E_1929_Zeitung_Nr.018
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Dienstag 5. März <strong>1929</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
25. Jährgang. - N° 18<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE ÄUTOMOBIL-ZEITüN<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Preltu Monatlich „Gelbe UM«"<br />
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Nach und vor Entscheidungen<br />
Aufbau.<br />
Das Schweizervolk hat am 3. März mit seinem<br />
Entscheid über die Getreideversorgung<br />
unseres Landes ein Zeugnis seiner staatspolitischen<br />
Klugheit abgelegt. Ein erbitterter<br />
Kampf liegt hinter ihm. So, wie er geführt<br />
•wurde, konnte man sich fragen, ob die schweizerische<br />
Demokratie, auf harte Probe gestellt,<br />
diese bestehen werde. Der dritte März ist ein<br />
Zeichen dafür, dass unser Volk nun doch<br />
Schlagworte und Rosstäuscher-Kniffe von<br />
überzeugenden Argumenten zu unterscheiden<br />
weiss. Deshalb möchten wir diesen Tag als<br />
einen Markstein in unserer Geschichte bezeichnen.<br />
Er erhält unserem Lande den Pflug,<br />
er bewahrt unsere Landwirtschaft vor einseitiger<br />
Betriebswirtschaft, er sichert unserem<br />
Volke das Brot.<br />
Der erfreuliche Entscheid liegt aber auch<br />
darin, dass sich die Mehrheit unseres Schweizervolkes,<br />
nachdem es zu verschiedenen'Malen<br />
sich zum Nein bekannt hatte, sich zum Ja<br />
zurückgefunden zu haben scheint. Und auf<br />
dieses Ja legen wir besonderen Wert. Eine<br />
Nach längerer Diskussion hat der. Grosse<br />
Rat des Kantons Luzern in seinen beiden<br />
Sitzungen vom letzten Freitag Vormittag<br />
und Nachmittag die Vorlage über den Verkehr<br />
mit Motorfahrzeugen in zweiter Lesung<br />
angenommen. Nachstehend in aller<br />
Kürze das Wesentlichste: Ein Antrag auf<br />
Streichung der Bestimmung, die eine periodische<br />
Nachprüfung der Wagen vorsieht,<br />
wurde verworfen. Bei Paragraph 16 wird<br />
die Bestimmung aufgenommen, dass die<br />
Lastwagen mit Strassenspiegeln zu versehen<br />
sind. Ein berechtigter Antrag, wonach<br />
allen Fuhrwerken bei Nacht ein Schlussliciht<br />
vorzuschreiben sei, wird leider mit<br />
grosser Mehrheit abgelehnt, dagegen wird<br />
das Nachlfahrverbot fallen gelassen (was<br />
sagen die gnädigen Herren von Bern dazu?).<br />
Das Höchstgewicht eines Lastwagen-<br />
Zuges wird auf 15 Tonnen festgesetzt Die<br />
regierungsrätliche Vorlage sah nur eine solche<br />
von 12 Tonnen vor, dagegen wird die<br />
Vollgummi Bereifung nur noch zwei Jahre<br />
geduldet. Periodische Nachprüfungen werden<br />
gesetzlich vorgeschrieben.<br />
(22. Fortsetzung)<br />
Wieder spürte Jonathan Stups durch das<br />
Verbrecherviertel Barmouths. Es war am<br />
frühen Mittag und die Strassen lagen wie<br />
ausgestorben. An der Ecke der Downtownstreet<br />
befand sich das Lokal von «bloddy<br />
Jim», in dem die Auslese der Verbrecherwelt<br />
verkehrte. Der «blutige Jim» hielt in seinem<br />
Lokal ein strenges Regiment. Wer sich<br />
ungebührlich aufführte, wurde ohne viel<br />
Federlesens an die frische Luft befördert.<br />
Da anderseits Jim schon so manchen<br />
schweren Jungen vor dein Zugriff der Polizei<br />
bewahrt hatte, so fügten sich ihm die<br />
ärgsten Rauhbeine und Hessen sich bei ihm<br />
und seinen schlechten Getränken wohl sein.<br />
Der Mittag war heiss, und die Sonne<br />
flimmerte. Kein Mensch Hess sich weit und<br />
breit sehen. Vor den Fenstern der Spelunke<br />
waren die Vorhänge herabgelassen. Schon<br />
wollte Stups nach flüchtigem Blick vorübereilen,<br />
als er wie gebannt stehen blieb und<br />
dann schnell mit einem Satz in einer gegenüberliegenden<br />
Toreinfahrt verschwand, von<br />
wo er die Spelunke beobachten konnte.<br />
Die Türe hatte sich langsam geöffnet und<br />
ein hochgewachsener Mann trat vorsichtig<br />
und nach allen Seiten spähend heraus.<br />
Demokratie, die nur verneint, ist nicht lebensund<br />
nicht aufbaufähig. Und in nächster Zu r<br />
kunft harren Fragen der Lösung, die in ähnlicher<br />
Weise wie der Getreideartikel ebenfalls<br />
von grundlegender Bedeutung sein* werden.<br />
Wir erinnern da nur an die Alkoholgesetzgebung,<br />
an die Gesetzgebung über die Sozialversicherung<br />
und nicht zuletzt an die Gesetzgebung<br />
über den Automobil- und Strassenverkehr.<br />
Ohne Wille zur Gemeinschaft, ohne<br />
Wille zur gemeinsamen Arbeit, wobei über<br />
Standes- und Ortsinteressen das Wohl des<br />
Ganzen im Auge zu behalten ist, lassen sich<br />
;<br />
diese grossen Probleme nicht lösen.<br />
Am 15. Mai wird die Strassenverkehrsinitiative,<br />
welche in grosszügiger Weise ebenfalls<br />
einbrennendes Problem zur Lösung.bringen<br />
möchte, dem Schweizervolke vorgelegt.<br />
Möchte an diesem Tage das gleiche freudige<br />
Bekenntnis zum Ja im Schweizerlande obsiegen,<br />
damit auf lange Sicht hin unserer Eidgenossenschaft<br />
der Strassenfriede und damit<br />
die Grundlage zu weiterer wirtschaftlicher<br />
Blüte gesichert wäre.<br />
Das luzernische Automobilgesetz<br />
Ein schöner Erfolg der Luzerner Motorfahrzeugbesltzer. — Das Nachtfahrverbot fällt.<br />
Rekordfieber.<br />
Ein Sportroman von Alfred Nauck.<br />
Der Gebührentarif setzt bei fünf Pferdestärken<br />
einen Betrag von 160 Franken ein,<br />
gegenüber 150 Franken in der regierungsrätlichen<br />
Vorlage, dagegen wurde die Skala<br />
für mehr als 5 PS zu Gunsten der Automobilisten<br />
reduziert und den Gemeinden beim<br />
Bezug der nunmehr vorgesehenen Gebühren<br />
Beiträge von rund 200 000 Fr. zugesichert.<br />
Zu einer spannenden Aussprache führte<br />
am Schlüsse die Beratung des nochmals<br />
aufgegriffenen Paragraphen 19, der die<br />
Weü- und Zuverlässigkeitsfahrten regelt.<br />
Dr. Arnold stellte dabei den Antrag, die<br />
Wettfahrten die er als «prämierte Autorasereien»<br />
bezeichnet, einfach zu verbieten.<br />
Wir brauchen uns in der «Automobil-<br />
Revue» jedenfalls über die Unvernünftigkeit<br />
und Kurzsichtigkeit des Antragstellers<br />
nicht mehr weiter auszulassen. Regierungsrat<br />
Dr. Walter hat dem Manne die richtige<br />
Antwort gegeben, indem er darauf hinwies,<br />
wie sehr die schweizerische Automobilindustrie<br />
auf Wett- und Zuverlässigkeitsfahrten<br />
angewiesen ist. Das Wichtigste in<br />
Der Kommissar fasste ihn schärfer ins<br />
Auge-<br />
Jetzt hatte er keinen Zweifel mehr:<br />
Es war einer der Gesuchten; es war der<br />
«schwarze Raoul», der nach Erledigung seiner<br />
