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E_1929_Zeitung_Nr.018

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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />

BERN, Dienstag 5. März <strong>1929</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

25. Jährgang. - N° 18<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE ÄUTOMOBIL-ZEITüN<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Preltu Monatlich „Gelbe UM«"<br />

Halbjährlich Fr. 5.—, jfihrlicn Fr. 10.—. Im Ausland unter Portoraschlag,<br />

ADMINISTRATION; Breitenralnstrasse 97, Bern<br />

•otern nicht postaratlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung im<br />

In- und Ausland 30 Rappen. Postcheck-Reehnuns DI/414<br />

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deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 CU><br />

Grössere Inserate nacb Seitentarif.<br />

laseratensehlnss 4 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nnmmer<br />

Nach und vor Entscheidungen<br />

Aufbau.<br />

Das Schweizervolk hat am 3. März mit seinem<br />

Entscheid über die Getreideversorgung<br />

unseres Landes ein Zeugnis seiner staatspolitischen<br />

Klugheit abgelegt. Ein erbitterter<br />

Kampf liegt hinter ihm. So, wie er geführt<br />

•wurde, konnte man sich fragen, ob die schweizerische<br />

Demokratie, auf harte Probe gestellt,<br />

diese bestehen werde. Der dritte März ist ein<br />

Zeichen dafür, dass unser Volk nun doch<br />

Schlagworte und Rosstäuscher-Kniffe von<br />

überzeugenden Argumenten zu unterscheiden<br />

weiss. Deshalb möchten wir diesen Tag als<br />

einen Markstein in unserer Geschichte bezeichnen.<br />

Er erhält unserem Lande den Pflug,<br />

er bewahrt unsere Landwirtschaft vor einseitiger<br />

Betriebswirtschaft, er sichert unserem<br />

Volke das Brot.<br />

Der erfreuliche Entscheid liegt aber auch<br />

darin, dass sich die Mehrheit unseres Schweizervolkes,<br />

nachdem es zu verschiedenen'Malen<br />

sich zum Nein bekannt hatte, sich zum Ja<br />

zurückgefunden zu haben scheint. Und auf<br />

dieses Ja legen wir besonderen Wert. Eine<br />

Nach längerer Diskussion hat der. Grosse<br />

Rat des Kantons Luzern in seinen beiden<br />

Sitzungen vom letzten Freitag Vormittag<br />

und Nachmittag die Vorlage über den Verkehr<br />

mit Motorfahrzeugen in zweiter Lesung<br />

angenommen. Nachstehend in aller<br />

Kürze das Wesentlichste: Ein Antrag auf<br />

Streichung der Bestimmung, die eine periodische<br />

Nachprüfung der Wagen vorsieht,<br />

wurde verworfen. Bei Paragraph 16 wird<br />

die Bestimmung aufgenommen, dass die<br />

Lastwagen mit Strassenspiegeln zu versehen<br />

sind. Ein berechtigter Antrag, wonach<br />

allen Fuhrwerken bei Nacht ein Schlussliciht<br />

vorzuschreiben sei, wird leider mit<br />

grosser Mehrheit abgelehnt, dagegen wird<br />

das Nachlfahrverbot fallen gelassen (was<br />

sagen die gnädigen Herren von Bern dazu?).<br />

Das Höchstgewicht eines Lastwagen-<br />

Zuges wird auf 15 Tonnen festgesetzt Die<br />

regierungsrätliche Vorlage sah nur eine solche<br />

von 12 Tonnen vor, dagegen wird die<br />

Vollgummi Bereifung nur noch zwei Jahre<br />

geduldet. Periodische Nachprüfungen werden<br />

gesetzlich vorgeschrieben.<br />

(22. Fortsetzung)<br />

Wieder spürte Jonathan Stups durch das<br />

Verbrecherviertel Barmouths. Es war am<br />

frühen Mittag und die Strassen lagen wie<br />

ausgestorben. An der Ecke der Downtownstreet<br />

befand sich das Lokal von «bloddy<br />

Jim», in dem die Auslese der Verbrecherwelt<br />

verkehrte. Der «blutige Jim» hielt in seinem<br />

Lokal ein strenges Regiment. Wer sich<br />

ungebührlich aufführte, wurde ohne viel<br />

Federlesens an die frische Luft befördert.<br />

Da anderseits Jim schon so manchen<br />

schweren Jungen vor dein Zugriff der Polizei<br />

bewahrt hatte, so fügten sich ihm die<br />

ärgsten Rauhbeine und Hessen sich bei ihm<br />

und seinen schlechten Getränken wohl sein.<br />

Der Mittag war heiss, und die Sonne<br />

flimmerte. Kein Mensch Hess sich weit und<br />

breit sehen. Vor den Fenstern der Spelunke<br />

waren die Vorhänge herabgelassen. Schon<br />

wollte Stups nach flüchtigem Blick vorübereilen,<br />

als er wie gebannt stehen blieb und<br />

dann schnell mit einem Satz in einer gegenüberliegenden<br />

Toreinfahrt verschwand, von<br />

wo er die Spelunke beobachten konnte.<br />

Die Türe hatte sich langsam geöffnet und<br />

ein hochgewachsener Mann trat vorsichtig<br />

und nach allen Seiten spähend heraus.<br />

Demokratie, die nur verneint, ist nicht lebensund<br />

nicht aufbaufähig. Und in nächster Zu r<br />

kunft harren Fragen der Lösung, die in ähnlicher<br />

Weise wie der Getreideartikel ebenfalls<br />

von grundlegender Bedeutung sein* werden.<br />

Wir erinnern da nur an die Alkoholgesetzgebung,<br />

an die Gesetzgebung über die Sozialversicherung<br />

und nicht zuletzt an die Gesetzgebung<br />

über den Automobil- und Strassenverkehr.<br />

Ohne Wille zur Gemeinschaft, ohne<br />

Wille zur gemeinsamen Arbeit, wobei über<br />

Standes- und Ortsinteressen das Wohl des<br />

Ganzen im Auge zu behalten ist, lassen sich<br />

;<br />

diese grossen Probleme nicht lösen.<br />

Am 15. Mai wird die Strassenverkehrsinitiative,<br />

welche in grosszügiger Weise ebenfalls<br />

einbrennendes Problem zur Lösung.bringen<br />

möchte, dem Schweizervolke vorgelegt.<br />

Möchte an diesem Tage das gleiche freudige<br />

Bekenntnis zum Ja im Schweizerlande obsiegen,<br />

damit auf lange Sicht hin unserer Eidgenossenschaft<br />

der Strassenfriede und damit<br />

die Grundlage zu weiterer wirtschaftlicher<br />

Blüte gesichert wäre.<br />

Das luzernische Automobilgesetz<br />

Ein schöner Erfolg der Luzerner Motorfahrzeugbesltzer. — Das Nachtfahrverbot fällt.<br />

Rekordfieber.<br />

Ein Sportroman von Alfred Nauck.<br />

Der Gebührentarif setzt bei fünf Pferdestärken<br />

einen Betrag von 160 Franken ein,<br />

gegenüber 150 Franken in der regierungsrätlichen<br />

Vorlage, dagegen wurde die Skala<br />

für mehr als 5 PS zu Gunsten der Automobilisten<br />

reduziert und den Gemeinden beim<br />

Bezug der nunmehr vorgesehenen Gebühren<br />

Beiträge von rund 200 000 Fr. zugesichert.<br />

Zu einer spannenden Aussprache führte<br />

am Schlüsse die Beratung des nochmals<br />

aufgegriffenen Paragraphen 19, der die<br />

Weü- und Zuverlässigkeitsfahrten regelt.<br />

Dr. Arnold stellte dabei den Antrag, die<br />

Wettfahrten die er als «prämierte Autorasereien»<br />

bezeichnet, einfach zu verbieten.<br />

Wir brauchen uns in der «Automobil-<br />

Revue» jedenfalls über die Unvernünftigkeit<br />

und Kurzsichtigkeit des Antragstellers<br />

nicht mehr weiter auszulassen. Regierungsrat<br />

Dr. Walter hat dem Manne die richtige<br />

Antwort gegeben, indem er darauf hinwies,<br />

wie sehr die schweizerische Automobilindustrie<br />

auf Wett- und Zuverlässigkeitsfahrten<br />

angewiesen ist. Das Wichtigste in<br />

Der Kommissar fasste ihn schärfer ins<br />

Auge-<br />

Jetzt hatte er keinen Zweifel mehr:<br />

Es war einer der Gesuchten; es war der<br />

«schwarze Raoul», der nach Erledigung seiner<br />

Einkäufe den ihm von früher her bekannten<br />

Jim aufgesucht und in seiner Gesellschaft einige<br />

Stunden bei verschiedenen Whiskys verplaudert<br />

hatte. Die Aussprache hatte sich<br />

gelohnt. Der «bloddy Jim» hatte sich nach<br />

einigem Zögern und nach Zustimmung sehr<br />

weitgehender Forderungen bereit erklärt,<br />

die beiden Verbrecher, deren Bild an jeder<br />

Strassensäule angeschlagen war, durch<br />

«bootlegers» (Alkohoischmuggler) nach den<br />

Staaten zu befördern. —<br />

Der «schwarze Raoul» schwankte die sonnendurchglühte<br />

Strasse entlang. Trotz seiner<br />

Trunkenheit unterHess er es instinktmässig<br />

nicht, sich öfters misstrauisch umzusehen. Mit<br />

grösster Vorsicht folgte ihm Stups, voll innerer<br />

Genugtuung, dass endlich seine Ausdauer<br />

Erfolg hatte.<br />

Der Verbrecher hatte die Stadt verlassen<br />

und schlug einen Landweg ein, der zur Küste<br />

hinab führte. Er beschleunigte seine Schritte,<br />

sodass der Kommissar Mühe hatte, ihn in<br />

Sichtweite zu behalten.<br />

Endlich tauchten hinter einer Hügelkette<br />

einige niedrige Hütten auf.<br />

Und plötzlich — plötzlich warf Raoul sein<br />

Paket in hohem Bogen von sich und lief mit<br />

:<br />

der Frage sei nicht das Verbot, sondern<br />

das Treffen der nötigen Vorschriftsmassnahmen,<br />

um Unfälle zu vermeiden. Glücklicherweise<br />

konnte sich der Luzerner Grosse<br />

Rat vor einem reaktionären Anfall bewahren,<br />

der Antrag des Herrn Dr. Arnold<br />

wurde mit 61 gegen 28 Stimmen abgewiesen,<br />

und somit werden auch in Zukunft im<br />

Kanton Luzevn Wett- und Zuverlässigkeitsfahrteu<br />

zur Ausführung gelangen<br />

können.<br />

Zum Grenzverkehrsanstand<br />

mit Frankreich.<br />

Kürzlich machte in der welschen Presse<br />

ein Communique die Runde, mit dem Hinweis<br />

darauf, dass Frankreich bereit wäre,<br />

im Konflikte betreffend die Autocars neue<br />

Unterhandlungen zu beginnen. Aus eingezogenen<br />

Erkundigungen zu schliessen, entbehrt<br />

jene Mitteilung leider jeder Grundlage.<br />

Wie sich unsere Leser erinnern werden,<br />

wurde gegen Ende des Jahres 1928<br />

durch französische Ministerialverfügung<br />

der im Verkehr zwischen Genf und den<br />

Zonen bis jetzt im Autocarsverkehr bewilligte<br />

Freipass ohne vorherige Benachrichtigung<br />

der schweizerischen Behörden aufgehoben,<br />

und die Verzollung der Wagen<br />

verfügt. Auf. dieses rigorose Vorgehen hin,<br />

das nicht angetan ist, die freundschaftlichen<br />

Beziehungen zwischen den beiden<br />

Nachbarländern zu befestigen, griff das<br />

Politische Departement, in Verbindung mit<br />

der Oberzolldirektion zu Repressalien, indem<br />

es am 3. Januar <strong>1929</strong> die Schweizergrenze<br />

den französischen Autocars ebenfalls<br />

sperrte.<br />

Aehnlich wie mit Deutschland stund die<br />

Schweiz in Verhandlungen mit Frankreich,<br />

um auch betreffend der Frage der Verkehrstaxen<br />

zu einer Einigung zu gelangen.<br />

Allein die Schritte unseres Ministers in<br />

Paris blieben bis heute ohne jeglichen Erfolg.<br />

Von Paris ans kam immer die gleiche<br />

Antwort, dass Frankreich nicht in der<br />

Lage sei auf den Verkehrstaxen irgendwelche<br />

Konzessionen zu machen, währenddem<br />

beispielsweise man sich mit Deutschland<br />

dahin einigen konnte, dass die deutsche<br />

Regierung beim Grenzübertritt schweizerischer<br />

Automobile während fünf Tagen auf<br />

die Erhebung einer Steuer verzichtet und<br />

dass bei Wegfall der Berggebühren sogar<br />

ein steuerfreier Grenzübertritt von 14 Tagen<br />

bewilligt wird, welch letztere Frage<br />

ja nun endgültig geregelt ist. Dafür er-<br />

einem unartikulierten Schrei zu einem abseits<br />

gelegenen Häuschen hinüber.<br />

Jonathan Stups wusste im Augenblick<br />

nicht, was das zu bedeuten habe. So schnell,<br />

wie ihn seine kurzen Beine trugen, eilte er<br />

vorwärts. Und jetzt sah er auch, wie der<br />

«scwarze Raoul» einen vor ihm laufenden<br />

Mann zu erreichen suchte, der soeben, mit<br />

blinkendem Messer in der Hand, in dem Inneren<br />

der Hütte verschwand.<br />

Im nächsten Augenblick ertönte ein wüstes<br />

Geschrei, eine Frauenstimme Hess sich in<br />

hohem Diskant vernehmen; dann krachte ein<br />

Schuss.<br />

Stups zog seine Waffe und sprang über die<br />

Trümmer der Tür- Im vorderen Raum lag<br />

ein junges Weib mit blutender Kopfwunde<br />

am Boden. Joseph Tuggs stand wie von Sinnen<br />

daneben. Das Messer war ihm entfallen.<br />

Der Schuss, den Etienne auf ihn abgefeuert,<br />

hatte seine Anna getroffen und ihrem<br />

Leben ein Ende gemacht.<br />

Die beiden Verbrecher waren durch den<br />

Hinterausgang verschwunden.<br />

XIX.<br />

In den Werkstätten der World-Motor-Car-<br />

Company klang die Symphonie der Arbeit.<br />

Mit dem Umschwung der Verhältnisse kehrte<br />

das Vertrauen der Käuferkreise zu dem<br />

World-Wagen zurück und die Aufträge häuften<br />

sieh. In den Betrieben mussten zwei, bald<br />

rnässigte die Schweiz die Zuschlaggebühr<br />

für konzessionspflichtige Fahrten von<br />

25 Rp. auf 15 Rp. Mit Frankreich sind<br />

wir, wie gesagt, leider noch nicht so weit.<br />

Wir glauben zu wissen, dass das Eidgenössische<br />

Justiz- und Polizeidepartement<br />

durch Herrn Minister Dunant wiederholt<br />

in Paris angeklopft hat. und dass die neueste<br />

Antwort aus dem französischen Regierungsgebäude<br />

lautet: «Die Angelegenheit ist<br />

sehr verzwickt, unsere technischen Dienste<br />

studieren gegenwärtig den ganzen Fragenkomplex,<br />

haben Sie Geduld, wir werden<br />

Ihnen antworten!» Man kann die Auffassung<br />

aufbringen, dass diese Antwort besser<br />

ist als keine, aber das allzulange Warten<br />

macht müde und verstimmt. Das Vorgehen<br />

Frankreichs in dieser Angelegenheit entspricht<br />

der alten französischen Taktik des<br />

Mürbemachens, währenddessen aber stoppt<br />

der Verkehr, worunter beide interessierten<br />

Kreise leiden. Nur ein Beispiel unter andern:<br />

Die Compagnie de Transports Automobile<br />

Morschwiller-le-Bas (Alsace), hat in<br />

den letzten zwei Sommer beständige Fahrten<br />

nach Einsiedeln unternommen und<br />

einem einzigen Hotel in dorten ca. 2200<br />

Personen zugeführt. Im letzten Sommer<br />

führte die betreffende Gesellschaft überdies<br />

noch ca. 1000 Personen ins Berner Oberland<br />

und auf den St. Gotthard. Für diesen<br />

Sommer liegen bereits über 800 Anmeldungen<br />

von französischen Reiselustigen vor*<br />

die hauptsächlich während der Pt'ingsttaga<br />

die Schweiz besuchen möchten. Eine Gruppe<br />

von 15 Holländern hat sich unter anderm<br />

für eine zwanzigtägige Schweizerreise<br />

angemeldet. Dies nur ein kleines Beispiel<br />

um zu zeigen, in welch harter Weise<br />

der grosse Nachbar den kleinen mit seiner<br />

rigorosen und unbegründeten Massnahrae<br />

tritt. Es wäre deshalb wirklich im Interesse<br />

beider Teile, wenn der Zankapfel so<br />

rasch als möglich beseitigt werden konnte.<br />

K.<br />

Strassengesetz im Grossen Rat<br />

von St. Gallen.<br />

Wir haben in unserer letzten Nummer<br />

eine kurze Orientierung der letzten Beratungen<br />

in St. Galler Grossen Rat ober das<br />

neue Strassengesetz gegeben. Ein Eintreten<br />

auf die bei alten Gesetzes-Entwurfs-Diskussionen<br />

langwierige Debatten erübrigt sich'<br />

für uns. Von Wichtigkeit waren die Beratungen<br />

über die Beteiligung des Grund-<br />

Eigentums beim Staats-Straesenbau. Die<br />

sogar drei Schichten eingerichtet werden, so-*<br />

dass bald Arbeitermangel eintrat und die<br />

Fabrikleitung ziemlich wahllos Arbeitskräfte<br />

einstellen musste, die in normalen Zeiten nicht<br />

in Frage gekommen wären.<br />

Die technische Leitung hatte alle Hände<br />

voll zu tun, die gute Qualität der World-<br />

Erzeugnisse, die den Ruf des Unternehmens<br />

begründet hatten, auf alter Höhe zu erhalten.<br />

Ueberall wurde mit Hochdruck gearbeitet<br />

und fortwährend waren Verbesserungen der<br />

Fabrikationsprozesse und Erweiterungen der<br />

Betriebsstätten im Gange.<br />

In der Abteilung S wurde mit besonderer<br />

Intensität geschafft. Entstand hier doch unter<br />

persönlicher Leitung Bob Sagreves der neue<br />

Rekordwagen, der als Modell S 3 bezeichnet<br />

wurde.<br />

Der Motor befand sich bereits seit zwei<br />

Tagen auf dem Prüfstand, sorgfältig betreut<br />

und beobachtet von ausgewählten Ingenieuren,<br />

die die praktischen Leistungen wieder<br />

und immer wieder mit den errechneten kontrollierten.<br />

Unstimmigkeiten wurden sogleich<br />

der Abteilungsleitung weiter gegeben, die<br />

ihrerseits weitere Verbesserungen und Aenderungen<br />

veranlasste- Der neue Wagen sollte<br />

und musste ein in jeder Hinsicht hochwertiges<br />

Produkt werden und den Weltrekord<br />

überbieten, das war das Ziel, mit dem Sagreve<br />

und seine Getreuen schafften.<br />

(Fortsetzung tolst.)


