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E_1929_Zeitung_Nr.002

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Ausgabe: Deutsche Schweiz»<br />

BEIM, nrnfon, 8. janucr 19?9.<br />

Nummer 20 Ct«.<br />

25 Jahrgang. — N° 2<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMKNTSoPREISE: Enetwlnt laden tllen-uag und IMIM • Monatlich -(Mb* UtW*<br />

RalbJMiritea •>. S.-, IShrlich Fr. 10.-. Im Ausland unter PortozuschJag,<br />

tatern nlcbt postamtlich bestellt. Zuteblag für postamtlicbe Uettellung Im<br />

ADMIMSTItATION: Uroltenraliutrasse 87. Bern<br />

In- und Ausland 30 Rappen. Podtchech-Rechnuna lll'414<br />

Telephon Kollwerk 39.84<br />

Telegramm-Adresse: Antorevue, Barn<br />

Probefahrten<br />

und Versuchsfahrten.<br />

(Aus dem Bundesgericht)<br />

Dr. E.G. Am 11. Januar 1926 hat der<br />

Landrat des Kantons Baselland eine « Verordnung<br />

betr. die Gebühren für Motorfahrzeuge<br />

und Fahrräder» erlassen, die in Ziffer<br />

1 bestimmt:<br />

« Die jährliche» Gebühr für die Motorfahrzeuge<br />

(Verkehrsbewilligung) wird folgendermassen festgesetzt:<br />

a) für Personenwagen, Lastwagon und<br />

Traktoren bis zu 5 Pferdestärken<br />

(Grund taxe) Fr. 100.—<br />

c) Für Motorräder bis zu 1 Pferdestärke Fr. 30.—<br />

d) Für Kollektivbewilligungen zum Zwecke<br />

des Handels mit Motorfahrzeugen:<br />

für Automobile<br />

Fr.500.—<br />

für Motorräder Fr. 100.—<br />

Für Garagenummera zum Zwecke von<br />

Versuchsfahrten im Kanton:<br />

für Automobile Fr. 200.—<br />

für Motorräder Fr. 50.—<br />

Gestützt auf diese Verordnung erwarb der<br />

in Ariesheim wohnhafte A. M., der dort eine<br />

Autogarage besitzt und gleichzeitig eine Reparaturwerkstätte<br />

für Fahrräder und Motorfahrzeuge<br />

betreibt, für das Jahr 1927 eine<br />

« Handelsnummer » (Kollektivbewilligung) für<br />

Motorräder zu Fr. -100.— und eine « Garagenummer»<br />

für Automobile zu Fr. 200.—. Am<br />

16. Dezember 1927 erhielt er dann aber von<br />

der Polizeidirektion Baselland die Aufforderung,<br />

für das Jahr 1927 eine Handelsnummer<br />

für Automobile statt für Motorräder zu lösen<br />

und demgemäss die Preisdifferenz von 400<br />

Franken nathzubezahleti. DeT Regierungsrat<br />

machte geltend, es sei durch polizeiliche<br />

Erhebungen festgestellt worden, dass M. im<br />

Jahre 1927 auch neue Automobile eingeführt<br />

und den Käufern vorgeführt habe. Hiebei<br />

habe er die hiezu gar nicht verwendbare<br />

« Garagenummer» benützt, statt einer Handelsnummer<br />

für Autos; letztere sei daher<br />

noch nachzulösen.<br />

Hiegegen reichte M. beim Bundesgericht<br />

staatsrechtliche Beschwerde ein mit dem Antrag,<br />

es sei der angeführte Beschluss wegen<br />

Willkür, Verletzung der Gewerbefreiheit und<br />

Verletzung des Grundsatzes der Rechtsgleichheit<br />

aufzuheben. Der Rekurrent machte<br />

geltend, dass im ganzen höchstens zwei Automöbilgeschäfte<br />

in Frage kämen; das eine mit<br />

einem G., das andere mit einem B. Im ersten<br />

Falle habe er lediglich einen Verkauf direkt<br />

ab Fabrik vermittelt, wobei der Käufer G. mit<br />

dem Rekurrenten zusammen das Auto in<br />

Strassburg abholte und es selbst bis nach Ariesheim<br />

führte, und zwar von Strassburg bis<br />

zur Grenze mit der zulässigen Fabriknummer,<br />

von der Grenze bis Ariesheim mit der Garagenummer<br />

des M. Der Rekurrent selber<br />

sei gar nie Eigentümer des Wagens gewesen<br />

und habe ihn daher auch nicht verkaufen<br />

können. Der Verkauf an B. sei ein Geschäft<br />

über einen gebrauchten Wagen gewesen, wie<br />

es oft abgewickelt werde, ohne dass die Jahresgebühr<br />

für den Autohandel abverlangt<br />

werde, denn eine solche rechtfertige sich nur<br />

gegenüber gewerbsmässigen Autohändlern<br />

und nicht gegenüber solchen, die ganz vereinzelt<br />

und mehr per Zufall einmal einen solchen<br />

Handel abschliessen. Es sei daher Willkür,<br />

ihn als Autohändler zu betrachten. Es<br />

handle sich nur um einzelne Gelegenheitsgeschäfte.<br />

Für solche müsste aber eine Handelsnummer<br />

zum Preise von Fr. 500.— direkt<br />

prohibitiv wirken und wäre daher mit Art. 31<br />

der Bundesverfassung unvereinbar. In letzter<br />

Linie verstosse aber der Beschluss auch<br />

noch gegen das Gebot der rechtsgleichen<br />

Behandlung aller Bürger vor dem Gesetz,<br />

denn Baselland habe mit den Kantonen Baselstadt<br />

und Solothurn eine besondere Vereinbarung<br />

getroffen, wonach die sog. Garagenummern<br />

— die in Baselstadt und Solothurn<br />

zu Fr. 100.— erhältlich seien — zu Prüfungsfahrten<br />

und Vorführungsiahrten in allen drei<br />

Kantonen berechtigen. Verlange man nun<br />

von den in Baselland wohnhaften Fahrzeughändlern,<br />

dass sie neben der Garagenummer<br />

für Vorführungsfahrten noch die Handelsnummer<br />

zum Preise von Fr. 500.— lösen, so<br />

liege in weitgehendem Umfange eine ungleiche<br />

Behandlung zum Nachteil der eigenen<br />

Kantonseinwohner vor.<br />

Das Bundesgericht hat den Rekurs als unbegründet<br />

abgewiesen und sich dabei von folgenden<br />

Erwägungen leiten lassen. Die im Januar<br />

1926 erlassene basellandschaftliche Verordnung<br />

unterscheidet ausdrücklich zwischen<br />

Kollektivnummern für den Handel, den sog.<br />

Handelsnummern und den Garagenummern,<br />

Ohne indessen selbst die beiden Begriffe Von<br />

einander genau abzugrenzen. Diese - Abgrenzung<br />

war somit Sache des Regierungsrates;<br />

dem die Vollziehung und Anwendung der<br />

Verordnung obliegt, und es kann vom Boden<br />

des Art. 4 der Bundesverfassung diese Ab=<br />

grenzung mit staatsrechtlicher Beschwerde<br />

nur erfolgreich angefochten werden, wenn sie<br />

offensichtlich willkürlich ist. Nun gibt der<br />

Regierungsrat der Ziffer 1 der Verordnung<br />

folgenden Sinn: «Jeder, der den Motorfahrzeughandel<br />

betreibt und dabei mit Fahrzeugen,<br />

für die die Einzelgebühr nicht bezahlt-ist;<br />

auch nur versuchsweise (z. B. um sie dem<br />

Käufer vorzuzeigen) die Strossen befahren<br />

will, bedarf einer « Handelsnummer »; derjenige<br />

hingegen, der eine Reparaturwerkstätte<br />

betreibt und die ihm zur Reparatur<br />

übergebenen Fahrzeuge auf den Strassen einfahren<br />

und probieren will, muss eine « Garagenummer<br />

» lösen. In dieser grundsätzlichen<br />

Auslegung liegt sicherlich keine "Willkür.<br />

• Es kann sich also nur noch darum handeln,<br />

ob dieser Grundsatz in seiner Anwendung<br />

auf den von A. M. getätigten Geschäftsverkehr<br />

verletzt und letzterer willkürlich als<br />

Handel qualifiziert wurde.' Auch das ist t\i<br />

verneinen. Es steht fest und ist vom ReJtiUrrenten<br />

gar nicht bestritten, dass er in einer<br />

Fabrik in Srassburg für ein Auto den,Kaufpreis<br />

und an der Grenze den Einfuhrzoll bezahlte,<br />

für die Fahrt Grenze-Arlesheim seine<br />

«Garagenummer» verwendete und von; G.<br />

den Kaufpreis erst in Ariesheim — nachdem<br />

sich das Auto auf*der Probefahrt bewährt<br />

hatte — erhielt. Darin einen Autohandel zu<br />

erblicken, ist gewiss keinerlei Willkür und<br />

ebensowenig kann dies in bezug auf den Fall<br />

B. hinsichtlich des Wiederverkaufs eines<br />

gebrauchten Wagens behauptet werden. Mit<br />

einem Handelsgeschäft hat man es in jedem<br />

Fälle zu tun, und eine Pflicht, die Gebühr vom<br />

mehr oder weniger grossen Umfang dieser<br />

Handelgeschäfte abhängig zu machen, besteht<br />

nicht. Im Fall G. handelt es sich typisch<br />

um eine Probefahrt und für eine solche<br />

genügte eben die « Garagenummer» nach der<br />

grundsätzlichen Auslegung, die der Regierungsrat<br />

der Ziffer 1 der Verordnung gibt,<br />

nicht.<br />

Für die weitere Behauptung, dass eine Gebühr<br />

von Fr. 500.— ihm gegenüber prohibitiv<br />

wirke, hat der Rekurrent einen Nachweis<br />

nicht geleistet. Die Tatsache allein, dass er<br />

ab 1. Januar 1928 den Motorfahrzeughandel<br />

eingestellt hat, genügt hiefür nicht, und beweist<br />

jedenfalls nicht, dass ihm ein gewinnbringender<br />

Weiterbetrieb dieses Geschäftes<br />

nur wegen dieser Gebühr unmöglich geworden<br />

ist. — Wenn fernerhin ausserkantonale,<br />

speziell baselstädtische Automobilhändler im<br />

dortigen Kanton für die Bewilligung zu Versuchsfahrten<br />

kleinere Gebühren bezahlen<br />

müssen, als die im Kanton Baselland domizilierten<br />

Autohändler, , obschon sie auf Grund<br />

eines speziellen Abkommens mit den dabei<br />

ausgestellten Nummern auch das Gebiet des<br />

Kantons Baselland befahren können, so liegt<br />

darin keine Verletzung der Rechtsgleichheit.<br />

Ein Kanton ist in bezug auf die Höhe der<br />

Automobil taxen an die Gesetzgebung der<br />

übrigen Kantone auch dann nicht gebunden,<br />

wenn deren Bewohner auf Grund eines Konkordates<br />

oder eines speziellen Abkommens<br />

die Erlaubnis besitzen, sein Gebiet zu befahren.<br />

Gestützt auf Art. 4 der Bundesverfassung<br />

kann in dieser Beziehung lediglich verlangt<br />

werden, dass ein Kanton — soweit er<br />

selbst zum Bezüge von Gebühren berechtigt<br />

ist — alle gleich behandle; von den baselstädtischen<br />

oder solothurnischen Automobilhändlern<br />

kann aber der Kanton Baselland<br />

keine Gebühren erheben, und er kann daher<br />

auch wegen der Gebühren, die diese bezahlen,<br />

das Gebot der Rechtsgleichheit nicht verletzen.<br />

Fragen<br />

Hart auf hart.<br />

Der Grenzverkehranstand mit Frankreich.<br />

Am 3. Januar ist auf Verfügung der<br />

Oberzolldirektion den französischen Autocars<br />

die Schweizergrenze gesperrt worden.<br />

Diese 'Verfügung ist die Antwort der<br />

Schweiz für die Ende Dezember erfolgte,<br />

alle die Grenze passierenden schweizerischen<br />

. Autocars betreffende, Aufhebung<br />

des Freipasses ohne vorherige Benachrichtigung<br />

unserer Behörden.<br />

Wir, haben die Situation* an der savoyischen<br />

Freizone in den beiden letzten<br />

Nummern des Jahres eingehend dargelegt.<br />

Die Parallele dieses neuen Konfliktes mit<br />

der ^üöllangelegenheit ist in die Augen<br />

springend. Die grosse französische Republik<br />

scheint in Grenzangelegenheiten ihrer<br />

kleinen Schwesterrepublik gegenüber es<br />

nicht für notwendig zu erachten, ihre sonst<br />

auf wehendem Banner getragenen liberalen<br />

Grundsätze einzuhalten. Die Schweiz<br />

hat sich durch die mussolinische Gebärde<br />

nicht einschüchtern lassen. Man ist dem<br />

Franzosren um die Antwort nicht verlegen<br />

gewesen: Das rigorose Vorgehen Frankreichs<br />

trifft nun ins eigene Fleisch. Waren<br />

bei der rücksichtslosen Sperrung der<br />

Grenze dl« schweizerischen Unternehmer<br />

d*3' BenachteibgtönV eoRändert sich nun clie<br />

Situation mit dem Beginn dör Reisesaison.<br />

Die- gegenseitige Einschränkung ist ein<br />

zweischneidiges Schwert geworden: Frankreich<br />

ist 1 nicht minder geschädigt, als wir<br />

selbst. Damit ist die diplomatische Brücke<br />

geschlagen, d. h. das Bedürfnis nach Verbandlungen<br />

beidseitig, also auch bei den<br />

Franzosen. Hoffen wir, dass kein einziger<br />

Tag verzögert werde, die unerquickliche<br />

Situation zu allseitiger Befriedigung zu<br />

klären. Wir hoffen aber auch, dass die<br />

Verhandlungen die Notwendigkeit der endgültigen<br />

Abschaffung derartiger Gebühren<br />

erhärte. Mit Deutschland ist ein Abkommen<br />

für fünftägigen gebührenfreien Aufenthalt<br />

erzielt worden. Was hier, möglich war, sollte<br />

auch mit Frankreich mit etwas gutem Willen<br />

zu erreichen sein.<br />

Die Entwicklung des modernen Verkehrs<br />

kann vor Grenzen keinen Halt machen. Der<br />

Kampf um die Niederlegung dieser unserer<br />

Zeit entwachsenen Schranken, sei es im In-,<br />

sei es im Auslande, ist eine der vornehmsten<br />

Aufgaben des Automobilisten, ja des<br />

weitsichtigen Menschen unserer Zeit<br />

schlechthin. ' V.<br />

INSERTIONS-PKEIS: Die achtgespaltene 2mm hohe Grundzeit oder<br />

dmn Raum 45 Ct». tut die Schweiz« für Anzeigen au» dem Ausland 60 CU.<br />

GrAuare Inserate nach Seitentaril.<br />

tlscmanseMuss 4 Tage vor Erscheinen der betrerfenrten Nummer<br />

des Tai^e*<br />

Das Referendum<br />

Im Kanton Schwyz.<br />

(Unsere Redaktion hat Herrn Dr. H. Hotz.<br />

den Führer der schwyzerischen Referenduni8-<br />

bewegung, um eine Darstellung der Sachlage gebeten.<br />

Wir veröffentlichen nachstehend seine<br />

Antwort.)<br />

Für die Referendumsbewegimg im Kanton<br />

Sehwyz zur neuen Automobilverordnung,<br />

sind in der verhältnismässig ganz<br />

kurzen Zeit von nur etwa 14 Tagen über<br />

3000 Unterschriften zustande gekommen.<br />

Wenn die Tageszeitungen im allgemeinen<br />

der Referendumsabstimmung nicht den von<br />

den Automobilisten erhofften Erfolg prophezeien,<br />

so darf doch erwartet werden,<br />

dass diese für den Kanton Schwyz machtvolle<br />

Kundgebung dartun müsse, dass die<br />

Automobilisten nicht allein sind, sondern<br />

eine grosse Anzahl Bürger hinter ihnen<br />

stehe und dass es gelingen werde, den berechtigten<br />

Begehren in der neuen Verordnung<br />

im Kantonsrate noch zu entsprechen<br />

Die Automobilisten erheben gegen die erhöhten<br />

Gebühren an sich keine Einwendung<br />

unter der Voraussetzung, dass der Kanton<br />

Schwyz die Gebühren dem modernen Strassenbau<br />

zugute kommen lasse. Die Stimmen,<br />

die den Standpunkt vertreten, dass<br />

eine Erhöhung der Gebühren nur annehmbar<br />

sei, wenn gleichzeitig dem Kantonsrate<br />

eine Vorlage über den Strassenbau vorgelegt<br />

würde, sind allerdings sehr zahlreich,<br />

weil der Glaube an wirkliche Leistungen<br />

fehlt.<br />

Nicht wenig zu diesem Pessimismus<br />

trägt bei, dass die konservative Partei des<br />

Kantons Schwyz an ihrer Delegierten Versammlung<br />

beschlossen hat, dem aus Äutomobilisterskreis<br />

gemachten Vorschlage auf<br />

Erhebung eines Anleihens zum Ausbau der<br />

Strassen nur zuzustimmen, wenn gleichzeitig<br />

im Kanton Schwyz ein neues Steuergesetz<br />

angenommen werde. Trotzdem der Vor-,<br />

schlag, ein Anleihen zu erheben, nur soweit<br />

geht, als dieses Anleihen durch die Autogebühren<br />

und den Benzinzoll verzinst und<br />

in absehbarer Zeit amortisiert werden<br />

kann, also der Steuersäckel hiefür nicht<br />

in Anspruch genommen würde, soll der<br />

Ausbau der Strassen mit der Steuergesetzgebung<br />

in Verbindung gebracht und damit<br />

nach den langen Erfahrungen offenbar<br />

auch begraben werden. Wenn in der Presse<br />

gesagt wird, dass die Referendumsbe- ;<br />

wegung von den Lastwagenbesitzern aus-,<br />

gehe, so stimmt das, allein die Automobilisten<br />

wie die Motorradfahrer und nach den<br />

Zusicherungen auch die Radfahrer sind<br />

solidarisch in der gegenseitigen Unterstützung.<br />

.[.,., i ,<br />

Die Referendunisklippe hätte ganz .gut vermieden<br />

werden -können, we#» eben di% Vor-;,<br />

Jage, wie früher schon ausgeführt, nicht,<br />

bloss am Regierungstisch ausgeheckt,, sondern<br />

mit den Verbänden vorher besprochen<br />

worden wäre. In der Vorlage war das<br />

Maximalgewicht des «Lastwaprens» auf 12<br />

Tonnen festgesetzt, bei der Beratung im<br />

Kantonsrat änderte der Departementschef<br />

seine Vorlage auf 12 Tonnen pro «Lastzug».<br />

Entgegen den Vorschlägen der Autqvertreter,<br />

das Gewicht für Lastwagen und Anhänger<br />

separat zu bestimmen, drang leider<br />

der Antrag der Regierung durch, Dass eine<br />

vermehrte Last, verteilt auf acht Räder, den<br />

Strassen weniger schadet, als 12 Tonnen<br />

auf vier Rädern, liegt auf der Hand. Die<br />

Auferlegung von 20% Mehrgebühr, und<br />

zwar ohne Uebergangszeit, für Besitzer von<br />

Lastwagen mit Vollgummibereifiing, erscheint<br />

natürlich dem Nichtautomobilisten<br />

als gerecht.<br />

Allein es muss darauf hingewiesen werden,<br />

dass die Lastwagen fast überall im<br />

Kanton Schwyz noch alte Wagen mit, grossen<br />

Motoren sind, bei denen die neue Gpbühr<br />

ausserordentlich fühlbar ist. Zudem<br />

sind diese Lastwagen die Verdienstquelle,<br />

von Leuten, die im allgemeinen in sehr bescheidenen<br />

Verhältnissen leben. Schliesslich<br />

müssen eben die Gebühren wieder auf den<br />

Betrieb abgeladen werden, und so erschwert<br />

man die Existenz und belastet die Volkswirtschaft.<br />

Wenn die schweren Holzfuhre<br />

werke, die mit ihren Eisenreifen die Strassen<br />

gewiss auch abnutzen, dieselben ohne<br />

einen Rappen Gebühr befahren können,<br />

ein alter Lastwagen aber fast 1000 Franken<br />

bezahlen soll, um überhaupt verkehren zu<br />

dürfen, so hört eben die Gerechtigkeit auf<br />

und kann man es diesen Lastwagenbesitzern,<br />

nicht verargen, wenn sie wenigstens Zeit<br />

verlangten, ihre Reifen auszunützen. Die.<br />

grosse Mehrheit der betroffenen Lastwagen^<br />

besitzer ist finanziell nicht in der Lage, ohne<br />

weiteres Luftbereifung einzuführen. Auch<br />

'lie Vorschrift der neuen Verordnung, dass<br />

der Regiei'ungsrat Erlasse zum Schütze<br />

der Nachtruhe dekretieren muss. hat in den<br />

Kreisen der Motorrad- und Lastwagenbesitzer<br />

nach den gemachten Erfahrungen<br />

sehr grosse Bedenken erregt.<br />

Das Zutrauen des Volkes im Kanton<br />

Schwyz zu den Behörden ist leider nicht<br />

unerschiitternd und die Automobilisten schon<br />

gar wollen nur noch das glauben, was sie<br />

sehen.<br />

•'<br />

Im Interesse des Kantons, des Autover- :<br />

k'ehrs und des Ausbaues der Strassen wäre<br />

offenbar zu wünschen, dass eine Verständigung<br />

über die streitigen Punkte gesucht<br />

und gefunden würde, darin bestehend, dass


der Kantonsrat die neue Verordnung m<br />

den wenigen Punkten revidiert, die den<br />

wirklichen Bedürfnissen des Verkehrs nicht<br />

gerecht werden.<br />

Und der Erfolg unserer Sache? Es ist<br />

keine Kunst in der Presse gegen den Autoverkehr,<br />

speziell gegen Lastauto und Motorrad<br />

zu hetzen und so mag es wohl sein,<br />

dass das Referendum abgewiesen wird.<br />

Allein die Gegner sollen nicht vergessen,<br />

dass das Personenauto, wie der Lastwagen<br />

und das Motorra'd ihre Berechtigung, und<br />

im Kanton vom Industriellen bis zum Arbeiter<br />

Eingang gefunden haben. Man vergegenwärtige<br />

sich, welche erneut wirtschaftliche<br />

Rolle das Motorfahrzeug für<br />

den Fremdenverkehr im Kanton Schwyz,<br />

und für die Hochtäler, Muotathal, Einsiedeln,<br />

Iberg, Wäggithal, spielt. Wir besitzen<br />

heute nahezu 1000 Auto- und Motorradbesitzer<br />

im Kanton Schwyz, von ca.<br />