Einkäufe den ihm von früher her bekannten<br />
Jim aufgesucht und in seiner Gesellschaft einige<br />
Stunden bei verschiedenen Whiskys verplaudert<br />
hatte. Die Aussprache hatte sich<br />
gelohnt. Der «bloddy Jim» hatte sich nach<br />
einigem Zögern und nach Zustimmung sehr<br />
weitgehender Forderungen bereit erklärt,<br />
die beiden Verbrecher, deren Bild an jeder<br />
Strassensäule angeschlagen war, durch<br />
«bootlegers» (Alkohoischmuggler) nach den<br />
Staaten zu befördern. —<br />
Der «schwarze Raoul» schwankte die sonnendurchglühte<br />
Strasse entlang. Trotz seiner<br />
Trunkenheit unterHess er es instinktmässig<br />
nicht, sich öfters misstrauisch umzusehen. Mit<br />
grösster Vorsicht folgte ihm Stups, voll innerer<br />
Genugtuung, dass endlich seine Ausdauer<br />
Erfolg hatte.<br />
Der Verbrecher hatte die Stadt verlassen<br />
und schlug einen Landweg ein, der zur Küste<br />
hinab führte. Er beschleunigte seine Schritte,<br />
sodass der Kommissar Mühe hatte, ihn in<br />
Sichtweite zu behalten.<br />
Endlich tauchten hinter einer Hügelkette<br />
einige niedrige Hütten auf.<br />
Und plötzlich — plötzlich warf Raoul sein<br />
Paket in hohem Bogen von sich und lief mit<br />
:<br />
der Frage sei nicht das Verbot, sondern<br />
das Treffen der nötigen Vorschriftsmassnahmen,<br />
um Unfälle zu vermeiden. Glücklicherweise<br />
konnte sich der Luzerner Grosse<br />
Rat vor einem reaktionären Anfall bewahren,<br />
der Antrag des Herrn Dr. Arnold<br />
wurde mit 61 gegen 28 Stimmen abgewiesen,<br />
und somit werden auch in Zukunft im<br />
Kanton Luzevn Wett- und Zuverlässigkeitsfahrteu<br />
zur Ausführung gelangen<br />
können.<br />
Zum Grenzverkehrsanstand<br />
mit Frankreich.<br />
Kürzlich machte in der welschen Presse<br />
ein Communique die Runde, mit dem Hinweis<br />
darauf, dass Frankreich bereit wäre,<br />
im Konflikte betreffend die Autocars neue<br />
Unterhandlungen zu beginnen. Aus eingezogenen<br />
Erkundigungen zu schliessen, entbehrt<br />
jene Mitteilung leider jeder Grundlage.<br />
Wie sich unsere Leser erinnern werden,<br />
wurde gegen Ende des Jahres 1928<br />
durch französische Ministerialverfügung<br />
der im Verkehr zwischen Genf und den<br />
Zonen bis jetzt im Autocarsverkehr bewilligte<br />
Freipass ohne vorherige Benachrichtigung<br />
der schweizerischen Behörden aufgehoben,<br />
und die Verzollung der Wagen<br />
verfügt. Auf. dieses rigorose Vorgehen hin,<br />
das nicht angetan ist, die freundschaftlichen<br />
Beziehungen zwischen den beiden<br />
Nachbarländern zu befestigen, griff das<br />
Politische Departement, in Verbindung mit<br />
der Oberzolldirektion zu Repressalien, indem<br />
es am 3. Januar <strong>1929</strong> die Schweizergrenze<br />
den französischen Autocars ebenfalls<br />
sperrte.<br />
Aehnlich wie mit Deutschland stund die<br />
Schweiz in Verhandlungen mit Frankreich,<br />
um auch betreffend der Frage der Verkehrstaxen<br />
zu einer Einigung zu gelangen.<br />
Allein die Schritte unseres Ministers in<br />
Paris blieben bis heute ohne jeglichen Erfolg.<br />
Von Paris ans kam immer die gleiche<br />
Antwort, dass Frankreich nicht in der<br />
Lage sei auf den Verkehrstaxen irgendwelche<br />
Konzessionen zu machen, währenddem<br />
beispielsweise man sich mit Deutschland<br />
dahin einigen konnte, dass die deutsche<br />
Regierung beim Grenzübertritt schweizerischer<br />
Automobile während fünf Tagen auf<br />
die Erhebung einer Steuer verzichtet und<br />
dass bei Wegfall der Berggebühren sogar<br />
ein steuerfreier Grenzübertritt von 14 Tagen<br />
bewilligt wird, welch letztere Frage<br />
ja nun endgültig geregelt ist. Dafür er-<br />
einem unartikulierten Schrei zu einem abseits<br />
gelegenen Häuschen hinüber.<br />
Jonathan Stups wusste im Augenblick<br />
nicht, was das zu bedeuten habe. So schnell,<br />
wie ihn seine kurzen Beine trugen, eilte er<br />
vorwärts. Und jetzt sah er auch, wie der<br />
«scwarze Raoul» einen vor ihm laufenden<br />
Mann zu erreichen suchte, der soeben, mit<br />
blinkendem Messer in der Hand, in dem Inneren<br />
der Hütte verschwand.<br />
Im nächsten Augenblick ertönte ein wüstes<br />
Geschrei, eine Frauenstimme Hess sich in<br />
hohem Diskant vernehmen; dann krachte ein<br />
Schuss.<br />
Stups zog seine Waffe und sprang über die<br />
Trümmer der Tür- Im vorderen Raum lag<br />
ein junges Weib mit blutender Kopfwunde<br />
am Boden. Joseph Tuggs stand wie von Sinnen<br />
daneben. Das Messer war ihm entfallen.<br />
Der Schuss, den Etienne auf ihn abgefeuert,<br />
hatte seine Anna getroffen und ihrem<br />
Leben ein Ende gemacht.<br />
Die beiden Verbrecher waren durch den<br />
Hinterausgang verschwunden.<br />
XIX.<br />
In den Werkstätten der World-Motor-Car-<br />
Company klang die Symphonie der Arbeit.<br />
Mit dem Umschwung der Verhältnisse kehrte<br />
das Vertrauen der Käuferkreise zu dem<br />
World-Wagen zurück und die Aufträge häuften<br />
sieh. In den Betrieben mussten zwei, bald<br />
rnässigte die Schweiz die Zuschlaggebühr<br />
für konzessionspflichtige Fahrten von<br />
25 Rp. auf 15 Rp. Mit Frankreich sind<br />
wir, wie gesagt, leider noch nicht so weit.<br />
Wir glauben zu wissen, dass das Eidgenössische<br />
Justiz- und Polizeidepartement<br />
durch Herrn Minister Dunant wiederholt<br />
in Paris angeklopft hat. und dass die neueste<br />
Antwort aus dem französischen Regierungsgebäude<br />
lautet: «Die Angelegenheit ist<br />
sehr verzwickt, unsere technischen Dienste<br />
studieren gegenwärtig den ganzen Fragenkomplex,<br />
haben Sie Geduld, wir werden<br />
Ihnen antworten!» Man kann die Auffassung<br />
aufbringen, dass diese Antwort besser<br />
ist als keine, aber das allzulange Warten<br />
macht müde und verstimmt. Das Vorgehen<br />
Frankreichs in dieser Angelegenheit entspricht<br />
der alten französischen Taktik des<br />
Mürbemachens, währenddessen aber stoppt<br />
der Verkehr, worunter beide interessierten<br />
Kreise leiden. Nur ein Beispiel unter andern:<br />
Die Compagnie de Transports Automobile<br />
Morschwiller-le-Bas (Alsace), hat in<br />
den letzten zwei Sommer beständige Fahrten<br />
nach Einsiedeln unternommen und<br />
einem einzigen Hotel in dorten ca. 2200<br />
Personen zugeführt. Im letzten Sommer<br />
führte die betreffende Gesellschaft überdies<br />
noch ca. 1000 Personen ins Berner Oberland<br />
und auf den St. Gotthard. Für diesen<br />
Sommer liegen bereits über 800 Anmeldungen<br />
von französischen Reiselustigen vor*<br />
die hauptsächlich während der Pt'ingsttaga<br />
