E_1928_Zeitung_Nr.089
E_1928_Zeitung_Nr.089
E_1928_Zeitung_Nr.089
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Oiensiao. 23. OHloöer <strong>1928</strong>,<br />
Nummer 20 Cts.<br />
24. Jahrgang. — N° 89<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE<br />
AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erichetat Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelb* List»"<br />
Halbjährlich Fr. 5—, Jährlich Fr. 10.—. Im Aasland unter Portozuichlag,<br />
•ofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung Ina<br />
ADMINISTRATION: Breitenrainstrasse 97, Bern<br />
In- und Ausland 30 Rappen. Postcheck-Rechnung III/414<br />
Telephon Bollwerk 39.84<br />
Telegramm-Adresse: Autoren», Bern<br />
INSERTIONS-PREIS: Die aehtgespaltene 2 mm hohe Grandzeile ode»<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen ans dem Aasland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
buenttensebhuS 4 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nummer<br />
Vor cflem Entscheid • • •<br />
Zu den Nationalratswahlen vom 27. und 28. Oktober <strong>1928</strong>.<br />
Wir stehen vor dem Entscheide. Der<br />
Kampf um die Nationalratssitze hat seinen<br />
Höhepunkt erreicht. Viel Druckerschwärze<br />
ist geflossen, nun liegt der Entscheid beim<br />
einzelnen stimmberechtigten Bürger. Am<br />
27.-28. Oktober wird auf Jahre hinaus die<br />
weitere Zukunft unseres Schweizerlandes<br />
festgelegt. So wie sich der Bürger an diesen<br />
Tagen bettet, so wird er jahrelang liegen.<br />
Grosse Fragen sozialer, ganz besonders aber<br />
volkswirtschaftlicher Natur harren ihrer Lösung.<br />
Wir wollen deren nur zwei erwähnen :<br />
Die Aufstellung des Generalzolltarifs und des<br />
eidgenössischen Verkehrsgesetzes. Beide sind<br />
für die Weiterentwicklung unserer Volkswirtschaft<br />
und damit unseres Staates und unseres<br />
Volkswohls von ausschlaggebender Bedeutung.<br />
Die «Automobil-Revue» ist kein politisches<br />
Organ. Sie hat nie in den Kampf der<br />
Parteien eingegriffen, sie steht ausserhalb<br />
Parteigetriebe und Parteimachenschaften.<br />
Ihre Arbeit gilt dem Gesamtwohl unseres<br />
Landes und soll allen Bürgern zugute kommen.<br />
Und doch hat die ,« Automobil-Revue »<br />
in den 24 Jahren ihres Bestehens unentwegt<br />
und unerschrocken eine wichtige politische<br />
* Mission > zu erfüllen getrachtet. Sie hat<br />
zu allen wichtigen und entscheidenden Verkehrsfragen<br />
Stellung genommen, hat in diesem<br />
Sinne Verkehrspolitik getrieben und in<br />
Anbetracht der Bedeutung des Automobils<br />
als volkswirtschaftlichen Faktor ihre Hauptaufgabe<br />
darin erblickt, dem modernen Verkehrsinstrument<br />
die Bahn frei zu machen.<br />
Verkehrsfragen haben von alters her den<br />
Erfolg der Wirtschaftspolitik eines Landes<br />
bestimmt. Was wir vor bereits 100 Jahren in<br />
der Hochflut der eidgenössischen Eisenbahnpolitik<br />
erlebten, wiederholt sich heute auf<br />
dem Gebiete des Strassenverkehrs in gleicher<br />
Weise. Es gilt, im Zeitalter des Automobilismus,<br />
die neuen an uns herantretenden<br />
Verkehrsfragen In- grosszügiger Weise einer<br />
Lösung entgegenzuführen. Unsere grossen<br />
und in ihrer Arbeit so erfolgreichen Äutomobilverbände<br />
können ihre Wünsche, Forderungen<br />
und Postulate aufstellen und sie den<br />
massgebenden Behörden zur Kenntnis bringen.<br />
Die automofoilistische Presse greift<br />
tatenfreudig ein, um diese Begehren an der<br />
Oeffentlichkeit zu verfechten. Damit allein ist<br />
es leider nicht getan. Die schwerwiegenden<br />
Entscheide fallen in den eidgenössischen<br />
Räten. Auf dem glatten politischen Parkett<br />
wird der Schlusskampf ausgefochten. Da<br />
kommt es darauf an, ob in den Räten Männer<br />
vorhanden sind, die den nötigen Weitblick<br />
und das nötige Verständnis besitzen, um das<br />
ganze moderne Verkehrsproblem in seiner<br />
Totalität zu erfassen.<br />
Wir erinnern an die Kampagne vor drei<br />
Jahren. Aus den Beratungen der eidgenössischen<br />
Räte entstieg ein Gesetz, das von den<br />
Benutzern der Strasse in seiner Einseitigkeit<br />
nicht gutgeheissen werden konnte. Die « Automobil-Revue<br />
» musste dem Bundesgesetz<br />
für Automobile den Kampf ansagen; Schulter<br />
an Schulter hat sie mit den meisten Automobilisten<br />
für dessen Verwerfung erfolgreich<br />
gearbeitet. Das Volk zeigte sich grosszügiger<br />
als seine Abgeordneten. Aber tagelange parlamentarische<br />
Debatten waren nutzlos, dafür<br />
aber für den eidgenössischen Fiskus .sehr<br />
kostspielig gewesen. Mit dem negativen,<br />
Kampfe allein aber ist es nicht getan, und<br />
deshalb haben sich die gleichen Leute, die<br />
die Verwerfungsparole ausgaben; verpflichtet,<br />
das ihrige am Zustandekommen eines<br />
neuen eidgenössischen Verkehrsgesetzes beizutragen.<br />
Dazu gehört neben der Unterstützung<br />
der Presse in ihrer verantwortungsvollen<br />
Aufgabe. auch die Sorge dafür, dass<br />
in den eidgenössischen Räten Männer Platz<br />
nehmen können, die für eine erfolgreiche<br />
Lösung dieses grossen Problems zu kämpfen<br />
imstande sind. Und es ist höchste Zeit, dass<br />
dieses eidgenössische Verkehrsgesetz kommt,<br />
denn bereits hat das Scheitern des Bundesgesetzes<br />
zu Dutzenden kantonaler Schachzüge<br />
gerufen. Was auf eidgenössischem<br />
Boden dank dem Weitblick unseres Volkes<br />
nicht gelungen ist, nämlich eine Einengung<br />
des Motorfahrzeuges in unnatürliche Schranken,<br />
wird nun auf kantonalem Boden versucht.<br />
Es ist, als versinke unsere schweizerische<br />
Politik in die schönsten Zeiten des<br />
Kantönligeistes, wo man glaubte, mit Kirchturmspolitik<br />
Neues aufbauen zu können. Leider<br />
scheint die so fortschrittlich sein wollende<br />
heutige Generation einem bedenklichen<br />
Rückfall anheimzufallen. Verschiedene Kantone<br />
sind daran — bedauerlicherweise marschiert<br />
der Kanton Bern an der Spitze —<br />
durch kantonale Gesetzgebung dem modernen<br />
Verkehr, im Hinblick auf die sogenannte<br />
Rentabilität der Bahnen, Schranken aufstellen<br />
zu wollen, die sich erfreulicherweise auf<br />
eidgenössischem Boden bis jetzt nicht aufstellen<br />
Hessen.<br />
Neben dem Verkehrsgesetz wird aber auch<br />
die Aufstellung des Generalzolltarifs für die<br />
Motorfahrzeugbesitzer von grösster Wichtigkeit<br />
sein. Die Zollpositionen auf Benzin<br />
und Motorfahrzeuge sind vom volkswirtschaftlichen<br />
Standpunkt aus gesehen viel zu<br />
hoch. Damit legt man der freien Entwicklung<br />
des Automobils, ganz besonders aber des<br />
Gebrauchswagens, schwere Ketten an. Die<br />
Benzinzolleinnahmen werden leider nur zum<br />
Teil den Kantonen zur Verbesserung ihres<br />
Strassennetzes ausgehändigt. Auch darin<br />
liegt eine grosse Benachteiligung des Verkehrs,<br />
Volkswirtschaftliche Einnahmequellen<br />
als Unterbau des ganzen Staatsgebäudes<br />
bringt man derart fast zum Versiegen. Das<br />
Polizeigesetz Bratschi harrt ebenfalls seiner<br />
Behandlung. Es kann keinem Motorfahrzeugbesitzer<br />
gleichgültig sein, in welcher Art und<br />
Weise die Motion erledigt wird. Jeder<br />
Volksvertreter muss sich über die Folgen<br />
unsere Volkswirtschaft sehr einengender Bestimmungen<br />
klar sein. Wollen wir wirklich<br />
einer Zwangswirtschaft entgegensteuern und<br />
unsere persönlichen Freiheiten kurzerhand<br />
aufgeben ? Das sind alles Fragen, die von<br />
den neugewählten Ratsmitgliedern nicht nur<br />
durch die Parteibrille, sondern gestützt auf<br />
umfassende Sachkenntnis von hoher Warte<br />
aus betrachtet werden müssen. Was wir im<br />
neu zu bestellenden Nationalrate brauchen,<br />
das sind Männer, die mit eigentlichem Verkehrsblick<br />
die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge<br />
und die sich daraus ergebenden<br />
Konsequenzen. in ihrer ganzen Tragweite zu<br />
erfassen vermögen und die fundamentale<br />
Rolle des Verkehrs in unserem Wirtschafts-<br />
' leben zu beurteilen imstande sind. ^<br />
Die Automobilisten haben heute ein Recht,<br />
bei der Bestellung der Behörden ein Wort<br />
mitzusprechen. Sie stellen an und für sich<br />
100000 Stimmberechtigte. Zählt man dazu<br />
die Tausende und Abertausende von Betrieben,<br />
die auf Gedeih und Verderben mit dem<br />
schweizerischen Automobilwesen wirtschaftlich<br />
verwachsen sind, so erhöht sich diese<br />
Ziffer vielleicht um das Doppelte. Die im<br />
nächsten Jahr durchzuführende Betriebszählung<br />
wird das bestätigen, was wir heute<br />
nur approximativ zu schätzen vermögen.<br />
Diese Stimmenzahl, die eine in unserer<br />
Volkswirtschaft investierte Summe von rund<br />
850 Millionen Franken vertritt, ist eine Macht.<br />
Heute ist ihr Gelegenheit geboten, mit dem<br />
Stimmzettel ihr Recht sachlich und rechtmassig<br />
zur Geltung zu bringen.<br />
Es handelt sich nicht um « Automobilpolitik»,<br />
es handelt sich auch nicht nur um<br />
Wirtschaftspolitik, aber es handelt sich darum,<br />
durch das Automobil den wirtschaftlichen<br />
Aufstieg unseres Volkes sicherzustellen. Das<br />
möge sich jeder Automobilist klar vor Augen<br />
halten, wenn er die Namen derjenigen Männer<br />
auf seine Liste setzt, welche die eidgenössische<br />
Verkehrspolitik der nächsten Jahre<br />
massgebend beeinflussen werden. Dem<br />
Schweizervolk werden heute Hunderte von<br />
Männern als fähige Ratsmitglieder vorge-i !<br />
schlagen. Eine Frage wird dabei der Auto*<br />
mobilist zu beantworten haben : Wie stellen<br />
sich diese Kandidaten, die er wählen will, zu<br />
den besprochenen Problemen? Welche Hai-«<br />
tung nehmen sie gegenüber dem Motorfahr-»<br />
zeug ein ? Von der Beantwortung dieser<br />
Frage wird sein Entscheid abhängen.<br />
Es kann ihm nicht mehr gleichgültig sein,<br />
ob durch das neue eidgenössische Strafgesetz<br />
sich beständig der Torbogen des Ge-*<br />
fängnisses über ihn wuchtet, ob die eidge^<br />
nössischen Räte ihn durch willkürliche Er-«<br />
höhung des Benzinzolles zu neuen indirekten<br />
Steuern, die jährlich in die Hunderte von<br />
Franken gehen können, zwingen oder ob die<br />
Handels- und Gewerbefreiheit, die bereits<br />
gefesselt genug ist, durch weitere Sesa-Allü-*<br />
ren der Räte noch stärker in Fesseln geschla-i<br />
gen werden soll.<br />
i<br />
Vor Wahlen werden leicht Versprechungen<br />
abgegeben, die in entscheidenden Momenten<br />
vergessen sind. Der Automobilist wähle des-!<br />
halb Männer, die wirklich automobilistisch,<br />
d. h. nicht engherzig, sondern weitblickend<br />
und umfassend zu denken vermögen. Er<br />
wähle so, dass er bei der Behandlung der<br />
genannten hochwichtigen Fragen in den eid-i<br />
genössischen Räten ruhig den Lösungen ent*<br />
gegensehen darf und sich hintendrein weder!<br />
Vorwürfe über seine Leichtgläubigkeit und<br />
seine Lauheit zu machen hat, noch Enttäu-i<br />
schungen an seinen in die Räte abgeordneten<br />
Vertrauensmännern erleben muss.<br />
Englische Massnahmen gegen<br />
den Strassenlärm.<br />
London, Oktober <strong>1928</strong>.<br />
Im Ministerium des Innern fanden zwischen!<br />
dem Justiz- und dem Verkehrsminister Be*<br />
sprechungen statt, um gemeinsam neue Richtlinien<br />
für eine wirksame staatliche Be-i<br />
kämpfung des Strassenlärmes aufzustellen*<br />
Die Vorschläge, welche als Ergebnis dieser;<br />
Konferenz ausgearbeitet werden, sollen alsdann<br />
gemeinsam mit den Verbänden der<br />
Automobilisten und Motorradfahrer beraten<br />
werden. Die Verbände, vorab die A.A., be-<<br />
grüssen natürlich die ihnen gebotene Ge^<br />
legenheit, sich zu diesen Fragen zu äussern,<br />
bevor eine endgültige Vorschrift erlassen<br />
wird. Die A. A. hat sich immer mit besonderer<br />
Energie für die Reduktion des Motorfahr-J<br />
zeuglärmes eingesetzt und hat, wie wir frühen<br />
meldeten, ein Komitee von Ingenieuren gebildet,<br />
das speziell Auspufftöpfe für Motorräder,<br />
begutachtet. Fabrikanten, deren Schalldämpfervorrichtungen<br />
den vom Komitee aufgestell-<br />
Sir Michaels Abenteuer.<br />
Roman roa K. 0. R. Brownt.<br />
Copyright 1028 by Georg Müller. Varia«. Manchen.<br />
(44. Fortsetzung)<br />
Siebzehntes Kapitel.<br />
Im Leben jedes Menschen gibt es Augenblicke,<br />
wo er sich fragt, wozu er geboren<br />
wurde. Einige erleben mehr solche Augenblicke<br />
als andere, aber kennen tun wir sie<br />
Entrinnen.<br />
alle. Ein solcher Augenblick trat bei Mr.<br />
Cherry ein, als ihm Mrs. Bytheway ankündigte,<br />
seine Tante erwarte ihn unten. Er<br />
stand oben auf der Treppe und starrte sie an,<br />
der Rede und Bewegung unfähig.<br />
«Das ist auch eine Ueberraschung, nicht<br />
wahr? > sagte Mrs. Bytheway, als sei sie von<br />
ihr zu seiner Unterhaltung beigestellt. « Aber<br />
kommen Sie doch, Sir Michael. Lady Fairlie<br />
hat es eilig. Sie will in einer Geschäftsangelegenheit<br />
mit Ihnen sprechen.»<br />
Mr. Cherry fuhr sich mit bebender Hand<br />
über die Stirn. Das war eine Katastrophe,<br />
die er nicht vorausgesehen hatte. Das Erscheinen<br />
dieser unerwünschten Tante betäubte<br />
vorübergehend seinen kühlen und rasch<br />
beweglichen Verstand; er sah sich bereits auf<br />
der Anklagebank und ihm graute.<br />
« Aber », begann er verzweifelt.<br />
«So eine entzückende Frau! > sagte Mrs.<br />
Bytheway träumerisch. «Solche Haltung, finden<br />
Sie nicht auch? Solche — aber wir dürfen<br />
sie nicht warten lassen, Sir Michael! »<br />
Und sie legte ihre Hand auf seineif Arm<br />
und führte ihn zur Treppe.<br />
Wenn Mr. Cherry je im Leben Mitleid verdiente,<br />
so war es jetzt, wo er so zwischen<br />
Scylla und Charybdis stand. Wo immer er<br />
sich hinwendete, schien ihm Unheil zu dräuen.<br />
Darüber war er sich klar, aber er sah kein<br />
Und während er sich noch den<br />
Kopf nach einem Ausweg zerbrach, geleitete<br />
ihn Mrs. Bytheway, dieweil von Lady Fairlies<br />
Vorzügen munter plaudernd, unwiderstehlich<br />
zum Salon und der Nemesis, die drinnen auf<br />
ihn lauerte.<br />
Mr. Cherry war tatsächlich so in Gedanken<br />
vertieft, dass er an der Salontür stand, ehe<br />
er sich dessen bewusst ward. Dann packte<br />
ihn der Schrecken, mit einem Ausruf wandte<br />
er sich zur Flucht. Aber schon war es zu<br />
spät, Mrs. Bytheway hatte die Tür geöffnet<br />
und ihn der verhängnisvollen Tante enthüllt.<br />
«Hier ist Sir Michael, Lady Fairlie. Und<br />
nun, da Sie Geschäfte zu besprechen haben,<br />
will ich Sie allein lassen. > Und mit einem<br />
bemerkenswerten taktvollen Lächeln zog sie<br />
sich zurück.<br />
Mr. Cherry blieb an der Tür stehen und<br />
wartete auf den Krach. Zu seiner Ueberraschung<br />
und Erleichterung blieb er aus. Die<br />
Dame am Fenster betrachtete ihn mit Interesse,<br />
aber weder mit Erstaunen, noch Zorn<br />
oder Misstrauen.<br />
«Also, du bist Michael», sagte sie.<br />
Mr. Cherry brachte ein schwaches Lächeln<br />
zuwege und schwieg. Seine neuerworbene<br />
Verwandte musternd, sah er eine kleine anmutige,<br />
vogelähnliche Dame, mit der kostspieligen<br />
Einfachheit gekleidet, die auf ein schönes<br />
Bankguthaben hinweist. Sie hatte ein<br />
durchdringendes Auge und energisches Kinn.<br />
«Also du bist Michael», wiederholte sie.<br />
«Ich hätte dich nie erkannt. Aber ich habe<br />
dich ja nie viel gesehen, und als du weggingst,<br />
warst du auch gerade in dem Alter,<br />
wo man sich am meisten verändert. Deinem<br />
Onkel siehst du gar nicht ähnlich, Gott sei<br />
Dank. Nun, hast du gar nichts zu sagen? ><br />
Hier mag man vielleicht einwenden, dass<br />
es doch merkwürdig sei, dass so eine kluge<br />
Frau wie Lady Fairlie getäuscht werden<br />
konnte. Dagegen muss gesagt werden, dass<br />
sie ihren Neffen zwölf Jahre lang nicht gesehen<br />
hatte, und dass sich junge Männer in<br />
zwölf Jahren oft bis zur Unkenntlichkeit verändern.<br />
In diesen zwölf Jahren war auch<br />
keine Photographie von ihm aus Kanada gekommen,<br />
da er der Meinung war, dass er<br />
kein sehr schönes Bild abgeben würde. Und<br />
in Gestalt, Haltung und Manieren entsprach<br />
Mr. Cherry mehr oder weniger dem Bilde,<br />
das sich Lady Fairlie von Mike gemacht<br />
hatte. Wenn er für seine Jahre etwas alt<br />
aussah, so war das zweifellos die Folge eines<br />
angestrengten Lebens in den Kolonien. Sie<br />
war gekommen, um Mike zu sehen, Mr. Cher-f<br />
ry war ihr als Mike vorgeführt worden, und<br />
sie hatte keinerlei Grund, an seiner Identität<br />
zu zweifeln.<br />
Ihm ging plötzlich das Verständnis für diesen<br />
ausserordentlichen Glücksfall auf. Das<br />
musste doch die Tante sein — verflucht! Er<br />
hatte ihren Namen vergessen —, deren Brief<br />
durch die Irreführung Mrs. Bytheways ihn auf<br />
den Abweg gebracht hatte. Nach dem Brief<br />
hatte diese Tante ihren Neffen lange Zeit —•<br />
wenn er sich erinnerte, zwölf Jahre — nicht<br />
gesehen. Mr. Cherry unterdrückte einen<br />
Seufzer der Erleichterung. Noch einmal hatte<br />
sich die wohlwollende Vorsehung auf seine<br />
Seite gestellt, und wenn er vorsichtig war und<br />
keine taktischen Fehler beging, konnte er sich<br />
vielleicht noch mit Anstand aus der schwierigen<br />
Situation lösen.<br />
«Ich freue mich riesig, dich zu sehen — ah<br />
— Tante,» sagte er höflich und wünschte<br />
sehnlichst, dass ihm ihr Name einfiele (war<br />
es Klara oder Käthe...?).<br />
{Fortsetzung sieh« im Autler-Feierabend}
ten technischen Erfordernissen entsprachen,<br />
erhielte^ entsprechende Urkunden, währenddem<br />
anderseits die Motorradfahrer von den<br />
Verkehrsverbänden dazu angehalten werden,<br />
nur solche Fahrzeuge zu kaufen, die mit einem<br />
begutachteten Auspufftopf ausgerüstet sind.<br />
Diese Bemühungen sind denn auch nicht ohne<br />
Erfolg geblieben. Die Zahl der Polizeibussen<br />
wegen übermässiger Lärmerzeugung mit Motorfahrzeugen<br />
sind im ersten halben Jahre<br />
<strong>1928</strong> um mehr als tausend gegenüber dem<br />
zweiten Semester 1927 zurückgegangen.<br />
In diesem Zusammenhang sei noch auf eine<br />
Serie recht interessanter Untersuchungen aufmerksam<br />
gemacht, die von einer grossen Londoner<br />
Tageszeitung durchgeführt wurden und<br />
dazu bestimmt waren, die Ursachen des<br />
hauptsächlichsten Strassenlärmes zu ermitteln.<br />
Es wurden zu diesem Zwecke an zahlreichen<br />
Verkehrsknotenpunkten vom Strassenlärm<br />
Grammophonaufnahmen gemacht. Bei<br />
der Wiedergabe dieser Aufnahmen wurde<br />
festgestellt, dass in Strassen, wo Tramways<br />
verkehren, das vom Ohr als am unangenehmsten<br />
empfundene Geräusch von diesem Verkehrsmittel<br />
herrührt. Das Kreischen der Wagen<br />
in einer Geleisekurve, sowie die grellen<br />
Glockensignale wirken auf das Gehör am aufreizendsten.<br />
Unsorgfältige Beladung auf Last-<br />
. wagen ist ebenfalls für einen ansehnlichen<br />
Teil des Strassenlärmes verantwortlich, indem,<br />
insbesondere bei mangelhafter Bereifung,<br />
die Speditionsgüter auf der Ladebrücke<br />
herumrutschen und dadurch beträchtliche<br />
Geräusche verursachen. Ferner hebt<br />
sich vom allgemeinen Strassengeräusch auch<br />
der Lärm ab, der durch die dampfbetriebenen<br />