16,000 Stimmberechtigten bereits ein schöner<br />

Bruchteil. Eine Verbitterung dieser<br />

1000 Motorfahrzeugbesitzer schadet dem<br />

Kanton mehr, als man in gewissen Redaktionsstuben<br />

des Kantons Schwyz glaubt.<br />

H.<br />

Die Neuregelung (*es Verkehrs mit Motorfahrzeugen<br />

vor dem luzernischen<br />

Grossen Rat.<br />

Ist eine Milderung zu erwarten ?<br />

Der neue Gesetzesentwurf des luzernischen<br />

Regierungsrates über die Neuregelung des<br />

Verkehrs ist vom luzernischen Grossen Rat<br />

beraten worden. Der Kommissionsreferent<br />

erwähnte einleitend der Beratungen, dass die<br />

Vorlage auf die Beschlüsse der Polizeidirektorenkonferenz<br />

abstelle und dass man eine<br />

gerechtere Besteuerung als bisher anstrebe.<br />

Das Automobil solle entsprechend seiner<br />

Strassenabnützung belastet werden. Gegenüber<br />

dem Regierungsrat habe die Kommission<br />

die Progression ein wenig gemildert und<br />

sie sei den Automobilisten bereits etwas entgegengekommen.<br />

Herr Grossrat Steiner, Luzern, begründete<br />

im Zusammenhang mit der Eintretensdebatte<br />

seine Motion betreffend Erlass eines Gesetzes<br />

über den Verkehr mit Motorfahrzeugen,<br />

event. betreffend die Revision der kantonalen<br />

Verordnung über den Mc-torfahrzeugverkehr.<br />

Er erklärte sich von der Vorlage nicht befriedigt<br />

und betonte, dass es nicht zuletzt gelte,<br />

die Bundesbahnen zu schützen. Deshalb habe<br />

er auch erwartet, dass der Kanton Luzern<br />

sich auf den Boden des ursprünglichen Berner<br />

Dekretes stellen würde.<br />

weit gehe, dass sie zu hoch und untragbar sei<br />

und eine Milderung eintreten müsse.<br />

Erfreulich war die Feststellung von Herrn<br />

Regierungsrat Dr. Walther, der betonte, dass<br />

die Frage des Automobilverkehrs heute eine<br />

Frage der Gesamtheit des Volkes und seine<br />

wirtschaftliche Bedeutung eine gewaltige sei.<br />

Das Berner Dekret könne man nicht kopieren,<br />

weil es dem Autoverkehr zu scharfe<br />

Schranken ziehe. Das luzernische<br />

solle nur das Wichtigste regeln.<br />

Der Beschluss auf Eintreten erledigte auch<br />

die Motion Steiner.<br />

In der Detailberatung machte der Kommisstonspräsident<br />

darauf aufmerksam, dass in<br />

Zukunft strengere Prüfungen für die Motorfahrzeugführer<br />

verlangt werden sollen. Nebenamtlich<br />

hätten die Prüfungsexperten sehr<br />

lukrative Einnahmen gehabt, weshalb es notwendig<br />

sei, die Experten inskünftig hauptamtlich<br />

anzustellen. In bezug auf die Nachprüfung<br />

der Motorfahrzeuge wolle man eine<br />

gewisse Freiheit lassen, und es sollen die<br />

Prüfungen in Stichproben und nicht in gesetzlich<br />

festgelegten Intervallen erfolgen.<br />

Die Bestimmungen betreffend die Bereiiungsvorschriften<br />

wurden vom Kommissionsreferenten<br />

erläutert und es wurde aus<br />

dem Rat der Antrag gestellt, die Frist, innert<br />

welcher die Vollgummibereifung durch Luftbereifung<br />

zu ersetzen sei, auf drei statt vier<br />

Jahre zu beschränken. Dieser Antrag wurde<br />

vom Rat abgelehnt.<br />

Das Gesetz enthält eine Bestimmung, nach<br />

welcher für gewisse Strassen ein Höchstgewicht<br />

von 15 Tonnen zuzulassen sei. Dieselbe<br />

zu streichen und höchstens 12 Tonnen zuzulassen,<br />

wurde von Hrn. Grossrat Steiner, Luzern,<br />

beantragt, mit dem Hinweis, dass man<br />

dadurch die Konkurrenz des Automobils gegen<br />

die Bahnen bekämpfen könne. Diesen<br />

Ausführungen trat Herr Grossrat Dr. Winiker,<br />

Ruswil, entgegen, der feststellte, dass<br />

das Automobil in bahnlosen Gebieten die<br />

Bahn ersetze und deshalb entschieden Entgegenkommen<br />

verdiene. Die Konkurrenz,<br />

welche das Auto der Bahn schuf, sei wertvoll<br />

gewesen.<br />

Bei Paragraph 13 wird bestimmt, dass alle<br />

abgeblendeten Scheinwerfer sichtbar sein<br />

müssen. Auch die Motorräder müssen abblenden.<br />

Herr Grossrat Kurzmeyer, Luzern,<br />

wünschte, dass man auch vor Personen die<br />

Scheinwerfer abblende.<br />

Herr Grossrat Hauser, Luzern, verlangte,<br />

dass man auch für Lastwagen einen Strassenspiegel<br />

vorschreibe, und Herr Grossrat Eichenberger<br />

stellte einen Antrag betr. Reduktion<br />

der Fahrgeschwindigkeit bei belebten<br />

Strassen. Der Antrag Hauser wurde zur näheren<br />

Prüfung auf die zweite Lesung verwiesen,<br />

ebenso der Antrag Eichenberger. Auch<br />

weitere Anregungen, wie z. B. diejenige, wonach<br />

ein Fahrer in jeder Situation sein Fahrzeug<br />

beherrschen solle, sollen auf die zweite<br />

Lesung hin geprüft werden.<br />

Die Herren Grossräte Kreienbühl und Widmer<br />

verlangten eine bessere Fassung betr.<br />

die Ladungen, die über die Wagenbrücke hinausragen<br />

(§ 17). Ein Schlusslicht für Fuhrwerke<br />

und für Radfahrer wurde von den Herren<br />

Schwegier und Dr. Ernl gefordert. Auch<br />

diese Anregungen sollen für die zweite Lesung<br />

geprüft werden.<br />

Die Frage des Nachtfahrverbotes gab ordentlich<br />

zu reden. Einer, der dem Automobil<br />

jedenfalls nicht besonders wohl gesinnt ist,<br />

glaubte, dass man der Allgemeinheit nur dadurch<br />

entgegenkommen könne, wenn man die<br />

Nachtfahrt neben den Motorrädern auch für<br />

die Lastwagen verbiete.<br />

Die gewöhnlichen leichten Wagen machen,<br />

wie Herr Regierungsrat Dr. Walther feststellte,<br />

sozusagen keinen Lärm, dagegen verhalte<br />

es sich anders mit schweren Personenwagen<br />

und mit Lastwagen. Als die schlimmsten<br />

Ruhestörer stellte er die Motorradfahrer<br />

hin, und er fand, dass Nachtfahrverbote im<br />

Grunde nur für diese Vehikel angezeigt seien,<br />

event. noch für grosse Motorlastwagen.<br />

Herr Regierungsrat Dr. Walther verwies<br />

Kanton Luzern anerkennen. Der Automobilist<br />

profitiert von guten Strassen. Leichte<br />

Wagen schädigen die Strassen wenig, weshalb<br />

deren Besitzer auch Entlastung verlangen.<br />

Man könne nicht die Einnahmen reduzieren<br />

und dennoch den Gemeinden einen Viertel<br />

abgeben. Auch inskünftig müssten die luzernischen<br />

Strassen gut unterhalten werden.<br />

Herr Dr. Winiker wandte sich gegen die<br />

Zusatzsteuer von 300 Franken, welche die<br />

Personen-Transportunternehmen zahlen sollen.<br />

Da diese bereits eine Konzessionsgebühr<br />

bezahlen, liege durch den Zuschlag eine Doppelbesteuerung<br />

vor. Dagegen zahle die Eidg.<br />

Postverwaltung, die auch solche Fahrten ausführe<br />

und so das private Gewerbe konkurrenziere,<br />

nichts! § 26, welcher festlegt, welche<br />

Wagen von der Entrichtung von Gebühren<br />

befreit sind, wurde genehmigt<br />

Vom Anteil der Gemeinden an den Gebühren<br />

handelt § 28. Zu diesem stellte Herr<br />

Grossrat Dr. Hofstetter den Antrag, es seien<br />

verkehr dienende Gemeindestrassen zu verwenden,<br />

während Herr Hügly wünschte, dass<br />

die Gemeinden nicht nur für die Kosten de*s<br />

Strassenausbaues, sondern auch des Strassenunterhaltes<br />

anteilberechtigt sein sollen.<br />

Ueber die Frage der Regelung der Arbeitszeit<br />

der Chauffeure (§ 29) gingen die Meinungen<br />

weit auseinander. Schablonenhaft<br />

Gesetz<br />

kann diese Frage nicht gelöst werden! In<br />

| dieser Hinsicht sei, wie Herr Dr. Winiker<br />

! feststellte, die Eidg. Postverwaltung mustergültig<br />

vorgegangen. Auch im luzernischen<br />

Gesetz solle, wie Herr Regierungsrat Dr.<br />

Walther betonte, eine gewisse Grundlage verankert<br />

sein. Aber da könne man nicht einj<br />

fach das Berner Dekret weiterkopieren, da<br />

! die Bestimmungen bei der Eidg. Postverwal-<br />

! tung bessere seien als das Berner Dekret.<br />

Die Frage soll nochmals geprüft werden.<br />

In der ersten Lesung wurde das Gesetz<br />

vom Rate angenommen, und es wurde beschlossen,<br />

die Kommission um weitere zwei<br />

i Mitglieder zu erweitern. Es ist zu hoffen,<br />

dass die Kommission bei erneuten Beratungen<br />

der verschiedenen Artikel weitere Milderungen<br />

zulässt, dass sie die in Nummer 107<br />

der A.-R. veröffentlichte Eingabe der interessierten<br />

Verbände weitgehendst berücksichtigt,<br />

und zur zweiten Lesung im März ein Gesetz<br />

vor den Grossen Rat bringt, dem man<br />

einen vielfachen fortschrittlichen Geist nicht<br />

absprechen kann. Schon aus diesem Grunde<br />

sollte die Frage des Nachtfahrverbotes total<br />

fallen gelassen werden! R.<br />

Automobildebatte<br />

im nidwaldnerischen Landrat.<br />

Die Behandlung der Automobilverordnune<br />

gab im Landrat von Nidwaiden Anlass zu<br />

recht lebhaften Debatten. Herr Poüzeidirektor<br />

Gabriel begründete die Vorlage und es<br />

wurde mit Mehrheit Eintreten in die Frage<br />

beschlossen; die Beratung erfolgte artikelweise.<br />

Die Vorlage sieht in Artikel 5 eine Erhöhung<br />

der Gebühren (Fahrbewilligungen) vor,<br />

die in der Beratung Gegenstand eines heftigen<br />

Wortgefechtes wurde. Mit 26 gegen 9<br />

Stimmen wurde, nach langer Debatte, der<br />

Artikel 5 unabgeändert angenommen. Man<br />

will in Nidwaiden den Automobilisten dadurch<br />

entgegenkommen, dass für die Verbesserung<br />

der Strassen ein Mehreres getan<br />

werden soll.<br />

ÄUTOMORn-RFVTjn <strong>1929</strong> - N° 2<br />

Als BenzinzoHanteil des Kantons wurden<br />

Fr. 50,000 ins Budget aufgenommen. Von den<br />

Einnahmen aus den Automobilgebühren sollen<br />

75 Prozent für ausserordentliche Strassenverbesserungen<br />

und 25 Prozent an die<br />

Gemeinden verteilt werden, damit auch diese<br />

in die Lage versetzt werden, ihr Strassennetz<br />

gut zu unterhalten.<br />

Von einem Ratsmitglied wurde in der weitern<br />

Beratung der Antrag gestellt, die grossen<br />

Geseüschaftswagen mit über 18 Personen<br />

auf Nidwaldnergebiet zu verbieten, um<br />

einerseits das Strass-ennetz zu schonen und<br />

anderseits — die Engelbergbahn vor der Auto-<br />

Konkurrenz zu schützen! Landammann von<br />

Matt bemerkte zu diesem Antrag, dass man<br />

an eine Beschränkung der Wagen von über<br />

23 Personen denke und dass man in dieser<br />

Sache mit der Regierung von Obvvalden Fühlung<br />

nehmen müsse. R.<br />

Ein schwer verstandliches Urteil<br />

und dessen unsachliche<br />

Kommentare.<br />

Wie seinerzeit von unserem Bundesgericht-<br />

Berichterstatter gemeldet wurde, hat unsere<br />

oberste üerichtsinstanz ein kantonales Urteil<br />

bestätigt, welches als Zusatzstrate zu einer<br />

Busse wegen Lebertretung der üeschwindigkettsvorschriften<br />

einen Fahrbewilligungsentzug<br />

für ein halbes Jahr veriügte. Der Betroffene,<br />

ein Autoliändler, ergriff den Rekurs, da<br />

er die Amfassung vertrat, dass die Entziehung<br />

der Bewilligung nur durch jenen Kanton<br />

verfügt werden könne, welcher diese seinerzeit<br />

auch erteilt habe, ein Standpunkt, der<br />

vcm ßundesgericht nicht geteilt wurde. Ueber<br />

die rein juristischen Fragen des Urteils und<br />

des Rekursentscheides wollen wir uns an dieser<br />

Stelle nicht äussern, möchten aber doch<br />

zur Strafe selbst feststellen, dass dieselbe<br />

zweifelsohne in keinem Verhältnis zum Vergehen<br />

steht. Das Urteil illustriert so recht<br />

den Mangel des richterlichen Verständnisses<br />

für die heutigen "Verkehrsverhältnisse und die<br />

praktisch unhaltbaren Zustände, welche die<br />

bemoosten Bestimmungen des Konkordats für<br />

das gesamte Strassentransportwesen verursachen.<br />

Vor lauter Paragraphen und ob dem<br />

Wucher kantonaler Bestimmungen scheint<br />

das betreffende kantonale Gericht noch nicht<br />

zur Erkenntnis gekommen zu sein, dass der<br />

Verkehr in den bald 15 Jahren, da das unbefriedigende<br />

Konkordat besteht, sich in einer<br />

nie vorausgesehenen Weise entwickelt, ausgedehnt,<br />

verdichtet und das Wirtschaftsleben<br />

beeinflusst hat. Man scheint dort noch nicht<br />

klar darüber zu sein, dass die gesetzlichen<br />

Bestimmungen trotzdem noch die gleichen<br />

sind und in ihrer primitiven Fassung eine unnatürliche<br />

Zwangsjacke für den seinen Kinderschuhen<br />

schon längst entwachsenen motorisierten<br />

Verkehr bedeuten.<br />

Bei Ausfällung der Zusatzstrafe nahm das<br />

Gericht ah, dass beide Voraussetzungen dazu,<br />

nämlich die wiederholte Uebertretung der<br />

Konkordatsvorschriiten, sowie eine schwere<br />

Verletzung derselben vorliege, und kreidete<br />

dem Betreffenden vor allem die an ihn ergangenen<br />

46 Bussen an.<br />

Die betreffende Instanz hat sich hier also<br />

einfach von einer rein formellen Feststellung,<br />

dass so und so viele Bussenverfügungen vorliegen,<br />

leiten lassen, ohne auch nur im geringsten<br />

den tieferen Ursachen dieses Strafregisters<br />

nachzugehen. Zur besseren Beurteilung<br />

der Tatbestände hätte das Gericht vor<br />

allem einmal die betreffenden Bussen mit der<br />

Fahrleistung in Zusammenhang bringen sollen.<br />

Sobald man berücksichtigt, dass sich<br />

diese aui einen Zeitraum von nicht weniger<br />

als zehn Jahren bei einer durchschnittlichen<br />

Jahresleistung von über 100 000 km beziehen,<br />

dann verlieren die Strafen den grössten Teil<br />

ihrer Bedeutung. Derartige Summen an Wegstrecken<br />

kann ein Automobilist nur dann zurücklegen,<br />

wenn er tagtäglich, ja sagen wir<br />

stündlich auf der Fahrt ist. Wären die Richter<br />

auch nur andeutungsweise über das Automobilwesen<br />

orientiert, so wüssten sie, dass<br />

die jährliche Kilometerleistung eines Privatfahrers,<br />

der im Erwerbsleben nicht ausschliesslich<br />

auf das Automobil angewiesen ist,<br />

auf höchstens 15 bis 20p00 Kilometer durchschnittlich<br />

berechnet wird. Der Angeklagte<br />

musste also das fünffache an Distanz zurücklegen,<br />

um auf einen so beträchtlichen Durchschnitt<br />

zu kommen, und dies alles im ausschliesslichen<br />

Interesse eines Betriebes mit<br />

iner gewissen Atizahl von Arbeitern und Angestellten,<br />

die nur dann ihren Unterhalt<br />

erwerben können, wenn der Leiter des Unternehmens<br />

auf all seinen beträchtlichen und<br />

ständigen Fahrten im Verkehr mit der Kundschaft<br />

erfolgreich ist. Wenn in dieser Weise<br />

das jährliche Ergebnis der ausgedehnten<br />

Fahrten bewertet und gleichzeitig berücksichtigt<br />

wird, dass es sich dabei nicht etwa um<br />

eine zeitlich beschränkte Ausnahmeleistung,<br />

sondern um eine seit zehn Jahren dauernde<br />

regelmässige Anstrengung handelt, dann können<br />

die Bussen gewiss nicht als schweres<br />

Belastungsmaterial gegen den Eingeklagten<br />

in Betracht gezogen werden.<br />

Noch viel unverständlicher aber wird der<br />

richterliche Entscheid bei der Prüfung der<br />

Art der Vergehen, welche durch all die Bussen<br />

geahndet sein sollten. Es handelt sich in<br />

der überwiegenden Mehrzahl um mehr oder<br />

minder bedeutende Uebertretungen der verschiedenen<br />

kantonalen Geschwindigkeitsvorschriften,<br />

ferner einige Strafen wegen Nichtbeachtung<br />

von Bestimmungen mehr tormeüer<br />

Natur, wie z. B. falsches Parkieren etc. Auf<br />

welch sonderbare Weise aber vielfach der<br />

Automobilist busseniällig wird, ist allen<br />

Motoriahrzeugiührern, welche die Schweiz<br />

beiahren, aus der Praxis der letzten Jahre<br />

sattsam bekannt. Man denke nur an die hinterlistigen<br />

und systematischen Busseniallen in<br />

verschiedenen Kantonen, wie z. B. Schwyz,<br />

uie selbst im Ausland einen übien Kui genossen!<br />

Man vergegenwärtige sich die primitive<br />

Art der vielen Geschwindigkeitskontrollen,<br />

die oft von einem einzigen Mann, der nicht<br />

einmal im Besitze einer zu/er!ässigen Stoppuhr<br />

ist, auf für jede zuverlässige Feststellung<br />

viel zu geringe Distanzen vorgenommen werden.<br />

Man vergesse nicht, wie das Bussengeschäft<br />

systematisch betrieben wurde, nicht um<br />

an irgendwie gefährdeten Stellen den Verkehr<br />

zu ordnen, sondern einfach um notleidende<br />

Gemeindekassen zu füllen, und wie man zu<br />

diesem Zweck den mit der Kontrolle beauftragten<br />

Organen soundsoviel Prozente gewährte,<br />

damit das Geschäft auch für diese<br />

interessant werde! Um die Automobilisten ja<br />

ins Garn zu kriegen, wurden die versteckten<br />

Beobachtungsposten mit allem Raffinement<br />

ausgesucht : an beinahe unbewohnten Strassen,<br />

die man als Dorfgebtet bezeichnet, praktisch<br />

aber als solches nie in Frage kommen<br />

würden, an kleinen Anstiegen, wo der Fahrer<br />

veranlasst wird, ein etwas rascheres Tempo<br />

einzuschlagen, um in einem Zug die Höhendifferenz<br />

zu überwinden, kurz, man provozierte<br />

oftmals geradezu den Automobilisten<br />

zu einer Uebertretung, um ihn dann um so sicherer<br />

zu erwischen. Auf diese Weise ist<br />

kaum ein Fahrer in den letzten Sommern<br />

bussenfrei ausgegangen, mag er noch so gewissenhaft<br />

und sorgfältig das Land bereist<br />

haben. Wenn schon kurze Ausfahrten genügten,<br />

um eine Busse zu riskieren, wieviel mehr<br />

muss ein Automobilist, der jahraus und -ein<br />

wegen seiner Geschäfte zwangsläufig in diesen<br />

automobilunfreundlichen Gegenden verkehrt,<br />

busseniällig werden.<br />

Dabei handelt es sich um Uebertretungen<br />

von Vorschriften, die nicht nur von den Motorfahrzeugführern<br />

selbst, sondern von allen<br />

Behörden des uns umgebenden Auslandes und<br />

teilweise sogar auch von etwas fortschrittlicheren<br />

inländischen Instanzen als absolut<br />

veraltet und praktisch undurchführbar verworfen<br />

worden sind. Verkehrsreiche Kantone,<br />

wie Bern und Zürich, haben, obwohl sie dem<br />

Konkordat angehören, unter dem äusseren<br />

Druck der Verhältnisse die Bestimmungen<br />

über die Maximalgeschwindigkeiten revidiert.<br />

In Bern hta die Anpassung an die jetzigen<br />

Verhältnisse bereits Gesetzeskraft erhalten,<br />

in Zürich wird sie von den Behörden vorläufig<br />

stillschweigend anerkannt und soll noch<br />

gesetzlich sanktioniert werden. Während<br />

Grossstädte mit einem Riesenverkehr ihren<br />

gesamten Apparat an Verkehrspolizei und<br />

alle ihre Vorschriften auf den motorisierten<br />

Verkehr zugeschnitten haben, auf ihn zuschneiden<br />

mussten, glaubt man an manchen<br />

Orten in der Schweiz, trotzdem auch wir<br />

bereits das erste Hunderttausend von Motorfahrzeugen<br />

erreicht haben, immer noch mit<br />

der Elle der beschaulichen alten Zeit, mit dem<br />

Tempo des trabenden Rössleins rechnen zu<br />

können! Der technische Fortschritt, die erhöhte<br />

Sicherheit, welche die heutige Automobilkonstruktion<br />

bietet, blieb unberücksichtigt<br />