die Schweiz besuchen möchten. Eine Gruppe<br />
von 15 Holländern hat sich unter anderm<br />
für eine zwanzigtägige Schweizerreise<br />
angemeldet. Dies nur ein kleines Beispiel<br />
um zu zeigen, in welch harter Weise<br />
der grosse Nachbar den kleinen mit seiner<br />
rigorosen und unbegründeten Massnahrae<br />
tritt. Es wäre deshalb wirklich im Interesse<br />
beider Teile, wenn der Zankapfel so<br />
rasch als möglich beseitigt werden konnte.<br />
K.<br />
Strassengesetz im Grossen Rat<br />
von St. Gallen.<br />
Wir haben in unserer letzten Nummer<br />
eine kurze Orientierung der letzten Beratungen<br />
in St. Galler Grossen Rat ober das<br />
neue Strassengesetz gegeben. Ein Eintreten<br />
auf die bei alten Gesetzes-Entwurfs-Diskussionen<br />
langwierige Debatten erübrigt sich'<br />
für uns. Von Wichtigkeit waren die Beratungen<br />
über die Beteiligung des Grund-<br />
Eigentums beim Staats-Straesenbau. Die<br />
sogar drei Schichten eingerichtet werden, so-*<br />
dass bald Arbeitermangel eintrat und die<br />
Fabrikleitung ziemlich wahllos Arbeitskräfte<br />
einstellen musste, die in normalen Zeiten nicht<br />
in Frage gekommen wären.<br />
Die technische Leitung hatte alle Hände<br />
voll zu tun, die gute Qualität der World-<br />
Erzeugnisse, die den Ruf des Unternehmens<br />
begründet hatten, auf alter Höhe zu erhalten.<br />
Ueberall wurde mit Hochdruck gearbeitet<br />
und fortwährend waren Verbesserungen der<br />
Fabrikationsprozesse und Erweiterungen der<br />
Betriebsstätten im Gange.<br />
In der Abteilung S wurde mit besonderer<br />
Intensität geschafft. Entstand hier doch unter<br />
persönlicher Leitung Bob Sagreves der neue<br />
Rekordwagen, der als Modell S 3 bezeichnet<br />
wurde.<br />
Der Motor befand sich bereits seit zwei<br />
Tagen auf dem Prüfstand, sorgfältig betreut<br />
und beobachtet von ausgewählten Ingenieuren,<br />
die die praktischen Leistungen wieder<br />
und immer wieder mit den errechneten kontrollierten.<br />
Unstimmigkeiten wurden sogleich<br />
der Abteilungsleitung weiter gegeben, die<br />
ihrerseits weitere Verbesserungen und Aenderungen<br />
veranlasste- Der neue Wagen sollte<br />
und musste ein in jeder Hinsicht hochwertiges<br />
Produkt werden und den Weltrekord<br />
überbieten, das war das Ziel, mit dem Sagreve<br />
und seine Getreuen schafften.<br />
(Fortsetzung tolst.)
vorberatende Kommission hatte die Einsetzung<br />
folgenden Satzes in das Gesetzes-<br />
Buch beantragt:<br />
«Zur Kostendeckung für Bau und Korrektion<br />
von Staatsstrassen können Eigentümer,<br />
deren Liegenschaft durch die Unternehmung<br />
einen Vorteil erfährt, mit einem<br />
Beitrag bis zur Höhe des dadurch eingetretenen<br />
Mehrwertes an die Kosten des Unternehmens<br />
belegt werden. Die Gesamtleistung<br />
der Eigentümer darf aber 25%<br />
der gesamten Erstellungskosten nicht übereteigen.»<br />
Die Meinungen gingen darüber auseinander<br />
ob der Begriff «Mehrwert» nicht<br />
durch «Vorteile», was der Ansicht des Regierungsrates<br />
entsprach,' zu ersetzen sei.<br />
Der Strauss der Beden wurde zu Gunsten<br />
des Kommisslonalantrages mit 69 gegen<br />
57 Stimmen entschieden.<br />
Die Regelung der Beitragspflicht von Gemeinden<br />
und Anstössern bei der Erstellung<br />
von künftigen Strassenbelägen und Trottoirs<br />
rief erneut einer heftigen Diskussion,<br />
die ebenfalls zu Gunsten der Kommission<br />
endete. Nach Durchberatung dieses letzten<br />
Artikels 15 und 15bis wurden Sitzung und<br />
Session geschlossen.<br />
Der Kommissional-Entwurf des neuen<br />
St. Gallischen Strassengesetzes umfasst<br />
123 Artikel, wovon heute erst 15 erledigt<br />
worden sind. In erster Beratung wohlverstanden.<br />
Die Durchberatunsr der übrigen,<br />
über 100 Artikel, dürfte noch viel Zeit beanspruchen<br />
und eine harte Probe an die<br />
Geduld stellen, kommentiert doch ein Blatt<br />
die Verhandlungen mit dem grosses Interesse<br />
an der Sache verratenden Satze: «An<br />
Langweiligkeit lässt eine derartige Gesetzesberatung<br />
nichts zu wünschen übrig».<br />
Mögen diejenigen, welche die Bedeutung<br />
eines wohlftmdierten StrassenGesetzes zu<br />
würdigen wissen, das Ganze zu einem guten<br />
Ende führen, d. h. ein Gesetz ausarbeiten,<br />
das dem Souverän in jeder Hinsicht<br />
empfohlen werden kann.<br />
«Gute Stras
N° 18 — <strong>1929</strong> AirrOMORTI -RFVUC<br />
Mit Motorlastwagen, mit denen die Domi-<br />
Külicferung verbunden werden könnte, wäre<br />
unbedingt ein besseres Ergebnis zu erzielen.<br />
Die Zahl der Fahrten könnte ganz dem Bedürfnis<br />
angepasst werden, was ja beim fahrnianmässigen<br />
Bahnbetrieb nie möglich sein<br />
wird.<br />
Auch hierin liegt somit das Ziel klar vor<br />
lAugen. Es kann sich niemals darum handeln,<br />
den Motorlastwagen - Unternehmungen die<br />
Transportpllicht zu überbinden, sondern nur<br />
Baselstadt sich am weiteren Ausbau der Bahn im<br />
gleichen Masse beteiligt wie Baselland.<br />
Zur Rechtfertigung einer Beteiligung weist die<br />
Regierung von Baselstadt im Vorschlag an den<br />
Grossen Rat darauf hin, dass der Kanton mannigfache<br />
Vorteile aus der engeren Gestaltung der Beziehung<br />
zwischen Stadt und Land gewinne.<br />
Von der Strassenbahnverwaltung wurden Berechnungen<br />
für den Betrieb aufgestellt, die entgegen<br />
ihrer sonstigen Praxis nicht mit einem Defizit<br />
enden. So beantragt der Regierungsrat dem<br />
Grossen Rat den folgenden Beschluss :<br />
«Der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt ermächtigt<br />
den Regierungsrat, sich namens des Kan-<br />
Basel-Stadt an der Finanzierung der Ueber-<br />
darum, die kleinen Nebenbahnen von dertons<br />
Transportpllicht zu befreien und sie in die landbahnstrecke Pratteln-Liestal (drittes Teilstück)<br />
mit 35 Prozent der auf 1500 000 Franken veranschlagten<br />
Baukostensumme, im Maximum 525 000<br />
Möglichkeit zu versetzen, ihren Betrieb uiirch<br />
die Verwendung von Motorlastwagen zu verbessern,<br />
sei es, dass sie diese im eigenen ritätsaktien zu gleichen Teilen, höchstens aber im<br />
Franken (durch Zeichnung von Stamm- und Prio-<br />
Betriebe verwenden, oder ähnlich wie die Betrage von je 262 500 Fr.) auf Rechnung des allgemeinen<br />
Staatsvermögens zu beteiligen, und genehmigt<br />
den vorgelegten Pachtvertrag betreffend<br />
Sesa und die Post mit privaten Unternehmen<br />
Führungsverträge abschliessen.<br />
Autostrasse Bern-Thun.<br />
Die Gemeinde Muri fordert andere<br />
Zufahrtsgebiete.<br />
