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E_1928_Zeitung_Nr.104

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Ausgäbe: Deutsche Schweiz*<br />

EFFl». FreiUD, IQ. Dezember <strong>1928</strong>.<br />

Weihuachts . Nummer<br />

Nummer 20 Cts.<br />

24. Jahrgang. — N° 10t<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dlewtaa und Freitag Monatlich »Gelte Liste"<br />

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GrOtsere Inserate nach Seitentarif.<br />

taseratenseUnss * Tarn ver Ersehelnen der betreffenden Hummer<br />

F E U I L L E T O N<br />

Rekordfieber.<br />

Ein Sportroman von Alfred Nanck.<br />

(3. Fortsetzung)<br />

VI.<br />

Auf der Rennbahn der World-Motor-Car-<br />

Cömpany, die sich rings um die riesigen Fabrikanlagen<br />

zog, donnerten die Motorea Zwei<br />

schwere Sportmaschinen, die für die grosse<br />

Zuverlässigkeitsfahrt auf den Highlandpässen<br />

bestimmt waren, wurden schon seit den frühen<br />

Morgenstunden einer scharfen Prüfung<br />

unterzogen. Für das Bergrennen, das auf<br />

einer besonders schwierigen Passstrasse, im<br />

Anschluss an die Dauerfahrt ausgetragen<br />

werden sollte, hatte die World-Company<br />

noch einen Spezialwagen nachgemeldet, obgleich<br />

der Meldeschluss verstrichen. Nach<br />

längeren Verhandlungen gab die Sportkomjnission<br />

der Meldung statt.<br />

Der Weihnachtsmann geht um, mit Wünschen<br />

und Paketen, grossen und kleinen.<br />

Auch wir Automobilisten haben einen Wunsch.<br />

Wir legen ihn, verbunden mit den besten Gratulationen,<br />

auf den Weihnachtstisch des eidgenössischen<br />

Justiz- und Polizeidepartementes.<br />

Es ist ein alter Wunsch, dessen Erfüllung<br />

Tausenden und Tausenden von Motorfahrzeugbesitzern<br />

die grösste Freude und Genugtuung<br />

bereiten würde. Kurz formuliert heisst<br />

er: Eine eidgenössische Verkehrsordnung, die<br />

nicht nur die Besitzer von Motorfahrzeugen,<br />

sondern sämtliche Strassenbenützer umfassen<br />

würde, soweit diese in ihrem Verkehr mit<br />

dem Automobil in Berührung kommen.<br />

Wir leben der angenehmen Hoffnung, dass<br />

dieser Wunsch in nächster Zeit verwirklicht<br />

werden,kann; denn es tut dringend not. Immer<br />

mehr"zeigt es sich in der Praxis, dass<br />

das Äüföniobilkonkordat nicht mehr genügt.<br />

Heute "stellenwir, was das Strassenverkehrswesen<br />

anbelangt, vor einem wirklichen Chaos.<br />

In rascher Reihenfolge haben in den letzten<br />

Monaten verschiedene Kantone, dem Aufstieg<br />

des Motorfahrzeuges entsprechend, neue Verkehrsverordnungen<br />

erlassen. Die eine beispielsweise<br />

wurde, ohne dass sie dem Grossen<br />

Rate unterbreitet worden wäre und trotzdem<br />

sie einer gesetzgeberischen Verordnung<br />

gleichkommt, vom Regierungsrat einfach in<br />

Kraft erklärt. In andern Kantonen hat die gesetzgebende<br />

Behörde noch darüber zu beraten.<br />

Aber eines steht heute schon fest:<br />

Durch die kantonalen Gesetzesmaschirien ist<br />

das Chaos nicht etwa verkleinert, nein, eher<br />

vergrössert worden. Die Strasse wurde nicht<br />

frei gemacht, im Gegenteil, sie wurde verbarrikadiert.<br />

Statt einer wünschenswerten Vereinheitlichung<br />

haben wir eine beinahe unabsehbare<br />

Vielheit, die nicht verkehrsfördernd,<br />

sondern nur verkehrshindernd wirken kann.<br />

22 Kantone — 22 verschiedene Verkehrsverordnungen<br />

auf einem kleinen Territorium, wie<br />

die Schweiz es umf asst Ueberall Divergenzen.<br />

Im einen Kanton kein Nachtfahrverbot, im andern<br />

ein limitiertes für Lastwagen und Motorfahrräder,<br />

im dritten ein solches nur für Motorfahrräder,<br />

im einen Kanton, eine für Lastwagen<br />

vorgeschriebene Breite von 2,2 m, im<br />

andern von 2,35 m, und daneben unsere eidgenössische<br />

Post, die sich über alle Gesetze<br />

und Verordnungen kühlen Herzens hinwegsetzt<br />

und ihre modernsten Autocars auf 2,4 m<br />

verbreitert! Und so wäre noch eine ganze<br />

Reihe anderer Bestimmungen zu erwähnen,<br />

Bestimmungen über Geschwindigkeit, Fahrprüfungen,<br />

Steuern und Gebühren, Bestimmungen,<br />

die man leicht schwarz auf weiss zu<br />

bringen vermag, die aber im pulsierenden<br />

Wirtschaftsleben sich alle höchst einengend<br />

und hemmend auswirken. So ist das Chaos<br />

entstanden, ein Chaos, das unser Gewerbe,<br />

unsere Industrie aufs schwerste schädigt.<br />

Dies in einem Augenblicke, da gerade die.<br />

Kantonsregierungen alles Interesse daran hätten,<br />

für die Belebung ihrer in ihren Kantonen<br />

ansässigen Industrien zu sorgen und den<br />

Fremdenverkehr mit allen Mitteln zu heben.<br />

Der Bundesrat lehnt die Verkehrsinitiative<br />

ab. Der Ständerat ist ihm in seiner Auffassung<br />

gefolgt. Der Nationalrat wird voraussichtlich<br />

zum gleichen Beschlüsse gelangen.<br />

Wohl ist bereits im Ständerat eine Motion<br />

angenommen worden, die dem Motorfahrzeugbesitzer<br />

gewisse Garantien in Aussicht stellt.<br />

Von einer Zurückziehung der Initiative aber<br />

kann unserer Auffassung nach keine Rede<br />

sein, bis die stetig wachsende Zahl unserer<br />

Motorfahrzeugbesitzer die nötigen Garantien<br />

in den Händen hat, dass ein eidgenössisches<br />

Verkehrsgesetz geschaffen werden soll, das<br />

alle Strassenbenützer umfasst. Und deshalb<br />

unser Weihnachtswunsch. Ein Wunsch, der<br />

mit einigennassen gutem Willen leicht realisierbar<br />

ist. Das kommende Gesetz sollte auf<br />

Grund der vom Ständerat bereits angenommenen<br />

Motion aufgebaut werden. Dabei sollte<br />

es nur die wichtigsten Vorschriften enthalten,<br />

währenddem beispielsweise alle diejenigen<br />

Es handelte sich um die erste Maschine mit<br />

dem neuen Sagreve-Motor. In anstrengenden<br />

Tag- und Nachtschichten hatten besonders<br />

ausgewählte, zuverlässige Fachleute die Maschine<br />

unter der Leitung Bob Sagreves fertiggestellt.<br />

Der Motor hatte auf dem Prüffelde,<br />

nach Vornahme einiger Aenderungen, die<br />

indizierte Leistung nicht nur erreicht, sondern<br />

noch weit überschritten. So entschloss man<br />

sich denn zur Nachmeldung, nicht zuletzt auf<br />

das Drängen des Generaldirektors. Clifferton<br />

war in den letzten Wochen auffallend nervös<br />

geworden. Von den Hendersons hatte er<br />

durch Mittelspersonen stark beunruhigende<br />

Nachrichten erfahren, deixen er allerdings keinen<br />

sehr grossen Wert beilegen wollte. Dass<br />

die Konkurrenz, gleich seiner Firma, zu den<br />

bevorstehenden Rennen rüstete, war selbstverständlich.<br />

Und dass die Chancen für die<br />

beiderseitig bekannten Typen so ziemlich<br />

gleich standen, wusste er auch. Der Sagreve-<br />

Motor sollte in dem Konkurrenzkampf die<br />

(7) (7) 0) 0)<br />

.Ein Weihnachtswunsch<br />

' Bestimmungen-, die von den Fortschritten der<br />

Technik im Motorfahrzeugbau beeinflusst<br />

werden, in der Verordnung zum Gesetze ihre<br />

Behandlung finden könnten. Im Gesetze selber<br />

sollten eigentlich nur verkehrstechnische<br />

Fragen, wie auch die Haftpflichtfrage, geregelt<br />

werden. So beispielsweise Bestimmungen<br />

über das Kreuzen, Vorfahren, Ausweichen,<br />

über die Beleuchtung, über die Signalgebung,<br />

diejenige der Verkehrsregler mit inbegriffen,<br />

usw. Wir wissen, dass die Bestimmungen<br />

über die Haftpflicht zu den strittigsten<br />

Punkten gehören. Aber auch hier wäre<br />

mit ein wenig Weihnachtsstimmung der gangbare<br />

Weg da. Für gewerbsmässige Personenbeförderung<br />

käme unserer Ansicht nach<br />

die Eisenbahn-Haftpflicht in Frage, für nicht<br />

gewerbsmässige Personenbeförderung, sowie<br />

auch für Lastwagen eine verschärfte Haft-<br />

, Pflicht, analog der Tierhalter-Haftpflicht, undfür<br />

die Radfahrer die einfache Obligationen-<br />

Haftpflicht, letztere vielleicht in einem besonderen<br />

Artikel formuliert. Eine sehr wünschbare<br />

und zweckentsprechende Neuerung wäre<br />

ohne Zweifel die Einführung eines technischen<br />

Beirates, der als konsultative Behörde dem<br />

Justizdepartement jederzeit zur Verfügung<br />

stehen könnte. Es bedeudete dies für das zuständige<br />

Departement eine grosse Erleichterung<br />

und würde dazu beitragen, Konfliktstoffe<br />

in rascher Folge aus der Welt zu schaffen.<br />

Man weiss, dass es mit einem Gesetze allein<br />

nicht getan ist, sondern dass die dazugehörende<br />

Verordnung ebenso gewichtig in die<br />

Wagschale fällt. Wie manch gutes und fortschrittliches<br />

Gesetz wurde schon vom Souverän<br />

verworfen. Ganz einfach deshalb,<br />

weil ihm die einschlägigen Bestimmungen der<br />

Verordnung unbekannt geblieben waren. So<br />

sollte denn auch, wenn immer möglich, die<br />

Verordnung zum eidgenössischen Verkehrsgesetz<br />

vor der Abstimmung des Gesetzes behandelt<br />

und bekannt gemacht werden können.<br />

In der Verordnung wären vor allem die Be-<br />

Entscheidung bringen, das war das Ziel, das<br />

Clifferton vor Augen hatte und das ihn die<br />

Tage und Stunden hindurch nicht mehr losliess.<br />

Mehrmals täglich Hess er sich von dem<br />

Stande der Arbeiten an dem neuen Wagen<br />

Bericht erstatten und konnte seiner Unruhe<br />

kaum Herr werden, als gelegentlich kleine<br />

Schwierigkeiten auftauchten, die überwunden<br />

werden mussten.<br />

Da hörte er eines Tages durch einen Zufall,<br />

dass sich bei der Henderson-Company eigen*<br />

artige Dinge vorbereiteten. In einer scharf<br />

bewachten Abteilung sollten sorgfältig geheim<br />

gehaltene Arbeiten ausgeführt werden,<br />

die offenbar der Entwicklung eines neuen<br />

Motors dienten.<br />

Clifferton Hess sofort Bob Sagreve zu sich<br />

bitten und teilte ihm das Gehörte mit. Bob<br />

zuckte lächelnd die Achseln :<br />

«Mögen sie, Mr. Clifferton, sie werden mit<br />

ihrer Konstruktion die Leistungen meines<br />

Motors nie erreichen — nie, Mr. Clifferton!»<br />

Stimmungen über die Fahrgesehwindig'fceft<br />

und über das Nachtfahrverbot zu regeln.<br />

Diese Bestimmungen, im fortschrittlichen<br />

Geiste formuliert, könnten dazu angetan sein,<br />

den immer mehr um sich greifenden und be«-<br />

rechtigten Unwillen innerhalb der Kreise<br />

der Motorfahrzeugbesitzer ohne Benachteiligung<br />

der andern Volksschichten aus der Welt<br />

zu schaffen. Die Technik bleibt nicht stehen.<br />

Sie vervollkommnet sich in rapidester Weise.<br />

Warum also noch das einschränkende Nachtfahrverbot<br />

in einem Augenblicke, da es zuta<br />

grossen Teil,schon möglich geworden ist, so*<br />

wohl beim Automobil als beim Motorrad allen;<br />

überflüssigen und unnötigen Lärm zu unterdrücken?<br />

Eine Bestimmung in der Verord-*<br />

nung, wonach das Nachtfahrverbot in alle«<br />

Kantonen dahimfallen müsste, wäre ein©<br />

eigentliche Weihnachtsgabe für alle Motors<br />

f ahrzeugbesitzer.. „ ; ' --'..~<br />

Und die Geschwindigkeit! Wie viel böses<br />

Blut, wie viel berechtigter Unwille ist durch<br />

die Festsetzung der Kilometerzahl verursacht"<br />

worden, und doch wäre die Lösung auch hiei<br />

so einfach. Eine allgemeine Vorschrift, dass<br />

der Motorfahrzeugbesitzer und der Radfahrer<br />

so zu fahren haben, dass sie die Geschwindigkeit<br />

jederzeit und in allen Situationen zu be«<br />

herrschen vermögen, genügte vollauf.<br />

Dies nur einige wenige Gedanken, dieinu<br />

merhin von grundlegender Bedeutung sindi<br />

Wir haben sie zu einem Wunschpaket formuliert<br />

und legen sie, wie gesagt, vertrauensvoll<br />

unter den Weihnachtsbaum unseres verehrten<br />

Bundesrates Häberlin. Er möge sie prüfen.<br />

Sie sind nicht unbescheiden. Ihre Verwirk»<br />

lichung bedeutete einen gewaltigen Schritt<br />

nach vorwärts auf dem Gebiete der eidgenössischen<br />

Strassenverkehrsregelung und damit<br />

eine gewältige Erleichterung unseres gesamten<br />

Wirtschaftslebens. Eines könnten wir ihm<br />

jetzt schon versichern, auf dem Weihnachtstische<br />

des Jahres 1930 fände er wiederum-ein:<br />

grosses Paket, darin der tausendfältige Dank?<br />

aller Strassenbenützer enthalten wäre. K,<br />

Der Generaldirektor tupfte sich mit dem<br />

Tuch die erhitzte Stirn: «Vielleicht haben Sie<br />

recht, Mr. Sagreve. Hoffen wir, dass meine<br />

Nachrichten falsch oder wenigstens übertrieben<br />

sind! Von dem Kontinent wurden mir<br />

übrigens auch einige interessante Mitteilungen<br />

zugeleitet. Deutschland hat, wie Sie bereits<br />

wissen, nicht gemeldet. Es hat eine ganze<br />

Anzahl nationaler Veranstaltungen wahrzunehmen,<br />

die die betreffenden Firmen voll beschäftigen.<br />

Seien wir froh; die Germans sind<br />

immer ernst zu nehmende Gegner, die uns<br />

schon manche Ueberraschung bereitet haben!<br />

Dagegen kommt Frankreich mit drei Wagen,<br />

Italien und Spanien mit je einem. Dann sind<br />

noch einige Aussenseiter, Herrenfahrer, die<br />

mit mir vorläufig noch nicht näher bekannten<br />

Fabrikaten Nennungen abgegeben haben. Von<br />

ihnen haben wir wohl nichts zu fürchten.<br />

Bleiben nur die Hendersons mit ihren drei<br />

Wagen!»<br />

Bob hatte mit halben -Ohr zugehört. Seine


Weihnadifslahrten im Auto.<br />

Shakespeare spricht vom « Winter unseres<br />

Missvergnügens-», was eine jahrhundertealte<br />

Zeitanschauung widerspiegelt, und blicken<br />

wir bloss um zwei Generationen, sogar nur<br />

um eine zurück, so verkörpert die Ungastlichkeit<br />

und Ungemütlichkeit der letzten Jahreszeit<br />

etwa das Lied der Prager Studenten<br />

in Eichendorffs «Taugenichts» vom kalten<br />

Boreas und dem Glücksgefühl des Stubenhockers<br />

hinter dem Ofen: Qui sedet post fornacem<br />

et habet bonam pacerru<br />

Wie haben sich die Anschauungen gewandelt!<br />

Vor allem: Wie ganz anders ist die Jugend<br />

eingestellt in der Blütezeit des Wintersports!<br />

Und bleiben wir in der Domäne, in<br />

der sich die Leser der « Automobil-Revue »<br />

vor allem bewegen, so möge man sich daran<br />

erinnern, wie es vor dreissig Jahren um den<br />

Verkehr auf den winterlich verschneiten<br />

Strassen aussah, und ziehe den Vergleich zu<br />

heute.<br />

Mit dem ersten « Daimler» von 1886 wäre<br />

gewiss eine Weihnachtsfahrt nicht ein restloser<br />

Genuss gewesen. Aber auch die Poesie<br />

der Schlittenpartien, die für unsere Vorfahren<br />

bloss im Bereich eines höchst beschränkten<br />

Umkreises galt, schlägt ins Gegenteil um, sobald<br />

grössere Entfernungen in Frage kommen.<br />

Es braucht nicht so schlimm zu enden<br />

wie in der Hebelschen Geschichte von der<br />

« Nassen Schlittenfahrt», in der ein loser Vogel<br />

die Spreuersäcke mit Schnee füllt und<br />

der reichlich ausgeschenkte Markgräfler die<br />

Erkenntnis bis zum Ende der Fahrt hinausschiebt.<br />

Wer vollends einmal früher sich im<br />

Winter einer schweizerischen Alpenpost anvertraute,<br />

der buchte trotz den von der Mama<br />

Helvetia verschwenderisch gespendeten Dekken<br />

die Fahrt hinterher als ein zum mindesten<br />

strapaziöses Erlebnis. —<br />

Was für einen Hochgenuss bietet im Vergleich<br />

dazu heute eine Automobilfahrt durch<br />

die Winterpracht unseres Landes! Bei gutem<br />

Wetter, versteht sich, was schliesslich<br />

auch für den Sommer zutrifft. Wenn im Londoner<br />

Nebel der Fahrer aussteigt und den<br />

Schutzmann fragt: «Entschuldigen Sie, ich<br />

wollte meine Scheinwerfer anzünden; können<br />

Sie mir sagen, wo ich meinen Wagen wieder<br />

finde?», so hört die Gemütlichkeit auf. So<br />

wäre es auch stark übertrieben, von einem<br />

Vergnügen zu sprechen, wenn wir in offenem<br />

Gelände, in der herrlichsten Gegend, in ein<br />

Schneetreiben geraten, möge der Wagen<br />

auch fast hermetisch geschlossen und geheizt<br />

sein. Immerhill aber ist auch unter solchen<br />

Umständen für den Muss-Fahrer von heute<br />

die Situation beträchtlich angenehmer als mit<br />

allen früheren Strassenverkehrsmitteln.<br />

Hiezu ein persönliches Erlebnis. Am 24.<br />

Dezember 1917 fuhren wir mittags um 1 Uhr<br />

in Chur weg in die Skiferien nach der Lenzerheide,<br />

mit dem Pferdepostschlitten, in<br />

fröhlicher Weihnachtsstimmung, mit der Zuversicht,<br />

um 4 Uhr im Kurhaus bei Cantieni<br />

einzutreffen. Am Pizokel begann es Fladen<br />

zu schneien; nach Malix sanken die Pferde<br />

bis zum Bauche ein; von Churwalden an<br />

musste unzählige Male mit Schaufeln der<br />

Weg für die Kufen gebahnt werden; ein Pferd<br />

kommt zu Fall, der Schlitten schlägt um;<br />

Umsteigen in ein anderes Gefährt; Zwangspause<br />

in der « Post •» von Parpan; nachts halb<br />

10 Uhr Ankunft auf der Heide; von der andern<br />

Seite war die Post überhaupt nicht hinaufgekommen.<br />

Und heute! — Im Winter 1924/25 hat die<br />

eidgenössische Postverwaltung mit besonders<br />

bergerichteten Wagen Probefahrten am Julier<br />

unternommen, mit so günstigem Ergebnis,<br />

dass im Winter 1925/26 ein offizieller<br />

Gedanken waren bei seiner Maschine — bei<br />

seiner Maschine und bei Alice, die er in diesen<br />

arbeitsreichen Wochen nur ein-, zweimal<br />

flüchtig gesehen. Allerdings suchte er sie<br />

auch nicht; er hatte vor dem jungen Mädchen<br />

kein reines Gewissen. Und dann fiel ihm jene<br />

Nacht ein, jene Nacht mit der schönen Claudine<br />

Bartheel, die es verstanden hatte, seine<br />

Sinne zu reizen und die ihn auf Stunden die<br />

Welt vergessen gemacht.<br />

Er schämte sich dessen; er wusste, dass die<br />

schöne Tänzerin seiner nicht wert war und<br />

ging ihr aus dem Wege. Am Telephon Hess<br />

er sich verleugnen und einige zarte Billets,<br />

die ihn riefen, warf er stirnrunzelnd von sich.<br />

Und sie hatte sich bald getröstet, «la belle<br />

Claudine», nachdem ihre Mission bei Bob Sagreve<br />

erfüllt war. Nach einer heftigen Szene<br />

mit Clifferton, die sie, rasend vor Eifersucht,<br />

heraufbeschworen, fand sie in Anatole Etienne<br />

einen wohlmeinenden Freund, der ihren kapriziösen<br />

Launen nachzugeben gewillt war<br />

— aus Berechnung. Denn Anatole Etienne<br />

brauchte sie noch als Werkzeug bei dem<br />

Kampf seiner Gesellschaft gegen die World-<br />

Company.<br />

Wenige Tage vor der grossen Fahrt folgte<br />

eine weitere Ueberraschung: Die Morgenzeitungen<br />

wussten zu berichten, dass die<br />

Henderson - Motor - Car - Company für das<br />

Postkurs auf der Strecke Chur-Lenzerheide<br />

eröffnet werden konnte. Wo der Pferdewagen,<br />

bei hohem Neuschnee sogar der<br />

Pferdepostschlitten, versagt, wird jetzt der<br />

Postverkehr regelrecht durchgeführt, dank<br />

dem Raupenantrieb, der sich bis jetzt unter<br />

allen Umständen als siegreich gegenüber den<br />

Naturgewalten erwies. Vollkommen geschützt<br />

bei schlechtem Wetter, geniessen die Fahrgäste<br />

im Sonnenglanz des Bergwinters sogar<br />

Freilicht und Freiluft, da das Verdeck herabgelassen<br />

werden kann. So bildet eine Fahrt<br />

durch den winterlich verschneiten Hochwald<br />

einen restlosen Genuss. Die Lenzerheide-<br />

Strecke ist aber längst nicht die einzige ge-<br />

DlE<br />

WEIHNACHTS-<br />

FAHRT<br />

blieben, so dass daneben die Offenhaltung der<br />

französischen Route des Alpes d'Hiver durch<br />

das Office National de Tourisme ein armseliges<br />

Surrogat bildet.<br />

Gewiss wird der Privatmann nicht unter<br />

allen Umständen zu Weihnachten und in den<br />

folgenden Wochen auf den Alpenstrassen<br />

herumgondeln, da er sich nicht den Luxus<br />

eines Raupenautomobils leisten kann. Aber<br />

— das ist der Unterschied gegenüber der<br />

französischen Route des Alpes — auf den<br />

Pässen, da regelmässige Postkurse durchgeführt<br />

werden, schaffen die Schneeräumungsarbeiten<br />

der Post eine solche Wegbarkeit,<br />

dass unter einigermassen normalen Verhältnissen<br />

dort auch der Privatwagen mit<br />

Schneeketten durchkommt.<br />

Damit wird es für absehbare Zeiten im<br />

Hochgebirge wohl sein Bewenden haben.<br />

Wohl hat man Fahrzeuge gebaut, die auch<br />

abseits von der Strasse, im Hochgebirgsgegelände,<br />

Bewegungsfreiheit schaffen sollen,<br />

z. B. die «Snow Motors Incorporated»: Fahrzeuge<br />

mit Schneckenantrieb, Trommeln mit<br />

helikalen gegenläufigen Gewinden, die bei<br />

dem Gewicht des Fahrzeugs im Schnee den<br />

nötigen Widerstand finden, im Grunde eine<br />

Highland-Rennen ebenfalls eine Nachmeldung<br />

abgegeben hätten.<br />

Clifferton fuhr sogleich zu Lord Speath, der<br />

Mitglied der Sportkommission war. Der alte<br />

Herr wusst© selbst noch nichts Näheres. Für<br />

den Nachmittag war eine Kommissionssitzung<br />

anberaumt, in der man sich wohl über diese<br />

ungewöhnliche Nennung schlüssig werden<br />

wollte.<br />

«Natürlich werden die Hendersons mit ihrem<br />

unmöglichen Verlangen abgewiesen,»<br />

sagte Clifferton mit starker Betonung und<br />

blickte den Lord gespannt an. Der alte Herr<br />

wiegte das weisse Haupt: «Was dem einen<br />

recht ist, ist dem anderen billig, Clifferton !<br />

Denken Sie daran, dass auch Sie mit einer<br />

Nachnemiung gekommen sind, der wir stattgegeben<br />

haben — mit starker Minorität —<br />

wenn ich es Ihnen verraten darf. Es ist<br />

wahr, das Rennen ist schon stark besetzt,<br />

und die Meldung kommt uns sehr unerwünscht,<br />

zumal alle Dispositionen bereits abgeschossen<br />

sind, doch «laissez passer», mein<br />

Lieber! Und was macht die Meldung Ihnen,<br />

der World-Motor-Car-Company, schon cus!<br />

Denken Sie an das grandiose Rennen um den<br />

Nelson-Ground, im Vorjahre, an — an das<br />

Lord-Beccem-Rennen »<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> —<br />

(Fortsetzung, folgt.)<br />

Spielerei, die übrigens lange nicht bei allen<br />

Terrainverhältnissen befriedigt hat.<br />

Die grosse Masse unserer Automobilfahrer<br />

reserviert sich aber diese Gegenden für den<br />

Sommer und ist dabei nicht einmal absolut<br />

sicher vor den unangenehmen Wintererscheinungen.<br />

Ich erinnere bloss daran, wie sogar<br />

in der zweiten Julihälfte des Jahres 1927 der<br />

Postautomobilverkehr auf der Grimsel wegen<br />

des Neuschnees für zwei Tage eingestellt<br />

werden musste. Das sind natürlich höchst<br />

seltene Ausnahmen, und im Vorsommer sowie<br />

im Spätherbst wird der Automobilfahrer<br />

ja regelmässig aufgeklärt über die Wegbarkeit<br />

in den Alpen durch die Bulletins des<br />

A. C. S.<br />

Bei der Vollkommenheit des modernen<br />

Wagens darf aber unumwunden gesagt wer-<br />

den, dass im Flachlande und Mittelgebirge<br />

unseres, Landes die wichtigsten Strassen den<br />

ganzen 1 Winter hindurch mit dem Automobil<br />

befahren werden können. Nur muss man den<br />

Wagen den winterlichen Verhältnissen anpassen,<br />

Uiid hiebei hat die Automobilindustrie,<br />

in der Hauptsache eigentlich die Zubehörindustrie,<br />

viel gelernt von den nordischen<br />

Ländern, :niclit zuletzt von der schwedischen<br />

Winteriahrfc und ähnlichen Wettbewerben,<br />

die unter Voraussetzungen vor sich gehen, die<br />

•zum Teil für .unsere Verhältnisse als anormal<br />

bezeichnet werden dürfen.<br />

Es gilt dabei hauptsächlich drei Faktoren<br />

zu'begegnen: Gleitgefahr, Frostgefahr und<br />

Unsichtigkeit. Um mit dem letzten zu beginnen,<br />

so ist der automatische Scheibenwischer<br />

ja längst zur Selbstverständlichkeit geworden<br />

und ein Versagen lediglich zu registrieren<br />

bei nassem Schneefall, wenn die Temperatur<br />

gerade um Null herumspringt und der Wischer<br />

auf der Scheibe einfriert.<br />

Die Gleitgefahr beseitigen die Schneeketten,<br />

worüber kein Wort zu verlieren sein<br />

dürfte, während man zur Frostgefahr Seiten<br />

schreiben könnte, ohne die Ansprüche des<br />

einzelnen restlos zu befriedigen. Kühlerdecken<br />

und Kühlerjalousien zur Regelung der<br />

Temperatur sind neben dem selbsttätigen<br />

Thermostaten die Panacee auf der Fahrt selber.<br />

Um den Wagen im Stand vor dem Einfrieren<br />

des Kühlwassers zu bewahren, hat<br />

man unzählige Mittel in den Handel gebracht.<br />

Abgesehen von den Geheimmitteln behilft<br />

sich der eine mit einem dreissigprozentigen<br />

Zusatz von Glyzerin (neuerdings wird ein<br />

Glykose-Präparat als noch viel vortrefflicher<br />

gerühmt), der andere mit dem Zusatz von Alkohol.<br />

Um gegen den Alkohol in dieser<br />

Form Abneigung zu liegen, braucht man freilich<br />

nicht Abstinent zu sein. Läuft der Motor<br />

warm, so verbreitet sich ein pestilenzialischer<br />

Fuselgeruch, der vielleicht dem Landstrassenkunden<br />

nicht ganz unangenehm ist. Da erschlösse<br />

sich der Ausweg, den Kühler mit<br />

Cogn-ac fine zu füllen, was aber nicht jeder<br />

übers Herz bringen wird.<br />

Wer die Reize der Winterfahrt ganz auskosten<br />

will, findet noch manche andere Gelegenheit<br />

zur Komplettierung seines Wagens,<br />

wobei bloss noch die Heizung im Anschluss<br />

an die Auspuffgase oder die Batterie genannt<br />

.sei. Was sonst noch alles auf dem Markt erscheint,<br />

wobei die elektrisch geheizten Handschuhe<br />

nicht vergessen seien, das möge man<br />

aus dem Text- und Inseratenteil der Fachpresse<br />

ersehen. Befindet sich jemand in Verlegenheit,<br />

was er seinem automobilbesitzen«-<br />

den Freund oder Nächsten za Weihnachten<br />

schenken soll, so findet er in diesen Listen<br />

sicher etwas, das Freude machen wird. Denn<br />

das Automobil ist längst nicht mehr bloss ein<br />

sommerliches Sportgerät, sondern eine Ganzjahrerrungenschaft.<br />

Nur muss sich die Nebenerrungenschaften<br />

zunutze machen, wer<br />

die Reize einer Winterfahrt voll geniesseu<br />

will. 0-<br />

«Von Weihnachtskerzen und<br />

Zündkerzen».<br />

+ Wenn der Schnee in dicken Schichten<br />

auf den Dächern der behäbigen Bündnerhäuser<br />

liegt und man höchstens Holzknechten!<br />

und Briefträgern zutraut, im Freien herumzustampfen,<br />

werden da und dort in den Bündner<br />

Bergtälern so langsam die Weihnachtskerzen<br />

hervorgeholt, und man beginnt in aller Ruhe<br />

und Gemächlichkeit, den Baum zu schmücken.<br />

Aber, ob man will oder nicht, wenn schon von<br />

Kerzen die Rede ist, so muss doch auch gesagt<br />

werden, dass in Graubünden sogar zur<br />

Weihnachtszeit die bisher nur im Sommer<br />

offiziell gestattete Zündkerze ihren Eingang<br />

gefunden hat. Allerdings nicht als Beleuchtungsmittel<br />

an den grünen Weihnachtsbaum,<br />

sondern im Zusammenhang mit dem in den<br />

Bündner Tälern lange Zeit verpönten Vehikel,<br />

dem Automobil.<br />

Für den Sommer hat sich dieser « Kerzenträger<br />

» die Bündner erobert, das steht fest,<br />

aber im Winter sind sie noch unter sich, und<br />

man setzt sich auf das alte, schon den Vorvätern<br />

bekannte Fortbewegungsmittel, wenn<br />

man bei Freund und Gevatter des nächsten<br />

Dorfes noch eine kleine Weihnachtsbescherunsj<br />

zu holen hat oder sie gar persönlich überbringen<br />

will.<br />

Aber das Zündkerzenwunder macht Fortschritte,<br />

ausgerechnet im Winter, gerade als<br />

ob es auch zum modernen Weihnachtsfest<br />

gehörte, und das Auto scheut nun weder<br />

Schnee noch Wetter, um in die abgelegenen<br />

Talschaften die Weihnachtsbotschaft aus dem<br />

Flachland zu bringen. Zwar sind es erst einige<br />

wenige Talschaften, die diesen neuen Gast<br />

willkommen heissen können und auch da erst<br />

in «offiziellem» Gewände, nämlich in der<br />

Form des gelben Postautos, das stetig und sicher<br />

die Kurven überwindet, und während aus<br />

den Häusern schon überall die althergebrachten<br />

Wachskerzen auf den Weihnachtsabend<br />

ihre leuchtende Pflicht erfüllen, tun die braven<br />

Zündkerzen die ihre und helfen mit, eine<br />

neue weisse und stille Welt dem Verkehr und<br />

der Welt zu eröffnen.<br />

Von St. Moritz, an den mondänen Hotelpalästen<br />

vorbei, wo schon das bescheidene<br />

Wachs- oder Talgkerzlein durch die stillose<br />

elektrische Birne Osram oder sonstweicher<br />

Marke überholt ist, kugelt das Postauto fröhlich<br />

und sicher durch die Kehren der Löbbia<br />

ins Bergell hinunter, wo alles wieder altvaterisch<br />

und gemütlich aussieht und wo aus kleinen<br />

Fenstern unter niederen Behausungen der<br />

freundliche Kerzenschimmer den Weihnachtsabend<br />

verkündet bis an die italienische<br />

Grenze, wo man nicht einmal mehr von diesem<br />

schönen Fest eine Ahnung hat.<br />

Aber damit nicht genug, jetzt bahnt sich<br />

dieser « neue Weihnachtsbaum » auf Gutnmirädern<br />

und in gelbem Gewand auch neue<br />

Wege, nämlich von Chur aus über die liebliche<br />

Lenzerheide hinaus in das Schneelocri<br />

von Tiefenkastei, und weil auch dieser Weihnachtsmann<br />

nicht gern in Löchern stecken<br />

bleibt, und seien es nur Schneelöcher, macht<br />

er sich mit neuem Mut und frischer Hoffnung<br />

auf den Weg zum Julierpass und gelangt vielleicht<br />

bis Mühlen, obgleich er eigentlich weiter<br />

wollte. Denn in Bivio oben, im Dörflein<br />

am Fusse der Julierpasshöhe, wo man schon<br />

italienisch spricht und gut bündnerisch denkt,<br />

glänzen ebenfalls Weihnachtskerzen durch<br />

die stille Nacht, und der eifrige Führer des<br />

Postwagens will sich durch Schneemulden<br />

und Wächten zum warmen Schein und in die<br />

sichere Ofenecke von Bivio durchringen. Deshalb<br />

spricht er ganz vertraulich zu seinen<br />

Zündkerzen, sie sind vorläufig seine besten<br />

Weihnachtsmänner, und alle, die mit ihm im<br />

Wagen sitzen, haben das gleiche Bestreben<br />

und die gleiche Hoffnung, es müsse gut und<br />

sicher gehen. Die Bewegung des Motors ist<br />

für alle die angenehmste Weihnachtsmusik,<br />

und wir wollen hoffen, dass diese Musik und<br />

der moderne Schein der « Zündkerzen » automobilistischen<br />

Gepräges bald über die Passhöhe<br />

hinaus ins jenseitige Engadin gelangen<br />

möge.<br />

Denn mit der Erfüllung dieses Weihnachtswunsches<br />

ist auch die Eröffnung des Kantons<br />

Graubündens für den winterlichen Automobilverkehr<br />

in Aussicht gestellt und Neuland für<br />

manchen eifrigen Fahrer vor Augen.<br />

An der Korrektion der Staatsstrasse von Leissigen<br />

bei Interlaken und Interlaken bis Goldswil wird<br />

auch jetzt, soweit das dio winterliche Witterung<br />

gestattet, emsig gearbeitet. Namentlich werden dio<br />

durch Verkehrsunfälle berüchtigten Kurven ausgeglichen<br />

und au diesen gefährlichen Stellen die<br />

Strasse verbreitert. Diese Arbeiten sollen nach<br />

Möglichkeit so gefördert werden, dass man im<br />

Frühling mit der Asphaltieruncc beginnen und diese<br />

Arbeiten im Sommer fertigstellen kann. -«T,


«Freude war in Trojas Hallen», als dasI yeux, für mich! Soll das das Ende der Kampagne<br />

