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E_1929_Zeitung_Nr.008

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Ausgabe: Deutsche Schweiz,<br />

BERN. Dienstag 29. Januar <strong>1929</strong>.<br />

Nummer 20 Cts.<br />

25. Jahrgang. — N° 8<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralbiait für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMENTS-PRESSE: Erscheint Jeden Dienstag und Freltaa Monatlich „Galt* List«*<br />

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bueratensehluss 4 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nnmmer<br />

Zur Frage der Aufomobühaffpflitiif.<br />

Aus dem Referert gehalten anlässlich der<br />

Generalversammlung der Automobil-Sektion<br />

Basel des Touring-Club der Schweiz am 22.<br />

Januar <strong>1929</strong>, im Hotel Metropol. Basel, von<br />

Herrn Polizeileutnant Sommer. Chef der<br />

kantonalen Automobilkontrollo.<br />

Die Erfahrung lehrt uns, dass sehr oft die<br />

Besitzer von Motorfahrzeugen irrtümliche<br />

Auffassungen über ihre Versicherungspflicht<br />

haben, sie vermengen gewisse Begriffe und<br />

nicht zuletzt können ihnen aus einer ungenügenden<br />

Orientierung Nachteile erwachsen.<br />

Die Haftpflichtige ist gegenwärtig besonders<br />

aktuell. In den Fachzeitschriften lesen<br />

wir heute von Bundesgerichtentscheiden, die<br />

die Schadenregelung in bestimmten Haftpflichtfällen<br />

auf Jahre hinaus präjudizieren.<br />

Ich erinnere ferner an die Abstimmungskampagne<br />

über das verworfene eidgenössische<br />

Automobilgesetz, wobei bekanntlich die<br />

Wogen besonders hinsichtlich der Haftpflichtbestimmugen<br />

sehr hoch gingen. Weiter<br />

sei erwähnt, dass im Gebiet des Kantons<br />

Basel-Stadt die Verordnungen des Regierungsrates<br />

vom 4. und 22. Dezember 1928<br />

den Versicherungsschutz wesentlich erwei<br />

tert haben. Die Aktualität unseres Vortrags<br />

Stoffes wäre ferner zu suchen bei allen Vorkehrungen<br />

der beteiligten Automobil- und<br />

Motorradbesitzer, die in jüngster Zeit durch<br />

eine Interpellation im Grossen Rat, durch<br />

Eingaben der Verkehrsliga und durch Protestresolutionen<br />

gegen das Zuviel, das man<br />

ihnen vermeintlich zugemutet hat, Stellung<br />

genommen haben.<br />

Was wir unter dem Begriff Haftpflicht zu<br />

verstehen haben, ist in Artikel 41 des<br />

Schweiz. Obligationenrechtes festgelegt. Der<br />

Artikel lautet: «Wer einem andern widerrechtlich<br />

Schaden zufügt, sei es mit Absicht,<br />

sei es aus Fahrlässigkeit, wird ihm zum Ersatz<br />

verpflichtet. Ebenso ist zum Ersätze zu<br />

verpflichten, wer einem andern in einer gegen<br />

die guten Sitten verstossenden Weise<br />

T O N<br />

Rekordfieber.<br />

Ein Sportroman von Alfred Nauck.<br />

(12 Fortsetzung)<br />

In dem niedrigen, nicht allzu grossen Raum<br />

sassen um einen zünden Tisch eine Gesellschaft<br />

von Damen und Herren beisammen<br />

und verfolgten mit brennenden Augen den<br />

Lauf der kleinen Roulettekugel. Es wurde<br />

hoch gespielt; viele Spieler hatten ganz ansehnliche<br />

Beträge vor sich liegen, von denen<br />

sie beträchtliche Summen zur Bank gaben.<br />

An den Wänden waren verschlossene<br />

Kojen vorhanden, in denen sich die Besucher<br />

dem Rauschgift ergaben. Und in einem kleinen,<br />

durch eine Portiere abgeteilten Nebenraum,<br />

wurden Tanzvorführungen, dem Geschmack<br />

der Lebewelt angepasst, veranstaltet.<br />

Bob Sagreve hatte nach einiger Zeit am<br />

Spieltisch Platz gefunden und begann mit<br />

dem Einsatz. Plötzlich fühlte er zwei Augen<br />

auf sich gerichtet. Er wendete langsam<br />

den Kopf und vermochte im Halbdunkel den<br />

ihn musternden Herrn nicht zu erkennen. Das<br />

Spiel nahm ihn auch bald so in Anspruch,<br />

dass er wenig auf seine Umgebung achten<br />

konnte.<br />

Das Glück war ihm heute günstiger als je<br />

und bald häuften sich an seinem Platz die<br />

Banknoten.<br />

Bei einer Spielpause, die durch den Aufbruch<br />

einer Spielergruppe entstand, hatte<br />

Bob Gelegenheit, seine Mitspieler näher anzusehen.<br />

Aber vergebens suchte er nach dem<br />

Herrn, von dem er sich bei Beginn seines<br />

absichtlich Schaden zufügt.» Dieser Haftpflicht<br />

begegnen wir in allen Gebieten des<br />

täglichen Lebens. Was hinsichtlich des Automobil-<br />

und Motorradverkehrs besonders<br />

hervorzuheben ist, ist die Vorschrift des Artikel<br />

11 des Interkantonalen Automobilkonkordates,<br />

wonach der Besitzer für die Folgen<br />

eines Unfalles, verursacht durch das<br />

Motorfahrzeug, d. h. für die Schäden, die<br />

dabei zum Nachteil, eines Dritten entstehen,<br />

versichert sein muss. Wir haben also eine<br />

Versicherungspflicht vor uns. Der Gesetzgeber<br />

ist beim Erlass dieser Versicherungspflicht<br />

bestimmt von der Erwägung ausgegangen,<br />

dass das Motorfahrzeug, dem Kraft<br />

und Schnelligkeit innewohnen, in starkem<br />

Masse Anlass zu Häftpflichtfällen bieten<br />

kann. Rechnen wir noch dazu» dass das<br />

Motorfahrzeug den mehr oder weniger geschickten<br />

Händen und dem mehr oder weniger<br />

ausgeprägten Willen zur Rücksicht eines<br />

Fahrers anvertraut ist, so muss uns einleuchten,<br />

dass Haftpflichtschäden im Strassenverkehr<br />

kaum zu vermeiden sind. Wir<br />

müssen uns vergegenwärtigen, dass nicht jeder<br />

Ersatzpflichtige finanziell so gut gestellt<br />

ist, d. h. über genügend eigene Mittel<br />

verfügt, um die verursachten Schäden aus<br />

dem ebenen Geldbeute! wieder gutzumachen.<br />

Die Versicherungspflicht schafft hier einen<br />

wohltuenden Ausgleich und wir erkennen<br />

mehr und mehr, das.s unsere Gesetzgeber,<br />

die den Grundsatz der Versicherungspflicht<br />

im Verkehr mit Motorfahrzeugen hochhalten,<br />

auf dem rechten Wege sind. Das Beispiel,<br />

das uns das .Ausland da und dort bietet, das<br />

in vielen Ländern die Versicherungspflicht<br />

nicht kennt, .kann uns nicht irreführen, denn<br />

wir kennen die vielen sozialen Schäden, die<br />

im Ausland aus diesem Mangel entstehen,<br />

nicht. Die Versicherungspflicht bedeutet, dass<br />

die Wiedergutmachung eines Schadens unabhängig<br />

von der* ökonomischen Lage des<br />

Ersatzpflichtigen gesichert sein muss. So<br />

betrachtet, hat die Versicherungspflicht einen<br />

starken, sozialen Einschlag, sie ist ein Fortschritt.<br />

Nun einige Worte über die Haftungsarten.<br />

Der im Obligationenrecht umschriebene Begriff<br />

der Haftpflicht kommt der sogenannten<br />

Verschuldenshaftung gleich. Dem Geschädigten<br />

liegt dabei die Beweislast ob. Er mus;,<br />

dem Verursacher nachweisen, dass dieser<br />

das Unfallereignis absichtlich oder fahrlässig<br />

herbeigeführt hat. Im Gegensatz hierzu<br />

kennen wir den Begriff der Kausal-Haftung,<br />

wie sie beispielsweise der Entwurf zu einem<br />

eidg. Automobilgesetz umschrieben hat und<br />

Spieles beobachtet sah. Zwar hatte er ihn<br />

nur sehr undeutlich erblickt, doch waren ihm<br />

die tief dunkelglühenden Augen und das weit<br />

in die Stirn fallende, schwarze, lockige Haar<br />

wahrnehmbar gewesen.<br />

So musste er annehmen, dass der Betreffende<br />

inmitten der Spielergruppe den Salon<br />

verlassen hatte.<br />

Das Spiel begann von neuem. In seiner ausgeprägten<br />

Spielleidenschaft steigerte Bob die<br />

Einsätze, bis er endlich am Ende seiner Barmittel<br />

war.<br />

Ernüchtert und mit einem Gefühl der Beschämung<br />

stand er auf und verliess den<br />

Salon. Eine Aufforderung, zu bleiben, schlug<br />

er barsch ab.<br />

Ein feiner Regen rieselte in den grauen<br />

Morgen heinein.<br />

Bob schlug den Mantelkragen hoch und<br />

schritt die Oxfordstreet hinunter zum Autostand.<br />

Plötzlich trat ein hochgewachsener Mann<br />

aus einer Toreinfahrt und zog mit einer leichten<br />

Bewegung den Hut:<br />

«Gestatten Sie, Bob Sagreve, einige kurze<br />

Worte!»<br />

Der Angeredete blieb überrascht stehen und<br />

blickte dem Mann ins Gesicht.<br />

Betroffen fuhr er zurück.<br />

«Sie sind...»<br />

«Ganz recht, mein Herr, ich bin Anatol<br />

Etienne und habe mit Ihnen dringend zu reden<br />

! Wollen Sie mich anhören?»<br />

Mechanisch nickte Bob und winkte einer<br />

Droschke. Dem Chauffeur gab er Strasse und<br />

Nummer seines Hauses bekannt und lud mit<br />

einer Armbewegung Etienne ein, Platz zu<br />

nehmen.<br />

wie sie in zahlreichen Bundesgerichtsurteilen<br />

schon mehr oder weniger zum Grundsatz<br />

erhoben worden ist. Wir erkennen hieraus,<br />

dass die Entwicklung der Gesetzgebung<br />

im Sinne der Einführung der Kausalhaftung<br />

fortschreiten wird. Diese Entwicklung erscheint<br />

begründet und man darf bei objektiver<br />

Betrachtung der Kausalhaftung zustimmen.<br />

Versetzen wir uns in die Lage eines<br />

Verletzten! Dieser wird vielleicht bewusstlos<br />

von der Unfallstelle weggetragen, bleibt monatelang<br />

im Spital liegen, sein ganzes Fühlen<br />

und Denken ist auf seine Wiederherstellung<br />

und Genesung gerichtet, soweit er überhaupt<br />

noch fühlen und denken kann, denn ein<br />

Unfall kann früher oder später tödliche Folgen<br />

haben. Diesem Verletzten stehen keine<br />

Zeugen zur Verfügung und er selbst hat bei<br />

der Schnelligkeit, mit der sich das UnMlereignis<br />

abgespielt hat, die Möglichkeit nicht<br />

gehabt, sich die Tatbestandmerkmale einzuprägen,<br />

um sie dem Untersuchungsorgan<br />

wiederzugeben, abgesehen davon, dass sehr<br />

häufig das Erinnerungsvermögen dem Verletzten<br />

vollkommen verloren geht. Dem Verletzten<br />

gegenüber steht der Lenker des Motorfahrzeuges,<br />

der bei dem Unfallereignis<br />

möglicherweise gesund und heil davongekommen<br />

ist. Er kann sich ohne Schwierigkeiten<br />

Rechenschaft über den ganzen Vorfall<br />

geben, kann Zeugen anrufen, die unter Umständen<br />

zu seinen Gunsten aussagen, kurz,<br />

er hat es in der Hand, seine Lage vor den<br />

Untersuchungsbeamten in denkbar günstigem<br />

Lichte darzustellen. Ist es in einem solchen<br />

Falle gerecht, dem Verletzten die Beweislast<br />

aufzubürden? Oder kommen wir nicht<br />

auf Grund des angeführten Beispieles zur<br />

Ueberzeugung, dass es richtiger wäre, dem<br />

Verursacher den Beweis seiner Unschuld zuzumuten?<br />

Nicht nur menschliche Erwägungen,<br />

sondern auch Gründe tatsächlicher Natur<br />

sprechen entschieden hiefür. Die Lage<br />

eines Verletzten ist in der Regel nicht beneidenswert.<br />

Wir müssen deshalb Sinn für<br />

die Entwicklungen der Rechtsprechung und<br />

der Gesetzgebung aufbringen. Wenn damit<br />

ein behördlicher Zwang an den Verursacher<br />

herantritt, so müssen wir uns erinnern, dass<br />

nicht jeder Verursacher sich von menschlichen<br />

Rücksichten leiten lässt Das mag begreiflich<br />

erscheinen, denn die Wiedergutmachung<br />

eines grossen Schadens hat trotz der<br />

«Sie werden verwundert sein, Mr. Sagreve,<br />

dass Sie mich sehen und hier, in England<br />

sehen! Nun, mich führten wichtige Geschäfte<br />

her. Nach deren Erledigung gehe ich wieder<br />

nach den Staaten.»<br />

«Sie besitzen Mut, mein Herr», versetzte<br />

Bob und überlegte angestrengt, was das alles<br />

zu bedeuten habe. «Sie besitzen Mut, denn es<br />

wird Ihnen nicht unbekannt sein, wessen man<br />

Sie hier beschuldigt! Der Staatsanwalt interessiert<br />

sich für Ihre Person!»<br />

Etienne winkte ab.<br />

«Das alles ist mir bekannt, und ich muss<br />

Ihnen hierbei gleich sagen, dass der Verdacht<br />

gegen meine Person falsch, grundfalsch ist!<br />

Ich habe nie, Bob Sagreve, etwas gegen Ihre<br />

Person unternommen, gegen Sie nichts! Auch<br />

ich bin nur Objekt in dem Konkurrenzkampf<br />

der Henderson-Company gegen die World-<br />

Com pany gewesen.<br />

Der wahre Schuldige ist William Henderson,<br />

der in seinem Hass gegen die World-<br />

Werke und besonders gegen Clifferton selbst<br />

vor den unsaubersten Mitteln nicht zurückgeschreckt<br />

ist.<br />

Der Anschlag auf Ihren Wagen ging von<br />

ihm aus; er bediente sich meiner lediglich als<br />

Mittelsperson. Allerdings habe ich ihm Gefolgschaft<br />

geleistet, weil ich selbst aus ganz<br />

persönlichen Gründen gegen Clifferton eingestellt<br />

war!»<br />

Sagreve hatte mit wachsendem Erstaunen<br />

zugehört. Manches klang ihm nicht wahrscheinlich,<br />

doch spürte er, dass Etienne im<br />

grossen ganzen die Wahrheit sprach. War er<br />

doch längst davon überzeugt, dass letzten Endes<br />

der unselige Konkurrenzkampf zwischen<br />

Versicherungspflicht ihreweittragenden Nachwirkungen<br />

für den Ersatzpflichtigen. Möglicherweise<br />

langen die Deckungssummen eben<br />

nicht aus.<br />

Die Versicherungspflicht berührt vier Gruppen<br />

von Beteiligten:<br />

1. Die Versicherungsnehmer.<br />

2. Die Versicherer.<br />

3. Die Anspruchsberechtigten.<br />

4. Die Behörden.<br />

Die Einstellung jeder einzelnen Gruppe der<br />

Versicherungspflicht gegenüber ist ganz verschieden<br />

und es mag infolgedessen erklärlich<br />

erscheinen, dass die verschiedenartige Einstellung<br />

da und dort zu Auseinandersetzungen<br />

zwischen den Gruppen führen kann. Der<br />

Versicherungspflichtige wird die ' obligatorische<br />

Versicherung als einen Zwang empfinden,<br />

für den Versicherer ist sie ein Geschäft<br />

und ich erwähne bloss nebenbei, dass ein<br />

Versicherungsagent mir gelegentlich auf einen<br />

Vorhalt hin in vorwurfsvollem Tone gesagt<br />

hat: «Wir sind kein Wohltätigkeitsinstitut,<br />

sondern ein Geschäft.» Der Geschädigt©<br />

hat überall da, wo die Ersatzpflicht des Verursachers<br />

nachgewiesen ist, Anspruch auf<br />

vollen Ersatz der ihm zugefügten Schäden.<br />

Die Behörden, bei denen wir zu unterscheiden<br />

haben zwischen der eigentlichen Aufsichtsinstanz,<br />

das ist das eidg. Versicherungsamt<br />

und den kantonalen Zulassungsfoehörden,<br />

sorgen einerseits für die genaue Einhaltung<br />

der gesetzlichen Bestimmungen beim<br />

Abschluss der Verträge sowie dafür, dass<br />

der Versicherungspflichtige seiner Pflicht<br />

nachkommt. Gesetzlich ist die Vertragsfreiheit<br />

gewährleistet. In diese Vertragsfreiheit<br />

kann der Staat durch eine ganze Reihe von<br />

Bedingungen dispositiver Natur eingreifen.<br />

Er bestimmt zum Beispiel die minimale Höhe<br />

der Deckungssummen, setzt eine Selbsthaftung<br />

fest und bedingt den Einschluss der beauftragten<br />

Lenker eines Motorfahrzeuges.<br />

Ferner kann der Umfang, den ein Versicherungsvertrag<br />

anzunehmen hat, umschrieben<br />

werden; ich nenne dabei die Ausdehnung des<br />

Versicherungsschutzes über das Konkordat<br />

hinaus auf Kollektiv-Unfälle und Sachschaden.<br />

Verwei'en wir einen Augenblick bei der<br />

Frage der Selbsthaftung oder des Selbstbehaltes.<br />

Die Ansichten hierüber gehen auseinander.<br />

Die einen sagen, es wohne der<br />

Selbsthaftung ein erzieherischer Wert inne,<br />

den beiden grossen Finnen der Hintergrund<br />

der Geschehnisse gewesen war.<br />

Sie waren vor dem Hause angelangt. Mit<br />

einem Ruck hielt der Wagen. Bob lohnte den<br />

Chauffeur ab und sagte zu Etienne:<br />

«Ich bin der Ansicht, dass wir uns noch<br />

viel zu sagen haben, mein Herr, und ich bitte<br />

Sie, mich in mein Haus zu begleiten.»<br />

Etienne nickte zustimmend und Hess Boib<br />

vorausgehen.<br />

«Ich bitte Sie, in Ihrer Erzählung fortzufahren»,<br />

begann Bob, nachdem sie Platz genommen<br />

und die Zigaretten entzündet hatten.<br />

«Ich bin dem Zufall dankbar, dass ich Sie<br />

in Hestortown getroffen; das erleichterte mir<br />

den Zweck meiner Reise, Sie aufzusuchen<br />

und zu sprechen. Ich sagte schon, dass ich<br />

dem Anschlag auf Ihre Person fernstehe! Sie<br />

dürfen mir diese Versicherung glauben; denn<br />

ich bin gewöhnt, mit fairen Waffen zu kämpfen!»<br />

«Jules Gambon, der jetzt sein Verbrechen<br />

im Zuchthaus büsst, hat nachdrücklich darauf<br />

hingewiesen, dass Sie ihn zu seiner verbrecherischen<br />

Tat angehalten hätten», warf Bob<br />

ein und fühlte wieder sein Misstrauen bei der<br />

Erinnerung an jene Zeit aufkeimen.<br />

Etienne war erregt aufgesprungen und hob<br />

beteuernd den Arm empor :<br />

«Diese Behauptung ist falsch, mein Herr;<br />

ich bin nicht frei von Schuld; denn...» er<br />

zögerte und konnte eine Verlegenheit nicht<br />

verbergen, «ich bin nicht frei von Schuld, das<br />

muss ich gestehen. Denn Sie werden wissen,<br />

dass wir die Pläne Ihres Motors in unseren<br />

Besitz gebracht haben durch Mlle Claudine<br />

Bartheel; Sie erinnern sich des Stars des<br />

«Palace-Theaters», nicht wahr?»


eine Annahme, die durch die Erfahrung nicht J<br />

unbedingt bestätigt wird. Wäre dies der<br />

Fall, so dürften sich unsere Unfallziffern<br />

nicht jn aufsteigender Linie bewegen. Die<br />

volle Deckung entspricht meines Erachtens<br />

den heutigen Verhältnissen besser. Das Motorfahrzeug<br />

ist längst kein Luxusgegenstand<br />

mehr, es ist in die breiten Massen gedrungen<br />

und wir sehen es heute mehr und mehr<br />

in der Hand des Berufsmannes, dem es ein<br />

wichtiges Hilfsmittel im wirtschaftlichen<br />

Kampf© geworden ist. Bei Schäden mit<br />

grosser finanzieller Tragweite kann der<br />

Selbstbehalt ziemlich hohe Summen ausmachen,<br />

und es liegt auf der Hand, dass ein Geschäftsmann,<br />

dessen Mittel im Betriebe festgelegt<br />

sind, mitunter nur mit Mühe seinen<br />

Pflichten, die ihm aus der Selbsthaftung entstehen,<br />

nachkommen kann.<br />

(Schluss folgt.)<br />

Ende gut, alles gut!<br />

Zur Lösung des Basler Versicherungskonfliktes.<br />

Die Verhandlungen des Basler Aktionskomitees<br />

mit dem Konzern der Versicherungsgesellschaften<br />

haben mit einem vollen Erfolg<br />

für die Automobil- und Motorradfahrer geendet.<br />

In kurzen Worten lässt sich das Ergebnis<br />

folgendermassen zusammenfassen :<br />

Nachdem das Polizeidepartement laut Publikation<br />

im Kantonsblatt vom 23. Januar das<br />

Zirkular der Automobilkontrolle vom Dezember<br />

1928 widerrufen hat, gestalten sich die<br />

Verhältnisse hinsichtlich der Haftpflichtversicherung<br />

wie folgt:<br />

1. Sind in der bestehenden Police die erhöhten<br />

Garantiesummen (Automobile 100 000,<br />

30 000, 5000 Fr., Motorräder 50 000, 30 000,<br />

5000 Fr.) schon enthalten, so wird:<br />

a) der ganze Prämienmehrbetrag zurückerstattet,<br />

falls die höhere Prämie schon<br />

bezahlt ist;<br />

b) der allfällig unterschriebene Abänderungsantrag<br />

nichtig, falls die höhere<br />

Prämie noch nicht bezahlt ist.<br />

2. Für Policen, in denen die höheren<br />

Garantiesummen noch nicht enthalten sind,<br />

wurden folgende Bestimmungen getroffen :<br />

Soweit durch eine Erhöhung der Garantiesummen<br />

eine Aenderung der Verträge erforderlich<br />

wird, ist auf Versicherungen, deren<br />

Prämien zu niedrigeren Sätzen als denjenigen<br />

des Tarifes 1928 berechnet sind, ein Zuschlag<br />

für 50 Prozent der Differenz zwischen der<br />

frühern und derjenigen Prämie zu erheben,<br />

die nach Tarif 1928 für die erhöhten Summen<br />

in Betracht käme (die 50 Prozent entsprechen<br />

durchschnittlich der Mehrprämie für die<br />

erhöhten Garantiesummen).<br />

Praktisch ergibt sich für die verschiedenen<br />

Versicherungsnehmer daher folgende Situation:<br />

a) Wenn die höhere Prämie schon bezahlt<br />

ist, wird die Hälfte der Differenz zwischen<br />

alter und neuer Prämie zurückerstattet.<br />

b) Wenn die Prämie noch nicht bezahlt ist<br />

erhält der Versicherte von seiner Versicherungsgesellschaft<br />

eine Aufstellung<br />

über die zu bezahlende Prämie.<br />

c) Wer auf allfällige Zustellnngen seiner<br />

Versicherungsgesellschaft noch nicht<br />

reagiert hat, erhält von dieser ebenfalls<br />

ohne weiteres eine Aufforderung zur<br />

Prämienzahlung.<br />

Es tritt somit für diejenigen, die Bereits<br />

für die erhöhten Summen versichert sind,<br />

keine Aenderung ein.<br />

Das Aktionskomitee, dem dieser Erfolg zu<br />

verdanken ist, wird auch fernerhin die Ereig<br />

nisse auf diesem Gebiete verfolgen. Es be<br />

steht aus den Herren Oberst /. Rapp, Dr.<br />

Gustav Grüninger und Dr. Walter Wellauer.<br />

Ihnen darf für ihre Arbeit auch an diese<br />

Stelle der Dank aller baslerischen Automobil<br />

und Motorradfahrer ausgesprochen werden<br />

0<br />

Bussenbeträge sind bei Dorfpolizisten öfters<br />

die Hauptsache, die Ordnung des Verkehrs<br />

selbst aber nebensächlich. Diese Erkenntnis<br />

bestätigte sich durch einen Straffall des Zürcher<br />

Oberigerichts erneut.<br />

Es war am 3. März des vergangenen Jahres,<br />

nachts gegen 11 Uhr, als der 27jährige<br />

Maurer B. mit seinem Auto Zürich in der<br />

Richtung Schwamendingen verliess. In seinem<br />

vierplätzigen Wagen befanden sich ausser<br />

ihm fünf Personen, mit denen der Autolenker<br />

vorher eine Anzahl Wirtschaften besucht<br />

hatte und ausser der Stadt die «Pintenkehr»<br />

fortsetzen wollte. Der Wagen war<br />

so überladen, dass zwei Insassen auf den<br />

Knien der andern Wageninsassen sitzen<br />

mussten. B. lenkte seinen Wagen mit einem<br />

Tempo von mindestens 50 Kilometern just<br />

durch die Winterthurerstrasse, als ihm ein<br />

Kleinwagen, mit vier Personen besetzt, aus<br />

der Richtung Winterthur entgegen kam.<br />

Derselbe fuhr mit 25 km vorsehriftsgemäss<br />

auf der rechten Strassenseite. Wenige Meter<br />

vor der Einmündung der Friesenberigstrasse<br />

blendete B. seine Scheinwerfer ab,<br />

unterliess aber, die Geschwindigkeit seines<br />

Wagens zu vermindern. Er verlor die Orientierung,<br />

gelangte mit seinem Wagen auf<br />

die linke Strassenseite und fuhr direkt in den<br />

entgegenkommenden Kleinwagen hinein.<br />

Der Insasse A. seines Wagens, der auf den<br />

Knien eines Mitfahrers sass, wurde durch<br />

die Wucht des Zusammenstosses hinausgeschleudert<br />

und getötet. Im Kleinwagen erlitt<br />

ein Insasse durch die Windschutzscheiben<br />

verschiedene Schnittwunden. Alle übrigen<br />

Insassen kamen trotz beträchtlichen Beschädigungen<br />

an beiden Fahrzeugen ohne nennenswerte<br />

Verletzungn davon.<br />

Gegen B. wurde nun beim Obengericht<br />

Zürich Klage wegen fahrlässiger Tötung erhoben,<br />

mit der Begründung, er sei in übersetztem<br />

Tempo gefahren und habe unterlassen,<br />

mit dem Abblenden gleichzeitig die Geschwindigkeit<br />

zu massigen. Die Sicht des beklagten<br />

Lenkers B. auf die Fahrbahn erlitt<br />

durch diese Unterlassung eine wesentliche<br />

Beeinträchtigung 1 . Die Strafkammer des<br />

Zur Reduktion der Gütertarife<br />

der S. B. B.<br />

Am 24. Januar tagte unter dem Vorsitz der<br />

Generaldirektion der Schweizerischen Bundesbahnen<br />

die kommerzielle Konferenz der<br />

schweizerischen Transportunternehmungen<br />

und der Verkehrsinteressenten. Sie kam ;|it;<br />

folgendem Beschluss:<br />

Auf 1. August <strong>1929</strong> soll vorbehaltlich der<br />

Genehmigung des Verwaltungsrates der<br />

Bundesbahnen der schweizerische Gütertarif<br />

so reformiert werden, dass für Frachtstückgut<br />

die SESA die Ermächtigung erhält,<br />

bei nachgewiesener Konkurrenz des<br />

Automobils für Sendungen von wenigstens<br />

1000 Kilo eine angemessene Herabsetzung<br />

der Taxen zu bewilligen. Die Wagenladungs-,<br />

taxen des Normaltarifs erfahren Ermässigungen,<br />

und zwar die allgemeinen Wagenladungstaxen<br />

15 bis 40%, Spezialtarii I: 4<br />

bis 24%, Spezialtarif II: 4 bis 18%, Speziaitarif<br />

III: 1 bis 1%. Die Ermässigung ist bei den<br />

einzelnen Tarifen am stärksten auf Entfernungen<br />

bis 100 km und fällt dann bei Entfernungen<br />

von 400 km auf die angegebenen<br />

niedrigsten Prozentzahlen.<br />

Die Ausnahmetarife werden nur Insoweit<br />

geändert, als sie vom Abbau des allgemeinen<br />

Tarifs betroffen werden. Eine besondere Ermässigung<br />

erfährt der Ausnahmetarif Nummer<br />

7 für Wein und Obstwein, bei dem mit<br />

Rücksicht auf die Lastwagenkonkurrenz besondere<br />

Frachtsätze für 3000 kg eingeführt<br />

werden. Im Ausnahmetarif Nummer 18 für<br />

Holz werden besondere Sätze für Ladungen<br />

von fünf Tonnen geschaffen.<br />

Die offizielle Meldung spricht von einem<br />

jährlichen Einnahmenausfall der Bundesbahnen<br />

von 12 bis 15 Millionen Franken, sofern<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 8<br />

