassen in den verschiedenen Kurvenradien<br />

gegeben werden muss, damit ein<br />

Auto bei normalem Wetter und mit Geschwindigkeiten<br />

von 30 bis 60 km durchfahren<br />

kann. (Bei einem Radius von 100 m<br />

muss darnach die Querneigung vier Prozent<br />

betragen, während bei einem Radius von<br />

300 m die Fahrbahn mit einem normalen<br />

Querprofil ohne Querneigung ausgebaut werden<br />

kann.) Zudem soll die Querneigung überhaupt<br />

• sorgfältig geprüft werden, da bei allzustark<br />

gewölbter Strasse das Fahren unsicher<br />

wird und der Wagenlenker deshalb immer<br />

die Strassenmitte, anstatt die rechte<br />

Seite einhält. Wenn irgendmöglich sollen<br />

auch Ortsumgehungsstrassen angelegt werden,<br />

um den Ortsverkehr vom Durchgangsverkehr<br />

trennen zu können.<br />

Das Problem der Finanzierung ist nun<br />

folgendes: Um die beinahe 200 km verbesserungsbedürftiger<br />

Strassen im Zeiträume von<br />

acht Jahren ausbauen zu können, benötigt das<br />

Departement jährlich 1,5 Millionen Franken.<br />

Dazu kommen pro Jahr noch etwa weitere<br />

500,000 Franken für Korrektion und Neubau<br />

von Strassen, was enen Jahresbedarf von<br />

zwei Millionen ergibt. Diese Mittel können<br />

und sollen nicht einfach in die laufende Rechnung<br />

eingestellt werden. Es müssen deshalb,<br />

wie bisher, vorab die Einnahmen aus den<br />

Autosteuern bereitgestellt werden. Ferner<br />

sollen auch die Fahrradtaxen diesem Zwecke<br />

dienstbar gemacht werden. Diese beiden<br />

Einnahmequellen ergaben für das Jahr 1927<br />

beispielsweise netto 959,500 Franken. Sie<br />

werden dieses Jahr rund eine Million abwerfen<br />

und voraussichtlich in den kommenden<br />

Jahren ansteigen auf 1% Million. Als<br />

sehr willkommen ist der Anteil am Benzinzollertrag<br />

zu bezeichnen, der dem Kanton<br />

St. Gallen für die Zeit von 1925 bis und mit<br />

<strong>1928</strong> zwischen sieben- und achthunderttau-<br />

•send Franken eintragen dürfte. Zukünftig<br />

würde der Anteil, bei einer den Kantonen zur^<br />

Verfügung gestellten Summe von fünf Millionen<br />

Franken etwa 280,000 Franken aus^<br />

machen. Aus all den eben erwähnten Einnahmen<br />

gehen dem Kanton pro 1929 total<br />

zwei Millionen, in den folgenden Jahren 1,5?<br />

Millionen Franken zu. Es müssen also jährlich<br />

weitere 500,000 Franken beschafft wer-j<br />

den. Die Motionäre beantragen nun die Aufnahme<br />

einer Anleihe, die aber vom Regier<br />

rungsrat nicht befürwortet werden kann*,<br />

weil bei einer derartigen Beschaffung derj<br />

Gelder grössere Beträge auf Jahre hinaus<br />

brach liegen würden.<br />

Der Regierungrat beantrgt deshalb, es<br />

seien die Mittel, soweit sie nicht durch die*<br />

Erträgnisse von Automobil- und Fahrrad-*<br />

taxen, sowie den Benzinzollateil aufge-*<br />

bracht werden, von Fall zu Fall durch Gross-*<br />

ratsbeschluss zu Lasten der ordentlichen<br />

Staatsrechnung zu beschaffen. i<br />

Bezüglich der Erstellung neuer Strassenzüge<br />

wird im Berichte noch folgendes ausgeführt:<br />

«Für den grossen Verkehr von aus-*<br />

wärts ist die Verkehrsrichtung' Ost-West<br />

über St. Gallen, d. h. St. Margrethen-Ror-i<br />

schach-St. Gallen-Gossau-Wil, die wichtigste.<br />

Es gilt nun vor allem die Verbindung?<br />

zwischen Gossau und Wil auszubauen, wobe|<br />

von den beiden bestehenden Routen wie-i<br />

derum derjenigen über Oberbüren der Vor-i<br />

zug gegeben wird. Die Strasse über Flawil<br />

weist nämlich nach der behördlichen Auffassung<br />

einen derart grossen Lokalverkehr in--<br />

nerhalb der einzelnen Ortschaften auf, dass<br />

es wünschenswert und verkehrstechnischi<br />

richtiger ist, wenn der Durchgangsverkehr^<br />

auf die Route Oberbühren verwiesen wird.<br />

Die neue Strasse wird die Ortschaften Nie--<br />

derwil, Oberbüren und Sonnenthal nicht<br />

mehr durchschneiden, sondern nur noch berühren.<br />

Das Maximalgefälle beträgt nur<br />

sechs Prozent, da die Stiche bei Oberbüreni<br />

und Brübach beseitigt werden. Die Kosten!<br />

dieser Strasse, die eine durchgehende Breite;<br />

der Fahrbahn von 6,50 m bis 7,90 m aufwei-*<br />

sen wird, sind mit zwei Millionen Frankens<br />

devisiert, wobei noch beizufügen ist, dass der<br />

Ausbau der Route über Flawil teurer zu stehen<br />

käme. *<br />

Es ist kaum anzunehmen, "dass das sorgfältig<br />

vorbereitete Programm für den wei- 1<br />

teren Ausbau der St. Galler Staatsstrassert!<br />

einer wesentlichen Opposition im Rate begegnet<br />

und darf man sich freuen, wenn dessen<br />

Verwirklichung möglichst rasch in Angriff<br />

genommen wird. b.<br />

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II


6 AUTOMOBIL-REVUE<br />

<strong>1928</strong> - No 89<br />

Ein sogenanntes<br />

"billiges" Schmieröl<br />

verursacht grosse Ausgaben !<br />

Oft veranlasst der Preisunterschied veascliedener<br />

Schnrierolmarken die Automobilisten zu einer falschen<br />

und trügerischen Ersparnis. Der kluge und richtig urteilende<br />

Automobilist weiss, dass eine mangelhafte Schmierung<br />

eine ganze Reihe unnötiger Ausgaben verursacht<br />

und die wenigen am Schmieröl ersparten Franken zu den<br />

durch schlechte Schmierung verursachten Reparaturkosten<br />

m gar keinem Verhältnis stehen. '<br />

Deshalb *mmmßm alle klugen Automobilisten<br />

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^1^89<br />

II. Blatt<br />

BERN, 23. Oktober <strong>1928</strong><br />

N°89<br />

II. Blatt<br />

BERN, 23. Oktober <strong>1928</strong><br />

(Wer richtig schalten gelernt hat, versteht<br />

*3ie Motorkraft zweckmässig auszunützen.<br />

,Wer ohne Stösse und dhne allzulanges Schleifen<br />

einkuppeln kann, wird sich den Schaltivorgang<br />

bald zu eigen gemacht haben. Beim<br />

Einkuppeln liegt aber bei vielen Autofahrern<br />

•die Schwierigkeit des Schaltvorganges, die<br />

»sie jahrelang nie zu beseitigen imstande sind.<br />

Technische Neuheiten<br />

Die automatische Kuppelung kommt<br />

Verschiedene Autokonstrukteure versuchten<br />

zuerst die Schwierigkeiten durch Hilfsivorrichtungen<br />

zu bannen, die den Kupplungsivorgang<br />

besonders weich gestalten sollten,<br />

indem sie denselben vermittelst der Zentrifugalkraft<br />

dem Tourenzahlenbereich des Motors<br />

anpassten. Damit erreichten sie ein weiches<br />

Kuppeln, nicht aber die Ausschaltung der<br />

Kupplumgsbetätigung durch den Fahrer selbst.<br />

Unter der Devise: Fort mit dem Kupplungspedal,<br />

gelang es einem deutschen Erfinder,<br />

eine vollständig automatische Kupplung zu<br />

konstruieren. Die Saugkraft des Motors wird<br />

dabei zum Ein- und Auskuppeln benützt. Mit<br />

dem Gashebel steht ein Drehschieber in Verbindung,<br />

welcher die Wirkung des Saugdruckes<br />

auf den Saugzylinder reguliert. Der<br />

Kollben im Saugzylinder rückt die Kupplung<br />

ein und aus. Von der Saugleitumg des Motors<br />

zweigt eine Nebenleitung zum Drehschieber,<br />

einem trommeiförmigen Körper, ab, bei dem<br />

mehr als 200 Bogengrade ausgefräst sind. Das<br />

Kugelrückschlagventil der Saugluftnebewleitung<br />

verhindert beim Aufhören der Saugwirkung<br />

das Eindringen von Brennstoffgemisch<br />

in den Zylinder. Eine Saugleitung führt vom<br />

Gehäuse des Drehschiebers zum Saugzylinder,<br />

und eine Aussenluftleitung, deren Durchlassquerschnitt<br />

durch eine Schraube verändert<br />

werden kann, führt die Aussenluft zu.<br />

Die Kupplung ist bei stillstehendem Motor<br />

{vollständig eingerückt. In der Ruhestellung<br />

des Gaspedals ist die Saugleitung mit dem<br />

Saugzylinder verbunden. Durch das Anwerfen<br />

des Motors verursacht der Unterdruck in<br />

der SaugMtung das Eindringen des Kolbens<br />

in das Innere des Saugzylinders. Mit der Zugstange<br />

des Kolbens wird dann die Kupplung<br />

ausgerückt. Beschleunigt man nun den Motor,<br />

indem man langsam auf das Gaspedal<br />

drückt, wird durch den Drehschieber die Saugluftnebenleitung<br />

verschlossen und die Lufteinlassleitung<br />

geöffnet. Der Unterdruck im Innern<br />

des Saugzylinders wird wieder auf atmosphärischen<br />

Druck gebracht, wobei die<br />

Kupplungsfeder den Kolben nachzieht und die<br />

Kupplung einrückt. Der Drehschieber ist derart<br />

mit dem Gaspedal verbunden, dass die<br />

Kupplung auch bei vollständig gedrosselter<br />

Vergaserstellung eingerückt bleibt und der<br />

Schema der automatischen Kuppelung: 1 Motor, 2 Vergaser,<br />

3 Einlassleitung, 4 Saugluftnebenleitung mit Rückschlagventil, 5 Gaspedal,<br />

6 Kupplungspedal, 7 Kupplung, 8 Kolben des Saugzylinders, 9 Saugzylinder,<br />

Motor auch zum Bremsen benützt werden<br />

kann. Die Kupplung wird durch die Einschaltung<br />

eines Saugzylinders und eines<br />

Drehschiebers durch den Gashebel allein bedient.<br />

Das Kupplungspedal fällt somit weg.<br />

Von einer vollkommenen Kupplung verlangt<br />

man elastisches Funktionieren und ein<br />

verhältnismässig schnelles Einkuppeln. Da<br />

der Anpressungsdruck der. Kupplungsfeder,<br />

die noch den Kolben des Saugzylinders mitziehen<br />

muss, verhältnismässig kräftig gehalten<br />

werden muss. ist eine weitere Vorrichtung<br />

zur Dämpfung der Wirkung der Kupplungsfeder<br />

notwendig: Zwei Dämpfungszylinder<br />

mit Klappenventilen, deren Zugstangen<br />

durch einen Querbalken, welcher mit der Zugstange<br />

des Saugzylinders fest verkeilt ist.<br />

Die beiden Dämpfungszylinder besitzen an<br />