Traktoren verursacht wird. In der Schweiz<br />
verwendet man , glücklicherweise derartige<br />
Monstren nur als Strassenwalzen, währenddem<br />
sie in England als Traktionsmittel für<br />
Lasten sehr verbreitet sind. Die besonders<br />
starken Geräusche, die von Motorfahrzeugen<br />
stammen, sind, abgesehen von Fahrzeugen mit<br />
ungenügender Schalldämpfung, auf mangelhaften<br />
Unterhalt von Chassis und Motor oder<br />
der Karosserie (spez. bei Lastwagen) zurückzuführen.<br />
Der veröffentlichte Rapport<br />
über die Ergebnisse dieser Grammophonaufnahmen<br />
schliesst mit der Feststellung, dass<br />
mit Ausnahme der Tramways keines der übrigen<br />
Strassenfahrzeuge dauernd einen als unerträglich<br />
empfundenen Lärm verursache und<br />
dass bei geeigneten Massnahmen sich viele<br />
der obenerwähnten Lärmquellen stark reduzieren<br />
Hessen.<br />
Man darf auf Grund dieser Versuche um so<br />
gespannter sein, welche Mittel zur Lärmbekämpfung<br />
der Vorschlag der Regierung vorsieht,<br />
bi.<br />
Strassenverkehrsinitiative. Die ständerätliehe<br />
Kommission für den Bericht über die<br />
Strassenverkehrsinitiative beschloss unter<br />
dem Vorsitz von Ständerat Suter, es sei der<br />
Vorlage des Bundesrates im Sinne der Verwerfung<br />
der Initiative ohne Gegenvorschlag<br />
zuzustimmen.<br />
-ei-<br />
Die Einweihung der neuen<br />
Baselbieter Autobuslinie.<br />
Letzten Samstag wurde die Autobuslinie<br />
Basel-Liestal-Reigoldswil feierlich eröffnet.<br />
Die langen Autobusse befahren allerdings<br />
schon seit Donnerstag die Strecke Baselliard<br />
-Äugst - Hülftenschanze-flauptstadt-Altmarkt-Fünflibertal<br />
bis zum Endpunkt bei der<br />
Reigoldswiler «Sonne». In Äugst begrüsste<br />
der Präsident und Betriebsleiter der Automobilgesellschaft<br />
Liestal-Reigoldswil A.-G., Herr<br />
Landrat Zeller, die geladenen Gäste. Der<br />
Festakt nahm einen glänzenden Verlauf. In<br />
den vielen Reden wurde ein gut Stück Baselbieter<br />
Volkswirtschaft beleuchtet. In Prosa<br />
und Poesie wurde der Autobus gefeiert. Herr<br />
Landrat Zel'ler würdigte in besonderen Worten<br />
die Bedeutung der Betriebseröfmung<br />
auf der Strecke Liestal-Augst-Basel. Zwischen<br />
Liestal und Reigoldswil wurde die<br />
Strecke vor 23 Jahren eröffnet. Zeigte sich<br />
zuerst kein Bedürfnis, die Linie bis hinunter<br />
an den Rhein und nach Basel zu verlängern,<br />
so war es die schlechte volkswirtschaftliche<br />
Lage des Baselbieters, die energich nach<br />
neuen Verkehrsmöglichkeiten verlangte. Der<br />
Niedergang der Heimindustrie, die drohende<br />
Gefahr der Entvölkerung der Posamenterdörfer<br />
und die zunehmende Verarmung breiter<br />
Volksschichten konnten nur mit dem modernen<br />
Verkehrsmittel behoben werden. Anderseits<br />
wünschten die aufstrebenden Gemeinden<br />
am Rhein eine verbesserte Verbindung<br />
unter sich und mit Basel.<br />
Herr Stucki, der Betriebsleiter des Augster<br />
Kraftwerkes, zeichnete in eingehender Weise<br />
die Vorgeschichte der neuen Autobusverbindung.<br />
Nur langsam reifte der Plan, viele<br />
Hindernisse mussten überwunden werden.<br />
Nur durch eine Intervention von Herrn Nationalrat<br />
Stohler beim eidgenössischen Eisenbahndepartement<br />
konnte erreicht werden,<br />
das die Einsprache der Bundesbahnen zurückgezogen<br />
wurde. Im fernem sprachen<br />
noch Regierungsrat Mosimann, als Vertreter<br />
der Regierung, dann die Herren Gemeindepräsidenten<br />
von Liestal, Äugst und Füllins-<br />
••<br />
Aus dem Bundeshaus dringt erfreuliche<br />
Kunde. Der Entwurf des Finanzdepartementes<br />
zum Voranschlag der Eidgenossenschaft<br />
für das Jahr 1929 weist einen mutmasslichen<br />
Einnahmenüberschuss von zwei Millionen<br />
Franken auf. Seit dem Jahre 1911 konnte bis<br />
heute das Budgetgleichgewicht des Staates<br />
infolge verschiedener Umstände, wobei der<br />
Krieg mit seinen Lasten ausschlaggebend<br />
war, nicht mehr hergestellt werden. Nun<br />
scheint es unserem Finanzminister doch gelungen<br />
zu sein, den schwer belasteten Finanzkarren<br />
wieder aus dem Schlamassel zu ziehen.<br />
Er hat dazu zweifellos motorischer<br />
Kraft gebraucht, denn ohne den erhöhten Benzinzoll,<br />
der dem Bund etliche Millionen abwirft,<br />
hätte das Ziel nicht so leicht erreicht<br />
werden können.<br />
Das Budget für das Jahr <strong>1928</strong> hat mit Einnahmen<br />
von 338 Millionen und Ausgaben von<br />
347 Millionen Franken, also noch mit einem<br />
Ausgabenüberschuss von 9 Millionen Franken,<br />
gerechnet. Leider werden im Budget für 1929<br />
die Ausgaben wiederum um einige Millionen<br />
höher angesetzt werden müssen, dem jedoch<br />
erfreulicherweise ebenfalls gesteigerte Ein-,<br />
nahmen gegenüberstehen. Bereits für das.<br />
Jahr <strong>1928</strong> rechnet man mit einem Einnahmen-:<br />
überschuss von mehreren Millionen Franken.<br />
Dies, trotzdem die Tabakzölle in einer Höhe<br />
von nahezu 20 Mlilionen Franken jährlich<br />
nicht mehr in die Staatskasse, sondern, in diejenige<br />
der Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung<br />
fliessen.<br />
Irgendwoher muss der Bund allerdings<br />
seine gesteigerten Einnahmen hernehmen.<br />
Wir gehen nicht fehl, wenn wir betonen, dass<br />
ihm ein Grossteil dieser Mehreinnahmen aus<br />
dem erhöhten Benzinzoll zufliesst und dass<br />
dorf. Dabei gab Herr Sutter seiner Meinung<br />
dahin Ausdruck, dass er gestütz auf Beobachtungen<br />
in Amerika glaube, dass heutzutage<br />
das Tram neben dem Autobus nicht mehr aufkommen<br />
könne. Uebrigens ist zu betonen,<br />
dass der Ansatz zu einer grössern Autobuslinie<br />
in der Schweiz bereits vorhanden ist;<br />
besteht doch eine Linie Basel-Aarau, die nur<br />
noch auf zwei Strecken zu je acht Kilometer<br />
(Augst-Möhlin und Wegenstetten-Frick) unterbrochen<br />
ist. In vielleicht nicht allzuweiter<br />
Ferne wird es möglich sein, die Strecke<br />
Aarau-Basel im Autobus zurückzulegen, -t.<br />
AUTOMOBIL-REVUE £928 —<br />
des<br />
deshalb die Automobilisten durch indirekte<br />
Bundessteuern im Wesentlichen mithelfen, die<br />
beschlossenen ausserordentlichen Millionen<br />
zugunsten der Landwirtschaft, die Millionen,<br />
die er zur Ausführung des Tuberkulosegesetzes<br />
braucht, und die Million zur Aeufnung<br />
des Invalidenfonds, zu bestreiten.<br />
Sicherlich wird das günstige Rechnungsergebnis<br />
eine Beschleunigung in der Tilgung<br />
der eidgenössischen Staatsschuld herbeiführen.<br />
Es ist dies an und für sich eine erfreuliche<br />
Tatsache. Immerhin erhöht sich in uns<br />
der Eindruck, dass in Verkennung des Automobils<br />
als volkswirtschaftlicher Faktor, die<br />
ses unrechtmässig und zu stark belastet wird.<br />
Viel erfreulicher wäre es, wenn unsere Rate<br />
es zustande brächten, die Ausgaben unseres<br />
Staatswesens einzuschränken und damit den<br />
indirekten Steuerdruck zu lockern. Direkte<br />
und indirekte Steuern sind an der obersten<br />
Leistungsgrenze angelangt; ein Mehr darf<br />
dem Bürger, besonders dem Automobilisten,<br />
nicht mehr zugemutet werden. Geradezu als<br />
ein Unrecht müsste es empfunden werden,<br />
wenn die Automobilinhaber, von denen 90%<br />
ihre Fahrzeuge in den Dienst des Erwerbes<br />
stellen, durch einseitige Belastung in ihrer<br />
wirtschaftlichen Tätigkeit gehindert werden<br />
sollten. Einverstanden mit Sozialpolitik und<br />
Hilfsaktionen, aber diese dürfen nur so weit<br />
gehen, als dadurch volkswirtschaftliche Einnahmequellen<br />
nicht verstopft werden und damit<br />
die Konkurrenzfähigkeit unseres Landes<br />
nicht aufs Spiel gesetzt wird.<br />
Die Automobilisten haben deshalb Ursache<br />
genug, am 27./28. Oktober ebenfalls zum<br />
Rechten zu sehen und für eine ihrer Stärke<br />
angemessene Vertretung besorgt zu sein.<br />
Prüft — und dann wählt!<br />
I Der Autotunnel von Paris. Die erste von<br />
mehreren unterirdischen Autostrassen, die in<br />
Paris geplant werden, soll die Rue Montmartre<br />
mit dem Faubourg Montmartre verbinden.<br />
Sie würde einen der verkehrsreichsten<br />
Teile der Stadt wesentlich entlasten. Zur<br />
Ausführung dieses Autotunnels bedarf es nur<br />
noch der Zustimmung des Polizeipräfekten<br />
Ghiappe zu dem bereits vollständig ausgearbeiteten<br />
Entwurf. Die Häuser an der Kreuzung<br />
des Boulevard Poissonniere und des<br />
Boulevard Montmartre sollen abgerissen<br />
werden.<br />
Die längste Autobuslinie der Welt wurde auf der Strecke Los Ängeles-Neuyork errichtet. Die Autobusse<br />
legen die 3433 Meilen lange Strecke in 5 Tagen 14 Stunden zurück. Das Bild zeigt die Ankunft<br />
des ersten Autos in Neuyork.<br />
Für den Transport von Automobilen hat die Southern Pacific RaMroad; ibesondeira konstruierte |Wag J<br />
gons eingeführt.<br />
B^lonne<br />
NP89<br />
% / __ ^ ^ jwJBLm Kr! / Iflitteiluii^en<br />
IÜSJH& WLH HH ÄBI flc5 3S<br />
Eine schweizerische Verkehrswoche? In<br />
den Spalten unseres Blattes ist schon vor<br />
Jahren die Anregung gefallen, eine Verkehrswoche<br />
durchzuführen, wie sie namentlich in<br />
England, Belgien und Frankreich zu durchschlagenden<br />
Erfolgen geführt 'hat. In Amerika<br />
hat die Erkenntnis, dass die zunehmende<br />
Motorisierung der Strasse eine eigentliche Erziehung<br />
des Publikums zur Strassendisziplin<br />
bedinge — eine Disziplin zum Schütze<br />
menschlichen Lebens! — zu einer eigentlichen<br />
grosszügigen Bewegung geführt, denen die<br />
Behörden ihre volle Mithilfe verleihen. Der<br />
Gedanke einer schweizerischen Verkehrswoche<br />
scheint sich nun verwirklichen zu wollen.<br />
Wie wir erfahren, hat Herr Polizeikommissär<br />
Müller aus Bern an einer der letzten<br />
Sitzungen des Schweizerischen Städteverbandes<br />
diese Frage zur Diskussion gestellt<br />
Sein Vorschlag soll sehr günstig aufgenommen<br />
worden sein. Hoffen wir jedoch nicht,<br />
dass die Durchführung einer Verkehrswoche<br />
erst für ein Datum in Aussicht genommen<br />
wird, das in die Zeit nach der Annahme des<br />
neuen Verkehrsreglementes durch alle<br />
Schweizerstädte fällt. Da nicht weniger als<br />
63 Städte im Verbände sind, dürfte dies noch<br />
reichlich lange dauern. Den kommenden<br />
Herbst in Aussicht zu nehmen, wäre nicht<br />
verfrüht.<br />
:—'.<br />
Ein- und Ausreisezeiten für Automobile<br />
im Kanton Graubünden. Ab 1. Oktober <strong>1928</strong><br />
bis 30. April 1929 ist die Ein- und Ausfahrt<br />
aus dem Kanton Qraubünden nur von 7 Uhr<br />
morgens bis 21 Uhr gestattet. In dringenden<br />
Fällen kann die Kontrollstelle die Ein- und<br />
Ausreise auch während der Sperrzeit gestatten<br />
gegen Bezahlung einer Gebühr von zwei<br />
Franken. Das Passieren der Kontrollstellen<br />
an der Landesgrenze (schweizerisch-ausländischer<br />
Verkehr) richtet sich nach den Vorschriften<br />
über die Zoll- und Passkontrolle.<br />
Eine permanente AutomoblkontroUstelle<br />
im Kanton Schaff hausen. Ab 1. November<br />
wird ein ständiger und vollamtlicher Automobilexperte<br />
der Polizeidirektion beigegeben,<br />
der für die Abnahme und Kontrolle der<br />
Motorfahrzeuge verantwortlich ist. Es soll<br />
von diesem Zeitpunkt an den Vorschriften<br />
über Schalldämpfung ganz besondere Nachachtung<br />
verschafft werden, da die Behörde<br />
mit Recht eine strenge Innehaltung der diesbezüglichen<br />
Bestimmungen verlangt, um auf<br />
diese Weise den Nachtlärm der Fährzeuge<br />
möglichst einzudämmen. Von einem Nachtfahrverbot<br />
will glücklicherweise die Schaffjhauser<br />
Behörde absehen. Z.<br />
Der Schaffhauser Autobnsbetrieb rentiert<br />
Den Verhandlungen des Stadtrates ist zu entnehmen,<br />
dass die Betriebsrechnung für den<br />
Monat September des städtischen Autobusdienstes<br />
mit einem, wenn auch noch besehe'<br />
denen Einnahmenüberschuss von rund 400<br />
Franken abschliesst. Im Verlaufe des Monats<br />
wnrden insgesamt 35,600 Personen befördert.<br />
Wenn wir ans recht erinnern, verzeigte<br />
dagegen der frühere Strassenbahnbetrieb<br />
auf der nämlichen Linie Obertor-<br />
Breite ein ständiges Defizit, was auch den<br />
Anstoss gab, die Strassenbahn dort duroft<br />
den Omnibus zu ersetzen. Das Resultat<br />
scheint den Befürwortern des Omnibusses<br />
vollständig recht zu geben und mag anderweitige<br />
Stadtväter und treue Anhänger des-<br />
Trambetriebes zu neuem Nachdenken anregen.<br />
Z.<br />
Eint anhaltende Verkehrszunahme hat der Berner<br />
StadtauitcftniB zu verzeichnen. Das bann man<br />
dem Vespwaltangsberiohjt der industriellen Betriebe<br />
ifür 1927 enitoehmien. tfeber den opTosperierenden<br />
Amtoibusibetrie'b geben die nachstehenden wenigen<br />
Zahlen grasten Arafsdhi'uiss. Die BetTiebseinnahimein<br />
betragen Brand 545,000 (Frankem. Trotzdem 1926 die<br />
Könizerl&nie muir 4 Monate im Betrieb war. 1927<br />
alber das ganize Jahr, sind die Betriebsausgaben nw<br />
6400 Frankem höher als im Vorjahr und betragen<br />
mund 3
fjo 89 — <strong>1928</strong><br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
SPORTLICHES<br />
Sicherheitsmassnahmen in Monza. Mit der<br />
durch den bedauernswerten Unfall anlässlioh<br />
des letzten Grossen Preises von Europa auf<br />
dem Autodrom von Monza geschaffenen Situation<br />
hat sich nun auch die italienische Regierung<br />
befasst. Der Generalsekretär der<br />
italienischen faszistischen Partei, Turati, erklärte<br />
kürzlich dem Direktor des Automoibiil-<br />
Clubs von Italien, Castagnetto, dass die Austragung<br />
von Automobil- und Motorradrennen<br />
auf dem Autodrom von Monza auch für 1929<br />
und die folgenden Jahre vorgesehen werden<br />
dürfen, unter dem Vorbehalt allerdings, durch<br />
besondere Sicherheitsmassnahmen Unfällen<br />
inskünftig vorzubeugen. Einerseits müssen<br />
die eigentfliche Fahrbahn und speziell die<br />
Kurven derart ausgebaut und überhöht werden,<br />
dass sie auch den heute gesteigerten Geschwindigkeiten<br />
der modernen Rennvehikel<br />
zu genügen vermögen. Anderseits ist die<br />
Absperrung der Zuschauer derart vorzunehmen,<br />
dass sie nicht mehr durch einen aus<br />
der Fahrbahn herausgeschleuderten Rennwagen<br />
gefährdet werden können. Es sind zu<br />
diesem Zwecke besondere Hindernisse zu erstellen.<br />
Die mit der Untersuchung des Unfalles<br />
Materassi beauftragte Kommission wird<br />
zudem eine Reihe von Vorschlägen unterbreiten,<br />
wie die heute trotz ihres erst sechsjährigen<br />
Bestehens bereits veraltete Monza<br />
Rennbahn durch verschiedene Umbauten<br />
modernisiert und den heutigen hohen Geschwindigkeiten<br />
angepasst werden kann. Das<br />
Autodrom von Monza ist 1922 für Geschwindigkeiten<br />
von maximal 180 km gebaut worden.<br />
Nachdem nun das Geschwindigkeitsvermögen<br />
in den letzten Jahren auf den geraden<br />
Streoken auf 230 und 250 km gesteigert<br />
worden ist, dürfte eine Modernisierung<br />
der Anlage unvermeidlich sein, wenn inskünftig<br />
Unfälle vermieden werden sollen. Die<br />
Sportkommission der A.I.A.C.R. hat neulich<br />
beschlossen, den Grossen Preis von Europa<br />
des Jahres 1929 wieder an Italien zu vergeben,<br />
die Direktion der Monza-Rennbahn,<br />
resp. der hiefür zuständige Automobil-Club<br />
von Italien wird daher die notwendigen Umbauarbeiten<br />
sofort in Angriff nehmen müssen.<br />
nennen in der Hard. Ma lurtan Sist. -wie es eich<br />
iberauisgeistelt hat, die Meldung unseres Berichtensteuttercs<br />
zu bezeichnen, wonach dein Amalcar des<br />
Genfer Sarbach, der bekannt!! dlie taste Tageszeit<br />
fuhr, ein leger ausgelaufen sei. Dass der Wagen<br />
nicht ein besseres Tempo fuhr, war in WirMichikeit<br />
lediglich dem UimEitande mmisch
lieber die Sehschärfe der Automobilisten.<br />
Bis vor kurzem erachteten die hiesigen<br />
Äutomobübehörden eine Sehschärfe von 0,7<br />
auf jedem Auge für erforderlich. Einäugige<br />
wurden mit einer Sehschärfe von 1,0 unter<br />
gewissen Bedingungen ebenfalls als zulässig<br />
erkannt. Wo Verdacht auf verminderte Sehschärfe<br />
bestand, wurde der Kandidat dem<br />
Augenarzt zur Untersuchung und Begutachtung<br />
zugewiesen. Da nun aber keine präzisen<br />
.Vorschriften und Normen vorlagen, wurde<br />
die Begutachtung nach eigenem Ermessen<br />
und eigener Erfahrung vorgenommen; dies<br />
führte bisweilen zu verschiedenartiger Beurteilung<br />
des gleichen Falls, was naturgemäss<br />
den Automobilbehörden nicht die gewollte<br />
Abklärung brachte.<br />
Auf Ersuchen der kantonalen Polizeidirektion,<br />
so schreibt der Präsident der Sektion<br />
Bern des A. C. S., Herr Dr. Mende, im Cluborgan,<br />
unter den Berner Augenärzten eine<br />
Verständigung herbeizuführen und die Aufstellung<br />
von Normen zu erwirken, kamen<br />
diese im vergangenen Frühjahr zu einer Besprechung<br />
zusammen. Die sehr interessante<br />
und eingehende Diskussion führte zu der erstrebten<br />
Verständigung, indem Grundsätze<br />
aufgestellt werden konnten, nach welchen<br />
künftig die Begutachtung vorgenommen werden<br />
soll. Es zeigte sich dabei, dass es unrichtig<br />
ist, die Anforderung an die Sehschärfe<br />
zu hoch zu stellen, da diese allein nicht massgebend<br />
ist.<br />
Um sicher und unter den verschiedenartigsten<br />
Verhältnissen fahren zu können, gehören<br />
zu einer genügenden Sehschärfe auch rasches<br />
Auffassungsvermögen und kurze Reaktionszeit.<br />
Wo letztere Eigenschaften fehlen,<br />
mutzt auch das schärfste Auge nur wenig.<br />
Wer aber diese Eigenschaften in richtigem<br />
Masse besitzt, kann auch trotz verminderter<br />
Sehschärfe zum Automobillenker tauglich<br />
sein. Eine gut enwickelte Sehschärfe<br />
gestattet, in gewisser Distanz Objekte nicht<br />
nur in ihrer Form, sondern auch mit feinern<br />
Details zu erkennen. Dieses Erfassen von<br />
Einzelheiten im kleinen ist für den Fahrer<br />
nicht absolut notwendig, es genügt, wenn er<br />
aus ihrer Form die Natur der Gegenstände<br />
erkennen kann. Für die Richtigkeit dieser<br />
Annahme kann folgendes als Beweis aufgeführt<br />
werden. Der Kurzsichtige, der keine<br />
.Brille trägt, sieht in einer bestimmten Entfernung,<br />
die je nach dem Grad seiner Kurzsichtigkeit<br />
grösser oder kleiner ist, undeutlich<br />
und verschwommen, aber er vermag dennoch,<br />
solange sein Fehler nicht zu gross ist,<br />
Gegenstände und Personen sicher zu erkennen,<br />
weil sein Formensinn besser entwickelt<br />
ist, was ihm erlaubt, aus der Form das Wesen<br />
der Objekte zu erfassen. Ganz gleich verhält<br />
sich einer, der seit längerer Zeit aus<br />
irgendeinem Grunde eine verminderte Sehschärfe<br />
aufweist. Ihm fehlt wohl die Schärfe<br />
des Sehens, diese aber wird, immer vorausgesetzt,<br />
dass es sich nicht um einen zu grossen<br />
Fehler handelt, durch einen feiner ausgebildeten<br />
Formensinn ersetzt, der diejenige<br />
Orientierung ermöglicht, welche zum sichern<br />
Führen eines Automobils notwendig ist.<br />
Diese Ueberlegungen haben die Berner<br />
Augenärzte zu folgenden Schlüssen geführt:<br />
Die zum Führen eines Automobils erforderliche<br />
Sehschärfe soll auf beiden Augen addiert<br />
1,0 betragen; besitzt beispielsweise ein<br />