bilden, die in einer ihrer Hauptthesen<br />

Budget für 1929 verlesen wurde. Der Voranschlag<br />

schliesst bei 352,8 Mill. Fr. Einnahmen<br />

und 350,8 Mill. Fr. Ausgaben mit einem des an die Strassenunterhaltungskosten ver-<br />

eine Normierung der Beitragspflicht des Bun-<br />

mutmasslichen Einnahmen - Ueberschuss von langte?<br />

2 Mill. Fr., während noch das Budget für <strong>1928</strong> Zu unserer gesamten Rechnung ist zu sagen,<br />

dass sich die erwähnte Summe effektiv<br />

ein Defizit von fast 1 Mill. Fr. und dasjenige<br />

für 1927 ein solches von 1,5 Mill. Fr. vorsah. um die Kosten für die Zollerhebung reduziert.<br />

Nach der Feststellung des Referenten sind 31 Anderseits aber darf nicht übergangen werden,<br />

dass die 50 Millionen der Gesamtem-<br />

Jahre vergangen, seit der Voranschlag des<br />

Bundes mit einem Einnahmenüberschuss abschloss,<br />

der damals 45,000 Fr. betrug. Hinsicht auf das wirkliche Ergebnis des Jahnahme<br />

erheblich zu niedrig angesetzt sind in<br />

Um zu zeigen, in welcher Weise" die schweizerischen<br />

Automobilisten als solche an dem 27,8 Millionen vermerkt, so sei an das Erträgres<br />

1929. Steht für <strong>1928</strong> der Benzinzoll mit<br />

günstigen Ergebnis beteiligt sind, werden wir nis von 1925 mit 16 Millionen erinnert. Durchschnittlich<br />

also hat sich im Jahre das Erträg-<br />

uns ein kleines Rechenexempel gestatten, dessen<br />

Ergebnis gleich vorangestellt sei: Annis um je vier Millionen gehoben, so dass für<br />

Automobil-, Reifen- und Benzinzöllen wird<br />

der Bund im Jahre 1929 mindestens<br />

50 Millionen Franken<br />

beziehen, und falls die Rückvergütung des<br />

Benzinzollviertels an die Kantone zustande<br />

kommt, so verbleiben dem Bunde immer noch<br />

43 Millionen Franken,<br />

von denen man schliesslich noch den Beitrag<br />

an die Alpenkantone abziehen mag. Diese 43<br />

Millionen sind aber nahezu der achte Teil der<br />

gesamten Bundeseinnahmen im Budget von<br />

1929.<br />

Wir legen unserer Berechnung, da etwas<br />

anderes nicht wohl möglich ist, den Zollertrag<br />

der ersten neun Monate von <strong>1928</strong> zugrunde<br />

und gelangen damit zu folgender Tabelle:<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

•1.<br />

5.<br />

(5.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

ISurnmer des<br />

Zolltarifs<br />

Der Voranschlag des Bundes<br />

913 u,<br />

913 b<br />

914 a<br />

914 b<br />

914 o<br />

911 d<br />

914 o<br />

914 i<br />

914 g<br />

522<br />

1065 b<br />

Ware<br />

Motorräder ohne Lederiiberzug<br />

Motorräder mit Lederüberzug<br />

Automobile unter 800 kg<br />

Automobile bis 1200 kg<br />

Automobile bis 1600 kg<br />

Automobile über KiOO kg<br />

Automo bilkarosserien<br />

Elektrokarren<br />

Traktoren<br />

Gummibereifung (Luftreifen)<br />

Benzin und Benzol für Motoren<br />

Nicht inbegriffen in dieser Summe ist der<br />

Zollertrag auf Vollreifen, Fette, Oele und andere<br />

für den Automobilbetrieb importierte<br />

Waren, die sich in der vorliegenden Statistik<br />

handelsamtlich nicht ausscheiden lassen.<br />

Stellen wir nun die Ganzjahresstatistik<br />

nach dem Verhältnis 9 : 12 auf, so ergibt sich<br />

für die elf obengenannten Positionen des Zolltarifs<br />

im Jahre <strong>1928</strong> ein miitmasslicher Ertrag<br />

von Fr. 48,909,660 oder mit Einschluss<br />

der nicht erfassbaren Waren<br />

rund 50 Millionen Franken.<br />

Auf den Benzinzoll allein entfallen für das<br />

ganze Jahr 27,8 Mill. Fr. Nehmen wir nun an,<br />

-las Benzinzollviertel gelange zur Ausrichtung,<br />

sagen wir rund 7 Mill. Fr., so verbleiben dem<br />

Bunde 43 Mill. Fr., denen abgesehen von der<br />

besondern Subvention an die Alpenkantone<br />

keine Gegenleistung zu konfrontieren ist. Fast<br />

genau die Hälfte davon entfällt auf die dem<br />

Bunde verbleibenden drei Viertel des Benzinzollertrages.<br />

Die gesamten 43 Millionen bilden einen Einnahmeposten,<br />

der vor der Automobilzeit nicht<br />

vorhanden war. Man wird nun freilich einwenden,<br />

dass seitdem die Aufgaben des Bundes<br />

ganz andere geworden und erheblich gewachsen<br />

sind. Das ist insofern ein Trugschluss,<br />

als der Bund wohl für andere Dinge<br />

viel höhere Ausgaben bestreiten muss, in keiner<br />

Weise aber für solche, die mit dem Automobilwesen<br />

irgendwie zusammenhängen oder<br />

March dieses veranlasst wurden. Denn der<br />

Bund hat keine Ausgaben für Strassenwesen<br />

(bei den 43 Millionen ist ja das Benzinzollviertel<br />

schon abgerechnet), sondern die ganze<br />

Last ruht auf den Kantonen, denen die Automobilisten<br />

ohnehin schon mit der Verkehrssteuer<br />

tributpflichtig sind.<br />

Man muss sich einmal vergegenwärtigen,<br />

was Automobilzoll und Benzinzoll (abgesehen<br />

voin Reifenzoll) für den Besitzer eines mittleren<br />

Personenwagens ausmachen, der jährlich<br />

10,000 km fährt und den Wagen alle drei<br />

Jahre wechselt. 1500 Fr. Zoll bei dreijährigem<br />

Gebrauch macht auf das Jahr 500 Fr.,<br />

15 Liter Benzin auf 100 km macht bei<br />

10,000 km 345 Fr. Benzinzoll, wovon ein Viertel<br />

für den Kanton abgerechnet sei, auf 100 km<br />

also Fr. 3.45. Somit habe ich für je 100 km<br />

Fahrt an den Bund Fr. 8.45 oder auf den<br />

Kilometer S'A Rappen abzuliefern, ohne dass<br />

mir dafür der Bund die mindeste Gegenleistung<br />

bietet. Da kann man wirklich nicht<br />

von einer do ut des - Politik reden, sondern<br />

der Zürcher würde etwa den Vergleich bringen<br />

vom « Weggli und dem Fünfer dazu».<br />

Wir können leider immer die Erinnerung<br />

nicht loswerden, dass die abnorme Erhöhung<br />

Afs Benzinzolls motiviert wurde mit der Notwendigkeit,<br />

den unter den Laster) der Strassenpflege<br />

fast erliegenden Kantonen Hilfe zu<br />

bringen. Heute sagt der Bund: 7 Millionen<br />

fflr Aio Ki*ntnne> 21 Millif\n*»ti nnnr nwc hpanv<br />

1929 ein Benzinzollerträgnis von 32 Millionen<br />

Franken zu erwarten ist, von dem dem Bunde<br />

24 Millionen verbleiben würden. Auch bei den<br />

andern Positionen ist eher eine Steigerung zu<br />

erwarten.<br />

Alles in allem darf man wohl sagen, dass<br />

die bösen Automobilisten zu einem erklecklichen"<br />

Teile schuld sind, wenn seit 31 Jahren<br />

zum erstenmal der Bundesvoranschlag von<br />

1929 mit einem Einnahmenüberschuss abschliesst.<br />

Mögen sich die Räte bei der Behandlung<br />

eines neuen eidgenössischen Verkehrsgesetzes<br />

doch etwa einmal dieser Tatsache<br />

erinnern. 0<br />

Oslo erreicht. Die, wie gemeldet, in Mailand<br />

gestarteten zwölf italienischen Automo-<br />

Menge in<br />

kg<br />

691,979<br />

22,868<br />

380,481<br />

4.5;!0,814<br />

3.308,322<br />

1.696,906<br />

14,215<br />

7,985<br />

75.872<br />

2.296,268<br />

90.6-10,680<br />

Zollsatz in<br />

Fr.<br />

150 pro<br />

150 pro<br />

HO pro<br />

130 pro<br />

150 pro<br />

170 pro<br />

170 pro<br />

120 pro<br />

150 pro<br />

20 pro<br />

23 pro<br />

100 kg<br />

100 kg<br />

100 kg<br />

100 kg<br />

100 kg<br />

100 kg<br />

100 kg<br />

100 kg<br />

100 kg<br />

100 kg<br />

100 kg<br />

1.037,968<br />

34,302<br />

418,529<br />

5.890,058<br />

4.962,483<br />

2.884,740<br />

24,105<br />

9,582<br />

113,808<br />

459,253<br />

20.847,356<br />

bile, welche aufgebrochen waren, um anlässlich<br />

der Nationalfeier zu Ehren des grossen<br />

Amundsen die Griisse der italienischen Nation<br />

zu überhingen, haben Oslo nach dem gewaltigen<br />

Raid, unter Führung des bekannten ita-<br />

AU TOMOBIL-KfcVUE<br />

Zollertrag in<br />

Fr.<br />

Totalertrag in den ersten neun Monaten <strong>1928</strong> Fr. 36.682,244<br />

lienischen Sportmannes<br />

erreicht.<br />

Mercanti, vollzählig<br />

v.<br />

Aus dem basellandschaftliclrn Landrat.<br />

Gegen die geheimen Kontrollen.<br />

Kein Nachtfahrverbot.<br />

Im basellandschaftlichen Landrat weht gegenwärtig<br />

ein frischer fortschrittlicher Zug.<br />

Das zeigte die Geschäftsberichtsdebatte in<br />

bemerkenswerter Weise. Unsere Automobilisten<br />

wissen, dass nicht nur im Kanton Bern,<br />

sondern auch im Kanton Baselland bis jetzt<br />

die geheimen Automobilkontrollen geradezu<br />

gewerbsmässig betrieben wurden. Nun ist die<br />

erste Attacke erfolgt. Landrat Zeller aus<br />

Liestal forderte, dass mit den geheimen Automobilkontrollen<br />

endlich aufgehört werden<br />

sollte und dass an deren Stelle die offene,<br />

von uniformierten Polizisten durchgeführte<br />

Kontrolle zu treten habe. Eingehend wies er<br />

darauf hin, wie die geheime Kontrolle Ungerechtigkeiten<br />

und Ungleichheiten schaffe und<br />

einer nicht zu verantwortenden Unwürdigkeit<br />

gleichkommt. Polizeidirektor Mosimann gab<br />

dabei die Erklärung ab, dass er bereit sei,<br />

einen Versuch mit der offenen Automobilkontrolle<br />

durchzuführen. Dieser Beschluss ist<br />

überaus begrüsäenswert und gereicht sowohl<br />

der Polizeidirektion als dem ganzen Kanton<br />

zur Ehre. Wir sind sicher, dass er sich bewähren<br />

wird. Es bleibt nur zu hoffen übrig,<br />

dass andere Kantone, die noch heute der Meinung<br />

sind, ohne geheime Automobilkontrollen<br />

nicht auskommen zu können, sich daran ein<br />

Beispiel nehmen.<br />

Auch das Nachtfahrverbot wurde wieder in<br />

Diskussion gezogen, allein von Polizeidirektor<br />

Mosimann in ebenso erfreulicher Weise abgelehnt,<br />

mit der Begründung, dass selbst die Juristen<br />

nicht ganz einig seien, ob die Regelung<br />

der Arbeitszeit für Chauffeure mittels eines<br />

Nachtfahrverbotes ein richtiges Vorgehen bedeute.<br />

So kommt denn das Nachtfahrverbot<br />

auch weiterhin für den Kt. Baselland nicht ii<br />

Betracht.<br />

Bei der Verhandlung der Baudirektion kam<br />

die Frage der Niveau - Uebergänge zur<br />

Sprache. Dabei wurde betont, dass die Einschränkung<br />

der Niveau-Uebergänge bei der<br />

Bahnen strikte gefordert werden müsse und<br />

dass die Regierung über die eventuelle Errichtung<br />

neuer Njveau-Uebergänge strenge<br />

zu wachen habe. Auch diese Forderung ist<br />

mehr als zeitgemäss, zeigen doch bereits tagtäglich<br />

vorkommende Unglücksfälle, welche<br />

haben FIRESTONE-REIFEN die Automobilisten begeistert!<br />

Ihr ausgezeichnetes Gleitschutzprofil hat sich auf<br />

glitschigem Asphalt wie auf aufgeweichter Landstrasse<br />

gleich gut bewährt.<br />

Ihr kräftiger, dank dem Gummitauchverfahren<br />

widerstandsfähiger und doch elastischer Unterbau<br />

sichert, in Verbindung mit einer aus erstklassigem<br />

Gummi hergestellten Lauffläche, Höchstleistungen.<br />

Lassen Sie sich von Ihrem Händler den Firestone-<br />

Reifen zeigen.<br />

grossen Gefahrmomente die Niveau-Uebergänge<br />

bei der allgemein gültigen Auffassung<br />

von Bahn und Bundesgericht, welche heute<br />

noch das Verkehrsmonopol der Bundesbahnen<br />

hochzuhalten versuchen, in sich bergen. Auch<br />

die Wünsche an die Adresse der Birsigtalbahn<br />

kamen nicht von ungefähr. Die Motion,<br />

wonach die Regierung bei der Bundesbehörde<br />

Schritte unternehmen soll, damit die Birsigtalbahn<br />

auf der Strecke Binningen-Bottmingermühle<br />

auf eigenem Trace zu fahren habe,<br />

war mehr als berechtigt. Die Bahnen gehören<br />

heute nicht mehr auf die Strasse, sie<br />

behelligen den Strassenverkehr ganz allgemein<br />

in stärkstem Masse und erhöhen das<br />

Gefahrenmoment ganz bedeutend. Es wäre<br />

deshalb wohl nicht verfrüht, wenn sich die betreffende<br />

Bahn entschliessen könnte, die<br />

Strasse dem eigentlichen Strassenfahrzeuge<br />

freizugeben und sich ein eigenes Trace anzulegen.<br />

Die Reinerträge der Bahn sind derart,<br />

dass Geld wohl genügend vorhanden, um<br />

den berechtigten Wünschen entgegenzukommen,<br />

-t.<br />

Dem Ende der kantonalen<br />

Einreisetaxen entgegen!<br />

Bezüglich der Aufhebung der Einreisegebühren<br />

erlässt der Kanton Graubünden an<br />

die verschiedenen Einreisestellen folgende<br />

Bekanntmachung:<br />

Mit dem 1. Januar 1929 fallen die Einreisetaxen<br />

für Motorfahrzeuge dahin und somit werden auf<br />

dieses Datum alle Kontrollstellen aufgehoben.<br />

Wir ersuchen Sie, bis am 5. Januar 1929 die gebrauchten<br />

und ungebrauchten Kontrollhefto samt<br />

der definitiven Abrechnung an die unterzeichnete<br />

Amtsstelle einzusenden, damit die Schlussrechnung<br />

und Entlastung der Kontrolleure vorgenommen<br />

werden kann.<br />

Zugleich ersuchen wir alle diejenigen Einreisesteilen,<br />

an denen sich eine bis dahin gültige drei- 1<br />

eckige Warnungstafel mit der Aufschrift «Halt, Aatomobilkontrolle»<br />

oder dergl. befindet, diese von<br />

den Säulen abzuschrauben und an die Motorfahrzeugkontrollo<br />

einzusenden. Solcho werden überschrieben<br />

mit einem Verbot für den Lastwagen-<br />

Verkehr und später dann an den gleichen Säulen<br />

wieder montiert.<br />

Kant. Motorfahrzeugkontrolle.<br />

Wohl noch selten wird eine behördliche<br />

Bekanntmachung von den Motorfahrzeugbesitzern<br />

mit grösserer Genugtuung entgegengenommen<br />

worden sein. Endlich machen<br />

wir uns vom Mittelalter, von den kantonalen<br />

Schlagbäumen frei!<br />

Eine interessante behördliche<br />

Rundfrage.<br />

Dio kanlonal-zürcherische Polizeidirektion hat<br />

sich in einem umfangreichen Rundschreibon an interessierto<br />

Kreise gewandt, in welchem diese ersucht<br />

werden, zu einer Anzahl Verkehrs technischer<br />

Fragen, welche heute noch nicht eino genaue Abklärung<br />

gefunden haben, Stellung zu nehmen. Dio<br />

Behörde beabsichtigt eino Ergänzung der kantonalen<br />

Vollüugävcrorduung zum Konkordat. Der Will«<br />

dar Regierung, mit den massgebenden Kreisen in<br />

diesen Fragen Fühlung zu nehmen, ist sehr zu begrüssen.<br />

Wir werden über den Fragenkomplex,<br />

der u. a. eino obligatorische psyehotechnische Prüfung<br />

aller Führer von Motorfahrzeugen, die Ausbildung<br />

dor Führer durch besondere Fahrschulen,<br />

eine einheitliche und zweckentsprechendere Beleuchtung<br />

der Motorfahrzeuge, ein Verbot der Vollgummibereifung,<br />

Schlusslichtcr an Fahrrädern und Motorrädern<br />

usw vorsieht, in den nächsten Nummern<br />

eingehend zu sprechen kommen.<br />

.. c. s.<br />

Der A. C. S., Sektion Luzern, hat den Ankauf<br />

einer Liegenschaft an der Löwenstrasse 3 beschlossen,<br />

wo er nicht nur ein ständiges Sekretariat,<br />

verbunden, mit Triptykstello, Touristenbureau und<br />

Auskunftsstollo im ersten Stock einrichten, sondern<br />

wo er auch ein Heim zur Abhaltung von Sitzungen<br />

und Anlässen schaffen will. Die Fertigung<br />

dieses Kaufes soll noch im Monat Dezember vollzogen<br />

worden.<br />

-ey,<br />

¥. C. S.<br />

AUT0M08ILSEKTI0N AARGAU DES T. C. S.<br />

Einladung zur ausserordenllichen Generalversammlung<br />

auf Samstag, den 15. Dezember <strong>1928</strong> in das<br />

Clublokal, Hotel «Löwen», Aarau. — Traktanden:<br />

1. Verlesen des Protokolls.<br />

2. Wahl des Präsidenten, Ergänzungswahlen in<br />

den Vorstand sowie Wahl eines Rechnungsrevisors.<br />

3. Festsetzung des Sektionsjahresbeitragefi.<br />

4. Beschlussfassung über Beibehaltung oder ErsaU<br />

der « Automobil-Revue > als Sektionsorgan.<br />

5. Beschlussfassung über eventuelle Ausrichtung<br />

eines Honorars an das Sektionsorgan.<br />

6. Verschiedenes.<br />

Dio Sektionsmitglieder sind ersucht, au dieser<br />

ausserordentlichen Generalversammlung zu erscheinen,<br />

da Traktanden zur Verhandlung kommen, dia<br />

iir eine zukünftige gedeihliche Sektionstätigkeit<br />

von grosser Wichtigkeit sind. Bekunden Sie Ihr<br />

Interesse an der Sektionstätigkeit dadurch, dass<br />

Sie am 15. Dezember a. c. an der Versammlung<br />

erscheinen.<br />

Der Vorstand<br />

AUTO-SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL DES<br />

T. C.S., ORTSGRUPPE WIL UND UMGEBUNG.<br />

Unter diesem Titel hat sich im Laufe dieses Jahres<br />

eino Untorsektion gebildet, dio heute über 70 Mitglieder<br />

zählt und ständig im Wachsen begriffen ist.<br />

An der letzten Kommissionssitzung wurde beschlossen,<br />

auf nächste Fastnacht einen Ballabend<br />

su veranstalten, und zwar auf den 2. eventl. 3. Feiruar<br />

im Hotel «Schwanen» in Wil.<br />

Auf schriftliche Anfrage an sämtliche Mitglieder<br />

iahen eich dioselbeu mit überwiegender Mehrheit<br />

ür Samstag den 2. Februar ausgesprochen.<br />

Wir ersuchen deshalb sämtliches Teilnehmer, dieen<br />

Tag jetzt schon zu reservioren.<br />

Alles Nähere wird durch spcziello EinladungsnrfYtn<br />

KolrnTinffroor/lflOTi TffftvAnn W V


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Keine Beschädigung des Reifens und der Kotflügel<br />

mehr! Kein Geräusch und keine Erschütterung<br />

beim Fahren! Kein lästiges Auf- und Abmontieren<br />

bei wechselnder Strassenbeschaffenheit,<br />

die Kette kann ständig montiert bleiben!<br />

Spielend leichte Montage, Kachspannung und<br />

Demontage! Grösste Fahrsicherheit im Schnee<br />

und auf schlüpfriger Strasse!<br />

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Tedi<br />

• Spvedij<br />

Frage 6989. Auspufflöpfe. Auf dorn Automobilmarkto<br />

erscheinen neuerdings Spezialauspufftöpfo<br />

nach untenstehender Skizze. Könnte mir* vielleicht<br />

ein Leser Auskunft geben, wer Lieferant solcher<br />

Auspufftöpfo ist. G. Seh. in W.<br />

Frage 6990. Tuboflex-Fluter. Wo sind die unter<br />

dem Namen Tubotlex-Fluter bekannten Stupfer in<br />

flexibler Welle- und mit einer in der Regel am<br />

Armaturenbrett befestigten Rosette mit beweglichem<br />

Knopf erhältlich ? Diese Rosette trägt die<br />

eingegossene Aufschrift «Tuboflex-Fluter». Zu-<br />

.sehriften leitet dio Redaktion weiter. B. in W.<br />

Frage 6991. Diebstahlsicherung. Als violjähriger<br />

Automobilist ist es dem Schreiber dies schon<br />

öfters aufgefallen, dass man gegen die immer wieder<br />

gemeldeten Autodiebstähle kein einfaches, sicher<br />

wirkendes Mittel zur Verfügung hat. Man sollte<br />

glauben, das allereinfachste wäre doch ein nur mit<br />

Schlüssel zu öffnender Verschluss der Benzinzuleitung<br />

oder wieder ein möglichst unauffälliger<br />

Verschluss der Kühlerhaubo oder am besten beides<br />

miteinander. Bei der Kühlerhaube denkt sich der<br />

Schreibor nur ein gewöhnliches Sicherheitsschloss<br />

mit nach aussen kaum sichtbarem (verdecktem)<br />

Schlüsselloch. Gibt es eventuell bereits Firmen (ev.<br />

Nähe Zürich), dio bereits für solche Arbeiten bekannt<br />

sind? Diesbezügliche Mitteilungen aus dem<br />

Lcscrlf'cis übermittelt dio Redaktion. K. B. A.<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Frage 6992. Lösen eingerosteter Scheinwerferglasfassungen.<br />

Die aufgeschraubten Fassungen der<br />

Scheinwerfer-Abschlussgläser lassen sich bei meinem<br />

Wagen, ,w.eil sie längere Zeit nicht bewegt<br />

wurden, nicht mehr lösen, da sich in der Fuge<br />

Rost festgesetzt hat. Wie kann man sich da behelfett«<br />

„. E. M. in M.<br />

Antwort. Geht man so vor, wie es in der<br />

obonstehenden Abbildung skizziert ist, so gelangt<br />

man meist mühelos ans Ziel. Man wickelt um die<br />

Fassung herum einen Lederriemen und befestigt<br />

das freie Ende an einem kräftigen Knebel. Der<br />

Knebel wird darauf, wie dargestellt, auf der Fassung<br />

abgestützt und sein längeres Ende nach unten<br />

gedrückt. Mit der Hobelwirküng, dio einem dio<br />

Gaberells Schwelzerbilder. Wenige Wochen vor<br />

Weihnachten ist das vom bekannten Thalwiler Pho-<br />

Anwendung des Knebels auszulösen gestattet, ist tographen zusammengestellte Werk im Eigenverlag<br />

es ein leichtes, selbst eine noch so fest sitzende herausgegekommen. Maurice Jaton schickt dem umfangreichen<br />

Band ein Vorwort voraus und feiert<br />

Fassung loszuschrauben. Auf alle Fälle sollte aber,<br />

um den Rost zu lösen, zuerst etwas Petrol in diedarin unser Land als ein Land des Friedens, der<br />

Gewindefuge gebracht werden.<br />

wlt. Ruhe und Erholung, ein Land der Kraft, des<br />

Glückes, der Fröhlichkeit — einer verschwenderischen<br />

Schönheit. Gaberell hat mit seinem Werk<br />

Frage 6993. Reinigungsmittel für Zelluloid. Kann<br />

mir ein Leser ein Reinigungsmittel für Zelluloid<br />

empfehlen, das die Scheiben dauernd klar und<br />

durchsichtig machen kann? Zuschriften leitet die<br />

Redaktion weiter. C. B. in A.<br />

Frage 6994. Richtungsanzeiger. An' meinem<br />

Wagen möchte ich einen elsktrisch^n -Richtungsanzeiger<br />

montieren lassen, und ?war : interessiert es<br />

mich,,ob eine solche,Konstruktion auf dem Markte<br />

schon erhältlich ist, -wie ich mir ihn ausdenke.<br />

Meine Idee wäre folgende:<br />

Ein elektrisches Richtungsanzeigsystem, welches<br />

zur gleichen Zeit an drei Orten die Richtung<br />

anzeigt, welche ich wünsche, und zwar vorn auf<br />

dem Schutzblech, hinten neben dem Stop-Licht und<br />

drittens am Armaturenbrett im Wagen, damit ich<br />

überzeugt bin, dass die gewünschte Fahrrichtung<br />

zu meiner Sicherheit angegeben ist. Da ich noch<br />

nie ein solches Richtungsanzeigersystem gesehen<br />

habe, wäre ich sehr ^dankbar, wenn mir ein Leser<br />

darüber Auskunft, oder einen guten Rat erteilen<br />

iköiinte. S. B. in B.<br />

keine umfassende Darstellung des Interessanten und<br />

Sehenswerten geben wollen. Was er uns geschenkt<br />

hat, ist eine Auslese mit künstlerischem Auge geschaut,<br />

mit der hohen Meisterschaft, ja man darf<br />

wohl sagen. Unübertrefflichkeit seiner Technik fest-<br />

, gebannt. Es ist eine Schönheit in den Erinnerungen<br />

aller Dichter zu finden, dio unser Land berührt,<br />

haben, eine Schönheit, die wohl kaum schlichter<br />

und grösser ausgedrückt werden kann, als in den<br />

Worten jener Französin, die während dem Weltkriege<br />

in unserem Lande Zuflucht fand und heute,<br />

so von der Schweiz die Rede ist, zu pflegen sagt:<br />

«Ach, Sie meinen das bisschen Himmel auf Erden!><br />

Aus 300 Bildern grüssen uns die Spiegel unserer<br />

Seen, die Klarheit und Herbheit unserer Berge, die<br />

weite ausladende fruchtbare Breite unseres Tieflandes,<br />

die lauschigen Winkel unserer alten Schweizerstädte,<br />

leuchtet bald das letzte Licht des scheidenden<br />

Tages, bald die entfesselte Hello eines bliitenweissen<br />

Frühlingstages. Es sind die Bilder eines<br />

Menschen, der seine Heimat kennt, der sio liebt,<br />

der seine ganze Liebe in seine künstlerische Arbeit<br />

zu legen versteht. Diese Hingabe und Verehrung des<br />

eigenen Bodens spricht aus jedem Blatt zu uns.<br />

Gaberells Schweizerbilder sind eines jener Werke,<br />

die man in jedes Schweizerhaus wünschen möchte.<br />

Ein Weihnachtsgeschenk von bleibendem Wert! v.<br />

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Die Prüfung lieferte den Beweis<br />