ihren Zugstangen je eine Spiralfeder, die sich<br />

auf der einen Seite auf eine Schraubenmutter,<br />

auf der andern Seite auf den Querbalken der<br />

drei Zugstangen aufstützen. Der Druck der<br />

beiden Federn lässt sich durch die Schraubenmutter<br />

regeln.<br />

Die Kupplung ist vollständig ausgerückt,<br />

wenn der Kolben ganz im Innern des Saugzylinders<br />

eingestossen ist. Gelangt nun der<br />

Saugzylinder unter atmosphärischen Druck,<br />

wird der Kolben durch den Druck der Kupplungsfeder<br />

aus dem Kopf des Saugzylinders<br />

herausgezogen. Der Querbalken übt nun<br />

im gleichen Moment einen Druck auf die beiden<br />

Pufferfedern an den Zugstangen der<br />

Dämpfungszylinder. Hat dieser Druck eine<br />

gewisse Höhe erreicht, werden die Zugstangen<br />

und mit ihnen die Dämpfungskolben zurückgezogen.<br />

Der Widerstand der Kolben in<br />

den beiden Dämpfungszylindern ist grösser<br />

18^ 10<br />

iÄ<br />

4.QA51<br />

| als der Widerstand der beiden Pufferfedern.<br />

Die beiden Pufferfedern speichern vorübergehend<br />

einen Teil der Zugkraft der Pufferfeder<br />

auf. Der Anpressungsdruck wird durch<br />

den Widerstand der Pufferfeder so lange vermindert,<br />

bis der Widerstand der unter der<br />

Einwirkung der Pufferfeder stehenden Dämpfungskolbem<br />

gleich Null ist. Damit wird ein<br />

elastisches Kuppeln erreicht.<br />

2. £<br />

j.rr.i.i<br />

Dämpfungsvorrichtung der automatischen Kupplung:<br />

1 Querbalken, 2 Zugstange, mit der Kupplungsgabel<br />

verbunden, 3 Nachstellmutter, 4 Dämpfungsfeder, 5<br />

Klappenventil, 6 Saugzylinder, 7 Dämpfungszylinder.<br />

Der Vorteil der automatischen Kupplung<br />

liegt im Wegfallen der Fusspedals und damit<br />

im Wegfallen der Betätigung der Kupplung<br />

durch den Fahrer. Das Auskuppeln wird, sowohl<br />

beim Aufwärtsschalten als beim Abwärtsschalten<br />

ebenso wirksam durchgeführt<br />

wie bei Betätigung durch den Fuss. wlt.<br />

Technische Beratungsstellen für Automobilisten.<br />

Der Automobil-Club von Deutschland<br />

hat seinem Zentralsekretariat neuestens<br />

eine technische Beratungsstelle angegliedert,<br />

deren Leitung einem Dipl. Ingenieur aus dem<br />

Automobilfach übertragen wurde. Ebenso<br />

werden die Bezirksgesellschaften sukzessive<br />

durch ähnliche Beratungsstellen ergänzt, denen<br />

jeweilen Fachingenieure, die von Industrie<br />

und Handel völlig unabhängig sind, vorstehen<br />

sollen. Auf diese Weise ist den Mitgliedern<br />

des Reichsverbandes Gelegenheit<br />

geboten, sich von neutraler Seite über alle<br />

Fragen technischer Art orientieren zu lassen.<br />

Z.<br />

Das Schimpfen mit dem Verkehrspolizisten<br />

gehört zu den schwersten Verkehrsstörungen.<br />

Die Strasse ist für den unachtsamen Fussganger<br />

feindliches Gebiet.<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE<br />

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Nachträgliches zum Pariser Salon. Trotz der<br />

grössten Aufmerksamkeit hat sich der boshafte<br />

Setzerkobold in der grossen Eile doch in<br />

einer der vielen Standbesprechungen einzunisten<br />

vermocht. Wenn bei der Notiz über<br />

Chandlerwagenvom Royal-Eight mit einem<br />

6-Zylindermotor in Linie v^cl«saal<br />

Frage 2936. Ducoanstrich. Ich beabsichtige<br />

meinen Wagen, der noch, den IF^rükanstiion ihat,<br />

mit dem Duco-Verfahren spritzen zu lassen. Wer<br />

kann mir nun sagen, wie sich der Ducoanstrich bewährt?<br />

Wo kann mein Wagen mit dem garantiert<br />

echten Duco-Spritzverfahren behandelt werden? Ich<br />

,wohne im Berner Oberland und wünsche den Wagen<br />

nicht allzuweit wegzugeben. Welches sind die Mehrausfagen<br />

gegenüber dem gewöhnlichen Anstrich?<br />

W. L. in M.<br />

Frage 2937. Kosten eines 8-PS-Wagens. Ist es<br />

möglich, mit einer Zulage von Fr. 175.— pro Monat<br />

die Unkosten eines 8-PS-Autos zu decken? Das<br />

Auto muss damit amortisiert werden; ferner müssen<br />

die Garagemiete, die Steuern und Versicherungen,<br />

Benzin, Oel, Pneus und allfällige Reparaturen, sowie<br />

die Einreisegebühren in verschiedene Kantone<br />

der Ursdiweäz bezahlt werden. Es wäre erfreulich,<br />

die Aeiutsserang von Aiit0faeh!männern oder Autobesii'tzeirn<br />

zu hören. H. B. in L.<br />

Frage 2938. Fern-Thertnometer. Wie wirken die<br />

an den meisten amerükanißiohen Wagen jet&t anzutreffenden<br />

Fern-Tihenmometer, die auf dem InstTUmentenbirett<br />

die Temperatur des Kühlwassers angeben?<br />

A. S. in B.<br />

Antwort: Das Instrument, das die Temperatur,<br />

am Inistmmesntenbrett amgübt, ist in Wirklichkeit<br />

ein feines Manometer (Driudk-Messrnstmament).<br />

Dieses Manometer ist doireih eine dünne (KjupfexTohirleitung<br />

mdt einem' in die Zylindeiriwand eingesch


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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> —KT» 89<br />

Die untenstehende Tabelle zeigt uns den konstanten Fortschritt des internationalen Autotourismus im Laufe der letzten Monate, verglichen mit den entsprechenden<br />

Monaten der Vorjahre.<br />

Monat Prov.<br />

Panavant Triptyk Total<br />

Karte<br />

Januar . .<br />

Februar . . . . . . . .<br />

März . . . . . . . . .<br />

April . . . . . . . . .<br />

Mai<br />

Juni.<br />

Juli<br />

August . . . . . . . .<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember .<br />

Total<br />

Total Ende September<br />

209<br />

213<br />

332<br />

585<br />

715<br />

1402<br />

2894<br />

4879<br />

3019<br />

1041<br />

583<br />

305<br />

16177<br />

14248<br />

1925<br />

145<br />

136<br />

252<br />

515<br />

539<br />

616<br />

781<br />

816<br />

621<br />

288<br />

224<br />

192<br />

5125<br />

4421<br />

133<br />

122<br />

267<br />

740<br />

1015<br />

1473<br />

3026<br />

4607<br />

2435<br />

767<br />

334<br />

159<br />

15078<br />

13818<br />

Der Aufstieg des<br />

487<br />

471<br />

851<br />

1840<br />

2269<br />

3491<br />

6701<br />

10302<br />

6075<br />

2096<br />

1141<br />

656<br />

36380<br />

32487<br />

Total auf<br />

EndeMonat<br />

487<br />

958<br />

1809<br />

3649<br />

5918<br />

9409<br />

16110<br />

26412<br />

32487<br />

34583<br />

35724<br />

36380<br />

Karte<br />

305<br />

434<br />

575<br />

1360<br />

1704<br />

1958<br />

4024<br />

7117<br />

4676<br />

1698<br />

1138<br />

727<br />

25716<br />

22153<br />

In die Schweiz eingefahrene Tourenwagen:<br />

Patsavant<br />

188<br />

227<br />

246<br />

538<br />

553<br />

637<br />

677<br />

713<br />

559<br />

359<br />

255<br />

208<br />

5160<br />

4338<br />

1926<br />

Total tut Prov.<br />

Triptyk Total EndeMonat Karte Pattavant<br />

137<br />

220<br />

438<br />

1064<br />

1492<br />

1899<br />

3887<br />

5296<br />

3106<br />

972<br />

392<br />

268<br />

19171<br />

17539<br />

630<br />

881<br />

1259<br />

2962<br />

3749<br />

4494<br />

8588<br />

13126<br />

8341<br />

3029<br />

1785<br />

1203<br />

50047<br />

44030<br />

^A.xxtotoxxi'isixxxis<br />

630<br />

1511<br />

2770<br />

5732<br />

9481<br />

13975-<br />

22536<br />

35689<br />

44030<br />

47059<br />

48844<br />

50047<br />

473<br />

546<br />

974<br />

2425<br />

2638<br />

5040<br />

7409<br />

12936<br />

6937<br />

2961<br />

1966<br />

1123<br />

45428<br />

39378<br />

175<br />

218<br />

271<br />

356<br />

609<br />

525<br />

767<br />

556<br />

469<br />

385<br />

848<br />

535<br />

5714<br />

3946<br />

1927<br />

Total auf Pro».<br />

Triptyk Total EndeMonat Karte "jHtA'llitl<br />

206<br />

256<br />

608<br />

1373<br />

1671<br />

2913<br />

5487<br />

7812<br />

4412<br />

1859<br />

717<br />

448<br />

27762<br />

24738<br />

854<br />

1020<br />

1853<br />

4154<br />

4918<br />

8478<br />

13663<br />

21304<br />

11818<br />

5205<br />

3531<br />

2106<br />

78904<br />

68062<br />

854<br />

1874<br />

3727<br />

7881<br />

12799<br />

21277<br />

34940<br />

56244<br />

68062<br />

73267<br />

76798<br />

78904<br />

959<br />

1154<br />

1801<br />

3337<br />

3882<br />

5379<br />

9463<br />

15157<br />

305<br />

280<br />

270<br />

554<br />

523<br />

529<br />

887<br />

615<br />

<strong>1928</strong><br />

Triptyk<br />

379<br />

486<br />

950<br />

2811<br />

2891<br />

4181<br />

8150<br />

11117<br />

Total<br />

1643<br />

1920<br />

3021<br />

6702<br />

7296<br />

10089<br />

18500<br />

26889<br />

50359 4410 37170 91939<br />

Total auf<br />

EndeMonaf<br />

1643<br />

3563<br />

6584<br />

13286<br />

20582<br />

30671<br />

49171<br />

76060<br />

Tourismus. Im Monat September <strong>1928</strong> er-regeben sich, verglichen mit dem gleichen Mo-<br />

aufgeteilt, dass neben jeder Boxe ein beque-<br />

Logis gewähren. Das Gebäude ist so<br />

nat im Vorjahre, folgende Zahlen für Automobil©<br />

mit ausländischer Polizeinummer, Wird. Daneben ist ein geräumiges Ersatzteilmer<br />

Schlafraum für den Fahrer eingerichtet<br />

welche unser Land besucht haben:<br />

lager, modern eingerichtete Reparaturwerkstatt<br />

und Waschanlage vorgesehen. Nach den<br />

<strong>1928</strong> 1927<br />

Mit provisorischer Eintrittskarte 9227 6937<br />

vorläufigen Berechnungen werden sich die<br />

Mit Passavants 447 469<br />

Mit Triptyks oder Carnet depassage 6205 4412 Logierkosten für Mann und Wagen pro Nacht<br />