vorberatende Kommission hatte die Einsetzung<br />

folgenden Satzes in das Gesetzes-<br />

Buch beantragt:<br />

«Zur Kostendeckung für Bau und Korrektion<br />

von Staatsstrassen können Eigentümer,<br />

deren Liegenschaft durch die Unternehmung<br />

einen Vorteil erfährt, mit einem<br />

Beitrag bis zur Höhe des dadurch eingetretenen<br />

Mehrwertes an die Kosten des Unternehmens<br />

belegt werden. Die Gesamtleistung<br />

der Eigentümer darf aber 25%<br />

der gesamten Erstellungskosten nicht übereteigen.»<br />

Die Meinungen gingen darüber auseinander<br />

ob der Begriff «Mehrwert» nicht<br />

durch «Vorteile», was der Ansicht des Regierungsrates<br />

entsprach,' zu ersetzen sei.<br />

Der Strauss der Beden wurde zu Gunsten<br />

des Kommisslonalantrages mit 69 gegen<br />

57 Stimmen entschieden.<br />

Die Regelung der Beitragspflicht von Gemeinden<br />

und Anstössern bei der Erstellung<br />

von künftigen Strassenbelägen und Trottoirs<br />

rief erneut einer heftigen Diskussion,<br />

die ebenfalls zu Gunsten der Kommission<br />

endete. Nach Durchberatung dieses letzten<br />

Artikels 15 und 15bis wurden Sitzung und<br />

Session geschlossen.<br />

Der Kommissional-Entwurf des neuen<br />

St. Gallischen Strassengesetzes umfasst<br />

123 Artikel, wovon heute erst 15 erledigt<br />

worden sind. In erster Beratung wohlverstanden.<br />

Die Durchberatunsr der übrigen,<br />

über 100 Artikel, dürfte noch viel Zeit beanspruchen<br />

und eine harte Probe an die<br />

Geduld stellen, kommentiert doch ein Blatt<br />

die Verhandlungen mit dem grosses Interesse<br />

an der Sache verratenden Satze: «An<br />

Langweiligkeit lässt eine derartige Gesetzesberatung<br />

nichts zu wünschen übrig».<br />

Mögen diejenigen, welche die Bedeutung<br />

eines wohlftmdierten StrassenGesetzes zu<br />

würdigen wissen, das Ganze zu einem guten<br />

Ende führen, d. h. ein Gesetz ausarbeiten,<br />

das dem Souverän in jeder Hinsicht<br />

empfohlen werden kann.<br />

«Gute Stras


N° 18 — <strong>1929</strong> AirrOMORTI -RFVUC<br />

Mit Motorlastwagen, mit denen die Domi-<br />

Külicferung verbunden werden könnte, wäre<br />

unbedingt ein besseres Ergebnis zu erzielen.<br />

Die Zahl der Fahrten könnte ganz dem Bedürfnis<br />

angepasst werden, was ja beim fahrnianmässigen<br />

Bahnbetrieb nie möglich sein<br />

wird.<br />

Auch hierin liegt somit das Ziel klar vor<br />

lAugen. Es kann sich niemals darum handeln,<br />

den Motorlastwagen - Unternehmungen die<br />

Transportpllicht zu überbinden, sondern nur<br />

Baselstadt sich am weiteren Ausbau der Bahn im<br />

gleichen Masse beteiligt wie Baselland.<br />

Zur Rechtfertigung einer Beteiligung weist die<br />

Regierung von Baselstadt im Vorschlag an den<br />

Grossen Rat darauf hin, dass der Kanton mannigfache<br />

Vorteile aus der engeren Gestaltung der Beziehung<br />

zwischen Stadt und Land gewinne.<br />

Von der Strassenbahnverwaltung wurden Berechnungen<br />

für den Betrieb aufgestellt, die entgegen<br />

ihrer sonstigen Praxis nicht mit einem Defizit<br />

enden. So beantragt der Regierungsrat dem<br />

Grossen Rat den folgenden Beschluss :<br />

«Der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt ermächtigt<br />

den Regierungsrat, sich namens des Kan-<br />

Basel-Stadt an der Finanzierung der Ueber-<br />

darum, die kleinen Nebenbahnen von dertons<br />

Transportpllicht zu befreien und sie in die landbahnstrecke Pratteln-Liestal (drittes Teilstück)<br />

mit 35 Prozent der auf 1500 000 Franken veranschlagten<br />

Baukostensumme, im Maximum 525 000<br />

Möglichkeit zu versetzen, ihren Betrieb uiirch<br />

die Verwendung von Motorlastwagen zu verbessern,<br />

sei es, dass sie diese im eigenen ritätsaktien zu gleichen Teilen, höchstens aber im<br />

Franken (durch Zeichnung von Stamm- und Prio-<br />

Betriebe verwenden, oder ähnlich wie die Betrage von je 262 500 Fr.) auf Rechnung des allgemeinen<br />

Staatsvermögens zu beteiligen, und genehmigt<br />

den vorgelegten Pachtvertrag betreffend<br />

Sesa und die Post mit privaten Unternehmen<br />

Führungsverträge abschliessen.<br />

Autostrasse Bern-Thun.<br />

Die Gemeinde Muri fordert andere<br />

Zufahrtsgebiete.<br />

Am letzten Freitag fand im «Sternen» zu<br />

Muri unter dem Vorsitz von Forstmeister<br />

Marcuard eine vom «Verkehrs- und Verschönerungsverein'<br />

Muri-Qümligen» einberufene<br />

Versammlung statt, die zu dem Projekte<br />

der Initianten Stellung nahm. Den orientierenden<br />

Vortrag hielt Dr. Marcel Nyffeler.<br />

Ausgehend von den italienischen Autostrassen,<br />

entwickelte er, unterstützt durch das<br />

Filmband, die Bedeutung von Nur-Autostrassen.<br />

Das Projekt Bern-Thun ist unseren Lesern<br />

bekannt.<br />

Interessant war die Diskussion. Hervorzu-,<br />

heben ist, dass kein einziger Antrag gegen<br />

das Projekt an sich eingebracht wurde. Die<br />

Einwände waren vorwiegend lokaler Natur.<br />

Der Haupteinwand richtete sich gegen das<br />

im Projekt vorgesehene Zufahrtsgebiet. Der<br />

Beginn der Autostrasse an ihrem nördlichen<br />

Ende, also von Bern her, ist in Muri-Bad festgelegt<br />

und wäre vorderhand nur unter Benützung<br />

der Staatsstrasse bis zum «Sternen»<br />

in Muri erreichbar..., das heisst, wenn von<br />

dort aus eine Zufahrtsstrasse nach Muri-Bad<br />

gebaut würde! Den Bau dieser Strasse legt<br />

das Projekt der Gemeinde Muri zu Lasten.<br />

Hier setzten die Proteste ein: Es wurde<br />

darauf hingewiesen, dass die Autostrasse die<br />

Umfahrung der Ortschaften bezweckt. In<br />

diesem Falle aber vergrössere ja die mitten<br />

in die Ortschaft führende einzige Zufahrt den<br />

Verkehr. Das Resultat ist, wie nicht mit Unrecht<br />

betont wurde, Verkehrsintensität, statt<br />

Entlastung. Muri ist Villenort und will nicht<br />

Durchgangszentrum sein. Die Feststellung,<br />

die Verkehrssicherheit würde durch die^ Ausführung<br />

des im Projekt vorgesehenen Zuiahrtsgebietes<br />

erheblich gefährdet, konnte<br />

nicht wiederlegt werden.<br />

Aber die Sprecher der Gemeinde beschränkten<br />

sich nicht auf Kritik, sondern unterbreiteten<br />

zwei interessante Gegenvorschläge<br />

für andere Zufährtsgebiete. Wir nennen<br />

nachstehend die neuen Vorschläge :<br />

1. Trasse: Hunzikerbrücke-Iinkes Aareufer-<br />

Belpmoos-Flugplatz und Einführung beim<br />

Sandrain in die Stadt. Vorteile: Schonung<br />

der Gemeinde Muri und des Bades, gleichzeitige<br />

Entlastung der Kirchenfe'dbrücke.<br />

2. Trasse: Wankdorf-rfühnliwald-Allmendingen-Aare.<br />

Die neuen Vorschläge wurden von<br />

den Initianten entgegengenommen und sollen<br />

eingehend geprüft werden.<br />

Bedeutsam ist schliesslich noch die weitsichtige<br />

Erklärung von Gerichtspräsident Rollier,<br />

des Obmannes der bernischen Vereinigung<br />

für Heimatschutz, welcher die Autostrasse<br />

im Interesse des Landschafts- und<br />

Dorfschutzes ausdrücklich begrüsste. Er gab<br />

der Zufahrt über das Belpmoos den Vorzug.<br />

Die Ueberlandbahn soll bis<br />

Liestal weitergeführt werden!<br />

Prompter als man es sonst in Tramangel egeniheitan<br />

gewohnt ist. wurde dem bäuerischen Grossen<br />

Bat ein Projekt zur Fortsetzung der Uel)er!ai)dliahn<br />

bis Liestal unterbreitet. Somit soll die Ueberlaudbahngesellschaft<br />

gemäss ihrer Konzessionsverpflichtung<br />

bis zum 20 Februar 1930 die letzte Teilstrecke<br />

ihrer Linie vollenden. Die Kosten hierfür beziffern<br />

sich auf 1,5 Millionen Franken, und daran soll<br />

sich der Kanton Baselstadt mit einer Summe von<br />

525 000 Fr. beteiligen.<br />

Verkehrspolitisch entspricht eine direkte Verbindung<br />

von Basel nach Liestal einer wohlberechtigten<br />

Forderung, denn dadurch gewinnt Basel einen engeren<br />

Kontakt mi! seinem Hinterland. Ob aber die<br />

Strassenbahn hier dem bequemeren Autobus vorzuziehen<br />

ist, wie das die Regierung vorschlägt, ist<br />

eine Frage, über die man speziell vom verkehrspolitischen<br />

Standpunkt aus in guten Treuen verschiedener<br />

Meinung sein kann I Sowohl was die<br />

Bedienung der vielen verschiedenen Siedlungen als<br />

auch die Fahrtaxe und die Dauer der Fahrzeit an-<br />

Ibetrifft. darf man füglich sagen, dass man hier<br />

mit dem Autobus entschieden bessere Erfahrungen<br />

machen würde als mit der Trambahn. Auch hinsichtlich<br />

der Bequemlichkeit wird in dem Projekt<br />

nichts geäussert, und der Vorschlag bleibt auch<br />

hinsichtlich der Erörterung der Rollmaterialfrage<br />

recht unbefriedigend.<br />

Die Finanzierung der Strecke gestaltet sich<br />

schwieriger als diejenige der Linie bis PratteJn. an<br />

die bekanntlich der Verband schweizerischer Konsumvereine<br />

als Interessent wesentlich beigetragen<br />

hat. Heute liegen die Verhältnisse so, dass eine<br />

^Vollendung der Bahn nur dann möglich ist, wenn<br />

die Uebernahme des Betriebes der vollausgebauten<br />

Linie Basel-Liestal durch die Basler Strassenbahnen.»<br />

Dieser Beschluss unterliegt dem Referendum. R.<br />

SPORTLICHES<br />

Um die tausend Meilen. Die


Jturiol«ui*s4D<br />

Duteh einen Autokurs ersetzt wurde ab 1. März,<br />

gemäss Verfügung der Kreispostdirektion St. Gallen,<br />

die bisherige Pferdepost Gossau-Nieder>vil. Es<br />

sollen täglich drei Autokurse in jeder Richtung<br />

durchgeführt werden.<br />

-ey.<br />

Der Autobetrieb Thal-Rheineck hat sein erstes<br />

Jahr erfolgreich abgeschlossen, uad es beschloss<br />

nun die Oberpostdirektion, nach Verhandlungen<br />

mit den Gemeindebehörden, ein grösseres Auto in<br />

dpn Dienst zu stellen und zugleich die Doppelfeuhrten<br />

von acht auf zehn zu vermehren. Es wurden<br />

im letzten Jahr insgesamt 18000 Personen<br />

befördert.<br />

-ey.<br />

Die Eröffnung des Automobilbetriebes auf der<br />

Strecke Sehuls-Pfunds, die auf den 1. März vorgesehen<br />

war, muss der Schneeverhältnisse wegen<br />

Ijinausgescboben werden.<br />

-ey-<br />

Die Winterautoposten in Graubünden beförderten<br />

in der Woche vom 18. bis 24. Februar 6567<br />

Passagiere, gegenüber 5787 im Vorjahre. -ey.<br />

Stand der Alpenstrassen.<br />

Touristik-Bulletin vom 1. März <strong>1929</strong>.<br />

Dia Schneefälle vom 27. und 28. Februar haben<br />

die Passierbarkeit der Strassen in der Ostschweiz,<br />

Mittalland, nördliche Jurazüge und Alpennordfuss<br />

neuerdings beeinträchtigt. In den Voralpen ist die<br />

Fahrbarkeit der Hauptstrassen gegenüber dem<br />

küizlichon Tauwetter eher besser geworden. Bei<br />

einem Witterungsumsehlag dürften jene Strassen<br />

allerdings nur schwer passierbar sein. Ketten sind<br />

auf allen Ueber'.andfahrten notwendig. Situation<br />

vom 1. März <strong>1929</strong>, morgens:<br />

Appenzcllerland: Sämtliche Hauptstrassen, wie<br />

St. GalLtn^Trogen—Heiden—Rheineck und Lichtensteig<br />

— St Peterzell—Waldstatt — Teufen—Bühler—<br />

Gais—Appenzell sowie Appenzell—Urnäsch und<br />

Strasse nach Weissbad sind nach frischem Schneefall<br />

freigelegt und mit Ketten fahrbar.<br />

Toggenburg: Strasse Wattwil—Unterwasser —<br />

Wildhaus—Garns durchwegs breit gepfadet, mit Ketten<br />

passierbar. Ricken in Richtung Kaltbrunn und<br />

Rappeiswil fahrbar, Ketten.<br />

Albis: Fahrbahn gepfadet, Ketten notwendig.<br />

Hi-zel: Neuschnee weggeräumt, mit Ketten gut<br />

fahrbar.<br />

Schwyz: Durchgangsstrassen über Schindellegi—<br />

Biberbrücke^—Sattel—Arth und Schwyz durchgehend<br />

gepfadet, Ketten mitnehmen. Strasse nach Oberiberg<br />

gegenwärtig mit Kelten bis Unteriberg fahrbar,<br />

weiterhin wegen Schneeverwehungen nicht<br />

ratsam. Strasse ins Wäggital bis zum Gasthof<br />

c Stausee» passierbar, Ketten beim Ausweichen<br />

nötig.<br />

Glarus: Strassen nach Linthal und Elm ausgeschaufelt,<br />

mit Ketten passierbar. Kerenzerberg breit<br />

gepfadet, mit Ketten sehr gut fahrbar. Strasse<br />

Wessen—Ainden mit Ketten.<br />

Unterwaiden: Strasse Hergiswil—Brünig gegenwärtig<br />

nur bis Giswil passierbar, Giswil—Lungern—<br />

Brünig verweht, dürfte bis Sonntag bis Lungern<br />

wieder freigelegt sein. Strasse nach Engelberg passierbar<br />

bis Wolfenschiessen (Ketten), ab Wolfenschiessen<br />

30 cm Neuschnee.<br />

St Gotthard: Nordseite bis Amsteg. Südseite ab<br />

Airolo, in beiden Fäljen mit Ketten.<br />

Entlebuch: von Wolhusen bis Langnau äurcheefcend<br />

fahrbar (Ketten).<br />

Uebergänge vom Aare- Ins Rheintaj: Bötzberg,<br />

Staffelegg, Hauonstein, oberer Hauoustein bei zirka<br />

10 cm Neuschnee mit Ketten gut fahrbar. Bötzberg<br />

kann auch ohne Ketten befahren werden.<br />

Graubiinden: Prättigau gegenwärtig bis Schiers<br />

schwer fahrbar, schmale Fahrspur, Schwierigkeiten<br />

beim Ausweichen Lenzerheide von Chur bis Tiefenkastei<br />

gut passierbar, Ketten. Oberhalbstein bis<br />

Mühlen. Albulastrasee von Tiefenkastei bis Filisur,<br />

Domifischg bis Thusis. Schams wegen Holzfuhren<br />

nicht ratsam. Strasse Reichenau—Flims—Waldhaus<br />

Flims mit Ketten passierbar. Unterengadin<br />

eingeschneit. Oberengadin ab Bevers gut fahrbar.<br />

Maloja streckenweise schneefrei, Ketten ratsam.<br />

Berner Oberland: Strasse Interlaien—Lauterbrunuen<br />

bei kalter Witterung fahrbar. Strasse<br />

Zweilütschinen—Grindelwald unpassierbar. Strasse<br />

im Kandertal bis Mitholz, weiterhin durch Schnee<br />

blockiert (Einstellmöglichkeit in Frutigen). Frutigen—Adelboden<br />

schwer fahrbar. Schwierigkeiten<br />

beim Ausweichen entgegenkommender Automobile.<br />

Simmentaistrasse für Lastwagen und Personenwagen<br />

bis Zweisimnien fahrbar. Verbindung Zweisimmen—Saanen<br />

öffnet nicht vor Mitte ApriL<br />

Haslital gegenwärtig nur bis Boden oberhalb Innertkirchen,<br />

Ketten. Strasse Riggisberg—Gurnigelbad<br />

mit Ketten.<br />

Berner und Neuenburger Jura: Sämtliche Hauptstrassen<br />

gepfadel oder ausgeschafelt. Schwierig ist<br />

gegenwärtig der Fährverkehr in den Franches Montagnes.<br />

Waadiländer Jura: Ste. Croix—Col des Etroits—<br />

Pontarlier und Ste. Croix—Gol des Etroits—Fleurier<br />

mit Ketten schwer passierbar (Schaufel mitnehmen).<br />

Valiorbe—Les Höpitaux—Pontarlier wegen<br />

Schneeverwehungen gegenwärtig nicht empfehlenswert.<br />

Molendruz durchgehend mit Ketten.<br />

Nyon—La Cure bis St. Cergue ; La Cure—Route<br />

internationale—Le Brassus mit Ketten und Schaufel.<br />

Montreux—Glion—Caux mit Ketten (Fahrverbot<br />

des Strassenstücks Glion—Caux von 9 bis 18<br />

Uhr). Montreux—Les Avants, Ketten. Aigle—Le<br />

Sepey gegenwärtig unpassierbar. Strasse nach Villars—Chesieres<br />

via Ollon mit Ketten. Strasse nach<br />

Champery gegenwärtig nicht ratsam. Strasse Monthey—Col<br />

du Morgins bis Dorf Morgins.<br />

Rhonetal bis Lax unterhalb Fiesen schneefrei.<br />

Frankreich: Col de la Faucille durchgehend mit<br />

Ketten. Route d'hiver des Alpes, Ketten.<br />

Wolhusen-Escbolzmatt gesperrt. Entgegen<br />

dem offiziellen Tottristique-Bulletin wird mitgeteilt,<br />

dass im Entlebuch zwischen Wolhusen<br />

und Escholzmatt die Strasse nicht passierbar<br />

sei.<br />

Graham-Paig© und nicht Paige-Jewett l<br />

Obwohl die Generalvertretung der Orahatn-<br />

Paige-Wagen seinerzeit alle masstgebenden<br />

Instanzen benachrichtigt hat, dass die von<br />

ihr vertretene Marke den offiziellen^ Namen<br />

Qraham-Paige führt, ist in der diesjährigen<br />

vom Ausstellungskomitee herausgegebenen<br />

Liste der Aussteller am Salon in Genf, welche<br />

wir ebenfalls veröffentlichten, die Marke wiederum<br />

unter der unzutreffenden Bezeichnung<br />

Paige-Jewett aufgeführt.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 18<br />

