E_1929_Zeitung_Nr.002
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Ausgabe: Deutsche Schweiz»<br />
BEIM, nrnfon, 8. janucr 19?9.<br />
Nummer 20 Ct«.<br />
25 Jahrgang. — N° 2<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMKNTSoPREISE: Enetwlnt laden tllen-uag und IMIM • Monatlich -(Mb* UtW*<br />
RalbJMiritea •>. S.-, IShrlich Fr. 10.-. Im Ausland unter PortozuschJag,<br />
tatern nlcbt postamtlich bestellt. Zuteblag für postamtlicbe Uettellung Im<br />
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Telegramm-Adresse: Antorevue, Barn<br />
Probefahrten<br />
und Versuchsfahrten.<br />
(Aus dem Bundesgericht)<br />
Dr. E.G. Am 11. Januar 1926 hat der<br />
Landrat des Kantons Baselland eine « Verordnung<br />
betr. die Gebühren für Motorfahrzeuge<br />
und Fahrräder» erlassen, die in Ziffer<br />
1 bestimmt:<br />
« Die jährliche» Gebühr für die Motorfahrzeuge<br />
(Verkehrsbewilligung) wird folgendermassen festgesetzt:<br />
a) für Personenwagen, Lastwagon und<br />
Traktoren bis zu 5 Pferdestärken<br />
(Grund taxe) Fr. 100.—<br />
c) Für Motorräder bis zu 1 Pferdestärke Fr. 30.—<br />
d) Für Kollektivbewilligungen zum Zwecke<br />
des Handels mit Motorfahrzeugen:<br />
für Automobile<br />
Fr.500.—<br />
für Motorräder Fr. 100.—<br />
Für Garagenummera zum Zwecke von<br />
Versuchsfahrten im Kanton:<br />
für Automobile Fr. 200.—<br />
für Motorräder Fr. 50.—<br />
Gestützt auf diese Verordnung erwarb der<br />
in Ariesheim wohnhafte A. M., der dort eine<br />
Autogarage besitzt und gleichzeitig eine Reparaturwerkstätte<br />
für Fahrräder und Motorfahrzeuge<br />
betreibt, für das Jahr 1927 eine<br />
« Handelsnummer » (Kollektivbewilligung) für<br />
Motorräder zu Fr. -100.— und eine « Garagenummer»<br />
für Automobile zu Fr. 200.—. Am<br />
16. Dezember 1927 erhielt er dann aber von<br />
der Polizeidirektion Baselland die Aufforderung,<br />
für das Jahr 1927 eine Handelsnummer<br />
für Automobile statt für Motorräder zu lösen<br />
und demgemäss die Preisdifferenz von 400<br />
Franken nathzubezahleti. DeT Regierungsrat<br />
machte geltend, es sei durch polizeiliche<br />
Erhebungen festgestellt worden, dass M. im<br />
Jahre 1927 auch neue Automobile eingeführt<br />
und den Käufern vorgeführt habe. Hiebei<br />
habe er die hiezu gar nicht verwendbare<br />
« Garagenummer» benützt, statt einer Handelsnummer<br />
für Autos; letztere sei daher<br />
noch nachzulösen.<br />
Hiegegen reichte M. beim Bundesgericht<br />
staatsrechtliche Beschwerde ein mit dem Antrag,<br />
es sei der angeführte Beschluss wegen<br />
Willkür, Verletzung der Gewerbefreiheit und<br />
Verletzung des Grundsatzes der Rechtsgleichheit<br />
aufzuheben. Der Rekurrent machte<br />
geltend, dass im ganzen höchstens zwei Automöbilgeschäfte<br />
in Frage kämen; das eine mit<br />
einem G., das andere mit einem B. Im ersten<br />
Falle habe er lediglich einen Verkauf direkt<br />
ab Fabrik vermittelt, wobei der Käufer G. mit<br />
dem Rekurrenten zusammen das Auto in<br />
Strassburg abholte und es selbst bis nach Ariesheim<br />
führte, und zwar von Strassburg bis<br />
zur Grenze mit der zulässigen Fabriknummer,<br />
von der Grenze bis Ariesheim mit der Garagenummer<br />
des M. Der Rekurrent selber<br />
sei gar nie Eigentümer des Wagens gewesen<br />
und habe ihn daher auch nicht verkaufen<br />
können. Der Verkauf an B. sei ein Geschäft<br />
über einen gebrauchten Wagen gewesen, wie<br />
es oft abgewickelt werde, ohne dass die Jahresgebühr<br />
für den Autohandel abverlangt<br />
werde, denn eine solche rechtfertige sich nur<br />
gegenüber gewerbsmässigen Autohändlern<br />
und nicht gegenüber solchen, die ganz vereinzelt<br />
und mehr per Zufall einmal einen solchen<br />
Handel abschliessen. Es sei daher Willkür,<br />
ihn als Autohändler zu betrachten. Es<br />
handle sich nur um einzelne Gelegenheitsgeschäfte.<br />
Für solche müsste aber eine Handelsnummer<br />
zum Preise von Fr. 500.— direkt<br />
prohibitiv wirken und wäre daher mit Art. 31<br />
der Bundesverfassung unvereinbar. In letzter<br />
Linie verstosse aber der Beschluss auch<br />
noch gegen das Gebot der rechtsgleichen<br />
Behandlung aller Bürger vor dem Gesetz,<br />
denn Baselland habe mit den Kantonen Baselstadt<br />
und Solothurn eine besondere Vereinbarung<br />
getroffen, wonach die sog. Garagenummern<br />
— die in Baselstadt und Solothurn<br />
zu Fr. 100.— erhältlich seien — zu Prüfungsfahrten<br />
und Vorführungsiahrten in allen drei<br />
Kantonen berechtigen. Verlange man nun<br />
von den in Baselland wohnhaften Fahrzeughändlern,<br />
dass sie neben der Garagenummer<br />
für Vorführungsfahrten noch die Handelsnummer<br />
zum Preise von Fr. 500.— lösen, so<br />
liege in weitgehendem Umfange eine ungleiche<br />
Behandlung zum Nachteil der eigenen<br />
Kantonseinwohner vor.<br />
Das Bundesgericht hat den Rekurs als unbegründet<br />
abgewiesen und sich dabei von folgenden<br />
Erwägungen leiten lassen. Die im Januar<br />
1926 erlassene basellandschaftliche Verordnung<br />
unterscheidet ausdrücklich zwischen<br />
Kollektivnummern für den Handel, den sog.<br />
Handelsnummern und den Garagenummern,<br />
Ohne indessen selbst die beiden Begriffe Von<br />
einander genau abzugrenzen. Diese - Abgrenzung<br />
war somit Sache des Regierungsrates;<br />
dem die Vollziehung und Anwendung der<br />
Verordnung obliegt, und es kann vom Boden<br />
des Art. 4 der Bundesverfassung diese Ab=<br />
grenzung mit staatsrechtlicher Beschwerde<br />
nur erfolgreich angefochten werden, wenn sie<br />
offensichtlich willkürlich ist. Nun gibt der<br />
Regierungsrat der Ziffer 1 der Verordnung<br />
folgenden Sinn: «Jeder, der den Motorfahrzeughandel<br />
betreibt und dabei mit Fahrzeugen,<br />
für die die Einzelgebühr nicht bezahlt-ist;<br />
auch nur versuchsweise (z. B. um sie dem<br />
Käufer vorzuzeigen) die Strossen befahren<br />
will, bedarf einer « Handelsnummer »; derjenige<br />
hingegen, der eine Reparaturwerkstätte<br />
betreibt und die ihm zur Reparatur<br />
übergebenen Fahrzeuge auf den Strassen einfahren<br />
und probieren will, muss eine « Garagenummer<br />
» lösen. In dieser grundsätzlichen<br />
Auslegung liegt sicherlich keine "Willkür.<br />
• Es kann sich also nur noch darum handeln,<br />
ob dieser Grundsatz in seiner Anwendung<br />
auf den von A. M. getätigten Geschäftsverkehr<br />
verletzt und letzterer willkürlich als<br />
Handel qualifiziert wurde.' Auch das ist t\i<br />
verneinen. Es steht fest und ist vom ReJtiUrrenten<br />
gar nicht bestritten, dass er in einer<br />
Fabrik in Srassburg für ein Auto den,Kaufpreis<br />
und an der Grenze den Einfuhrzoll bezahlte,<br />
für die Fahrt Grenze-Arlesheim seine<br />
«Garagenummer» verwendete und von; G.<br />
den Kaufpreis erst in Ariesheim — nachdem<br />
sich das Auto auf*der Probefahrt bewährt<br />
hatte — erhielt. Darin einen Autohandel zu<br />
erblicken, ist gewiss keinerlei Willkür und<br />
ebensowenig kann dies in bezug auf den Fall<br />
B. hinsichtlich des Wiederverkaufs eines<br />
gebrauchten Wagens behauptet werden. Mit<br />
einem Handelsgeschäft hat man es in jedem<br />
Fälle zu tun, und eine Pflicht, die Gebühr vom<br />
mehr oder weniger grossen Umfang dieser<br />
Handelgeschäfte abhängig zu machen, besteht<br />
nicht. Im Fall G. handelt es sich typisch<br />
um eine Probefahrt und für eine solche<br />
genügte eben die « Garagenummer» nach der<br />
grundsätzlichen Auslegung, die der Regierungsrat<br />
der Ziffer 1 der Verordnung gibt,<br />
nicht.<br />
Für die weitere Behauptung, dass eine Gebühr<br />
von Fr. 500.— ihm gegenüber prohibitiv<br />
wirke, hat der Rekurrent einen Nachweis<br />
nicht geleistet. Die Tatsache allein, dass er<br />
ab 1. Januar 1928 den Motorfahrzeughandel<br />
eingestellt hat, genügt hiefür nicht, und beweist<br />
jedenfalls nicht, dass ihm ein gewinnbringender<br />
Weiterbetrieb dieses Geschäftes<br />
nur wegen dieser Gebühr unmöglich geworden<br />
ist. — Wenn fernerhin ausserkantonale,<br />
speziell baselstädtische Automobilhändler im<br />
dortigen Kanton für die Bewilligung zu Versuchsfahrten<br />
kleinere Gebühren bezahlen<br />
müssen, als die im Kanton Baselland domizilierten<br />
Autohändler, , obschon sie auf Grund<br />
eines speziellen Abkommens mit den dabei<br />
ausgestellten Nummern auch das Gebiet des<br />
Kantons Baselland befahren können, so liegt<br />
darin keine Verletzung der Rechtsgleichheit.<br />
Ein Kanton ist in bezug auf die Höhe der<br />
Automobil taxen an die Gesetzgebung der<br />
übrigen Kantone auch dann nicht gebunden,<br />
wenn deren Bewohner auf Grund eines Konkordates<br />
oder eines speziellen Abkommens<br />
die Erlaubnis besitzen, sein Gebiet zu befahren.<br />
Gestützt auf Art. 4 der Bundesverfassung<br />
kann in dieser Beziehung lediglich verlangt<br />
werden, dass ein Kanton — soweit er<br />
selbst zum Bezüge von Gebühren berechtigt<br />
ist — alle gleich behandle; von den baselstädtischen<br />
oder solothurnischen Automobilhändlern<br />
kann aber der Kanton Baselland<br />
keine Gebühren erheben, und er kann daher<br />
auch wegen der Gebühren, die diese bezahlen,<br />
das Gebot der Rechtsgleichheit nicht verletzen.<br />
Fragen<br />
Hart auf hart.<br />
Der Grenzverkehranstand mit Frankreich.<br />
Am 3. Januar ist auf Verfügung der<br />
Oberzolldirektion den französischen Autocars<br />
die Schweizergrenze gesperrt worden.<br />
Diese 'Verfügung ist die Antwort der<br />
Schweiz für die Ende Dezember erfolgte,<br />
alle die Grenze passierenden schweizerischen<br />
. Autocars betreffende, Aufhebung<br />
des Freipasses ohne vorherige Benachrichtigung<br />
unserer Behörden.<br />
Wir, haben die Situation* an der savoyischen<br />
Freizone in den beiden letzten<br />
Nummern des Jahres eingehend dargelegt.<br />
Die Parallele dieses neuen Konfliktes mit<br />
der ^üöllangelegenheit ist in die Augen<br />
springend. Die grosse französische Republik<br />
scheint in Grenzangelegenheiten ihrer<br />
kleinen Schwesterrepublik gegenüber es<br />
nicht für notwendig zu erachten, ihre sonst<br />
auf wehendem Banner getragenen liberalen<br />
Grundsätze einzuhalten. Die Schweiz<br />
hat sich durch die mussolinische Gebärde<br />
nicht einschüchtern lassen. Man ist dem<br />
Franzosren um die Antwort nicht verlegen<br />
gewesen: Das rigorose Vorgehen Frankreichs<br />
trifft nun ins eigene Fleisch. Waren<br />
bei der rücksichtslosen Sperrung der<br />
Grenze dl« schweizerischen Unternehmer<br />
d*3' BenachteibgtönV eoRändert sich nun clie<br />
Situation mit dem Beginn dör Reisesaison.<br />
Die- gegenseitige Einschränkung ist ein<br />
zweischneidiges Schwert geworden: Frankreich<br />
ist 1 nicht minder geschädigt, als wir<br />
selbst. Damit ist die diplomatische Brücke<br />
geschlagen, d. h. das Bedürfnis nach Verbandlungen<br />
beidseitig, also auch bei den<br />
Franzosen. Hoffen wir, dass kein einziger<br />
Tag verzögert werde, die unerquickliche<br />
Situation zu allseitiger Befriedigung zu<br />
klären. Wir hoffen aber auch, dass die<br />
Verhandlungen die Notwendigkeit der endgültigen<br />
Abschaffung derartiger Gebühren<br />
erhärte. Mit Deutschland ist ein Abkommen<br />
für fünftägigen gebührenfreien Aufenthalt<br />
erzielt worden. Was hier, möglich war, sollte<br />
auch mit Frankreich mit etwas gutem Willen<br />
zu erreichen sein.<br />
Die Entwicklung des modernen Verkehrs<br />
kann vor Grenzen keinen Halt machen. Der<br />
Kampf um die Niederlegung dieser unserer<br />
Zeit entwachsenen Schranken, sei es im In-,<br />
sei es im Auslande, ist eine der vornehmsten<br />
Aufgaben des Automobilisten, ja des<br />
weitsichtigen Menschen unserer Zeit<br />
schlechthin. ' V.<br />
INSERTIONS-PKEIS: Die achtgespaltene 2mm hohe Grundzeit oder<br />
dmn Raum 45 Ct». tut die Schweiz« für Anzeigen au» dem Ausland 60 CU.<br />
GrAuare Inserate nach Seitentaril.<br />
tlscmanseMuss 4 Tage vor Erscheinen der betrerfenrten Nummer<br />
des Tai^e*<br />
Das Referendum<br />
Im Kanton Schwyz.<br />
(Unsere Redaktion hat Herrn Dr. H. Hotz.<br />
den Führer der schwyzerischen Referenduni8-<br />
bewegung, um eine Darstellung der Sachlage gebeten.<br />
Wir veröffentlichen nachstehend seine<br />
Antwort.)<br />
Für die Referendumsbewegimg im Kanton<br />
Sehwyz zur neuen Automobilverordnung,<br />
sind in der verhältnismässig ganz<br />
kurzen Zeit von nur etwa 14 Tagen über<br />
3000 Unterschriften zustande gekommen.<br />
Wenn die Tageszeitungen im allgemeinen<br />
der Referendumsabstimmung nicht den von<br />
den Automobilisten erhofften Erfolg prophezeien,<br />
so darf doch erwartet werden,<br />
dass diese für den Kanton Schwyz machtvolle<br />
Kundgebung dartun müsse, dass die<br />
Automobilisten nicht allein sind, sondern<br />
eine grosse Anzahl Bürger hinter ihnen<br />
stehe und dass es gelingen werde, den berechtigten<br />
Begehren in der neuen Verordnung<br />
im Kantonsrate noch zu entsprechen<br />
Die Automobilisten erheben gegen die erhöhten<br />
Gebühren an sich keine Einwendung<br />
unter der Voraussetzung, dass der Kanton<br />
Schwyz die Gebühren dem modernen Strassenbau<br />
zugute kommen lasse. Die Stimmen,<br />
die den Standpunkt vertreten, dass<br />
eine Erhöhung der Gebühren nur annehmbar<br />
sei, wenn gleichzeitig dem Kantonsrate<br />
eine Vorlage über den Strassenbau vorgelegt<br />
würde, sind allerdings sehr zahlreich,<br />
weil der Glaube an wirkliche Leistungen<br />
fehlt.<br />
Nicht wenig zu diesem Pessimismus<br />
trägt bei, dass die konservative Partei des<br />
Kantons Schwyz an ihrer Delegierten Versammlung<br />
beschlossen hat, dem aus Äutomobilisterskreis<br />
gemachten Vorschlage auf<br />
Erhebung eines Anleihens zum Ausbau der<br />
Strassen nur zuzustimmen, wenn gleichzeitig<br />
im Kanton Schwyz ein neues Steuergesetz<br />
angenommen werde. Trotzdem der Vor-,<br />
schlag, ein Anleihen zu erheben, nur soweit<br />
geht, als dieses Anleihen durch die Autogebühren<br />
und den Benzinzoll verzinst und<br />
in absehbarer Zeit amortisiert werden<br />
kann, also der Steuersäckel hiefür nicht<br />
in Anspruch genommen würde, soll der<br />
Ausbau der Strassen mit der Steuergesetzgebung<br />
in Verbindung gebracht und damit<br />
nach den langen Erfahrungen offenbar<br />
auch begraben werden. Wenn in der Presse<br />
gesagt wird, dass die Referendumsbe- ;<br />
wegung von den Lastwagenbesitzern aus-,<br />
gehe, so stimmt das, allein die Automobilisten<br />
wie die Motorradfahrer und nach den<br />
Zusicherungen auch die Radfahrer sind<br />
solidarisch in der gegenseitigen Unterstützung.<br />
.[.,., i ,<br />
Die Referendunisklippe hätte ganz .gut vermieden<br />
werden -können, we#» eben di% Vor-;,<br />
Jage, wie früher schon ausgeführt, nicht,<br />
bloss am Regierungstisch ausgeheckt,, sondern<br />
mit den Verbänden vorher besprochen<br />
worden wäre. In der Vorlage war das<br />
Maximalgewicht des «Lastwaprens» auf 12<br />
Tonnen festgesetzt, bei der Beratung im<br />
Kantonsrat änderte der Departementschef<br />
seine Vorlage auf 12 Tonnen pro «Lastzug».<br />
Entgegen den Vorschlägen der Autqvertreter,<br />
das Gewicht für Lastwagen und Anhänger<br />
separat zu bestimmen, drang leider<br />
der Antrag der Regierung durch, Dass eine<br />
vermehrte Last, verteilt auf acht Räder, den<br />
Strassen weniger schadet, als 12 Tonnen<br />
auf vier Rädern, liegt auf der Hand. Die<br />
Auferlegung von 20% Mehrgebühr, und<br />
zwar ohne Uebergangszeit, für Besitzer von<br />
Lastwagen mit Vollgummibereifiing, erscheint<br />
natürlich dem Nichtautomobilisten<br />
als gerecht.<br />
Allein es muss darauf hingewiesen werden,<br />
dass die Lastwagen fast überall im<br />
Kanton Schwyz noch alte Wagen mit, grossen<br />
Motoren sind, bei denen die neue Gpbühr<br />
ausserordentlich fühlbar ist. Zudem<br />
sind diese Lastwagen die Verdienstquelle,<br />
von Leuten, die im allgemeinen in sehr bescheidenen<br />
Verhältnissen leben. Schliesslich<br />
müssen eben die Gebühren wieder auf den<br />
Betrieb abgeladen werden, und so erschwert<br />
man die Existenz und belastet die Volkswirtschaft.<br />
Wenn die schweren Holzfuhre<br />
werke, die mit ihren Eisenreifen die Strassen<br />
gewiss auch abnutzen, dieselben ohne<br />
einen Rappen Gebühr befahren können,<br />
ein alter Lastwagen aber fast 1000 Franken<br />
bezahlen soll, um überhaupt verkehren zu<br />
dürfen, so hört eben die Gerechtigkeit auf<br />
und kann man es diesen Lastwagenbesitzern,<br />
nicht verargen, wenn sie wenigstens Zeit<br />
verlangten, ihre Reifen auszunützen. Die.<br />
grosse Mehrheit der betroffenen Lastwagen^<br />
besitzer ist finanziell nicht in der Lage, ohne<br />
weiteres Luftbereifung einzuführen. Auch<br />
'lie Vorschrift der neuen Verordnung, dass<br />
der Regiei'ungsrat Erlasse zum Schütze<br />
der Nachtruhe dekretieren muss. hat in den<br />
Kreisen der Motorrad- und Lastwagenbesitzer<br />
nach den gemachten Erfahrungen<br />
sehr grosse Bedenken erregt.<br />
Das Zutrauen des Volkes im Kanton<br />
Schwyz zu den Behörden ist leider nicht<br />
unerschiitternd und die Automobilisten schon<br />
gar wollen nur noch das glauben, was sie<br />
sehen.<br />
•'<br />
Im Interesse des Kantons, des Autover- :<br />
k'ehrs und des Ausbaues der Strassen wäre<br />
offenbar zu wünschen, dass eine Verständigung<br />
über die streitigen Punkte gesucht<br />
und gefunden würde, darin bestehend, dass
der Kantonsrat die neue Verordnung m<br />
den wenigen Punkten revidiert, die den<br />
wirklichen Bedürfnissen des Verkehrs nicht<br />
gerecht werden.<br />
Und der Erfolg unserer Sache? Es ist<br />
keine Kunst in der Presse gegen den Autoverkehr,<br />
speziell gegen Lastauto und Motorrad<br />
zu hetzen und so mag es wohl sein,<br />
dass das Referendum abgewiesen wird.<br />
Allein die Gegner sollen nicht vergessen,<br />
dass das Personenauto, wie der Lastwagen<br />
und das Motorra'd ihre Berechtigung, und<br />
im Kanton vom Industriellen bis zum Arbeiter<br />
Eingang gefunden haben. Man vergegenwärtige<br />
sich, welche erneut wirtschaftliche<br />
Rolle das Motorfahrzeug für<br />
den Fremdenverkehr im Kanton Schwyz,<br />
und für die Hochtäler, Muotathal, Einsiedeln,<br />
Iberg, Wäggithal, spielt. Wir besitzen<br />
heute nahezu 1000 Auto- und Motorradbesitzer<br />
im Kanton Schwyz, von ca.<br />
16,000 Stimmberechtigten bereits ein schöner<br />
Bruchteil. Eine Verbitterung dieser<br />