Bussen oder unschädlich machen?<br />

Zürcher Obergerichtes verurteilte ihn zu<br />

drei Monaten Gefängnis, lehnte aber den bedingten<br />

Strafaufschub ab.<br />

In der Urteilsbegründung wurde angenommen,<br />

dass B. nicht angetrunken, aber doch<br />

durch den Alkohol in einem Masse benommen<br />

war, dass er sein Fahrzeug nicht mehr<br />

vollauf beherrschen konnte. Es wurde ferner<br />

berücksichtigt, dass die Fahrt nach<br />

Schwamendingen kernen Sinn hatte. Als<br />

sträfliche Fahrlässigeit zog das Gericht die<br />

Unberladung des Wagens in den Vordergrund.<br />

B. hatte schon früher verschiedene<br />

Vorstrafen wegen Automobildelikten über<br />

sich ergehen lassen müssen. Vor allem zu<br />

erwähnen ist eine Busse wegen zu schnellen<br />

Fahrens in angetrunkenem Zustande. Die Polizei<br />

drohte ihm damals mit dem Entzug der<br />

Fahrbewilligung. Der Gemeindepolizist des<br />

Wohnortes des Beklagten äusserte sich, B.<br />

sei wegen scharfen Fahrens bekannt gewesen.<br />

Der Automobilist, der weiss, welchen<br />

Schaden angetrunkene Fahrer der Entwicklung<br />

des Automobilismus zufügen, wird<br />

bei dieser Bemerkung des Polizisten stutzig.<br />

Kann ein solcher gemeingefährlicher<br />

Scharffahrer nicht rechtzeitig genug bei den<br />

Ohren genommen werden, ohne dass ein<br />

bussenfälliges und messbares Delikt besteht?<br />

Muss immer eine Uebertretung, für die im<br />

Gesetz ausdrücklich eine Busse ausgesetzt<br />

ist, vorliegen, um solche Leute zu packen?<br />

Die Praxis der Dorfpolizisten, deren Denkungsart<br />

mit modernen Verkehrsprinzipien<br />

noch wenig Berührungspunkte hat, geht dahin,<br />

eine Busse zu ergattern, denn die Busse<br />

ist für sie ausschliessliches Mittel zur Verkehrsregelung.<br />

Die Ordnung im Verkehr hingegen<br />

scheint ihnen solange Nebensache zu<br />

sein, als sich keine Gelegenheit zur Eintreibung<br />

einer Busse bietet.<br />

In welchem Masse diese Auffassung beim<br />

Fall B. mitgewirkt haben mag, muss den<br />

Ortskundigen überlassen werden. Immerhin<br />

spricht der Schein für eine derartige<br />

Praxis.<br />

lt.<br />

die Transportmengen unter diesen herabgesetzten<br />

Taxen nicht zunehmen würden. Wie<br />

aus dem Satze hervorgeht, scheinen die<br />

S. B. B.-Organe noch nicht davon überzeugt<br />

zu sein, mit dem Tarifabbau wiederum einen<br />

Verkehr an sich ziehen zu können, der<br />

vom Automobil ebensogut bewältigt werden<br />

kann. Jedenfalls flechten sie diese<br />

Begründung ein, um damit einer Herabsetzung<br />

der Stückguttaxen begegnen zu können.<br />

Die Beschlüsse, wie sie nun von der<br />

kommerziellen Konferenz vorliegen, sind insofern<br />

als eigenartig zu nennen, als sie in ihrer<br />

Begründung nicht darauf ausgehen, der<br />

schweizerischen Volkswirtschaft Erleichterungen<br />

zuzuführen, sondern einzig und allein<br />

die leidige Automobilkonkurrenz aus dem<br />

Felde zu schlagen. Oui vivra, verrat K.<br />

Wichtige Entschlüsse<br />

zur Wahrung automobillstischer Interessen.<br />

Die kantonalbenüsch© Vereinigung der<br />

•A. C. S.-Sektionen, die, wie man weiss, die<br />

Sektionen Bern, Seeland-Jura, Emmental und<br />

Les Rangiers umfasst, hielt letzten Donnerstag,<br />

den 24. dies, im Bahnhofbäffet Biei eine<br />

Sitzung ab. Protokoll, Präsidialbericht und<br />

Rechnungen wurden genehmigt. Wie im letzten<br />

Jahre sind auch für dieses Jahr kerne<br />

Spezialbeiträge vorgesehen. Es bleibt den<br />

Sektionen überlassen, die Höhe ihrer Beiträge<br />

selbst zu bestimmen. Der Vorstand<br />

wurde wie folgt zusammengesetzt: Präsiden<br />

Dr. E. Mende, Vizepräsident M. Beck, Se<br />

kretär-Kassier R. von Stürler, Beisitzer die<br />

Herren Spichiger und Peter.<br />

Das Komitee nahm mit wachsender Empörung<br />

Kenntnis von der Antwort der bernr<br />

sehen Polizeidirektion auf ihre Oktober-<br />

Eingabe, die versteckten Kontrollen betreffend.<br />

Die Antwort kann in keiner Art und<br />

Weise befriedigen, da sie in grobschlächtiger<br />

Weise das gegenwärtige System glorifiziert.<br />

Das Komitee hat den Entschluss gefasst, eine<br />

neue Eingabe dem bernischen Gesamt - Regierungsrat<br />

einzureichen. Nach der Antwort<br />

der Polizeidirektion sieht sich das<br />

Komitee überdies ausserstande, bei den<br />

ausserkantonalen Sektionen Schritte einzu.<br />

leiten, um den Boykott über den Kanton<br />

Bern zu verhindern.<br />

Das Komitee hat im fernem beschlossen,<br />

chritte dahingehend einzuleiten, dass alle<br />

automobilistischen Bussen, wie auch die<br />

Velosteuern ausschliesslich der Verbesserung<br />

des Strassenwesens zufliessen sollen.<br />

Schlussendlich protestiert das Komitee gegen<br />

die Wirkungslosigkeit der sogenannten<br />

Katzenaugen an Fahrrädern, weil diese gewöhnlich<br />

schlecht plaziert, im Grunde genommen<br />

keinen praktischen Wert haben. Es<br />

ist unbedingt nötig, dass die Polizei sich dieder<br />

wichtigen Sache zunehme.<br />

Die Sitzung wurde nach dreistündigen<br />

um 8.15 Uhr ge-<br />

intensiven Beratungen<br />

schlossen.<br />

Bahn- oder Autobetrieb?<br />

Die Haupündustrie des Appenzellerlando3 — die<br />

Stickerei — liegt bekanntlich immer noch dirrniuder<br />

und es ist eine logische Folge dieser Verhältnisse,<br />

dass auch die Bahnen des Ländchens wirtschaftlich<br />

schlecht stehen. Die Rorschach—Heidon-<br />

Bergbahn will aus diesem Grunde die Elektrifikation<br />

durchführen und die Appenzeller-Bahn soll demnächst<br />

versuchen, ihre Situation durch die Einführung<br />

von Motorwagen zu verbessern.<br />

Die Appenzeller-Strassenbahn, die eich von dex<br />

Säntiü-Bahn und der Appenzeller-Bahn gelöst hat,<br />

studiert die Frage, ob durch die Einführung eines<br />

Autobetriebes an Stelle des Bahnbetriebes bessere<br />

Resultate erz.elt werden könnten.<br />

Die Direktion der Appenzeller-Strassenbahn hatte<br />

zu diesem Zwecke Herrn Ingenieur Hohl in Kilchberg<br />

beauftragt, ein Gutachten über dio Frage der<br />

Ersetzung des Dampfbetriebes durch einen Autobusbetrieb<br />

auszuarbeiten. Dieses gründliche und recht<br />

umfangreiche Gutachten spricht sich deutlich für<br />

den Autobusbetrieb aus. Obschon der Wagenpark,<br />

um dem Verkehr eirugermassen gerecht zu werden,<br />

aus 11 Omnibussen, 5 Lastwagen, 12 Anhängern<br />

und einem Tourenwagen bestehen müsste. und die<br />

Anschaffung all dieser Wagen eine Summe von über<br />

800,000 Franken verlangt, dazu für die gesamte<br />

Umstellung des Betriebes noch ein neu erforderliches<br />

Aktienkapital von über 1 Million Franken<br />

käme, ergäbe die vom Experten errechnete Betriebsrechnung<br />

einen Ueberschuss der Betriebseinnahmen<br />

von 186,200 Fr. Hierzu kämen noch in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung zirka 17,000 Fr. Zinsen<br />

von Wertschriften und Bankguthaben pro Jahr,<br />

so dass sich die Einnahmen auf 203,000 Fr. belaufen<br />

würden. Die Abschreibungen (89,700 Fr.) und<br />

Verzinsungen de3 Obligationenkapitals (60,000 Fr.)<br />

wurden mit 149,700 Fr. eingesetzt, so dass ein Reingewinn<br />

von 53,500 Fr. verbleiben würdo.<br />

Diese Summe könnte für die Ausschüttung einer<br />

Dividende von zirka 5% auf das Prioritätsaktienkapital<br />

von 1,1 Millionen Franken, das neu voll einzuzahlen<br />

wäre, voll genügen.<br />

Der am Verkehr interessierten Bevölkerung der<br />

zu bedienenden Gegend würde die neue Betriebsart<br />

nicht nur keine Nachteile, sondern wesentliche<br />

Vorteile bieten, die beim Personentransportdienst in<br />

der besseren Anpassungsmöglichkeit des Betriebes<br />

an die Verkehrsbedürfnisso, beim Güterverkehr aber<br />

in erster Linie in der Möglichkeit der restlosen Domizilbedienung<br />

liegen würden. Ea wird nun den<br />

Instanzen der Appenzeller-Bahn überlassen bleiben,<br />

müssen, diese Schlussfolgerungen aus der an sich<br />

zur Reorganisation ermunterden Empfehlung zu<br />

ziehen. R.<br />

Zur Frage<br />

der Bergtaxen-Zuschläge.<br />

Wie wir schon zu berichten Gelegenheit<br />

hatten, ist durch die Neuordnung der Verteilung<br />

des Benzinzoll-Anteils an die Kantone<br />

die Frage der Alpenstrassentaxen in der<br />

Weise geregelt worden, dass Art. 4 die ausdrückliche<br />

Bestimmung einer Nichtigkeitserklärung<br />

der Durchgangsgebühren und<br />

Strassentaxen enthält. Die bis dahin erhobenen<br />

Einreise- und Alpenstrassentaxen fallen<br />

somit dahin. Die Kantone Unterwaiden, Tessin<br />

und Graubünden haben bereits die seinerzeit<br />

erhobenen Taxen auf 1. Januar in<br />

Wegfall gebracht. Für die Kantone Glarus<br />

Bob Sagreve konnte bei dieser Frage ein<br />

kleines Lächeln nicht unterdrücken, trotz der<br />

eigenartigen Situation, in der sich beide Männer<br />

befanden.<br />

«Wir haben in den amerikanischen Henderson-Werken<br />

Ihre Maschine gebaut und voll<br />

bestätigt gefunden, dass die Konstruktion<br />

phänomenal ist; mein Kompliment, Mr. Sagreve!»<br />

«Mein Motor hat den Weltrekord errungen,<br />

von dem die Journale voll sind, nicht wahr?»<br />

«Das ist vollkommen richtig,» bestätigte<br />

Anatole Etienne, «der Weltrekord ist von einem<br />

Henderson-Wagen mit einem Sagreve-<br />

Motor errungen worden, das-sei zugegeben.<br />

Doch auf einen kleinen, nicht unwesentlichen<br />

Umstand gestatte ich mir aufmerksam zu<br />

machen:<br />

Der Sagreve-Motor gehörte rechtlich der<br />

Henderson-Company — das müssen Sie zugeben!<br />

Die Verträge waren zwischen Ihnen und<br />

einem Bankkonsortium, hinter dem die Hendersons<br />

standen, notariell geschlossen worden!<br />

Letzten Endes haben sich die Hendersons<br />

— wenn auch auf nicht realem Wege —<br />

das zurückgeholt, was ihnen gehörte. Ich habe<br />

mich überzeugen lassen, dass diese Darstellung<br />

stimmt!»<br />

Bob Sagreve überlegte lange, ehe er die<br />

folgenden Worte erwiderte:<br />

«Selbst zugegeben, dass Sie, mein Herr,<br />

den Tatsachen gemäss unterrichtet sind,<br />

muss ich Sie aber darauf aufmerksam machen,<br />

dass man mit dem Besitz meiner Motorkonstruktion<br />

ernstlich niemals beabsichtigt<br />

hat, den Motor auch zu bauen und seine Prinzipien<br />

bei den Serienwagen der Gesellschaft<br />

zu verwerten! Ich habe deshalb eigenmächtig<br />

und weil auf anderem Wege eine Aufhebung<br />

des Vertrages nicht zu erzielen war, die<br />

Pläne wieder an mich gebracht, und bin<br />

schliesslich mit der World-Company in Fühlung<br />

getreten.<br />

Aber sagen Sie mir, Etienne, wie der Weltrekord<br />

mit dem grandiosen Ergebnis von 333<br />

Kilometern zustande gekommen ist. Wer ist<br />

der Colonel Miller, der als Fahrer des Rekordwagens<br />

genannt wurde, unter so eigenartigen<br />

Umständen aufgetaucht und unter ebensolchen<br />

wieder verschwunden ist?»<br />

Anatole Etienne war vor innerer Erregung<br />

wieder aufgestanden und ging nervös auf und<br />

ab. Lange zögerte er mit der Antwort, und<br />

plötzlich schrie es förmlich aus ihm heraus:<br />

«Ich, ich war der Fahrer, ich Etienne, den<br />

man betrogen hat, dem man alle möglichen<br />

Versprechungen gemacht hat, um sie hinterher<br />

nicht zu halten. Daran hat man auch<br />

wohl nie gedacht; William Henderson ist ein<br />

Schuft, ein ganz grosser Schuft!»<br />

Dieser Gefühlsausbruch schien echt zu sein,<br />

das sagte sich auch Bob Sagreve, der jetzt<br />

so etwas wie Mitleid mit dem Rivalen empfand.<br />

Schliesslich musste er bei seinem<br />

starken sportlichen Empfinden die hervorragende<br />

Leistung, die Etienne bei dem gelungenen<br />

Rekord gezeigt hatte, anerkennen. Und<br />

so strekte er dem früheren Gegner die Hand<br />

hin, in die Anatole Etienne mit einem befreienden<br />

Aufatmen einschlug.<br />

«Gehen wir zusammen, Etienne, gehen wir<br />

zusammen gegen die Hendersons und entreissen<br />

wir ihnen den Rekord, den sie unberechtigt<br />

an ihren Namen geknüpft haben!»<br />

«Topp, es gilt, Bob Sagreve, ich stehe zu<br />

Ihnen!»<br />

Und in dem erwachenden Morgen stand in<br />

einer gegenüberliegenden Toreinfahrt Jonathan<br />

Stups, stand dort, nachdem er Anatole<br />

Etienne getreulich bis zu seinem Zusammentreffen<br />

mit Bob Sagreve verfolgt hatte. Mit<br />

grösster Unruhe hatte der erfahrene Kriminalist<br />

dieses mehr als eigenartige Zusammentreffen<br />

beobachtet und schliesslich auch gesehen,<br />

dass sich der Franzose in das Haus<br />

Sagreves begab.<br />

Endlich kam Etienne heraus. Auf seinem<br />

Gesicht war unverkennbar der Ausdruck<br />

grösster Befriedigung zu lesen.<br />

Jonathan Stups fühlte instinktiv, dass sich<br />

hier eine neue Teufelei vorbereitete. Und er<br />

gab sich das Versprechen, die Augen offen<br />

zu halten und ein ähnliches Unheil wie das<br />

erste zu verhindern.<br />

(Fortsetzung folgt.).


N° 8 — <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUt<br />

und Uri sind einzig noch zwei Formalitäten Auch Segrave rüstet sich! Am 22. Januar war<br />

der neue Rennwagen von Kapitän Segrave zum<br />

zu erfüllen. Qlarus hat den Landsgemeindebeschluss,<br />

Tessin den Grossratsbeschluss abdener<br />

Pfeil >. Ein grosser Andrang zeigte sich<br />

ersten Malo ausgestellt. Der Wagen heisst «Golzuwarten.<br />

Der Kanton Tessin stellt die Beseitigung<br />

der für ihn einzig in Betracht -falpräsident<br />

Baldwin bewunderte das Rennungetüm,<br />

schon zu Beginn der Ausstellung. Auch Ministerlenden<br />

Taxe für die Gotthard- und Lukmanierstrasse<br />

auf Beginn der kommenden Fahr-<br />

im März in Daytona Beach in Florida stattfinden.<br />

mit dem Segrave den Rekord auf 240 Stundenmcilon<br />

hinaufzutreiben erhofft. Der Versuch soll bereits<br />

saison in Aussicht. Für den Kanton Olarus<br />

lt.<br />

fällt einzig die Klausenstrasse in Betracht.<br />

Da jedoch mit der Oeffnung dieser Strasse T. C. S.<br />

erst auf Mitte Mai zu rechnen ist, dürfte der<br />

noch ausstehende Beschluss der Aufhebung<br />

AUTO-SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL<br />

von Seiten der Landsgemeinde praktisch<br />

keine Unannehmlichkeiten nach sich ziehen.<br />

Dies um so mehr, als die Regierung der Ansicht<br />

ist, dass bei früherer Oeffnung der<br />

Klausenstrasse die Strassentaxe unter Vorbehalt<br />

der nachträglichen Genehmigung<br />

durch die Landsgememde nicht mehr zu erheben<br />

sei. Auch der Kanton Bern hat dem lich eingeladen. Eine flotte Tanzmusik nebst humorgehören,<br />

auf diesem Wege ebenfalls kameradschaft-<br />

Bundesrat zu wissen getan, dass auch er die vollen und interessanten Einlagen werden den<br />

Taxen für die Grimselstrasse mit Beginn der Abend zu einem genussreichen gestalten.<br />

Reservieren Sie den 2. Februar für den T. C. S.-<br />

Fahrsaison fallen lassen werde. Ebenso hat Abend. K.<br />

sich der Kanton Wallis von seiner ersten<br />

Idee, die Aufhebung seiner Autostrassentaxen<br />

mit der temporären Auszahlung seines Anteils<br />

zu verquicken, fallen gelassen und sich<br />

dem Bundesbeschluss vom 21. September<br />

1928 gefügt, so dass auch die Walliser Taxen<br />

als aufgehoben erklärt werden können.<br />

Demnach steht denn auf der ganzen Linie<br />

der Auszahlung von Seite des Bundes nichts<br />

mehr im Wege.<br />

-t.<br />

s •» o<br />

I C H E S<br />

Die Sternfahrer von Monte Carlo am Ziel<br />

Vergangenen Mittwoch, morgens 10 Uhr, traf<br />

der erste Sternfahrer unter lautem Beifall in<br />

Monte Carlo ein. Gegen Mittag häuften sich<br />

die ankommenden Wagen. Zwanzig Sekunden<br />

vor drei Uhr traf in dichtem Nebel der<br />

24. Wagen ein, der noch in die Wertung kam.<br />

Eine Anzahl Fahrer vermochte das Ziel nicht<br />

in der vorgeschriebenen Zeit zu erreichen.<br />

Nachstehend geben wir die Liste und die<br />

Nummern der Fahrer, die klassiert wurden:<br />

10. Otün (Delage), Lyon. 57. Visser (Lancia),<br />

Holsingborg. 53. Meilheura (ßallot), Berlin. 42.<br />

Laurent Louis (Voisin), Charleville. 51. Van Tuyll<br />

(Lancia), Amsterdam. 81. Smit (Ford), Amsterdam.<br />

222. Cezcna (Sunbeam), John 0. Groats. 3. Pommier<br />

(Talbot), Berlin. 4L Szmick (Weiss Manfred),<br />

Bukarest. 43. Van Rijck (Graham Paige), Stockholm.<br />

22. Cezens (Sunbeam). John O'Groata. 75.<br />

Mme Schell (Talbot), Berlin. 14. Baronin Van Lawick<br />

(Horch), Amsterdam. 17. Dickson (Steyi),<br />

John O'Groats. 5. Pass (Sunbeam), John O'Groats.<br />

40. Morillon (Peugeot), Gibraltar. 9. Prinz Schaumburg-Lippe<br />

(Horch), Wien. 28. H. V. N. Vredenburch<br />

(Chrysler), Neapel. 27. Samuelson (M.G.),<br />

John O'Groats. 66. Baron Vay (Buick), Helsingborg.<br />

93. Baron Vay (Buick), Helsingborg. 93. A.<br />

Berlesco (Citroen), Bukarest. 72. Blin d'Orimont<br />

(Lancia), Berlin. 7. F. C. Magnier (Voisin), Bou-<br />

Iogne. 38. Petit (Licorne), Warschau.<br />

Ein lebhaftes Treiben und eifriges Diskutieren<br />

bei der Ankunft zeugte von den ausserordentlichen<br />

Schwierigkeiten, die von den<br />

Sternfahrern unterwegs zu bestehen waren.<br />

Das Bergrennen am Mont des Muhles (drei<br />

Kilometer mit stehendem Start) schloss am<br />

Samstag das internationale Meeting in Monte<br />

Carlo ab. Die Sternfahrer führten am Freitag<br />

ihre Wagen in einem Schönheitswettbewerb<br />

vor, der eine prächtige Augenweide war. Als<br />

Preisträger figurierte in der Klasse der geschlossenen<br />

Wagen Ottin (erster Preis),<br />

während Van Vredenburgh in der Klasse der<br />

offenen Wagen den ersten Platz belegte.<br />

Das Bergrennen am Mont des Muhles gestaltete<br />

sich zu einer interessanten Konkurrenz,<br />

an der auch Fahrer, die in der Sternfahrt<br />

nicht mehr zur Beurteilung zugelassen<br />

.wurden, teilnehmen konnten. Wir notieren<br />

die nachstehenden Ergebnisse:<br />

Offizielle Konkurrenz, Kategorie 750—1100 cem:<br />

1. Henri Petit (La Licorne), 5 :05,6 (Stundenmittel-<br />

35,240 km). Kategorie 1500—2000 cem: 1. Meilhaurat<br />

(Bailot), 4:26,8 (40,479 km); 2. Frau Schell<br />

(Talbot), 4:43,2. Kategorie 2000—S000 cem: 1.<br />

Visser (Lancia). 3 : 47,6, beste Tageszeit (47,451 km).<br />

Kategorio 5000—8000 cem: 1. Van Vredenburgh<br />

(Chrysler), 4:11,4 (42,959 km).<br />

Inoffizielle Konkurrenz, Kategorie 500—750 cem:<br />

1. Macher (D.K.W.). Kategorie 750—1100 cem: 1.<br />

Healey (Triumph). Kategorie 1100—1500 cem: 1.<br />

Capriel (Renault). Kategorie 2000—3000 cem: 1.<br />

Frau Lotte Bahr (Steyr). Kategorie 3000—5000 cem:<br />

1. Butculesco (Buick).<br />

Das offizielle Generalklassement der 24<br />

Fahrer, die innert reglementarischer Frist<br />

in Monte Carlo eintrafen, ist folgendes:<br />

1- Dr. Sprenger Van Eijek (Graham Paige), Start<br />

in Stockholm, Stundenmittel 39,887 km. 308 Punkte<br />

2963 km in 74 Std. 17 Min. 2. Ingenieur Szmick<br />

(Weiss Manfred). Start in Bukarest, Stundenmittel<br />

40,696 km, 304 Punkte, 2939 km in 72 Std. 13 Min<br />

3. Visser (Lancia), Start in Hälsingborg, Stundenmittel<br />

40,568 km, 302 Punkte, 2355 km in 58 Std<br />

03 Min. ]t "<br />

Grosser Preis von Amerika. Die Vereinigten<br />

Staaten von Amerika gedenken den alljährlichen<br />

Grossen Preis von Indianapolis, das klassische<br />

amerikanische Rennen, als Grossen Preis von Amerika<br />

zu organisieren. Das bestehende Reglement<br />

des Rennens wird in einigen Punkten abgeändert,<br />

ohno jedoch — was sonderbar anmutet — ganz die<br />

Bestimmungen das internationalen Automobil-Clubs<br />

zu berücksichtigen.<br />

lt.<br />

Der Wclirekordversuch von Campbell soll in<br />

der Nähe der Oase Verneuk Pan. mitten in der<br />

südafrikanischen Wüste, stattfinden. Die Besucher<br />

sollen durch Extrazügo an die nächste Eisenbahnstation<br />

geführt werden. Für dio letzten 145 Kilometer,<br />

d. h. die Entfernung der Oase von dor<br />

Eisenbahnstation, wird eine Autobuslinie geschaffen.<br />

H.<br />

DER T. C. S. Die Ortsgruppe Wil und Umgebung<br />

wird den diesjährigen Touring-Glub-Abend mit<br />

Maskenball, am 2. Februar, im flott dekorierten<br />

Saale des Hotel Schwanen in Wil durchführen.<br />

Alle Mitglieder der Ortsgruppe werden schriftlich<br />

zu diesem Anlasse eingeladen, dagegen sind<br />

T. C. S.-Mitglieder, welche unserer Gruppe nicht an-<br />

AUTOMOBIL-SEKTION GLARUS DES T.C.S.<br />

Der Vorstand hat in seiner letzten Sitzung die diesjährige<br />

Generalversammlung auf kommenden Sonntag,<br />

den 3. Februar <strong>1929</strong>, auf 14 Uhr, im Clublokal,<br />

Hotel Schweizerhof in Glarus, festgesetzt.<br />

Unsere Sektion hat sich im verflossenen Jahr<br />

erfreulich entwickelt und zählt schon bereits 120<br />

Mitglieder. Alle Veranstaltungen, speziell die<br />

schöne Engadinerfahrt, dann unser Unterhaltungsabend<br />

und nicht zuletzt dio schöne Wohltätigkeitsfahrt<br />

mit den Krankenschwestern des Kantonsspitals,<br />

hat die Teilnehmenden aufs beste befriedigt.<br />

Hoffen wir, dass auch im kommenden Jahr sich<br />

unser Club zu unserer und anderer Freude weiter<br />

entwickeln möge. Darum auf zur Generalversammlung<br />

! Eine reiche Traktandenliste harrt ihrer Erledigung.<br />

Auf Wiedersehen am 3. Februar im Clublokal.<br />

A. S.<br />

Traktanden:<br />

1. Verlesen des Protokolls der letzten Hauptversammlung<br />

vom 12. Februar 1928.<br />

2. Jahresbericht des Präsidenten.<br />

3. Abnahme der Jahresreehnung 1928. Bericht der<br />

Rechnungsrevisoren.<br />

4. Bestimmung des Sektionsbeitrages pro 1930.<br />

Antrag des Vorstandes, den Sektionsbeitrag von<br />

Fr. 8.— wie bisher zu erheben.<br />

5. Wahl des Vorstandes und 2 Rechnungsrevisoren.<br />

6. Behandlung der Anträge des Vorstandes:<br />

a) Erneuerung des Kollektivabonnements mit<br />

der t Auto-Revue » pro <strong>1929</strong> zu Fr. 7.— und<br />

Abgabe der <strong>Zeitung</strong> an die Mitglieder wie<br />

bis anhin zu Fr. 5.— pro Jahr.<br />

b) Finanzielle Unterstützung des neugeschaffenen<br />

Verkehrsbureaus Glarnerland und Warllensee.<br />

Die Höhe des Beitrages wird von der<br />

Versammlung bestimmt.<br />

7. Arbeltsprogramm pro <strong>1929</strong>. Antrag des Vorstandes:<br />

a) Eine Frühjahrs-Tagestonr.<br />

b) Eine Zweitagestour im Somtzwr.<br />

c) Wintervortrag.<br />

TOUJOURS PLUS PARFAIT<br />

TOUJOURS PLUS BEAUÜ<br />

Seul Chrysler pouvait battre Chrysler<br />

dans le domaine de l'e*le*gance et du<br />

gdnie mdcanique —<br />

La mode nouvelle<br />

d) Clubabend.<br />

e) Eventuelle Wohltätigkeitsfahrt <strong>1929</strong>.<br />

8. Verschiedenes:<br />

a) Vortrag von Herrn Sekretär Vogel, von der<br />

Motorfahrzeugkontrolle, aus seiner Arbeit.<br />

Die Entwicklung der Motorfahrzeuge im<br />

Kanton Glarus in den letzten 20 Jahren, mit<br />

den sehr interessanten gesetzlichen Erlassen<br />

und Vorschriften während dieser Zeitperiode.<br />

b) Lichtbilder aus den Touren von 1928.<br />

Im Anschluss an die Versammlung, gemütliches<br />

Beisammensein der Clubmitglieder. Für Unterhaltung<br />

ist gesorgt.<br />

Wir geben der angenehmen Hoffnung Ausdruck,<br />

unseto Mitglieder an dieser Hauptversammlung<br />

recht vollzählig begrüssen zu können.<br />

Der Vorstrad.<br />

AUTOMOBIL-SEKTION AARGAU DES T.C.S.<br />

Unsern verehrten Clubmitgliedern diene hiermit<br />

zur gefl. Kenntnisnahme, dass die diesjährige<br />

Generalversammlung Samstag, den 2. März <strong>1929</strong>,<br />

20 Uhr, im Clublokal, Hotel Löwen in Aarau, stattfinden<br />

wird. Wir möchten Sie heute schon ertuchen,<br />

diesen Abend für den T. C. S. zu reservieren.<br />

Gleichzeitig können wir Ihnen mitteilen, dass<br />

der Vorstand beschlossen hat, um den Wünschen<br />

zahlreicher Clubmitglieder nachzukammen, Samstag,<br />

den 9. Februar <strong>1929</strong> einen Maskenball durchzuführen.<br />

Der Ort dieser Veranstaltung, wozu wir<br />

unsere werten Mitglieder mit ihren Angehörigen<br />

und Freunden heute schon herzlich einladen, wird<br />

Ihnen noch bekannt gegeben. Wir hoffen, dass auch<br />

Sie am guten Gelingen dieses ersten Maskenballes<br />

durch Ihr Erscheinen mit Ihren Angehörigen in<br />

humorvoller Stimmung mithelfen werden.<br />

Der Vorstand.<br />

Internationaler Automobilsalon<br />

in Genf.<br />

(Mitg.) Da der Orgamsationsausschuss des<br />

Internationalen Automobilsalons zu Genf Anmeldungen<br />

in an Zahl und Bedeutung weit das<br />

Mass der Vorjahre übersteigendem Grade erhalten<br />

hat, sah er sich veranlasst, seine Ausstellung in<br />

zwei Serien zu teilen: die erste bleibt auf die Zeit<br />

vom 15. bis 24. März <strong>1929</strong> festgesetzt und enthält<br />

nur Automobile, Autokarosserien und sämtliche<br />

Autobestandteile, Ersatzstücke, Brennstoffe, Oele,<br />

Autoreifen usw.<br />

Die zweite Serie, welche für die Frist vom 27.<br />

April bis 5. Mai angesetzt ist, um jedo Gleichzeitigkeit<br />

mit der Basler Mustermesse zu vermeiden,<br />

wird die Schwergewichte gruppieren: Lastwagen,<br />

Autocars, Industriewagen und dio Karosserien dieser<br />

Serie, Velos, Motorräder, Motoren, Maschinen<br />

und deren Werkzeuge, verschiedene Bedarfsartikel,<br />

Sportausrüstungen usw.<br />

Wir erinnern an die Serienteilung, welche die<br />

Salons von Paris und London bereits seit langem<br />

Vorgenommen haben und die auch Brüssel im<br />

Jahre 1928 eingeführt hat<br />

Endlich wird die internationale Ausstellung von<br />

Sport- und Verkehrs-Flugzeugen, welche nöchst<br />

sehenswert «ein wird, an die zweite Serie angeschlossen.<br />

si plaisante<br />

lancee pour <strong>1929</strong> par<br />

n'est pas un hasard de la creation,<br />

eile est bas&e sur les regles<br />

de i'art classique ancien<br />

TYPES - 55 - 65 - 75 - 80<br />

Agents Regionaux:<br />

de 7 700 fr. a 40000 fr.<br />

Catalogues franco<br />

W. Zweigart, Lausanne; J.Roth, Yverdon; Locatelli et fils, Le<br />

Pont; Garage Moderne, Territet; H. Vulliens, Vevey; ViscarJi et Ci2,<br />

Bex; H. Robert, Neuchätel; A. Kirchhofer, Bienne; Jss, Porrentruy<br />

AGENCE GENERALE:<br />


Eisenbahn und Motorlastwagen J<br />

II. Kapitel.<br />

Automobil, Handelsbilanz u. Volkswirtschaft.<br />

Ein weiteres Argument, das von den Bahnen<br />

immer wieder angeführt wird, lautet dahin,<br />

dass der Bezug ausländischer Automobile<br />

und ausländischen Betriebsstoffes unsere<br />

Handelsbilanz verschlechtern.<br />

Gegen diese Behauptung ist folgendes in<br />

Erwägung zu ziehen: Die Schweiz ist an und<br />

für sich ein rohstoffarmes Land. Sozusagen<br />

unsere gesamte Industrie ist auj, die Einfuhr<br />

der nötigen Rohprodukte angewiesen und sogar<br />

unsere Bahnen müssen für den Bau und<br />

für den Betrieb ihrer Unternehmungen diese<br />

Rohprodukte aus dem Ausland beziehen. Wir<br />

haben nur eine einheimische Triebkraft: Die<br />

Elektrizität. Diese wird nun in immer grösserem<br />

Masse produziert, wobei es auffallend<br />

ist, dass der billigere Strom ins Ausland wandert,<br />

während wir mit dem teurem vorlieb<br />

zu nehmen haben. Aber nicht nur Rohprodukte,<br />

sondern auch Halbfertigprodukte<br />

in.<br />

Staatseinnahme geworden sind, die der eidgenössische<br />

Fiskus heute gar nicht mehr entbehren<br />

könnte, wogegen Kohle und andere<br />

bei den Bahnen verwendete eingeführte Produkte<br />

dieser Zollbelastung nicht unterliegen.<br />

Im übrigen handelt es sich für uns in der<br />

Hauptsache wohl nicht darum, über das<br />

« Was » und « Wie viel» eingeführter Produkte<br />

zu streiten. Hauptsache für uns ist,<br />

dass wir mit diesen Produkten wirtschaften<br />

und leben können, und dass unsere Einfuhr<br />

dazu angetan ist, unser Gewerbe, unsern<br />

Handel und unsere Industrie neu zu beleben<br />

und lebenskräftig zu erhalten.<br />

Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet<br />

darf füglich und mit aller Prägnanz die Behauptung<br />

aufgestellt werden, dass unsere<br />

Volkswirtschaft ohne Automobil überhaupt<br />

nicht mehr auskommen könnte und dass sich<br />

deshalb die durch den Bezug von Automobilen<br />

und von Benzin dem Ausland abgelieferten<br />

Summen ohne weiteres rechtfertigen las-<br />

werden in grosser Menge aus dem Aus-senland bezogen. Das gilt sowohl für die Bah-<br />

wie sich der Verband der Transportgesell-<br />

Es ist uns heute noch unverständlich,<br />

nen als für die Automobile. Schienen, Schwellen,<br />

Rohmaterial für die Lokomotiven, Wadirektoren-Konferenz<br />

zur Behauptung verschaften<br />

in seiner Eingabe an die Polizeigen,<br />

Leitungen, die Kohle, alles dies stammt steigen konnte, dass das Automobil in allen<br />

aus dem Ausland.<br />

seinen Arten für uns und unser Wirtschaftsleben<br />

überflüssig sei. Diese Behauptung<br />

Mit unendlicher Energie arbeitet unsere steht übrigens im grellsten Gegensatz zur<br />