Wir möchten an dieser Stelle nochmals<br />

auf die einzig korrekte Bezeichnung hinweisen,<br />

die ja übrigens all den zahlreichen Besitzern<br />

von Graham-Paige seit langem zu einem<br />

vertrauten Begriff geworden ist z.<br />

Die Feraholz-Schweissapparate haben<br />

dazu beigetragen, das Arbeitsgebiet der<br />

autogenen Schweiss- und Schneidtechnik,<br />

der sich auch, als im Prinzip verwandt, die<br />

Operationen des Hart- und Weichlötens sowie<br />

andere wichtige Arbeiten, wie Glühen,<br />

Schmelzen, Nietkopfabbrennen, Anwärmen<br />

von Schmiedeteilen usw. angliedern, erheblich<br />

auszudehnen.<br />

Das Arbeitsprinzip des Fernholz-Sicherheits-Apparates<br />

ist folgendes: Einem Spezialbrenner<br />

wird durch einen besonders<br />

ausgebildeten Doppelschlauch Sauerstoff<br />

und flüssiger Brennstoff unter Druck zugeführt<br />

Der Brennstoff verwandelt sieb im<br />

Brenner automatisch in Dampf und dieser<br />

bildet im Gemisch mit Sauerstoff die leicht<br />

regelbare Flamme zum autogenen Schweissen,<br />

Schneiden, Hartlöten usw. Die Förderung<br />

des flüssigen Brennstoffes erfolgt mit<br />

Hilfe einer im Behälter angeordneten Luftpumpe<br />

genau wie bei den bekannten Lötlampen.<br />

Der grundlegende Unterschied der Brenner<br />

für flüssige Brennstoffe besteht darin,<br />

dass die Vergasung des Oels durch eine<br />

kleine Hilfsflamme und die Mischung mit<br />

Sauerstoff erst unmittelbar vor den konzentrischen<br />

Ausströmöffnungen erfolgt. Hierdurch<br />

wird selbst bei glühendem Mundstück<br />

das Zurückschlagen der Flamme vermieden.<br />

Somif erübrigt sich eine besondere<br />

Kühlung des Brenners, so dass die Arbeitszeit<br />

restlos ausgenützt werden kann. Ein<br />

weiterer Vorteil begünstigt die Verwendung<br />

des Flüssigkeitsbrenners beim Schweissen<br />

von Gusseisen und Flusseisen dadurch,<br />

dass die Flamme infolge geringerer kohlenaer<br />

Wirkung keine Spannungen in deö<br />

Schweissfugen hervorruft. Die Abbildung<br />

zeigt das Gerät betriebsfertig montiert, bestehend<br />

aus einem Benzolbehälter, dem<br />

Brenner, dem Gummischlauch für dte><br />

Sauerstoffzufuhr, dein darüber spiralförmig<br />

herumgewickelten Benzolrohr und der<br />

'zum Betrieb nötigen Sauerstoffflasche nebst<br />

Armatur.<br />

öle Steyr-Werke arbeiten wieder in vollem<br />

Umfange: Die Folge der Kältekatastrophe hatten<br />

auch in Oesterreich einen sehr ernsten Charraktee<br />

angenommen. So war eines der erössten Industrie-«<br />

unternehmen des Landes, die Steyr-Werke, durchi<br />

Wasser- und Kohlenmangel gezwungen gewesen«<br />

den Betrieb einzustellen. Wie uns nun die Direktion<br />

der Schweizer Steyr-Werke in Zürich mitteilt,<br />

haben die Werke seit Mitte letzter Wooha<br />

den Betrieb in allen Abteilungen wieder voll auf-»<br />

genommen, und durch Ueberzeit wird in ganz kur-<<br />

zer Zeit der Ausfall eingebracht sein.<br />

Der ungeheure Rohstoffbedarf einer Gummifabrik<br />

vom Ausmasse der B. F. Goodrich Rubber,<br />

Company wird ungefähr durch die Tatsache illustriert,<br />

dass diese Werke den jährlichen Ertrag<br />

von ca. 2,6 Millionen Gummibäumen für ihre Produktion<br />

benötigen. Mehr als 650 englische Tonnea<br />

Rohgummi werden wöchentlich von den Akron-<br />

Werken verarbeitet.<br />

Ein einzelner Baum liefert ungefähr 3 englische<br />

Pfund Gummi pro Jahr, so dass der Saft, den<br />

zwei Bäume in einem Jahr liefern, gerade ausreicht,<br />

um einen Pneu kleineren Formates fabrizieren<br />

zu können. Obwohl der heute verarbeitete<br />

Rohgummi zu einem grossen Teil von besonders<br />

kultivierten Bäumen stammt, wird der Rohstoff<br />

in einigen Ländern, und vorab in Südamerika,<br />

auch noch von wildwachsenden Bäumen gewonnen.<br />

Allerdings sind die Methoden, welche die Eingeborenen<br />

dabei anwenden, immer noch sehr primitiv<br />

und langwierig und haben sich im Laufe der<br />

Jahrhunderte fast gar nicht geändert.<br />

• Im Innern Südamerikas wird eine Art Rohgummi,<br />

«Üp-River Fine Para» genannt, gewonnen*<br />

Dieser Gummi entstammt derjenigen Gummibaumart,<br />

welche erstmals in Südamerika entdeckt wurden<br />

Die hauptsächlich im oberen Gebiet des grossen<br />

Amazonenstromes stehenden Bäume, viele davon<br />

mehrere hundert Jahre alt, werden von Eingeborenen<br />

leicht angehackt. Ein runder Holzstab wird<br />

nun in den in ein primitives Gefäss fliessenden.<br />

Gummisaft getaucht und über ein rauchendes Feues<br />

gehalten. Dadurch wird das in der Masse enthaltene<br />

Wasser verdampft, und durch die wiederholte<br />

Vornahme dieser Handlung legt sich jedesmal eine<br />

neue Gummischicht um den Stab. Mit unendlicher<br />

Ausdauer wird dieser primitive Prozess wiederholt,<br />

so dass sich schliesslich ein ganzer «Kuchen»'<br />

von oft bis 25 cm Durchmesser um den Holzstab<br />

bildet.<br />

Die Eingeborenen legen nun den geernteten Rohgummi<br />

zur gemeinsamen Verwertung zusammen*<br />

Die cKucben» werden zu einer Art Floss vereinigt<br />

und auf dem Amazonenstrom Hunderte von Kilometern<br />

dem Markt zugeflössl.<br />

Dieser Paragummi ist von allerbester Qualität^<br />

Die Ernte beträgt nur ca. 5 % der Gesamtprodukt<br />

tion. Nacb und nach haben modernere MethodeaJ<br />

die primitive Rohgummigewinnung verdrängt.<br />

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des neuen Ford ist ebenso einfach<br />

wie das eines Wasserfalls.<br />

Eine Zahnradpumpe am Boden der<br />

Oelwanne treibt das Oel zu der<br />

Ventilkammer. Von dort fliesst es<br />

zu den Kurbelwellenlagern und zum<br />

vorderen Nockenwellenlager. Das<br />

überfliessende Oel gelangt in die<br />

Oelfangschale und fliesst in die<br />

Rinnen, die die Pleuelstangenkopfe<br />

passieren.<br />

Die Pleuelstangen reissen das Oel<br />

mit zu den Pleuellagern. Ein Teil<br />

dieses Oels spritzt von den Pleuelstangen<br />

an die Zylinderwände und<br />

schmiert die Kolben und andere<br />

sich bewegende Teile.<br />

Von der Oelfangschale fliesst das<br />

Oel in die Wanne zurück, wird<br />

dann wieder durch einen feinmaschigen<br />

Filter zu den Ventilkammern<br />

gepumpt<br />

Dieses System ist so wirksam, dass<br />

der Inhalt der Oelwanne bei einer<br />

Fahrgeschwindigkeit von nur 50 km<br />

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das Oel. Wechseln Sie das Oel jede<br />

800 km und achten Sie darauf, dass<br />

der Oelstandmessernie unter „Low"<br />

(L) zeigt. Sobald dies der Fall ist,<br />

genügt der Oelvorrat nicht mehr<br />

für die wirksame Schmierung aller<br />

Teile.<br />

Um sich dauernd der besten Leistung<br />

eines Wagens zu versichern, ist es<br />

ratsam, sein Chassis alle 800 km<br />

schmieren zu lassen. Bei dem neuen<br />

Ford wird das durch die Hochdruck-<br />

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N°18<br />

(I. Blatt<br />

BERN, 5. März <strong>1929</strong><br />

N ü 18<br />

II. Blatt<br />

BERN, 5. März <strong>1929</strong><br />

Die Organisation des Pariser Strassenverkehrs<br />

(Vortrag im Schosse der Sektion Zürich des A. C. S. von M. Dallier,<br />

Sous-Directeur der Stadtpolizei Paris)<br />

Der Verkehr in einzelnen Schweizerstädten und<br />

vorab derjenige Zürichs nähert sich rasch grossßladtischen<br />

Ausmassen. Behörden und Verbäude<br />

eind gemeinsam bestrebt, nach den geeignetsten<br />

Massnahmen Umschau zu halten, die es ermöglichen,<br />

der ansteigenden Verkehrsintensität gerecht<br />

zu werden. Wohl eines der zweckmässigsten Mittel<br />

ist einmal das Studium der praktischen Erlachrungen,<br />

welche in europäischen Grossstädten<br />

auf diesem Gebiete bereits gesammelt worden sind<br />

"Wenn die Vorkehrungen, welche die Behörden getroffen<br />

haben, als auch die Resultate, die sich aus<br />

der Praxis ergaben,, bereits bekannt sind, ist es<br />

viel leichter zu entscheiden, ob die nämlichen oder<br />

ähnliche Verfügungen sich auch für unsere Verhältnisse<br />

eignen. Aus diesen und ähnlichen Erwägungen<br />

heraus hat wohl die Sektion Zürich des<br />

AC.S zwei prominente Persönlichkeiten, die mit<br />

den Verkehrsfragen aufs beste vertraut sind, ersucht,<br />

den hiesigen Interessenten von ihren Erfahrungen<br />

zu berichten und sie mit den Verhältnissen<br />

in massgebenden Städten bekannt zu machen.<br />

Der erste Referent äuseerte sich in einer, von<br />

echt französischem Esprit und Temperament ge-,<br />

tragenen Causerie am Hand einer Serie recht instruktiver<br />

Lichtbilder über Paris und seine Verkebrsorganisation.<br />

Aus behördlichen Kreisen wurde<br />

dem Vortrag regstes Interesse entgegengebracht,<br />

•waren doch selbst Delegationen der Berner und Luzerner<br />

Stadtpolizei an der Veranstaltung vertreten.<br />

Leider hat das allgemeine Publikum die Gelegenheit,<br />

sich über die wichtigsten Verkehrsprobleme<br />

der Grossstadt orientieren zu können, nicht in dem<br />

Umfange wahrgenommen, wie es das Thema sowohl<br />

als auch der Referent verdient hätten. Ob wohl eine<br />

Reduktion der Eintrittsgebühren ein nächstes Mal<br />

hier eine gewisse Remedur schaffen kann?<br />

Nach einem kurzen Rückblick über die bisher<br />

auf internationaler Basis getroffenen Abmachungen<br />

und einem Hinweis auf die weiteren Forderungen<br />

nach Verkehrserleichterungen im Länderverkehr<br />

wandte sich der Vortragende den Pariser Verhältnissen<br />

zu. Das Verkehrsproblem lässt sich auf eine<br />

eehr einfache Form zurückbringen, indem die dem<br />

Verkehr zur Verfügung stehende Fläche mit der<br />

Verkehrsmasse verglichen wird. Genügen zu gewissen<br />

Zeiten die vorhandenen Strassen und Plätze<br />

nicht, um den Verkehrsstrom ungestört durchzulassen,<br />

dann ist eben die Fläche im Vergleich zur<br />

Verkehrsmasse zu klein und es resultieren daraus<br />

die Stockungen, Um Abhilfe zu schaffen, müsste<br />

also theoretisch einfach die Fläche vergrössert<br />

oder die sie beanspruchende Masse reduziert werden.<br />

Beide Lösungen sind in unseren Städten in<br />

Reinkultur unmöglich, beide aber deuten nns die<br />

Richtung an, in welcher die Abhilfe für Verkehrsnberlastungen<br />

gesucht werden muss. Um Platz<br />

am schaffen, sind in Psrris schon die kühnsten<br />

Projekte ausgearbeitet worden: man schlug die teilweise<br />

oder komplette Ueberdeckung der Seine vor<br />

oder proponierte grosse bauliche Umwälzungen für<br />

die Börse. Markthallen, Bahnhöfe etc. Diesen Plänen<br />

kommt aber meistens keine praktische Bedeutung<br />

zu, weil die Expropriation ungeheure Summen<br />

kosten würde und zudem Paris einer Reihe<br />

Sehenswürdigkeiten verlustig ginge, die zu erhalten<br />

die Stadt alles Interesse hat.<br />

Lässt sich nun andererseits die Verkehrsmasse<br />

reduzieren? Der Motorfahrzeugbestand von Gross-<br />

Paris hat bereits das zweite Hunderttausend überschritten<br />

und Verkehrszählungen ergaben, dass an<br />

verkehrsreichen Plätzen zwischen 3 und 7 Uhr mittags<br />

durchschnittlich 5000 Wagen passieren. Dazu<br />

kommen noch mehr als 1300 Omnibusse und 2700<br />

Tramways. Eine Beschränkung des Fahrzeugverkehrs<br />

in dem Sinne, dass einzelne Wagenkategorien<br />

zarhlenmässig limitiert werden, kann kaum in<br />

grösserem Masse vorgesehen werden, obwohl bereits<br />

heule langsamfahrende Vehikel von bestimmten<br />

Quartieren während der Verkehrsstosszeiten ausgeschlossen<br />

sind.<br />

Wie lässt sich dör Verkehr meistern?<br />

Um dennoch den Verkehr meistern zu können,<br />

mussten deshalb Regeln aufgestellt werden, die einen<br />

dreifachen Zweck verfolgen:<br />

1. Die Fiüssiggestaltung des Verkehrs.<br />

2. Die Erhöhung der Verkehr«jreschwindig:keHen,<br />

3. Strassen, die im Verhältnis zum zu bewältigen^<br />

den Verkehr zu schmal sind, von Verkehrshindernissen<br />

irgendwelcher Art zu befreien.<br />

Durch die Flüssiggestaltung des Verkehrsstromes<br />

wird der Nachteil der grossen Masse reduziert.<br />

Erreichbar ist sie u. a. durch Fahrverbot für Fuhrwerke,<br />

grosse Motortriebwagen der Strassenbahnfn<br />

etc. in bestimmten Strassen. besondere Regelung<br />

des Vorfahrens, besondere Vorkehrungen, um das<br />

Gesichtsfeld der Fahrzeuglenker möglichst weit zu<br />

halten.<br />

Die Erhöhung der Fahrgeschwindigkeiten besteht<br />

nicht etwa darin, dass ein übersetztes Tempo<br />

für den Bereich der Stadt anempfohlen wird, sondern<br />

ist vielmehr so aufzufassen, dass möglichst<br />

alle Hindernisse aus dem Wege geräumt werden,<br />

die eine ungebührliche und chronische Verlangsamung<br />

des Tempos verschulden Das dritte Ziel wird<br />

erreicht, indem einmal in engen Strassen der Einbahnverkehr<br />

eingeführt, bezüglich des Parkierens<br />

und Stationierens besondere Vorschriften erlassen<br />

und auf Plätzen der Kreiselverkehr angeordnet<br />

wird.<br />

Diese Massnahmen dienen yorab dem Fatorzeugverkehr<br />

und nehmen vielfach auf den Fussgänger<br />

keine Rücksicht. Es ist deshalb dessen Pflicht, das.«<br />

er andererseits genau die Bestimmungen beachtet,<br />

die speziell für ihn aufgestellt werden, da nur<br />

auf diese Wei^e eine Verminderung der Unfälle<br />

herbeigeführt werden kann. Die sämtlichen Bestimmungen<br />

über die Rechte und Pflichten der verschiedenen<br />

Strassenbenützer sind nun in einem<br />

Reglement, einem eigentlichen Strassenkodex, in<br />

300 Artikeln zusammengefasst. 500 besonders ausgebildete<br />

Verkehrspolizisten, denen während den<br />

Spitzenzeiten noch weitere 800—1000 Polizisten beigegeben<br />

werden, sorgen nun für die Innehaltung<br />

dieses Reglementes. Die Verkehrspolizisten sind<br />

dazu besonders befähigt, weil ihnen eine sorgfältige<br />

Ausbildung zuteil wird. Vor allem müssen alle<br />

selbst ein Automobil lenken können, da nur Leute<br />

mit eigener Praxis imstande sind, über das korrekte<br />

Verhalten eines Fahrzeuglenkers richtig zu<br />

entscheiden. Die Bedeutung und der Zweck der<br />

einzelnen Artikel des Reglementes wird den Polizeibeamten<br />

hauptsächlich an Hand photographischer<br />

Aufnahmen ans dem Strassenleben erläutert. Eine<br />

Reihe der zu diesen Lehrzwecken verwendeten Bilder<br />

wurden projeziert und illustrierten eine Menge<br />

von Fehlern, deren sich Fahrzeuglenker oder Passanten<br />

schuldig machen und die eben bei konsequenter<br />

Beachtung der Regeln vermieden werden<br />

können.<br />

Neben der eigentlichen Verkehrspolizei steht der<br />

Polizeipräfektur noch ein umfangreicher Park an<br />

Spezialwagen und gewöhnlichen Personenautos zur<br />

Verfügung. Die Speziarlgefährte dienen zum Abtransport<br />

von verletzten Personen un f l Tieren, von<br />

havarierten Wagen etc., während die Personenwagen<br />

von Beamten dazu benützt werden, um regeltnässige<br />

Patrouillen im Bannkreise der Stadt auszuführen<br />

und dabei die Verkehrsordnuner zu überwachen.<br />

Geschwindigkeitskontrollen kennt man<br />

keine, da für Paris keine Geschwindigkeitsmaxima<br />

vorgeschrieben sind.<br />

Die einzelnen Massnahmen. welche ergriffen<br />

werden mussten. um die drei obenerwähnten Hauptzwecke<br />

der Verkehrsreglementierung zu erreichen,<br />

seien noch kurz aufgezählt und ihre Auswirkung<br />

erläutert:<br />

Massnahmen.<br />

Fläche beansprucht, die für den Längsverkehr so-*<br />

Dank der Einführung der Einbahnstrassen kann wieso kaum in Frage käme. Andererseits kennt<br />

in den darzu ausersehenen Strassenzügen die maximale<br />

Fläche an Fahrbahn ausgenützt werden. in engen Strassen angewandt wird, wo bei beid-<<br />

man das alternative Stationieren, das hauptsächlich<br />

Bei den ersten Versuchen hat die Vorschrift des seitiger Parkierung von Wagen der Verkehr gar<br />

Einbahnverkehrs beim Publikum und Fahrern Unwillen<br />

erregt, während sich heute die Behörde viel-<br />

wechslungsweise nur je auf einer Strassenseite par><br />

keinen Durchlass mehr fände. Es darf deshalb ab-><br />

fach der allzu zahlreichen Eingaben, weitere Strassen<br />

für den Einbahnverkehr zu reservieren, geradedem<br />

Datum aruf der Seite der geraden Hausnum j<br />

kiert werden und zwaT an den Tasen mit gerazu<br />

erwehren muss. Von ca. 4000 Strassen sind bis mern und umgekehrt. Selbstverständlich hat gerade)<br />

dato etwa 165 zu Einbahnrouten umgewandelt worden.<br />

Das Verbot der Zirkulation in beiden Rich-<br />

Publikum gerufen und der Volkswitz verlangte be-*<br />

diese Bestimmung einer scharfen Kritik aus dem<br />

tungen ist aber zwischen ein Uhr und sechs Uhr sondere «Kalender-Polizisten> die das Publikum<br />

morgens aufgehoben, so dass es in dieser Zeit keine nur darüber aufzuklären hätten, ob der Tag ein<br />

Einbahnstrassen gibt, wodurch der Nachtverkehr «gerader» oder «ungerader» sei. Heute sind alla<br />

eine Vereinfachung erfährt, die zur Zeit schwacher diese Widerstände gebrochen und die Methode<br />