Der neue Ford beweist seine Kraft, seine Ausdauer<br />

und seine Zähigkeit Auf einer ununterbrochenen<br />

6 Tage-Fahrt hat er die Alpenpässe überwunden<br />

Ein neuer 5sitziger Fordor Sedan*Serienwagen mit plom?<br />

bierter Motorhaube hat die Schweizer Alpenpässe in 6 Tagen<br />

bezwungen. Der höchste Pass liegt 2431 m über dem Meeres*<br />

spiegel.<br />

Am 20. September <strong>1928</strong>, 11 Uhr morgens, verliess oben<br />

bezeichneter Serienwagen, Ford*Modell A, nachdem die<br />

Motorhaube vom Stadtammannamt versiegelt war, mit zwei<br />

Fahrern den Ausgangsort Zürich, um die Prüfungsfahrt auf<br />

unten angegebener Strecke durchzuführen.<br />

Am 26. September <strong>1928</strong> kehrte dieser Wagen, wie durch<br />

amtliches Protokoll festgestellt wurde, mit unversehrten<br />

Plomben zurück. 51 offizielle Kontrolleure haben auf der<br />

zurückgelegten Strecke in gewissen Abständen den Zustand<br />

des Wagens geprüft und das Fahr buch unterzeichnet. Der<br />

Motor lief ununterbrochen 147 Stunden, d. h. mehr als 6 Tage<br />

und 6 Nächte, ohne ein einziges Mal auszusetzen.<br />

Wir glauben, dass noch nie ein Automobil einen besseren<br />

Beweis seiner Qualität, Haltbarkeit, Ausdauer und Sicher*<br />

heit erbracht hat.<br />

DIE ROUTE. Die Strecke, die dieser Ford«Wagen auf seiner Fahrt<br />

ohne Unterbrechung zurückgelegt hat, führt über fast alle Pässe der<br />

Schweiz: Grimsel (2176m), Furka (2431m), St. Gotthard (2112m), San<br />

Bernhardino (2063 m), Flüela (2369 m), Julier (2387 m), etc. Alle grossen<br />

Städte der Schweiz wurden passiert.<br />

FORD MOTOR<br />

Autorisierte Vertreter überall<br />

COMPANY


NO 104<br />

II. Blatt<br />

BERN, 14. Dezember <strong>1928</strong>Automobil-Revue<br />

Die hauptsächlichsten Neuerungen der seit<br />

dem 20. November in Kraft getretenen kantonalen<br />

Vollzugsverodnung über den Motorwagen-<br />

und Fahrradverkehr sind bereits an<br />

dieser Stelle kurz wiedergegeben worden,<br />

ohne dass auf die einzelnen Bestimmungen<br />

näher eingegangen worden wäre. Einzelne<br />

Neuerungen sind nun ( von einer grundsätzlichen<br />

Bedeutung, dass es wohl angezeigt ist,<br />

dieselben etwas näher unter die Lupe zu nehmen.<br />

Waruai ein Nachtfahrverbot?<br />

Wohl am meisten überrascht hat die Tatsache,<br />

dass die Neuordnung' der Verkehrsgesetzgöbung,<br />

die doch ausschliesslich im<br />

Sinne einer Modernisierung.der Bestimmungen<br />

häjte vorgenommen „werden- sollen, dazu<br />

benutzt wurde, um neben einigen'anerkennenswerten<br />

Verbesserungen ein Nachtfahrverbot<br />

einzuführen, das zweifelsohne* einen<br />

Schritt nach rückwärts darstellt. Bekanntlich,<br />

ist für den Verkehr mit schweren Lastwagen<br />

solchen mit Vollgummibereifung, für Omnibusse<br />

mit mehr als 20 Sitzplätzen und "Motorrädern<br />

ein- Nachtfahrverbot in der Zeit zwischen<br />

11 Ulir.abends und 4 Uhr morgens erlassen<br />

worden. Auf die- damit verbundene<br />

beträchtliche Benachteiligung der Motorradfahrer<br />

wollen wir hier' nicht besonders eingehen,<br />

da es der einschlägigen Fachpresse<br />

vorbehalten sein wird, diesbezüglich Stellung<br />

zu nehmen. Wir beschränken uns hier nur<br />

auf einige Bemerkungen, die den Automobil-<br />

Die neue Sf. Galler Verkehrsordnung<br />

Ein Danaer-Geschenk.<br />

verkehr betreifen. St. Gallen hat zufolge der<br />

Krise in der Stickereibranche schweren Erschütterungen<br />

seines wirtschaftlichen Lebens<br />

standhalten müssen und vermag nur mit äusserster<br />

Zähigkeit sich allmählich, von dieser<br />

Depression zu erholen. Es wurden anderseits<br />

zahlreiche Anstrengungen gemacht, neue.<br />

Industrien im Kantonsgebiete anzusiedeln,<br />

um Verdienstmöglichkeiten; für die zahlreichen<br />

durch die ungünstige Konjunktur arbeitslos<br />

gewordenen Bewohner- zu sehäffen.<br />

Aber gerade ein Gebiet wie das-st. gallische,<br />

das als Grenzkanton alles Interesse hat,-möglichst<br />

günstige Verbindungen mit den übrigen<br />

Landesteilen zu. besitzen, kann nur dann mit<br />

einer Weiterentwicklung seiner Wirtschaft<br />

rechnen, wenn günstige Verkehrsbedingungen<br />

den Nachteil der grossen Distanzen kompensieren.<br />

Es hätte deshalb im wohlverstandenen<br />

Interesse des Kantons, gelegen, wenn<br />

er mit allen Mitteln die Bemühungen von<br />

privater Seite- nach Ausbau und Ergänzung<br />

des Verkehrsnetzes unterstützt hätte. Das<br />

moderne ausgebildete System der Personenund<br />

Güterbeförderung ist aber ohne das<br />

Automobil, das in seiner enormen Anpas-'<br />

sungsfähigkeit an besondere Verhältnisse die<br />

beste- Wirkungskomponente der Eisenbahn-,<br />

ergibt, nicht mehr denkbar; St. •'Gallen ist'<br />

nach seiner geographischen Lage der Ausgangs-<br />

und Endpunkt von grossen Verkehrslinien<br />

und muss als solcher bestrebt sein,<br />

möglichste Freizügigkeit des Verkehrs z-uge-.<br />

währen, um jedem Transportunternehmen zu<br />

gestatten, rationell zu arbeiten. Bei den vielfach<br />

beträchtlichen Distanzen, welche zurückzulegen<br />

sind, ist dies aber nur dann der<br />

Falll, wenn recht frühzeitig abgefahren werden<br />

kann oder bei der Rückkehr die Möglichkeit<br />

noch vorhanden ist, am nämlichen<br />

Abend das Ziel zu erreichen.<br />

Dieser Freizügigkeit, dieser Notwendigkeit,<br />

sieh an die- besonderen Verhältnisse anzupassen,,<br />

ist mit dem Nachtfahrverbot ein bedenklicher<br />

• Riegel • gestossein, worden. Ueber<br />

dip Beweggründe-hat sich die Regierung bis<br />

jetzt' in -der Oeffentlichkeit nicht geäussert..<br />

Es dürft© auch--schwer fallen, wirklich voll- 1<br />

wertige Argumente ins Feld zu führen.<br />

Wenn St. Gallen der Mittelpunkt eines ausgedehnten<br />

Automobiltransportnetzes wäre<br />

und einen ununterbrochenen Durchgangsverkehr<br />

Tag und Nacht zu verzeichnen hätte,<br />

dann wäre die Forderung nach einer Verkehrseinstelhing<br />

nicht etwa mehr begründet,<br />

aber doch (begreiflich-.. Oder wenn den Kanton<br />

eine gewaltige Schuldenlast aus Dekretsbahnen<br />

drücken würde, dann hätte die Regierung<br />

wenigstens ein finanzielles Argument,<br />

über dessen Berechtigung man sich<br />

immer noch auseinandersetzen könnte. Es<br />

scheint, als ob die ganzen Beweggründe auf<br />

eine einseitige Berücksichtigung der Bundesbahnen<br />

zusammenschrumpfen, denn die<br />

Naehtruhestörung kann bestimmt nicht als<br />

Beweggrund ins Feld geführt werden. Es<br />

steht heute ausser Frage, dass Lastwagen<br />

und Omnibusse bei zweckmässiger Bereifung<br />

und guter Instandhaltung von Karosserie und<br />

II. Blatt<br />

BERN, 14. Dezember <strong>1928</strong><br />

Chassis die Ruhe keineswegs beeinträchtigen.<br />

Die Polizeidirektion des Kantons Zürich,<br />

der sich bezüglich der Verkehrsdichtigkeit<br />

mit allen übrigen Ständen wohl messen<br />

knn, hat bereits im Jahre 1927 in einer<br />

Bekanntmachung erklärt, dass «ohne wesentlichen<br />

Lärm auszukommen ist» und sie<br />

deshalb gerade mit Rücksicht auf alle jene<br />

Fahrer, welche den Beweis dafür leisten, von.<br />

einem generellen Verbot absehen will.<br />

Die st. gallische Polizeidirektion hat zur<br />

Beratung der Verordnung auch die Vertretet<br />

der Automobilverbände eingeladen und dabei<br />

durchblicken lassen, dass sie an bestimmten<br />

Forderungen festhalten müsse mit Rücksicht<br />

auf die Beschlüsse der Oltener. Konferenz<br />

der kantonalen Poilzeidirektoren. Es wird<br />

wohl überall begrüsst werden, wenn sich die<br />

Poilizeiinstanzen in den- verschiedenen Kantonen<br />

bei der zukünftigen Verkehrsreglemen»<br />

tierunig einheitlich an die in Ölten gegebenen.<br />

Leitsätze halten,- damit in Ermangelung einer<br />

eidgenössischenGesetzgebung in dieser Materie<br />

dennoch eine weitgehende Ueberein~<br />

Stimmung der kantonalen Verordnungen erreicht<br />

werden kann. Die nachträgliche Stellungnahme<br />

des St. Galler Vertreters zu der<br />

Frage der Nachtfahrverbote ist aber um so<br />

überraschender, als gerade auch in Ölten erklärt<br />

wurde, der Eriass von Nachtfahrverboten!<br />

sei kein; notwendiges Erfordernis. Auch<br />

über dem Berner Dekret wurde der Stab gebrochen,<br />

indem festgestellt wurde, dass dieser<br />

Kanton in seinen Massnahmen zu weit<br />

gegangen sei und eine Verkehrsunterbindung<br />

von abends 9 Uhr bis morgens 6 Uhr keine<br />

Was jeder Automobil - Interessent<br />

ob Herr oder Dame wissen muss!<br />

1<br />

2<br />

Däss Opel an der Löwenstrasse 19 seine wirklich rassigen,<br />

^eleganten und preiswerten 1929er Modelle ausgestellt hat«<br />

Dass ihm an der Löwenstrasse 19 bereitwilligst und unver-<br />

• bindlich die OPEL-Wagen vorgeführt werden.<br />

3<br />

Dass er an der Löwenstrasse 19 zuvorkommend und prompt<br />

• bedient wird.<br />

4<br />

Dass er an der Löwenstrasse 19 ein grosses OPEL-Ersatz-<br />

• teilelager vorfindet.<br />

an<br />

Kantone Aargau und Solothurn:<br />

W. Bircher, Solothurn<br />

Frey & von Feibert, Ölten<br />

W. Keize, Baisthal<br />

Kanton Basel;<br />

L. G. Koger, Basel<br />

J. Keigel, Frenkendorf<br />

TE LSFHON<br />

Kanton Bern:<br />

Fischer & Wülimann, Lysa<br />

P. Nussbaum, Langnau<br />

G. Reber, Bern<br />

Kantone Luzern, Schwyz u. Unterwaiden:<br />

E. Kruminenacher, Luzern<br />

G. Glatt, Willisau<br />

Kanton Thurgau:<br />

K. Ruckstuhl, Sirnach<br />

3 S 9 O<br />

Kanton Tessin (Sopra-Ceneri)i<br />

Grand Garage A. Bianchetti, Locarno<br />

(Sotto-Ceneri)s<br />

Grand Garage Ferrari, Bernasconi & Co. S. A.<br />

Kanton Zürich und Zug:<br />

Titan A.-G., Generalvertretung, Zürich.<br />

P. Glättli, Hedingen<br />

H. Henninger, Wetzikon<br />

'.Brevet fcStrisse . • s<br />

Brevet fran^ais I «<br />

Breveto itaüano<br />

i<br />

t<br />

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D. R. G. 1b ,<br />

Brevet beige :<br />

I<br />

c<br />

« j 890,375<br />

: 321,157


gerechtfertigte Massnahme sei, insbesondere,<br />

als nach amtlicher Kontrolle der Motorfahrzeugverkehr<br />

in den Mitternachtsstunden<br />

nur sehr unbedeutend ist. Die Konferenz<br />

kam deshalb zum Schlüsse, es sei vom Erlass<br />

von Nachtfahrverboten abzusehen. Es<br />

scheint nun in St. Gallen doch an der nötigen<br />

Konsequenz gefehlt zu haben, wenn einerseits<br />

die Oltener Konferenzbeschlüsse als<br />

verbindlich vorgeschoben werden und anderseits<br />

Feststellungen des nämlichen Forums<br />

bezügich des Nachtverkehrs glatt ignoriert<br />

werden.<br />

Einheitliche Verkehrsregelung.<br />

Es sei noch kurz auf einige weitere Neubestimmungen<br />

der Verordnung hingewiesen,<br />

die zum Teil als vorbildlich bezeichnet werden<br />

können und die von allen Motorfahrzeugbesitzern<br />

mit grosser Genugtuung entgegengenommen<br />

würden, wenn diese Rosinen<br />

eben nicht in einem stark gesäuerten<br />

Teig serviert würden.<br />

Begrüssenswert ist vor allem das Bestreben<br />

nach einer einheitlichen Verkehrsregelung,<br />

die in der Bestimmung verankert liegt,<br />

wonach das zuständige Departement, wo es<br />

nötig scheint, den Gemeinden für die Verkehrsregelung<br />

die Anwendung der Norma-<br />

Hen des Schweizerischen Städteverbandes<br />

ganz oder teilweise vorschreiben kann. Die<br />

Einführung der mit grosser Sorgfalt ausgearbeiteten<br />

Normalien in den Städten und<br />

Ortschaften der Schweiz macht nur sehr<br />

langsame Fortschritte und kann die dem<br />

Kanton nun eingeräumte Kompetenz nur im<br />

Sinne einer vorteilhaften Beschleunigung<br />

wirken.<br />

Haftpflichtversicherung.<br />

Ganz im eigentlichen Sinne des Versicherungsgedankens<br />

ist im weiteren verfügt worden,<br />

dass die Versicherungsgesellschaften<br />

wegen grobfahrlässiger Herbeiführung des<br />

Schadenereignisses und im Falle schuldhafter<br />

Verletzung der Anzeigepflicht ihre Leistungen<br />

gegenüber den Verletzten, den Hinterbliebenen<br />

eines Getöteten oder Sachbeschädigten<br />

nicht kürzen können. Es hat immer<br />

dem allgemeinen Rechtsempfinden widerstrebt,<br />

wenn Drittpersonen, die durch ein<br />

Unfallereignis in Mitleidenschaft gezogen<br />

wurden, wegen Zufälligkeiten oder reinen<br />

Formfehlern, für die sie nicht einmal verantwortlich<br />

waren, um ihre berechtigten Ansprüche<br />

gebracht werden mussten.<br />

Erhöhte Steuern.<br />

Di© Neuordnung der Dinge ist natürlich<br />

AUTOMOBIL-REVUE 1028 - N°10*<br />

vom Kanton gleich dazu benützt worden, die<br />

finanziellen Verpflichtungen der Motorfahrzeugbesitzer<br />

ebenfalls hinaufzuschrauben,<br />

obwohl die bisherige Belastung schon eine<br />

recht beträchtliche und die damit verbundene<br />

Einnahme recht ansehnlich war. So<br />

haben die Kantonsansässigen schon im Jahre<br />

1927 der Staatskasse an Sondersteuern und<br />

-gebühren fast eine ganze Million Franken<br />

abgeliefert, welcher Betrag in diesem Jahre<br />

sicher weiter angestiegen ist. Man betrachtet<br />

den Automobilisten eben nach wie vor<br />

als ein besonders geeignetes und geduldiges<br />

Steuerobjekt, wobei die Erkenntnis, dass<br />

das Fahrzeug eine immer unentbehrlichere<br />

Rolle im Erwerbsleben von vielen tausenden<br />

von Unternehmungen und Einzelpersonen<br />

spielt, noch jetzt nicht durchgedrungen ist.<br />

Es wird beim erneuten Anziehen der Steuerschraube<br />

immer auf die rapide Zunahme der<br />

staatlichen Leistungen für das Strassenwesen<br />

hingewiesen, dabei aber vielfach<br />

verschwiegen, dass die Einnahmen aus diesen<br />

Sondersteuern nur teilweise für den<br />

Strassenbau verwendet wurden und dass<br />

schliesslich auch vor der automobilistischen \<br />

Periode der Strassenunterhalt gewisse Beträge<br />

erforderte, welche man damals nie einer<br />

einzigen Kategorie von Strassenbenüt-<br />

ivompieiies Lager in<br />

zern hätte überbinden wollen. Dass der<br />

Motorfahrzeugbesitzer nach allen Regeln der<br />

Kunst belastet werden soll, zeigt typisch dies<br />

Erhöhung der Gebühr für die jährliche -Erneuerung<br />

der Fahrbcwilligung. Die für diese<br />

Arbeit bis anhin entrichteten Fr. 5.— deckten<br />

sicher schon vielfach die dem Staate dadurch<br />

erwachsenden Kosten. Eine Erhöhung war<br />

deshalb schon ungerechtfertigt, als bekanntlich<br />

die Gebühr nur eine Entschädigung für<br />

die vom Staate in einem bestimmten Fall<br />

geleistete Arbeit darstellen soll. Alles was<br />

darüber hinaus bezogen wird, ist eine verkappte<br />

Steuer. Das stört aber das behördliche<br />

Gewissen sehr wenig und man sinnt<br />

nur nach neuen Gelegenheiten, den Automobilisten<br />

melken zu können.<br />

Die Bestimmung, wonach die Poli'zeiorgane<br />

die Motorfahrzeugführer, welche sielt<br />

Uebertretungen schuldig gemacht haben, anhalten<br />

sollen, um den Betreffenden die Verfehlung<br />

gleich an Ort und Stelle zu eröffnen,<br />

wird dem unwürdigen Zustand ein Ende machen,<br />

wonach ahnungslosen Leuten Wochen<br />

nach einer Fahrt die Anklage einer Uebertretung<br />

eröffnet wird. Meistens ist es dann<br />

unmöglich, den genauen Tatsachenbestand 1<br />

zu rekapitulieren und man war auf diese<br />

SKF<br />

(Schluss siehe Seito 1^<br />

itonrao feiet b ue. i-ii.<br />

offizielle Ford-Vertretung<br />

fei 1320 Snlothurr<br />

3/4 DES ERDUMFANGES,<br />

30000 Kilometer ohne Panne,<br />

hat ein Automobil mit SKF-<br />

Lagern zurückgelegt. / Die<br />

SKF-Lager wurden nach Beendigung<br />

der Fahrt besichtigt<br />

und kein einziges von ihnen<br />

zeigte eine Spur von Verschleiss.<br />

Vorteilhaft zu verkauicn<br />

5 T.<br />

Wenn die Räder Schneeketten tragen, isl der Wagen<br />

auf verschneiter oder vereister Straße gesichert.<br />

Nur die besten Ketten eeben das Höchstmögliche<br />

an Sicherung.<br />

sind heute das Beste. Die Querstücke, welche an<br />

Reibung am meisten auszuhalten haben, sind aus<br />

Stahl. Wo es sich um Sicherung des Lebens handelt,<br />

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ist es zu verdanken, wenn bezüglich<br />

der Strafbestimmungen mancherlei Verbesserungen<br />

berücksichtigt worden sind, die<br />

allerdings bei weitem nicht den berechtigten<br />

Wünschen der Motorfahrzeugbesitzer entsprechen.<br />

§o tritt in bestimmten Fällen 'die dreigliedrige<br />

Gerichtskommission an Stelle des<br />

Bezirksgerichtes, das mit einer Besetzung<br />

bis zu sieben Mitgliedern in keinem Verhältnis<br />

zu der Bedeutung 3er behandelten<br />

Uebertretungen stand. Ebenso konnte die<br />

Notion des Rückfalles so abgegrenzt werden,<br />

dass als rückfällig nur dann ein Vergehen<br />

bezeichnet wird, wenn es sich innert<br />

drei Jahren nach der letzten Verurteilung<br />

wiederholt. Damit wird endlich verhindert,<br />

dass das Gericht Jahre nachher auf eine wegen<br />

einer Bagatelle gefällte Busse im Sinne<br />

einer Strafvcrschärfung zurückgreifen kann.<br />

Der zeitweise oder gänzliche Entzug der<br />

Fälirbewilligung wird hauptsächlich auch<br />

Strolchenfahrern angedroht. Es-hätte aber<br />

gar nichts geschadet, wenn für dieses Delikt<br />

weit schärfere Strafbestimmungen vorgesehen<br />

worden wären, deiiii selbst nach der<br />

neuen Verordnung und den üblichen gesetzlichen<br />

Handhaben stehen Vergehen und<br />

Strafe in keinem Verhältnis, währenddem<br />

mit dem anständigen Fahrer, der sich kleinerer<br />

Uebertretungen schuldig macht, viel<br />

schärfer ins Gericht gegangen wird.<br />

Die St. Galler Verordnung hat mit all<br />

ihren Licht- und Schattenseiten nur erneut<br />

die Notwendigkeit einer eidgenössischen Regelung<br />

der Materie illustriert. Durch eine<br />

solche wird eine Benachteiligung ausserkantonaler<br />

Fahrer durch engherzige Bestimmungen<br />

-eines normalerweise für ihn gar<br />

nicht zuständigen Kantons vermieden und die<br />

weit über die kantonalen Grenzen hinausreichenden<br />

Materien würden voraussichtlich<br />

von einer höheren Warte aus wahrgenommen<br />

und entsprechend kodifiziert. z.<br />

Der neue Aareübergang bei Aarau will sich,<br />

noch immer nicht bemerkbar machen! Wie mau<br />

vernimmt, wollen sich die Gemeinden Küttigen<br />

und Biberstein mit ihren Ansprüchen nicht denjenigen<br />

der Aarauer Einwohnerschaft anschliessen.-<br />

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ein neues<br />

Projekt den Vorrang bekommen kann, wonach die<br />

ganze Aare, vom heutigen Einlauf in den Fabrikkanal<br />

ZurUnden bis zur Stauwehr, zugedeckt wer-«<br />

den sollte. Auf dieso Weise könnte jeder über die<br />

Aare, wo es ihm am besten passen würde und die<br />

Kettenbrücke würde dadurch eine starke Entlastung<br />

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Wie kalt ist diese Nacht und still...<br />

Die heü'ge ist's. Ich weiss und will<br />

Sie einsam, still verbringen.<br />

Wenn andre ihre Lieder singen,<br />

Wenn tiberall die Glocken klingen,<br />

Dann sitze ich allein.<br />

Nur einer Kerze kleiner Scliein<br />

Erhellt mein Zimmer.<br />

Dann denk ich an die Liebe, die vor vielen hundert Jahren<br />

Uns Einer in die kalte Welt gebracht...<br />

Die wärmt mich stets — wie meiner Kerze heller Schimmer<br />

Erleuchtet sie die tiefste Nacht.<br />

Ko.<br />

KIRCHLEIN VON INNER-AROSA<br />

VORWEIHNACHTLICHES<br />

Die reine, weisse Schneelandschaft, blendend<br />

am Tage und selbst nachts unter den<br />

Sternen noch leuchtend — Sinnbild der Unschuld<br />

: muss nicht einen Hauch dieses frommen,<br />

schönen Eindruckes auch das roheste<br />

Herz noch empfinden ? Erhaben ist der Ausblick<br />

auf das grenzenlose Meer, wie alle<br />

grosse, weite Einfachheit. Erhaben ist aber<br />

auch der Ausblick in das weite stille, winterliche<br />

Land, wenn, wie jetzt, es überall unter<br />

einer weissen, flaumigen Decke liegt. Und zugleich<br />

ist auch noch ein freundlicherer Zug<br />

darin : soviel Licht und Weichheit und Kinderfreude!<br />

Wer wollte es .leugnen, dass Auge und<br />

Herz des Aütlers viel Sinn und Verständnis<br />

für die Schönheiten der Natur haben. Undr so<br />

schaut er auch jetzt in die reine, weisse Landschaft<br />

: kein Schmutz mehr auf Strassen und<br />

Feldern, keine kahlen Astgerippe, keine<br />

grauen, zerrissenen Felsenklippen, keine alten,<br />

hässlichen Dächer mehr. Alles rein,<br />

weiss!<br />

Und in solcher Stimmung werden wir alle<br />

selber still im stillen Lande und lassen den<br />

Schnee, auf gemütlicher Fahrt, auf unseren<br />

Wagen niedertänzeln und erinnern uns auch<br />

wieder, wie wir uns als Kinder einst über<br />

diesen Schnee freuten und über die Vorweihnachtstage<br />

und das sternenhelle, liebe Christkind.<br />

Es war einmal!... Märchenzauber liegt in<br />

der Schneelandschaft, sie ist eine Verklärung<br />

der Welt.<br />

Eine schöne Illusion für wenige Tage. Aber<br />

dass wir solcher Illusion uns freuen, dass wir<br />

nach solchem Märchenzauber auch im klugen<br />

erwachsenen Herzen noch Verlangen tragen<br />

— das ist Wirklichkeit! Und diese Wirklichkeit<br />

ist nur gewachsen mit uns selbst. Die<br />

Geschenke des Christkindes : welche leichte,<br />

kleine Spielerei gegen die Verantwortungen<br />

und Fügungen des Lebens!<br />

Ein flüchtiges Bild nur erst! Das weisse<br />

Kleid wird immer wieder schwinden, und<br />

Klippen und Ruinen wird das Tauwetter wieder<br />

ausgraben. Wo aber solche Bilder leben,<br />

da ist auch ein Wille, der sich den Weg zu<br />

ihnen sucht. So haben auch Träume Wirklichkeit,<br />

wenn sie die Sehnsucht lebendig halten.<br />

Die Erlösung zur Reinheit, das Unschuldskleid<br />

der Menschheit, die Auflösung aller<br />

Weltdisharmonien... darum geht ja doch der<br />

Kampf! Kunst und Phantasie tragen die Fakkel<br />

vor, und Denken und Wissenschaft, und<br />

Politik und Erziehung erobern Stufe um<br />

Stufe.<br />

Wie viele solcher Stufen es noch sein werden?<br />

Es liegt tiefes, feierliches Schweigen<br />

über dem weissen Grabe. Doch nur getrost!<br />

Wo soviel Schönheit sein kann, da ist Grund<br />

zur Hoffnung. R.<br />

DIE GTJMMFLUH<br />

DER EIGER IM WINTERKLEID<br />

DAS OESCHINENTAL BEI KANDERSTEG<br />

TRÄUM<br />

VON KURT KÜCHLER<br />

Stumm und schwarz, mit Fenstern, die wie<br />

erloschene Augen waren, verloren sich die<br />

Häuser der Strasse, durch die ich mit hallenden<br />

Schritten ging, in den dunkelblauen Raum<br />

der sternenlosen Nacht. Fernher tönten<br />

dumpfe und verworrene Geräusche. Musik<br />

und Menschenlärm, wie aus dem brodelnden<br />

Kessel eines ungeheuren Jahrmarkts, spukhaft<br />

gedämpft. Sie wuchsen und schwollen,<br />

je weiter ich kam.<br />

Plötzlich, am Ausgang der Strasse, stand<br />

ich vor dem weiten Platz, auf dem, von einer<br />

Feuersbrunst elektrischer Flammbogen wild<br />

übergössen, von einer vielstimmigen Musik<br />

rauschend umbrandet, ein Heer von Menschen<br />

raste, in der Lust unerhörter Orgie verstrickt.<br />

Sonnwendnacht? Höllenspuck von Hexen und<br />

Geistern? Riesenhafte Paläste umkreisten den<br />

Platz mit den glühenden Lichterketten ihrer<br />

zahllosen Fenster, einer ungeheuren Arena<br />

gleich, die sich in Fackelschein und Marmorglanz<br />

hoch emporschwang in mächtiger Rundung.<br />

Von allen Rängen brauste Musik. In<br />

der weiten Manege wogte die Menge in Tanz<br />

und Taumel, Männer und Frauen, Jünglinge<br />

und Mädchen, alle erfasst vom Rasen des<br />

Blutes und vom wilden Blühen des Fleisches,<br />

gepackt von der keuchenden Gier, alle Lust<br />

zu erschöpfen, ehe unter ihren Füssen die<br />

empörte Erde zerbrach und stürzende Himmel<br />

sie furchtbar begrub.<br />

Ganz plötzlich, bei einer Gasse, die sich<br />

schmal" und dunkel öffnete, zwischen hohen<br />

Palästen, sprang aus der rasenden Menge ein<br />

Ruf des Erstaunens. Hunderte, die eben noch<br />

tanzten, drängten und schrien, bis alle stumm<br />

waren und Totenstille schwer ruhte im Raum,<br />

der eben noch ein Kessel der Hölle war. Tausende<br />

sahen, die Augen gross und verstört,<br />

wie ein nacktes Mädchen durch die Gasse<br />

schritt, die sich bildete, ganz langsam, wundervoll<br />

in den Biegungen eines unendlich feinen,<br />

unendlich weissen Leibes. Ihr Gesicht,<br />

süss und innig, schien traumhaft endloser<br />

Ferne zugewendet. Ihre Arme, wie von<br />

Schneeluft umweht, bogen sich über dem weichen<br />

Blond ihres Kopfes, und wo die schmalen<br />

Hände sich berührten, schimmerte auf<br />

den Fingerspitzen, wie zwischen weissen<br />

Blütenblättern, ein goldener Ring mit einem<br />

Stein von unerhörter Klarheit. Es war, als<br />

strömte alles Licht aus der Süsse des jungen<br />

Leibes zu diesem Ring empor, um seinen<br />

Glanz überirdisch zu erhöhen. So schritt sie<br />

still und heilig durch die stumme Gasse der<br />

Menschen, in hocherhobenen Händen den<br />

Ring, der alle Augen bannte, eine unschuldige<br />

Flamme, die durch die Dämmerung und Sonntagsstille<br />

wandelte, wo eben noch rasende<br />

Lust die Mauern der Paläste erschütterte.<br />

Plötzlich war sie verschwunden, durch eine<br />

hohe und dunkle Mauer, obwohl kein Tor<br />

darin zu sehen war.<br />

Die Menschen, wie aus einer Betäubung<br />

erwachend, starrten sich an. Männer lachten<br />

rauh und irr. Laut weinten Frauen auf. Jünglinge<br />

und Mädchen schrien, als packte sie<br />

Furcht. Ein junger Mensch brach sich Bahn,<br />

sprang wild auf den Granitblock des sechzigarmigen<br />

Kandelabers, breitete die Arme weit<br />

aus, und während die Flammbogen hoch über<br />

ihm ihr weisses, wildes Licht über die dumpf<br />

brodelnde Menschenmasse hinwirbelten, schrie<br />

er mit einer Stimme, die schwer war von<br />

unendlicher Klage:<br />

AM SEE VON ST. MORITZ<br />

UlTAl 9<br />

WINTERNACHT IN DEN BERGEN


« Den Ring... sie trug den goldenen Ritig,<br />

den die Menschen verloren haben!»<br />

Der Schmerzensruf seiner Klage erstickte<br />

in der wühlenden Musik, die aufs ieue aus<br />

den tausend Fenstern der Paläste ins Freie<br />

brach. Er wollte seinen Ruf wiederholen, doch<br />

seine Augen wurden gross und schreckhaft<br />

starr, als sie sahen, wie alles Volk um ihn<br />

aufs neue raste im Tanz. Da legte er die Stirn<br />

an den Eisenmast der Lichtsäule und weinte.<br />

Doch ich, am Ausgang der Seitenstrasse,<br />

die tief durchströmt war von der feurigen<br />

Brandung, sah viele, die sich fortschleppten,<br />

DIE FRAU IM GELBEN AUTO<br />

Als es Abend wurde, führte Konrad die<br />

Pferdo an den Rand des Ackers, den er gepflügt<br />

hatte und schaute in die geballten<br />

Nebel, die tief über dem Land lagen und<br />

nach der Sonne, die irgendwo im hügeligen<br />

Westen rot unterging. Der Acker dunstete<br />

schwer und der erdig« Geruch des Herbstes<br />

umfing den Mann und die Pferde, die<br />

dampfend vor dem Pflug standen. Von der<br />

Höhu klang spätes Herdengeläuto und Konrad<br />

führte die Tiere heimwärts. Auf dem<br />

holperigen Weg traf er die Nachbarn, die<br />

aus der Fabrik kamen.<br />

Das Tal war einsam und arm. Bauern<br />

waren die Anwohner und der kümmerliche<br />

Ertrag der Scholle langte kaum zum Leben.<br />

Die Fabrik, eine halbe Stunde weiter unten,<br />

bot die einzige Möglichkeit, etwas zu Geld<br />

zu kommen. Aber Konrad hasste die Fabrik.<br />

Er hasste alles Fremde, das Geld sogar,<br />

das von dort kam. Mit dem Geld kam<br />

die Sehnsucht — alles wurde dann anders.<br />

Dann gab es keine Ruhe mehr, kein friedliches<br />

Arbeiten auf dem Acker, dann<br />

schmerzte es in der Brust, und man wusste<br />

nicht mehr, wie leben.<br />

Er führte die Pferde in den Stall, schirrte<br />

sie ab und betrat das Haus. Hilde, sein<br />

Weib, erwartete ihn schon mit dem zubereiteten<br />

Essen. Sie war noch jung. Ihr rötliches<br />

Haar umfloss ein ruhiges Gesicht und<br />

aus dem Brustausschnitt ihres Tuchrockes<br />

leuchtete ihre gesunde Haut. Nach dem<br />

ärmlichen Mahl legten sich beide schlafen.<br />

Schon lagen sie im breiten Bett unter der<br />

schweren Decke, da sagte Hilde:<br />

«Es ist heute eine Frau gekommen. Ob<br />

sio boi uns wohnen kann.»<br />

«Wie die Doktorsleute letztes Jahr?»<br />

«Ja. Sie hat auch ein Auto. Morgen<br />

kommt sie'.»<br />

Konrad sagte nichts. Morgen gehe ich<br />

ins Holz, dachte er.<br />

Als er andern Tags durch den nebligen<br />

Vormittag ausschritt, die Axt auf der Schulter,<br />

hörte er von weitab ein Summen, das<br />

rasch näher kam. Und plötzlich tauchte ein<br />

gelbes, niedriges Auto auf, das ihm, mit nur<br />

wenig verminderter Geschwindigkeit, über<br />

fünfzig, hundert und mehr, Frauen und Männer,<br />

Jünglinge und Mädchen, und in ihren<br />

von Angst und Scham geweiteten Augen sah<br />

ich das traumhafte Abbild des goldenen Ringes,<br />

der, auf unschuldigen Fingerspitzen eines<br />

Mädchens ruhend wie auf dem Rand -eines<br />

Lilienkelches, über verstummte Menschen<br />

hingeschwebt war... sah es, wie neue Sehnsucht,<br />

die in der Tiefe erwachte...<br />

Da legte sich eine grosse, schwarze Hand<br />

schwer auf mein Herz. Ich schlug die Augen<br />

auf, sah Finsternis und fühlte dunkel und<br />

schmerzlich das Hinschwinden des Traumes.<br />

dio holprige Strasse entgegenfuhr. Eine<br />

Frau sass darin, die grüsste. Konrad griff<br />

vorlegen nach dem Filz. Er blieb stehen<br />

und schaute zurück. Der Wagen verschwand<br />

in einer kleinen Staubwolke Das<br />

war sie, dachto Konrad.<br />

Seine Axtschläge hallten laut durch den<br />

Tann. Er hielt inno und wischte sich mit<br />

dem Aermel die Stirn. Dio Frau hatte ein<br />

Kleid aus rotem Stoff angehabt. Weithin<br />

hatte er es noch leuchten sehen. War sie<br />

wohl jung und schön?<br />

Mittags sah er sie. Sie fragte, wo sie das<br />

Auto unterbringen könne. Er öffnete die<br />

Schopftür und wies hinein.<br />

Wie sie unter der Türe langsam an ihm<br />

sein. Er stand vor ihrem Zimmer. Es war<br />

vorbei fuhr, sah er ihr Gesicht. Sie war verschlossen. Mit einem Stoss schlug er dio<br />

noch jung, sehr jung. Ihre roten Lippen Tür aus den Angeln. Er machte Licht. Sie und Tanzdielen verschreiben und «humori-<br />