Automobilindustrie daran, den Automobilaussenhandel<br />

zu unseren Gunsten zu verbessern. kennt, dass ohne das Motorfahrzeug auch die<br />

Ansicht der Postverwaltung, die offen aner-<br />

Beliefen sich beispielsweise die Einfuhrziffern primitivsten Verkehrsbedürfnisse nicht mehr<br />

im Jahre 1927 noch auf rund 79 Millionen befriedigt werden könnten.<br />

Franken, so sanken sie im Jahre 1928 auf 75,9<br />

Millionen Franken herunter, was eine Einfuhrabnahme<br />

von 3,8 Millionen Franken aus-<br />

Es ist wohl überflüssig, an dieser Stelle<br />

noch weiter den Beweis erbringen zu wollen,<br />

macht. Im Gegensatz dazu gelang es unserer<br />

Industrie, die Ausfuhr um 13,5 Millionen<br />

zu erhöhen und den Wert von 5,2 Millionen<br />

Franken im Jahre 1927 auf 18,7 Millionen zu<br />

steigern. Die Verbesserung der Bilanz im<br />

Jahre 1928 belief sich deshalb auf 17,3 Millionen<br />

Franken, eine Zahl, die gewiss gewertet<br />

sein will. Man darf im übrigen wohl als<br />

sicher annehmen, dass die für die Bahnen<br />

eingeführten Produkte eine wesentlich höhere<br />

Summe ausmachen, als die Einfuhrprodukte<br />

der Automobilwirtschaft. Der wesentliche<br />

Unterschied wird wohl nur darin bestehen,<br />

dass die Automobile und der Betriebsstoff<br />

einer sehr hohen Zollbelastung unterworfen<br />

und damit die Ursache einer beträchtlichen<br />

•) biehe Auto-Revue No. 5 und 6.<br />

dass Handel und Industrie das Automobil<br />

nicht mehr entbehren können. Dagegen<br />

möchten wir betonen, dass auch für das Gewerbe<br />

und die Landwirtschaft je länger je<br />

mehr das Motorfahrzeug zum unentbehrlichen<br />

Hilfsmittel werden wird. Sowohl für<br />

den Landwirt als auch für den Gewerbler<br />

hat das alte englische Sprichwort seine Berechtigung:<br />

«Time is money». Der Gewerb!er<br />

im schweren Konkurrenzkampf mit den<br />

Warenhäusern, mit der Grossschlächterei<br />

oder Grossmetzgerei oder mit irgend einem<br />

Grosslieferanten, ist direkt auf das Motorfahrzeug<br />

angewiesen. Nicht nur die vielerwähnte<br />

Rationalisierung des Betriebes, sondern<br />

die schnelle und gute Bedienung der<br />

Klientschaft, die rasche Erledigung der Aufträge<br />

und die Sicherung eines grössern<br />

AUTOMOKn-REVUE <strong>1929</strong> — N n 8<br />

Aktionsradius, wofür ihm das Motorfahrzug<br />

ausgezeichnete Dienste leistet, kann ihn konkurrenzfähig<br />

erhalten.<br />

Das gleiche gilt für unsere Landwirtschaft.<br />

Hilfsmassnahmen bleiben Hilfsmassnahmen<br />

und sind vorübergehender Natur. Ein angemessener<br />

Zollschutz und vorübergehendes<br />

Schliessen der Grenzen werden dem Bauern<br />

eine Plattform erspriesslicher Arbeit geben<br />

können. Daneben aber kommt das von den<br />

Bauern immer und immer wieder betonte<br />

«aus eigener Kraft». Diese eigene Kraft liegt<br />

unter anderm in der bessern Organisation<br />

des Absatzes und in der Wiedereroberung<br />

des inländischen Marktes. Dazu kann auch<br />

der Bauer das Automobil nicht mehr entbehren.<br />

So wie die landwirtschaftlichen Genossenschaften<br />

beispielsweise dazu gekommen<br />

sind, eigene Zuchtstiere zu halten, so<br />

liegt es in ihrem vitalsten Interesse, mit<br />

eigenen Automobilen ihre Produkte so rasch<br />

als möglich frisch und in gefälliger Form<br />

auf den Markt zu bringen. Es führte im Rahmen<br />

dieser Arbeit zu weit, näher auf das<br />

Problem «Automobil und Landwirtschaft»<br />

einzugehen. Für jeden weitsichtigen Volkswirtschafter<br />

steht wohl fest, dass ohne Automobil<br />

als Hilfsmittel der Aufstieg der Landwirtschaft<br />

nur schwer wird erfolgen können.<br />

Referendum zur Va'lziehungsverordnung<br />

zum Automobilkonkordat Im Kanton Schvvyz.<br />

Das Aktionskomitee zum Referendum hatte<br />

auf Sonntag, den 20 Januar <strong>1929</strong> nach Einsiedeln<br />

eine öffentliche Versammlung einberufen,<br />

um dort über die erfolgten Schritte bei<br />

der Regierung auf Abänderung derVerordtiung<br />

und die erzielten Resultate Aufschluss zu erteilen.<br />

Diese Versamm'ng hat dann nach<br />

langer Diskussion die Schritte des Komitees<br />

und der Verbandsvorstände gutgeheissen<br />

und einstimmig bei einigen Enthaltungen beschlossen,<br />

gestützt auf die erhaltenen Zusicherungen<br />

die Vorlage nicht weiter zu bekämpfen.<br />

Die Regierung hat schriftlich erklärt,<br />

im nächsten Kantonsrate die Abänderung<br />

der neuen Verordnung in folgenden<br />

Punkten mit Nachdruck zu beantragen:<br />

1. Hohlvoügummibereifung wird der Pneubereifung<br />

gleichgestellt.<br />

2. Der G&bührenzuschlag von 20 Prozent<br />

bei Vollgummibereifung wird gestrichen. Dafür<br />

wird eine Bestimmung aufgenommen,<br />

dass Hartvollgummibereifung nur noch bis<br />

zum 31. Dezember 1932 gestattet ist.<br />

3. Die Taxe für Anhänge- und Seitenwagen<br />

bei Motorrädern wird von Fr. 40.— auf<br />

Fr. 20.— reduziert, wobei der Soziussitz<br />

mitbezahlt ist.<br />

4. Die Gebühren für Anhängewagen an<br />

Traktoren werden von Fr. 100.— für den<br />

zweiten Einachser auf Fr. 75.— und von 200<br />

Franken für den zweiten Zweiachser auf 150<br />

Franken reduziert.<br />

5. Anhängewagen an Personenautos, die in<br />

der Vorlage gänzlich verboten waren, sind<br />

nur für Personentransport verboten.<br />

6. Wettfahrten ' können vom Regierungsrate<br />

gegen eine Gebühr bis zu Fr. 500.— gestattet<br />

werden. Damit soll auch den Radfahrern,<br />

entgegen der bisherigen Praxis, geholfen<br />

werden.<br />

7. Das zulässige Gewicht des Lasteazuges<br />

wird von 12 Tonnen auf 15 Tonnen<br />

erhöht.<br />

8. Die maximale Breite des Motorfahrzeuges<br />

mit Last wird von 2,2 m auf 23 m<br />

erweitert.<br />

Da auch die Fraktionsvorstände des Kantonsrates<br />

zugesichert haben, im nächsten<br />

Kantonsrat für diese mit der Regierung vereinbarten<br />

Abänderunigen einzutreten, darf erwartet<br />

werden, dass diese Abänderungen im<br />

Kantonsrate angenommen werden.<br />

Dank dem Verständigungswillen der Regierung<br />

und den Initianten der Referendumsbewegung<br />

wird also im Kanton Schwyz nun<br />

kein Kampf stattfinden. Es ist das namentlich<br />

auch deswegen zu begrüssen, weil damit<br />

nun auch der Boden geebnet ist für den<br />

in Aussicht gestellten Strassenausbau.<br />

Die Hoffnung, dass es in dieser Hinsicht<br />

nun auch vorwärts gehe, ist umsomehr berechtigt,<br />

als von massgebender Seite mitgeteilt<br />

worden ist, dass die konservative Partei,<br />

entgegen der ursprünglichen Pressemeldung,<br />

auch für einen Ausbau im Rahmen der<br />

Mittel (Autogebühren und Benzinzoll) eintrete.<br />

H.<br />

Neue Verkehrsverordnung iür Winterthur.<br />

Vor wenigen Tagen ist nun auch in Winterthur<br />

die vom Grossen Gemeinderat besch'ossene<br />

revidierte Verkehrsordnung in Kraft getreten.<br />

Sie stützt sich bezüglich der Verkehrszeichen<br />

und -tafeln auf die vom Schweizerischen<br />

Städteverband aufgestellten Normalien.<br />

Damit wären wir der Vereinheitlichung<br />

der Verkehrszeichen in der Schweiz<br />

wiederum einen Schritt näher gerückt. Durch<br />

die Neuordnung werden einzelne besonders<br />

schmale oder steile Gässchen in Winterthur<br />

für den Motorfahrzeugverkehr gesperrt und<br />

gleichzeitig einzelne Strassenzöge als Einbahnstrassen<br />

erklärt z.<br />

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N» 8 — <strong>1929</strong> ÄUTOMOBTL-REVUE<br />

x.c<br />

Die Generalversammlung der Sektion Basel<br />

des A. C. S.<br />

• Die 30. Generalversammlung der Sektion Basel,<br />

Bio am letzten Samstag in Liestal abgehalten wurde,<br />

iwar von zirka 150 Mitgliedern besucht und bot<br />

durch ihren Verlauf die Gewähr, dass sich die Ent-<br />

•mcilung der Sektion auch künftig in sichern Bahnen<br />

bewegen wird. Präsident Imhoff erstattete den<br />

Jahresbericht, wonach dio Sektion in Jahresfrist<br />

von 777 auf 801 Mitglieder angewachsen ist (1920:<br />

259 Mitglieder). lin Anschluss daran referierte Dr.<br />

Grüningen über das Vorgehen der Sektion Basel in<br />

der Versicherungsangelegenheit, dio seit einigen<br />

Wochen dio Gomüter der Basler Automobilisten so<br />

etark erregte, und stellte fest, dass die ersten<br />

Schritte zur Lösung des Konflikts von der Sektion<br />

Basel des A. G. S. ausgegangen sind.<br />

Einen grossen Teil der Verhandlungen nahm daa<br />

Traktandum «Schaffung einea eigenen Sekretariats><br />

in Anspruch. Die Anträge des Vorstandes wurden<br />

genehmigt, und vom 1. April <strong>1929</strong> an wird sich das<br />

eigene Sekretariat auf dein Zentralbahnplatz 13 befinden,<br />

gleichzeitig auch die Triptykausgabestelle.<br />

Ein entsprechender Betrag ist im Budget für <strong>1929</strong><br />

vorgesehen. Dass sich die Sektion zu dieser Massnahmo<br />

entschloss. rechtfertigt schon der Umstand,<br />

dass die Sektion Basel im Jahre 1928 allein 2200<br />

Triptyks ausgestellt hat.<br />

Bei don Wahlen wurde die gesamte Kommission,<br />

mit Präsident Imhoff an der Spitze, diskussionslos in<br />

offener Abstimmung bestätigt. Ausserhalb des Budgets<br />

•wurde der Vorstand ermächtigt, an die Kosten für die<br />

Kampagne zu Gunsten der Verkehrsinitiative einen<br />

Beitrag in der Höho von 1000—2000 Franken zu<br />

bewilligen, in der Meinung, dass auch dio übrigen<br />

Sektionen durch ähnliche Verfügungen sich für den<br />

Erfolg der Initiative einsetzen werden.<br />

Im Jahresprogramm <strong>1929</strong> wurden folgende Veranstaltungen<br />

vorgesehen: fünftägige Tourenfahrt<br />

Rboin-Mosel-Eifel (Nürburgring), BaUonverfolgungsjagd,<br />

Autavia, Zuverlässigkeitsfahrt für Sektionsmitglieder,<br />

Familienabend, zwei Vortragsabende,<br />

Clubball im November, St. Nikolausessen mit Lichtbildervortrag.<br />

Ein gediegener, gemütlicher Teil folgte den Verhandlungen.<br />

Nach ernsten und weittragenden Traktanden<br />

ist es stets schwierig, die eifrigsinnenden<br />

Gedanken abzulenken und eine gemüUichbeschwingte<br />

Stimmung auszulösen. Mit einem aparten Programm<br />

haben sich die Leiter des Geseihgen durchgesetzt.<br />

Herr Jakob Meyer aus Liestal, der diesen<br />

Abend als Chef des Geselligen betreute, sicherte sich<br />

dio Mitwirkung der Liestaler und hatte Glück damit.<br />

Ohne die einzelnen Produktionen nach ihren<br />

Werten zu vergleichen, muss gesagt sein, dass die<br />

Lautenkünstlerin Agnes Delsarto durch eine Fülle<br />

dezenter und schmissiger Li«der die Aufmerksamkeit<br />

souverän fesselte. Mit einer prächtigen Modulationsfähigkeit<br />

der Stimme, einer lebhaften und ausdrucksvollen<br />

Vortragsweise ihrer Lautenkunst gewann<br />

sie im Nu Blick und Ohr aller. Als zufälliger<br />

Partner im Liedersingen, dem man erfreut volle<br />

Bewunderung aussprechen darf, gesellte sich Herr<br />

Carl Affolter, der über ein Repertoire und eine<br />

Stimme 'verfügt, dio sonst nur Künstler von Beruf<br />

ihr eigen nennen können.<br />

Ein «Krambolägschli», von Moritz Ruckhäberle,<br />

Episoden beim Verkehrspolizist. Ein Lautsprecher<br />

vor einer spanischen Wand, dahinter der Verfasser<br />

mit seiner Frau und einem Mitspieler, die zusammen<br />

sechs Rollen spielten. Ein dramatisches Stück,<br />

das keine szenischen Sorgen bereitete und keinen<br />

Aufwand an Kräften erforderte und doch die Unterhaltung<br />

in seiner Art bereichert hat.<br />

Von den Produktionen der Liestalox nennen wir<br />

zuerst den Walzer und die Tanzhumoreske. von<br />

zwei jungen Damen vorgeführt. Die rhythmische<br />

Darstellungskunst der beiden Damen zeugte von<br />

einem sichern Können. Der herzliche Beifall war<br />

redlich verdient.<br />

Ganz originell, so wie es eben nur Basler mit<br />

ihrem ausgesprochenen Sinn für ein munteres Fastnaohtstreiben<br />

zustande bringen können, war der<br />

Reigen der zwölf Clowns. In Gruppen von je vier<br />

besonders gekleideten Clowns haben die zwölf Liestalex<br />

Turner in flotter Manier einen Reigen ausgeführt,<br />

der uns den männlichen Frohsinn und die<br />

bezwingende Lebhaftigkeit des Basier Fastnachtstreibens<br />

eindringlich vor Augen führte. Nach dieser<br />

Produktion lichteten sich die Reihen der getreuen<br />

Teilnehmer bald, um durch die winterliche Nacht<br />

der Stadt Basel zuzustreben Der Abend hat einen<br />

nachhaltigen Eindruck hinterlassen. La.<br />

A.C.S. SEKTION ZÜRICH. Die zahlreich eingegangenen<br />

Anmeldungen liessen wohl zum voraus<br />

sehen, dass dem Clubball der Sektion Zürich des<br />

A, C. S. vom 26. Januar <strong>1929</strong> ein sehr schöner Erfolg<br />

beschieden sein werde. Es waren wohl gegen<br />

450 Personen in den festlich geschmückten Räumen<br />

des Grand Hotel Dolder beisammen, als Herr J-<br />

Guallini, der Präsident des Vergnügungskomitees,<br />

den Willkomm des Vorstandes entbot und mit der<br />

Abwicklung des reichhaltigen Programms begann.<br />

Droben im grossen Saal standen drei Vehikel,<br />

lies Kleinautos, bereit, mit denen die Konkurrenten<br />

und Konkurrentinnen in forscher Fahrt eine kleine<br />

Geschicklichkeitsprüfung mit etlichen Schikanen<br />

und einem eingelegten Kilometer-Lancö zu absolvieren<br />

hatten. Die bekannten Zürcher Renngrössen<br />

hatten denn auch reichlich Gelegenheit, hier ihre<br />

besondern Fahreigenschaften brillieren zu lassen.<br />

Und wirklich holte sich denn auch Herr Schlotterbeck<br />

jun. den ersten Preis des stattlichen Gabentisches,<br />

derweilen sich Frau Schnyder als beste Damenfahrerin<br />

auswies.<br />

Derweilen hatte in der grossen Halle ein flotter<br />

Baubetrieb eingesetzt, wo das Orchester Ammonini<br />

aufspielte, während in der Bar das Orchester Cattaneo<br />

einen frohen Bar- und Tanzbetrieb entfaltete.<br />

Man amüsierte sich allerorts trefflich, beteiligte sich<br />

am eingefügten Ballontanz und belustigte sich aktiv<br />

oder passiv an der fidelen Konkurrenz «Das trokkene<br />

Amerika».<br />

Noch vor Mitternacht starteten verschiedene<br />

Künstler des Zürcher Stadttheaters in einer unter<br />

der Conference von Berti Tomming stehenden Bunten<br />

Bühne, wo die Damen Trude Hörn und Paula<br />

Brosig sowie Herr Melzer mit humoristischen Rezitationen<br />

und stimmungsvollen Liedervorträgen<br />

aufwarteten, derweilen die Damen Ingeborg und<br />

Carola, vom Ballett des Stadttheaters. zwei schöne<br />

Tanzdarbietungen vorführten.<br />

Köstliche Augenblicke bereitete das traditionelle<br />

mittelalterliche Turnierspiel, wo die mit Kissen bewaffneten<br />

Konkurrenten auf hohem Holzbock zum<br />

Ergötzen der Zuschauer um die ausgesetzten Preise •<br />

fochten.<br />

Die vorzügliche, belebto Stimmung, die den ganzen<br />

Abend beseelte, hatte zur Tolge. dass man erst<br />

sehr spät an ein Auseinandergehen dachte. Noch<br />

5 Uhr morgens harrte ein sehr stattliches Kontingent<br />

des über 150 Wagen zählenden Autoparkes<br />

schneebedeckt ihrer Insassen. Wenn der Clubball<br />

<strong>1929</strong> einen solch fröhlichen und allseits befriedigenden<br />

Verlauf genommen hat. so ist dies besonders<br />

dem unermüdlichen Maitre de plaisir, Herrn Guallini,<br />

und, last but not least, der vorzüglichen Aufnahme<br />

durch Herrn Direktor Krähenbühl vom<br />

Grand Hotel Dolder zu verdanken, der u. a. ein exquisites<br />

kaltes Büfett bereitgestellt hatte.<br />

Und nun Glückauf zum Clubball 1930: Man<br />

munkelt schon, dass der Vorstand beschlossen habe,<br />

diesen Aalasa nächstes Jahr als Maskenball in<br />

Form eines besonders amüsanten Sujets durchzuführen.<br />

Bis dahin stehen aber noch verschiedene<br />

andere Veranstaltungen vor der Tür. worunter als<br />

besonderes Ereignis die im Monat Mai <strong>1929</strong> stattfindende<br />

25. Jahresfeier, in Verbindung mit der<br />

Sommer-Delegiertenversammlung des A. C. S., zu erwähnen<br />

ist.<br />

D» ordentliche Generalversammlung <strong>1929</strong> des<br />

A. C.S. findet Donnerstag den 21 März <strong>1929</strong>, im<br />

Hotel St Gotthard in Zürich statt. Ausser den<br />

ordentlichen Traktanden, Jahresbericht, Jahresrechnung,<br />

Wahl des Vorstandes, der Rechnungsrevisoren<br />

und der Delegierten für die Delegiertenversammlungen<br />

des A. C. S., wird sich die Versammlung<br />

speziell auch mit der Revision der Sektionsstatuten,<br />

resp. der Anpassung derselben an die<br />

neuen Zentralstatuten. zu befassen haben. Wie gewohnt,<br />

wird sich an die Versammlung ein geselliger<br />

zweiter Teil anschliessen. s.<br />

A. C. S. SEKTION BERN. Auto in Stadt and<br />

Land der Sowjet-Union. Anlässlich der Mitglieder-<br />

Zusammenkunft, Montag, den 4. Febrnar, 20 Uhr,<br />

im Clubheim, wird Herr Hermann Schneider, Zürich,<br />

über seine Erlebnisse während einer letzten<br />

Herbst und Winter ausgeführten Reise in Sowjet-<br />

Russland einen Vortrag mit Lichtbildern halten.<br />

Der Vortragende, der ein guter Russland-Kenner<br />

ist und als Automobilist das Land bereist und<br />

Vor allem alles, was den Automobilismus betrifft,<br />

eingehend studiert hat, bietet Gewähr für interessante<br />

Ausführungen. Es ist ja ausserordentlich<br />

schwierig, heutzutage wirklich zuverlässige Nachrichten<br />

aus Sowjet-Russland zu bekommen und besonders,<br />

was den Automohilismus in der Sowjet-<br />

Union anbetrifft, sind die Vorstellungen, die wir<br />

darüber haben, unklar. Umso erfreulicher ist es.<br />

von so berufener Seite etwas Authentisches erfahren<br />

zu können. Es sei nur nebenbei verraten, dass<br />

der Referent einen grossen Teil Europas, Nordamerikas<br />

und des Kaukasus schon mit dem Automobil<br />

bereist hat.<br />

, Es wird mysteriös.<br />

« Aeh, bon soir, Herr M. Au no e chlv i dr<br />

Stadt ?»<br />

* Guete Abe, Herr Dr. Wie geits ?»<br />

c Gang, gäng — es muess. I ha grad no es paar<br />

B'sorgige. I verreise in-e-re Wuche. ><br />

«Dir sägid. Aber nid öppe nach Paris?><br />

« Aeh usgfechnet. I muess gleitig zum Schröder. »<br />

* Dr erlanbid. i ha de glich Gang.»<br />

«Aeh äh, dr weit doch nid öppe au noch Paris »?<br />

« paieb wou 1»<br />

«Hähähä — dl heits wic-n-ich l Dr weit is<br />

Casino nach Paris — hähähä 1»<br />

« Akurat a Maskeball 1 Im Vertraue: dr heit doch<br />

öppe nid «'gliche Kostüm ? I bi-n-a russische Landschaftsmaler,<br />

Futurist, Spezialist uf em Eifelturm!»<br />

« Hähähä — dr müesst kei Angst ha um Konkurrenz:<br />

i chume als Gipsbildhauer für Kühlerfigure!<br />

Ja frili — Auto hät's damals au scho ka I<br />

Dr wüsset doch, dass dr Adam mit e-mene Ford...»<br />

Der Maskenball der A. C. S. Sektion Bern findet<br />

in geschlossenem Kreise statt. Jedes Mitglied darf<br />

für sich persönlich eine Freikarte beziehen, sowie<br />

Angehörige und seine Freunde mitnehmen, die er<br />

auf seinen weiten Touren kennen und schätzen<br />

lernte. Gaste aus andern Sektionen, durch Mitglieder<br />

eingeladen, sind willkommen. Angehörige und<br />

Gästo von Mitgliedern haben das Recht, Karten zu<br />

Fr. 6.— im Vorverkauf zu beziehen. Der Vorverkauf<br />

der Karten findet vom 4. bis zum 8. Februar<br />

kn Touristikbureau der Berner Handelsbank statt.<br />

Karten an dor Abendkasse kosten Fr. 10.—. Legitimationskarten<br />

sind zum Kartenbezug mitzubringen.<br />

^ ,V,<br />

A.C.S. SEKTION AARGAU. Die Generalyersanrmlung<br />

vom 26. Januar <strong>1929</strong> war trotz der wichtigen<br />

Verhandlungsgegenstände, nur von 31 Mitgliedern<br />

besucht. Der Voranschlag für das Jahr 1029<br />

wurde mit unwesentlichen Aenderungen angenommen<br />

und 'der Bezug eines Jahresbeitrages von<br />

Fr. 40.—, wovon Fr. 20.— der Zentralkasse abzuliefern<br />

sind, beschlossen. Der Einzug wird sofort<br />

erfolgen und wir bitten die Mitglieder um Einlösung<br />

der Mandate. Protokoll, Jahresbericht und<br />

Rechnung passierten ohne Bemerkung. An die Versammlung<br />

schloss sich das übliche Jahresessen und<br />

ein instruktives Referat des Herrn Ing. Guanter<br />

aus Zürich über «Das Abblendproblem». L.<br />

A.C.S. SEKTION LIECHTENSTEIN. Die Sektion<br />

veranstaltet ihren diesjährigen Clubball am<br />

Freitag, deD 1. Februai a. c, abends 8 Uhr. im<br />

Hotel « Adler » in Vaduz, wozu alle Mitglieder dos<br />

A. C. S. herzlich eingeladen sind. Eintrittsgeld:<br />

Damen Fr. 2.—, Herren Fr. 3.—.<br />

Anmeldungen zwecks Tischreservierung nimmt<br />

entgegen: Sekretariat Sektion Liechtenstein A.C.S.,<br />

Hotel « Adler », Vaduz, Tel. Nr. 69. Für Bewachung<br />

der Parkplätze ist gesorgt.<br />

t-st.<br />

Unbeleuchtete Fahrzeuge bilden für den Verkehr<br />

eine grosse Gefahr!<br />

Wir haben des öftern an dieser Stelle verlangt,<br />

dass man im Interesse einer vermehrten Verkehrssicherheit<br />

nicht nur für Motorfahrzeuge, sondern<br />

auch für Fuhrwerke eine gute Beleuchtung vorschreiben<br />

sollte. Dem Umstände, dass das bis heute<br />

noch nicht vorgeschrieben wurde, ist es in der<br />

Hauptsache zuzuschreiben, dass sich kürzlich auf<br />

der Staatsstrasse in der Nähe von Thun ein tödlicher<br />

Unglücksfall ereignete, indem ein Velofahrer<br />

In ein auf der linken, also falschen, Strassenseite<br />

fahrendes Holzfuhrwerk hineinfuhf und auf der<br />

Stelle getötet wurde.<br />

Weder der Radfahrer noch das Fuhrwerk hatten,<br />

trotz des dichten Nebels und der beginnenden<br />

Dunkelheit, ein Lichtl Es wäre Pflicht der Behörden,<br />

auch gegen solche grosse Verkehrsgefahren<br />

Vorschriften zu erlassen, die eine bessere Sicherheit,<br />

namentlich auch für Motorfahrzeuge, bieten<br />

könnten.<br />

-ey.<br />

23,000 I&xxis<br />

a travers rAfrique: c'est ce qu*a<br />

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10<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> -<br />

N»8<br />

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O€€aslonl<br />

Die Wagen sind ge»<br />

prüft und In meine*<br />

Spezlalwerkstall ii»<br />

slandgestellL<br />

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$eduzylinder*Automobile gehaart ah irgend eine andere Fabrik<br />

der Weit<br />

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Itrassen aller Kontinente.<br />

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ßiel: F. Rosenberger<br />

Burgdorf: Kunz & Sorgen<br />

La Chaux de Fonds: Aug. Malhey<br />

Davos: Edel X Cle.<br />

Detemonf: J. R. Cutlat<br />

Flüelen: 1. Rielmann<br />

stärker<br />

vollkommener<br />

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Geneve: ' Garage du Stand<br />

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N°8<br />

II. Blatt<br />

BERN, 29 |anuar 1920<br />

II. Blatt<br />

BERN. 29. Januar <strong>1929</strong><br />

Technische Rundschau<br />

Der SdiMomnibus für 26 Personen<br />

Als vor ungefähr hundert Jahren die Ei-Seitesenbahnen aufkamen, glaubte man, nunmehr ren und unteren Deck insgesamt 13 Kabinen<br />

des mittleren Ganges liegen im obe-<br />

bald im Transportwesen den Höhepunkt er-füreicht zu haben. Die gewaltige Umwälzung auf halber Höhe zwischen den beiden Decks die unteren Enden, die normalerweise auf<br />

je zwei Personen. Der Gang befindet sich<br />

in unseren Verkehrsgepflogenheiten folgte und ist durch eine kurze Treppe mit den dem Sitzkissen ruhen, berühren. In diesem<br />

aber erst seit der Erfindung des Explosionsmotors,<br />

durch den das Automobil und derteile des oberen Decks zu gelangen, muss rade, fortlaufende Fläche. Sie werden nun<br />

einzelnen Kabinen verbunden. Um in die Ab-<br />

Augenblick bilden die Rückenlehnen eine ge-<br />

Omnibus möglich wurde.<br />

man demnach einige Stufen aufwärts und um mittels zweier Eisenstäbe starr miteinander<br />

Bisher hat man immer noch für lange Reisen<br />

von über 100 Kilometern die Eisenbahn<br />

sich in die unteren Kabinen zu begeben ei- verbunden und das obere Bett ist fertig.<br />