1000 Motorfahrzeugbesitzer schadet dem<br />
Kanton mehr, als man in gewissen Redaktionsstuben<br />
des Kantons Schwyz glaubt.<br />
H.<br />
Die Neuregelung (*es Verkehrs mit Motorfahrzeugen<br />
vor dem luzernischen<br />
Grossen Rat.<br />
Ist eine Milderung zu erwarten ?<br />
Der neue Gesetzesentwurf des luzernischen<br />
Regierungsrates über die Neuregelung des<br />
Verkehrs ist vom luzernischen Grossen Rat<br />
beraten worden. Der Kommissionsreferent<br />
erwähnte einleitend der Beratungen, dass die<br />
Vorlage auf die Beschlüsse der Polizeidirektorenkonferenz<br />
abstelle und dass man eine<br />
gerechtere Besteuerung als bisher anstrebe.<br />
Das Automobil solle entsprechend seiner<br />
Strassenabnützung belastet werden. Gegenüber<br />
dem Regierungsrat habe die Kommission<br />
die Progression ein wenig gemildert und<br />
sie sei den Automobilisten bereits etwas entgegengekommen.<br />
Herr Grossrat Steiner, Luzern, begründete<br />
im Zusammenhang mit der Eintretensdebatte<br />
seine Motion betreffend Erlass eines Gesetzes<br />
über den Verkehr mit Motorfahrzeugen,<br />
event. betreffend die Revision der kantonalen<br />
Verordnung über den Mc-torfahrzeugverkehr.<br />
Er erklärte sich von der Vorlage nicht befriedigt<br />
und betonte, dass es nicht zuletzt gelte,<br />
die Bundesbahnen zu schützen. Deshalb habe<br />
er auch erwartet, dass der Kanton Luzern<br />
sich auf den Boden des ursprünglichen Berner<br />
Dekretes stellen würde.<br />
weit gehe, dass sie zu hoch und untragbar sei<br />
und eine Milderung eintreten müsse.<br />
Erfreulich war die Feststellung von Herrn<br />
Regierungsrat Dr. Walther, der betonte, dass<br />
die Frage des Automobilverkehrs heute eine<br />
Frage der Gesamtheit des Volkes und seine<br />
wirtschaftliche Bedeutung eine gewaltige sei.<br />
Das Berner Dekret könne man nicht kopieren,<br />
weil es dem Autoverkehr zu scharfe<br />
Schranken ziehe. Das luzernische<br />
solle nur das Wichtigste regeln.<br />
Der Beschluss auf Eintreten erledigte auch<br />
die Motion Steiner.<br />
In der Detailberatung machte der Kommisstonspräsident<br />
darauf aufmerksam, dass in<br />
Zukunft strengere Prüfungen für die Motorfahrzeugführer<br />
verlangt werden sollen. Nebenamtlich<br />
hätten die Prüfungsexperten sehr<br />
lukrative Einnahmen gehabt, weshalb es notwendig<br />
sei, die Experten inskünftig hauptamtlich<br />
anzustellen. In bezug auf die Nachprüfung<br />
der Motorfahrzeuge wolle man eine<br />
gewisse Freiheit lassen, und es sollen die<br />
Prüfungen in Stichproben und nicht in gesetzlich<br />
festgelegten Intervallen erfolgen.<br />
Die Bestimmungen betreffend die Bereiiungsvorschriften<br />
wurden vom Kommissionsreferenten<br />
erläutert und es wurde aus<br />
dem Rat der Antrag gestellt, die Frist, innert<br />
welcher die Vollgummibereifung durch Luftbereifung<br />
zu ersetzen sei, auf drei statt vier<br />
Jahre zu beschränken. Dieser Antrag wurde<br />
vom Rat abgelehnt.<br />
Das Gesetz enthält eine Bestimmung, nach<br />
welcher für gewisse Strassen ein Höchstgewicht<br />
von 15 Tonnen zuzulassen sei. Dieselbe<br />
zu streichen und höchstens 12 Tonnen zuzulassen,<br />
wurde von Hrn. Grossrat Steiner, Luzern,<br />
beantragt, mit dem Hinweis, dass man<br />
dadurch die Konkurrenz des Automobils gegen<br />
die Bahnen bekämpfen könne. Diesen<br />
Ausführungen trat Herr Grossrat Dr. Winiker,<br />
Ruswil, entgegen, der feststellte, dass<br />
das Automobil in bahnlosen Gebieten die<br />
Bahn ersetze und deshalb entschieden Entgegenkommen<br />
verdiene. Die Konkurrenz,<br />
welche das Auto der Bahn schuf, sei wertvoll<br />
gewesen.<br />
Bei Paragraph 13 wird bestimmt, dass alle<br />
abgeblendeten Scheinwerfer sichtbar sein<br />
müssen. Auch die Motorräder müssen abblenden.<br />
Herr Grossrat Kurzmeyer, Luzern,<br />
wünschte, dass man auch vor Personen die<br />
Scheinwerfer abblende.<br />
Herr Grossrat Hauser, Luzern, verlangte,<br />
dass man auch für Lastwagen einen Strassenspiegel<br />
vorschreibe, und Herr Grossrat Eichenberger<br />
stellte einen Antrag betr. Reduktion<br />
der Fahrgeschwindigkeit bei belebten<br />
Strassen. Der Antrag Hauser wurde zur näheren<br />
Prüfung auf die zweite Lesung verwiesen,<br />
ebenso der Antrag Eichenberger. Auch<br />
weitere Anregungen, wie z. B. diejenige, wonach<br />
ein Fahrer in jeder Situation sein Fahrzeug<br />
beherrschen solle, sollen auf die zweite<br />
Lesung hin geprüft werden.<br />
Die Herren Grossräte Kreienbühl und Widmer<br />
verlangten eine bessere Fassung betr.<br />
die Ladungen, die über die Wagenbrücke hinausragen<br />
(§ 17). Ein Schlusslicht für Fuhrwerke<br />
und für Radfahrer wurde von den Herren<br />
Schwegier und Dr. Ernl gefordert. Auch<br />
diese Anregungen sollen für die zweite Lesung<br />
geprüft werden.<br />
Die Frage des Nachtfahrverbotes gab ordentlich<br />
zu reden. Einer, der dem Automobil<br />
jedenfalls nicht besonders wohl gesinnt ist,<br />
glaubte, dass man der Allgemeinheit nur dadurch<br />
entgegenkommen könne, wenn man die<br />
Nachtfahrt neben den Motorrädern auch für<br />
die Lastwagen verbiete.<br />
Die gewöhnlichen leichten Wagen machen,<br />
wie Herr Regierungsrat Dr. Walther feststellte,<br />
sozusagen keinen Lärm, dagegen verhalte<br />
es sich anders mit schweren Personenwagen<br />
und mit Lastwagen. Als die schlimmsten<br />
Ruhestörer stellte er die Motorradfahrer<br />
hin, und er fand, dass Nachtfahrverbote im<br />
Grunde nur für diese Vehikel angezeigt seien,<br />
event. noch für grosse Motorlastwagen.<br />
Herr Regierungsrat Dr. Walther verwies<br />
Kanton Luzern anerkennen. Der Automobilist<br />
profitiert von guten Strassen. Leichte<br />
Wagen schädigen die Strassen wenig, weshalb<br />
deren Besitzer auch Entlastung verlangen.<br />
Man könne nicht die Einnahmen reduzieren<br />
und dennoch den Gemeinden einen Viertel<br />
abgeben. Auch inskünftig müssten die luzernischen<br />
Strassen gut unterhalten werden.<br />
Herr Dr. Winiker wandte sich gegen die<br />
Zusatzsteuer von 300 Franken, welche die<br />
Personen-Transportunternehmen zahlen sollen.<br />
Da diese bereits eine Konzessionsgebühr<br />
bezahlen, liege durch den Zuschlag eine Doppelbesteuerung<br />
vor. Dagegen zahle die Eidg.<br />
Postverwaltung, die auch solche Fahrten ausführe<br />
und so das private Gewerbe konkurrenziere,<br />
nichts! § 26, welcher festlegt, welche<br />
Wagen von der Entrichtung von Gebühren<br />
befreit sind, wurde genehmigt<br />
Vom Anteil der Gemeinden an den Gebühren<br />
handelt § 28. Zu diesem stellte Herr<br />
Grossrat Dr. Hofstetter den Antrag, es seien<br />
verkehr dienende Gemeindestrassen zu verwenden,<br />
während Herr Hügly wünschte, dass<br />
die Gemeinden nicht nur für die Kosten de*s<br />
Strassenausbaues, sondern auch des Strassenunterhaltes<br />
anteilberechtigt sein sollen.<br />
Ueber die Frage der Regelung der Arbeitszeit<br />
der Chauffeure (§ 29) gingen die Meinungen<br />
weit auseinander. Schablonenhaft<br />
Gesetz<br />
kann diese Frage nicht gelöst werden! In<br />
| dieser Hinsicht sei, wie Herr Dr. Winiker<br />
! feststellte, die Eidg. Postverwaltung mustergültig<br />
vorgegangen. Auch im luzernischen<br />
Gesetz solle, wie Herr Regierungsrat Dr.<br />
Walther betonte, eine gewisse Grundlage verankert<br />
sein. Aber da könne man nicht einj<br />
fach das Berner Dekret weiterkopieren, da<br />
! die Bestimmungen bei der Eidg. Postverwal-<br />
! tung bessere seien als das Berner Dekret.<br />
Die Frage soll nochmals geprüft werden.<br />
In der ersten Lesung wurde das Gesetz<br />
vom Rate angenommen, und es wurde beschlossen,<br />
die Kommission um weitere zwei<br />
i Mitglieder zu erweitern. Es ist zu hoffen,<br />
dass die Kommission bei erneuten Beratungen<br />
der verschiedenen Artikel weitere Milderungen<br />
zulässt, dass sie die in Nummer 107<br />
der A.-R. veröffentlichte Eingabe der interessierten<br />
Verbände weitgehendst berücksichtigt,<br />
und zur zweiten Lesung im März ein Gesetz<br />
vor den Grossen Rat bringt, dem man<br />
einen vielfachen fortschrittlichen Geist nicht<br />
absprechen kann. Schon aus diesem Grunde<br />
sollte die Frage des Nachtfahrverbotes total<br />
fallen gelassen werden! R.<br />
Automobildebatte<br />
im nidwaldnerischen Landrat.<br />
Die Behandlung der Automobilverordnune<br />
gab im Landrat von Nidwaiden Anlass zu<br />
recht lebhaften Debatten. Herr Poüzeidirektor<br />
Gabriel begründete die Vorlage und es<br />
wurde mit Mehrheit Eintreten in die Frage<br />
beschlossen; die Beratung erfolgte artikelweise.<br />
Die Vorlage sieht in Artikel 5 eine Erhöhung<br />
der Gebühren (Fahrbewilligungen) vor,<br />
die in der Beratung Gegenstand eines heftigen<br />
Wortgefechtes wurde. Mit 26 gegen 9<br />
Stimmen wurde, nach langer Debatte, der<br />
Artikel 5 unabgeändert angenommen. Man<br />
will in Nidwaiden den Automobilisten dadurch<br />
entgegenkommen, dass für die Verbesserung<br />
der Strassen ein Mehreres getan<br />
werden soll.<br />
ÄUTOMORn-RFVTjn <strong>1929</strong> - N° 2<br />
Als BenzinzoHanteil des Kantons wurden<br />
Fr. 50,000 ins Budget aufgenommen. Von den<br />
Einnahmen aus den Automobilgebühren sollen<br />
75 Prozent für ausserordentliche Strassenverbesserungen<br />
und 25 Prozent an die<br />
Gemeinden verteilt werden, damit auch diese<br />
in die Lage versetzt werden, ihr Strassennetz<br />
gut zu unterhalten.<br />
Von einem Ratsmitglied wurde in der weitern<br />
Beratung der Antrag gestellt, die grossen<br />
Geseüschaftswagen mit über 18 Personen<br />
auf Nidwaldnergebiet zu verbieten, um<br />
einerseits das Strass-ennetz zu schonen und<br />
anderseits — die Engelbergbahn vor der Auto-<br />
Konkurrenz zu schützen! Landammann von<br />
Matt bemerkte zu diesem Antrag, dass man<br />
an eine Beschränkung der Wagen von über<br />
23 Personen denke und dass man in dieser<br />
Sache mit der Regierung von Obvvalden Fühlung<br />
nehmen müsse. R.<br />
Ein schwer verstandliches Urteil<br />
und dessen unsachliche<br />
Kommentare.<br />
Wie seinerzeit von unserem Bundesgericht-<br />
Berichterstatter gemeldet wurde, hat unsere<br />
oberste üerichtsinstanz ein kantonales Urteil<br />
bestätigt, welches als Zusatzstrate zu einer<br />
Busse wegen Lebertretung der üeschwindigkettsvorschriften<br />
einen Fahrbewilligungsentzug<br />
für ein halbes Jahr veriügte. Der Betroffene,<br />
ein Autoliändler, ergriff den Rekurs, da<br />
er die Amfassung vertrat, dass die Entziehung<br />
der Bewilligung nur durch jenen Kanton<br />
verfügt werden könne, welcher diese seinerzeit<br />
auch erteilt habe, ein Standpunkt, der<br />
vcm ßundesgericht nicht geteilt wurde. Ueber<br />
die rein juristischen Fragen des Urteils und<br />
des Rekursentscheides wollen wir uns an dieser<br />
Stelle nicht äussern, möchten aber doch<br />
zur Strafe selbst feststellen, dass dieselbe<br />
zweifelsohne in keinem Verhältnis zum Vergehen<br />
steht. Das Urteil illustriert so recht<br />
den Mangel des richterlichen Verständnisses<br />
für die heutigen "Verkehrsverhältnisse und die<br />
praktisch unhaltbaren Zustände, welche die<br />
bemoosten Bestimmungen des Konkordats für<br />
das gesamte Strassentransportwesen verursachen.<br />
Vor lauter Paragraphen und ob dem<br />
Wucher kantonaler Bestimmungen scheint<br />
das betreffende kantonale Gericht noch nicht<br />
zur Erkenntnis gekommen zu sein, dass der<br />
Verkehr in den bald 15 Jahren, da das unbefriedigende<br />
Konkordat besteht, sich in einer<br />
nie vorausgesehenen Weise entwickelt, ausgedehnt,<br />
verdichtet und das Wirtschaftsleben<br />
beeinflusst hat. Man scheint dort noch nicht<br />
klar darüber zu sein, dass die gesetzlichen<br />
Bestimmungen trotzdem noch die gleichen<br />
sind und in ihrer primitiven Fassung eine unnatürliche<br />
Zwangsjacke für den seinen Kinderschuhen<br />
schon längst entwachsenen motorisierten<br />
Verkehr bedeuten.<br />
Bei Ausfällung der Zusatzstrafe nahm das<br />
Gericht ah, dass beide Voraussetzungen dazu,<br />
nämlich die wiederholte Uebertretung der<br />
Konkordatsvorschriiten, sowie eine schwere<br />
Verletzung derselben vorliege, und kreidete<br />
dem Betreffenden vor allem die an ihn ergangenen<br />
46 Bussen an.<br />
Die betreffende Instanz hat sich hier also<br />
einfach von einer rein formellen Feststellung,<br />
dass so und so viele Bussenverfügungen vorliegen,<br />
leiten lassen, ohne auch nur im geringsten<br />
den tieferen Ursachen dieses Strafregisters<br />
nachzugehen. Zur besseren Beurteilung<br />
der Tatbestände hätte das Gericht vor<br />
allem einmal die betreffenden Bussen mit der<br />
Fahrleistung in Zusammenhang bringen sollen.<br />
Sobald man berücksichtigt, dass sich<br />
diese aui einen Zeitraum von nicht weniger<br />
als zehn Jahren bei einer durchschnittlichen<br />
Jahresleistung von über 100 000 km beziehen,<br />
dann verlieren die Strafen den grössten Teil<br />
ihrer Bedeutung. Derartige Summen an Wegstrecken<br />
kann ein Automobilist nur dann zurücklegen,<br />
wenn er tagtäglich, ja sagen wir<br />
stündlich auf der Fahrt ist. Wären die Richter<br />
auch nur andeutungsweise über das Automobilwesen<br />
orientiert, so wüssten sie, dass<br />
die jährliche Kilometerleistung eines Privatfahrers,<br />
der im Erwerbsleben nicht ausschliesslich<br />
auf das Automobil angewiesen ist,<br />
auf höchstens 15 bis 20p00 Kilometer durchschnittlich<br />
berechnet wird. Der Angeklagte<br />
musste also das fünffache an Distanz zurücklegen,<br />
um auf einen so beträchtlichen Durchschnitt<br />
zu kommen, und dies alles im ausschliesslichen<br />
Interesse eines Betriebes mit<br />
iner gewissen Atizahl von Arbeitern und Angestellten,<br />
die nur dann ihren Unterhalt<br />
erwerben können, wenn der Leiter des Unternehmens<br />
auf all seinen beträchtlichen und<br />
ständigen Fahrten im Verkehr mit der Kundschaft<br />
erfolgreich ist. Wenn in dieser Weise<br />
das jährliche Ergebnis der ausgedehnten<br />
Fahrten bewertet und gleichzeitig berücksichtigt<br />
wird, dass es sich dabei nicht etwa um<br />
eine zeitlich beschränkte Ausnahmeleistung,<br />
sondern um eine seit zehn Jahren dauernde<br />
regelmässige Anstrengung handelt, dann können<br />
die Bussen gewiss nicht als schweres<br />
Belastungsmaterial gegen den Eingeklagten<br />
in Betracht gezogen werden.<br />
Noch viel unverständlicher aber wird der<br />
richterliche Entscheid bei der Prüfung der<br />
Art der Vergehen, welche durch all die Bussen<br />
geahndet sein sollten. Es handelt sich in<br />
der überwiegenden Mehrzahl um mehr oder<br />
minder bedeutende Uebertretungen der verschiedenen<br />
kantonalen Geschwindigkeitsvorschriften,<br />
ferner einige Strafen wegen Nichtbeachtung<br />
von Bestimmungen mehr tormeüer<br />
Natur, wie z. B. falsches Parkieren etc. Auf<br />
welch sonderbare Weise aber vielfach der<br />
Automobilist busseniällig wird, ist allen<br />
Motoriahrzeugiührern, welche die Schweiz<br />
beiahren, aus der Praxis der letzten Jahre<br />
sattsam bekannt. Man denke nur an die hinterlistigen<br />
und systematischen Busseniallen in<br />
verschiedenen Kantonen, wie z. B. Schwyz,<br />
uie selbst im Ausland einen übien Kui genossen!<br />
Man vergegenwärtige sich die primitive<br />
Art der vielen Geschwindigkeitskontrollen,<br />
die oft von einem einzigen Mann, der nicht<br />
einmal im Besitze einer zu/er!ässigen Stoppuhr<br />
ist, auf für jede zuverlässige Feststellung<br />
viel zu geringe Distanzen vorgenommen werden.<br />
Man vergesse nicht, wie das Bussengeschäft<br />
systematisch betrieben wurde, nicht um<br />
an irgendwie gefährdeten Stellen den Verkehr<br />
zu ordnen, sondern einfach um notleidende<br />
Gemeindekassen zu füllen, und wie man zu<br />
diesem Zweck den mit der Kontrolle beauftragten<br />
Organen soundsoviel Prozente gewährte,<br />
damit das Geschäft auch für diese<br />
interessant werde! Um die Automobilisten ja<br />
ins Garn zu kriegen, wurden die versteckten<br />
Beobachtungsposten mit allem Raffinement<br />
ausgesucht : an beinahe unbewohnten Strassen,<br />
die man als Dorfgebtet bezeichnet, praktisch<br />
aber als solches nie in Frage kommen<br />
würden, an kleinen Anstiegen, wo der Fahrer<br />
veranlasst wird, ein etwas rascheres Tempo<br />
einzuschlagen, um in einem Zug die Höhendifferenz<br />
zu überwinden, kurz, man provozierte<br />
oftmals geradezu den Automobilisten<br />
zu einer Uebertretung, um ihn dann um so sicherer<br />
zu erwischen. Auf diese Weise ist<br />
kaum ein Fahrer in den letzten Sommern<br />
bussenfrei ausgegangen, mag er noch so gewissenhaft<br />
und sorgfältig das Land bereist<br />
haben. Wenn schon kurze Ausfahrten genügten,<br />
um eine Busse zu riskieren, wieviel mehr<br />
muss ein Automobilist, der jahraus und -ein<br />
wegen seiner Geschäfte zwangsläufig in diesen<br />
automobilunfreundlichen Gegenden verkehrt,<br />
busseniällig werden.<br />
Dabei handelt es sich um Uebertretungen<br />
von Vorschriften, die nicht nur von den Motorfahrzeugführern<br />
selbst, sondern von allen<br />
Behörden des uns umgebenden Auslandes und<br />
teilweise sogar auch von etwas fortschrittlicheren<br />
inländischen Instanzen als absolut<br />
veraltet und praktisch undurchführbar verworfen<br />
worden sind. Verkehrsreiche Kantone,<br />
wie Bern und Zürich, haben, obwohl sie dem<br />
Konkordat angehören, unter dem äusseren<br />
Druck der Verhältnisse die Bestimmungen<br />
über die Maximalgeschwindigkeiten revidiert.<br />
In Bern hta die Anpassung an die jetzigen<br />
Verhältnisse bereits Gesetzeskraft erhalten,<br />
in Zürich wird sie von den Behörden vorläufig<br />
stillschweigend anerkannt und soll noch<br />
gesetzlich sanktioniert werden. Während<br />
Grossstädte mit einem Riesenverkehr ihren<br />
gesamten Apparat an Verkehrspolizei und<br />
alle ihre Vorschriften auf den motorisierten<br />
Verkehr zugeschnitten haben, auf ihn zuschneiden<br />
mussten, glaubt man an manchen<br />
Orten in der Schweiz, trotzdem auch wir<br />
bereits das erste Hunderttausend von Motorfahrzeugen<br />
erreicht haben, immer noch mit<br />
der Elle der beschaulichen alten Zeit, mit dem<br />
Tempo des trabenden Rössleins rechnen zu<br />
können! Der technische Fortschritt, die erhöhte<br />
Sicherheit, welche die heutige Automobilkonstruktion<br />
bietet, blieb unberücksichtigt<br />
und hat in der Gesetzgebung noch keinen<br />