» Lektüre. Die Witze des Humoristen<br />

und dunkeln Augen, ihr volles Haar und lag mit wachen Augen im Bett und sahstische<br />

ihre Haltung waren fremd. Sie kam ausihn an. Ein Sprung und er war bei ihr. haben nichts zu tun mit der Freude.<br />

der Stadt. Konrad hasste sie. Sie war Aus geröteten Augen sah seine gewaltig entfesselte<br />

Natur.<br />

freundlich, aber sie kam im Auto, sie<br />

brachte Geld, das verhasste, sie brachte vielleicht<br />

noch Schlimmeres mehr mit sich. ging hinaus. Sie rief, schrie . er hörte<br />

Da wich er vor ihrem Blick zurück und<br />

Konrad war entschlossen, seine abweisende nicht.<br />

Haltung in nichts zu mildern oder zu verbergen.<br />

sio nach ihm gesucht. Auch die Frau schien<br />

Am Morgen fuhr sie weg. Ueberall hatte<br />

Er sah sie oft. Wenn sie ihm zu Hause verschwunden.<br />

nicht begegnete, so traf er sie auf dem Acker Vorn im Tal lauerte er hinter einer grossen<br />

Tanne. Von ferne hörte- er ein leises<br />

oder im Wald; denn sie machte weite Spaziergänge.<br />

Sie sagte, dass das ihr zuträglich<br />

sei. Und Konrad schwieg zu allem. Herzen sah er dio Frau in ihrem niedrigen<br />

Summen. Da kam sie, und mit vergiftetem<br />

Eines Morgens blieb sie bei ihm stehen, gelben Auto das Tal verlassen. Ko,<br />

um zu reden. Sie erzählte von der Stadt,<br />

von sich, und sie fragte, ob er nicht danach<br />

trachte, fortzukommen aus diesem Tal. SCHNEEFLOCKEN<br />

Denn sie hatte sein mürrisches Aussehen<br />

als Unzufriedenheit mit seinem kärglichen<br />

Los gedeutet. Konrad antwortete spärlich.<br />

Er umfing aber mit einem langen Blick die<br />

Gestalt des jungen Weibes.<br />

Schweigend begann er von neuem zu<br />

arbeiten. Abends ging er heimwärts wie<br />

gewohnt. Aber vor dem Hause kehrte er<br />

um und stieg auf den Berg. Er schritt rasch<br />

aus, und als er oben um sich blickte,<br />

schmerzte sein Herz. Er hielt sich an einem<br />

Baum und schaute hinab zu Tal. Er dachte<br />

an die Frau aus der Stadt, an ihre dunklen<br />

Augen und ihren schlanken Leib. Sein<br />

Herz schmerzte.<br />

Erst in der Nacht ging er heim. Von unruhigen<br />

Träumen gequält, erwachte er spät.<br />

Hilde war schon fort. Heute war Markttag,<br />

da fuhr sie früh in die Stadt. Leise stieg er<br />

die Treppe hinauf zum Zimmer der Fremden.<br />

Sein Kopf war schwer und in ihm<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

war eine wilde Entschlossenheit. Geräuschlos<br />

öffnete er die Tür und trat ein. Sie<br />

schlief. Ihr Körper lag gelöst und frei unter<br />

dem Laken. Der leise und süsse Duft ihres<br />

Parfüms umfing ihn und erfüllte ihn mit<br />

rasender und hoffnungsloser Sehnsucht<br />

Da ging er wieder.<br />

Mit seiner Ruhe war es zu Ende. Er<br />

arbeitete nicht mehr. Planlos lief er auf<br />

den Aeckern umher. Ueberall traf er sie<br />

an. Und immer redete sie mit ihm. Langsam<br />

war sein ganzes Leben von einem Gedanken<br />

beherrscht: Sie!<br />

All seine ungelöste Kraft, all seine Sehnsucht,<br />

all das, was or früher immer gefürchtet<br />

hatte, sein Hass gegen dio Stadt<br />

sogar hatte» Gestalt gewonnen m einer rasonden<br />

Gier nach dieser Frau. Er wollte zur<br />

Stadt.<br />

Und eines Tages sagte sie: « Morgen fahreich<br />

heim.»<br />

Konrad schlief nicht in der folgenden<br />

Nacht. Stumm sass er im Zimmer. Dann<br />

ging er. Aber als er oben auf dorn Berg<br />

stand und um sich blickte, da wusste er,<br />

dass das die letzte Nacht war, die sie unter<br />

seinem Dache zubringen würdo — und in<br />

grossen Sprüngen rannte er heim<br />

Kaum, dass er sich Mühe gab, leise zu<br />

Heut tanzen die Flocken den ersten Reigen,<br />

Wie einst ais Kind seil icli zu,<br />

Wie's wirbelt da draussen. die Kreuz und die<br />

Quere!<br />

Der Wind pfeift ein Liedlein dazu.<br />

Wie einst als Kind kann ich träumend stehen,<br />

Eucii Flocken seh ich so gern!<br />

Wie einst tanzt ihr fröhlich vom Himmel<br />

herunter.<br />

Doch heut bleibt die Freud' drob mir fern.<br />

Sacht legt ihr euch nieder auf Wiesen und<br />

Felder,<br />

Weich schützend deckt ihr sie zu.<br />

0 dürft ich mich legen auf freie Fluren,<br />

Von euch gebettet zur Ruh!<br />

0 dürfte ich schlafen, befreit von Qualen.<br />

Beireit von all meinem Leid,<br />

Bis Frühlingsstimmen mich erwecken<br />

Zu neuer Lebensfreud!<br />

Martha Pfeiffcr-Surber.<br />

WEIHNACHT<br />

Wald und Wege tief verschneit<br />

Wiutcnveisse Einsamkeit;<br />

Tannen, die im Schlammer steint,<br />

Menschen, die in Träumen gehn.<br />

Weihnacht!<br />

Von den Türmen Glockenhall,<br />

Mitternacht'ger Standen Fall<br />

In den Weiten sonst kein Ton.<br />

Stille, wie am Gottes Thron.<br />

Weihnacht!<br />

Nur ein Sinnen, weit und breit,<br />

Seelen, voll von Heimlichkeit<br />

Alis der Tannen dunklem Grün<br />

Will ein gold'nes Wunder blähn:<br />

Weihnacht!<br />

Riesenmey.<br />

GAUDEAMUS<br />

1028 —N»<br />

04<br />

Von Paul Georg Manch.<br />

Ich halte zu Frau Freude. Ich lese nur<br />

Bücher, aus denen die Melodei dieser feinen<br />

Frau klingt 1<br />

Wieviel Sorgeu und Nöte würden mit einem<br />

Schlage aus der Welt geschafft sein, wenn<br />

der Arzt Freude verschreiben könnte! Nein,<br />

vielleicht auch nicht. Ich meine, viele Leute<br />

würden nicht zum Arzte, sondern zu Kurpfu«<br />

schern gehen, und die würden Tingeltangels<br />

Verhelfen wir Bücherschreiber unseren Mitmenschen<br />

zur Freude, dieser stillen, schlichtschönen<br />

Herzensklausnerin, dieser Zauberin,<br />

die veredelt, was sie berührt! Sie schiebt<br />

durchaus nicht den Ernst des Lebens beiseite,<br />

aber sie überwindet das Leid. Geldgier, Neid,<br />

Missgunst sterben hin unter der Sonne det<br />

Freude.<br />

Herzensfreude gibt innere Ueberlegenheit<br />

über kleine Lebenstücken. Nichts macht den<br />

Teufel nervöser, als wenn wir seine Anschläge<br />

mit sonnigem Humor aufnehmen.<br />

Der Erfolg im Leben ist immer auf Seiten<br />

der stärkeren Charaktere und der reiferen<br />

Erfahrung, der weiseren Duldsamkeit und des<br />

sonnigeren Gemüts.<br />

Wenn wir jetzt hinausschauen auf unser<br />

schwer geschlagenes, ohnmächtig hintaumeludes<br />

Vaterland, dann ist uns freilich nicht sonnenfroh<br />

zumute. So finstere Wolken uns aber<br />

auch umdüstern — der Ernst des Lebens darf<br />

mit der Stimmung am häuslichen Herde nichts<br />

zu tun haben. Doktor Martinus Luther stand<br />

wohl im schwersten Kampfe, den je ein einzelner<br />

gegen eine ganze Welt ausfocht. Wenn<br />

aber seine Käte und seine Kinder um ihn waren,<br />

griff er zur Laute und lachte und<br />

scherzte, als wäre sein Lebenswerk nur ein<br />

Spiel.<br />

Diese lutherische Lebenskunst: draussen<br />

Kämpfer sein und drinnen Lautenspieler! und<br />

alles vor der Tür lassen, was nicht in die<br />

Wohnstube hineingebort! wäre für uns alle<br />

die Führerin zu unserem persönlichen Lebensglück<br />

und vor allem die grosse Helferin zu<br />

einer Erneuerung der Gesellschaft aus deir<br />

Geiste der Freude.<br />

soeben<br />

fertiggestellt!<br />

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EIN WEIHNACHTSWUNSCH, ODER:<br />

SCHENK MIR -'- EIN AUTO!<br />

«Licblin-g, schenk 1 mir — ein Auto!»<br />

Die Liebe des Mannes geht durch den<br />

Magen! Ein hausbackenes Sprichwort seit<br />

Adams Apfejbiss! Und die Liebe der Frau?<br />

Hängt ganz von den Umständen ab (begleitenden<br />

und bekleidenden!). Wie alles Weibliche,<br />

ist sie der Modo unterworfen. So<br />

sind nach der jüngsten Entdeckung eines<br />

Pariser Causours die Herz-, soll wohl heissen<br />

Herzensfunktionen, einer Mondänen im<br />

Grunde die eines Kilometerzählers.<br />

Weibliche Herzensfunktionen gleich Kilometerzähler!<br />

Wirklich eino Entdeckung, die<br />

auf Originalität Anspruch machen kann!<br />

Welche Komplexverirrungen in Perspoktivel<br />

( Ein neues Wirkungsfeld für die ohnedies<br />

überlasteten Psychoanalytiker: Die<br />

Frau mit der geheimen Autoliebe, d. h.<br />

•Yutomobilliebe! Anders formuliert: Die<br />

liebo der Frau nach Pferdekräften! Etwa<br />

oino neue Sphinx? Bewahre! Die alte Rätselmutter<br />

— in neuer Mode! Und die<br />

Symptome? Altbekannte Begleiterscheinung:<br />

Migräne! Ein Nichts vermag sie aus<br />

dorn Nichts hervorzurufen! Etwa die wie<br />

zufällig hingeworfene Bemerkung einer Rivalin:<br />

«Und Sio chauffieren wirklich noch<br />

nicht. Bemitleidenswerte!»<br />

Diese Symptome» sind wie Trance- und<br />

Traumzustände, angefüllt mit Freude- und<br />

Angstgefühlen, Komplexe, in denen sich<br />

Vorstellungen von Magnetzündung, Vergaserbrand,<br />

Unterdruckförderer usw. bald wie<br />

Kobolde neckisch balgen, bald wie Alpdrükken<br />

auf die Frauenseelo legen. Wirre Erinnerungen<br />

an dio Lektüre; donn dio automobilerotische<br />

Frau studiert Tag und Nacht<br />

Fachliteratur, etwa: «Wie werdo ich Chauffeur?»<br />

«Was macht man, wenn am Motor<br />

Feuer ausbricht?» «Was tut man, wenn dor<br />

Motor nicht anspringen will?» Zum Frühstück,<br />

beim Mittagessen, am Kaffcetisoh,<br />

immer dieselben Fragen: «Was ist eine<br />

Drosselklappe? Was ist eine Schleifkohle?<br />

Was versteht man unter einer Leerlaufdüse?<br />

Wodurch unterscheidet sich eine Dreiradvon<br />

einer Vierradbremse? Was heisst, und<br />

wann soll man Vollgas geben?» usw. So<br />

geht's Tag für Tag, seit Wochen und Monaten!<br />

Und Tag für Tac, seit Wochen und<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Monaten und länger — längst hat er seine<br />