3<br />

dem Omnibus vorgezogen. Nun scheint der<br />

Omnibus aber auch für diese langen Strekken<br />

mit der Eisenbahn in Konkurrenz treten<br />

zu wollen. Seit einiger Zeit bereits gibt es,<br />

vornehmlich in den Vereinigten Staaten, mehrere<br />

Omnibuslinien, die regelmässig nach<br />

einem festen Fahrplan Strecken von einigen<br />

hundert Kilometern befahren. Eines konnte<br />

selbst der moderne Omnibus noch nicht bieten<br />

und gerade aus diesem Grunde blieb<br />

sein Betätigungsfeld stark begrenzt: es<br />

fehlte bisher die Schlafgelegenheit, so wie<br />

wir sie bei der Eisenbahn kennen. Auch diese<br />

Lücke ist nunmehr endgültig ausgefüllt. In<br />

Amerika und England sind vor einigen Wochen<br />

fast zu gleicher Zeit, wenn auch voneinander<br />

vollständig unabhängig, die ersten<br />

Schlafwagen-Omnibusse in den Verkehr gekommen.<br />

Es ist sehr interessant, die zu diesem<br />

Zweck dienenden Fahrzeuge einmal näher in<br />

Augenschein zu nehmen. Zweckmässig eingerichtet<br />

ist vor allem der amerikanische<br />

Schlafomnibus. Wir wollen ihn deshalb einmal<br />

in aller Kürze hier beschreiben. Auf der<br />

Abbildung sehen wir den amerikanischen<br />

Wagen in Schnittansicht. Man wird geradezu<br />

erstaunt sein, wenn man hört, dass in diesem<br />

gedrungenen Fahrzeug von nur 10 Meter<br />

Länge, 3 Meter Höhe und 2,5 Meter Breite 26<br />

Personen Sitz- und Schlafgelegenheit finden<br />

können. Der Eingang ist vorn, gleich hinter<br />

dem Motor. Man gelangt hier zunächst auf<br />

eine kurze Flur und von da auf einen mittleren<br />

Gang, der sich über die ganze Länge des<br />

Fahrzeugs erstreckt. Der Wagen ist als<br />

Doppeldeck-Omnibus ausgeführt. Zu beiden<br />

nige Stufen abwärts steigen. Durch diese<br />

zweckmässige und sinnreiche Anordnung ist<br />

für die beiden Decks nur ein Gang erforderlich.<br />

Die Gesamthöhe des Fahrzeuges lässt<br />

sich dadurch so niedrig halten, dass der Wagen<br />

kaum höher ist als ein Eindeck-Omnibus.<br />

Der Kopfraum über dem Gang ist dabei jedoch<br />

2,15 Meter hoch, wodurch selbst die<br />

grösste Person bequem aufrecht stehen kann.<br />

Jede Kabine lässt sich nach dem Gang hin<br />

durch einen schweren Vorhang verschliessen.<br />

Zieht man diese Gardine zurück, so steht<br />

uoruges<br />

mecan/dens<br />

man vor zwei tiefgepolsterten, bequemen<br />

Sesseln, die, wie bei der Eisenbahn, gegenüberliegend<br />

angebracht sind.<br />

Abends werden diese beiden Sitze in zwei<br />

Schlafstätten umgewandelt. Dieser Vorgang<br />

ist recht einfach und doch interessant. Die<br />

Rückenlehne der Sessel lässt sich unten am<br />

eigentlichen Sitz loslösen. Oben ist sie durch<br />

zwei starke Scharniere an der Kabinenwand<br />

befestigt. Die beiden Rückenlehnen werden<br />

nun von unten herauf hochgeklappt, bis sich<br />

Auch das untere Bett wird auf einfache<br />

Weise hergestellt. Die beiden Sitze dienen<br />

dabei als Kopf- und Fussende. Der dazwischen<br />

freiliegende Raum wird durch zwei<br />

Matratzen ausgefüllt, die am Tage unter den<br />

Sitzen aufbewahrt werden. Auf diese Art lassen<br />

sich in wenigen Minuten in jeder Kabine<br />

die beiden Sitze in zwei bequeme Betten umwandeln.<br />

In dem unteren, vorderen Abteil<br />

auf der Skizze ist diese Umwandlung bereits<br />

vollzogen. In dem dahinter liegenden Abteil<br />

dagegen sehen wir die Sitze in Tagesstellung.<br />

Werden abends die Sitze in Betten umgewandelt,<br />

so begeben sich die Passagiere in<br />

das Vorder- und Hinterabteil des Omnibus,<br />

wo weitere Sitzgelegenheit vorgesehen ist.<br />

Mit Einschluss der Klappstühle in den Waschräumen<br />

finden wir im amerikanischen<br />

Schlafomnibus insgesamt 44 Sitze, obschon<br />

nur 26 Personen als Höchstzahl zugelassen<br />

werden.<br />

Das Fahrpersonal besteht aus, einem Wär-<br />

SchniHansicht eines modernen amerikanischen<br />

Schlafomnibusses: 1) Waschraum und Abort; 2) Steward;<br />

3) Ventüatoröffnungen; 4) Eine obere Kabine,<br />

Sitze in Tagesstellung; 5) Waschbassin und<br />

Warmwasserbehälter, in jeder Kabine; 6) Ankleidesitz;<br />

7) Koch; 8) Wagenführer; 9) Beobachtersitz;<br />

10) Ersetzbarer Motor; 11) Haupteingang;<br />

12) Die offene Eingangstüre schliesst die Küche ab;<br />

13) Küche; 14) Kabine in Schlafraum umgewandelt;<br />

15) Ventilatoröffnung; 16) Gemeinsamer Gang<br />

für alle Kabinen; 17) Rückwärtiger Ausgang.<br />

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ter, einem Koch und dem Führer. Aus Gründen<br />

besserer Raumausnutzung sitzt der Führer<br />

vorn über dem Motor. Eine eigentliche<br />

Motorhaube wie bei anderen Fahrzeugen ist<br />

also hier nicht vorhanden. Auch kann der<br />

Führer so die Strasse besser übersehen als<br />

bei einem normalen Omnibus. Sollten am<br />

Motor Störungen vorkommen, die längere<br />

Reparaturen erfordern oder den Omnibus<br />

vielleicht auf Wochen ausser Betrieb stellen<br />

würden, so kann der Motor nach Loslösung<br />

von vier Schrauben und den sonstigen Zuleitungen<br />

auf der Stelle aus dem Wagen entfernt<br />

und durch einen neuen ersetzt werden.<br />

Reservemotoren befinden sich deshalb auf<br />

allen Endstationen auf Lager.<br />

Vorn gleich links am Eingang finden wir<br />

eine kleine, elektrisch betriebene Küche, in<br />

der für die Gäste vollständige Mahlzeiten zubereitet<br />

werden können. Allein die Organisation<br />

dieser modernen Küche auf so kleinem<br />

Raum verdient volle Beachtung. Im Hinterteil<br />

des Wagens sind die Waschräume und<br />

der Abort untergebracht.<br />

Das grosse Fahrzeug wiegt nur 6500 kg.<br />

Ein junger Ingenieur hat die Pläne zur Konstruktion<br />

dieses eigenartigen Omnibus anfangs<br />

1928 entworfen. Ende Mai wurde mit<br />

der Fabrikation begonnen und Anfang August<br />

konnte das Fahrzeug bereits dem Verkehr<br />

übergeben werden. Die Herstellungskosten<br />

beliefen sich auf rund 30,000 Dollar,<br />

jedoch sollen die nächsten Fahrzeuge dieser<br />

Type nur mehr auf 22,000 Dollar zu stehen<br />

kommen, da man nun die Pläne und die entsprechenden<br />

Werkzeuge hat. Seit Oktober<br />

verkehren die Nachtomnibusse regelmässig<br />

zwischen San Franzisko, San Diego und Los<br />

Angeles, auf einer Strecke von rund 750 km.<br />

Auch in Europa ist man in dieser Beziehung<br />

nicht müssig geblieben. Vor wenigen<br />

Wochen ist in England zwischen London und<br />

Liverpool auf einer Entfernung von 300 km<br />

der erste Nachtomnibusverkehr in unserem<br />

Weltteil eröffnet worden. Der englische<br />

Schlafomnibus ist nicht so imposant wie der<br />

amerikanische, aber auch sehr praktisch eingerichtet.<br />

Er verkehrt nur nachts. Die Betten<br />

sind somit fest angebracht und lassen sich<br />

nicht in Sitze umwandeln. Auch hier finden<br />

wir wieder einen zentralen, mittleren Gang<br />

sowie Decks. Der Eingang ist jedoch hinten.<br />

Der englische Schlafomnibus ist nur für<br />

zwölf Personen vorgesehen und hat demnach<br />

nur sechs Kabinen. Die inner© Läng© des<br />

Wagens beträgt 8,50 Meter, die Breite 2,10<br />

Meter und die Höhe 2,45 Meter.<br />

r<br />

Die von den Engländern und Amerikanern<br />

verwirklichte Neuerung entspricht einem Bedürfnis.<br />

Es ist vorauszusehen, dass der<br />

Schlafomnibus sich recht bald einbürgern<br />

wird, auch in anderen Ländern. Die ersten<br />

praktischen Erfahrungen sind in dieser Beziehung<br />

durchaus befriedigend ausgefallen.<br />

Das Durchbiegen der Feder beim Ueberfahren<br />

von Unebenheiten bewirkt, dass sich<br />

der Zylinder auf dem Kolben verschiebt, wobei<br />

das Oel dieser Bewegung einen umso<br />

grösseren Widerstand entgegensetzt, je kleiner<br />

der oben erwähnte Durchströmkanal ist.<br />

Je nach der gewählten Durchströmkanalweite<br />

kann deshalb eine grössere oder kleinere<br />

Dämpfung erzielt werden.<br />

Der ganze Stossdämpfer besteht aus nur<br />

Dichtungsring und einer Dichtungsmutter.<br />

Kolben und Zylinder nützen sich nur äusserst<br />

wenig ab, da sie ja beständig unter Oel stehen.<br />

Andere der Abnützung unterworfene<br />

Stellen bestehen nicht. Hierin ist einer der<br />

grössten Vorteile zu suchen, die die neue Federaufhängung<br />

vor der bisher üblichen voraus<br />

hat.<br />

beim Saughub Luft an. Das Lufteinlassrohr<br />

hat eine Verengung, den Lufttrichter, durch<br />

neun Teilen, und zwar dem Gehäuse mit Zylinder<br />

und Flüssigkeitsreservoir, dem amsaust. Gerade an dieser Stelle befindet sich,<br />

den die Luft mit Orkangeschwindigkeit durch-<br />

Rahmen angenieteten Kolben, einem eingeschraubten<br />

Ventilsitz, dem Scheibenventil mit chende Luft reisst (mit Unterdruckeffekt)<br />

wie wir wissen, die Düse. Die vorbeistrei-<br />

grösserem oder kleinerem Durchströmkanal, das Benzin von der Düsenmündung weg und<br />

einer Federkammer, dem Einfüll- und Ent-zerfetzt es zu feinem Nebel, der an der Dros-<br />

leer-Stutzen des Flüssigkeitsreservoirs, einem<br />

Grösste Motorleistung bei Vollgas oder<br />

Halbgas? Man sollte ohne weiteres annehmen,<br />

dass der Motor seine höchste Leistung<br />

entwickelt, wenn man ihm Vollgas gibt. Die<br />

Praxis scheint aber diese Theorie häufig<br />

Lügen zu strafen. Man fährt z. B. mit Vollgas<br />

an eine Steigung heran. Die Steigung wird<br />

nach und nach steiler. Umschalten? Nein!<br />

Noch hundert Meter, dann liegt die Steigung<br />

hinter uns. So weit hält der Motor noch<br />

brennungskammer des Zylinders gelangt, wo<br />

der Benzinnebel erst wirklich vergast und<br />

zur Explosion kommt. Nun ist klar, dass die<br />

Gasgeschwindigkeit, dass heisst das Tempo,<br />

in dem das Benzin-Luftgemisch durch das<br />

Einlassrohr streicht, von der Tourenzahl abhängt.<br />

Je höher die Tourenzahl, das heisst, je<br />

höher die Kolbengeschwindigkeit, desto<br />

schneller wird das Gas in den Zylinder gerissen.<br />

Bei ganz offener Drossel bekommt<br />

der Motor reichlich viel Gas. Wenn aber dio<br />

Tourenzahl sinkt, wie es bei einer Ueberlastung<br />

des Motors, also beim Bergfahren mit<br />

der Vierten im Eingriff der Fall ist, so sinkt<br />

auch die Schnelligkeit der durch das Einlassrohr<br />

angesaugten Luft, die nun nicht mehr<br />

die Kraft hat, genügend Benzin von der Düse<br />

zu reissen, so dass also Benzinmangel eintritt.<br />

Man begegnet diesem Uebel, indem man<br />

den Luftstrom beschleunigt. Wie macht man<br />

das aber? Sehr einfach, indem man den Querschnitt<br />

des Ansaugrohres verengt. Und wie<br />

erzielt man diesen Effekt? Indem man die<br />

Drossel auf Halbgas stellt. In diesem Augenblick<br />

pfeift die Luft durch den nunmehr verengten<br />

Durchlass mit erhöhter Schnelligkeit,<br />

die Düse sprüht wieder genügend Benzin und<br />

der Motor erhält neuerdings Zugkraft, er<br />

kommt wieder zu Atem und bringt uns, vielleicht<br />

ohne dass wir umzuschalten brauchen,<br />

auf die Höhe/<br />

Wir werden mit solchem Fachwissen natürlich<br />

weit besser verstehen, die Drossel auf<br />

der Steigung zu betätigen, als wenn wir nur<br />

so ungefähr nach einer vagen Empirie vorgehen.<br />

Wir werden nun ganz genau wissen,<br />

wann wir auf Steigungen Gas wegnehmen<br />

müssen, um noch ohne Umschalten weiterzukommen,<br />

a.<br />

Caduiiuni als Rostscüutz. Bei den Motorfahrzeugen<br />

wird in der Regel die Nickelplattierung<br />

als Schutz gegen Rostansatz verwendet.<br />

In der amerikanischen Autofachpresse<br />

wird gegenwärtig viel von der Cad-<br />

Um das merkwürdige Verhalten des Mo-mium-Plattieruntors zu erfassen, müssen wir zuerst einmal da dieselbe als Deckschicht gegenüber der<br />

als Rostschutz gesprochen,<br />

die Vergasung etwas unter die Lupe nehmen. Vernickelung bedeutende Vorteile aufweisen<br />

Der im Zylinder niedergehende Kolben saugt solle. Bei einem neuen Automodell wird zunächst<br />

auf das Metall eine dünne Cadmiumschicht<br />

aufgetragen und hierauf eine Nickelplattierung<br />

darüber gelegt. Dieser Rostschutz,<br />

der ausgiebig erprobt wurde, erweist<br />

sich vor allem für die Bremsen von hohem<br />

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der Federlasche darstellt. Der Stossdämpfer<br />

selbst arbeitet hydraulisch, indem durch<br />

gegenseitige Bewegung eines Kolbens und<br />

Zylinders Oel durch einen engen Kanal gedrückt<br />

wird. Der Kolben ist direkt am Rahmen<br />

angebaut und dient als einzige Führuag<br />

für den Zylinder, der auf ihm wagrecht kinund<br />

hergleiten kann. Am Zylindergehäuse<br />

ist sodann das eine Federcnde gelenkig befestigt.<br />

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Fahrer das Gas etwas zurück —<br />

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weniger Gas gibtl Stimmt denn die eingangs<br />

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N° 8 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Ted«<br />

s«.<br />

Frage 7041. Dr. Frysches Nitrierungsverfahren.<br />

Kann mir ein Leser des Blattes Aufschluss über<br />

das Nitrierungsverfahron von Dr. Frysch erteilen<br />

und mir mitteilen, ob dasselbe in der Schweiz<br />

schon zur Anwendung gelangt ist ? A. B. in B.<br />

Frage 7042. Schmierung der Federbolzen. Bei<br />

einem der Federbolzen meines Wagens zeigt sich<br />

in der letzten Zeit ein lästiges Pfeifen. Ich vermute,<br />

dass es mit der Schmierung des Bolzens zusammenhängt.<br />

Durch den Tckalemit-Nippcl kann nämlich<br />

immer nur ganz wenig Fett hineingedriiekt werden<br />

nnd ein grosser Teil davon quillt nachher wieder<br />

am Nippel heraus. Wahrscheinlich ist der Kanal<br />

irgendwo verstopft. Ich weiss nun nicht, wio der<br />

Bolzen «innen» aussieht, und ob ich die Verstopfung<br />

selbst beheben könnte und wäre Ihnen für Aufklärung<br />

darüber sehr dankbar. F. T. in J.<br />

Schmierung der Federbolzen.<br />

Fodcraufhängung, teilweise aufgeschnitten. Z =<br />

Foderbolzen. N = Nut. K = Schmierung. B =<br />

Büchse. N = Nippel. P = Fettpresse. V = Kugelventil.<br />

Antwort: In der beistehenden Skizze<br />

die Feder, die Büchse und der in der Büchse<br />

steckendo Bolzen teilweise aufgeschnitten. Sie sehen<br />

auch, dass der Schmierkanal in eiuer Nut<br />

mündet, die das Fett über die ganze Oberfläche des<br />

lampen «Naphtalin»-Zusatz gebrauchten, um bessere<br />

Leuchtwirkung zu erzielen. Sollte hier ein<br />

Zusammenhang der von Ihnen verfochtonen Angabo<br />

sein? (Absorbierung des Kohlenstoffes?) Da<br />

die von mir gestellte Frage für mich von Wichtigkeit<br />

ist, wäre ich Ihnen sehr dankbar für gründliche<br />

Aufklärung eines alten Abonnenten.<br />

A. S. in N.<br />

Antwort: Wie Ihr Drogist ganz richtig sagt,<br />

wird sehr häufig auch Naphtalin als «Kampfer»<br />

bezeichnet. Dieser «künstliche Kampfer» kommt<br />

aber für das Entrussen eines Motors nicht in Betracht,<br />

sondern nur der aus Pflanzen gewonnene.<br />

Welchen haben Sie nun erhalten? Bei der Anwendung<br />

des richtigen natürlichen Kampfers könnten<br />

wir uns sein Versagen als Entrussungsinittol<br />

nur dadurch erklären, dass die Anwendung zu<br />

kurz war.<br />

th.<br />

Frage 7044. Lösungs- und Klebemittel für Zelluloid.<br />

Wie schlieset und öffnet man Zelluloidbatterien?<br />

Ais Abonnent der «Auto-Revue» hatte ich<br />

gelesen, wio man solche Batterien öffnet und<br />

schliesst. Habe mir diesen Abschnitt ausgeschnitten<br />

und so versorgt, dass es mit heute unmöglich<br />

ist, ihn wiederzufinden.<br />

Ich habe heute eine solche Batterie und sollte<br />

diese auf einer Seite schliesson können<br />

Ẇ. B. in M.<br />

Antwort: Als Lösungs- und Klebemittel für<br />

Zelluloid wird Amylazetat verwendet. Um überlappte<br />

Verbindungen zu lösen, kommt man meist<br />

aber rascher ans Ziel, wenn man mit einem Messer<br />

die Fuge vorsichtig auseinanderzusprengen sucht.<br />

Amylazetat wird dann nur auf die Stellen aufgebracht,<br />

die man mit dem Messer nicht voneinandertrennen<br />

kann.<br />

Um eine Ueberlappungsverbindung zu kleben,<br />

werden dio Flächen, die aufeinander zu liegen kommen,<br />

mit Amylazelat angefeuchtet. Die Flüssigkeit<br />

löst das Zelluloid oberflächlich auf und bildet deshalb<br />

mit ihm nach einigen Minuten einen klebrigen<br />

Belag. Die beiden Flächen werden dann einfach<br />

aufeinandergedrückt und durch Klammern bis zum<br />

Eintrocknen der Flüssigkeit aufeinandergehalten.<br />

Wenn Risse verstopft oder Flächen stumpf aneinandergesetzt<br />

werden sollen, ist ein Amylazetatkitt<br />

zu verwenden, den man dann auf die betreffende<br />

Bolzens verteilen soll. Wahrscheinlich ist nun das<br />

Stolle aufstreicht. Einen mehr oder weniger dickflüssigen<br />

Amylazetatkitt erhält man, indem man<br />

Fett im Kanal oder in der Nut eingetrocknet und<br />

bildet ein Hindernis. Um die Verstopfung zu be-Zelluloidsnänheben, muss der Bolzen herausgenommen werden, Menge Amylazetat auflast.<br />

in einer mehr oder weniger grossen<br />

was keine grossen Schwierigkeiten verursacht. Da die Behandlung einer Batteriezelle aus Zellu-<br />

ziemlich grosse Erfahrung verlangt, lassen Sie<br />

Bocken Sie den Wagen am Chassis auf, bis derloid<br />

Bolzen entlastet ist. Entfernen Sie dann den Splint dio Arbeit wohl besser von einem Spezialisten ausführen,<br />

th-<br />

mnd dio Mutter am einen Ende dos Bolzens und<br />

schlagen Sie ihn mit einem Durchschlag' hinaus. Frage 7045. Abnützung der Vorderradreifen.<br />

W. M «In letz'er Zeit konstatiere ich an don Vorderrädern<br />

meiner Limousine eine auffallende Ab-<br />

Frage 7043. Kampfer zur Enlrussung. In einer<br />

früheren Nummer empfahlen Sie zur Entrussung nützung der Pneus. Ich bin mit dem Wagen 15,000<br />

von Ifotoren «Kampfer», und zwar 150 gr pro Kilometer gefahren. Die Pneus der Hinterräder<br />

20 Liter Benzin. Ein von mir angewandter Versuch<br />

zeigte nun ein negatives Ergebnis.<br />

fast «glatt» Beim vorderen rechten Rad nützt sich<br />

sind noch sehr gut erhalten, die vorderen dagegen<br />

Daraufhin nahm ich Rücksprache mit dem Drosisten<br />

und fragte ihn an, ob eventl* noch anderer leichter; am linken Rad regelmässig, doch gleich<br />

der Gummi schräg ah, d. h. aussen stärker, innen<br />

Kampfer existiere, da Sie ausdrücklich von natürlichem<br />

sprachen. Nun gibt es nach seinen An-<br />

Bemerken möchte ich noch, dass mein Wagen<br />

stark. —<br />

gaben nur einen Kampfer, daa Publikum verlangt kürzlich mit abgestelltem Motor bejm Rückwärtsherausnehmen<br />

aus einer Garage mit leichtem Ge-<br />

jedoch bei ihm sehr oft «Naphtalin» unter dem<br />

fälschlichen Namen Kampfer. Nun ist mir von fälle mit dem Pneu des rechten Vorderrades an<br />

frühorn Zeiten her bokannt, dass wir für Petrol-<br />

einen Baum ßtiess. Hat dieser Vorfall ev. Einfluss<br />

Richtungszeiger<br />

auf die jetzige starke -Pneu-Abnützung, oder ist dieselbe<br />

anderen Ursachen zuzuschreiben?»<br />

P. D. in B.<br />

Antwort: Der Umstand, dass sich dio Vorderradreifen<br />

stärker abnützen als die Hinterräder,<br />

deutet mit Bestimmtheit auf eine Anomalie. Sehr<br />

•wahrscheinlich wurdo bei dem von Ihnen beschriebenen<br />

Anstossen an einen Baum die Spurstange der<br />

Räder vorbogen, so dass dio Räder jetzt nicht mehr<br />

parallel stehen. Aus der Art der Abnützung kann<br />

geschlossen werden, dass sie nach vorn, konvergieren.<br />

Lassen Sie die Stellung der Räder von<br />

einem gewissenhaften Mechaniker genau kontrollieren<br />

und bei Bedarf korrigieren. Damit die Räder<br />

während der Fahrt parallel zueinander sind, ist<br />

erforderlich,, dass sie bei stillstehendem Wagen und<br />

aufgebockter Vorderachse etwas «Einzug» aufweisen,<br />

d. h. der zwischen den Felgenrändern auf<br />

Achsenhöhe gemessene Abstand der beiden Räder<br />

muss vor der Achse 3—6 mm grösser sein als hinter<br />

der Achse. Wenn daa Instruktionsbuch Ihres<br />

Wagens kein genaues Mass angibt, wenden Sie am<br />

besten den Mittelwert 4,5 mm als Mass für den<br />

Einzug an.<br />

Wenn die Ursache der übermässigen Reifenabnützung<br />

nicht im schlechten €Spuren» der Räder<br />

läge, könnte sie in ausgelotterten Gelenken der Lenkung<br />

oder in sogenannten Shimmy-Bewegungen der<br />

Räder zu finden sein. Wir raten Ihnen jedoch, sich<br />

zuerst mit der wahrscheinlichsten Ursache zu befassen.<br />

Trifft dann unsere Vermutung nicht zu, so<br />

werden wir Ihnen gerne weiter behilflich sein. at.<br />

Frage 7046. Auspufftöpfe. Auf dem Automobilmarkte<br />

erscheinen neuerdings Spezialauspufftöpfe<br />

nach untenstehender Skizze. Könnte mir vielleicht<br />

ein Leser Auskunft geben, wer Lieferant solcher<br />

Auspufftöpfe ist. G. Seh. in W.<br />

Frage 7047. Roots-Kompressor. Kann mir ein<br />

Leser der «Auto-Revue » mitteilen, wo der Roots-<br />

Kompressor bezogen werden kann und wo eventuell<br />

Literatur erhältlich ist, die über jedes Detaü<br />

des Kompressors Aufschluss erteilt ? E. L. in Z.<br />

Frage 7048. Garagebuchhaltung. Welche Buchhaltung<br />

eignet sich am besten für einen grösseren<br />

Garage-Betrieb mit Auto-Handel, Reparaturwerkstatt,<br />

Ersatzteilversand etc. Bei möglichst einfacher<br />

Führung soll doch nicht nur das Endresultat, sondern,<br />

auch das Ergebnis aus Handel, Werkstatt,<br />

Ersatzteile, Benzin, Oel etc. separat leicht ersichtlich<br />

sein. H. R.<br />

Gleichmässiges, helles<br />

Frage 7049. Schwarzwerden des Oels. An meinem<br />

Wagen konstatiere ich, dass das Oel immer<br />

schon, nach einer Tagesfahrt von 200 km schwarz<br />

und verbrannt aussieht, trotzdem der Motor nie<br />

warm wird, d. h. über normale Temperatur steigt.<br />

Anfangs vermutete ich, dass dieser Umstand verschwinde,<br />

wenn der Wagen vollständig eingefahren<br />

sei. Er ist nun aber 20,000 Kilometer gefahren und<br />

immer noch hält dieser Üebelstand an. Die Kolbenringe<br />

sind intakt, die Kompression ist gut und die<br />

Leistung des Motors überaus befriedigend, abgesehen<br />

von dem etwas rauhen Gang. Wo dürfte di»<br />

Ursache für das Schwarzwerden des Oeles nach so<br />

kurzer Zeit zu suchen sein? R. W. in Z.<br />

Antwort. Dio Schwarzfärbimg des Oels deutet<br />

nicht unbedingt auf cino Verringerung der<br />

Schmierfähigkeit oder Vermehrung der Verunreinigungen.<br />

Gewisse- Oelmarken nehmen schon nur<br />

durch dio Erwärmung nach kurzer Zeit eine dunklo<br />

Färbung an, während wiederum andern auch in<br />

verunreinigtem Zustand immer noch dio gründliche<br />

Fäibung zeigen. Es ist immerhin möglich,<br />

dass dio verwendete Oelqualität nicht zu Ihrem Motor<br />

passt. Wir raten Ihnen deshalb, eine klein©<br />

Probo gebrauchten Ools an die Hauptvertretung der<br />

Marko zur Untersuchung einzusenden. m.<br />

Si><br />

Anfrage 727. Alter für Fahrbewüligung. Einer<br />

meiner Freunde, Deutsch-Amerikaner, der seit Jahren<br />

hier in Lugano niedergelassen ist und hier seine<br />

Steuern zahlt, ist 65 Jahre alt, aber kerngesund und<br />

noch sehr rüstig, so dass er gerne noch autofarhren<br />

und die Fahrprüfung erhalten möchte. Nun hörte<br />

er, dass im Tessin eine Altersbeschränkung herrscho<br />

für die Zulassung zur Prüfung (ich kann darüber<br />

nichts sicheres erfahren). Besteht im Kanton Tessin<br />

tatsächlich eine solche Beschränkung, und wenn ja,<br />

bei welcher Altersgrenze? Zweitens, in welchen Kantonen<br />

besteht sie, und bei welchem Alter, und in<br />

welchen Kantonen nicht? Kann der Herr (ich<br />

nehme an, dass dies geht) nicht dann die Prüfung<br />

m einem besehränkungsfreien Kanton ablegen und<br />

mit der dadurch erhaltenen Fahrerlaubnis, dann<br />

auch im Kanton Tessin fahren, und sich hier in<br />

Lugano einen Wagen kaufen? F. K., in L.<br />

Antwort: Das Konkordat vom Jahre 191-4,<br />

welchem auch der Kanton Tessin angeschlossen ist,<br />

enthält keinerlei maximale Begrenzung dos Alters<br />

bezüglich Erteilung der Fahrbewilligung. Es enthält<br />

vielmehr nur die untere Altersgrenze von 18 Jahren.<br />

Wer über 18 Jahre alt ist, kann sich für dio Fahrbewilligung<br />

bewerben. Sie ist ihm zu erteilen, wenn<br />

er die im Konkordat hiefür vorgesehenen Bedingungen<br />

und Voraussetzungen erfüllt. Grundsätzlich sind<br />

wir der Auffassung, dass der einzelno Kanton nun<br />

nicht berechtigt ist, durch Verordnungen das Konkordat<br />

zu verschärfen. Leider teilt aber das Bnndesgericht<br />

dieso Auffassung nicht und wir glauben daher,<br />

dass ein staatsrechtlicher Rekurs gegen eine<br />

Verordnung des Kantons Tessin. durch welche eins<br />

obere Altersgrenze angeselst würde, nach den gemachten<br />

Erfahrungen vom Bundesgericht nicht ge j<br />

schützt werden würde. Wi9 gesagt, unserer Ansicht<br />

nach zu Unrecht. Daa Konkordat ist bereits von<br />

vielen Kantonen, namentlich von Bern, in höchst<br />

bedauerlicher Weise durchlöchert worden, ohne<br />

dass das Bundesgericht dias als unzulässig erklärt<br />

hätte. Es ist uns von dem Bestehen solcher Verordnungen<br />

bezüglich Festsatzung von Altersgrenzen<br />

nichts bekannt. Wenn aber tatsächlich solche in einzelnen<br />

Kantonen bestehen sollten, so wäre dagegen,<br />

wie soeben ausgeführt, niehts zu machen. Sie erkundigen<br />

sich daher am bjsten beim kant. Automobilbureau<br />

des Tessin, ob Vorschriften Jn dieser Beziehung<br />

bestehen. Wenn ja, kann "die Fahrprüfung<br />

sehr wohl in einem andern Kanton gemacht<br />

werden. Es müssen zu die*em Zwecke in dem betr.<br />

Kanton vorübergehend die Schriften deponiert werden.<br />

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10 ÄUTOMOBIL-REVliC <strong>1929</strong> -<br />

Die Versammlung beauftragte die Verbandsorgane<br />

mit einer Eingabe an die Re-<br />

Es ist dringende Pflicht der Direktion der B L. jede Konsumation etc. in diesem Kanton. Die<br />

für alle Zeit und es wäre dem stark zunehmenden in dieses Gebiet eingefahren bin. Busse : Fr. 20.—-i<br />

Der Umbau der Obertorerbrücke<br />

Auto- und Motorradverkehr Rechnung getragen. Seither meide ich natürlich jede Arbeitsvergebung,<br />

in Chur<br />

gierung zuhanden der Kommission des S.-Bahn, die Angelegenheit eingehend zu prüfen zweite Busse heimste ich in Schwyz anlässihh<br />

hat schon seit langem die dortigen Behörden beschäftigt.<br />

Endlich aber haben dieselben für deneine für alle Teile befriedigende Lösung vor-<br />

Sache gegenüber ablehnend verhalten, so kann sie nachfolgenden Wagen auf 29 km getrieben wurde.<br />

Grossen Rates. Zweck dieser Eingabe ist, und für Abhilfe zu sorgen. Sollte sich letzere der meiner Klausenfahrt ein. wo ich in Kolonne von<br />

Umbau ein Projekt ausgearbeitet. Dasselbe sieht<br />

damit rechnen, dass sich die Verkehrsorganisationen<br />

ins Mittel legen werden. Insbesondere wäre Nach diesen Erfahrungen meide ich auch dieses<br />

zuschlagen, g.<br />

Die darauffolgende Busse lautete auf Fr. 25.—•;<br />

ciue_ bessere Zufahrt von der Grabenstrasse her vor,<br />

sowie eine Verbreiterung der Brücke auf dem Nordufer<br />

und zwar derart, dass die Grabenstrasse in Akus den Lexcsvl«<br />

ein Unglück passieren sollte, das; Menschenleben und meinen vorgängigen Einsendern empfehlen,<br />

es auch bedauerlich, wenn durch diesen Zustand Gebiet in allen Teilen und möchte jedem Kollegen<br />

leicht gebogener Linie auf die Brücke führt.<br />

fordern würde. Das Ansehen der B. L. S. würde gegen diese unsinnigen Schikanen energisch vorzugehen<br />

Zum Steuerzahlcn dagegen sind wir dann<br />

dadurch bedeutend geschädigt; schon aus diesem<br />

Nach dem Projekt ergibt sich auf der Südseite Ein gefährlicher Bahnübergang! Von einem geschätzten<br />