und hat in der Gesetzgebung noch keinen<br />

Niederschlag gefunden. Der Richter muss<br />

sich heute noch an Paragraphen halten, die<br />

in einer Zeit entstanden, da der Automobilismus<br />

für manche Gegenden der Schweiz noch<br />

vollständig Neuland bedeutete. Dass derart<br />

veraltete Richtlinien den heutigen Ereignissen<br />

nicht mehr gerecht werden können, muss auf<br />

der Hand liegen.<br />

Wenn sich der automobilisierte Verkehr zu<br />

Stadt und Land an die noch bestehenden Geschwindigkeitsvorschriften<br />

des Konkordats<br />

halten müsste, dann wäre nicht nur sein weiterer<br />

Fortschritt, sondern überhaupt sein Bestand<br />

gefährdet, und man würde wieder<br />

Tagereisen zur Ueberwindung von Strecken<br />

benötigen, die heute normalerweise in Stunden<br />

zurückgelegt werden können. Die Bestimmungen,<br />

insbesondere über das Innerortstempo,<br />

sind überlebt und müssen in der Praxis<br />

von jedem übertreten werden. Aus einer<br />

solchen Gesetzesübertretung kann aber wohl<br />

niemanden ein Strick gedreht werden, sofern<br />

sie natürlich nicht gefährdende Proportionen<br />

annimmt. Auch die wiederholte Nichtbeachtung<br />

der für die Praxis unmöglichen Vorschriften<br />

kann deshalb sicher nicht als ein<br />

derart schwerwiegendes Delikt angesehen<br />

werden, dass eine Zusatzstrafe gefällt wird,<br />

die den Betroffenen wirtschaftlich äusserst<br />

schädigt und sogar seinen ganzen Geschäftsbetrieb<br />

in Frage stellen kann. Die Entziehung<br />

der Fahrbewilligung gehört schon für den<br />

Automobilisten, der nicht ausschliesslich auf


WO 9. — 1Q2G<br />

das Fahrzeug angewiesen ist, zu den härtesten<br />

Strafen, weshalb eine derartige Verfügung<br />

einen Mann, bei dem die freie Verfügungsmöglichkeit<br />

über das Automobil zu den<br />

eigentlichen Voraussetzungen seines Unternehmens<br />

gehört, um so empfindlicher treffen<br />

muss. Die Anwendung dieser Massregelung<br />

ist deshalb nur in schwerwiegenden Fällen<br />

berechtigt, wenn es sich um Ereignisse handelt,<br />

die äusserst bedauernswerte Folgen zeitigen<br />

und wobei das Verschulden des Fahrers<br />

als Hauptursache in die Wagschale fällt.<br />

Wie bereits eingangs erwähnt, trifft dies im<br />

vorliegenden Falle keineswegs zu, da dem<br />

Betreffenden trotz seiner täglichen Fahrten<br />

noch nie ein Unfall zugestossen ist, der Drittpersonen<br />

irgendwie in Mitleidenschaft gezogen<br />

hätte, und der neben den ihm zur Last<br />

gelegten Geschwindigkeitsübertretungen noch<br />

nie den Verkehr oder Menschen gefährdet hat.<br />

Aus dem Vorhergehenden dürfte aber mit<br />

aller Deutlichkeit hervorgehen, dass die bestehenden<br />

unerquicklichen Verhältnisse heute<br />

jeden Automobilisten tagtäglich zu leichteren<br />

Uebertretungen der Vorschriften zwingen.<br />

Deshalb können derartige Vergehen, wenn sie<br />

zufälligerweise von Polizeiorganen festgestellt<br />

werden, noch keineswegs so schwer belasten,<br />

dass man als Vorbestrafter, als gefährlicher<br />

Missachter von Gesetz und Ordnung behandelt<br />

wird. Es bedarf deshalb schon einer bedauerlichen<br />

Lebensfremdheit, um einfach am<br />

Paragraphen kleben zu bleiben, der über<br />

Rückfällige den Stab bricht, ohne dass sich<br />

das Richterkollegium auch über die eigentlichen<br />

Gründe und Möglichkeiten der wiederholten<br />

Uebertretung Rechenschaft gibt. Auch<br />

über die Bedeutung des Fahrbewilligunsentzuges<br />

scheinen die betreffenden Herren nicht<br />

ganz im klaren zu sein. Wegen einer Anzahl<br />

von geringfügigeren Verstössen würde sonst<br />

gewiss nicht gleich mit derart schweren Strafen<br />

eingeschritten, die entschieden im Missverhältnis<br />

zur Natur der Vergehen stehen.<br />

Das bedauerliche Urteil ist für alle übrigen<br />

Automobilisten um so bedenklicher, als ge-<br />

Bevormundung und polizeilicher ;g zumlhwy<br />

rade bei der jetzigen Revision der kantonalen<br />

Verkehrsbestimmungen die Sucht nach behördlicher<br />

Bevormundung und polizeilicher<br />

Einengung krasse Blüten treibt und daher die<br />

Möglichkeit, in die Kategorie der «Vorbestraften»<br />

zu fallen, für ieden einzelnen täglich<br />

grösser wird. In blindem Eifer wird<br />

reglementiert, vielfach natürlich, um aui<br />

irgend neue Einnahmen aus dem Motorfahrzeugverkehr<br />

zu kommen. Im Thurgau z. B.,<br />

um nur ein Beispiel zu erwähnen, braucht es<br />

sogar eine behördliche Bewilligung, bevor ein<br />

Personenwagen für den Warentransport umgebaut<br />

werden kann. Man ist also heute nicht<br />

mehr Meister über sein eigenes Besitztum,<br />

und zu jeder neuen finanziellen Belastung gesellt<br />

sich noch ein behördlicher Eingriff in<br />

die private Sphäre.<br />

Soweit das Urteil! Nun bemächtigt sich<br />

noch die Tagespresse dieser Angelegenheit<br />

und kommentiert kreuz und quer darauf los.<br />

Eine besonders beleidigende Epistel, die jeder<br />

Sachlichkeit entbehrt, hat sich der Gerichtsfxrichterstatter<br />

einer Zürcher Tageszeitung<br />

geleistet. Den in Frage stehenden Automobilhändler<br />

apostrophiert dieser Federheld wie<br />

folgt : « Leider trifft man immer wieder Elemente<br />

an, die sich um alle Verkehrsvorschriften,<br />

um Gesetz und Verordnung und<br />

auch um die Sicherheit der Mitmenschen im<br />

Strassenverkehr. nicht im geringsten kümmern<br />

», und versteigt sich sogar so weit, den<br />

Beklagten in seinem Sensationstitel als « automobilistischen<br />

Strassenmarder » ?a bezeichnen.<br />

Auch dieser <strong>Zeitung</strong>skorresponde lt wird<br />

gleich dem Gericht ob der 46 gefällten Bussen<br />

kopfscheu und glaubt sich nun berechtigt,<br />

den Betreffenden mit gefähriizien Gesetzesverächtern<br />

in einen Tigel werfen zu können.<br />

Seinen Ausführungen kann ohne weiteres entnommen<br />

werden, dass auch er im Automobilwesen<br />

gänzlich unbewandert ist, und deshaib<br />

geben wir ihm den guten Rat, bei der Beurteilung<br />

von Fragen, die ihm absolut wesensfremd<br />

sind, etwas mehr Bescheidenheit walten<br />

zu lassen und vor allem nicht die gesamte<br />

Oeffentlichkeit mit seinen unsachlichen Ausfällen<br />

zu belästigen oder aufzuhetzen. Der<br />

Ausdruck « Strassenmarder » ist für einen gemeinen<br />

Wegelagerer oder ein Individuum berechtigt,<br />

das sich beispielsweise nach einem<br />

Unfall aus dem Staube macht. Eine Anzahl<br />

Bussen, die sich auf ein Jahrzehnt und auf<br />

eine Million Fahrkilometer verteilen, sind gegen<br />

solche Vergehen eine Bagatelle, insbesondere<br />

wenn man berücksichtigt, auf welche<br />

Art und Weise man dem Automobilisten überall<br />

den Fallstrick bereit legt. Wir legen deshalb<br />

im Interesse aller Automobilisten entschieden<br />

Verwahrung gegen derartig unüberlegte<br />

und tendenziöse Anschuldigungen ein.<br />

Wenn dieser Berichterstatter einige hundert<br />

Kilometer als Selbstfahrer oder aufmerksamer<br />

Passagier hinter sich hätte, dann wüsste<br />

er auch, dass eine Uebertretung einer veralteten<br />

Geschwindigkeitsvorschrift noch nicht<br />

es ipso einer Gefährdung der Sicherheit<br />

gleichkommt und dass eine Busse, wie sie<br />

hötrte gefällt werden, noch keineswegs berechtigt,<br />

einen Automobilisten in Acht und<br />

ATHrWORT!<br />

Bann zu erklären, da die damit geahndeten<br />

Vergehen nur in den wenigsten Fällen so<br />

schwerer Natur sind, dass sie den Charakter<br />

und den Rechtssinn der Betroffenen in Frage<br />

stellen würden.<br />

Das Urteil wirft einmal mehr ein krasses<br />

Schlaglicht auf die Unzulänglichkeit der vielfach<br />

verworrenen kantonalen Gesetzgebung<br />

in Verkehrssachen und bestärkt auch die Forderung<br />

nach richterlichen Automobilkursen,<br />

damit nicht die Unkenntnis der Materie weiterhin<br />

zu ähnlichen schwer verständlichen<br />

Entscheiden Anlass gibt, die dem allgemeinen<br />

Rechtsempfinden wohl kaum entsprechen, b.<br />

SPORTLICHES<br />

Die Etappen des Paris-Nizza<br />

<strong>1929</strong>.<br />

Das vom 11.—17. März zum Austrag gelangende<br />

touristische Kriterium Paris-Nizza<br />

— eine Veranstaltung, die zur Tradition geworden<br />

— hat insofern eine Aenderung erfahren,<br />

als dieses Jahr zum erstenmal zwei<br />

Klassetnente vorgenommen werden : ein Generalkiassement<br />

und ein Kategorienklassement.<br />

Die vier Etappen sind :<br />

11. März : Erste Etappe : Paris-Vichy.<br />

12. März : Zweite Etappe : Vichy-Lyon.<br />

13. März : Dritte Etappe : Lyon-Grenoble,<br />

Schnelligkeitswettbewerb über drei Kilometer.<br />

14. März : Vierte Etappe : Grenoble-Nizza.<br />

Anschliessend an die Fahrt findet in Nizza<br />

eine Start- und Bremsprüfung und die historische<br />

« Epreuve de" Braquages » statt (Prüfung<br />

des Lenkungsausschlages), am 16. März<br />

ein Rennen über 500 Meter und am 17. März<br />

das Bergrennen de la Turbie. v.<br />

Peugeot hat sich für den Grosson Preis von<br />

Frankreich <strong>1929</strong> mit zwei Wagen eingeschrieben, v.<br />

Neue Rekorde. Die Fahrer Desvaux, Gouttes<br />

und Hosley haben in Monthlery mit einem 1100 cem<br />

Lombardvvagen sechs neue Rekorde mit folgenden<br />

Bestzeiten aufgestellt:<br />

500 km in 3 h. 19' 32 57/100": 500 Meilen in<br />

5 h. 21' 25 4/100"; in 3 h. 459.684 km: in 6 h.<br />

906,061 km; 200 krr in 1 h. 17' 32 94/100"; 200 Meilen<br />

in 2 h. C 59 43/100". v.<br />

Das Reglement der Genfer Sternfahrt <strong>1929</strong><br />

ist soeben erschienen. Wir lassen in der<br />

nächsten Nummer einen ausführlichen Auszug<br />

folgen, der wegen ausserordentlichem<br />

Stoffandrang zurückgestellt werden muss.<br />

P A<br />

Der deutsche «Grosse Preis der<br />

Nationen für Sportwagen».<br />

Der « Grosse Preis der Nationen > übersteigt das<br />

Ausmass des « Grossen Preises von Deutschland »<br />

des letzten Jahres Dies geht schon aus den Preisen<br />

hervor, deren Gesamtsumme über 100 000 Mark beträgt.<br />

Damit ist diese Veranstaltung eines der bestdotierten<br />

Hennen des Jahren<br />

Im einzelnen lassen sich die Bedingungen des<br />

Grossen Preise» der Kationen für Sportwagen wie<br />

folgt zusammenfassen: Die Veranstaltung ist international-offen<br />

und wirJ nach den Vorschrift*;!! des<br />

internationaien und nationalen Automobii-Sportreglements<br />

durchgeführt. Das Rennen führt in t8<br />

Runden über die 28,3 km messende Strecke des<br />

Nürburg-Ringes bei Adenau in der Eifel; die Gesamtstrecke<br />

beträgt also 509,4 km. Die Sportwagen<br />

der Klassen A bis G des Anhang C des internationalen<br />

Reglements, • die zugelassen werden, starten<br />

in folgenden Wertungsgruppen:<br />

Gruppe I über 3000 cem Hubvolumen,<br />

Gruppe II über 150U—3000 cem Hubvolumen,<br />

Gruppe III über 750—1500 cem Hubvolumen.<br />

Es ist eine Gesamtwertung und eine Gruppenwertung<br />

vorgesehen. In der Gesamtwertung erhält<br />

der Sieger 30 000 Mark und den Goldpokal de.s A.<br />

v. D., der Zweite 20 000 Mark und der Dritte 10 000<br />

Mark. In der Grappenwertung erhalten die drei<br />

ersten 8000 Mark und den silbernen Pokal des A<br />

v.D. bzw 4000 und 2000 Mark.<br />

Das Nenngeld beträgt pro Wagen 300 Mark,<br />

wovon beim Start 100 Mark und allen nicht mit<br />

Preisen bedachten Wagen, die das Rennen absolviert<br />

haben, der Gesamtbetrag zurückvergütet wird.<br />

Erster Nennungsschluss ist am 20. Mai <strong>1929</strong>, 18<br />

Uhr, zweiter Nennungsschluss mit 50% Aufschlag<br />

am 15. Juni, 18 Uhr, und letzter Nennungsschluss<br />

am 26. Juni, 18 Uhr. Die Nennungen, deren Reihenfolge<br />

dio Startnummern bestimmt, sind an den<br />

Automobilclub von Deutschland, Berlin W 9, Leipziger<br />

Platz 16, zu richten. v.<br />

Klein<br />

Dreieinhalb Millionen. Das kantonal-bernische<br />

Automobilbureau gibt bekannt, dass der<br />

Kanton Bern 8915 Automobile, worunter 1170<br />

Lastwagen, besitzt. Der Motorräderbestand<br />

beträgt 6870, derjenige der Radfahrer 150,000.<br />

Bern weist ausserdem 96 Traktoren auf. Die<br />

von sämtlichen Motorfahrzeugbesitzern und<br />

Radfahrern erhobenen Taxen haben dem Kanton<br />

Bern im letzten Jahre insgesamt 3,400,000<br />

Franken eingebracht, d. h. 380,000 Franken<br />

mehr als 1927. :—:<br />

Winterbetrieb der Alpenpostkurse vom 24.<br />

bis 30. Dezember 1928. Auf den vier Strekken,<br />

auf denen die Oberpostdirektion in der<br />

Vorwoche den Winterbetrieb einführte, wurde<br />

die nachgenannte Anzahl von Reisenden befördert:<br />

Chur-Lenzerheide 1040 (gegenüber<br />

883 in der Vorwoche), Lenzerheide-Mühlen<br />

174 (207), Reichenau-Waldhaus-Flims 379<br />

Packard<br />

Der Motor ist die Seele<br />

des Automobils. — Der<br />

im Jahre 1923 herausgekommene<br />

8-Cylinder-Pakkard<br />

Linienmotor diente<br />

den Automobilkonstrukteuren<br />

der ganzen Welt<br />

als Vorbild. Etwa 80 verschiedene<br />

Fabrikanten haben<br />

nun diesen Motor nachgeahmt.<br />

Der V-Motor ist<br />

nahezu verlassen, d. h. auf<br />

etwa 4 Fabrikate zurückgedrängt.<br />

Packard Standard eight,<br />

der neue kleinere 8-Cylinder,<br />

dem weltberühmten<br />

grossen Packard 8-Cylinder<br />

in Qualität und Präsentation<br />

ebenbürtig, im Preise<br />

fast gleich wie der bisherige<br />

6-Cylinder, ist die glänzend<br />

te Proposition der<br />

Gegenwart.<br />

Ask ihe man who ovms one<br />

Werner Risch. Zünch J<br />

Maur Guyot, Chaux-de-Fonds<br />

Albert Schmidt S. A., Genf<br />

R. Volz, Thun<br />

C K Aj<br />

uliitII «lim iih.iit<br />

RFVIT*<br />

in<br />

R D<br />

Eine Riesenleistung fm Dienste des Schweizer<br />

Automobilismus ist soeben beendigt worden.<br />

Eine Arbeit unserer technischen, juristischen<br />

und administrativen Mitarbeiter von<br />

Wochen und Monaten präsentiert sich heute<br />

dem Automobilfahrer. Der gesamte Inhalt<br />

an Tabellen, Informationen, Ratsch'ägen,<br />

Vordrucken und Verzeichnissen ist gründlich<br />

revidiert worden. Jeder Fahrer braucht das<br />

Buch; er bestelle es jetzt, um sicher bedient<br />

zu werden. Preis nur Fr. 6«—, für Abonnenten<br />

Fr. 4.80.<br />

Verlag «Automobil-Revue», Bern.<br />

(342), Maloja (St. Moritz-Castasegna) 2080<br />

(1089). Total benützten 3673 Reisende die<br />

Winterpostkurse des Kantons Graubünden.<br />

In der Vorwoche (17.—23. Dezember) gelangten<br />

nur 2521 Reisende zum Transport. lt.<br />

Den Julier im Winter bezwungen. Am<br />

Freitag sind drei Winterautos über den tiefverschneiten<br />

Julier gefahren. Der Schnee lag<br />

stellenweise über zwei Meter hoch. Die starken<br />

Raupenautos legten den Weg Bivio-<br />

Hospiz in zwei Stunden zurück.<br />

Ein zweites Fährschiff Konstanz-Meersburg.<br />

Der Fährbetrieb Konstanz-Meersburg<br />

ist gegenwärtig auf den Einstunden-Verkehr<br />

eingestellt. Zu Pfingsten <strong>1929</strong> soll, infolge<br />

des starken Verkehrs, ein zweites Fährschiff<br />

in Betrieb genommen werden und der Verkehr<br />

in einen halbstündigen umgewandelt<br />

werden.<br />

Jt.<br />

Die Kleintaxi in Basel, welche zum Kleintarif<br />

fahren, müssen jetzt, laut einer behördlichen Verfügung',<br />

ihro Wagen durch ein weiss-schwarz<br />

schachbrettartiges Farbband am obern Teil der<br />

Coupetüre kenntlich machen.<br />

—ey.<br />

Neue Staaissfrasse in Brutig! In einem Dekrets*<br />

entwurf beantragt der aargauische Regierungsrat<br />

dem Grossen Rate, die beim Bahnhof Brugg vorbeiführendo<br />

Verbindungsstrasse — zwischen der<br />

alten Landstrasse D beim Restaurant Strössler und<br />

der Landstrasse G — zur Landstrasse zu erheben.<br />

Die Einwohnergemeindo Brugg hat die bisherige<br />

Gemeindestrasso dorn Staate unentgeltlich zu Eigentum<br />

abzutreten.<br />

—oy.<br />

Eine weitere Einbahnsfrasse in Basel. Mit der<br />

Vorschrift, wonach in gewissen Strassonzügen der<br />

inneren Stadt nui in einer Richtung gefahren werden<br />

darf, scheint man in Basel gute Erfahrungen<br />

gemacht zu haben, denn da>s baslerische Polizeidepartement<br />

hat verfügt, dass dieser Ein-Richtungsverkehr<br />

auch auf dio St. Johannvorstadt — vom<br />

Totentanz bis zum Tor — auszudehnen sei, und<br />

zwar so, dass sio nur noch in der Richtung nach<br />

dem Tor von Fahrzeugen benützt werden darf. Von<br />

dieser Vorschrift ausgenommen ist natürlich der<br />

Tram!<br />

Diese Massnahme soll nicht nur eine bessere Abwicklung<br />

des Verkehrs in der zu schmalem Strasso<br />

herbeiführen, sondern auch eine merkliche Entlastung<br />

der gefährlichen Kreuzung St. Johannvorstadt/Schanzenstrasse/Brücko<br />

bringen.<br />

Eine Vorschrift, welche Strassen die Fahrzeuge<br />

stadtwärfs der St Johannvorstadt benutzen sollen,<br />

wird nicht aufgestellt; sie ha^en die Wahl zwischen<br />

der Spitalstrasse und dem Rheinweg. —oy.<br />

Zum Ausbau der Strasse Viiznau-Greppen (in<br />

der Gemeinde Weggis) wurde anlässlich der letzten<br />

Tagung des Grossen Rates des Kantons Luzern ein<br />

Kredit von 75 000 Franken aufgenommen. Diese<br />

Strasse wird durch den modernen Automobilverkehr<br />

zu einer Durchgangsstrasso erster Ordnung<br />

gestempelt; bisher unternahm aber der Kanton<br />

Luzern nichts, um diese Strasse in den Rang oinor<br />

Kantonsstrasso zu erheben. Das wird er nun aber<br />

tun müssen, um so mehr, als dio Gemeinde Greppen<br />

wohl nie in der Lage sein würde, ihr Teilstück auszubauen.<br />

Gerade die Debatte um diesen Strassenbaukrertit<br />

zeigte so recht, wie das aus dem Jahre 1865 stammende<br />

Strassengesetz veraltet ist. Man mussfe aber<br />

auch die Ueberzeugung bekommen, dass der Kanton<br />

Luzern zufolge der veralteten Rechtsverhältnisso<br />

im Strassenwesen bei der Verteilung des Benzinzolles<br />

offenbar hinter den Erwartungen zurückbleiben<br />

muss Auffällig war es immerhin, feststellen zu<br />

können, wie die Regierung noch immer im unklaren<br />

darüber zu sein scheint, welchen Betrag der Kanton<br />

Luzern oi's dem Benzinzoll erhalten soll Tn<br />

indem Parlamenten hat man bereits über das BGtroffnis<br />

verfügt !<br />

-ey.<br />

Ein Autobusbetrieb vom Bahnhof Luzern nach<br />

Ebikon-Buchrain Perlen-Post ist. probeweise, " O n<br />

der Trambahn Luzern oröffnet worden Der Fanrplan<br />

sieht Werktags fünf Doppelkurse nach Ebikon,<br />

wovon drei bis Per'en, vor An Sonn- und Feiertagen<br />

fahren drei DoppcJkurse bis Buchrain, wovon<br />

zwei bis Perlen<br />

—ey<br />

Die Aufomobilgeseltschaft Schwyz-Muofatal sieht<br />

sich genötigt, an der Muotataler Strasse eine eisene<br />

Garage zu bauen.<br />

-ey.