automobilistischen Vorbehalte aufgegeben!<br />

— ist der also geplagte Ehemann auf sämtliche<br />

Autoprospekte abonniert. Tag für<br />

Tag, seit Wochen und Monaten und länger<br />

erhält er sie en gros, studiert er sie en<br />

detail, analysiert er sie, weiss er um die<br />

offizielle Stärko der einzelnen Marken wie<br />

um ihre heimlichen Schwächen profunden<br />

Bescheid, bis auch ihn die automobilerotische<br />

Passion packt. « Autofahren », ruft<br />

er wie verklärt aus, « geht über alles! Zu<br />

Weihnachten, Schatz, soll deino Sechszylindersehnsucht<br />

endlich gestillt werden:<br />

Ich kauf uns einen — Hanomag!»<br />

« Papa, schenk' mir — ein Auto /»<br />

Ein helles Knabenstimmchen! Wie die<br />

Alten sungen, zwitschern dio Jungen ! Bubis<br />

Instinkt sagt, dass man Weihnachtswünsche<br />

sicher an den Mann bringt, wenn man an<br />

Papas Herz und — Kasse appelliert. Spielzeugkaufen<br />

— ein Gratistyp für Eltern ! —<br />

soll man übrigen?, wio P. Ulper launisch<br />

sagt, unbedingt den Vätern oder Grossviitern<br />

überlassen. Sio sind jedenfalls — Friedrich<br />

Nietzsche, der Junggeselle, ist dieser Ansicht<br />

! — mit der Spiel- und Märchenwelt<br />

der Kinder vertrauter als -die Mütter, eino<br />

Behauptung, dio man damit begründet, dass<br />

Väter weniger pädagogische Bücher zu<br />

lesen pflegen, wio sie überhaupt nicht das<br />

strenge, d. h. psychologisch fundierte Erziehungssystem<br />

dor Frauen hätten. «Ich<br />

stello es mir schrecklich vor,» sagt der gute<br />

Onkel Ulper, « wenn so ein armes Kind gezwungen<br />

wird, sich an dem zu freuen, was<br />

ein profunder Universitätsprofessor als der<br />

psychischen Entwicklungsstufe des Kindes<br />

angemessen bezeichnet hat. » In dieser Hinsicht<br />

ist unser Bubi -•- glücklicherweise ! —<br />

nicht zu bedauern. Er weiss, wie gesagt,<br />

was er will. Er fragt deshalb auch nicht<br />

hinten herum. Er drückt seinen Wunsch<br />

im kategorischen Imperativ aus; «Papa,<br />

schenk' mir ein Auto !» Das ist kurz und<br />

bündig, ein moderner Wunsch dazu; denn<br />

Bubi ist ein echtes Kind dieser Zeit der<br />

Technik und des technischen Spielzeugs, in<br />

welcher dio « auf Erweekung heroischer Gefühlo<br />

berechneten Requisiten », wio Ritterrüstungen,<br />

Schaukelpferde usw., auf dem<br />

Weihnachtsmarkt nicht mehr allzu hoch im<br />

Kurse stehen. Alle, erdenklichen Vehikel,<br />

ganze Eisenbahnen mit Signalanlagen, Drehscheiben,<br />

Weichen, Telephonleitungen und<br />

— last not least — das Auto haben sie verdrangt.<br />

Und auf ein Auto hat sich Bubi<br />

kapriziert ? Bewahre' Bubi ist viel zu gesund,<br />

um sich auf etwas zu kaprizieren.<br />

Bubi wünscht sich ein Auto, und er drückt<br />

sich dabei ganz bestimmt aus: «Papa,<br />

schenk' mir ein Auto!» Und der gute Papa?<br />

Er ist alles denn ein (Kinder-)Spielverderber!<br />

Er geht hin und kauft Bubi ein Auto!<br />

Keinen Ford, keinen Citroen, keinen Fiat,<br />

keinen Opel, keinen Stutz, keinen Martini,<br />

keinen Packard — und doch ein Auto, die<br />

Krone des modernen Spielzeugs, das mit<br />

dem Aeroplan — wie auch in der Wirklichkeit<br />

—, sie konkurrenzierend, die Eisenbahn<br />

längst distanziert hat. Wer heute<br />

einem Bubi zu Weihnachten etwa eine<br />

Blechequipage, und wäre sio mit vier Pferden<br />

bespannt, schenken wollte, müsste sich<br />

von ihm eines bessern belehren und etwa<br />

sagen lassen, was das kleine Elsli sagte, als<br />

man ihm eine ganz altmodische Puppe<br />

mit langen Hängezöpfen bescherte: « Die ist<br />

von der Rumpelkammer!» So töricht und<br />

rückständig ist Bubis Vater nicht. Bubi<br />

bekommt ein vcritables Kinderauto, in dem<br />

er selbst fahren kann, mit Volant, ganz<br />

grosser Hupe und mächtigen Scheinwerfern,<br />

sogar im Kühlet- mit einem Pedalpaar-<br />

Motor, konstruier}, wie etwa ein « Holländer<br />

)>, um das « Getriebe » selbstverständlich<br />

eine Autokarosserie. Bubi erhält sein Auto.<br />

Die Frage ist erledigt, ob aus Holz, aus<br />

Metall, mit oder ohne Werk, gross oder<br />

klein, ob Pressluftauto, dieses einzigartige,<br />

durch einen Pressluftzylinder anzutreibende<br />

Kinderauto, oder etwa den englischen 1000-<br />

PS-Weltrekordwagen « Sunbeam », das englische<br />

Kinderspielzeug, ob eine Limousine,<br />

wio sio der französische- Weihnachtsmarkt<br />

bringt, oder ein elektrisch betriebenes Bugatti-Modell!<br />

Jedenfalls ein Auto, das der<br />

kleine Mann, der längst weiss, was eine<br />

Vierradbremse, ein Vergaser, dio Schaltung<br />

und Innensteuerung ist, auch selbst lenken<br />

kann !<br />

Solche Kinderautos hat dio Automobil«<br />

Industrie schon seit Jahren geschaffen. Sie<br />

sind allerdings noch das Privileg der obera<br />

Zehntausend, werden aber in. absehbarer<br />

Zeit sicher Allgemeingut sein. Jedem Bubi<br />

sein Auto! Beansprxwhen doch, wie Dr. .L<br />

Weist richtig bemerkt, Technik, Verkehrt<br />

und Sport auch schon das Interesse de?<br />

Kleinsten ! « Ich höre noch heute », erzählt<br />

er, « ein nettes Gespräch, das auf dem Perron<br />

einer Strassenbahn stattfand, eine Uu><br />

terhaltung zwischen Bruder und Schwester,<br />

höchstens vier und fünf Jahre alt. Es isfi<br />

ein sehr frisches, rotbäckiges Paar und<br />

nimmt an dem vorbeiflutenden Verkehr lebhaft<br />

geäusserten Anteil. Da kommt ein Ha-*<br />

nomag in schneller Fahrt vorbei, und dio<br />

Fünfjährige schreit auf: « Ach, das Auto !»<br />

Darauf der Knirps, ihr Bruder, vorwurfsvoll<br />

entrüstet: «Das ist doch kein Auto, das<br />

ist ein Hanomag!» — So altklug ist unser<br />

Bubi glücklicherweise nicht! Ihm erscheint<br />

selbst sein Weihnachtsauto noch im Zauber<br />

der Vierradbremse ! 11. Mattöriu<br />

SPIELZEUG<br />

Schweigend ist Walter ununterbrochen<br />

beschäftigt, sein Spielzeug zu verbessern,<br />

indem er den hölzernen Pferden und Eseln<br />

dio Beine wegschlägt, den Bleisoldaten die<br />

Köpfe umbiegt, der Trommel das Fei! durchstösst,<br />

im Bilderbuch die Qemälde mit dem<br />

Bleistift vervollkommnet, sie dann lierausreisst<br />

und dem Brüderlein bringt. Hellfried<br />

schmunzelt ihn an, als wollte er sagen:<br />

«Warte nur, Bruder, bis ich dir helfen<br />

werde!» Unsere auf dem Markte gekauften<br />

Spielzeuge sind ja alle so schrecklich fertig u,<br />

vollendet, dass ein schaifenslustiger Junge<br />

mit ihnen nichts anderes anzufangen weiss*<br />

als sie zu zerbrechen. Gib so einem drei*<br />

jährigen Knaben einmal eine Taschenuhr«<br />

Glaubst du, dass er sich begnügen wird, sie<br />

in die Tasche zu stecken und manchmal<br />

nachzusehen, wieviel Uhr es ist? O nein, er<br />

wird sich bald dranmachen, mit einer Tischgabel<br />

das Räderwerk zu prüfen, es womöglich<br />

in rascheren Gang zu bringen, die Zeiyer<br />

kreisen zu lassen, ein Rädchen ums andere<br />

loszukriegen, bis . schliessüch die Uhr<br />

i« Scherben ist. Damit hat der kleine Mensch<br />

sich die Aufgabe geschaffen, die Uhr wieder<br />

ztisarnenzubringen. Erfolgreiche Tätigkeit ist<br />

es, was das Kind braucht. Just so wird auch<br />

mit dem Spielzeug verfahren, und wer dem<br />

Kinde fertiggestellte Spielereien gibt mit<br />

dem Gebote: «Aber zerbrich es nicht!», der<br />

ist kein Kinder- und wohl auch kein Menschenkenner.<br />

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FRÄUENHÄNDE<br />

Von Paul Gräbern.<br />

Holder Anmut Künderinnen,<br />

Weisse Hände zarter Frauen,<br />

Warum muss in stillem Sinnen<br />

Ich so manchmal nach euch schauen?<br />

Zarte Hände schüren Brände,<br />

Die nach allem HeiVgen wüten,<br />

Aber stille Frauenhände<br />

Können auch Altäre hüten.<br />

DAS OPFER<br />

Von Rosa Weibel.<br />

Eine reiche Frau, die um ihrer Schönheit<br />

willen viel gefeiert worden war, starb in noch<br />

jungen Jahren unerwartet an einem heftigen<br />

Fieber. Sie kam vor die Himmelstür und<br />

begehrte Einlass.<br />

«Was hast du Gutes getan auf Erden ? »<br />

fragte Petrus. Die junge Frau wurde verwirrt,<br />

besann sich und sagte : «Ich Hess den<br />

Armen geben».<br />

«Das heisst, dein Sekretär schrieb eine<br />

Zahl in ein Buch, du selbst hast dich um die<br />

Armen nie gekümmert, weder um ihr Leid,<br />

noch um ihre Not.»<br />

«Ich hatte keine Zeit dazu », entschuldigte<br />

sich die Frau. «Ich musste in Gesellschaft<br />

gehen, Besuche empfangen, meine Stellung<br />

verlangte das so.»<br />

« Stellungen kommen bei uns nicht in Betracht.<br />

Hast du dir zum Wohle deiner Mitmenschen<br />

Wünsche versagt oder Opfer auferlegt<br />

? »<br />

« Nein », hauchte die Frau beklommen, denn<br />

sie merkte, dass es nicht gut um sie stand.<br />

«Nun, was hast du Gutes getan während<br />

den vielen Jahren deines Lebens ? » drängte<br />

der Himmelspförtner.<br />

«Ich — ich habe zwei Kinder geboren.»<br />

« Hast du sie auch erzogen ? Hast du sie<br />

gepflegt, genährt ? »<br />

« Nein », sagte sie angstvoll.<br />

Petrus runzelte die Stirn. «Ich erkenne<br />

dich jetzt. Du bist die Frau, die Abend um<br />

Abend dem Vergnügen nachging, die sich um<br />

nichts anderes kümmerte als um schöne Kleider,<br />

Schmuck und Festlichkeiten. Deine zwei<br />

Kinder hat die Amme gepflegt, genährt...»<br />

« Der Arzt sagte, es schade meiner Schönheit,<br />

wenn ich die Kinder stille.»<br />

«Also hast du um deiner Eitelkeit willen<br />

deinen Kindern den Mutterborn versagt. Später<br />

wurden sie von Fremden bewacht, ihre<br />

Seelen waren preisgegeben. Gott- hat dir<br />

wertvolle Gaben verliehen. Warum nütztest<br />

du sie nicht? gabst sie nicht deinen Kindern<br />

weiter ? »<br />

« Ich fand — keine Zeit.»<br />

«Weil du nichts kanntest, nichts wolltest,<br />

nichts liebtest als dich. Für solche Menschen<br />

ist hier kein Platz. Geh ! »<br />

In unsäglicher Angst strengte die reiche<br />

Frau ihr Hirn an, um gute Taten, eine einzige<br />

gute Tat zu finden. Doch keine wollte ihr<br />

einfallen. Hilfesuchend irrten ihre Blicke umher.<br />

Aber niemand war da als ihre alte Kammerfrau,<br />

der sie einmal mit dem Handschuh<br />

ins Gesicht geschlagen.<br />

« Ich war so nervös », schluchzte sie.<br />

«Ja, du warst nervös von durchtanzten<br />

Nächten, nicht von Arbeit. Es tut mir leid um<br />

dich, allein es geht nicht anders ».<br />

Und Petrus wollte die Himmelstüre<br />

schliessen.<br />

Da flog ein kleiner Engel herbei. «Lass<br />

sie eintreten! » bat er mit zartem Stimmlein.<br />

« Wer bist du ? »<br />

« Ich bin ihr Kind.»<br />

«Das genügt nicht, du musst gute Taten<br />

von ihr wissen.»<br />

« So höre : In der Stadt, wo wir wohnten,<br />

wurde ein grosses Fest vorbereitet, zu dem<br />

alle Reichen und Vornehmen geladen waren.<br />

Seit Wochen bildete diese Festlichkeit das<br />

Tagesgespräch der grossen Welt. Ich lag<br />

krank in meinem Spitzenbett. An jenem festlichen<br />

Abend trat sie, die da steht, in mein<br />

Zimmer. «Wie geht es ihm?» fragt© sie<br />

meine Wärterin. «Nicht besser, doch auch<br />

nicht schlimmer, Madame », antwortete meine<br />

gute Anna. Ich aber konnte keinen Blick von<br />

meiner Mutter lassen. Sie war schöner als<br />

alle Mensehen, die ich gesehen hatte. Ihr hellblaues<br />

Seidenkleid war mit silbernen Chrysanthemen<br />

bestickt. In den blonden Haaren<br />

funkelte Geschmeide. Ein kostbarer Mantel,<br />

leicht über die Schultern gelegt, floss über<br />

ihre königliche Gestalt. Sie neigte sich über<br />

mein Bett, um mich zum Abschied zu küssen.<br />

Da legte ich meine fieberheissen Aermchen<br />

um ihren Hals und bat: :«Bleibe bei mir,<br />

Mutter!»<br />

« Das geht nicht, mein lieber kleiner Georg,<br />

Paul wartet schon unten mit dem Wagen.»<br />

« Bitte, liebe Mutter, bleibe doch bei mir !»<br />

bat ich noch einmal und weinte. Da sass sie<br />

ganz still auf meinem Bettrand. « Sagen Sie<br />

Paul, ich fahre später ins Stadthotel, er soll<br />

in die Garage zurück !» befahl sie Anna. Und<br />

mit ihrem feinen duftenden Tüchlein wischte<br />

sie über mein heisses Gesicht. Ich durfte<br />

mit ihrem Perlenhalsband spielen, durfte mit<br />

meinen fiebrigen Fingerchen die silbernen<br />

Chrysanthemen auf ihrem Kleid berühren.<br />

Und ich war so glücklich, so über alles glücklich,<br />

Vater Petrus.»<br />

« Hat sie das Fest nicht besucht ? »<br />

«Später, viel später, erst als ich eingeschlafen<br />

war. Aber bedenke, sie war eine der<br />

gefeiertsten Schönheiten unserer Stadt, und<br />

zum grossen Empfang, wo alle sie gesehen,<br />

bewundert und beneidet...»<br />

«Das ist die Hauptsache», warf Petrus<br />

ein.<br />

«...hätten, kam sie zu spät. Sie hat mir<br />

ein grosses Opfer gebracht, denn sie war<br />

gewohnt, um ihrer Schönheit willen hoch geehrt<br />

zu werden. Lass sie jetzt herein.»<br />

Petrus blinzelte mit dem rechten Auge,<br />

« War das Kleid mit den silbernen Chrysanthemen<br />

neu ? » fragte er barsch.<br />

Trotz ihrer Angst hätte die Frau über<br />

Petrus' Einfalt beinahe gelächelt.<br />

« Zu jedem Fest trug ich ein neues Kleid,<br />

An diesem hatten vier Mädchen vier Wochen<br />

lang gearbeitet.»<br />

« Dann — führe sie herein, Kleiner », sagte<br />

Petrus, wandte den grauen Kopf und schmunzelte<br />

vor sich hin in den Bart.<br />

Und der kleine Engel führte seine Mutter<br />

durch die Himmelstür.<br />

WÄREN SIE SCHON HUF<br />

IHREM WEIHNÄCHTS-<br />

SHOPPING?<br />

Es gibt nichts Schöneres, als vor Weihnachten<br />

in den Strassen herumzubummeln. Vor<br />

den grell beleuchteten Auslagen sieht man<br />

Leute mit erwartungsvollen Gesichtern. Sie<br />

haben ihre Alltagsmaske abgestreift und glühen<br />

in verfrühter Feststimmung.<br />

Was werde ich meiner Frau — was mei*<br />

nem Mann schenken? Niemand ist wunschlos<br />

vor Weihnachten, eine Frau ganz sicher nicht;<br />

müsste sie sich nicht selbst bemitleiden?<br />

Richtiges Schenken ist ein Talent, das nicht<br />

jedermann besitzt. Die winzigsten Sachen<br />

können oft die grösste Freude hervorzaubern,<br />

auch dann noch, wenn sie schon längst aus<br />

der Mode sind oder die erste Schönheit verloren<br />

haben. Ein Geschenk? Man sollte sich<br />

nur schwer trennen können davon.<br />

Die jetzige Mode macht es uns ja so leichtl<br />

Ueberall fehlt es an neuen Kleinigkeiten, die<br />

ganz einfach der heutigen Zeit unentbehrlich<br />

sind.<br />

Haben Sie schon ein niedliches, weiches<br />

Seidenbeutelchen mit apartem Bügel für den<br />

Abend?, den neuesten, ganz raffiniert krumm<br />

gewachsenen Kaktus?, oder eine Halskette<br />

aus handbemalten Holz- und Glasperlen?<br />

Fragen Sie nicht nach den Wünschen der<br />

Frau, sie will die ganze Welt, das Unmöglichste<br />

ist ihr das Liebste — eine Frau beschenken<br />

ist das schönste Geschenk!<br />

Auch für den Mann sind es tausend Sachen,<br />

die ihn erfreuen. Kunstgewerbliche Gebrauchsgegenstände<br />

gehören in jedes Herrenzimmer*<br />

Aber bitte: ein Rasierspiegel mit einer Gummisaugvorrichtung,<br />

der überall befestigt werden<br />

kann; auf sein Cheminee eine originelle Filzkreatur.<br />

Schöner Schmuck wird auf keinem Weihnachtstische<br />

fehlen, er fängt das ganze Licht<br />

der leis flackernden Kerzen.<br />

So rückt Weihnachten heran. Zweifeln Sie<br />

noch daran, dass auch Sie das Richtige für<br />

Ihre Frau oder Ihren Mann finden werden?<br />

H.S.<br />

Nach innen leben,<br />

Nach aussen weben,<br />

Nach unten schauen',<br />

Nach oben streben.<br />

Petor<br />

Läkerol


AUF DEM WEG<br />

Maria und Josef aus Nazarelh,<br />

Die haben sich aufgemacht;<br />

Sie haben gelassen Herd und Bett<br />

Und wandern nun durch die Nacht.<br />

Es schneiet Schnee, es wehet Wind,<br />

Die Finsternis ist gross.<br />

Maria trägt ihr liebes Kind<br />

Geduldig in ihrem Schoss.<br />

Die Wölfe heulen aus dem Wald,<br />

Sie wittern Menschenblut;<br />

Der Josef hat die Faust geballt<br />

Um seinen Stecken gut.<br />

Maria spricht: «Ich furcht mich nit;<br />

O Josef, lass den<br />

'Zorn!<br />

Gehn nicht zwölf Engel mit uns mit,<br />

Sechs hinten und sechs vorn ? »<br />

Sie kommen in das Holz hinein;<br />

Die Wölfe sind ganz nah;<br />

Doch wie sie sehn die Jungfrau rein,<br />

Stehn sie verwundert da.<br />

Sie fallen nieder auf der Stell<br />

Und lecken ihr Gewand,<br />

Maria krault ihr rauhes Fell<br />

Mit ihrer weichen Hand.<br />

Sie teilt der wilden Kreatur<br />

ihr bisschen trocken Brot.<br />

Da scheint auf die verschneite Flur<br />

Das erste Morgenrot.<br />

MEIN SCHLÜSSEL<br />

Die Welt ist wie ein ernstes, verschlossenes<br />

Tor. Viele bringen ihren Schlüssel. Ich<br />

will auch den meinen zeigen.<br />

Mein höchstes Ideal ist der Mensch voll<br />

Seele, der andern etwas sein will. Etwas<br />

Qrosses und Gutes will er ihnen sein, und<br />

ihre Seele will er in die Tiefe führen. Nenne<br />

ihn Freund, Vater, Erzieher — er ist voller<br />

Unruhe, lieben und gleichgültigen, guten und<br />

bösen Menschen die Seele nach all dem Hohen<br />

und Heiligen hin zu richten. Und der<br />

Geist schlägt klug die Mittel ein, um zu dem<br />

Ziel' :zu gelangen, das die Seele gebietet:<br />

zwar selten nur spricht der Freund ein lautes<br />

Wort, meist begnügt er sich, still und<br />

kräftig die Lebensumstände der Kinder seiner<br />

Sorge so zu gestalten oder gar zu lenken,<br />

dass- sie reicher an Güte und reicher an Frieden<br />

werden. — Und wenn sie es nicht merken<br />

oder nicht danken — was gilt es? Wenn<br />

sie es nur aufnehmen und verarbeiten, was<br />

seine Seeje ihrer Seele gibt<br />

Das ist mein Schlüssel.<br />

Wer nicht gestört wird durch den Lärm,<br />

der uns, ob er nun von aussen oder von innen<br />

kommt, unempfänglich für die leisen<br />

Töne in unserm Leben macht, der hört, wie<br />

etwas ganz leise aus dem Leben heraus zu<br />

uns spricht. Es ist, wie wenn eine Seele zu<br />

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dem Empfanger das<br />

ganze Jahr hindurch<br />

jedesmal, wenn er die<br />

Garage öffnet, Freude<br />

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S&ri'cß<br />

unsrer Seele redet Sie will uns etwas sein,<br />

sie will' uns zu allem Grossen und Heiligen<br />

hinziehen. Manchmal freilich verstummt sie.<br />

Dann aber können wir mitunter ahnen und<br />

spüren, wie ein Etwas sich mit unsern Lcbensumständen<br />

zu schaffen macht; es ist, als<br />

schöbe jemand Bäume und Berge vor uns so<br />

zurecht, dass nur ein ganz bestimmter Weg<br />

unserm Fusse möglich ist. Wir schlagen ein<br />

Buch oder ein Blatt auf und siehe, es fällt<br />

ein Wort in unsre Seele, das zum Keim neuer<br />

Lebensgedanken wird; wir erreichen gerade<br />

noch jemand, der schon seinen Koffer gepackt<br />

hatte, und er wird uns ein Führer zum<br />

Leben. Aber auch eine böse, verführerische<br />

Lage schaut uns plötzlich mit brennenden<br />

Augen an; bald ahnen wir, dass wir stärker<br />

werden, wenn wir sie besiegen. So schiebt es<br />

und arbeitet es hinter den Kulissen. Manchmal<br />

merken wir lange nichts davon, aber<br />

dann fängt es wieder an. Je stiller und anspruchsloser<br />

dieses Etwas sich rührt, desto<br />

tiefer greift es in unser Leben ein; will es<br />

doch weniger erkannt und gepriesen als aufgenommen<br />

und verwertet sein.<br />

Das ist mein Schlüssel. Nrebergall.<br />

Steraeolicht.<br />

Oft und oft, wenn ich die ewigen Sterne<br />

sah, diese glänzenden Tropfen, von dem<br />

äusseren, grossen Weltozean auf das innere<br />

blaue Glöcklein hereingespritzt, das man über<br />

uns Infusionstierchen gedeckt hat — wenn<br />

ich sie sah und mir auf ihnen dachte dieses<br />

Unmass von Kräften und Wirkungen, die zu<br />

sehen und zu lieben ich hiernieden ewig ausgeschlossen<br />

bin; so fühlte ich mich fürchterlich<br />

einsam auf der Insel «Erde» und<br />

sind denn nicht die Herzen ebenso einsam in<br />

der Insel «Körper»? Können sie einander<br />

mehr zusenden, als manchen Strahl, der noch<br />

dazu nicht immer freundlich funkelt, als der<br />

von den schönen Sternen? Wie jene Herzen<br />

des Himmels durch ein einziges ungeheures<br />

Band verbunden sind, durch, die Schwerkraft,<br />

sollten auch die Herzen der Erde verbunden<br />

sein durch ein einziges, ungeheures<br />

Band — die Liebe aber sind sie es immer<br />

??<br />

Noch sind Kriege, noch ist Reichtum und<br />

Armut.<br />

Was hat denn der unergründliche Werkmeister<br />

vor mit dem Goldkorn Mensch, das<br />

er an einen wüsten Felsen klebt, dem gegenüber<br />

der glänzende Sand einer endlosen<br />

Küste schimmert, der Saum eines unentdeckten<br />

Weltteils? Und wenn dereinst ein Nachen<br />

hinüberträgt, wird da nicht etwa wieder<br />

eitle neue, schönere Küste herüberschimmern?<br />

Adalbert Stifter.<br />

Ich glaube.<br />

Ich glaube, dass ich nicht lebe, um zu gehorchen<br />

oder um mich zu zerstreuen, sondern<br />

um zu sein und zu werden; und ich<br />

glaube an die Macht des Willens und der<br />

Bildung, mich dem Unendlichen wieder zu<br />

nähern, mich aus den Fesseln der Missbildung<br />

zu erlösen und mich von den Schranken<br />

des Geschlechts unabhängig zu machen.<br />

...Ich glaube an Begeisterung und Tugend,<br />

an die Würde der Kunst und den Reiz der<br />

Wissenschaft, an Freundschaft der Männer<br />

und Liebe zum Vaterlande, an vergangene<br />

Grosse und zukünftige Veredelung. —<br />

Schleiermacher.<br />

Kindermund.<br />

Da stolperte der Kleine einmal über einen<br />

Stein, fiel hin und schlug sich eine<br />

Wun-de am Kopf. Der Schmerz soll ja nicht<br />

ausserordentlich gewesen sein, aber als der<br />

Friedl das Blut sah, das in Striemen herabrann<br />

und auf seine Hand tröpfelte, da hub er<br />

an kläglich zu schreien. Das Kindsmädel<br />

trachtete ihn zu beruhigen: «Aber das ist ja<br />

gar nix, so ein bissei bluten, da blutet man<br />

die Dummheit mit heraus. Ich bin auch einmal<br />

auf den Kopf gefallen, dass das Blut nur<br />

so gespritzt hat — schwupps, war die<br />

Dummheit auch heraussen.»<br />

Da schaute der Knabe sie verblüfft an;<br />

noch schluchzend fragte er treuherzig: «Wie<br />

ist sie denn wieder hineingekommen?»<br />

Ros egger.<br />

DEZEMBER<br />

Die Gräser träumen unter'm Schnee,<br />

Kein's flüstert mit dem andern,<br />

Verstummt ist alles, wo ich-geh',<br />

Sogar mein Schritt, mein Wandern.<br />

Die Tannen steh'n am Waldesrand<br />

Mit überschneiten Zweigen;<br />

Rings liegt mein liebes, weisses Land<br />

In tiefverträumtem Schweigen.<br />

Im Schnee erstirbt ein jeder Klans!<br />

Kein Hälmchen kann sich regen,<br />

Und traumhaft, lautlos wird mein Gang<br />

Auf diesen weissen Wegen.<br />

Ich fühl's — ein Schicksal ist erfüllt<br />

Und unsrer Erde Leben,<br />

Nachdem ihr Wünschen sich gestillt,<br />

Dem Tod zurückgegeben!<br />

Darum ist sie so weiss und rein,<br />

Wie niemand es kann sagen;<br />

Sie ging zur Ruhe Gottes ein<br />

Nach ihren Erntetagen.<br />

Rudolf Schnetzer.<br />

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DIE MODE<br />

DAS TRÄGT MHN AM<br />

NACHMITTAG<br />

« Schlank sein » ist das Schlagwort geblieben.<br />

Die Nachmittagskleider werden immer<br />

stoffreicher und bedingen dadurch die<br />

schlanke Figur.<br />

Wir Frauen gehen jetzt mit besonderem<br />

Vergnügen in eine Modeschau, die uns die<br />

neuesten Modelle zeigt. Endlich wieder mehr<br />

Individualität! Die Vermännlichung ist zum<br />

guten Teil überwunden — Haare und Röcke<br />

werden länger. Keine voreilige Angst! Eine<br />

Verirrung ins Unpraktische ist noch nicht zu<br />

befürchten.<br />

Am Nachmittag scheinen blaugraue und<br />

schwarze Crepe-Satin-Kleider bevorzugt zu<br />

sein, meistens gürtellos gearbeitet. Ein<br />

schwarzes Kleid kann mit einem hellen Spit-<br />

Eislanfkleidchen mit<br />

weissem Astrachanbesatz<br />

AUTOMOBIL-REVUE 1028 —<br />

zenkragen und weiten Manschetten garniert<br />

werden — doppelte Glockenvolants wirken<br />

immer apart.<br />

Sehr oit wird das hochgeschlossene Kleid<br />

mit passender Füzkappe und Samtjäckchen<br />

bevorzugt. Beide sind sehr stilvoll, da sie<br />

nichts von Uebertriebenheit an sich haben<br />

und aus diesem Grunde auch für das Auto<br />

praktisch.<br />

ßie ausländische Handstickerei kommt immer<br />

mehr auf. So sieht man die wunderbarsten<br />

Nachmittagskleider mit indischer Plattstickerei<br />

— alles Handarbeit. Solche Kleider<br />

haben natürlich einen besonderen Wert, um<br />

so mehr, da sie (Gott sei Dank!) noch selten<br />

sind.<br />

Gestickte Sachen werden meistens am<br />

Nachmittag getragen, da für den Abend Spitzen<br />

und hauchdünne Gewebe tonangebend<br />

sind.<br />

Steter Wechsel ist der Triumph der Frau.<br />

Damit wird uns wohl das anbrechende Jahr<br />

überraschen. H. S. Weisser Lammfellmantel<br />

mit passender Sportmütze<br />

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die Gesundheit zu schätzen und wird bestätigen, dass sie zum WertvolLaten gehört, was<br />

ein Mensch besitzen kann.<br />

Der EI" 8fM*ist ein guter und zuverlässiger Helfer. Diese Tatsache verbürgte seinen groesea<br />

Absatz und die enorme Verbreitung, denn nur ein Apparat von seiner Qualität und Wirkung<br />

wird von Haus zu Haus weiterempfohlen. Zahlreiche Zeugnisse aus allen Teilen des<br />

Landes bestätigen die Heilerfolge, welche mit diesem schweizerischen Fabrikat erzielt worden<br />

sind. Aus den erstklassigsten Materialien hergestellt, ist er von grösster Dauerhaftigkeit<br />

und bleibt auch bei grösster Beanspruchung immer gleich leistungsfähig.<br />

Schreiben Sie um Prospekte, die wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen, und übermitteln<br />

Sie uns Ihre Bestellung auf einen EL SOL für Sie und Ihre Familie. Setzen Sie sich rechtzeitig<br />

mit uns in Verbindung, denn die Zahl der Anfragen und Aufträge auf die Festtage<br />

hin ist erfahrungsgemäss beträchtlich und wir möchten alle noch auf Weihnachten bedienen.<br />

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Verlag, Administration, Druck und Clicherie; HALL WAG A.-G. Hallerscha Buchdruckerei und Warnursche Verlagsanstait, Bern.


No 104 — <strong>1928</strong><br />

VI. JSlatt<br />

AUTOMObiL-RtvUt:<br />

®w®<br />

BETRACHTUNG<br />

In den Schnee ist Einsamkeit gebreitet<br />

und das Stillesein der tiefen Wälder.<br />

Herzen, die im Lärm der Stadt verklangen,<br />

hörst du schlagen. Hände gehen auf,<br />

•wie die Blumen in der schönen Sommerzeit. —<br />

Und Gedanken, die im Dunkeln hingen,<br />

die nicht wussten, ob sie fähig wären,<br />

stark zu werden, sind ein Lied. —<br />

Deine Wanderung, die du schon glaubtest<br />

längst getan zu haben, fängt erst an.<br />

Deine Sehnsucht hat ein Ziel. —<br />

Wandere hinaus, am fernen Wintersauma<br />

steht ein Stern. Ich komme dir entgegen —<br />

und wir entdecken uns, sind nahe uns<br />

and einzige Bewegung


wieder von Skifahrern da oben, nein, dort<br />

unten, jetzt wieder stärker oben, hinter ihm,<br />

wo auch ? Ihn fröstelt.<br />

«He, wo? Grünig ?» — Tschannens Stimme.<br />

Er gibt Antwort. Später hört er Tschannen<br />

stacheln. «Da hier rechts», ruft er. «Wo<br />

ist Fritz?» fragt Grünig.<br />

«Ich habe ihn nicht gesehen. — Hansel<br />

stampft da oben bergwärts, seine Ski laufen<br />

nicht.»<br />

Fiebernd spurt er sich hinauf gegen die<br />

Tannen, die schattenhaft im Nebel herumdunkeln.<br />

Bei einer grossen Tanne horcht er.<br />

Sein Ruf vervielfacht sich wieder in das grausige<br />

dumpfe Hallen: «Hoo... oo!» — jetzt<br />

hat er gerufen, so war es ihm. Aber er weiss<br />

nicht wo. Wieder läuft er bergab, betäubt<br />

vom Rauschen der Ski, wie von Heerscharen<br />

von Fahrern, denkt er. Er steht still und<br />

glaubt zu fahren. Der Schnee rutscht, denkt<br />

er, der Abhang rutscht. Dann hält er gegen<br />

den Waldsaum zur Lücke, der Hütte zu.<br />

Und bei der letzten Tanne sieht er ein<br />

kleines, schwaches Licht. Es bewegt sich ihm<br />

zu. Er sieht ein zweites, das bewegt sich<br />

auch. Und auf einmal sind beide sehr stark<br />

und helle, und er hält sich die starre Hand<br />

mit dem steifgefrorenen Handschuh vors<br />

Gesicht.<br />

«He, Grünig!» — «Du, Onkel!»<br />

So fanden sie ihn, der Fritz und Tschanuen,<br />

im Schnee, am Boden, an eine Tanne<br />

gelehnt. Die Ski streckte er weit von sich<br />

und mit den Händen hielt er beide Stöcke<br />

fest. Sie stellten ihn auf, rieben ihn, schüttelten<br />

ihn, gössen ihm Kognak ein. Dann nahmen<br />

sie ihn in die Mitte zwischen sich und<br />

fuhren mit ihm zur Hütte. An der Wärme<br />

taute er auf, unter Stöhnen und Wehklagen.<br />

Eine Zehe und ein Finger sahen bös ans, aber<br />

waren nicht ganz futsch. Er hatte nicht lange<br />

dort gelegen.<br />

In der Stube qualmten bald vier Räuchlein,<br />

und männiglich war guter Stimmung. Hansel<br />

war es wöhler auf dem Ofenbänklein als auf<br />

den Ski, und Grünig wäre um keinen Preis<br />

noch einmal allein dort hinauf in den Kessel,<br />

bei Nacht und Schneetreiben. Er schaute nicht<br />

gern zum Fenster hinaus. Die Tannen waren<br />

so merkwürdig, nur so Schatten, und schienen<br />

sich zu bewegen. Und zwischen ihnen<br />

hindurch der Nebel. Nein, das war graueuhaft<br />

schaurig. Keiner sprach davon.<br />

Sie lachten, witzelten von Tschannens<br />

Frau, tranken heissen Kaffee und Hessen es<br />

sich wohl und behaglich sein an der traulichen,<br />

petroligen Wärme der Skihütte. So<br />

war der erste Tag ihrer Skitour. P. F.<br />

ff ^^<br />

ROSELS ERSTER<br />

WEIHNACHTSABEND<br />

«Liebes Mutterle, unser Hausdach ist heute<br />

mit lauter Diamautkörnlcin bestreut, sieh'<br />

nur, wie es funkelt! und den Abendstern<br />

haben die Englein auch schon angesteckt.<br />

Hast du die Hühner schon gefüttert?» «Ja.»<br />

«Und die Katze?» «Die sitzt hinter dem Ofen<br />

und spinnt.» «Und s'Rosele?» «Schläfe.»<br />

«Dann mach' ich noch die Läden zu, heut'<br />

nacht wird's kalt! Der Schnee pfeift laut<br />

unter den Füssen, und die Winde haben die<br />

Haustür zugeweht. Morgen können wir von<br />

der Luft leben, weil wir dann vor lauter<br />

Schnee nimmer zum Haus hinaus können.»<br />

«Es wird nicht so arg werden, das Cliristkindle<br />

ist doch auch auf dem Weg.» «Horch,<br />

da läutet's!» «Ein Paket!» ruft der Briefträger<br />

und stellt's vor die Tür. «Muss ich<br />

etwas bezahlen?» rufe ich ihm nach. «Nein!»<br />

ist die Antwort, und schon ist er in der<br />

Dunkelheit verschwunden.<br />

«Fraule, stell 's Paket unter den Christbaum<br />

und zünde die Lichtlein gleich an, wir wollen<br />

unserem Rosele «Stille Nacht, heilige Nacht»<br />

vorsingen.» Und 's Rosele hat dann grosse<br />

Augen gemacht auf dem Arm der Mutter, als<br />

es die vielen Lichtlein sah, und spiegelte sich<br />

in den vielen farbigen Glaskugeln. Als wir<br />

das Paket aufmachten, sahen wir, dass das<br />

Christkindle zu unserem Rosele gekommen<br />

ist. Lauter nützliche Sachen hat's gebracht,<br />

Strümpflein und Hemdchen, Kittelchen und<br />

Käppiein. Ja, Rosele, du bist aber gut daran.<br />

Und 's Roselo hat dann so lange die schönen<br />

Sachen angeschaut, bis dass das Sandmännlein<br />

zu ihm gekommen ist. Da haben wir<br />

dann ganz still das schlafende Kindlein unter<br />

den Christbaum gestellt, und ich möcht' wohl<br />

gerne wissen, was unser Rosele an seinem ersten<br />

Weihnachtsabend geträumt hat.<br />

AUTÜMÜBIL-KeVUC uns» — N u 104<br />

MEINE VERSTOSSUNG<br />

AUS DEM PARADIES<br />

Gro&s braucht ein Ikimattal nicht zu sein,<br />

um sich darin glücklich zn befinden. 15 Häuslein<br />

genügten mir, und wenn noch dabei eine<br />

Mühle klappert und es alle Jahre Kirschen<br />

und Waldbccren gibt und das klare Büchlein<br />

im Sommer Krebse hat und im Winter eine<br />

Eisdecke zu schleifen, Kinderherz, was willst<br />

du noch mehr? In einem solchen Gotteswinkel<br />

lag unser Häuschen. Ich war meistens allein<br />

zu Hause, weil meine Mutter ins nahe<br />

Städtchen musste, taglöhnern, um uns beide<br />

zu erhalten. Und da konnte ich so recht meinen<br />

Träumen nachgehen; wenn ich dazu die<br />

Schule schwänzte, konnte ich den lieben, langen<br />

Tag den Bach nach Grundein absuchen<br />

und meine Katzen dressieren; andernfalls<br />

aber hatte ich vollauf zu tun die Geissen zu<br />

füttern, melken, striegeln und die Tannzapfen<br />

im Walde sammeln. So ging es jahraus, jahrein,<br />

dass ich glaubte, es müsste immer so<br />

bleiben. Es kam aber doch anders, weil unterdessen<br />

die Schulzeit zu Ende ging, die<br />

mir eigentlich wie ein Fegfeuer vorkam, ich<br />

wusste aber nicht, dass es doch das Paradies<br />

war, darin immer die Sonne schien und die<br />

Bäume- standen, die Aepfel, Birnen und<br />

Nüsse trugen und das Bächlein an hcisseit<br />

Tagen mich kühlte und mir die silberschuppigen<br />

Fischlcin schenkte. Aus jedem Busch<br />

pfiff mir ein Vogel und die Frösche und Xegenwürmer<br />

waren auch zu meinen Diensten,<br />

An Regentagen ergingen wir uns mit Ergötzen<br />

in den gcibschlammigen Strassenpfützsti<br />

und bauten aus Dreck die herrlichsten Paläste.<br />

Unsere Einfalt liess uns alles ernst<br />

und heilig erscheinen, und das ist für ein<br />

reiches Kindergemüt die Hauptsache. Bis dahin<br />

hing der Himmel voller Geigen und diese<br />

alle gaben eine- liebliche- Musik.<br />

Dann schlug der Wächter des Kinderparadieses<br />

die Türe- hinter mir rauh zu. Qanz<br />

plötzlich starb meine Mutter, die, welche für<br />

mich alles gewesen, die mich unter Schmer-<br />

Juwelen<br />

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icu geboren und erzogen, für mich alle Tage ist nicht tot, deim ich sehe sie ja umhergehe».<br />

gesorgt, die sollte auf einmal nicht mehr Sie sitzt bei mir am Tisch und ich schaue ihr<br />

sein, lag tot in der Stube. Das konnte ich in das Hebe Gesicht, wo ich all die Falten<br />

nicht begreifen. Warum musste sie sterben? noch sehe und die grauen Haare, und mein<br />

so frug ich mich hunderte Male, aber ich Sclimerz war in solchen Minuten wieder<br />

hörte immer noch ihre warnende Stimme erloschen, um dann um so wehmütiger beim<br />

ganz deutlich, und ihr sorgender Blick traf Erwachen wieder hervorzubrechenmich<br />