Niederschlag gefunden. Der Richter muss<br />
sich heute noch an Paragraphen halten, die<br />
in einer Zeit entstanden, da der Automobilismus<br />
für manche Gegenden der Schweiz noch<br />
vollständig Neuland bedeutete. Dass derart<br />
veraltete Richtlinien den heutigen Ereignissen<br />
nicht mehr gerecht werden können, muss auf<br />
der Hand liegen.<br />
Wenn sich der automobilisierte Verkehr zu<br />
Stadt und Land an die noch bestehenden Geschwindigkeitsvorschriften<br />
des Konkordats<br />
halten müsste, dann wäre nicht nur sein weiterer<br />
Fortschritt, sondern überhaupt sein Bestand<br />
gefährdet, und man würde wieder<br />
Tagereisen zur Ueberwindung von Strecken<br />
benötigen, die heute normalerweise in Stunden<br />
zurückgelegt werden können. Die Bestimmungen,<br />
insbesondere über das Innerortstempo,<br />
sind überlebt und müssen in der Praxis<br />
von jedem übertreten werden. Aus einer<br />
solchen Gesetzesübertretung kann aber wohl<br />
niemanden ein Strick gedreht werden, sofern<br />
sie natürlich nicht gefährdende Proportionen<br />
annimmt. Auch die wiederholte Nichtbeachtung<br />
der für die Praxis unmöglichen Vorschriften<br />
kann deshalb sicher nicht als ein<br />
derart schwerwiegendes Delikt angesehen<br />
werden, dass eine Zusatzstrafe gefällt wird,<br />
die den Betroffenen wirtschaftlich äusserst<br />
schädigt und sogar seinen ganzen Geschäftsbetrieb<br />
in Frage stellen kann. Die Entziehung<br />
der Fahrbewilligung gehört schon für den<br />
Automobilisten, der nicht ausschliesslich auf
WO 9. — 1Q2G<br />
das Fahrzeug angewiesen ist, zu den härtesten<br />
Strafen, weshalb eine derartige Verfügung<br />
einen Mann, bei dem die freie Verfügungsmöglichkeit<br />
über das Automobil zu den<br />
eigentlichen Voraussetzungen seines Unternehmens<br />
gehört, um so empfindlicher treffen<br />
muss. Die Anwendung dieser Massregelung<br />
ist deshalb nur in schwerwiegenden Fällen<br />
berechtigt, wenn es sich um Ereignisse handelt,<br />
die äusserst bedauernswerte Folgen zeitigen<br />
und wobei das Verschulden des Fahrers<br />
als Hauptursache in die Wagschale fällt.<br />
Wie bereits eingangs erwähnt, trifft dies im<br />
vorliegenden Falle keineswegs zu, da dem<br />
Betreffenden trotz seiner täglichen Fahrten<br />
noch nie ein Unfall zugestossen ist, der Drittpersonen<br />
irgendwie in Mitleidenschaft gezogen<br />
hätte, und der neben den ihm zur Last<br />
gelegten Geschwindigkeitsübertretungen noch<br />
nie den Verkehr oder Menschen gefährdet hat.<br />
Aus dem Vorhergehenden dürfte aber mit<br />
aller Deutlichkeit hervorgehen, dass die bestehenden<br />
unerquicklichen Verhältnisse heute<br />
jeden Automobilisten tagtäglich zu leichteren<br />
Uebertretungen der Vorschriften zwingen.<br />
Deshalb können derartige Vergehen, wenn sie<br />
zufälligerweise von Polizeiorganen festgestellt<br />
werden, noch keineswegs so schwer belasten,<br />
dass man als Vorbestrafter, als gefährlicher<br />
Missachter von Gesetz und Ordnung behandelt<br />
wird. Es bedarf deshalb schon einer bedauerlichen<br />
Lebensfremdheit, um einfach am<br />
Paragraphen kleben zu bleiben, der über<br />
Rückfällige den Stab bricht, ohne dass sich<br />
das Richterkollegium auch über die eigentlichen<br />
Gründe und Möglichkeiten der wiederholten<br />
Uebertretung Rechenschaft gibt. Auch<br />
über die Bedeutung des Fahrbewilligunsentzuges<br />
scheinen die betreffenden Herren nicht<br />
ganz im klaren zu sein. Wegen einer Anzahl<br />
von geringfügigeren Verstössen würde sonst<br />
gewiss nicht gleich mit derart schweren Strafen<br />
eingeschritten, die entschieden im Missverhältnis<br />
zur Natur der Vergehen stehen.<br />
Das bedauerliche Urteil ist für alle übrigen<br />
Automobilisten um so bedenklicher, als ge-<br />
Bevormundung und polizeilicher ;g zumlhwy<br />
rade bei der jetzigen Revision der kantonalen<br />
Verkehrsbestimmungen die Sucht nach behördlicher<br />
Bevormundung und polizeilicher<br />
Einengung krasse Blüten treibt und daher die<br />
Möglichkeit, in die Kategorie der «Vorbestraften»<br />
zu fallen, für ieden einzelnen täglich<br />
grösser wird. In blindem Eifer wird<br />
reglementiert, vielfach natürlich, um aui<br />
irgend neue Einnahmen aus dem Motorfahrzeugverkehr<br />
zu kommen. Im Thurgau z. B.,<br />
um nur ein Beispiel zu erwähnen, braucht es<br />
sogar eine behördliche Bewilligung, bevor ein<br />
Personenwagen für den Warentransport umgebaut<br />
werden kann. Man ist also heute nicht<br />
mehr Meister über sein eigenes Besitztum,<br />
und zu jeder neuen finanziellen Belastung gesellt<br />
sich noch ein behördlicher Eingriff in<br />
die private Sphäre.<br />
Soweit das Urteil! Nun bemächtigt sich<br />
noch die Tagespresse dieser Angelegenheit<br />
und kommentiert kreuz und quer darauf los.<br />
Eine besonders beleidigende Epistel, die jeder<br />
Sachlichkeit entbehrt, hat sich der Gerichtsfxrichterstatter<br />
einer Zürcher Tageszeitung<br />
geleistet. Den in Frage stehenden Automobilhändler<br />
apostrophiert dieser Federheld wie<br />
folgt : « Leider trifft man immer wieder Elemente<br />
an, die sich um alle Verkehrsvorschriften,<br />
um Gesetz und Verordnung und<br />
auch um die Sicherheit der Mitmenschen im<br />
Strassenverkehr. nicht im geringsten kümmern<br />
», und versteigt sich sogar so weit, den<br />
Beklagten in seinem Sensationstitel als « automobilistischen<br />
Strassenmarder » ?a bezeichnen.<br />
Auch dieser <strong>Zeitung</strong>skorresponde lt wird<br />
gleich dem Gericht ob der 46 gefällten Bussen<br />
kopfscheu und glaubt sich nun berechtigt,<br />
den Betreffenden mit gefähriizien Gesetzesverächtern<br />
in einen Tigel werfen zu können.<br />
Seinen Ausführungen kann ohne weiteres entnommen<br />
werden, dass auch er im Automobilwesen<br />
gänzlich unbewandert ist, und deshaib<br />
geben wir ihm den guten Rat, bei der Beurteilung<br />
von Fragen, die ihm absolut wesensfremd<br />
sind, etwas mehr Bescheidenheit walten<br />
zu lassen und vor allem nicht die gesamte<br />
Oeffentlichkeit mit seinen unsachlichen Ausfällen<br />
zu belästigen oder aufzuhetzen. Der<br />
Ausdruck « Strassenmarder » ist für einen gemeinen<br />
Wegelagerer oder ein Individuum berechtigt,<br />
das sich beispielsweise nach einem<br />
Unfall aus dem Staube macht. Eine Anzahl<br />
Bussen, die sich auf ein Jahrzehnt und auf<br />
eine Million Fahrkilometer verteilen, sind gegen<br />
solche Vergehen eine Bagatelle, insbesondere<br />
wenn man berücksichtigt, auf welche<br />
Art und Weise man dem Automobilisten überall<br />
den Fallstrick bereit legt. Wir legen deshalb<br />
im Interesse aller Automobilisten entschieden<br />
Verwahrung gegen derartig unüberlegte<br />
und tendenziöse Anschuldigungen ein.<br />
Wenn dieser Berichterstatter einige hundert<br />
Kilometer als Selbstfahrer oder aufmerksamer<br />
Passagier hinter sich hätte, dann wüsste<br />
er auch, dass eine Uebertretung einer veralteten<br />
Geschwindigkeitsvorschrift noch nicht<br />
es ipso einer Gefährdung der Sicherheit<br />
gleichkommt und dass eine Busse, wie sie<br />
hötrte gefällt werden, noch keineswegs berechtigt,<br />
einen Automobilisten in Acht und<br />
ATHrWORT!<br />
Bann zu erklären, da die damit geahndeten<br />
Vergehen nur in den wenigsten Fällen so<br />
schwerer Natur sind, dass sie den Charakter<br />
und den Rechtssinn der Betroffenen in Frage<br />
stellen würden.<br />
Das Urteil wirft einmal mehr ein krasses<br />
Schlaglicht auf die Unzulänglichkeit der vielfach<br />
verworrenen kantonalen Gesetzgebung<br />
in Verkehrssachen und bestärkt auch die Forderung<br />
nach richterlichen Automobilkursen,<br />
damit nicht die Unkenntnis der Materie weiterhin<br />
zu ähnlichen schwer verständlichen<br />
Entscheiden Anlass gibt, die dem allgemeinen<br />
Rechtsempfinden wohl kaum entsprechen, b.<br />
SPORTLICHES<br />
Die Etappen des Paris-Nizza<br />
<strong>1929</strong>.<br />
Das vom 11.—17. März zum Austrag gelangende<br />
touristische Kriterium Paris-Nizza<br />
— eine Veranstaltung, die zur Tradition geworden<br />
— hat insofern eine Aenderung erfahren,<br />
als dieses Jahr zum erstenmal zwei<br />
Klassetnente vorgenommen werden : ein Generalkiassement<br />
und ein Kategorienklassement.<br />
Die vier Etappen sind :<br />
11. März : Erste Etappe : Paris-Vichy.<br />
12. März : Zweite Etappe : Vichy-Lyon.<br />
13. März : Dritte Etappe : Lyon-Grenoble,<br />
Schnelligkeitswettbewerb über drei Kilometer.<br />
14. März : Vierte Etappe : Grenoble-Nizza.<br />
Anschliessend an die Fahrt findet in Nizza<br />
eine Start- und Bremsprüfung und die historische<br />
« Epreuve de" Braquages » statt (Prüfung<br />
des Lenkungsausschlages), am 16. März<br />
ein Rennen über 500 Meter und am 17. März<br />
das Bergrennen de la Turbie. v.<br />
Peugeot hat sich für den Grosson Preis von<br />
Frankreich <strong>1929</strong> mit zwei Wagen eingeschrieben, v.<br />
Neue Rekorde. Die Fahrer Desvaux, Gouttes<br />
und Hosley haben in Monthlery mit einem 1100 cem<br />
Lombardvvagen sechs neue Rekorde mit folgenden<br />
Bestzeiten aufgestellt:<br />
500 km in 3 h. 19' 32 57/100": 500 Meilen in<br />
5 h. 21' 25 4/100"; in 3 h. 459.684 km: in 6 h.<br />
906,061 km; 200 krr in 1 h. 17' 32 94/100"; 200 Meilen<br />
in 2 h. C 59 43/100". v.<br />
Das Reglement der Genfer Sternfahrt <strong>1929</strong><br />
ist soeben erschienen. Wir lassen in der<br />
nächsten Nummer einen ausführlichen Auszug<br />
folgen, der wegen ausserordentlichem<br />
Stoffandrang zurückgestellt werden muss.<br />
P A<br />
Der deutsche «Grosse Preis der<br />
Nationen für Sportwagen».<br />
Der « Grosse Preis der Nationen > übersteigt das<br />
Ausmass des « Grossen Preises von Deutschland »<br />
des letzten Jahres Dies geht schon aus den Preisen<br />
hervor, deren Gesamtsumme über 100 000 Mark beträgt.<br />
Damit ist diese Veranstaltung eines der bestdotierten<br />
Hennen des Jahren<br />
Im einzelnen lassen sich die Bedingungen des<br />
Grossen Preise» der Kationen für Sportwagen wie<br />
folgt zusammenfassen: Die Veranstaltung ist international-offen<br />
und wirJ nach den Vorschrift*;!! des<br />
internationaien und nationalen Automobii-Sportreglements<br />
durchgeführt. Das Rennen führt in t8<br />
Runden über die 28,3 km messende Strecke des<br />
Nürburg-Ringes bei Adenau in der Eifel; die Gesamtstrecke<br />
beträgt also 509,4 km. Die Sportwagen<br />
der Klassen A bis G des Anhang C des internationalen<br />
Reglements, • die zugelassen werden, starten<br />
in folgenden Wertungsgruppen:<br />
Gruppe I über 3000 cem Hubvolumen,<br />
Gruppe II über 150U—3000 cem Hubvolumen,<br />
Gruppe III über 750—1500 cem Hubvolumen.<br />
Es ist eine Gesamtwertung und eine Gruppenwertung<br />
vorgesehen. In der Gesamtwertung erhält<br />
der Sieger 30 000 Mark und den Goldpokal de.s A.<br />
v. D., der Zweite 20 000 Mark und der Dritte 10 000<br />
Mark. In der Grappenwertung erhalten die drei<br />
ersten 8000 Mark und den silbernen Pokal des A<br />
v.D. bzw 4000 und 2000 Mark.<br />
Das Nenngeld beträgt pro Wagen 300 Mark,<br />
wovon beim Start 100 Mark und allen nicht mit<br />
Preisen bedachten Wagen, die das Rennen absolviert<br />
haben, der Gesamtbetrag zurückvergütet wird.<br />
Erster Nennungsschluss ist am 20. Mai <strong>1929</strong>, 18<br />
Uhr, zweiter Nennungsschluss mit 50% Aufschlag<br />
am 15. Juni, 18 Uhr, und letzter Nennungsschluss<br />
am 26. Juni, 18 Uhr. Die Nennungen, deren Reihenfolge<br />
dio Startnummern bestimmt, sind an den<br />
Automobilclub von Deutschland, Berlin W 9, Leipziger<br />
Platz 16, zu richten. v.<br />
Klein<br />
Dreieinhalb Millionen. Das kantonal-bernische<br />
Automobilbureau gibt bekannt, dass der<br />
Kanton Bern 8915 Automobile, worunter 1170<br />
Lastwagen, besitzt. Der Motorräderbestand<br />
beträgt 6870, derjenige der Radfahrer 150,000.<br />
Bern weist ausserdem 96 Traktoren auf. Die<br />
von sämtlichen Motorfahrzeugbesitzern und<br />
Radfahrern erhobenen Taxen haben dem Kanton<br />
Bern im letzten Jahre insgesamt 3,400,000<br />
Franken eingebracht, d. h. 380,000 Franken<br />
mehr als 1927. :—:<br />
Winterbetrieb der Alpenpostkurse vom 24.<br />
bis 30. Dezember 1928. Auf den vier Strekken,<br />
auf denen die Oberpostdirektion in der<br />
Vorwoche den Winterbetrieb einführte, wurde<br />
die nachgenannte Anzahl von Reisenden befördert:<br />
Chur-Lenzerheide 1040 (gegenüber<br />
883 in der Vorwoche), Lenzerheide-Mühlen<br />
174 (207), Reichenau-Waldhaus-Flims 379<br />
Packard<br />
Der Motor ist die Seele<br />
des Automobils. — Der<br />
im Jahre 1923 herausgekommene<br />
8-Cylinder-Pakkard<br />
Linienmotor diente<br />
den Automobilkonstrukteuren<br />
der ganzen Welt<br />
als Vorbild. Etwa 80 verschiedene<br />
Fabrikanten haben<br />
nun diesen Motor nachgeahmt.<br />
Der V-Motor ist<br />
nahezu verlassen, d. h. auf<br />
etwa 4 Fabrikate zurückgedrängt.<br />
Packard Standard eight,<br />
der neue kleinere 8-Cylinder,<br />
dem weltberühmten<br />
grossen Packard 8-Cylinder<br />
in Qualität und Präsentation<br />
ebenbürtig, im Preise<br />
fast gleich wie der bisherige<br />
6-Cylinder, ist die glänzend<br />
te Proposition der<br />
Gegenwart.<br />
Ask ihe man who ovms one<br />
Werner Risch. Zünch J<br />
Maur Guyot, Chaux-de-Fonds<br />
Albert Schmidt S. A., Genf<br />
R. Volz, Thun<br />
C K Aj<br />
uliitII «lim iih.iit<br />
RFVIT*<br />
in<br />
R D<br />
Eine Riesenleistung fm Dienste des Schweizer<br />
Automobilismus ist soeben beendigt worden.<br />
Eine Arbeit unserer technischen, juristischen<br />
und administrativen Mitarbeiter von<br />
Wochen und Monaten präsentiert sich heute<br />
dem Automobilfahrer. Der gesamte Inhalt<br />
an Tabellen, Informationen, Ratsch'ägen,<br />
Vordrucken und Verzeichnissen ist gründlich<br />
revidiert worden. Jeder Fahrer braucht das<br />
Buch; er bestelle es jetzt, um sicher bedient<br />
zu werden. Preis nur Fr. 6«—, für Abonnenten<br />
Fr. 4.80.<br />
Verlag «Automobil-Revue», Bern.<br />
(342), Maloja (St. Moritz-Castasegna) 2080<br />
(1089). Total benützten 3673 Reisende die<br />
Winterpostkurse des Kantons Graubünden.<br />
In der Vorwoche (17.—23. Dezember) gelangten<br />
nur 2521 Reisende zum Transport. lt.<br />
Den Julier im Winter bezwungen. Am<br />
Freitag sind drei Winterautos über den tiefverschneiten<br />
Julier gefahren. Der Schnee lag<br />
stellenweise über zwei Meter hoch. Die starken<br />
Raupenautos legten den Weg Bivio-<br />
Hospiz in zwei Stunden zurück.<br />
Ein zweites Fährschiff Konstanz-Meersburg.<br />
Der Fährbetrieb Konstanz-Meersburg<br />
ist gegenwärtig auf den Einstunden-Verkehr<br />
eingestellt. Zu Pfingsten <strong>1929</strong> soll, infolge<br />
des starken Verkehrs, ein zweites Fährschiff<br />
in Betrieb genommen werden und der Verkehr<br />
in einen halbstündigen umgewandelt<br />
werden.<br />
Jt.<br />
Die Kleintaxi in Basel, welche zum Kleintarif<br />
fahren, müssen jetzt, laut einer behördlichen Verfügung',<br />
ihro Wagen durch ein weiss-schwarz<br />
schachbrettartiges Farbband am obern Teil der<br />
Coupetüre kenntlich machen.<br />
—ey.<br />
Neue Staaissfrasse in Brutig! In einem Dekrets*<br />
entwurf beantragt der aargauische Regierungsrat<br />
dem Grossen Rate, die beim Bahnhof Brugg vorbeiführendo<br />
Verbindungsstrasse — zwischen der<br />
alten Landstrasse D beim Restaurant Strössler und<br />
der Landstrasse G — zur Landstrasse zu erheben.<br />
Die Einwohnergemeindo Brugg hat die bisherige<br />
Gemeindestrasso dorn Staate unentgeltlich zu Eigentum<br />
abzutreten.<br />
—oy.<br />
Eine weitere Einbahnsfrasse in Basel. Mit der<br />
Vorschrift, wonach in gewissen Strassonzügen der<br />
inneren Stadt nui in einer Richtung gefahren werden<br />
darf, scheint man in Basel gute Erfahrungen<br />
gemacht zu haben, denn da>s baslerische Polizeidepartement<br />
hat verfügt, dass dieser Ein-Richtungsverkehr<br />
auch auf dio St. Johannvorstadt — vom<br />
Totentanz bis zum Tor — auszudehnen sei, und<br />
zwar so, dass sio nur noch in der Richtung nach<br />
dem Tor von Fahrzeugen benützt werden darf. Von<br />
dieser Vorschrift ausgenommen ist natürlich der<br />
Tram!<br />
Diese Massnahme soll nicht nur eine bessere Abwicklung<br />
des Verkehrs in der zu schmalem Strasso<br />
herbeiführen, sondern auch eine merkliche Entlastung<br />
der gefährlichen Kreuzung St. Johannvorstadt/Schanzenstrasse/Brücko<br />
bringen.<br />
Eine Vorschrift, welche Strassen die Fahrzeuge<br />
stadtwärfs der St Johannvorstadt benutzen sollen,<br />
wird nicht aufgestellt; sie ha^en die Wahl zwischen<br />
der Spitalstrasse und dem Rheinweg. —oy.<br />
Zum Ausbau der Strasse Viiznau-Greppen (in<br />
der Gemeinde Weggis) wurde anlässlich der letzten<br />
Tagung des Grossen Rates des Kantons Luzern ein<br />
Kredit von 75 000 Franken aufgenommen. Diese<br />
Strasse wird durch den modernen Automobilverkehr<br />
zu einer Durchgangsstrasso erster Ordnung<br />
gestempelt; bisher unternahm aber der Kanton<br />
Luzern nichts, um diese Strasse in den Rang oinor<br />
Kantonsstrasso zu erheben. Das wird er nun aber<br />
tun müssen, um so mehr, als dio Gemeinde Greppen<br />
wohl nie in der Lage sein würde, ihr Teilstück auszubauen.<br />
Gerade die Debatte um diesen Strassenbaukrertit<br />
zeigte so recht, wie das aus dem Jahre 1865 stammende<br />
Strassengesetz veraltet ist. Man mussfe aber<br />
auch die Ueberzeugung bekommen, dass der Kanton<br />
Luzern zufolge der veralteten Rechtsverhältnisso<br />
im Strassenwesen bei der Verteilung des Benzinzolles<br />
offenbar hinter den Erwartungen zurückbleiben<br />
muss Auffällig war es immerhin, feststellen zu<br />
können, wie die Regierung noch immer im unklaren<br />
darüber zu sein scheint, welchen Betrag der Kanton<br />
Luzern oi's dem Benzinzoll erhalten soll Tn<br />
indem Parlamenten hat man bereits über das BGtroffnis<br />
verfügt !<br />
-ey.<br />
Ein Autobusbetrieb vom Bahnhof Luzern nach<br />
Ebikon-Buchrain Perlen-Post ist. probeweise, " O n<br />
der Trambahn Luzern oröffnet worden Der Fanrplan<br />
sieht Werktags fünf Doppelkurse nach Ebikon,<br />
wovon drei bis Per'en, vor An Sonn- und Feiertagen<br />
fahren drei DoppcJkurse bis Buchrain, wovon<br />
zwei bis Perlen<br />
—ey<br />
Die Aufomobilgeseltschaft Schwyz-Muofatal sieht<br />
sich genötigt, an der Muotataler Strasse eine eisene<br />
Garage zu bauen.<br />
-ey.