Total 15 879 11818<br />

auf rund 50 Tschechenkronen (ca. Fr. 7.50)<br />

stellen. Z.<br />

Das grossstädtiscfoe Autohotel. In Prag<br />

soll demnächst der Bau eines Autohotels in<br />

Angriff genommen werden, dessen Errichtung<br />

von einem ausländischen Automobilkonzern<br />

finanziert werden wird. Der Bau soll<br />

für etwa 250 Autos Unterkunft bieten, daneben<br />

aber,., auch den dazugehörigen Chauffeu-<br />

Reklame-Wettbewerb des Genfer Salons. Das<br />

Komitee des AiutomoMiLsakras 1929 schreibt einen<br />

Pliakatwetitfcewerb aus, der allen in der Schweiz ansässigen<br />

Künstlern und im Ajuislande tätigen Schweizer<br />

Künstlern offen steht. Die Preisrichter verfügen<br />

über eine Summe von Fr. 2600.—. Die nähe-,<br />

ren Bedingungeoi sind dutroh das Sekretariat des<br />

.Automobilsaikyn», Pilace du Lac 1, Genf, zu beziehen.<br />

Wer hilft?<br />

Unsere Automobilisten haben vielleicht vom Unglücke<br />

gelesen, das sich vor einigen Wochen in<br />

Meiringen zugetragen hat. Das Schicksal hat dabei<br />

einen Mann getroffen, der es verdient, dass ihm<br />

weitergeholfen werde. Herr Fritz Lehmann. Reichenbach<br />

bei Meiringen, fuhr mit seinem Automobil,<br />

das er sich aus den letzten Mitteln seiner Barschaft<br />

zur Gründung eines eigenen Geschäftes gekauft<br />

hatte, mit Lebensmitteln auf den Markt nach Meiringen.<br />

Da am genannten Tage an diesem Markte<br />

nicht viel zu verdienen war, wollte Lehmann sein<br />

Einkommen durch Personenfahrten erhöhen. Der<br />

Tag war regnerisch, und die Leute benutzten gerne<br />

die Gelegenheit, in gedecktem Wagen nach Hause<br />

zu fahren. Nachdem Lehmann zweimal die Route<br />

nach Wyler bei Innertkirchen zurückgelegt hatte,<br />

verlangten einige Bauern, dass er sie nach Nessenthal<br />

im Gadmental fahre. Da das schmale Strässchen<br />

bei Regenwetter sehr gefährlich zu befahren<br />

ist, weigerte sich Lehmann zuerst, Hess sich dann<br />

aber schliesslich überreden. Auf der Strecke jedoch<br />

kam der Wagen ins Rutschen, die Böschung liess<br />

nach, und der Wagen überschlug sich seitwärts<br />

dreimal. Glücklicherweise konnte der Wagen von<br />

einem Stein angehalten werden, ansonst er in den<br />

Gadmenbach hinuntergekollert wäre. Die Insassen<br />

kamen mit kleinen Verletzungen davon, währenddem<br />

der Wagen vollständig zertrümmert wurde. Da er<br />

nicht versichert war, auch nicht völlig bezahlt, ist<br />

die Familie Lehmann mit ihren vier kleinen Kindern<br />

vollständig ruiniert. Die « Automobil-Revue »<br />

sieht davon ab, im gegenwärtigen Augenblick eine<br />

öffentliche Sammlung durchzuführen, ersucht jedoch<br />

ihre Leser, die Familie nach Kräften unterstützen<br />

zu wollen. Vielleicht steht in irgendeiner Garage<br />

ein alter Wagen, der dem beklagenswerten Fritz<br />

Lehmann, der auch vom Pfarramt Meiringen gut<br />

empfohlen ist, gute Dienste leisten könnte<br />

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37RM


Die neue Mexphalt-Strasse<br />

Schinznach-Bad Wildegg.<br />

(Eingesandt.)<br />

iAuf den 5. Oktober a. c. hatte die Vereinigung<br />

1 schweizerischer Strassenfaehmärmer<br />

die Mitglieder der letzteren zu einer Besichtigung<br />

der sich im Gange befindlichen Strassenarbeiten<br />

auf der Kantonsstrasse zwischen<br />

Bad Schinznach und Wildegg eingeladen. An<br />

dieser Besichtigung nahmen über 60 Strasr<br />

senffachleute teil.<br />

Die Arbeiten umfassen die Neuinstandstellung<br />

der bestehenden Fahrbahn dieser Hauptdurchgangsstrasse.<br />

Wir begrüssen sehr, dass diese Arbeiten<br />

vorgenommen wurden, die um so dringlicher<br />

waren, als der auf der Strecke Brugg-Wi!degg-Olten<br />

sich abwickelnde Verkehr, der<br />

schon immer ein starker war, in den letzten<br />

Jahren bedeutend zugenommen hat.<br />

Als Strassenbelag, der sich für den schweren<br />

Verkehr am besten eignete, wurde hier<br />

wiederum der Mexphalt-Belag gewählt. Herr<br />

Kantonsoberingenieur Wydler teilte der Versammlung<br />

mit, dass dieser Strassenbelag zwischen<br />

Fr. 8.— und 9.— per Quadratmeter,<br />

fertig verlegt, kostet, und dass mit einer Lebensdauer<br />

von jedenfalls 20 Jahren bei ganz<br />

minimem Unterhalt gerechnet werden könne.<br />

Diese Annahmen beruhen auf der Tatsache,<br />

dass die ältesten Mexphalt-Beläge in der<br />

Schweiz vor zirka 14 bis 15 Jahren nach den<br />

damaligen, noch primitiven Methoden in Zürich<br />

erstellt wurden, welche Beläge bis heute<br />

in ganz gutem Zustande geblieben sind. ,<br />

Herr Ing. Wydler fügte hinzu, dass die<br />

Stadt Luzern, welche die grösste Quadratmeterzahl<br />

Mexphalt-Beläge aufweise, bis<br />

heute noch keinen Franken für deren Unterhalt<br />

ausgeben musste. Auf der Baustelle hatten<br />

die- Fachleute Gelegenheit, die Einzelheiten<br />

des Einbaues des Belages eingehend zu<br />

studieren. Eine Mannschaftsgruppe von 15<br />

bis 16 Mann breitete das in Meterbennen von<br />

Traktoren zugebrachte Mischgut mittelst<br />

heisser Schaufeln aus und ebnete dasselbe<br />

mit heissen Eisenrechen in einer durch Holzrahmen<br />

genau eingehaltenen Stärke von 9 cm<br />

ein. Die Fläche, auf welche das Mexphalt-<br />

Mischgut aufgetragen wird, ist nichts anderes<br />

als die alte, bestehende Schotterstrasse,<br />

welcher vorher sorgfältig planiert wurde.<br />

Diese Planierungsarbeiten bestehen im Aufreissen<br />

der Fahrbahn-Oberfläche mit dem<br />

sog. Aufreisser oder einfach mit dem Pickel,<br />

wenige Zentimeter tief und dem Wiedereinwalzen<br />

einer neuen Schotterlage, welche<br />

aus dem sortierten Aufreissmaterial, unter<br />

eventueller Zugabe von frischem Schottermaterial<br />

besteht. Das eingebaute, heisse<br />

Mischgut wurde dann sofort mit einer leichten<br />

Motorwalze von 2—3 Tonnen vorgewalzt,<br />

worauf die definitive Einwalzung des Belages<br />

mit einer schweren Walze von 7—8 Tonnen<br />

erfolgte; dies wird so lange fortgesetzt, bis<br />

der Belag sich nicht mehr komprimieren lässt<br />

und kalt geworden ist. Irgend welcher anderen<br />

Bearbeitung bedarf der Belag nicht; er<br />

ist fertig erstellt und kann sofort dem Verkehr<br />

übergeben werden.<br />

Mexphalt ist das Shell-Bitumen, das seit<br />

geraumer Zeit speziell für Strassenbauzwecke<br />

hergestellt wird. Splitt und Sand, von der<br />

Firma Max Fischer & Co., Wildegg, geliefert,<br />

werden in einer gegebenen Mischung, welche<br />

nach dem Gesetz des Hohlraum-Mindestmasses<br />

aus bestimmten Prozentsätzen verschiedener<br />

Körnungen besteht, in die Mischmaschine<br />

eingeführt, dort in einer Heiztrommel<br />

geheizt und getrocknet, wonach sie dann<br />

unter Zugabe von) zirka lOproizentigem heissflüssigem<br />

Mexphalt in den Mischer kommt.<br />

In letzterem werden Splitt, Sand und Mexphalt<br />

gut miteinander vermischt Das SO' erhaltene<br />

Mischgut, das eine Temperatur von<br />

ca. 180 Grad C. besitzt, ist fertig zum Einbauen<br />

und wird so auf die Baustelle transportiert.<br />

Sämtliche Arbeiten werden von der Stuag,<br />

Schweizer. Strassenbau-Unternehmung A.-G.,<br />

ausgeführt und stehen unter der fachmännischen<br />

Leitung des Herrn Ing. Affolter, Filiaüleiter,<br />

und Herrn Ing. Balmer. Die tägliche<br />

Leistung hat in gewissen Tagen 800 Quadratmeter<br />

fertigen Strassenbelages überschritten.<br />

Ueber die Mexphalt-Beläge möchten wir<br />

noch kurz folgende Angaben machen:<br />

Ein Walzasphalrbelag, den wir bei uns meistens<br />

als 'Mexphaltbelag bezeichnen, ist ein<br />

fugenloser, plastischer, ausgezeichnet fahrbarer<br />

Strassenbelag, Er bedarf zu seiner<br />

Herstellung einer staubfreien Unterlage, weshalb<br />

er sich gerade für unsere schweizerischen<br />

Verhältnisse —' wie übrigens auch für<br />

die Stadt- und Ueiberlandstrassen der andern<br />

Länder Europas — vorzüglich eignet, wo<br />

doch die meisten Fahrbahnen seit Jahrzehnten<br />

fest eingefahrene Schotterstrassen sind,<br />

die zum Einbau eines Mexphalt-Belages keiner<br />

weiteren Behandlung bedürfen als gerade<br />

der vorerwähnteni Planierung.<br />

Die ersten Mexphalt-Beläge wurden vor<br />

zirka 35 Jahren in den U. S. A. erstellt. Heute<br />

^mv^<br />

Brems- und KuppiunosDeiag<br />

B ^ ist allen auf dem Markte sich befindenden<br />

Marken mindestens ebenbürtig, einem grossen Teil<br />

aber beträchtlich überlegen. — HYD ATOXY ist kein Nachahmungsfabrikat,<br />

sondern ein erstklassiges Band, da von Grund auf<br />

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Rohmaterials. — Zu beziehen durch Autoreparaturwerkstätten<br />

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zeigen uns die Statistiken, dass dort in den<br />

meisten Städten 60 bis 70 Prozent der gesamten<br />

Strassennetzifläche Walzasphaltbeläge<br />

sind.<br />

Von Amerika aus sind die Wazasphaltbeläge<br />

nach England gekommen, wo sie für<br />

viele städtische Strassen (wie z. B. die<br />

Shaftsburry Avenue, eine der meistfrequentiertesten<br />

Strassen Londons mit zirka 40,000<br />

Tonnen Tagestrafik) und einem: ganzen Netze<br />

der wichtigsten Ueberlandstrassen verwendet<br />

werden.<br />

Aus verschiedenen, amerikanischen Statistiken<br />

ist zu ersehen, dass der Unterhalt der<br />

früher verlegten Beläge sich bis heute auf<br />

zirka 5 (Rappen im Mittel pro Quadratmeter<br />

und Jahr stellt, währenddem die Unterhaltskosten<br />

von später nach modernen Bauverfahren<br />

eingebauten Belägen kleiner geworden<br />

sind.<br />

i<br />

Die momentan hier und dort viel diskutierte<br />

Frage der Schlüpfrigkeit moderner<br />

Strassenfoeläge und speziell des Asphaltes,<br />

worunter, genau genommen, eigentlich nur<br />

Stampfasphalt zu verstehen ist, lässt sich für<br />

Mexphalt-Böläge leicht beantworten. Bei der<br />

Herstellung werden feine wie grobe Sande,<br />

sowie Hartsplitt verwendet. Diese mineralischen<br />

Bestandteile verleihen der Fahrbahn<br />

sowohl für Pferde- wie Miotorffahrzeugverkehr<br />

eine sehr gute Griffigkeit, welche trotz der<br />

Abnützung durch den Verkehr bestehen<br />

bleibt. Die Wölbung der Fahrbahn'kann ausserdem<br />

so flach gehalten werden, dass die<br />

ganze Breite derselben mit der gleichen<br />

Leichtigkeit und Fahrsicherheit in Anspruch<br />

genommen werden kann.<br />

Das Bitumen verleiht den Mexphalt-Belagen<br />

eine gewisse Plastizität, welche die<br />

Kräfte der Zugtiere ausserordentlich schont<br />

und die Betriebs-Amortisationskosten der<br />

Fahrzeuge auf ein Minimum reduziert. Diese<br />

gleiche Plastizität des Belages macht ihn geräuschlos,<br />

weshalb er sich für Innerortsstrecken<br />

sehr gut eignet.<br />

Für das schwyzerische Strassenwesen. Die vom<br />

.Kantonsrat gewählte Strassenkommission trat letzter<br />

Tage zum erstenmal, unter dem Vorsitz des<br />

neuen Bauchefs, Hrn. Regierungsrat Bettschart, zusammen.<br />

Es wurde erfreulicherweise allseitig anerkannt,<br />

dass unbedingt auch im Kanton Schwyz<br />

mit dem bisherigen System der blossen Strassen-<br />

Flickarbeit nicht mehr weitergefahren werden soll,<br />

da dieses System nicht nur teuer ist, sondern dazu<br />

auch wenig nützt. Auf diese Weise wurde das Geld<br />

sozusagen auf die Strasse geworfen !<br />

Nun wurde beschlossen, durch eine Expertise<br />

Bofotnt die nötigen telefonischem Grundlaffaa iztu sethafifen,<br />

wie alle dem Durchgangsverkehr dienenden<br />

mon<br />

Kantons-, Bezirks- und Gemeindestrassen auszubauen<br />

seien und wie noch die Auslagen, dafür zu<br />

stehen kommen.<br />

Der neue Bauchef gab das Versprechen ab,, der<br />

ganzen Angelegenheit sein Interesse zu schenken,<br />

so dass zu hoffen ist, dass in absehbarer Zeit auch<br />

die schwyzerischen Strassenverhältnisse bessere sein<br />

werden.<br />

-ey.<br />

Keine befahrbare Strassenbrücke über den Rhein<br />

gibt ©s zwischen Lauifenburg 1 wind! Hheiniheiim-ZuriZiach,<br />

also aniif eine Distanz von über 26 Kilometer!<br />

Fast unveiretändllicb. seiheinit es, «diaes an einer so<br />

geeigneten Vetrkehirisistelle, wie es .num ©incaal die<br />

Aaremündrang! ist, sich. n


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Auf unserer grossen Autoreise quer durch<br />