immer wieder, dass ich mir sagte, sie<br />

FLIPSCHEN'S<br />

WEIHNÄCHTSFÄHRT<br />

Flipsehcii ist in unserer dekadentem Zeit die<br />

Bejahung des grössten Optimismus. Ein Glückspilz,<br />

um es mit volkstümlichen Worten zu sagen.<br />

Nicht nur, dass er auf dein Lande, eine halbe<br />

Stunde vor den ersten Mietskasernen der Stadt,<br />

eine eigene Villa mit Springbrunnen und chinesischem<br />

Gantenhäuschen besitzt, nicht nur, dass er<br />

allabendlich im eigenen Autoinobil, nach des Tages<br />

Plackereien, sein Pfeifchen rauchend, mit einem<br />

selbstgefällig« Leuchten in der grosscu Hornbrille<br />

über dio ehielten guten Tagesgeschäfto schmunzelnd<br />

nach Hause kehrt und von Frau Flipschen,<br />

einer ebenso rundlichen wio lieben Gattin, mit<br />

offenen Avm^n und einem Paar wohlig warmen<br />

Filzpantoffel«, abor auch einem nicht minder erfreuenden<br />

Nächtmahl empfangen •wird, — nicht<br />

nur das und vieles andere mehr bescheint Flipsclieai<br />

mit eimem beneidenswerten Strahl der tjrossen<br />

Glückssoncac, nach der dio Menschen seit Jahrhunderten,<br />

vr%) der ewige Jude, verlangend ihren<br />

Hals Iangstrociken, — nicht nur das, Flipschen ist<br />

unter den Glückspilzen, was der herrlich rollcuchfendo<br />

Fliegenpilz unter den Giftpilzen ist: Ein ganz<br />

ÄUTOMOBTL-RFVIJE<br />

besonderer Pilz! Enda November erhielt Flipschen<br />

vom Postboten ein Telegramm, dass sein Onkel<br />

Smith, Hosenträger en gros (natürlich hicss er,<br />

als er noch in der Schweiz war Schmidl) in Now-<br />

York-City das Zeitliche gesegnet und mangels<br />

eigener Familie, dito nähere Anverwandte, ihn zu<br />

seinem Universalerben eingesetzt habe. Das<br />

Schicksal sorgte selbst dafür, dass Flipschens unerhörtes<br />

Glück nicht der Götter Neid erweckte.<br />

Dio angekündigie Million erwies sich als Schwindel,<br />

da der guto Onkel Smith, Hosenträger en gros,<br />

auf seinem letzten Gang von einer erheblichen<br />

Schar Gläubiger begleitet wurde. Was nach Befriedigung<br />

der geldgierigen Yankys übriggeblieben<br />

ist sind netto 25 000 Franken in ?utor Schweizer-<br />

Währung. Da der Geschättsgewinn in Firma Flipschen<br />

bei dem Glück, das Flipschen nun mal hat,<br />

das Budget um etliche Prozente überstiegen hat<br />

und er in der beneidenswerten Lago ist, das Ergebnis<br />

stundenlanger Telephongespräcbo und Herunischlagoreien<br />

mit seinem Privatsekrctär plus<br />

obligaten Import-Zigarren bei schlau eingefädelten<br />

Verhandlungen mit distingiert angezogenen Herren,<br />

dio grosso Firmen mit ebenso viel Würde als<br />

Goldzähnen vertraten, nicht mit Aktionären teilen<br />

zu müssen — entsehloss sich Flipschen, für diese<br />

Weihnachten ein i'ashionabler Spender zu sein.<br />

Diesmal wollte er seiner ganzen, nicht kleinen<br />

Verwandtschaft gedenken und dafür nur das<br />

Beste vom Besten wählen. Flipschen hat in<br />

Sachen Geschäfte eine ungemein feine Nase und<br />

weiss, wio kein Zweiter, bei welchen Läden es<br />

vorzufahren gilt, wenn man gut, reell, prompt,<br />

freundlich (dio schönen Ladentöchter!) und zur<br />

vollen Befriedigung bedient sein will. Das hcissl,<br />

kommerziell ausgedrückt, wo man wirklich preiswert<br />

einkaufen kann.<br />

Am Morgen de.? Vd. Dezember —- noch las das<br />

Dunkel dor winterlichen Nacht über dorn verschneiten<br />

Land — s'.ahl sich Herr Flipschon auf den<br />

Zehenspitzen, dio Schuhe unter dem Arm, aus der<br />

friedlichen Stille seines ehelichen Schlafzimmers,<br />

warf noch einen letzten Blick auf dio von Schlafe<br />

sanft geWilt'lPii Wangen seiner lieben Elise, um<br />

die Türe mit der Routine eines bcruf.snuissigen<br />

Einbrechers laut- und hauchlos zu schliesson.<br />

Beim Niedersteigen über dio hölzerne Treppe gab<br />

er sich alle Mühe, dio an dor Wand befindliche»,<br />

weniger knarrenden Stellen mit seinen in biederen<br />

Wollsockcn steckenden Fussspitzon zu belasten.<br />

Mit drei Sprüngen, eine Behendigkeit, die mau<br />

ihm nicht zutrauen würde, erreichte er die Türo<br />

seiner kleinen Garage, öffnete sie, schlüpfte erst<br />

dort in dio mitgebrachten Schuhe, schwang sich<br />

in seinen Wagen, gab dem Motor freies Spiel und<br />

verlicss klang- und grusslos seine kleine Villa vor<br />

der Stadt.<br />

Die Wege waren hart gefroren, ein grauer<br />

Himmel hing winterkalt über der Gegend, die er<br />

pfliehtbewusst, wie nur Flipschen sein kann, im<br />

streng konkordatsmässigon Tempo, zufrieden über<br />

seinen wohlgelungenen Streich, durcheilte. Am<br />

Nachmittag traf er in Basel ein, ratterte seinen<br />

Sechszylinder durch die Spiralen der Schlotterbeck-<br />

Garage, um dann beschwington Fusses die weihnachtlich<br />

gestimmte Stadt zu durchbummeln. An<br />

dar Freiestrasse fesselte ihn dio vornehme Auslage<br />

des Pclzhauses Lindner. Mit einem schelmischen<br />

Gedanken an die in Glück aufstrahlenden<br />

blauen Augen seiner "braven Elise, trat er ein, um<br />

wonigo Minuten darauf mit einem gewaltigen<br />

Paket sich von der eifrig knixendon, ach so hübschen<br />

Ladentochter zu verabschieden. Munter<br />

pfeifend machte er sich auf den Weg über dio<br />

Rheinbrücke, als er zu seinem Leidwesen bemerkte,<br />

dass er die wollenen Handschuhe im Wagen zurückgelassen<br />

hatte. Ein garstiger Wind pfiff über<br />

dio trägo fliessenden Wasser und den armen<br />

Flipschen fror es erbärmlich an die Händo. Flipschen<br />

hat von Natur aus eine furchtbar diffizile<br />

Haut. Wie eine Erlösung leuchtete ihm das Wort<br />

Apotheke von einem Hause entgegen. Rasch entschlossen<br />

besorgte er sich eine Tube Vcrsan-Creino<br />

von Dr. Ad. Hüebscher, womit er seine spröd gewordenen<br />

Hände, ehe grössercr Schaden entstanden,<br />

einreiben konnte.<br />

Mittlerweile war ein milder und nicht minder<br />

belebter Abend angebrochen und Flipschen<br />

belegte sich ein Zimmer als einer, der «ob's leisten<br />

kann, in einem der prächtigsten Hotels der<br />

Rhoinstadt. Die Zeit vor dem Nachtessen verbrachto<br />

er im Restaurant, wo er sich im Bewusstsoin<br />

der magenreizendeu Wirkung vor einem korpulenten<br />

Mahle einen Martinazzi-Aperitif zu Gomütc<br />

führte.<br />

Das Nachtessen hatte seine Erwartungen um<br />

einiges übertroffen — es ging ihm da fast, wie<br />

mit dem Geschäftsabschluss (sagten wir doch, dass<br />

er ein Glückspilz ist!). Kurz, er war in dor rechten<br />

Stimmung, sich im nächstliegcnden Variete<br />

eine Portion Revue-Girls vor die Augen servieren<br />

zu lassen und als dor Schlussmarseh erklungen<br />

war, immer noch so gut in Stimmung, dass er<br />

trotz diversen Abendschoppen, recht und schlecht<br />

auf seinem Zimmer angelangt, immer noch nicht<br />

ans Schlafen denken konnte. So setzte er sich<br />

denn hin und durchging den Wunschzettel, den<br />

er sich vor seiner Abreise zusammengestellt hat.<br />

Seine Frau hatte auf der Hochzeitsreise unaufhörlich<br />

von Juwelen geschwärmt. Ja, in St.<br />

Gallen war sie voi- einem prächtigen Schaufenster<br />

gar nicht mehr wegzubringen gewesen.<br />

Etwas umständlich kramte Flipschen sein Schreibpapier<br />

aus dem Koffer und schrieb Siegl-Bindschedlor<br />

einen Brief, der ihm, wio er schmunzelnd<br />

feststellte, sicher einen Extrakuss seiner Elise einbringen<br />

würde. Flipschen tunkte die Feder von<br />

neuem ein und schrieb der Firma E. Hübig in<br />

Ermatinffcn um Prospekte für eine Radioanlage,<br />

da sein Söhnchen Fritzli ihm darum schon<br />

seit Ende August tagtäglich die Ohren taubgo-<br />

Kchrien hatte. Auch sein Schwager Hans wollte<br />

einen Radioapparat, aber mit Agrophon-Reflex-<br />

Lautsprechor mit direktem Anschluss ans Lichtnetz.<br />

Diesen bestellte sich Flipschen bei A. Gross-<br />

auer in Windisch. Sein Bruder Josef, ein eifriger;<br />

Sportsmann, wünscht sich Trikotwäsche. Da ea<br />

ein sehr verwöhnter Herr ist, schrieb er an J. Sall«<br />

mann & Cie. in Amriswil, weil dioso Firma das<br />

Isa-Trikot führt. Dem Onkel Jeremias konnto man<br />

keine grössere Freude machen als mit einem währschaften<br />

Tessiner-Salami. Flipschen hatto im Sommer<br />

auf seiner Fahrt nach Lugano im Bahnhofbüfett<br />

Göschenen den besten Salami seines Lebens<br />

gegessen. Nun, wenn er gerade beim Essen war:<br />

Während den Weihnacbtstagen gibt es massenhaft<br />

. Besuch und da muss die Konfekt-Büchsa<br />

immer drall voll sein. Tinte an die Feder! In<br />

grossen Buchstaben schrieb er auf das Kuvert der<br />

Bestellung: A. Wiedemann, Biskuit-Fabrik. Horwi<br />

b. Luzern. Natürlich abor mit der Schleckerei<br />

verdirbt aich dann der halbo Haushalt wieder den<br />

Magen und heult über Kopfschmerzen. Wird gleich<br />

gut sein, vorzusorgen, dachte dio vorsichtige Person<br />

(lies^ Flipschen) und bestellte bei der Apotheke<br />

Richter & Cie., Kreuzungen, das altbewährte Hausmittel<br />

«Cito». Die Tante Emcrenzia klagte in letzter<br />

Zeit so viel über das Rcissen und Fettwerden<br />

und weiss der Himmel noch was alles; dio wird<br />

bald erlöst sein davon, wenn sie einen El Sol-<br />

Apparat von J. Th. Fontana, Igis, Graubünden,<br />

unter dem Weibnachtsbaum findet.<br />

Da wären wir, dachte Flipschen, und zo2 unter<br />

den letzten Brief einen Strich. Bautz, brach dia<br />

Feder ab. Hol mich dieser und jener! Das hatte<br />

man von der altmödigen Schreiberei! Jetzt muss<br />

auch einmal cino Füllfeder her. Das war ja lächerlich.<br />

Flipschen, so ein versierter Mann und keine<br />

Füllfeder! Und mit dem Tintenstift, weil doch dia<br />

Feder kaput war, schrieb Flipschen vor dem Zubettgehen<br />

noch der Firma Aska A.-G. in Kreuz-*<br />

lingen. Wenn man alle beschenkt, darf man auch<br />

sich beschenken.<br />

Am andern Morgen — es war ein heiter-klarer<br />

Wintertag — startote Flipschen, nachdem or seino<br />

Bestellungen der Post übergeben, über den Hauenstein<br />

nach der Bundesstadt. Bei einem Schulfreundo<br />

ass er zu Mittag Mit behäbigem Schmunzeln durch-»<br />

biunmelto er nach Erledigung dringender Geschäft«<br />

dio heimeligen Lauben, mit noch behäbigerem<br />

Schmunzeln die Trams betrachtend, die in der<br />

Mutzenstadt — mime nid gsprängt! — selbst düs<br />

Brunnen im Bogen umfahren. Beim Optiker E. F.<br />

Büchi Söhne fand er indessen etwas, das nicht<br />

auf seinem Wunschzettel stand: eine Eveready-<br />

Taschenlampo für nächtliche Autopannon. Sein<br />

Besuch im Japan-Haus bei Albert Gasser & Cie-i<br />

war vorgemerkt Was er dort einkaufte war wie«<br />

dor einmal für Elise bestimmt: Seidenstoffe, Kimonos,<br />

Teeserviccs, Kuriositäten, alles ans Ostasien<<br />

Bei Hostettler & Cie. bestellte Flipschen eino Kiite<br />

alkoholfreie Trauben- und Obstweine- für seinen<br />

Chauffeur, der gerne- einen guten Tropfen, aber<br />

keinen Alkohol gemessen durfte. Ein entfernter<br />

Cousin von Flipschen ist Socuritas-Wächter Für<br />

seine vielen Schlüssel kramto er ein Buston-Sshlüsseletui,<br />

das dio hello Bewunderung besagten Securilas-Wächters<br />

erregt hatto. Ja, Flipschen weiss, was<br />

sich die Leute wünschen !<br />

Noch gleichen Tages verliesa Flipschea die Bundesstadt.<br />

Dio Kühlerfigur zeigte Richtung Zürichs<br />

Unterwegs stärkte sich Flipschen, der die Ranzo<br />

Fahrt «pausenlos» bewältigte, an einem sresundhoits-.<br />

fördernden Glas Weisflog-Bitter. Kurz darauf verschlang<br />

ihn der Strassenlärm und das Lichtersewirr<br />

der grossen Limmatstadt. Langsam rollte sein Wagen<br />

durch die von unzähligen Schaufenstern ge-<br />

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Trotz den tausendfältigen Verlockungen drückte<br />

Flipsehen nicht aufs Bremspedal, da er versprochen<br />

hatte, die N'acht bei seinem Grossvater in Küssnacht<br />

zu verbringen. Bei unheimlich altem Portwein,<br />

der aus ehrwürdig verstauten Flaschen in<br />

die funkelnden Kelche floss. verbrachte man einen<br />

angenehmen Abend, mit dem bei allen Grossvätern<br />

obligatorischen Motto: Ja, in der guten alten Zeit.<br />

Frühmorgens, als die Hähne krähten, d» h. um<br />

neun Uhr, denn im Winter hat es auch der Goggelhahn<br />

nicht eilig, besuchte Flipschen seinen «guten<br />

Geschäftsfreund bei der Calora A.-G., Fabrik elektrischer<br />

Apparate, in Küssnacht, allwo er sich ein<br />

elektrisches Heizkissen ins Auto, bestimmt für die<br />

Tante Emerenzia, preiswert erstand. Zu Mittag<br />

tafelte Flipschen im Hotel «Falken >, wohin er<br />

auch seinen Grossvater einlud, was der gute Alte<br />

bei einem Wildbraten nicht zu bereuen hatte.<br />

Schon um ein Uhr verabschiedete sich Flipschon<br />

von der gastlichen Stätte, galt es doch, früh in<br />

Zürich zu sein, da sein Wunschzettel noch eine<br />

bedrohend lange Kolonne von Einkäufen vorsah.<br />

In Zürich befiel Flipschen angesichts der Geschätfigkeit<br />

dieser nimmermüden Stadt das Grossstadtfieber.<br />

In einem Autotaxi — das Selbstfahren war<br />

ihm bei den Sans-Unique-Geschichten viel zu anstrengend<br />

geworden — sauste er förmlich von<br />

Laden zu Laden, Hess eine TürfaMe los, um die<br />

Hand nach einer neuen zn strecken; er sagte auf<br />

Züridütsch « Grüetzi» und verlor vor lauter Einkäufen<br />

das freundliche «Uf Wiedersah, chömmed<br />

Sie bald wieder I» reizender Ladentöchterchen —<br />

wie hübsch und freundlich sind sie doch in Zürich 1<br />

— nicht mehr aus den Ohren.<br />

Bei Albrecht Schlüpfer & Cie. kaufte er dem Onkel<br />

Hermann eine wundervolle rotbraune Autodecke,<br />

weil der ohne Decke einfach nicht fahren wollte.<br />

Sein Töchterchen, die kleine Trudi, sollte ein ganz<br />

vümehmes Geschenk erhalten: ein Klavier, vom<br />

Pianohaus Bachmann. Ja, wenn, man vom Onkel<br />

aus Amerika erben kann! Der Base Jeanne. die im<br />

Frühjahr geheiratet und so parfümierte Pariser<br />

Allüren hat, holte er bei Eugen Barbe, Oetenbaehstrasse,<br />

eine wundervolle Ständerlampe. Der Konrad,<br />

der Chorstudent, darf keinen Schirm tragen,<br />

darum muss der Regenmantel besonders top sein.<br />

Also zu Konfektion Bovet, Haus «Glockenhof». Das<br />

kommt von der Eile. Plötzlich plantschte Flipschen<br />

mit beiden Füssen in einen verstopften, wassergefüllten<br />

Abzuggraben. Dass einem in Zürich so<br />

etwas passieren kann! Nasse Füsse sind der halbe<br />

Ted. Doch Flipschen weiss ein Mittel: sofort Läkerol-Pastillen.<br />

Gründlich, wie er nun mal ist, liess<br />

er es nicht dabei bewenden, sondern steckte sich<br />

noch Coryzol für den Schnupfen in die Manteltasche.<br />

Vorbeugen ist besser als heilen. Beim Beyer<br />

an der Bahnhofstrasse brachte Flipschen seine alte<br />

Uhr zum Reparieren. In den Vitrinen lagen die<br />

neuesten Modelle und darunter war eine Uhr, die<br />

ihm so gut gefiel, dass er sie kurzerhand einpacken<br />

liess. Der Taxameterchauffeur brummelte<br />

draussen etwas, denn der Fond des Wagens füllte<br />

«ich zusehends mit Paketen. « Haben Sie schon<br />

einen Pronto-Patent-Garage-Torsteller ?» sagte er<br />

sachgetnäss. «Wenn Sie nun mal am Einkaufen<br />

sind, sehen Sie ihn an. Habe heute morgen beim<br />

Ausfahren meinen Kotflügel verschlagen. Mit dem<br />

Pronto ist man gefeit! Bei wem man ihn haben<br />

kann ? Doch bei F. Bender, Eisenwaren, an der<br />

Oberdorfstrasse! »<br />

Und weiter rüttelte der Taxi 1 . Im Zwielicht des<br />

Wagens befeuchtete Flipsehen den Tintenstift an<br />

den Lippen und setzte hinter jeden vollzogenen<br />

Einkauf ein dickes blaues Kreuz. Beim limmatquai<br />

hämmerte er an die Scheiben, stieg aus. warf<br />

einen Bli'K ehrlicher Bewunderung auf eine prächtige<br />

Auslage und trat dann durch eine Türe, über<br />

der E. Bosshaidt zu losen stand. Für seinen Freund<br />

Emil Blasius erstand er eich eine wundervoll<br />

Ledertasche, ein Suitecase, wie man in England<br />

und nur mit spitzen Lippen sagen kann. Für die<br />

Frau des dicken Blasius, die spindeldürre Johanna,<br />

fand er eine Damentasche.<br />

Wenige Häuser nebenan nahm Flipschen die<br />

doktrinäre Atmosphäre der Paradiesvogel-Apotheke<br />

Dr. 0. Brunners auf. Merkwürdig, Flipschen muss<br />

iminer, wenn er in eine Apotheke tritt, an seini<br />

Grippezeit zurückdenken. Im Frühjahr hatte er sich<br />

mit dem Wagenheber auf einer Tour den Finger<br />

derart saftig eingeklemmt, dass er Stein und Bein<br />

geschworen hatte, nie mehr ohne Auto-Apotheke loszuzittern.<br />

Als Mensch von Gewissenhaftigkeit erfüllte<br />

er, wenn auch spät, seinen angesichts eine;<br />

blutgetränkten Taschentuches zum lenzlichen Himmel<br />

erhobenen Schwur. In einer der grossen Glasvitrinen,<br />

die mit Hunderten dickbäuchiger Flaschen<br />

mit etikettierten Augen auf ihn niedersahen, entdeckte<br />

Flipschen etwas, das er der vielgepeinigten<br />

Tante Emerenzia nicht vorenthalten durfte: Sloan<br />

Liniment, das bewährte Hausmittel gegen Muskelkrämpfe,<br />

Gliederreissen, Rheumatismus, Ischias etc<br />

Flipschen schnappte ordentlich nach Seeluft, all<br />

er aus dem Bereich der krankheitstillenden Düft<<br />

entwichen war. Mit den Schritten eines Mannes,<br />

der weiss, was er zu tun hat, fand er sich beim<br />

Sportgeschäft Denzler ein, allwo er eine originel<br />

gemusterte Autodecke für seinen Jasskollegen, dei<br />

Weinhändler Jonathan, fein säuberlich einpacke)<br />

Hess, dabei aber nicht vergass, das Preißzettelche;<br />

entfernen zu lassen, da es weder seiner Art noc:<br />

seiner Absicht entspricht, mit geschenktem Gut zi<br />

protzen.<br />

Ich glaube, dass es niemanden überrasche!<br />

dürfte, wenn hier in allem Vertrauen festgestel<br />

wird, dass Flipschen auf ein soigniertes Aeusseres<br />

zu halten pflegt. Gibt es für Festtage ein festtäg<br />

licheres Gefühl, als die durch den Genuss eine:<br />

verlängerten Schlafes gemütstemperierte Vormittags<br />

stunde durch das Knüpfen einer sonntäglichen Krawatte<br />

zu krönen, oder durch die Wahl distinguierter<br />

Seidensocken ? Flipschen dockte diesen Bedarf<br />

in Wäsche, Hüten und Handschuhen bei Fein-<br />

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Als passionierter Skifahrer wusste er dio Bedeutung<br />

eines sturmeicheren Anzuges zu schätzen,<br />

und es war doshalb keinem Zufall zuzuschreiben.<br />

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gleich vorzubeugen, sei erklärt, dass das Zutrauen,<br />

das Flipschen zu dem hübschen Schenktächerrchen<br />

im « Bären » gefasst hat, von jener platonischväterlichen<br />

Art ist, die gesetzte Männer ans Verehrung<br />

alles Schönen in der Kunst und noch viel<br />

mehr in der Natur hegen. Diese Verehrung geht<br />

bei Flipschen so "weit, dass or keine cdlero Tat<br />

könnt, als Wesen, die ihm durch ihren Anblick<br />

Schönheit vermitteln, zu beschenken. Justina<br />

schwärmt für Pelze. Sie weiss, "was Mode ist diesen<br />

Winter. Flipschen kaufte bei Max Hanky, Bahniofstrasso,<br />

ein. Er kaufte einen Mantel, der der<br />

Schönheit Justinas die Würde der vollendeten<br />

Dame von Welt verleihen wird.<br />

Schon lango ist es Flipschen ein Stein auf dem<br />

Herzen, dasa dio Hallo in seiner kleinen Villa dem<br />

Eintretenden mit alltäglichen ernüchternden Augen<br />

entgegensieht. Er hatto bei seinem Besuche in England<br />

Hallen gesehen, dio ihn seither nicht mehr<br />

lcsliessen. Seinen Kummer vertraute or dem Möbelhaus<br />

J. Keller & Co., Innendekorationen, Peterstrasse,<br />

an, das ihm einen freundlichen Herrn zur<br />

Verfügung stellte, der ihn so vortrefflich beriet,<br />

dass Flipschen in einer wirklichkeitsnahen Vision<br />

dio Erfüllung dieses seines Wunsches sah.<br />

Flipschen hat einen Schwager, mit dem er sich<br />

nicht gut verträgt. Seine Lcbensregcl: Güte. Güto!<br />

hat in diesem Verhältnis dio Bestätigung der Ausnähme<br />

gefunden. Edel, wie ein gutes Herz ist,<br />

gedachto Flipschen den Schwager durch eine Gabe<br />

zu beehren, dio ihn von der aufrichtigen Herzlichkeit<br />

Flip'schen Geistes ein für allemal überzeugen<br />

sollte. Vor dem Juwelierladen Eugen Kellers an<br />

der Bahnhofstrasso 6topptö der Taxi. Flipsehen<br />

wählte für seinen verschlossenen Schwager eine<br />

wundervolle Krawattennadol, und im Vorgefühl<br />

eines sicheren Sieges stieg er wieder ein.<br />

Das soeben dargelegte Güteprinzip unseres Flipschens<br />

lässt den Schluss zu, dass er mit seiner<br />

Schwiegormama in einem Verhältnis lebt, das eino<br />

jabrhundcrtalto Witzlitcratur Lügen straft. Wer<br />

nunmehr Flipschcu gesehen hätte, wie er den<br />

Wunsch seiner Schwiegennama, einen neuen, modernen<br />

Schirm zu besitzen, erfüllte, mit welcher<br />

Sorgfalt er bei Rud. Latsch am Rennwea das Schönste<br />

und Praktischste erwählte, er würde sich zum<br />

Verteidiger unserer Behauptung aufwerten.<br />

ijivischonhinein war C3 Abend geworden. Dio<br />

Lichter flammten auf. Ein Blick auf dio :Uhr gemainte<br />

Flipschen zur hastenden Eile, wollte er<br />

doch noch am heutigen Abend zu den häuslichen<br />

Penatcn zurückkehren. Denn alle Freudo des<br />

Scbenkens hatte seine Sehnsucht nach Elisens Augen<br />

nicht zu vermindern gewusst. Mit einem<br />

Sprung war er wieder in der Bahnhofstrasse bei<br />

Landolt, Arhcnz & Co., wo or für seinen Bruder<br />

Willibald eine vornehme Füllfeder erstand.<br />

Bei Fr. Jul. Heinzo A.-G. am Weinplatz erwählte<br />

er einen unübertrefflich geschnittenen wertvollen,<br />

unendlich weich anschmiegenden • Pelzmantel<br />

für seine verwöhnte 1 Schwägerin Martha, deren<br />

Mann im Bundeshaus eino gewisse Kollo spielt.<br />

Tante Agnes wünschte sich seit Jahren ein<br />

Büffet im Empire-Stil in ihre grosso Stubo. In der<br />

Möbelfabrik Hermann Holzbau & Cio. Hess sich<br />

Flipschen eine Reiho Entwürfo mitgeben, dio er<br />

der guten Tanto in einem versiegelten Gouvert zwischen,<br />

die Zweige des Weihnachtsbaumes zu .stekken<br />

gedachte. Bei Photo-Bär an der Löwcnstrasso<br />

erstand sich FUvschen einen Kodak für seino Botanik<br />

studierende Schwester llosa. Ein Auftrag eines<br />

Geschäftsfreundes führte ihn an dio Mühlegasse ins<br />

Musikhaus Ramspeck, allwo er, mit den nötigen<br />

Vollmachten ausgerüstet, ein tonvollendetcs Instrument<br />

für seino ebenso reizende wio künstlerisch begahto,<br />

daher höchst anspruchsvolle Tochter bestellte.<br />

Ach ja, das durfte er auf keinen Fall vergessen,<br />

sein reizendes Cousinchen Annalicso — oh sio<br />

konnte so bezaubernd Tango tanzen und trug immer<br />

winzig kleine schwarze Filzhütchen und verschleierte<br />

dio Augen beim Pieden und rauchte 20<br />

Zigaretten im Tag! — Sio hatto so sohnlichst von<br />

den kleidsamen Roben in den herrlichsten Farben<br />

bei Seiden-Spinner geschwärmt! Das durfte er auf<br />

seiner Fahrt nach Zürich nicht vergessen!<br />

Dann, ja dann, war es sehr schlau, seines besten<br />

Kunden im Geschäft zu gedenken und dessen<br />

Frau eino Brillantbrosche von Emil Hage, am<br />

Wcinplatz, zu verehren. Kleine Geschenke erhalten<br />

die Freundschaft — feudale Geschenke sohliessen<br />

dio Konkurrenz aus!<br />

Zwischen don hüpfenden Paketen, eingeklemmt<br />

wio oin Besucher der Don-Kosaken-Konzcrto. überflog<br />

Flipschen dio letzten Posten seines Wunschzettels.<br />

Der Grund, weshalb er seiner Schwester<br />

einen der wundervollen preiswerten Genottenmäntcl<br />

bei Geiger & Hutter am Lunmakniai besorgte,<br />

geht auf eino geschwisterliche Zuneigung zurück,<br />

dio schon in jenen Jugendtagen aufzublühen begann,<br />

als das Schwesterchen dem Brüderchen den<br />

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de 3 erwachenden Flipschens v.u Hause geschickt<br />

zu bemänteln verstand.<br />

Männer haben gewöhnlich, für den Haushalt<br />

keinen grosseu Sinn. Als Automobilist wusste<br />

Flipscheu einerseits indessen die Handlichkeit und<br />

Unentbehrlichkeit des Staubsaugers der Protos-Vertriebs-A.~G.,<br />

Zürich, für das Wageu.pol.ster hoch genug<br />

einzuschätzen, anderseits war es ihm daran<br />

gelegen, dorn Dienstmädchen, das schon in seiner<br />

geschiri'vernichtcnden Eigenschaft erwähnt worden<br />

ist, das aber nichts- destoweniger bei Flipschon<br />

Sympathien besass, (bitte, platonische!) die Arbeit<br />

so leicht wio möglich zu gestalten, ein Ansinnen, das<br />

auf den Charakter eines Vorgesetzten immer ein<br />

vorbildliches Licht wirft.<br />

Der nächste Namo auf der Listo war der soines<br />

Freundes, in allen., schlimmeil Streichen glücklieh<br />

verlebter Flegeljahre: Pankraz. Florentin, beute<br />

wohlbestallter Ehemann und seines Zeichens Kunstgewerbler.<br />

Kunstgcwerbler sind schwer zu beschenken,<br />

ihnen .ist alles Alltägliche verachtenswerter<br />

Kram. Flipschen hatto aber ausgekundschaftet,<br />

dass Pankraz Florentiu einen Kaktus besass,<br />

dem er dio Sorgfalt und Liebe seiner freien<br />

Stundo widmete. Für diesen Kaktus kaufte «ich<br />

Flipschen bei Sutcr-Strehler, Söhne &, Co., am Löwenplatz,<br />

einen farbig bemalten KaJcteenständer.<br />

Ja, ja, dieser Flipschen ist ein wahrer Tausendsassa.<br />

Wie seltsam das ist, dio Gesichter (Gosishter,<br />

sagt er,, wio poetisch!) der verschiedenen Läden<br />

zu studieren, von einem Ausstattungsladen plötzlich<br />

in eine Pkotographcnhandfung zu treten!<br />

Jeder Laden hat wieder, wio jeder Mensch, »ein<br />

eigenes Gesicht, philosophierte Flipschen, während<br />

er sich bei Photograph W. Uhlig, am Limmatquai,<br />

einen Apparat für seinen Onkel in Galizicu wählte,<br />

der dort eine Schafzucht betreibt und in seiner<br />

Hütto eino Photosammlung der preisgekrönten<br />

Tiere an dio Wand gehängt hat.<br />

Flipschchs Gattin besitzt, wie alle Menschen, am<br />

linken Fu'sso eino kleine Zehe. Dio Erwähnung<br />

einer Selbstverständlichkeit findet jedoch in einer<br />

Anonnalität ihre Begründung. Diese Zehe ist ein<br />

zuverlässiger Wetterprophet, eine Tatsache, die für<br />

Flipschen schon oft von -unschätzbarem Vorteil gewesen<br />

ist, für die Besitzerin oder Zelio indessen<br />

seine Unannehmlichkeiten zur"Folgc.liattc.~-Zitierte<br />

Zehe verstand es namentlich auf winterlichen Autofahrten<br />

von ihrem Vorhandensein in skrupellos<br />

egoistischem Sinne Kunde zu tun. Flipschen, der<br />

dio blauen Augen seiner Elise nicht leiden sehen<br />

konnte, fand im Spezialschuhhaus Weibel-Fui-ter an<br />

der Storchengas.se in Form von echten Katzenpclzschuhen<br />

endgültige Beseitigung der Schmerzen seiner<br />

Gattin, auf den Wetterprophoton inskünftig<br />

selbstlos verzichtend.<br />

Flipschon blickte auf dio Uhr und fühlte seine<br />

Kräfte schwinden. Der Taxi-Chauffeur hatte sich<br />

schon Hingst in sein Schicksal ergeben und nur der<br />

Blick auf die eine geradezu wahnsinnig hohe Kilometerzahl<br />

anzeigende Uhr, liess ihn auf seinem<br />

Posten verharren. Beim Polz-Vorberg im Rudolf<br />

Mosso-Haus wählto Flipschcu einen Pelzmantel aus<br />

der punkto Gediegenheit, anschmeichelndem Schnitt<br />

Pelz, Futter, eumma summarum Schönheit, das<br />

Erlesenste darstellte, was er sich in dieser<br />

Einkaufsbranche Zeit seines Lebens geleistet<br />

Dio ausserqrdentUcho-''Auslage:."war'•'aber; wiö^alles<br />

bei Flipschen; der Persönlichkeit dos Beschenkten<br />

mit Klugheit und Berechnung angemessen,-galt<br />

doch das vom bürgerlichen Standpunkte durchaus<br />

fürstliche Geschenk seiner alleinstehenden 75jährigeu<br />

Erbtante Agatha, deren Lebensabend durch<br />

dio Pflege zahlloser Katzen und Möpso liebevoll<br />

erhellt war. :<br />

«Noch zwei», jubelte Flipschen mit einem letzten<br />

Blick auf seinen Wunschzettel. «Otto Zuppingor,<br />

Scheuchzerstrasse», rief er dem Chauffeur zu<br />

Dieso Freudo mussto er .Christophorus Hühnerbein<br />

— und müssto er dabei ob seinen Einkäufen zugrunde<br />

gehen — noch bereiten! Christophorus<br />

Hühnerbein, muss man wissen, ist Prokurist in<br />

der Firma Flipschen. Eino Seele von einem Menschen.<br />

Unermüdlich für das Wohl und Gedeihen<br />

des Geschäftes besorgt, Schlag 8 Uhr mit der Feder<br />

im Tintenfass und immer der letzte am Abend<br />

Seine einzige Passion ist, wio er einmal errötend<br />

bekannte, das Photographioren. Das Pbotographio<br />

ren von Blumen und Schmetterlingen. Sonntags<br />

pflogt Christophorus Hühnerbein auf dem Baucho<br />

zu liegen, so dürr und lang-o ihn Gott geschaffen,<br />

und dio farbigen Kinder der Wieso in Lichtbildern<br />

der Nachwelt zu erhalten,. Seinem Prokuristen<br />

kaufte Flipschen eino. Voigtländer-Kamera.<br />

Mit dem letzen Benzin bullerte der Taxi zur<br />

Theaterstrasso 16, allwo Meister J. E. Züst seine<br />

Geigenbau-Werkstatt aufgeschlagen hat. Dumpf<br />

zuckto es dabei Flipschen durch die Gehirnwin<br />

düngen, dass er das erste Mal in feinem Loben die<br />

kommerziellen Gebote übertreten habe, indem er<br />

bei seinen Einkäufen dio Kreuz und dio Quere<br />

durch dio Stadt gefahren war, anstatt dio Läden<br />

in der Reihenfolge zu wählen, wio eie am Wege<br />

lagen. Aber wer will sich in dem rastlos entwik<br />

kelndcn Zürich auskenueu, wenn er nur ab um<br />

zu im Jahr Gelegenheit hat, dio Limmat-Kapitak<br />

mit seinem bescheidenen Besuche zu beehren? Bc:<br />

Meister Züst gedachte Flipschen der bescheiden<br />

sten und versessensten Kreatur, dio (nur zeitlich<br />

begrenzt allerdings!) in unserem menschlichen Jammertal<br />

eino Existenz zwischen Portobüchlein, Kloistertopf<br />

und Abstaubhimpen führt, des kleinen, abstossend<br />

hässlichen, unsäglich treuherzigen Lehrbuben<br />

seiner Firma, Tobias Wpnzeslaus. Ja. auch<br />

sein Stift hat, wio der Prokurist, einen Hang zu<br />

Erschaffung bleibender Worte, der kleino Tobias<br />

träumt Tag und Nacht von einer Geige, in deren<br />

Spiel er dio ganze zurückgedämmte Liebe seiner<br />

Scelo legen könnte.<br />

Mit einem Geigenkasten bewaffnet wankte Flipschen<br />

müdo, müde, totmüde in den Taxi, klettert<br />

über unzählige Pakete hinweg und flüstert mit letzter<br />

Kraft dem Chauffeur die Adresse seiner Garage<br />

zu, wo sein braver Wagen auf dio schwere Fracht<br />

und einen müden Herrn wartete —• müdo im<br />

Kopf und in den Gliedern, aber froh beschwingt<br />

im Herzen, als wahrer Weihnachtsmann in einem<br />

Kreise von Menschen,. „Weihnachtsstimmuns tind<br />

B<br />

Lebensfreude, Dankbarkeit und Glücksgefühl zu<br />

;<br />

tragen.<br />

•••'-'-'<br />

Noch aber sollte ein letztes unerwartetes Ereignis<br />

seine Langmut und sprichwörtliche Güto prüfen:<br />

Spät nachts, als er dio Haustiire aufklinkte<br />

fiel sein Blick auf das weisse Viereck eines Briefes:<br />

oino Busse der Aargauer Polizei. Das Formula<br />

war, wir er durch dio schlaftrunkenen Lider feststellen<br />

konnte, im Vervielfältigungsbureau G. Schwobel<br />

am Rennweg hergestellt worden.<br />

Flipschens "Weihnächtsfahrt endete im Strahleakreiso<br />

eines kerzenschweren Weihnachtsbaumes<br />

dessen Louchten vom Glänze der blauen Augen seiner<br />

treuen Elise noch bei weitem übertreffen, vor<br />

klärt und vergoldet wurde.<br />

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14 REVUE AUTOMOBILE - AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - N°104<br />