Zii<br />
ehe<br />
Notizen.<br />
Verstärkung der zürcherischen KantonspolIzeL<br />
Der Kantonsrat wird sich demnächst<br />
mit einem regierungsrätlichen Antrag um<br />
Erhöhung des Maximalbestandes des kantonalen<br />
Polizeikorps von 253 auf 300 Mann zu<br />
befassen haben. In der Weisung erklärt die<br />
Regierung, dass die Entwicklung des Verkehrs<br />
der Polizei eine neue umfangsreiche<br />
Aufgabe, nämlich die Verkehrsregelung und<br />
-Überwachung gebracht habe, zu deren restlosen<br />
Erledigung der heutige Mannschaftsbestand<br />
nicht mehr ausreicht. Obwohl die<br />
Aufgabe eigentlich den Gemeinden obliegt,<br />
so ist es dennoch zweckmässig diese auf dem<br />
Lande einer kantonalen Organisation zu<br />
übertragen, die nicht an feder Ortsgrenze<br />
Halt machen muss. Allerdings will die Kantonspolizei<br />
nur die Ueberwachung der Einhaltung<br />
der bestehenden Verkehrsvorschriften<br />
übernehmen, d. h. also die Kontrollen<br />
ansüben, während die Verkehrsregelung innerhalb<br />
der Ortschaften Sache der Ortspolizei<br />
bliebe.<br />
Inwieweit diese Forderungen nach Erhöhung<br />
der Mannschaftsbestände berechtigt<br />
sind, Hesse sich erst dann feststellen, wenn<br />
bekannt ist, in welcher Weise die Kontrolle<br />
hauptsächlich ausgeübt werden soll. Wenn<br />
sie sich nur auf Geschwindigkeitsmessungen<br />
hinter Zaun und Busch erstrecken würde,<br />
dann wäre die erforderliche Mehrbelastung<br />
des Ausgabenetats nur sehr bedingt begründet.<br />
Gedenkt das Kommando aber die Kontrollen<br />
mehr in technischer Beziehung auszubauen,<br />
um beispielsweise verlotterte Fahrzeuge<br />
zu ermitteln und aus dem Verkehr zu<br />
entfernen, ihr Augenmerk in vermehrtem<br />
Masse den ohne Licht fahrenden Velocipedisten<br />
und Fuhrleuten zuzuwenden, dann wird<br />
ein stärkeres Korps wertvolle Dienste leisten<br />
können. Es soll aber mit allem Nachdruck darauf<br />
verwiesen werden, dass die Organisation<br />
des Verkehrs nur dann von dauerndem<br />
Wert sein kann, wenn das Schwergewicht<br />
der Aufsichtsbehörde nicht auf blosse Kontro'len<br />
beschränkt wird, sondern sich vor alk-m<br />
bei der Regelung des Verkehrs geltend<br />
macht Es scheint uns deshalb nicht sehr<br />
zweckmässiig zu sein, wenn die Weisung der<br />
Kantonspolizei nur die Kontrolle übertragen,<br />
die Verkehrsregelung aber nach wie vor. den<br />
Ortsorganen überbinden möchte. Auf diese<br />
Weise droht nämlich die Kontrolle nur eine<br />
erhöhte Schicane für die Motorfahrzeugführer<br />
zu werden. Eine vermehrte Beaufsichtigung<br />
des UeberlandVerkehrs können wir nur dann<br />
gutheisseu, wenn sie erstens einmal alle<br />
Strassenbenützef umfasst und auch in erziehendem<br />
und nicht nur in strafendem Sinne<br />
wirkt. Eine vcrkehrspoüzetliche Tätigkeit<br />
mehr zum Zwecke einer Preventive kann bei<br />
dieser Gelegenheit um so eher gefordert werden,<br />
als die Weisung auch die Anschaffung<br />
eines Automobils zur Verkehrskontrolie vorschlägt.<br />
Durch die Motorisierung der Polizei<br />
ist ec deren Organen auch eher möglich,<br />
den Ueberlandverkehr zu beaufsichtigen, um<br />
Fehlbare auf ihre Irrtümer aufmerksam zu<br />
machen, zu verweisen und event. im Wiederholungsfälle<br />
zu strafen. Wenn man sich bezüglich<br />
der Anschaffung moderner Hilfsmittel<br />
an ausländische Beispiele anlehnen will, dann<br />
soll aber auch die dortige Praxis beherzigt<br />
werden, die sich in England, Frankreich, Italien<br />
und anderswo mehr auf eine allgemeine<br />
Verkehrsregelung und erst in zweiter Linie<br />
auf eine Kontrolle verlegt z.<br />
Das Automobilratengeschäit in Zürich. Wie<br />
üblich, orientiert die Vierteijahres-Uebersicht<br />
der «Zürcher Stat. Nachrichten» auch über<br />
die mit Eigentumsvorbehalt getätigten Automobilkäufe<br />
in Zürich. Die letzte Zusammenstellung<br />
bezieht sich auf die Monate Juli-<br />
September 1928 und weist wiederum eine'<br />
Zunahme dieser Geschäfte auf. Gegenüber<br />
der nämlichen Zeitperiode des Vorjahres, die<br />
uns durchwegs als Vergleichsobjekt dient,<br />
nahmen die Käufe von Personenautos um 36<br />
auf 146 zu, diejenigen für andere Automobile<br />
nur um 4 auf 22 Geschäfte. Der gesamte<br />
Forderungsbetrag beziffert sich auf 1,028<br />
Millionen Franken, so dass durchschnittlich<br />
pro Personenwagen Fr. 7045.— gefordert<br />
wurden. Auf die gehandelten Personenwagen<br />
wurden Fr. 335,700 anbezahlt. Die<br />
durchschnittliche Barzahlung bei Ankauf des<br />
Objektes betrug demnach rund 32 Prozent<br />
gegenüber 19 Prozent im Vorjahre. Die Verhältnisse<br />
haben sich also hier wesentlich gebessert,<br />
was wohl zum grössten Teil auf die<br />
Tätigkeit der Automobilkreditbanken zurückzuführen<br />
ist, die mit ihren festen Normen<br />
sanierend gewirkt haben. Die Anzahlung<br />
steht sogar höher als sie üblicherweise in<br />
andern Ländern mit entwickeltem Kreditsystem<br />
angesetzt ist, wo sie gewöhnlich 25<br />
Prozent beträgt Bei den übrigen Wagen ist<br />
das Verhältnis noch günstiger, indem dort<br />
durchschnittlich 34 Prozent der sich auf total<br />
Fr. 198,700.— belaufenden Forderungen angezahlt<br />
wurden. Die Forderungsbeträge stehen<br />
bei den Personenautos mit fünf Ausnahmen<br />
über Fr. 2000.—. 46 Geschäfte beziehen<br />
sich auf Forderungen zwischen Fr. 2000.—<br />
und 5000.— und die übrigen 95 Verträge gehen<br />
in Beträge über Fr. 5000.—. Von dem<br />
Gesamtbetrag sämtlicher Abzahlungsgeschäfte<br />
mit Eigentumsvorbehalt machen die Automobilkäufe<br />
rund 49 Prozent aus und stehen<br />
damit, wie üblich, weitaus an erster Stelle, z.<br />
A. C. S. SEKTION ZUG. Jahresball <strong>1929</strong>,<br />
9. Januar, im Hotel Ochsen. Seitdem die modernelomentare,<br />
fröhliche Balleinladung au alle Automobilisten<br />
des Kantons Zug versandt worden ist,<br />
steht die Sportkommission iu fieberhafter Tätigkeit.<br />
Wie die Kax-te auf moderne Sachlichkeit gestellt<br />
ist, so steht es auch mit der Dekoration.<br />
Alles monumentale, elementare Wirkung. Die<br />
Musik betont sowohl den Ausdruck moderner<br />
Schnellebigkeit im Jazzrythmus, als auch dje unverwüstliche<br />
melodische Gemütlichkeit, die im modernen<br />
Ballsaal allgemach zu verschwinden droht.<br />
Dass das Orchester Cattaneo, von der Bellevue-<br />
Bar in Zürich, in beidea Richtungen auf erstklassiger<br />
Höhe steht, weiss man in Zug allerdings<br />
noch nicht allgemein, aber unsere kompetenteren<br />
Kollegen von der Sektion Zürich kennen das aus<br />
erprobter Erfahrung. Eine Reihe gediegener Attraktionen<br />
entsprechen ebenfalls dem Grundsatz dor<br />
Sportkommission, vom Guten nur das Beste zu<br />
bieten. Endlich darf vom Hotel Ochsen in Zug<br />
am Mittwoch den 9. Januar ebenfalls ein Superlativum<br />
kulinarischer Genüsse erwartet werden.<br />
Diese letzte «Aufforderung zum Tanze» und zu<br />
fröhlichem Tun dürfte unsern Zuger Automobiliston,<br />
ihren Damen und übrigen zugewandten<br />
Orten recht lebhaft Eindruck machen und ihren<br />
Entschluss unwiderruflich machen, sich am Autoniobilball<br />
nach besten Kräften zu amüsieren.<br />
A. C. S. SEKTION ZÜRICH'. Mit einem Mitgliegliederbestand<br />
von über 2200 ist die Sektion Zürich<br />
des A. C. S. in das 25. Jahr ihres Bestehens eingetreten.<br />
Wie bereits gemeldet, ist demselben ein<br />
besonders reichhaltiges Tätigkeitsprogramm zugrunde<br />
gelegt worden, wozu dann noch als besondere<br />
Veranstaltung die 25. Jahresfeier kommt.<br />
Durch eine eben zum Versand gelangte Einladung<br />
werden die Mitglieder auf dio am 17 Januar<br />
<strong>1929</strong> im Hotel St. Gotthard in Zürich stattfindende<br />
Jar.uar-Monatsvorsammlung eingeladen, die um<br />
19 15 Uhr mit einem gemeinsamen Nachtessen beginnt,<br />
an das sich um 20 45 Ohr ein Lichtbildervortrag<br />
von Herrn Oberingenieur Büggeln, Stuttgart,<br />
über «Im Auto durch Südslawien» anschliesst.<br />
Bekanntlich ziehen die Touristengebieto von Kroatien,<br />
Herzegowina, Bosnien, Slowenien und Dalmaüen<br />
immer mehr die Aufmerksamkeit der Autotouristen<br />
auf sich. Das Land verfügt über ebenso<br />
zahlreiche wie mannigfaltige landschaftliche Schönheiten,<br />
und auch die Unterkunfts- und Strassenverhältnisse<br />
haben sich in den letzten Jahren stark<br />
verbessert. Dem Vortrag des Herrn Büggeln dürfte<br />
daher grossos Interesse begegnen, zumalen zu demselben<br />
auch Angehörige eingeladen sind.<br />
Der Clubball vom 26 Januar <strong>1929</strong> zieht bereits<br />
seine Kreise. Die Einladung wird demnächst zum<br />
Versand kommen. Sie kündigt ausser dem eigentlichen<br />
Tanzvergnügen besondere Attraktionen in<br />
<strong>1929</strong><br />
Form von künstlerischen Darbietungen, Konkurrenz'/n<br />
für die Ballteünehmer etc. an. Ein gemeinsames<br />
Xachtessei! findet nicht statt, sondern es<br />
hält das Grand Hotel Dolder ein exquisites kaltes<br />
Buffct für alle Gaumen bereit. Der Preis der EintriMükarte<br />
ist auf 10 Franken angesetzt und können<br />
Tischbestellungen beim Sektionssekretariatj<br />
Waiscnhausstras.sen 2, Zürich, vorgenommen wer*<br />
den<br />
Ḋas Touristikbureau der Sektion Zürich ist vott<br />
der Zentralvenvaltung auch für das Jahr <strong>1929</strong> mit<br />
dor Herausgabo der deutschen Ausgabe des Tou><br />
ristikbulletins des A. G. S. beauftragt worden. Das-><br />
selbe erscheint bekanntlich alle 8 bis 14 Tage, ja<br />
nach Bedarf und orientiert über alle wichtigen<br />
autotouristischen Begebenheiten, wie Strassensperren,<br />
Strassenzustand, Oeffnung und Schliessung<br />
der Alpenstrassen, Transport von Autos durch die<br />
Alpentunnels, neue Verkehrs- und Zollvorschriften<br />
etc. Die Bulletins werden in der Schweiz an gegen.<br />
1500 Stellen. Hotels, Garagen, Banken, Konsulaten,<br />
Verkehrsbureaus etc. zum öffentlichen Aushang ge*<br />
bracht und leisten so dem Autotourismus vorzügliche<br />
Dienste, zumalen solche auch in der Press«<br />
immer mehr veröffentlicht werden und deren Bekanntgabe<br />
jeweilen Freitags auch durch die Ra«<br />
diostationen Zürich und Bern erfolgt. s.<br />
Berichtigung. In Nummer 1 der «Automobil-<br />
Revue» ist auf Seite 5 für einen Teil der Auflage<br />
die Notiz erschienen, dass dac Direktions,<br />
komitee des A. C. S. auf den 6 Januar zu einet<br />
Sitzung einberufen werde. Es handelt sich hier,<br />
wie übrigens aus den Traktanden hervorging, um<br />
die U. M.S.<br />
T. C. S.<br />
AUTOSEKTION BASEL DES T.C. S. In der<br />
letzten Vorstandssitzung vom 4. Januar wurde beschlossen,<br />
die Generalversammlung am 22. Januar,<br />
abends 8 Uhr, im Hotel Metropol in Basel abzuhalten.<br />
Der diesjährige Maskenball findet Samstag den<br />
2. März im Hotel Metropol<br />
AUTOSEKTION BERN DES T. C. S. Wie angekündigt,<br />
findet die diesjährige<br />
Jahresfeier<br />
nächsten Samstag, den 12. Januar <strong>1929</strong>, im grossen,<br />
Kasmosaal statt. Wie das glänzend zusammengestellte<br />
Programm verrät, stehen Genüsse ganz besonderer<br />
Art bevor. Wir verraten nur, dass während<br />
dem traditionellen Eröffnungsbankett das gesamte<br />
Quodlibet&rchester aufspielen wird und eine<br />
vielversprechende Sopranistin auftritt. Der Begrüssungsansprache<br />
folgt als Auftakt zum zweiten<br />
Teil eine Eröffnungspolonaise. Die weitern Attraktionen<br />
bilden Vorträge des Touring-Männer-Doppelquartetts,<br />
ein Menuett in Rococco-Costumes, Spezialaufführunjr<br />
von acht T.C.S.-Töchterchen unter<br />
Leitung von Herrn Prof. Dubois, Mahre de danse,<br />
Spezial-Jodlervorträge vom Zulligerbueb, Dilettanten-<br />
und Kunstakrobatik von Herrn Isenschmid mit<br />
seinem siebenjährigen Töchtorchen; das Raketenauto,<br />
die neueste Schöpfung im Automobilgewerbe,<br />
vorgeführt von Mitglied Ruedi Ott, Operettentenor<br />
am Berner Stadttheater; Raritatenkuriosa von Hrn.<br />
Pommerelle vom Doppelquartett. U. ? A. ? M. ?, das<br />
grosse Mysterium. Das alles und vieles mehr wartet<br />
der Berner T.C.SJer. Wer wollte da zu Haus«<br />
bleiben ?<br />
Der Wagen<br />
der sich in allen Teilen<br />
bewährt hat.<br />
Der Motor<br />
der sich beim Fahren<br />
verbessert.<br />
Generalvertretung<br />
für die deutsohsprechende Schweiz<br />
A.-G.,<br />
Löwenstrasse 19 LöwensSrasse 19
N°2 — <strong>1929</strong><br />
VERKEHR<br />
Zum Ausbau der Industriestrasse<br />
Zürich-Dictikon.<br />
Zu der in Nummer 107 erschienenen Notiz<br />
über die Wiederöffnung dieser wichtigen<br />
Durchgangsstrasse erfahren wir von kompetenter<br />
Seite noch folgendes:<br />
Eine der bedeutendsten Strassenverbindungen<br />
von Zürich aus ist die vor 1800 erbaute<br />
Badenerstrasse, welche durch das Limmattal<br />
über baden nach Basel und Bern führt. Sie<br />
verbindet gleichzeitig auch die aufstrebenden<br />
industriellen Ortschaften Altstetten, Schlieren<br />
und Dietikon mit der Hauptstadt und dient<br />
also mit der in ihr liegenden Limmattalstrassenbahn<br />
noch dem Lokalverkehr. Der ausserordentlich<br />
rege Fernverkehr der Motorfahrzeuge<br />
von Zürich Richtung Baden und weiter<br />
forderte frühzeitig besondere Massnahmen.<br />
Da vom Ausbau der Badenerstrasse als moderne<br />
Durchgangsstrasse aus den verschiedensten<br />
Gründen Umgang genommen werden<br />
musste, wurden bereits im Jahre 1921 Studien<br />
für den Bau einer neuen Verkehrsstrasse<br />
mitten durch das Limmattal abwärts gemacht.<br />
Dabei wo'lte man vor allem einen<br />
Strassenzug schaffen, der vorab den Anforderungen<br />
des neuen Verkehrs entsprechend<br />
trassiert und ausgebaut werden sollte, und<br />
zwar ohne Berührung der bestehenden Ortschaften.<br />
Bis etwas unterhalb des Gaswerkes Schlieren<br />
entspricht die bestehende Industriestrasse<br />
sowohl hinsichtlich Linienführung wie Breitenabmessung<br />
den gestellten technischen Anforderungen.<br />
Weiter abwärts bis, zur Einmündung<br />
in die bestehende Badenerstrasse bei<br />
der Kantonsgrenze musste eine Neuanlage<br />
geschaffen werden. Sie hat eine Länge von<br />
4,7 Kilometer. Für die Linienführung wurden<br />
möglichst lange Geraden gewählt mit dazwischen<br />
gelegten Bogen mit Radien nicht unter<br />
100 Meter. Steigungen von 3,75 % wurden nur<br />
für die Unterführung der Schweizerischen<br />
Bundesbahnen in Dietikon nötig. Diese neue<br />
Strasse übersetzt die Limmat zweimal mit<br />
eisernen Brücken von 12 und 92 Meter Spannweite.<br />
Ferner wird die S. B. B.-Strecke<br />
Zürich-Baden unterhalb der Station Dietikon<br />
mit einer Unterführung, die zum Teil im<br />
Grundwasser liegt, gekreuzt. Im Zuge der<br />
neuen Strasse liegen noch weitere Brücken<br />
über den alten Klostergraben bei Glanzenberg,<br />
über den Kanal des Elektrizitätswerkes<br />
Dtetjkon und über^ die Reppisch, teils in, Stein,<br />
lells In'Eisenbeton. Die Fahrbahn hat eine<br />
Breite von 7,5 Meter und zerfällt in einen<br />
.gepflasterten Streifen von mindestens 5 Meter<br />
Breite und in geteerte Seitenbahnen. Die<br />
absolute Freihaltung der Strassenanlage von<br />
p^i.„, OQ „^ ^er Ljmrnat erforderte bedeutende<br />
Erdarbeiten. 1923 wurde mit den Bauarbeiten<br />
begonnen und 1926 das erste Teilstück<br />
bis zur Limmatbrücke Dietikon beendigt.<br />
Aus verschiedenen Gründen konnte das<br />
-letzte Teilstück von der Limmatbrücke bis<br />
zur Badenerstrasse erst 1928 in Angriff genommen<br />
und beendet werden.<br />
Am 15. Dezember 1928 wurde der neue<br />
Strassenzug dem Verkehr (ohne den Motorlastenverkehr)<br />
geöffnet. Die Kosten für diese<br />
Strassenneubaute betragen über zwei Millionen<br />
Franken. Der Aufwand ist aber wohl<br />
gerechtfertigt, da nunmehr der grosse Durchgangsverkehr<br />
verschiedene Ortschaften nicht<br />
mehr direkt beansprucht und durch diese<br />
Umgehung der Siedelungen sowohl den Anwohnern<br />
als den Motorfahrzeugführern wesentlich<br />
gedient ist.<br />
Verbreiterung der Flüelerstrasse<br />
Diese Frage rief in der letzten Sitzung des<br />
urnerischen Landrates eine recht lebhafte<br />
Diskussion hervor. Von der Regierung wurde<br />
vorgeschlagen, es sei die Fliielerstrasse zwischen<br />
Altdorf und Flüelen um 3,50 Meter zu<br />
verbreitern. Die Tramanlage würde dabei ein<br />
selbständiger offener Bahnkörper. Die Kosten<br />
würden sich nach einem Voranschlag auf ca.<br />
65 000 Franken belaufen. Die Tramgesellschaft<br />
hätte an diese Summe den Betrag von<br />
15 000 Franken zu leisten.<br />
Verschiedene Redner gaben die Gefährlichkeit<br />
der Strasse zu -und waren sich darin<br />
einig, dass etwas geschehen müsse, doch vertraten<br />
sie die Ansicht, dass eine Verbreiterung<br />
von zwei Metern genügen würde. Diese<br />
Abänderungsanträge bedingen aber, dass neue<br />
Kostenberechnungen erstellt und der Voranschlag<br />
der Regierung abgeändert wird. Landrat<br />
Dahinden (Altdorf) betonte, dass es sich<br />
bei dieser Strassenverbreiterung nicht nur um<br />
eine Angelegenheit der Gemeinden Altdorf<br />
und Flüelen handle, sondern dass hier eine<br />
Frage zur Diskussion stehe, welche den ganzen<br />
Kanton angehe.<br />
Landrat Furrer (Silenen) stellte fest, dass<br />
der grosse Fehler früher passiert sei, als man<br />
der Tramgesellschaft die Erlaubnis gab, die<br />
wichtige Strasse mit ihrem Geleise und ihrer<br />
Anlage zu benützen.<br />
In einer dreimaligen Abstimmung erklärten<br />
sich 17 Stimmen für sofortiges Eintreten, 23<br />
für Rückweisung an die Regierung. Für gänzliches<br />
Verwerfen waren nur zwei Mitglieder.<br />
Stand der Alpenstrassen.<br />
UTOMomr<br />
Das Tonristikbureau Zürich des A. C. S. teilt am<br />
4. Januar mit:<br />
Nach neuem Schneefall in der sanzen Schweiz<br />
ist das Mitnehmen von Sehueeletlea für «ämtiiehe<br />
Ueberlandfahrten wieder notwendig geworden. Die<br />
höher gelegenen Strassen in tleu Voralpea und im<br />
Jura zeigen am 4. Januar <strong>1929</strong>, morgens, folgendes<br />
Bild:<br />
Appenzelleriand: Sämtllcho Hauptstrassen sin<br />
nach frischem Schneefall mit dem Schneepflug wieder<br />
freigelegt worden; Mitnahme von Schneeketten<br />
notwendig.<br />
Toggenburg: Strasso Wattwil - Wildhaus - Garn<br />
durchgehend mit Ketten fahrbar Auf der Ostseit<br />
ist beim Kreuzen mit dem Kurswagen grosso Vorsicht<br />
geboten. Ricken. Ketten notwendig.<br />
Albis: Mit Schneeketten, pulverige Fahrbahn.<br />
Hirzei: Wegen pulveriger Fahrbahn Ketten empfohlen.<br />
Schwyz: Die Zufahrtsstrassen vom Zürichsee<br />
und Zugersec nach Einsiedeln sind gut gopfadet<br />
und mit Schneeketten leicht passierbar. Strass<br />
Einsiedeln-Ibergeregg bis Unteribori* fahrbar.<br />
Unterwaldan: Durchgangsstrasse Hergiswil-Brii.<br />