Üie Vereinigten Staaten haben mein Reisegefährte<br />

Max Qoldschmidt und ich ziemlich<br />

alles, was wir sahen, gefilmt — so erzählt<br />

Arnold Höllriegel, der Sonderkorrespondent<br />

des «Berliner Tageblattes», in seiner ulkigen<br />

Art — das heisst, er hat gefilmt und ich stand<br />

daneben, weisen Rates voll oder nur aufgeregt.<br />

Manchmal wurde ich zapplig und lief<br />

unversehens vor das Objektiv. Diese Stücke<br />

unseres Films müssen herausgeschnitten werden;<br />

es zeigt sich, dass ich mich zum Filmstar<br />

nicht sehr eigne.<br />

Aber wir filmten in Holywood Charlie<br />

Chaplin, während er mir in seiner Wohnung<br />

seinen neuen Filmstoff erzählte, mit einer heiligen<br />

Eindringlichkeit sondergleichen, mit einem<br />

konzentrierten Mienenspiel! Er achtete<br />

nicht auf Max Qoldschmidt, der mit seiner<br />

Kamera in einer Ecke stand; es war ja Blödsinn,<br />

noch um sieben Uhr abends bei sinkender<br />

Sonne im Zimmer zu filmen!<br />

«Gar keine Aufnahme ist noch schlechter!»<br />

sagte mein Begleiter nachher, auf meinen<br />

Spott hin. Den Film aber wagte er lange<br />

nicht entwickeln zu lassen, so eine Angst<br />

hatte er. Wir schleppten die Filmrolle durch<br />

die sommerliche Glut der Mojave-Wüste, und<br />

durch irgendeinen Trick der Photochemie<br />

verstärkte sich das schwache Lichtbild und<br />

wurde vollkommen gut.<br />

Wir filmten Emil Jannings, wie er mit seiner<br />

Frau Gussy und seiner Stieftochter Ruth<br />

Maria Tennis spielt. Er spielt gar nicht gut<br />

Tennis, aber er spielt doch so gut Theater,<br />

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also konnte er aussehen wie ein grosser<br />

Tennismeister. Und wir filmten ihn, wie er in<br />

seinem schönen Garten sitzt und Milch trinkt,<br />

Milch, bitte. Und seine Tschauhunde Fum,-<br />

mel, Fimmel und Kleiner Cohn.<br />

Und wir filmten die ganze Korona... \<br />

Damit wir noch mehr filmen, könnten, ver r<br />

anstalteten Conrad Veidt und seine Frau, eigens<br />

eine Garden Party in ihrer Villa in<br />

Beverly Hills, und Cönnie spielte Ping-Pong<br />

mit Greta Garbo, und Lya de Putty trieb<br />

lustigen Unsinn, und man schwamm im Bassin<br />

und fütterte das Veitsche Baby, und es<br />

war herrlich. Wir filmten alles, und die<br />

schöne Camilla Hörn in ihrem Haus, und- die<br />

vergnügte Dorothy Maekail. Jeden Augenblick<br />

ging in unserem kleinen Bungalow das<br />

Telephon, und irgend ein weltberühmter<br />

Filmstar bat uns, doch auch zu ihm, das<br />

heisst meistens zu ihr zu kommen, mit unserer<br />

Kamera. Wir gingen in alle grossen<br />

Studios und filmten Corinne Gfiffith, während<br />

sie eben eine Filmszene' spielte, und<br />

die reizende Ioarf' Crawford,' und Coleen<br />

Moree und alle; wir filmten die ganze Filmerei,<br />

die Herren Regisseure, wie sie auf<br />

ihren Kamerawagen einherfahren, grossen<br />

Göttern gleich. F. W. Murnau, die «Vier<br />

Teufel» machend, und Lubitsch, und den<br />

Sohn Richard Beer-Hofmanns, Gabriel, wie<br />

er im Fox-Studio junge, schöne Ladenmädchen<br />

zur Probe vor der Kamera Schauspielen<br />

lässt, ob sie vielleicht künftige Stars sind, die<br />

man entdecken könnte. (Er geht inkognito in<br />

ein Warenhaus, fragt irgendwelche Verkäuferin,<br />

die er sieht: «Möchten Sie nicht versuchen,<br />

ob Sie Filmtalent: haben?» Und es<br />

ist schon vorgekommen, dass eine dann in<br />

der nächsten Woche 500 Dollars verdiente!)<br />

Wir gingen mit der Kamera ins Gelände,<br />

um Dolores del Rio mit den Bären aufzusuchen,<br />

die sie scharenweise bändigte, als<br />

ein rumänisches Zigeunermädchen. Sie<br />

schwang die Kette, an deren anderem Ende<br />

der Bär war und fürchtete sich nicht ein bisschen.<br />

Drei Musikanten spielten dazu die ungarische<br />

Rhapsodie. Wir filmten den Bären,<br />

die Musikanten, alles zusammen.<br />

Im Löwenkäfig.<br />

Als wir schliesslich Hollywood verliessen,<br />

Hessen wir in die gläserne Windscheibe vorn<br />

an unserem Auto ein Loch schneiden, so dass<br />

wir eine unserer Kameras neben dem Chauffeursitz<br />

anschrauben und auch im Fahren<br />

Aufnahmen machen konnten. Wir wollten<br />

alles, alles filmen, auch das Flüchtigste; den<br />

Verkehrswirbel in den Städten, ein über den<br />

Weg huschendes Tier —<br />

DiKiafe in und<br />

ausser Hause<br />

\ eilip. Rec,:,<br />

///. Blatt der ..Automobit-Bevue<br />

Sie müssen — so schreibt H. Stiotta im<br />

«Europa-Motor» — nur ein bisschen literarische<br />

Talente entwickeln — das ist nicht<br />

schwer. Ein bisschen nachdenken —das ist<br />

schon schwerer und zum Schlüsse das ganze<br />

verkaufen — das ist am allerschwersten.<br />

Also, vorerst setzen sie sich einmal auf einen<br />

Witz drauf und drücken ihn recht sehr<br />

auseinander, so lange, bis daraus ein Feuilleton<br />

geworden ist. Das geht ziemlich rasch<br />

und mühelos.<br />

Haben Sie einmal das Feuilleton geschrieben<br />

und Ihre Phantasie tüchtig eingearbeitet,<br />

können Sie zu grösseren Arbeiten übergehen.<br />

Natürlich schreiben Sie zuerst einen Fi'lm.<br />

Die Filmdramaturgen klagen ohnehin, dass<br />

sie wenig Manuskripte bekommen. (Gnade<br />

mir Gott, wenn ich nun einem Filmdramaturgen<br />

in die Hände gerade.) Natürlich schreiben<br />

Sie kein siebzehnaktiges Drama mit fünfundvierzig<br />

Toten, einigen Vulkanausbrüchen,<br />

Schiffsuntergängen und ähnlichen Zerstreuungen.<br />

Das kostet nämlich zu viel Geld und<br />

die Amerikaner lieben Geschichten mit gutem<br />

Ausgang. Sie fabrizieren also ein kleines,<br />

gemütliches Filmlustspiel, mit einer entzükkenden<br />

Wirtstochter, deren Busen beim Anblick<br />

des automobilen" Fremdlings errötend<br />

zu wogen beginnt (herrliche Grossaufnahme);<br />

dann so eine kleine Verfolgungsfahrt ist auch<br />

ganz gut und wenigstens wird das nun schon<br />

einmal gemietete Auto gründlich ausgenützt<br />

— und zum Schlüss Kuss im Auto — Fahrt<br />

ins Glück — langsam abblenden.<br />

Wenn sie also die Arbeit glücklich hinter<br />

sich gebracht haben, beginnen Sie mit einer<br />

Operette. Dazu müssen Sie natürlich nach<br />

Wien fahren. Operetten kann man nämlich nur<br />

in Wien schreiben. Dort suchen Sie sich einen<br />

Kompagnon. Das ist ebenfalls sehr notwendig,<br />

denn zur Erzeugung einer Operette<br />

gehören unbedingt zwei, einer, dem nichts<br />

einfällt und ein anderer, der daraus ein Lied<br />

macht. Die nötigen -Witze findet man teils<br />

in den ersten Jahrgängen der «Fliegenden<br />

Blätter», teils in der letzten Nummer des<br />

« Simplizissimus ».<br />

Die Handlung muss natürlich richtig aufgebaut<br />

sein. Der Automobilist ist am besten<br />

ein verkappter Prinz und der alte Schullehrer<br />

des Dorfes entdeckt im letzten Akt bei der<br />

Wirtin Töchterlein eine aristokratisch eben-<br />

Tiere filmten wir in Massen. Auf einer<br />

der Löwenfarmen Kaliforniens (wo sie Filmöwen<br />

erziehen) ging der grosse Besessene,<br />

Goldschmidt, mit der Kamera in einen Löwenkäfig.<br />

«Er tut nichts,» sagte der Wärter,<br />

«aber schliessen Sie die Käfigtür hinter sich,<br />

bitte!» Da machte der Löwe eine verdächtige<br />

Bewegung, und Max Goldschmidt schloss<br />

die Käfigtür doch lieber von aussen.<br />

Er filmte Alligatoren in der Alligatorenfarm<br />

und Strausse in der Straussenfarm und<br />

Seehunde an der Küste bei San Francisco<br />

und freie Bären im Wald von Yosenmite.<br />

Einmal, als er von einem Ritt durch den<br />

Grand Canyon ins Hotel zurückkam, beklagte<br />

er sich bitterlich über eine gewisse Antilope.<br />

Die flüchtige Antilope (es gibt noch<br />

einige wenige in Arizona) hatte geglaubt, die<br />

Kamera sei was zum Fressen, und hatte sich<br />

nur mit der grössten Mühe in Photographierdistanz<br />

zurückscheuchen lassen; sie wollte<br />

immerzu am Objektiv lecken.<br />

Die Indianer, die wir trafen, teilten sich<br />

in solche, die sich nicht filmen lassen, und in<br />

solche, die man fürs Filmen bezahlen muss.<br />

Im Grunde glaubt jeder Indianer, dass das<br />

photographische Bild, das man von ihm<br />

macht, was von seiner Seele wegnimmt; aber<br />

auch Indianer sind Menschen und verkaufen<br />

daher ihre Seele gelegentlich für Geld.<br />

(Fortsetzung siehe nächste Seite)<br />

Ein verlässlicher Weg, zu einem Auto zn kommen.<br />

ungsar<br />

en<br />

bürtige Herkunft. Je unwahrscheinlicher,<br />

desto mehr glaubt's Publikum. Ausserdem<br />

gehören noch ein jodelnder Salontiroler und<br />

eine Tänzerin aus einem Nachtlokal in die<br />

Geschichte vermengt, die sich zum Schluss<br />

heiraten. Die komische Alte darf man ebensowenig<br />

vergessen wie den Thadäddl —die<br />

sich natürlich auch in die Arme fallen, denn<br />

je mehr glückliche Paare das schmetternde<br />

Finale vereint, desto besser. '<br />

Wichtig sind die Gesangstexte. Also das<br />

grosse Entreelied:<br />

«Was ist das Schönste auf der Welt<br />

Und kostet höllisch vieles Geld —<br />

Ein Auto — o — o —»<br />

und vergessen Sie ja nicht auf die tragisch<br />

sentimentale Konfusion:<br />

«Nun fahr dahin, woher du kamst,<br />

Lass mich vergessen deines Boschhorns<br />

Töne.. .><br />

Das wirkt immer. —<br />

Vom Erträgnis dieser Operette können Sie<br />

sich eigentlich schon ein Kleinauto kaufen —-<br />

aber warum so bescheiden sein? Stecken wir<br />

die Ziele unseres künstlerischen Ehrgeizes<br />

noch höher, fahren nach Paris und schreiben<br />

dort die Kunst der Künste — die Revue!<br />

Vorerst muss man natürlich die Mitarbeiter<br />

organisieren. Ein Dutzend genügt für den<br />

Anfang, späterer Bedarf kann ja noch ergänzt<br />

werden.<br />

Handlung braucht die Revue überhaupt<br />

keine, das wäre nur hinderlich. Dafür höchstes<br />

Kunterbunt an Bildern. Um aber den automobilen<br />

Ausgangspunkt unseres Gedankenfluges<br />

zu betonen, .bringen wir reihenweise<br />

Girls, nur mit einer Autobrille und einem<br />

Saxophon bekleidet, auf die Bühne.<br />

Zusamenhang fehlt — schadet nichts.<br />

Hauptsache: Tempo — Tempo — Tempo.<br />

Stellen Sie zwanzig Autos auf die Bühne, mit<br />

abgestimmten Hörnern, und hupen Sie das<br />

schöne Lied vom in Heidelberg verlorenen<br />

Herzen, dazu fallen rote Rosen und blühen<br />

weisse Schneeflocken. Was immer geschieht,<br />

ist egal, Hauptsache sind die Girls, die immer<br />

raffiniertere Kopfbedeckungen haben<br />

müssen — alles andere lässt man am besten<br />

in natura.<br />

Dann wird es auf Sie Tantiemen regnen,<br />

dass Sie sich einen Rolls-Royce und einen<br />

Cadillac gleichzeitig kaufen können. —<br />

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Sir Michaels Abenteuer.<br />