cnfflarQQ<br />

Les accidents d'autos en<br />

Amärique.<br />

reculent dans 23 grandes villes sur 25.<br />

Les efforts faits dans les Etats-Unis pour<br />

reduire le nombre des accidents continuent<br />

ä porter leurs fruits. Le Gomite de circulation<br />

de la Chambre Automobile de Gommeroe<br />

constate que 23 villes de plus de 100,000 habitants<br />

ont eu moins d'accid-ents en septembre<br />

<strong>1928</strong> qu'en septembre de l'anne"e precedente,<br />

tandis que deux villes seulement,<br />

Cleveland et Boston, voient leur courbe<br />

augmenter. Dans les 23 villes sus-nommees<br />

le score de septembre et de 612 alors que<br />

l'annee derniere il 6tait de 645 et en aoüt<br />

dernier de 638.<br />

• Voilä une reponse assez pertinente ä la<br />

fameuse allegation que nous avions trouvee<br />

dans un Journal romand et d'apres laquelle<br />

l'automobile avait tue plus de monde que la<br />

guerre — en ce qui concerne les Ame"ricains!<br />

La comparaison etait ä tel point grotesque<br />

que nous l'avons reprodtiite Sans autre commentaire<br />

qu'un titre mis entre guillemets et<br />

muni d'un point d'exclamation et qui disait:<br />

«Vautomobile plus meutriere que la guerre!»<br />

Qu'ont fait nos bons oonfreres? ils ont reproduit<br />

l'information, avec notre titre, mais<br />

en en.\suppriman.t et le point d'exclamation et<br />

les guillemets. AinsJ delestee de son ironie,<br />

la coupure accusatrice a fait gaillardement<br />

son tour de presse suisse.<br />

Devant cette mentalite nous avons quelque<br />

peine ä espe"rer que irinformation cidessus<br />

qui indique la decroissance des accidenis,<br />

trouvera aupres d'eux la meine faveur<br />

empressee.<br />

-d.<br />

L'auto conquiert le monde.<br />

Le Brasil progresse.<br />

Mals il a encore beaucoup a faire.<br />

L'Automobile Club du Bresil denombrait<br />

rgcemment dans le pays 170.000 automobilistes.<br />

Ils sont dejä assez nombreux par rapport<br />

aux 10.000 d'apres-guerre. Mais ils ne<br />

sont qu'un maigre contingent de touristes, si<br />

l'on pense aux 38 millions de Bresiliens qui<br />

ne jjratiquent pas encore rautomobile. Et<br />

pourscause.<br />

Le'Bresil n'avait pas de routes. II y a dix<br />

ans, en dehors des voies asphaltees des villes<br />

de Rio-de Janeiro et de Sao-Paulo, il ne<br />

possedait >que des. routes primitives soi-disant<br />

carrossables. Ce fut l'actuel President de la<br />

Republique, M. Washington Luis, alors pr6-<br />

sident de Sao-Paulo, qui a donne, dans le<br />

grand Etat cafeier, le premier elan ä la construction<br />

des routes automobiles.<br />

Aujourd'hui, son initiative a deelanche "un<br />

mouvement decisif dans tout le pays. H s'agit<br />

d'une vraie campagne nationale des routes.<br />

Le reseau atteignait ä la fin de 1927 environ<br />

54,000 kilometres de bonnes routes, dont une<br />

Partie encore modeste est amenagee specialement<br />

pour les automobiles de tourisme.<br />

Aussi, la statistique des automobiles passait<br />

de 40,000 en 1923 ä 102,000 en 1926 et<br />

depassait 170,000 ä la fin de l'annee derniere.<br />

L'annde en cours, apres la recente ouverture<br />

des deux magnifiques routes de penetration:<br />

Rio de Janeiro ä la capitale de Sao<br />

Paulo et de Rio ä Minas Garaes en passant<br />

par l'incomparable ville de Petropolis, la Nice<br />

du Bresil, rautomobilisme va prendre un autre<br />

essor dont on ne peut prevoir pour l'instant<br />

la portee economique et touristique.<br />

Et Ton parle dejä de la route internatio-<br />

nale qui, venänt de New-York, reliera un jour<br />

1'Amazone au Plata ä travers le Bresil.<br />

Le carhet de douane adopte tout ä l'heure<br />

par le gouvernement, gräce ä la tenacite de<br />

l'Automobile-Club du Bresil et ä celle du secretaire<br />

general de 1'A.I.A.C.R., le colonel Peron,<br />

sera la Premiere borne de cette formidable<br />

voie continentale.<br />

Dans quelques annees, l'industrie de l'automobile<br />

au Bresil deviendra fatalement nationale,<br />

sitöt mis ä pied d'oeuvre le charbon mineral<br />

ou le coke de palmier babassu qui resoudra<br />

le Probleme pressant de la siderurgie<br />

bresilienne. Ce jour-lä, on comptera les automobiles<br />

comme l'on compte auiourd'hui les<br />

sacs de cafe: par millions.<br />

Dejä, .deux grandes marques italiennes et<br />

deux autres americaines s'installent au Bresil<br />

d'abord pour monter et finir leurs voitures.<br />

Ajoutons que le President de la Republique<br />

br£silienne a inaugure, le 29 septembre dernier,<br />

la route qui doit relier l'Etat de Rio de<br />

Janeiro ä l'Etat de Sao Paulo.<br />

D'autre part, on vient de commencer la<br />

construction d'une grande voie, qui reliera<br />

Sao Paulo ä Curytiba, capitale de l'Etat de<br />

Parana.<br />

caid.<br />

Fleries hivernales<br />

Der Schriftsteller Günther Erdmann besuchte<br />

im Herbst das Berner Oberland. Die Stimmung,<br />

die ihn beim Durchwandern der geschlossenen<br />

Kurorte beschleicht — es ist die<br />

grosse Atempause zwischen Sommer- und<br />

Wintersaison — findet in einem feinempfundenen<br />

Artikel, der seinerzeit in der kölnischen<br />

Presse erschien, ihren Niederschlag. Uns<br />

Schweizer wird die Schilderung der uns vertrauten<br />

Orte besonders wertvoll sein.<br />

Ein klarer Oktobertag. In tausend Farben<br />

leuchtet der Wald. Scharf heben sich Zacken<br />

und Grate vom Himmel. Golden glänzt in der<br />

Ferne die Jungfrau, wird dunkler und glüht<br />

plötzlich im. zartesten Rosa auf. Die untergehende<br />

Sonne wirft lange Schatten über das<br />

Tal. Die Berge färben sich violett.<br />

Stille um mich. Der Höhenweg, die lange<br />

Strasse zwischen Brienzer und Thuner See,<br />

die eine Geschichte des Kurlebens von Interlaken<br />

schreiben könnte, schweigt. Dicht verschlossen<br />

die grossen Hotels, eins neben dem<br />

andern. Fensterputzer scheinen die einzig Lebenden<br />

darin. Die Mehrzahl der Verkaufsläden<br />

steht leer da, die Rolläden heruntergelas-<br />

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Sapins couverts de neige ä Ad.elbod.en. — Schneetanne bei Adelboden.<br />

Winterzauber<br />

DER TOTE KURORT.<br />

sen. Die Wege sind verwaist. Eine einsame<br />

Malerin sitzt zwischen dem Laub, ein Ehepaar<br />

steht am Fernrohr. Die Gletscher der Jungfrau<br />

sind deutlicher denn je. Herren gehen<br />

vorüber, Reisetaschen in der Hand. Dann<br />

kommen einige mit Rucksack und Bergstock.<br />

Verspätete Fremde oder bewusste Naturfreunde.<br />

Man kennt sie leicht aus den Bewohnern<br />

des Orts h raus, die ihre Abendeinkäufe<br />

machen. Auch amen sieht man, die vielleicht<br />

auf der Rück.eise aus dem Süden haltmachten,<br />

um ein Stückchen Alpennatur zu sehen.<br />

Der Kurort kann sich dieser späten Fremden<br />

nicht mehr mit dem Leben und den Lustbarkeiten<br />

des Sommers annehmen. Dafür gewährt<br />

er ihnen reine Natur. Die herbstliche<br />

Stille, die über Interlaken liegt, ist nicht eine<br />

Stille der Gleichgültigkeit. Sie hat etwas vornehmes<br />

an sich, das schnell vertraut macht.<br />

Ich wurde den Eindruck nicht los, als wagte<br />

niemand, ein lautes Wort zu sagen oder geräuschvoll<br />

aufzutreten. So stört nichts an der<br />

Betrachtung der Gebirgswelt, die in der durchsichtigen<br />

Herbstluft nähergerückt scheint.<br />

Schweigende Berge und ruhendes Tal. Aber<br />

das war nur erster Eindruck von Interlaken.<br />

Er muss ergänzt werden.<br />

Ich wagte kaum zu fragen, ob noch Bahnen<br />

nach Lauterbrunnen oder Grindelwald oder<br />

aufs Jungfraujoch fuhren. Meine Sorge war<br />

aber unnötig. Gewiss fuhren sie. Es wohnen<br />

ja auch noch Eidgenossen im Berner Oberland<br />

und nicht nur Fremde. Im Herbst haben<br />

die Schweizer ihr schönes Land mehr für sich<br />

als sonst im Jahr. Das vergisst man leicht.<br />

Wieder dieser blaue "Himmel! Verschwenderisch<br />

dünkt einen die Natur an solchem<br />

Herbsttag. Messerscharf sieht man die weissen<br />

Spitzen von 4000 Meter Höhe. Jedes<br />

Körnchen Schnee, jede feinste Gletscherspalte<br />

glaubt man zu erkennen. Ich steige von Murren<br />

hinauf auf den Alhnendhubel. Schon in<br />

1600 Meter Höhe liegt Schnee. Dennoch wird<br />

der Sommermantel zu warm.<br />

Ganz Murren scheint im Umbau zu sein.<br />

Strassen und Wege sind aufgerissen oder unbeschreitbar.<br />

Häuser werden neugestrichen.<br />

Hier wird abgerissen, dort angebaut. Man hat<br />

grösste Schwierigkeiten, durchzukommen. Es<br />

geht schliesslich, aber man imuss auf jeden<br />

Fall durch tiefen Morast. Die Unebenheiten<br />

eines Gletschers sind nichts gegen die Tücken<br />

dieses Bauplatzes, in den eine ganze Ortschaft<br />

verwandelt wurde. Hämmern, Sägen,<br />

Rollen durchbricht die Stille, man stolpert<br />

über Bretter und Balken und Stämme. Nur<br />

durch, nur durch! Die Läden sind geschlossen,<br />

kaufen kann man nichts — soweit meine<br />

Erfahrungen stimmen. Wie ausgestorben ist<br />

der Ort. Seine einzige Sorge ist, sich für den<br />

Winter zu rüsten. Dieses Rüsten scheint er<br />

gründlich zu besorgen.<br />

Oben ist nichts mehr von diesem Lärm zu<br />

hören. Ich bin ganz allein. Hin und wieder<br />

hallt ein Schuss herüber oder das Rollen eines<br />

Steinschlags. Leichte Wolkenfasern spielen um<br />

die vereisten Gipfel vom Eiger bis zum Gspaltenhorn,<br />

jenes vollkommenste Hochgebirgspanorama,<br />

das wir kennen. Harmlos und freundlich<br />

liegen die Berge da. Doch wagt sich um<br />

diese Jahreszeit niemand mehr hinauf. Ausser<br />

den Fahrgästen der Jungfraubahn.<br />

Gegen Nachmittag werde ich mir bewusst,<br />

dass ich, im Lauterbrunnental wandelnd, den<br />

Reiseweg Goethes kreuze. Beim Staubbach<br />

hat er lange gestanden. Und nach ihm unzählige.<br />

Aber Goethe hat bestimmt keine 20<br />

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16 REVUE AUTOMOBILE — AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N°10*<br />

Ce que nofre Globe a enfante en 1927<br />

Nous avons recapitule, dans notre No 83,<br />

les effectifs de notre planete en autos: un<br />

peu plus de 29,6 millions, soit une augmentation<br />

de plus de 2,1 millions sur 1926. Mais<br />

cette difference est encore loin de representer<br />

le nombre des autos nouvellement fabriquees<br />

durant. cette Periode de douze mois:<br />

car il faut ajouter toutes les machines mises<br />

durant ce temps hors de Service, et qui se<br />

montent ä environ deux millions.<br />

Coup d'ceil comparatif.<br />

D'apres un document officiel americain —<br />

le « Bulletin du Bureau du Commerce» —<br />

la production mondiale a atteint donc en<br />

1927 le chiffre de 4.152.267 vehicules.Ce chiffre<br />

reste d'ailleurs fort au-dessous encore de<br />

1926 : soit environ 17,5% ou un million de<br />

moins. Par contre, <strong>1928</strong> s'annonce comme<br />

devant battre l'annee-reeord de 1926.<br />

Les seuls Etats-Unis ont fabrique 82% du<br />

total; la part americaine (E. U. A. et Canada)<br />

est de 86%.<br />

II ne reste donc que 14% pour tous les<br />

autres pays.<br />

Comme le montre le tableau ci-apres, il y a<br />

baisse depuis 1925, excepte pour le nombre<br />

de voitures remplacees:<br />

1927 1926 1925<br />

Production mondiale 4152.267 5.032.692 4.892.671<br />

Augmentation ou diminution<br />

—17,5% +2% —<br />

Part de l'Amerique 86% 89,5% 90,5%<br />

Augmentation du<br />

nombre de voitu-<br />

103 immatriculees 2.093.091 3.004960 3.133.278<br />

Remplaccmonte 2.059.176 2.027.732 1.759.393<br />

II est interessant de constater quen deux<br />

ans la pärt de l'Amerique a diminue de 4,5%.<br />

Si l'on tient compte egalement de la diminution<br />

absolue de la production mondiale, on<br />

voit que la production europeenne a serieusement<br />

progresse. II est vrai que la reprise de<br />

la production Ford permettra en <strong>1928</strong> ä l'Amerique<br />

de rattraper une Partie de son retard.<br />

Mais il est vrai aussi que la production<br />

europeenne fait des progres considerables.<br />

Elle etait de 581.317 unites en 1927, contre<br />

464.504 unites en 1925, ce qui represente<br />

une augmentation de 116.813 unites, soit 25%.<br />

Les principaux producteurs sont, dans<br />

l'ordre : l'Amerique (E.U.A._ et Canada), la<br />

Grande-Bretagne, la France et l'Allemagne.<br />

Mais le total, pour ces trois derniers, represente<br />

ä peine le sixieme de la part de l'Amerique.<br />

Tous marches "de l'automobile se sont<br />

developpes sensiblement et les exportations<br />

ä destination de pays non producteurs ont<br />

passe de 576.569 vehicules en 1926 ä 625.421<br />

unites en 1927.<br />

En ce qui concerne les Etats-Unis, ses exportations<br />

ont progresse de 384.696 machines<br />

ä 436.641. Mais la consommation interieure<br />

a diminue serieusement : 2.958.220 vehicules<br />

en 1927 contre 3.914.872 en 1926, soit<br />

une difference de pres d'un million. L'attente<br />

du nouveau modele Ford y est pour beaucoup,<br />

du reste.<br />

La production anglaise<br />

a ete, d'apres les statistiques americaines, de<br />

231.920 machines en 1927 contre 198.699 en<br />

1926. Les huit principaux constructeurs ont<br />

sorti environ 76.000 vehicules. On compte<br />

ä peu pres 44 fabricants en Grande-Bretagne.<br />

Les importations et les exportations ont<br />

augmente" en Grande-Bretagne, et ce marche<br />

a pris, surtout l'an passe, un developpement<br />

considerable.<br />

Les constructeurs anglais se sont Orientes<br />

principalement vers la fabrication de voitures<br />

legeres et moyennes, et dans cette categorie,<br />

ils dominent sur le marche interieur;<br />

par contre l'etranger, et notamment les Etats-<br />

Unis fournissent de nombreuses voitures de<br />

puissance elevee, pour lesquelles la demande<br />

augmente sans cesse.<br />

Quant ä la France,<br />

le Bureau americain n'indique pour 1927<br />

qu'une production de 190.000 vehicules, c'estä-dire<br />

le meme chiffre que pour 1926, chiffre<br />

que d'ailleurs les Frangais n'acceptent pas<br />

sans autre. «Cycleet Automobile Industrieis»<br />

par exemple, dit ä ce propos :<br />

A notre avis, le chiffre reel est plus eleve , personnellement<br />

nous avons calcule un total de 215.000<br />

imit&s , bien entendu, nous ne' pretonidons pas qu'il<br />

soit exart, et U est regrettable que nous n'ayons<br />

pas en France de statistique precise snr Ta production<br />

et !a ventc.<br />

L'industrie francaise, continue le rapport<br />

americain, se caracterise essentiellement par<br />

le grand nombre de petits fabricants.<br />

On compte en France trois fois autant de<br />

constructeurs qu'aux Etats-Unis, alors que la<br />

production n'atteint pas le 1/5. Les .Francais<br />

ont ete reputes longtemps pour leur «individualisme»<br />

et la production en grande serie<br />

ne s'est developpee qu'au cours de ces trois<br />

dernieres annees.<br />

Plus de quatre millions d autos nouvelles.<br />

Cependant, la disparition progressive des<br />

petites marques doit etre consideree comme<br />

inevitable, si Ton tient compte des progres<br />

des grands producteurs dont les principaux,<br />

Citroen et Renault, ont sorti pres de 3/5<br />

de !a production totale.<br />

La production allemande<br />

est indiquee avec 78.000 unites pour 1927,<br />

contre 54.000 en 1926. Les principaux fabricants<br />

sont Opel (29.000), Brennabor (8.000)<br />

et Horch (6.000). Le nombre de vehicules<br />

vendus a passe de 63.000 ä 80.000. Au cours<br />

de 1927,, les exportations ont double.<br />

En Italie<br />

la production a diminue : 54.000 vehicules en<br />

1927 contre 64.000 en 1926.<br />

Citons encore les ehiffres pour<br />

tes autres pays:<br />

Teheeoslovaquie 10.200, Autriche 8700. Belgique<br />

6500, Suisse 15(85, Suede 1250, Espagne 585, Russie<br />

510, Japon 305, Hongrie 282, Danemark 190.<br />

caid.<br />

Contree favorable au sport du ski dans les prealpes suisses. —<br />

Le tourisme en Italie<br />

et les nouvelles dispositions douanieres obtenues<br />

par le R. A. C. I.<br />

II y a quelque temps dejä, le Royal Automobile-Club<br />

ditalie avait propose aux douanes<br />

italiennes la preparation d'un document<br />

douanier permettant l'entree dans le royaume<br />

et la sortie des automobiles de tourisme ne<br />

devant y sejourner qu'un temps limite, Sans<br />

les obliger aux formalites habituelles pour<br />

l'importation temporaire, tel que le depot<br />

d'une caution ä la douane, etc.<br />

Or, c'est chose faite aujourd'hui, le ministre<br />

des Finances, dans le but de favoriser le tourism-e<br />

automobile international, specialement<br />

au benefice des stations climatiques et touristiques,<br />

a decide que le Royal Automobile-Club<br />

d'ltalie pourrait delivrer une carte speciale<br />

permettant l'importation en Italie des automobiles<br />

de tourisme sans depöt de caution et<br />

sans l'cbligation d'avoir un triptyque ou un<br />

carnet de passage en douane.<br />

La carte, qui est valable pendant cinq jours,<br />

pennet d'entrer et de sortir par la mSme<br />

douane plusieurs fois pendant ce delai.<br />

Le Royal Automobile-Club d'ltalie garantit<br />

ä l'administration des Douanes le paiement<br />

des droits dans le cas oü les automobiles ne<br />

repasseraient pas la frontiere. La carte sera<br />

deiivree par les agences et Offices touristiques<br />

et, au besoin, par les delegues du Royal Automobile-Club<br />

d'ltalie demeurant dans les villes<br />

suisses et francaises voisines de la frontiere.<br />

Pour le moment, ce Systeme ne sera applique<br />

qu'aux douanes de Chiasso, Grimaldi<br />

(Vintimille) et Piena (route de la vallee de la<br />

Roya, en avant de Breil). II pourra etre ensuite<br />

e"tendu aux autres douanes de la frontiere.<br />

La carte donne le droit de circuler dans le<br />

royaume dans un rayon de 350 kilometres<br />

de la douane centrale, par consequent d'atteindre<br />

les principales villes de la Haute-<br />

Italie.<br />

Ces nouvelles dispositions repondent aux<br />

besoins du tourisme. La carte d'importation<br />

temporaire a donne partout d'excellents resultats.<br />

II ne peut qu'en etre de meme en Italie,<br />

pour la raison que les automobiles qui entrent<br />

dans le royaume dans un but touristique ne<br />

sont pas obligees de payer la taxe journaliere<br />

et autres taxes analogues. Les automobiles<br />

importees en Italie temporairement sont<br />

exemptes de toute taxe, meme de la taxe de<br />

circulation ou d'amelioration routiere, pour<br />

une Periode de trois mois.<br />

(Fortsetzung Ton Seite 14)<br />

Rappen zu bezahlen brauchen wie der Naturfreund<br />

von heute. Doch warum boshaft sein?<br />

Die Leute von Lauterbrunnen wollen auch leben;<br />

ausserdem kann man den Staubbach ungehindert<br />

von manchen Stellen der Landstrasse<br />

aus beobachten, ohne das Eintrittsgeld<br />

zu bezahlen.<br />

Auch für das Lauterbrunnental ist der Sommer<br />

vorbei. Die Kühe sind längst von der Alp<br />

herabgekommen, und man hört ihr anheimelndes<br />

Glockengeläut, vermischt mit dem Rauschen<br />

der Wasserfälle. Eine Musik des Friedens<br />

und des Herbstes. Die Frauen klöppeln<br />

wieder ihre Spitzen, die Männer schnitzen, um<br />

von ihrer Hände Winterarbeit zu leben. Viel<br />

ist es nicht, was man ihnen gibt. Mit Fremden<br />

rechnet man in dieser Jahreszeit, wo noch<br />

kein Wintersport möglich ist, wenig.<br />

Wie ich noch dasitze und auf den Zug<br />

warte, wankt eine Kuhherde vorbei. Riesig<br />

dünken mich die Glocken, fast kleine Kirchenglocken.<br />

Sie sind melodisch abgestimmt, und<br />

die Bauern wetteifern miteinander, das schönste<br />

Geläut zu haben. So zeigt die Landschaft<br />

im Herbst ihre Eigenart selbst dem, der ihr<br />

Skigelände in der Morgensonne.<br />

nur ein paar Stunden widmet. Der von Fremden<br />

verlassene, für den Fremden tote Ort lebt<br />

ein paar Monate sein eigenes Leben.<br />

DIE KRANKHEIT<br />

•Dies ist eine wahre Begebenheit, die mir<br />

ein Freund erzählte. Als dch's nicht glauben<br />

wollte, zeigte er mir die unbezahlten Rechnungen,<br />

plaudert Poldy, der bestbekannte<br />

Humorist, in der «Prager Presse», boshaft<br />

und liebenswürdig, wie nur Poldy, der Humorist,<br />

sein kann.<br />

Es fing mit ganz banalen Zahnschmerzen<br />

an. Zahnschmerz ist eine Sache, die schon<br />

aus dem Grunde unangenehm ist, weil man<br />

in den Wartezimmern der Zahnärzte immer<br />

die gleichen ältesten Witzblätter und das<br />

gleiche ältliche Fräulein findet, welches sooo<br />

eine Angst hat, dass der Zahn werde gezogen<br />

werden müssen. Kurzum, es. begann mit<br />

Zahnschmerzen. Logisch folgte der Gang zum<br />

Zahnarzt mit dem üblichen Warten, Witzblättern<br />

und dem ältlichen. Fräulein. Bevor noch<br />

die Bohrmaschine zu ihrem Recht kam,<br />

machte der Zahnarzt ein freudig besorgtes<br />

Gesicht und sprach: «Höchste Zeit, dass Sie<br />

zu mir gekommen sind. Die eustachische<br />

Röhre ist schon in Mitleidenschaft gezogen.»<br />

Darauf bohrte er. Und in der gleichen Nacht<br />

stellten sich die Schmerzen im Ohr ein.<br />

Man weiss ja: die eustachische Röhre verbindet<br />

die Mundhöhle mit dem Ohr. So eine<br />

Mittelohrentzündung ist eine faule Geschichte.<br />

Lieber vorbeugen. Logisch folgte der Gang<br />

zum Ohren-, Rachen- und Nasenarzt. Der<br />

hängte den berühmten Spiegel mit dem Loch<br />

in der Mitte über das rechte Auge, sah in<br />

den Mund hinein, dann ins Ohr, dann in die<br />

Nase und dann wieder in den Mund, nahm<br />

eine Sonde, umwickelte sie mit Watte,<br />

tauchte die Geschichte in eine verdächtige<br />

Flüssigkeit und pinselte in allen Oeffnungen<br />

des Kopfes. Dann sprach er: «So, das hätten<br />

wir! Höchste Zeit, dass Sie zu mir gekommen<br />

sind. Im Rachen hat es schon sehr<br />

schlimm ausgesehen.» Und in der Nacht stellte<br />

sich ein unangenehmer, trockener Husten ein.<br />

Ausserdem schmerzte der Hals beim Atmen.<br />

Mit solchen Sachen ist nicht zu spassen.<br />

Schmerzen beim Atmen können leicht die<br />

Folge einer nichtbeachteten Angina sein, die<br />

Lunge ist dann besonders leicht Attacken von<br />

Bazillen ausgesetzt. Besser einer Tuberkulose<br />

vorbeugen, als in zwei Jahren die<br />

schönste Urne als Fünfkilopaket Asche zieren.<br />

Die Internisten sind äusserst jovial und wollen<br />

keine unnützen Sorgen machen. Meist<br />

braucht man nicht lang im Wartezimmer zu<br />

sitzen. Logisch folgte also der Gang zum Internisten.<br />

Der klopfte, behorchte, liess tief<br />

atmen, dann wieder ganz ausatmen, fragte<br />

nach Verdauung, Nachtschweiss, überstandenen<br />

Kinderkrankheiten und nach Tante Berta<br />

und sagte dann: «Lieber Freund, ich kann Ihnen<br />

nicht verhehlen, dass mir mit einer einzigen<br />

Untersuchung nicht gedient ist. Der<br />

interne Befund hängt von so viel Imponderabilien<br />

ab, dass ich, bevor ich mir ein abschliessendes<br />

Urteil bilde, doch Jieber eine<br />

Röntgenaufnahme sehen möchte.» Und in dieser<br />

Nacht funktionierte die Verdauung<br />

schlecht, es stellten sich Nachtschweiss und<br />

Träume von Kinderkrankheiten und Tante<br />

Berta ein.<br />

Röntgenologie ist das, was man so eine<br />

junge Wissenschaft nennt. Sie besteht in der<br />

Hauptsache darin, dass ihre Befunde prinzipiell<br />

und objektiv etwas zeigen. Dieses «Etwas»<br />

ist zwar immer strittig, aber immer<br />

richtig, sowohl in bezug auf den diagnostischen<br />

als auch objektiven Befund. Die Resul-<br />

täte dfieser Wissenschaft sind überdies in<br />

Form von schönen Ansichtskarten greifbar.<br />

Auf die oben geschilderte Nacht folgte zwar<br />

nicht logisch, aber doch der Gang zum Röntgenologen.<br />

Dieser band sich eine 20 Kilo<br />

schwere Bleischürze um; schaltete sämtliche<br />

Lichter aus und die Röntgenröhre an, erklärte<br />

die physikalische Funktion der Röntgenstrahlen<br />

und verabsäumte nicht, auch auf<br />

die therapeutische Wirkung einer solchen Bestrahlung<br />

hinzuweisen, trat dann hinter den<br />

grünlich leuchtenden Schirm, auf dem sich<br />

Knochen, Eingeweide und ein in der Tasche<br />

vergessenes Fünffrankenstück abzeichneten.<br />

Dann sprach er, indem er wieder Licht<br />

machte: «Bitte, kleiden Sie sich wieder an.<br />

Ja, also, ein Röntgenbild ist immer objektiv.<br />

Ich sehe auf der Lunge nichts. Man müsste<br />

noch einmal eine Partiaiaufnahme machen.<br />

Was ich hingegen zu sehen glaube, ist eine<br />

über das Episternum ragende belegte Herzlinie.<br />

Spüren Sie nie in der Nacht einen<br />

dumpfen, druckartigen Schmerz in der Brust?<br />

Sind Herzkrankheiten in Ihrer Familie erblich?»<br />

Und in dieser Nacht stellte sich ein<br />

dumpfer, druckartiger Schmerz in der Brust<br />

ein.<br />

Herzensdinge soll man besser nicht lang<br />

mit sich tragen. Man soll sich damit Vertrauenswürdigen<br />

anvertrauen. Wer könnte<br />

berufener sein!"als ein:-.Spezialist? Logisch<br />

folgte also der Gang zum Spezialist? Der<br />

Vollbart des Herzspezialisten kitzelt so angenehm<br />

auf der nackten Brust. Auf dem Rük-<br />

Jfen ist es unangenehmer. Das Unangenehmste<br />

sind aber die zwanzig Kniebeugen schnell<br />

hintereinander. Als dann schliesslich die Blutdruokmaschette<br />

absolviert war, sagte der<br />

Spezialist, indem er den Vollbart sorgenvoll<br />

strich: «Tja, organisch ist es sicher nicht. Da<br />

kann ich Sie beruhigen. Aber wie stehen wir<br />

denn mit dem Magen? Sind wir mit der Verdauung<br />

in Ordnung? Haben wir nicht manch-<br />

.mal, in der Nacht, Sodbrennen? Man sollte<br />

doch in diesem Falle den Kollegen dieses<br />

Spezialgebiets konsultieren.» Und in der<br />

Nacht stellte sich prompt Sodbrennen ein.<br />

Wenn man das Täfelchen «Spezialist für<br />

Magen- und Darmkrankheiten» liest, läufts<br />

einem kalt über den Rücken. Wenn man aber<br />

diesem Herrn auf Gnade und Ungnade ausgeliefert<br />

ist, dann büsst man für alle guten<br />

Essen, die man je mitgemacht hat. Auch für<br />

alle Sodbrennen nach solchen Essen. Also,<br />

auf das Sodbrennen der Nacht folgte logisch<br />

der Bussgang zum besagten Spezialisten. Der<br />

Gummischlauch bringt selbst aus einem gewendeten<br />

Magen noch für den Spezialisten<br />

brauchbares Forschungsmaterial an den Tag.<br />

Der Gummifinger erinnert in unangenehmster<br />

Weise an die Schulzeit, da man sich auf eine<br />

in der Schulbank hinterrücks und meuchlings<br />

eingesteckte Feder gesetzt hat. Zur Sicherheit<br />

wird zum Schluss noch durch den Mund<br />

bespiegelt. «Verehrtester, ich kann Sie beruhigen.<br />

Mehr noch, ich kann Ihnen gratulieren.<br />

Einen so schönen Magen und einen so reizenden<br />

Darm habe ich schon lange nicht gesehen.<br />

Alles tadellos. Wunderbar in Ordnung.<br />

Aber, worauf ich Sie noch aufmerksam machen<br />

wollte: vorhin, als ich in den Mund<br />

schaute, habe ich einen kranken Zahn gesehen.<br />

Leiden Sie nicht an Zahnschmerzen?»<br />

Und in dieser Nacht hatte mein Freund keinen<br />

Zahnschmerz, sondern einen turmhohen<br />

Rausch.<br />

Der König von Portugal unterhielt sich mit<br />

dem Marquis Ponteleina über die Grosse der<br />

Macht eines Souveräns über seine Untertanen.<br />

Der Marquis war der Ansicht, dass sie Grenzen<br />

hätte. Auffahrend erwiderte der König:<br />

«Wenn ich Ihnen befehlen würde, ins Meer<br />

zu springen, so müssten Sie sich kopfüber<br />

hineinstürzen.»<br />

Ohne ein Wort zu erwidern, drehte sich<br />

der Marquis um und stürzte zur Tür. Der<br />

König fragte erstaunt, wohin er wolle.<br />

« Schwimmen lernen, Sire. »


h-^104 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

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18 AUTOMOBIL-REVÜE — REVUE AUTOMOBILE <strong>1928</strong> — N» 104<br />