nig mit Schneeketten bis Lungern passierbar<br />
Strasse nach Engelborg bis Station Grafenort pas<br />
sierbar. Ketten ab Wolfenschiossen.<br />
Gotthard: Nordseite mit Ketten bis Amsteg, wei<br />
terhin sehr beschworlieh und nicht empfehlenswert.<br />
Die Südseite ist ab Airolo mit Ketten talwärts<br />
schwierig fahrbar, empfehlenswerter ab -Faido.<br />
Glarus: Wegen starker Vereisung der Strassen<br />
ist das Mitnehmen von Sehneeketten auch für das<br />
Befahren der unteren Talstrassen angeraten Di<br />
Klausenstrasso mit Ketten bis Linthal fahrbar<br />
Sernftal bis Ehn, Kerenzerstrasse mit Ketten.<br />
Graubünden: Prättigau eingeschneit, ab Seiners<br />
unpassierbar; Lenzerheide wieder durchgehend ge<br />
öffnet (feste Strassendecke); Oberhalbstein bis Müh<br />
len; Unterengadin ab Pfunds gesperrt; im Oberengadin<br />
ist die Talstrasse ob Bevers passierbar;<br />
Maloja nach kurzem Unterbruch wieder freigelegt<br />
Strasso Reichonau-Flims-Waldhaus Flims mit Ket<br />
ten (Vorsicht beim Kreuzen der Postwagen).<br />
Entlebuch: Strasse Wolhusen-Entlebuch-EschoLz<br />
matt-Langnau mit Ketten bis Schüpfheim, weiter<br />
hin sehr beschwerlich und nicht empfehlenswert.<br />
Berner Oberland: Strasse Interlaken-Lauter<br />
brunnen Ketten ab Zweilütschinen. Strasse Zweilütschinen-Grindelwald<br />
ab Lütschenthal unpassier<br />
bar Strasse im Kandcrtal bis Frutigen, Frutigen<br />
AdeDjoden breit eepfadet, gut passierbar. Simmen<br />
talstrasse für Personenautos bis Zweisimmen, wei<br />
terhin polizeilich gesperrt; Lasttvagenverbot für die<br />
Talstrecke Wimmis-Zweisimmen. Strasse Gürbetal<br />
Riggisborg-Gurnigclbad mit Ketten gut fahrbar.<br />
Uebergäntje vom Aare- ins Rheintal: Bötzberg<br />
fast schneefrei, Ketten uicht notwendig; Staffeleg]<br />
Hauenstein, Oberer Hauenstein fast schneefrei<br />
Ketten empfohlen.<br />
Berner Jura: Nach neuem Schneefall ist di<<br />
Fahrbarkeit der Strassen etwas schwieriger geworden,<br />
ohne doch unmöglich zu sein. Die Strasson in<br />
den Franches Montagnes und die Strasse Tavannes-<br />
Sonceboz-Pierre Pertuis sind für Lastwagen schwer<br />
fahrbar. Personenwagen zirkulieren überall.<br />
Neuenburger Jura: Sämtliche Hauptstrassen<br />
sind dem Automobilvei-kehr wieder geöffnet. Die<br />
Mitnahme von Schneeketten ist für die höher gele ;<br />
gonen Strassen weiterhin nbtwciidig. '<br />
Waadtländer Jura: Strasse Yverdon-Stc. Croix<br />
u. Fortsetzung nach Fleurier mit Ketten; Ste. Crolx-<br />
Auberson-Pontarlier wegen Schneeverwehungen unpassierbar.<br />
Internationale Durchgangsstrasse Lausanne-Paris<br />
auf der Strecke Vallorbe-Jougne-Les<br />
Höpitaux nur mit starken Wagen passierbar<br />
Strassen im Vallee de Joux unpassierbar. Molendraz<br />
mit Schneeketten. Strasse Nyon-St. Cergue-La<br />
Cure bis St. Corgue.<br />
Uebrige Waadt: Strasse nach Chäteau-d'Oex-<br />
Saanen mit Kelten. Montreux-Caux mit Ketten Die<br />
Strasse Glion-Caux ist bis 18 Uhr polizeilich nesnerrt.<br />
Montreux-Les Avants mit Kelten. Aigle-Lc<br />
Sepey mit Ketten. Strasse nach Leysin unpassierbar.<br />
Strasse Aigle-Ollon-Villars mit Ketten, Mitnahme<br />
einer Schneeschaufcl empfohlen. Strasse<br />
nach Champöry nur starken Wagen mit Ketten anzuraten.<br />
Pas de Morgins bis Dorf Morgins. La
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II. B aU<br />
BERN, 8 Januar <strong>1929</strong><br />
N°2<br />
II. Blatt<br />
BERN. 8. Januar <strong>1929</strong><br />
Neue Konstruktionen<br />
Ein Fliehgewichf-„Kupplungsautoma('<br />
UTiftS I<br />
Schnitt durch den FUehgswicht-« Kupplungsautomaten<br />
». A, Glocke, B und C Lamellen, D Zwi-<br />
Bchenscheibe. E Druckring, F Entkupplungshebel,<br />
G Winkelhebe! H Fliehgewicht, J und K Ausgleichsfedern,<br />
L. Kupplungsfedern. *..._ ..<br />
Abb. 1 Kupplüns» im'Betriebszustand, Fliehgewichte<br />
-ausgeschlagen. Kupplung automatisch eingerückt.<br />
Wir haben schon im Bericht vom Berlinei<br />
Auto-Sa!on den «Kupplungsautomaten» der<br />
N. A. G-Wagen erwähnt Der beschränkte<br />
Raum verbot uns jedoch damals, auf dessen<br />
Aufbau und Wirkungsweise näher einzugehen.<br />
Das sei nun hier nachgeholt.<br />
Im Grund ist der Kupplungsautomat nichts<br />
anderes als eine normale Lamellenkupplung,<br />
die neben der Fussbetätigung eine zweite automatische<br />
Betätigung durch FUehgewichte<br />
r> 'weist Die Fliehgewichte sind dabei auf<br />
c mit dem Motorschwungrad verbundenen<br />
Teil der Kupplung angeordnet. Sie bewirken,<br />
dass die Kupplungslamellen um so<br />
stärker gegeneinander gepresst werden, je<br />
rascher die mit dem Motor verbundene KupPlungshälfte<br />
rotiert. Umgekehrt sorgen Federn<br />
dafür, dass die Kupp ungsplatten gelüftet<br />
werden, sobald die in Frage stehende<br />
Kupplungshälfte stillsteht und die F'iehgewichte<br />
also nicht mehr unter der Wirkung<br />
der Zentrifugalkraft stehen.<br />
Der Grad der Mitnahme der Kupplung<br />
hängt daher von der Motortourenzahl ab.<br />
Steht der Motor still oder dreht er sich nur<br />
langsam im Leerlauf, so überwiegt die Federkraft<br />
die Zentrifugalkraft der Fliehgewichte<br />
und die Kupplung bleibt ausgerückt. Steigert<br />
man jedoch die Motortourenzahl, so nimmt<br />
die Zentrifugalkraft der Fliehgewichte zu,<br />
presst die Kupplungs'amellen aufeinander und<br />
bewirkt damit eine Mitnahme. Wurde vorher<br />
ein Gang eingerückt, so setzt sich der Wagen<br />
nun in Bewegung. Je mehr die Tourenzahl<br />
des Motors steigt, um so stärker pressen<br />
die Fliehgewichte die Kupplungslamellen<br />
aufeinander, so dass die Kupplung bald stark<br />
genug packt, um auch die grössten Drehmomente<br />
ohne Gleiten zu übertragen.<br />
Bei alledem ist aber dem Fahrer auch ein<br />
Mitbedienungsrecht gewahrt. Er kann durch<br />
das normale Kupplungspedal die Verbindung<br />
zwischen dem Motor und dem Getriebe in<br />
jedem Moment unterbrechen. Nur zwangsläufig<br />
einrücken kann er die Kupplung mit<br />
dem Pedal nicht mehr. Dass ein automatisch<br />
wirkender Mechanismus diese Arbeit<br />
übernimmt, ist aber den meisten Fahrern gerade<br />
höchst erwünscht, denn ein gefühlvolles,<br />
sanftes Einkuppeln ist nicht jedermanns<br />
Sache.<br />
Fahrtechnisch bedeutet der Kupplungsautomat<br />
eine grosse Vereinfachung. Soll abgefahren<br />
werden, sa braucht man das Kupplungspedal<br />
nur einmal kurz niederzutreten<br />
und wieder loszulassen und kann nun in .aller<br />
Ruhe den gewünschten Gang einschälten.<br />
Vorläufig geschieht dann nichts weiter. Erst<br />
wenn Gas gegeben wird, fängt die Kupplung<br />
an ganz sanft zu packen, der Wagen setzet<br />
sich* äbsbfnt "Stossfref Tri Bewegung. Jedes<br />
vermehrte Gasgeben, das ein Gleiten der<br />
IA
Q<br />
ÄtTOWOBTT.-RFVUE <strong>1929</strong> -<br />
Um die Gleitsicherheit der automatischen<br />
Kupplung zu beweisen, wurden mit einem damit<br />
versehenen Wagen Versuchsfahrten auf<br />
einer Rampe mit 45 Prozent Steigung ausgeführt.<br />
Von der Steilheit dieser Rampe macht<br />
man sich vielleicht einen Begriff, wenn man<br />
weiss, dass die steilste fahrbare Strasse unseres<br />
Landes, die Donzelle, nur etwas über<br />
SO Prozent Steigung aufweist. Der mit drei<br />
Personen besetzte, geschlossene Versuchswagen<br />
vermochte die Rampe allerdings wegen<br />
des Gleitens der Hinterräder nur knapp<br />
zu erklimmen, aber von einem Gleiten der<br />
'Kupplung war keine Spur zu bemerken. Auch<br />
•bei der Bergabfahrt, bei der der Motor zur<br />
Bremsung herangezogen wurde, blieb die<br />
Kupplung sicher im Eingriff.<br />
Alles in a'lem ist der Kupplungsautomat als<br />
eine wertvolle Bereicherung der Automobil-<br />
'konstruktion zu betrachten, schon nur deshalb,<br />
weil er durch die Vereinfachung der<br />
Fahrtecrmik dem Automobil neue Anhänger<br />
und Interessenten zuführen wird. -s.<br />
Ein neu konstruierter Sechszylinder<br />
Auf der Brüsseler Ausstellung gaben die<br />
Genera] Motors zum erstenmal dem Publikum<br />
Gelegenheit, die jüngste Schöpfung der Oakland<br />
Motor Car Company kennen zu lernen.<br />
Der neue Oakland ist in Linie und Form ganz<br />
verschieden von den vorherigen Modellen,<br />
während andererseits die charakteristischen<br />
Eigenschaften, auf die sich der Ruf des Oakland<br />
gründet, erhalten geblieben sind.<br />
Im Jahre 1927 verkaufte die Oakland Motor<br />
Car Company 192 000 Wagen; 1928 belief<br />
sich die Verkaufszahl bis Ende Oktober bereits<br />
auf 243 000 Wagen. Der Empfang des neuen<br />
Cosmopclitan Six <strong>1929</strong> deutet darauf hin,<br />
dass vor Jahresende die für 1928 geschätzte<br />
Produktion von 270 000 Wagen überschritten<br />
sein wird.<br />
Das neue Oakiand-Modell.<br />
(eohiebbares Dach).<br />
rung und abnehmbarem Zylinderkopf. Motor,<br />
Kupplung und Getriebe bilden ein Ganzes.<br />
Der Motor ist weiter in vier gummibelegten<br />
Stützen aufgehängt. Die wichtigsten technischen<br />
Kennzeichen sind die nachfolgenden:<br />
Zylinder: In einem Block gegossen, zusammen<br />
mit der oberen Hälfte des Kurbelgehäuses.<br />
Zylinderwände geschliffen.<br />
Kurbelwelle: Vierfach gelagert, statisch<br />
und dynamisch ausgeglichen mit vier Gegen-<br />
?e\'irrten und einem Torsionsausgleicher<br />
versehen; Hauptlager aus Bronze, mit Weissmetall<br />
ausgegossen.<br />
Kolben : Aus Halbstahl, drei Kolbenringe.<br />
4,76 mm breit, deren zwei oberhalb und einer<br />
unterhalb des Kolbenbolzens. Kolbenbolzen<br />
26,98 mm im Durchschnitt.<br />
Pleuelstangen: Aus im Gesenk geschmiedetem<br />
Stahl; obere Lager mit Bronzebüchsen,<br />
untere Lager aus Weisstnetall direkt an<br />
Besprechen wir zuerst den Motor. Dieser<br />
ist kräftiger als früher, das Anfahren erfolgt<br />
noch schneller und das Beschleunigungsvermögen<br />
ist derartig, dass die Geschwindigkeit<br />
in sechs Sekunden von 16 auf 40 km die<br />
Stunde gesteigert werden kann, was namentlich<br />
im intensiven Verkehr der Grossstadt als<br />
grosser Vorteil zu schätzen ist. Der Motor ist<br />
ein Sechszylinder mit seitlicher Ventilsteuedie<br />
verzinnte Lagerstelle der Pleuelstange<br />
gegossen.<br />
Nockenwelle: Vierfach gelagert, aus im<br />
Gesenk geschmiedetem Stahl, aus dem Vollen<br />
geschnittene Nocken; Antrieb durch geräuschlose<br />
Kette.<br />
Ventile : Einlass : Nickelstahl; Auslass :<br />
Chromsiliciumstahl, einfache, schraubenartige<br />
Ventilfedern.<br />
Rechts: Der Landau-Sodan<br />
Links: Das Chassis.<br />
Vergaser: Marvel.<br />
Luftreiniger: A. C.<br />
Brennstoff zufuhr : A. C. Benzinpumpe mit<br />
eingebautem Benzinfilter; Druck-Saug-Pumpe<br />
durch die Nockenwelle angetrieben; Fassungsvermögen<br />
Benzinbehälter 56,78 Liter.<br />
Schmierung: Druckspeisung.<br />
Oelpumne: Zahnradtyp. Antrieb durch<br />
Querwelle der Nockenwelle.<br />
Oelfilter: A. C.<br />
Kurbelgehäuse - Entlüftung : Kombiniertes<br />
Druck-Saug-System Oakland.<br />
Kupplung: Trockene Einplattenkupplung.<br />
Wechselgetriebe : Selektiv - Schubgetriebe,<br />
drei Gänge vorwärts, ein Rückwärtsgang.<br />
Federn: Halbelliptisch vorn und hinten.<br />
Alle Federn sind zwecks dauernder Schmierung<br />
mit Federhüllen versehen.<br />
Achsen : Vorn : Im Gesenk geschmiedeter<br />
Doppel - T - Stahl, umgekehrter Eliiot - Typ.<br />
Hinten : Halbschwebend mit Banjo-Hinterachsgehäuse<br />
aus Pressstahl.<br />
Bremsen: Fuss : Mechanisch, von innen<br />
ausdehnend, auf alle vier Räder wirkend.<br />
Hand: Von aussen zusammenziehend, auf<br />
die Transmission wirkend, hinter dem YVechselgetriebe.<br />
Radstand : 2,972 Meter.<br />
Bohrung : 85.72 mm.<br />
Hub : 107,95 mm.<br />
Kolbenverdrängung : 3,731 Liter.<br />
Der neue Oakland kommt in verschiedenen<br />
Modellen heraus. Von den Coach, Sedan<br />
Convertible Cabriolet und Convertible Landau<br />
Sedan sind der Coach und der Sedan in<br />
Antwerpen bereits in Fabrikation und noch<br />
im Laufe dieses Monats lieferbar. Der Oakland<br />
<strong>1929</strong> ist ein reizender Wagen mit flotter<br />
Stromlinie, der auch durch seine harmonische<br />
Farbenkombination und innere Bekleidung<br />
auffällt. Die vorderen Sitzplätze sind bei allen<br />
geschlossenen Modellen verstellbar, was jedem<br />
Führer eine bequeme Haltung gestattet;<br />
die hintern Sitze des neuen Cosmopolitan Six<br />
sind um 5 cm verbreitert worden. Die Scheinwerfer<br />
sind parabolisch und wie der Kühlermantel<br />
rostfrei chromvernickelt. Die Kotflügel,<br />
ganz aus einem Stück, sind fein gewölbt.<br />
Die Felge des neuen Lenkrades ist<br />
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hoch und schmal und mit einem neuen Emblem<br />
versehen. Ausserdem werden die Kühlzellen<br />
durch eine Art Jalousie geschützt. Ein<br />
neues Kühlsystem mit seitlichen Behältern,<br />
Thermostat und horizontalem Wasserumlauf<br />
sorgt einerseits dafür, dass der Motor sich<br />
bei kaltem Wetter schnell erwärmt und gewährleistet<br />
andererseits genügende Kühlung<br />
mit minimaler Verdunstung unter allen Umständen.<br />
Der Führerraum hat seitliche, mit<br />
dem Fuss regulierbare Torpedofrontlüftung,<br />
was namentlich im Sommer das Fahren im<br />
geschlossenen Wagen wesentlich angenehmer<br />
macht. Alle Oakland-Modelle sind mit Lovejoy<br />
hydraulischen Stossdämpfern und den<br />
bereits in den Spezifikationen erwähnten Federhüllen<br />
versehen. Auch weisen wir nochmals<br />
auf die neue, ausdehnend wirkende<br />
mechanische Steeldraulic-Bremse hin<br />
Eine neue Schöpfung der Fisher Body<br />
Company ist die Karosserie des Oakland<br />
Convertible Landau Sedan. Der hintere Teil<br />
des Verdecks kann nach Belieben niedergeklappt<br />
bezw. aufgesetzt werden. Drahtspeichenräder,<br />
zwei Reserveräder in den vorderen<br />
Kotflügeln montiert, Stossfänger vorne<br />
und hinten, sowie eine Gepäckbrücke vollenden<br />
die Standard Ausrüstung.<br />
Wer den neuen CosmopoHtan Six gesehen<br />
hat und selbst erproben konnte, was das Fahren<br />
in diesem geschmeidig und geräuschlos<br />
dahinschwebenden Wagen bedeutet, der wird<br />
erkennen, dass der Oakland <strong>1929</strong> eine hervorragende<br />
Sechszylinder-Konstruktion seiner<br />
Preisklasse ist.<br />
ad.<br />
Ostschweiz<br />
Tech<br />
Si»<br />
Frage 7017. Garagebuchhal'i'nq. Welche Buchhaltung<br />
eignet sich am besten für einen gröaseren<br />
Garage-Betrieb mit Auto-Handel. Reparaturwerkstatt,<br />
ErsatzteiJver.sand etc. Bei möglichst einfacher<br />
Führung soll doch nicht nur das Endresultat, sondern<br />
auch das Ergebnis aus Handel. Werkstatt.<br />
Ersatzteilo, Benain, Oel etc. sepaTat leicht ersichtlich<br />
sein. H R.<br />
Frage 7018. Reinigung von Seifenteilen. Wie<br />
reinigt man Zelluloidscheiben, und wie verhütet man<br />
das Gelbwerden derselben ? J. B. in H,<br />
Antwort* Am besten konserviert man die<br />
Seitenteile noch dadurch, dass man sie von Zeit<br />
zu Zeit mit einer zirka 30prozentigen Lösung von<br />
Essig in Wasser abwäscht. Ein Abreiben mit einer<br />
Amylazetat-Lösung lässt Kratzer wohl verschwinden,<br />
die Oberfläche der Scheiben wird dann aber<br />
.«wolkig» und die Durchsicht verschwommen. M.<br />
Frage 7019. Ooppelrollanketle. In letzter Zeit<br />
las ich in den Empfehlungen der Modelle <strong>1929</strong><br />
mehrmals von Doppelrollenkelten. Können Sie mir<br />
diese Kette beschreiben und ihre Vorteile nennen?<br />
P. F. in B.<br />
Antwort: Die Doppelrollenkette wird für den<br />
Steuerungsantrieb verwendet. Sie besteht aus zwei<br />
einfachen Ketten mit gleichlangen Gliedern, deren<br />
Rollen durch doppelt so lange Bollenstifte zusammengehalten<br />
werden. Die gemeinsam zusammengehaltenen<br />
Rollen greifen in dieselbe Zahnlücke der<br />
Doppelverzahnung der Antriebsräder ein. Als Vorteil<br />
dieser Kette wäre einorseits ihr geräuschloses<br />
Laufen, anderseits ihre geringe Verstreckbarkeit zu<br />
nennen.<br />
wlt.<br />
rrnMORTT<br />
RFVT/E<br />
Frage 7020. Kolben mit Nuten. An neueren Kolben<br />
finden sich vielfach im unteren Teil Nuten angeordnet.<br />
Welchen Zweck haben diese Nuten?<br />
W D. in B.<br />
Antwort: Der Kolben hat den Zylinder nach<br />
aussen gut abzudichten und bildet zugleich das<br />
Lager für dio Pleuelstange Zur Abdichtung des<br />
Ringes werden in erster Linie die drei Kolbenringe<br />
verwendet, die sich ringsherum gleichmässig an<br />
die Zylinderwand anzupassen haben<br />
Soll der Motor unter günstigen Umstanden arbeiten,<br />
darf kein Oel übei den Kolben in den Zylinder<br />
gelangen, Deshalb wird am unteren Ende<br />
dpa Kolbens oder unter dem untersten Kolbenring<br />
eine Abstreifnut mit Oelrückführungsbohrungen<br />
nach dem Innern des Kolbens angeordnet. Bei einem<br />
neuen Modell, dessen Kolben Sie aus der beigefügten<br />
Abbildung ersehen, ist eine weitere<br />
Schrägnut vorgesehen, die sich bei der Wärmeausdehnung<br />
verengert und ausgleichend wirkt, wlt.<br />
Antwort 6926. Reparatur an Aluminium-Gehäusen.<br />
Da wir selbst monatlich übor 10Ü0 kg «Tialit-<br />
Lot» verarbeiten, besitzen wir über dasselbe weitgehende<br />
Erfahrungen Bei sog. Edelloten muss mit<br />
der Temperatur zu hoch gegangen worden, was<br />
leicht ein Verziehen des Arbeitsstückes zur Folge<br />
hat. Edellote scheinen daher gegenüber dem<br />
Schweissverfahren keinen Vorteil zu bieten. Andere<br />
Aluminium-Lote, welche genügende Festigkeit gezeigt<br />
hätten, waren korrosionaempfindlich, d h. sie<br />
enthielten Alkalisalze und verwitterten leicht an<br />
feuchter Luft. Beim «Tialit» haben wir keinen dieser<br />
Nachteile gefunden. Seine Festigkeit ist noch<br />
etwas höheT als die des Aluminium, die Schmelztemperatur<br />
beginnt bei der niedrigst schmelzenden<br />
Sorte schon bei 160 Grad, es ist korrosionsbeständig,<br />
so dass sogar Aiuminiumbojen gelötet werden<br />
können. Seine interessanteste Eigenschaft ist jedoch,<br />
dass es in wachsähnlichem Zustande beliebig<br />
geformt werden kann, so dass fehlende Teile mit<br />
Leichtigkeit fast unsichtbar in defekte Gehäuse eingesetzt<br />
werden können. Nach deutscher Rechtsprechung<br />
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Schlecht belohnte Gastfreundschaft. Der<br />
deutsche Chauffeur eines seit mehreren Wochen<br />
in Zürich weilenden Künstlers hat, kurz<br />
vor Weihnachten, die seinem Patron und ihm<br />
gewährte schweizerische Gastfreundschaft<br />
bedenklich schlecht belohnt. Er machte, ohne<br />
Wissen seines Herrn, eine Ausfahrt mit etlichen<br />
jungen Burschen, wobei natürlich dem<br />
Alkohol in übermässiger Weise zugesprochen<br />
wurde. In scharfem Tempo fuhr er durch die<br />
Strassen Zürichs und rannte dabei einen<br />
vorschriftsmässig und langsam fahrenden<br />