Auge die Sehschärfe von 0,8, so muss das<br />
andere 0,2, oder 0,7 und 0,3, 0,6 und 0,4 oder<br />
endlich jedes Auge 0,5 aufweisen.<br />
Diese Werte verstehen sich mit Korrektur,<br />
was besagen will, dass sie nicht von dem unbewaffneten<br />
Auge gefordert werden, sondern<br />
genügen, auch wenn sie nur durch das Tragen<br />
von Brillen erreicht werden. Nachdem<br />
heute niemand mehr ohne Windschutzscheibe<br />
fährt, darf der Brillenträger nicht als behindert<br />
oder gar minderwertig angesehen werden.<br />
Wenn nun die genannten Werte im allge^meinen<br />
als Minimalwerte angesehen werden<br />
müssen, so gibt es dennoch Grenzfälle, in denen<br />
unter gewissen Bedingungen Personen<br />
auch dann noch als tauglich erklärt werden<br />
können, wenn ihre Sehschärfe die genannten<br />
Werte nicht ganz erreicht.<br />
Bei diesen Ausnahmefällen ist vor allem<br />
die Ursache und die Dauer der verminderten<br />
Sehschärfe festzustellen. Die Ursache zu<br />
kennen, ist deshalb wichtig, weil z. B. bei<br />
Verminderung der Sehschärfe durch eine<br />
chronische Erkrankung im Laufe der Zeit<br />
eine weitere Verschlechterung eintreten<br />
kann, während bei einer durch einen akuten<br />
Prozess herbeigeführten Verminderung mit<br />
Sicherheit gesagt werden kann, ob die Sehschärfe<br />
stationär bleibt oder nicht. Die Dauer<br />
zu kennen ist deshalb wichtig, weil bei län-<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong><br />
gerem Bestehen einer verminderten Sehschärfe<br />
eine Anpassung eintritt, durch welche<br />
der Verlust zum Teil wenigstens wieder ausgeglichen<br />
wird. Ferner muss auch in besonderen<br />
Fällen das Gesichtsfeld, d. h. das Erkennungsvermögen<br />
der Objekte, geprüft werden,<br />
die ausserhalb des Fixierpunktes liegen.<br />
Es kommt vor, dass das Gesichtsfeld infolge<br />
krankhafter Veränderungen, die im Auge<br />
selbst liegen können oder im Gehirn zu suchen<br />
sind, Einschränkungen aufweist oder an<br />
gewissen Stellen ganz ausfällt. Solche Veränderungen<br />
behindern die Orientierung nach<br />
den Seiten, daher eignen sich Personen, die<br />
sonst eine gute zentrale Sehschärfe besitzen,<br />
die aber die genannten Fehler im Gesichtsfeld<br />
aufweisen, nicht als Automobillenker.<br />
Für den Einäugigen gilt folgender Grundsatz<br />
: Auch der Einäugige kann ohne Bedenken<br />
zum Fahren zugelassen werden, wenn<br />
seine Sehschärfe 1,0 beträgt und der Zustand<br />
der Einäugigkeit lange genug bestanden hat,<br />
um eine vollkommene Anpassung an diese<br />
neue Art des Sehens zu ermöglichen. Auch<br />
hier müssen Ursache und Dauer festgestellt<br />
werden und das Gesichtsfeld muss normale<br />
Grenzen aufweisen. Die Sehschärfe von 1,0<br />
soll aber auch für den Einäugigen nicht als<br />
absoluter Minimalwert gelten und unter gewissen<br />
Bedingungen kann eine Sehschärfe<br />
von 0,8 noch genügen. Der Begutachter soll<br />
in solchen Fällen ausser der peinlichst genauen<br />
Augenuntersuchung auch noch die<br />
übrigen Fähigkeiten und Charaktereigenschaften<br />
des Kandidaten berücksichtigen und der<br />
Experte soll sich durch verschärfte Fahrprüfung,<br />
eventuell auch bei Nacht, davon überzeugen,<br />
dass sicher gefahren wird.<br />
Gegen die Erteilung der Fahrbewilligung<br />
an Einäugige wurde geltend gemacht, dass<br />
der Ausfall eines Gesichtsfeldes zum Fahren<br />
untauglich mache. Dazu kann gesagt<br />
werden, dass der Einäugige diesen Ausfall<br />
durch eine schiefe Kopfhaltung, die er sich<br />
beinahe unbewusst angewöhnt hat, genügend<br />
kompensieren kann. Um die Beschränkung<br />
durch den Nasenrücken aufzuheben, wird der<br />
Kopf nach der blinden Seite hin gedreht;<br />
daraus resultiert eine leichte Zunahme des<br />
Gesichtsfeldes nach der Nase hin, welcher<br />
dann allerdings eine gleiche Abnahme nach<br />
der Seite hin entspricht. Trotzdem genügt<br />
erfahrungsgemäss dieser Gesichtswinkel, da<br />
eine Gefahr, die den Wagen unmittelbar von<br />
der Seite her bedroht, entweder automatisch<br />
eine Wendung des Kopfes nach dieser Seite<br />
hin bewirkt oder aber in einem derart stumpfen<br />
Winkel liegt, dass auch der Fahrer mit<br />
zwei normalen Gesichtsfeldern diese Gefahr<br />
zu spät wahrnimmt, um rechtzeitig Gegenmassregeln<br />
ergreifen zu können.<br />
Als weiteres Argument gegen den Einäugigen<br />
wird die Hilflosigkeit bei Eindringen eines<br />
Fremdkörpers während der Fahrt genannt.<br />
Dagegen ist zu sagen, dass erfahrungsgemäss<br />
das Eindringen von Fremdkörpern<br />
äusserst selten ist, geschieht es aber,<br />
so handelt es sich im allgemeinen um Staub<br />
oder kleine Insekten, und da gelingt es immer,<br />
das Auge solange offen zu halten, bis<br />
der Wagen zum Stehen gebracht werden<br />
kann. Ist es unmöglich, an Ort und Stelle<br />
den Fremdkörper zu entfernen, so wird eben<br />
die Weiterfahrt bis zur Befreiung von dem<br />
Störer aufgegeben. Auch derjenige, welcher<br />
zwei gute Augen hat, befindet sich in ziemlich<br />
hilflosem Zustand, wenn ihm durch den<br />
Schmerz, den ein eingedrungener Fremdkörper<br />
verursacht, ein Auge geschlossen wird.<br />
Da er, plötzlich zum Einäugigen geworden,<br />
in diesem ungewohnten Zustand die Fähigkeit,<br />
Distanzen abzuschätzen, verloren hat,<br />
ist es auch ihm nicht möglich, ohne grosses<br />
Risiko weiterzufahren.<br />
Das Tragen einer dicht abschliessenden<br />
Schutzbrille zu empfehlen oder gar obligatorisch<br />
zu machen, ist unnötig, wenn nicht<br />
falsch. Die Schutzbrille schränkt das Gesichtsfeld<br />
ein und dadurch wird, der Nutzen,<br />
den sie dem Einäugigen bringen könnte, illusorisch.<br />
Das Ergebnis der Besprechung der Berner<br />
Augenärzte wurde der kantonalen Polizeidirektion<br />
bekanntgegeben und die aufgestellten<br />
Grundsätze wurden von ihr als annehmbar<br />
erkannt. Damit ist ein erster Schritt getan<br />
zur Abklärung einer Frage, in welcher<br />
bis fetzt bei uns eine einheitliche Beurteilung<br />
unmöglich war. Das nächste Ziel wäre<br />
nun, diesen Grundsätzen für das ganze Gebiet<br />
der Schweiz Geltung zu verschaffen.<br />
Deshalb wurde die Frage der Gesellschaft<br />
schweizerischer Augenärzte unterbreitet und<br />
diese hat anlässlich ihrer letzten Tagung<br />
eine Kommission zu weiterem Studium und<br />
Berichterstattung ernannt. Um irrtümlichen<br />
Ansichten entgegenzutreten, sei hier hervorgehoben,<br />
dass mit der Aufstellung von einheitlichen<br />
Normen nicht lediglich die Schaffung<br />
neuer Polizeiverordnungen bezweckt<br />
wird. Sie sollen vorerst aufgestellt werden<br />
als Wegleitung für diejenigen Augenärzte,<br />
welche in den Fall kommen, im Auftrag der<br />
Automobilbehörden Gutachten abzugeben. Allerdings<br />
erscheint es wünschenswert, dass<br />
die Grundsätze mit der Zeit von allen Automobilbehörden<br />
der Schweiz gutgeheissen<br />
werden. Es wäre dies sicherlich im Interesse<br />
der allgemeinen Verkehrssicherheit.<br />
'Ru premier rang des premieres<br />
marques de precision<br />
Innenlenker, Weymann, 4 Plätzer<br />
m<br />
mmm<br />
AGENTENJ<br />
Freiburg: Garage WALTER, Üüdingen<br />
Waadt: lluison JAN, 10, Terreaux, Lausanne<br />
Wallis: L6on RAMONY, Grand Garage des Alpes, Martigny<br />
Neuenburg: Eng. de COULON, Cortaillod<br />
Solotnurii: Hermann FA.SLER, Garage, Grenchen<br />
Basel und Aargaü: Paul HAAS, St. Johannring 133, Basel<br />
Bern: Ernst FANKHAUSER, Lagerweg 12, Bern<br />
Zürich und übrige Ostschweiz: E. BAUMBERGEH, Löwenstrasse 17, Zürich<br />
Tessin: AMERICAN-AUTO-Co., Tia Bernardino Luiui, Locarno<br />
Haupfverf r ef er:<br />
Theo Sarbadi - 6eneve<br />
METROPOL -GARAGE<br />
Rue d'Italie, 6<br />
Dans tous les<br />
bons magasins d'horlogerie
mw<br />
- <strong>1928</strong><br />
Ausbau und Finanzierung des<br />
st. gallischen Strassennetzes.<br />
Herr Kantonsrat Weyermann - Tobler<br />
reichte im Frühjahr im Kantonsrat eine Motion<br />
ein, in welcher er, zusammen mit weiteren<br />
Motionären, den Regierungsrat ersuchte,<br />
Bericht und Antrag zu stellen über<br />
ein generelles Programm betr. Verbesserung<br />
des kantonalen Strassennetzes. Kürzlich gab<br />
nun der Regierungsrat über diese Frage Aufschluss,<br />
wobei er sich hauptsächlich auf ein<br />
vom Kantonsingenieur ausgearbeitetes Gutachten<br />
stützte. Dieses gibt interessante Daten<br />
über die bisherige und kommende Tätigkeit<br />
des kantonalen Strassendepartementes<br />
und zeigt von einer erfreulichen Weitsicht<br />
und grossem Verständnis für die Bedürfnisse<br />
des motorisierten Verkehrs.<br />
Die Verkehrszunahme auf den St. Galler<br />
Staatstsrassen war in den Nachkriegszeiten<br />
eine enorme und betrug von 1919 bis 1927<br />
insgesamt 377 Prozent. In diese Zeit fallen<br />
auch die vermehrten Aufwendungen für Strassen,<br />
da, mit Ausnahme von zwei Strassenstücken,<br />
bis nach Kriegsende keine Strassen<br />
eine Oberflächenbehandlung mit Teer oder<br />
anderen Bindemitteln erfahren hatten. In der<br />
Zeit zwischen 1918 und 1927 wurden von den<br />
500 km Staatsstrassen total 106 km mit<br />
künstlichen Belägen versehen, worunter 27,4<br />
Kilometer mit Kleinsteinpflästerung. Diese<br />
Verbesserungen, inklusive der durchgeführten<br />
Brückenverstärkungen, beanspructen 7,1<br />
Millionen Franken an Ausgaben. Die im<br />
gleichen Zeitraum erhobenen Automobiltaxen<br />
warfen die schöne Summe von 4,9 Millionen<br />
Franken ab, die vom Kanton glücklicherweise<br />
im ganzen Umfange für den Strassenbau<br />
verwendet wurden. Die Differenz von 2,2<br />
Millionen Franken fiel keineswegs aussehliesslich<br />
dem Kanton auf Rechnung des allgemeinen<br />
Budgets zur Last. Ein Teil der Strassenausbauten<br />
konnten als Notstandsarbeiten<br />
ausgeführt werden und wurden vom Bund<br />
entsprechend subventioniert. Dazu kamen<br />
noch Beiträge von Gemeinden, was zusammen<br />
wiederum 1,9 Millionen Franken ergibt,<br />
wovon allerdings 700,000 Franken," die in<br />
Form eines ausserordentlichen Kredites im<br />
Jahre 1923 votiert wurden, zu verzinsen und<br />
zu amortisieren sind. Es bleibt aber immerhin<br />
die Tatsache bestehen, dass von den gesamten<br />
Ausgaben ganze 69 Prozent ausschliesslich<br />
von den Automobilisten in Form<br />
der kantonalen Steuer aufgebracht wurden,<br />
ein Moment, das sich alle diejenigen wohl vor<br />
Augen halten dürfen, welche immer von einer<br />
übermässigen Belastung der allgemeinen<br />
Staatsfinanzen zufolge der Aufwendungen<br />
für Strassen, fabulieren.<br />
Nun verbleiben aber trotz diesen Anstrengungen<br />
immer noch beinahe 400 km an Strassen,<br />
deren Oberflächenzustand zum Teil sehr<br />
viel zu wünschen übrig! lässt. Der regierungsrätliche<br />
Bericht ist nun erfreulicherweise<br />
der Ansicht, der Zustand dieser Strassen<br />
sei derart, dass man mit der Verbesserung<br />
des Strassennetzes rascher vorwärts<br />
kommen müsse, damit sich der Verkehr auf<br />
den Staatsstrassen ungehemmt entwickeln<br />
kann und die- Strassenanwohner von der lästigen<br />
Staubplage befreit werden können.<br />
Natürlich benötigen die weniger stark frequentierten<br />
Strassen nicht gerade dringlich<br />
einen künstlichen Belag. Dagegen sollen nach<br />
der Auffassung des Kantonsingenieurs 193<br />
Kilometer Strassennetz, zufolge ihrer Bedeutung<br />
für den Verkehr, unbedingt in den nächsten<br />
Jahren verbessert werden, «wenn,> so<br />
fährt der Bericht weiter, «wir unseren Verkehr<br />
und damit die ganze Volkswirtschaft<br />
nicht grossem Schaden aussetzen wollen».<br />
Dieses Bauprogramm für die zweite Etappe<br />
sollte in spätestens acht Jahren gänzlich<br />
durchgführt sein. Die Kosten dieser Arbeiten<br />
werden bei einer devisierten Ausgabe von<br />
Fr. 63,000 pro Kilometer für die vorgesehenen<br />
193 km Strassenlänge auf rund 12 Millionen<br />
Franken zu stehen kommen.<br />
Der Unterhalt des in Stand gestellten Netzes<br />
würde weiterhin von der allgemeinen<br />
Staatskasse übernommen, zu welchem Zwecke<br />
vom Staate in den letzten Jahren jeweilen<br />
950.000 fr. zur Verfügung gestellt wurden,<br />
mit welchem Betrage auch weiterhin gerechnet<br />
werden muss.<br />
Erwähnung verdienen auch die Ausführungen<br />
betr. (der Notwendigkeit der besseren<br />
Traceführung und Nivellierung der Strassen.<br />
Der Bericht stellt fest, dass die Strassenzüge<br />
vielfach auoh in .Bezug auf Richtungs-<br />
und Steigungsverhältnisse den heutigen<br />
Anforderungen des Verkehrs nicht mehr<br />
genügen. Wenngleich auch vom Bau eigentlicher<br />
Autostrassen, wie sie Italien z.B.kennt,<br />
abgesehen werden soll, so müssen doch die<br />
Durchgangsstrassen dem modernen Verkehr<br />
angepasst werden. Damit wird der Verkehr<br />
und die Ansiedlung neuer Industrien erleichtert<br />
und es besteht keine Gefahr, vom internationalen<br />
Durchgangsverkehr abgeschnitten<br />
zu werden. Um dies zu erreichen will der<br />
Kantonsingenieur bestehende Verkehrshindernisse<br />
beseitigen. «Als solche sind zu betrachten<br />
die Ortschaften, wo die Automobile<br />
in ihrer Geschwindigkeit gehemmt sind, ferner<br />
die scharfen Kurven und ihre starken<br />
Steigungen.» Es wird ferner besonders darauf<br />
verwiesen, wie wichtig der Ausbau der<br />
Kurven sei. Wenn man nämlich vom Automobilist<br />
verlange, dass er strikte rechts<br />
fahre, dann soll man ihm auch die Möglichkeit<br />
geben, in den Kurven wirklich rechts<br />
halten zu können. Deshalb müssen die Kurven<br />
eine einseitige Querneigung aufweisen.<br />
Es wurden genaue Berechnungen angestellt,<br />
um festzustellen, welche Querneigung<br />
den Strassen in den verschiedenen Kurvenradien<br />
gegeben werden muss, damit ein<br />
Auto bei normalem Wetter und mit Geschwindigkeiten<br />
von 30 bis 60 km durchfahren<br />
kann. (Bei einem Radius von 100 m<br />
muss darnach die Querneigung vier Prozent<br />
betragen, während bei einem Radius von<br />
300 m die Fahrbahn mit einem normalen<br />
Querprofil ohne Querneigung ausgebaut werden<br />
kann.) Zudem soll die Querneigung überhaupt<br />
• sorgfältig geprüft werden, da bei allzustark<br />
gewölbter Strasse das Fahren unsicher<br />
wird und der Wagenlenker deshalb immer<br />
die Strassenmitte, anstatt die rechte<br />
Seite einhält. Wenn irgendmöglich sollen<br />
auch Ortsumgehungsstrassen angelegt werden,<br />
um den Ortsverkehr vom Durchgangsverkehr<br />
trennen zu können.<br />
Das Problem der Finanzierung ist nun<br />
folgendes: Um die beinahe 200 km verbesserungsbedürftiger<br />
Strassen im Zeiträume von<br />
acht Jahren ausbauen zu können, benötigt das<br />
Departement jährlich 1,5 Millionen Franken.<br />
Dazu kommen pro Jahr noch etwa weitere<br />
500,000 Franken für Korrektion und Neubau<br />
von Strassen, was enen Jahresbedarf von<br />
zwei Millionen ergibt. Diese Mittel können<br />
und sollen nicht einfach in die laufende Rechnung<br />
eingestellt werden. Es müssen deshalb,<br />
wie bisher, vorab die Einnahmen aus den<br />
Autosteuern bereitgestellt werden. Ferner<br />
sollen auch die Fahrradtaxen diesem Zwecke<br />
dienstbar gemacht werden. Diese beiden<br />
Einnahmequellen ergaben für das Jahr 1927<br />
beispielsweise netto 959,500 Franken. Sie<br />
werden dieses Jahr rund eine Million abwerfen<br />
und voraussichtlich in den kommenden<br />
Jahren ansteigen auf 1% Million. Als<br />
sehr willkommen ist der Anteil am Benzinzollertrag<br />
zu bezeichnen, der dem Kanton<br />
St. Gallen für die Zeit von 1925 bis und mit<br />
<strong>1928</strong> zwischen sieben- und achthunderttau-<br />
•send Franken eintragen dürfte. Zukünftig<br />
würde der Anteil, bei einer den Kantonen zur^<br />
Verfügung gestellten Summe von fünf Millionen<br />
Franken etwa 280,000 Franken aus^<br />
machen. Aus all den eben erwähnten Einnahmen<br />
gehen dem Kanton pro 1929 total<br />
zwei Millionen, in den folgenden Jahren 1,5?<br />
Millionen Franken zu. Es müssen also jährlich<br />
weitere 500,000 Franken beschafft wer-j<br />
den. Die Motionäre beantragen nun die Aufnahme<br />
einer Anleihe, die aber vom Regier<br />
rungsrat nicht befürwortet werden kann*,<br />
weil bei einer derartigen Beschaffung derj<br />
Gelder grössere Beträge auf Jahre hinaus<br />
brach liegen würden.<br />
Der Regierungrat beantrgt deshalb, es<br />
seien die Mittel, soweit sie nicht durch die*<br />
Erträgnisse von Automobil- und Fahrrad-*<br />
taxen, sowie den Benzinzollateil aufge-*<br />
bracht werden, von Fall zu Fall durch Gross-*<br />
ratsbeschluss zu Lasten der ordentlichen<br />
Staatsrechnung zu beschaffen. i<br />
Bezüglich der Erstellung neuer Strassenzüge<br />
wird im Berichte noch folgendes ausgeführt:<br />
«Für den grossen Verkehr von aus-*<br />
wärts ist die Verkehrsrichtung' Ost-West<br />
über St. Gallen, d. h. St. Margrethen-Ror-i<br />
schach-St. Gallen-Gossau-Wil, die wichtigste.<br />
Es gilt nun vor allem die Verbindung?<br />
zwischen Gossau und Wil auszubauen, wobe|<br />
von den beiden bestehenden Routen wie-i<br />
derum derjenigen über Oberbüren der Vor-i<br />
zug gegeben wird. Die Strasse über Flawil<br />
weist nämlich nach der behördlichen Auffassung<br />
einen derart grossen Lokalverkehr in--<br />
nerhalb der einzelnen Ortschaften auf, dass<br />
es wünschenswert und verkehrstechnischi<br />
richtiger ist, wenn der Durchgangsverkehr^<br />
auf die Route Oberbühren verwiesen wird.<br />
Die neue Strasse wird die Ortschaften Nie--<br />
derwil, Oberbüren und Sonnenthal nicht<br />
mehr durchschneiden, sondern nur noch berühren.<br />
Das Maximalgefälle beträgt nur<br />
sechs Prozent, da die Stiche bei Oberbüreni<br />
und Brübach beseitigt werden. Die Kosten!<br />
dieser Strasse, die eine durchgehende Breite;<br />
der Fahrbahn von 6,50 m bis 7,90 m aufwei-*<br />
sen wird, sind mit zwei Millionen Frankens<br />
devisiert, wobei noch beizufügen ist, dass der<br />
Ausbau der Route über Flawil teurer zu stehen<br />
käme. *<br />
Es ist kaum anzunehmen, "dass das sorgfältig<br />
vorbereitete Programm für den wei- 1<br />
teren Ausbau der St. Galler Staatsstrassert!<br />
einer wesentlichen Opposition im Rate begegnet<br />
und darf man sich freuen, wenn dessen<br />
Verwirklichung möglichst rasch in Angriff<br />
genommen wird. b.<br />
ESSEKTOE BAGO<br />
G-EKT±VE<br />
Garagistes<br />
Mecaniciens<br />
Vendeurs d'Auto<br />
Vendeurs de Moto<br />
Pour vos achats d'Huiles<br />
et de Benzine traitez avec<br />
Botfdef & Jaeof, Geneve<br />
8, nie de Lausanne Telephone Monf-Blanc 56.43<br />
II
6 AUTOMOBIL-REVUE<br />
<strong>1928</strong> - No 89<br />
Ein sogenanntes<br />
"billiges" Schmieröl<br />
verursacht grosse Ausgaben !<br />
Oft veranlasst der Preisunterschied veascliedener<br />
Schnrierolmarken die Automobilisten zu einer falschen<br />
und trügerischen Ersparnis. Der kluge und richtig urteilende<br />
Automobilist weiss, dass eine mangelhafte Schmierung<br />
eine ganze Reihe unnötiger Ausgaben verursacht<br />
und die wenigen am Schmieröl ersparten Franken zu den<br />
durch schlechte Schmierung verursachten Reparaturkosten<br />
m gar keinem Verhältnis stehen. '<br />
Deshalb *mmmßm alle klugen Automobilisten<br />