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E


20 REVUE AUTOMOBILE — AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - NO 104<br />

Vue du Gspaltenhom pres de Murren — Das Gspaltenhorn bei Murren.<br />

Paysage d hiver ä Gstaad — Winterlandschaft bei Gstaad.<br />

Le räseau routler corse.<br />

II comporte 1.100 km de routes nationales.<br />

La Corse est certamement le seul departement<br />

oü, a cöte des deux reseaux de routes<br />

nationales et döpartementales, il existe<br />

HU troisieme reseau Special de roules (dites<br />

forestieres), qui sont peut-etre plus interessantes<br />

que les autres en ce qu'elles travefsent<br />

le departement ou, tout au moins, partent<br />

des cotes poutr atteindre les häuteurs.<br />

On les appelle «routes forestieres» parce<br />

qu'elles ont 6te creees pour faciliter l'exploitation<br />

des ri'chesses forestieres de la Corse.<br />

Ces routes ont oonserve leur destination,<br />

mais la - plupart' d'entre elles, et cela tout<br />

naturellement, sont devenues des routes ä<br />

grand trafic pour les marchandises et surtout<br />

pour le •tourisme. Sans elles, des centres<br />

demographiques importants resteraient prssque<br />

isoles, iKU&QjnmUniqueraienfr pas'entre<br />

eux et n'auraient aucun debouche sur la mer.<br />

La Corse compte huit grandes routes nationales,<br />

soit 1.100 km; il est evident que,<br />

si on n'employait que pour elles les credits<br />

effectues par le ministere des Travaux publics,<br />

elles seraient mieux entretenues.<br />

Ces huit routes sont:<br />

R. N. 193, d'Ajaccio ä Bastia, par Corte et Pontfl-<br />

Leccia;<br />

R. N. 194. de Bastia ä Saint-Florent;<br />

R. N'. 195, d'Ajaccio ä Evisa;<br />

R. N. 196, d'Ajaccio ä Bonifacio, par Petreto-<br />

Biechisano et Sartfene;<br />

R. Itt 197, de Galvi a Ponte-Leccia et ä la cöte<br />

Orientale;<br />

R. N. 198, de Bonifacio ä Bastia, par toute la<br />

cöte Orientale et tour du cap Corse;<br />

R. N. 199, d'Ajaccio 4 Saint-Florent, par louto<br />

la cöte nord-occidentale et Calvi;<br />

R. N. 200, de Corte ä Aleria et a la cote Orientale.<br />

Ce sont evidemment des routes de grande<br />

circulation pour les touristes; mais les routes<br />

forestieres ont presque toutes la meme importance,<br />

au moins.<br />

Et des routes forestieres.<br />

Voici les trejze routes forestieres corses<br />

dont l'entretien incombe ä l'Etat et qui<br />

s'ajoutent, de ce fait, au reseau national de<br />

la Corse :<br />

I. Routes forestieres qui ont le caractere et<br />

l'importance de routes nationales:<br />

No. 1, de Cauro a Bastelica (19 km.) et la haute<br />

vallee du Erunelli;<br />

No. 3, de Tlle Rousse ä Belgodäre, Olmi Capeila<br />

et la foret de Tartagine (41 km.);<br />

No. 4, de Solenzara ä Rizzanese (65 km.), qui<br />

dessert les cantons de Levie et de Sainte-Lucie-do<br />

Tallano. Utilisee par les cars P.-L.-M.;<br />

No. 5, de Taravo ä Cozzano (60 km.), qui remonte<br />

le Taravo et dessert les 10,000 habitants des<br />

cantons de Petreto et de Zicavo, ainsi que les bains<br />

de "Guitera, avant de rejoindre la R. K'. 196 bis;<br />

No. 6, de Vivario ä Vadina en descendant le<br />

Tagnone (44 km.), qui dessert tout le canton de<br />

Vezzani. Utilisee par le P.-L.-M.;<br />

N'o. 9, de Porto ä Francardo (82 km.), la plus<br />

importante des routes corses qui remonte le Porto<br />

jusqu'ä Evisa, traverse la splendide foret d'Aiitone,<br />

passe au col Vergio et redescend la vallee du Golo<br />

par la foret de yaldo-Niello, par Calacuccia, la<br />

Scala-di-Santa-Regina, jusqu'i Francardo oü ejle<br />

rejoint la R. N. 193, d'Ajaccio ä Bastia. Elle est<br />

naturellement utilisee par le P.-L.-M.;<br />

No. 10, de Ghisoni ä Ghisonaccio, en suivant le<br />

cours du Fium'Orbo et en traversant le defile de<br />

l'Inzecca;<br />

No. 11, de Porto-Vecchio ä Zonza (40 km.), fait<br />

communiquer toutes les plages de Porto-Vecchio et<br />

la R. N. 198 a Zonza et ä la route forestiere no. 4-,<br />

ä travers Pimmense foret de Barocaggio-Marchiese<br />

et par le col de Belase. Utilisee par le P.-L.-M.<br />

Ces huit routes forestieres sont -de vraies<br />

routes nationales par l'intensitß du trafic et<br />

leur caractere touristique.<br />

Les cinq autres ne servent guere qu'aux<br />

vManiges forestieres. Ce sont:<br />

No. 2, de Pinarello ä la foret de Zonza<br />

(15 km.);<br />

No. 7, de la Marine de Oalzarello a la foret de<br />

Pietrapiana, sur, le Fium'Orbo (24 km.), arretee ä<br />

Poggio-di-Nazza, mais ä prolonger jusqu'au col<br />

Tavoria pour rejoindre le col de Verde;<br />

No. 8, de Galeria ä la föret de Filosorma<br />

(37 km.);<br />

N'o. 12, de Travo ä Tova (16 km.), par le col de<br />

Tribbia, Solaro et le bois de Tova;<br />

No. 13, de Calvi ä Bonifatto (18 km.), en remontant<br />

le Ficarella pour atteindre la splendide<br />

foret de Bonifatto.<br />

L'Etat voudrait se dächarger de- l'entretien<br />

de ces routes forestieres, surtout de celles<br />

qui ne sont reellement utiles qu'ä l'exploita-<br />

•tion forestiere; mais qui fera le depart ?<br />

D'autre part, I'int6ret du departement est<br />

indubitablement de n'accepter aucun declassement;<br />

s'il accepte, il n'est pas certain que<br />

l'Etat entretiendra mieux tes routes forestieres<br />

les plus frequentees, ni meme les routes<br />

nationales proprement dites-<br />

Man kann sich'keinen grösseren Gegensatz<br />

vorstellen als den zwischen dem neuen Präsidenten<br />

der Vereinigten Staaten Herbert Hoover<br />

und dem neuen Vizepräsidenten Charles<br />

Curtis, der zwar keine bedeutenden Funktionen<br />

auszuüben hat, unter Umständen aber die<br />

Machtfülle des Präsidenten erhalten kann, wie<br />

es Coolidge erging, als er Vizepräsident neben<br />

Harding war. Während Hoover ein ernster,<br />

trockener Mensch ist, ein Mann, der aus gutbürgerlichem<br />

Hause stammt, seine Studien<br />

regelrecht absolviert, sich in gediegener<br />

Weise weiter gebildet und dann kraft seiner<br />

gründlichen Kenntnisse auf dem Gebiet des<br />

Bergwesens und dank seinem unermüdlichen<br />

Fleiss Karriere gemacht hat, also eine solide,<br />

nüchterne und sachliche Natur ist, repräsentiert<br />

Charles Curtis die amerikanische Romantik.<br />

Hoover raucht gern in aller Behaglichkeit<br />

sein Pfeifchen und hat eine Vorliebe<br />

fürs Angeln, will aber nichts von Golf und<br />

von Bridge wissen. Dagegen ist er ein Freund<br />

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Beobachten macht ihm Freude. Zu<br />

diesem Bild passt auch, dass er ein solider<br />

Esser ist. Curtis aber ist von nicht so ruhiger<br />

Art, was seiner Herkunft entspricht.<br />

Charles Curtis, der 68 Jahre alt ist, hat in<br />

seinen Adern indianisches Blut. Die amerikanische<br />

Presse republikanischer Richtung<br />

schrieb vor den Wahlen taktvoll, dass er nur<br />

fünfundzwanzig Prozent indianisches und<br />

fünfundsiebzig Prozent indo - europäisches<br />

Blut besitze. Sein Vater war ein Neuengländer,<br />

seine Mutter die Tochter eines indianischen<br />

Stammeshäuptlings, unter seinen Vorfahren<br />

befanden sich Franzosen. Dieser englisch-französisch-indianischen<br />

Blutmischung<br />

schreiben seine Biographen den Hauptanteil<br />

an seinen Erfolgen zu. Denn Curtis ist ein<br />

Selfmademan in des Wortes buchstäblichster<br />

Bedeutung. Die Jahre seiner Kindheit verlebte<br />

er im Wigwam seiner indianischen Grossmutter<br />

bei den Kaw-Indianern auf den Präjjejtt<br />

der w Indianerreservation^ in Kansas. Als<br />

kleiner Bub schön säss er auf dem Pferd und<br />

ritt mit den roten Kindern um die Wette. Als<br />

zehnjähriger Junge musste er, als wieder einmal<br />

die Cheyenneindianer auf einem Kriegszug<br />

den Kaws feindlich nahten, eiligst nach<br />

Topeka reiten, um von dort Hilfstruppen zu<br />

holen, damit die Bewohner des Indianerlagers<br />

der Kaws nicht massakriert würden. So lebte<br />

er in Gottes freier Natur, in allen Künsten der<br />

Rothäute wohl bewandert, bis die englische<br />

Grossmutter darauf drang, dass er eine<br />

Schule besuche. Charles war damals bereits<br />

vierzehn Jahre alt.<br />

Trotz seinen Schulkenntnissen zog es ihn<br />

zunächst zum, abenteuerlichen Beruf des<br />

Jockeis. Dann wurde er Kutscher, war eines<br />

Tages, wie Edward Russell in der wienerischen<br />

Presse erzählt, Journalist, übersiedelte<br />

jedoch bald als Schreiber in eine Advokaturskanzlei<br />

und begann jetzt in seinen freien<br />

Stunden wirklich zu lernen. Er vertiefte sich<br />

in die Rechtswissenschaften und wurde der<br />

Stellvertreter des Rechtsanwalts, bei dem er<br />

arbeitete. Einmal, als sein Chef erkrankte,<br />

sprang er für ihn als Verteidiger ein und<br />

erzielte mit seinem Plädoyer einen glänzenden<br />

Erfolg. Nun war Charles ein gemachter<br />

Mann. Als er sich der Politik zuwandte, ging<br />

es rasch vorwärts. Als Bewohner des überwiegend<br />

republikanisch gesinnten Kansas<br />

wurde er republikanischer Parteigänger und<br />

gelangte mit dem Programm seiner Partei ins<br />

Repräsentantenhaus in Washington. Im Jahre<br />

1907 kam er in den Senat, dem er seither ununterbrochen<br />

angehört. Eine individuelle<br />

Rolle wie Hoover hat er in der Politik nicht<br />

gespielt, aber bei den Farmern wurde er so<br />

beliebt, dass er es wagen konnte, auf dem<br />

^arteikonvent, der diesen Sommer in Kansas<br />

City stattfand, seine Kandidatur für die Präsidentschaft<br />

anzumelden. Als Wortführer der<br />

Landwirtschaft trat er mit Entschiedenheit<br />

gegen den «Industriemann » Hoover auf, zog<br />

sich aber still zurück, als die Partei sich für<br />

Hoover entschied, ja er hatte nichts dagegen<br />

einzuwenden, als man ihn seinem Gegner als<br />

Kandidaten für die Vizepräsidentschaft attachierte.<br />

Als Vizepräsident wird Curtis den<br />

Vorsitz im Senat führen. Er darf den Kabinettssitzungen<br />

beiwohnen, ohne jedoch das<br />

Wort zu ergreifen oder abzustimmen. Von<br />

Wichtigkeit wird seine Stellung aber erst<br />

dann, wenn der Präsident dauernd erkrankt<br />

oder aus dem Leben scheidet, weil er ihn<br />

dann bis zum Ende der normalen Funktionsdauer<br />

zu ersetzen ha't. Coolidge kam auf diese<br />

Weise, wie erwähnt, zu seiner ersten Präsidentschaft.


JM 104 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE - REVUE AUTOMOBILE n<br />

Direkter<br />

Import<br />

aus Amerika<br />

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22 REVUE AUTOMOBILE — AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N0104<br />

Sur les flancs de l'Hundsrück au nord de Saanenmöser — Skigelände am Hundsrück Gimmelen pres Grindelwald et les Wetterhörner — Gimmelen bei Grindelwald - Wetterhörner<br />

Le triste 6tat AM routes russes<br />

nuit considerablement au (»veioppemeot<br />

de l'automobile.<br />

L'industrie automobile en Russie Sovietique,<br />

n'est pas tres developpee. Cela tient, il faut<br />

le dire, au mauvais etat des routes, bien que<br />

nous soyons en presence d'un pays oü l'essence<br />

est ä tres bon marche.<br />

Au debut de <strong>1928</strong>', il y avait 18.032 automobiles<br />

et 6340 motoeyclettes sur l'ensemble de<br />

cet immense territoire, c'est-ä-dire beaueoup<br />

moins qu'en Pologne, en Roumanie, voire meme<br />

en Finlande.<br />

On trouve des vehicules surtout ä Moscou<br />

et ä Petrograd. A Moscou, on compte environ<br />

32 % d'automobiles et 40 % de motoeycles,<br />

et ä Petrograd respectivement 17 et 14%.<br />

Viennent ensuite l'Ukraine avec 13 %, ia<br />

Transcaucasie avec 11 % et le Nord Caucase<br />

avec 7 %. En dehors de ces regions, les vehicules<br />

automobiles se-reduisent ä presque .rien<br />

et sont meme nuls dans certains contrees.<br />

Dans ce Chiffre de 18.932 voitures, une<br />

quantite evaluee'ä 6500, soit 36 %, sont modernes,<br />

et le reste, soit 64 %, sont ce qu'on<br />

appelle de vieux «tacots ». Mais ce. qui est<br />

le plus remarquable, c'est le grand nombre<br />

de voitures representees : on compte 263<br />

marques pour les voitures de tourisme, 232<br />

pour les camions et 154 pour les motoeyclettes.<br />

De sorte qu'il est ä peu pres impossible<br />

de trouver des pieces de rechange pour toutes<br />

ces machines.<br />

L'Etat et les grandes associations possedent<br />

la plupart des vehicules, puisque 15 %<br />

seulement sont entre les mains des particuliers.<br />

Gependant, vu le manque de voies ferrees,<br />

la categorie « poids lourds » a quintuple<br />

ces trois dernieres annees, puisqu'en 1924, il<br />

y avait dans le secteur de Moscou 8 autobus<br />

et que maintenant il y en a 166.<br />

Ce genre de vehicules est des plus utilises<br />

egalement par l'industrie petrolifere, qui s'en<br />

sert pour le transport de ses produits. Et lä<br />

encore, cette categorie a pris une grande<br />

extension, car en 1920, eile ne possedait que<br />

trois camions, et aujourd'hui on lui en compte<br />

plus de 800. Nous dirons meme que certains<br />

groupements agricoles de Siberie cherchent ä<br />

organiser des Services de transport par camions<br />

pour le beurre.<br />

Nous pouvons dire, sans crainte, que si<br />

les routes de Russie existaient ou sü celles<br />

qui y sont etaient entretenues, tous ces transports,<br />

en raison du bas prix de l'essence,<br />

constitueraient des moyens de communication<br />

peu coüteux. Mais actuellement, il n'en<br />

est rien, et le grand tourisme y est presque<br />

impossible.<br />

La construetion automobile nationale n'est<br />

representee que par 4 %, ce qui donne une<br />

automobile pour 7000 habitants, alors qu'aux<br />

Etats-Unis eile est d'une voiture pour cinq<br />

habitants. En tant que superficie, 1'Amerique<br />

a 2,85 automobiles par kilometre carre, l'Angleterre<br />

4,16, la France ' 1,64 et la Russie<br />

0,00007.<br />

La Russie et la Siberie, bien que trois fois<br />

plus grandes que les, Etats ci-dessus, n'ont<br />

ä opposer ä ces 900.000 kilometres carres de<br />

route en asphalte, en eiment ou en macadam<br />

que 20.000 kilometres carres, soit un kilometre<br />

par 210 kilometres carres.<br />

II est donc facile d'en deduire que le prix<br />

du transport de certains produits est plus<br />

eleve que le prix de la marchandise ellememe.<br />

11 semble donc que, pour assurer un<br />

cssor ä la construetion automobile et ouvrir<br />

un gros debouche dans ces pays, il faudrait<br />

d'abord s'attaquer au probleme des routes,<br />

ce qui serait de la premiere logique, bien que<br />

nous n'ayons pas ä nous immiscer dans la<br />

politique de la Russie.<br />

Pourquoi le Code de la route<br />

s'lmpose.<br />

Parce que pietons, cyclistes et charretiers<br />

sement l'anarchie.<br />

Un opportun rappel ä I'observation des<br />

reglements de la circulation.<br />

Une circulaire recente de M. Trouillot, prefet<br />

du Puy-de-Döme, caracterise dans les<br />

termes les plus heureux les infractions relevees<br />

journellement ä la Charge des usagers<br />

de la route et attire l'attention de la gendarmerie<br />

sur la surveillance ä exercer ä cet<br />

egard.<br />

J'ai constate ä. plusieurs reprises, ecrit M. Trouillot,<br />

que de nombreux usagers de la route n'observaient<br />

pas les regles de la circulation.<br />

II s'agit, non seulement des automobihstes et<br />

motocyclistes qui se livrent ä des exces de vitesse<br />

ou ä certaines autres imprudences, mais aussi des<br />

pietons, cyclistes et charretiers, qui, par negligence<br />

et plus encore par mauvais vouloir, entravent<br />

la circulation.<br />

C'est ainsi que l'on voit journellement, mcme<br />

sur les routes tres frequentees, des pietons stationner<br />

au milieu de la Chaussee, insensibles aux<br />

appels qu'ils ne peuvent pas ne pas entendre.<br />

De meme, des charretiers tiennent eonstamment<br />

1c milieu de la route, sans vouloir se preoccuper<br />

des automobilistes qui reclament le passage.<br />

Souvent aussi des cyclistes roulent ä gauche de<br />

la route et preparent ainsi des accidents inevitables<br />

s'ils se rangent, au dernier moment, du bon cöte<br />

Tous ces mauvais usagers de la route ne peuvent<br />

que provoquer des accidents par leur legerete,<br />

leur insouciance ou leur mauvais vouloir. II est<br />

indispensable que les gendarmes charges de la<br />

police routiere leur rappellent que les prescriplions<br />

du Code de la Route leur sont aussi bien applicables<br />

qu'aux automobilistes.<br />

Si ces conseils n'etaient pas entendus, il y aurait<br />

lieu de poursuivre impitoya'blement les fautifs.<br />

J'ai pu egalement me rendre compte que la<br />

conduite des troupeaux etait assuree d'une fac,on<br />

tout ä fait deplorable. Dans la plupart des cas, les<br />

animaux occupent toute la largeur de la Chaussee:<br />

lorsqu'une voiture demande le passage, lours gardiens<br />

laissent leurs betes se diriger elles-memes,<br />

sans faire quoi que ce soit pour les guider sur le<br />

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I cöte de la route. Je ne rappelle pas le cas meine<br />

oü les automobilistes sont injuries.<br />

Ces abus sont tout ä fait inadmissibles; il importe<br />

de les faire cesser au plus tot.<br />

J'appelle aussi votre attention sur les graves<br />

dangers qui resultent de l'inobservance des prescriptions<br />

relatives ä l'eclairage des vehiculos. Vous<br />

voudrez bien, ä ce sujet, rappeler mes precedentes<br />

instructions aux brigades de gendarmerie du<br />

Puy-de.Döme, en les invitant ä s'attacher le plus<br />

entierement possible, et dans toute la mesure de<br />

leurs moyens, ä mettre definitivement un termo<br />

ä ces errements, qui compromettent gravement<br />

la securite publique.<br />

Je vous prie de vouloir bien me rendre compte<br />

des dispositions que vous aurez prises pour assurer<br />

l'execution des präsentes instructions.<br />

Le T. C. F. adresse ä M. Trouillot ses felicitations<br />

les plus chaleureuses «pour l'idee<br />

qui inspire cette circulaire modele et qui repond<br />

si bien ä notre but». Tous les automolistes<br />

feront chorus.<br />

>_<br />

Des parcs automobiles ä Paris,<br />

M. Rene Fiquet, conseiller municipal de<br />

Paris, a depose une proposition tendant ä la<br />

oreation, dans la capitale, de parcs automobiles.<br />

A l'appui de sa Präposition, M. R. Fiquet<br />

fait valoir diverses considerations.<br />

,,„11 est urgent, dit-il, et personne ne le contradira,<br />

d'adopter, .pour le probleme de la ; cir4<br />

culation, des Solutions plus hardies que celles<br />

qui ont, jusqu'ici, consiste dans l'etablissement<br />

du sens unique et stationnement alterne<br />

et, en certains points, rinterdic'tion de<br />

douiblement.<br />

La creation de parcs d'automobiles au sein<br />

de la cite est au nombre de ces Solutions<br />

hardies, urgentes et jndispensables. Les<br />

adeptes s'en fönt toujours plus nombreux.<br />

Le Systeme du garage public americain"<br />

(parking) apparait comme le meilleur.<br />

Voici l'economie du probet de M. Rene<br />

Fiquet :<br />

La Ville deciderait la creation de parcs automobiles<br />

sur certains points de Paris ä determiner<br />

et ä delimiter. Une partie du terrain<br />

concedc* demeurerait disponible afin de<br />

permettre le garage li'bre et gratuit, sans<br />

garantie, des voitures dont les automobilistes<br />

desireraient ne pas acquitter le droit de stationnement.<br />

L'autre partie, retribuee selon un<br />

droit ä fixer pour l'heure ou fraction d'heure,<br />

donnerait au proprietaire de la voiture l'assurance<br />

contre tous les risques (vols, accidents,<br />

etc.) pouvant Survenir au vehicule<br />

durant .l'absence de son proprietaire. Le telephone<br />

rendrait les meilleurs Services. On<br />

pourrait meme faire en sorte que, contre re-"<br />

tribution supplömentaire, des Chauffeurs attitres<br />

conduisent la voiture au lieu indique<br />

par le client<br />

Le Systeme de garage pu'blic presenterait,<br />

d"apres son auteur, les avantages suivants:<br />

D'abord, realisation du but ä atteindr© par<br />

däcongestioti des voies publiques et facilite<br />

de circulation.<br />

En employant les systemes de garage en<br />

biais et en epis en usage dans les villes americaines,<br />

on pourrait garer, assure l'auteur de<br />

la proposition, un plus grand nombre de vehicules<br />

sur les emplacements reserves.<br />

Les frais que uecessiterait cette Organisation<br />

seraient Supportes par les usagers, c'estä-dire<br />

par les automobilistes eux-memes. Ce<br />

Systeme procurerait des revenus ä la Ville,<br />

ä laquelle la ou les societes concessionnaires<br />

verseraient un droit proportionnel aux recettes<br />

et benefices. Les Services de la circulation<br />

recupereraient un certain nombre<br />

d'unites, leur surveillance se trouvant faciitee<br />

par le fonctionnement du houvel organisme.<br />

A l'appui de son projet, M. Fiquet fait valoir<br />

que d'autres pays eurapeens sont dejä<br />

entres resolument dans cette voie : la Belgir--<br />

que l'Italie notamment.


N°104 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE - REVUE AUTOMOBILE<br />

TOURISMUS<br />

IM DONAUTALE<br />

EINE BURGENFAHRT IM AUTO.<br />

Auroras goldene Himmelsfackel sandte ihre<br />

ersten Strahlen aus, das gesegnete Linzer<br />

Becken und die Schneehäupter der Alpenriesen<br />

mit rosigem Hauche übergiessend. Unser<br />

Auto brummte unwillig 1 , als wir die<br />

hübsche Hauptstadt Oberösterreichs verliessen,<br />

doch bald eilte es gehorsam über die<br />

mächtige eiserne Brücke nach dem gegenüberliegenden<br />

Urfahr, um dort rechts abzubiegen.<br />

Die ganze Gegend glänzte tauirisch<br />

ein leichter Regen hatte nachts den Staub ge<br />

löscht und das Firmament seine blaue Parade<br />

uniform angelegt. Vom 134 m hohen, neuen<br />

Domturm und seinen zahlreichen anderen Ge<br />

nossen erklangen die Morgenglocken als melodisches<br />

Gebet.<br />

Die Ufer des völkerverbindenden Stromes<br />

sind von anmutigen Hügelreihen eingefasst<br />

die uns da und dort einen Einblick ins Hinterland<br />

gewähren; bald grüsst die Tyllisburg<br />

uns an den berühmten Feldherrn des Dreissigjährigen<br />

Krieges erinnernd. Wir erblicken<br />

auch das grossartige Augustiner Chorherrn<br />

Stift Sankt Florian, eines der schönsten Got<br />

teshäuser Oesterreichs, und das Schlos:<br />

Spielberg. Schon fahren wir langsam durch<br />

die Gassen von Mauthausen, das der Hauptlieferant<br />

des Granitwürfelpflasters für die<br />

Donaugegenden ist, und auch keinen Mangel<br />

an mittelalterlichen Bauwerken hat.<br />

Vom rechten Ufer aus blickt Kloster Erla<br />

ins Land und dort erhebt sich aus dichten<br />

Gartenanlagen der vornehme Bau des Schlosses<br />

Wallsee, eine ruhige Stätte, an welcher<br />

Kaiser Franz Josef oft und gern bei seinen<br />

rinkein weilte. Wohl jedes Gemeinwesen, jedes<br />

einsame Gehöft des Donautales, liegt malerisch<br />

oder lieblich, so z. B. der Marktflecken<br />

Ardagger, welcher bereits vor mehr als tausend<br />

Jahren urkundlich erwähnt wird und in<br />

dessen Nähe die Wallfahrtskirche St. Ottilien<br />

Hegt.<br />

Entzückend liegt Schloss Grein auf vorspringendem<br />

Felsen, umringt von Villen und<br />

netten Bauernhöfen. Knapp an den Strom<br />

schmiegt sich die Strasse, und wir sehen die<br />

zornig schäumenden Wellen des Greiner<br />

Schwalles, der vor geschehener Regelung des<br />

Flussbettes die Danaufahrt gefährlich machte.<br />

Die Ufer werden hier zu steilen, bewaldeten<br />

Felshängen, die aber nicht nur für unsere<br />

Landstrasse, sondern auch für eine Eisenbahnstrecke<br />

Raum geben müssen. Eine so langame<br />

Fahrt wie heute hat unser ßenzinfuhrwerk<br />

noch niemals gemacht, wir hätten uns<br />

auch die grössten Vorwürfe gemacht, wenn<br />

wir dieses friedenatmende Fleckchen von Gottes<br />

Erdboden im Sturmschritt durchrast haben<br />

würden.<br />

Die Felseninsel Wörth taucht auf, die Reste<br />

eines Römerkastells tragend, auf dem sich<br />

des berüchtigten Raubritters Schnapphahn<br />

Burg erhob. Rechterhand zeigt sich Schloss<br />

Werfenstein, in welchem die Nibelungensage<br />

Frau Helene, des Hunnenkönigs Attila Gemahlin,<br />

wohnen lässt. Eine der schönsten<br />

Zierden des Donautales sind das lieblich gelegene<br />

Kirchlern des Dorfes S. Nikola, die<br />

Klosterruine Sarmingstein und der fünftürmige<br />

Trümmerrrest Freyenstein, der einst<br />

einer der bedeutendsten Adelssitze Niederösterreichs<br />

war. Wir fahren durch Ispers-<br />

•sjjorf, wo in altersgrauer Zeit Karl der Grosse<br />

den Bayernherzog Thassilo besiegte.. Schloss<br />

Donaudorf ist am rechten Ufer zu sehen, dann<br />

passieren wir den stolzen Fürstensitz Persenbeug<br />

(an der bösen Beuge), der bereits im frühen<br />

Mittelalter existierte und in welchem Kaiser<br />

Heinrich III. durch den Einsturz eines<br />

Festsaales, in welchem die schöne Schlossherrin<br />

Richlinde ein Gastmahl gab, beinahe<br />

den Tod gefunden hätte. Das jetzige Schloss<br />

war Eigentum des in Serajewo ermordeten<br />

Erzherzogs Ferdinand.<br />

• Schräg gegenüber liegt Ybbs, das altrömische<br />

« Ad pontem Isidis », ein altertümr<br />

Hches Städtchen mit grosser Irrenanstalt.<br />

Auch das in ein Schloss umgewandelte Kloster<br />

Säusenstein wird sichtbar und wir gelangen<br />

nach Marbach, von wo wir einen Abstecher<br />

auf den recht hohen, aber nicht allzu<br />

steilen Taferlberg machen, den die gleichnamige<br />

Wallfahrtskirche zu S. Maria krönt,<br />

die jährlich von vielen tausenden Andächtigen,<br />

aber auch sehr vielen Scheinheiligen<br />

und Nichtfrommen besucht wird, denn die<br />

Aussicht von dort ist unbeschreiblich schön,<br />

so dass wir oben gern längere Zeit Rast<br />

halten.<br />

Bei der Weiterfahrt lernten wir die mahj-<br />

!§feche Ruine Weissenberg und das viertürmige<br />

Schloss Artstetten kennen, in welchem die<br />

beiden Opfer des Nationalhasses, Erzherzog<br />

Ferdinand und seine Gemahlin, Fürstin Hohenberg,<br />

ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.<br />

Am rechten Ufer liegt das altvaterische<br />

Städtchen Pöchlarn, das Bechelaren des Nibelungenliedes;<br />

knapp am Strome und auf<br />

einigen Häusern sieht man schwarze Striche,<br />

welche die Höhe des Wasserstandes verkünden,<br />

der bei mancher Ueberschwemmung erreicht<br />

wurde. Zur Zeit der weltbeherrschenden<br />

Römer Arelape genannt, war es Hauptstation<br />

der Donauflotte.<br />

Wir fahren am einstigen Raubneste Weitenegg,<br />

der berüchtigten « Hunde von Kuenring»,<br />

wie sich diese Stegreifritter selbst<br />

nannten, vorbei, dann beim Schlösschen Lubereck,<br />

hinter welchem das Namare des Alter-<br />

Winter im Prättigau.<br />

tums, nämlich die Stadt Melk, auftaucht,<br />

ob welcher ein herrlicher Kirchenpalast auf<br />

mächtigem Felspostament thront, von zwei<br />

Türmen und einer schönen Kuppel überhöht.<br />

Diese Stätte der Gelehrsamkeit unbeachtet zu<br />

lassen, wäre barbarisch gewesen, deshalb Hessen<br />

wir uns ans rechte Ufer überführen, wobei<br />

wir in einen breiten Nebenarm einbogen und<br />

bald darauf die überreichen Kunstsammlungen,<br />

Bibliothek u. a. m. besichtigen durften.<br />

Auch der freundlichen Stadt ward die Ehre<br />

unseres Besuches zuteil, worauf die Rückkehr<br />

ans andere Ufer erfolgte.<br />

Eine angenehme Abwechslung boten die<br />

Lastdampfer mit den angehängten Schleppschiffen,<br />

die stromaufwärts nur Schritt für<br />

Schritt die starke Strömung bewältigen konnten.<br />

Die Weiterfahrt brachte uns zur Burgruine<br />

Emmersdorf und in die vielbesungene<br />

Wachau, den romantischesten Teil der österreichischen<br />

Donaustrecke. Man wähnt einen<br />

•langen, vielgewundenen Alpensee zu beschauen,<br />

denn groteske Felspartien, reiche<br />

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Aeckern ab, in denen zahlreiche Weiler, Gehöfte,<br />

Kapellen und viele sonstige Gebäude<br />

wie Schmuckstücke zerstreut liegen.<br />

Schloss Schönbüchel und das gleichnamige<br />

Kloster suchen, was malerische Lage anbelangt,<br />

ihresgleichen, und dort auf hohem Felsblock<br />

klebt die Burg Aggstein, die einst den<br />

schon erwähnten Kuenringern gehörte. Gefangene<br />

wurden von diesen Unmenschen auf<br />

einem Felsvorsprung, dem sogenannten Rosengärtlein,<br />

ausgesetzt, wo sie entweder verhungerten<br />

oder sich verzweifelnd in den Abgrund<br />

stürzten. Die Teufelsmauer krönt zwei<br />

Bergkämme, um sich am anderen Ufer fortzusetzen,<br />

und trägt die Ruine Hinterhaus sowie<br />

die malerische Kirche S. Michael. Nun erreichen<br />

wir Spitz, eine der vielbesuchtesten<br />

Sommerfrischen, wo es gar viele sehenswürdige<br />

alte Gebäude gibt, neben eleganten; doch<br />

niemals protzigen Villen. Dass amerikanische<br />

Hotelkasernen fehlen, bedauern wir nicht.<br />

Hinter der sehr mittelalterlich anmutenden<br />

Ortschaft Rossatz erhebt sich auf felsiger, rebenumkränzter<br />

Anhöhe die rausgedehnte<br />

Ruine der Feste Dürnstein, in welcher der<br />

englische König Richard Löwenherz gefangen<br />

sass, weil er bei einem Kreuzzuge das österreichische<br />

Banner mit Füssen getreten hatte.<br />

Der englische Sänger Blondel traf, auf der<br />

Suche nach dem König, vor der Burg ein und<br />

stimmte ein Heimatslied an, dessen Fortsetzung<br />

der König am Kerkerfenster sang.<br />

Die in die Donau tauchenden Felsen bilden<br />

den Sockel für die Pfarrkirche der Gemeinde<br />

Dürnstein, einem Meisterwerk edlen Barockstiles.<br />

Hier holten sich im Jahre 1805 die<br />

Franzosen eine tüchtige Schlappe.<br />

Die Berge treten etwas zurück und gestatten,<br />

dass das 220 m über dem Donauspiegel<br />

thronende, grossartige Benediktiner - Chorherrnstift<br />

Göttweig sichtbar wird gleich<br />

einer Graalsburg. Am gartenreichen Ufer<br />

liegt Mautern, das Mutaren der Nibelungen.<br />

Bald sind die Städte Stein, Und und Krems<br />

erreicht, deren Namen zur Scherzfrage Anlass<br />

gaben: « Was liegt zwischen Stein und<br />

Krems? », wozu die Antwort « Und » gehört.<br />

Alle diese Ortschaften bergen sehr interessante<br />

Gebäude aus .längstvergangenen Tagen,<br />

denn sowie der Landeshauptstadt gelang es<br />

auch den meisten Provinzstädten, sich der belagernden.<br />

G.stnan,e,n,, glückjiqh,, z. u,, .erwehren.<br />

Hier rasteten wir in vortrefflichem Gasthofe,<br />

und während dieser Zeit, als wir unsere Kehlen<br />


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