Taxi an, der überstellt und dabei einige Insassen<br />
zum Teil recht erheblich verletzt wurden.<br />
Der deutsche Führer machte sich aber<br />
nicht nur aus dem Staube, sondern, um sich<br />
der Verantwortung zu entziehen, versuchte<br />
seine Flucht noch dadurch zu decken, dass<br />
er sämtliche Lichter an seinem grossen,<br />
schweren Wagen auslöschte, wodurch er<br />
weitere ihm entgegenkommende Fahrzeuge<br />
oder Personen gefährdete. Dank der Findigkeit<br />
der Polizeiorgane konnte der Ausreisser<br />
und auch sein Auto, das sich gerade in Reparatur<br />
befand, gestellt werden. Der traurige<br />
Fink wurde unverzüglich in polizeilichen Gewahrsam<br />
genommen und das Gericht wird<br />
ihm wohl einen recht kräftigen Denkzettel<br />
erteilen. Gerade von Ausländern, denen wir<br />
Gastrecht gewähren, müssen wir vorabverlangen,<br />
dass sie wenigstens unsere geschriebenen<br />
Vorschriften strikte beobachten, wenn<br />
ihnen ihre Moral nicht schon selbst ein anständiges<br />
Gebaren nahelegt. Es gibt tatsächlich<br />
unter den Vergehen gegen die Verkehrsvorschriften<br />
nichts Hässlicheres, als<br />
die feige Flucht nach irgend einem Unglücksfall,<br />
um dadurch einer Bestrafung zu entgehen.<br />
Ein solcher Drückeberger verschlechtert<br />
dadurch nur seine Position und gerade<br />
dieser Fall zeigt wieder, dass die Urheber<br />
ausfindig gemacht werden, wenn selbst die<br />
Anhaltspunkte nur sehr gering sind.<br />
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Neugründungen:<br />
Weber * Worni, Autotransporte, Netstal. Unter<br />
dieser Firma haben M. Weber und G. Worni eine<br />
Kollektivgesellfchaft eingegangen. Zweck der Unternehmung<br />
ist Fuhrhalterei und Autotransporte.<br />
Motor A. G. für Automobilhandel. Zürich, Badenerstrasse.<br />
Unter dieser Firma wurde eine Aktiengesellschaft<br />
mit einem Aktienkapital von 50000 Fr.<br />
gegründet. Zweck des Unternehmens ist der Handel<br />
in Automobilen und Motorfahrzeugen, sowie die<br />
Tätigung aller damit verbundenen Geschäfte. Die<br />
Gesellschaft übernimmt laut Vertrag zwischen der<br />
Motor A.-G. und L. Gioschiipf, sowie K. Seliner<br />
alle Rechte und Pflichten, welche diesen zustehen<br />
aus einem Vertrage mit der Automobil-Agentur A.-<br />
G., Zürich, zum Preise von Fr. 17 460 -r-. Der Verwaltungsrat<br />
besteht zurzeit aus L. Groschupf, Präsident,<br />
E. Lechner Die beiden führen Kollektivunterschrift.<br />
Diese wurde auch erteilt an K. Seliner,<br />
Geschäftsführer, und E. Groschupf.<br />
Firmaänderungen:<br />
Wotfangel & Sieber, Autoreparaturwerkstätte,<br />
Bern. Diese Kollektivgesellschaft hat sich aufgelöst<br />
und ist erloschen Die Akiiven und Passiven gehen<br />
an die Firma J. Riedtmann & Cie. über." Unter<br />
dieser Firma wurde von J. Riedtraann und E. Sieber<br />
eine Kollektivgesellschaft eingegangen. Zweck<br />
ist die Weiterführung der erwähnten Autoreparaturwerkstätte.<br />
Die Geschäftslokalitäten sind die<br />
nämlichen an der Holligenstrasse.<br />
Personelles:<br />
Um auch den. ständig zahlreicher werdenden<br />
Automobil A.-G., Bern 0. Wirz ist aus dem Kunden der t Handelszentrale Zürich und<br />
Verwaltungsrat ausgeschieden und seine Unterschrift deren näheren und weiteren Umgebung in<br />
erloschen, ebenso die Kollektivprokura von F. Steffen.<br />
Der Verwaltungsrat besteht zurzeit aus R. Pul-<br />
diesem Sinne ebenfalls entgegenzukommen,<br />
ver, Präsident, L. Paris, E. H. Thommen, Ing., wurde der Bau einer Fabrikniederlage beschlossen.<br />
welche je zu zweien kollektiv die Unterschrift<br />
führen.<br />
Die im aufstrebenden Industriequartier in<br />
Aktiengesellschaft Ad. Saurer, Arbon. Die Herren<br />
E. Mahler und L. Dubois sind aus dem Verwal-<br />
Qebäulichkeiten wurden im Frühjahr in An-<br />
unmittelbarer Nähe vom Hardplatz gelegenen<br />
tungsrat ausgeschieden. Es wurden für sie neu gewählt:<br />
Prof. Dr. C. Hegner und A. Dreyfus. griff genommen und konnten am 3. Januar<br />
FirmaauflBsung.<br />
dem Betrieb übergeben werden. Die Saurer-<br />
Otto Taillens, Handel in Automobilen, in Chäte-<br />
Werke haben sich auf jenem Areal eine<br />
lard-Montreux. Diese Firma ist infolge Verzicht<br />
des Inhabers im Register gelöscht worden.<br />
Central-Garage A.-G., Frauenfeld. Diese Aktiengesellschaft<br />
wird von Amtes wegen gelöscht, da ihr<br />
Geschäfts.betrieb aufgehört hat.<br />
wo er d. Automechaniker-<br />
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Wirz & Cie., La Chaux-de-Fonds. Diese Kollektivgesellschaft,<br />
welche eine Autogarage sowie den<br />
Handel mit Automobilen und Zubehör betrieb, ist<br />
aufgelöst und die Firma nach erfolgter Liquidation<br />
im Register gelöscht worden.<br />
Zur Eröfinuiig der Zürcher Reparaturateliers<br />
von A. Saurer A.-G., Arbon.<br />
Ohne besonderes Zeremoniell, gleich mit<br />
der werktätigen Arbeit, wurde vergangenen<br />
Donnerstag die Zürcher Filiale der bekannten<br />
Automobilfabrik in Arbon eröffnet. Aber auch<br />
ohne das äu-ssere Dekorum bedeutet diese<br />
Geschäftserweiterung ein Markstein in der<br />
erfolgreichen Entwicklungsgeschichte dieses<br />
Unternehmens und ist zugleich für die zahlreiche<br />
und weitverbreitete Kundschaft ein<br />
neuer Beweis, dass die Firma bestrebt ist,<br />
den Kundendienst möglichst auf breiter Basis<br />
zu organisieren. Bekanntlich werden schon<br />
seit einigen Jahren in Morges und Basel<br />
Reparaturfilialen unterhalten, welche die<br />
Besitzer von Saurerwagen der Notwendigkeit<br />
entheben, bei Arbeiten, die am besten<br />
von der Fabrik selbst ausgeführt werden, die<br />
Fahrzeuge immer nach Arbon zu bringen.<br />
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DAS ROTE KLEID<br />
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Der See hatte -die dunkelblaue und doch<br />
v
Das Mikrophon gab auf einmal eine vollständige<br />
Baritonskala von sich :<br />
«Ha, ha, ha! natürlich! Der Ministerpräsident<br />
hat sich selbst zu Ihrem Examen angesagt.<br />
..»<br />
« Sie sind ein Eckel ! »<br />
« Ha, ha, ha ! »<br />
« Scheusal ! Ich vergehe hier vor Aufregung<br />
und er lacht ! »<br />
«Verzeihung. Ich werde es nicht mehr<br />
tun.»<br />
* * *<br />
Es wäre schwer zu beschreiben, Heber Leser,<br />
was a'tes auf diesem Examen geschah!<br />
Man fragte Lali aus der Arithmetik, Algebra,<br />
Geometrie, Trigonometrie. Man fragte<br />
sie aus der Geographie und der Geländekunde<br />
... Dann examinierte man sie in Mechanik<br />
und sechs andern Fächern...<br />
Bekanntlich ist das Examen im Wagenverkehr<br />
keine Spielerei. Allein fünf Diplomingenieure<br />
hatten sich eingefunden, an die zehn<br />
Mitglieder des Automobil-Clubs, etliche zehn<br />
Vertreter der Polizei.<br />
Und erst die Achtel und Sechzehntel, die<br />
Kurven, das Rücken des Wagens, das Anhalten<br />
des Wagens, die Fahrt nach rückwärts,<br />
Kopfstange, Todesstange...<br />
Ob die höchsten Würdenträger der Republik<br />
anwesend waren, wissen wir nicht. Sovie'<br />
Ist sicher, dass sich zum Examen Lalis alle<br />
ihre näheren und entfernteren Bekannten eingefunden<br />
hatten.<br />
(Laii hatte einen langen Kasak an, wie man<br />
in Warschau sagt, einen Sportdress, auf dem<br />
Kopf eine kleine Mütze mit einem seidenen<br />
Ponpon und hirschlederne Handschuhe. Sie<br />
hatte sich zum Examen mit dem stärksten<br />
Parfüm von Guerlin parfümiert : Souvenir<br />
de Montery.)<br />
Und sie bestand !<br />
Am Abend verlobte sie sich mit Ingenieur<br />
Korbowod.<br />
Gestern, während des Mittagessens, das im<br />
Kreise etlicher Freunde, Automobilisten, eingenommen<br />
wurde, begann der Ingenieur<br />
plötzlich zu singen!<br />
«Woher rührt denn deine Zufriedenheit,<br />
Stani», redet ihn einer seiner Tischnachbarn<br />
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Asvl
N* 3 - X929 AUTOMOBIL-REVUE<br />
BERUEHMTE MUSIKER, NOCH<br />
BERUEHMTERE FEINSCHMECKER<br />
Kürzlich erschien auf dem Büchermarkt<br />
«in m^hr als originelles Büchlein aus der Feder<br />
des Wiener Musikschriftstellers Hofrat<br />
Ludwig Karpath, das aber keineswegs dem<br />
Andenken Schuberts gewidmet ist und von<br />
anderen grossen Komponisten, Dirigenten<br />
und Musikern auch nur in einem ganz anderen<br />
Zusammenhang handelt als es die Musik<br />
ist. Karpath nennt seine bemerkenswerte<br />
Schrift, die der Verlag Knorr «St Hirth in<br />
München herausgibt, «Jedermann seine eigene<br />
Köchin», und man findet darin nicht<br />
weniger als 222 auserlesene Kochrezepte,<br />
Ratschläge, wie man sich zum Feinschmekker<br />
ausbilden könne- Ein Koehbueh also? Ein<br />
Kochbuch aus der Feder eines Musikers? Ja<br />
und nein' Wer Hofratll Karpath kennt, der<br />
wejsj aueh, dass dieser vielseitige Mann ein<br />
hervorragender Koeh ist, nicht nur Geniesser<br />
auf kulinarischem Gebiet, sondern vor allem<br />
Schöpfer, und dass man in seinem gastfreien<br />
Hause oft und oft Gelegenheit hat, sich da*<br />
von au überzeugen, dass der Hausherr sein<br />
eigener, genialer Koch ist. Ludwig Karpath<br />
kann sich da auf die Zeugnisse prominenter<br />
Musiker berufen. Riehard Strauss widmet<br />
ihm, wie das «Neue Wiener Journal* au berichten<br />
weiss, den Satz: «Meinem lieben<br />
Ludwig Karpath, Kochmeister und Rezensent<br />
da^u», Hanß Pfitzner schreibt: «Dsss Sie als<br />
Mu5ik$e.hriftster.er ein Fachmann sind, Ist allgemein<br />
bekannt, weniger die Tatsache, dass<br />
Sie auch a's Koehkünstler ihren Mann stellen.<br />
Nur sind Sie als Fachmann auf dem<br />
Gebiet der Gastronomie zu bescheiden. Ich<br />
kenne ja Ihren Tisch aus eigener Anschmekkung.<br />
Wissen Sie noch, als ich einmal während<br />
des Krieges ganz allein bei Ihnen zu<br />
Tisch war in Wien? Da sagten Sie min «Sie<br />
bekommen ein Kriegsessen.» Das war nieht<br />
wahr. Ich kriegte ein bekömmliches Essen.»<br />
Und wie äus.se,rt Sieh Max Reinhardt über<br />
die Karpathsche Mohn-Sachertorte? Folgendermassen:<br />
«Ihr© wirklich traumhaft gute<br />
Mohn-Sachertorte hat mir die wenigen freien<br />
Augenblicke, die mir die angestrengten Tagund<br />
Nachtproben in den letzten Wochen Hessen,<br />
buchstäblich versüsst. Lassen Sie mich<br />
Ihnen von Herzen danken für die Freude,<br />
die Sie mir mit Ihrer lieben Aufmerksamkeit<br />
gemacht haben, Wie alles von frnen, Ugt<br />
auch dieses kulinarische Oeuvre Zeugnis ab<br />
von der Gescheitheit, Güte und Harmonie,<br />
die aus Ihren Augen leuchten.»<br />
Solcher Zeugnisse kann sich nicht jeder beliebige<br />
Koch rühmen» Dazu muss er schon<br />
Musikschriftsteller und Gastgeber so ziem'<br />
lieh aller prominenten Musiker und Künstler<br />
seiner Zeit sein. Aber Ludwig Karpath hat<br />
von seinen Gästen als Koch auch wieder profitiert.<br />
Berühmte Komponisten, Dirigenten,<br />
beziehungsweise deren Gattinnen, haben ihn<br />
vielfach auf neue Ideen gebracht, haben ihn<br />
gelehrt, wie raffinierte Speisen bei ihnen zu<br />
Hause zubereitet würden. So stammt ein Re»<br />
sept zu einem<br />
Heringsfilet<br />
von niemand Geringerem als Siegfried Wag-<br />
Am andern Tage verreisten wir, und<br />
während wir die Postkutsche bestiegen, die<br />
damals noch den Verkehr zwischen dem<br />
hochliegenden Kurort und der Tiefe besorgte,<br />
sahen wir Lolas rotumflossene Gestalt<br />
neben ihrem Mann auf dem Balkon<br />
stehen, der zu ihrem Zimmer gehörte. Unsere<br />
Blicke hingen an diesem schönen Menaeheppaar,<br />
und wir empfanden dabei eine<br />
Trauer, die an Schärfe mit jedem Trenaunssschmerz<br />
zu vergleichen war.<br />
yö&IHI<br />
ner her. Es lautet: Man entferne die Haut<br />
des holländischen Herings und löse die Filets<br />
von den Gräten. Der Kopf und der Schwans<br />
werden beiseite gegeben. Die Filets werden<br />
nun während sechs Stunden im Wasser mit<br />
Zusatz von Milch eingeweicht, dann abgetropft,<br />
durch ktares Wasser gezogen, mit sauberem<br />
Leinen abgewischt und endlich auf<br />
länglicher Platte rangiert, mit folgender Sauce<br />
übergössen: Man reibt eine Zwiebel,haschiert<br />
etwas Petersilie, durchsiebt die Fischmilch<br />
von 1—2 Heringen, gibt das Ganze in eine<br />
Salatschüssel, fügt ein öge'b und etwas englischen<br />
§enf dazu, richtet die Sauce wie ein«<br />
Mayonnaise zu, mit Oel und Essig. Die<br />
Sauce darf nicht zu dick sein, soll aber gut<br />
gewürzt schmecken.» Zum Heringsfilet Siegfried<br />
Wagners gesellt sich «In<br />
Plsehrezept «KilW»<br />
des Komponisten Eduard Schutt, das also<br />
lautet: «KHki sind kleine Fische, die in Russland<br />
viel gegessen werden. Im Frieden er»<br />
hielt man sie in Dosen auch in Deutschland.<br />
Ob dies wieder der Fall ist, ist dem Verfas*<br />
ser unbekannt- Hat man sie zur Hand, so<br />
röste man dünngeschnittene Brotscheiben In<br />
Butter, gebe auf je eine Scheibe ein entgräte*<br />
te§ FJsehiein. gebe die so belegten Brotscheiben<br />
bloss für einige Augenblicke in «ine<br />
helsse Pfanne und serviere sie sodann.»<br />
Das igt aber noch lange nicht alles- Frau<br />
Pr, Richard Strauss steuert ein Rezept über<br />
saure Leber<br />
bei: Feinblättrig geschnittener Kalbsleber<br />
wird ein wenig Petersilie und Zwiebel, beides<br />
gut gewiegt, beigegeben. Neben dem<br />
Herd richtet man sich Sa!?, Pfeffer, Mehl,<br />
Essig und Fleischbrühe her. Man lässt in der<br />
Omelettenpfanne ein StQek Butter zergehen,<br />
gibt dann in diese die Leber, die man schnell<br />
salzt, pfeffert und ein wenig staubt; dann<br />
gibt man etwas Essig daran und giesst das<br />
Gericht mit Fleischbrühe auf, so dass es<br />
leicht suppig wird. Die Zubereitung muss<br />
sehr schnell vor sich gehen, da die Leber<br />
sonst hart wird-» Aus der «Casa Mahler»<br />
stammt, von der Witwe Gustav Mahlers<br />
überliefert, folgendes<br />
Rezept für Kalbschnitzel:<br />
«Ein halbes Kilogramm Kalbschnitzel gut<br />
salzen, beide Seiten mit Mehl stauben und In<br />
recht viel Butter etwa eine Stunde lang braten<br />
lassen. Dann Champignons und vier bis<br />
fünf Paradiesäpfel, anderthalb Deziliter sauren<br />
Rahm darangeben, mit viel Parmesan bestreuen<br />
und noch eine halbe Stunde dünsten.<br />
Mit allem Saft in eine Schüssel geben und<br />
anrichten.»<br />
Und so folgt ein Prominentenrezept nach<br />
dem anderen. Alfred Grünfe'd, der Klaviervirtuose,<br />
liefert ein Rezept über «Pilzlinge<br />
gedünstet», die Witwe Artur Nifcisch* ein<br />
solche« über «Sauce zu gekochtem Fisch»,<br />
die Gattin des Kammersängers Erik Schme,<br />
des stellt sich mit einem Rezept für «Fa»<br />
schiflgkrspfen» elm und die Gattin Artur<br />
III.<br />
Das Leben hat sonst die Eigentümlichkeit,<br />
den Menschen nur Anfang, Mitte oder<br />
Schluss fremder Schicksale mitansebauen<br />
zu lassen. Diesmal machte es eine Ausnahme,<br />
wenigstens für mich. Es W3r viele<br />
Jahre später, dass ich einmal in München<br />
im Hofgarten mit einer Freundin den Tee<br />
trank. Unsere eifrige Unterhaltung hatte<br />
une bis jetzt verhindert, auf unsere Umgebung<br />
zu achten. Aber plötzlich entdeckte<br />
•ich an einem Nachbartischchen ein Gesicht,<br />
das mich nicht nur durch eine seitone<br />
Schönheit, sondern auch durch einen Erinnerunssreiz<br />
fesselte. Seebläue, schimmernde<br />
Berge, Sonne, Jugend — das alles<br />
stieg aus meinern Herzen empor in die<br />
innere Gesichtsspiegelung bei dera Antlitz<br />
jener Frau. War sie es? Sie war nicht unfehlbar<br />
zu erkennen, denn aie trug diesmal<br />
ein schwarzes Kleid. Aber um so schneeweisser<br />
hob eich ihr Hals aus dem spitzen<br />
Ausschnitt. Mein Auge flog verstohlen<br />
immer wieder zu ihr hin. Ueber mein Verstummen<br />
erstaunt, fragte meine Freundin<br />
nach der Ursache. Ich erzählte ihr in kurzen<br />
Worten von der Geschichte der bozau*<br />
bernden Lola, was mir davon bekannt war<br />
und fügte hinzu, dass e§ mir ein wahres<br />
Herzensinteresse wäre, zu erfahren, ob die<br />
ihr so ähnlich sehende Fremde am noch»<br />
sten Tisch sie selber sei und wie sich ibr<br />
Schicksal jetzt gestaltet haben mochte. Sie<br />
war in Begleitung einer ebenso eleganten,<br />
ähnlichen Typus, aber nicht dieselbe Schön'<br />
heit tragenden Dame, die ein sehr lebhaftes<br />
Gespräch führte, wobei sie tin etwa zwöM«<br />
jähriges Mädchen, das in Gesellschaft tH'<br />
derer Kinder in der Nähe spielte, tteta im<br />
Auge behielt. Aus ihren Bemerkungen ging<br />
hervor, dasa es ihr eigenes Töcbterchen<br />
war. Und plötzlich wandte sie sich an ihre<br />
Begleiterin mit dem unbekümmerten, lau.<br />
ton französischen Ausruf:<br />
«Es ist doch jammerschade, Lola, daas<br />
Sie kein Kind haben. Das würde Ihr Leben<br />
schön machen. Die Einsamkeit taugt nicht<br />
recht für Sie. Sie sind so schweigsam geworden.<br />
Tiens, Sie sollten doch wirklich<br />
noch einmal heiraten Da wäre der pikante<br />
Attache — wie heisst er doch... ?»<br />
Der lange, unwillkürliche Schauer, der<br />
durch den Körper der also Angeredeten lief,<br />
Hess die Sprechende verstummen, während<br />
er zugleich meine Vermutung bestärkte,<br />
wenn dies nicht schon durch die Nennung<br />
des Namens geschehen wäre.<br />
«Sie ist es,» sagte ich voll Erregung,<br />
«und offenbar Witwe, welch ein Glück!»<br />
Schnitzlers sogar mit einer Anweisung, wie<br />
man eine «Anatol-Torte» kunstgerecht zubereitet.<br />
Vom verstorbenen Gcneralmusikdirektor<br />
Ernst v. Schlich wird das Rezept zu ei*<br />
ner «Ghampagnerbowle» abgedruckt, von<br />
der Kammersängerin Marie Gutheil-Sehoder<br />
ein solches über die Zubereitung von «Pikkelsteiner-Fleisch».<br />
Und so geht es weiter:<br />
Rumsteak ä la Oskar Straus, Palatschinken<br />
ä la Jenö Hubay und — damit auch «in<br />
bekannter Bankier zu Worte kommt — Hirn<br />
auf ungarische Art ä la Gabriel Neumann.<br />
Und nun schüesslfch noch, was Ludwig<br />
Karpath über Kochen und Essen im afecmeinen<br />
zu sagen hat.<br />
Feinschmeckere! definiert er so:<br />
Das denkbar beste Material und die richtigen<br />
Ingredienzien 8« verwenden, ein Gericht<br />
so zubereiten, wie dies an seinem Ursprungsort<br />
geschieht, auf alles zu achten,<br />
was das Geniessen erhöhen oder vermindern<br />
könnte. Er, so erklärter, erreiche mit geringen<br />
Kosten mehr als seine kapitalkräftigen<br />
Freunde. Sein Abendessen erschöpfe den Begriff<br />
der Feinschmeckerei, während das viel*<br />
fältige grossartige Souper seiner reichen<br />
Freunde zu diesem Effekt nicht führen könne,<br />
und zwar darum nicht, weil es In seinen<br />
freilich nur anscheinenden Nebensächlichkeiten<br />
unvollständig sei Wer es ihm gleichmachen<br />
will, der nehme seine Rezeptensammlung<br />
zur Hand und werde mit wenig Kosten<br />
und viel Genuss «sein« eigene Köchin»,<br />