Roman Ton K. 0. R. Browne.<br />

Copyright <strong>1928</strong> by Georg Müller, Verlag, München.<br />

(Fortsetzung vom Hauptblatt.)<br />

«Nenn mich nicht Tante,» sagte Lady<br />

Fairlie. « Das ist so schlimm wie « bitte sehr,<br />

bitte gleich». Und du freust dich auch nicht,<br />

mich zu sehen. Darum verzeihe ich dir, dass<br />

du keines der äusseren Zeichen der Zuneigung<br />

von dir gibst, wie sie bei dem Wiedersehen<br />

eines Neffen mit seiner Tante nach<br />

zwölf Jahren üblich sind. Du weisst ganz<br />

gut, dass ich gekommen bin, um zu sehen,<br />

was das alles bedeutet.»<br />

«Ich weiss nicht »<br />

«Vor drei Tagen habe ich dich in Kings<br />

Fortune erwartet. Du schickst nur ein Telegramm,<br />

dass du durch dringende Privatangelegenheiten<br />

aufgehalten wurdest. Soviel ich<br />

sehe, war das eine höfliche Art, mir mitzuteilen,<br />

dass dich diese Leute mit ihrem Auto<br />

niedergefahren und dann überredet haben, zu<br />

ihnen zu kommen.»<br />

Mr. Cherry sah überrascht auf. Woher<br />

zum Kuckuck wusste sie das? Und, wenn<br />

sie das wusste, wie viel mehr wusste sie<br />

noch? Wie war das mit dem Telegramm?<br />

Und vor allem anderen, wo auf der Welt<br />

steckte diese geheimnisvolle Persönlichkeit,<br />

der wirkliche Sir Michael? »<br />

« Ja,» sagte er vorsichtig, « sie haben mich<br />

niedergefahren, und — und — hier bin ich.»<br />

« Zweifellos, » sagte Lady Fairlie. « Und<br />

wie lange gedenkst du hier zu bleiben? »<br />

« Oh, nicht lange,» erwiderte Mr. Cherry<br />

streng wahrheitsgemäss.<br />

«Dieser Ansicht bin ich auch. Apropos,<br />

was ist eigentlich der Anziehungspunkt? »<br />

« Wie? »<br />

« Wahrscheinlich ein Mädchen,» sagte Lady<br />

Fairlie.<br />

Mr. Cherry, der fühlte, dass hier die Unterhaltung<br />

zu verwickelt wurde, schwieg. Seine<br />

Lage war schon kompliziert genug, ohne dass<br />

das Mädchen noch dazu kam!<br />

«Nun, » fuhr Lady Fairlie fort, « wir wollen<br />

das jetzt gut sein lassen. Die Hauptsache<br />

ist, dass du jetzt mit mir nach Hause fährst. »<br />

« Was! » rief Mr. Cherry.<br />

« Natürlich kommst du. Du bildest dir doch<br />

nicht ein, dass ich vierzig Kilometer gefahren<br />

bin, um dir guten Morgen zu wünschen? Du<br />

hast einen netten, kleinen Urlaub gehabt, und<br />

in Kings Fortune gibt es viel zu tun. Also<br />

hol' dein Gepäck, Michael, und wir fahren.<br />

Aber erst ist noch eine kleine Angelegenheit<br />

in Ordnung zu bringen. » Sie nahm die nachgeahmte<br />

Banknote aus der Tasche und zeigte<br />

sie ihm. « Erkennst du das? »<br />

Mr. Cherry erkannte es augenblicklich. Es<br />

wäre schwer, einen nachgeahmten Fünfpfundschein<br />

nicht zu erkennen, den man wochenlang<br />

mit sich herumgetragen hat, ehe man<br />

einen genügend vertrauensvollen ländlichen<br />

Wirt fand, dem man ihn anhängen konnte.<br />

« Nein,» erwiderte er prompt.<br />

« Du hast das dem Wirt eines Gasthauses<br />

bei Heacham gegeben. Er ist deshalb zu mir<br />

gekommen.»<br />

« Was ist damit? » fragte Cherry unschuldig.<br />

« Es ist ein « Falscher », wie er sagt, und er<br />

behauptet, du habest das gewusst, als du ihn<br />

hergabst. »<br />

«Ach, Unsinn! » sagte Mr. Cherry entrüstet.<br />

« Das ist doch unwahrscheinlich, nicht?<br />

Ich hatte keine Ahnung, dass es kein echter<br />

sei.»<br />

« Das freut mich, > erwiderte Lady Fairlie.<br />

Also gib mir einen echten und ich werde die<br />

Sache mit ihm in Ordnung bringen. Er ist dal<br />

draussen.»<br />

« Wie? » rief Mr. Cherry erschrocken. Zum<br />

erstenmal blickte er durchs Fenster und fuhr<br />

schnell zurück.<br />

« Ein ganz netter Mensch, » bemerkte Lady<br />

Fairlie, « aber natürlich etwas aufgebracht.»<br />

Mr. Oherry überlegte rasch.<br />

« Die Sache tut mir sehr leid,» sagte er geschmeidig.<br />

«Sehr unangenehm. ,Aber ich<br />

habe leider im Augenblick keinen Fünfer bei<br />

mir, ich bin ziemlich knapp daran. Möchtest<br />

du es nicht für mich in Ordnung bringen, und<br />

wir rechnen ab, wenn ich nach Hause komme?<br />

Denn schau — du musst verzeihen, doch ich<br />

kann jetzt nicht mit dir fahren. Ich ,habe hier<br />

noch etwas zu tun, aber ich komme dir nach,<br />

sobald ich kann; wahrscheinlich noch heute<br />

nachmittag.»<br />

Also von all dem war kein Wort wahr, denn<br />

a) schwellten Haralds Pokerverluste in diesem<br />

Augenblick seine Brusttasche, b) hatte<br />

er durchaus nicht die Absicht, mit ihr abzurechnen,<br />

sobald er nach Hause kam, denn<br />

c) hatte er überhaupt nicht die Absicht, nach<br />

Hause zu kommen, weder nachmittags noch<br />

je. So viele Lügen auf einmal waren ein<br />

Kunststück, selbst für Mr. Cherry.<br />

{Fortsetzung folgt.)