Frequenz wohl am Platze ist.<br />

Der Kreiselverkehr ist heute auf allen jenen<br />

Plätzen organisiert, die sich zufolee ihrer bauliehen<br />

Anlage dazu eignen. Mancherorts ist dessen Einführung<br />

leider durch die ungeschickte Führung der<br />

Strassenbahnlinien verhindert. Es mues deshalb<br />

das Bestreben der betreffenden Instanzen dahin-i<br />

gehen, sobald Veränderungen am Schienenstrang<br />

vorgenommen werden, die Gelegenheit zu benützen,<br />

um durch dessen Verlegung den Schienenweg dem<br />

vorgesehenen Kreiselverkehr einzupassen.<br />

Der Go- und Stoppverkehr ist eine wertvolle<br />

Hilfe an Kreuzungen von bedeutenden Strassen,<br />

Das wirksamste Mittel an Kreuzungen, Verkehrs-*<br />

knäuel zu verhindern, sind aber Strassenunteroder<br />

Überführungen, deren Konstruktion allerdings<br />

der Zukunft vorbehalten bleibt.<br />

Die Regelung des Verkehrs langsam fahrender<br />

Fahrzeuge war eine schwierige Sache, da der Polizeipräfekt<br />

keine Kompetenz hat, um einfach durch<br />

einen Erlass das Recht der Strassenbenützung für<br />

einzelne Wagenkategorien einzuschränken. Nach<br />

den ersten Versuchen ist man aber doch dazu go-'<br />

kommen, bis heute eine weite Zone im Stadtinnern<br />

festzulegen, innert deren Bereich von drei bis sieben<br />

Uhr nachmittags langsamfahrende Vehikel nicht<br />

mehr verkehren dürfen. Das Verbot betrifft dia<br />

grossen von Pferden gezogenen Kippwagen, grossdimensionierte<br />

Lastwagen aller Art. Möbelwagen,<br />

Wagen mit weit überhängenden Lasten wie Bau-«<br />

holz etc., und endlich auch die Stoss- und Handkarren.<br />

Es ist übrigens zu hoffen, dtrss einzelne<br />

dieser Fahrzeuge überhaupt aus dem Gebrauch veiN<br />

schwinden, da sie, so praktisch sie an und für sich<br />

sein mögen, eine gro&se Quelle der Verkehrsstockungen<br />

und dauernde Ursache der vielen Verlangsam<br />

mungen des Fahrtempos darstellen.<br />

Das Stationieren und Parkieren der Fahrzeuge<br />

in der Fahrbahn ist ein Problem, das noch nirgends<br />

restlos gelöst werden konnte. Die in Paris<br />

bisher zur Anwendung gelangten Methoden sind<br />

folgende: einmal wird in manchen Strassen und<br />

zwar hauptsächlich dort, wo sich in der Strassen-J<br />

mitte vielfach Verkehrsinseln befinden, das Par-*<br />

kieren der Wagen lätigs der beiden Trottoirs verboten<br />

und nur in einer Längsreihe in der Richtung<br />

der Strassenaxe gestattet. Dadurch wird beidseitig<br />

ein möglichst breiter Fahrstreifen geschaffen und<br />

von den stationierenden Wagen meistens nur eina<br />

wird allgemein als sehr zweckmässie anerkannt,<br />

In letzter Zeit ist endlich noch das Stationieren in<br />

bestimmten Strassen und zu gewissen Zeiten über*<br />

haupt verboten worden, doch bandelt es sich hier<br />

erst um- Versuche, deren Resultat noch abjjewartel<br />

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Stellen der Fussgänger die Priorität hat und<br />

gerade in diesem Falle die Regel : die Farhrbatin<br />

gehört dem Wagenverkehr, nicht unbedingte Geltung<br />

hat. Als Fussgängerreservsrt ist auch jene<br />

Strassenfläche zu betrachten, die in der Verlängerung<br />

das Trottoirs über den Fahrdamm aiif die<br />

entgegengesetzte Seite der Strasse führt. Auch hier<br />

hart der Fahrer dem Fussgänger gegenüber besondere<br />

Rücksicht und Vorsicht walten zu lassen.<br />

Wenn vom Schütze des Fussgängers auf der<br />

mit Gelb signalisiert wird, findet in Paris keine<br />

Strasse gesprochen wird, so verbindet man vie-Anwendunglerorts damit noch die Forderung nach Fussgän-<br />

Platz werden meistens vier Signalapparate aufge-<br />

Für die Verkehrsregelung auf einem<br />

gerinseln. Man verfiel aber vor Jahren in denstellt, die von einem einzigen Beamten von einem<br />

Fehler, überall da, wo sich für die Regelung des Schalter aus bedient werden können, um den<br />

Verkehrs Schwierigkeiten ergaben, einfach Inseln Strassenbenützern eine rasche Unterscheidung zwischen<br />

Verkehrssignalen und blossen Reklametafeln<br />

auf die Strasse zu setzen, die heute vielfach als<br />

•wirkliche Verkehrshindernisse bezeichnet werden zu ermöglichen, ist die Form der runden Scheibe<br />

müssen. Die Organisation des Verkehrs auf grossen<br />

Plätzen hat gezeigt, dass es grundsätzlich ver-<br />

dass sich diese Tafeln schon rein äusserlich aus<br />

ausschliesslich für Verkehrssignale reserviert, so<br />

kehrt ist, in der Mitte der Fläche eine erosse Infiel<br />

anzulegen, die unnötigerweise den Fußgänger-<br />

dem Reklamewald hervorheben.<br />

verkehr anzieht und damit den übricen Verkehrsfhiss<br />

heamt und gefährdet. Der Fussgänger mnss<br />

eich an Orten, wo der 5 re i se ' ver^ehr durchgeführt<br />

wird, diesem unterziehen und den Platz auch<br />

umgehen, anstatt zu überqueren. Es werden seit<br />

einigen Jahren in Paris nur noch Inseln in der<br />

Strassenaxe angelegt und auch nur dann, wenn<br />

wirklich ein dringendes Bedürfnis vorhanden ist.<br />

•währenddem man bei Plätzen ganz darvon abkam.<br />

natürlich die Verkehrsorganisation keineswegs vollständig.<br />

Man wird stets nach weiteren Mitteln<br />

Vom Kreiselverkehr, optischen Signalen etc.<br />

Der Verkehrslärm 6oll ebenfalls auf ein erträgliches<br />

Mass reduziert werden, was weiteren Vorrigen<br />

treten oder diese noch ergänzen.<br />

suchen müssen, die entweder an Stelle der bisheschriften<br />

gerufen hat. Vor allem müssen einmal Die Verkehrsfachleute befassen sich bereits mit<br />

sämtliche Motorfahrzeuge mit dem Schalldämpfer dem Studium von mancherlei Vorschlägen, deren<br />

ausgerüstet sein und die Bremsen sind so zu pflegen,<br />

dass kein störendes Geräusch beim Anziehen bringen mag. In Paris fehlen vor allem einmal<br />

Verwirklichung vielleicht schon die nahe Zukunft<br />

derselben entsteht. Die akustischen Sisrnaclapparate die geeigneten Parkplätze, wo Autos längere Zeit<br />

eind so zu konstruieren, dass sie nur einen tiefen stehen gelassen werden können, ohne den Verkehr<br />

Ton geben. Ueber die Stärke und Höhe des Tones zu behindern. Die Anlage solcher Parkierungsflächen<br />

an der Peripherie der Stadt ist kaum zweck-<br />

•werden zurzeit noch Versuche gemacht, um festlustellen,<br />

welche Tonlage dem menschlichen Ohr mässig, da man doch die Möglichkeit haben sollte,<br />

am zuträglichsten ist. Nach Abschhiss der Experimente<br />

werden wohl auch hier noch ergänzende vordringen zu können. Eine Lösung sind die un-<br />

mit dem eigenen Wagen bis in das Stadtinnere<br />

Bestimmungen erlassen werden. Zum Schütze der terirdischen Garagen Obwohl deren Erstellung in<br />

Nachtruhe ist zwischen ein Uhr nachts und 5 Uhr Paris besonders schwierig ist, weil man in gerin-<br />

morgens das Signalgeben verboten, dagegen sind<br />

die Fahrzeuge gehalten, an Kreuzungen stark zu<br />

•verlangsamen.<br />

Von den Fussgängern.<br />

Die Verkehrsvorschriften, wie Einbahnstrassen, entschlossen, Versuche mit solchen Garagen zu<br />

Was nun die Fussgänger anbetrifft, so stehen<br />

Kreiselverkehr etc. müssen aus besonderen Signalen<br />

ersichtlich sein. Man hat für Paris das nämirdische<br />

Boxen anzulegen, wobei der Wagen mit-<br />

machen. Ein weiterer Vorschlag geht dahin, unter-<br />

ihnen ebenfalls bestimmte Rechte zu, doch sind<br />

diese auch mit mancherlei Verpflichtungen verbunden.<br />

Sie dürfen nicht unnütz auf dem Fahr-<br />

diese Weise würde kein unnötiger Platz für Einliche<br />

Signalsystem vorgeschlagen, wie es in vielen<br />

amerikanischen Städten und teilweise auch in<br />

tels Aufzug hinauf- und hinabbefördert wird. Auf<br />

Deutschland vorhanden ist, wo ein Beamter von<br />

damm stationieren oder verkehren, sollen keinesfalls<br />

grosse Plätze in der Diagonale kreuzen und<br />

Für Garagehochbauten, wo in manchen Etagen<br />

und Ausfahrten mit schwacher Steigung benötigt.<br />

einem Turm aus, den Verkehr an einer ganzen<br />

Reihe von Strassenkreuzungen regelt, indem er<br />

haben vor allem die Strasse nicht an x-beliebiger<br />

übereinander Hunderte von Wagen untergebracht<br />

durch optische Signale, die an den verschiedenen<br />

Stelle, sondern an den speziell dafür bezeichneten<br />

werden können, fehlt es im Zentrum der Stadt am<br />

Kreuzungen aufleuchten, den Verkehr in der einen<br />

Orten zu überqueren. Wo der Go- und Stoppverksnr<br />

notwendigen Bauplatz. Verhältnismässig einfach<br />

oder andern Richtung frei gibt. Für Paris und wäre die Ausnützung al der grossen Höfe, die ein<br />

funktioniert, müssen sich die Passanten demselben auch für andere ältere Städte eignet sich dieses Charakteristikum vieler Bauten von Paris sind.<br />

unterordnen und nur dann die Strasse in An-Systespruch nehmen, wenn der Verkehrspolizist das ent-<br />

angelegt sind und deshalb die Verkehrsbedingungen über den Strassen und Plätzen entzogen werden.<br />

nicht, weil die Stra&se nicht symmetrisch Es könnten auf diese Weise gegen 4000 Autos tagseprechende<br />

Zeichen gibt. Andererseits sind die an den verschiedenen Knotenpunkten ganz andere Man wird allerdings mit einer gewaltigen Opposition<br />

von Seiten der Hauseigentümer zu rechnen<br />

Fahrzeuglenker verpflichtet, bei Tram haltesteilen sind. Verfügt man dagegen über langgestreckte<br />

vollständig anzuhalten, um den Passagieren das gerade Strassen. die in bestimmten Abständen von haben, doch ist nach Ansicht des Vortragenden<br />

Ein- und Aussteigen zu erleichtern. An den fürgleichartigen Querstrassen gleichmässie geschnitten<br />

werden, dann Vässl sich diese schematisierte<br />

diese Idee gleichwohl einer ernstlichen Prüfung<br />

den Fussgängerverkehr besonders bezeichneten<br />

Strassenstreifen muss der Fahrer sehr stark verlangsamen,<br />

eventuell sogar anhalten, da; an diesen , Verbote werden gewöhnlich mit optischen<br />

Regelung schon durchführen.<br />

Mitteln<br />

gekennzeichnet, ebenso die Aufforderung auf<br />

Verlangsamung des Tempos. Die Verkehrsregelung<br />

an Plätzen wird mit optischen und akustischen<br />

Zeichen bewältigt. Für das Verbot gilt die rote<br />

Farbe; wenn das Tempo reduziert werden soll,<br />

wird dies mit Grün angedeutet. Neuerdings hat<br />

man noch Blaue hinzugenommen, um besondere<br />

Bestimmungen zu kennzeichnen. Das « Achtung >-<br />

Signal, wie es in manchen Ländern, z. B. Deutschland,<br />

Oesterreich etc., verwendet und gewöhnlich<br />

Die Ueberwachtmg des Verkehrs auf Plätzen<br />

geschieht im Ausland vielfach von einem auf einer<br />

Plattform postierten Beamten. Paris hat mit einer<br />

einzigen Ausnahme noch nirgends feste Plattformen<br />

als Standort für den Verkehrspolizisten eingeführt.<br />

Ein vorzüglicher Ersatz ist der berittene Polizist,<br />

der die nämliche Uebersicht geniesst und zudem<br />

noch den Vorteil der Mobilität besitzt.<br />

Mit den bis dato getroffenen Massnahmen ist<br />

ger Tiefe schon auf Wasser stösst und ein ungeheures<br />

Leitungsnetz bereits unter der Erdoberfläche<br />

eingebettet ist, so sind die Behörden fest<br />

wert.<br />

Wie man gewissen Fahrzeugen den Verkehr in<br />

überlasteten Quartieren bereits während bestimmten<br />

Stunden verboten hat, so könnten ferner noch<br />

die Stunden genau vorgeschrieben werden, während<br />

welchen Lieferungs- und Lastwagen zwecks<br />

Warenabgabe vor Geschäfts- und Privathäusern<br />

stationieren können. Weiterhin sollte der intensive<br />

Fussgängerverkehr in der unmittelbaren Umgebung<br />

der grossen Warenhäuser von der Strasse abgeleitet<br />

werden. Dies wäre teilweise möglich, wenn zwischen<br />

den Warenhäusern und der nächsten Untergrundbahn-Station<br />

direkte Verbindungen in Form<br />

von unter- oder überirdischen Couloirs geschaffen<br />

würden. Die Wirkung der Spitzenzeiten könnte erheblich<br />

abgeschwächt werden, wenn Arbeitsbeginn<br />

und -ende in den Grossunternehmungen zeitlich abgestuft<br />

werden und sich so der Zustrom und Abfluss<br />

der Arbeitnehmer auf viele Stunden verteilt.<br />

Hier muss allerdings vorab die private Initiative<br />

ans Werk, da die Behörde natürlich nicht so weit<br />

gehen darf, den Unternehmungen noch Vorschriften<br />

bezüglich der Arbeitszeiten zu machen. (Dagegen<br />

könnten Stadt und Staat mit dem guten Beispiel<br />

voran, wie z. B. schon Zürich für seine städtischen<br />

Angestellten besondere Arbeitszeiten hat,<br />

damit sich die Beanspruchung der Strassen und<br />

Transportmittel zur Mittagszeit und gegen zwei<br />

Uhr auf eine längere Zeitdauer verteilt. Die Red.)<br />

Es mag auch interessieren, welche Stellung der<br />

Gast den Strassenbahnen gegenüber einnimmt. Er<br />

ist der absoluten Auffassung, dass das Tram in der<br />

Grossstadt zum Anachronismus wird und deshalb<br />

sytematisch an seinem Ersatz durch Omnibusse<br />

gearbeitet werden müsse. In Paris hat man diesen<br />

Weg eingeschlagen, wenn freilich die finanziellen<br />

Mittel, die zur Verfügung stehen, nur eine ganz<br />

allmähliche Reduktion des Wagenparks der Strassenbahnen<br />

und deren Ersatz durch Omnibusse gestattet.<br />

Neuanlagen der Strasenbahnen, d. h. Erweiterungen<br />

des Netzes kommen aber auf alle<br />

Fälle nicht mehr in Frage.<br />

Endlich sollten noch gewisse Vehikel, vorab<br />

die Stosskarren, aus dem Verkehr verschwinden.<br />

Wenn sich dieses Transportmittel nicht selbst<br />

überlebt, dann muss ein Gesetz für dessen Entfernung<br />

aus dem Verkehr sorgen.<br />

Mit einem Hinweis darauf, dass die Verkehrsreglementierung<br />

nicht in allen Ländern nach gleichem<br />

Verfahren vorgenommen werden kann, weil<br />

insbesondere auch die Mentalität der Bewohner<br />

verschieden ist, schloss Herr Dallier seinen äusserst<br />

reichhaltigen und wohldokumentierten Vortrag.<br />

Der Vorsitzende, Herr Wunderlv-Volkart.<br />

Präsident der Zürcher Sektion des A. C. S., kam<br />

in trefflichen Worten nochmals auf einige besonders<br />

wichtige Feststellungen des Redners zurück<br />

und verdankte dem Referenten in liebenswürdigen,<br />

in französischer Sprache gehaltenen Worten seine<br />

Ausführungen. B.<br />

SET»<br />

Frage 7098. Spezialgiesscrei für Autozylinder.<br />

Kann mir ein Leser die Adresse einer Spezial-<br />

Giessere: für Autozylinder empfehlen? A. S. in Z.<br />

Frage 7039. Roots-Kompressor. Kann mir ein<br />

Leser der « Auto-Revue » mitteilen, wo der Boots«<br />

Kompressor bezogen werden kann und wo even«<br />

tuell Literatur erhältlich ist, die über jedes Detail<br />

des Kompressors Aufsohluss erteilt? E L. in Z.<br />

Frage 7100. Einrichtung zum Laden von Autobatterien.<br />

Welches ist heute die beste Einrichtung<br />

für einen grösseren Garagebetrieb zum Laden von<br />

Autobatterien? Es sollten mindestens vier Akkumu»<br />

latoren miteinander geladen werden können.<br />

H. H. in R.<br />

Frage 7101. Verölende Zündkerzen. Bei meinem<br />

geschlossenen Wagen kommt es jeweils beim Abwärtsfa-hren<br />

im zweiten Gang, wo der Molor noch<br />

zu bremsen hat, vor, dass ein bis drei Kerzen ganz<br />

verölt werden und ich sie. wenn ich unten angekommen<br />

bin, reinigen muss. Kommen diese Ver-<br />

Ölungen von der Undichtigkeit der Zylinder her,<br />

oder kann noch ein anderer Grund die Ursache<br />

sein? O. H in G.<br />

Antwort: Für das Verölen der Zündkerzen<br />

kommen drei Hauptfaktoren in Betracht • Entweder<br />

verwenden Sie ein unpassendes Oel oder füllen zu<br />

viel Oel ein; oder '"Sie verwenden einen unpassenden<br />

Zündkerzentyp ; oder die Abdichtung zwischpn<br />

den Kolben und den Zylinderwänden ist ungenügend.<br />

Halten Sie sich an das vom Fabrikanten<br />

Ihres Wagens vorgeschriebene Oel und beobachten<br />

Sie den vorgeschriebenen Oelstand genau. Erfragen<br />

Sie bei einem Vertreter des Wasens die diesem<br />

Motor am besten zusagende Zündkerze. Wenn dars<br />

Verölen immer noch ungewöhnlich häufig eintritt,<br />

muss ein mechanischer Fehler vorliesen.<br />

Wenn die Kolbenringe vielleicht noch neu sind,<br />

so wäre darin der Grund für ihr uneenfijpnt1e3<br />

Abdichten ohne weiteres gegeben. Die Kolbenringe<br />

brauchen eine gewisse Laufzeit, um sich den Zylinderwänden<br />

genau anpassen zu können Es ist aber<br />

auch möglich, dass sich die Zylinder infolge Ueherhitzung<br />

verzogen harhen. so dass die Kolben überhaupt<br />

nicht mehr passen können Schües^lich wäre<br />

auch noch eine starke ovale Abnützung der Zylinder<br />

in Betracht zu ziehen.<br />

— N°18<br />

wlt.<br />

Frage 7102. Bremsleistung. Wie ermittelt man:<br />

die Bremsleistung eines Motor? ? A. G in B.<br />

Antwort: Zum Abbremsen der Motoren bedient<br />

man sich verschiedener Vorrichtungen, unter<br />

denen der Bremszaun von Prohny zu den meisten<br />

und einfachsten gehört Der Motorwelle wird<br />

eine Brpmsscheibe aufgesetzt; diese wird durch<br />

zwei Bremsbacken aus Holz festgeklemmt. An<br />

einem der Bremsbacken wird an einem länseren<br />

Hebel ein Gewicht G angehängt, das der ungefähren<br />

Motorleistung entspricht Dreht «ich nun der<br />

Motor entgesengesetzt der Hebelrichtuns. so werden<br />

die beiden Bremsbacken fest angezogen, dass<br />

dip BTprn


N"18 — <strong>1929</strong> TkUTOMOBTL-RFVUE<br />

Drehzahl mitläuft. Das Gewicht wird dabei ao weit<br />

hochgehoben, dass der Hebel frei an der Bremsscheibe<br />

schwingt. Ist L die Länge des Hebelarmes<br />

und n die Drehzahl in der Minute, so ergibt sich<br />

zur Ermittlung der Bremsleistung folgende Formel:<br />

sauberes Glas mit Brennstoff füllt, dem dann etwas<br />

Frage 7103. Einfrieren der BaHerie. Besteht Wasser zugegossen wird. Lösen sich die ersten<br />

praktisch eine Gefahr, dass die Akkumulatorenbatterie<br />

eines Automobils im Winter einfriert' Wasser eine milchige Trübung ein, aus der sich<br />

Wassertropfen und tritt beim Zugiessen von mehr<br />

Scheint es mir nur oder ist es wirklich der Fall, zwei Schichten absetzen, dann liegt ein Spritgemisch<br />

vor.<br />

dass die Kapazität einer Batterie im Winter kleiner<br />

ist als im Sommer? A. E. in B.<br />

Die Kcrrosionsprobe zeigt, ob ein Brennstoff<br />

Antwort: Die Möglichkeit eines Einfrierens neutral ist oder Metalle angreift, indem man ganz<br />

eines Akkumulators ist ohne weiteres vorhanden, einfach Gegenstände aus den botreffenden Metallen<br />

wenn die Säure infolge unrichtiger Mischung oder in ein Glas mit dem betreffenden Brennstaff gibt<br />

starker Entladung der Batterie nicht mehr den genügenden<br />

Konzentrationsgrad aufweist. Schwefel-<br />

Besonders wichtig ist die Flammprobe. Man<br />

und einige Tage darin liegen lässt.<br />

säure von einer Dichte von 1,4 gefriert erst bei stellt sie an, indem man in ein kleines, sauberes<br />