DER OFEN ALS<br />
EISSCHRANK<br />
(Des lieben alten Kochherds Schwanengesang.)<br />
« Frau Anna, es ist heute wieder so heiss!<br />
Die Butter läuft über, die Milch wird<br />
der Braten...» — « Stellen Sie die Speise<br />
in den Ofen!» Was würde unsere brave<br />
Köchin wohl denken, wenn sie von der<br />
Hausfrau diese Antwort erhielte ! Sie würde<br />
su der schauerlichen Vermutung kommen,<br />
dass der armen <br />
Schmelzung» von Ofen und Eissehrank<br />
nicht mehr weit entfernt ist, Namentlich<br />
die amerikanische Technik leistet hier Verjügljehes,<br />
Die amerikanisohon <strong>Zeitung</strong>en<br />
berichten von einem kombinierten Gaskochherd<br />
und Eisschrank. Sozusagen durch eine<br />
einzige kleine Handbewegung kann man<br />
das eine in das ander© verwandeln. Du<br />
legst einen Hebel um, und dio Speis«, die<br />
eben noch kochte, wird in wenigen Minu*<br />
ten gefroren sein oder umgekehrt.<br />
Ich denke an meine Jugendamt ssurück,<br />
und mir wird wehmütig 1 ! loh seh© unsere<br />
gute alte Köchin daheim, wie sie eich ab'<br />
mühte, das Holz- oder Kohlenfeuer im Küchenherd<br />
zu heisserer Glut zu «entflammen».<br />
«Schon wieder will das verflixte<br />
Ding nicht brennen!» so stöhnt die Brave.<br />
Und die franse Küche ist voll von dickem<br />
Rauch- Man hustet, schnaubt und tränt.<br />
Schließlich hat säe'sI Heureka! Das Hilfsmittel<br />
ist gefunden! Der Blasbalg muss<br />
heran. Sie pustet upd puestefc unter den<br />
«Nun, nun,» safte meioe Freundin. Aber<br />
ich konnte den Ausdruck nicht zurücknehmen.<br />
Zu deutlich wer mir in Erinnerung,<br />
welche Last unsichtbarer Fesseln das ischöne<br />
Geschöpf getragen hatte.<br />
Die lebhafte FrarwÖsin am andern Tische<br />
hatte das Gesprächsthema bereits nach allen<br />
Richtungen gedreht. Auf Lolas Antlitz war<br />
Ruhe zurückgekehrt, die zwar noch kwnen<br />
Strahl von Freude durchscheinen liess, aber<br />
auch nicht mehr den Sturm innerer Revolte<br />
barg. Beide Frauen schauten nach<br />
den Kindern hin. Das Töchterchen der<br />
Französin war sehr zierlich und voll Grazie<br />
in seinen Bewegungen, und der Mutter<br />
Auge ruhte voll Stolz auf ihm. Offenbar<br />
beschrieb sie gerade die Art. wie das Kind<br />
sich zu kleiden liebte; es kehrte dabei mehrfach<br />
da» Wort « rouge» wieder; das veranlasste<br />
Lola zu dem Ausspruch, den ich<br />
gewissermassen als Absehlu$s ihrer Geschichte<br />
betrachtete. Es mag sein, da^s ich<br />
damit zu weit ging, dass jenseits dieses<br />
Tages auf das immer noch so begehrenswerte<br />
Weib eine neue Epoche voll neuen<br />
Erlebens harrte; jedenfalls aber bedeutete<br />
das letzte Wort, das ich von ihren Lippen<br />
hörte, ein© vollständige Veränderung ihrer<br />
Einstellung zu Leben und Welt und somit<br />
doch in bestimmtem Sinne das Eritschwin.<br />
den jenes Wesens, welches vor Jahren wie<br />
ein funkelndes Fl&irtmchen über die Seefläche<br />
geglitten war.<br />
Sie spraeh:«Ich würde ihr niemals raten,<br />
ein rotes Kleid zu tragen.»<br />
DIE MODE<br />
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Richter: «Sie liesseil also die Kassette mit<br />
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mich auf meinen Geisteszustand untersuchen<br />
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an die Fensterscheibe. Draussen lag kein<br />
Schnee mehr, nur Wasserlachen standen auf<br />
der Wiese, und die Sonne bunkerte drin wie<br />
Gold. An den schwarzen Bäumen sassen<br />
überall helle, grüne Spitzen, und meine FlüdoParc<br />
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Rost. Da plötzlich schlägt die Flamme aus<br />
dem Ofen zurück und fast wäre die Aermsto<br />
verunglückt, hätte schwere Brandwunden<br />
im Gesicht davongetragen. Und nun gar die<br />
Petroleumkanr.e! 0 je, o je! Ich darf gar<br />
nicht daran denken ! Ein Betätigungsfeld<br />
für Struwelpeters «Minz und Mauz die<br />
Katzen»: «Miau, mio, miau, mio, stell's<br />
fort, sonst brennst du lichterloh !»<br />
Eisschränke und Kälteapparate mit Gas<br />
oder Elektrizität kommen heute immer<br />
mehr und mehr in Gebrauch. Lieber alter<br />
Kochherd mit deinem heimeligen Holz- oder<br />
Kohlenfeuer, du wirst bald deinen Schwanengesang<br />
singen können. Wie lange wird<br />
es noch dauern, bis man dich nur noch<br />
in kulturhistorischen Museen wird finden<br />
können, bis eifrige Antiquitätensammler<br />
wild nach dir fahnden! Es scheint, dass<br />
der « moderne Mensch » — männlichen und<br />
weiblichen Geschlechts — nicht mehr so<br />
viel Wert darauf legt, wie in der « guten<br />
alten Zeit», ein gemütliches, behagliches<br />
Daheim zu haben. Alles muss in erster<br />
Linie «praktisch» sein: Schlafzimmer,<br />
Wohnstube, Küche und Keller, alles, alles !<br />
« Rationalisierung » ist auch hier Trumpf!<br />
Die moderne Hausfrau oder Köchin will<br />
nichts von einer Küche wissen, in der sie<br />
nicht alles sozusagen «in einem Eckchen »<br />
beisammen hat, alles, was sie für die Zubereitung<br />
und ... Konservierung der Speisen<br />
nötig hat. So ist der « Ofen als Eisschrank<br />
» das Ideal! Er passt so recht in<br />
die moderne, « rationalisierte» Zwei- oder<br />
Vierzimmer-Wohnung.<br />
N u 2<br />
Ein Hebelumlegen, ein Druck auf den<br />
Knopf führt von Hitze zur Kälte, von Kälte<br />
zur Hitze, vom Kochen zum Frieren, vom<br />
Frieren zum Kochen. Der Apparat hat sozusagen<br />
keinen Eigenwillen mehr, er wird<br />
charakterlos: bald so, bald so! Der alto<br />
Kochherd wollte brennen oder... er wollte<br />
es eben nicht! Dann rauchte or zum Protest!<br />
Dass er aber auch hätte « frieren »<br />
können : einen solchen gänzlichen Mangel<br />
an Gesinnungstüchtigkeit traute ihm — mit<br />
Recht — niemand zu. Ihm nicht, so wenig<br />
wie dem Eisschrank das Kochen ! Ein « kochender<br />
Eisschrank »! Man denke... Das<br />
war damals, zu Grossmutters (nein, seien<br />
wir ehrlich, noch zu Mütterchens) Zeiten!<br />
Und heute! Da ist alles mechanisch, alles<br />
praktisch ! Da verlangt man von einem Ofen<br />
oder Eisschrank keine Charakterfestigkeit:<br />
wenn er nur « gut funktioniert»! Ja, ja, auf<br />
das « gute Funktionieren » wird dem « mcM<br />
dernen Menschen » bald alles ankommen!<br />
Auch bei sich, dem Menschen, selber! Der<br />
grosse französische Arzt und Naturphilosoph<br />
Julien Offroy de la Mettrie schrieb zu<br />
Anfang des 18. Jahrhundeiis sein aufsehenerregendes<br />
Buch « L'homme machine ». Der<br />
Mensch eine Maschine! Ich glaube nicht,<br />
dass er es damals, zu Anfang des «Jahrhunderts<br />
der Aufklärung», schon war!<br />
Aber ich bin sicher, er wird es noch werden<br />
! Es wird der Tag kommen, an dem<br />
ein « Apparat» zur rechten Zeit den Men-<<br />
sehen weckt und... aus dem Bett wirft.<br />
Ein zweiter Apparat kleidet ihn an, ein drifw<br />
ter bereitet ihm automatisch sein Frühstück,<br />
ein vierter fährt ihn ins Geschäft... und<br />
so weiter und so weiter.<br />
Und alle diese Apparate, Automaten und<br />
Maschinen werden « vorzüglich funktionier<br />
ren » (so wie heute schon der « Ofen als<br />
Eisschrank »). Und der Mensch, den sie bedienen,<br />
wird gleichfalls «vorzüglich funk-«<br />
tionieren », denn er ist ja selbst ein Auto-*<br />
mat, eine Maschine geworden. T.<br />
Jede Tochter<br />
leistet ihrem Vater einen<br />
grossen Dienst, wenn sie<br />
ihm über den Antobetrieb<br />
Buch führt. Ohne<br />
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weiss sie, wie auch anscheinend Unwichtiges<br />
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ftLS ICH EINE WINTERFLIEGE WAR<br />
Vor sehr langer Zeit war ich eine kleine<br />
Winterfliege. Ihr braucht nicht lachen, liebe<br />
Kinder, ich erinnere mich ganz wohl, dass<br />
ich an hohen Fensterscheiben auf- und abkroch<br />
und draussen die schwarzen Bäume<br />
und den weissen Schnee sah. Zuerst- hatte ich<br />
noch Gesellschaft, eine lahme Brummfliege,<br />
die im Frühling geboren war und mir von<br />
ihm erzählte. Die schwarzen Bäume hatten<br />
da lauter weiche, grüne Blätter gehabt, und<br />
vor dem Hause, wo jetzt der Schnee lag,<br />
war alles bunt und leuchtend gewesen, voll<br />
Blumen und Gräser und Duft und Honig. Die<br />
blauen Wasserjüngferchen hatten in der Luft<br />
geschaukelt wie lebendige Blüten, und die<br />
Sonne hatte einem bis ins Herz geschienen.<br />
Und ich sehnte mich nach dem Frühling.<br />
Die alte Fliege wurde immer schweigsamer;<br />
sie mochte nicht mehr leben und fiel<br />
eines Morgens tot auf's Fensterbrett. Ich<br />
musste nun allein an ihren Frühling denken,<br />
und ob er wohl wiederkäme. Das Zimmer, in<br />
dem ich flog, war hoch und warm. Es waren<br />
blanke Holzrahmen da und dunkle Schnitzereien,<br />
in denen man gut herumklettern<br />
konnte; an Nahrung fehlte es mir auch nicht,<br />
das Herumfliegen machte mir aber keine<br />
Freude, ich wartete immer.<br />
Die alte Dame im Lehnstuhl wartete auch,<br />
ich fühlte es. Sie hatte immer ein braunes<br />
Kleid an; in der Woche ein wollenes, am<br />
Sonntag ein seidenes. Ich kroch gern daran<br />
in die Höhe und setzte mich auf die weissen<br />
Spitzenmanschetten. Da konnte ich lange<br />
sitzen und den alten, dünnen Fingern zusehen,<br />
die emsig an wollenen Männerstrümpfen<br />
strickten. Manchmal hatte sie auch eine<br />
<strong>Zeitung</strong> in der Hand und las halblaut vor sich<br />
hin, meist von Schiffen, die ankommen sollten;<br />
manchmal guckte sie auch still und<br />
lange aus dem Fenster, und ich dachte oft,<br />
sie müsse wohl auch auf den Frühling warten.<br />
Eines Tages bekam sie einen grossen<br />
Brief, den las sie immer wieder. Ich sass gerade<br />
auf dem hölzernen Löwenkopf an ihrem<br />
Lehnstuhl. «Siehst du, kleine Winterfliege»,<br />
sagte sie, «siehst du, jetzt kommt mein Junge,<br />
mein Konrad», u. sie sah ganz rot u. glücklich<br />
aus. Von diesem Tage an trug sie immer<br />
das braune, seidene Kleid und sass noch viel<br />
mehr an dem Fenster. Sie holte das alte Silberzeug<br />
aus dem Glasschrank und rieb es<br />
blank, und das Dienstmädchen machte reine,<br />
weissc Gardinen an.<br />
So verging ein Tag nach dem andern und<br />
immer noch warteten, wir, die alte Dame auf<br />
ihren Sohn und ich auf den Frühling. Endlich<br />
kam er. Ein junger, brauner Mann riss die<br />
Tür auf. «Muttel, Mutti, Mutterchen», rief<br />
er; die alte Dame aber weinte bloss und<br />
sagte gar nichts und streichelte immerfort<br />
sein Haar.<br />
An der Tür stand ein junges Mädchen mit<br />
hellen Augen und einem weissen Gesicht,<br />
das nahm der junge Mann bei der Hand und<br />
sagte: «Dies ist Susanne, meine Braut, nun<br />
wirst du auch eine Tochter haben und eine<br />
liebe dazu!»<br />
Di© alte Dame konnte immer noch nichts<br />
sagen; sie setzte sich auf das Sofa zwischen<br />
die jungen Menschen und streichelte ihnen<br />
abwechselnd die Hände. Dann wurde der<br />
Kaffee gebracht, ich setzte mich auf ein<br />
Stück Zucker, und die Brautleute bekamen<br />
die schönen silbernen Tassen. Nun konnte<br />
die Mutter endlich sprechen und sie erzählte<br />
von ihrer Brautzeit, und dass sie an ihrem<br />
Hochzeitstage mit ihrem Manne aus den<br />
Tassen getrunken habe und am Tauftage ihres<br />
Konrad wieder, und dass sie die Tassen<br />
nun ihren Kindern schenken wolle, wie sie sie<br />
auch von ihrem Vater bekommen hätte. Der<br />
junge Mann sprach von seinen Reisen über<br />
das Weltmeer und das junge Mädchen von<br />
ihrer Heimat und ihren kleinen Geschwi-<br />
,stern, und wie lieb sie nun den Konrad hätte.<br />
Die alte Dame sah immer selig von einem<br />
zum andern und griff sich von Zeit zu Zeit<br />
nach der Brust. Ich bekam auf einmal wieder<br />
Sehnsucht nach dem Frühling und flog<br />
Besnohen Sie ans, bitte, bei Ihrer<br />
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N" 2 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />
gel zitterten vor Verlangen hinauszufliegen,<br />
-aber das Fenster war verschlossen.<br />
In der Nacht war viel Gelaufe im Hause.<br />
Ich hörte Türen auf- und zuklappen und einen<br />
Wagen hin- und herfahren. Auch war<br />
tnir, als würde oben geweint. Am Morgen<br />
-kamen der junge Mann und das junge Mädchen<br />
blass und in schwarzen Kleidern in<br />
die Stube. Sie setzten sich still auf das Sofa<br />
uiid sprachen lange kein Wort.<br />
Plötzlich stand der Junge Mann ausstrich<br />
sich mit der Hand durch die Haare und<br />
sagte: «Komm, Sannchen, sie ist vor Freude<br />
gestorben, und in Freude wollen wir an unsere<br />
liebe Mutter denken!<br />
Das zerlegbare Auto.<br />
In Detroit wird gegenwärtig ein neues<br />
Autosystem ausprobiert: der zusammenkbppbare<br />
(oder vielmehr leicht zerlegbare)<br />
Selbstfahrer. Bild der Zukunft: das Auto im<br />
- Rucksack.<br />
Eine Kalender-Uhr.<br />
Ein junger Kubaner, Roberto Loovet in<br />
Havanna, hat eine Uhr erfunden, die nicht nur<br />
«die Stunden, sondern auch den Tag, Monat<br />
und das Jahr mittels eines Zeigers, der jede<br />
.halbe Minute vorrückt, angibt. Die äusserst<br />
sinnreich ausgeführte Uhr ist bereits in Amerika<br />
patentiert worden.<br />
Ein Weltverband der Jodler-<br />
Der Zentralvorstand des Schweizer Jodler-<br />
Verbandes hat beschlossen, Schweizer und<br />
Tiroler Jodler-Klubs im Ausland zur Gründung<br />
eines Weltverbandes aufzufordern. Die<br />
Anregung stammt von der Jodler-Gesellschaft<br />
In Buenos Aires. Als Zweck eines solchen<br />
deutschen Weltverbandes wird die unverfälschte<br />
Reinhaltung des Jodlers bezeichnet.<br />
Die elektrische Geige.<br />
Zwei französische Ingenieure haben eine<br />
Abart oder Verbesserung des elektrischen<br />
Klaviers erfunden: die selbstspielende Violine.<br />
Die Musik, die die elektrische Geige<br />
erzeugt, soll der eines erstklassigen Konzertmeisters<br />
ebenbürtig sein. Jetzt noch das<br />
elektrische Saxophon, die selbsttätige Trommel<br />
und automatische Robot-Zuhörer — und<br />
das Orchester der Zukunft ist fertig.<br />
Konservierung der Milch: durch Radio.<br />
Der Wiener Universitätsprofessor Karl<br />
• Seidel hat entdeckt, dass Milch durch einfache<br />
Behandlung mit kurzwelligen elektrischen<br />
Wechselströmen, wie sie in der Radiotechnik<br />
angewendet werden, drei bis vier<br />
Wochen haltbar gemacht werden -kann- Die<br />
Entdeckung ist wirtschaftlich von grosser<br />
Bedeutung und Tragweite.<br />
Die Renntiere mit der Glocke.<br />
Die französische Postverwaltung hat ein<br />
interessantes Experiment unternommen. Sie<br />
will in den Bergen von Savoyen die Aufzucht<br />
von Renntieren versuchen. Sechs dieser<br />
Tiere sind gestern in der Gegend von Chambery<br />
in Freiheit gesetzt worden. Damit die<br />
kostbaren Zuchttiere nicht irrtümlich von einem<br />
wilden Nimrod niedergeknallt werden,<br />
hat man ihnen eine Glocke um den Hals gehängt.<br />
Echt englische Aufmerksamkeit<br />
Als der Captain Dennis Maine-Tucker und<br />
seine junge Frau, die bisherige Miss Matie<br />
Couth, nach ihrer Trauung zum Empfang der<br />
Hochzeitsgäste in das Angel-Hotel in Cardiff<br />
eintreten wollten, mussten sie erst durch<br />
ein Spalter von Windhunden hindurchschreiteu.<br />
Dem Ehemann, dej Manager von Windhundrennen<br />
Ist, war dies« Aufmerksamkeit<br />
von einer Reihe von Rennhundbesitzern bereitet<br />
worden.<br />
Nur 30 SeJkunden>Küsse!<br />
Nach einem Bericht des zurzeit in Beattle<br />
(Washington) weilenden Japanische« Parlamentariers<br />
J. Turumi sind jetzt Kussszenen in<br />
Filmen, die 1» Japan zur Vorführung kommen,<br />
zugelassen. Aber die zärtlichen Auftritte<br />
sind auf 30 Sekunden beschränkt. Bisher<br />
mussten in allen Filmen, die nach Japan<br />
eingeführt wurden, die Aufnahmen, in denen<br />
geküsst wurde, vorher herausgeschnitten<br />
werden.<br />
Und sie gingen Hand in Hand hinaus und)<br />
ich flog ihnen nach. Draussen war lauter<br />
Licht und Sonne, und mir war, als flöge ich<br />
zum ersten Mal. Ich huschte selig von einem<br />
Baum zum andern, bis ich an einen kam, der<br />
kein Blatt, aber viele leuchtende Blüten hatte.<br />
Wie das duftete und flimmerte! Ich taumelte<br />
von einem Kelch zum andern und schlürfte<br />
und trank und taumelte. Und die Sonne<br />
schien mir ins Herz, und die blauen Was?<br />
serjüngferchen schaukelten um mich her und<br />
alles rauschte, brauste, zitterte... Da muss<br />
ich wohl auch vor Freude gestorben sein,<br />
denn weiter weiss ich nichts mehr aus der<br />
Zeit, da ieli eine kleino Winterfliege war.<br />
BUNTE CHRONIK AUS ALLER WELT . . .<br />
vorbeugend wirktläkvral<br />
Baut Paris Wolkenkratzer?<br />
Die Frage des Hochhausbaues kommt jetzt<br />
auch in Paris auf die Tagesordnung. Bisher<br />
ist die zulässige Höhe von Bauten durch<br />
ein Reglement der Stadtverwaltung beschränkt.<br />
Die Gesellschaft der beamteten<br />
Architekten, die seinerzeit diese Vorschriften<br />
ausgearbeitet hatte, hat jetzt den Auftrag bekommen,<br />
eine Aenderung zugunsten des<br />
Hochhausbaues vorzubereiten. Vermutlich<br />
wird in den neuen Vorschriften die Bauhöhe<br />
von der Breite der Strasse abhängig gemacht<br />
werden.<br />
Ein Riesenboulevard für Paris.<br />
Die grosse Triumphstrasse der Champs<br />
Elysßes soll in gerader Linie über den Triumphbogen<br />
und die Avenue de la Grande<br />
Armee bis nach Saint-Germain ausgebaut<br />
werden und so eine Gesamtlänge von etwa<br />
20 Ki'ometer bei einer Breite von 75 Meter<br />
erhalten. Rechts und links von ihr sollen<br />
breite Geländestreifen von ca. 2500 Hektar<br />
enteignet werden, deren Bebauung mit modernen<br />
Geschäftshäusern späterhin erfolgen<br />
soll.<br />
Drüsenverpflanzung bei einem Rennpferd.<br />
Dr. Voronoff, dessen Verjüngungsmethode<br />
durch die Verpflanzung von Affendrüsen ja<br />
schon viel besprochen worden ist, hat jetzt<br />
eine Probe seiner Methode ausgeführt, die<br />
er für eine der wichtigsten hült. Er hat nämlich<br />
die Drüsen eines jungen Vollblutpferdes<br />
auf das berühmte französische Rennpferd<br />
«Rabelais» überpflanzt. Dieser Renner hat<br />
auf dem französischen Turf mehr Gewinne<br />
zu verzeichnen als irgend ein anderes Pferd,<br />
er hat. aber jetzt das-für Pferde, holie Alter<br />
von 28 Jahren erreicht und zeigt Alterserscheinungen;<br />
nun soll es durch die Voronoff'sche<br />
Operation in die Bütetage seiner<br />
Jugend zurückversetzt werden.<br />
Der Lift im Are de Triomphe.<br />
Der Are de Triomphe, der berühmte Triumphbogen<br />
auf der Place de l'Etoile in Paris,<br />
der zur Erinnerung an die Siege Napoelons I.<br />
errichtet wurde — unter ihm befindet sich<br />
jetzt das Grab des unbekannten Soldaten —<br />