Leser unseres Blatte« wird uns geschrie-<br />

Beleuchtung nicht scheuen!»<br />

Grunde sollte die B. L. S. die Kosten einer richtigen<br />

der Brücke gegenüber dem jetzigen Zustand eine<br />

gut genug. B. in A.<br />

ordentliche Verbreiterung und zwar flussabwärts. ben: «In letzter Zeit ereigneten sich beim Bahnübergang<br />

bei der Bettwarenfabrik Waldbof in Kehr-<br />

Das Projekt befriedigt die Anforderungen des Verkehrs<br />

in glücklicher Weise. Die Kosten sollen auf satz verschiedene zum Teil schwere Unglücksfälle.<br />

lul •nob<br />

Fr. 75,000 zu stehen kommen und der Kanton ist<br />

Eine interessante Feststellung. Man schreibt uns:<br />

Dieselben passieren vorwiegend des Nachts und<br />

bereit, diesen Umbau zu übernehmen. Er verlangt<br />

Bei dem plötzlichen Witterungsumschlag vom 21.<br />

.aber von der Stadt einen Beitrag von ca. Fr. 38,000.<br />

sind in der Hauptsache darauf zurückzuführen,<br />

Dagegen hat er sich auch bereit erklärt, für den Unterlialt<br />

der Brücke zn sorgen.<br />

Da bisher die Stadt Chur für den Brückenunterhalt<br />

aufkam und dafür vom Kanton jährlich mit<br />

Fr. 1500 entschädigt wurde, würde inskünftig dieser<br />

Betrag in Wegfall kommen Der Kanton würde<br />

der Stadt für den Verzicht auf die mit diesem Beitrag<br />

verbundenen finanziellen Vorteile einen Betrag<br />

von Fr. 24.000 verrechnen und sich mit einer effektive^<br />

Beitragsquote von Fr. 10,000 begnügen.<br />

Da die Obertorerbrücke auch wegen der Chur-<br />

Arosabahn etwas breiter angelegt werden muss, erklärte<br />

sich dieselbe ebenfalls bereit, der Stadt einen<br />

Betrag ven Fr 5250 zu vergüten, so dass die Stadt<br />

Ohnr aus eigenen Mi Kein für diesen wichtigen<br />

Brückenumbau bloss noch Fr. 4750 zu zahlen hätte.<br />

Mit dem vorliegenden Projekt, das im letzten<br />

OhiiTer-Stadtrat zur Behandhing kam und dem auch<br />

einstimmig zugestimmt wurde, kommt die Stadt<br />

recht günstig weg. R.<br />

Die Motorlastwagenbesitzer In Luzern<br />

nehmen Stellung zum neuen Gesetz. Am 22.<br />

Januar fand in Luzern eine Versammlung der<br />

Motorlstwagenbesitz-er aus dem ganzen<br />

Kanton Luzern statt. Die Versammlung war<br />

einberufen von der A.S.P.A., dem Verband<br />

Schweiz. Motorlastwagenbesitzer. Der Vorsitzende,<br />

Oberstleutnant Wyss aus Hochdorf,<br />

orientierte einleitend über die bisherigen<br />

Massnahmen des Verbandes in der Frage<br />

des neuen Gesetzes über den Verkehr mit<br />

Motorfahrzeugen. Herr Monteil, Zentralsekretär<br />

aus Bern, gab einen Ueberbück über<br />

den gegenwärtigen Stand der luzernischen<br />

Gesetzesvorlage nach der ersten Beratung<br />

im Grossen Rat. Er verglich die Bestimmungen<br />

des luzernischen Gesetzes mit denjenigen<br />

anderer Kantone. In der Diskussion<br />

wurden diejenigen Punkte des Gesetzes erörtert,<br />

welche noch nicht befriedigen und der<br />

Abänderung bedürfen. (Wir erinnern an unseren<br />

Bericht über die Verhandlungen im luzernischen<br />

Grossen Rat, Nr. 2 der «A.-R.).<br />

dass die geschlossenen Barrieren, in Anbetracht der<br />

ungenügenden Beleuchtung, nicht gesehen wurden.<br />

Es ist mehr als verwunderlich, dass es dabei<br />

noch kerne Menschenleben gekostet hat! Speziell<br />

sei hier noch erwähnt, dass sich dieser krasse<br />

Uebelstand bei schlechtem Wetter (Schnee, Regen<br />

und Nebel) noch um ein Bedeutendes verschlimmert,<br />

so dass es eben dem eolidesten Auto- und<br />

Motorradfahrer passieren kann, mit der Barriere<br />

in Kollision zu kommen. Wird dieselbe dabei irgendwie<br />

beschädigt und gelingt es der Verwaltung<br />

der B. L. S.-Bahn, den betreffenden Fahrer ausfindig<br />

zu machen, so wird ihm prompt die Rechnung<br />

präsentiert. Protestiert letzterer dabei, so hat<br />

er ohne weiteres noch wegen Bahngefährdung eine<br />

Busse zu gewärtigen. Dazu kommt noch eventl.<br />

sein eigener Personen- und Sachschaden!<br />

Ein solches Verhalten von selten der Bahn —<br />

unbekümmert der Verantwortung für den schlechten<br />

Beleuchtungsgrad — wirkt geradezu empörend!<br />

Durch die zunehmenden Kollisionen bei diesem<br />

üebergang hört man öfters, warum der Gemeinderat<br />

von Kehrsatz, als Aufsichtsbehörde des lokalen<br />

Verkehrswesens, eine solche Beleuchtung dulde.<br />

Es sei hier gleich erwähnt, dass von dieser Seite<br />

schon zu verschiedenen Malen mit der Direktion<br />

der B. L. S. diesbezüglich verhandelt wurde. Durch<br />

einen Beitrag der Gemeinde wurde auch versucht,<br />

ein besseres Beleuchtungsverhältnis zu schaffen.<br />

So wie der Zustand heute noch ist. muss derselbe<br />

absolut als unrichtig und gefahrvoll angesprochen<br />

werden. Es ist in keinem Falle Pflicht der Gemeinde,<br />

sondern Pflicht der B. L. S.-Bahn, eine<br />

richtige Beleuchtung zu erstellen.<br />

Schreiber dies will hier nicht nur kritisieren,<br />

sondern erlaubt sich, auch einige Anregungen zu<br />

machen. Damit die geschlossenen Barrieren vom<br />

Fahrzeuglenker auch rechtzeitig gesehen werden<br />

können, ist es notwendig, dass auf jeder Uebergangsseito<br />

eine Strassenlampe montiert wird, damit<br />

die Außenseiten der Barrieren richtig beleuchtet<br />

werden und nicht das Geleise, wie es jetzt<br />

hauptsächlich der Fall ist. Noch zweckdienlicher<br />

wäre es meines Erachtens, wenn auf jeder Stange<br />

in der Mitte eine rote Signallampe angebracht<br />

wäre, die eventl. von der Station aus kontrolliert<br />

werden könnte. Aehnlich wie z. B. der Bahnübergang<br />

der S. B. B. in Schönbühl. Ein Glockerisigriasl<br />

erachte ich aus verschiedenen Gründen als ungenügend!<br />

Nur eine in diesem Sinne angebrachte<br />

Uebergangsbeleuchtung beseitigt diesen Uebelstand<br />

Ventil-Einschleifapparat<br />

Januar konnte ich mit andern Automobilisten, welche<br />

die Strecke zwischen Liestal und Basel befuhren,<br />

eine interessante Feststellung machen: Etwas<br />

nach 6 Uhr abends setzte Regenwetter ein. und im<br />

Nu wurde die Strasse zu einem äusserst schlipfrigen<br />

Eisfeld. Es war tatsächlich nicht mehr möglich,<br />

den Wagen in der Gewalt zu behalten und ein Tempo<br />

von 10—15 km zu überschreiten Die geringste Gaszugabe<br />

drehte infolge der geringen Adhäsion den<br />

Wagen pchief Das Abbremsen hätte für jedes Vehikel<br />

sofort hilfloses Abrutschen zur Folge gehabt.<br />

Nun war es interessant, zu konstatieren, wie ungfeich<br />

sich die verschiedenen Strassenbelage je nach<br />

ihrer ursprünglichen Rauheit verhielten Nach dem<br />

Üebergang über die Eisenbahnlinie Pratteln-Basel<br />

(Richtung Basel) folgt durch den Wald auf kurze<br />

Strecke eine Betonstrasse. Eigentümlicherweise<br />

fanden gerade auf dieser Strecke die Räder den<br />

besten Halt, und es konnte hier unvermittelt mit<br />

grösserer Geschwindigkeit gefahren werden.<br />

Es wäre von Interesse, zu erfahren, ob die gleiche<br />

Wahrnehmung auch ven andern Automobilisten<br />

gemacht worden ist, als ein willkommener Beitrag<br />

zur Beurteilung des Verhaltens von Betonstrassen<br />

gegenüber den mit Asphalt oder andern Materialien<br />

belegten Strecken<br />

Es sei beigefügt, dass die erwähnte Feststellung<br />

sowohl auf dem Hinweg wie eine Stund» später auf<br />

der Rückfahrt gemacht werden konnte, und zwar<br />

unter Vergleichsverhältnissen, welche für alle Strassenstücke<br />

genau dieselben waren. Dr. E. St.<br />

Zum Artikel « Ein Brief an die Städtische Polizeidirektion<br />

in Bern» wird uns noch abschrieben:<br />

Auf dieses Eingesandt muss ich unterstützungnhalber<br />

antworten. Es hat ja bald, wie es schein'.<br />

keinen Sinn mehr, über dieses Thema zu berichten.<br />

denn es ist doch fast alles umsonst, bis einmal<br />

den Behörden in Bern die Augen aufgehen oder<br />

aufgemacht werden, dass der Automobilist «eine<br />

Berechtigung auf der Welt hat wie jeder Bürger.<br />

Dass diese Einsicht noch nicht durchgedrungen<br />

ist, muss als bedauerlich betrachtet werden. Richtig<br />

ist, dass wir viele rüdige Schafe unter unserer<br />

Herde haben, aber deswegen sollten die Behörden<br />

nicht alles in einen Sack schieben. Es ist geradezu<br />

skandalös, wie man oft in unserem Fachblatte direkt<br />

unsinnige, schikanöse Urteile lesen mus«. Einmal<br />

muss es anders kommen. Ich fahre seit 1912<br />

und habe mir während dieser Zeit zwei Russen<br />

geholt. Erstmals wurde ich im Kanton Thurgau<br />

gebüsst, weil ich 4 Uhr 55, also 5 Minuten zu früh,<br />

Neugründung:<br />

Rob. Weber & Co M Autotransporte. Zürich. R.<br />

Weber und Dr. E. Winzeler haben eine Kommanditgesellschaft<br />

eingegangen. Unbeschränkt haftender<br />

Kommanditär ist Weber, während Dr. Winzeler<br />

Kommanditär mit einem Betrage von Fr<<br />

10.000— ist. Letzterem wurde Prokura erteilt.<br />

Zweck der Unternehmung ist Uebernahme und<br />

Durchführung von Expressgütertransporten mit<br />

Lastwagen.<br />

Kapitalreduktion:<br />

Sccieui des Auto-Transports de la Beroche, St.<br />

Aubin. Das Aktienkapital wird um 17,000 Franken<br />

auf 68,000 Franken reduziert durch Kürzung des<br />

Nominalwertes der Aktien von Fr. 250.— auf Fr,<br />

200.—.<br />

Personelles:<br />

Socißte de Carrosserles G. Gangloff S. A., Genf.<br />

Der Verwaltungsrart hat die Einzelunterschrift an<br />

Rob. de Muralt in Bern erteilt.<br />

Firmaänderung:<br />

Hans R. Koller, techn.-chem Produkte. Winter-'<br />

thur. Die Firma ist erloschen. Sämtliche Aktiven<br />

und Passiven gehen über an die Kommanditgesellschaft<br />

H- R. Koller & Cie. Es wird an Kommanditär<br />

H. R. Koller jun. Einzelprokura erteilt.<br />

Kapitalerhöhungen:<br />

Firestone Import A.-G., Basel Die A.-G. hat ihre<br />

Statuten revidiert und dabei ihr Aktienkapital von<br />

Fr. 300.000 auf 500,000 erhöht. Das Aktienkapital<br />

ist eingeteilt in 500 Namensaktien von je Fr. 1000.<br />

Aluminiumschweisswerk A.-G., Schlieren. Die<br />

ausserordentliche Generalversammlung vom 7. November<br />

1928 hat die Erhöhung des Aktienkapitals<br />

von bisher Fr. 170,000 auf 200.000 beschlossen und<br />

durchgeführt. Das jetzige Kapital ist eingeteilt in<br />

400 Inhaberaktien, die voll einbezahlt sind.<br />

Liquidation:<br />

Frankonia, A.-G. vorm. Alb. Frank. Zweigniederlassung<br />

Zürich. Auto- und Fhigzeugzabehör in Zürich<br />

Die Gesellschaft hat sich durch Beschluss der<br />

Aktionäre aufgelöst und ist in Liquidation getreten.<br />

Als Liquidatoren wurden ernannt R. Cordes und<br />

A. Meineke, beide in Berlin. Sie führen Kollektivunterschrift<br />

namens der Frankonia A.-G. vorm Au\<br />

Frank, Zweigniederlassung Zürich in Liquidation.<br />

Konkurse:<br />

Heusser-Hitz, A.-G., Autogarage, Gossan, Konkurseröffnung:<br />

11. Januar. Frist zur Eingabe bis<br />

7. Februar <strong>1929</strong>.<br />

Hägi & Brüngger, Autogarage, Zürich. Der Kon-»<br />

kurs wird mangels Aktiven eingestellt.<br />

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WO S — 1024 AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Etwas über die deutsche<br />

Automobilproduktion.<br />

Deutschlands Anteil an der Gesamtautomobilprodukttou<br />

der Welt betrug im Jahre 1927<br />

mit 115,000 Automobilen nur drei Prozent.<br />

Die Rationalisierung der deutschen Produktion<br />

hat durch Normung und Typisierung<br />

grosse Fortschritte gemacht. Gegen 146 Persorienwagenmodeüe<br />

im Jahre 1924, die 86<br />

Firmen herstellten, bestanden im Jahre 1927<br />

nur 19 Firmen mit 40 Modellen. Im Jahre<br />

1927 wurden in Deutschland 91,100 Personenautomobile<br />

und 23,700 Lastwagen erzeugt.<br />

Der Anteil ausländischer Montagefirmen in<br />

Deutschland am Gesamterzeugungswert für<br />

1927 betrug etwa zehn Prozent. Die Produktion<br />

an Personen- wie an Lastwagen hat sich<br />

im Jahre 1927 gegenüber dem Jahre 1926<br />

verdoppelt. In den letzten Jahren vollzog<br />

sich für deutsche Automobile ein starker<br />

Preisabbau. Für Personenautomobile bewegten<br />

sich die Preise Anfang 1924 um etwa<br />

25 Prozent über den Vorkriegspreisen, bis<br />

August 1928 sanken sie auf 37 Prozent unter<br />

den Stand von 1923. Die Preise für Lastwagen<br />

lagen zu demselben Zeitpunkt 34 Prozent<br />

unter dem Vorkriegspreise.<br />

Die deutsche Automobilindustrie versorgte<br />

in der Hauptsache das Inland. Der Exportanteil<br />

betrug 1927 wertmässig sieben Prozent<br />

des Gesamtabsatzes. Er ist gegen 1925 gestiegen,<br />

gegenüber der Vorkriegszeit jedoch<br />

stark zurückgegangen. Die Ein- und Ausfuhr<br />

von Personen- und Lastwagen im Jahre 1927<br />

zeigt folgende Ziffern: Eingeführt wurden<br />

11,400 Personenwagen im Werte von<br />

56,900,000 RM., ausgeführt 2690 Stück im<br />

Werte von 16,500,000 RM. Die Einfuhr von<br />

Lastwagen betrug 620 Stück im Werte von<br />

U70.000 RM., die Ausfuhr 1374 Stück im<br />

Werte von 10,500,000 RM. Die im Jahre 1927<br />

eingeführten Personenwagen stammten zu<br />

47 Prozent aus den Vereinigten Staaten, zu<br />

22 Prozent aus Italien, zu 13 Prozent aus<br />

Oesterreich und zu 11 Prozent aus Frankreich.<br />

Von der Ausfuhr deutscher Personenwagen<br />

gingen 1927 13 Prozent nach Oesterreich,<br />

12 Prozent nach der Schweiz, 10 Prozent<br />

nach Ungarn, 8 Prozent nach der Tschechoslowakei<br />

und 6 Prozent nach den Niederlanden.<br />

Die Ausfuhr von Lastwaigen ist 1927<br />

gegen 1926 mengenmässig um 66 Prozent,<br />

wertmässig um 10 Prozent gestiegen. Unter<br />

den Abnehmern deutscher Lastwagen stand<br />

per sofort oder nach Obereinkunft<br />

von führender elektromech.<br />

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Aufomobilismus in aller Weif.<br />

Russland mit 204 Fahrzeugen an erster Stelle.<br />

Es folgten mit 148 Wagen Brasilien, mit 106<br />

Wagen Holland, mit 94 Wagen Spanien und<br />

mit 83 Wagen die Schweiz.<br />

Aufschwung des Automobilismus<br />

in der Türkei.<br />

Vom Standpunkt des Importhandels in Au-<br />

Zu verkaufen:<br />

tomobilen aus gewinnt die Türkei in jüngster<br />

Zeit rasch an Bedeutung. Seit dem Jahre<br />

1924 ist eine Steigerung der Automobileinfuhr<br />

um rund 600 Prozent zu verzeichnen, die<br />

fast ganz auf Rechnung der beiden letzten<br />

Jahre zu setzen ist, welche den eigentlichen<br />

Beginn des Aufschwunges des Automobilverkehrs<br />

iii jenem Lande mit sich gebracht<br />

haben.<br />

Das Gros der türkischen Einfuhr machen<br />

Chassis für Personenautomobile aus, welche<br />

mit ungefähr 50 Prozent an dem Gesamtimport<br />

beteiligt sind. Lastkraftwagen, Motorschlepper<br />

und Omnibusse stehen an zweiter<br />

Stelle, während fahrbereite Personenautos<br />

erst an dritter Stelle folgen. Erst neuerdings<br />

beginnt sich dieses Verhältnis immer<br />

mehr zugunsten der Personenautomobile zu<br />

verschieben. In Konstantinopel allein laufen<br />

heute schätzungsweise 2000 Personen- und<br />

500 Lastkraftwagen, während ihre Anzahl<br />

sich im Jahre 1925 auf nur 548 bzw. 85 Einheiten<br />

belaufen hat.<br />

Die amerikanischen Marken herrschen zurzeit<br />

vor, und unter diesen sind Ford, Chevrolet,<br />

Buick und Studebacker am häufigsten<br />

vertreten. Die deutschen Marken behaupten<br />

sich an zweiter Stelle, während die<br />

französischen viel von üirer früheren Beliebtheit<br />

eingebüsst haben. Mit kleineren<br />

Lieferungen sind noch die Tschechoslowakei<br />

und Oestereich vertreten.<br />

Bezüglich der Frage, auf welche Wagentypen<br />

sich die türkische Nachfrage in der<br />

Hauptsache richtet, ist zwischen den beiden<br />

Hauptmärkten Konstantinopel und Anatolien<br />

ein Unterschied zu machen. Für erstereü<br />

kommen Automobile aller Art in Betracht,<br />

vorzugsweise mit Innensteuerung und rückschlagbarem<br />

Verdeck. Die anatolische Nachfrage<br />

richtet sich so gut wie ausschliesslich<br />

auf geschlossene, nicht zu schwere Wagen,<br />

die aber eine erhebliche Leistungsfähigkeit<br />

aufweisen müssen. Ein sehr grosser Bedarf<br />

herrscht daselbst an Eintonnen - Lastkraftwagen,<br />

die in Automobilomnibusse für die<br />

Personenbeförderung umgewandelt werden<br />

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können. Für Spezialkraftwagen schliesslich<br />

gibt Konstantinopel den besseren Markt ab,<br />

und zwar vornehmlich für Postautomobile<br />

sowie für Zwecke der Müllabfuhr und verschiedene<br />

andere öffentliche Zwecke, -iw-<br />

London-Kapstadt ohne Zwischenlandung.<br />

Ein Flugzeug, dessen Aktionsradius alles bisher<br />

dagewesene weit übertreffen wird, steht<br />

gegenwärtig in England vor der Vollendung.<br />

Es soll imstande sein, 6000 Meilen (9600 Kilometer)<br />

ohne Benzinaufnahme zu durchfliegen<br />

und die Strecke London-Kapstadt in einem<br />

non-stop-Flug zurückzulegen. Der Bau<br />

erfolgte im Auftrag des englischen Luftministeriums<br />

durch die Fairey Aviation Company.<br />

Die Flügel der Maschine haben eine<br />

Spannweite von 25 Metern, sind freitragend<br />

ausgeführt und oben an dem sehr schmalen<br />

Rumpf angeschlossen. In ihrem Innern liegen<br />

die Benzintanks mit einem Gesamtfassungsvermögen<br />

von 4500 Litern. Die Führerkabine<br />

wird teilweise durch den Rumpf und teilweise<br />

durch das Flügelmittelstück gebildet.<br />

Sie bietet nur gerade genügend Raum für die<br />

beiden Piloten, die sich auf den geplanten<br />

Flügen abwechselnd am Steuer ablösen werden.<br />

Dem dienstfreien Piloten steht eine<br />

aufblasbare Gummimatratze zur Verfügung.<br />

Zum ersten Mal kommt bei diesem Flugzeug<br />

ein bisher geheimgehaltenes Navigationsinstrument<br />

zur Anwendung, das durch Signale<br />

den Führer automatisch aufmerksam<br />

macht, wenn er von der vorgesehenen Flugroute<br />

horizontal oder vertikal abweicht. Der<br />

Motor ist ein serienmässiger «Napier-Lion»<br />

von 530 PS. Von einer neuen, bisher nicht<br />

veröffentlichten Vorrichtung am Vergaser<br />

verspricht man sich eine bedeutende Ersparnis<br />

im Benzinverbrauch.<br />

Das ganze Flugzeug hat ein Gewicht von<br />

6V2 Tonnen. Man erwartet, dass es mit 80<br />

Stunden mehr als halb so lang wie die<br />

«Question Mark» in der Luft bleiben kann,<br />

ohne sich jedoch täglich neu zu verproviantieren,<br />

wie diese. Der bisher längste Flug<br />

ohne Zwischen-B-enzmaufnahme wurde von<br />

Italienern mit 5000 Meilen aufgestellt. m.<br />

Automobilist kann ohne weitere Scherereien<br />

Der «Auto-Lotse» bewährt sich. Der All-direkgemeine Deutsche Automobil-Club hat be-<br />

wegfahren.<br />

m.<br />

-o—<br />

kanntlich vor einigen Monaten die Institution D!e teure Prohibition.<br />

der Auto-Lotsen geschaffen. Diese Lotsen, In den Vereinigten Staaten wurden im<br />

Leute mit guter Ortskenntnis, sind an den vergangenen Jahr ausgegeben für Ice-creamgrösseren<br />

Einfahrtsstrassen Berlins postiert Soda 500 Millionen Dollar, für Mineralwasser<br />

und stehen allen Automobilisten für eine geringe<br />

Entschädigung als Wegweiser zur Ver- Millionen Dollar.<br />

300 Millionen Dollar, für Süssigkeiten 700<br />

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Führerbewilligung. Wer nur ortsunkundig,<br />

aber ein guter Grossstadtfahrer ist, wird sich<br />

den billigeren, führerscheinlosen Lotsen<br />

heuern, während die weniger gewandten<br />

Fahrer ihre Wagen lieber einem Führerlotsen<br />

anvertrauen.<br />

Gestützt auf ausgezeichnete Erfahrungen<br />

gedenkt der A. D. A. C. nun den Lotsendienst<br />

bedeutend zu erweitern. Vor allem soll die<br />

Zahl der Lotsen mit Führerschein vermehrt<br />

werden; offenbar ist das Fahren im Trubel<br />

der Grossstadt nicht jedermanns Liebhaberei.<br />

Neben Berlin sollen auch andere Städte ihren<br />

Lotsendienst erhalten.<br />

Fortschritte sind ebenfalls im Ausbau des<br />

A.DAC.-Strassenhilfsdienstes zu verzeich-<br />

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beständig unterwegs, um in<br />

Panne geratenen Automobilisten mit Rat und<br />

Tat beizustehen. An gefährlichen Stellen erstehen<br />

jetzt auch die ersten Tafeln, auf denen<br />

der nächsterreichbare Arzt angegeben<br />

ist. m.<br />

Automobile als Passagiergut Wie «Railway<br />

Age» berichtet, führen die Züge der<br />

«Southern-Pacifio-Eisenbahn seit längerer<br />

Zeit Wagen, auf denen Automobile als Passagiergut<br />

befördert werden. Die «Southern-<br />

Pcific» verbindet San Franzisko mit New-<br />

Orleans. Die Automobil-Transportwagen<br />

sind ihrem Verwendungszweck besonders<br />

angepasst. Grosse Türen an beiden Stirnseiten<br />

des Wagens gestatten ein direktes<br />

Einfahren von einer Stirnrampe aus. Die Anmeldung<br />

eines Automobils hat 30 Minuten<br />

vor Abfahrt des Zuges zu erfolgen.<br />

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sorgt die Bahn selbst für die Wahrung des<br />

Gesetzes, das ein Entleeren der Brennstoffbehälter<br />

vorschreibt. Bahnbeamte besorgen<br />

hier diese Arbeit, bestimmen das Quantum<br />

des abgelassenen Brennstoffs und übergeben<br />

dem Automobilbesitzer einen Gutschein für<br />

so und so viel Liter. An der'Bestimmungsstation<br />

braucht der Gutschein nur wieder<br />

vorgewiesen zu werden; die Bahn selbst<br />

füllt dann den Wagen wieder auf und der<br />

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Teder Besitzer eines Automobils will so rasch nnd so leicht als<br />

*-* möglich dahinter kommen, was eigentlich in dem Ding ist.<br />

Noch haben wir aber in unserem Lande mehr als 10,000 Fahrer,<br />

die kaum im Stande wären, einen richtigen Aufsatz von ein paar<br />

Schreibseiten zu Papier zu bringen über Wesen und Wirkungsweise<br />

des Automobils. Dies ist eigentlich recht schade; jahraus,<br />

jahrein erleben wir mit dem Automobil doch recht viel Freude<br />

— manchmal auch ein wenig Aerger, letzteres vielfach deshalb,<br />

weil wir unserm Fahrzeug zu wenig Verständnis entgegenbringen,<br />

so dasa wir uns etwas mehr um die Sache kömmern sollten.<br />

Und dies ist im Grunde genommen herzlich einfach, vorausgesetzt,<br />

dass man einen Leitfaden kennt, der recht klar und verständnisvoll<br />

zur Eigenart des Automobils führt.<br />

Carl Hess, ein Mitarbeiter unseres Blattes, hat sich in unserm<br />

Auftrag der Aufgabe unterzogen, unter dem Titel „Das Büchlein<br />

vom Auto" einen Katechismus über Bau und Funktionen eines<br />

Motorfahrzeuges zu schreiben, und zwar so leicht verständlich<br />

nnd kurz gefasst als nur möglich. Das, was dieses Büchlein sagt,<br />

begreift und erfasst jeder, die zahlreichen leichtverständlichen<br />

Abbildungen tun das Ihrige, und so gehen dem Leser, wenn er<br />

die hundert Seitchen durchgelesen hat — vielleicht ein Kapitel<br />

etwas langsamer oder zum zweiten- nnd drittenmal — verschiedene<br />

Lichter auf.<br />

Am Schlüsse des Bändohens sind dann noch 120 Fragen und Antworten<br />

aufgeschrieben. Als Probe aufs Exempel sollen sie zeigen,<br />

ob der Leser alles begriffen hat. Dann wird er selbst wünschen,<br />

dass „Daa Büchlein vom Auto", das so viel wertvolles Wissen<br />

in leichtfasslichster Form vermittelt, bald in die Hände von<br />

Tausenden von Fahrern und Fahrerinnen gelangt. Der bescheidene<br />

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III. Blatt der<br />

VOM SINN DER GESCHWINDIGKEIT.<br />

VON E. BÜTIKOFER, ING., ZÜRICH,<br />

Ich schreihe diese Zeilen im Januar. Vor<br />

mir auf dem Tisch liegen westindische Bananen<br />

und algerische Orangen. Meine Frau<br />

liat vor wenigen Minuten den norwegischen<br />

Käse hinausgetragen und bringt nun den<br />

duftenden Mate (südamerikanischer Tee)<br />

hinein. Vorn beim Fenster steht ein Riesenstrauss<br />

prächtiger Nelken, den uns eine<br />

gute Bekannte per Express aus Nizza<br />

sandte. Meine Jüngste knabbert an einem<br />

Stücklein Schokolade, von der ich nicht<br />

weiss, ob die Goldküste, Java, Kolumbien<br />

oder Ostafrika den Rohstoff geliefert hat.<br />

Wahrscheinlich stehe ich alle Tage gastronomisch<br />

mit mindestens 4 Erdteilen in Verbindung.<br />

Ohne etwas Besonderes darin zu<br />

finden. Ohne, dass unsere Haushälterin es<br />

überhaupt weiss. Die bejahrte Alte denkt<br />

sich höchstens etwas von merkwürdigen<br />

Ansprüchen der heutigen Generation und<br />

der Bescheidenheit der verflossenen.<br />

Etwas Konservierungstechnik ist ja auch<br />

dabei. Bei Gefrierfleisch handelt es sich ja<br />

Erkältet<br />

I von einer Autofahrt zurück!<br />

Dann hilft sicher ein elektr.<br />

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fast ausschliesslich um eine Konservierungsfrage.<br />