Zii<br />

ehe<br />

Notizen.<br />

Verstärkung der zürcherischen KantonspolIzeL<br />

Der Kantonsrat wird sich demnächst<br />

mit einem regierungsrätlichen Antrag um<br />

Erhöhung des Maximalbestandes des kantonalen<br />

Polizeikorps von 253 auf 300 Mann zu<br />

befassen haben. In der Weisung erklärt die<br />

Regierung, dass die Entwicklung des Verkehrs<br />

der Polizei eine neue umfangsreiche<br />

Aufgabe, nämlich die Verkehrsregelung und<br />

-Überwachung gebracht habe, zu deren restlosen<br />

Erledigung der heutige Mannschaftsbestand<br />

nicht mehr ausreicht. Obwohl die<br />

Aufgabe eigentlich den Gemeinden obliegt,<br />

so ist es dennoch zweckmässig diese auf dem<br />

Lande einer kantonalen Organisation zu<br />

übertragen, die nicht an feder Ortsgrenze<br />

Halt machen muss. Allerdings will die Kantonspolizei<br />

nur die Ueberwachung der Einhaltung<br />

der bestehenden Verkehrsvorschriften<br />

übernehmen, d. h. also die Kontrollen<br />

ansüben, während die Verkehrsregelung innerhalb<br />

der Ortschaften Sache der Ortspolizei<br />

bliebe.<br />

Inwieweit diese Forderungen nach Erhöhung<br />

der Mannschaftsbestände berechtigt<br />

sind, Hesse sich erst dann feststellen, wenn<br />

bekannt ist, in welcher Weise die Kontrolle<br />

hauptsächlich ausgeübt werden soll. Wenn<br />

sie sich nur auf Geschwindigkeitsmessungen<br />

hinter Zaun und Busch erstrecken würde,<br />

dann wäre die erforderliche Mehrbelastung<br />

des Ausgabenetats nur sehr bedingt begründet.<br />

Gedenkt das Kommando aber die Kontrollen<br />

mehr in technischer Beziehung auszubauen,<br />

um beispielsweise verlotterte Fahrzeuge<br />

zu ermitteln und aus dem Verkehr zu<br />

entfernen, ihr Augenmerk in vermehrtem<br />

Masse den ohne Licht fahrenden Velocipedisten<br />

und Fuhrleuten zuzuwenden, dann wird<br />

ein stärkeres Korps wertvolle Dienste leisten<br />

können. Es soll aber mit allem Nachdruck darauf<br />

verwiesen werden, dass die Organisation<br />

des Verkehrs nur dann von dauerndem<br />

Wert sein kann, wenn das Schwergewicht<br />

der Aufsichtsbehörde nicht auf blosse Kontro'len<br />

beschränkt wird, sondern sich vor alk-m<br />

bei der Regelung des Verkehrs geltend<br />

macht Es scheint uns deshalb nicht sehr<br />

zweckmässiig zu sein, wenn die Weisung der<br />

Kantonspolizei nur die Kontrolle übertragen,<br />

die Verkehrsregelung aber nach wie vor. den<br />

Ortsorganen überbinden möchte. Auf diese<br />

Weise droht nämlich die Kontrolle nur eine<br />

erhöhte Schicane für die Motorfahrzeugführer<br />

zu werden. Eine vermehrte Beaufsichtigung<br />

des UeberlandVerkehrs können wir nur dann<br />

gutheisseu, wenn sie erstens einmal alle<br />

Strassenbenützef umfasst und auch in erziehendem<br />

und nicht nur in strafendem Sinne<br />

wirkt. Eine vcrkehrspoüzetliche Tätigkeit<br />

mehr zum Zwecke einer Preventive kann bei<br />

dieser Gelegenheit um so eher gefordert werden,<br />

als die Weisung auch die Anschaffung<br />

eines Automobils zur Verkehrskontrolie vorschlägt.<br />

Durch die Motorisierung der Polizei<br />

ist ec deren Organen auch eher möglich,<br />

den Ueberlandverkehr zu beaufsichtigen, um<br />

Fehlbare auf ihre Irrtümer aufmerksam zu<br />

machen, zu verweisen und event. im Wiederholungsfälle<br />

zu strafen. Wenn man sich bezüglich<br />

der Anschaffung moderner Hilfsmittel<br />

an ausländische Beispiele anlehnen will, dann<br />

soll aber auch die dortige Praxis beherzigt<br />

werden, die sich in England, Frankreich, Italien<br />

und anderswo mehr auf eine allgemeine<br />

Verkehrsregelung und erst in zweiter Linie<br />

auf eine Kontrolle verlegt z.<br />

Das Automobilratengeschäit in Zürich. Wie<br />

üblich, orientiert die Vierteijahres-Uebersicht<br />

der «Zürcher Stat. Nachrichten» auch über<br />

die mit Eigentumsvorbehalt getätigten Automobilkäufe<br />

in Zürich. Die letzte Zusammenstellung<br />

bezieht sich auf die Monate Juli-<br />

September 1928 und weist wiederum eine'<br />

Zunahme dieser Geschäfte auf. Gegenüber<br />

der nämlichen Zeitperiode des Vorjahres, die<br />

uns durchwegs als Vergleichsobjekt dient,<br />

nahmen die Käufe von Personenautos um 36<br />

auf 146 zu, diejenigen für andere Automobile<br />

nur um 4 auf 22 Geschäfte. Der gesamte<br />

Forderungsbetrag beziffert sich auf 1,028<br />

Millionen Franken, so dass durchschnittlich<br />

pro Personenwagen Fr. 7045.— gefordert<br />

wurden. Auf die gehandelten Personenwagen<br />

wurden Fr. 335,700 anbezahlt. Die<br />

durchschnittliche Barzahlung bei Ankauf des<br />

Objektes betrug demnach rund 32 Prozent<br />

gegenüber 19 Prozent im Vorjahre. Die Verhältnisse<br />

haben sich also hier wesentlich gebessert,<br />

was wohl zum grössten Teil auf die<br />

Tätigkeit der Automobilkreditbanken zurückzuführen<br />

ist, die mit ihren festen Normen<br />

sanierend gewirkt haben. Die Anzahlung<br />

steht sogar höher als sie üblicherweise in<br />

andern Ländern mit entwickeltem Kreditsystem<br />

angesetzt ist, wo sie gewöhnlich 25<br />

Prozent beträgt Bei den übrigen Wagen ist<br />

das Verhältnis noch günstiger, indem dort<br />

durchschnittlich 34 Prozent der sich auf total<br />

Fr. 198,700.— belaufenden Forderungen angezahlt<br />

wurden. Die Forderungsbeträge stehen<br />

bei den Personenautos mit fünf Ausnahmen<br />

über Fr. 2000.—. 46 Geschäfte beziehen<br />

sich auf Forderungen zwischen Fr. 2000.—<br />

und 5000.— und die übrigen 95 Verträge gehen<br />

in Beträge über Fr. 5000.—. Von dem<br />

Gesamtbetrag sämtlicher Abzahlungsgeschäfte<br />

mit Eigentumsvorbehalt machen die Automobilkäufe<br />

rund 49 Prozent aus und stehen<br />

damit, wie üblich, weitaus an erster Stelle, z.<br />

A. C. S. SEKTION ZUG. Jahresball <strong>1929</strong>,<br />

9. Januar, im Hotel Ochsen. Seitdem die modernelomentare,<br />

fröhliche Balleinladung au alle Automobilisten<br />

des Kantons Zug versandt worden ist,<br />

steht die Sportkommission iu fieberhafter Tätigkeit.<br />

Wie die Kax-te auf moderne Sachlichkeit gestellt<br />

ist, so steht es auch mit der Dekoration.<br />

Alles monumentale, elementare Wirkung. Die<br />

Musik betont sowohl den Ausdruck moderner<br />

Schnellebigkeit im Jazzrythmus, als auch dje unverwüstliche<br />

melodische Gemütlichkeit, die im modernen<br />

Ballsaal allgemach zu verschwinden droht.<br />

Dass das Orchester Cattaneo, von der Bellevue-<br />

Bar in Zürich, in beidea Richtungen auf erstklassiger<br />

Höhe steht, weiss man in Zug allerdings<br />

noch nicht allgemein, aber unsere kompetenteren<br />

Kollegen von der Sektion Zürich kennen das aus<br />

erprobter Erfahrung. Eine Reihe gediegener Attraktionen<br />

entsprechen ebenfalls dem Grundsatz dor<br />

Sportkommission, vom Guten nur das Beste zu<br />

bieten. Endlich darf vom Hotel Ochsen in Zug<br />

am Mittwoch den 9. Januar ebenfalls ein Superlativum<br />

kulinarischer Genüsse erwartet werden.<br />

Diese letzte «Aufforderung zum Tanze» und zu<br />

fröhlichem Tun dürfte unsern Zuger Automobiliston,<br />

ihren Damen und übrigen zugewandten<br />

Orten recht lebhaft Eindruck machen und ihren<br />

Entschluss unwiderruflich machen, sich am Autoniobilball<br />

nach besten Kräften zu amüsieren.<br />

A. C. S. SEKTION ZÜRICH'. Mit einem Mitgliegliederbestand<br />

von über 2200 ist die Sektion Zürich<br />

des A. C. S. in das 25. Jahr ihres Bestehens eingetreten.<br />

Wie bereits gemeldet, ist demselben ein<br />

besonders reichhaltiges Tätigkeitsprogramm zugrunde<br />

gelegt worden, wozu dann noch als besondere<br />

Veranstaltung die 25. Jahresfeier kommt.<br />

Durch eine eben zum Versand gelangte Einladung<br />

werden die Mitglieder auf dio am 17 Januar<br />

<strong>1929</strong> im Hotel St. Gotthard in Zürich stattfindende<br />

Jar.uar-Monatsvorsammlung eingeladen, die um<br />

19 15 Uhr mit einem gemeinsamen Nachtessen beginnt,<br />

an das sich um 20 45 Ohr ein Lichtbildervortrag<br />

von Herrn Oberingenieur Büggeln, Stuttgart,<br />

über «Im Auto durch Südslawien» anschliesst.<br />

Bekanntlich ziehen die Touristengebieto von Kroatien,<br />

Herzegowina, Bosnien, Slowenien und Dalmaüen<br />

immer mehr die Aufmerksamkeit der Autotouristen<br />

auf sich. Das Land verfügt über ebenso<br />

zahlreiche wie mannigfaltige landschaftliche Schönheiten,<br />

und auch die Unterkunfts- und Strassenverhältnisse<br />

haben sich in den letzten Jahren stark<br />

verbessert. Dem Vortrag des Herrn Büggeln dürfte<br />

daher grossos Interesse begegnen, zumalen zu demselben<br />

auch Angehörige eingeladen sind.<br />

Der Clubball vom 26 Januar <strong>1929</strong> zieht bereits<br />

seine Kreise. Die Einladung wird demnächst zum<br />

Versand kommen. Sie kündigt ausser dem eigentlichen<br />

Tanzvergnügen besondere Attraktionen in<br />

<strong>1929</strong><br />

Form von künstlerischen Darbietungen, Konkurrenz'/n<br />

für die Ballteünehmer etc. an. Ein gemeinsames<br />

Xachtessei! findet nicht statt, sondern es<br />

hält das Grand Hotel Dolder ein exquisites kaltes<br />

Buffct für alle Gaumen bereit. Der Preis der EintriMükarte<br />

ist auf 10 Franken angesetzt und können<br />

Tischbestellungen beim Sektionssekretariatj<br />

Waiscnhausstras.sen 2, Zürich, vorgenommen wer*<br />

den<br />

Ḋas Touristikbureau der Sektion Zürich ist vott<br />

der Zentralvenvaltung auch für das Jahr <strong>1929</strong> mit<br />

dor Herausgabo der deutschen Ausgabe des Tou><br />

ristikbulletins des A. G. S. beauftragt worden. Das-><br />

selbe erscheint bekanntlich alle 8 bis 14 Tage, ja<br />

nach Bedarf und orientiert über alle wichtigen<br />

autotouristischen Begebenheiten, wie Strassensperren,<br />

Strassenzustand, Oeffnung und Schliessung<br />

der Alpenstrassen, Transport von Autos durch die<br />

Alpentunnels, neue Verkehrs- und Zollvorschriften<br />

etc. Die Bulletins werden in der Schweiz an gegen.<br />

1500 Stellen. Hotels, Garagen, Banken, Konsulaten,<br />

Verkehrsbureaus etc. zum öffentlichen Aushang ge*<br />

bracht und leisten so dem Autotourismus vorzügliche<br />

Dienste, zumalen solche auch in der Press«<br />

immer mehr veröffentlicht werden und deren Bekanntgabe<br />

jeweilen Freitags auch durch die Ra«<br />

diostationen Zürich und Bern erfolgt. s.<br />

Berichtigung. In Nummer 1 der «Automobil-<br />

Revue» ist auf Seite 5 für einen Teil der Auflage<br />

die Notiz erschienen, dass dac Direktions,<br />

komitee des A. C. S. auf den 6 Januar zu einet<br />

Sitzung einberufen werde. Es handelt sich hier,<br />

wie übrigens aus den Traktanden hervorging, um<br />

die U. M.S.<br />

T. C. S.<br />

AUTOSEKTION BASEL DES T.C. S. In der<br />

letzten Vorstandssitzung vom 4. Januar wurde beschlossen,<br />

die Generalversammlung am 22. Januar,<br />

abends 8 Uhr, im Hotel Metropol in Basel abzuhalten.<br />

Der diesjährige Maskenball findet Samstag den<br />

2. März im Hotel Metropol<br />

AUTOSEKTION BERN DES T. C. S. Wie angekündigt,<br />

findet die diesjährige<br />

Jahresfeier<br />

nächsten Samstag, den 12. Januar <strong>1929</strong>, im grossen,<br />

Kasmosaal statt. Wie das glänzend zusammengestellte<br />

Programm verrät, stehen Genüsse ganz besonderer<br />

Art bevor. Wir verraten nur, dass während<br />

dem traditionellen Eröffnungsbankett das gesamte<br />

Quodlibet&rchester aufspielen wird und eine<br />

vielversprechende Sopranistin auftritt. Der Begrüssungsansprache<br />

folgt als Auftakt zum zweiten<br />

Teil eine Eröffnungspolonaise. Die weitern Attraktionen<br />

bilden Vorträge des Touring-Männer-Doppelquartetts,<br />

ein Menuett in Rococco-Costumes, Spezialaufführunjr<br />

von acht T.C.S.-Töchterchen unter<br />

Leitung von Herrn Prof. Dubois, Mahre de danse,<br />

Spezial-Jodlervorträge vom Zulligerbueb, Dilettanten-<br />

und Kunstakrobatik von Herrn Isenschmid mit<br />

seinem siebenjährigen Töchtorchen; das Raketenauto,<br />

die neueste Schöpfung im Automobilgewerbe,<br />

vorgeführt von Mitglied Ruedi Ott, Operettentenor<br />

am Berner Stadttheater; Raritatenkuriosa von Hrn.<br />

Pommerelle vom Doppelquartett. U. ? A. ? M. ?, das<br />

grosse Mysterium. Das alles und vieles mehr wartet<br />

der Berner T.C.SJer. Wer wollte da zu Haus«<br />

bleiben ?<br />

Der Wagen<br />

der sich in allen Teilen<br />

bewährt hat.<br />

Der Motor<br />

der sich beim Fahren<br />

verbessert.<br />

Generalvertretung<br />

für die deutsohsprechende Schweiz<br />

A.-G.,<br />

Löwenstrasse 19 LöwensSrasse 19


N°2 — <strong>1929</strong><br />

VERKEHR<br />

Zum Ausbau der Industriestrasse<br />

Zürich-Dictikon.<br />

Zu der in Nummer 107 erschienenen Notiz<br />

über die Wiederöffnung dieser wichtigen<br />

Durchgangsstrasse erfahren wir von kompetenter<br />

Seite noch folgendes:<br />

Eine der bedeutendsten Strassenverbindungen<br />

von Zürich aus ist die vor 1800 erbaute<br />

Badenerstrasse, welche durch das Limmattal<br />

über baden nach Basel und Bern führt. Sie<br />

verbindet gleichzeitig auch die aufstrebenden<br />

industriellen Ortschaften Altstetten, Schlieren<br />

und Dietikon mit der Hauptstadt und dient<br />

also mit der in ihr liegenden Limmattalstrassenbahn<br />

noch dem Lokalverkehr. Der ausserordentlich<br />

rege Fernverkehr der Motorfahrzeuge<br />

von Zürich Richtung Baden und weiter<br />

forderte frühzeitig besondere Massnahmen.<br />

Da vom Ausbau der Badenerstrasse als moderne<br />

Durchgangsstrasse aus den verschiedensten<br />

Gründen Umgang genommen werden<br />

musste, wurden bereits im Jahre 1921 Studien<br />

für den Bau einer neuen Verkehrsstrasse<br />

mitten durch das Limmattal abwärts gemacht.<br />

Dabei wo'lte man vor allem einen<br />

Strassenzug schaffen, der vorab den Anforderungen<br />

des neuen Verkehrs entsprechend<br />

trassiert und ausgebaut werden sollte, und<br />

zwar ohne Berührung der bestehenden Ortschaften.<br />

Bis etwas unterhalb des Gaswerkes Schlieren<br />

entspricht die bestehende Industriestrasse<br />

sowohl hinsichtlich Linienführung wie Breitenabmessung<br />

den gestellten technischen Anforderungen.<br />

Weiter abwärts bis, zur Einmündung<br />

in die bestehende Badenerstrasse bei<br />

der Kantonsgrenze musste eine Neuanlage<br />

geschaffen werden. Sie hat eine Länge von<br />

4,7 Kilometer. Für die Linienführung wurden<br />

möglichst lange Geraden gewählt mit dazwischen<br />

gelegten Bogen mit Radien nicht unter<br />

100 Meter. Steigungen von 3,75 % wurden nur<br />

für die Unterführung der Schweizerischen<br />

Bundesbahnen in Dietikon nötig. Diese neue<br />

Strasse übersetzt die Limmat zweimal mit<br />

eisernen Brücken von 12 und 92 Meter Spannweite.<br />

Ferner wird die S. B. B.-Strecke<br />

Zürich-Baden unterhalb der Station Dietikon<br />

mit einer Unterführung, die zum Teil im<br />

Grundwasser liegt, gekreuzt. Im Zuge der<br />

neuen Strasse liegen noch weitere Brücken<br />

über den alten Klostergraben bei Glanzenberg,<br />

über den Kanal des Elektrizitätswerkes<br />

Dtetjkon und über^ die Reppisch, teils in, Stein,<br />

lells In'Eisenbeton. Die Fahrbahn hat eine<br />

Breite von 7,5 Meter und zerfällt in einen<br />

.gepflasterten Streifen von mindestens 5 Meter<br />

Breite und in geteerte Seitenbahnen. Die<br />

absolute Freihaltung der Strassenanlage von<br />

p^i.„, OQ „^ ^er Ljmrnat erforderte bedeutende<br />

Erdarbeiten. 1923 wurde mit den Bauarbeiten<br />

begonnen und 1926 das erste Teilstück<br />

bis zur Limmatbrücke Dietikon beendigt.<br />

Aus verschiedenen Gründen konnte das<br />

-letzte Teilstück von der Limmatbrücke bis<br />

zur Badenerstrasse erst 1928 in Angriff genommen<br />

und beendet werden.<br />

Am 15. Dezember 1928 wurde der neue<br />

Strassenzug dem Verkehr (ohne den Motorlastenverkehr)<br />

geöffnet. Die Kosten für diese<br />

Strassenneubaute betragen über zwei Millionen<br />

Franken. Der Aufwand ist aber wohl<br />

gerechtfertigt, da nunmehr der grosse Durchgangsverkehr<br />

verschiedene Ortschaften nicht<br />

mehr direkt beansprucht und durch diese<br />

Umgehung der Siedelungen sowohl den Anwohnern<br />

als den Motorfahrzeugführern wesentlich<br />

gedient ist.<br />

Verbreiterung der Flüelerstrasse<br />

Diese Frage rief in der letzten Sitzung des<br />

urnerischen Landrates eine recht lebhafte<br />

Diskussion hervor. Von der Regierung wurde<br />

vorgeschlagen, es sei die Fliielerstrasse zwischen<br />

Altdorf und Flüelen um 3,50 Meter zu<br />

verbreitern. Die Tramanlage würde dabei ein<br />

selbständiger offener Bahnkörper. Die Kosten<br />

würden sich nach einem Voranschlag auf ca.<br />

65 000 Franken belaufen. Die Tramgesellschaft<br />

hätte an diese Summe den Betrag von<br />

15 000 Franken zu leisten.<br />

Verschiedene Redner gaben die Gefährlichkeit<br />

der Strasse zu -und waren sich darin<br />

einig, dass etwas geschehen müsse, doch vertraten<br />

sie die Ansicht, dass eine Verbreiterung<br />

von zwei Metern genügen würde. Diese<br />

Abänderungsanträge bedingen aber, dass neue<br />

Kostenberechnungen erstellt und der Voranschlag<br />

der Regierung abgeändert wird. Landrat<br />

Dahinden (Altdorf) betonte, dass es sich<br />

bei dieser Strassenverbreiterung nicht nur um<br />

eine Angelegenheit der Gemeinden Altdorf<br />

und Flüelen handle, sondern dass hier eine<br />

Frage zur Diskussion stehe, welche den ganzen<br />

Kanton angehe.<br />

Landrat Furrer (Silenen) stellte fest, dass<br />

der grosse Fehler früher passiert sei, als man<br />

der Tramgesellschaft die Erlaubnis gab, die<br />

wichtige Strasse mit ihrem Geleise und ihrer<br />

Anlage zu benützen.<br />

In einer dreimaligen Abstimmung erklärten<br />

sich 17 Stimmen für sofortiges Eintreten, 23<br />

für Rückweisung an die Regierung. Für gänzliches<br />

Verwerfen waren nur zwei Mitglieder.<br />

Stand der Alpenstrassen.<br />

UTOMomr<br />

Das Tonristikbureau Zürich des A. C. S. teilt am<br />

4. Januar mit:<br />

Nach neuem Schneefall in der sanzen Schweiz<br />

ist das Mitnehmen von Sehueeletlea für «ämtiiehe<br />

Ueberlandfahrten wieder notwendig geworden. Die<br />

höher gelegenen Strassen in tleu Voralpea und im<br />

Jura zeigen am 4. Januar <strong>1929</strong>, morgens, folgendes<br />

Bild:<br />

Appenzelleriand: Sämtllcho Hauptstrassen sin<br />

nach frischem Schneefall mit dem Schneepflug wieder<br />

freigelegt worden; Mitnahme von Schneeketten<br />

notwendig.<br />

Toggenburg: Strasso Wattwil - Wildhaus - Garn<br />

durchgehend mit Ketten fahrbar Auf der Ostseit<br />

ist beim Kreuzen mit dem Kurswagen grosso Vorsicht<br />

geboten. Ricken. Ketten notwendig.<br />

Albis: Mit Schneeketten, pulverige Fahrbahn.<br />

Hirzei: Wegen pulveriger Fahrbahn Ketten empfohlen.<br />

Schwyz: Die Zufahrtsstrassen vom Zürichsee<br />

und Zugersec nach Einsiedeln sind gut gopfadet<br />

und mit Schneeketten leicht passierbar. Strass<br />