wird mit einer neuen Einrichtung bereichert.<br />
Man will ihn modernisieren, indem man in<br />
ihm einen Persouenaufzug anbringt. Zwanzig<br />
Personen werden gleichzeitig auf die<br />
Terrasse des Triumphbogens befördert werden<br />
können. Jetzt muss man Stiegen steigen,<br />
wenn man von ihm aus die schöne Fernsicht<br />
auf Paris gemessen will. Eine enge, steinerne<br />
Wendeltreppe von 280 Stufen muss man<br />
überwinden, bevor man oben angelangt ist.<br />
Das hat bisher viele abgehalten, einen Rundblick<br />
über die Seinestadt vom Are de Triomphe<br />
zu machen.<br />
Hunderennen ausser Kurs.<br />
Wie aus London berichtet wird, erklärte Reklame und hängten das Bild eine Damp-<br />
der «Rose City» an die Wand. In spa-<br />
der Innenminister auf »ersieht,<br />
um den Fehler herauszubringen, weil man bis heute nicht im Besitze des<br />
war, welches jeder Hausfrau hilft, Ordnung in die Haushaltuneskasse zu<br />
bnnaen, und zwar ohne viel Mühe und Arbeit. Für alle Auseabenartea<br />
sind Vordrucke vorhanden, bei welchen unter den betreffenden Tagesspalten<br />
nur die Summen auszusetzen sind, so dass die Schrei bar beit auf ein<br />
Minimum reduziert und dem Versessen vorgebeugt ist. Ach, es wird 6O<br />
viei Verdrus« und Aeraer beseitigt durch die Führung eines solchen Haushaltungsbuches,<br />
denn nichts ist ärgerlicher, als wenn man nicht genau weiss,<br />
wohin<br />
« Das Geld »<br />
gekommen ist und das ist sehr leicht möglich, wenn man die täglichen<br />
Ausgaben nicht notiert. — ELSA RAAFLAUBS Haushaltungsbuch sollte<br />
in keiner Familie fehlen, wo man die Ordnung liebt. Kaute es<br />
Der datte seiner Frau<br />
dann wissen beide zu jeder Stunde; wohin das Geld gekommen ist.<br />
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„Muettia iiaustteund" zum i'rcise von: Kartoniert Fr. 1 501 Niolitpewtinsoates<br />
Leinen n 2.5 QJ atraeuea<br />
Adresse:<br />
Löwen, es war ein männlicher und ein weiblicher,<br />
drangen schon durch die der Hitze<br />
wegen offenstehende Tür in das Speisezimmer.<br />
Der junge Mann feuerte seine Flinte<br />
aus nächster Nähe auf den Löwen ab, den er<br />
sofort tötete. Inzwischen stürzte sich aber<br />
die Löwin auf die aus dem Zimmer fliehenden<br />
Familienmitglieder und verletzte den<br />
Hausherrn und einen seiner Söhne schwer,<br />
bis sie durch Schüsse erlegt wurde. Man<br />
nimmt an, dass die Tiere halb verhungert<br />
waren, da es äusserst selten ist, dass sich<br />
Löwen in die Nähe der Menschen wagen<br />
oder gar in das Innere der Häuser eindringen.<br />
Eine Schiffahrts-Gesellschaft ohne Schiff.<br />
Wer wagt, gewinnt. Aber es kann auch<br />
schief gehen, selbst smarten Amerikanern.<br />
Hatten da einige unternehmungslustige New-<br />
Yorker die Idee, eine Schiffahrts-Gesellschaft<br />
zu gründen. Sie eröffneten an der Whitehall<br />
Street ein komfortables Bureau, einigten sich<br />
auf den Namen «Progressive Southern<br />
Stcamship Corporation», machten etwas in<br />
Der geprellte Automobilist.<br />
Unser Londoner Korrespondent berichtet<br />
uns folgende ergötzliche Diebsgeschichte, die<br />
sich tatsächlich jüngst in London zugetragen<br />
hat: Ein besonders vorsichtiger und ängstlicher<br />
Automobilist traute den üblichen Diebessicherungen<br />
am Wagen nicht und nahm<br />
sich deshalb bei seinen vielen Stadtfahrten<br />
stets die Mühe, den Wagen mit einem Rad<br />
an einer Stahlkette mit besonderem Sicherheitsschtoss<br />
an irgend einem soliden Gartensockel,<br />
Laternenpfahl etc. zu fixieren, Die<br />
bisherigen guten Erfahrungen bestärkten ihn,<br />
„Muettis Hausfreund"<br />
trotz der spöttischen Bemerkungen seiner<br />
Freunde, in seiner Methode und er scheute<br />
bei keinem Halt die etwas umständliche Manipulation,<br />
sein Vehikel an die Kette zu legen.<br />
Wie gross war aber sein Erstaunen<br />
oder vielmehr sein Entsetzen, als er jüngst<br />
nach einem längereu Besuch bei Bekannten<br />
an dem Gartensockel beim Hauseingang wohl<br />
noch die unversehrte Kette fand, an der aber<br />
trostlos und vereinsamt nur das eine Rad baumelte,<br />
an dem es festgemacht worden war.<br />
Einige besonders unverfrorene Autodiebe,<br />
denen die Methode ; wollt schon früher aufgefallen<br />
war, hatten sich mit einem Reserverad<br />
an den Wagen herangepirscht, das angekettete<br />
Rad demontiert und durch ein geeignetes<br />
eigenes Rad ersetzt. Für die Spötter<br />
brauchte der besonders «Schlaue» natürlich<br />
nicht zu sorgen. z.<br />
Die erwachende Jugend Amerikas,<br />
Der Individualismus ist unter den nordamerikanisclien<br />
Studenten im Wachsen begriffen<br />
und der Korpsgeist an den. Universitäten<br />
bricht zusammen. Wie zumeist, so ist<br />
auch die neue Bewegung an den älteren östlichen<br />
Universitäten entstanden, macht sich<br />
aber auch schon anderswo fühlbar. Keine<br />
umfassendere studentische Betätigung oder<br />
Organisation kann mehr auf allgemeine Unterstützung<br />
rechnen. Das religiöse Interesse<br />
ist zweifellos weit verbreitet. Wohl nur selten,<br />
in Zeiten besonderer Lebendigkeit, hat<br />
ein grösseres, allgemeines religiöses Fragen<br />
bestanden. Aber clmrakteristischerweise<br />
geht es dem Studenten mehr um Weltanschauung<br />
und Erfahrung als um «Berufung».<br />
Sein Suchen geht durch den Verstand<br />
und das Gefühl, nicht durch den Willen. Die<br />
bezeichnenden Worte für die Junge Generation<br />
sind «Deutung», Erklärung», «Se'bstverwirklichuns»,»<br />
«Einheit», aber nicht «Gehorsam»,<br />
«Gewissen», «Opfer». «Gotteswille».<br />
Im Zusammenhang mit dieser Richtung<br />
steht vielleicht die besondere Neigung<br />
zu Andacht und Feier. Dem Kirchturm aller<br />
Art steht man fremd gegenüber, und man<br />
diskutiert lieber die Religion im allgemeinen<br />
als das Christentum. Man neigt zu einem<br />
religiösen Relativismus, dem ein moralischer<br />
Relativismus entspricht. Hinter dem allem<br />
steht aber gleichwohl ein ausgesprochen<br />
realistischer Sinn, der zur vollen Erfahrung<br />
des Lebens kommen möchte.<br />
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EIN AUTO-AUSFLUG VON NIZZA AUS<br />
VON HEDE LINSMAYER.<br />
Wir bummelten eines Vormittags in Nizza<br />
herum, unschlüssig, wie wir den strahlenden<br />
Sommertag am besten ausnutzen könnten.<br />
Nach den immerhin etwas aufregenden Eindrücken<br />
vom Spielkasino in Monte Carlo,<br />
vom Besuch des ebenso eleganten wie geschmackvollen<br />
Palais des Fürsten von Monaco<br />
mit seinem wahrhaft begeisternden Park<br />
hoch über dem schäumenden blauen Meer,<br />
was alles wir am Tag vorher wie ein Märchen<br />
erlebt hatten, fühlten wir das Bedürfnis,<br />
nunmehr wieder einen Blick in die Welt der<br />
unteren Zehntausend zu werfen. Und so nahmen<br />
wir denn ein Auto und fuhren aufs Geratewohl<br />
in entgegengesetzter Richtung nach<br />
Cagnes.<br />
Es ging über die schier endlose «Promenade<br />
des Anglais», bekanntlich eine der<br />
schönsten Strandpromenaden der Welt. Man<br />
kann die Augen nur schwer von dem Wellenspiel<br />
losreissen, solange man am Ufer bleibt,<br />
so faszinierend ist das leuchtende, an den<br />
Grenzen des Horizonts ins Unendliche verschwimmende<br />
Blau der Cöte d'Azur. Dann<br />
rücken wir für eine Weile vom Meere ab,<br />
tiefer ins Land hinein, ins Grün der Oelbäume,<br />
Pinien und Agaven, Zur Unken erscheinen<br />
plötzlich weisse Barrieren, eine Tribüne,<br />
frische Rasenflächen: die Rennbahn<br />
von Nizza, an der Mündung des Flusses Var.<br />
Sehr reizend sieht sie aus, fast wie ein Spielzeug.<br />
Wir gleiten daran vorbei; hübsche<br />
Alleen nehmen uns auf, fern schimmert etwas<br />
Burgähnliches. Wir nähern uns Cagnes und<br />
beim Anblick dieses überraschend eigenartigen<br />
und pittoresken Bildes packt uns helle<br />
Freude. Hier war gewiss wieder etwas nach<br />
unserem Herzen, dies Nest schien sehr geeignet<br />
zum Herumstöbern.<br />
Cagnes ist ein Ort, der aus zwei Teilen besteht,<br />
die so verschieden sind wie Tag und<br />
Nacht. «Cagnes sur Mer» ist eine kleine,<br />
moderne Villenkolonie mit Palmengärten,<br />
hübsch und gepflegt, wie man es am blauen<br />
Mittelmeer gewöhnt ist. Aber das andere,<br />
das der Franzose «Cagnes en Hauteur»<br />
nennt und das bald hinter den letzten Villen<br />
beginnt, ist ein Stück- schlafendes Frankreich,<br />
eine Landschaft Cezannes. Ist ein Höhendörf,<br />
armselig und vergessen, traumhaft unwirklich<br />
im Ring des luxuriösen Rivierastrandes,<br />
amphitheatralisch an einen Hügel<br />
Umgebaut, auf dessen Spitze ein «Schlösschen<br />
» aus dem 14. Jahrhundert thront. Und<br />
das, was sich grau um dieses Schlösschen<br />
und um diesen Berg herumgruppiert, sind<br />
eigentlich keine « Häuser », sondern phantastische<br />
Behausungen, oft ohne Fenster und<br />
Türen — von Vorhängen oder Blumenstöcken<br />
gar nicht zu reden.<br />
Uns zog es förmlich magnetisch aus dem<br />
Auto. Sehr steil schlang sich da ein 'Weg<br />
aufwärts, aber es war gut, dass man einige<br />
Atempausen einlegen musste und dadurch unauffällig<br />
Gelegenheit bekam, Milieustudien<br />
zu machen. In dunklen Schächten spielen<br />
sich filmartige Familienszenen ab; man fasst<br />
es kaum, dass man in solchen Höhlen wohnen<br />
und atmen kann. Aussen aber auf den verwitterten<br />
Mauern räkeln sich wohlig die<br />
Katzen, an den Rinnsteinen äugen die Hunde.<br />
Auf die fahlen Steingebäude, um deren Traurigkeit<br />
sich oft noch echter Weinstock rankt,<br />
brennt die heisse Sonne und taucht alles in<br />
den Glanz südlicher Romantik. Aus einem<br />
Seitenweg heraus kommt eine weisshaarige<br />
Alte auf einem zweirädrigen Mauleselgespann;<br />
sie lächelt und staunt ungläubig:<br />
« Photographie? » Es müssen wenig Fremde<br />
hierherkommen, man merkt es an den verwunderten<br />
und forschenden Blicken dieser<br />
Bergdörfler. Aber freilich, wer von den Gästen<br />
der Grand-Hotels, wer von den fashio-<br />
(Den Glücklichen, die dem Winter entfliehen<br />
können, sei dieser herrliche Riviera-Ausflug verraten.)<br />
nablen Rivierabummlern sollte sich wohl<br />
hierher verirren? Wozu auch? Wer möchte<br />
denn gerne im Paradies an Elend erinnert<br />
werden? Und wer denkt an soziale Nöte,<br />
wenn die Roulettekugel schwirrt und Banknoten<br />
knistern?...<br />
Das Schloss, das diese verschachtelten,<br />
verbuckelten, malerischen Steinbauten krönt,<br />
passt sich dem Stil des Ganzen würdig an.<br />
Es könnte nicht kleiner und schmuckloser,<br />
nicht weltentrückter sein, wenn nicht der<br />
mächtige Kaktus am hölzernen Eingangspförtchen<br />
ein wenig Leben in die altersgraue<br />
Burg zauberte. Herrlich ist von hier oben<br />
die Aussicht auf das blaue Meer und die<br />
schneebedeckten Seealpen.<br />
Natürlich spazierten wir lange in der wunderlichen<br />
Welt von Cagnes herum, die uns<br />
viel Fremdes und Neuartiges bot. Weil wir<br />
inzwischen aber auch einen kräftigen Appetit<br />
verspürten, lenkten wir auf das bescheidene<br />
Wirtshaus am Fuss des Berges zu. Das<br />
Wirtszimmer war leer, im übrigen bildete ein<br />
grosser, rassiger Hund das Glanzstück des<br />
Inventars. Zu essen gäbe es nichts, höchstens<br />
gefüllte, in Olivenöl gebratene Gurken,<br />
bedeutete uns die sehr hübsche, junge Französin,<br />
die Hüterin des Lokals, entgegenkommend.<br />
Um sie nicht zu kränken, beschlossen<br />
wir, in den sauren Apfel, d. h. in die sauren<br />
Gurken, zu beissen. Die garnierte Platte sah<br />
etwas verwegen aus für unsere Begriffe, weshalb<br />
wir nur zögernd und mit einiger Vorsicht<br />
an sie herangingen. Es schmeckte aber dann<br />
ganz gut und ist uns jedenfalls ausgezeichnet<br />
bekommen, so dass das Choleratropfenfläschchen,<br />
unser unentbehrlicher Reisebegleiter,<br />
diesmal nicht in Funktion zu treten brauchte.<br />
Da wir unwiderstehliche Lust empfanden,<br />
unsere Exkursion nun noch weiter auszudehnen,<br />
nahmen wir wieder im Auto Platz und<br />
Hessen uns nach Antibes fahren. Die Strecke<br />
ist nicht lang, etwa eine halbe Stunde, wie ja<br />
überhaupt die Ausflugsentfernungen an der<br />
französischen Riviera viel geringer sind, als<br />
man sich gewöhnlich vorstellt. Wir blieben<br />
an der Küste, bis wir die kleine Landzunge<br />
erreicht hatten, auf der Antibes liegt.<br />
Dieses uralte Städtchen, einst phönizische<br />
Gründung, dann römischer Sitz, später französische<br />
Festung, hat seine gewisse Eigentümlichkeit<br />
bis heute bewahrt. Aehnlich wie<br />
in Cagnes fällt auch hier eine ausgeprägte<br />
Gegensätzlichkeit auf. Der grosse hübsche<br />
Platz, auf dem einige Autos parken und auf<br />
dem man unter Lauben nett servierte Spaghettis<br />
verspeisen kann, wirkt durchaus modern<br />
und grossstädtisch. Dennoch ist das<br />
Ganze nur eine schöne Kulisse. Wandert<br />
man einmal durch die Gassen, die sich verwirrend<br />
bis zur Quaimauer hinziehen, so<br />
kann man ähnliche Bilder wie in Cagnes sehen:<br />
Ueberrest des Altertums, höhlenartige<br />
Wohnungen und Läden, ähnliche Handwerker,<br />
zerbröckelnde Nischen mit schmutzigen<br />
Proletarierkindern, in deren schönen, dunklen<br />
Augen alle Rätsel der Welt zu schlummern<br />
scheinen.<br />
Dennoch atmet Antibes nicht den Hauch<br />
der Vergessenheit wie etwa Cagnes. Es ist<br />
immerhin ein gutbesuchter Kurort, freilich für<br />
weniger Anspruchsvolle, während zum Beispiel<br />
das benachbarte, reizende Juan-les-Pins<br />
der vornehme Sammelpunkt der wohlbestallten<br />
Amerikaner ist. Das « Cap von Antibes »<br />
fängt neuerdings an, ein kleines, aufblühendes<br />
Eldorado zu werden. Man lustwandelt — unabhängig<br />
von Mode und Gesellschaft — in<br />
wunderschönen Promenaden, geniesst dabei<br />
unvergleichliche Ausblicke auf Nizza, Cannes<br />
und die Alpen und fühlt sich überhaupt als<br />
Naturmensch.<br />
Wir «weniger glücklichen» Ausflügler<br />
fahren an der Felsmauer von Antibes entlang,<br />
hinter der sich das Meer ausdehnt und eine<br />
sanfte Brise heraufschickt Wäsche flattert<br />
an den Leinen am Strand. In der Sonne<br />
kauern die Weiber, in den kleinen Schenken<br />
der Torbögen hocken lässig die Männer. Man<br />
hat viel Zeit da unten im Süden, unbegreiflich<br />
und beneidenswert viel Zeit.— Aus dem einsameren,<br />
von der Sonne bebrüteten Gewinkel<br />
gelangen wir wieder auf die Landstrasse.<br />
Wir nehmen gemächliches Tempo, denn es<br />
eilt uns nicht mit der Heimfahrt; aber da geschieht<br />
plötzlich etwas Seltsames, etwas<br />
gänzlich Unerwartetes es fängt unversehens<br />
zu regnen an. Ziemlich heftig sogar.<br />
Der Chauffeur, der das Verdeck herablässt<br />
BÜCHER<br />
Brackwasser. Roman von Heinrich Häuser,<br />
Verlag von Philipp Reklam jun., Leipzig.<br />
Da ist «in Matrose, den die Fahrt des<br />
Schiffes in das Herz Südamerikas, nach der<br />
Hafenstadt Tampico verschlägt. Ein dunkles<br />
Mädchen wird ihm zum Schicksal. Aus der<br />
lodernden Sinnlichkeit der tropischen Stadt<br />
nimmt er sie, einem dunklen Untefbewusstsein<br />
folgend, mit in seine Heimat, die Halliginseln,<br />
entwurzelt sie ihrer dumpfen Welt,<br />
um sie der kalten Not seiner Scholle preiszugeben.<br />
Das Meer ist stärker als sein stiller<br />
Verteidigungsigrimm und wie es sein Besitztum<br />
zerstört, zerschlägt die übermächtige<br />
Welle des Schicksals seihe trotzige Liebe.<br />
Es ist eine Erzählung schlicht und gewaltig<br />
im Wort, ein meisterhaft zur aufwühlenden<br />
Höhe der Spannung gesteigertes Erleben,<br />
dann ein allen Glauben zermürbendes Erlöschen:<br />
ein Fanal harter Selbstlosigkeit in<br />
unserer dekadenten Zeit. v.<br />
Meine Geliebte, die Ungekannte, ein Roman<br />
von Titayna, Verlag C.Weiler & Co.,<br />
Leipzig und Wien.<br />
Viele Bücher wirft die Zeit auf unseren<br />
HUMCK<br />
Es ist einfach nichts mehr los in den <strong>Zeitung</strong>en.<br />
(Judge.)<br />
Interessante Kunden.<br />
« Entschuldigon Sie, verfügen Sie vielleicht über<br />
eine leistungsfähige Vulkanisierabteilung in Ihrer<br />
Garage ?»<br />
« Wir haben uns besonders auf diese Abteilung<br />
spezialisiert!»<br />
« Ausgezeichnet! D?.nn gebe ich Ihnen vertrauensvoll<br />
die Reparation meines zerrissenen<br />
Gummihosenträgers in Auftrag!»<br />
(Passing Show.)<br />
Verlag, Administration, iiruck und dienerte: ÜALLWAü A.-G. liallerach* üuchdrutlerei und Wagnttrscne Verltusarutalt. Bern.<br />
und unsere verdutzten und sorgenvollen Gesichter<br />
bemerkt, lächelt: Malheur. Seit Monaten<br />
fiel kein Tropfen! Aber er beruhigt uns,<br />
so ein Regen dauere an der Riviera nicht<br />
lange.<br />
In Nizza steht der Hotelboy am Wagenschlag<br />
und fragt mit der den Franzosen eigenen<br />
scharmantee Liebenswürdigkeit: « Schönen<br />
scharmanten Liebenswürdigkeit: «Schönes<br />
Vergnügen gehabt, bitte sehr?»<br />
Der Chauffeur deutet indessen voll Genugtuung<br />
zum Himmel. Ja, er ist schon klar und<br />
blau und die nassen Strassen füllen sich wieder<br />
mit Menschen. Von den Reklamesäulen<br />
lacht das suggestive Werbeplakat Nizzas mit<br />
der papierenen Sonne und den Zauberworten:<br />
« Printemps Eternel! »<br />
Tisch, wenige werden uns zu einem Erlebnis.<br />
Unter diesen wenigen spricht ier<br />
Mensch Titayna zu uns. Französische Kunst<br />
und französisches Blut deckt das geheimnisvolle<br />
Pseudonym. Das Buch ist das Buch<br />
der modernen, von allem Herkömmlichen<br />
losgerissenen Frau, Herrin ihres blitzenden<br />
Geistes, den sie selbst in ihren hinreissenden<br />
Liebesstunden triumphieren lässt. Eine neue<br />
Bindung zwischen Mann und Weib sucht sich<br />
vor unseren Augen aufzubauen, ein seltsames<br />
Bild vorurteilsloser Kameradschaft, die den<br />
traditionellen Scheintreuebegrtff eintauscht<br />
gegen schonungslose Wahrheit. Ein neuer<br />
Typ: Violaine, unfroh im Qenuss ihrer<br />
Rechte, voll Trauer in ihrer Einsamkeit, früh<br />
enttäuscht, voll Leidenschaft, aber unfähig<br />
zur Se!bstvergessenheit, in ihrer Ueberfeinerung<br />
dem Manne schon allzu überlegen, dem<br />
sie doch ganz gehören möchte und der mit<br />
ihr und durch sie leidet, je mehr sie geliebt<br />
wird. Und wie man sich fragen wird: Ist<br />
Violaine noch eine Geliebte, ist nicht sie der<br />
Geliebte? steht man vor dem Rätsel: wer<br />
ist Titayna, der übersinnliche Offenbarer<br />
dieser wundervollen Gestalt: ein Mann oder<br />
i eine Frau? v.<br />
Der berühmte Hypnotiseur Linkowinsky versucht,<br />
sein Kind zum Schlafen zu brineen.<br />
«Dein Bruder hat uns küssen gesehen. Waa<br />
muss ich ihm geben, damit er schweigt ?»<br />
" Seine übliche Taxe ist 50 Rappen. »<br />
(Passing Show.) '