Aber in der Hauptsache ist es<br />

doch die Geschwindigkeit, welche nicht nur<br />

die leiblichen, sondern auch die geistigen<br />

Kontakte herstellt. Die Welt ist kleiner geworden<br />

durch die Geschwindigkeit und die<br />

Menschheit reicher. Noch für den Durchschnittsmenschen<br />

der verflossenen Generation<br />

war eine Auslandreise ein Ereignis<br />

und das Meer ein grosses Erleben. Kaum<br />

50 Jahre liegt dieses Zeitalter zurück.<br />

Wenn heute im Eisenbahncoupe zwei oder<br />

drei Personen, die sich nie vorher gesehen<br />

haben, ins Gespräch kommen, so können<br />

sie von London, Paris oder Berlin reden.<br />

Fast stets wird sich das ganze Duo oder<br />

Trio aus eigener Anschauung aktiv am Gespräch<br />

beteiligen können. Es gilt schon beinahe<br />

als verpönt, «nur» in einem Nachbarort<br />

praktisch tätig gewesen zu sein. Im<br />

Zeitalter der Geschwindigkeit macht man<br />

Ausland-, wenn nicht gar Ueberseepraxis^<br />

Und es gilt beinahe als selbstverständlich,<br />

dass in Mitteleuropa jeder auch nur einigermassen<br />

gebildete Mensch mindestens<br />

eine Fremdsprache spricht und sich deren<br />

Gebrauch im Ausland angeeignet hat.<br />

Nach allen Seiten hin und in unglaublich<br />

kurzer Zeit breiten sich die elektrischen<br />

Wellen aus. Was in Amerika gespeziell<br />

bei Rheumatismus, Katarrh, Ischias oder<br />

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DIE SCHWARZE<br />

CHRYSftNTHEME.<br />

Skizze von Max Karl Böttcher.<br />

Seit zehn Tagen war die grosse Industriestadt<br />

in heller Aufregung. Die raffinierten,<br />

man möchte sagen, genial durchgeführten Einbrüche<br />

bei zwei der modernst und bestgesicherten<br />

Bankhäusern bildeten den Anfang einer<br />

Kette von Verbrechen, die mit einer Tollkühnheit<br />

und Virtuosität durchgeführt wurden,<br />

wie sie die Kriminalpolizei bisher noch nicht<br />

erlebt hatte. Von den Räubern war aber auch<br />

noch nicht die Idee einer Spur entdeckt worden.<br />

Das einzige, was die Verwegenen bei jedem<br />

Einbruch am Orte ihrer Tat stets zurückliessen,<br />

war eine schwarze Chrysantheme,<br />

kunstvoll ausgeführt.<br />

Dr. Gallus, der junge Arzt, arbeitete in diesen<br />

Tagen — es war am Rosenmontag — in<br />

seinem Ordinationszimmer. Es war spät am<br />

Abend, nicht allzuweit bis Mitternacht. Auf<br />

einmal schrillte die Nachtglocke an seiner<br />

Haustüre. Die alte Aufwartefrau, die dem jungen,<br />

nahezu unbeschäftigten Arzte die Wohnung<br />

in Ordnung hielt, war beurlaubt, und so<br />

blieb dem Doktor nichts übrig, als selbst das<br />

Tor zu öffnen.<br />

Ein Mensch stand draussen, Lederjacke,<br />

Sturzkappe, Autobrille, Gamaschen, und er<br />

fragte kurz und hastig: «Hier wohnt doch ein<br />

Arzt?»<br />

«Gewiss, ich bin selbst der Doktor.><br />

«O, das trifft sich gut! Kommen Sie mit,<br />

ich bitte Sie, ein Unglücksfall!»,<br />

N<br />

sprochen wird, können wir hier praktisch<br />

gleichzeitig vernehmen. Man spricht heute<br />

ja bereits vom Fernsehen. Sehr richtig hat<br />

sich letzthin in einer angesehenen schweizerischen<br />

Zeitschrift ein Doktor der Philosophie<br />

dahin ausgedrückt, diese sich immer<br />

mehrende Anteilnahme an den Ereignissen<br />

der ganzen Welt, dank der Fernübertragung<br />

und dank den ungezählten Empfangsmöglichkeiten,<br />

machte uns immer mehr<br />

zu richtigen Weltbürgern. Wir lernen,<br />

andere Völker und Geistesverfassungen<br />

verstehen, zufolge der Raschheit, mit der<br />

uns die modernen Verkehrsmittel in fremde<br />

Gegenden führen, mit der wir den akustischen<br />

Ausdrücken ihrer Kultur unmittelbar<br />

folgen können, mit der wir durch den<br />

Film und moderne Reproduktionsverfahren<br />

mit den fernsten Teilen der Erde in Verbindung<br />

treten können. Ueberall vernehmen<br />

wir den Pulsschlag der Welt, je nach<br />

den technischen Hilfsmitteln mehr oder<br />

weniger kräftig. Aber die Wirkung ist unmittelbar<br />

und nicht um Wochen oder Monate<br />

nachhinkend, wie im Zeitalter der<br />

Langsamkeit. Deshalb ist auch die Anteilnahme<br />

unmittelbar. Wir leben mit. Man<br />

kann wohl sagen, dass nirgends etwas<br />

Wichtiges geschehen kann, ohne dass es sofort<br />

rund um die Erde gehende und überall<br />

vernehmbare Schwingungen auslöst.<br />

Es ist schon gesagt worden, die Geschwindigkeit<br />

hätte uns gar nicht glücklicher<br />

gemacht. Alles sei relativ. Die Geschwindigkeit<br />

habe alle Elemente und<br />

Handlungen im gleichen Masse beschleunigt<br />

und das Leben hastiger gemacht. Dem<br />

Einzelnen biete die Geschwindigkeit keinen<br />

Vorteil, da alle andern das gleiche Tempo<br />

einschlagen konnten. Es stimmt/ wenn<br />

man die Gesamtmenschheit berücksichtigt.<br />

Es stimmt für die Alltagshandlungen. Aber<br />

man kann solche Behauptungen kaum<br />

mehr aufrecht halten für das Einzelleben<br />

und die besondern Lebensereignisse, wie sie<br />

jeden Augenblick an jeden Menschen herantreten<br />

können. Man kann füglich von<br />

einem Sinn und einem Unsinn der Geschwindigkeit<br />

sprechen. Der wahre Sinn<br />

der Geschwindigkeit kann nicht der sein,<br />

das ganze Menschenleben zu beschleunigen,<br />

jeder Handlung, sei sie wissenschaftlicher,<br />

industrieller, gewerblicher oder sportlicher<br />

Natur, ein rascheres Tempo zu verleihen.<br />

Die Geschwindigkeit soll vielmehr dem Menschen<br />

vermehrte Kontaktmöglichkeiten<br />

schaffeii, eine Basis für Menschen Verbrüderung<br />

sein. Ich rede absichtlich von «einer»<br />

und nicht von «der» Basis. Die Geschwindigkeit<br />

der modernen Verkehrsmittel hat<br />

ja so viele Bande zwischen den einzelnen<br />

Völkern geschlungen, dass der Wunsch<br />

nach Verständigung immer lebhafter wird<br />

und auf immer fruchtbareren Boden fällt.<br />

«Sofort! In zwei Minuten bin ich bereit, ich<br />

will nur meinen Verband- und Besteckkasten<br />

zurecht machen und mein Motorrad aus der<br />

Garage holen.»<br />

«Holen Sie nur Ihr Doktorzeug, mein Wagen<br />

wartet an der Ecke!»<br />

Und nach kurzer Zeit sass Dr. Gallus in einer<br />

molligen Limousine, die nun in tollem<br />

Tempo, aber sicher gelenkt, durch die stillen<br />

Strassen der Stadt brauste und endlich weit<br />

draussen im Westviertel der .Stadt, wo seit<br />

kurzem eine neue Villenkolonie entstanden<br />

war, vor einem stattlichen Landhause hielt.<br />

Der Chauffeur öffnete den Wagen und<br />

führte den Arzt in das Haus, das merkwürdig<br />

still und unerleuchtet war. In der finsteren<br />

Flur empfingen zwei Männer den Arzt, und<br />

nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen<br />

hatte, traten die beiden auf ihn zu und zu seinem<br />

Schrecken sah jetzt der Dr. Gallus, wie<br />

ihm bei dem Scheine einer aufleuchtenden<br />

Taschenlampe zwei Pistolen entgegenblitzten<br />

und ferner, dass die beiden Männer kleine,<br />

schwarzseidene Masken trugen.<br />

«Schweigen Sie und tun Sie nur Ihre<br />

Pflicht als Arzt, dann geschieht Ihnen nichts<br />

und Sie erhalten reichliches Honorar für Ihre<br />

Bemühungen!» sagte der eine der Männer mit<br />

verhaltener Stimme und fuhr fort: «Sollten<br />

Sie Lärm schlagen oder nach Ihrer Arbeit<br />

etwas von Ihrem nächtlichen Dienst verraten,<br />

sind Sie verloren! Folgen Sie uns!» Und ohne<br />

des Sträubens des Doktors zu achten, legten<br />

sie ihm eine Binde um die Augen und führten<br />

ihn fort. Und der Gewalt gehorchend, schritt<br />

Gallus dem Sprecher hintendrein, während<br />

der Chauffeur als sein Wächter folgte. Es<br />

Völker, die sich noch vor wenigen Jahren<br />

feindlich gegenüberstunden, arbeiten heute<br />

Seite an Seite, weil die einigenden Bande<br />

stärker sind als die trennenden Grenzpfähle<br />

und Geistesverfassungen, die zufolge<br />

dem ständigen Gedankenaustausch<br />

von Nation zu Nation immer mehr das<br />

Fremde verlieren. Gewiss: die Technik<br />

allein tut es nicht, das Menschenherz muss<br />

mit dabei sein. Aber die Technik führt<br />

durch das Mittel der Geschwindigkeit die<br />

Menschenher zeu zusammen. Zum Verstehen<br />

gehört dann allerdings nicht nur die<br />

Gegenwart, sondern auch der Anteil des<br />

Herzens.<br />

Es kann nicht Zweck des Flugzeuges<br />

sein, alle Menschen, die von Zürich nach<br />

München reisen müssen, in nur 2 Stunden<br />

hinzubefördern anstatt in 8 (Eisenbahn).<br />

Das Flugzeug soll für jeden Menschen nur<br />

die Möglichkeit schaffen, in 2 Stunden den<br />

erwähnten Weg zurücklegen zu können.<br />

Dass es alle Tage viele Menschen gibt, welchen<br />

diese Möglichkeit sehr erwünscht ist,<br />

darf als sehr erfreulich bezeichnet werden.<br />

Aber noch erfreulicher ist es, dass nicht das<br />

ganze reisende Publikum das 150-Kilometertempo<br />

einschlägt. Wenn man liest,<br />

dass ein Flugzeug aus Wien ein lebensrettendes<br />

Heilserum nach Zürich brachte, das<br />

mit keinem andern Transportmittel hätte<br />

rechtzeitig und in unversehrtem Zustande<br />

eintreffen können, so wird man das Vorhandensein<br />

derartiger Möglichkeiten preisen.<br />

Zweck des Automobils ist wohl auch<br />

nicht die Kilometerfresserei, sondern das<br />

unabhängige Gemessen schöner Landschaftsbilder<br />

nicht nur in beliebig schnellem,<br />

sondern mehr noch in beliebig langsamem<br />

Tempo. Die Geschwindigkeit ist Unsinn,<br />

wenn man prächtige Gegenden, wie<br />

die Rheinstrasse Bingen—Koblenz oder das<br />

Höllental im Schwarzwald — von einer<br />

Alpenstrasse gar nicht zu sprechen — mit<br />

maximalem Tempo durchrast. Geschwindigkeit<br />

hat Sinn, wenn die Kleinode der<br />

Natur im beschaulichen Betrachten genossen<br />

werden und wenn man an klassischen<br />

Kunststätten nicht nur an kulinarische<br />

Genüsse und baldiges Weiterrasen denkt.<br />

Geschwindigkeit hat Sinn — auch in herrlichen<br />

Gegenden — wenn ein Arzt rasch zu<br />

einem Kranken muss. Sie ist Unsinn", wenn<br />

sie nur als Selbstzweck ausgeübt wird. Dessen<br />

ungeachtet sind neue Rekorde stets zu<br />

begrüssen, weil sie neue und noch fortschrittlichere<br />

Transport- und Uebertragungsmöglichkeiten<br />

für die Allgemeinheit<br />

anbahnen. Geschwindigkeit ist Unsinn,<br />

wenn der Rundfunkfreund seinen Apparat<br />

im Verlauf einer Stunde wohl auf 10 verschiedene<br />

europäische Städte einstellt,<br />

«rasch» mit Wien, ebenso rasch mit Berlin<br />

und Paris in Verbindung tritt. Geschwindigkeit<br />

hat hohen Sinn, wenn man am<br />

Lautsprecher einen abgerundeten künstlerischen<br />

oder bildenden Genuss erlebt.<br />

ging durch mehrere unerleuchtete Zimmer<br />

und dann kam man in einen hellen Raum, wo<br />

man dem Doktor die Binde abnahm. Auf dem<br />

Boden lag ein schlanker junger Mensch, der<br />

am Halse aus einer Wunde blutete und daneben<br />

lag ein grosser erschossener Hund.<br />

«Sie sehen, was der Köter angerichtet hat!<br />

Untersuchen Sie unseren Kameraden und verbinden<br />

Sie ihn!» herrschte jetzt einer der<br />

Männer. Der Arzt kniete nieder, öffnete dem<br />

Bewusstlosen die Kleider und fuhr zurück.<br />

Eine Frau?!» rief er.<br />

«Das soll Sie nicht kümmern!» zischte ihn<br />

der Sprecher an.<br />

Schweigend untersuchte der Doktor nun<br />

die Wunde am Halse, fand, dass es nur ein<br />

ganz hramloser Biss, eine leichte Fleischwunde<br />

war, und dass die Frau wahrscheinlich<br />

nur vor Schreck, weniger infolge der Verletzung,<br />

ohnmächtig geworden war. Er wusch<br />

die Wunde aus, desinfizierte sie reichlich und<br />

verband sie, dann brachte er das Geschöpf<br />

durch einen leichten Schlag einer kleinen<br />

elektrischen Batterie, die er bei Unglücksfällen<br />

stets mitführte, zu sich, und als er es<br />

aufrichtete, bemerkte er, dass es ein sehr<br />

hübsches Mädchen von höchstens achtzehn<br />

Jahren war mit ganz seltenen, schwarzen,<br />

leuchtenden Augen.<br />

«Ist die Verwundung gefährlich?» fragte<br />

einer der Männer.<br />

«Durchaus nicht, in zwei Tagen ist nur<br />

noch eine kleine Narbe sichtbar.»<br />

Und da das Mädchen, das Männerkleider<br />

trug, lächelte, schien man den Aussagen des<br />

Arztes Glauben zu schenken. Man verband<br />

ihm wieder die Augen, führte ihn zurück zum<br />

Man muss wohl unterscheiden zwischen<br />

dem tiefern Sinn einer Sache und den von<br />

den Menschen vorgenommenen Entstellungen.<br />

Man muss nicht die gute Sache verantwortlich<br />

machen für die vom Menschen<br />

begangenen Entgleisungen. Man muss<br />

nicht über den Kino schimpfen, weil die<br />

15—25 Bilder, die in einer einzigen Sekunde<br />

auf der Leinwand vorbeihuschen<br />

und dadurch die tatsächliche Bewegung<br />

wiedergeben, unmögliche Hetzjagden und<br />

Schauerromane aufführen. Der wahre Sinn<br />

des Films liegt doch in seiner Fähigkeit, interessante<br />

Geschehnisse etnographischen,<br />

sportlichen, dramatischen, politischen oder<br />

geschichtlichen Charakters in möglichst<br />

vollkommener Treue festzuhalten, der<br />

Mitwelt vorzuführen und der Nachwelt zu<br />

erhalten.<br />

Zum Schluss noch ein liebliches Bild: Das<br />

Fürstentum Lichtenstein wurde im Herbst<br />

1927 durch eine Wasserkatastrophe heimgesucht.<br />

Riesige Schuttmassen waren wegzuräumen,<br />

um das überschwemmte Land<br />

wieder der Kultur zu erschliessen. Ucber<br />

hundert Freiwillige haben die Arbeit besorgt.<br />

Aus Dänemark, Schweden, Norwegen,<br />

Deutschland, England, Irland, Schottland,<br />

Indien, Südafrika, Australien und<br />

der Schweiz sind die jungen Männer herbeigeeilt,<br />

um gemeinsam als Menschen<br />

Hilfe zu bringen und ungewollt sich gegenseitig<br />

als Menschen achten zu lernen. Eine<br />

Tat, die ohne die Verkehrsgeschwindigkeiten<br />

der Neuzeil nicht möglich wäre.<br />

80 Jahre sind es her, seitdem C. F. Hartmann<br />

eir Gedicht «Eisenbahn» veröffentlichte.<br />

Die Schlusszeile mit ihrem prophetischen<br />

Gehalt möge wiedergegeben sein:<br />

«Jetzt auch ein neuer Geist Menschennatur<br />

durchkreist, der auf des Lebens Bahn Herzen<br />

lehrt Herzen nahn.» Kann dieses Prophetenwort,<br />

diese Hymne an die Geschwindigkeit,<br />

eine bessere Bestätigung finden als<br />

durch ein internationales Liebeswerk, wie<br />

das liechtensteinische?<br />

—o—<br />

Bummeln verboten.<br />

Im Krieg wurde in den Vereinigten Staaten<br />

ein Gesetz erlassen, wonach jedermann<br />

verpflichtet war, entweder eine Beschäftigung<br />

zu haben oder aber einen Entschuldigungsgrund<br />

für seinen Müssiggang vorzuweisen.<br />

Jetzt hat der Kommandeur der New<br />

Yorker Polizei, Whalen, diese Bestimmung<br />

der Vergessenheit entrissen. Seine Detektive<br />

durchstreifen die Stadt, halten elegant<br />

gekleidete Bummler auf der Strasse an, verhören<br />

sie über ihren Beruf und verhaften sie,<br />

wenn ihre Angaben nicht genügend begründet<br />

erscheinen.<br />

Der boshafte Nachbar. «Mit wem hat Ihre Frau<br />

gestern abend so furchtbar geschimpft?» — «Mi<<br />

dem Hunde!» — «Armes Vieh! Sie drohte ihm ja<br />

sogar mit Entziehung des Hausschlüssels!»<br />

Auto und schob ihn in den Wagen. Zehn Minuten<br />

später stand er wieder vor seiner Wohnung.<br />

Der Chauffeur trat zu ihm und flüsterte:<br />

«Falls Sie den Versuch machen, der Polizei<br />

oder sonst irgend jemandem das eben<br />

Erlebte zu berichten, sind Sie verloren! Es ist<br />

keine Redensart, Herr Doktor, es ist bitterster<br />

Ernst. Also — schweigen, wenn Ihnen Ihr<br />

Leben lieb ist! Keine Polizei kann Sie<br />

schützen! Unser Arm reicht weit!» —•<br />

sprach's, drückte dem verblüfft dastehenden<br />

Arzte ein langes, schmales Päckchen in die<br />

Hand, sprang in den Fahrersitz seines Wagens,<br />

drückte den Schaltknopf und schon<br />

sauste das Auto davon.<br />

Was sich Dr. Gallus während der Fahrt<br />

ausgedacht, führte er nun sofort aus. Mit ein<br />

paar Sätzen war er an seinem Autoschuppen!<br />

Tür aufschliessen, Motorrad herauszerren,<br />

antreten, drauf!! Das waren alles nur Augenblicke.<br />

Das erhaltene, längliche Päckchen<br />

warf er hinter sich in die Garage, dann raste<br />

er hinter dem Wagen her. Durch viele, viele<br />

Strassen ging es, kreuz und quer, aber an der<br />

Seestrasse, von welcher rechts und links alle<br />

50 Schritte kurze, sich wieder verzweigende<br />

Nebenstrassen abbogen, verlor er doch die<br />

Spur des geheimnisvollen Automobils.<br />

Wütend und enttäuscht fuhr er heim,<br />

brachte sein Motorrad unter, hob das Päckchen<br />

in der Garage auf und trat in sein Zimmer.<br />

Nachdem er Licht gemacht, öffnete er<br />

das Paketchen und was fand er: eine<br />

schwarze Chrysantheme und einen Briefurnschlag,<br />

darin drei neue Hundertmarkscheine<br />

und ein Zettelchen: Honorar für ärztliche Bemühungen.


u AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 8<br />

ANDRE CITROEN, der französische Autokönig.<br />

1902 gab es in Paris einen kleinen Industriellen,<br />

der Zahnräder fabrizierte, ein noch<br />

ganz junger Mann und frisch vom Polytechnikum<br />

gekommen. Er hatte zehn Arbeiter und<br />

einen Zeichner angestellt. Weder Ingenieure,<br />

Buchhalter, Sekretäre noch irgendwelche<br />

andere Angestellte. Er dirigierte die Werkstätte,<br />

überwachte die Maschinen, kaufte das<br />

Rohmaterial, führte die Bücher und war sein<br />

eigener Reisender. Im ersten Jahre verdiente<br />

er fünfzehntausend Francs, nach vier<br />

Jahren hunderttausend.<br />

Er war kaum dreissig Jahre alt, als man<br />

ihn bat, dio Automobilgesellschaft Mors zu<br />

reorganisieren. Nach kurzer Zeit produzierte<br />

die Fabrik 1200 Wagen an Stelle von bisher<br />

125.<br />

Dies geschah in der Vorkriegszeit. Damals<br />

schliefen die grossen Zahlen noch. Dann kam<br />

der grosse Krieg. Munition fehlte überall.<br />

Was gibt es einfacheres, als welche herstellen,<br />

sagte sich der Artillerielieutenant Citroen.<br />

Als er seinen ersten Urlaub erhielt,<br />

präsentierte er sich dem Artilleriecgeneral<br />

Bacquet. Er erbot sich, eine Fabrik einzurichten,<br />

die imstande sei, täglich zwanzigtausend<br />

Granaten zu produzieren und später<br />

fünfzigtausend, wenn man wolle. Man fand<br />

das sichtlich übertrieben; besonders wenn<br />

man überdachte, dass aus sämtlichen Werkstätten<br />

Frankreichs zusammen nur fünfzehntausend<br />

hervorgingen. Ausserdem hätte Citroen<br />

erst eine Fabrik bauen müssen und<br />

dies in welcher Zeit?<br />

Als man ihm Fragen stellte, lächelte er.<br />

Er verlangte nichts weiter als eine Bestellung.<br />

Er verpflichtete sich ohne weiteres<br />

für die Lieferung; und so willigte man ein.<br />

Er erwarb sofort am Quai Javel, am Ende<br />

von Paris, grosse Terrains, auf denen man<br />

bisher Kohl und Rüben pflanzte. Von nun an<br />

sollten hier Schrapnelle wachsen. In sechs<br />

Wochen standen die Werkstätten fix und<br />

fertig da. Citroen montierte tausend Werkzeugmaschinen,<br />

die er aus Amerika kommen<br />

Hess. Dann häuften sich Tonnen amerikanischen<br />

Stahls in den ehemaligen Gemüsegärten<br />

an. Nach wenigen Monaten war die erste<br />

Tonuollendetste Instrumente<br />

in relativ massiger Preislage<br />

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dann fünfzehn-, zwanzigtausend.<br />

Von allen Seiten und alliierten Ländern<br />

kam man, um diese erstaunliche Pflanzung<br />

zu besichtigen, die wie unter dem Zauberstab<br />

eines* Magiers aus dem Boden geschossen<br />

war und immer mehr Hektare in Anspruch<br />

nahm. Dreizehntausend Arbeiter.<br />

Die von Citroen angekündigte Zahl war bald<br />

überschritten. 55,000 Granaten verliessen täglich<br />

diese Modellfabrik, die bald überall kopiert<br />

wurde.<br />

Was wird nach dem Kriege aus den Ateliers?<br />

Automobile? Man glaubte erst an einen<br />

schlechten Scherz. Das Auto ist ein Luxus,<br />

die Granate leider nicht. In dem verarmten<br />

Frankreich wird man keine Käufer<br />

finden. Was wird aus den Arbeitern? In<br />

Amerika? Schön; aber wir sind nicht in<br />

Amerika.<br />

So sprachen die erfahrenen Leute und fügten<br />

hinzu, dass Citroen zu intelligent sei, um<br />

nicht ebenso zu denken. Indessen hörte Citroen<br />

im März 1919 auf, Granaten zu fabrizieren<br />

und begann tatsächlich mit dem Automobübau.<br />

Anfangs produzierte er dreissig<br />

Wagen pro Tag. Heute ist er imstande, tausend<br />

in vierundzwanzig Stunden zu liefern.<br />

Er ist klein und hat ein rundliches Gesicht.<br />

Die grosse Hakennase der Eroberer fehlt<br />

ihm. Und das eckige Kinn, das man Willensmenschen<br />

nachsagt, wird man vergeblich bei<br />

ihm suchen. Er sieht gar nicht so aus, als<br />

ob er Citroen wäre. Er ist sozusagen Citroen<br />

inkognito. Bei näherer Betrachtung fällt sein<br />

Blick auf. Man weiss nicht, sind seine Augen<br />

blau pder braun? Aber sein Blick hat<br />

eine fatale Durchdringungskraft und strahlt<br />

eine ausserordentliche Kälte aus. Es ist der<br />

Blick eines Mannes, der alles sieht.<br />

Tatsächlich entgeht Citroen in seinen riesigen<br />

Fabriken täglich nicht die geringste<br />

Kleinigkeit. Er kennt das letzte Detail. Jeden<br />

Nachmittag durchläuft er die ganzen<br />

Räume. Von der Zeit her, als er zehn Arbeiter<br />

und einen einzigen Zeichner überwachte,<br />

behielt er die Gewohnheit der persönlichen<br />

Kontrolle. Die Aerzte empfehlen<br />

den Fussmarsch als bestes Mittel für die Erhaltung<br />

der Jugendlichkeit. Wenn sie sich<br />

nicht täuschen, wird Citroen sehr alt werden,<br />

denn er legt in seinen Fabriken täglich<br />

fünfzehn Kilometer zu Fuss zurück. So unterhält<br />

dieser Vorkämpfer des mechanischen<br />

Motors seinen eigenen menschlichen Motor.<br />

Um 9 Uhr morgens trifft er am Quai Javel<br />

ein, wo die Bureaus sind. Post, grauenhafte<br />

Post. Die Sekretäre haben sie geöffnet und<br />

präsentieren Brief um Brief. Er überläuft mit<br />

einem Blick das Resümee jedes Briefes und<br />

schreibt seine Anmerkung hinein, was zu geschehen<br />

hat. Keine Scheuerfrau wird ohne<br />

sein Wissen eingestellt und ohne seine Randbemerkung:<br />

Einverstanden. A. C<br />

Dann kommen die Besucher. Nachher begibt<br />

er sich in seine Schmieden nach Clichy<br />

oder in seine Ateliers von Saint Quen. Um<br />

2 Uhr ist er zum Frühstück zurück. Dann<br />

beginnt das Programm vom Vormittag wieder.<br />

Ausserdem sieht er nach den Fabriken<br />

von Grenelle und Gutenberg. Dann erst<br />

kommt der Privatmann Andre Citroen zu<br />

seinem Recht.<br />

Soll man ihn beneiden? Wir alle, die ihn<br />

kennen, glauben ihn glücklich, weil er ein<br />

Schöpfer ist, und sein Glück bedeutet Schaffen<br />

und Erzeugen. Wahrscheinlich möchte<br />

«Das nenne ich gut bezahlt! Aber geraubtes<br />

Geld!» rief Dr. Gallus, setzte sich an seinen<br />

Schreibtisch und überlegte. Aus seinem friedlichen<br />

Doktordasein war er plötzlich in ein<br />

Abenteuer verstrickt worden, war er in Gemeinschaft<br />

gekommen mit den gemeinsten<br />

und gerissensten Verbrechern des' letzten<br />

Jahrzehntes und man hatte ihm Schweigepflicht<br />

auferlegt.<br />

Dass er sich daran, trotz der grausigen Drohungen,<br />

nicht kehren würde, war ihm ohne<br />

weiteres klar. Er überdachte alles noch einmal<br />

und merkwürdig, das schöne Mädchen<br />

mit den dunklen, so rätselhaft leuchtenden<br />

Augen stand lockend und auch mahnend vor<br />

seinem Sinn und ihm war, als wäre eine gewisse,<br />

geheime Macht von diesen Augen auf<br />

ihn übergegangen.<br />

«Ich möchte sie noch einmal sehen!»<br />

dachte er unwillkürlich, .aber dann riss er sich<br />

zusammen, ergriff den Fernsprecher und läutete<br />

das Polizeipräsidium an. Aber so sehr<br />

und so oft er auch rief, es meldete sich niemand.<br />

Da wurde ihm offenbar, dass die Verbrecher<br />

in weiser Vorausrechnung ihm die<br />

Telephonleitung zerstört hatten.<br />

Am andern Morgen, als Dr. Gallus gegen<br />

acht Uhr in sein Ordinationszimmer trat, das<br />

nach wie vor der Patienten harrte, erschrak<br />

er nicht wenig. Eine Fensterscheibe war zertrümmert,<br />

und unter den verstreuten Glassplittern<br />

auf dem Fussboden lag ein faustgrosser<br />

Knäuel, der sich als ein Stück weisses<br />

Papier, das um einen Stein gewickelt war,<br />

erwies. Und auf dem Zettel stand in lakonischer<br />

Kürze: .«Wir warnen Sie nochmals!»<br />

keiner von seinen Arbeitern mit ihm tauschen,<br />

wenn man ihn genau informieren<br />

würde. Er aber, die Freude kostend, das<br />

erreicht zu haben, was er sich wünschte,<br />

den Stolz, die mittleren Lebensbedingungen<br />

gewechselt zu haben und ein wichtiges Rad<br />

in der sozialen Maschine zu sein, raucht<br />

nicht, trinkt nicht und isst wenig, läuft wie<br />

ein Landbriefträger. Wenn er sich glücklich<br />

fühlt, so ist er es durch den Intellekt, durch<br />

den Kopf.<br />

„LLOYDIÄDE".<br />

Es ist kaum glaublich, was aus einem kleinen<br />

unscheinbaren Kaffeehausbesitzer alles<br />

werden kann! Da hauste um 1690 herum in<br />

London, und zwar ausgerechnet in der Towerstreet,<br />

ein Herr Edward Lloyd. Herr<br />

Edward Lloyd betrieb dort eine kleine Gastwirtschaft,<br />

in der sich alles, was irgendwie<br />

mit Salzwasser zusammenhing und soweit es<br />

auf zwei Beinen zu gehen vermochte, zusammen<br />

traf. Aber nicht nur Matrosen und<br />

Steuermänner, auch Kaufleute fanden sich in<br />

dem Lokal des Herrn Lloyd ein, und sie alle<br />

tauschten ihre Erfahrungen aus, über den<br />

Lauf der Geschäfte und den Wandel der Zeiten.<br />

Herr Edward Lloyd war bestrebt, seine<br />

Kundschaft sorgsam zu befriedigen, dabei<br />

vergass er aber nicht, von den Erfahrungen<br />

anderer Nutzen zu ziehen, und zwar in einer<br />

Art und Weise, die niemanden schaden, sondern<br />

im Gegenteil nur ihm und andern zum<br />

Wohl gereichen konnte. Eines muss festgestellt<br />

werden, er hatte vermutlich ein fabelhaftes<br />

Gedächtnis. Wenn am hinteren Tisch<br />

die Matrosen der «Queen Anne» über Grosse,<br />

Alter und Bauart ihres Schiffes verhandelten,<br />

so hackten sich die wichtigsten Eigenschaften<br />

der «Queen Anne» im Gedächtnis des Herrn<br />

Edward Lloyd ein. Da hätte man noch lange<br />

nachher kommen können, um über Beschaffenheit<br />

dieses Schiffes sichere und zuverlässige<br />

Auskunft zu erhalten. Oder wenn etwa<br />

am Tische rechts einige Kaufleute über die<br />

Verschiffungsmöglichkeit ihrer Güter verhandelten,<br />

so durften sie sicher sein, in Herrn<br />

Edward Lloyd einen sachkundigen Ratgeber<br />

zu finden. Kurzum, Lloyd entwickelte sich zu<br />

einer Art Brockhaus oder Meyer für Seeleute.<br />

Wollte man etwa wissen, wann dieses oder<br />

jenes Schiff eintreffe, was für Mängel das<br />

dritte aufweise, immer waren bei Lloyd die<br />

ersten Nachrichten erhältlich. Er wusste aber<br />

auch seine Sache praktisch anzufassen und<br />

gab 1696 die Lloyds News heraus, die dann<br />

1726 unter dem Namen Lloyd List erschien<br />

und seit 1834 als Lloyds register of British<br />

and foreign shipping herauskommt. Es ist<br />

das Verzeichnis aller Schiffe mit der Angabe<br />

aller derjenigen Eigenschaften, die für den<br />

Verfrachter von Nutzen sind. Dass unter solchen<br />

Umständen die Kaffebude an der Towerstreet<br />

bald zu klein wurde, ist leicht verständlich,<br />

und Lloyd siedelte 1692 in die<br />

Lombardstreet über.<br />

Nennen sie mir ein Volk, dem das Wetten<br />

mehr im Blute liegt als dem Engländer! Das<br />

Wetten ist ein englischer Nationalsport, so<br />

gut wie das Fussballspiel. Diese englische<br />

Eigenart hat Lloyd erfasst und darin liegt<br />

eine weitere Begründung seines Aufstiegs,<br />

denn bei Lloyd wurden Wetten angenommen,<br />

die der Unverfrorenheit und Waghalsigkeit<br />

des englischen Charakters in diesem Punkt<br />

entsprachen. Da wurde auf die unglaublichsten<br />

Dinge eingetreten, ob das Wetter in<br />

einem bestimmten Zeitpunkt günstig sei, ob<br />

man auf eine in Aussicht stehende Erbschaft<br />

In diesem Augenblick warf der <strong>Zeitung</strong>sträger<br />

die Morgenzeitung durch den Briefkastenspalt<br />

der Tür. Hastig ergriff Dr. Gallus<br />

das Blatt und las in mächtigen Lettern auf<br />

der ersten Seite:<br />

'•<br />

10,000 Mark Belohnung.<br />

Mord und Raub in der Aegidistrasse.<br />

Professor Frobenius ermordet, der Wachhund<br />

erschossen, die Villa ausgeraubt. Auf<br />

dem Körper des entseelten Professors lag<br />

eine schwarze Chrysantheme. Von den Tätern<br />

fehlt wieder jede Spur. Stadt und<br />

Staatsanwaltschaft setzen 10,000 Mark<br />

Belohnung für Ergreifung der Täter aus.<br />

Dr. Gallus stürzte hinaus, zog sein Motorrad<br />

aus dem Schuppen, kurbelte an und fuhr<br />

davon, Richtung Villenviertel und Aegidistrasse.<br />

Er hoffte, dort Kriminalbeamte zu<br />

finden, denen er seine nächtlichen Erlebnisse,<br />

die ohne Frage mit dem Verbrechen zusammenhingen,<br />

berichten wollte.<br />

Aber schon nach wenigen Metern Fahrt<br />

fühlte er, dass man ihn verfolge. Ein Rennauto<br />

war ihm, wohin er auch lenkte, auf den<br />

Fersen, und in der unendlich langen, menschenleeren<br />

Wettinstrasse überholte ihn der<br />

Wagen, ein Mann in langem, offenbar falschem<br />

Barte sprang heraus, breitete weit die<br />

Arme aus und zwang so den Doktor, zu stoppen.<br />

Dann rief er ihm zu: « Sie sind im Begriff,<br />

Ihr Leben zu riskieren, Herr Doktor!<br />

Sie wollen nach der Aegidistrasse! Wir warnen<br />

Sie ein letztes Mal! Sie werden überwacht!<br />

Der geringste Versuch, uns zu verraten,<br />

kostet Sie Ihr Leben. Sie wissen, was<br />

uns ein Menschenleben bedeutet! ><br />

— Liebstor Vater, Herbert und ich lieben UBS,<br />

und wir wollen uns deine Einwilligung erbitten.<br />

Wir sind schon vier Wochen verheiratet und sind<br />

überzeugt, dass wir glücklich sein werden.<br />

rechnen könne, alles dies wurde angenommen,<br />

weil Lloyd mit grösster Kaltblütigkeit<br />

den Grundsatz verfolgte, keine Wette abzulehnen.<br />

Erst als ein scharfes Gesetz gegen<br />

das Wetten erlassen wurde, zog sich Lloyd<br />

auf sein ureigenstes Gebiet zurück, auf die<br />

Seeversicherung, und da hat er sich denn<br />

auch zu einer Weltfirma entwickelt, die schon<br />

im Jahre 1800 etwa 600 Agenturen in aller<br />

Herren Länder unterhielt, die ihm alles und<br />

jedes in bezug auf die Seeschiffahrt kund<br />

und zu wissen taten.<br />

Aus Lloyd war ein Begriff, eine Macht geworden,<br />

und es kommt nicht von ungefähr,<br />

wenn die Firma Lloyd vor kurzem in ein<br />

neues, grosses Gebäude umziehen musste, das<br />

mit seinen unzähligen Bureauräumlichkeiten<br />

in Leadenhallstreet nur wenig an das düstere<br />

Kaffeehaus von ehemals erinnert. Aber eines<br />

ist gleich geblieben, das Lloydsche Versicherungssformular<br />

zeigt immer noch den Stempel<br />

und die Zeichnung von anno dazumal, die<br />

moderne Typographie hat da noch kein Feld<br />

für Verbesserung gefunden, und über Welt<br />

und Meer hinaus flattern die Versicherungsverträge<br />

mit dem altmodischen Wappen des<br />

Kaffeebudenbesitzers Herrn Edward Lloyd<br />

selig.<br />

—o~<br />

Marc Aureis Taxameter.<br />

•Ben Akibas Wort, dass alles schon dagewesen<br />

sei, gilt auch für den modernen Taxameter.<br />

Ein chinesisches Buch, das sich in der<br />

Pariser Nationalbibliothek befindet, enthält<br />

recht bemerkenswerte Einzelheiten über den<br />

Mechanismus eines Wagens, der vor 950 Jahren<br />

von Lu Tao Lune, einem chinesischen Gelehrten,<br />

zu dem Zwecke konstruiert worden<br />

war, eine durchlaufene Strecke zu registrieren.<br />

Die Erfindung des Taxameters geht jedoch<br />

auf viel frühere Zeiten zurück; denn<br />

schon im Besitz des Kaisers Marc Aurel, des<br />

Philosophen auf dem römischen Kaiserthron,<br />

befanden sich Wagen mit einem durch die<br />

Drehung der Räder betätigten Zählapparate, 1<br />

dessen sinnreicher Mechanismus in der Weise<br />

arbeitete, dass in regelmässigen Zeitabständen<br />

kleine Kieselsteine in einen bronzenen<br />

Kasten fielen. Jeder dieser kleinen Steine<br />

stellte eine Anzahl Wagendrehungen dar, von<br />

denen jede tausend Schritte zählte. Am Bestimmungsort<br />

angelangt, brauchte man nur<br />

die Kieslesteine zu zählen, um die zurückgelegte<br />

Entfernung zu berechnen.<br />

Sprach's, sprang in sein Rennauto und<br />

saust© rasendschnell davon, und der Doktor<br />

konnte sich nur noch die Nummer S 3456<br />

merken, die natürlich fingiert war.<br />

Zähneknirschend bestieg Dr. Gallus sein<br />

Motorrad und fuhr verzweifelt heim. Ihm<br />

war nun klar, dass er trotz der furchtbaren<br />

Drohungen der Chrysantheme - Menschen<br />

nichts unversucht lassen durfte, die Staatsanwaltschaft<br />

zu benachrichtigen. Aber wie,<br />

ohne dass seine Wächter es merkten?!<br />

Er setzte sich an den Schreibtisch und in<br />

einem langen, ausführlichen Schreiben berichtete<br />

er dem Polizeipräsidium das Erlebte, und<br />

als wenig später seine Aufwartefrau zur Morgenarbeit<br />

kam, übergab er ihr den Brief und<br />

befahl ihr, das Schreiben in den Briefkasten<br />

zu werfen. Aber schon nach wenigen Minuten<br />

kam die Frau zurück, zitterte am ganzen<br />

Leibe und stiess hervor: « Herr Doktor, der<br />

Brief ist weg! Denken Sie, als ich an die<br />

Ecke kam, rannte mir ein Mann entgegen,<br />

rempelte mich so heftig an, dass ich stürzte,<br />

und im Fallen verlor ich den Brief! Was tut<br />

der Bursche? Er stiehlt mir den Brief und<br />

rennt damit davon! »<br />

Da sprang der Doktor auf und stiess ein<br />

krankhaftes Lachen aus.<br />

Als die Frau gegangen war, lief er mit<br />

grossen Schritten im Zimmer auf und ab und<br />

hielt dabei einen Monolog: «Gut! Das Schicksal<br />

will es so! Nichts zu machen! Ich bin ein<br />

Gefangener, stehe unter Polizeiaufsicht, nur<br />

dass meine Polizei eine glänzend organisierte<br />

Verbrecherbande ist. Ich werde in der Sache


N°8 — <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

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energische bc iwiizprozedur tmdet durch die allgemeine Anregung der Stoffwechselvorgänye nicht nur eine Gewichtsabnahme<br />

durch Wasserverlust statt, sondern es kann tatsächlich eine Eiweisszersetzung und ein Fettverlu^t konstatiert werden. Daner<br />

sind die russisch-türkischen Bäder auch ein ausgezeichnetes Mittel gegen Fettleibigkeit.<br />