Einsiedeln-Ibergeregg bis Unteribori* fahrbar.<br />

Unterwaldan: Durchgangsstrasse Hergiswil-Brii.<br />

nig mit Schneeketten bis Lungern passierbar<br />

Strasse nach Engelborg bis Station Grafenort pas<br />

sierbar. Ketten ab Wolfenschiossen.<br />

Gotthard: Nordseite mit Ketten bis Amsteg, wei<br />

terhin sehr beschworlieh und nicht empfehlenswert.<br />

Die Südseite ist ab Airolo mit Ketten talwärts<br />

schwierig fahrbar, empfehlenswerter ab -Faido.<br />

Glarus: Wegen starker Vereisung der Strassen<br />

ist das Mitnehmen von Sehneeketten auch für das<br />

Befahren der unteren Talstrassen angeraten Di<br />

Klausenstrasso mit Ketten bis Linthal fahrbar<br />

Sernftal bis Ehn, Kerenzerstrasse mit Ketten.<br />

Graubünden: Prättigau eingeschneit, ab Seiners<br />

unpassierbar; Lenzerheide wieder durchgehend ge<br />

öffnet (feste Strassendecke); Oberhalbstein bis Müh<br />

len; Unterengadin ab Pfunds gesperrt; im Oberengadin<br />

ist die Talstrasse ob Bevers passierbar;<br />

Maloja nach kurzem Unterbruch wieder freigelegt<br />

Strasso Reichonau-Flims-Waldhaus Flims mit Ket<br />

ten (Vorsicht beim Kreuzen der Postwagen).<br />

Entlebuch: Strasse Wolhusen-Entlebuch-EschoLz<br />

matt-Langnau mit Ketten bis Schüpfheim, weiter<br />

hin sehr beschwerlich und nicht empfehlenswert.<br />

Berner Oberland: Strasse Interlaken-Lauter<br />

brunnen Ketten ab Zweilütschinen. Strasse Zweilütschinen-Grindelwald<br />

ab Lütschenthal unpassier<br />

bar Strasse im Kandcrtal bis Frutigen, Frutigen<br />

AdeDjoden breit eepfadet, gut passierbar. Simmen<br />

talstrasse für Personenautos bis Zweisimmen, wei<br />

terhin polizeilich gesperrt; Lasttvagenverbot für die<br />

Talstrecke Wimmis-Zweisimmen. Strasse Gürbetal<br />

Riggisborg-Gurnigclbad mit Ketten gut fahrbar.<br />

Uebergäntje vom Aare- ins Rheintal: Bötzberg<br />

fast schneefrei, Ketten uicht notwendig; Staffeleg]<br />

Hauenstein, Oberer Hauenstein fast schneefrei<br />

Ketten empfohlen.<br />

Berner Jura: Nach neuem Schneefall ist di<<br />

Fahrbarkeit der Strassen etwas schwieriger geworden,<br />

ohne doch unmöglich zu sein. Die Strasson in<br />

den Franches Montagnes und die Strasse Tavannes-<br />

Sonceboz-Pierre Pertuis sind für Lastwagen schwer<br />

fahrbar. Personenwagen zirkulieren überall.<br />

Neuenburger Jura: Sämtliche Hauptstrassen<br />

sind dem Automobilvei-kehr wieder geöffnet. Die<br />

Mitnahme von Schneeketten ist für die höher gele ;<br />

gonen Strassen weiterhin nbtwciidig. '<br />

Waadtländer Jura: Strasse Yverdon-Stc. Croix<br />

u. Fortsetzung nach Fleurier mit Ketten; Ste. Crolx-<br />

Auberson-Pontarlier wegen Schneeverwehungen unpassierbar.<br />

Internationale Durchgangsstrasse Lausanne-Paris<br />

auf der Strecke Vallorbe-Jougne-Les<br />

Höpitaux nur mit starken Wagen passierbar<br />

Strassen im Vallee de Joux unpassierbar. Molendraz<br />

mit Schneeketten. Strasse Nyon-St. Cergue-La<br />

Cure bis St. Corgue.<br />

Uebrige Waadt: Strasse nach Chäteau-d'Oex-<br />

Saanen mit Kelten. Montreux-Caux mit Ketten Die<br />

Strasse Glion-Caux ist bis 18 Uhr polizeilich nesnerrt.<br />

Montreux-Les Avants mit Kelten. Aigle-Lc<br />

Sepey mit Ketten. Strasse nach Leysin unpassierbar.<br />

Strasse Aigle-Ollon-Villars mit Ketten, Mitnahme<br />

einer Schneeschaufcl empfohlen. Strasse<br />

nach Champöry nur starken Wagen mit Ketten anzuraten.<br />

Pas de Morgins bis Dorf Morgins. La


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II. B aU<br />

BERN, 8 Januar <strong>1929</strong><br />

N°2<br />

II. Blatt<br />

BERN. 8. Januar <strong>1929</strong><br />

Neue Konstruktionen<br />

Ein Fliehgewichf-„Kupplungsautoma('<br />

UTiftS I<br />

Schnitt durch den FUehgswicht-« Kupplungsautomaten<br />

». A, Glocke, B und C Lamellen, D Zwi-<br />

Bchenscheibe. E Druckring, F Entkupplungshebel,<br />

G Winkelhebe! H Fliehgewicht, J und K Ausgleichsfedern,<br />

L. Kupplungsfedern. *..._ ..<br />

Abb. 1 Kupplüns» im'Betriebszustand, Fliehgewichte<br />

-ausgeschlagen. Kupplung automatisch eingerückt.<br />

Wir haben schon im Bericht vom Berlinei<br />

Auto-Sa!on den «Kupplungsautomaten» der<br />

N. A. G-Wagen erwähnt Der beschränkte<br />

Raum verbot uns jedoch damals, auf dessen<br />

Aufbau und Wirkungsweise näher einzugehen.<br />

Das sei nun hier nachgeholt.<br />

Im Grund ist der Kupplungsautomat nichts<br />

anderes als eine normale Lamellenkupplung,<br />

die neben der Fussbetätigung eine zweite automatische<br />

Betätigung durch FUehgewichte<br />

r> 'weist Die Fliehgewichte sind dabei auf<br />

c mit dem Motorschwungrad verbundenen<br />

Teil der Kupplung angeordnet. Sie bewirken,<br />

dass die Kupplungslamellen um so<br />

stärker gegeneinander gepresst werden, je<br />

rascher die mit dem Motor verbundene KupPlungshälfte<br />

rotiert. Umgekehrt sorgen Federn<br />

dafür, dass die Kupp ungsplatten gelüftet<br />

werden, sobald die in Frage stehende<br />

Kupplungshälfte stillsteht und die F'iehgewichte<br />

also nicht mehr unter der Wirkung<br />

der Zentrifugalkraft stehen.<br />

Der Grad der Mitnahme der Kupplung<br />

hängt daher von der Motortourenzahl ab.<br />

Steht der Motor still oder dreht er sich nur<br />

langsam im Leerlauf, so überwiegt die Federkraft<br />

die Zentrifugalkraft der Fliehgewichte<br />

und die Kupplung bleibt ausgerückt. Steigert<br />

man jedoch die Motortourenzahl, so nimmt<br />

die Zentrifugalkraft der Fliehgewichte zu,<br />

presst die Kupplungs'amellen aufeinander und<br />

bewirkt damit eine Mitnahme. Wurde vorher<br />

ein Gang eingerückt, so setzt sich der Wagen<br />

nun in Bewegung. Je mehr die Tourenzahl<br />

des Motors steigt, um so stärker pressen<br />

die Fliehgewichte die Kupplungslamellen<br />

aufeinander, so dass die Kupplung bald stark<br />

genug packt, um auch die grössten Drehmomente<br />

ohne Gleiten zu übertragen.<br />

Bei alledem ist aber dem Fahrer auch ein<br />

Mitbedienungsrecht gewahrt. Er kann durch<br />

das normale Kupplungspedal die Verbindung<br />

zwischen dem Motor und dem Getriebe in<br />

jedem Moment unterbrechen. Nur zwangsläufig<br />

einrücken kann er die Kupplung mit<br />

dem Pedal nicht mehr. Dass ein automatisch<br />

wirkender Mechanismus diese Arbeit<br />

übernimmt, ist aber den meisten Fahrern gerade<br />

höchst erwünscht, denn ein gefühlvolles,<br />

sanftes Einkuppeln ist nicht jedermanns<br />

Sache.<br />

Fahrtechnisch bedeutet der Kupplungsautomat<br />

eine grosse Vereinfachung. Soll abgefahren<br />

werden, sa braucht man das Kupplungspedal<br />

nur einmal kurz niederzutreten<br />

und wieder loszulassen und kann nun in .aller<br />

Ruhe den gewünschten Gang einschälten.<br />

Vorläufig geschieht dann nichts weiter. Erst<br />

wenn Gas gegeben wird, fängt die Kupplung<br />

an ganz sanft zu packen, der Wagen setzet<br />

sich* äbsbfnt "Stossfref Tri Bewegung. Jedes<br />

vermehrte Gasgeben, das ein Gleiten der<br />

IA


Q<br />

ÄtTOWOBTT.-RFVUE <strong>1929</strong> -<br />

Um die Gleitsicherheit der automatischen<br />

Kupplung zu beweisen, wurden mit einem damit<br />

versehenen Wagen Versuchsfahrten auf<br />

einer Rampe mit 45 Prozent Steigung ausgeführt.<br />

Von der Steilheit dieser Rampe macht<br />

man sich vielleicht einen Begriff, wenn man<br />

weiss, dass die steilste fahrbare Strasse unseres<br />

Landes, die Donzelle, nur etwas über<br />

SO Prozent Steigung aufweist. Der mit drei<br />

Personen besetzte, geschlossene Versuchswagen<br />

vermochte die Rampe allerdings wegen<br />

des Gleitens der Hinterräder nur knapp<br />

zu erklimmen, aber von einem Gleiten der<br />

'Kupplung war keine Spur zu bemerken. Auch<br />

•bei der Bergabfahrt, bei der der Motor zur<br />

Bremsung herangezogen wurde, blieb die<br />

Kupplung sicher im Eingriff.<br />

Alles in a'lem ist der Kupplungsautomat als<br />

eine wertvolle Bereicherung der Automobil-<br />

'konstruktion zu betrachten, schon nur deshalb,<br />

weil er durch die Vereinfachung der<br />

Fahrtecrmik dem Automobil neue Anhänger<br />

und Interessenten zuführen wird. -s.<br />

Ein neu konstruierter Sechszylinder<br />

Auf der Brüsseler Ausstellung gaben die<br />

Genera] Motors zum erstenmal dem Publikum<br />

Gelegenheit, die jüngste Schöpfung der Oakland<br />

Motor Car Company kennen zu lernen.<br />

Der neue Oakland ist in Linie und Form ganz<br />

verschieden von den vorherigen Modellen,<br />

während andererseits die charakteristischen<br />

Eigenschaften, auf die sich der Ruf des Oakland<br />

gründet, erhalten geblieben sind.<br />

Im Jahre 1927 verkaufte die Oakland Motor<br />

Car Company 192 000 Wagen; 1928 belief<br />

sich die Verkaufszahl bis Ende Oktober bereits<br />

auf 243 000 Wagen. Der Empfang des neuen<br />

Cosmopclitan Six <strong>1929</strong> deutet darauf hin,<br />

dass vor Jahresende die für 1928 geschätzte<br />

Produktion von 270 000 Wagen überschritten<br />

sein wird.<br />

Das neue Oakiand-Modell.<br />

(eohiebbares Dach).<br />

rung und abnehmbarem Zylinderkopf. Motor,<br />

Kupplung und Getriebe bilden ein Ganzes.<br />

Der Motor ist weiter in vier gummibelegten<br />

Stützen aufgehängt. Die wichtigsten technischen<br />

Kennzeichen sind die nachfolgenden:<br />

Zylinder: In einem Block gegossen, zusammen<br />

mit der oberen Hälfte des Kurbelgehäuses.<br />

Zylinderwände geschliffen.<br />

Kurbelwelle: Vierfach gelagert, statisch<br />

und dynamisch ausgeglichen mit vier Gegen-<br />

?e\'irrten und einem Torsionsausgleicher<br />

versehen; Hauptlager aus Bronze, mit Weissmetall<br />

ausgegossen.<br />

Kolben : Aus Halbstahl, drei Kolbenringe.<br />

4,76 mm breit, deren zwei oberhalb und einer<br />

unterhalb des Kolbenbolzens. Kolbenbolzen<br />

26,98 mm im Durchschnitt.<br />

Pleuelstangen: Aus im Gesenk geschmiedetem<br />

Stahl; obere Lager mit Bronzebüchsen,<br />

untere Lager aus Weisstnetall direkt an<br />

Besprechen wir zuerst den Motor. Dieser<br />

ist kräftiger als früher, das Anfahren erfolgt<br />

noch schneller und das Beschleunigungsvermögen<br />

ist derartig, dass die Geschwindigkeit<br />

in sechs Sekunden von 16 auf 40 km die<br />

Stunde gesteigert werden kann, was namentlich<br />

im intensiven Verkehr der Grossstadt als<br />

grosser Vorteil zu schätzen ist. Der Motor ist<br />

ein Sechszylinder mit seitlicher Ventilsteuedie<br />

verzinnte Lagerstelle der Pleuelstange<br />

gegossen.<br />

Nockenwelle: Vierfach gelagert, aus im<br />

Gesenk geschmiedetem Stahl, aus dem Vollen<br />

geschnittene Nocken; Antrieb durch geräuschlose<br />

Kette.<br />

Ventile : Einlass : Nickelstahl; Auslass :<br />

Chromsiliciumstahl, einfache, schraubenartige<br />

Ventilfedern.<br />

Rechts: Der Landau-Sodan<br />

Links: Das Chassis.<br />

Vergaser: Marvel.<br />

Luftreiniger: A. C.<br />

Brennstoff zufuhr : A. C. Benzinpumpe mit<br />

eingebautem Benzinfilter; Druck-Saug-Pumpe<br />

durch die Nockenwelle angetrieben; Fassungsvermögen<br />

Benzinbehälter 56,78 Liter.<br />

Schmierung: Druckspeisung.<br />

Oelpumne: Zahnradtyp. Antrieb durch<br />

Querwelle der Nockenwelle.<br />

Oelfilter: A. C.<br />

Kurbelgehäuse - Entlüftung : Kombiniertes<br />

Druck-Saug-System Oakland.<br />

Kupplung: Trockene Einplattenkupplung.<br />

Wechselgetriebe : Selektiv - Schubgetriebe,<br />

drei Gänge vorwärts, ein Rückwärtsgang.<br />

Federn: Halbelliptisch vorn und hinten.<br />

Alle Federn sind zwecks dauernder Schmierung<br />

mit Federhüllen versehen.<br />

Achsen : Vorn : Im Gesenk geschmiedeter<br />

Doppel - T - Stahl, umgekehrter Eliiot - Typ.<br />

Hinten : Halbschwebend mit Banjo-Hinterachsgehäuse<br />

aus Pressstahl.<br />

Bremsen: Fuss : Mechanisch, von innen<br />

ausdehnend, auf alle vier Räder wirkend.<br />

Hand: Von aussen zusammenziehend, auf<br />

die Transmission wirkend, hinter dem YVechselgetriebe.<br />

Radstand : 2,972 Meter.<br />

Bohrung : 85.72 mm.<br />

Hub : 107,95 mm.<br />

Kolbenverdrängung : 3,731 Liter.<br />

Der neue Oakland kommt in verschiedenen<br />

Modellen heraus. Von den Coach, Sedan<br />

Convertible Cabriolet und Convertible Landau<br />

Sedan sind der Coach und der Sedan in<br />

Antwerpen bereits in Fabrikation und noch<br />

im Laufe dieses Monats lieferbar. Der Oakland<br />

<strong>1929</strong> ist ein reizender Wagen mit flotter<br />

Stromlinie, der auch durch seine harmonische<br />

Farbenkombination und innere Bekleidung<br />

auffällt. Die vorderen Sitzplätze sind bei allen<br />

geschlossenen Modellen verstellbar, was jedem<br />

Führer eine bequeme Haltung gestattet;<br />

die hintern Sitze des neuen Cosmopolitan Six<br />

sind um 5 cm verbreitert worden. Die Scheinwerfer<br />

sind parabolisch und wie der Kühlermantel<br />

rostfrei chromvernickelt. Die Kotflügel,<br />

ganz aus einem Stück, sind fein gewölbt.<br />

Die Felge des neuen Lenkrades ist<br />

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— <strong>1929</strong><br />

äusserst dünn und von grossem Durchmesser.<br />

Der vollständig neu entworfene Kühler ist<br />

hoch und schmal und mit einem neuen Emblem<br />

versehen. Ausserdem werden die Kühlzellen<br />

durch eine Art Jalousie geschützt. Ein<br />

neues Kühlsystem mit seitlichen Behältern,<br />

Thermostat und horizontalem Wasserumlauf<br />

sorgt einerseits dafür, dass der Motor sich<br />

bei kaltem Wetter schnell erwärmt und gewährleistet<br />

andererseits genügende Kühlung<br />

mit minimaler Verdunstung unter allen Umständen.<br />

Der Führerraum hat seitliche, mit<br />

dem Fuss regulierbare Torpedofrontlüftung,<br />

was namentlich im Sommer das Fahren im<br />

geschlossenen Wagen wesentlich angenehmer<br />

macht. Alle Oakland-Modelle sind mit Lovejoy<br />

hydraulischen Stossdämpfern und den<br />

bereits in den Spezifikationen erwähnten Federhüllen<br />

versehen. Auch weisen wir nochmals<br />

auf die neue, ausdehnend wirkende<br />

mechanische Steeldraulic-Bremse hin<br />

Eine neue Schöpfung der Fisher Body<br />

Company ist die Karosserie des Oakland<br />

Convertible Landau Sedan. Der hintere Teil<br />

des Verdecks kann nach Belieben niedergeklappt<br />

bezw. aufgesetzt werden. Drahtspeichenräder,<br />

zwei Reserveräder in den vorderen<br />

Kotflügeln montiert, Stossfänger vorne<br />

und hinten, sowie eine Gepäckbrücke vollenden<br />

die Standard Ausrüstung.<br />

Wer den neuen CosmopoHtan Six gesehen<br />

hat und selbst erproben konnte, was das Fahren<br />

in diesem geschmeidig und geräuschlos<br />

dahinschwebenden Wagen bedeutet, der wird<br />

erkennen, dass der Oakland <strong>1929</strong> eine hervorragende<br />

Sechszylinder-Konstruktion seiner<br />

Preisklasse ist.<br />

ad.<br />

Ostschweiz<br />

Tech<br />

Si»<br />

Frage 7017. Garagebuchhal'i'nq. Welche Buchhaltung<br />

eignet sich am besten für einen gröaseren<br />

Garage-Betrieb mit Auto-Handel. Reparaturwerkstatt,<br />

ErsatzteiJver.sand etc. Bei möglichst einfacher<br />

Führung soll doch nicht nur das Endresultat, sondern<br />

auch das Ergebnis aus Handel. Werkstatt.<br />

Ersatzteilo, Benain, Oel etc. sepaTat leicht ersichtlich<br />

sein. H R.<br />

Frage 7018. Reinigung von Seifenteilen. Wie<br />

reinigt man Zelluloidscheiben, und wie verhütet man<br />

das Gelbwerden derselben ? J. B. in H,<br />

Antwort* Am besten konserviert man die<br />

Seitenteile noch dadurch, dass man sie von Zeit<br />

zu Zeit mit einer zirka 30prozentigen Lösung von<br />

Essig in Wasser abwäscht. Ein Abreiben mit einer<br />

Amylazetat-Lösung lässt Kratzer wohl verschwinden,<br />

die Oberfläche der Scheiben wird dann aber<br />

.«wolkig» und die Durchsicht verschwommen. M.<br />

Frage 7019. Ooppelrollanketle. In letzter Zeit<br />

las ich in den Empfehlungen der Modelle <strong>1929</strong><br />

mehrmals von Doppelrollenkelten. Können Sie mir<br />

diese Kette beschreiben und ihre Vorteile nennen?<br />

P. F. in B.<br />

Antwort: Die Doppelrollenkette wird für den<br />

Steuerungsantrieb verwendet. Sie besteht aus zwei<br />

einfachen Ketten mit gleichlangen Gliedern, deren<br />

Rollen durch doppelt so lange Bollenstifte zusammengehalten<br />

werden. Die gemeinsam zusammengehaltenen<br />

Rollen greifen in dieselbe Zahnlücke der<br />

Doppelverzahnung der Antriebsräder ein. Als Vorteil<br />

dieser Kette wäre einorseits ihr geräuschloses<br />

Laufen, anderseits ihre geringe Verstreckbarkeit zu<br />

nennen.<br />

wlt.<br />

rrnMORTT<br />

RFVT/E<br />

Frage 7020. Kolben mit Nuten. An neueren Kolben<br />

finden sich vielfach im unteren Teil Nuten angeordnet.<br />

Welchen Zweck haben diese Nuten?<br />

W D. in B.<br />

Antwort: Der Kolben hat den Zylinder nach<br />

aussen gut abzudichten und bildet zugleich das<br />

Lager für dio Pleuelstange Zur Abdichtung des<br />

Ringes werden in erster Linie die drei Kolbenringe<br />

verwendet, die sich ringsherum gleichmässig an<br />

die Zylinderwand anzupassen haben<br />

Soll der Motor unter günstigen Umstanden arbeiten,<br />

darf kein Oel übei den Kolben in den Zylinder<br />

gelangen, Deshalb wird am unteren Ende<br />

dpa Kolbens oder unter dem untersten Kolbenring<br />

eine Abstreifnut mit Oelrückführungsbohrungen<br />

nach dem Innern des Kolbens angeordnet. Bei einem<br />

neuen Modell, dessen Kolben Sie aus der beigefügten<br />

Abbildung ersehen, ist eine weitere<br />

Schrägnut vorgesehen, die sich bei der Wärmeausdehnung<br />

verengert und ausgleichend wirkt, wlt.<br />

Antwort 6926. Reparatur an Aluminium-Gehäusen.<br />

Da wir selbst monatlich übor 10Ü0 kg «Tialit-<br />

Lot» verarbeiten, besitzen wir über dasselbe weitgehende<br />

Erfahrungen Bei sog. Edelloten muss mit<br />

der Temperatur zu hoch gegangen worden, was<br />

leicht ein Verziehen des Arbeitsstückes zur Folge<br />

hat. Edellote scheinen daher gegenüber dem<br />

Schweissverfahren keinen Vorteil zu bieten. Andere<br />

Aluminium-Lote, welche genügende Festigkeit gezeigt<br />

hätten, waren korrosionaempfindlich, d h. sie<br />

enthielten Alkalisalze und verwitterten leicht an<br />

feuchter Luft. Beim «Tialit» haben wir keinen dieser<br />

Nachteile gefunden. Seine Festigkeit ist noch<br />

etwas höheT als die des Aluminium, die Schmelztemperatur<br />

beginnt bei der niedrigst schmelzenden<br />

Sorte schon bei 160 Grad, es ist korrosionsbeständig,<br />

so dass sogar Aiuminiumbojen gelötet werden<br />

können. Seine interessanteste Eigenschaft ist jedoch,<br />

dass es in wachsähnlichem Zustande beliebig<br />

geformt werden kann, so dass fehlende Teile mit<br />

Leichtigkeit fast unsichtbar in defekte Gehäuse eingesetzt<br />

werden können. Nach deutscher Rechtsprechung<br />

sollen mit <br />

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Zeiss-Schein werter verleiht diesem die ausserordentliche,<br />

weitreichende Lichtfülle, an der man<br />

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Schlecht belohnte Gastfreundschaft. Der<br />