\V<br />

Der Grossstädter: Erlauben Sie, wo darf man hier parkieren?<br />

Aber ich gedenke noch mit Reue der 1<br />

Squaw, die wir irgendwo in Kalifornien vor<br />

die Kamera bekamen, mit ihrem kleinen<br />

Kind, das eher aussah wie ein Chinesenbaby.<br />

Wir hatten den Apparat mit dem Stativ am<br />

Ufer eines besonnten Waldbaches aufgestellt<br />

und wollten (mittels der Selbstauslöservorrichtung)<br />

uns selbst mit dem Auto aufnehmen,<br />

wie wir durch den Bach fuhren; aufspritzendes<br />

Wasser sieht im Film so gut aus!<br />

Da kam die Indianerfrau mit dem Kind,<br />

und sie schritten vorsichtig über die Steine,<br />

die im Wasser lagen. Als sie mitten im Bach<br />

waren, fing die Kamera von selbst zu arbeiten<br />

an; wir waren noch am anderen Ufer.<br />

Auf einmal aber bemerkte die Indianerin<br />

doch, die Aermste, dass da schwarze Magie<br />

vor sich ging, und schrie auf, und zog ihr<br />

Kleines an sich, und verhüllte dessen Gesicht<br />

...<br />

Der Indianerhäuptling als Garagemann.<br />

Anders unser Freund, Chief Two Guns<br />

Roaring Thunder. Häuptling «Zwei Pistolen<br />

Donnergroll», ist ein richtiger Vollblutapache,<br />

aber sehr "modernisiert. Er unterhält irgendwo<br />

in Arizona eine Wegstation für Automobilisten,<br />

mit Benzinpumpe, Lunchraum und einem<br />

kuriosen zoologischen Garten, für den<br />

er alle Tiere der -umliegenden Wildnis selbst<br />

eingefangen hat. Pumas, Wölfe, Koyoten<br />

und Wildkatzen. Er lässt sich gern photographieren,<br />

gegen Entree, wie er das Gilaungeheuer,<br />

die giftige Rieseneidechse Arizonas,<br />

zu seinem Gesicht hebt, dass die beiden langen<br />

Schläfenzöpfe des Häuptlings das grauenhafte<br />

Vieh berühren. Er ist ein grosser<br />

Häuptling, sehr tapfer.<br />

Wir filmten Indianer, Indianer, Indianer.<br />

Tanzende Indianer und arbeitende Indianer<br />

Auto-Decken<br />

Reise-Plaids<br />

Unser grosses Lager in<br />

allen Qualitäten dient<br />

jedem Geschmack.<br />

Die steinernen Pueblos und schmutzige Erdhütten.<br />

Wir krochen, wehe mir, auf Leitern<br />

hunderte von Metern an den steilen Felswänden<br />

des Canon de los Frijoles empor,<br />

um die längst verlassenen Höhlenwohnungen<br />

längst verstorbener prähistorischer Indianer<br />

zu filmen und ihre geheimnisvollen in den<br />

Stein geritzten Zeichnungen.<br />

Mit den Cowboys war es so: manchmal<br />

waren sie entzückt, wenn sie gefilmt werden<br />

sollten, und schwangen ihr Lasso und galoppieren<br />

neben ihrer Herde herum. Aber einer,<br />

ein Old-Timer, einer von der alten wildwestlichen<br />

Garde, wollte sich durchaus nicht<br />

aufnehmen lassen, wie er sehr malerisch einen<br />

Hügel heraufgeritten kam, und sagte im<br />

Wildwestdialekt Sachen, die mein Begleiter<br />

zum Glück nicht verstand: «Ich werde Ihnen<br />

Ihren dummen Block runterklopfen ,»<br />

meinend: einen Boxhieb ins Gesicht. Ich,<br />

flehentlich, vermittelte, das gleiche Idiom<br />

radebrechend: «Behalten Sie Ihr Hemd an,<br />

Mister! Wir wollen das Bild ja nur für ein<br />

Museum, dort hinten wo in Juhrope!» Welche<br />

listige Lüge den Old-Timer wieder besänftigte.<br />

Die Menschen und das Objektiv.<br />

Ein Mann in Santa Fe, New-Mexiko, ein<br />

Apotheker, sah unsere Kamera, und sagte<br />

mysteriös: «Ich werde Ihnen etwas zeigen,<br />

was wert ist, photographiert zu werden!»<br />

Er ging in eine Hinterkammer und brachte<br />

ein dreifarbiges Stück Seide zum Vorschein,<br />

eine mexikanische Fahne mit dem Adler und<br />

der Schlange. Ich sah gleich, dass der Adler<br />

eine Krone auf dem Kopf hatte.<br />

Der Apotheker breitete das Fahnentuch<br />

aus und erklärte uns, dass das jene kaiserlich<br />

mexikanische Fahne war, die Kaiser Maxi-<br />

i /£\\fj gjjvfi izspci £.>cvi /.-_\.-N'I »--CN'I /$->C\'I '-V>'i'—


N° 89 — <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUfc 15<br />

Dr. Kurbelan<br />

Die Geschichte einer Sprechsstundfe<br />

von Oscar Herbert Pfeiffer.<br />

Doktor Robert Ezechiel Balthasar Kurfoelan,<br />

ein robuster Lieferwagen, hatte seine<br />

Praxis in einer alten Grossgarage. Er war<br />

Spezialist für Getriebe und Motorkrankheiten<br />

und hielt Sprechstunden von 9—11 und 4—7.<br />

«Das mit den langen Sprechstunden gefällt<br />

mir nicht, oh! no,» murrte ein vornehmer<br />

Rolls-Royce, der wie alle Engländer sehr<br />

misstrauisch war. «Lange Sprechstunden kurze<br />

Kundschaft, sagt man. Berühmte Aerzte<br />

haben viel zu tun und keine Zeit für Sprechstunden.<br />

Oh yes, kenne das von Old England<br />

her.»<br />

«Was haben Ihre Lordschaft denn?» erkundigte<br />

sich neugierig ein kleiner Opel, der<br />

wegen Blutarmut dort wartete.<br />

« Habe Magenleiden schon von old England<br />

her unter den Stuarts. Very altes Magenleiden,<br />

oh yes.»<br />

«Ich finde, der Kerl sieht sehr verfressen<br />

aus», platzte ein Krupp-Fünftonner breit<br />

heraus. Man überging es taktvoll. Man wusste<br />

ja, er war Kommunist. Er hatte kein Verständnis<br />

für ein Magenleiden aus Old England<br />

unter den Stuarts. Ihm fehlte die Tradition.<br />

«Ein Magenleiden ist natürlich nur etwas<br />

für reiche Leute,» bemerkte ein kleines Agafräulein<br />

giftig. «Unsereins kann sich so etwas<br />

nicht leisten. Ich hab's bloss an den Ventilen.<br />

Die stehn immer falsch. Ich weiss nur nicht<br />

welche.»<br />

«Ja ja, wir sind sehr arm geworden»,<br />

seufzte ein Adlerphaeton. « Auch ich war früher<br />

gewohnt, internationalen Landstrassenstaub<br />

aufzuwirbeln. Und nun? Wochentags<br />

kriege ich hinten so'n Kastenbrett aufgeschnallt<br />

und kann Fleisch spazieren fahren;<br />

Gehacktes oder Kutteln und Oehrchen. Nur<br />

Sonntags, da fahre ich den Metzger mit sei-<br />

!er Tochter und manchmal noch den Ge-<br />

Ichtsvollzieher.»<br />

«Gerichtsvollzieher ? Mein Gott, was Sie<br />

nicht sagen», schrillte aus der Ecke die<br />

Stimme eines übernervösen N. A. G.-Sportwagens.<br />

«Es 1 sind schreckliche Leute, sie<br />

leiden an Kleptomanie. Schauen Sie an. Sieben<br />

oder acht von diesen Zugpflastern haben<br />

sie mir schon aufgeklebt. Vielleicht kann<br />

Dr. Kurbelan mir helfen. Die Dinger sind zu<br />

lästig. Man kann sie abspritzen wie man<br />

will, es kommen immer neue. Ich glaube es<br />

sind Kaninchen. Blamable Sache das Ganze.<br />

Manchem kann man ja weismachen, es wären<br />

Klubplaketten. Aber ein Schutzmann hielt<br />

mich neulich an, ich sollte die « Abziehbildchen»<br />

entfernen. Abziehbildchen! Hat der<br />

'ne Ahnung. Bildchen ja! Aber abziehen? Es<br />

ist überhaupt eine Frechheit, eine Unverschämtheit,<br />

eine...»<br />

« Ruhe da drinnen! » Die Türe wurde aufgestossen.<br />

Dr. Kurbelans grimmiger Spitzkühler<br />

überblickte misstrauisch die Patienten.<br />

«Ruhe, sonst gibt's was mit dem Hammer<br />

auf die Ventilchen.» Krach schlug er die<br />

Türe wieder zu und fort war er.<br />

« Das war er», ging ein Flüstern ringsum<br />

'durch die Kühler und manchem bubberten die<br />

[Ventile ängstlich unter der Haube.<br />

•«Er sah sehr energisch aus; eigentlich gar<br />

In der Hitze des Gefechtes: So Schatz, gib mir dein Händchen und wir wollen den grossen<br />

Sprung wagen.<br />

(London Opinion)<br />

nicht wie ein Arzt, dem man seine Leiden<br />

anvertrauen will», flüsterte der kleine Laubfrosch<br />

ängstlich.<br />

«Für aristokratische Wehwehchen ist der<br />

Herr Doktor auch nicht da,» brummte der<br />

bissige Krupp, «sondern nur für Volksleiden.»<br />

Man überging auch dies taktvoll. Man<br />

wusste ja, er war Kommunist, eine in Automobilkreisen<br />

noch nicht ganz garagenfähige<br />

Marke; zudem ertönte das Boschhorn aus<br />

dem Sprechzimmer, dass der Nächste kommen<br />

sollte. Das Agafräulein erhob sich und<br />

trippelte hinüber.<br />

«Guten Tag, mein sehr verehrter Herr<br />

Doktor. Ich bin ein kleiner Aga...»<br />

«Merke ich,» schrie Dr. Kurbelan grob,<br />

« steht ja an Ihrem Kühler. Ausserdem verfüge<br />

ich über eine langjährige Praxis und<br />

kenne meine Marken, Nummern und Nümmerchen.»<br />

Dabei blinzelte er frivol mit den<br />

Laternen, dass man annehmen konnte, das<br />

mit den « Nümmerchen » bezöge sich auf das<br />

Agafräulein. Pikiert begann diese:<br />

«Ich habe...»<br />

«Was Sie haben finde ich schon selber.<br />

Kühler auf!»<br />

Zitternd gehorchte die Kranke.<br />

« Sie leiden an internen Verrenkungen. Ihre<br />

Ventile stehen alle gleichzeitig still. Häufiges<br />

Leiden im vorgerückten Alter (das war eine<br />

Frechheit). Die sogenannte Nockenwellia<br />

kaputalis internia. Assistentin» — Kurbelan<br />

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winkte einen kleinen schicken Wanderer herbei<br />

— « Assistentin, schlagen Sie der Patientin<br />

mit dem Hammer kräftig auf die ungeraden<br />

Ventile.»<br />

« Sehr wohl, Herr Professor.» Bautz —<br />

bautz — bautz — bautz<br />

Beim letzten Ventil hielt es das kleine<br />

Agafräulein nicht mehr aus. Es sauste mit<br />

Vollgas im vierten Gang nach Hause.<br />

« Scheint wieder gesund zu sein », schmunzelten<br />

die Patienten im Wartezimmer und<br />

rieben vergnügt ihre Bremstrommeln. «Tüchtiger<br />

Arzt.»<br />

«Bitte der Nächste.» Der Rolls-Royce<br />

glitt ins Sprechzimmer.<br />

«Huabe ich die Ehre mit dem Professor<br />

der Medibenzin Doktor Robert Ezechiel Balthasar<br />

Kurbelan zu sprechen ? »<br />

« Maul auf!» kam es nur zurückgeschnurrt.<br />

Der Kranke darauf brüllend : « Huabe ich<br />

die Ehre...»<br />

« Nonsens, so meine ich das nicht. Sie sollen<br />

die Kühlerhaube hochklappen.»<br />

« Oh yes, very well. Kenne das von Old<br />

England her.»<br />

«0 je, o je, Mann, Lord, Sie sind schwer<br />

magen- und darmleidend. Wie können Sie<br />

überhaupt noch rumtöffeln ? Assistentin,<br />

pumpen Sie dem Herrn die Wanne aus.<br />

Akute wanna oleana verstopftica. Ihre Kurbelwelle<br />

muss auch glauben, sie müsse meerbaden.<br />

So! Ist Ihnen jetzt leichter? Wohler?<br />

Schön! Zeigen Sie, Assistentin. Kolossal dikkes<br />

Oel. Duftet auch gut, ganz gut. Aber —•<br />

aber — das ist ja — ist ja... Donnerwetter,<br />

Mensch, Kerl, Lord, Sie haben ja Apfelkraut<br />

in der Oelwanne.»<br />

«Hoho, köstlicher Witz, Apfelkraut, sehr<br />

lecker. Allright.»<br />

« Mein Lieber,» tobte Dr. Kurbelans Autoherz,<br />

« Sie haben die Fresssucht.»<br />

« Oh nix Rizinusöl, nix gut. Nur 40prozentiger<br />

Spiritus oder Whisky mit Sodawasser.»<br />

« Was ? Das wäre das Richtige. Frechheit<br />

geradezu. Trampelt auf seiner Gesundheit<br />

herum wie ein 50-Markchauffeur. Soll kuriert<br />

werden. Füllen Sie die Wanne mit Nithroglyzerin.»<br />

« Aber Herr Doktor ? !» dem kleinen Wanderer<br />

furchtklapperte das Getriebe. Es roch<br />

schon nach Explosion.<br />

«Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe.»<br />

Zitternd wurde die Füllung vorgenommen.<br />

Auf einmal ereignete sich das Schreckliche.<br />

Rabautz — Knall —- puff — päuff — puff.<br />

Lüftewärts wirbelte die Garage, die Schwester,<br />

der Lord, die Patienten im Wartezimmer,<br />

die ganze Praxis.<br />

Nun war es geschehen um diesen Helfer<br />

der Kranken. Schade, er war auf dem besten<br />

Weg, eine Kapazität zu werden. Nun ist er<br />

tot und niemals mehr werdet ihr etwas hören<br />

vom Spezialisten für Getriebe- und Motorkrankheiten<br />

Herrn Dr. Ezechiel Robert Balthasar<br />

Kurbelan !<br />

Ein Bienenschwarm als Verkehrshindernis.<br />

Die Ursachen, welche in der modernen<br />

Stadt zu längeren Verkehrsstockungen führen,<br />

sind sicher recht vielfältig. Dennoch 1<br />

dürfte es zu den Seltenheiten gehören, dass<br />

einige Bienenvölker den gesamten Verkehr<br />

auf dem Marktplatz eines Städtchens während<br />

einigen Stunden lahmlegten, wie der<br />

nachstehende Bericht aus dem deutschen<br />

Weserstädtchen Rinteln meldet:<br />

Als die Bienen eines Imkers in Rinteln<br />

jüngst die Nase aus dem Bau steckten, fanden<br />

sie die Luft von wonniglichen Ambradüften<br />

gewürzt. Süsser Lockung widerstehen<br />

Bienen nie, und so sah man-alsbald<br />

mehrere Völker in dichter, brummender<br />

Wolke sich erheben, über den Dachfirst des<br />

Imkerihauses taumeln und sich auf den HSLhen<br />

Marktplatz niederlassen, allwo ein heulender<br />

Knabe und ein grosser (brauner Fleck<br />

auf dem Pflaster Kunde davon gaben, dass<br />

hier eine Flasche Sirup vorzeitig ausgelaufen<br />

war. Ungeachtet des lebhaften Verkehrs<br />

auf dem Platze umsahwärmten bald Tausende<br />

von Bienen den klebrigen Stoff. Der<br />

seltsame Zwischenfall rief eine derartiger<br />

Verkehrsstockung hervor, daiss die Polizei<br />

in Aktion treten musste, was auf die Bienem<br />

keinerlei Eindruck machte. Mit Gummiknüppeln<br />

gegen die geflügelten Demonstranten<br />

vorzugehen, erschien wenig ratsam, und<br />

so blieb nichts anderes übrig, als den Bürgersteig<br />

abzusperren und den Verkehr umzuleiten.<br />

Ein Verkehrspolizist hielt, umlagert<br />

von Neugierigen, als Wächter (bei dem<br />

schleckenden Bienenvolke aus, bis der gesamte<br />

Sirup vertilgt war, was über zwei<br />

Stunden in Anspruch nahm. Dann erhob<br />

sich der Schwärm endlich wieder in die<br />

Lüfte, und Rinteln hatte seine Ruhe wieder.<br />

„Frauenlob<br />

wie oft er sich schon über unzweckmäßige<br />

Unterwäsche geärgert, wie<br />

manchmal er unpassenden Schnitt<br />

schlechten Sitz.überflüssige Knöpfe<br />

imd andere Tücken verwünscht hat.<br />

Fragen Sie Ihn — und dann geben<br />

Sie ihm einmal „tsa"'Tricotwäsche.<br />

Er wird sie mit Vergnügen tragen<br />

und Ihnen schmunzelnd sagen:<br />

PiTat a'ti-'c A\o i/-Trfnrfs»n\MiII"Ierhol"<br />

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T.C. S. J.Kamm. Küohenohef.<br />