Neben un«e r n übrigen SpeziallH'bädern, wie Kohlensäure-, elektrische Glühlichtbäder etc., machen wir Sie namentlich auch auf<br />

unsere elektrischen Lohtanninbäder aufmerksam, die als galvanisches Vollbad bei rheumatischen und neuralgischen Leiden vorzüglich<br />

wirken und bei schwerer Ischias, Gicht, chron. Muskel- und Gelenkrheumatismus überall ärztlich empfohlen werden.<br />

l*diirude1bix>loxx2.iexvtes, gescliultes Personal<br />

Einem berühmten amerikanischen Neurologen<br />

und Psychiater erging es ähnlich. Er besuchte<br />

eine Irrenanstalt und wurde dort vom<br />

Direktor selbst, soweit es dessen Zeit erlaubte,<br />

herumgeführt. Als der Neurologe fortgehen<br />

wollte, fragte ihn der Direktor, was er<br />

Heiter-ernste Anekdoten.<br />

Als jemand in Gegenwart Oscar Wildes<br />

eine Stelle aus einem Buche von Max Nor-über die Anstalt denke.<br />

dau zitierte, die besagte, dass alle genialen<br />

Menschen an der Grenze des Wahnsinns<br />

ständen, entgegnete Wilde:<br />

«Es kann sein, dass alle Genies Irre sind,<br />

aber was ist in diesem Falle die Menschheit,<br />

wenn andere Menschen Idioten sind? »<br />

Dieses Wildesche Paradox wird durch drei<br />

Anekdoten vortrefflich illustriert, die gerade,<br />

weil sie zu verschiedenen Zeiten bei verschiedenem<br />

Völkern und sogar in verschiedenen<br />

Erdteilen spielen, ihre Beweiskraft um<br />

so mehr steigern.<br />

Es ist alles grossartig. Aber einer Ihrer<br />

Kranken interessierte mich am meisten. Als<br />

ich einen Teil Ihrer Anstalt allein besichtigte,<br />

traf ich einen Geisteskranken, der einen<br />

aschgrauen Hut und einen grauen Anzug trug.<br />

Ich begann mit ihm eine Unterhaltung, und er<br />

legte mir einige Fragen vor, die mich geradezu<br />

verwunderten. Es ist sicherlich der tollste<br />

Fall von Irrsinn, den ich bisher im Leben getroffen<br />

habe!<br />

— Aber, verehrter Professor, sagte der Direktor,<br />

Sie irren, das ist kein Geisteskranker.<br />

Beginnen wir mit der ältesten. Als Ale-Daxander von Humboldt (1769—1859) in Paris hier weilt, um für seinen neuen Roman Stu-<br />

ist der bekannte Schriftsteller R., der<br />

weilte, äusserte er dem Arzt Blanche den dien zu treiben. Er ist vollkommen gesund!<br />

Wunsch, in Gesellschaft eines Irren zu Der Professor schüttelte den Kopf, rückte<br />

speisen.<br />

die Brille zurecht, sprach noch eine Weile,<br />

« Nichts einfacher als das,» entgegnete der verabschiedete sich und ging. Kurz darauf<br />

bekannte Irrenarzt, «dann machen Sie mir<br />

bitte das Vergnügen, speisen Sie morgen bei<br />

mir.»<br />

«Sehr gern.»<br />

Am nächsten Tage sass der berühmte Gelehrte<br />

am Tisch des Arztes und ihm gegenüber<br />

sassen zwei einander ganz unbekannte<br />

Gäste. Der eine war ganz in Schwarz und<br />

hatte eine weisse Krawatte. Sein Blick war<br />

kalt und der Kopf kahl. Er ass und trank,<br />

ohne ein Wort zu sprechen. Der andere hatte<br />

zerzaustes Haar, einen abgetragenen Anzug,<br />

ass ruckweise und erzählte zwischen je zwei<br />

Bissen die verschiedensten Geschichten aus<br />

allen Zeiten und allen Ländern. Nach dem<br />

Dessert neigte sich Humboldt zu seinem<br />

Gastgeber, zwinkerte mit dem Auge und flüsterte<br />

ihm ins Ohr :<br />

— Ich danke Ihnen, Ihr Irrer hat mir nicht<br />

wenig Spass bereitet.<br />

— Wie denn? Er hat doch gar nichts gesprochen.<br />

Der, der so viel geschwatzt hat, ist<br />

kein Irrer.<br />

— Wer ist er ?<br />

— Sie kennen ihn nicht? Honore Balzac.<br />

* * *<br />

nichts weiter unternehmen. Man hat immerhin<br />

nur ein Leben.»<br />

In diesem Augenblick sauste wieder ein<br />

Steinknäuel durch die Fensterscheibe, und als<br />

der Doktor blitzschnell an das Fenster trat,<br />

sah er noch, wie eben ein Mann mit raschen<br />

Schritten davoneilte. Der Doktor mit einem<br />

Satze zum Fenster hinaus — er wohnte ia im<br />

Erdgeschoss — und dem Flüchtenden nach,<br />

aber an der nächsten Strassenecke war der<br />

Fremde bereits unsichtbar, wie versunken im<br />

Erdboden. Enttäuscht und wütend kehrte<br />

Gallus zurück, hob die Steinpost auf und las:<br />

« Todesurteil!<br />

Da Sie unserem Befehle nicht folgen, werden<br />

Sie, wo es auch sei, getötet werden.»<br />

Und als Unterschrift der Abdruck einer<br />

schwarzen Chrysantheme.<br />

Da lachte der Doktor auf, steckte alles:<br />

die beiden Steine, beide Zettel, das Couvert<br />

mit den drei Hundertern und die in der Nacht<br />

erhaltene Chrysantheme zu sich und verliess<br />

das Haus. Ein grimmer Humor hatte ihn gepackt,<br />

dessen Grundstimmung war: entweder<br />

verdienst du dir jetzt die zehn Mille oder<br />

gehst ab.<br />

Unangefochten kam er bis zur elektrischen<br />

Strassenbahn, zwang seine Nerven, sich nicht<br />

zu kümmern, ob irgend jemand ihm folge, bestieg<br />

die Strassenbahn und fuhr bis zum<br />

Mühle<br />

Tram Sccfcld 4 und 10 (Haltestelle Kreuzstrasse) Tel<br />

Täglich für Damen und Herren 8 12, 137-1® Uhr<br />

Automobilisten sorgt für Eure Gesundheit, schützt Euch vor Krankheiten!<br />

Besitzer und leitender Arzt: Dr. nted. Adrian Eichtensfeiger<br />

Beethovenplatz, wo sich das Polizeipräsidium<br />

befand. Als er eben in die Tür des Gebäudes<br />

einbiegen wollte, kam in scharfem Schritt ihm<br />

ein Herr entgegen und drückte ihm einen Zettel<br />

in die Hand und zischte: «Lesen Sie das!»<br />

Und im Nu eilte der Fremde weiter, während<br />

Dr. Gallus unwillkürlich auf den Zettel<br />

blickte. Da stand, hastig hingeworfen, mit<br />

Bleistift geschrieben: «Wenn Sie dieses Gebäude<br />

betreten, fliegt es augenblicklich in die<br />

Luft!»<br />

Schnell schob Gallus den Wisch in die<br />

Tasche und blieb überlegend vor dem Hause<br />

stehen. In diesem Augenblick rief ihn jemand<br />

an: «He, Doktor, so tiefsinnig? Sie wollen<br />

sich wohl gar die zehn Mille verdienen und<br />

haben keinen Mut dazu?! »<br />

Erwin Wacht, der immer fidele Baumeister,<br />

war es, den Gallus von München her kannte,<br />

wo sie zusammen während der Studienjahre<br />

in einer Studentenklause, bei Mutter Klee, gewohnt<br />

hatten.<br />

« Ach, Sie sind es, Klee! Das ist fein, dass<br />

ich Sie mal treffe. Wohin wollen Sie denn? »<br />

stürzte in das Zimmer des Direktors hocherfreut<br />

der Schriftsteller R.<br />

— Herr Direktor, rief er aus, ich bin überglücklich!<br />

Endlich fand ich das, was ich<br />

suchte! Vor einer halben Stunde lernte ich<br />

einen Geisteskranken kennen, der sich glänzend<br />

zum Helden meines Romans eignet. Ein<br />

grosser, hagerer Herr, mit Brille und Zylinder!<br />

— Aber Verehrtester, sagte der Direktor,<br />

das ist ein Missverständnis! Das war kein<br />

Geisteskranker. Es war der weltbekannte<br />

Neuropathologe, der mein Institut besuchte.<br />

Wer von beiden hatte recht?<br />

* » *<br />

Hierher gehört auch ein Erlebnis, das<br />

Lloyd George hatte, als er noch Finanzminister<br />

war. Eines Abends kehrte er mit dem<br />

Auto in sein Heim in Surrey, in der Umgebung<br />

Londons zurück. Der Chauffeur hielt den<br />

Wagen an, um die Lampen anzuzünden. Lloyd<br />

George, der bekanntlich sehr pedantisch war,<br />

stieg gleichfalls aus und sah nach, ob auch<br />

die rückwärtigen Lampen gut leuchteten. Der<br />

Chauffeur, der das Aussteigen seines Fahrgastes<br />

nicht beachtet hatte, sprang in den<br />

Wagen und fuhr, ohne Zeit zu verlieren, davon,<br />

während das verzweifelte Rufen des Ministers<br />

die klassische Stimme des Rufenden<br />

in der Wüste blieb.<br />

Es blieb ihm nichts anderes übrig, als nach<br />

Philosophenart zu Fuss heimzukehren. Als er<br />

die fünf englischen Meilen, die ihn von seinem<br />

Heim trennten, auf diese Weise zurückzulegen<br />

begann, stiess er auf ein mächtiges<br />

Gebäude, das hell erleuchtet war. Hier<br />

hoffte der Minister, Unterkunft oder Fahrmöglichkeit<br />

zu finden. Am Eingang stiess er<br />

auf einen riesigen Portier, dem er sein Abenteuer<br />

erzählte.<br />

— Ich bin der königliche Finanzminister.<br />

— Gut, gut, brummte der Portier, wir haben<br />

hier schon sechs drin. Warten Sie einen<br />

Augenblick.<br />

Ein Blick in das Gesicht des Wächters,<br />

eine kurze Ueberlegung und plötzlich stand<br />

Lloyd George alles klar vor Augen. Er erinnerte<br />

sich, dass dieses Gebäude... das Pravinzialirrenhaus<br />

sein musste.<br />

Keinen Unsinn — verlassen wir die gastliche<br />

Stätte — sagte Lloyd George und machte<br />

sich so schnell als möglich aus dem Staube!<br />

«In das Maskenverleih-Institut! Heute nach des Doktors Herz und flüsterte: « Rache<br />

abend bin ich zu Ambrosius geladen, grosse der schwarzen Chrysantheme! » Doch es<br />

Sache, Maskenball! Wissen Sie was, Siewar ein Fehlstoss! Dr. Gallus Stunde war<br />

könnten eigentlich mitkommen, wen ich im noch nicht gekommen! Als der Dolch die<br />

Hause Ambrosius einführe, der ist dort stets Brust des Ahnungslosen erreichte, traf ihn ein<br />

willkommen, sind an die 200 Gäste geladen, übermütig geworfener Konfettiball so hart an<br />

da kommt es auf einen mehr oder weniger das Auge, dass er zurückwich, und der Dolch<br />

nicht an! »<br />

verfehlte sein Ziel. Mit einem leisen Aufschrei<br />

Dr. Gallus atmete auf und liess sich überreden,<br />

den Abend mit im gastlichen Hause riss sich los und entkam im Gewühl der<br />

fasste Gallus der Zigeunerin Hand, aber sie<br />

des Geheimrats zu verleben. Er suchte sich Gäste. Der Arzt folgte unmittelbar, erreichte<br />

im Maskenhause eine Ritterrüstung aus,<br />

speiste dann ausgiebig mit Klee im Ratskeller<br />

und war geradezu glücklich, unterzutauchen<br />

und auf andere Gedanken zu kommen. Gegen<br />

Abend kehrte er heim, zog sich um, legte über<br />

die Rüstung seinen grossen Wettermantel an,<br />

bestieg sein Motorrad und fuhr zu Klee, holte<br />

JUSTICIÄ ÄMERICANÄ.<br />

(Wie man in einem Chicagoer Kriminalgericht<br />

mit einem Mörder «kurzen Prozess»<br />

macht.)<br />

Personen:<br />

Honored Jobholder, Richter des Kriminalgerichts;<br />

Flfty O'Fifty, Vertreter der Anklage;<br />

Smooth Mc Gannef, Verteidiger;<br />

Marco Stiletto alias Bloody Wop, Angeklagter.<br />

Erster und einziger Akt.<br />

Fifty O'Fifty : «Angeklagter, Sie werden<br />

beschuldigt, den Bäckermeister William<br />

Smith in der Nacht vo-m 3. auf den 4. Dezember<br />

1928 ermordet und beraubt zu haben.<br />

Bekennen Sie sich des Raubmordes schuldig<br />

oder nicht ? »<br />

Bloody Wo: « No, no, nix schuldig.»<br />

Smooth Mc Gannef : « Wenn der hohe Gerichtshof<br />

gütigst gestatten wollen, möchte ich<br />

Monotonie eines langwierigen Geschworenen-'<br />

Prozesses ersparen. Er ist daher bereit, sich<br />

schuldig zu bekennen. Allerdings nicht des<br />

Raubmordes, sonders eines anderen, etwas<br />

leichteren Verbrechens.»<br />

Bloody Wop : « Si, Signor, Io buono Americano,<br />

Evviva Chicago ! »<br />

Richter Jobholder: «Welchen Verbrechens<br />

will der Angeklagte sich schuldig bekennen<br />

? »<br />

Smooth Mc Gannef : « Wie dem hohen Gerichtshof<br />

nicht unbekannt sein dürfte, hatte<br />

mein Klient das Unglück, sechs Schüsse aui<br />

den, Bäckermeister William Smith aozugeben,<br />

die sämtlich trafen. Dies geschah zur Nachtzeit.<br />

Bedenken Sie, hoher Gerichtshof, welchen<br />

Lärm das Geknatter von sechs Schüssen<br />

zur Nachtzeit macht. Mein Klient bekennt<br />

sich deshalb der nächtlichen Ruhestörung<br />

schuldig.»<br />

Richter Jo-bholder : « Ist der Vertreter der<br />

Anklage damit einverstanden ? »<br />

Fifty O'Fiity: «Selbstverständlich, wir<br />

haben noch zehn andere Fälle heute morgen,<br />

Herr Richter.»<br />

Richter Jobholder: «Angeklagter Marco<br />

Stiletto alias Bloody Wop. Stehen Sie auf!<br />

Da Sie auf einen Prozess wegen Raubmordes<br />

verzichten, bekenne ich Sie der nächtlichen<br />

Ruhestörung - schuldig und- verurteil«<br />

Sie kraft meines Amtes zu fünf Dollar Geldstrafe.<br />

Lassen Sie sich gewarnt sein! Der<br />

nächste ! » (Chic. Post).<br />

Dr. Leo Koszella.<br />

Die Dernier-cri-Schutzvorrlchtuno. Der Verkäufer:<br />

«Diese neue Einrichtung pickt den unvorsich-<br />

einige Worte sagen : Mein Klient ist ein patrioitischer<br />

Amerikaner. Amerika kommt bei tigen Fussgänger von der Strasse, vorabreicht ihm<br />

oiiLO Waschung und händigt ihm ein Pakot Zigaretten<br />

wie auch Ihre Visitenkarte aus. Darauf wird<br />

ihm zuerst. Deshalb möchte er unserem mächtig<br />

emporstrebenden Gemeinwesen die Kosten der Herr Fussgänger wieder vorsichtig auf die<br />

und dem hohen Gerichtshof die geisttötende Strasso gesetzt.»<br />

den ab und nun fuhren sie gemeinsam hinaus<br />

zur Villa Ambrosius, die weit vor der Stadt<br />

lag.<br />

Das wurde ein lustiger Abend und Gallus<br />

sprühte vor Lebensfreude.<br />

Da war eine reizende Zigeunerin mit<br />

schwarzen, feurigen Augen und einem reichen,<br />

breiten Perlenschmuck um den Hals.<br />

Diese Holde hatte es dem jungen Arzte bald<br />

angetan, und sie liess sich seine Huldigungen<br />

cnc^<br />

anscheinend auch gern gefallen. Jede Tour<br />

tanzte er mit der schlanken, ranken Pusstamaid,<br />

und war glücklich, als sie ihm auch<br />

eine Einladung in das Sektzelt nicht ablehnte.<br />

Nun sassen sie sich gegenüber. Und als Dr.<br />

Gallus seinen Kelch erhob und mit der Glutäugigen<br />

anstossen wollte, zog diese blitzschnell<br />

einen kleinen, schmalen Dolch, stiess<br />

Holt. 1O44<br />

Zürich 8<br />

ten Jahre in den hauptsächlichsten Produktionsländern<br />

Deutschland, der Tschecho-<br />

und Amerika, hergestellten Kinder-<br />

die Zigeunermaid aber nur noch mit denslowakei<br />

Blicken, als sie gerade in ihr vor der Villa puppen rechnet mit annähernd 90 Millionen.<br />

stellendes Auto stieg und davonjagte. Mit Bemerkenswert ist, dass mehr wie früher<br />

wenigen Sätzen war Dr. Gallus an seinem Kleidung und Gestalt der Puppen aus dem<br />

Motorrad, das er dicht neben der Parkpforte täglichen.Leben entlehnt sind, und für Amerika<br />

besonders interessant, dass brünette<br />

innerhalb des Gartens aufgestellt hatte, und<br />

raste dem Auto nach. Er kam der Flüchten-<br />

Puppen letztes Jahr bevorzugt worden sind.<br />

den näher und näher. Da, mit einem Mal,<br />

tauchte ein entgegenkommender Wagen aus<br />

der Kurve. Das Auto der Verbrecherin schlug<br />

die Lenkung in der wahnsinnigen Fahrt zu<br />

brüsk ein und überschlug sich. So traf Dr.<br />

Gallus seine Peiniger. Das Mädchen lag bewusstlos,<br />

aus vielen Wunden blutend, im Wagen,<br />

und der Chauffeur, einer der Verbrecher,<br />

lag tot auf der Strasse.<br />

Nun klärte sich rasch alles auf. Im Krankenhaus<br />

gestand das Mädchen alles. Die Verbrecher<br />

waren Ausländer, die in Deutschland<br />

einige grosse Züge tun wollten, was ihnen ja<br />

auch zum Teil gelang. Wenige Zeit darnach<br />

hatte man zwei der Haupttäter gefasst, die<br />

übrigen entflohen in die Tschechei.<br />

Dr. Gallus aber war der Held des Tages.<br />

Er bekam nicht nur restlos die 10 Mille Belohnung<br />

ausgezahlt, sondern hatte von jetzt ab<br />

eine gewaltige Praxis. — Wer ihn aufsucht,<br />

wird in einer geschliffenen Vase in seinem<br />

Ordinationszimmer die schwarze Chrysantheme<br />

sehen können, die für ihn bald zur Totenblume<br />

geworden wäre. —<br />

90 Millionen Puppen.<br />

Eine fachmännische Schätzung der im letz-<br />

—o~


HDa BE<br />

EDEEP<br />

WIE HMERIKÄNERINNEN<br />

LEBEN.<br />

Die Frau» die den Mann nicht sucht.<br />

Von Claude Anet.<br />

Das Leben, das die Amerikanerinnen führen,<br />

bildet den Gegenstand grössten Erstaunens<br />

für einen Franzosen. Ich spreche von<br />

dem Leben der Frauen in den Städten. Ich<br />

weiss nicht, wie es sich die Farmerinnen des<br />

Middle West einrichten, wenn mir auch einige<br />

Romane, die ernst genommen werden<br />

können, einige Aufklärung darüber brachten.<br />

Ich muss mein Thema einschränken. Eine<br />

Stenotypistin, ein Mannequin, eine Bankbeamtin<br />

oder eine Angestellte eines grossen<br />

Konfektionshauses führen fast dasselbe Leben<br />

hier in Paris wie dort. Nur haben sie<br />

drüben weniger Arbeitsstunden und werden<br />

besser bezahlt. Auch sind die hygienischen<br />

Verhältnisse in Amerika besser. Ich will aber<br />

nur von der Klasse der verheirateten Frauen<br />

sprechen, die dem Mittelstand angehören<br />

oder reich sind.<br />

Das erste, was einem in die Augen fällt,<br />

ist die Tatsache, dass die Männer und Frauen<br />

kein Vergnügen am Zusammensein zu finden<br />

scheinen. Sie fliehen einander. Der Mann<br />

hat seinen Sport: die Frau wieder ihre Beschäftigungen<br />

und Zerstreuungen. Er und<br />

sie treffen sich selten. Man gehe einmal durch<br />

die New Yorker Restaurants und man wird<br />

niemals Paare sehen. In Paris ist das anders.<br />

Aber in den Vereinigten Staaten gibt<br />

es zur Zeit des Lunch lauter Tische voller<br />

Frauen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass<br />

auch ihre Männer im selben Restaurant speisen,<br />

jedenfa'Is sitzen sie nie mit ihren<br />

Frauen an einem Tisch.<br />

Diese Frauen könnten den ganzen Tag<br />

nichts tun und zu Hause bleiben. Aber sie<br />

denken nicht daran: sie gehen früh am Vormittag<br />

weg und kommen erst abends zurück.<br />

Was sie machen? Nichts und alles.<br />

Sie verbrauchen ungeheuer viel Energie. Zu<br />

welchem Ende?<br />

Sie haben ihre Clubs, deren es eine Legion<br />

igibt. Man trifft sich dort, frühstückt,<br />

nimmt den Tee, plaudert, aber nicht von<br />

Kleidern und Herzenssachen — diese Frivolitäten<br />

werden dem alten Europa überlassen,<br />

— sondern von Politik, Geschäften, der<br />

Wohltätigkeit, der moralischen Erhebung,<br />

von Kunst und Literatur. Und dann gibt es<br />

die grossen Kaufhäuser, die bei der Schwierigkeit,<br />

in New York weiterzukommen, sehr<br />

flLPIDQX^IU<br />

viel Zeit in Anspruch nehmen. Und dann<br />

haben sie ja noch die Börse, wo auch die<br />

Frauen spekulieren. Und die Tees! Eines<br />

Tages sagte ich zu einer.reizenden Frau, die<br />

von Tee zu Tee lief: «Sie kommen ja nirgends<br />

zu einem Vergnügen; nicht eine halbe<br />

Stunde halten Sie es in der Gesellschaft einer<br />

einzelnen Person aus! Ueberall fühlen<br />

Sie sich schlecht und langweilen Sie sich.<br />

Sie fliehen sich selbst und da Sie sich überall<br />

wiederfinden, zittern Sie vor Angst. Sie kehren<br />

nach Hause zurück, damit Sie gerade<br />

Zeit haben, sich für das Diner in der Stadt<br />

umzuziehen, gerade rechtzeitig, um Ihren<br />

Gatten mit dem nötigen Takt fühlen zu lassen,<br />

dass Sie die Autorität in der Wirtschaft<br />

haben...»<br />

Diese Frauen widmen eine Stunde ihres<br />

Tages Vorträgen. Sie wollen lernen, ihre Intelligenz<br />

zu entwickeln, «improve their<br />

mind», wie man drüben sagt. Da gehen sie<br />

also einen Vortrag über die kommenden<br />

Wahlen anhören oder über die Aufzucht der<br />

Schafe in Argenteuil, über die Leitung der<br />

Gefängnisse, die zeitgenössischen Autoren,<br />

die man kennen muss usw. Der Gegenstand<br />

des Vortrages ist nicht von Bedeutung für<br />

sie, wenn es nur den Eindruck verschafft,<br />

dass man etwas lernt. Schon morgens beginnen<br />

diese Vorträge beim Frühstück in den<br />

grossen Hotels. Aber das ist noch nicht genug.<br />

Das Neueste ist der Vortrag beim Lunch,<br />

der gewöhn'ich von irgendeinem Ehrengast<br />

in Form einer kurzen Ansprache an die zwei<br />

bis dreihundert Frauen, die anwesend sind,<br />

abgehalten wird.<br />

Etwas ist sehr lustig. In einem anderen<br />

Saal desselben Hotels hält ein anderer Ehrengast<br />

eine Ansprache an die anwesenden<br />

Männer. In welchem Saal wird nun weniger<br />

geraucht? Nun, man hat schon Männer gesehen,<br />

die so gescheit waren, das Rauchen<br />

aufzugeben; bei Frauen kommt so etwas nie<br />

vor. Ich habe so beim Lunch vielmal zu Männern<br />

und zu Frauen gesprochen und ihnen<br />

immer gesagt, wie sehr ich mich wundere,<br />

dass sie so eine Mauer zwischen einander<br />

aufgerichtet haben.<br />

Es muss nochmals hervorgehoben werden,<br />

dass die amerikanische Frau sehr gern lernen<br />

möchte. Wohl betreibt sie auch das nicht<br />

systematisch, aber sehr fleissig. Der Wunsch<br />

ist da und was an allgemeiner Kultur in diesem<br />

Lande vorhanden ist, findet man bei der<br />

Frau. Sie liest, hört Vorträge und bildet den<br />

Geschmack in Sachen des Geistes. Dafür<br />

muss man ihr dankbar sein. In dem Geschäftsfieber,<br />

von dem die Vereinigten Staaten<br />

geschüttelt werden, ist das etwas<br />

Menschliches und Uneigennütziges,<br />

DIE DETEKT1VIN.<br />

Der Warenhausdiebstahl ist ein Kapitel für<br />

sich. Kleinere Stibizzereien —• es handelt sich<br />

nie um grosse Coups — haben einen derartigen<br />

Umfang angenommen, dass sich die Warenhäuser<br />

veranlasst sahen, ein besonderes<br />

Ueberwachungspersonal einzustellen. Die<br />

Laufbahn einer solchen kleinen Detektivin,<br />

AUTOMOBTL-REVUE <strong>1929</strong> - N° 8<br />

Erna Drescher, wird in der deutschen Presse<br />

geschildert.<br />

Eines Tages steht die kleine Verkäuferin<br />

Erna Drescher vor dem gefürchteten Personalchef<br />

des grossen Warenhauses und richtet<br />

das Ersuchen an ihn, sie als Detektivin zu beschäftigen.<br />

Ein Blick des Gewaltigen über die<br />

schmächtige Figur und — Hinauswurf! Noch<br />

zweimal lässt sich Erna Drescher hinauswerfen,<br />

bis der Personalchef verzweifelt der kleinen<br />

hartnäckigen Person nachgibt.<br />

Lauerndes und vergebliches Umherirren im<br />

Labyrinth der tausend Gänge. Endlich der<br />

erste Fall. Eine Frau mit einem Kind auf<br />

dem Arm stopft plötzlich Spitzenreste zwischen<br />

Arm und Kind. Erna Drescher wird so<br />

blass, als ob sie selbst gestohlen hätte. Jedenfalls<br />

der erste Erfolg. Lehrzeiten folgen.<br />

Frisch Ertappte haben nicht das geringste<br />

von der gestohlenen Ware mehr bei sich,<br />

wenn sie glücklich in den Untersuchungsraum<br />

gebracht wurden, lachen höhnisch die kleine<br />

Detektivin aus. Neue verwirrende Situationen<br />

entstehen. Ein junges, putzsüchtiges Ding<br />

stiehlt Bänder, Reste, Schleier. Zur Rede gestellt,<br />

würgt es Bänder und Schleier hinunter.<br />

Erna Drescher greift nach dem verschwindenden<br />

oorpus delicti und — wird in den Finger<br />

gebissen.<br />

Dann die Gewerbsmässigen! Sie gehen im<br />

Gegensatz zu den «Gelegentlichen» nie allein,<br />

haben stets zwei oder drei Komplicen bei sich,<br />

die «decken». Unter ihnen gibt es wieder<br />

Spezialisten für Kunstgegenstände, auch für<br />

$&n Sie, rrnnmlLch.<br />

vorteMhjaÜ bei<br />

BPHNHOFSTR<br />

62<br />

Modernes Ständchen.<br />

Bücher. Mannigfaltig sind die «technischen<br />

Hilfsmittel ». Da gibt es raffiniert verborgene<br />

Taschen unter Kleidern und Mänteln — denn<br />

dieses Handwerk wird fast ausschliesslich<br />

von Frauen ausgeübt —, es gibt Löcher in<br />

den Taschen zum Hindurchgreifen und Handtaschen<br />

mit losem Boden, die harmlos auf die<br />

Ware gestellt werden.<br />

Dies alles und vieles mehr musste Erna<br />

Drescher lernen, bevor sie die gefürchtete<br />

Spezialistin wurde. Heute beschäftigt sie<br />

selbst sieben Angestellte, mit denen sie eine<br />

Anzahl bekannter Warenhäuser bewacht<br />

Manchmal wird Erna Drescher von ihren Gewerbsmässigen<br />

zum Kaffee eingeladen, kleine<br />

Bestechungsversuche am untauglichen Objekt.<br />

Manchmal wird auch «geratscht». ,<br />

Nach zehnjähriger Arbeitszeit gibt es keine<br />

Ueberraschungen mehr. « Aus zwanzig Leuten,<br />

die das Warenhaus betreten, erkenne ich<br />

unfehlbar den, der sich mit Diebstahlsabsichten<br />

trägt,» versichert Erna Drescher.<br />

«Und wie bilden Sie Ihre Angestellten<br />

aus? » Sie wehrt ab. « Ausbildung? Detektiv<br />

lässt sich nicht lernen, das muss angeboren<br />

sein. »<br />

«Die künstliche Sonne!» Wir alle, ob wir<br />

nun das Land in geschäftlicher Tätigkeit,<br />

oder zur Abwechslung und Erholung mit unseren<br />

Wagen bereisen, freuen uns immer,<br />

wenn Frau Sonne uns begleitet. Im wohltuenden<br />

Sonnenlicht wird an einem geeigneten<br />

Plätzchen ausgeruht, ein Picknick verzehrt,<br />

gebadet oder gespielt und die heilsame Belebung<br />

von Körper und Geist lässt uns den<br />

Wert dieser Naturerscheinung gebührend<br />

schätzen und würdigen. Je mehr man sich<br />

aber an die Sonne und ihre günstigen Einflüsse<br />

gewöhnt, um so weniger mag mau die<br />

entbehren. Bei ungünstigen Wetterperioden,<br />

wenn die Arbeit oder gar Krankheit uns an<br />

das Haus bannt, dann wäre ein Sonnenstrahl<br />

doppelt willkommen und wertvoll. Seit langem'<br />

hat die Technik auch in diesem Gebiet<br />

nach einem Ausweg gesucht und nun ist es<br />

endlich derWissenschaft gelungen, eine regelrechte<br />

künstliche Sonne herzustellen! Der<br />

neue Vitalux - Ultrastrahlen-Heilapparat sen-<br />

| det die gleichen Strahlen aus wie die Sonne,<br />

• also Ultraviolett- und Ultrarot- und Licht-<br />

I strahlen, d. h. chemische und Wärme- und<br />

Lichtwirkung. Oder in andern Worten gesagt:<br />

die neue «künstliche Sonne» emittiert qualitativ<br />

die gleichen Strahlenarten und quanti-<br />

| tativ dieselben Strahlenintensitäten wie die<br />

j natürliche Sonne ; dadurch ist es jetzt jedermann<br />

ermöglicht; zu jeder beliebigen Zeit zu<br />

Hause die Wohltat eines wirklichen Sonnenbades<br />

zu geniessen! Was dies bedeutet, lässt<br />

sich leicht vorstellen: der neue Ultrastrahlen-<br />

. apparat ist von grösster Wichtigkeit für Ge-<br />

! sunde und Kranke, für gross und klein, denn<br />

dadurch, dass er sämtliche Wellen des Sonnenspektrums<br />

aussendet, sind seine Wir-<br />

| kungen überaus mannigfaltig ; Gesunde erzielen<br />

starke Steigerung des Wohlbefindens<br />

und der Energie, Kranke erreichen Linderung<br />

•oder Heilung bei Beschwerden zahlreicher<br />

Art, wie Rheuma, Gicht, Neuralgien, Tuberkulose,<br />

Katarrhe, Entzündungen usw.<br />

Villmergen, Gasthof z.Rössii<br />

Altbekannter Land-Gasthof mit vorzögl. Küche<br />

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N° 8 — <strong>1929</strong><br />