deutsche Chauffeur eines seit mehreren Wochen<br />

in Zürich weilenden Künstlers hat, kurz<br />

vor Weihnachten, die seinem Patron und ihm<br />

gewährte schweizerische Gastfreundschaft<br />

bedenklich schlecht belohnt. Er machte, ohne<br />

Wissen seines Herrn, eine Ausfahrt mit etlichen<br />

jungen Burschen, wobei natürlich dem<br />

Alkohol in übermässiger Weise zugesprochen<br />

wurde. In scharfem Tempo fuhr er durch die<br />

Strassen Zürichs und rannte dabei einen<br />

vorschriftsmässig und langsam fahrenden<br />

Taxi an, der überstellt und dabei einige Insassen<br />

zum Teil recht erheblich verletzt wurden.<br />

Der deutsche Führer machte sich aber<br />

nicht nur aus dem Staube, sondern, um sich<br />

der Verantwortung zu entziehen, versuchte<br />

seine Flucht noch dadurch zu decken, dass<br />

er sämtliche Lichter an seinem grossen,<br />

schweren Wagen auslöschte, wodurch er<br />

weitere ihm entgegenkommende Fahrzeuge<br />

oder Personen gefährdete. Dank der Findigkeit<br />

der Polizeiorgane konnte der Ausreisser<br />

und auch sein Auto, das sich gerade in Reparatur<br />

befand, gestellt werden. Der traurige<br />

Fink wurde unverzüglich in polizeilichen Gewahrsam<br />

genommen und das Gericht wird<br />

ihm wohl einen recht kräftigen Denkzettel<br />

erteilen. Gerade von Ausländern, denen wir<br />

Gastrecht gewähren, müssen wir vorabverlangen,<br />

dass sie wenigstens unsere geschriebenen<br />

Vorschriften strikte beobachten, wenn<br />

ihnen ihre Moral nicht schon selbst ein anständiges<br />

Gebaren nahelegt. Es gibt tatsächlich<br />

unter den Vergehen gegen die Verkehrsvorschriften<br />

nichts Hässlicheres, als<br />

die feige Flucht nach irgend einem Unglücksfall,<br />

um dadurch einer Bestrafung zu entgehen.<br />

Ein solcher Drückeberger verschlechtert<br />

dadurch nur seine Position und gerade<br />

dieser Fall zeigt wieder, dass die Urheber<br />

ausfindig gemacht werden, wenn selbst die<br />

Anhaltspunkte nur sehr gering sind.<br />

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Neugründungen:<br />

Weber * Worni, Autotransporte, Netstal. Unter<br />

dieser Firma haben M. Weber und G. Worni eine<br />

Kollektivgesellfchaft eingegangen. Zweck der Unternehmung<br />

ist Fuhrhalterei und Autotransporte.<br />

Motor A. G. für Automobilhandel. Zürich, Badenerstrasse.<br />

Unter dieser Firma wurde eine Aktiengesellschaft<br />

mit einem Aktienkapital von 50000 Fr.<br />

gegründet. Zweck des Unternehmens ist der Handel<br />

in Automobilen und Motorfahrzeugen, sowie die<br />

Tätigung aller damit verbundenen Geschäfte. Die<br />

Gesellschaft übernimmt laut Vertrag zwischen der<br />

Motor A.-G. und L. Gioschiipf, sowie K. Seliner<br />

alle Rechte und Pflichten, welche diesen zustehen<br />

aus einem Vertrage mit der Automobil-Agentur A.-<br />

G., Zürich, zum Preise von Fr. 17 460 -r-. Der Verwaltungsrat<br />

besteht zurzeit aus L. Groschupf, Präsident,<br />

E. Lechner Die beiden führen Kollektivunterschrift.<br />

Diese wurde auch erteilt an K. Seliner,<br />

Geschäftsführer, und E. Groschupf.<br />

Firmaänderungen:<br />

Wotfangel & Sieber, Autoreparaturwerkstätte,<br />

Bern. Diese Kollektivgesellschaft hat sich aufgelöst<br />

und ist erloschen Die Akiiven und Passiven gehen<br />

an die Firma J. Riedtmann & Cie. über." Unter<br />

dieser Firma wurde von J. Riedtraann und E. Sieber<br />

eine Kollektivgesellschaft eingegangen. Zweck<br />

ist die Weiterführung der erwähnten Autoreparaturwerkstätte.<br />

Die Geschäftslokalitäten sind die<br />

nämlichen an der Holligenstrasse.<br />

Personelles:<br />

Um auch den. ständig zahlreicher werdenden<br />

Automobil A.-G., Bern 0. Wirz ist aus dem Kunden der t Handelszentrale Zürich und<br />

Verwaltungsrat ausgeschieden und seine Unterschrift deren näheren und weiteren Umgebung in<br />

erloschen, ebenso die Kollektivprokura von F. Steffen.<br />

Der Verwaltungsrat besteht zurzeit aus R. Pul-<br />

diesem Sinne ebenfalls entgegenzukommen,<br />

ver, Präsident, L. Paris, E. H. Thommen, Ing., wurde der Bau einer Fabrikniederlage beschlossen.<br />

welche je zu zweien kollektiv die Unterschrift<br />

führen.<br />

Die im aufstrebenden Industriequartier in<br />

Aktiengesellschaft Ad. Saurer, Arbon. Die Herren<br />

E. Mahler und L. Dubois sind aus dem Verwal-<br />

Qebäulichkeiten wurden im Frühjahr in An-<br />

unmittelbarer Nähe vom Hardplatz gelegenen<br />

tungsrat ausgeschieden. Es wurden für sie neu gewählt:<br />

Prof. Dr. C. Hegner und A. Dreyfus. griff genommen und konnten am 3. Januar<br />

FirmaauflBsung.<br />

dem Betrieb übergeben werden. Die Saurer-<br />

Otto Taillens, Handel in Automobilen, in Chäte-<br />

Werke haben sich auf jenem Areal eine<br />

lard-Montreux. Diese Firma ist infolge Verzicht<br />

des Inhabers im Register gelöscht worden.<br />

Central-Garage A.-G., Frauenfeld. Diese Aktiengesellschaft<br />

wird von Amtes wegen gelöscht, da ihr<br />

Geschäfts.betrieb aufgehört hat.<br />

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Wirz & Cie., La Chaux-de-Fonds. Diese Kollektivgesellschaft,<br />

welche eine Autogarage sowie den<br />

Handel mit Automobilen und Zubehör betrieb, ist<br />

aufgelöst und die Firma nach erfolgter Liquidation<br />

im Register gelöscht worden.<br />

Zur Eröfinuiig der Zürcher Reparaturateliers<br />

von A. Saurer A.-G., Arbon.<br />

Ohne besonderes Zeremoniell, gleich mit<br />

der werktätigen Arbeit, wurde vergangenen<br />

Donnerstag die Zürcher Filiale der bekannten<br />

Automobilfabrik in Arbon eröffnet. Aber auch<br />

ohne das äu-ssere Dekorum bedeutet diese<br />

Geschäftserweiterung ein Markstein in der<br />

erfolgreichen Entwicklungsgeschichte dieses<br />

Unternehmens und ist zugleich für die zahlreiche<br />

und weitverbreitete Kundschaft ein<br />

neuer Beweis, dass die Firma bestrebt ist,<br />

den Kundendienst möglichst auf breiter Basis<br />

zu organisieren. Bekanntlich werden schon<br />

seit einigen Jahren in Morges und Basel<br />

Reparaturfilialen unterhalten, welche die<br />

Besitzer von Saurerwagen der Notwendigkeit<br />

entheben, bei Arbeiten, die am besten<br />

von der Fabrik selbst ausgeführt werden, die<br />

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. Blatt der „AutomobiVRevue"<br />

DAS ROTE KLEID<br />

VON ANNA BURQ<br />

Der See hatte -die dunkelblaue und doch<br />

v


Das Mikrophon gab auf einmal eine vollständige<br />

Baritonskala von sich :<br />

«Ha, ha, ha! natürlich! Der Ministerpräsident<br />

hat sich selbst zu Ihrem Examen angesagt.<br />

..»<br />

« Sie sind ein Eckel ! »<br />

« Ha, ha, ha ! »<br />

« Scheusal ! Ich vergehe hier vor Aufregung<br />

und er lacht ! »<br />

«Verzeihung. Ich werde es nicht mehr<br />

tun.»<br />

* * *<br />

Es wäre schwer zu beschreiben, Heber Leser,<br />

was a'tes auf diesem Examen geschah!<br />

Man fragte Lali aus der Arithmetik, Algebra,<br />

Geometrie, Trigonometrie. Man fragte<br />

sie aus der Geographie und der Geländekunde<br />

... Dann examinierte man sie in Mechanik<br />

und sechs andern Fächern...<br />

Bekanntlich ist das Examen im Wagenverkehr<br />

keine Spielerei. Allein fünf Diplomingenieure<br />

hatten sich eingefunden, an die zehn<br />

Mitglieder des Automobil-Clubs, etliche zehn<br />

Vertreter der Polizei.<br />

Und erst die Achtel und Sechzehntel, die<br />

Kurven, das Rücken des Wagens, das Anhalten<br />

des Wagens, die Fahrt nach rückwärts,<br />

Kopfstange, Todesstange...<br />

Ob die höchsten Würdenträger der Republik<br />

anwesend waren, wissen wir nicht. Sovie'<br />

Ist sicher, dass sich zum Examen Lalis alle<br />

ihre näheren und entfernteren Bekannten eingefunden<br />

hatten.<br />

(Laii hatte einen langen Kasak an, wie man<br />

in Warschau sagt, einen Sportdress, auf dem<br />

Kopf eine kleine Mütze mit einem seidenen<br />

Ponpon und hirschlederne Handschuhe. Sie<br />

hatte sich zum Examen mit dem stärksten<br />

Parfüm von Guerlin parfümiert : Souvenir<br />

de Montery.)<br />

Und sie bestand !<br />

Am Abend verlobte sie sich mit Ingenieur<br />

Korbowod.<br />

Gestern, während des Mittagessens, das im<br />

Kreise etlicher Freunde, Automobilisten, eingenommen<br />

wurde, begann der Ingenieur<br />

plötzlich zu singen!<br />

«Woher rührt denn deine Zufriedenheit,<br />

Stani», redet ihn einer seiner Tischnachbarn<br />

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N* 3 - X929 AUTOMOBIL-REVUE<br />

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BERUEHMTERE FEINSCHMECKER<br />