— 55 Grad Celsius, während eine Säure mit einer Gefäss 1—2 cem von dem zu untersuchenden Brennstoff<br />

giesst und diesen mit einem Streichholz an-<br />

Dichte von 1,19 bereits bei — 28 Grad gefriert. Die<br />

Füllsäure einer ganz entladenen Batterie mit zündet. Daran, ob sich die Flüssigkeit überhaupt<br />

einem spez. Gewicht von 1,10 erreicht schon bei entzünden lässt eder nicht, und gegebenenfalls an<br />

— 5 Grad den Gefrierpunkt. Friert eine Batterie der Farbe und dem Verhalten der Flamme, kstnn<br />

ein, dann werden die Zellen gesprengt. Akkumu-<br />

der Fachmann eine ganze Anzahl wichtiger<br />

latoren sind deshalb im Winter in einer geheizten<br />

Garage aufzubewahren oder doch wenigstens immer<br />

in geladenem Zustand zu halten. Man prüfe im<br />

Winter auch häufig die Löcher in den Verschlussstopfen<br />

nach, da diese leicht zugefroren sein können,<br />

so dass beim Lade» durch die Gasentwicklung<br />

ein Druckanstieg hervorgerufen wird, der ebenfalls<br />

die Zellen sprengen kann. Eine Frostgefahr in anderer<br />

Hinsicht besteht auch, wenn frisches, destilliertes<br />

Wasser nachgefüllt wird. Die Batterie ist<br />

daun immer sofort darauf aufzuladen, damit sich<br />

das Wasser mit der Säure mischt und nicht über<br />

der Säure stehen bleibt und einfriert. Da auch bei<br />

häufiger starker Stromentnahme eine Entmischung<br />

zwischen Säure und Wasser eintritt, besteht die<br />

Gefahr, dass das Wasser einfriert auch dann,<br />

wenn iian z. B. den Anlasser unvernünftig lang<br />

und oft hintereinander in Tätigkeit setzt.<br />

Die Kapazität wird durch die Temperatur tatsächlich,<br />

und zwar deutlich merkbar, beeinflusst.<br />

Zudem ist der Spannungsabfall bei einer Stromabisahme<br />

um so grösser, je niedriger die Temperatur<br />

ist. y.<br />

Frage 7104. Geruchprobe für Benzin. Man<br />

trifft nicht selten auf die Ansicht, die Güte eines<br />

Benzins lasse sich durch den Geruch feststellen.<br />

Diese Ansicht hat mich anfangs nur belustigt, nun<br />

habe ich aber festgestellt, dass auch Fachleute<br />

manchmal auf die Geruchprobe abstellen. Was halten<br />

Sie sun davon? F. TJ. in G.<br />

Antwort: Dem wirklichen Brennstoffspezialisten<br />

kann die Geruchprobo tatsächlich einige<br />

Aufschlüsse geben. Bringt man z. B. einige Tropfen<br />

des zu untersuchenden Brennstoffs auf die<br />

hohle Handfläche, verreibt sie und lässt sie verdunsten,<br />

so kann man nachher — so man eine<br />

genügend geeichte Nase hat — unterscheiden, ob<br />

Verunreinigungen, Streckungsmittel u. dgl (Naphtalin,<br />

Tetralin, Gasöl, Petroleum, Crackbenzin,<br />

schlechtes Benzol usw ) im Brennstoff enthalten<br />

sind oder nicht Erstklassig ist ein Brennstoff, der<br />

tziemlich» rasch verfliegt und keinen «schlechten»<br />

Geruch hinterlässt. Wie Sie selbst einsehen werden,<br />

verlangt aber diese Geruchprobe einige Erfahrung.<br />

Es gibt übrigens noch verschiedene andere,<br />

ebenso einfache Proben, z. B. die Papierprobo, bei<br />

der man einen Tropfen des Brennstoffs auf ein<br />

weisses Stück Schreibpapier gibt und eintrocknen<br />

lässt; ein guter Brennstoff verfliegt dabei allmählich<br />

und hinterlässt keine Fettflecken.<br />

Die Wasserprobe besteht darin, dass man ein<br />

Schlüsse ziehen. Trotzdem dienen alle diese Proben<br />

nur zur oberflächlichen Orientierung. th.<br />

Frage 7105. Kurbelwelle auf Kugellagern. An<br />

meinem älteren Wagen sind die Kurbelwellenlager<br />

jeweils schon nach verhältnismässig kurzer Zeit<br />

stark ausgeschlagen. Ein Mechaniker erklärt mir,<br />

dass die Lager bei der betreffenden Wagentype<br />

von Anfang an zu klein berechnet seien. Könnten<br />

nun die Gleitlagei nicht durch. Kugellager ersetzt<br />

werden? F. Z. in V.<br />

Antwort: Da ihr Wagen nicht mehr neu<br />

ist, lohnt sich ein solcher Umbau in Anbetracht<br />

der Kosten kaum. Sie nehmen wahrscheinlich an,<br />

dass die Kugellager einfach über die betreffenden<br />

Kurbelzapfen geschoben werden könnten. Die inneren<br />

Kugellagerringe lassen sich wohl leicht auf die<br />

äussersten Kurbelzapfen aufbringen, aber wie gedenken<br />

Sie sie über die Kröpfungen bis zu den<br />

inneren Zapfen hinwegzuschieben ? Andererseits ist<br />

(Bs nicht möglich, die Kugeln einfach auf den Kurbelzapfen<br />

selbst laufen zu lassen. Höchstens bei<br />

der Verwendung von Bollenlagern wäre eine solche<br />

Lagerungsart möglich, aber auch dann noch müssen<br />

die betreffenden Zapfen gehärtet und geschliffen<br />

sein.<br />

Die beistehende Skizze zeigt, -wie man Kurbelwellen,<br />

die von Anfang an auf Kugellagern laufen,<br />

ausführt. Die Kurbelzapfen sind hier zu Scheiben<br />

ausgebildet. Auf diese grossen Scheiben kann<br />

dann der entsprechend gros«e innere Kugellagerring<br />

leicht aufgebracht werden. In Ihrem Fall ist<br />

aber die nachträgliche Anbringung solcher Scheiben<br />

wahrscheinlich nicht angängig. Zudem würden<br />

dann die Kugellager so gross. dass zu ihrer Auf-<br />

nähme und Befestigung das ganze Kurbegehäuse<br />

umgebaut werden miiaste.<br />

Frage 7100. Undichte Kolben. An meinem 10/50-<br />

PS-Wagen verölten die Kerzen dauernd. Ich nahm<br />

an, dass die Kolbenlaufbahnen ausgearbeitet seien<br />

und gab den Wagen in Reparatur. Die Untersuchung<br />

zeigte jedoch, dass Kolben und Laufbahn<br />

in tadellosem Zustand sind. Die Werkstatt setzte<br />

daraufhin neue Original-Kolbenringe ein, die sie<br />

von der Fabrik bezog. Ich habe den Wagen seitdem<br />

wieder etwa 1000 km gefahren, muss aber zu<br />

meinem Leidwesen bemerken, dass das Verölen in<br />

keiner Weise aufgehört hat. Können Sie mir vielleicht<br />

sagen, woran das liegen mag und was ich<br />

noch zur Abhilfe tun kann ? Z. M. in A.<br />

Antwort: Das Veiölen des Verbrennungsraumes<br />

ist oft nicht auf schlechtsitzende Kolben<br />

zurückzuführen, sondern auf das Ausschlagen der<br />

Kolbenringnuten. Aluminiumkolben haben, wenn<br />

sie nicht aus Speziallegierungen bestehen, ein ziemlich<br />

weiches Material, das stark unter der Massen-<br />

Wirkung der Kolbenringe bei der Bewegungsumkehr<br />

der Kolben zu leiden hat. Das Kolbenmaterial gibt<br />

mit der Zeit nach und die Kolbenringe können sich<br />

innerhalb ihrer N'uten auf und ab bewegen. Hierdurch<br />

entsteht eine Pumpwirkung, bei der das Oel<br />

in den Raum hinter die Kolbonringe hineinlangt,<br />

wenn die Kolbenring« an der oberen Kante der<br />

N'uten anliegen, und über den Kolbenringen wieder<br />

austritt, wenn sich bei der Bewegungsumkehr der<br />

Kolbenring an die Unterfläche der Nute anlegt.<br />

Sie können dem Uebel sofort abhelfen, wenn Sie<br />

anstatt der Originalkolbenringe etwas breitere Kolbenringe<br />

einsetzen, die die Nuten genau ausfüllen.<br />

R. m.<br />

SBJ><br />

Anfrage 736. Selbstbehalt bei Sachschadenversicherung.<br />

Im August des vergangeneu Jahres kollidierte<br />

ich in einem ostschweizerischen Dörfchen<br />

in einer vollständig unübersichtlich«! Strassenkreuzung<br />

mit einem Radfahrer X. Nach Aussage einer<br />

ganzen Anzahl Augenzeugen und selbst meines Kollisions-«<br />

Freundes • trifft mich am Unfall keine<br />

Schuld, da ich mit einem Durchschnittstempo von<br />

ca 20—25 Kilometern gefahren bin und ordnungsgemäss<br />

Signal gegeben habe. Der Radfahrer X.<br />

sah sich veianlasst, sein Fahrrad vollständig revidieren<br />

zu lassen, da der Rahmen, Balance, Vorderrad<br />

etc. vollständig demoliert waren, währe-ddem<br />

ich bzw. meine Maschine mehr oder weniger<br />

heil davon kamen. — Trotzdem ich an diesem Unfall<br />

kein Verschulden trage, habe ich mich mit dem<br />

Verunfallten dahin geeinigt, dass ich den Unfall<br />

meiner Versicherung anzeige, was ich hierauf auch<br />

tat. Das Ende vom Lied ist nun, da.-s ich heute<br />

der Versicherung einen Betrag von Fr. 20.— einzahlen<br />

musste, indem ich an jenem entstandenen<br />

Sachschaden teilhaftig sei. Nun dies bestreite ich<br />

nicht, aber das Schöne an der Sache ist, dass die<br />

Versicherungsgesellschaft Y. für den entstandenen<br />

Schaden ven Fr. 108.— an dem Fahriad des Herrn<br />

X. ganze Fr. 30.— vergütet und an diesem Betrage<br />

bin ich uoch mit Fr. 20.— teilhaftig. Die Versicherung<br />

hat demnach effektiv ganze 10 Franken für<br />

einen Schaden von Fr. 108.— entrichtet. Seit dem<br />

Monat September stehe ich mit fraglicher Versicherung<br />

im Briefwechsel und trachte darnach,<br />

dass mir entweder- 1. der geforderte Betrag von<br />

Fr. 20.— entweder ganz oder teilweise erlassen<br />

wird, oder 2. dass dem Geschädigten ein angemessener<br />

Betrag gegen seinen Verlust von Fr. 108.—<br />

zugestanden wird und nicht eine kleine Genugtuungssumme<br />

von nur 10 Franken.<br />

Die Versicherung will jedoch nicht verstehen,<br />

dass dies ein ungerechtes Verhältnis ist. Ich wäre<br />

Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, wenn Sie mit<br />

Ihre Stellungnahme bekanntgeben würden. Erwähnen<br />

möchte ich noch, dass die Versicherung ordnungsgumäss<br />

abgeschlossen war und die Prämie<br />

pro 1928 pünktlich entrichtet worden war. Z. in E.<br />

Antwort: Bei Sachschadenversicberung<br />

kann vereinbart werden, dass ein gewisser Betrag,<br />

vorliegend offenbar Fr 20.—, vom Versicherten zu<br />

tragen ist, während die Versicherung erst für<br />

Fr. 20.— übersteigende Beträge haftet.<br />

Wenn nun vorliegend die Versicherung eine<br />

Schadenersatzpflicht von Fr. 30.— anerkennt und<br />

der Geschädigte gibt sich mit diesem Betrage zufrieden,<br />

so sind Sie gemäss Versicherungsvertrag<br />

verpflichtet Fr. 20— selbst zu tragen, während<br />

die Versicherung den Rest zu übernehmen hat.<br />

Anders ist die Sache, falls der Geschädigte mil<br />

Fr. 30.— nicht zufrieden wäre. Dann hätte Sia<br />

dieser eben beim Richter auf Schadenersatz einzuklagen.<br />

Der Richter würde dann, gestützt auf<br />

das Beweisergebnis, entscheiden in und eventuell<br />

in weicher Höhe Sie schadenersatzpflichtig sind*<br />

Von diesem richterlich festgesetzten Betrage hätten<br />

Sie wiederum Fr. 20.—, die Versicherung den<br />

Rest zu bezahlen. Würde also z. B. der Richter<br />

entscheiden, dass Sie kein Verschulden trifft undi<br />

dass Sie nicht Schadenersatzpflichtig sind, dann<br />

würde eben der Geschädigte nichts erhalten, die<br />

Versicherung würde nichts zahlen und die Selbstbehaltklausel<br />

käme gar nicht in Anwendung. Würde<br />

Sie der Richter aber z. B. zu einem Schadenersatz<br />

von Ft. 100.— verurteilen, hätten Sie Fr. 20.—•<br />

und die Versicherung Fr. 80— zu bezahlen.<br />

Wir nehmen an, dass die Versicherung Sie darüber<br />

orientiert hat, dass sie den Geschädigten mit Fr 30<br />

abzufinden gedenkt. Jedenfalls hätte sie dies tun sollen,<br />

um Ihnen Gelegenheit zu geben, allenfalls gegen<br />

diese Regelung Einsprache zu erheben. Sobald Sia<br />

Ihrerseits aber eine Leistung der Versicherung verlangen,<br />

tritt automatisch die SelhstbehaJtsklausel<br />

in Kraft Vorliegendenfalls ist jedenfalls nichts zu<br />

machen, es wäre dann, die Versicherung hätte<br />

ohne Ihr Einverständnis gehandelt, was kaum anzunehmen<br />

ist. Zudem wäre dann erst noch an Hand<br />

der Versicherungsbedmgungen zu prüfen ob sie,<br />

nachdem der Fall bei ihr anhängig gemacht worden<br />

ist, vertraglich nicht berechtigt ist von sich<br />

aus die Angelegenheit selbständig, d. h. ohne Einholung<br />

des Einversländnisses des Versicherten zu<br />

regeln. Zur Beantwortung dieser Frage sind die<br />

Versicherungsbedingungen, die in Ihrer Police enthalten<br />

sind und die wir natürlich nicht kennen,<br />

masstjebend. *<br />

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läuft die Fahrbahn einer verkehrsreichen<br />