ausschliesÄd^^STANDARD MOTOR OIL",<br />
welches einen^afbsolufen Schutz für ihren Motor bietet<br />
Millionen zufriedener Automobilisten in dar ganzen<br />
Welt brauchen "STANDARD MOTOR OIL",<br />
welches durch eine weltbekannte Firma garantiert wird,<br />
deren ausgezeichnete kaufmännische Organisation m der<br />
Lageist, Ihnen das "STANDARD MOTOR OIL"<br />
wann und wo immer zur Verfügung zu halten.<br />
Bedeutet Schutz.<br />
jferJag, Administration, Druck und dichtete: HALLWAG A^Q, Haütncn« Buchdruck««! und Wagnench« Variagaanatalt, Btra,
^1^89<br />
II. Blatt<br />
BERN, 23. Oktober <strong>1928</strong><br />
N°89<br />
II. Blatt<br />
BERN, 23. Oktober <strong>1928</strong><br />
(Wer richtig schalten gelernt hat, versteht<br />
*3ie Motorkraft zweckmässig auszunützen.<br />
,Wer ohne Stösse und dhne allzulanges Schleifen<br />
einkuppeln kann, wird sich den Schaltivorgang<br />
bald zu eigen gemacht haben. Beim<br />
Einkuppeln liegt aber bei vielen Autofahrern<br />
•die Schwierigkeit des Schaltvorganges, die<br />
»sie jahrelang nie zu beseitigen imstande sind.<br />
Technische Neuheiten<br />
Die automatische Kuppelung kommt<br />
Verschiedene Autokonstrukteure versuchten<br />
zuerst die Schwierigkeiten durch Hilfsivorrichtungen<br />
zu bannen, die den Kupplungsivorgang<br />
besonders weich gestalten sollten,<br />
indem sie denselben vermittelst der Zentrifugalkraft<br />
dem Tourenzahlenbereich des Motors<br />
anpassten. Damit erreichten sie ein weiches<br />
Kuppeln, nicht aber die Ausschaltung der<br />
Kupplumgsbetätigung durch den Fahrer selbst.<br />
Unter der Devise: Fort mit dem Kupplungspedal,<br />
gelang es einem deutschen Erfinder,<br />
eine vollständig automatische Kupplung zu<br />
konstruieren. Die Saugkraft des Motors wird<br />
dabei zum Ein- und Auskuppeln benützt. Mit<br />
dem Gashebel steht ein Drehschieber in Verbindung,<br />
welcher die Wirkung des Saugdruckes<br />
auf den Saugzylinder reguliert. Der<br />
Kollben im Saugzylinder rückt die Kupplung<br />
ein und aus. Von der Saugleitumg des Motors<br />
zweigt eine Nebenleitung zum Drehschieber,<br />
einem trommeiförmigen Körper, ab, bei dem<br />
mehr als 200 Bogengrade ausgefräst sind. Das<br />
Kugelrückschlagventil der Saugluftnebewleitung<br />
verhindert beim Aufhören der Saugwirkung<br />
das Eindringen von Brennstoffgemisch<br />
in den Zylinder. Eine Saugleitung führt vom<br />
Gehäuse des Drehschiebers zum Saugzylinder,<br />
und eine Aussenluftleitung, deren Durchlassquerschnitt<br />
durch eine Schraube verändert<br />
werden kann, führt die Aussenluft zu.<br />
Die Kupplung ist bei stillstehendem Motor<br />
{vollständig eingerückt. In der Ruhestellung<br />
des Gaspedals ist die Saugleitung mit dem<br />
Saugzylinder verbunden. Durch das Anwerfen<br />
des Motors verursacht der Unterdruck in<br />
der SaugMtung das Eindringen des Kolbens<br />
in das Innere des Saugzylinders. Mit der Zugstange<br />
des Kolbens wird dann die Kupplung<br />
ausgerückt. Beschleunigt man nun den Motor,<br />
indem man langsam auf das Gaspedal<br />
drückt, wird durch den Drehschieber die Saugluftnebenleitung<br />
verschlossen und die Lufteinlassleitung<br />
geöffnet. Der Unterdruck im Innern<br />
des Saugzylinders wird wieder auf atmosphärischen<br />
Druck gebracht, wobei die<br />
Kupplungsfeder den Kolben nachzieht und die<br />
Kupplung einrückt. Der Drehschieber ist derart<br />
mit dem Gaspedal verbunden, dass die<br />
Kupplung auch bei vollständig gedrosselter<br />
Vergaserstellung eingerückt bleibt und der<br />
Schema der automatischen Kuppelung: 1 Motor, 2 Vergaser,<br />
3 Einlassleitung, 4 Saugluftnebenleitung mit Rückschlagventil, 5 Gaspedal,<br />
6 Kupplungspedal, 7 Kupplung, 8 Kolben des Saugzylinders, 9 Saugzylinder,<br />
Motor auch zum Bremsen benützt werden<br />
kann. Die Kupplung wird durch die Einschaltung<br />
eines Saugzylinders und eines<br />
Drehschiebers durch den Gashebel allein bedient.<br />
Das Kupplungspedal fällt somit weg.<br />
Von einer vollkommenen Kupplung verlangt<br />
man elastisches Funktionieren und ein<br />
verhältnismässig schnelles Einkuppeln. Da<br />
der Anpressungsdruck der. Kupplungsfeder,<br />
die noch den Kolben des Saugzylinders mitziehen<br />
muss, verhältnismässig kräftig gehalten<br />
werden muss. ist eine weitere Vorrichtung<br />
zur Dämpfung der Wirkung der Kupplungsfeder<br />
notwendig: Zwei Dämpfungszylinder<br />
mit Klappenventilen, deren Zugstangen<br />
durch einen Querbalken, welcher mit der Zugstange<br />
des Saugzylinders fest verkeilt ist.<br />
Die beiden Dämpfungszylinder besitzen an<br />
ihren Zugstangen je eine Spiralfeder, die sich<br />
auf der einen Seite auf eine Schraubenmutter,<br />
auf der andern Seite auf den Querbalken der<br />
drei Zugstangen aufstützen. Der Druck der<br />
beiden Federn lässt sich durch die Schraubenmutter<br />
regeln.<br />
Die Kupplung ist vollständig ausgerückt,<br />
wenn der Kolben ganz im Innern des Saugzylinders<br />
eingestossen ist. Gelangt nun der<br />
Saugzylinder unter atmosphärischen Druck,<br />
wird der Kolben durch den Druck der Kupplungsfeder<br />
aus dem Kopf des Saugzylinders<br />
herausgezogen. Der Querbalken übt nun<br />
im gleichen Moment einen Druck auf die beiden<br />
Pufferfedern an den Zugstangen der<br />
Dämpfungszylinder. Hat dieser Druck eine<br />
gewisse Höhe erreicht, werden die Zugstangen<br />
und mit ihnen die Dämpfungskolben zurückgezogen.<br />
Der Widerstand der Kolben in<br />
den beiden Dämpfungszylindern ist grösser<br />
18^ 10<br />
iÄ<br />
4.QA51<br />
| als der Widerstand der beiden Pufferfedern.<br />
Die beiden Pufferfedern speichern vorübergehend<br />
einen Teil der Zugkraft der Pufferfeder<br />
auf. Der Anpressungsdruck wird durch<br />
den Widerstand der Pufferfeder so lange vermindert,<br />
bis der Widerstand der unter der<br />
Einwirkung der Pufferfeder stehenden Dämpfungskolbem<br />
gleich Null ist. Damit wird ein<br />
elastisches Kuppeln erreicht.<br />
2. £<br />
j.rr.i.i<br />
Dämpfungsvorrichtung der automatischen Kupplung:<br />
1 Querbalken, 2 Zugstange, mit der Kupplungsgabel<br />
verbunden, 3 Nachstellmutter, 4 Dämpfungsfeder, 5<br />
Klappenventil, 6 Saugzylinder, 7 Dämpfungszylinder.<br />
Der Vorteil der automatischen Kupplung<br />
liegt im Wegfallen der Fusspedals und damit<br />
im Wegfallen der Betätigung der Kupplung<br />
durch den Fahrer. Das Auskuppeln wird, sowohl<br />
beim Aufwärtsschalten als beim Abwärtsschalten<br />
ebenso wirksam durchgeführt<br />
wie bei Betätigung durch den Fuss. wlt.<br />
Technische Beratungsstellen für Automobilisten.<br />
Der Automobil-Club von Deutschland<br />
hat seinem Zentralsekretariat neuestens<br />
eine technische Beratungsstelle angegliedert,<br />
deren Leitung einem Dipl. Ingenieur aus dem<br />
Automobilfach übertragen wurde. Ebenso<br />
werden die Bezirksgesellschaften sukzessive<br />
durch ähnliche Beratungsstellen ergänzt, denen<br />
jeweilen Fachingenieure, die von Industrie<br />
und Handel völlig unabhängig sind, vorstehen<br />
sollen. Auf diese Weise ist den Mitgliedern<br />
des Reichsverbandes Gelegenheit<br />
geboten, sich von neutraler Seite über alle<br />
Fragen technischer Art orientieren zu lassen.<br />
Z.<br />
Das Schimpfen mit dem Verkehrspolizisten<br />
gehört zu den schwersten Verkehrsstörungen.<br />
Die Strasse ist für den unachtsamen Fussganger<br />
feindliches Gebiet.<br />
SÄNKE Y<br />
in Eternit<br />
doppelwandig, heizbar, demontabel, seit 15 Jahren bewährte Bauart<br />
Lang«<br />
om<br />
Brett«<br />
cm<br />
Nr. 1 360 240250<br />
Nr. 2 480 240250<br />
Nr. 3 480 300250<br />
Nr. 4 600 300250<br />
Preise ab Fabrik<br />
Lieferbar sofort»<br />
Bureau und Lager : Stampfenbacbstrasse 61.<br />
Fabrik : Zürich-Seebach-<br />
900.-<br />
1100.-<br />
1200.—<br />
1400.—<br />
N&hero Auskünfte doroh<br />
EternitA.-G., Niederurnen<br />
[ETT.1<br />
Fr,<br />
GENERAL-VERTRETUNG für die SCHWEIZ<br />
ORIGINAL-SANKEY-RADER mit Wulst<br />
Strasght-Side und Tiefbettfelgen<br />
für jede Pneugrosse<br />
FIAT-Ersatzräder<br />
GROSSES LASER<br />
Eigene Fabrikation<br />
ersonenwagen usw.<br />
Stahlscheibenräder für Lastwagen, Autobusse, P<br />
SPEZIALITÄT:<br />
Umwandlungen von Kraftfahrzeugen auf Luftbereifung. NawHilfsnaben<br />
Eisenwerke PORETTI & AMBROSETTI, Lugano<br />
Lizenz-Fabrikation<br />
durch:<br />
Die Iiimonsine,<br />
die geöffnet werden<br />
kann.<br />
Besser und billiger<br />
als alle<br />
MMier-Carrosserien.<br />
Aerable-Monobloc<br />
carrosser te c H i ATTO n E<br />
S.A. LUGANO<br />
and<br />
carrossj. RUCKSTUHL<br />
LUZERN<br />
PATENT.<br />
DAS BESTE PREISWERTE<br />
AUTO-OEL<br />
FÜR aEDSNWAGENTTP<br />
FABRIKAT<br />
lANZ&C'JBERN<br />
AARBERJGERJGASSE 10<br />
Teleph.Bollw.318ö<br />
1/erlangmSk Offerte a<br />
vu/Kußten<br />
Kompreniom-<br />
Druckmesser<br />
kleines und grosses Modell<br />
zum direkten Aufschrauben<br />
auf den Automobil-Motor.<br />
Oeidrackmesser, Benzinmesser«<br />
Kühler-Thermometer, Pneudruckmesser<br />
in bester und billigster Ausführung.<br />
Wiederverkäufer Rabatt!<br />
MANOMETER A.-G., ZÜRICH
8 AUTOMOBIL-REVUE<br />
/k VTOTECHWS CM JE<br />
Nachträgliches zum Pariser Salon. Trotz der<br />
grössten Aufmerksamkeit hat sich der boshafte<br />
Setzerkobold in der grossen Eile doch in<br />
einer der vielen Standbesprechungen einzunisten<br />
vermocht. Wenn bei der Notiz über<br />
Chandlerwagenvom Royal-Eight mit einem<br />
6-Zylindermotor in Linie v^cl«saal<br />
Frage 2936. Ducoanstrich. Ich beabsichtige<br />
meinen Wagen, der noch, den IF^rükanstiion ihat,<br />
mit dem Duco-Verfahren spritzen zu lassen. Wer<br />
kann mir nun sagen, wie sich der Ducoanstrich bewährt?<br />
Wo kann mein Wagen mit dem garantiert<br />
echten Duco-Spritzverfahren behandelt werden? Ich<br />
,wohne im Berner Oberland und wünsche den Wagen<br />
nicht allzuweit wegzugeben. Welches sind die Mehrausfagen<br />
gegenüber dem gewöhnlichen Anstrich?<br />
W. L. in M.<br />
Frage 2937. Kosten eines 8-PS-Wagens. Ist es<br />
möglich, mit einer Zulage von Fr. 175.— pro Monat<br />
die Unkosten eines 8-PS-Autos zu decken? Das<br />
Auto muss damit amortisiert werden; ferner müssen<br />
die Garagemiete, die Steuern und Versicherungen,<br />
Benzin, Oel, Pneus und allfällige Reparaturen, sowie<br />
die Einreisegebühren in verschiedene Kantone<br />
der Ursdiweäz bezahlt werden. Es wäre erfreulich,<br />
die Aeiutsserang von Aiit0faeh!männern oder Autobesii'tzeirn<br />
zu hören. H. B. in L.<br />
Frage 2938. Fern-Thertnometer. Wie wirken die<br />
an den meisten amerükanißiohen Wagen jet&t anzutreffenden<br />
Fern-Tihenmometer, die auf dem InstTUmentenbirett<br />
die Temperatur des Kühlwassers angeben?<br />
A. S. in B.<br />
Antwort: Das Instrument, das die Temperatur,<br />
am Inistmmesntenbrett amgübt, ist in Wirklichkeit<br />
ein feines Manometer (Driudk-Messrnstmament).<br />
Dieses Manometer ist doireih eine dünne (KjupfexTohirleitung<br />
mdt einem' in die Zylindeiriwand eingesch
fto 89 _ <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE 9<br />
one<br />
10 HP, Cond. int. 4pl.<br />
Fr. 4500.-<br />
10 HP, Torpedo 4/5pl.<br />
Fr. 3500.-<br />
10 HP, Torpedo 4/5pl.<br />
Fr. 3300.-<br />
10 HP, Torpedo, 5pl.<br />
(Vorführungswagen<br />
mit Garantie)<br />
Fr. 4500.-<br />
6 HP, Torpedo 4pl.<br />
Fr. 3000.-<br />
6 HP, Torpedo 3pl.<br />
Fr. 2800.-<br />
12/15 HP, Cond. Int.<br />
4/5pl.<br />
Fr. 2000.-<br />
Torpedo, 6pl., mit abnehmb.<br />
Ballon, Boschlicht<br />
und -Anlasser,<br />
neu lackiert,<br />
Fr. 4500.-<br />
i<br />
5 HP, Allwetter, 2/3pl.<br />
Fr. 1800.-<br />
Torpedo, öplätz., neu<br />
lackiert,<br />
Fr. 5000.-<br />
Alle Wagen in gutem,<br />
fahrbereitem Zustand<br />
zur unverbindlichen<br />
Besichtigung u.<br />
Probefahrt bei<br />
Soller fl/G.<br />
BASEL<br />
Zwingerstrasse 25<br />
Telephon Safran 2700<br />
ihre Buchhaltung<br />
sie ist «weckmässig, erfolgfördernd<br />
u. kostensparend<br />
eingerichtet und regelmäsdg<br />
nachgetragen durch<br />
Treuhand-Revisor C. Heuberger,<br />
Bahnhofplatz 1,<br />
Luzern. 1201<br />
Zu verkaufen 37633<br />
1 AUTO<br />
BENZ<br />
6-Plätzer, mil Brücke, für<br />
1000 kg, elektr. Licht, billigst,<br />
weil zu klein.<br />
Fuchs-Weiss & Co., Zug.<br />
UAAAAAAAAAAAAAA.<br />
Amilcar<br />
Sportmodell, 2/3plätzig,<br />
komplett ausgerüstet, in<br />
bestem Zustande, mit 4-<br />
Radbremsen, sehr rassiger<br />
u. gefälliger Wagen, wird<br />
sehr preiswürdig abgegeben.<br />
— Karosserlewerke<br />
A. Ruckstuhl, Luzern. Telephon<br />
749. 37650<br />
Wer sind beauftragt<br />
zu verkaufen<br />
TALBOT<br />
D US. 1926<br />
Innenlenker, mit vielen<br />
M Schikanen ausgerüst., Zustand<br />
wie neu, Preis<br />
Fr. 10 000.—. 7481<br />
Offerten unter Chiffre<br />
10471 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Von offizieller Autovertretung ein Ausstellungswagen<br />
zu verkaufen, vollständig neu, ca. 2800 km<br />
gefahren. Verkaufspreis Fr. 6900.—, mit aller Garantie.<br />
Emaillackierung und prachtvoller Tuchaus-<br />
mit allen Neuerungen.<br />
LIMOUSINE<br />
schlag, 4/5-P1., 6 Zyl., Marke OPEL, 7 PS, Modell<br />
<strong>1928</strong>. — Anfragen unter Chiffre 37661 an die37646 an die<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Automobil-Revue. Bern. Automobil-Revue. Bern.<br />
Hu<br />
L-:<br />
0<br />
ZährinqeKtr: 32 TeLeph. Hott. 7875<br />
Grosse Occasion!<br />
Jurid-Bremsbelag<br />
Westinghouse Batterien<br />
Stromberg-<br />
Vergaser<br />
mit nur 10 Steuerpferdeh, leistet mehr als uiele<br />
andere stärkere Wagen u. ist in Serienausführung das<br />
Limousine, 2/3-Plätzer, das neueste und schönste<br />
in Klein-Autos.<br />
Konkurrenzlos.<br />
AUTOMOBI<br />
flgence Zürich<br />
mit Brücke, iehr stark gebauter Wagen« mit<br />
nur 12 Steuer-PS, ausgerüstet mit elektr.<br />
Licht und Anlasser Bosch, Stach bereift, TOIIständig<br />
durchreridiert and neu lackiert,<br />
MERCEDES-BENZ-AUTOMOBIL A.-G,<br />
ZÜRICH, Badenerstrasse 119. Tel Üto 16.93.<br />
I «<br />
H<br />
5tä<br />
Zu verkaufen<br />
FIAT 501<br />
Werkzeugkasten<br />
Kotflügel<br />
Sind unsere bewährten<br />
Spezialitäten l<br />
FRANKONIA A.-G. ZÜRICH 5<br />
Die grösste automobilistische Errungenschaft ist der<br />
Schönste u. Gediegenste<br />
Eine Probefahrt sagt Ihnen mehr tuie leere Worte.<br />
Weinbergstr. 52<br />
Tel. Hott. 90.10<br />
^axutt&iaaMafMBnaaaaNiiwaiu<br />
Zu verkaufen<br />
4'5'PMtzer'AutomoNl<br />
Fr. 3500.—<br />
fBaHHHQBIIBHMHaflMBai<br />
5112 HP Peugeot<br />
1929 er Modelle M<br />
91<br />
ST. CHRISTOPHORUS<br />
PEUGEOT"<br />
Beschützer der<br />
Automobilfahrer<br />
versilbert oxydierte Plakette,<br />
in solider, künstlerischer Ausführung<br />
zum Anbringen neben<br />
dem Steuer.<br />
Preis gegen Naohnabme,<br />
Porto inbegriffen Fr. 7.50.<br />
Orlalnaiaroste 6 cm<br />
Karl Eberle-Birchler, Einsiedeln<br />
Hafnerstrasse 24 — Telephon Setaau 9746/9747<br />
E. RYFFEL<br />
GLARUS<br />
Telephon 2.54<br />
reparieren prompt<br />
mir. Qiesbrecht & Co.. Bern<br />
Klrchenteld Helvetiastrasse 17<br />
Telephon Bauwerk 13.97<br />
Zu verkaufen I<br />
ein Lastwagen, 3 T., mit<br />
Kardan, äuss. billig. Ein.<br />
Coupe Oodge, umständen,<br />
äusserst billig. In Tausch<br />
nehme ev. guterh. Personenwagen.<br />
Alb. Wilhelm«<br />
Mech., Steckborn. Tel: 26.<br />
Zu verkaufen<br />
PEUGEOT-<br />
Wagen<br />
4-Plätzer, 7 HP, in prima<br />
Zustand, tadelloser Bergsteiger,<br />
elektr. Beleuchtung<br />
u. Anlasser, für nur<br />
FV. 2200.—. Ev. Zahlungserleichterungen.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
37660 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Chevrolet<br />
Cantionnette<br />
VA Tonnen<br />
in gutem Zustande, wenig<br />
gefahren, abzugeben.<br />
Schriftl. Offerten unter<br />
Chiffre 37662 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Sehr preisw. zu verkaufen<br />
1 Karosserie<br />
Limousine<br />
gebraucht, echt Lederpolsterung,<br />
6/7plätz., m. engl.<br />
Kurbelverdeck. 37664<br />
Ebenso: 1 neuer<br />
Ballonaufsatz<br />
für 4/6plätzigen Bianchi,<br />
in elegantester u. modernster<br />
Ausführung.<br />
Karosseriewerke A. Ruckstuhl,<br />
Baselstrasse 54/56,<br />
Luzern. — Telephon 749.<br />
Wäre Käufer eines geschloss.<br />
2/4-PI.-Wagens,<br />
gute Occasion. An Zahlg..<br />
müssten Halb- u. Reinleinen<br />
od. fertige Leintücher,<br />
Vorhänge u. schöne Damenwäsche<br />
genomm. werden.<br />
— Offerten unter,<br />
Chiffre 37666 an die<br />
Automobil-Revue, Berit.<br />
DELAGE<br />
-Ersatzteile liefert prompt<br />
ab Lager H. Lanz, Delagt-<br />
Vertretung, Rohrbach. —•<br />
Telephon 88. 6293<br />
PACKARD<br />
U«r zu verkaufen* 37641<br />
Limousine, 5-P1., Modell<br />
1925/26, in sehr gutem Zu-;<br />
stand, Preis Fr. 11000.—.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
Z 1238 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
A vendre<br />
Cabriolet<br />
RENAULT<br />
6 HP, 2-4 places, pnx<br />
Fr. 2500.-:<br />
Camion<br />
ARBENZ<br />
15 HP, 4 tonnes, prix<br />
37643 Fr. 2600.—<br />
S'adresser: F. Maillard,<br />
37, rue de Lausanne,<br />
Fribourg.<br />
37643<br />
Sehr gut erhaltener<br />
i|-, eueni. 2-Plzer<br />
geschlossen<br />
zu kaufen gesucht<br />
An Zahlung müssen Werkzeuge<br />
oder Maschinen für<br />
die Metallbearbeitung genommen<br />
werden. Offerten<br />
unt. Chiffre 37644 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zu kaufen gesucht<br />
je ein Posten guterhaltene<br />
Vollgummi i<br />
Innen - Felgendurchmesser<br />
770/120 bis 140 mm sowie<br />
850/140 bis 160 mm, ev,<br />
auch andere Dimensionen.<br />
Offerten an Gebr. Stierli,<br />
Autoabbruch, Mellingerstrasse,<br />
Baden (Aargau)«<br />
Italienisch<br />
Französisch oder Englisch*<br />
— Bestes System, absolut |<br />
rasch u. sicher zum Ziele;<br />
führend, ob mit oder ohne;<br />
Lehrer, nach Methode von<br />
Prof. Grand. Verlangen<br />
Sie kostenfreie Probelek-i<br />
tionen von Französisch^<br />
Englisch oder Italienisch<br />
(gewünschte Sprache genau<br />
angeben) dieser für Sia<br />
«richtigen Methode. Verlags<br />
Hallwag A.-G. In BernJ<br />
Breifenralnstr. 97. >
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> —KT» 89<br />
Die untenstehende Tabelle zeigt uns den konstanten Fortschritt des internationalen Autotourismus im Laufe der letzten Monate, verglichen mit den entsprechenden<br />
Monaten der Vorjahre.<br />
Monat Prov.<br />
Panavant Triptyk Total<br />
Karte<br />
Januar . .<br />
Februar . . . . . . . .<br />
März . . . . . . . . .<br />
April . . . . . . . . .<br />
Mai<br />
Juni.<br />
Juli<br />
August . . . . . . . .<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember .<br />
Total<br />
Total Ende September<br />
209<br />
213<br />
332<br />
585<br />
715<br />
1402<br />
2894<br />
4879<br />
3019<br />
1041<br />
583<br />
305<br />
16177<br />
14248<br />
1925<br />
145<br />
136<br />
252<br />
515<br />
539<br />
616<br />
781<br />
816<br />
621<br />
288<br />
224<br />
192<br />
5125<br />
4421<br />
133<br />
122<br />
267<br />
740<br />
1015<br />
1473<br />
3026<br />
4607<br />
2435<br />
767<br />
334<br />
159<br />
15078<br />
13818<br />