Am letzten Freitag fand im «Sternen» zu<br />
Muri unter dem Vorsitz von Forstmeister<br />
Marcuard eine vom «Verkehrs- und Verschönerungsverein'<br />
Muri-Qümligen» einberufene<br />
Versammlung statt, die zu dem Projekte<br />
der Initianten Stellung nahm. Den orientierenden<br />
Vortrag hielt Dr. Marcel Nyffeler.<br />
Ausgehend von den italienischen Autostrassen,<br />
entwickelte er, unterstützt durch das<br />
Filmband, die Bedeutung von Nur-Autostrassen.<br />
Das Projekt Bern-Thun ist unseren Lesern<br />
bekannt.<br />
Interessant war die Diskussion. Hervorzu-,<br />
heben ist, dass kein einziger Antrag gegen<br />
das Projekt an sich eingebracht wurde. Die<br />
Einwände waren vorwiegend lokaler Natur.<br />
Der Haupteinwand richtete sich gegen das<br />
im Projekt vorgesehene Zufahrtsgebiet. Der<br />
Beginn der Autostrasse an ihrem nördlichen<br />
Ende, also von Bern her, ist in Muri-Bad festgelegt<br />
und wäre vorderhand nur unter Benützung<br />
der Staatsstrasse bis zum «Sternen»<br />
in Muri erreichbar..., das heisst, wenn von<br />
dort aus eine Zufahrtsstrasse nach Muri-Bad<br />
gebaut würde! Den Bau dieser Strasse legt<br />
das Projekt der Gemeinde Muri zu Lasten.<br />
Hier setzten die Proteste ein: Es wurde<br />
darauf hingewiesen, dass die Autostrasse die<br />
Umfahrung der Ortschaften bezweckt. In<br />
diesem Falle aber vergrössere ja die mitten<br />
in die Ortschaft führende einzige Zufahrt den<br />
Verkehr. Das Resultat ist, wie nicht mit Unrecht<br />
betont wurde, Verkehrsintensität, statt<br />
Entlastung. Muri ist Villenort und will nicht<br />
Durchgangszentrum sein. Die Feststellung,<br />
die Verkehrssicherheit würde durch die^ Ausführung<br />
des im Projekt vorgesehenen Zuiahrtsgebietes<br />
erheblich gefährdet, konnte<br />
nicht wiederlegt werden.<br />
Aber die Sprecher der Gemeinde beschränkten<br />
sich nicht auf Kritik, sondern unterbreiteten<br />
zwei interessante Gegenvorschläge<br />
für andere Zufährtsgebiete. Wir nennen<br />
nachstehend die neuen Vorschläge :<br />
1. Trasse: Hunzikerbrücke-Iinkes Aareufer-<br />
Belpmoos-Flugplatz und Einführung beim<br />
Sandrain in die Stadt. Vorteile: Schonung<br />
der Gemeinde Muri und des Bades, gleichzeitige<br />
Entlastung der Kirchenfe'dbrücke.<br />
2. Trasse: Wankdorf-rfühnliwald-Allmendingen-Aare.<br />
Die neuen Vorschläge wurden von<br />
den Initianten entgegengenommen und sollen<br />
eingehend geprüft werden.<br />
Bedeutsam ist schliesslich noch die weitsichtige<br />
Erklärung von Gerichtspräsident Rollier,<br />
des Obmannes der bernischen Vereinigung<br />
für Heimatschutz, welcher die Autostrasse<br />
im Interesse des Landschafts- und<br />
Dorfschutzes ausdrücklich begrüsste. Er gab<br />
der Zufahrt über das Belpmoos den Vorzug.<br />
Die Ueberlandbahn soll bis<br />
Liestal weitergeführt werden!<br />
Prompter als man es sonst in Tramangel egeniheitan<br />
gewohnt ist. wurde dem bäuerischen Grossen<br />
Bat ein Projekt zur Fortsetzung der Uel)er!ai)dliahn<br />
bis Liestal unterbreitet. Somit soll die Ueberlaudbahngesellschaft<br />
gemäss ihrer Konzessionsverpflichtung<br />
bis zum 20 Februar 1930 die letzte Teilstrecke<br />
ihrer Linie vollenden. Die Kosten hierfür beziffern<br />
sich auf 1,5 Millionen Franken, und daran soll<br />
sich der Kanton Baselstadt mit einer Summe von<br />
525 000 Fr. beteiligen.<br />
Verkehrspolitisch entspricht eine direkte Verbindung<br />
von Basel nach Liestal einer wohlberechtigten<br />
Forderung, denn dadurch gewinnt Basel einen engeren<br />
Kontakt mi! seinem Hinterland. Ob aber die<br />
Strassenbahn hier dem bequemeren Autobus vorzuziehen<br />
ist, wie das die Regierung vorschlägt, ist<br />
eine Frage, über die man speziell vom verkehrspolitischen<br />
Standpunkt aus in guten Treuen verschiedener<br />
Meinung sein kann I Sowohl was die<br />
Bedienung der vielen verschiedenen Siedlungen als<br />
auch die Fahrtaxe und die Dauer der Fahrzeit an-<br />
Ibetrifft. darf man füglich sagen, dass man hier<br />
mit dem Autobus entschieden bessere Erfahrungen<br />
machen würde als mit der Trambahn. Auch hinsichtlich<br />
der Bequemlichkeit wird in dem Projekt<br />
nichts geäussert, und der Vorschlag bleibt auch<br />
hinsichtlich der Erörterung der Rollmaterialfrage<br />
recht unbefriedigend.<br />
Die Finanzierung der Strecke gestaltet sich<br />
schwieriger als diejenige der Linie bis PratteJn. an<br />
die bekanntlich der Verband schweizerischer Konsumvereine<br />
als Interessent wesentlich beigetragen<br />
hat. Heute liegen die Verhältnisse so, dass eine<br />
^Vollendung der Bahn nur dann möglich ist, wenn<br />
die Uebernahme des Betriebes der vollausgebauten<br />
Linie Basel-Liestal durch die Basler Strassenbahnen.»<br />
Dieser Beschluss unterliegt dem Referendum. R.<br />
SPORTLICHES<br />
Um die tausend Meilen. Die
Jturiol«ui*s4D<br />
Duteh einen Autokurs ersetzt wurde ab 1. März,<br />
gemäss Verfügung der Kreispostdirektion St. Gallen,<br />
die bisherige Pferdepost Gossau-Nieder>vil. Es<br />
sollen täglich drei Autokurse in jeder Richtung<br />
durchgeführt werden.<br />
-ey.<br />
Der Autobetrieb Thal-Rheineck hat sein erstes<br />
Jahr erfolgreich abgeschlossen, uad es beschloss<br />
nun die Oberpostdirektion, nach Verhandlungen<br />
mit den Gemeindebehörden, ein grösseres Auto in<br />
dpn Dienst zu stellen und zugleich die Doppelfeuhrten<br />
von acht auf zehn zu vermehren. Es wurden<br />
im letzten Jahr insgesamt 18000 Personen<br />
befördert.<br />
-ey.<br />
Die Eröffnung des Automobilbetriebes auf der<br />
Strecke Sehuls-Pfunds, die auf den 1. März vorgesehen<br />
war, muss der Schneeverhältnisse wegen<br />
Ijinausgescboben werden.<br />
-ey-<br />
Die Winterautoposten in Graubünden beförderten<br />
in der Woche vom 18. bis 24. Februar 6567<br />
Passagiere, gegenüber 5787 im Vorjahre. -ey.<br />
Stand der Alpenstrassen.<br />
Touristik-Bulletin vom 1. März <strong>1929</strong>.<br />
Dia Schneefälle vom 27. und 28. Februar haben<br />
die Passierbarkeit der Strassen in der Ostschweiz,<br />
Mittalland, nördliche Jurazüge und Alpennordfuss<br />
neuerdings beeinträchtigt. In den Voralpen ist die<br />
Fahrbarkeit der Hauptstrassen gegenüber dem<br />
küizlichon Tauwetter eher besser geworden. Bei<br />
einem Witterungsumsehlag dürften jene Strassen<br />
allerdings nur schwer passierbar sein. Ketten sind<br />
auf allen Ueber'.andfahrten notwendig. Situation<br />
vom 1. März <strong>1929</strong>, morgens:<br />
Appenzcllerland: Sämtliche Hauptstrassen, wie<br />