Kürzlich erschien auf dem Büchermarkt<br />

«in m^hr als originelles Büchlein aus der Feder<br />

des Wiener Musikschriftstellers Hofrat<br />

Ludwig Karpath, das aber keineswegs dem<br />

Andenken Schuberts gewidmet ist und von<br />

anderen grossen Komponisten, Dirigenten<br />

und Musikern auch nur in einem ganz anderen<br />

Zusammenhang handelt als es die Musik<br />

ist. Karpath nennt seine bemerkenswerte<br />

Schrift, die der Verlag Knorr «St Hirth in<br />

München herausgibt, «Jedermann seine eigene<br />

Köchin», und man findet darin nicht<br />

weniger als 222 auserlesene Kochrezepte,<br />

Ratschläge, wie man sich zum Feinschmekker<br />

ausbilden könne- Ein Koehbueh also? Ein<br />

Kochbuch aus der Feder eines Musikers? Ja<br />

und nein' Wer Hofratll Karpath kennt, der<br />

wejsj aueh, dass dieser vielseitige Mann ein<br />

hervorragender Koeh ist, nicht nur Geniesser<br />

auf kulinarischem Gebiet, sondern vor allem<br />

Schöpfer, und dass man in seinem gastfreien<br />

Hause oft und oft Gelegenheit hat, sich da*<br />

von au überzeugen, dass der Hausherr sein<br />

eigener, genialer Koch ist. Ludwig Karpath<br />

kann sich da auf die Zeugnisse prominenter<br />

Musiker berufen. Riehard Strauss widmet<br />

ihm, wie das «Neue Wiener Journal* au berichten<br />

weiss, den Satz: «Meinem lieben<br />

Ludwig Karpath, Kochmeister und Rezensent<br />

da^u», Hanß Pfitzner schreibt: «Dsss Sie als<br />

Mu5ik$e.hriftster.er ein Fachmann sind, Ist allgemein<br />

bekannt, weniger die Tatsache, dass<br />

Sie auch a's Koehkünstler ihren Mann stellen.<br />

Nur sind Sie als Fachmann auf dem<br />

Gebiet der Gastronomie zu bescheiden. Ich<br />

kenne ja Ihren Tisch aus eigener Anschmekkung.<br />

Wissen Sie noch, als ich einmal während<br />

des Krieges ganz allein bei Ihnen zu<br />

Tisch war in Wien? Da sagten Sie min «Sie<br />

bekommen ein Kriegsessen.» Das war nieht<br />

wahr. Ich kriegte ein bekömmliches Essen.»<br />

Und wie äus.se,rt Sieh Max Reinhardt über<br />

die Karpathsche Mohn-Sachertorte? Folgendermassen:<br />

«Ihr© wirklich traumhaft gute<br />

Mohn-Sachertorte hat mir die wenigen freien<br />

Augenblicke, die mir die angestrengten Tagund<br />

Nachtproben in den letzten Wochen Hessen,<br />

buchstäblich versüsst. Lassen Sie mich<br />

Ihnen von Herzen danken für die Freude,<br />

die Sie mir mit Ihrer lieben Aufmerksamkeit<br />

gemacht haben, Wie alles von frnen, Ugt<br />

auch dieses kulinarische Oeuvre Zeugnis ab<br />

von der Gescheitheit, Güte und Harmonie,<br />

die aus Ihren Augen leuchten.»<br />

Solcher Zeugnisse kann sich nicht jeder beliebige<br />

Koch rühmen» Dazu muss er schon<br />

Musikschriftsteller und Gastgeber so ziem'<br />

lieh aller prominenten Musiker und Künstler<br />

seiner Zeit sein. Aber Ludwig Karpath hat<br />

von seinen Gästen als Koch auch wieder profitiert.<br />

Berühmte Komponisten, Dirigenten,<br />

beziehungsweise deren Gattinnen, haben ihn<br />

vielfach auf neue Ideen gebracht, haben ihn<br />

gelehrt, wie raffinierte Speisen bei ihnen zu<br />

Hause zubereitet würden. So stammt ein Re»<br />

sept zu einem<br />

Heringsfilet<br />

von niemand Geringerem als Siegfried Wag-<br />

Am andern Tage verreisten wir, und<br />

während wir die Postkutsche bestiegen, die<br />

damals noch den Verkehr zwischen dem<br />

hochliegenden Kurort und der Tiefe besorgte,<br />

sahen wir Lolas rotumflossene Gestalt<br />

neben ihrem Mann auf dem Balkon<br />

stehen, der zu ihrem Zimmer gehörte. Unsere<br />

Blicke hingen an diesem schönen Menaeheppaar,<br />

und wir empfanden dabei eine<br />

Trauer, die an Schärfe mit jedem Trenaunssschmerz<br />

zu vergleichen war.<br />

yö&IHI<br />

ner her. Es lautet: Man entferne die Haut<br />

des holländischen Herings und löse die Filets<br />

von den Gräten. Der Kopf und der Schwans<br />

werden beiseite gegeben. Die Filets werden<br />

nun während sechs Stunden im Wasser mit<br />

Zusatz von Milch eingeweicht, dann abgetropft,<br />

durch ktares Wasser gezogen, mit sauberem<br />

Leinen abgewischt und endlich auf<br />

länglicher Platte rangiert, mit folgender Sauce<br />

übergössen: Man reibt eine Zwiebel,haschiert<br />

etwas Petersilie, durchsiebt die Fischmilch<br />

von 1—2 Heringen, gibt das Ganze in eine<br />

Salatschüssel, fügt ein öge'b und etwas englischen<br />

§enf dazu, richtet die Sauce wie ein«<br />

Mayonnaise zu, mit Oel und Essig. Die<br />

Sauce darf nicht zu dick sein, soll aber gut<br />

gewürzt schmecken.» Zum Heringsfilet Siegfried<br />

Wagners gesellt sich «In<br />

Plsehrezept «KilW»<br />

des Komponisten Eduard Schutt, das also<br />

lautet: «KHki sind kleine Fische, die in Russland<br />

viel gegessen werden. Im Frieden er»<br />

hielt man sie in Dosen auch in Deutschland.<br />

Ob dies wieder der Fall ist, ist dem Verfas*<br />

ser unbekannt- Hat man sie zur Hand, so<br />

röste man dünngeschnittene Brotscheiben In<br />

Butter, gebe auf je eine Scheibe ein entgräte*<br />

te§ FJsehiein. gebe die so belegten Brotscheiben<br />

bloss für einige Augenblicke in «ine<br />

helsse Pfanne und serviere sie sodann.»<br />

Das igt aber noch lange nicht alles- Frau<br />

Pr, Richard Strauss steuert ein Rezept über<br />

saure Leber<br />

bei: Feinblättrig geschnittener Kalbsleber<br />

wird ein wenig Petersilie und Zwiebel, beides<br />

gut gewiegt, beigegeben. Neben dem<br />

Herd richtet man sich Sa!?, Pfeffer, Mehl,<br />

Essig und Fleischbrühe her. Man lässt in der<br />

Omelettenpfanne ein StQek Butter zergehen,<br />

gibt dann in diese die Leber, die man schnell<br />

salzt, pfeffert und ein wenig staubt; dann<br />

gibt man etwas Essig daran und giesst das<br />

Gericht mit Fleischbrühe auf, so dass es<br />

leicht suppig wird. Die Zubereitung muss<br />

sehr schnell vor sich gehen, da die Leber<br />

sonst hart wird-» Aus der «Casa Mahler»<br />

stammt, von der Witwe Gustav Mahlers<br />

überliefert, folgendes<br />

Rezept für Kalbschnitzel:<br />

«Ein halbes Kilogramm Kalbschnitzel gut<br />

salzen, beide Seiten mit Mehl stauben und In<br />

recht viel Butter etwa eine Stunde lang braten<br />

lassen. Dann Champignons und vier bis<br />

fünf Paradiesäpfel, anderthalb Deziliter sauren<br />

Rahm darangeben, mit viel Parmesan bestreuen<br />

und noch eine halbe Stunde dünsten.<br />

Mit allem Saft in eine Schüssel geben und<br />

anrichten.»<br />

Und so folgt ein Prominentenrezept nach<br />

dem anderen. Alfred Grünfe'd, der Klaviervirtuose,<br />

liefert ein Rezept über «Pilzlinge<br />

gedünstet», die Witwe Artur Nifcisch* ein<br />

solche« über «Sauce zu gekochtem Fisch»,<br />

die Gattin des Kammersängers Erik Schme,<br />

des stellt sich mit einem Rezept für «Fa»<br />

schiflgkrspfen» elm und die Gattin Artur<br />

III.<br />

Das Leben hat sonst die Eigentümlichkeit,<br />

den Menschen nur Anfang, Mitte oder<br />

Schluss fremder Schicksale mitansebauen<br />

zu lassen. Diesmal machte es eine Ausnahme,<br />

wenigstens für mich. Es W3r viele<br />

Jahre später, dass ich einmal in München<br />

im Hofgarten mit einer Freundin den Tee<br />

trank. Unsere eifrige Unterhaltung hatte<br />

une bis jetzt verhindert, auf unsere Umgebung<br />

zu achten. Aber plötzlich entdeckte<br />

•ich an einem Nachbartischchen ein Gesicht,<br />

das mich nicht nur durch eine seitone<br />

Schönheit, sondern auch durch einen Erinnerunssreiz<br />

fesselte. Seebläue, schimmernde<br />

Berge, Sonne, Jugend — das alles<br />

stieg aus meinern Herzen empor in die<br />

innere Gesichtsspiegelung bei dera Antlitz<br />

jener Frau. War sie es? Sie war nicht unfehlbar<br />

zu erkennen, denn aie trug diesmal<br />

ein schwarzes Kleid. Aber um so schneeweisser<br />

hob eich ihr Hals aus dem spitzen<br />

Ausschnitt. Mein Auge flog verstohlen<br />

immer wieder zu ihr hin. Ueber mein Verstummen<br />

erstaunt, fragte meine Freundin<br />

nach der Ursache. Ich erzählte ihr in kurzen<br />

Worten von der Geschichte der bozau*<br />

bernden Lola, was mir davon bekannt war<br />

und fügte hinzu, dass e§ mir ein wahres<br />

Herzensinteresse wäre, zu erfahren, ob die<br />

ihr so ähnlich sehende Fremde am noch»<br />

sten Tisch sie selber sei und wie sich ibr<br />

Schicksal jetzt gestaltet haben mochte. Sie<br />

war in Begleitung einer ebenso eleganten,<br />

ähnlichen Typus, aber nicht dieselbe Schön'<br />

heit tragenden Dame, die ein sehr lebhaftes<br />

Gespräch führte, wobei sie tin etwa zwöM«<br />

jähriges Mädchen, das in Gesellschaft tH'<br />

derer Kinder in der Nähe spielte, tteta im<br />

Auge behielt. Aus ihren Bemerkungen ging<br />

hervor, dasa es ihr eigenes Töcbterchen<br />

war. Und plötzlich wandte sie sich an ihre<br />

Begleiterin mit dem unbekümmerten, lau.<br />

ton französischen Ausruf:<br />

«Es ist doch jammerschade, Lola, daas<br />

Sie kein Kind haben. Das würde Ihr Leben<br />

schön machen. Die Einsamkeit taugt nicht<br />

recht für Sie. Sie sind so schweigsam geworden.<br />

Tiens, Sie sollten doch wirklich<br />

noch einmal heiraten Da wäre der pikante<br />

Attache — wie heisst er doch... ?»<br />

Der lange, unwillkürliche Schauer, der<br />

durch den Körper der also Angeredeten lief,<br />

Hess die Sprechende verstummen, während<br />

er zugleich meine Vermutung bestärkte,<br />

wenn dies nicht schon durch die Nennung<br />

des Namens geschehen wäre.<br />

«Sie ist es,» sagte ich voll Erregung,<br />

«und offenbar Witwe, welch ein Glück!»<br />

Schnitzlers sogar mit einer Anweisung, wie<br />

man eine «Anatol-Torte» kunstgerecht zubereitet.<br />

Vom verstorbenen Gcneralmusikdirektor<br />

Ernst v. Schlich wird das Rezept zu ei*<br />

ner «Ghampagnerbowle» abgedruckt, von<br />

der Kammersängerin Marie Gutheil-Sehoder<br />

ein solches über die Zubereitung von «Pikkelsteiner-Fleisch».<br />

Und so geht es weiter:<br />

Rumsteak ä la Oskar Straus, Palatschinken<br />

ä la Jenö Hubay und — damit auch «in<br />

bekannter Bankier zu Worte kommt — Hirn<br />

auf ungarische Art ä la Gabriel Neumann.<br />

Und nun schüesslfch noch, was Ludwig<br />

Karpath über Kochen und Essen im afecmeinen<br />

zu sagen hat.<br />

Feinschmeckere! definiert er so:<br />

Das denkbar beste Material und die richtigen<br />

Ingredienzien 8« verwenden, ein Gericht<br />

so zubereiten, wie dies an seinem Ursprungsort<br />

geschieht, auf alles zu achten,<br />

was das Geniessen erhöhen oder vermindern<br />

könnte. Er, so erklärter, erreiche mit geringen<br />

Kosten mehr als seine kapitalkräftigen<br />

Freunde. Sein Abendessen erschöpfe den Begriff<br />

der Feinschmeckerei, während das viel*<br />

fältige grossartige Souper seiner reichen<br />

Freunde zu diesem Effekt nicht führen könne,<br />

und zwar darum nicht, weil es In seinen<br />

freilich nur anscheinenden Nebensächlichkeiten<br />

unvollständig sei Wer es ihm gleichmachen<br />

will, der nehme seine Rezeptensammlung<br />

zur Hand und werde mit wenig Kosten<br />

und viel Genuss «sein« eigene Köchin»,<br />

DER OFEN ALS<br />

EISSCHRANK<br />

(Des lieben alten Kochherds Schwanengesang.)<br />

« Frau Anna, es ist heute wieder so heiss!<br />

Die Butter läuft über, die Milch wird<br />

der Braten...» — « Stellen Sie die Speise<br />

in den Ofen!» Was würde unsere brave<br />

Köchin wohl denken, wenn sie von der<br />

Hausfrau diese Antwort erhielte ! Sie würde<br />

su der schauerlichen Vermutung kommen,<br />

dass der armen <br />

Schmelzung» von Ofen und Eissehrank<br />

nicht mehr weit entfernt ist, Namentlich<br />

die amerikanische Technik leistet hier Verjügljehes,<br />

Die amerikanisohon <strong>Zeitung</strong>en<br />

berichten von einem kombinierten Gaskochherd<br />

und Eisschrank. Sozusagen durch eine<br />

einzige kleine Handbewegung kann man<br />

das eine in das ander© verwandeln. Du<br />

legst einen Hebel um, und dio Speis«, die<br />

eben noch kochte, wird in wenigen Minu*<br />

ten gefroren sein oder umgekehrt.<br />

Ich denke an meine Jugendamt ssurück,<br />

und mir wird wehmütig 1 ! loh seh© unsere<br />

gute alte Köchin daheim, wie sie eich ab'<br />

mühte, das Holz- oder Kohlenfeuer im Küchenherd<br />

zu heisserer Glut zu «entflammen».<br />

«Schon wieder will das verflixte<br />

Ding nicht brennen!» so stöhnt die Brave.<br />

Und die franse Küche ist voll von dickem<br />

Rauch- Man hustet, schnaubt und tränt.<br />

Schließlich hat säe'sI Heureka! Das Hilfsmittel<br />

ist gefunden! Der Blasbalg muss<br />

heran. Sie pustet upd puestefc unter den<br />

«Nun, nun,» safte meioe Freundin. Aber<br />

ich konnte den Ausdruck nicht zurücknehmen.<br />

Zu deutlich wer mir in Erinnerung,<br />

welche Last unsichtbarer Fesseln das ischöne<br />

Geschöpf getragen hatte.<br />

Die lebhafte FrarwÖsin am andern Tische<br />

hatte das Gesprächsthema bereits nach allen<br />

Richtungen gedreht. Auf Lolas Antlitz war<br />

Ruhe zurückgekehrt, die zwar noch kwnen<br />

Strahl von Freude durchscheinen liess, aber<br />

auch nicht mehr den Sturm innerer Revolte<br />

barg. Beide Frauen schauten nach<br />

den Kindern hin. Das Töchterchen der<br />

Französin war sehr zierlich und voll Grazie<br />

in seinen Bewegungen, und der Mutter<br />

Auge ruhte voll Stolz auf ihm. Offenbar<br />

beschrieb sie gerade die Art. wie das Kind<br />

sich zu kleiden liebte; es kehrte dabei mehrfach<br />

da» Wort « rouge» wieder; das veranlasste<br />

Lola zu dem Ausspruch, den ich<br />

gewissermassen als Absehlu$s ihrer Geschichte<br />

betrachtete. Es mag sein, da^s ich<br />

damit zu weit ging, dass jenseits dieses<br />

Tages auf das immer noch so begehrenswerte<br />

Weib eine neue Epoche voll neuen<br />

Erlebens harrte; jedenfalls aber bedeutete<br />

das letzte Wort, das ich von ihren Lippen<br />

hörte, ein© vollständige Veränderung ihrer<br />

Einstellung zu Leben und Welt und somit<br />

doch in bestimmtem Sinne das Eritschwin.<br />

den jenes Wesens, welches vor Jahren wie<br />

ein funkelndes Fl&irtmchen über die Seefläche<br />

geglitten war.<br />

Sie spraeh:«Ich würde ihr niemals raten,<br />

ein rotes Kleid zu tragen.»<br />

DIE MODE<br />

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Richter: «Sie liesseil also die Kassette mit<br />

dem Geld stehen und nahmen nur einige<br />

Briefmarken mit?»<br />

Angeklagter; ijawoh!; ich beantrage deshalb«<br />

mich auf meinen Geisteszustand untersuchen<br />

zu lassen!»<br />

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an die Fensterscheibe. Draussen lag kein<br />

Schnee mehr, nur Wasserlachen standen auf<br />

der Wiese, und die Sonne bunkerte drin wie<br />

Gold. An den schwarzen Bäumen sassen<br />

überall helle, grüne Spitzen, und meine FlüdoParc<br />

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Rost. Da plötzlich schlägt die Flamme aus<br />

dem Ofen zurück und fast wäre die Aermsto<br />

verunglückt, hätte schwere Brandwunden<br />

im Gesicht davongetragen. Und nun gar die<br />

Petroleumkanr.e! 0 je, o je! Ich darf gar<br />

nicht daran denken ! Ein Betätigungsfeld<br />

für Struwelpeters «Minz und Mauz die<br />

Katzen»: «Miau, mio, miau, mio, stell's<br />

fort, sonst brennst du lichterloh !»<br />

Eisschränke und Kälteapparate mit Gas<br />

oder Elektrizität kommen heute immer<br />

mehr und mehr in Gebrauch. Lieber alter<br />

Kochherd mit deinem heimeligen Holz- oder<br />

Kohlenfeuer, du wirst bald deinen Schwanengesang<br />

singen können. Wie lange wird<br />

es noch dauern, bis man dich nur noch<br />

in kulturhistorischen Museen wird finden<br />

können, bis eifrige Antiquitätensammler<br />

wild nach dir fahnden! Es scheint, dass<br />

der « moderne Mensch » — männlichen und<br />

weiblichen Geschlechts — nicht mehr so<br />

viel Wert darauf legt, wie in der « guten<br />

alten Zeit», ein gemütliches, behagliches<br />

Daheim zu haben. Alles muss in erster<br />

Linie «praktisch» sein: Schlafzimmer,<br />

Wohnstube, Küche und Keller, alles, alles !<br />

« Rationalisierung » ist auch hier Trumpf!<br />

Die moderne Hausfrau oder Köchin will<br />

nichts von einer Küche wissen, in der sie<br />

nicht alles sozusagen «in einem Eckchen »<br />

beisammen hat, alles, was sie für die Zubereitung<br />

und ... Konservierung der Speisen<br />

nötig hat. So ist der « Ofen als Eisschrank<br />

» das Ideal! Er passt so recht in<br />

die moderne, « rationalisierte» Zwei- oder<br />

Vierzimmer-Wohnung.<br />

N u 2<br />

Ein Hebelumlegen, ein Druck auf den<br />

Knopf führt von Hitze zur Kälte, von Kälte<br />

zur Hitze, vom Kochen zum Frieren, vom<br />

Frieren zum Kochen. Der Apparat hat sozusagen<br />

keinen Eigenwillen mehr, er wird<br />

charakterlos: bald so, bald so! Der alto<br />

Kochherd wollte brennen oder... er wollte<br />

es eben nicht! Dann rauchte or zum Protest!<br />

Dass er aber auch hätte « frieren »<br />

können : einen solchen gänzlichen Mangel<br />

an Gesinnungstüchtigkeit traute ihm — mit<br />

Recht — niemand zu. Ihm nicht, so wenig<br />

wie dem Eisschrank das Kochen ! Ein « kochender<br />

Eisschrank »! Man denke... Das<br />

war damals, zu Grossmutters (nein, seien<br />

wir ehrlich, noch zu Mütterchens) Zeiten!<br />

Und heute! Da ist alles mechanisch, alles<br />

praktisch ! Da verlangt man von einem Ofen<br />

oder Eisschrank keine Charakterfestigkeit:<br />

wenn er nur « gut funktioniert»! Ja, ja, auf<br />

das « gute Funktionieren » wird dem « mcM<br />

dernen Menschen » bald alles ankommen!<br />

Auch bei sich, dem Menschen, selber! Der<br />

grosse französische Arzt und Naturphilosoph<br />

Julien Offroy de la Mettrie schrieb zu<br />

Anfang des 18. Jahrhundeiis sein aufsehenerregendes<br />

Buch « L'homme machine ». Der<br />

Mensch eine Maschine! Ich glaube nicht,<br />

dass er es damals, zu Anfang des «Jahrhunderts<br />

der Aufklärung», schon war!<br />

Aber ich bin sicher, er wird es noch werden<br />

! Es wird der Tag kommen, an dem<br />

ein « Apparat» zur rechten Zeit den Men-<<br />

sehen weckt und... aus dem Bett wirft.<br />

Ein zweiter Apparat kleidet ihn an, ein drifw<br />

ter bereitet ihm automatisch sein Frühstück,<br />

ein vierter fährt ihn ins Geschäft... und<br />

so weiter und so weiter.<br />

Und alle diese Apparate, Automaten und<br />

Maschinen werden « vorzüglich funktionier<br />

ren » (so wie heute schon der « Ofen als<br />

Eisschrank »). Und der Mensch, den sie bedienen,<br />

wird gleichfalls «vorzüglich funk-«<br />

tionieren », denn er ist ja selbst ein Auto-*<br />

mat, eine Maschine geworden. T.<br />

Jede Tochter<br />

leistet ihrem Vater einen<br />

grossen Dienst, wenn sie<br />

ihm über den Antobetrieb<br />

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ftLS ICH EINE WINTERFLIEGE WAR<br />

Vor sehr langer Zeit war ich eine kleine<br />

Winterfliege. Ihr braucht nicht lachen, liebe<br />

Kinder, ich erinnere mich ganz wohl, dass<br />

ich an hohen Fensterscheiben auf- und abkroch<br />

und draussen die schwarzen Bäume<br />

und den weissen Schnee sah. Zuerst- hatte ich<br />

noch Gesellschaft, eine lahme Brummfliege,<br />

die im Frühling geboren war und mir von<br />

ihm erzählte. Die schwarzen Bäume hatten<br />

da lauter weiche, grüne Blätter gehabt, und<br />

vor dem Hause, wo jetzt der Schnee lag,<br />

war alles bunt und leuchtend gewesen, voll<br />

Blumen und Gräser und Duft und Honig. Die<br />

blauen Wasserjüngferchen hatten in der Luft<br />

geschaukelt wie lebendige Blüten, und die<br />

Sonne hatte einem bis ins Herz geschienen.<br />

Und ich sehnte mich nach dem Frühling.<br />

Die alte Fliege wurde immer schweigsamer;<br />

sie mochte nicht mehr leben und fiel<br />

eines Morgens tot auf's Fensterbrett. Ich<br />

musste nun allein an ihren Frühling denken,<br />

und ob er wohl wiederkäme. Das Zimmer, in<br />

dem ich flog, war hoch und warm. Es waren<br />

blanke Holzrahmen da und dunkle Schnitzereien,<br />

in denen man gut herumklettern<br />

konnte; an Nahrung fehlte es mir auch nicht,<br />

das Herumfliegen machte mir aber keine<br />

Freude, ich wartete immer.<br />

Die alte Dame im Lehnstuhl wartete auch,<br />

ich fühlte es. Sie hatte immer ein braunes<br />

Kleid an; in der Woche ein wollenes, am<br />

Sonntag ein seidenes. Ich kroch gern daran<br />

in die Höhe und setzte mich auf die weissen<br />

Spitzenmanschetten. Da konnte ich lange<br />

sitzen und den alten, dünnen Fingern zusehen,<br />

die emsig an wollenen Männerstrümpfen<br />

strickten. Manchmal hatte sie auch eine<br />

<strong>Zeitung</strong> in der Hand und las halblaut vor sich<br />

hin, meist von Schiffen, die ankommen sollten;<br />

manchmal guckte sie auch still und<br />

lange aus dem Fenster, und ich dachte oft,<br />

sie müsse wohl auch auf den Frühling warten.<br />

Eines Tages bekam sie einen grossen<br />

Brief, den las sie immer wieder. Ich sass gerade<br />

auf dem hölzernen Löwenkopf an ihrem<br />

Lehnstuhl. «Siehst du, kleine Winterfliege»,<br />

sagte sie, «siehst du, jetzt kommt mein Junge,<br />

mein Konrad», u. sie sah ganz rot u. glücklich<br />

aus. Von diesem Tage an trug sie immer<br />

das braune, seidene Kleid und sass noch viel<br />

mehr an dem Fenster. Sie holte das alte Silberzeug<br />

aus dem Glasschrank und rieb es<br />

blank, und das Dienstmädchen machte reine,<br />

weissc Gardinen an.<br />

So verging ein Tag nach dem andern und<br />

immer noch warteten, wir, die alte Dame auf<br />

ihren Sohn und ich auf den Frühling. Endlich<br />

kam er. Ein junger, brauner Mann riss die<br />

Tür auf. «Muttel, Mutti, Mutterchen», rief<br />

er; die alte Dame aber weinte bloss und<br />

sagte gar nichts und streichelte immerfort<br />

sein Haar.<br />

An der Tür stand ein junges Mädchen mit<br />

hellen Augen und einem weissen Gesicht,<br />

das nahm der junge Mann bei der Hand und<br />

sagte: «Dies ist Susanne, meine Braut, nun<br />

wirst du auch eine Tochter haben und eine<br />

liebe dazu!»<br />

Di© alte Dame konnte immer noch nichts<br />

sagen; sie setzte sich auf das Sofa zwischen<br />

die jungen Menschen und streichelte ihnen<br />

abwechselnd die Hände. Dann wurde der<br />

Kaffee gebracht, ich setzte mich auf ein<br />

Stück Zucker, und die Brautleute bekamen<br />

die schönen silbernen Tassen. Nun konnte<br />

die Mutter endlich sprechen und sie erzählte<br />

von ihrer Brautzeit, und dass sie an ihrem<br />

Hochzeitstage mit ihrem Manne aus den<br />

Tassen getrunken habe und am Tauftage ihres<br />

Konrad wieder, und dass sie die Tassen<br />

nun ihren Kindern schenken wolle, wie sie sie<br />

auch von ihrem Vater bekommen hätte. Der<br />

junge Mann sprach von seinen Reisen über<br />

das Weltmeer und das junge Mädchen von<br />

ihrer Heimat und ihren kleinen Geschwi-<br />

,stern, und wie lieb sie nun den Konrad hätte.<br />

Die alte Dame sah immer selig von einem<br />

zum andern und griff sich von Zeit zu Zeit<br />

nach der Brust. Ich bekam auf einmal wieder<br />

Sehnsucht nach dem Frühling und flog<br />

Besnohen Sie ans, bitte, bei Ihrer<br />

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N" 2 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

gel zitterten vor Verlangen hinauszufliegen,<br />

-aber das Fenster war verschlossen.<br />

In der Nacht war viel Gelaufe im Hause.<br />

Ich hörte Türen auf- und zuklappen und einen<br />

Wagen hin- und herfahren. Auch war<br />

tnir, als würde oben geweint. Am Morgen<br />

-kamen der junge Mann und das junge Mädchen<br />

blass und in schwarzen Kleidern in<br />

die Stube. Sie setzten sich still auf das Sofa<br />

uiid sprachen lange kein Wort.<br />

Plötzlich stand der Junge Mann ausstrich<br />

sich mit der Hand durch die Haare und<br />

sagte: «Komm, Sannchen, sie ist vor Freude<br />

gestorben, und in Freude wollen wir an unsere<br />

liebe Mutter denken!<br />

Das zerlegbare Auto.<br />

In Detroit wird gegenwärtig ein neues<br />

Autosystem ausprobiert: der zusammenkbppbare<br />

(oder vielmehr leicht zerlegbare)<br />

Selbstfahrer. Bild der Zukunft: das Auto im<br />

- Rucksack.<br />

Eine Kalender-Uhr.<br />

Ein junger Kubaner, Roberto Loovet in<br />

Havanna, hat eine Uhr erfunden, die nicht nur<br />

«die Stunden, sondern auch den Tag, Monat<br />

und das Jahr mittels eines Zeigers, der jede<br />

.halbe Minute vorrückt, angibt. Die äusserst<br />

sinnreich ausgeführte Uhr ist bereits in Amerika<br />

patentiert worden.<br />

Ein Weltverband der Jodler-<br />

Der Zentralvorstand des Schweizer Jodler-<br />

Verbandes hat beschlossen, Schweizer und<br />

Tiroler Jodler-Klubs im Ausland zur Gründung<br />

eines Weltverbandes aufzufordern. Die<br />

Anregung stammt von der Jodler-Gesellschaft<br />

In Buenos Aires. Als Zweck eines solchen<br />

deutschen Weltverbandes wird die unverfälschte<br />

Reinhaltung des Jodlers bezeichnet.<br />

Die elektrische Geige.<br />

Zwei französische Ingenieure haben eine<br />

Abart oder Verbesserung des elektrischen<br />

Klaviers erfunden: die selbstspielende Violine.<br />

Die Musik, die die elektrische Geige<br />

erzeugt, soll der eines erstklassigen Konzertmeisters<br />

ebenbürtig sein. Jetzt noch das<br />

elektrische Saxophon, die selbsttätige Trommel<br />

und automatische Robot-Zuhörer — und<br />

das Orchester der Zukunft ist fertig.<br />

Konservierung der Milch: durch Radio.<br />

Der Wiener Universitätsprofessor Karl<br />

• Seidel hat entdeckt, dass Milch durch einfache<br />

Behandlung mit kurzwelligen elektrischen<br />

Wechselströmen, wie sie in der Radiotechnik<br />

angewendet werden, drei bis vier<br />

Wochen haltbar gemacht werden -kann- Die<br />

Entdeckung ist wirtschaftlich von grosser<br />

Bedeutung und Tragweite.<br />

Die Renntiere mit der Glocke.<br />

Die französische Postverwaltung hat ein<br />

interessantes Experiment unternommen. Sie<br />

will in den Bergen von Savoyen die Aufzucht<br />

von Renntieren versuchen. Sechs dieser<br />

Tiere sind gestern in der Gegend von Chambery<br />

in Freiheit gesetzt worden. Damit die<br />

kostbaren Zuchttiere nicht irrtümlich von einem<br />

wilden Nimrod niedergeknallt werden,<br />

hat man ihnen eine Glocke um den Hals gehängt.<br />

Echt englische Aufmerksamkeit<br />

Als der Captain Dennis Maine-Tucker und<br />

seine junge Frau, die bisherige Miss Matie<br />

Couth, nach ihrer Trauung zum Empfang der<br />

Hochzeitsgäste in das Angel-Hotel in Cardiff<br />

eintreten wollten, mussten sie erst durch<br />

ein Spalter von Windhunden hindurchschreiteu.<br />

Dem Ehemann, dej Manager von Windhundrennen<br />

Ist, war dies« Aufmerksamkeit<br />

von einer Reihe von Rennhundbesitzern bereitet<br />

worden.<br />

Nur 30 SeJkunden>Küsse!<br />

Nach einem Bericht des zurzeit in Beattle<br />

(Washington) weilenden Japanische« Parlamentariers<br />

J. Turumi sind jetzt Kussszenen in<br />

Filmen, die 1» Japan zur Vorführung kommen,<br />

zugelassen. Aber die zärtlichen Auftritte<br />

sind auf 30 Sekunden beschränkt. Bisher<br />

mussten in allen Filmen, die nach Japan<br />

eingeführt wurden, die Aufnahmen, in denen<br />

geküsst wurde, vorher herausgeschnitten<br />

werden.<br />

Und sie gingen Hand in Hand hinaus und)<br />

ich flog ihnen nach. Draussen war lauter<br />

Licht und Sonne, und mir war, als flöge ich<br />

zum ersten Mal. Ich huschte selig von einem<br />

Baum zum andern, bis ich an einen kam, der<br />

kein Blatt, aber viele leuchtende Blüten hatte.<br />

Wie das duftete und flimmerte! Ich taumelte<br />

von einem Kelch zum andern und schlürfte<br />

und trank und taumelte. Und die Sonne<br />

schien mir ins Herz, und die blauen Was?<br />

serjüngferchen schaukelten um mich her und<br />

alles rauschte, brauste, zitterte... Da muss<br />

ich wohl auch vor Freude gestorben sein,<br />

denn weiter weiss ich nichts mehr aus der<br />

Zeit, da ieli eine kleino Winterfliege war.<br />

BUNTE CHRONIK AUS ALLER WELT . . .<br />

vorbeugend wirktläkvral<br />

Baut Paris Wolkenkratzer?<br />

Die Frage des Hochhausbaues kommt jetzt<br />

auch in Paris auf die Tagesordnung. Bisher<br />

ist die zulässige Höhe von Bauten durch<br />

ein Reglement der Stadtverwaltung beschränkt.<br />

Die Gesellschaft der beamteten<br />

Architekten, die seinerzeit diese Vorschriften<br />

ausgearbeitet hatte, hat jetzt den Auftrag bekommen,<br />

eine Aenderung zugunsten des<br />

Hochhausbaues vorzubereiten. Vermutlich<br />

wird in den neuen Vorschriften die Bauhöhe<br />

von der Breite der Strasse abhängig gemacht<br />

werden.<br />

Ein Riesenboulevard für Paris.<br />

Die grosse Triumphstrasse der Champs<br />

Elysßes soll in gerader Linie über den Triumphbogen<br />

und die Avenue de la Grande<br />

Armee bis nach Saint-Germain ausgebaut<br />

werden und so eine Gesamtlänge von etwa<br />

20 Ki'ometer bei einer Breite von 75 Meter<br />

erhalten. Rechts und links von ihr sollen<br />

breite Geländestreifen von ca. 2500 Hektar<br />

enteignet werden, deren Bebauung mit modernen<br />

Geschäftshäusern späterhin erfolgen<br />

soll.<br />

Drüsenverpflanzung bei einem Rennpferd.<br />

Dr. Voronoff, dessen Verjüngungsmethode<br />

durch die Verpflanzung von Affendrüsen ja<br />

schon viel besprochen worden ist, hat jetzt<br />

eine Probe seiner Methode ausgeführt, die<br />

er für eine der wichtigsten hült. Er hat nämlich<br />

die Drüsen eines jungen Vollblutpferdes<br />

auf das berühmte französische Rennpferd<br />

«Rabelais» überpflanzt. Dieser Renner hat<br />

auf dem französischen Turf mehr Gewinne<br />

zu verzeichnen als irgend ein anderes Pferd,<br />

er hat. aber jetzt das-für Pferde, holie Alter<br />

von 28 Jahren erreicht und zeigt Alterserscheinungen;<br />

nun soll es durch die Voronoff'sche<br />

Operation in die Bütetage seiner<br />

Jugend zurückversetzt werden.<br />

Der Lift im Are de Triomphe.<br />

Der Are de Triomphe, der berühmte Triumphbogen<br />

auf der Place de l'Etoile in Paris,<br />

der zur Erinnerung an die Siege Napoelons I.<br />

errichtet wurde — unter ihm befindet sich<br />

jetzt das Grab des unbekannten Soldaten —<br />

wird mit einer neuen Einrichtung bereichert.<br />

Man will ihn modernisieren, indem man in<br />

ihm einen Persouenaufzug anbringt. Zwanzig<br />

Personen werden gleichzeitig auf die<br />

Terrasse des Triumphbogens befördert werden<br />

können. Jetzt muss man Stiegen steigen,<br />

wenn man von ihm aus die schöne Fernsicht<br />

auf Paris gemessen will. Eine enge, steinerne<br />

Wendeltreppe von 280 Stufen muss man<br />

überwinden, bevor man oben angelangt ist.<br />

Das hat bisher viele abgehalten, einen Rundblick<br />

über die Seinestadt vom Are de Triomphe<br />

zu machen.<br />

Hunderennen ausser Kurs.<br />

Wie aus London berichtet wird, erklärte Reklame und hängten das Bild eine Damp-<br />