Der Aufstieg des<br />
487<br />
471<br />
851<br />
1840<br />
2269<br />
3491<br />
6701<br />
10302<br />
6075<br />
2096<br />
1141<br />
656<br />
36380<br />
32487<br />
Total auf<br />
EndeMonat<br />
487<br />
958<br />
1809<br />
3649<br />
5918<br />
9409<br />
16110<br />
26412<br />
32487<br />
34583<br />
35724<br />
36380<br />
Karte<br />
305<br />
434<br />
575<br />
1360<br />
1704<br />
1958<br />
4024<br />
7117<br />
4676<br />
1698<br />
1138<br />
727<br />
25716<br />
22153<br />
In die Schweiz eingefahrene Tourenwagen:<br />
Patsavant<br />
188<br />
227<br />
246<br />
538<br />
553<br />
637<br />
677<br />
713<br />
559<br />
359<br />
255<br />
208<br />
5160<br />
4338<br />
1926<br />
Total tut Prov.<br />
Triptyk Total EndeMonat Karte Pattavant<br />
137<br />
220<br />
438<br />
1064<br />
1492<br />
1899<br />
3887<br />
5296<br />
3106<br />
972<br />
392<br />
268<br />
19171<br />
17539<br />
630<br />
881<br />
1259<br />
2962<br />
3749<br />
4494<br />
8588<br />
13126<br />
8341<br />
3029<br />
1785<br />
1203<br />
50047<br />
44030<br />
^A.xxtotoxxi'isixxxis<br />
630<br />
1511<br />
2770<br />
5732<br />
9481<br />
13975-<br />
22536<br />
35689<br />
44030<br />
47059<br />
48844<br />
50047<br />
473<br />
546<br />
974<br />
2425<br />
2638<br />
5040<br />
7409<br />
12936<br />
6937<br />
2961<br />
1966<br />
1123<br />
45428<br />
39378<br />
175<br />
218<br />
271<br />
356<br />
609<br />
525<br />
767<br />
556<br />
469<br />
385<br />
848<br />
535<br />
5714<br />
3946<br />
1927<br />
Total auf Pro».<br />
Triptyk Total EndeMonat Karte "jHtA'llitl<br />
206<br />
256<br />
608<br />
1373<br />
1671<br />
2913<br />
5487<br />
7812<br />
4412<br />
1859<br />
717<br />
448<br />
27762<br />
24738<br />
854<br />
1020<br />
1853<br />
4154<br />
4918<br />
8478<br />
13663<br />
21304<br />
11818<br />
5205<br />
3531<br />
2106<br />
78904<br />
68062<br />
854<br />
1874<br />
3727<br />
7881<br />
12799<br />
21277<br />
34940<br />
56244<br />
68062<br />
73267<br />
76798<br />
78904<br />
959<br />
1154<br />
1801<br />
3337<br />
3882<br />
5379<br />
9463<br />
15157<br />
305<br />
280<br />
270<br />
554<br />
523<br />
529<br />
887<br />
615<br />
<strong>1928</strong><br />
Triptyk<br />
379<br />
486<br />
950<br />
2811<br />
2891<br />
4181<br />
8150<br />
11117<br />
Total<br />
1643<br />
1920<br />
3021<br />
6702<br />
7296<br />
10089<br />
18500<br />
26889<br />
50359 4410 37170 91939<br />
Total auf<br />
EndeMonaf<br />
1643<br />
3563<br />
6584<br />
13286<br />
20582<br />
30671<br />
49171<br />
76060<br />
Tourismus. Im Monat September <strong>1928</strong> er-regeben sich, verglichen mit dem gleichen Mo-<br />
aufgeteilt, dass neben jeder Boxe ein beque-<br />
Logis gewähren. Das Gebäude ist so<br />
nat im Vorjahre, folgende Zahlen für Automobil©<br />
mit ausländischer Polizeinummer, Wird. Daneben ist ein geräumiges Ersatzteilmer<br />
Schlafraum für den Fahrer eingerichtet<br />
welche unser Land besucht haben:<br />
lager, modern eingerichtete Reparaturwerkstatt<br />
und Waschanlage vorgesehen. Nach den<br />
<strong>1928</strong> 1927<br />
Mit provisorischer Eintrittskarte 9227 6937<br />
vorläufigen Berechnungen werden sich die<br />
Mit Passavants 447 469<br />
Mit Triptyks oder Carnet depassage 6205 4412 Logierkosten für Mann und Wagen pro Nacht<br />
Total 15 879 11818<br />
auf rund 50 Tschechenkronen (ca. Fr. 7.50)<br />
stellen. Z.<br />
Das grossstädtiscfoe Autohotel. In Prag<br />
soll demnächst der Bau eines Autohotels in<br />
Angriff genommen werden, dessen Errichtung<br />
von einem ausländischen Automobilkonzern<br />
finanziert werden wird. Der Bau soll<br />
für etwa 250 Autos Unterkunft bieten, daneben<br />
aber,., auch den dazugehörigen Chauffeu-<br />
Reklame-Wettbewerb des Genfer Salons. Das<br />
Komitee des AiutomoMiLsakras 1929 schreibt einen<br />
Pliakatwetitfcewerb aus, der allen in der Schweiz ansässigen<br />
Künstlern und im Ajuislande tätigen Schweizer<br />
Künstlern offen steht. Die Preisrichter verfügen<br />
über eine Summe von Fr. 2600.—. Die nähe-,<br />
ren Bedingungeoi sind dutroh das Sekretariat des<br />
.Automobilsaikyn», Pilace du Lac 1, Genf, zu beziehen.<br />
Wer hilft?<br />
Unsere Automobilisten haben vielleicht vom Unglücke<br />
gelesen, das sich vor einigen Wochen in<br />
Meiringen zugetragen hat. Das Schicksal hat dabei<br />
einen Mann getroffen, der es verdient, dass ihm<br />
weitergeholfen werde. Herr Fritz Lehmann. Reichenbach<br />
bei Meiringen, fuhr mit seinem Automobil,<br />
das er sich aus den letzten Mitteln seiner Barschaft<br />
zur Gründung eines eigenen Geschäftes gekauft<br />
hatte, mit Lebensmitteln auf den Markt nach Meiringen.<br />
Da am genannten Tage an diesem Markte<br />
nicht viel zu verdienen war, wollte Lehmann sein<br />
Einkommen durch Personenfahrten erhöhen. Der<br />
Tag war regnerisch, und die Leute benutzten gerne<br />
die Gelegenheit, in gedecktem Wagen nach Hause<br />
zu fahren. Nachdem Lehmann zweimal die Route<br />
nach Wyler bei Innertkirchen zurückgelegt hatte,<br />
verlangten einige Bauern, dass er sie nach Nessenthal<br />
im Gadmental fahre. Da das schmale Strässchen<br />
bei Regenwetter sehr gefährlich zu befahren<br />
ist, weigerte sich Lehmann zuerst, Hess sich dann<br />
aber schliesslich überreden. Auf der Strecke jedoch<br />
kam der Wagen ins Rutschen, die Böschung liess<br />
nach, und der Wagen überschlug sich seitwärts<br />
dreimal. Glücklicherweise konnte der Wagen von<br />
einem Stein angehalten werden, ansonst er in den<br />
Gadmenbach hinuntergekollert wäre. Die Insassen<br />
kamen mit kleinen Verletzungen davon, währenddem<br />
der Wagen vollständig zertrümmert wurde. Da er<br />
nicht versichert war, auch nicht völlig bezahlt, ist<br />
die Familie Lehmann mit ihren vier kleinen Kindern<br />
vollständig ruiniert. Die « Automobil-Revue »<br />
sieht davon ab, im gegenwärtigen Augenblick eine<br />
öffentliche Sammlung durchzuführen, ersucht jedoch<br />
ihre Leser, die Familie nach Kräften unterstützen<br />
zu wollen. Vielleicht steht in irgendeiner Garage<br />
ein alter Wagen, der dem beklagenswerten Fritz<br />
Lehmann, der auch vom Pfarramt Meiringen gut<br />
empfohlen ist, gute Dienste leisten könnte<br />
Airolo<br />
GARAGE TENCONI<br />
Bahnbofstr&sse<br />
Auto Reparatur-Werkstätte<br />
Benzin - Benzol - Mobiloil<br />
Pneu Stock - Bedarfsartikel<br />
Autotaxi-Dienst. Tel. 40<br />
Altdorf<br />
Einzige mech. Reparatur-<br />
Werkstatt« am Platze.<br />
Garage, Taxameter.<br />
Fabrikvertretg. Chevrolet<br />
Franz Gisler<br />
Tel. 3 Hotel Schlüssel<br />
ABTH a. See<br />
Centralgarage<br />
Wild ifoc I iiwi>n Q7RR7<br />
MERCEDES<br />
Fr. 4000.—<br />
G. Wer. Eisen n. ilalle, Lnzeni<br />
Telephon 19.76 Sentimattstr. 15<br />
Ufer Orioinalzeugnlsse<br />
eigene Verantwortung.<br />
Chauffeur<br />
Ein 19 Jahre alter 37620<br />
sucht Stelle, arbeitsam u.<br />
solid, mit langer Ausbildung<br />
in Autogarage. Kleiner<br />
Lohn, würde nebenbei<br />
auch andere Arbeit verrichten.<br />
Reutimann, Postfach<br />
1, Marbach (St. G.)-<br />
Junger, tüchtiger<br />
Militär-Chauffeur<br />
u. gel. Mechaniker, 23 J.<br />
alt, mit guter Fahrpraxis<br />
auf Saurer- u. Berna-Wagen,<br />
sucht Stelle auf Lastod.<br />
Luxuswagen. Prima<br />
Zeugnisse u. Referenzen<br />
stehen zu Diensten. Off.<br />
unt. Chiffre 37655 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Chauffeur I<br />
Junger, tüchtiger Mann,<br />
32 Jahre alt, sucht Stelle<br />
auf Luxus- od. Lastwagen,<br />
mit sämtl. Reparaturen<br />
vertraut, Ia. Zeugnisse<br />
stehen zu Diensten, event.<br />
persönl. Vorstellung. Gefl.<br />
Offerten an Ed. Graber,<br />
Chauffeur, Wauwil (Luz.).<br />
CHAUFFEUR sucht sofort<br />
Stelle als Handl. in<br />
Reparaturwerkst, od. auf<br />
Luxus- od. Lieferungswagen.<br />
Zeugn. steh, zu Diensten.<br />
Tücht., zuverlässiger<br />
Fahrer. Gefl. Offerten an:<br />
Hans v. Bergen, bei L.<br />
Noeglen, Früchte u. Gemüse,<br />
Courrendlin (Berner<br />
.TUT«.'*<br />
37RM
Die neue Mexphalt-Strasse<br />
Schinznach-Bad Wildegg.<br />
(Eingesandt.)<br />
iAuf den 5. Oktober a. c. hatte die Vereinigung<br />
1 schweizerischer Strassenfaehmärmer<br />
die Mitglieder der letzteren zu einer Besichtigung<br />
der sich im Gange befindlichen Strassenarbeiten<br />
auf der Kantonsstrasse zwischen<br />
Bad Schinznach und Wildegg eingeladen. An<br />
dieser Besichtigung nahmen über 60 Strasr<br />
senffachleute teil.<br />
Die Arbeiten umfassen die Neuinstandstellung<br />
der bestehenden Fahrbahn dieser Hauptdurchgangsstrasse.<br />
Wir begrüssen sehr, dass diese Arbeiten<br />
vorgenommen wurden, die um so dringlicher<br />
waren, als der auf der Strecke Brugg-Wi!degg-Olten<br />
sich abwickelnde Verkehr, der<br />
schon immer ein starker war, in den letzten<br />
Jahren bedeutend zugenommen hat.<br />
Als Strassenbelag, der sich für den schweren<br />
Verkehr am besten eignete, wurde hier<br />
wiederum der Mexphalt-Belag gewählt. Herr<br />
Kantonsoberingenieur Wydler teilte der Versammlung<br />
mit, dass dieser Strassenbelag zwischen<br />
Fr. 8.— und 9.— per Quadratmeter,<br />
fertig verlegt, kostet, und dass mit einer Lebensdauer<br />
von jedenfalls 20 Jahren bei ganz<br />
minimem Unterhalt gerechnet werden könne.<br />
Diese Annahmen beruhen auf der Tatsache,<br />
dass die ältesten Mexphalt-Beläge in der<br />
Schweiz vor zirka 14 bis 15 Jahren nach den<br />
damaligen, noch primitiven Methoden in Zürich<br />
erstellt wurden, welche Beläge bis heute<br />
in ganz gutem Zustande geblieben sind. ,<br />
Herr Ing. Wydler fügte hinzu, dass die<br />
Stadt Luzern, welche die grösste Quadratmeterzahl<br />
Mexphalt-Beläge aufweise, bis<br />
heute noch keinen Franken für deren Unterhalt<br />
ausgeben musste. Auf der Baustelle hatten<br />
die- Fachleute Gelegenheit, die Einzelheiten<br />
des Einbaues des Belages eingehend zu<br />
studieren. Eine Mannschaftsgruppe von 15<br />
bis 16 Mann breitete das in Meterbennen von<br />
Traktoren zugebrachte Mischgut mittelst<br />
heisser Schaufeln aus und ebnete dasselbe<br />
mit heissen Eisenrechen in einer durch Holzrahmen<br />
genau eingehaltenen Stärke von 9 cm<br />
ein. Die Fläche, auf welche das Mexphalt-<br />
Mischgut aufgetragen wird, ist nichts anderes<br />
als die alte, bestehende Schotterstrasse,<br />
welcher vorher sorgfältig planiert wurde.<br />
Diese Planierungsarbeiten bestehen im Aufreissen<br />
der Fahrbahn-Oberfläche mit dem<br />
sog. Aufreisser oder einfach mit dem Pickel,<br />
wenige Zentimeter tief und dem Wiedereinwalzen<br />
einer neuen Schotterlage, welche<br />
aus dem sortierten Aufreissmaterial, unter<br />
eventueller Zugabe von frischem Schottermaterial<br />
besteht. Das eingebaute, heisse<br />
Mischgut wurde dann sofort mit einer leichten<br />
Motorwalze von 2—3 Tonnen vorgewalzt,<br />
worauf die definitive Einwalzung des Belages<br />
mit einer schweren Walze von 7—8 Tonnen<br />
erfolgte; dies wird so lange fortgesetzt, bis<br />
der Belag sich nicht mehr komprimieren lässt<br />
und kalt geworden ist. Irgend welcher anderen<br />
Bearbeitung bedarf der Belag nicht; er<br />
ist fertig erstellt und kann sofort dem Verkehr<br />
übergeben werden.<br />
Mexphalt ist das Shell-Bitumen, das seit<br />
geraumer Zeit speziell für Strassenbauzwecke<br />
hergestellt wird. Splitt und Sand, von der<br />
Firma Max Fischer & Co., Wildegg, geliefert,<br />
werden in einer gegebenen Mischung, welche<br />
nach dem Gesetz des Hohlraum-Mindestmasses<br />
aus bestimmten Prozentsätzen verschiedener<br />
Körnungen besteht, in die Mischmaschine<br />
eingeführt, dort in einer Heiztrommel<br />
geheizt und getrocknet, wonach sie dann<br />
unter Zugabe von) zirka lOproizentigem heissflüssigem<br />
Mexphalt in den Mischer kommt.<br />
In letzterem werden Splitt, Sand und Mexphalt<br />
gut miteinander vermischt Das SO' erhaltene<br />
Mischgut, das eine Temperatur von<br />
ca. 180 Grad C. besitzt, ist fertig zum Einbauen<br />
und wird so auf die Baustelle transportiert.<br />
Sämtliche Arbeiten werden von der Stuag,<br />
Schweizer. Strassenbau-Unternehmung A.-G.,<br />
ausgeführt und stehen unter der fachmännischen<br />
Leitung des Herrn Ing. Affolter, Filiaüleiter,<br />
und Herrn Ing. Balmer. Die tägliche<br />
Leistung hat in gewissen Tagen 800 Quadratmeter<br />
fertigen Strassenbelages überschritten.<br />
Ueber die Mexphalt-Beläge möchten wir<br />
noch kurz folgende Angaben machen:<br />
Ein Walzasphalrbelag, den wir bei uns meistens<br />
als 'Mexphaltbelag bezeichnen, ist ein<br />
fugenloser, plastischer, ausgezeichnet fahrbarer<br />
Strassenbelag, Er bedarf zu seiner<br />
Herstellung einer staubfreien Unterlage, weshalb<br />
er sich gerade für unsere schweizerischen<br />
Verhältnisse —' wie übrigens auch für<br />
die Stadt- und Ueiberlandstrassen der andern<br />
Länder Europas — vorzüglich eignet, wo<br />
doch die meisten Fahrbahnen seit Jahrzehnten<br />
fest eingefahrene Schotterstrassen sind,<br />
die zum Einbau eines Mexphalt-Belages keiner<br />
weiteren Behandlung bedürfen als gerade<br />
der vorerwähnteni Planierung.<br />
Die ersten Mexphalt-Beläge wurden vor<br />
zirka 35 Jahren in den U. S. A. erstellt. Heute<br />
^mv^<br />
Brems- und KuppiunosDeiag<br />
B ^ ist allen auf dem Markte sich befindenden<br />
Marken mindestens ebenbürtig, einem grossen Teil<br />
aber beträchtlich überlegen. — HYD ATOXY ist kein Nachahmungsfabrikat,<br />
sondern ein erstklassiges Band, da von Grund auf<br />
aus dem Urstoff Asbest hergestellt unter Auswahl wirklich zweckentsprechenden<br />
Rohmaterials. — Zu beziehen durch Autoreparaturwerkstätten<br />
und den Generalvertreter: I. ITI-a»#4, ZJÜRwwdla, Seefeldstr. 98, Tel. Hott. 26.58.<br />
zeigen uns die Statistiken, dass dort in den<br />
meisten Städten 60 bis 70 Prozent der gesamten<br />
Strassennetzifläche Walzasphaltbeläge<br />
sind.<br />
Von Amerika aus sind die Wazasphaltbeläge<br />
nach England gekommen, wo sie für<br />
viele städtische Strassen (wie z. B. die<br />
Shaftsburry Avenue, eine der meistfrequentiertesten<br />
Strassen Londons mit zirka 40,000<br />
Tonnen Tagestrafik) und einem: ganzen Netze<br />
der wichtigsten Ueberlandstrassen verwendet<br />
werden.<br />
Aus verschiedenen, amerikanischen Statistiken<br />
ist zu ersehen, dass der Unterhalt der<br />
früher verlegten Beläge sich bis heute auf<br />
zirka 5 (Rappen im Mittel pro Quadratmeter<br />
und Jahr stellt, währenddem die Unterhaltskosten<br />
von später nach modernen Bauverfahren<br />
eingebauten Belägen kleiner geworden<br />
sind.<br />
i<br />
Die momentan hier und dort viel diskutierte<br />
Frage der Schlüpfrigkeit moderner<br />
Strassenfoeläge und speziell des Asphaltes,<br />
worunter, genau genommen, eigentlich nur<br />
Stampfasphalt zu verstehen ist, lässt sich für<br />
Mexphalt-Böläge leicht beantworten. Bei der<br />
Herstellung werden feine wie grobe Sande,<br />
sowie Hartsplitt verwendet. Diese mineralischen<br />
Bestandteile verleihen der Fahrbahn<br />
sowohl für Pferde- wie Miotorffahrzeugverkehr<br />
eine sehr gute Griffigkeit, welche trotz der<br />
Abnützung durch den Verkehr bestehen<br />
bleibt. Die Wölbung der Fahrbahn'kann ausserdem<br />
so flach gehalten werden, dass die<br />
ganze Breite derselben mit der gleichen<br />
Leichtigkeit und Fahrsicherheit in Anspruch<br />
genommen werden kann.<br />
Das Bitumen verleiht den Mexphalt-Belagen<br />
eine gewisse Plastizität, welche die<br />
Kräfte der Zugtiere ausserordentlich schont<br />
und die Betriebs-Amortisationskosten der<br />
Fahrzeuge auf ein Minimum reduziert. Diese<br />
gleiche Plastizität des Belages macht ihn geräuschlos,<br />
weshalb er sich für Innerortsstrecken<br />
sehr gut eignet.<br />
Für das schwyzerische Strassenwesen. Die vom<br />
.Kantonsrat gewählte Strassenkommission trat letzter<br />
Tage zum erstenmal, unter dem Vorsitz des<br />
neuen Bauchefs, Hrn. Regierungsrat Bettschart, zusammen.<br />
Es wurde erfreulicherweise allseitig anerkannt,<br />
dass unbedingt auch im Kanton Schwyz<br />
mit dem bisherigen System der blossen Strassen-<br />
Flickarbeit nicht mehr weitergefahren werden soll,<br />
da dieses System nicht nur teuer ist, sondern dazu<br />
auch wenig nützt. Auf diese Weise wurde das Geld<br />
sozusagen auf die Strasse geworfen !<br />
Nun wurde beschlossen, durch eine Expertise<br />
Bofotnt die nötigen telefonischem Grundlaffaa iztu sethafifen,<br />
wie alle dem Durchgangsverkehr dienenden<br />
mon<br />
Kantons-, Bezirks- und Gemeindestrassen auszubauen<br />
seien und wie noch die Auslagen, dafür zu<br />
stehen kommen.<br />
Der neue Bauchef gab das Versprechen ab,, der<br />
ganzen Angelegenheit sein Interesse zu schenken,<br />
so dass zu hoffen ist, dass in absehbarer Zeit auch<br />
die schwyzerischen Strassenverhältnisse bessere sein<br />
werden.<br />
-ey.<br />
Keine befahrbare Strassenbrücke über den Rhein<br />
gibt ©s zwischen Lauifenburg 1 wind! Hheiniheiim-ZuriZiach,<br />
also aniif eine Distanz von über 26 Kilometer!<br />
Fast unveiretändllicb. seiheinit es, «diaes an einer so<br />
geeigneten Vetrkehirisistelle, wie es .num ©incaal die<br />
Aaremündrang! ist, sich. n
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N« 89<br />
von Licht-Anlagen aller Systeme<br />
s+r<br />
=+:<br />
Wickeln von Dynamos u. Anlassern<br />
Sir<br />
=+s<br />
Zuverlässige, prompte Arbeit!<br />
General - Vertretung der engl. Ripoults-Batterien:<br />
Gebr. LIENHARD & Co., BUCHS b. Aarau<br />
Abteilung Autobeleuchtung Telephon 13.60<br />
PC35<br />
:••.<br />
=n=<br />
H<br />
Patent Kusterep cj 113479<br />
verwandeln für wenig Geld<br />
=5=<br />
55=<br />
NEUGUMMIERUNG<br />
abgefahrener Autoreifea<br />
50°/o billiger<br />
als<br />
Keu&nflob&fiong. -r 8took<br />
ffl noiumm><br />
Occasionspneua aller Dimensionen<br />
REPARATUR v. AUTO-, LAST-<br />
WAGENPNEUS durch ERST-<br />
KLASSIGE SPEZIALISTEN<br />
5±i<br />
=+=<br />
:+:<br />
Auf unserer grossen Autoreise quer durch<br />
Üie Vereinigten Staaten haben mein Reisegefährte<br />
Max Qoldschmidt und ich ziemlich<br />
alles, was wir sahen, gefilmt — so erzählt<br />
Arnold Höllriegel, der Sonderkorrespondent<br />
des «Berliner Tageblattes», in seiner ulkigen<br />
Art — das heisst, er hat gefilmt und ich stand<br />
daneben, weisen Rates voll oder nur aufgeregt.<br />
Manchmal wurde ich zapplig und lief<br />
unversehens vor das Objektiv. Diese Stücke<br />
unseres Films müssen herausgeschnitten werden;<br />
es zeigt sich, dass ich mich zum Filmstar<br />
nicht sehr eigne.<br />
Aber wir filmten in Holywood Charlie<br />
Chaplin, während er mir in seiner Wohnung<br />
seinen neuen Filmstoff erzählte, mit einer heiligen<br />
Eindringlichkeit sondergleichen, mit einem<br />
konzentrierten Mienenspiel! Er achtete<br />
nicht auf Max Qoldschmidt, der mit seiner<br />
Kamera in einer Ecke stand; es war ja Blödsinn,<br />
noch um sieben Uhr abends bei sinkender<br />
Sonne im Zimmer zu filmen!<br />
«Gar keine Aufnahme ist noch schlechter!»<br />
sagte mein Begleiter nachher, auf meinen<br />
Spott hin. Den Film aber wagte er lange<br />
nicht entwickeln zu lassen, so eine Angst<br />