St. GalLtn^Trogen—Heiden—Rheineck und Lichtensteig<br />
— St Peterzell—Waldstatt — Teufen—Bühler—<br />
Gais—Appenzell sowie Appenzell—Urnäsch und<br />
Strasse nach Weissbad sind nach frischem Schneefall<br />
freigelegt und mit Ketten fahrbar.<br />
Toggenburg: Strasse Wattwil—Unterwasser —<br />
Wildhaus—Garns durchwegs breit gepfadet, mit Ketten<br />
passierbar. Ricken in Richtung Kaltbrunn und<br />
Rappeiswil fahrbar, Ketten.<br />
Albis: Fahrbahn gepfadet, Ketten notwendig.<br />
Hi-zel: Neuschnee weggeräumt, mit Ketten gut<br />
fahrbar.<br />
Schwyz: Durchgangsstrassen über Schindellegi—<br />
Biberbrücke^—Sattel—Arth und Schwyz durchgehend<br />
gepfadet, Ketten mitnehmen. Strasse nach Oberiberg<br />
gegenwärtig mit Kelten bis Unteriberg fahrbar,<br />
weiterhin wegen Schneeverwehungen nicht<br />
ratsam. Strasse ins Wäggital bis zum Gasthof<br />
c Stausee» passierbar, Ketten beim Ausweichen<br />
nötig.<br />
Glarus: Strassen nach Linthal und Elm ausgeschaufelt,<br />
mit Ketten passierbar. Kerenzerberg breit<br />
gepfadet, mit Ketten sehr gut fahrbar. Strasse<br />
Wessen—Ainden mit Ketten.<br />
Unterwaiden: Strasse Hergiswil—Brünig gegenwärtig<br />
nur bis Giswil passierbar, Giswil—Lungern—<br />
Brünig verweht, dürfte bis Sonntag bis Lungern<br />
wieder freigelegt sein. Strasse nach Engelberg passierbar<br />
bis Wolfenschiessen (Ketten), ab Wolfenschiessen<br />
30 cm Neuschnee.<br />
St Gotthard: Nordseite bis Amsteg. Südseite ab<br />
Airolo, in beiden Fäljen mit Ketten.<br />
Entlebuch: von Wolhusen bis Langnau äurcheefcend<br />
fahrbar (Ketten).<br />
Uebergänge vom Aare- Ins Rheintaj: Bötzberg,<br />
Staffelegg, Hauonstein, oberer Hauoustein bei zirka<br />
10 cm Neuschnee mit Ketten gut fahrbar. Bötzberg<br />
kann auch ohne Ketten befahren werden.<br />
Graubiinden: Prättigau gegenwärtig bis Schiers<br />
schwer fahrbar, schmale Fahrspur, Schwierigkeiten<br />
beim Ausweichen Lenzerheide von Chur bis Tiefenkastei<br />
gut passierbar, Ketten. Oberhalbstein bis<br />
Mühlen. Albulastrasee von Tiefenkastei bis Filisur,<br />
Domifischg bis Thusis. Schams wegen Holzfuhren<br />
nicht ratsam. Strasse Reichenau—Flims—Waldhaus<br />
Flims mit Ketten passierbar. Unterengadin<br />
eingeschneit. Oberengadin ab Bevers gut fahrbar.<br />
Maloja streckenweise schneefrei, Ketten ratsam.<br />
Berner Oberland: Strasse Interlaien—Lauterbrunuen<br />
bei kalter Witterung fahrbar. Strasse<br />
Zweilütschinen—Grindelwald unpassierbar. Strasse<br />
im Kandertal bis Mitholz, weiterhin durch Schnee<br />
blockiert (Einstellmöglichkeit in Frutigen). Frutigen—Adelboden<br />
schwer fahrbar. Schwierigkeiten<br />
beim Ausweichen entgegenkommender Automobile.<br />
Simmentaistrasse für Lastwagen und Personenwagen<br />
bis Zweisimnien fahrbar. Verbindung Zweisimmen—Saanen<br />
öffnet nicht vor Mitte ApriL<br />
Haslital gegenwärtig nur bis Boden oberhalb Innertkirchen,<br />
Ketten. Strasse Riggisberg—Gurnigelbad<br />
mit Ketten.<br />
Berner und Neuenburger Jura: Sämtliche Hauptstrassen<br />
gepfadel oder ausgeschafelt. Schwierig ist<br />
gegenwärtig der Fährverkehr in den Franches Montagnes.<br />
Waadiländer Jura: Ste. Croix—Col des Etroits—<br />
Pontarlier und Ste. Croix—Gol des Etroits—Fleurier<br />
mit Ketten schwer passierbar (Schaufel mitnehmen).<br />
Valiorbe—Les Höpitaux—Pontarlier wegen<br />
Schneeverwehungen gegenwärtig nicht empfehlenswert.<br />
Molendruz durchgehend mit Ketten.<br />
Nyon—La Cure bis St. Cergue ; La Cure—Route<br />
internationale—Le Brassus mit Ketten und Schaufel.<br />
Montreux—Glion—Caux mit Ketten (Fahrverbot<br />
des Strassenstücks Glion—Caux von 9 bis 18<br />
Uhr). Montreux—Les Avants, Ketten. Aigle—Le<br />
Sepey gegenwärtig unpassierbar. Strasse nach Villars—Chesieres<br />
via Ollon mit Ketten. Strasse nach<br />
Champery gegenwärtig nicht ratsam. Strasse Monthey—Col<br />
du Morgins bis Dorf Morgins.<br />
Rhonetal bis Lax unterhalb Fiesen schneefrei.<br />
Frankreich: Col de la Faucille durchgehend mit<br />
Ketten. Route d'hiver des Alpes, Ketten.<br />
Wolhusen-Escbolzmatt gesperrt. Entgegen<br />
dem offiziellen Tottristique-Bulletin wird mitgeteilt,<br />
dass im Entlebuch zwischen Wolhusen<br />
und Escholzmatt die Strasse nicht passierbar<br />
sei.<br />
Graham-Paig© und nicht Paige-Jewett l<br />
Obwohl die Generalvertretung der Orahatn-<br />
Paige-Wagen seinerzeit alle masstgebenden<br />
Instanzen benachrichtigt hat, dass die von<br />
ihr vertretene Marke den offiziellen^ Namen<br />
Qraham-Paige führt, ist in der diesjährigen<br />
vom Ausstellungskomitee herausgegebenen<br />
Liste der Aussteller am Salon in Genf, welche<br />
wir ebenfalls veröffentlichten, die Marke wiederum<br />
unter der unzutreffenden Bezeichnung<br />
Paige-Jewett aufgeführt.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 18<br />
Wir möchten an dieser Stelle nochmals<br />
auf die einzig korrekte Bezeichnung hinweisen,<br />
die ja übrigens all den zahlreichen Besitzern<br />
von Graham-Paige seit langem zu einem<br />
vertrauten Begriff geworden ist z.<br />
Die Feraholz-Schweissapparate haben<br />
dazu beigetragen, das Arbeitsgebiet der<br />
autogenen Schweiss- und Schneidtechnik,<br />
der sich auch, als im Prinzip verwandt, die<br />
Operationen des Hart- und Weichlötens sowie<br />
andere wichtige Arbeiten, wie Glühen,<br />
Schmelzen, Nietkopfabbrennen, Anwärmen<br />
von Schmiedeteilen usw. angliedern, erheblich<br />
auszudehnen.<br />
Das Arbeitsprinzip des Fernholz-Sicherheits-Apparates<br />
ist folgendes: Einem Spezialbrenner<br />
wird durch einen besonders<br />
ausgebildeten Doppelschlauch Sauerstoff<br />
und flüssiger Brennstoff unter Druck zugeführt<br />
Der Brennstoff verwandelt sieb im<br />
Brenner automatisch in Dampf und dieser<br />
bildet im Gemisch mit Sauerstoff die leicht<br />
regelbare Flamme zum autogenen Schweissen,<br />
Schneiden, Hartlöten usw. Die Förderung<br />
des flüssigen Brennstoffes erfolgt mit<br />
Hilfe einer im Behälter angeordneten Luftpumpe<br />
genau wie bei den bekannten Lötlampen.<br />
Der grundlegende Unterschied der Brenner<br />
für flüssige Brennstoffe besteht darin,<br />
dass die Vergasung des Oels durch eine<br />
kleine Hilfsflamme und die Mischung mit<br />
Sauerstoff erst unmittelbar vor den konzentrischen<br />
Ausströmöffnungen erfolgt. Hierdurch<br />
wird selbst bei glühendem Mundstück<br />
das Zurückschlagen der Flamme vermieden.<br />
Somif erübrigt sich eine besondere<br />
Kühlung des Brenners, so dass die Arbeitszeit<br />
restlos ausgenützt werden kann. Ein<br />