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Vertreter


T. C. S.<br />

AUTOSEKTION SEELAND DES T. CSL Die<br />

diesjährige Generalversammlung findet am 23. März<br />

<strong>1929</strong>, abends 8% Uhr, im Clublokal, Hotel' « Bahnhof<br />

» in Lyee, statt. Wir bitten jetzt schon unsere<br />

Mitglieder, diesen Abend der Sektion zu reservieren.<br />

Traktandon: die statutarischen.<br />

AUTOSEKTION WALDSTATTE DES T. C. S.<br />

Die Generalversammlung findet statt: Sonntag, den<br />

10. März <strong>1929</strong>, 14.30, im Hotel « Rössli » in Luzern.<br />

Im Anschluss daran findet ein Lichtbildervortrag<br />

statt über « Die Verkehrsunfälle in der Stadt Luzern<br />

im Jahre 1928» von Hrn. Dr. C. Lienert,<br />

Polizeiadjunkt.<br />

Dr. R. Z.'<br />

AUTOSEKTION AARGAU DES T. C. S. Generalversammlung.<br />

Die ordentliche Generalversammlung<br />

der Sektion Aargau des T. C. S. ist auf Dienstag<br />

den 12. März <strong>1929</strong>, in Cafe Bank in Aarau<br />

angesetzt. Um 8 Uhr abends besammeln sich die<br />

Mitglieder des T. G. S. zur Erledigung der ordentlichen<br />

Geschäfte (Abnahme der Jahresrechnung und<br />

Festlegung des Sportprogramms). Um 9 Uhr wird<br />

uns Herr Dr. Guanter einen Vortrag halten über<br />

die AbblendVorrichtungen. Zum Besuche des Vortrages<br />

sind auch die aargauische Kantonspolizei<br />

und • der aargauischo Motorradfahrer-Club aufs<br />

freundlichste eingeladen. r.<br />

AUTOSEKTION GRAUBÜNDEN DES T. C. S.<br />

Samstag den 9. März <strong>1929</strong> findet die Abendunterhaltung<br />

der Sektion in Chur, Hotel «Drei Könige»,<br />

statt; Beginn derselben punkt 8.30 Uhr.<br />

Dazu sind alle T. C. S.-Mitglieder mit ihren<br />

werten Angehörigen und Freunden kameradschaftlich<br />

eingeladen. Ihre Freunde seien unsere Gäste,<br />

sollen unsere Freunde werden.<br />

Ein gediegenes Programm sorgt für Humor und<br />

Stimmung. Zwischen musikalischen und humoristischen<br />

Produktionen werden auf den Brottern,<br />

die die Welt bedeuten, unsere Helden zerzaust. Ein<br />

Automobil-Saalrennen bietet jedem kaum messbare<br />

Chancen.<br />

Von 11 Uhr an wird getanzt (Banjoto-Musik).<br />

Kein Eintritts- und kein Tanzgeld.<br />

AUTOSEKTION BASEL DES T.C.S. Maskenhall.<br />

Dass die Basler und vor allem die<br />

Baslerinnen nie tanzmüde werden, haben sie auch<br />

bei diesem Anlass glänzend bewiesen. Man bedun-<br />

ko, was solch ein Tanzbein in den letzten Wochen<br />

alles hat durchmachen müssen! Ca. 450 solcher<br />

Nimmermüden waren am Samstag bezw bis weft<br />

in den Sonntag hinein an diesem frohen Feste<br />

der Narrengemeinde beisammen, und wir können<br />

bestimmt versichern, dass keiner der Teilnehmer<br />

es bereut, seine Schritte dorthin gelenkt zu haben.<br />

Alles war glänzend organisiert, es klappte in allen<br />

Punkten und der Chronist sieht sich veranlasst,<br />

den Veranstaltern eine abgrundtiefe Verbeugung<br />

und ein ellenlanges Kompliment zu machen. Angekündigt<br />

war ein «ganz giftiger Schnitzelbank«. Die<br />

Basler haben ja Routine in diesem Artikel, was<br />

sich in den saftig pointierten, von zum Teil erschröcklichen<br />

Helgen begleiteten Versen zeigte. Die<br />

Hauptangriffsobjekte wurden, wie gewohnt, zum<br />

grossen Teil durch die. Herren Vorstandsmitglieder<br />

inklusive Präsident gestellt, denen das «Sündenregister»<br />

des verflossenen Jahres in witzigderber<br />

Weise (ä la Baloise) serviert wurde.<br />

Bei der Maskenprämierung hatte die Jury<br />

manch harte Nuss zu knacken, bis sie unter der<br />

grossen Anzahl wirklich guter, origineller Masken<br />

die Auserwählten gefunden hatte, unter groxser<br />

Akklamation wurden prämiert: a) Gruppen : Zwei<br />

langi Buredötsch, Vier Phantasie - Biedermeier,<br />

Zwei Bureditti; b) Einzelmasken : Bureditti, Exzentrischer<br />

Zwetschgenkopf. Einen Trostpreis erhielten<br />

Zwei Vollsoldaten.<br />

Zu erwähnen sind noch die zwei vorzüglichen<br />

Jazz-Kapellen, welche ununterbrochen für den nötigen<br />

Schwung sorgten und im Verlaufe der Nacht<br />

eine einzige, grosse Enttäuschung verursachten,<br />

nämlich als sie in vorgerückter Morgenstunde, laut<br />

strengster polizeilicher Verordnung, ihre Instrumente<br />

versorgen mussten.<br />

Ein Schlusswort noch über die wirklich gelungenen<br />

Saaldekorationen, welche nicht wenig dazu<br />

beitrugen, die Teilnehmer ins Land der Märchen<br />

zu versetzen — bis, leider allzu früh, die Dämmerung<br />

anbrach und die T. C. SJer sich langsam<br />

anschicken mussten, ihre Penaten aufzusuchen, um<br />

vom Land der Märchen weiterzuträumen.<br />

*«<br />

•um Verbänden<br />

ATJTOMOBTL-REVTJE <strong>1929</strong>— N°18<br />

IX. Mitgliederversammlung des Verbandes<br />

schweizerischer Motorlastwagenbesitzer. Auf<br />

Samstag den 16. März <strong>1929</strong>, 14 Uhr, ist im<br />

Zunfthaus Zur Schmieden, Marktgasse 20, in<br />

Zürich, die IX. ordentliche Mitgliederversammlung<br />

des Verbandes einberufen. Die<br />

Tagesordnung umfasst ausser den statutarischen<br />

Traktanden: die Beschlussfassung über<br />

di© neuen Statuten, die Stellungnahme zu<br />

den Verkehrsinitiativen, die Besprechung<br />

verschiedener Tagesfragen und Aktionen in<br />

den verschiedenen Kantonen, schltesslicb. einen<br />

Vortrag mit Lichtbildern mit noch bekanntzugebendem<br />

Thema.<br />

Der Vorstand richtet an alle Mitglieder<br />

einen dringenden Apell zur Beteiligung, wird<br />

doch das nächste Tätigkeitsprogramm aufgestellt<br />

werden. :—:<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜ-<br />

RICH. Einladung zur ordentlichen<br />

Monatsversammlung, Mittwoch,<br />

den 6. März <strong>1929</strong>, abends<br />

8H Uhr, im VereinsJokal, Rest,<br />

zum weissen Kreuz, Falkenstrasse<br />

27, Zürich 8. 1. Etage.<br />

Haupttraktandum: Oeffentliche Stellenvermittlung<br />

und Wahl. Die Wichtigkeit der Geschäfte erfordert<br />

die Anwesenheit aller Mitglieder. Wir bringen<br />

den Vereinskollegen erneut zur Kenntnis, dass<br />

zukünftig keine persönlichen Einladungen zu Versammlungen<br />

mehr verschickt werden, da* jedem<br />

Mitglied, das seinen Verpflichtungen nachkommt,<br />

auf Kosten des Vereins die «Automobil-Revue» zugestellt<br />

wird. Wir ersuchen deshalb alle Kollegeu,<br />

die Automobil-Revue regelmässig zu lesen und besonders<br />

der Vereinsrubrik ihre Aufmerksamkeit zu<br />

schenken. Zahlreichen und pünktlichen Besuch erwartet<br />

Der Vorstand.<br />

VERKEHR<br />

Wegen der Ausarbeitung eines Projektes für die<br />

Erstellung einer Brücke bei Mühlau ist die aargauische<br />

Baudirektion vom Regierungsrat ermächtigt<br />

worden, neuerdings mit den Baudepartementen<br />

der Kantone Zug und Zürch in Verhandlung zu<br />

tretei.<br />

—ey.<br />

Vom Strassenbau im Thurgau. Die vom Bahnhof<br />

Arbon zur Gemeindegrenz© bei der Aachbrücke<br />

durch den Staat Tburgau erstellte Betonstrasse<br />

kostete gegenüber den budgetierten 45 000 Fr. total<br />

fast 85 000 Fr. Die wesentliche Ueberschreitung des<br />

Voranschlages ist eine Folge von unvorhergesehenen<br />

Untergrundarbeiten. Die Gemeinde Arbon hat aa<br />

die ganze Baute einen Beitrag von 16 000 Fr. zu.<br />

leisten.<br />

—ey.<br />

Motorfahrzeugverkehr im Kanton Schwyz an<br />

Sonn- und Feiertagen. Die schwyzeriscbe Regierung<br />

hat den Motorfahrzeugverkehr an Sonn- und<br />

Feiertagen für di« Sommerszeit freigegeben.<br />

Bei allfälligen Uebelständen kann dieser Be-»<br />

schluss jederzeit aufgehoben werden.<br />

Die Fahrgeschwindigkeit darf auf offenem Felde<br />

30 Stundenkilometer und innerorts sowie auf Berg«<br />

strassen 18 Stundenkilometer nicht überschreiten«<br />

—ey.<br />

Mit dem Umbau der Obertorerbrücke in Chun<br />

ist vor einigen Tagen begonnen worden. N'ach dem»<br />

heutigen Projekt der Verbreiterung der Brücke wirdi<br />

zwischen der westlichen Hausecke Bazzigher und;<br />

der projektierten Fahrbahnecke wieder ein Engpass<br />

entstehen, den alle Fahrzeuge passieren müssen,<br />

bevor sie die Brücke erreichen oder verlassen. Es<br />

wird nun der Vorschlag gemacht, die Fahrbahn der<br />

Brücke um etwa 3 m über das heutige Projekt<br />

nach abwärts auszudehnen, wodurch der oben genannte<br />

Engpass verschwinden würde und die Fahrzeuge<br />

direkt von der Grabenstrasse her. ohne eina<br />

enge Kurve nehmen zu müssen, in die Brücke einfahren,<br />

resp. diese verlassen könnten.<br />

Es wäre sehr erfreulich, wenn diese Anregung<br />

an kompetenter Stelle geprüft würde. —ey.<br />

Ein Fussgänger-Schutzverband soll von Chur<br />

aus gegründet werden. Ueber die einzelnen Ziele<br />

dieser Iveugründung soll man erst noch. Näheres<br />

hören.<br />

Vielleicht gehört zu den Grundsätzen jedes Mitgliedes<br />

dieser Liga die weitgehende Berücksichtigung<br />

der Verkehrsvorschriften, wodurch das Beste<br />

für den Schutz des Fussgängers erreicht würde.<br />

Der Urheber des Planes dieses Fussgänger*<br />

Schutzverbandes rechnet mit einer möglichen Mitgliederzahl<br />

von nicht weniger als 2 Millionen Köpfen,<br />

6o dass jedenfalls zwei bis drei Vereinskassiera<br />

hauptamtlich angestellt werden müssen !...<br />

Verwendung des Benzinzollanteils. Die Innerrhoder<br />

Regierung hat beschlossen, es sei da^. dein<br />

Kanton zufallende Treffnis aus dem Benrtnzoll-«<br />

ertrage des Bundes von Fr. 40143 dem Spezialkonto<br />

des Landesbauamtes für ausserordftntlich»<br />

Aufwendungen im Bau- und Strassenwese'n zuzu*<br />

weisen.<br />

ey.<br />

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und erdrückend gross.<br />

Er fährt nur Mittwochs und Samstags,<br />

and er fährt auch nur die grossen Strecken.<br />

Das andere ist doch wohl seiner nicht würdig.<br />

Die Konkurrenz zittert, wenn er fährt;<br />

denn sie hat keinen Fünftonner, und sie wird<br />

Dm sich nie leisten können...<br />

Es ist fünf Uhr und pickschwarz ist die<br />

Nacht Aber wir haben uns schon zusammengefunden:<br />

der Chauffeur des Elefanten,<br />

die beiden Arbeiter und ich. Und es wird jetzt<br />

eine ungeheure Menge verladen, vorwiegend<br />

Hafer und Mais und Kleie, aber auch Säckchen<br />

mit Rosinen und Kisten mit Tee. Die<br />

* Bühne füllt sich sehr langsam. Ich stehe neben<br />

dem Chauffeur und darf die Lampe halten,<br />

während er ölt und schmiert für unsere<br />

weite Fahrt<br />

Dann rufen sie hinten : «Fertig!» und wir<br />

klettern auf unsere Posten. Im «Steuermannshaus»<br />

sitzt neben uns beiden noch ein Arbeiter.<br />

Der Motor beginnt zu wühlen und zu<br />

hämmern.<br />

Triumph über gewisse Leute.<br />

Der Nebel liegt dick über dem Dunkel,<br />

unser Scheinwerferlicht stösst sich irgendwo<br />

an einer gelben, mystischen Wand. Die<br />

Lampen hängen schief, und auch die kahlen<br />

Häuserreihen der Vorstadt verrücken gegeneinander.<br />

So sieht alles aus wie bei Frans<br />

Masereel. Wir sind auf der schnurgeraden<br />

Strasse, die aus der Stadt herausführt Hin<br />

und wieder noch verschlafene Villen, in Nebelbausche<br />

gelegt dann ist die Stadt zu<br />

Ende.<br />

Wir haben aber, schon unsere ^.geheime<br />

Wut: die.Konkurrenz ist unterwegs. Sie können<br />

nicht mehr schlafen, seitdem wir uns<br />

neue Absatzgebiete erschlossen haben. Gut<br />

anderthalb Kilometer vor uns pufft und<br />

knackt ihr Grösster.<br />

Dabei haben sie rote, aufreizende Firmenschilder,<br />

die unseren Chauffeur ganz toll<br />

machen. Er ruckt an seinen Gestängen. Wir<br />

federn schneller. — Jawohl, wir holen auf.<br />

Das rote Schild wird grösser, immer grösser.<br />

Als wir die grosse Schwippbrücke am<br />

Torfkanal vor uns haben, da ist es soweit<br />

Die andern bekommen den Bogen nicht richtig,<br />

und wir knirschen zuerst herüber. Wir<br />

sagen uns mit bösen Augen Guten Tag,<br />

Unser Motor quietscht vor Vergnügen. Sein<br />

Herr hat ihn sehr gerne.<br />

Missglückte Transportarbeit<br />

Der Wind knittert durch das Schilf der<br />

langen Zuggräben. Die Wintersonne ist aufgestanden<br />

und wärmt uns in unserem Kommandostand.<br />

Wenn ich in diesem Augenblick<br />

aphoristisch werden müsste, so würde ich<br />

sagen: Vollgummireifen befördern die geistige<br />

Schwungkraft. Wir halten bei den ersten<br />

Bauernhöfen, und da suche ich meuchlings<br />

nach Decken zur Polsterung. Es tut mir irgendwo<br />

weh.<br />

Die Amsel.<br />

Immer kälter wurde es. Der Kandidat beider<br />

Rechte, Doktor Eugen Kammer, fühlte<br />

es empfindlich. Er war eine Sonnennatur.<br />

Es war ihm ganz recht und hob seine innere<br />

sind äussere Verfassung in hohem Masse,<br />

im Hochsommer im Tessin durch glühende<br />

Rebhänge zu steigen, in hitzezitternder Luft<br />

war ihm wohlig zumute wie einem gewöhnlichen<br />

Sterblichen Sommers im kühlen Wasser.<br />

Aber die andauernde Kälte brachte ihn<br />

aus den Fugen.<br />

Mit Frostbeulen an den Fingern und blauer<br />

Nase las er die <strong>Zeitung</strong>snachrichten über die<br />

neuesten Kältewunder, nahm kopfschüttelnd<br />

die Neuigkeit von diesem oder jenem eingefrorenen<br />

See in sich auf, las von Kohlenmangel<br />

in Polen und von den Wolfstreifen in<br />

Sofia. Nach solcher Lektüre aber müsste er<br />

immer schleunigst zu dem Ofenuhgeheuer<br />

in der Zimmerecke gehen, seinen Rücken anzulehnen,<br />

so schüttelte es ihn.<br />

Dies alles, obwohl Frau Jammer, die<br />

schwerfüssige Zimmeralte, ihr Bestes tat,<br />

es ihrem Herrn «wbhlisch und heimelisch»<br />

zu gestalten. Diese Aussprache war Frau<br />

Jammers Schöpfung, da sie glaubte, nur solch<br />

Wir setzen Ware ab bei ländlichen Geschäften,<br />

die vom Ofen bis zur Damenwäsche<br />

alles auf Lager haben. Hühnerfutter wird gefragt<br />

und Kalk, Kolonialwaren und Feudel.<br />

Dabei wird von guten und bösen Tagen geredet<br />

und ich zeige mich sehr dumm, als ich<br />

einen Zentnersack wie die andern schwingen<br />

will. Wir machen die Schotten zu und fahren<br />

weiter. Ich denke nur» wie -man das wieder<br />

gutmachen kann.<br />

Aber mit einer Teekiste wird es auch<br />

nichts. Und da ist doch ein junger Stauer, der<br />

einen' Doppelzentner meistert<br />

Dabei fährt er hinten unter der Regenplane<br />

und ist weiter gar nicht angesehen.<br />

Man nimmt es als selbstverständlich^ was'er<br />

da leistet — täte er es nicht, so sässe er vermutlich<br />

auf einem der kümmerlichen kleinen<br />

Wagen, die nur den trostlosen Weg zwischen<br />

dem Hauptgüterbahnhof und der Firma kennen<br />

und die zur Not noch die Grossisten versorgen<br />

!<br />

Junge Lämmer und kurierte Kühe.<br />

Um 11 Uhr machen wir in einem Wirtshaus<br />

die grosse Rast des Tages. Die Wirtsstube<br />

ist leer sonst und wir sitzen unter Immortellen<br />

und Feuerwehrbildern, unter Sinnsprüchen<br />

und Diplomen auf einem grossen<br />

Ledersofa. Es gibt Würste, zu denen man<br />

sich das Brot mit dem Taschenmesser wegrankt<br />

Dann sehen wir draussen die ganze<br />

Dorfschule um den Fünftonner.<br />

Ach, man soll nicht mehr von Blödigkeit<br />

reden, auch hier ist man autoverständig und<br />

lässt dem Riesen sein Recht zukommen. Gewiss<br />

ist man nicht so herausfordernd frech<br />

wie in der Vorstadt, aber man kennt seine<br />

Kupplungen und Zylinder und Kompressionen.<br />

Jetzt ist die schönste Zeit zum Fahren und<br />

wohlklingendes Deutsch passe einem Studierten<br />

gegenüber.<br />

Aber dem guten Eugen war es trotz allen<br />

Eierkoks- und Brikettbemühungen der Alten<br />

weder wohl noch heimelig. Statt dessen war<br />

es ihm miserabel; wie ein gefangener Tiger<br />

hinter seinen Gitterstäben lief er händereibend<br />

auf und ab, fluchte wie ein Türke und<br />

wie er es seit der Sekunda nie mehr getan,<br />

hauchte an die Scheiben und äugte durch die<br />

Brillengläser auf froststarrende Bäume, um<br />

noch frierender ins Zimmer zurückzukehren.<br />

Dabei hatte er sich seit einiger Zeit eine<br />

Laune beigelegt, gegen die ein verkaterter<br />

Generaldirektor ein Engelein gewesen wäre.<br />

Aber auf einer dieser kältezitternden Erkundigungsfahrten<br />

zum eisverblümten Fenster<br />

hatte er seine Freundin entdeckt, auf die<br />

er nun seine erfrorenen Gefühle hübsch langsam,<br />

wie es sich der Würde eines Doktors<br />

geziemte, konzentrierte: Eine Amsel.<br />

Ob es wahres Mitleid mit dem aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach an Nahrungsmangel leidenden<br />

Geschöpfe war oder ob es vielleicht<br />

ein Quintchen Schadenfreude für den noch<br />

an unmittelbarerer Kälte leidenden Vogel dabei<br />

war, wissen wir nicht<br />

Tatsache ist dass der Doktor beider<br />

die Sonne täuscht Frühling vor. Die Idylle<br />

häufen sich. Da sind die allerersten bockbeinigen<br />

Lärmner auf dem Hof, die noch sehr<br />

trostlos aussehen, die aber immerhin schon<br />

Anzeichen für den neuen Sommer sind. Da<br />

haben wir junge Katzen in einem Strickkorb<br />

auf der Schwelle und der Himmel hat sich<br />

schön bunt gemacht über den Pappeln und<br />

Buchen. Die Wiesen haben wieder etwas<br />

Farbe bekommen.<br />

Der Chauffeur ist böse. Es ist klar, dass<br />

die Konkurrenz hier ordentlich vorgearbeitet<br />

hat, wir spüren es überall. Drei- oder viermal<br />

sind' wir schon vergebens gekommen.<br />

Ein einzigartiges Stressen tunnel: Durchbohrung eines Kalifornischen Banmriesen.<br />