hatte er. Wir schleppten die Filmrolle durch<br />
die sommerliche Glut der Mojave-Wüste, und<br />
durch irgendeinen Trick der Photochemie<br />
verstärkte sich das schwache Lichtbild und<br />
wurde vollkommen gut.<br />
Wir filmten Emil Jannings, wie er mit seiner<br />
Frau Gussy und seiner Stieftochter Ruth<br />
Maria Tennis spielt. Er spielt gar nicht gut<br />
Tennis, aber er spielt doch so gut Theater,<br />
RITTER<br />
Ürt<br />
Tonuollendefsfe Instrumente<br />
in relatiü massiger Preislage<br />
'S RANSPECK<br />
Heizkissen<br />
„.„ Bettwarmer<br />
Teppichheizer<br />
anschaffen.<br />
Die überlegene Schweizermarke<br />
Heizkissen von Fr. 21.50—34.50<br />
erhältlich in allen<br />
Elektrizitäts- u. Sanitätsgeschäften<br />
iiia<br />
PIANOS<br />
gnip<br />
0WHQ/f*O(f<br />
eil<br />
also konnte er aussehen wie ein grosser<br />
Tennismeister. Und wir filmten ihn, wie er in<br />
seinem schönen Garten sitzt und Milch trinkt,<br />
Milch, bitte. Und seine Tschauhunde Fum,-<br />
mel, Fimmel und Kleiner Cohn.<br />
Und wir filmten die ganze Korona... \<br />
Damit wir noch mehr filmen, könnten, ver r<br />
anstalteten Conrad Veidt und seine Frau, eigens<br />
eine Garden Party in ihrer Villa in<br />
Beverly Hills, und Cönnie spielte Ping-Pong<br />
mit Greta Garbo, und Lya de Putty trieb<br />
lustigen Unsinn, und man schwamm im Bassin<br />
und fütterte das Veitsche Baby, und es<br />
war herrlich. Wir filmten alles, und die<br />
schöne Camilla Hörn in ihrem Haus, und- die<br />
vergnügte Dorothy Maekail. Jeden Augenblick<br />
ging in unserem kleinen Bungalow das<br />
Telephon, und irgend ein weltberühmter<br />
Filmstar bat uns, doch auch zu ihm, das<br />
heisst meistens zu ihr zu kommen, mit unserer<br />
Kamera. Wir gingen in alle grossen<br />
Studios und filmten Corinne Gfiffith, während<br />
sie eben eine Filmszene' spielte, und<br />
die reizende Ioarf' Crawford,' und Coleen<br />
Moree und alle; wir filmten die ganze Filmerei,<br />
die Herren Regisseure, wie sie auf<br />
ihren Kamerawagen einherfahren, grossen<br />
Göttern gleich. F. W. Murnau, die «Vier<br />
Teufel» machend, und Lubitsch, und den<br />
Sohn Richard Beer-Hofmanns, Gabriel, wie<br />
er im Fox-Studio junge, schöne Ladenmädchen<br />
zur Probe vor der Kamera Schauspielen<br />
lässt, ob sie vielleicht künftige Stars sind, die<br />
man entdecken könnte. (Er geht inkognito in<br />
ein Warenhaus, fragt irgendwelche Verkäuferin,<br />
die er sieht: «Möchten Sie nicht versuchen,<br />
ob Sie Filmtalent: haben?» Und es<br />
ist schon vorgekommen, dass eine dann in<br />
der nächsten Woche 500 Dollars verdiente!)<br />
Wir gingen mit der Kamera ins Gelände,<br />
um Dolores del Rio mit den Bären aufzusuchen,<br />
die sie scharenweise bändigte, als<br />
ein rumänisches Zigeunermädchen. Sie<br />
schwang die Kette, an deren anderem Ende<br />
der Bär war und fürchtete sich nicht ein bisschen.<br />
Drei Musikanten spielten dazu die ungarische<br />
Rhapsodie. Wir filmten den Bären,<br />
die Musikanten, alles zusammen.<br />
Im Löwenkäfig.<br />
Als wir schliesslich Hollywood verliessen,<br />
Hessen wir in die gläserne Windscheibe vorn<br />
an unserem Auto ein Loch schneiden, so dass<br />
wir eine unserer Kameras neben dem Chauffeursitz<br />
anschrauben und auch im Fahren<br />
Aufnahmen machen konnten. Wir wollten<br />
alles, alles filmen, auch das Flüchtigste; den<br />
Verkehrswirbel in den Städten, ein über den<br />
Weg huschendes Tier —<br />
DiKiafe in und<br />
ausser Hause<br />
\ eilip. Rec,:,<br />
///. Blatt der ..Automobit-Bevue<br />
Sie müssen — so schreibt H. Stiotta im<br />
«Europa-Motor» — nur ein bisschen literarische<br />
Talente entwickeln — das ist nicht<br />
schwer. Ein bisschen nachdenken —das ist<br />
schon schwerer und zum Schlüsse das ganze<br />
verkaufen — das ist am allerschwersten.<br />
Also, vorerst setzen sie sich einmal auf einen<br />
Witz drauf und drücken ihn recht sehr<br />
auseinander, so lange, bis daraus ein Feuilleton<br />
geworden ist. Das geht ziemlich rasch<br />
und mühelos.<br />
Haben Sie einmal das Feuilleton geschrieben<br />
und Ihre Phantasie tüchtig eingearbeitet,<br />
können Sie zu grösseren Arbeiten übergehen.<br />
Natürlich schreiben Sie zuerst einen Fi'lm.<br />
Die Filmdramaturgen klagen ohnehin, dass<br />
sie wenig Manuskripte bekommen. (Gnade<br />
mir Gott, wenn ich nun einem Filmdramaturgen<br />
in die Hände gerade.) Natürlich schreiben<br />
Sie kein siebzehnaktiges Drama mit fünfundvierzig<br />
Toten, einigen Vulkanausbrüchen,<br />
Schiffsuntergängen und ähnlichen Zerstreuungen.<br />
Das kostet nämlich zu viel Geld und<br />
die Amerikaner lieben Geschichten mit gutem<br />
Ausgang. Sie fabrizieren also ein kleines,<br />
gemütliches Filmlustspiel, mit einer entzükkenden<br />
Wirtstochter, deren Busen beim Anblick<br />
des automobilen" Fremdlings errötend<br />
zu wogen beginnt (herrliche Grossaufnahme);<br />
dann so eine kleine Verfolgungsfahrt ist auch<br />
ganz gut und wenigstens wird das nun schon<br />
einmal gemietete Auto gründlich ausgenützt<br />
— und zum Schlüss Kuss im Auto — Fahrt<br />
ins Glück — langsam abblenden.<br />
Wenn sie also die Arbeit glücklich hinter<br />
sich gebracht haben, beginnen Sie mit einer<br />
Operette. Dazu müssen Sie natürlich nach<br />
Wien fahren. Operetten kann man nämlich nur<br />
in Wien schreiben. Dort suchen Sie sich einen<br />
Kompagnon. Das ist ebenfalls sehr notwendig,<br />
denn zur Erzeugung einer Operette<br />
gehören unbedingt zwei, einer, dem nichts<br />
einfällt und ein anderer, der daraus ein Lied<br />
macht. Die nötigen -Witze findet man teils<br />
in den ersten Jahrgängen der «Fliegenden<br />
Blätter», teils in der letzten Nummer des<br />
« Simplizissimus ».<br />
Die Handlung muss natürlich richtig aufgebaut<br />
sein. Der Automobilist ist am besten<br />
ein verkappter Prinz und der alte Schullehrer<br />
des Dorfes entdeckt im letzten Akt bei der<br />
Wirtin Töchterlein eine aristokratisch eben-<br />
Tiere filmten wir in Massen. Auf einer<br />
der Löwenfarmen Kaliforniens (wo sie Filmöwen<br />
erziehen) ging der grosse Besessene,<br />
Goldschmidt, mit der Kamera in einen Löwenkäfig.<br />
«Er tut nichts,» sagte der Wärter,<br />
«aber schliessen Sie die Käfigtür hinter sich,<br />
bitte!» Da machte der Löwe eine verdächtige<br />
Bewegung, und Max Goldschmidt schloss<br />
die Käfigtür doch lieber von aussen.<br />
Er filmte Alligatoren in der Alligatorenfarm<br />
und Strausse in der Straussenfarm und<br />
Seehunde an der Küste bei San Francisco<br />
und freie Bären im Wald von Yosenmite.<br />
Einmal, als er von einem Ritt durch den<br />
Grand Canyon ins Hotel zurückkam, beklagte<br />
er sich bitterlich über eine gewisse Antilope.<br />
Die flüchtige Antilope (es gibt noch<br />
einige wenige in Arizona) hatte geglaubt, die<br />
Kamera sei was zum Fressen, und hatte sich<br />
nur mit der grössten Mühe in Photographierdistanz<br />
zurückscheuchen lassen; sie wollte<br />
immerzu am Objektiv lecken.<br />
Die Indianer, die wir trafen, teilten sich<br />
in solche, die sich nicht filmen lassen, und in<br />
solche, die man fürs Filmen bezahlen muss.<br />
Im Grunde glaubt jeder Indianer, dass das<br />
photographische Bild, das man von ihm<br />
macht, was von seiner Seele wegnimmt; aber<br />
auch Indianer sind Menschen und verkaufen<br />
daher ihre Seele gelegentlich für Geld.<br />
(Fortsetzung siehe nächste Seite)<br />
Ein verlässlicher Weg, zu einem Auto zn kommen.<br />
ungsar<br />
en<br />
bürtige Herkunft. Je unwahrscheinlicher,<br />
desto mehr glaubt's Publikum. Ausserdem<br />
gehören noch ein jodelnder Salontiroler und<br />
eine Tänzerin aus einem Nachtlokal in die<br />
Geschichte vermengt, die sich zum Schluss<br />
heiraten. Die komische Alte darf man ebensowenig<br />
vergessen wie den Thadäddl —die<br />
sich natürlich auch in die Arme fallen, denn<br />
je mehr glückliche Paare das schmetternde<br />
Finale vereint, desto besser. '<br />
Wichtig sind die Gesangstexte. Also das<br />
grosse Entreelied:<br />
«Was ist das Schönste auf der Welt<br />
Und kostet höllisch vieles Geld —<br />
Ein Auto — o — o —»<br />
und vergessen Sie ja nicht auf die tragisch<br />
sentimentale Konfusion:<br />
«Nun fahr dahin, woher du kamst,<br />
Lass mich vergessen deines Boschhorns<br />
Töne.. .><br />
Das wirkt immer. —<br />
Vom Erträgnis dieser Operette können Sie<br />
sich eigentlich schon ein Kleinauto kaufen —-<br />
aber warum so bescheiden sein? Stecken wir<br />
die Ziele unseres künstlerischen Ehrgeizes<br />
noch höher, fahren nach Paris und schreiben<br />
dort die Kunst der Künste — die Revue!<br />
Vorerst muss man natürlich die Mitarbeiter<br />
organisieren. Ein Dutzend genügt für den<br />
Anfang, späterer Bedarf kann ja noch ergänzt<br />
werden.<br />
Handlung braucht die Revue überhaupt<br />
keine, das wäre nur hinderlich. Dafür höchstes<br />
Kunterbunt an Bildern. Um aber den automobilen<br />
Ausgangspunkt unseres Gedankenfluges<br />
zu betonen, .bringen wir reihenweise<br />
Girls, nur mit einer Autobrille und einem<br />
Saxophon bekleidet, auf die Bühne.<br />
Zusamenhang fehlt — schadet nichts.<br />
Hauptsache: Tempo — Tempo — Tempo.<br />
Stellen Sie zwanzig Autos auf die Bühne, mit<br />
abgestimmten Hörnern, und hupen Sie das<br />
schöne Lied vom in Heidelberg verlorenen<br />
Herzen, dazu fallen rote Rosen und blühen<br />
weisse Schneeflocken. Was immer geschieht,<br />
ist egal, Hauptsache sind die Girls, die immer<br />
raffiniertere Kopfbedeckungen haben<br />
müssen — alles andere lässt man am besten<br />
in natura.<br />
Dann wird es auf Sie Tantiemen regnen,<br />
dass Sie sich einen Rolls-Royce und einen<br />
Cadillac gleichzeitig kaufen können. —<br />
maschinell, rasch und korrekt durch r II Q MCTDflDfll " 7Üniflh<br />
zuverlässiges Personal. Konkurrenz- L. U. D. 99III Ll 11U lUL , LUI füll<br />
lose Ausführung. Billigste Berechnung. Börsenstr. 10 (2 Lift) Tel. Uto 22.14<br />
Sir Michaels Abenteuer.<br />
Roman Ton K. 0. R. Browne.<br />
Copyright <strong>1928</strong> by Georg Müller, Verlag, München.<br />
(Fortsetzung vom Hauptblatt.)<br />
«Nenn mich nicht Tante,» sagte Lady<br />
Fairlie. « Das ist so schlimm wie « bitte sehr,<br />
bitte gleich». Und du freust dich auch nicht,<br />
mich zu sehen. Darum verzeihe ich dir, dass<br />
du keines der äusseren Zeichen der Zuneigung<br />
von dir gibst, wie sie bei dem Wiedersehen<br />
eines Neffen mit seiner Tante nach<br />
zwölf Jahren üblich sind. Du weisst ganz<br />
gut, dass ich gekommen bin, um zu sehen,<br />
was das alles bedeutet.»<br />
«Ich weiss nicht »<br />
«Vor drei Tagen habe ich dich in Kings<br />
Fortune erwartet. Du schickst nur ein Telegramm,<br />
dass du durch dringende Privatangelegenheiten<br />
aufgehalten wurdest. Soviel ich<br />
sehe, war das eine höfliche Art, mir mitzuteilen,<br />
dass dich diese Leute mit ihrem Auto<br />
niedergefahren und dann überredet haben, zu<br />
ihnen zu kommen.»<br />
Mr. Cherry sah überrascht auf. Woher<br />
zum Kuckuck wusste sie das? Und, wenn<br />
sie das wusste, wie viel mehr wusste sie<br />
noch? Wie war das mit dem Telegramm?<br />
Und vor allem anderen, wo auf der Welt<br />
steckte diese geheimnisvolle Persönlichkeit,<br />
der wirkliche Sir Michael? »<br />
« Ja,» sagte er vorsichtig, « sie haben mich<br />
niedergefahren, und — und — hier bin ich.»<br />
« Zweifellos, » sagte Lady Fairlie. « Und<br />
wie lange gedenkst du hier zu bleiben? »<br />
« Oh, nicht lange,» erwiderte Mr. Cherry<br />
streng wahrheitsgemäss.<br />
«Dieser Ansicht bin ich auch. Apropos,<br />
was ist eigentlich der Anziehungspunkt? »<br />
« Wie? »<br />
« Wahrscheinlich ein Mädchen,» sagte Lady<br />
Fairlie.<br />
Mr. Cherry, der fühlte, dass hier die Unterhaltung<br />
zu verwickelt wurde, schwieg. Seine<br />
Lage war schon kompliziert genug, ohne dass<br />
das Mädchen noch dazu kam!<br />
«Nun, » fuhr Lady Fairlie fort, « wir wollen<br />
das jetzt gut sein lassen. Die Hauptsache<br />
ist, dass du jetzt mit mir nach Hause fährst. »<br />
« Was! » rief Mr. Cherry.<br />
« Natürlich kommst du. Du bildest dir doch<br />
nicht ein, dass ich vierzig Kilometer gefahren<br />
bin, um dir guten Morgen zu wünschen? Du<br />
hast einen netten, kleinen Urlaub gehabt, und<br />
in Kings Fortune gibt es viel zu tun. Also<br />
hol' dein Gepäck, Michael, und wir fahren.<br />
Aber erst ist noch eine kleine Angelegenheit<br />
in Ordnung zu bringen. » Sie nahm die nachgeahmte<br />
Banknote aus der Tasche und zeigte<br />
sie ihm. « Erkennst du das? »<br />
Mr. Cherry erkannte es augenblicklich. Es<br />
wäre schwer, einen nachgeahmten Fünfpfundschein<br />
nicht zu erkennen, den man wochenlang<br />
mit sich herumgetragen hat, ehe man<br />
einen genügend vertrauensvollen ländlichen<br />
Wirt fand, dem man ihn anhängen konnte.<br />
« Nein,» erwiderte er prompt.<br />
« Du hast das dem Wirt eines Gasthauses<br />
bei Heacham gegeben. Er ist deshalb zu mir<br />
gekommen.»<br />
« Was ist damit? » fragte Cherry unschuldig.<br />
« Es ist ein « Falscher », wie er sagt, und er<br />
behauptet, du habest das gewusst, als du ihn<br />
hergabst. »<br />
«Ach, Unsinn! » sagte Mr. Cherry entrüstet.<br />
« Das ist doch unwahrscheinlich, nicht?<br />
Ich hatte keine Ahnung, dass es kein echter<br />
sei.»<br />
« Das freut mich, > erwiderte Lady Fairlie.<br />
Also gib mir einen echten und ich werde die<br />
Sache mit ihm in Ordnung bringen. Er ist dal<br />
draussen.»<br />
« Wie? » rief Mr. Cherry erschrocken. Zum<br />
erstenmal blickte er durchs Fenster und fuhr<br />
schnell zurück.<br />
« Ein ganz netter Mensch, » bemerkte Lady<br />
Fairlie, « aber natürlich etwas aufgebracht.»<br />
Mr. Oherry überlegte rasch.<br />
« Die Sache tut mir sehr leid,» sagte er geschmeidig.<br />
«Sehr unangenehm. ,Aber ich<br />
habe leider im Augenblick keinen Fünfer bei<br />
mir, ich bin ziemlich knapp daran. Möchtest<br />
du es nicht für mich in Ordnung bringen, und<br />
wir rechnen ab, wenn ich nach Hause komme?<br />
Denn schau — du musst verzeihen, doch ich<br />
kann jetzt nicht mit dir fahren. Ich ,habe hier<br />
noch etwas zu tun, aber ich komme dir nach,<br />
sobald ich kann; wahrscheinlich noch heute<br />
nachmittag.»<br />
Also von all dem war kein Wort wahr, denn<br />
a) schwellten Haralds Pokerverluste in diesem<br />
Augenblick seine Brusttasche, b) hatte<br />
er durchaus nicht die Absicht, mit ihr abzurechnen,<br />
sobald er nach Hause kam, denn<br />
c) hatte er überhaupt nicht die Absicht, nach<br />
Hause zu kommen, weder nachmittags noch<br />
je. So viele Lügen auf einmal waren ein<br />
Kunststück, selbst für Mr. Cherry.<br />
{Fortsetzung folgt.)
\V<br />
Der Grossstädter: Erlauben Sie, wo darf man hier parkieren?<br />
Aber ich gedenke noch mit Reue der 1<br />
Squaw, die wir irgendwo in Kalifornien vor<br />
die Kamera bekamen, mit ihrem kleinen<br />
Kind, das eher aussah wie ein Chinesenbaby.<br />
Wir hatten den Apparat mit dem Stativ am<br />
Ufer eines besonnten Waldbaches aufgestellt<br />
und wollten (mittels der Selbstauslöservorrichtung)<br />
uns selbst mit dem Auto aufnehmen,<br />
wie wir durch den Bach fuhren; aufspritzendes<br />
Wasser sieht im Film so gut aus!<br />
Da kam die Indianerfrau mit dem Kind,<br />
und sie schritten vorsichtig über die Steine,<br />
die im Wasser lagen. Als sie mitten im Bach<br />
waren, fing die Kamera von selbst zu arbeiten<br />
an; wir waren noch am anderen Ufer.<br />
Auf einmal aber bemerkte die Indianerin<br />
doch, die Aermste, dass da schwarze Magie<br />
vor sich ging, und schrie auf, und zog ihr<br />
Kleines an sich, und verhüllte dessen Gesicht<br />
...<br />
Der Indianerhäuptling als Garagemann.<br />
Anders unser Freund, Chief Two Guns<br />
Roaring Thunder. Häuptling «Zwei Pistolen<br />
Donnergroll», ist ein richtiger Vollblutapache,<br />
aber sehr "modernisiert. Er unterhält irgendwo<br />
in Arizona eine Wegstation für Automobilisten,<br />
mit Benzinpumpe, Lunchraum und einem<br />
kuriosen zoologischen Garten, für den<br />
er alle Tiere der -umliegenden Wildnis selbst<br />
eingefangen hat. Pumas, Wölfe, Koyoten<br />
und Wildkatzen. Er lässt sich gern photographieren,<br />
gegen Entree, wie er das Gilaungeheuer,<br />
die giftige Rieseneidechse Arizonas,<br />
zu seinem Gesicht hebt, dass die beiden langen<br />
Schläfenzöpfe des Häuptlings das grauenhafte<br />
Vieh berühren. Er ist ein grosser<br />
Häuptling, sehr tapfer.<br />
Wir filmten Indianer, Indianer, Indianer.<br />
Tanzende Indianer und arbeitende Indianer<br />
Auto-Decken<br />
Reise-Plaids<br />
Unser grosses Lager in<br />
allen Qualitäten dient<br />
jedem Geschmack.<br />
Die steinernen Pueblos und schmutzige Erdhütten.<br />
Wir krochen, wehe mir, auf Leitern<br />
hunderte von Metern an den steilen Felswänden<br />
des Canon de los Frijoles empor,<br />
um die längst verlassenen Höhlenwohnungen<br />
längst verstorbener prähistorischer Indianer<br />
zu filmen und ihre geheimnisvollen in den<br />
Stein geritzten Zeichnungen.<br />
Mit den Cowboys war es so: manchmal<br />
waren sie entzückt, wenn sie gefilmt werden<br />
sollten, und schwangen ihr Lasso und galoppieren<br />
neben ihrer Herde herum. Aber einer,<br />
ein Old-Timer, einer von der alten wildwestlichen<br />
Garde, wollte sich durchaus nicht<br />
aufnehmen lassen, wie er sehr malerisch einen<br />
Hügel heraufgeritten kam, und sagte im<br />
Wildwestdialekt Sachen, die mein Begleiter<br />
zum Glück nicht verstand: «Ich werde Ihnen<br />
Ihren dummen Block runterklopfen ,»<br />
meinend: einen Boxhieb ins Gesicht. Ich,<br />
flehentlich, vermittelte, das gleiche Idiom<br />
radebrechend: «Behalten Sie Ihr Hemd an,<br />
Mister! Wir wollen das Bild ja nur für ein<br />
Museum, dort hinten wo in Juhrope!» Welche<br />
listige Lüge den Old-Timer wieder besänftigte.<br />
Die Menschen und das Objektiv.<br />
Ein Mann in Santa Fe, New-Mexiko, ein<br />
Apotheker, sah unsere Kamera, und sagte<br />
mysteriös: «Ich werde Ihnen etwas zeigen,<br />
was wert ist, photographiert zu werden!»<br />
Er ging in eine Hinterkammer und brachte<br />
ein dreifarbiges Stück Seide zum Vorschein,<br />
eine mexikanische Fahne mit dem Adler und<br />
der Schlange. Ich sah gleich, dass der Adler<br />
eine Krone auf dem Kopf hatte.<br />
Der Apotheker breitete das Fahnentuch<br />
aus und erklärte uns, dass das jene kaiserlich<br />
mexikanische Fahne war, die Kaiser Maxi-<br />
i /£\\fj gjjvfi izspci £.>cvi /.-_\.-N'I »--CN'I /$->C\'I '-V>'i'—
N° 89 — <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUfc 15<br />
Dr. Kurbelan<br />
Die Geschichte einer Sprechsstundfe<br />
von Oscar Herbert Pfeiffer.<br />
Doktor Robert Ezechiel Balthasar Kurfoelan,<br />
ein robuster Lieferwagen, hatte seine<br />
Praxis in einer alten Grossgarage. Er war<br />
Spezialist für Getriebe und Motorkrankheiten<br />
und hielt Sprechstunden von 9—11 und 4—7.<br />
«Das mit den langen Sprechstunden gefällt<br />
mir nicht, oh! no,» murrte ein vornehmer<br />
Rolls-Royce, der wie alle Engländer sehr<br />
misstrauisch war. «Lange Sprechstunden kurze<br />
Kundschaft, sagt man. Berühmte Aerzte<br />
haben viel zu tun und keine Zeit für Sprechstunden.<br />
Oh yes, kenne das von Old England<br />
her.»<br />