weiterer Vorteil begünstigt die Verwendung<br />
des Flüssigkeitsbrenners beim Schweissen<br />
von Gusseisen und Flusseisen dadurch,<br />
dass die Flamme infolge geringerer kohlenaer<br />
Wirkung keine Spannungen in deö<br />
Schweissfugen hervorruft. Die Abbildung<br />
zeigt das Gerät betriebsfertig montiert, bestehend<br />
aus einem Benzolbehälter, dem<br />
Brenner, dem Gummischlauch für dte><br />
Sauerstoffzufuhr, dein darüber spiralförmig<br />
herumgewickelten Benzolrohr und der<br />
'zum Betrieb nötigen Sauerstoffflasche nebst<br />
Armatur.<br />
öle Steyr-Werke arbeiten wieder in vollem<br />
Umfange: Die Folge der Kältekatastrophe hatten<br />
auch in Oesterreich einen sehr ernsten Charraktee<br />
angenommen. So war eines der erössten Industrie-«<br />
unternehmen des Landes, die Steyr-Werke, durchi<br />
Wasser- und Kohlenmangel gezwungen gewesen«<br />
den Betrieb einzustellen. Wie uns nun die Direktion<br />
der Schweizer Steyr-Werke in Zürich mitteilt,<br />
haben die Werke seit Mitte letzter Wooha<br />
den Betrieb in allen Abteilungen wieder voll auf-»<br />
genommen, und durch Ueberzeit wird in ganz kur-<<br />
zer Zeit der Ausfall eingebracht sein.<br />
Der ungeheure Rohstoffbedarf einer Gummifabrik<br />
vom Ausmasse der B. F. Goodrich Rubber,<br />
Company wird ungefähr durch die Tatsache illustriert,<br />
dass diese Werke den jährlichen Ertrag<br />
von ca. 2,6 Millionen Gummibäumen für ihre Produktion<br />
benötigen. Mehr als 650 englische Tonnea<br />
Rohgummi werden wöchentlich von den Akron-<br />
Werken verarbeitet.<br />
Ein einzelner Baum liefert ungefähr 3 englische<br />
Pfund Gummi pro Jahr, so dass der Saft, den<br />
zwei Bäume in einem Jahr liefern, gerade ausreicht,<br />
um einen Pneu kleineren Formates fabrizieren<br />
zu können. Obwohl der heute verarbeitete<br />
Rohgummi zu einem grossen Teil von besonders<br />
kultivierten Bäumen stammt, wird der Rohstoff<br />
in einigen Ländern, und vorab in Südamerika,<br />
auch noch von wildwachsenden Bäumen gewonnen.<br />
Allerdings sind die Methoden, welche die Eingeborenen<br />
dabei anwenden, immer noch sehr primitiv<br />
und langwierig und haben sich im Laufe der<br />
Jahrhunderte fast gar nicht geändert.<br />
• Im Innern Südamerikas wird eine Art Rohgummi,<br />
«Üp-River Fine Para» genannt, gewonnen*<br />
Dieser Gummi entstammt derjenigen Gummibaumart,<br />
welche erstmals in Südamerika entdeckt wurden<br />
Die hauptsächlich im oberen Gebiet des grossen<br />
Amazonenstromes stehenden Bäume, viele davon<br />
mehrere hundert Jahre alt, werden von Eingeborenen<br />
leicht angehackt. Ein runder Holzstab wird<br />
nun in den in ein primitives Gefäss fliessenden.<br />
Gummisaft getaucht und über ein rauchendes Feues<br />
gehalten. Dadurch wird das in der Masse enthaltene<br />
Wasser verdampft, und durch die wiederholte<br />
Vornahme dieser Handlung legt sich jedesmal eine<br />
neue Gummischicht um den Stab. Mit unendlicher<br />
Ausdauer wird dieser primitive Prozess wiederholt,<br />
so dass sich schliesslich ein ganzer «Kuchen»'<br />
von oft bis 25 cm Durchmesser um den Holzstab<br />
bildet.<br />
Die Eingeborenen legen nun den geernteten Rohgummi<br />
zur gemeinsamen Verwertung zusammen*<br />
Die cKucben» werden zu einer Art Floss vereinigt<br />
und auf dem Amazonenstrom Hunderte von Kilometern<br />
dem Markt zugeflössl.<br />
Dieser Paragummi ist von allerbester Qualität^<br />
Die Ernte beträgt nur ca. 5 % der Gesamtprodukt<br />
tion. Nacb und nach haben modernere MethodeaJ<br />
die primitive Rohgummigewinnung verdrängt.<br />
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des neuen Ford ist ebenso einfach<br />
wie das eines Wasserfalls.<br />
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Oelwanne treibt das Oel zu der<br />
Ventilkammer. Von dort fliesst es<br />
zu den Kurbelwellenlagern und zum<br />
vorderen Nockenwellenlager. Das<br />
überfliessende Oel gelangt in die<br />
Oelfangschale und fliesst in die<br />
Rinnen, die die Pleuelstangenkopfe<br />
passieren.<br />
Die Pleuelstangen reissen das Oel<br />
mit zu den Pleuellagern. Ein Teil<br />
dieses Oels spritzt von den Pleuelstangen<br />
an die Zylinderwände und<br />
schmiert die Kolben und andere<br />
sich bewegende Teile.<br />
Von der Oelfangschale fliesst das<br />
Oel in die Wanne zurück, wird<br />
dann wieder durch einen feinmaschigen<br />
Filter zu den Ventilkammern<br />
gepumpt<br />
Dieses System ist so wirksam, dass<br />
der Inhalt der Oelwanne bei einer<br />
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das Oel. Wechseln Sie das Oel jede<br />
800 km und achten Sie darauf, dass<br />
der Oelstandmessernie unter „Low"<br />
(L) zeigt. Sobald dies der Fall ist,<br />
genügt der Oelvorrat nicht mehr<br />
für die wirksame Schmierung aller<br />
Teile.<br />
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ratsam, sein Chassis alle 800 km<br />
schmieren zu lassen. Bei dem neuen<br />
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N°18<br />
(I. Blatt<br />
BERN, 5. März <strong>1929</strong><br />
N ü 18<br />
II. Blatt<br />
BERN, 5. März <strong>1929</strong><br />
Die Organisation des Pariser Strassenverkehrs<br />
(Vortrag im Schosse der Sektion Zürich des A. C. S. von M. Dallier,<br />
Sous-Directeur der Stadtpolizei Paris)<br />
Der Verkehr in einzelnen Schweizerstädten und<br />
vorab derjenige Zürichs nähert sich rasch grossßladtischen<br />
Ausmassen. Behörden und Verbäude<br />
eind gemeinsam bestrebt, nach den geeignetsten<br />
Massnahmen Umschau zu halten, die es ermöglichen,<br />
der ansteigenden Verkehrsintensität gerecht<br />
zu werden. Wohl eines der zweckmässigsten Mittel<br />
ist einmal das Studium der praktischen Erlachrungen,<br />
welche in europäischen Grossstädten<br />
auf diesem Gebiete bereits gesammelt worden sind<br />
"Wenn die Vorkehrungen, welche die Behörden getroffen<br />
haben, als auch die Resultate, die sich aus<br />
der Praxis ergaben,, bereits bekannt sind, ist es<br />
viel leichter zu entscheiden, ob die nämlichen oder<br />
ähnliche Verfügungen sich auch für unsere Verhältnisse<br />
eignen. Aus diesen und ähnlichen Erwägungen<br />
heraus hat wohl die Sektion Zürich des<br />
AC.S zwei prominente Persönlichkeiten, die mit<br />
den Verkehrsfragen aufs beste vertraut sind, ersucht,<br />
den hiesigen Interessenten von ihren Erfahrungen<br />
zu berichten und sie mit den Verhältnissen<br />
in massgebenden Städten bekannt zu machen.<br />
Der erste Referent äuseerte sich in einer, von<br />
echt französischem Esprit und Temperament ge-,<br />