AUTOMOBIL-REVUfc<br />

BUNTE CHRONIK AUS ALLER WELT<br />

Der Hunger nach der Liebe.<br />

Zwei junge Leute in Stockton an der<br />

Themse, die beide die schöne Stenotypistin<br />

Mary Pick liebten, kamen überein, den Wettstreit<br />

nicht mit Waffen auszutragen: wer<br />

am längsten hungern könnte, sollte die Braut<br />

heimführen. Die beiden Rivalen sperrten<br />

sich zusammen in ein Zimmer ein. Nach 126<br />

Stunden und 35 Minuten gab der jüngere von<br />

ihnen auf.<br />

Der Taube schafft den Lärin ab.<br />

Die Stadtverwaltung von Havanna hatte<br />

sieh unlängst mit dem Antrag eines Stadtrats<br />

zu befassen, der die schärfsten Massnahmen<br />

gegen den Strassenlärm forderte.<br />

Den temperamentvollen Ausführungen des<br />

Antragsteilers folgt© nun die Verwaltung<br />

und führte strenge Strafbestimmungen ein.<br />

Die Lokalpresse hat jetzt festgestellt, dass<br />

der lärmfeindliche Stadtrat völlig taub ist.<br />

Zum Beweis wird seine Haushälterin angeführt,<br />

die beschwören will, dass der Stadtrat<br />

den allabendlichen traditionellen Kanonenschuss,<br />

der an der alten Festung Cabana,<br />

kaum hundert Schritte von seinem Hause<br />

entfernt, abgefeuert wird, nicht mehr hört.<br />

Romantik Ade!<br />

Der amerikanische Präsident hat dieser<br />

Tage die Gesetzesvorlage zur Errichtung eines<br />

Staudammes am Colorado unterzeichnet.<br />

Die Baukosten sind auf 165 Millionen Dollar<br />

veranschlagt und der Colorado-Damm wird<br />

die Stauwerke am Nil noch an Grosse übertreffen.<br />

Er dient der regelmässigen Bewässerung<br />

der sieben amerikanischen Prärieprovinzen<br />

am Osthang der Felsengebiree, die<br />

alljährlich zur Zeit der Trockenperiode sich<br />

in unwegsame Wüste verwandeln.<br />

Die älteste Katze.<br />

Dem Museum der Universität Chicago<br />

wurde der Abdruck eines katzenartigen Tieres<br />

eingeliefert, das nach den Feststellungen<br />

der Paläontologen ein Alter von nahezu zehn<br />

Millionen Jahren haben muss. Die Katze war<br />

zirka IV2 Meter .gross und besass ein haifischartiges<br />

Gebiss.<br />

Ergaunert© Popularität.<br />

Erbauliche Dinge weiss der Sunday Express<br />

zu erzählen über die Gewohnheiten, die<br />

am englischen Musikmarkt eingerissen sind.<br />

Einige Verleger populärer Musik waren unvorsichtig<br />

genug, bekannten Jazzkapellen<br />

und Varietesängern Sonderhonorare zu zahlen,<br />

wenn sie dazu beitrugen, ein Stück zum<br />

Schlager zu machen. Jetzt wenden sich die<br />

Verleger schon an die Presse, um Stars und<br />

'Jazzbandmanager in ihre Grenzen zurückzuweisen.<br />

Es handelt sich um recht ansehnliche<br />

Summen ;„ so soll eine Truppe von<br />

Negersängern pro Kopf und Woche 50 Pfund<br />

für die Bevorzugung eines bestimmten<br />

Schlagers bekommen.<br />

Mit fünf Jahren <strong>Zeitung</strong>sleser.<br />

Bernard Shaw hat auf eine Rundfrage- nach<br />

der ersten Kindheitscrinnerung erwidert, er<br />

sehe noch heute die fetten, schwarzen Linien<br />

auf der ersten Seite der <strong>Zeitung</strong>, auf der im<br />

Jahre 1861 der Tod des Prinzgemahls angezeigt<br />

wurde. Daraus gehe hervor, dass er<br />

schon mit fünf Jahren <strong>Zeitung</strong>sleser war,<br />

sonst hätte Ulm der Trauerrand nicht als etwas<br />

Besonderes auffallen können.<br />

Der kaufmännische Sinn der modernen Jugend.<br />

Fritz und Paul haben, wie sich das für moderne<br />

Jungens gehört, jeder eine Freundin,<br />

Bürgertöchter ihrer Umwelt sind es, ungefähr<br />

desselben Jahrganges wie sie selber.<br />

Um Gotteswillen, nur nicht etwa solche<br />

Gänschen von dreizehn und vierzehn, mit denen<br />

man kein vernünftiges Wort reden kann.<br />

Bei einer gemeinsamen Ruderpartie stellten<br />

sie ihre Damen vor, Nelly und Herta, um am<br />

nächsten Schultage, in der Pause zwischen<br />

Mathematik und Französisch» sehr offenherzige<br />

Kritik am Geschmack des anderen zu<br />

üben. Die Mädchen hatten sich darüber<br />

mokiert, dass die Kavaliere ihnen Zigaretten<br />

aus den gewöhnlichen Markenschachteln anboten.<br />

Da waren Fritz und Paul sich mit<br />

Schrecken bewusst geworden, dass ihnen zum<br />

vollendeten Gent das allernötigste Requisit<br />

fehlte.<br />

Das Manko zu beseitigen, gingen sie miteinander,<br />

versetzten Fritzens Taschenuhr<br />

und kauften ein silbernes Zigarettenetui. Das<br />

zeigte Fritz seiner Mutter und sagte: «Sieh<br />

mal, Mama, was Paul mir für ein nobles<br />

Geschenk gemacht hat. Bitte, gib mir 25<br />

Mark, damit ich mich revanchiere.» Sie kauften<br />

ein zweites Zigarettenetui von Silber.<br />

Und Paul zu seinem Vater: «Sie mal, Papa,<br />

was Fritz mir für ein nobles Geschenk gemacht<br />

hat. Bitte, gib mir 20 Mark, damit ich<br />

mich revanchiere.» Der Vater schenkt Paul<br />

das Geld, und die Freunde lösen damit Fritzens<br />

Uhr aus.<br />

Nun frage ich: braucht man um die Zukunft<br />

solcher Jungen besorgt zu sein?<br />

Lebt Houdini als Geist?<br />

Houdini, der weltbekannte Zauberer und<br />

«Mann mit dem sechsten Sinn», Houdini,<br />

das «lebende Rätsel», von dem selbst Gelehrte<br />

nicht wussten, wie sie ihn taxieren<br />

sollten, war Zeit seines Lebens ein ausgemachter<br />

Skeptiker und Materialist. So hatte<br />

er für den Spiritismus nur ein mitleidiges<br />

Lächeln übrig. An die Kraft der Medien,<br />

Tote zum Sprechen und Erscheinen zu bringen,<br />

glaubte er nicht. Rundweg erklärte er<br />

alles für Mache und Trick u. bewies tatsächlich<br />

seine Behauptung in vielen Fällen damit,<br />

dass er die Leistung berühmter Medien<br />

genau wiederholte. «Was ein Medium kann,<br />

bringe auch ich zustande, wenn man mir genügend<br />

Zeit zum Ueben gibt!»<br />

Um aber dem ^Spiritismus doch noch eine<br />

Chance zu bieten, sieh zu rechtfertigen,<br />

schrieb er kurz vor seinem Tode einen Brief,<br />

dessen Text niemand ausser ihm bekannt<br />

war. Der Brief wurde versiegelt und einer<br />

unparteiischen Kommission überliefert. Houdini<br />

versprach nun, nach seinem Tode einem<br />

Medium zu erscheinen und den Text bekanntzugeben,<br />

vorausgesetzt, dass er als Toter<br />

irgendwie die Möglichkeit dazu finde. Wenn<br />

er dann aber nicht erscheine oder das Medium<br />

eine mit dem Brieftext nicht übereinstimmende<br />

Nachricht von ihm bringe, dann<br />

müsse man als erwiesen betrachten, dass man<br />

als Verstorbener wirklich und richtiggehend<br />

tot sei.<br />

Die ganze Wette fiel nach dem Tode Houdinis<br />

der Vergessenheit anheim. Was soll<br />

man nun aber davon halten: Kürzlich hat sich<br />

ein Medium gemeldet, das vorgab, mit Houdini<br />

in Verbindung zu stehen und das tatsächlich<br />

den geheimen Brieftext genau wiederzugeben<br />

vermochte? Hat nun Houdini der<br />

Menschheit wieder einmal einen Streich gespielt,<br />

haben die Spiritisten recht oder haben<br />

die Unparteiischen den Brieftext irgendwie<br />

herausgefunden und ausgeplaudert? ys.<br />

Die Sparuhr.<br />

Eine originelle Idee hat die Darmstädter<br />

städtische Sparkasse. Sie gibt eine Sparuhr<br />

heraus, die ihre Kunden zum regelmässigen<br />

Sparen verpflichtet. Wie das Automatengas<br />

nicht ohne den Zehner brennt, so läuft auch<br />

die Uhr nicht weiter, wenn sie nicht zu bestimmten<br />

Zeiten durch Einwurf kleiner Geldmünzen<br />

zum Weitergehen ermuntert wird.<br />

Time is money!<br />

Ein gläsernes Wohnhaus.<br />

Ein Wohnhaus ganz besonderer Art hat sich<br />

ein japanischer Bakteriologe auf dem schattenlosen<br />

Grundstück des Hospitals von Yokohama<br />

errichten lassen, nämlich ein Ganzglashaus,<br />

welches er als staub-, luft- und<br />

bakteriendicht bezeichnet. Die Seitenflächen<br />

dieses Hauses werden aus zellenartigen Glasklötzen<br />

gebildet. Diese Klötze bestehen aus<br />

ca. 12 mm starken und 10 cm breiten Spiegelglasplatten,<br />

welche durch dünne Eisenrahmen<br />

zusammengehalten werden. Im ganzen<br />

Hause gibt es keine Fenster. Die Luft<br />

entweicht vielmehr durch verschiedene<br />

kleine Oeffnüngen, die um den oberen Teil<br />

des zweiten Stockwerkes laufen und so angeordnet<br />

sind, dass keine Luftzufuhr von aussen<br />

möglich ist. Der Bedarf an frischer Luft<br />

wird aus beträchtlicher Entfernung zugeleitet,<br />

und zwar wird die frische Luft durch ein<br />

Röhrensystem in das Innere hineingepumpt.<br />

Die Luft wird auf dem Zugangswege durch<br />

einen Baumwollfilter gepresst und auf diese<br />

Weise von jeder Art von Bakterien befreit.<br />

Dann streicht die Luft über mit Glyzerin bestrichene<br />

Spiegelglasplatten und wird auf<br />

diese Art und Weise unbedingt keimfrei.<br />

Sonnenlicht und Wärme dringen ungehindert<br />

von allen Seiten in das Gebäude ein, bedingt<br />

durch die Eigenart der Wände. Einzelne<br />

Glasbauklötze sind mit einer Salzlösung an-<br />

«Ich bin der Kunstmaler Pech. Ich habe gekört,<br />

dass Sie Zeichnungen kaufen —< < »<br />

«Zeichnungen?»<br />

«Ja, und ich hätte ihrer etwa fünfzig<br />

Wahro Meisterwerke .»<br />

«? — ??»<br />

«Und dünnes Papier — — —?»<br />

Kilo,<br />

gefüllt. Diese Lösung absorbiert die Sonnenhitze;<br />

dadurch sind die Zimmer viel kühler<br />

als durch dicke Jalousien geschützte Zimmer.<br />

Die Salzlösung hat ausserdem noch den<br />

Zweck, dass sie die tagsüber absorbierte<br />

Hitze abends wieder abgibt und so die Zimmer<br />

des Hauses erwärmt. Dieses eigenartige<br />

System der Temperaturregelung ist so wirk^<br />

sam, dass selbst ein paar Stunden Sonnenhitze<br />

bei kühlem Wetter genügen, um das<br />

Haus bewohnbar zu machen. Künstliche-<br />

Wärme wird nur dann benötigt, wenn mehrere<br />

sonnenlose Tage aufeinanderfolgen. In<br />

diesem Falle werden die Räume durch Einpumpen<br />

von heisser Luft erwärmt.<br />

Gräberfund.<br />

Ein antikes Gewölbe, das wahrscheinlich<br />

als Grabstätte jüdischer Könige benutzt<br />

wurde, und andere bedeutende Reliquien aus<br />

der Zeit vor Christus wurden von John<br />

Crowfoot, dem Direktor der Britischen archäologischen<br />

Schule, in Jerusalem gefunden«<br />

Hochzeit mit Absonderung.<br />

In der Londoner Westminster-Abtei vollzog<br />

sich dieser Tage die Hochzeit von Lord<br />

Hailsman mit Mrs. Clive Lawrence unter<br />

Umständen, die in der Geschichte der altehrwürdigen<br />

Kirche einzig dastehen. Das Publikum<br />

wurde an der Kirchentür durch Polizei<br />

ferngehalten, nur 60 geladene Gäste durften<br />

mit Ausweis passieren. Ausserdem war<br />

die Kapelle, in der die Trauung stattfand»<br />

durch dichte Vorhänge von der übrigen Kirche<br />

getrennt.<br />

mindert die Lebensfreude.<br />

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Der sonntägliche Korso. — Ursache der Wegsamkeit.<br />

— Taten statt Worte. — Segen der radezu verschwenderischen Strassenreichtum,<br />

der Schwarzwald der Holzabfuhr einen ge-<br />

Holzabfuhr. — Lob der Nebenstrassen. — Die wie ihn kein anderes Gebirge Europas auiM<br />

Weissenbachsattel-Strasse. — Der «Grasweg<br />

» nach Gersbach. — Dinkelbergstrassen. dass sich darin ein Dorf befindet (z. B. Mett-<br />

weist. Ganze Täler sind erschlossen, ohne<br />

— 21 Kehren in der Ebene. — Die Diagonale matal!), nur da und dort eine Sägemühle, die<br />

Kandern-Sirnitz. — « Stühle » als Nachkriegs- den Holzreichtum des Schwarzwaldes verarbeitet.<br />

Meist ist der Strassenzustand selbst<br />

'strasse. — Die Romantik der viertklassigen<br />

Höhenstrassen. — Das Albtal frei. — Dieder Nebenwege ausgezeichnet (oft viel besser<br />

durch Strassen erschlossenen Kulminations-<br />

als auf den vielbefahrenen Hauptstrassen),<br />

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der Anschluss an eine nach den be-<br />

St. Blasien, Titisee, Baden-Baden, Freudenstadt,<br />

Badenweiler: wer kennt sie nicht von kannten Fremdenorten führenden Hauptstrassen<br />

möglich ist.<br />

seinen Schwarzwaldfahrten her! Fast korsomässig<br />

folgen sich die Wagen gegen die Mittagszeit<br />

auf den Strassen nach den genannten St. Blasien - Basel kennen 99 Prozent<br />

Nehmen wir ein konkretes Beispiel. Für<br />

der<br />

und andern Kurorten an Sonn- und Feiertagen.<br />

Aber ich wage die Behauptung, dass<br />

95 Prozent von diesen Fahrern den Schwarzwald<br />

nicht kennen, weil sie bloss den Spuren<br />

der andern, der grossen Masse, folgen, und<br />

. nicht ahnen, dass sie dasselbe Ziel erreichen<br />

könnten auf buchstäblich weltabgeschiedenen<br />

Wegen von vortrefflicher Beschaffenheit.<br />

Persönlich habe ich keinen Grund, diesen<br />

Status auo zu bedauern, wonach ich z. B. an<br />

einem Hochsommersonntag von Säckingen<br />

bis zur Ibacher Klus, unmittelbar vor St. Blasien,<br />

fahren kann, ohne auch nur einem einzigen<br />

Motorfahrzeug zu begegnen. Aber der<br />

Varianten sind so viele, dass ich nicht befürchten<br />

muss, es würden diese Abwege so<br />

bald überlaufen, zumal die grosse Masse der<br />

Automobilisten aus Bequemlichkeit ja doch<br />

nicht von der grossen «Heerstrasse abweicht.<br />

Für diese, denen die Landkarte ausser den<br />

doppelstrichigen Strassenzügen ohnehin<br />

nichts zu bieten vermag, sind die folgenden<br />

Zeilen nicht geschrieben. Der besinnliche und<br />

beschauliche Fahrer wird jedoch vielleicht<br />

Anregung gewinnen, gerade in der stillen<br />

Zeit des Automobiltourismus und auf seiner<br />

Karte Nachschau halten, um zu entdecken,<br />

dass manches von dem im folgenden Genannten<br />

überhaupt noch nicht eingetragen ist.<br />

Denn in einer Hinsicht bildet der Schwarzwald<br />

ein Sondergebiet. Aus andern Gegenden<br />

erhalten wir dann und wann Nachricht von<br />

wundervollen Strassenprojekten: die Sustenstrasse<br />

steht seit drei Jahrzehnten auf dem<br />

Papier, nicht viel weniger lang der chaussierte<br />

Pragelpass; am Col de l'Iseran, der vor<br />

16 Jahren projektiert wurde und seit zehn<br />

Jahren sogar auf gewissen französischen Karten<br />

fix und fertig eingetragen ist, wurde noch<br />

kein Spatenstich getan, und ähnlich verhält<br />

es sich mit der Grossglocknerstrasse. Im<br />

Schwarzwald verhält es sich gerade umgekehrt:<br />

auf einmal steht man am Beginn eines<br />

neuen Strassenzuges, und fragt man, so wird<br />

einem.gemeldet: Ja, die Strasse nach so und<br />

so ist im letzten Herbst eröffnet worden.<br />

Die Verhältnisse liegen hier aber auch ganz<br />

absonderlich. Sind doch im Buntsandsteingebiet<br />

des Nordens und Ostens 65 Prozent des<br />

Bodens mit Wald bestanden. So verdankt<br />

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Fahrer bloss die Hauptstrecke über die<br />

« Wacht» und durchs Wiesental. Lassen wir<br />

die Route bis nach Präg, dem ersten Dorf<br />

nach der Hohen Wacht, gelten. Von Präg<br />

aber führt eine erstklassige neue Strasse (ich<br />

habe sie noch im November wohl als einer<br />

der ersten befahren) mit grandiosen Ausblicken<br />

hinauf zum Weissenbachsattel (1061<br />

Meter), oberhalb des gottverlassenen Dörfleins<br />

Herrenschwand, am Fusse des Hochkopfs,<br />

senkt sich im Anblick des Alpenkammes<br />

bis zum Gasthaus «Linde» von Todtmossweg,<br />

um leicht, immer auf erstklassiger<br />

Strasse, hinaufzusteigen nach dem Antonisattel<br />

(1054 m), dem Scheitelpunkt des<br />

Ueberganges von Mambach nach Todtmoos.<br />

Und nun folgt etwas vom Grandiosesten unter<br />

allen Mittelgebirgsstrassen, eine 15 Kilometer<br />

lange, fast ebene Strecke in unzähligen<br />

Windungen, immer im Hochwald, über den<br />

Umrank und die Kalte Küche nach Gersbach<br />

(956 m). Auf der Strasse, die der Holzabfuhr<br />

ihre Entstehung verdankt, wächst Gras; aber<br />

sie befindet sich in vortrefflichem Zustand, so<br />

seltsam es klingen mag. Und von Gersbach<br />

senkt sich die Strasse, nun wieder erstklassig<br />

und auf viele Kilometer mit Alpenaussicht,<br />

über Schlechtbach, am « Auerhahn » vorbei,<br />

nach Kürnberg und Fahrnau im Wiesental,<br />

unmittelbar vor Schopfheim.<br />

Und von Schopfheim brauchen wir uns<br />

wieder nur ein paar Kilometer auf der Hauptstrasse<br />

zu halten, um hinter Gündenhausen<br />

rechts abzuschwenken nach Maulburg, Adelhausen<br />

und Ottwangen auf dem Dinkelberg.<br />

Dann zieht sich von der Kreuzeiche in 21 Kehren<br />

eine absolut ebene Waldstrasse, auf der<br />

ich noch nie ein Automobil getroffen habe, zur<br />

Fischerbuche, wenig unterhalb der Passhöhe,<br />

zwischen Lörrach und bad. Rheinfeldeii, von<br />

der man nach dem vorzüglich geführten Dinkelberggasthaus<br />

« Waidhof », nach Inzlingen<br />

und erst in Riehen bei Basel wieder auf die<br />

grosse Heerstrasse gelangt. Das nur als Beispiel<br />

für St. Blasien-Basel, abseits von der<br />

« breiten Strasse des Lasters ».<br />

Wer weiss ferner, dass man von Basel übet<br />

Kandern in der Diagonale zur Sirnitz gelangen<br />

kann? Kandern-Marzell, vor Luisenheim<br />

rechts über das Lipple (895 m). durch die<br />

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bfälle aller Art<br />

Stockmatt nach Wies, im Tal der Köhlgartenwiese<br />

nach Fischenberg, und nun auf der bei<br />

Kriegsende gebauten grandiosen, vorzügliche<br />

Kehren aufweisenden Bergstrasse zum Stühle<br />

(1069 m), hinab zum « Auerhahn » und auf der<br />

Klemmbachstrasse zur Sirnitz — oder vom<br />

Stühle auf drittklassiger, aber glatter Strasse<br />

direkt über den Spähnplatz zur Sirnitz<br />

(1073 m). Oder über Kühlenbronn kann man<br />

direkt wieder nach Wies, ins kleine Wiesental,<br />

hinuntersteigen, alles unbekannte Holzabfuhrwege,<br />

die nicht die mindeste Schwierigkeit<br />

bieten.<br />

Mit Vergnügen wird jeder Kenner des<br />

Schwarzwaldes gelesen haben, dass endlich<br />

das Albtal für den Automobilverkehr freigegeben<br />

worden ist (wann wird das untere<br />

Wehratal folgen??). Es ist dies eines jener für<br />

den Südabsturz des Schwarzwaldes charakteristischen<br />

Erosicnstäler der zum Rhain enteilenden<br />

Flüsse mit in die Felsen gesprengten<br />

und den Wasserwindungen folgenden Kunststrassen.<br />

Wo sich der Wald lichtet, hat sich<br />

meist ein Dorf angesiedelt, bei beschränktem<br />

Räume wenigstens eine Sägemühle. Im obersten,<br />

flacher verlaufenden Teile des Erosionstales<br />

bleibt der Wald zurück, und es beginnt<br />

das Gebiet der baumarmen oder baumlosen<br />

Wiesen- und Weidehänge auf etwa 1000 Meter<br />

Höhe, deren melancholische Schönheit in<br />

der Kunst der Bernauer Maler Hans Thoma<br />

der Welt offenbart hat. Bis auf 1146 Meter<br />

geht die höchste Dorfsiedelung im Schwarzwald<br />

(Hofsgrund), und auf 1010 Meter noch<br />

liegt das höchste Pfarrdorf Badens, Höehenschwand,<br />

mit altberühmter Alpenaussicht.<br />

Was aber den Schwarzwald einzig aus-<br />

zeichnet, das ist die Linienführung seiner Höhenstrassen.<br />

Seit einem halben Jahre ist die<br />

Strasse nach dem Blauen (1165 m) freigegeben.<br />

Der Feldbergerhof (1273 m) ist allbekannt,<br />

und wem. es auf ein paar Unebenheiten<br />

nicht ankommt, kann sogar im Wagen zum<br />

höchsten Punkte des Schwarzwaldes gelangen,<br />

zum Turmhotel auf der Kuppe des Feldbergs<br />

(1493 m). Seit Oktober 1928 ist auch<br />

das Herzogenhorn-Hotel (1335 m) dem Automobilverkehr<br />

zugänglich, genau 3 Kilometer<br />

vom «Zeiger» aus, der Passhöhe zwischen<br />

Todtnau und Titisee.<br />

Die grandioseste Bergstrasse in der Anlage<br />

ist nach meiner Schätzung nicht die nur gegen<br />

eine Gebühr befahrbare Schauinslandstrasse,<br />

sondern die Beichenstrasse, die von<br />

Schönenbuchen (548 tn) hinter Schönau in<br />

einem Zuge zum Beichenhaus auf 1353 Meter<br />

ansteigt auf eine Strecke von 11,6 km. Wir<br />

haben im schweizerischen Mittelgebirge nichts<br />

ähnliches. Es ist das Ideal einer Rennstrecke,<br />

das freilich aus dem Dornröschenschlaf<br />

noch nicht erweckt wurde. In der Sektion<br />

Basel des A. C. S. hat man auch schon<br />

wiederholt gesagt: Wenn wir diese Strecke<br />

zur Verfügung hätten!<br />

Wie grosszügig im Schwarzwald neue<br />

Strassen gebaut werden, dafür möge als Beispiel<br />

die neue Linienführung der Strecke Titisee-Feldberg<br />

auf dem Südufer des Sees dienen.<br />

Der Zweck dieser Zeilen aber ist der,<br />

nicht bloss auf die neuen Strassen hinzuweisen,<br />

sondern das Rezept zu geben: Nehmen<br />

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Sie eine beliebige Landkarte des Schwarzwaldgebietes,<br />

und wo Sie eine Nebenstrasse<br />

eingezeichnet finden, so vertrauen Sie sich<br />

und Ihren Wagen vorbehaltlos dieser Einzeichnung<br />

an. Sollten Sie enttäuscht werden,<br />

so wird es nur in angenehmem Sinne sein.<br />

Denn es gibt kein Gebiet in Europa, dessen<br />

Strassennetz im allgemeinen Sinne sich so<br />

vorbehaltlos für den Automobiltourismus eignet<br />

wie der Schwarzwald. 0<br />

TOUREN-FRAGEN<br />

T. F. 259: Südwesffrankreich. Ich beabsichtig«<br />

nächstes Frühjahr eine Tour nach Südwestfrankreich<br />

und an die Mittelmeerküste Spaniens, eventuell<br />

mit Abstecher in die Pyrenäen. Wichtiger aU<br />

der Besuch von Grossstädten und andern Kulturzentren<br />

sind mir Einblicke in das Volksleben und<br />

Genuss dei Naturschönheilen des Landes, auch auf<br />

die Gefahr bin, einmal kein erstklassiges Hotel zu<br />

finden. Wie weit dürfte sich die Reise bei einer<br />

Dauer von zirka drei Wochen erstrecken, wenn sie<br />

ohne Hast sich abwickeln soll ? Besteht der spanischen<br />

Küste entlang eine Fahßtrasse ? Ich bitte<br />

Kenner des Landes um Anregungen und nützlich«<br />

Mitteilungen. Mit bestem Dank. J. F. in Z.<br />

T. F. 260: Ungarn. Was für eine Route schlage«<br />

Sie mir vor für eine Fahrt via München—Wien—<br />

Budapest? Rückfahrt via Plattensee—Graz—Wörthersee—Dolomiten—Graubünden.<br />

Ist ein Abstecher<br />

nach der Halbinsel Tihany empfehlenswert? Welches<br />

wären ev. -weitere interessante Ausflüge in die<br />

nähere Umgebung von der Hauptroute abweichend?<br />

Wie ist der Zustand der Strassen in Niederösterreich,<br />

in Ungarn und in Karaten und Steiermark?<br />

Wie sind Unterkunft und Gasthöfe in Ungarn?<br />

Kennen Sie welche? Tagesetappen? (3 Wochen),<br />

Start: Ende August a. c.<br />

Was ist sehenswert en cours de route?<br />

K. Sp. in. G,<br />

TOUREN-ftNTWORTEN<br />

T. A. 258. St. Gauen—Wildbad im SchwaiwaM.<br />

Das Thermalbad Wildbad im württembergischen<br />

Schwarzwald, das vom Staate verwaltet wird, ist<br />

auch im Winter in beschränktem Masse im Betrieb.<br />

Von St. Gallen aus führt der nächste Weg dahin<br />

über Gossau, Wil, Fiauenfeld, Stein a. Rh., Singen,<br />

Engen, Emmingen ab Egg, Tuttimgen, Spaichingen,<br />

Rottweil, Schramberg, Schiltach, kinzigtalaufwärts<br />

über Alpirsbach, Freudenstadt, murgtaiabwärts bis<br />

Schönegründ, dann rechts hinauf über Besonfeld,<br />

und Poppeltal, dann an der Euz abwärts bis Wildbad<br />

(zirka 250 km). Den fast gleich langen Rückweg<br />

kann man nehmen über Calw, Nagoldtal und<br />

Neckartal bis Rottweil, dann über Donaueschingen,<br />

Randen, Schaffhausen, welcher Weg auch für die<br />

Hinfahrt empfohlen werden kann. Wildbad hat<br />

auch Wintersport und wird von Stuttgart und<br />

Pforzheim aus viel besucht.

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