«Was haben Ihre Lordschaft denn?» erkundigte<br />
sich neugierig ein kleiner Opel, der<br />
wegen Blutarmut dort wartete.<br />
« Habe Magenleiden schon von old England<br />
her unter den Stuarts. Very altes Magenleiden,<br />
oh yes.»<br />
«Ich finde, der Kerl sieht sehr verfressen<br />
aus», platzte ein Krupp-Fünftonner breit<br />
heraus. Man überging es taktvoll. Man wusste<br />
ja, er war Kommunist. Er hatte kein Verständnis<br />
für ein Magenleiden aus Old England<br />
unter den Stuarts. Ihm fehlte die Tradition.<br />
«Ein Magenleiden ist natürlich nur etwas<br />
für reiche Leute,» bemerkte ein kleines Agafräulein<br />
giftig. «Unsereins kann sich so etwas<br />
nicht leisten. Ich hab's bloss an den Ventilen.<br />
Die stehn immer falsch. Ich weiss nur nicht<br />
welche.»<br />
«Ja ja, wir sind sehr arm geworden»,<br />
seufzte ein Adlerphaeton. « Auch ich war früher<br />
gewohnt, internationalen Landstrassenstaub<br />
aufzuwirbeln. Und nun? Wochentags<br />
kriege ich hinten so'n Kastenbrett aufgeschnallt<br />
und kann Fleisch spazieren fahren;<br />
Gehacktes oder Kutteln und Oehrchen. Nur<br />
Sonntags, da fahre ich den Metzger mit sei-<br />
!er Tochter und manchmal noch den Ge-<br />
Ichtsvollzieher.»<br />
«Gerichtsvollzieher ? Mein Gott, was Sie<br />
nicht sagen», schrillte aus der Ecke die<br />
Stimme eines übernervösen N. A. G.-Sportwagens.<br />
«Es 1 sind schreckliche Leute, sie<br />
leiden an Kleptomanie. Schauen Sie an. Sieben<br />
oder acht von diesen Zugpflastern haben<br />
sie mir schon aufgeklebt. Vielleicht kann<br />
Dr. Kurbelan mir helfen. Die Dinger sind zu<br />
lästig. Man kann sie abspritzen wie man<br />
will, es kommen immer neue. Ich glaube es<br />
sind Kaninchen. Blamable Sache das Ganze.<br />
Manchem kann man ja weismachen, es wären<br />
Klubplaketten. Aber ein Schutzmann hielt<br />
mich neulich an, ich sollte die « Abziehbildchen»<br />
entfernen. Abziehbildchen! Hat der<br />
'ne Ahnung. Bildchen ja! Aber abziehen? Es<br />
ist überhaupt eine Frechheit, eine Unverschämtheit,<br />
eine...»<br />
« Ruhe da drinnen! » Die Türe wurde aufgestossen.<br />
Dr. Kurbelans grimmiger Spitzkühler<br />
überblickte misstrauisch die Patienten.<br />
«Ruhe, sonst gibt's was mit dem Hammer<br />
auf die Ventilchen.» Krach schlug er die<br />
Türe wieder zu und fort war er.<br />
« Das war er», ging ein Flüstern ringsum<br />
'durch die Kühler und manchem bubberten die<br />
[Ventile ängstlich unter der Haube.<br />
•«Er sah sehr energisch aus; eigentlich gar<br />
In der Hitze des Gefechtes: So Schatz, gib mir dein Händchen und wir wollen den grossen<br />
Sprung wagen.<br />
(London Opinion)<br />
nicht wie ein Arzt, dem man seine Leiden<br />
anvertrauen will», flüsterte der kleine Laubfrosch<br />
ängstlich.<br />
«Für aristokratische Wehwehchen ist der<br />
Herr Doktor auch nicht da,» brummte der<br />
bissige Krupp, «sondern nur für Volksleiden.»<br />
Man überging auch dies taktvoll. Man<br />
wusste ja, er war Kommunist, eine in Automobilkreisen<br />
noch nicht ganz garagenfähige<br />
Marke; zudem ertönte das Boschhorn aus<br />
dem Sprechzimmer, dass der Nächste kommen<br />
sollte. Das Agafräulein erhob sich und<br />
trippelte hinüber.<br />
«Guten Tag, mein sehr verehrter Herr<br />
Doktor. Ich bin ein kleiner Aga...»<br />
«Merke ich,» schrie Dr. Kurbelan grob,<br />
« steht ja an Ihrem Kühler. Ausserdem verfüge<br />
ich über eine langjährige Praxis und<br />
kenne meine Marken, Nummern und Nümmerchen.»<br />
Dabei blinzelte er frivol mit den<br />
Laternen, dass man annehmen konnte, das<br />
mit den « Nümmerchen » bezöge sich auf das<br />
Agafräulein. Pikiert begann diese:<br />
«Ich habe...»<br />
«Was Sie haben finde ich schon selber.<br />
Kühler auf!»<br />
Zitternd gehorchte die Kranke.<br />
« Sie leiden an internen Verrenkungen. Ihre<br />
Ventile stehen alle gleichzeitig still. Häufiges<br />
Leiden im vorgerückten Alter (das war eine<br />
Frechheit). Die sogenannte Nockenwellia<br />
kaputalis internia. Assistentin» — Kurbelan<br />
QREDIQ'S<br />
GRAND CAFE ASTORIA<br />
Bahnhofstrasso ZÜRICH Peterstrasso<br />
Bündnerstube - Spezialitätenküche<br />
winkte einen kleinen schicken Wanderer herbei<br />
— « Assistentin, schlagen Sie der Patientin<br />
mit dem Hammer kräftig auf die ungeraden<br />
Ventile.»<br />
« Sehr wohl, Herr Professor.» Bautz —<br />
bautz — bautz — bautz<br />
Beim letzten Ventil hielt es das kleine<br />
Agafräulein nicht mehr aus. Es sauste mit<br />
Vollgas im vierten Gang nach Hause.<br />
« Scheint wieder gesund zu sein », schmunzelten<br />
die Patienten im Wartezimmer und<br />
rieben vergnügt ihre Bremstrommeln. «Tüchtiger<br />
Arzt.»<br />
«Bitte der Nächste.» Der Rolls-Royce<br />
glitt ins Sprechzimmer.<br />
«Huabe ich die Ehre mit dem Professor<br />
der Medibenzin Doktor Robert Ezechiel Balthasar<br />
Kurbelan zu sprechen ? »<br />
« Maul auf!» kam es nur zurückgeschnurrt.<br />
Der Kranke darauf brüllend : « Huabe ich<br />
die Ehre...»<br />
« Nonsens, so meine ich das nicht. Sie sollen<br />
die Kühlerhaube hochklappen.»<br />
« Oh yes, very well. Kenne das von Old<br />
England her.»<br />
«0 je, o je, Mann, Lord, Sie sind schwer<br />
magen- und darmleidend. Wie können Sie<br />
überhaupt noch rumtöffeln ? Assistentin,<br />
pumpen Sie dem Herrn die Wanne aus.<br />
Akute wanna oleana verstopftica. Ihre Kurbelwelle<br />
muss auch glauben, sie müsse meerbaden.<br />
So! Ist Ihnen jetzt leichter? Wohler?<br />
Schön! Zeigen Sie, Assistentin. Kolossal dikkes<br />
Oel. Duftet auch gut, ganz gut. Aber —•<br />
aber — das ist ja — ist ja... Donnerwetter,<br />
Mensch, Kerl, Lord, Sie haben ja Apfelkraut<br />
in der Oelwanne.»<br />
«Hoho, köstlicher Witz, Apfelkraut, sehr<br />
lecker. Allright.»<br />
« Mein Lieber,» tobte Dr. Kurbelans Autoherz,<br />
« Sie haben die Fresssucht.»<br />
« Oh nix Rizinusöl, nix gut. Nur 40prozentiger<br />
Spiritus oder Whisky mit Sodawasser.»<br />
« Was ? Das wäre das Richtige. Frechheit<br />
geradezu. Trampelt auf seiner Gesundheit<br />
herum wie ein 50-Markchauffeur. Soll kuriert<br />
werden. Füllen Sie die Wanne mit Nithroglyzerin.»<br />
« Aber Herr Doktor ? !» dem kleinen Wanderer<br />
furchtklapperte das Getriebe. Es roch<br />
schon nach Explosion.<br />
«Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe.»<br />
Zitternd wurde die Füllung vorgenommen.<br />
Auf einmal ereignete sich das Schreckliche.<br />
Rabautz — Knall —- puff — päuff — puff.<br />
Lüftewärts wirbelte die Garage, die Schwester,<br />
der Lord, die Patienten im Wartezimmer,<br />
die ganze Praxis.<br />
Nun war es geschehen um diesen Helfer<br />
der Kranken. Schade, er war auf dem besten<br />
Weg, eine Kapazität zu werden. Nun ist er<br />
tot und niemals mehr werdet ihr etwas hören<br />
vom Spezialisten für Getriebe- und Motorkrankheiten<br />
Herrn Dr. Ezechiel Robert Balthasar<br />
Kurbelan !<br />
Ein Bienenschwarm als Verkehrshindernis.<br />
Die Ursachen, welche in der modernen<br />
Stadt zu längeren Verkehrsstockungen führen,<br />
sind sicher recht vielfältig. Dennoch 1<br />
dürfte es zu den Seltenheiten gehören, dass<br />
einige Bienenvölker den gesamten Verkehr<br />
auf dem Marktplatz eines Städtchens während<br />
einigen Stunden lahmlegten, wie der<br />
nachstehende Bericht aus dem deutschen<br />
Weserstädtchen Rinteln meldet:<br />
Als die Bienen eines Imkers in Rinteln<br />
jüngst die Nase aus dem Bau steckten, fanden<br />
sie die Luft von wonniglichen Ambradüften<br />
gewürzt. Süsser Lockung widerstehen<br />
Bienen nie, und so sah man-alsbald<br />
mehrere Völker in dichter, brummender<br />
Wolke sich erheben, über den Dachfirst des<br />
Imkerihauses taumeln und sich auf den HSLhen<br />
Marktplatz niederlassen, allwo ein heulender<br />
Knabe und ein grosser (brauner Fleck<br />
auf dem Pflaster Kunde davon gaben, dass<br />
hier eine Flasche Sirup vorzeitig ausgelaufen<br />
war. Ungeachtet des lebhaften Verkehrs<br />
auf dem Platze umsahwärmten bald Tausende<br />
von Bienen den klebrigen Stoff. Der<br />
seltsame Zwischenfall rief eine derartiger<br />
Verkehrsstockung hervor, daiss die Polizei<br />
in Aktion treten musste, was auf die Bienem<br />
keinerlei Eindruck machte. Mit Gummiknüppeln<br />
gegen die geflügelten Demonstranten<br />
vorzugehen, erschien wenig ratsam, und<br />
so blieb nichts anderes übrig, als den Bürgersteig<br />
abzusperren und den Verkehr umzuleiten.<br />
Ein Verkehrspolizist hielt, umlagert<br />
von Neugierigen, als Wächter (bei dem<br />
schleckenden Bienenvolke aus, bis der gesamte<br />
Sirup vertilgt war, was über zwei<br />
Stunden in Anspruch nahm. Dann erhob<br />
sich der Schwärm endlich wieder in die<br />
Lüfte, und Rinteln hatte seine Ruhe wieder.<br />
„Frauenlob<br />
wie oft er sich schon über unzweckmäßige<br />
Unterwäsche geärgert, wie<br />
manchmal er unpassenden Schnitt<br />
schlechten Sitz.überflüssige Knöpfe<br />
imd andere Tücken verwünscht hat.<br />
Fragen Sie Ihn — und dann geben<br />
Sie ihm einmal „tsa"'Tricotwäsche.<br />
Er wird sie mit Vergnügen tragen<br />
und Ihnen schmunzelnd sagen:<br />
PiTat a'ti-'c A\o i/-Trfnrfs»n\MiII"Ierhol"<br />
Sie bekommen „Isa" in jedem bes«<br />
seren Spezialgeschäft<br />
DBRTRicoTmrr<br />
SORGFfltT HERGE5TEUT<br />
ß?<br />
BEZUGSQUELLEnnOCHUJElS DURCH DOS'SALimflnn s C? nm<br />
5LU<br />
Maoensdunerzen<br />
sind äusserst unangenehm. Dieselb.verschwin*<br />
den aber nach kurzer Zeit beim Gebrauch von<br />
Columba - Magenpulver.<br />
Es ist ein unschädliches, sicher wirkendes Mit«<br />
tel geg. Verdauungsstörungen jeder Art, gegen<br />
Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Magenkrampf,<br />
Uebelkeit, Erbrechen, Magendrücken,<br />
Sodbrennen, Blähungen, Aufstossen, übelriechenden<br />
Atem. Preis pro Schachtel Fr. 3.—.<br />
Machen Sie einen Versuch und Sie werden von<br />
dessen Güte, wie schon hundert andere Kunden,<br />
überzeugt sein. Einzig erhältlich bei der<br />
Apotheke zur Taube, Schaffhausen 7<br />
Vornehme Hausmusik ist<br />
Erholung und edler Genuss!<br />
Erstklassige<br />
GRAMMOPHONE<br />
Schrank-, Tisch- und Reiseapparate<br />
in neuester, hochmoderner Konstraktdon zu<br />
billigsten Kreisen. Fabrikation und Vertrieb<br />
E. Bertschinger, St. Gallen<br />
Pianofabrik, Lager Rorsohaoherstrassb 177,<br />
Telephon 46.27. Vorführung überall unverbindlich.<br />
Prospekte, Abbildungen eto. gratis.<br />
Verlangen Sie Offerte..— T.0.S.-Mitglieder<br />
10 8 / 0 Rabatt. &Sf Wiederverkäufer gesucht.<br />
Die Uhr der Hausfrau!<br />
Braucht man noch zu sagen, wie wichtig<br />
eine Kuchenuhr ist, wie sie Küchcnarbcitcn<br />
erleichtert und die Küche siert?<br />
Nein! Aber wichtig zu sagen iit, dass<br />
meine Küchenuhren, trotz Kücnenduapf auf<br />
Jahre gut gehen und in Feinsteingut-Gehäusen<br />
unverwüstlich sind.<br />
Darum mochte ich Sie Bitten« meine<br />
Küchen-Uhren — et ist eine gross* Auswahl<br />
— anzusehen.<br />
In drei Minuten sind Sie rom Paradeplatz<br />
hei mir.
1*1 AUTOMOB1L-REVUIJ <strong>1928</strong> — N° 89<br />
l_p$* *A<br />
zirka 12 Sorten, nur das Beste von rein Eier und<br />
Naturbutter hergestellt. Makrönli, Waffeln, Haselnussbiskuits,<br />
Baslerleckerli usw., versend, in Büchsen<br />
von 2 kg gegen Nachnahme v. Fr. 10.— franko.<br />
Wer einmal bezogen, bestellt<br />
A. W1EDEMANN, Biskuitfabrik<br />
Horw bei Luzern.<br />
Telephon 19. C. Blu mer,<br />
Hotel Mineralbad<br />
(Li nie Klausenpass—Engadin~St. Moritz)<br />
Von den Automobilisten bevorzugtes Haus. Spezialität<br />
Lebende Forellen, Güggeli, soignierte und selbstgeführte<br />
Küche. — Autogarage. — Tel. 6, F. Müller,<br />
Mitglied des T. C. S. und A. C. S. Küchenchef.<br />
Gasthof und Metzgerei<br />
Gasthof Teilsplatte<br />
Renommierte Küche and Keller.<br />
zum Bären<br />
wünschen viele rermögliche<br />
Damen, reiche Aasländerinnen,<br />
viele Einheiratuneen.<br />
Herren a. ohne Vermögen.<br />
Auskunft sofort<br />
Slabrey, Berlin 113, Stolpischestrasse<br />
48.<br />
Prachtvolle Aussiebt aut Zugersee.<br />
Stets lebende Forellen. Qualitätsweine.<br />
Autopark. Telephon 20.<br />
Bes. F. Aloser.<br />
wieder!<br />
jeder Art, sowie Abgewöhnen<br />
voo Unarten<br />
jeder Art übernimmt<br />
Zufahrtsetrassen aus derganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R. Wagners<br />
Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />
Glarns<br />
Hotel Glarnerhoi Gips, Hotel Sonne-Terminus<br />
vis-ä-vis (beim Regierungsgebäude). Neu renoviert.<br />
Bahnhof und Volksgarten. Gutbürgerliches Haus. Selbstgeführte und gepflegte<br />
Küche. Gesellschaftssaal. Eigene Garage.<br />
Klublokalu. Touristikbureau des A.C. S.Glarus<br />
Telephon 27.<br />
Besitzer: K. Höhn. Telephon 1.27. F. Fröhlich & Sohn.<br />
Qlorus - Hotel Stodttiof Glarns, Hotel Löwen<br />
Nähe Post u. Bahnhof. Schöne Zimmer. Selbstgeführte<br />
Küche. Qualitätsweine. Ideale Autohaltstelle.<br />
Mitglied des T. C S. €. Graf. Bequeme Autohaltstelle. R.<br />
Gutbürgerliches Haus. Auto-Garage. Telephon 48.<br />
Grob-Wild.<br />
Cale-Restaurant z. Waage<br />
Soignierte Spezialitäten-Küche. Lebende Forellen, Wildbret,<br />
Mungenliedli. — — Ideale Autohaltestelle.<br />
Telephon 153.<br />
H. Stüssi, Küchenchet.<br />
gepfleg<br />
Familie<br />
te Küche.<br />
Eimer.<br />
Altbekanntes, gut-<br />
Garage. Gesellschaftssaal.<br />
Bekannt vorzügliche Küche u. Keller. Autoplatz.<br />
Vereinssaal. Tel. 14. E. DJttü-milller. Küchenchef.<br />
für die Bessere Familie<br />
Glarnerland<br />
Hotel Bahnhof<br />
Cafe Tobias<br />
^fla&fflÄ DflU Telephon 186 =====<br />
Mitglied<br />
Renomm.<br />
des<br />
Haus.<br />
T. C.<br />
Zimmer<br />
S.<br />
mit<br />
J.<br />
fliessendem<br />
Stüssi, Küchenchef.<br />
Wasser.<br />
Telephon<br />
4<br />
Hotel und<br />
Kurhaus<br />
HOTEL ELMER<br />
Hier ist gut sein}<br />
Bekannt<br />
bürgerliches Haus.<br />
gut<br />
Gasthof Linthoi<br />
bekannt vorzügliche<br />
Grosser, herrlicher,<br />
Küche. — Qualitätsweine<br />
schattiger Garten. Tel. 52<br />
Jul. Hösli, Küchenchef.<br />
Prachtvoller Luft- und Badekufort. Sonnige, ruhige<br />
Lage. Komfortabel eingerichtet. Geschlossene gedeckte<br />
Veranden. Bäder. Grosser, herrlicher schattiger<br />
Park. Tennis. Lebende Forellen. Butterküche.<br />
Kurorchester. — GS-a^eta-o*<br />
Tel. 1 Propr: O. Schärli, Mitglied d. T. C. S.<br />
Ausgangspunkt zur Klausenstrasse.<br />
Beliebtes Weekend und Tourenziel.<br />
Hotel Adler, Tel. 15<br />
Hotel Bahnhof, Tel. 22<br />
Hotel Eidgenossen, Tel. 17<br />
Hotel Raben, Telephon 5<br />
HotelTödi (Thierfehd),Tel.6<br />
am Walense6<br />
Heirat<br />
GUGGITAL<br />
KURHAUS<br />
Hundedressur<br />
Ed.Fritschi. neuliausen<br />
Restaurant Schiilzenhaus<br />
»»»•••••••••»••••««»•««••«»•««••««•»««*«»<br />
LINTHAL<br />
Garage, Tank. . Tel. 22.<br />
T.C. S. J.Kamm. Küohenohef.<br />
Das Automobil im Kampfe<br />
gegen das Verbrechertum<br />
in Amerika.<br />
Amerika, das Land der Rekorde und Grosszügigkeiten,<br />
hat dem alten Kontinent neben<br />
vielen anderen auch Rekorde voraus, um die<br />
wir es keineswegs beneiden. So hat bekanntlich<br />
das Verbrechertum in den dortigen<br />
Grossstädten einen Grad erreicht, der die bei<br />
uns bekannten Dimensionen weit hinter sich<br />
lässt. Freilich ist die amerikanische Kriminalpolizei<br />
nicht zurückgeblieben und verfügt<br />
heute über erstaunliche Hilfsmittel in ihrem<br />
gefährlichen und erbitterten Kampf gegen die<br />
Unterwelt. Das dabei das Automobil als raschestes<br />
Fahrzeug in den Städten eine ausschlaggebende<br />
Rolle spielt, ist eigentlich<br />
selbstverständlich. B. M. Vogel berichtet über<br />
dessen Verwendung bei der Amerikanischen<br />
Polizei folgende interessante Einzelheiten im<br />
Wiener Journal:<br />
Um dem Verbrecherunwesen wenigstens- in<br />
den grossen Städten entgegenzutreten, benötige<br />
man eine vorzügliche Organisation, die<br />
imstande ist, allen verbrecherischen Anschlägen<br />
innerhalb weniger Minuten auf die<br />
Spur zu kommen, am besten aber, sie schon<br />
im voraus zu vereiteln.<br />
Aus diesem Grunde wurde in New-York der<br />
sogenannte Service of emergency tracks (S.<br />
E. T.) gegründet, der ein Musterbeispiel polizeilicher<br />
Schlagfertigkeit darstellt. Der neueingerichtete<br />
Sicherheitsdienst umfasst eine<br />
Reihe von Alarmwagen, von denen jeder über<br />
einen Stab von drei höheren Polizeibeamten<br />
verfügt, sowie vierundzwanzig ausgewählten<br />
Polizisten, die sich in drei Gruppen von je<br />
acht Streifbeamten unter Führung eines Sergeanten<br />
gliedern, von denen jede acht Stunden<br />
Dienst tut. Die neu eingestellten Sidherheitswagen<br />
sind natürlich sämtlich auf das<br />
allermodernste bewaffnet. In jedem befinden<br />
sich ein Maschinengewehr, mehrere Repetierkarabiner<br />
und ein ganzes Arsenal von Revolvern.<br />
Eine solche Truppe von ausgewählten<br />
Leuten und so vorzüglicher Bewaffnung genügt,<br />
um auch den entschlossensten Feind<br />
in die Flucht zu jagen. Die Anwendung des<br />
Maschinengewehres, der Karabiner und der<br />
Revolver kommt natürlich nur bei einem<br />
schweren Kampf mit dem Verbrechertum in<br />
Frage. Die Alarmwagen werden aber auch<br />
für weniger gefährliche Dinge benutzt, beispielsweise<br />
zum Auseinandertreiben des Publikums<br />
bei Aufläufen. Zu diesem Zweck führt<br />
jeder Wagen einen 1 reichen Bestand an Tränengasbomben<br />
bei sich, deren Wirkungen die<br />
Menge nicht lange Widerstand zu leisten vermag.<br />
Eine besondere Stärke der Bereitschaftswagen<br />
ist ihre Schnelligkeit. Auf telephonischen<br />
Anruf kann der Wagen am Ort des<br />
Zwischenfalls innerhalb weniger Sekunden<br />
höchstens weniger Minuten zur Stelle sein.<br />
Man könnte die neue Organisation sehr<br />
treffend mit der Feuerwehr vergleichen und<br />
in der Tat werden die Emergency-Track<br />
auch gelegentlich dazu verwendet, ungefährlichere<br />
Brände zu löschen und besonders erste<br />
Hilfe bei Unglücksfällen zu leisten. Jeder<br />
Wagen führt die hiezu nötigen Apparate bei<br />
sich, vor allem auch zwei eigens konstruierte<br />
Feuerlöscher, um die in den Vereinigten Staaten<br />
sehr häufig vorkommenden Automobilbrände<br />
zu bekämpfen. Drei hydraulische<br />
Flaschenzüge, der eine von fünfzehn Tonnen<br />
und die beiden anderen von je zehn Tonnen<br />
Hubkraft, um im Bedarfsfall beschädigte<br />
Fahrstühle und entgleiste Wagen der Strassen<br />
und Untergrundbahnen zu heben, wurden<br />
eingebaut. Ausserdem findet man auch Sauerstoffgebläse<br />
zum Aufschweissen eiserner<br />
Wände, damit Leute, die hier verunglückt<br />
sind, befreit werden können; ein ärztliches<br />
Besteck von grösster Reichhaltigkeit, um bei<br />
Unglücksfällen Hilfe zu leisten; ferner drei<br />
Scheinwerfer, mit welchen man Verbrecher,<br />
die etwa in der Dunkelheit entkommen sind,<br />
verfolgen oder Verunglückte auffinden kann.<br />
Sauerstoff- und Leuchtgasexplosionen bringen<br />
die Bemannung der Alarmwagen unter<br />
Umständen in die Lage, trotz der Vergiftung<br />
der Luft an der Unglücksstelle eingreifen zu<br />
müssen. Jeder Mann des Tracks ist darum<br />
mit einer Gasmaske versehen. Auch verfügt<br />