Das Automobil im Kampfe<br />

gegen das Verbrechertum<br />

in Amerika.<br />

Amerika, das Land der Rekorde und Grosszügigkeiten,<br />

hat dem alten Kontinent neben<br />

vielen anderen auch Rekorde voraus, um die<br />

wir es keineswegs beneiden. So hat bekanntlich<br />

das Verbrechertum in den dortigen<br />

Grossstädten einen Grad erreicht, der die bei<br />

uns bekannten Dimensionen weit hinter sich<br />

lässt. Freilich ist die amerikanische Kriminalpolizei<br />

nicht zurückgeblieben und verfügt<br />

heute über erstaunliche Hilfsmittel in ihrem<br />

gefährlichen und erbitterten Kampf gegen die<br />

Unterwelt. Das dabei das Automobil als raschestes<br />

Fahrzeug in den Städten eine ausschlaggebende<br />

Rolle spielt, ist eigentlich<br />

selbstverständlich. B. M. Vogel berichtet über<br />

dessen Verwendung bei der Amerikanischen<br />

Polizei folgende interessante Einzelheiten im<br />

Wiener Journal:<br />

Um dem Verbrecherunwesen wenigstens- in<br />

den grossen Städten entgegenzutreten, benötige<br />

man eine vorzügliche Organisation, die<br />

imstande ist, allen verbrecherischen Anschlägen<br />

innerhalb weniger Minuten auf die<br />

Spur zu kommen, am besten aber, sie schon<br />

im voraus zu vereiteln.<br />

Aus diesem Grunde wurde in New-York der<br />

sogenannte Service of emergency tracks (S.<br />

E. T.) gegründet, der ein Musterbeispiel polizeilicher<br />

Schlagfertigkeit darstellt. Der neueingerichtete<br />

Sicherheitsdienst umfasst eine<br />

Reihe von Alarmwagen, von denen jeder über<br />

einen Stab von drei höheren Polizeibeamten<br />

verfügt, sowie vierundzwanzig ausgewählten<br />

Polizisten, die sich in drei Gruppen von je<br />

acht Streifbeamten unter Führung eines Sergeanten<br />

gliedern, von denen jede acht Stunden<br />

Dienst tut. Die neu eingestellten Sidherheitswagen<br />

sind natürlich sämtlich auf das<br />

allermodernste bewaffnet. In jedem befinden<br />

sich ein Maschinengewehr, mehrere Repetierkarabiner<br />

und ein ganzes Arsenal von Revolvern.<br />

Eine solche Truppe von ausgewählten<br />

Leuten und so vorzüglicher Bewaffnung genügt,<br />

um auch den entschlossensten Feind<br />

in die Flucht zu jagen. Die Anwendung des<br />

Maschinengewehres, der Karabiner und der<br />

Revolver kommt natürlich nur bei einem<br />

schweren Kampf mit dem Verbrechertum in<br />

Frage. Die Alarmwagen werden aber auch<br />

für weniger gefährliche Dinge benutzt, beispielsweise<br />

zum Auseinandertreiben des Publikums<br />

bei Aufläufen. Zu diesem Zweck führt<br />

jeder Wagen einen 1 reichen Bestand an Tränengasbomben<br />

bei sich, deren Wirkungen die<br />

Menge nicht lange Widerstand zu leisten vermag.<br />

Eine besondere Stärke der Bereitschaftswagen<br />

ist ihre Schnelligkeit. Auf telephonischen<br />

Anruf kann der Wagen am Ort des<br />

Zwischenfalls innerhalb weniger Sekunden<br />

höchstens weniger Minuten zur Stelle sein.<br />

Man könnte die neue Organisation sehr<br />

treffend mit der Feuerwehr vergleichen und<br />

in der Tat werden die Emergency-Track<br />

auch gelegentlich dazu verwendet, ungefährlichere<br />

Brände zu löschen und besonders erste<br />

Hilfe bei Unglücksfällen zu leisten. Jeder<br />

Wagen führt die hiezu nötigen Apparate bei<br />

sich, vor allem auch zwei eigens konstruierte<br />

Feuerlöscher, um die in den Vereinigten Staaten<br />

sehr häufig vorkommenden Automobilbrände<br />

zu bekämpfen. Drei hydraulische<br />

Flaschenzüge, der eine von fünfzehn Tonnen<br />

und die beiden anderen von je zehn Tonnen<br />

Hubkraft, um im Bedarfsfall beschädigte<br />

Fahrstühle und entgleiste Wagen der Strassen<br />

und Untergrundbahnen zu heben, wurden<br />

eingebaut. Ausserdem findet man auch Sauerstoffgebläse<br />

zum Aufschweissen eiserner<br />

Wände, damit Leute, die hier verunglückt<br />

sind, befreit werden können; ein ärztliches<br />

Besteck von grösster Reichhaltigkeit, um bei<br />

Unglücksfällen Hilfe zu leisten; ferner drei<br />

Scheinwerfer, mit welchen man Verbrecher,<br />

die etwa in der Dunkelheit entkommen sind,<br />

verfolgen oder Verunglückte auffinden kann.<br />

Sauerstoff- und Leuchtgasexplosionen bringen<br />

die Bemannung der Alarmwagen unter<br />

Umständen in die Lage, trotz der Vergiftung<br />

der Luft an der Unglücksstelle eingreifen zu<br />

müssen. Jeder Mann des Tracks ist darum<br />

mit einer Gasmaske versehen. Auch verfügt<br />

der Wagen über eine Vorrichtung, um Vergiftete,<br />

Ertrunkene oder Gasbetäubte durch<br />

künstliche Atmungen wieder ins Leben zurückzurufen.<br />

Schliesslich befinden sich in diesem<br />

Alarmwagen eine ganze Reihe von Verkehrslichtern<br />

und Signalen, besonders rote Fahnen<br />

und Laternen, um im Falle eines Unglücks<br />

die Strassen sofort absperren zu können; eine<br />

Kabelwurfmaschine, mit der man Stricke<br />

oder Drahtseile über das Dach eines Hauses<br />

schleudern kann; einige Faltboote, die innerhalb<br />

weniger Minuten gebrauchsfertig gemacht<br />

zu werden vermögen, damit Ertrinkende<br />

gerettet oder Verbrecher über das<br />

Wasser verfolgt werden können. Die Ausrüstung<br />

wird vervollkommnet durch eine Leiter,<br />

verschiedene Strickleitern, Flaschenzüge,<br />

Stricke, Drahtseile, eine Zugwinde, Kabel,<br />

Zangen, Hämmer, Hacken, Schaufeln und<br />

mehrere Tragbahren für Verletzte.<br />

Die gesamte Begleitmannschaft der Alarmwagen<br />

hat einen gründlichen Unterricht im<br />

Gebrauche aller Werkzeuge erhalten, damit<br />

jedermann stets in der Lage ist, eventuell<br />

auch selbständig die erforderlichen Hilfsmassnahmen<br />

vorzunehmen. Es gibt daher nicht<br />

einen einzigen Unglücks- oder Zwischenfall,<br />

bei dem nicht sofort die entsprechenden<br />

Werkzeuge und Fachleute zur Hand wären. Z.<br />

Drei Verbotstafeln. Dem Binnenländer<br />

deucht das Ueberschreiten einer Grenze als<br />

Merkwürdigkeit, denn er vermutet hinter den<br />

Grenzpfählen eine andere Luft. Dem Grenzbewohner<br />

ist das Hinüberwechseln etwas<br />

Alltägliches. Besonders am Bodensee stolpert<br />

man sozusagen von einer Grenze in die andere.<br />

Die drei Verbotstafeln, von denen die<br />

Rede ist, stehen hinter drei Grenzpfählen, die<br />

alle drei nacheinander an einem Tage bequem<br />

zu Fuss erreicht werden können. Obwohl sie<br />

alle das gleiche verbieten, glaubt man bei jeder<br />

eine andere Luft zu spüren.<br />

In Deutschland : «Bekanntmachung. Das<br />

Betreten der Wiesen ist bei Strafandrohung<br />

verboten. Der Bürgermeister.» Kurz und<br />

bündig. Aber ein schlechtes Deutsch in<br />

Deutschland, denn auf eine Strafandrohung<br />

hin kann man immerhin riskieren, ungestraft<br />

einen Strauss Blumen zu pflücken.<br />

In der Schweiz: «Das Betreten der Wiesen<br />

ist verboten. Zuwiderhandelnde werden<br />

mit Fr. 10 gebüsst, dem Anzeiger die Hälfte.<br />

Der Gemeindeammann.» Mancher hat sich<br />

damit schon fünf Fränkli verdient. Und hat<br />

dann für die empfangene Hälfte nachträglich<br />

bei Nacht und Nebel noch eine Prämie dazu<br />

erhalten, die den ganzen Wert ausgemacht<br />

hat.<br />

In Oesterreich droht man nicht und teilt<br />

auch nicht, sondern man sagt gemütlich:<br />

Du lieber Wandrer, merke das:<br />

Geh auf dem Wege, nicht im Gras,<br />

Damit man leicht und ohne Müh'<br />

Dich unterscheiden kann vom Vieh.<br />

Worauf der Wanderer überlegt und sich<br />

auf dem Wege hält, schon um nicht für ein<br />

Rindvieh gehalten zu werden<br />

Göftersuche in Afrikas Erde. Fünf Jahre Ausgrabung<br />

in Karthago, Urica und der Sahara. Es<br />

muss ein Zauber in der Archäologie liegen. Es gibt<br />

genug Beweise dafür: Schliemann, Lord Garnarvon,<br />

Jules Renault, nur drei berühmte Amateurausgraber<br />

unter vielen. Jetzt Graf Khun de Prorok. Wir<br />

verdanken ihm die Auferstehung Karthagos.<br />

Den kühlen Forschern des 20. Jahrhunderts<br />

graust es. Rom,protzte schon, Karthago überprotzte<br />

die Protzen. Unbeschreiblich, was man, hier an<br />

Schätzen fand. Millionen in Kunst- und Goldwert.<br />

Aber Karthago allein genügt dem Forscherehrgeiz<br />

nicht. Der Kreis der Mittelmeerkulturen soll sich<br />

völlig schliessen. Alle IVeuerungen der Technik<br />

müssen sich zur Hilfeleistung verbünden. Mit Flugzeug<br />

und Taucher wird jetzt gearbeitet. Auf dem<br />

Grund des Golf von Tunis liegen versunkene Städte.<br />

Trümmer von Atlantis ? Die Schatzgräberei im Meer<br />

beginnt. Phantastische Romantik in modernster<br />

Aufmachung ! Sturm und Sirenen heulen ein Lied<br />

dazu. An und in der Sahara findet der unrastige<br />

Entdeckerwillen neue Nahrung und Abschluss.<br />

Prachtvolle Städte standen hier einst inmitten blü-*<br />

henden Landes. Prorok spricht in seinem eigen-,<br />

einzigartigen Buch « Göttersuche in Afrikas Erde,<br />

fünf Jahre Ausgrabung in Karthago, Utica und der<br />

Sahara » (F. A. Brockhaus, Leipzig. Mit 43 Abbildungen<br />

und 1 Karte. Broschiert M. 11.—, Ganzleinen<br />

M. 13.—) die resignierte Ueberzeugung aus,<br />

dass die Menschheit sich sehr langsam entwickelt.<br />

Sein aufreizendes, aufwühlendes Buch weckt Angst<br />

und Greuel auf Es ist ein Schlag gegen die so<br />

reinen Herzens auf Fortschritt und « Amelioration »<br />

der Menschheit hoffen.<br />

träumen.<br />

Wer es liest, wird davon<br />

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T. A. 230. Nationalpark. Zum Besuch des Natioaalpiajr'kes<br />

rechnen Sie für die Honfaihmt von<br />

iLe Locle aus zwei Tage, wenn Sie dabei die Alpenpäsise<br />

twie Grimsel, Furika, Oberailp, Julier oder Alfoula<br />

etc. überfaihiren -woälen.<br />

Der Nationalpark selber iwiird am besten von<br />

Zemez .aiuis besTiöht, und es emipliehlt sdioh, 4 Tage<br />

für die Wanderungen durch den Park in AniSüblag<br />

zu bringen.<br />

Am 1. Tag von Zermez über den Sipöl und: hinauf<br />

ins Vaät Gluoza bis euim Blodcbatis.<br />

Am 2. Tag wandere man über die Alp Munter<br />

zum Bunt iPflaapol und dann zur Ofenb-erig-Strasse<br />

araif den Ofenberg.<br />

Am 8. Tag verfolgt mian die Stnasse weiter bis<br />

zum OlenpEuss, zweigt dann links ab zur Alp da<br />

Munt, zur Fontanina da Scharl und nach. Scarl.<br />

Am 4. Tag 'durch die Vai Minger übeir den Pass<br />

öl !Poss und dm die Val Plavina und nach Tarasp.<br />

Der (Besoidi des Parkes und besonders auf der<br />

vorgescMagenon Route emptfieitolt sich auisseiordentlidh,<br />

und kein Bestuchor wird enittäanschit dieses lafld><br />

schattiieh: ©o reizvolle Gebiet verlassen. F. L. ia R.<br />

Grimsel und iPurha .sind infolge Neuschnee für<br />

den Autovenk-eihr geschlossen. Es empfiefhlt sichj<br />

voir Antritt einer Tour bei den entsprechenden Talstationen<br />

tdephonosoh sieh überr die Sdhneeverhäl'tniisise<br />

mx erkundigen.<br />

Red.<br />

T. A. 231. PasswanQ, Ein© Tour über den Passwang<br />

ist laUidsdiaMich wohl seho* hütasch, allein<br />

man muss sich, zweimal ibeiskinen. bevor man diese<br />

Streoke •wählt. Ea handelt sich um die Verbindung<br />

zwischen Zwingen über Breiteiiibaoh-iETSCihwil-NeubüsH-P.aJSßw^ig-iMümiliiSwil.<br />