///. Blatt der „Automobil-Revue"<br />

Dann sind wir bei einem Behäbigen, der<br />

uns alle, Gebresten aufzählt, die diesen Winter<br />

seine Familie heimgesucht habenT Wir<br />

müssen die Kühev sehen, die er selber kuriert<br />

hat. Er ist ein Fanatiker in selbsterfundenen<br />

Heilmitteln, er kuriert Kühe und Schafe und<br />

Menschen. Und schliessüch nimmt er ganze<br />

drei Zentner Kleie!<br />

Neuland und Siege.<br />

Dann sind wir in einem wunderschönen<br />

Waldstück und sehen Eichkätzchen und an<br />

den Bäumen den ersten Ansatz zu Knospen.<br />

Die Windmühlen arbeiten und wir kommen<br />

in neue Dörfer, die uns vollen Erfolg bringen.<br />

Unser Anführer zeigt sich von seiner<br />

besten Seite, er lässt den Riesen so recht<br />

sichtbar auf der Strasse und zeigt den Kundigen<br />

unsern gewaltigen Motor. Mit andern<br />

trinkt er Rachenputzer und Grogs von Arrak<br />

und Rum; Er raucht ohne Zwinkern die Gastzigarren,<br />

die eine relativ hohe Rauchentwicklung<br />

haben und sammelt die Aufträge an seinem<br />

Busea Er ist gar nicht zu bezahlen,<br />

dieser Mann, der im Handumdrehen alle faulen<br />

Kunden ausgesiebt. Unsere Ladebühne<br />

wird leer.<br />

Wir werden angesteckt davon und wir<br />

zwinkern uns zu: «Junge, Junge, hier lohnt<br />

es!» Wir können uns nicht genug tun, den<br />

Rahm zu schöpfen und wir vergessen Zeit<br />

Rechte an den ersten Tagen mit den Worten:<br />

«Armes Viech, hast auch kalt», Körner<br />

streute und Apfelschnitze legte, dass er sich<br />

aber bereits nach einer Woche bei gurrenden<br />

Locklauten ertappte.<br />

Tag für Tag bekam er nun den Besuch<br />

des schwarzen Vogels, den er mit Speiseresten<br />

und Aepfeln fütterte und dem er durch<br />

die Scheiben bei der Verzehrungsarbeit zusah.<br />

Und als eines schönen und kalten Nachmittags<br />

Frau Jammer an sein Zimmer klopfte,<br />

um ihm eine Neuigkeit mitzuteilen, für die<br />

der Kandidat sonst immer gutmütiges Verständnis<br />

gezeigt hatte, fuhr er sie an: «Scheren<br />

Sie sich zum Teufel mit ihrem Quatsch,-<br />

wenn ich meinem Vogel zusehe!»<br />

«Meinem Vogel,» rang Frau Jammer die<br />

Hände, «jetzt ist er übergeschnappt jetzt hat<br />

er noch einen Vogel! Das entsetzliche Studium,<br />

verbieten sollte man das!»<br />

Das Studium wurde in diesem Winter noch<br />

nicht verboten, aber eine schöne Freundschaft<br />

zwischen Mensch und Tier kam zustande,<br />

an der jeder Naturforscher seine<br />

Freude gehabt hätte. Am Morgen, wenn der<br />

Kandidat sinnige Betrachtungen über das<br />

Wärmeaufspeicherungsvermögen der Bettfeder<br />

anstellte, pfiff ihn eine Vogelkehle zum<br />

und Raum darüber. Es ist kalt in unserm<br />

kleinen•• Glashaus, aber das tut nichts. Es<br />

dämmert schon, als wir den Wagen wieder<br />

wenden. Nebel liegt in grossen weissen Ballen<br />

vorm Wald.<br />

Lichter in der Stadt.<br />

Es ist eine lange Reise in der Dunkelheit<br />

Der Scheinwerfer zeigt nur Bäume und ein<br />

ödes Stück Strasse. Da hinten fährt die Kleinbahn<br />

ihre Strecke ab. Räder und kleine Autos<br />

jagen an uns vorbei. Der Riese hämmert<br />

gleichmässig, über den Schlaglöchern stampft<br />

und knirscht er.<br />

Dann liegt der helle Widerschein der Stadt<br />

vor uns. Die Vorstadt kommt mit grellen<br />

Leuchtreklamen und Kinos.<br />

(Die stimmungsvolle Schilderung stammt aus dei<br />

Feder von Eitel Kaspax und ist der «Frankfurter<br />

<strong>Zeitung</strong>» entnommen.)<br />

Qualm und Rauch<br />

«Gott grüss' Euch, Alter!<br />

Schmeckt das Pfeifchen?»<br />

Wir rauchen heute weniger als vor 75 Jahren!<br />

Es gibt bekanntlich zehn Gebote, von denen<br />

das zehnte und letzte lautet: «Du sollst<br />

nicht ehebrechen». Aber der hohe Rat von<br />

Bern war damit nicht zufrieden und schuf<br />

im Jahre 1661 ein elftes Gebot, das lautete:<br />

«Du sollst nicht rauchen!». Das Rauchen gehörte-<br />

eben zu den verwünschten Neuerungen,<br />

die man nirgends gerne im Volk auftauchen<br />

sah. Als sich in Basel wenige Jahre<br />

vorher (1643) ein Tabakmacher niederlassen<br />

wollte, verweigerte ihm der Rat das Bürgerrecht,<br />

«weil man dieses Handwerks allhie<br />

ganz nicht bedarf», und in Russland würde<br />

den Rauchern kurzerhand die Nase abgeschnitten<br />

(1634). Geistliche und Behörden eiferten<br />

gegen das verflucht© «Tabaktrinken»<br />

und hielten es nicht für angebracht, dass<br />

man «den Mund zum Rauchfang des Satans<br />

mache». Bekannt ist auch das ergötzliche<br />

Geschichtlein aus dem Schulbuch, wie Sif<br />

Walter Raleigh, der Eroberer Virginiens,<br />

sich zu Hause in England in eine Hinterstube<br />

verkriechen müsste; wenn er den «höllischen<br />

Rauch» zu erzeugen" beabsichtigte und als ihn<br />

einmal einer seiner Diener überraschte, lief<br />

der Kerl jammernd auf die Strasse und erklärte,<br />

sein armer Herr sei am verbrennen.<br />

Heute «verbrennt» sozusagen jedermann<br />

täglich ein paar Mal und während bis zum<br />

allgemeinen europäischen Umsturzjahr 1848<br />

das Rauchen auf der Strasse in den meisten<br />

europäischen Staaten verboten war, ist es<br />

heute nur noch hin und wieder einem geduldigen<br />

Ehemann in seiner Wohnung untersagt,<br />

wenn seine bessere Hälfte zu den Gardinen<br />

besonders Sorge tragen will. Es wird<br />

in der Schweiz sogar tüchtig am Glimmstengel<br />

gezogen, daran besteht kein Zweifel,<br />

mehr als in anderen Staaten. An erster Stelle<br />

stehen in dieser Hinsicht allerdings die Holländer,<br />

.dann kommt Belgien und im dritten<br />

Rang «placiert» sich die Schweiz. Deutschland<br />

kommt erst in den fünften, Frankreich<br />

in den neunten, Grossbritannien in den zwölften<br />

und Italien in-den fünfzehnten Rang. Der<br />

Grund zu dieser eigenartigen Rangordnung<br />

kommt nicht von ungefähr. Wenigstens nicht<br />

für die Schweiz. Während früher die hohen<br />

Obrigkeiten und wohlweisLichen Räte das<br />

Bett hinaus, die er dann freudig, noch im<br />

Pijama (bei offenem Fenster), zum Schweigen<br />

brachte; und während des ganzen Tages<br />

hatte er immer etwas zu tun, damit seine<br />

Freundin das Fensterbrett nicht leer fände.<br />

Darüber vergass der Doktor den Ofen. Eine<br />

tiefe Dankbarkeit verband ihn darob mit der<br />

Amsel, so dass er einmal zu der Zimmerfrau,<br />

die mit aufgerissenen Augen zuhörte, also<br />

sprach: «Wer mir den Vogel nimmt, den erschiesse<br />

ich!» Was die geheime Meinung<br />

der Frau Jammer bestärkte, dass man das<br />

Studium verbieten müsste.<br />

Im späteren Verlauf der Geschehnisse<br />

wurde denn auch wirklich geschossen, und<br />

zwar vom Doktor mit einem höchst merkwürdigen<br />

Geschoss und von jemand anderem<br />

mit einem Pfeil.<br />

Das Haus, in dem der Leib des Rechtsgelehrten<br />

Kammer sowie der um vieles gewichtigere<br />

Geistesbesitz desselben Eigentümers<br />

unter den mütterlichen Fittichen<br />

Frau Jammers versorgt war, stand in einem<br />

stillen Quartier ausserhalb der Stadt In unmittelbarer<br />

Nähe davon lag in einem Park<br />

die Villa einer alten Dame, die dort mit ihrer<br />

Nichte, einem jungen, quecksilbrigen Wesen,<br />

hauste.


EDEEEQ SIEBTE<br />

Pantöffelchen, Halbschuh und Schuhchen<br />

einer Frau? Wie oft haben sich Schriftsteller<br />

und Dichter der verschiedensten Epochen<br />

und verschiedensten Nationen an diesem Gegenstand<br />

weiblicher Eleganz und gleichzeitig<br />

notwendigen Teiles weiblicher Kleidung begeistert,<br />

ohne den keine Frau ausgehen kann,<br />

die Dorfinsassin ausgenommen, die aber weder<br />

über Steine noch über harten Asphalt gehen<br />

rnuss. Dichter fanden das Symbol im<br />

Königinnenschuh, jener Pflanze, die da kleiner<br />

ist afs eine Feldlilie.<br />

Auch Frankreich hat sein berühmtes altes<br />

Lied von den Sabots der Königin Anna aus<br />

der Bretagne, der Gattin Karls VIII. und später<br />

Ludwigs XII. :<br />

C'etait Anne de Bretagne<br />

Avec des sabots...<br />

Auch das bekannte Aschenbrödel-Märchen<br />

beweist, wieviel Bedeutung man einem kleinen<br />

und hübschen Frauenfuss beilegte.<br />

Aenderten sich Schuh oder Pantoffel, die<br />

heute so hübsch hinter der breiten Scheibe<br />

der Geschäfte blitzen, im Laufe der Jahrhunderte<br />

sehr? Wir besitzen allerdings keine<br />

genauen Angaben über die erste Fussbekleidumg<br />

der Frau, aber es ist sicher, dass sie<br />

anfangs sehr unkompliziert gewesen sein<br />

muss. Schon bei den alten Völkern sehen<br />

wir Sandalen von ziemlich einfacher Form,<br />

die allerdings oft recht geschmückt ist Das<br />

Leder ist häufig vergoldet oder in verschiedenartigster<br />

Abwechslung bestickt und häufig<br />

mit teuren Steinen besetzt.<br />

Im Mittelalter verlängert sich der Schuh<br />

und biegt sich wunderlicherweise nach oben.<br />

Dies ist der berühmte «Soulier ä la poulaine»,<br />

der gleichfalls häufig mit Stickereien verschönt<br />

und mit Perlen und teuren Steinen<br />

ausgenäht ist. Es ist ein Paradeschuh, unpraktisch<br />

und unbequem, weshalb man auch<br />

neben ihm Sandalen trug und in Frankreich,<br />

wie überhaupt im Westen, hölzern© Sabots.<br />

Diese letzteren wurden immer eleganter, bis<br />

im 15. und 16. Jahrhundert luxuriöse Sabots<br />

auftauchten, die eher kostbarem Spielzeug als<br />

einem Kleidungsstück ähneln. Winzig, durchhrochen<br />

geschnitzt, so dass sie wie aus Holzspitzen<br />

gemacht zu sein scheinen, und sorgfältig<br />

poliert, sind sie ausserdern noch mit<br />

herrlichen Zeichnungen verziert, die Lorbeeräste<br />

darstellen und mit Blumen, Blättern und<br />

Arabesken bedeckt Wenn die Sabots der<br />

Bretagnerin Anna so hübsch waren wie die,<br />

die man heut noch im Museum Cluguy in<br />

Paris bewundern kann, dann hätte diese<br />

EFEJP/IX<br />

Die Geschichte des Damenschahs<br />

entzückende und despotische Königin in ihnen<br />

auf die Stufen des Thrones von Frankreich<br />

steigen können.<br />

Aber die Mode wandelte sich. Auch damals,<br />

im 15. und 16. Jahrhundert, sehen wir<br />

Pantoffeln. Sie besitzen verschiedenartigste,<br />

oft sehr wunderliche Formen; so z. B. haben<br />

einige venezianische Pantoffeln statt einer<br />

Sohle ein richtiges Piedestal. Wie die eleganten<br />

zeitgenössischen Damen auf solchen<br />

«Stelzen» gehen konnten, kann man sich<br />

heute nur schwer erklären, jedenfalls erforderte<br />

es besondere Fähigkeiten, um so mehr,<br />

als jenes Schuhwerk selbst sehr häufig aus<br />

weichem, weissen durchbrochenem Leder<br />

angefertigt war.<br />

Allmählich trat an die Stelle der langen<br />

Pantöffelchen und Schuhe ä la poulaine ein<br />

Schuhwerk von anderer, nämlich verlängerter<br />

Form und mit spitzen Schnäbeln. Immerhin<br />

normal, wie z- B. das reich ausgestattete<br />

Schuhchen der Katharina von Medici, das<br />

in einem der Pariser Museen aufbewahrt<br />

ist. Die heutige elegante Dame des 20.<br />

Jahrhunderts könnte es ohne weiteres zum<br />

Abendkleid anziehen, wäre es stärker ausgeschnitten.<br />

Im 17. Jahrhundert, also zur Zeit Ludwigs<br />

XIV., des «Sonnenkönigs», hatte das Schuhchen<br />

die Form des kleinen Halbschuhes, der<br />

übrigens dem heutigen sehr ähnlich war.<br />

Neben den scharfen verlängerten Spitzen<br />

trifft man gleichzeitig auch Schuhwerk mit<br />

runden, sehr hübschen und geschickten Spitzen.<br />

Die Absätze sind nicht allzuhoch und<br />

einfach, bequemer und praktischer als die<br />

Louis XV.-Absätze. Neben den früheren<br />

Ausschmückungen trifft man auch eine hübsche<br />

Neuheit: man beginnt auf dem Schuhwerk<br />

kleine Blumensträusse anzubringen.<br />

Auch heute kann man noch im Museum<br />

Clugny in Paris ein Paar solcher beblümter<br />

Pantöffelchen betrachten, die einst einer italienischen<br />

Dame gehörten. Farbe und Schimmer<br />

gingen schon lange verloren, aber noch<br />

liegt in ihnen etwas, was unwillkürlich an<br />

die Zeiten der gepuderten Marquisen und<br />

Tänzer in Spitze und Samt erinnert. Oft<br />

sprechen auch Gegenstände von der Vergangenheit<br />

wie alte Bücher und Melodien.<br />

Nach den Damen des Hofes Ludwig XV.<br />

mit ihrem Schuhwerk mit den roten Absätzen<br />

zog der Hof der Marie Antoinette<br />

und die Königin selbst, die sich in der Rolle<br />

von Hirtinnen äusserst gefielen, die sogenannten<br />

«mules» mit einem kleinen Absatz<br />

vor, die sehr häufig mit einer Rüsche aus<br />

buntem Band oder mit Schleifen geschmückt<br />

waren. Die Atlasschuhe der wegen ihrer<br />

Schönheit und ihres tragischen Unterganges<br />

berühmten Fürstin von Lamballa sind ganz<br />

einfach, ziemlich ausgeschnitten und mit<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

glattem Besatz aus goldenem Band verziert<br />

Weder das Direktorium noch die Jahre des<br />

ersten Kaiserreichs änderten etwas an dieser<br />

ausgesuchten Einfachheit, die übrigens mit<br />

den Tuniken ä la grecque der zeitgenössischen<br />

Damen übereinstimmten. Josephine<br />

Beauharnais, die den Modeton angab, hatte<br />

den wunderbaren kleinen Fuss einer Kreolin,<br />

weswegen sie auch glatte, schwarze Atlasschuhe<br />

trug, in denen ihr kleiner Fuss noch<br />

winziger aussah.<br />

Nach der Restauration kam. die Epoche<br />

Ludwig Philipps, des Bürgerkönigs, von der<br />

ein altes französisches Sprichwort sagt, dass<br />

es die Epoche der Tugend und des Regenschirms<br />

war, um hinzuzufügen, dass die Tugend<br />

— verschwand, aber der Regenschirm<br />

blieb. Die Moden dieser Epoche sind seltsam<br />

naiv und entwaffnend ungeschickt und<br />

versuchen gleichfalls Schuh und Halbschuh<br />

wiederzuerwecken. Man kann ein solches<br />

Paar weiblichen Schuhwerkes in einem der<br />

Pariser Museen bestaunen.<br />

Das ist das Ende der Geschichte vom<br />

weiblichen Schuh. Die Fortsetzung kann jeder<br />

aus den täglichen Auslagen der Schaufenster<br />

herauslesen. Dr. M. K.<br />

Goethes Freundin<br />

Der Nachlass der Bettina von Arnim.<br />

Der handschriftliche Nachlass der Bettina<br />

von Arnim, der bis heute ein sehr sorgsam<br />

behüteter Schatz der Familie gewesen<br />

ist, kam am 28. Februar in Berlin bei<br />

Karl Ernst Henrici zur öffentlichen Versteigerung.<br />

Der 119 Nummern umfassende<br />

Katalog dieser einzigartigen Sammlung<br />

vermittelt einen Begriff von der Bedeutung<br />

des zum Verkauf kommenden Materials.<br />

Zunächst finden sich die handschriftlichen<br />

Manuskripte der Bettina (1785—1859): Das<br />

Kompositionsbuch, eine Handschrift von<br />

134 Seiten, die Kompositionen zu 16 Gedichten<br />

Goethes, zu zwei Gedichten Hölderlins,<br />

zu einem Gedicht von Brentano und zu<br />

elf Gedichten Achim von Arnims enthält.<br />

Dann das vollständige Manuskript zu «Ilius<br />

Phamphilus», das über 200 Blatt umfasst.<br />

Auch das eigenhändige Manuskript zu den<br />

«Gesprächen mit Dämonen» in einem Umfang<br />

von 1600 Seiten liegt vor. Der zweite<br />

Teil des Katalogs vermittelt Bettinens persönliche<br />

und literarische Beziehungen in<br />

Briefen. Hier begegnen wir den Namen<br />

Brentano, Beethoven, Carriere, Förster,<br />

Freyberg, Geibel, Gneisenau und Görres.<br />

Das meiste Interesse erwecken in dieser<br />

Abteilung der Briefe der vollständige Briefwechsel<br />

Bettinens mit Goethe. Er umfasst<br />

13 Briefe Goethes an Bettina und 39 Briefe<br />

Bettinens an Goethe. Die Goethebriefe sind<br />

in den Jahren 1808 bis 1811 geschrieben,<br />

die der Bettina von 1807 bis 1811. In den<br />

drei ersten Briefen spricht Bettina Goethe<br />

mit «Sie» an, im vierten, Anfang Januar<br />

1808 geschriebenen Brief gebraucht sie die<br />

vertrauliche Anrede «Du». Sie schreibt:<br />

«Gestern habe ich hinterm Ofen gesessen<br />

auf der Erde, und Arnim auch ganz allein,<br />

da haben wir viel von Dir gesprochen; er<br />

ist wie ein Kind, er will Dich mit mir lieb<br />

haben ewig.» Und später fährt sie fort:<br />

«Auf der Bibliothek in Weimar da konnte<br />

ich nicht umhin, mich zu Deiner jungen<br />

Büste aufzuschwingen und meinen Schnabel<br />

gleichsam wie eine junge Nachtigall<br />

daran zu wetzen, Du breiter voller Strohm,<br />

wie Du damals durch die üppigen Gegenden<br />

der Jugend durchbrausstest... Den Tag<br />

als ich Abschied nahm von Dir, da war ich<br />

morgens beinahe eine ganze Stunde allein<br />

im Zimmer..., da sass ich auf der Erde<br />

im Eck und dachte: es geht nicht anders,<br />

du musst auch einmal weinen; und Du<br />

warst ganz nah und wusstest es nicht, und<br />

ich weinte mit lachendem Munde...» Die<br />

Briefe 21 bis 27 hat Bettina von München<br />

aus an Goethe geschrieben. Am 16. Juni<br />

1809 teilt sie Goethe von München aus mit,<br />

dass sie ,für ihn das Selbstporträt Dürers<br />

in der Pinakothek hat kopieren lassen.<br />

Gern hätte sie es ihm selbst gebracht, aber<br />

die Kriegszeit verbietet es. Von ihren<br />

Münchner Fi*eunden schreibt sie: «Jacobi<br />

hat : Augenweh, Tieck leidet die Hölle auf<br />

<strong>1929</strong> - N» IS<br />

Erden und besuchen ihn die Teufel unmei.<br />

noch in gichtischer Gestalt; Schelling, der<br />

sich Dein Freund nennt, verachte ich; er<br />

ist zu hässlich für Dich ... Arnim schreibt<br />

viel Ungereimtes gereimt und viel Gereimtes<br />

ungereimt, er ist der beste...»<br />

Des weiteren enthält der Nachlass, wie<br />

die Münchener Telegrammzeitung berichtet,<br />

Briefe der Christiane, die Briefe mit dem<br />

Kreis der Gebrüder Grimm, eigenhändige<br />

Briefe der Gunderode und den Briefwechsel<br />

mit Friedrich Wilhelm IV. Ein grosses und<br />

wichtiges Kapitel der Zeit- und Kulturgeschichte<br />

zieht in diesem Nachlass der Bettina<br />

an uns vorüber, eine lange Reihe wertvollster<br />

und bisher unbekannter Dokumente<br />

kommt durch diese Auktion in eine<br />

bveite Oeffentlichkeit. Es verlautet, dass<br />

ein zweiter Teil des Nachlasses zu einem<br />

späteren Termin zur Versteigerung gelangen<br />

soll. Da bleibt zu wünschen, dass sich<br />

nach dieser ersten versäumten Gelegenheit<br />

wenigstens bei dem zweiten Teil von Bettinas<br />

Schätzen eine öffentliche Bibliothek<br />

oder ein Archiv in Deutschland findet, das<br />

sich den kostbaren Besitz geschlossen zu<br />

sichern versteht. H. W.<br />

Eine, elegante Erscheinung: Si&ergraner Plflschmantel<br />

mit gekreuztem Gürtel, passende Kappe<br />

und Pelz.<br />

vorteilhaft; bei<br />

JeufcnJmtutefh<br />

BflH N HOFSTR- 62 ' 2öRICH<br />

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iu berücksichtigen and bei Bestellungen, Anfragen etc. sich ausdrücklich auf<br />

die Automobil-Revue beziehen zu wollen.