der Wagen über eine Vorrichtung, um Vergiftete,<br />
Ertrunkene oder Gasbetäubte durch<br />
künstliche Atmungen wieder ins Leben zurückzurufen.<br />
Schliesslich befinden sich in diesem<br />
Alarmwagen eine ganze Reihe von Verkehrslichtern<br />
und Signalen, besonders rote Fahnen<br />
und Laternen, um im Falle eines Unglücks<br />
die Strassen sofort absperren zu können; eine<br />
Kabelwurfmaschine, mit der man Stricke<br />
oder Drahtseile über das Dach eines Hauses<br />
schleudern kann; einige Faltboote, die innerhalb<br />
weniger Minuten gebrauchsfertig gemacht<br />
zu werden vermögen, damit Ertrinkende<br />
gerettet oder Verbrecher über das<br />
Wasser verfolgt werden können. Die Ausrüstung<br />
wird vervollkommnet durch eine Leiter,<br />
verschiedene Strickleitern, Flaschenzüge,<br />
Stricke, Drahtseile, eine Zugwinde, Kabel,<br />
Zangen, Hämmer, Hacken, Schaufeln und<br />
mehrere Tragbahren für Verletzte.<br />
Die gesamte Begleitmannschaft der Alarmwagen<br />
hat einen gründlichen Unterricht im<br />
Gebrauche aller Werkzeuge erhalten, damit<br />
jedermann stets in der Lage ist, eventuell<br />
auch selbständig die erforderlichen Hilfsmassnahmen<br />
vorzunehmen. Es gibt daher nicht<br />
einen einzigen Unglücks- oder Zwischenfall,<br />
bei dem nicht sofort die entsprechenden<br />
Werkzeuge und Fachleute zur Hand wären. Z.<br />
Drei Verbotstafeln. Dem Binnenländer<br />
deucht das Ueberschreiten einer Grenze als<br />
Merkwürdigkeit, denn er vermutet hinter den<br />
Grenzpfählen eine andere Luft. Dem Grenzbewohner<br />
ist das Hinüberwechseln etwas<br />
Alltägliches. Besonders am Bodensee stolpert<br />
man sozusagen von einer Grenze in die andere.<br />
Die drei Verbotstafeln, von denen die<br />
Rede ist, stehen hinter drei Grenzpfählen, die<br />
alle drei nacheinander an einem Tage bequem<br />
zu Fuss erreicht werden können. Obwohl sie<br />
alle das gleiche verbieten, glaubt man bei jeder<br />
eine andere Luft zu spüren.<br />
In Deutschland : «Bekanntmachung. Das<br />
Betreten der Wiesen ist bei Strafandrohung<br />
verboten. Der Bürgermeister.» Kurz und<br />
bündig. Aber ein schlechtes Deutsch in<br />
Deutschland, denn auf eine Strafandrohung<br />
hin kann man immerhin riskieren, ungestraft<br />
einen Strauss Blumen zu pflücken.<br />
In der Schweiz: «Das Betreten der Wiesen<br />
ist verboten. Zuwiderhandelnde werden<br />
mit Fr. 10 gebüsst, dem Anzeiger die Hälfte.<br />
Der Gemeindeammann.» Mancher hat sich<br />
damit schon fünf Fränkli verdient. Und hat<br />
dann für die empfangene Hälfte nachträglich<br />
bei Nacht und Nebel noch eine Prämie dazu<br />
erhalten, die den ganzen Wert ausgemacht<br />
hat.<br />
In Oesterreich droht man nicht und teilt<br />
auch nicht, sondern man sagt gemütlich:<br />
Du lieber Wandrer, merke das:<br />
Geh auf dem Wege, nicht im Gras,<br />
Damit man leicht und ohne Müh'<br />
Dich unterscheiden kann vom Vieh.<br />
Worauf der Wanderer überlegt und sich<br />
auf dem Wege hält, schon um nicht für ein<br />
Rindvieh gehalten zu werden<br />
Göftersuche in Afrikas Erde. Fünf Jahre Ausgrabung<br />
in Karthago, Urica und der Sahara. Es<br />
muss ein Zauber in der Archäologie liegen. Es gibt<br />
genug Beweise dafür: Schliemann, Lord Garnarvon,<br />
Jules Renault, nur drei berühmte Amateurausgraber<br />
unter vielen. Jetzt Graf Khun de Prorok. Wir<br />
verdanken ihm die Auferstehung Karthagos.<br />
Den kühlen Forschern des 20. Jahrhunderts<br />
graust es. Rom,protzte schon, Karthago überprotzte<br />
die Protzen. Unbeschreiblich, was man, hier an<br />
Schätzen fand. Millionen in Kunst- und Goldwert.<br />
Aber Karthago allein genügt dem Forscherehrgeiz<br />
nicht. Der Kreis der Mittelmeerkulturen soll sich<br />
völlig schliessen. Alle IVeuerungen der Technik<br />
müssen sich zur Hilfeleistung verbünden. Mit Flugzeug<br />
und Taucher wird jetzt gearbeitet. Auf dem<br />
Grund des Golf von Tunis liegen versunkene Städte.<br />
Trümmer von Atlantis ? Die Schatzgräberei im Meer<br />
beginnt. Phantastische Romantik in modernster<br />
Aufmachung ! Sturm und Sirenen heulen ein Lied<br />
dazu. An und in der Sahara findet der unrastige<br />
Entdeckerwillen neue Nahrung und Abschluss.<br />
Prachtvolle Städte standen hier einst inmitten blü-*<br />
henden Landes. Prorok spricht in seinem eigen-,<br />
einzigartigen Buch « Göttersuche in Afrikas Erde,<br />
fünf Jahre Ausgrabung in Karthago, Utica und der<br />
Sahara » (F. A. Brockhaus, Leipzig. Mit 43 Abbildungen<br />
und 1 Karte. Broschiert M. 11.—, Ganzleinen<br />
M. 13.—) die resignierte Ueberzeugung aus,<br />
dass die Menschheit sich sehr langsam entwickelt.<br />
Sein aufreizendes, aufwühlendes Buch weckt Angst<br />
und Greuel auf Es ist ein Schlag gegen die so<br />
reinen Herzens auf Fortschritt und « Amelioration »<br />
der Menschheit hoffen.<br />
träumen.<br />
Wer es liest, wird davon<br />
Hotel<br />
3 Könige<br />
Spezialität; Fischküche und Qualitätsweine.<br />
H Flöhr-Frigerio, Küchenchef. Tel. 8.<br />
Trinkt alkoholfreie<br />
Trauben- u. Obstweine<br />
Hostettler & Co., Bern
H»«r— <strong>1928</strong><br />
ÄÜTÖMÖBIC-^EVÜE 17<br />
SXe n>Lo4tUok<br />
Ulaatr. Preiai. Nr.S1 gratis a. versohl, verlangen •'<br />
fiiimmiuiarpn- VJUmmlWären<br />
Ge8cMftP - (I9io-I9a7<br />
KÜBSCHER<br />
im Seefeld)<br />
ist jetzt umgezogen nach "J0fT* nn\ |numnrffCQ<br />
Oouehen, Fromm's Acli. Tel. Sdn. 21.02 «M'- LUWBUill.30<br />
BGHNHOFSTR. 52 / ZÜRICH<br />
Touring-Antworten.<br />
T. A. 230. Nationalpark. Zum Besuch des Natioaalpiajr'kes<br />
rechnen Sie für die Honfaihmt von<br />
iLe Locle aus zwei Tage, wenn Sie dabei die Alpenpäsise<br />
twie Grimsel, Furika, Oberailp, Julier oder Alfoula<br />
etc. überfaihiren -woälen.<br />
Der Nationalpark selber iwiird am besten von<br />
Zemez .aiuis besTiöht, und es emipliehlt sdioh, 4 Tage<br />
für die Wanderungen durch den Park in AniSüblag<br />
zu bringen.<br />
Am 1. Tag von Zermez über den Sipöl und: hinauf<br />
ins Vaät Gluoza bis euim Blodcbatis.<br />
Am 2. Tag wandere man über die Alp Munter<br />
zum Bunt iPflaapol und dann zur Ofenb-erig-Strasse<br />
araif den Ofenberg.<br />
Am 8. Tag verfolgt mian die Stnasse weiter bis<br />
zum OlenpEuss, zweigt dann links ab zur Alp da<br />
Munt, zur Fontanina da Scharl und nach. Scarl.<br />
Am 4. Tag 'durch die Vai Minger übeir den Pass<br />
öl !Poss und dm die Val Plavina und nach Tarasp.<br />
Der (Besoidi des Parkes und besonders auf der<br />
vorgescMagenon Route emptfieitolt sich auisseiordentlidh,<br />
und kein Bestuchor wird enittäanschit dieses lafld><br />
schattiieh: ©o reizvolle Gebiet verlassen. F. L. ia R.<br />
Grimsel und iPurha .sind infolge Neuschnee für<br />
den Autovenk-eihr geschlossen. Es empfiefhlt sichj<br />
voir Antritt einer Tour bei den entsprechenden Talstationen<br />
tdephonosoh sieh überr die Sdhneeverhäl'tniisise<br />
mx erkundigen.<br />
Red.<br />
T. A. 231. PasswanQ, Ein© Tour über den Passwang<br />
ist laUidsdiaMich wohl seho* hütasch, allein<br />
man muss sich, zweimal ibeiskinen. bevor man diese<br />
Streoke •wählt. Ea handelt sich um die Verbindung<br />
zwischen Zwingen über Breiteiiibaoh-iETSCihwil-NeubüsH-P.aJSßw^ig-iMümiliiSwil.<br />
Von Zwingen an ist das<br />
Talsträsschen gut, auch, nicht zu schmal und neuerdings,<br />
da das Postaiuto bis Neuihüsli fährt, im den<br />
Kurven verbreitert uad infolffedesisen auch bequem<br />
tfatobazr. In NeuTiüsili (ca. 600 in) ihöxt dio eigentlich©<br />
Straisise auf; ein sehr steiler, steiniger und<br />
scihmaleir Weg lührt vom. dort über die prachtvolle<br />
Juraihöho des Paaswang. Der Weg ist auch von<br />
vielen Wasisomsöhalen dourcihizogen, auch einige Viohgatter<br />
ihinidern die glatte Faihirt. Die Anlag© ist niohit<br />
gerade gefährliich, weil nirgends enge Kurven oder<br />
®cih.Tof£e Abistürze. Deir letzte Anlauf auf den 1000 m<br />
boten Passwauig steigt diureih breiteren, aiber immer<br />
noch, stark steinigen. Waldweg an.'<br />
Von dar Pasishöbe füihit der Weg steil (bis 25%)<br />
Mnrunteir naoh Mümüswil; der Weg ist dagegen bedeutend<br />
ibreitar und etwias besser als auf der Westseite.<br />
Jedenfalls ist ©s zwecfcmäsisig, eher von Zwingen,<br />
vom! Binstal her, einzufatoen und den Abstieg<br />
mach Müiinliswil zu nehmen. Landschaftlich ist das<br />
Gebiet eines der schönsten im Jura, aJbgelegenes,<br />
ruihigies Weide- und Waldland mit prächtigen Aus-<br />
Micken.<br />
Bei unserer letzten Fahrt a&ifangis Oktoiber' sahen<br />
wir aim Weg zwischien Neuihüsli und Passwang-<br />
Höhe zaihilireicli'e Messpfos'ten albsesteckt, die darauf<br />
edhliessen laiss'en, dass nun eine Verbreiterung und<br />
Verbesserung in Angriff genommen wird. Es wäre<br />
sehr BU wünschen, dass dieser schöne Jura-UebeTgang<br />
durch eine Korrektur des Weges, die mit verihäLtnismässig<br />
geringeai Kosten durchgeführt werden<br />
könnte, vorgenommen wird. Trotz des schmalen,<br />
steilen Weges wird die Fahrt Öfters von Automobilisten<br />
gemacht, die der schönen Landschaft zuliebe<br />
eine Parfoiroe-iLeistunig des Wagens in Kauf nehmen.<br />
Für schwiaßhgebaute, hartgefederte Wagen ist<br />
die Tour nichts; ebensowenig für ungeübte Fahrer.<br />
Auf alle iFäli© soll man den Passwaag nur bei schönem,<br />
trockenen Wetter foefaihnen. P. Z.<br />
HERISAU<br />
Gasthof drei Könige<br />
SPEZIALITÄT: Stets lebende Bachforellen.<br />
Butterkücne, Qualitäts- Weine. Massige<br />
Preise. Küchenchef 6. Bächinger-Pischer.<br />
AUTOMOBILISTEN<br />
kaufen Ihre Kameras, Feld«<br />
Stecher etc. und lassen die<br />
Photoarbeiten besorgen im<br />
Vertrauenshaus<br />
Henry Sutter, Basel<br />
Sieinenvorsladt 53 Mitglied A.C.S.<br />
Besuchen Sie uns, bitte, bei Ihrer<br />
Durchfahrt in Bern; Sie finden<br />
bei uns die grösste Auswahl japanischer<br />
und chinesischer Spezialitäten,<br />
wie Seidenstoffe, Kimonos,<br />
Teeservioes, Elfenbeinschnitzereien,<br />
Kuriositäten.<br />
Direkter Import aus Ostasien.<br />
msmww<br />
Amthausqasse 7 Bern<br />
Alberf Gasser & Co.<br />
Herr Kantons'-lJngenieaiir Luchsinser in Solothurn<br />
schreibt als Antwort auf die gestellte Frage:<br />
«Vor einer Fahrt über den PasswanÄ möchten wir<br />
abraten. Der Zustand der Strasse ist «schlecht und<br />
für ungeübte (Faibrer direkt gefährlich. Der Ausbau<br />
dieser Stnasse ast momemtan im Studium.»<br />
Unsere Leser emsehen ihiieirau.s. dass eich diese<br />
Auffassung mit derjenigen unseres ersten Einsenders<br />
deckt; von dieser Fahrt ist auf Grund beider<br />
Ausführungen eher abzuraten. Hoffentlich wird der<br />
schöne Paaswang durch baldigen Ausbau der<br />
Strasise ersohloisisen.<br />
Die Red.<br />
T. A. 232. Korsika. Zu Ihrer vorgesehenen Reise<br />
nach der Insel Korsika kann ich Ihnen folgende<br />
Austkumift erteilen:<br />
Als Ausigiangispiunkt für die Ueberfaihirt ist Marseille<br />
zu empfehlen. Von Mer aus veiteehiren wöchentlich<br />
4 Schiffe, die die vesnschiedenen Hafenorte<br />
beimhren. Die Seereise dauert ca. 20 Stunden<br />
Sie können ebenfalls Nizza srairiEdiniSChiffiuing wählen,<br />
hingegen verkehren von hier aus nur 3 Schiffe<br />
in der Wioche, die an 3 verschiedenen Hafemorten<br />
der Insel anlegen.<br />
Um von ZüricU aus Marseille zu erreichen, rate<br />
ich zu folgender Route, die ich Ihnen auch, em-pfehlein<br />
kann: Zürich -Lausanne-Genf - Adx4esjBainis-<br />
Chambery - Grnnoble - Gol de la Croix Haute - Siteiroin-Aix-eiii-PiriOvence-Marseilie.<br />
Sollten Sie sich für Nizza als Ausgangspunkt entschliessen,<br />
so können Sie fast ein. und. dieselbe Route<br />
wie oben angegeben verfolgen bis nach Sisteron, wo<br />
Sie nach Digne abbiegen, um über Gastollanne nach<br />
Niaza zu gelangen. M. S. dm L.<br />
T. A. 233. Lausanne-Sarajewo. Hure TouringüPrage<br />
ibeautwortemd, kann ich Ihnen einige Auskunft<br />
erteilen. Ich war vor einiger Zeit mit meinem<br />
Wagen in jenem Geibiet. und somit will ich Ihnen<br />
gerne meine Erfahrungen zur Verfügung steilen.<br />
Ich halte es für da.s Richtigste, wenn Sie sich auf<br />
direktestem Weg nach dem Adouatisohen Meer begeben,<br />
von wo aus Sie Zagreb zufahren und dann<br />
die Nord-Süd verlaufend© Strasse bis Sarajewo ibe<br />
nützen.<br />
Folgende Route wäre etwa einzuhalten: Lausanne<br />
- Siimpiom - Mailand - (Breseia - Verona-<br />
Veaedig - Gonegiiano - Udino - Taüeste - Fiuime-<br />
KaTlsfcadt - Zagreb - Petrinja - Novi - Banjaluka-<br />
Jajce - Busovaca - Sarajewo. H. B. in G*<br />
T. A. 234. Basel-Calais. Als beste Strasse für<br />
dieses Itineirar ist die Verbindung Basel-Paris-Galais<br />
zu bezeichnen; es ist die direkte Durdhgaiigsstrasso,<br />
deren Zustand auch ganz gut ist.<br />
Die StTaisso führt von Basel über Bolfort-Vesoul-<br />
Ghaumont-Tiroyes-Nogent s. S. nach Paris. Von hier<br />
aus kommt man über Naaiiles-Beauvais-Abbeville-<br />
Montreuil^Boulogne nach Gai'ais. R. S. inB.<br />
Touring-Fragen.<br />
T. F. 235. Sofia. Dürfte aman es wagon, von Zürieili<br />
aus rp^er Auto iwicli Sofia zu fahren, uiad -wenn<br />
ja, welche Rowte schlägt man am vorteiilhiaftesten<br />
ein? Eigmet sich der Herbst — Ende Oktober anfangs<br />
November — für eine solche Reise? Wieviel<br />
Tage wären füir die Tour in Amsohlasr zu bringen?<br />
Wie steht es gerade in Bulgarien, mit Reparatur-<br />
"werkstätten bei abfälligen Pannen während der<br />
Fahrt? iF. G. in Z.<br />
T. F. 236. Salsomaflfliore. Wenn ich richtig iinteniüchtet<br />
bin, liegt Sailisamaggiore in Ober-Italien<br />
wad ist ein (besuchter Badeort. Wer feann mir nähere<br />
Auskunft geben über die dortigen Heilquellen,<br />
und "was für eine Route 'dürfte sieb, empfebleaa, um<br />
von (FireibuTtg aus dorthin zu. fahren? Sind die<br />
Alp anpasse noch geöffnet, und wenn nicht, wo verlädt<br />
man den Wagen am besten auf die Bahn?<br />
R. S.iaF.<br />
T. F. 237. Stettin. Idh nruiss eine Reise von Wdntertbuir<br />
nach - iStettin unterneiLmen und stehe nun<br />
vor der [Frage: Bahn oder Auto? Im Frühling oder<br />
Sommer würde ich mich ohne weiteres für eine*<br />
Reise per Auto entecMiessen, weis« aber nicht, ob<br />
ich es auch jetzt im Spätherbst wagen soll. Welche<br />
Route ©chliagen Sie mir vor? Wieviel Kilometer<br />
sind von Wöntertnur auf der 'kürzesten Strecke bis<br />
Stettin, «und wie sind im grossen ganzen die zu<br />
duirchfalirenden Strassen in Deutschland?<br />
L. A. in W.<br />
T. F. 238. St Gallen-Cette. In einiger Zeit werde<br />
ich in Cette geschäftlich zu. tun haben und ich gedenke<br />
diese Reise mit meinem Wagen durohzufühiren.<br />
Vieüleacht ist es einem der Leser möglich, mir<br />
mitzuteilen, welche iStrasse zu empfehlen wäre und<br />
wie lange diesei Reise per Auto dauert.<br />
W. JB. in St. G.<br />
T. F. 239. Lausanne-Greifswald. Nächsten Monat<br />
tobe ich im Sinn, an die Ostsee zu fahren und<br />
als erstes Ziel Greifswald zu wählen.<br />
Könnte mir nun Amsfeunft erteilt werden, wie<br />
ich diese Reise ausführen kann.<br />
Ich bin mit dem Strassemnetz Deutschlands gar<br />
nicht vertraut und bin deshalb ganz im umklaren,<br />
wo mich meine Reise durchführen wird.<br />
Es wäre mtir sehr angenehm, wenn es jemandem<br />
aus ihrem Leserkreise möglich wäre, mir mitzuteilen,<br />
auf welche Weise ich meine bevorstehende<br />
Reise am interessantesten gestalten kann.<br />
P. N. in L'. G.<br />
T. F. 240. Winterthur-Pau. Können Sie mir mitteilen,<br />
welche Strasse für diese Reise am empfehlenswertesten<br />
ist.<br />
Ist eigentiieih Pau weit von Biarrita entfernt<br />
oder kann diese Fahrt eis Tages-Ausflug von Biarritz<br />
aus bezeichnet werden. H. Seh. in W.<br />
T. F. 241. Balmberg-Weissenstein und Grenchenei*<br />
Stierenberg. Als Automobilisit im Neuenburgei<br />
Jiura ansässig, habe ich vor Jahren einmal den<br />
Passwang von Mümlliiswil her zu überfahren versucht,<br />
musiste jedoch die Fahrt auf halber Höhe<br />
aufgeben, weil mein damaliger Wagen der Steigung<br />
nicht gewachsen war; deshalb interessiert mich,<br />
einiges über die jetzigen Verhältnisse in Ihrem<br />
Blatt zu losem.<br />
Zürich<br />
a<br />
Tabarln Bar<br />
m C A A Tabarln Concert - Bar<br />
AIVl ZÜRICHSEE<br />
KÜSNACHT<br />
Kendez-Tous der Automobilisten.<br />
— Butter«<br />
küohe. Stets lebende<br />
Fische. Qualitätsweine.<br />
G'sohaftssaal. Pracht.,<br />
schattig. Garten direkt<br />
am See. Telephon 4.<br />
E. Gnsgenbühl - Heer.<br />
Unser Ausstellungshaus ist auf<br />
dem ganzen Kontinent als<br />
größtes und sehenswert bekannt.<br />
Diktate. Zeugnis-Kopien, Kant«<br />
Vertrage, Vervielfältigungen<br />
fertigt diskret, sauber» prompt und billig an<br />
Schwebe!, Reniiweg 0, II, Zürich \<br />
Telephon Selnau 63.92<br />
50 Schritte von der Bahnhofstraße —<br />
ein Juwel an Kostbarkeiten<br />
Vielleicht wissen Sie noch gar nicht<br />
welche Schätze an prächtigen Möbeln<br />
bei uns lagern.<br />
Wir bitten Sie: Treten Sie ganz ungeniert<br />
ein. Ein freundlicher Herr<br />
wird Sie gerne durch die Räume geleiten,<br />
wird Ihnen bereitwillig Über<br />
dies und jenes Auskunft geben, ohne<br />
jegliche Verpflichtung. Mancherlei Anregung<br />
wird sich Ihnen bieten — Anregungen<br />
für Ihr eigenes Heim!<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersiohtlloh in O. R. Wagners<br />
Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. 8.<br />
Altbekannter Landgasthof mit besch.<br />
Preisen u. anerkannt vorzügl. Küche<br />
und Keller. Diners zu jeder Tageszeit.<br />
Leb. ForolUn. Hutogarapc, Oelu. Benzintank.<br />
Tel. Nr. 5. fl. Reichenbach.<br />
Altbekanntes Hans. — Garage.<br />
W. Müller* Neuer Besitzer.<br />
Gsteig t>. Gstaad. 1200m ü.M. T.C.S.<br />
Hotel - Pension BfiREH und OLDEHHQRN<br />
Telephon Nr. 3. Altbekanntes Haus<br />
Restauration zu jeder Tageszeit.<br />
Forellen. Garagen. Benzin. Auto-<br />
Taxis. Massige Preise. Arrangement<br />
f. Eamilien tu Gesellschaften.<br />
Das Kleinod<br />
d e r<br />
Werne Schirm*<br />
in grouerfluswahl<br />
beiden Eisriesen im BernerObedancl<br />
Berner Alpen<br />
J. GFELLER-RINDLBSBACHER A.-G.<br />
BERN, Bärenplatz ZÜRICH, Löwenplatz BASEL, Eisengasse<br />
SAANEN<br />
A. L S. Grosslandhaus und Kranichholel<br />
LM BRIENZ<br />
Hotel Weisses Kreuz<br />
Grand Cafe Esplanado<br />
Wunderschönes Ausflugsziel für Automobilisten.<br />
= Gute Küche und Keller = =<br />
Stets frische Forellen Tea-Room am See.<br />
Farn. LOEHRLI-JAGGI<br />
si ii IM:IJ;-HL IM: vi<br />
ZUR CH<br />
SAANEN<br />
Hotel Saanerhof T.S.L<br />
Erstes Haus am Platz. Vorzügliche<br />
Küche u. Keller. Stets lebende Forellen.<br />
Garage. Telephon Nr. 15.<br />
Neuer Inhaber: A. Jaggi.<br />
tlxöfo<br />
lohnende Ausflugsziele und Ferienaufenthalte für Automobilisten<br />
verlangen in ihrem eigenen Interesse sofort Spezialofferte für ein<br />
solches Feld bei der<br />
Administration der Automobil-Revue
18 ÄUTOMOBTL-REVUE 1923<br />
Handelsschule<br />
N»89<br />
Fachschule für Handel und Sprachen<br />
Rasche und gründliche Ausbildung für jede kaufm. Tätigkeit<br />
Höhere Handelsabteilung-Kurse für Stenotypisten-Privatsekretärinnen-Buchhalter-Deiitschkurs<br />
f. Fremdsprachige<br />
Wo der Autler einkehrt:<br />
Die Zufallrtsstrassen<br />
Führer für<br />
/ £$5/£