tragenen Causerie am Hand einer Serie recht instruktiver<br />
Lichtbilder über Paris und seine Verkebrsorganisation.<br />
Aus behördlichen Kreisen wurde<br />
dem Vortrag regstes Interesse entgegengebracht,<br />
•waren doch selbst Delegationen der Berner und Luzerner<br />
Stadtpolizei an der Veranstaltung vertreten.<br />
Leider hat das allgemeine Publikum die Gelegenheit,<br />
sich über die wichtigsten Verkehrsprobleme<br />
der Grossstadt orientieren zu können, nicht in dem<br />
Umfange wahrgenommen, wie es das Thema sowohl<br />
als auch der Referent verdient hätten. Ob wohl eine<br />
Reduktion der Eintrittsgebühren ein nächstes Mal<br />
hier eine gewisse Remedur schaffen kann?<br />
Nach einem kurzen Rückblick über die bisher<br />
auf internationaler Basis getroffenen Abmachungen<br />
und einem Hinweis auf die weiteren Forderungen<br />
nach Verkehrserleichterungen im Länderverkehr<br />
wandte sich der Vortragende den Pariser Verhältnissen<br />
zu. Das Verkehrsproblem lässt sich auf eine<br />
eehr einfache Form zurückbringen, indem die dem<br />
Verkehr zur Verfügung stehende Fläche mit der<br />
Verkehrsmasse verglichen wird. Genügen zu gewissen<br />
Zeiten die vorhandenen Strassen und Plätze<br />
nicht, um den Verkehrsstrom ungestört durchzulassen,<br />
dann ist eben die Fläche im Vergleich zur<br />
Verkehrsmasse zu klein und es resultieren daraus<br />
die Stockungen, Um Abhilfe zu schaffen, müsste<br />
also theoretisch einfach die Fläche vergrössert<br />
oder die sie beanspruchende Masse reduziert werden.<br />
Beide Lösungen sind in unseren Städten in<br />
Reinkultur unmöglich, beide aber deuten nns die<br />
Richtung an, in welcher die Abhilfe für Verkehrsnberlastungen<br />
gesucht werden muss. Um Platz<br />
am schaffen, sind in Psrris schon die kühnsten<br />
Projekte ausgearbeitet worden: man schlug die teilweise<br />
oder komplette Ueberdeckung der Seine vor<br />
oder proponierte grosse bauliche Umwälzungen für<br />
die Börse. Markthallen, Bahnhöfe etc. Diesen Plänen<br />
kommt aber meistens keine praktische Bedeutung<br />
zu, weil die Expropriation ungeheure Summen<br />
kosten würde und zudem Paris einer Reihe<br />
Sehenswürdigkeiten verlustig ginge, die zu erhalten<br />
die Stadt alles Interesse hat.<br />
Lässt sich nun andererseits die Verkehrsmasse<br />
reduzieren? Der Motorfahrzeugbestand von Gross-<br />
Paris hat bereits das zweite Hunderttausend überschritten<br />
und Verkehrszählungen ergaben, dass an<br />
verkehrsreichen Plätzen zwischen 3 und 7 Uhr mittags<br />
durchschnittlich 5000 Wagen passieren. Dazu<br />
kommen noch mehr als 1300 Omnibusse und 2700<br />
Tramways. Eine Beschränkung des Fahrzeugverkehrs<br />
in dem Sinne, dass einzelne Wagenkategorien<br />
zarhlenmässig limitiert werden, kann kaum in<br />
grösserem Masse vorgesehen werden, obwohl bereits<br />
heule langsamfahrende Vehikel von bestimmten<br />
Quartieren während der Verkehrsstosszeiten ausgeschlossen<br />
sind.<br />
Wie lässt sich dör Verkehr meistern?<br />
Um dennoch den Verkehr meistern zu können,<br />
mussten deshalb Regeln aufgestellt werden, die einen<br />
dreifachen Zweck verfolgen:<br />
1. Die Fiüssiggestaltung des Verkehrs.<br />
2. Die Erhöhung der Verkehr«jreschwindig:keHen,<br />
3. Strassen, die im Verhältnis zum zu bewältigen^<br />
den Verkehr zu schmal sind, von Verkehrshindernissen<br />
irgendwelcher Art zu befreien.<br />
Durch die Flüssiggestaltung des Verkehrsstromes<br />
wird der Nachteil der grossen Masse reduziert.<br />
Erreichbar ist sie u. a. durch Fahrverbot für Fuhrwerke,<br />
grosse Motortriebwagen der Strassenbahnfn<br />
etc. in bestimmten Strassen. besondere Regelung<br />
des Vorfahrens, besondere Vorkehrungen, um das<br />
Gesichtsfeld der Fahrzeuglenker möglichst weit zu<br />
halten.<br />
Die Erhöhung der Fahrgeschwindigkeiten besteht<br />
nicht etwa darin, dass ein übersetztes Tempo<br />
für den Bereich der Stadt anempfohlen wird, sondern<br />
ist vielmehr so aufzufassen, dass möglichst<br />
alle Hindernisse aus dem Wege geräumt werden,<br />
die eine ungebührliche und chronische Verlangsamung<br />
des Tempos verschulden Das dritte Ziel wird<br />
erreicht, indem einmal in engen Strassen der Einbahnverkehr<br />
eingeführt, bezüglich des Parkierens<br />
und Stationierens besondere Vorschriften erlassen<br />
und auf Plätzen der Kreiselverkehr angeordnet<br />
wird.<br />
Diese Massnahmen dienen yorab dem Fatorzeugverkehr<br />
und nehmen vielfach auf den Fussgänger<br />
keine Rücksicht. Es ist deshalb dessen Pflicht, das.«<br />
er andererseits genau die Bestimmungen beachtet,<br />
die speziell für ihn aufgestellt werden, da nur<br />
auf diese Wei^e eine Verminderung der Unfälle<br />
herbeigeführt werden kann. Die sämtlichen Bestimmungen<br />
über die Rechte und Pflichten der verschiedenen<br />
Strassenbenützer sind nun in einem<br />
Reglement, einem eigentlichen Strassenkodex, in<br />
300 Artikeln zusammengefasst. 500 besonders ausgebildete<br />
Verkehrspolizisten, denen während den<br />
Spitzenzeiten noch weitere 800—1000 Polizisten beigegeben<br />
werden, sorgen nun für die Innehaltung<br />
dieses Reglementes. Die Verkehrspolizisten sind<br />
dazu besonders befähigt, weil ihnen eine sorgfältige<br />
Ausbildung zuteil wird. Vor allem müssen alle<br />
selbst ein Automobil lenken können, da nur Leute<br />
mit eigener Praxis imstande sind, über das korrekte<br />
Verhalten eines Fahrzeuglenkers richtig zu<br />
entscheiden. Die Bedeutung und der Zweck der<br />
einzelnen Artikel des Reglementes wird den Polizeibeamten<br />
hauptsächlich an Hand photographischer<br />
Aufnahmen ans dem Strassenleben erläutert. Eine<br />
Reihe der zu diesen Lehrzwecken verwendeten Bilder<br />
wurden projeziert und illustrierten eine Menge<br />
von Fehlern, deren sich Fahrzeuglenker oder Passanten<br />
schuldig machen und die eben bei konsequenter<br />
Beachtung der Regeln vermieden werden<br />
können.<br />
Neben der eigentlichen Verkehrspolizei steht der<br />
Polizeipräfektur noch ein umfangreicher Park an<br />
Spezialwagen und gewöhnlichen Personenautos zur<br />
Verfügung. Die Speziarlgefährte dienen zum Abtransport<br />
von verletzten Personen un f l Tieren, von<br />
havarierten Wagen etc., während die Personenwagen<br />
von Beamten dazu benützt werden, um regeltnässige<br />
Patrouillen im Bannkreise der Stadt auszuführen<br />
und dabei die Verkehrsordnuner zu überwachen.<br />
Geschwindigkeitskontrollen kennt man<br />
keine, da für Paris keine Geschwindigkeitsmaxima<br />