Von Zwingen an ist das<br />

Talsträsschen gut, auch, nicht zu schmal und neuerdings,<br />

da das Postaiuto bis Neuihüsli fährt, im den<br />

Kurven verbreitert uad infolffedesisen auch bequem<br />

tfatobazr. In NeuTiüsili (ca. 600 in) ihöxt dio eigentlich©<br />

Straisise auf; ein sehr steiler, steiniger und<br />

scihmaleir Weg lührt vom. dort über die prachtvolle<br />

Juraihöho des Paaswang. Der Weg ist auch von<br />

vielen Wasisomsöhalen dourcihizogen, auch einige Viohgatter<br />

ihinidern die glatte Faihirt. Die Anlag© ist niohit<br />

gerade gefährliich, weil nirgends enge Kurven oder<br />

®cih.Tof£e Abistürze. Deir letzte Anlauf auf den 1000 m<br />

boten Passwauig steigt diureih breiteren, aiber immer<br />

noch, stark steinigen. Waldweg an.'<br />

Von dar Pasishöbe füihit der Weg steil (bis 25%)<br />

Mnrunteir naoh Mümüswil; der Weg ist dagegen bedeutend<br />

ibreitar und etwias besser als auf der Westseite.<br />

Jedenfalls ist ©s zwecfcmäsisig, eher von Zwingen,<br />

vom! Binstal her, einzufatoen und den Abstieg<br />

mach Müiinliswil zu nehmen. Landschaftlich ist das<br />

Gebiet eines der schönsten im Jura, aJbgelegenes,<br />

ruihigies Weide- und Waldland mit prächtigen Aus-<br />

Micken.<br />

Bei unserer letzten Fahrt a&ifangis Oktoiber' sahen<br />

wir aim Weg zwischien Neuihüsli und Passwang-<br />

Höhe zaihilireicli'e Messpfos'ten albsesteckt, die darauf<br />

edhliessen laiss'en, dass nun eine Verbreiterung und<br />

Verbesserung in Angriff genommen wird. Es wäre<br />

sehr BU wünschen, dass dieser schöne Jura-UebeTgang<br />

durch eine Korrektur des Weges, die mit verihäLtnismässig<br />

geringeai Kosten durchgeführt werden<br />

könnte, vorgenommen wird. Trotz des schmalen,<br />

steilen Weges wird die Fahrt Öfters von Automobilisten<br />

gemacht, die der schönen Landschaft zuliebe<br />

eine Parfoiroe-iLeistunig des Wagens in Kauf nehmen.<br />

Für schwiaßhgebaute, hartgefederte Wagen ist<br />

die Tour nichts; ebensowenig für ungeübte Fahrer.<br />

Auf alle iFäli© soll man den Passwaag nur bei schönem,<br />

trockenen Wetter foefaihnen. P. Z.<br />

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Herr Kantons'-lJngenieaiir Luchsinser in Solothurn<br />

schreibt als Antwort auf die gestellte Frage:<br />

«Vor einer Fahrt über den PasswanÄ möchten wir<br />

abraten. Der Zustand der Strasse ist «schlecht und<br />

für ungeübte (Faibrer direkt gefährlich. Der Ausbau<br />

dieser Stnasse ast momemtan im Studium.»<br />

Unsere Leser emsehen ihiieirau.s. dass eich diese<br />

Auffassung mit derjenigen unseres ersten Einsenders<br />

deckt; von dieser Fahrt ist auf Grund beider<br />

Ausführungen eher abzuraten. Hoffentlich wird der<br />

schöne Paaswang durch baldigen Ausbau der<br />

Strasise ersohloisisen.<br />

Die Red.<br />

T. A. 232. Korsika. Zu Ihrer vorgesehenen Reise<br />

nach der Insel Korsika kann ich Ihnen folgende<br />

Austkumift erteilen:<br />

Als Ausigiangispiunkt für die Ueberfaihirt ist Marseille<br />

zu empfehlen. Von Mer aus veiteehiren wöchentlich<br />

4 Schiffe, die die vesnschiedenen Hafenorte<br />

beimhren. Die Seereise dauert ca. 20 Stunden<br />

Sie können ebenfalls Nizza srairiEdiniSChiffiuing wählen,<br />

hingegen verkehren von hier aus nur 3 Schiffe<br />

in der Wioche, die an 3 verschiedenen Hafemorten<br />

der Insel anlegen.<br />

Um von ZüricU aus Marseille zu erreichen, rate<br />

ich zu folgender Route, die ich Ihnen auch, em-pfehlein<br />

kann: Zürich -Lausanne-Genf - Adx4esjBainis-<br />

Chambery - Grnnoble - Gol de la Croix Haute - Siteiroin-Aix-eiii-PiriOvence-Marseilie.<br />

Sollten Sie sich für Nizza als Ausgangspunkt entschliessen,<br />

so können Sie fast ein. und. dieselbe Route<br />

wie oben angegeben verfolgen bis nach Sisteron, wo<br />

Sie nach Digne abbiegen, um über Gastollanne nach<br />

Niaza zu gelangen. M. S. dm L.<br />

T. A. 233. Lausanne-Sarajewo. Hure TouringüPrage<br />

ibeautwortemd, kann ich Ihnen einige Auskunft<br />

erteilen. Ich war vor einiger Zeit mit meinem<br />

Wagen in jenem Geibiet. und somit will ich Ihnen<br />

gerne meine Erfahrungen zur Verfügung steilen.<br />

Ich halte es für da.s Richtigste, wenn Sie sich auf<br />

direktestem Weg nach dem Adouatisohen Meer begeben,<br />

von wo aus Sie Zagreb zufahren und dann<br />

die Nord-Süd verlaufend© Strasse bis Sarajewo ibe<br />

nützen.<br />

Folgende Route wäre etwa einzuhalten: Lausanne<br />

- Siimpiom - Mailand - (Breseia - Verona-<br />

Veaedig - Gonegiiano - Udino - Taüeste - Fiuime-<br />

KaTlsfcadt - Zagreb - Petrinja - Novi - Banjaluka-<br />

Jajce - Busovaca - Sarajewo. H. B. in G*<br />

T. A. 234. Basel-Calais. Als beste Strasse für<br />

dieses Itineirar ist die Verbindung Basel-Paris-Galais<br />

zu bezeichnen; es ist die direkte Durdhgaiigsstrasso,<br />

deren Zustand auch ganz gut ist.<br />

Die StTaisso führt von Basel über Bolfort-Vesoul-<br />

Ghaumont-Tiroyes-Nogent s. S. nach Paris. Von hier<br />

aus kommt man über Naaiiles-Beauvais-Abbeville-<br />

Montreuil^Boulogne nach Gai'ais. R. S. inB.<br />

Touring-Fragen.<br />

T. F. 235. Sofia. Dürfte aman es wagon, von Zürieili<br />

aus rp^er Auto iwicli Sofia zu fahren, uiad -wenn<br />

ja, welche Rowte schlägt man am vorteiilhiaftesten<br />

ein? Eigmet sich der Herbst — Ende Oktober anfangs<br />

November — für eine solche Reise? Wieviel<br />

Tage wären füir die Tour in Amsohlasr zu bringen?<br />

Wie steht es gerade in Bulgarien, mit Reparatur-<br />

"werkstätten bei abfälligen Pannen während der<br />

Fahrt? iF. G. in Z.<br />

T. F. 236. Salsomaflfliore. Wenn ich richtig iinteniüchtet<br />

bin, liegt Sailisamaggiore in Ober-Italien<br />

wad ist ein (besuchter Badeort. Wer feann mir nähere<br />

Auskunft geben über die dortigen Heilquellen,<br />

und "was für eine Route 'dürfte sieb, empfebleaa, um<br />

von (FireibuTtg aus dorthin zu. fahren? Sind die<br />

Alp anpasse noch geöffnet, und wenn nicht, wo verlädt<br />

man den Wagen am besten auf die Bahn?<br />

R. S.iaF.<br />

T. F. 237. Stettin. Idh nruiss eine Reise von Wdntertbuir<br />

nach - iStettin unterneiLmen und stehe nun<br />

vor der [Frage: Bahn oder Auto? Im Frühling oder<br />

Sommer würde ich mich ohne weiteres für eine*<br />

Reise per Auto entecMiessen, weis« aber nicht, ob<br />

ich es auch jetzt im Spätherbst wagen soll. Welche<br />

Route ©chliagen Sie mir vor? Wieviel Kilometer<br />

sind von Wöntertnur auf der 'kürzesten Strecke bis<br />

Stettin, «und wie sind im grossen ganzen die zu<br />

duirchfalirenden Strassen in Deutschland?<br />

L. A. in W.<br />

T. F. 238. St Gallen-Cette. In einiger Zeit werde<br />

ich in Cette geschäftlich zu. tun haben und ich gedenke<br />

diese Reise mit meinem Wagen durohzufühiren.<br />

Vieüleacht ist es einem der Leser möglich, mir<br />

mitzuteilen, welche iStrasse zu empfehlen wäre und<br />

wie lange diesei Reise per Auto dauert.<br />

W. JB. in St. G.<br />

T. F. 239. Lausanne-Greifswald. Nächsten Monat<br />

tobe ich im Sinn, an die Ostsee zu fahren und<br />

als erstes Ziel Greifswald zu wählen.<br />

Könnte mir nun Amsfeunft erteilt werden, wie<br />

ich diese Reise ausführen kann.<br />

Ich bin mit dem Strassemnetz Deutschlands gar<br />

nicht vertraut und bin deshalb ganz im umklaren,<br />

wo mich meine Reise durchführen wird.<br />

Es wäre mtir sehr angenehm, wenn es jemandem<br />

aus ihrem Leserkreise möglich wäre, mir mitzuteilen,<br />

auf welche Weise ich meine bevorstehende<br />

Reise am interessantesten gestalten kann.<br />

P. N. in L'. G.<br />

T. F. 240. Winterthur-Pau. Können Sie mir mitteilen,<br />

welche Strasse für diese Reise am empfehlenswertesten<br />

ist.<br />

Ist eigentiieih Pau weit von Biarrita entfernt<br />

oder kann diese Fahrt eis Tages-Ausflug von Biarritz<br />

aus bezeichnet werden. H. Seh. in W.<br />

T. F. 241. Balmberg-Weissenstein und Grenchenei*<br />

Stierenberg. Als Automobilisit im Neuenburgei<br />

Jiura ansässig, habe ich vor Jahren einmal den<br />

Passwang von Mümlliiswil her zu überfahren versucht,<br />

musiste jedoch die Fahrt auf halber Höhe<br />

aufgeben, weil mein damaliger Wagen der Steigung<br />

nicht gewachsen war; deshalb interessiert mich,<br />

einiges über die jetzigen Verhältnisse in Ihrem<br />

Blatt zu losem.<br />

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