der «Rose City» an die Wand. In spa-<br />

der Innenminister auf »ersieht,<br />

um den Fehler herauszubringen, weil man bis heute nicht im Besitze des<br />

war, welches jeder Hausfrau hilft, Ordnung in die Haushaltuneskasse zu<br />

bnnaen, und zwar ohne viel Mühe und Arbeit. Für alle Auseabenartea<br />

sind Vordrucke vorhanden, bei welchen unter den betreffenden Tagesspalten<br />

nur die Summen auszusetzen sind, so dass die Schrei bar beit auf ein<br />

Minimum reduziert und dem Versessen vorgebeugt ist. Ach, es wird 6O<br />

viei Verdrus« und Aeraer beseitigt durch die Führung eines solchen Haushaltungsbuches,<br />

denn nichts ist ärgerlicher, als wenn man nicht genau weiss,<br />

wohin<br />

« Das Geld »<br />

gekommen ist und das ist sehr leicht möglich, wenn man die täglichen<br />

Ausgaben nicht notiert. — ELSA RAAFLAUBS Haushaltungsbuch sollte<br />

in keiner Familie fehlen, wo man die Ordnung liebt. Kaute es<br />

Der datte seiner Frau<br />

dann wissen beide zu jeder Stunde; wohin das Geld gekommen ist.<br />

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Adresse:<br />

Löwen, es war ein männlicher und ein weiblicher,<br />

drangen schon durch die der Hitze<br />

wegen offenstehende Tür in das Speisezimmer.<br />

Der junge Mann feuerte seine Flinte<br />

aus nächster Nähe auf den Löwen ab, den er<br />

sofort tötete. Inzwischen stürzte sich aber<br />

die Löwin auf die aus dem Zimmer fliehenden<br />

Familienmitglieder und verletzte den<br />

Hausherrn und einen seiner Söhne schwer,<br />

bis sie durch Schüsse erlegt wurde. Man<br />

nimmt an, dass die Tiere halb verhungert<br />

waren, da es äusserst selten ist, dass sich<br />

Löwen in die Nähe der Menschen wagen<br />

oder gar in das Innere der Häuser eindringen.<br />

Eine Schiffahrts-Gesellschaft ohne Schiff.<br />

Wer wagt, gewinnt. Aber es kann auch<br />

schief gehen, selbst smarten Amerikanern.<br />

Hatten da einige unternehmungslustige New-<br />

Yorker die Idee, eine Schiffahrts-Gesellschaft<br />

zu gründen. Sie eröffneten an der Whitehall<br />

Street ein komfortables Bureau, einigten sich<br />

auf den Namen «Progressive Southern<br />

Stcamship Corporation», machten etwas in<br />

Der geprellte Automobilist.<br />

Unser Londoner Korrespondent berichtet<br />

uns folgende ergötzliche Diebsgeschichte, die<br />

sich tatsächlich jüngst in London zugetragen<br />

hat: Ein besonders vorsichtiger und ängstlicher<br />

Automobilist traute den üblichen Diebessicherungen<br />

am Wagen nicht und nahm<br />

sich deshalb bei seinen vielen Stadtfahrten<br />

stets die Mühe, den Wagen mit einem Rad<br />

an einer Stahlkette mit besonderem Sicherheitsschtoss<br />

an irgend einem soliden Gartensockel,<br />

Laternenpfahl etc. zu fixieren, Die<br />

bisherigen guten Erfahrungen bestärkten ihn,<br />

„Muettis Hausfreund"<br />

trotz der spöttischen Bemerkungen seiner<br />

Freunde, in seiner Methode und er scheute<br />

bei keinem Halt die etwas umständliche Manipulation,<br />

sein Vehikel an die Kette zu legen.<br />

Wie gross war aber sein Erstaunen<br />

oder vielmehr sein Entsetzen, als er jüngst<br />

nach einem längereu Besuch bei Bekannten<br />

an dem Gartensockel beim Hauseingang wohl<br />

noch die unversehrte Kette fand, an der aber<br />

trostlos und vereinsamt nur das eine Rad baumelte,<br />

an dem es festgemacht worden war.<br />

Einige besonders unverfrorene Autodiebe,<br />

denen die Methode ; wollt schon früher aufgefallen<br />

war, hatten sich mit einem Reserverad<br />

an den Wagen herangepirscht, das angekettete<br />

Rad demontiert und durch ein geeignetes<br />

eigenes Rad ersetzt. Für die Spötter<br />

brauchte der besonders «Schlaue» natürlich<br />

nicht zu sorgen. z.<br />

Die erwachende Jugend Amerikas,<br />

Der Individualismus ist unter den nordamerikanisclien<br />

Studenten im Wachsen begriffen<br />

und der Korpsgeist an den. Universitäten<br />

bricht zusammen. Wie zumeist, so ist<br />

auch die neue Bewegung an den älteren östlichen<br />

Universitäten entstanden, macht sich<br />

aber auch schon anderswo fühlbar. Keine<br />

umfassendere studentische Betätigung oder<br />

Organisation kann mehr auf allgemeine Unterstützung<br />

rechnen. Das religiöse Interesse<br />

ist zweifellos weit verbreitet. Wohl nur selten,<br />

in Zeiten besonderer Lebendigkeit, hat<br />

ein grösseres, allgemeines religiöses Fragen<br />

bestanden. Aber clmrakteristischerweise<br />

geht es dem Studenten mehr um Weltanschauung<br />

und Erfahrung als um «Berufung».<br />

Sein Suchen geht durch den Verstand<br />

und das Gefühl, nicht durch den Willen. Die<br />

bezeichnenden Worte für die Junge Generation<br />

sind «Deutung», Erklärung», «Se'bstverwirklichuns»,»<br />

«Einheit», aber nicht «Gehorsam»,<br />

«Gewissen», «Opfer». «Gotteswille».<br />

Im Zusammenhang mit dieser Richtung<br />

steht vielleicht die besondere Neigung<br />

zu Andacht und Feier. Dem Kirchturm aller<br />

Art steht man fremd gegenüber, und man<br />

diskutiert lieber die Religion im allgemeinen<br />

als das Christentum. Man neigt zu einem<br />

religiösen Relativismus, dem ein moralischer<br />

Relativismus entspricht. Hinter dem allem<br />

steht aber gleichwohl ein ausgesprochen<br />

realistischer Sinn, der zur vollen Erfahrung<br />

des Lebens kommen möchte.<br />

II '


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6538<br />

EIN AUTO-AUSFLUG VON NIZZA AUS<br />

VON HEDE LINSMAYER.<br />

Wir bummelten eines Vormittags in Nizza<br />

herum, unschlüssig, wie wir den strahlenden<br />

Sommertag am besten ausnutzen könnten.<br />

Nach den immerhin etwas aufregenden Eindrücken<br />

vom Spielkasino in Monte Carlo,<br />

vom Besuch des ebenso eleganten wie geschmackvollen<br />

Palais des Fürsten von Monaco<br />

mit seinem wahrhaft begeisternden Park<br />

hoch über dem schäumenden blauen Meer,<br />

was alles wir am Tag vorher wie ein Märchen<br />

erlebt hatten, fühlten wir das Bedürfnis,<br />

nunmehr wieder einen Blick in die Welt der<br />

unteren Zehntausend zu werfen. Und so nahmen<br />

wir denn ein Auto und fuhren aufs Geratewohl<br />

in entgegengesetzter Richtung nach<br />

Cagnes.<br />

Es ging über die schier endlose «Promenade<br />

des Anglais», bekanntlich eine der<br />

schönsten Strandpromenaden der Welt. Man<br />

kann die Augen nur schwer von dem Wellenspiel<br />

losreissen, solange man am Ufer bleibt,<br />

so faszinierend ist das leuchtende, an den<br />

Grenzen des Horizonts ins Unendliche verschwimmende<br />

Blau der Cöte d'Azur. Dann<br />

rücken wir für eine Weile vom Meere ab,<br />

tiefer ins Land hinein, ins Grün der Oelbäume,<br />

Pinien und Agaven, Zur Unken erscheinen<br />

plötzlich weisse Barrieren, eine Tribüne,<br />

frische Rasenflächen: die Rennbahn<br />

von Nizza, an der Mündung des Flusses Var.<br />

Sehr reizend sieht sie aus, fast wie ein Spielzeug.<br />

Wir gleiten daran vorbei; hübsche<br />

Alleen nehmen uns auf, fern schimmert etwas<br />

Burgähnliches. Wir nähern uns Cagnes und<br />

beim Anblick dieses überraschend eigenartigen<br />

und pittoresken Bildes packt uns helle<br />

Freude. Hier war gewiss wieder etwas nach<br />

unserem Herzen, dies Nest schien sehr geeignet<br />

zum Herumstöbern.<br />

Cagnes ist ein Ort, der aus zwei Teilen besteht,<br />

die so verschieden sind wie Tag und<br />

Nacht. «Cagnes sur Mer» ist eine kleine,<br />

moderne Villenkolonie mit Palmengärten,<br />

hübsch und gepflegt, wie man es am blauen<br />

Mittelmeer gewöhnt ist. Aber das andere,<br />

das der Franzose «Cagnes en Hauteur»<br />

nennt und das bald hinter den letzten Villen<br />

beginnt, ist ein Stück- schlafendes Frankreich,<br />

eine Landschaft Cezannes. Ist ein Höhendörf,<br />

armselig und vergessen, traumhaft unwirklich<br />

im Ring des luxuriösen Rivierastrandes,<br />

amphitheatralisch an einen Hügel<br />

Umgebaut, auf dessen Spitze ein «Schlösschen<br />

» aus dem 14. Jahrhundert thront. Und<br />

das, was sich grau um dieses Schlösschen<br />

und um diesen Berg herumgruppiert, sind<br />

eigentlich keine « Häuser », sondern phantastische<br />

Behausungen, oft ohne Fenster und<br />

Türen — von Vorhängen oder Blumenstöcken<br />

gar nicht zu reden.<br />

Uns zog es förmlich magnetisch aus dem<br />

Auto. Sehr steil schlang sich da ein 'Weg<br />

aufwärts, aber es war gut, dass man einige<br />

Atempausen einlegen musste und dadurch unauffällig<br />

Gelegenheit bekam, Milieustudien<br />

zu machen. In dunklen Schächten spielen<br />

sich filmartige Familienszenen ab; man fasst<br />

es kaum, dass man in solchen Höhlen wohnen<br />

und atmen kann. Aussen aber auf den verwitterten<br />

Mauern räkeln sich wohlig die<br />

Katzen, an den Rinnsteinen äugen die Hunde.<br />

Auf die fahlen Steingebäude, um deren Traurigkeit<br />

sich oft noch echter Weinstock rankt,<br />

brennt die heisse Sonne und taucht alles in<br />

den Glanz südlicher Romantik. Aus einem<br />

Seitenweg heraus kommt eine weisshaarige<br />

Alte auf einem zweirädrigen Mauleselgespann;<br />

sie lächelt und staunt ungläubig:<br />

« Photographie? » Es müssen wenig Fremde<br />

hierherkommen, man merkt es an den verwunderten<br />

und forschenden Blicken dieser<br />

Bergdörfler. Aber freilich, wer von den Gästen<br />

der Grand-Hotels, wer von den fashio-<br />

(Den Glücklichen, die dem Winter entfliehen<br />

können, sei dieser herrliche Riviera-Ausflug verraten.)<br />

nablen Rivierabummlern sollte sich wohl<br />

hierher verirren? Wozu auch? Wer möchte<br />

denn gerne im Paradies an Elend erinnert<br />

werden? Und wer denkt an soziale Nöte,<br />

wenn die Roulettekugel schwirrt und Banknoten<br />

knistern?...<br />

Das Schloss, das diese verschachtelten,<br />

verbuckelten, malerischen Steinbauten krönt,<br />

passt sich dem Stil des Ganzen würdig an.<br />

Es könnte nicht kleiner und schmuckloser,<br />

nicht weltentrückter sein, wenn nicht der<br />

mächtige Kaktus am hölzernen Eingangspförtchen<br />

ein wenig Leben in die altersgraue<br />

Burg zauberte. Herrlich ist von hier oben<br />

die Aussicht auf das blaue Meer und die<br />

schneebedeckten Seealpen.<br />

Natürlich spazierten wir lange in der wunderlichen<br />

Welt von Cagnes herum, die uns<br />

viel Fremdes und Neuartiges bot. Weil wir<br />

inzwischen aber auch einen kräftigen Appetit<br />

verspürten, lenkten wir auf das bescheidene<br />

Wirtshaus am Fuss des Berges zu. Das<br />

Wirtszimmer war leer, im übrigen bildete ein<br />

grosser, rassiger Hund das Glanzstück des<br />

Inventars. Zu essen gäbe es nichts, höchstens<br />

gefüllte, in Olivenöl gebratene Gurken,<br />

bedeutete uns die sehr hübsche, junge Französin,<br />

die Hüterin des Lokals, entgegenkommend.<br />

Um sie nicht zu kränken, beschlossen<br />

wir, in den sauren Apfel, d. h. in die sauren<br />

Gurken, zu beissen. Die garnierte Platte sah<br />

etwas verwegen aus für unsere Begriffe, weshalb<br />

wir nur zögernd und mit einiger Vorsicht<br />

an sie herangingen. Es schmeckte aber dann<br />

ganz gut und ist uns jedenfalls ausgezeichnet<br />

bekommen, so dass das Choleratropfenfläschchen,<br />

unser unentbehrlicher Reisebegleiter,<br />

diesmal nicht in Funktion zu treten brauchte.<br />

Da wir unwiderstehliche Lust empfanden,<br />

unsere Exkursion nun noch weiter auszudehnen,<br />

nahmen wir wieder im Auto Platz und<br />

Hessen uns nach Antibes fahren. Die Strecke<br />

ist nicht lang, etwa eine halbe Stunde, wie ja<br />

überhaupt die Ausflugsentfernungen an der<br />

französischen Riviera viel geringer sind, als<br />

man sich gewöhnlich vorstellt. Wir blieben<br />

an der Küste, bis wir die kleine Landzunge<br />

erreicht hatten, auf der Antibes liegt.<br />

Dieses uralte Städtchen, einst phönizische<br />

Gründung, dann römischer Sitz, später französische<br />

Festung, hat seine gewisse Eigentümlichkeit<br />

bis heute bewahrt. Aehnlich wie<br />

in Cagnes fällt auch hier eine ausgeprägte<br />

Gegensätzlichkeit auf. Der grosse hübsche<br />

Platz, auf dem einige Autos parken und auf<br />

dem man unter Lauben nett servierte Spaghettis<br />

verspeisen kann, wirkt durchaus modern<br />

und grossstädtisch. Dennoch ist das<br />

Ganze nur eine schöne Kulisse. Wandert<br />

man einmal durch die Gassen, die sich verwirrend<br />

bis zur Quaimauer hinziehen, so<br />

kann man ähnliche Bilder wie in Cagnes sehen:<br />

Ueberrest des Altertums, höhlenartige<br />

Wohnungen und Läden, ähnliche Handwerker,<br />

zerbröckelnde Nischen mit schmutzigen<br />

Proletarierkindern, in deren schönen, dunklen<br />

Augen alle Rätsel der Welt zu schlummern<br />

scheinen.<br />

Dennoch atmet Antibes nicht den Hauch<br />

der Vergessenheit wie etwa Cagnes. Es ist<br />

immerhin ein gutbesuchter Kurort, freilich für<br />

weniger Anspruchsvolle, während zum Beispiel<br />

das benachbarte, reizende Juan-les-Pins<br />

der vornehme Sammelpunkt der wohlbestallten<br />

Amerikaner ist. Das « Cap von Antibes »<br />

fängt neuerdings an, ein kleines, aufblühendes<br />

Eldorado zu werden. Man lustwandelt — unabhängig<br />

von Mode und Gesellschaft — in<br />

wunderschönen Promenaden, geniesst dabei<br />

unvergleichliche Ausblicke auf Nizza, Cannes<br />

und die Alpen und fühlt sich überhaupt als<br />

Naturmensch.<br />

Wir «weniger glücklichen» Ausflügler<br />

fahren an der Felsmauer von Antibes entlang,<br />

hinter der sich das Meer ausdehnt und eine<br />

sanfte Brise heraufschickt Wäsche flattert<br />

an den Leinen am Strand. In der Sonne<br />

kauern die Weiber, in den kleinen Schenken<br />

der Torbögen hocken lässig die Männer. Man<br />

hat viel Zeit da unten im Süden, unbegreiflich<br />

und beneidenswert viel Zeit.— Aus dem einsameren,<br />

von der Sonne bebrüteten Gewinkel<br />

gelangen wir wieder auf die Landstrasse.<br />

Wir nehmen gemächliches Tempo, denn es<br />

eilt uns nicht mit der Heimfahrt; aber da geschieht<br />

plötzlich etwas Seltsames, etwas<br />

gänzlich Unerwartetes es fängt unversehens<br />

zu regnen an. Ziemlich heftig sogar.<br />

Der Chauffeur, der das Verdeck herablässt<br />

BÜCHER<br />

Brackwasser. Roman von Heinrich Häuser,<br />

Verlag von Philipp Reklam jun., Leipzig.<br />

Da ist «in Matrose, den die Fahrt des<br />

Schiffes in das Herz Südamerikas, nach der<br />

Hafenstadt Tampico verschlägt. Ein dunkles<br />

Mädchen wird ihm zum Schicksal. Aus der<br />

lodernden Sinnlichkeit der tropischen Stadt<br />

nimmt er sie, einem dunklen Untefbewusstsein<br />

folgend, mit in seine Heimat, die Halliginseln,<br />

entwurzelt sie ihrer dumpfen Welt,<br />

um sie der kalten Not seiner Scholle preiszugeben.<br />

Das Meer ist stärker als sein stiller<br />

Verteidigungsigrimm und wie es sein Besitztum<br />

zerstört, zerschlägt die übermächtige<br />

Welle des Schicksals seihe trotzige Liebe.<br />

Es ist eine Erzählung schlicht und gewaltig<br />

im Wort, ein meisterhaft zur aufwühlenden<br />

Höhe der Spannung gesteigertes Erleben,<br />

dann ein allen Glauben zermürbendes Erlöschen:<br />

ein Fanal harter Selbstlosigkeit in<br />

unserer dekadenten Zeit. v.<br />

Meine Geliebte, die Ungekannte, ein Roman<br />

von Titayna, Verlag C.Weiler & Co.,<br />

Leipzig und Wien.<br />

Viele Bücher wirft die Zeit auf unseren<br />

HUMCK<br />

Es ist einfach nichts mehr los in den <strong>Zeitung</strong>en.<br />

(Judge.)<br />

Interessante Kunden.<br />

« Entschuldigon Sie, verfügen Sie vielleicht über<br />

eine leistungsfähige Vulkanisierabteilung in Ihrer<br />

Garage ?»<br />

« Wir haben uns besonders auf diese Abteilung<br />

spezialisiert!»<br />

« Ausgezeichnet! D?.nn gebe ich Ihnen vertrauensvoll<br />

die Reparation meines zerrissenen<br />

Gummihosenträgers in Auftrag!»<br />

(Passing Show.)<br />

Verlag, Administration, iiruck und dienerte: ÜALLWAü A.-G. liallerach* üuchdrutlerei und Wagnttrscne Verltusarutalt. Bern.<br />

und unsere verdutzten und sorgenvollen Gesichter<br />

bemerkt, lächelt: Malheur. Seit Monaten<br />

fiel kein Tropfen! Aber er beruhigt uns,<br />

so ein Regen dauere an der Riviera nicht<br />

lange.<br />

In Nizza steht der Hotelboy am Wagenschlag<br />

und fragt mit der den Franzosen eigenen<br />

scharmantee Liebenswürdigkeit: « Schönen<br />

scharmanten Liebenswürdigkeit: «Schönes<br />

Vergnügen gehabt, bitte sehr?»<br />

Der Chauffeur deutet indessen voll Genugtuung<br />

zum Himmel. Ja, er ist schon klar und<br />

blau und die nassen Strassen füllen sich wieder<br />

mit Menschen. Von den Reklamesäulen<br />

lacht das suggestive Werbeplakat Nizzas mit<br />

der papierenen Sonne und den Zauberworten:<br />

« Printemps Eternel! »<br />

Tisch, wenige werden uns zu einem Erlebnis.<br />

Unter diesen wenigen spricht ier<br />

Mensch Titayna zu uns. Französische Kunst<br />

und französisches Blut deckt das geheimnisvolle<br />

Pseudonym. Das Buch ist das Buch<br />

der modernen, von allem Herkömmlichen<br />

losgerissenen Frau, Herrin ihres blitzenden<br />

Geistes, den sie selbst in ihren hinreissenden<br />

Liebesstunden triumphieren lässt. Eine neue<br />

Bindung zwischen Mann und Weib sucht sich<br />

vor unseren Augen aufzubauen, ein seltsames<br />

Bild vorurteilsloser Kameradschaft, die den<br />

traditionellen Scheintreuebegrtff eintauscht<br />

gegen schonungslose Wahrheit. Ein neuer<br />

Typ: Violaine, unfroh im Qenuss ihrer<br />

Rechte, voll Trauer in ihrer Einsamkeit, früh<br />

enttäuscht, voll Leidenschaft, aber unfähig<br />

zur Se!bstvergessenheit, in ihrer Ueberfeinerung<br />

dem Manne schon allzu überlegen, dem<br />

sie doch ganz gehören möchte und der mit<br />

ihr und durch sie leidet, je mehr sie geliebt<br />

wird. Und wie man sich fragen wird: Ist<br />

Violaine noch eine Geliebte, ist nicht sie der<br />

Geliebte? steht man vor dem Rätsel: wer<br />

ist Titayna, der übersinnliche Offenbarer<br />

dieser wundervollen Gestalt: ein Mann oder<br />

i eine Frau? v.<br />

Der berühmte Hypnotiseur Linkowinsky versucht,<br />

sein Kind zum Schlafen zu brineen.<br />

«Dein Bruder hat uns küssen gesehen. Waa<br />

muss ich ihm geben, damit er schweigt ?»<br />

" Seine übliche Taxe ist 50 Rappen. »<br />

(Passing Show.) '

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