N° 18 - <strong>1929</strong> ÄUTOMOBTL-REVUff'<br />

Estland als autotouristisches<br />

Reiseziel.<br />

Reval, Mitte Februar.<br />

Tourismus<br />

cher viel Sehenswertes. Wer ein Freund<br />

Lr. Estland, der nördliche Teil der ehe-demals zum grossen russischen Reiche gehötige<br />

Plage von Pernau.<br />

Strandlebens ist, der gehe an die prächrenden<br />

baltischen Provinzen ist größtenteils Sicher ist, dass jeder, der eine Reise durch<br />

flaches Land, das nur ganz wenige hügelige Estland unternimmt, an dem prächtigen Land<br />

Gebiete aufweist. Der nördliche Teil des und seinen liebenswürdigen Bewohnern viei<br />

Landes ist bekannt durch seine steilen Glint- Fieude erleben wird und nur die angenehm-<br />

Erinnerungen mit nach Hause Abfäile, an die Tag und Nacht das rau-sten nimmt.<br />

schende Meer brandet, das die nördlichen<br />

und westlichen Küsten Estlands bespült. Das<br />

Mittelland, besonders bei Fellin, die Kornkammer<br />

Estlands, ist sehr malerisch und<br />

bietet dem Reisenden prächtige Ausblicke.<br />

Im Süden finden wir eine ganze Reihe von<br />

Seen, unter denen der Pühajärv und der<br />

Wirtsjärv besonders anziehend sind. Die<br />

schönen Seebäder bei Tallinn (Reval), Pernau<br />

und Narva Jöesuu, Hapsalu und Kuressaare<br />

sind äusserst beliebte Erholungsorte.<br />

Die Strassen des Landes sind in gutem<br />

Zustand und zerfallen in erst- und zweitklassige<br />

Chausseen und Landwege. Die erstklassigen<br />

Chausseen eifnen sich vorzüglich<br />

für den Automobilverkehr. Die besten Strassen<br />

führen von Reval nach Pernau und von<br />

Reval nach Narva oder Reval-Tartu-Walk.<br />

Schöne und genussreiche Automobilfahrten<br />

durch Estland werden heute schon durch<br />

den Estnischen Automobilclub organisiert.<br />

Malerisch sind besonders die Wege in Nordestland<br />

am Qlint und sie sind von zahlreichen<br />

Dörfern umsäumt, die den durchfahrenden<br />

Automobilisten viel Abwechslung<br />

bieten.<br />

Seitens des Staates werden Jährlich<br />

grosse Summen ausgegeben, um auch die<br />

zweitklassigen Strassen und Landwege in<br />

möglichst guten Zustand zu versetzen und<br />

um das Strassennetz immer mehr zu erweitern.<br />

In Reval selber wickelt sich der Automobilverkehr<br />

allerdings noch nicht sehr<br />

fliessend ab infolge der vielen winkeligen<br />

Strassenzüge.<br />

Der Autoverkehr ist in stetem Anwachsen<br />

begriffen. Besonders in den grösseren<br />

Städten, wie Reval (Tallinn), Tartu (Dorpat)<br />

lind Pernau sieht man zahlreiche Mietautos,<br />

die heute billig und bequem den Verkehr<br />

unterstützen. Zahlreiche Omnibusse verbinden<br />

die Städte 1 mit ländlichen' Flecken und<br />

Sommerorten. An Sonn- und Feiertagen<br />

fährt Omnibus um Omnibus dicht besetzt<br />

mit fröhlichen Menschen hinaus auf's Land<br />

und in die Strandorte.<br />

Wer Est'and im Auto bereisen will, wird<br />

seinen Blick in erster Linie nach Reval<br />

(Tallinn), der alten Hansa - Stadt werfen.<br />

Man kann Reval auf zwei Wegen erreichen,<br />

entweder per Schiff, was den Vorteil bietet,<br />

dass man gleich schon bei der Ankunft einen<br />

wundervollen Blick auf die ganze Stadt<br />

geniesst, oder man wählt den Landweg per<br />

Auto und nimmt dazu den Weg über die<br />

lettische Grenze bei Walk und fährt über<br />

Dorpat (Tartu) und Taps zur Hauptstadt.<br />

Neben der hübschen Lage am Finnischen<br />

'Meerbusen und einem schön ausgebauten<br />

Hafen, der alljährlich von zahlreichen Schiffen<br />

aus dem Ausland besucht wird, fällt Reval<br />

auf durch eine grosse Zahl schöner und<br />

altertümlicher Bauten. Reliquien und Erinnerungen<br />

vieler Jahrhunderte finden sich in<br />

den alten Profanbauten und Kirchen.<br />

Wer Sitten und Gebräuche der Bewohner<br />

Revals kennen lernen will, unternehme an<br />

Sommerabenden einen Spaziergang nach<br />

dem unweit gelegenen Kadriorg. Auch die<br />

Ausflüge in die Umgebung Revals bieten<br />

manch schönen Ausblick.<br />

Weitere Reiseziele in Estland sind Narva<br />

und Tartu (Dorpat). Auf dem Wege zu die-<br />

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sen Städten fährt man durch prächtige<br />

Laub- und Nadelwälder. Besonders Dorpat,<br />

die alte Universitätsstadt, bietet dem Besu-<br />

Die Rapperswiler Seebrücke.<br />

Von Fräz C. Moser.<br />

Eines der interessantesten Bauwerke der<br />

Schweiz, das die Jahrhunderte vom Mittelalter<br />

bis nahe an unsere Zeit standhielt und<br />

gute Dienste leistete, war die Brücke von<br />

Rapperswil.<br />

Da hatte bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts<br />

eine Fähre den Verkehr vom Städtchen<br />

Rapperswil hinüber nach Hürden und<br />

gegen Einsiedeln vermittelt. Die Grafen von<br />

Rapperswil hatten wohl kein Geld, um sich<br />

den kostspieligen Bau einer Seebrücke zu<br />

leisten. Und doch war gerade an dieser<br />

Stelle die Grundlage zur. Ueberbrückung des<br />

Zürichsees einzigartig günstig und überhaupt<br />

nur da möglich. Der See verengte<br />

sich hier auf etwa nur 1000 Meter, auf der<br />

Gegenseite streckte sich die Landzunge von<br />

Hürden tief in den See hinein, und grundlos<br />

war der See auch nicht, weil sich die<br />

Landzunge unter Wasser fortsetzte, und so<br />

der See an dieser Stelle ganz untief war.<br />

Der Verkehr war bedeutend; denn vom Rikken<br />

zogen die Pilger aus Tirol, Vorarlberg,<br />

aus Bayern und Schwaben heran, vom<br />

Hörnli und von Winterthur her kamen<br />

ebenfalls schwäbische und bayrische Pilger.<br />

Und es waren gev.'iss sehr viele, denn Einsiedeln<br />

übte im Mittelalter eine überaus<br />

grosse Anziehungskraft aus. Und mit welchem<br />

Eifer gingen die Pilger oft über den<br />

See. Trotz des rasenden Föhnsturmes<br />

wollte einst im 14. Jahrhundert eine grössere<br />

Gruppe übersetzen. Mit Mann und<br />

Maus ging das Fährschiff unter.<br />

Da kam zu Anfang der 50er Jahre des<br />

14. Jahrhunderts der Streit der Zürcher<br />

mit den Rapperswilern zuwege. Die rauflustigen<br />

Zürcher verbrannten das Städtchen.<br />

Aber ein Stärkerer kam und baute<br />

es wieder auf:; Herzog Albreeht von Oesterreich.<br />

Und fürder sassen in Rapperswil. die<br />

Herzöge mit ihrer starken Macht und nicht<br />

mehr der schwächere Rapperswiler Graf<br />

allein. Die Folge vyar, dass die Zürcher zusehen<br />

mussten, wie ihnen ihre schöne Zürichsee-Wasserstrasse<br />

mitten entzwei gesägt<br />

wurde. Wodurch? Durch eine hölzerne<br />

Brücke, die von Rapperswil quer über den<br />

See bis Hürden geführt wurde. Das geschah<br />

im Jahre 1358, und Bauherr war der Herzog<br />

Rudolf von Oesterreich. Die Klingenberger<br />

Chronik berichtet zu diesem Bau:<br />

«und hatt der Hertzog vil maister, die im<br />

darzuo rietent, vnd jm das wasser massent<br />

vnd die brugg hulfent slachen und machen.»<br />

Wir sehen da, wie man schon im 14. Jahrhundert<br />

zu einem schwierigen Bau auch<br />

kundige Meister zuzog, und wie die offenbar<br />

mit Schiff und Senkblei hantierten wie<br />

die Kabelleger von heute auf der Hochsee.<br />

Damals war dies Werk entschieden ein<br />

hochschwieriges, schwieriger vielleicht als<br />

für unsere heutigen Techniker das Kabellegren<br />

auf dem Meere.<br />

Die Brücke stand da. Und wie sinnvoll<br />

hatte man sie eingerichtet. Ein Föhnsturm,<br />

wie_er dort oben so gerne rast, hätte eine<br />

Geländerbrücke mitsamt allem, was darauf<br />

stand, in den See geworfen. Deshalb baute<br />

man die Brücke ohne Geländer, und die<br />

Querladen auf dtn Böcken waren überdies<br />

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nur lose aufgelegt. So konnte der Sturm,<br />

wenn er mit vieler Wucht an einer Stelle<br />

ansetzte, einfach ein paar Laden an dieser<br />

Stelle abwerfen, die Brücke aber blieb stehen.<br />

Waren das nicht grundgescheite Baumeister?<br />

•<br />

Die Herzöge hatten die Brücke natürlich<br />

gebaut wegen ihrer eigenen Interessen. Sie<br />

schufen dadurch eine treffliche Verbindung<br />

ihrer Güter beidseits des Sees. Aber der<br />

Hauptverkehr, der über diese Brücke ging,<br />

war natürlich der Pilgerverkehr. Für die<br />

armen «bilgri» war die Brücke eine sehr<br />

grosse Erleichterung. Aber was taten sie,<br />

wenn der Föhnsturm sie mitten auf der<br />

kilometerlangen Brücke überfiel? Sie legten<br />

sich einfach der Länge nach nieder und<br />

warteten in dieser etwas unbequemen Lage,<br />

bis ein Schiff sie ins Städtchen Rapperswil<br />

zurückholte.<br />

Den Zürchern war die Brücke ein Dorn<br />

im Auge. Lange Zwistigkeiten zwischen den<br />

beiden Städten führten dazu, dass die Zürcher<br />

1409 einfach einen Teil der Brücke in<br />

den See warfen. Ueberhaupt musste die<br />

Brücke immer leiden, wenn man etwas gegen<br />

Rapperswil im Schilde führte. Entweder<br />

«warf man sie ab», oder man verbrannte<br />

sie gar an der Hurdener Seite.<br />

Rapperswil liess es aber auch nicht fehlen<br />

an der Verteidigung seiner kostbaren<br />

Brücke. Einen Schutz bildeten schon die<br />

Schwirren und Fache der Fischer (eigenartige<br />

Holzgerüste im See, zum Fischen eingerichtet;<br />

man sieht sie heute noch in ähnlicher<br />

Weise im Untersee), die neben der<br />

Brücke eingerichtet waren. Diese sperrten<br />

die Zufahrt. Und die Stadt schlug im Verteidigungsinteresse<br />

auf eigene Kosten noch 1<br />

stärkere Pfähle in diese Schwirren. Daneben<br />

dienten aber sechs Flösse (im 17.<br />

Jahrhundert) zur Verteidigung der Brücke.<br />

Zwei Flösse waren in Rapperswil stationiert,<br />

viere lagen am jenseitigen Ufer m<br />

Lachen. In Rapperswil diente überdies<br />

eine besondere Schanze, die «Sternen^<br />

schanz», zur Verteidigung der Brücke.<br />

So war es möglich, dass sich um den Besitz<br />

der Brücke eine regelrechte «Seeschlacht»<br />

entwickeln konnte. Die schweizerischen<br />

Bilderchroniken, ich glaube Schodoler,<br />

überliefern uns Bilder von solchen<br />

Schlachten, wo die Rapperswiler mit ihren<br />

:<br />

Flössen hantierten.<br />

Item, die Rapperswiler behüteten ihre<br />

köstliche Seebrücke bis ins 19. Jahrhundert<br />

hinein. Dann aber kam die Eisenbahn. Die<br />

wollte und konnte nichts mehr mit der altehrwürdigen<br />

Brücke anfangen. Und auch<br />

die stolzen Schlachtflösse konnten der<br />

Brücke nicht mehr beistehen. So fiel sie im<br />

Jahre 1878, und an ihrer Stelle wurde der<br />

Damm quer über den See gezogen. Nun<br />

hatte neben der Eisenbahn gar noch eine<br />

Fahrstrasse Platz. Aber das mit der Dauer?<br />

Die Brücke stand fünfhundertundzwanzig<br />

Jahre hintereinander. Aber über den Damm,<br />

resp. dessen Strasse, reklamiert man schon<br />

heute nach fünfzig Jahren. Und. wohl nicht<br />

gerade mit Unrecht.<br />

Gesichtspunkten, event. von 3—4 Routen zur Aus-<br />

wäre ich sehr verbunden. Eine besondere<br />

T. F. 266. Rivlera-Barcelona. Ich habe die Ab-wahlsicht,<br />

eine Tour an die französische Riviera, event. Rolle spielt die Auskunft über dio Güte der Strassen.<br />

da ich schon im einen oder anderen Lande<br />

bis Barcelona zu machen. Zeitdauer ca. 3 Wochen,<br />

Ausgangspunkt: Luzern. Welche Autokarten kön-<br />

in dieser Beziehung hereingefallen bin. R, G, in, B.<br />

nen Sio mir empfehlen und können Sie mir einen<br />

Vorschlag machen, wie diese Tour am besten ausgeführt<br />

wird? A, B. in L.<br />

T. F. 267. Süd-Spanien. Wer kann mir einige<br />

Winke geben für eine Autotour von Appenzell nach<br />

Süd-Spanien? Welche Route wähle ich am besten,<br />

welches sind in Spanien die besuohenswertesten<br />

Punkte und reichen 334 Wochen für die ganzu<br />

Reise, um ohne Hast das Interessanteste zu besuchen?<br />

Ist in allen grösseren Ortschaften Benzia<br />

und Mobil-Oel erhältlich (Preis per Liter?), so da?s<br />

man auf eine Reservekanne verzichten kann? Welche<br />

Strasse von Valencia nach Granada, Sevilla,<br />

T. A. 265. Thüringen oder Riviera. Für Ibro<br />

Osterfahrt möchte ich Ihnen eher zu einer Tour an<br />

Cordoba, Toledo, Madrid soll man wählen, um dem<br />

dio Riviera raten und zwar können Sie dazu gerade<br />

diejenige Route benützen, die wir in Touring<br />

besten der Strassenzüge folgen zu können und wuiche<br />

Strasse ist besser, Madrid, Zaragoza, Barcelona<br />

Antwort 264 (in No. 16, A-R.) beantwortet haben; oder Madrid, Burgos, San Sebastian?<br />

nur käme dann für die Rückreise event die Fahrt<br />

auf italienischem Gebiet und der italienischen Riviera<br />

entlang, über San Remo, Imperia, Savona, T. F. 268. Hamburg. Ich bitte Sie, mir die bes'a<br />

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Genua in Frage, von hier über Novi Ligure, Pavia Strasse von Solothum nach Hamburg anzugeben.<br />

nach Mailand und auf der Autostrada nach Como,<br />

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Bellinzona und Airolo, wo Sie dann bis nach Göschenen<br />

verladen müssten. Weiterfahrt nach Alt-<br />

Bern—Brüssel nach dem Grundsatz grössten Zeit-<br />

mit dem Auto nach Brüssel zu reisen und den We?<br />

dorf. Flüelen, durch die Axenstrass©,, -Brunnen, gewinnes zu wählen, während, der Rückweg statt 2<br />

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Medizinische Kreise regen in letzter Zeit<br />

wiederum an, solchen Gefangenen, die, um<br />

ihre Ueberführung in ein Krankenhaus zu erzwingen,<br />

die Nahrungsaufnahme verweigern,<br />

leichte Insulin-Injektionert zu geben. Schon<br />

ein kleines Quantum dieses Stoffes genügt,<br />

um derartigen Heisshunger hervorzurufen,<br />

dass die Nahrungsverweigerung zur tatsächlichen<br />

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Bunte Chronik aus aller Welt<br />

Angriff gegen die schlanke Linie.<br />

Der amerikanische Theaterdirektor Charles<br />

Cochrän hat sich für «rundlichere Tänzerinnen»<br />

eingesetzt. Er erklärte, dass stärkere<br />

Frauen ebensogut tanzen wie die mageren<br />

und mehr Ausdauer haben als diese. Nach<br />

seiner Ansicht müssen Frauen dem von Ro-<br />

Preisliste Nr. 51 mit Abb.<br />

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setti geschaffenen Typus gleichen, und er<br />

ist überzeugt, dass die Männerwelt auf seiner<br />

Seite sein wird. «Wir alle haben den<br />

skelettartigen, mageren Frauentypus bestimmt<br />

satt», waren Cochrans abschliessende<br />

Worte.<br />

Die vorsichtigen Infantinnen.<br />

Während der letzten Aufstandsbewegung<br />

in Spanien sollte die Infantin Isabella; älteste<br />

Tochter der Königin Isabella, einem Konzert<br />

beiwohnen, liess aber sagen, dass sie<br />

nicht kommen würde. Als der Konzertdirektor<br />

telephonierte, um zu erfahren, ob die Prinzessin<br />

krank wäre, weil ihre Abwesenheit<br />

grosses Aufsehen erregen würde, gab sio<br />

ihm zur Antwort: «Ich würde gern kommen,<br />

aber ich erinnere mich an einen Rat, den mir<br />

Gegründet 1848 o ,<br />

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ÄUTOMOBTL-PFVIIL <strong>1929</strong> — N°18<br />

Auch der Automobilist<br />

hat Freude an einem wohlgepflegten Garten, auch er hat nichts dagegen,<br />

wenn seine Obstspaliere im Herbst reiche Ernten tragen, auch er<br />

freut sich, wenn er des Mittags aus seinem eigenen Garten ein feineä Erdbeerdessert<br />

erhält, wenn überhaupt das Gemüse aus seinem eigenen Garten stammt.<br />

Freude und Entzücken bereitet es aber ihm und seiner Gattin, wenn im<br />

Garten Flieder und Rosen duften, auf dem Balkon wie auf den<br />

Fenstergesimsen die Geranienstöcke blühen. Will man aber<br />

im Obst-,Gemüse- oder Ziergarten Erfolge seiner Arbeit<br />

und Auslagen einheimsen, dann muss man auch<br />

dafür besorgt sein, sich die notwendigen,<br />

fachmännischen Kenntnisse anzueignen.<br />

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darf wohl als das beste Gartenbuch bezeichnet werden,<br />

welches auf die schweizerischen Verhältnisse zugeschnitten ist.<br />

Werden im 1. Teil die Aussaatzeiten der Gemüsesamen angegeben, die<br />

Bearbeitung des Bodens, die Düngung desselben wie auch die einzelnen Gemüsearten<br />

behandelt, so werden im „Obstbau" das Kern-, Schalen-, Stein- und Beerenobst<br />

einer eingehenden Würdigung unterzogen. Das Anpflanzen und die Pflege<br />

der Obstbäume und besonders das Pfropfen werden in klarer, verständlicher Art<br />

erläutert. Im „Ziergarten", dem 3. Teil dieses prachtvollen Werkes, werden .die<br />

Blumen im Freien, die Top - und Zimmerpflanzen behandelt. Neben der fachmännischen<br />

Belehrung wird man durch die eingehende Beschreibung auf viele<br />

pflanzliche Schönheiten aufmerksam gemacht.<br />

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inseriert im „Autler-Feierabend"<br />

irieine geliebte Mutter — Gott möge ihre<br />

Seele schützen — gegeben hat: «Wenn die<br />

Kanonen auf der Strasse sind, sollen Infantinnen<br />

zu Hause bleiben.»<br />

HUMOR<br />

Das Testament des Millionärs.<br />

Der Wollhändler Julius Swoboda, im Leben<br />

ein grosser Witzbold, hat sich auch nach<br />

seinem Tode noch als solcher bewährt. In<br />

.seinem letzten Willen vermachte er seinem<br />

Vdoptivsohn eine ausgestopfte Schlange als<br />

sinnvollen Dank für die Freundlichkeiten, die<br />

er seinem Adoptivvater bei Lebzeiten erwiesen<br />

hatte; seinem Bruder hinterliess er<br />

ein Sixpence-Stück — Geld genug, um sich<br />

dafür einen Strick zu kaufen; seiner Schwester<br />

vermachte er ein Buch für Anstandsregeln.<br />

Den Rest des Vermögens aber, etwa<br />

12 Millionen Franken, erhielten wohltätige<br />

Stiftungen.<br />

Wie man in den Wald hineinruit...<br />

Die grosse Kalte.<br />

Der Neger-Dichter Du-Bose Hayward, „Was machen Sie denn da auf meinem Wagen?"<br />

dessen Drama «Porgy» die letzten Saisons ..Stimmt schon, Herr. loh habe Ihren Motor<br />

hindurch der Schlager der amerikanischen ein bisschen warm gehalten. Macht Fr. 1.50 die<br />

Theater war, kündigte einen neuen Roman Stunde."<br />

an, «Mambas Töchter», für den die New<br />

Yorker Buchhändler bereits Vorbestellungen<br />

zu Zehntausenden vorliegen haben. «Mam-<br />

Has Töchter» schildert die Geschichte einer<br />

Negerfamilie, deren Mitglieder zu Angehörigen<br />

der weissen Rasse in Beziehungen getreten<br />

sind, und zwar werden die Weissen<br />

in demselben halb ironischen, halb verächtlichen<br />

Blickwinkel gesehen, in dem der<br />

Dürchschnittsamerikaner gewöhnlich den Neger<br />

zu sehen pflegt.<br />

Ein Kragen-Museum.<br />

In Troy im Staate New York hat eine Vereinigung<br />

von Textilfabrikanten ein Museum<br />

gegründet, in welchem alle Arten von historischen<br />

Krag

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