vorgeschrieben sind.<br />
Die einzelnen Massnahmen. welche ergriffen<br />
werden mussten. um die drei obenerwähnten Hauptzwecke<br />
der Verkehrsreglementierung zu erreichen,<br />
seien noch kurz aufgezählt und ihre Auswirkung<br />
erläutert:<br />
Massnahmen.<br />
Fläche beansprucht, die für den Längsverkehr so-*<br />
Dank der Einführung der Einbahnstrassen kann wieso kaum in Frage käme. Andererseits kennt<br />
in den darzu ausersehenen Strassenzügen die maximale<br />
Fläche an Fahrbahn ausgenützt werden. in engen Strassen angewandt wird, wo bei beid-<<br />
man das alternative Stationieren, das hauptsächlich<br />
Bei den ersten Versuchen hat die Vorschrift des seitiger Parkierung von Wagen der Verkehr gar<br />
Einbahnverkehrs beim Publikum und Fahrern Unwillen<br />
erregt, während sich heute die Behörde viel-<br />
wechslungsweise nur je auf einer Strassenseite par><br />
keinen Durchlass mehr fände. Es darf deshalb ab-><br />
fach der allzu zahlreichen Eingaben, weitere Strassen<br />
für den Einbahnverkehr zu reservieren, geradedem<br />
Datum aruf der Seite der geraden Hausnum j<br />
kiert werden und zwaT an den Tasen mit gerazu<br />
erwehren muss. Von ca. 4000 Strassen sind bis mern und umgekehrt. Selbstverständlich hat gerade)<br />
dato etwa 165 zu Einbahnrouten umgewandelt worden.<br />
Das Verbot der Zirkulation in beiden Rich-<br />
Publikum gerufen und der Volkswitz verlangte be-*<br />
diese Bestimmung einer scharfen Kritik aus dem<br />
tungen ist aber zwischen ein Uhr und sechs Uhr sondere «Kalender-Polizisten> die das Publikum<br />
morgens aufgehoben, so dass es in dieser Zeit keine nur darüber aufzuklären hätten, ob der Tag ein<br />
Einbahnstrassen gibt, wodurch der Nachtverkehr «gerader» oder «ungerader» sei. Heute sind alla<br />
eine Vereinfachung erfährt, die zur Zeit schwacher diese Widerstände gebrochen und die Methode<br />
Frequenz wohl am Platze ist.<br />
Der Kreiselverkehr ist heute auf allen jenen<br />
Plätzen organisiert, die sich zufolee ihrer bauliehen<br />
Anlage dazu eignen. Mancherorts ist dessen Einführung<br />
leider durch die ungeschickte Führung der<br />
Strassenbahnlinien verhindert. Es mues deshalb<br />
das Bestreben der betreffenden Instanzen dahin-i<br />
gehen, sobald Veränderungen am Schienenstrang<br />
vorgenommen werden, die Gelegenheit zu benützen,<br />
um durch dessen Verlegung den Schienenweg dem<br />
vorgesehenen Kreiselverkehr einzupassen.<br />
Der Go- und Stoppverkehr ist eine wertvolle<br />
Hilfe an Kreuzungen von bedeutenden Strassen,<br />
Das wirksamste Mittel an Kreuzungen, Verkehrs-*<br />
knäuel zu verhindern, sind aber Strassenunteroder<br />
Überführungen, deren Konstruktion allerdings<br />
der Zukunft vorbehalten bleibt.<br />
Die Regelung des Verkehrs langsam fahrender<br />
Fahrzeuge war eine schwierige Sache, da der Polizeipräfekt<br />
keine Kompetenz hat, um einfach durch<br />
einen Erlass das Recht der Strassenbenützung für<br />
einzelne Wagenkategorien einzuschränken. Nach<br />
den ersten Versuchen ist man aber doch dazu go-'<br />
kommen, bis heute eine weite Zone im Stadtinnern<br />
festzulegen, innert deren Bereich von drei bis sieben<br />
Uhr nachmittags langsamfahrende Vehikel nicht<br />
mehr verkehren dürfen. Das Verbot betrifft dia<br />
grossen von Pferden gezogenen Kippwagen, grossdimensionierte<br />
Lastwagen aller Art. Möbelwagen,<br />
Wagen mit weit überhängenden Lasten wie Bau-«<br />
holz etc., und endlich auch die Stoss- und Handkarren.<br />
Es ist übrigens zu hoffen, dtrss einzelne<br />
dieser Fahrzeuge überhaupt aus dem Gebrauch veiN<br />
schwinden, da sie, so praktisch sie an und für sich<br />
sein mögen, eine gro&se Quelle der Verkehrsstockungen<br />
und dauernde Ursache der vielen Verlangsam<br />
mungen des Fahrtempos darstellen.<br />
Das Stationieren und Parkieren der Fahrzeuge<br />
in der Fahrbahn ist ein Problem, das noch nirgends<br />
restlos gelöst werden konnte. Die in Paris<br />
bisher zur Anwendung gelangten Methoden sind<br />
folgende: einmal wird in manchen Strassen und<br />
zwar hauptsächlich dort, wo sich in der Strassen-J<br />
mitte vielfach Verkehrsinseln befinden, das Par-*<br />
kieren der Wagen lätigs der beiden Trottoirs verboten<br />
und nur in einer Längsreihe in der Richtung<br />
der Strassenaxe gestattet. Dadurch wird beidseitig<br />
ein möglichst breiter Fahrstreifen geschaffen und<br />
von den stationierenden Wagen meistens nur eina<br />
wird allgemein als sehr zweckmässie anerkannt,<br />
In letzter Zeit ist endlich noch das Stationieren in<br />
bestimmten Strassen und zu gewissen Zeiten über*<br />
haupt verboten worden, doch bandelt es sich hier<br />
erst um- Versuche, deren Resultat noch abjjewartel<br />
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Stellen der Fussgänger die Priorität hat und<br />
gerade in diesem Falle die Regel : die Farhrbatin<br />
gehört dem Wagenverkehr, nicht unbedingte Geltung<br />
hat. Als Fussgängerreservsrt ist auch jene<br />
Strassenfläche zu betrachten, die in der Verlängerung<br />
das Trottoirs über den Fahrdamm aiif die<br />
entgegengesetzte Seite der Strasse führt. Auch hier<br />
hart der Fahrer dem Fussgänger gegenüber besondere<br />
Rücksicht und Vorsicht walten zu lassen.<br />
Wenn vom Schütze des Fussgängers auf der<br />
mit Gelb signalisiert wird, findet in Paris keine<br />
Strasse gesprochen wird, so verbindet man vie-Anwendunglerorts damit noch die Forderung nach Fussgän-<br />
Platz werden meistens vier Signalapparate aufge-<br />
Für die Verkehrsregelung auf einem<br />
gerinseln. Man verfiel aber vor Jahren in denstellt, die von einem einzigen Beamten von einem<br />
Fehler, überall da, wo sich für die Regelung des Schalter aus bedient werden können, um den<br />
Verkehrs Schwierigkeiten ergaben, einfach Inseln Strassenbenützern eine rasche Unterscheidung zwischen<br />
Verkehrssignalen und blossen Reklametafeln<br />
auf die Strasse zu setzen, die heute vielfach als<br />
•wirkliche Verkehrshindernisse bezeichnet werden zu ermöglichen, ist die Form der runden Scheibe<br />
müssen. Die Organisation des Verkehrs auf grossen<br />
Plätzen hat gezeigt, dass es grundsätzlich ver-<br />
dass sich diese Tafeln schon rein äusserlich aus<br />
ausschliesslich für Verkehrssignale reserviert, so<br />
kehrt ist, in der Mitte der Fläche eine erosse Infiel<br />
anzulegen, die unnötigerweise den Fußgänger-<br />
dem Reklamewald hervorheben.<br />
verkehr anzieht und damit den übricen Verkehrsfhiss<br />
heamt und gefährdet. Der Fussgänger mnss<br />
eich an Orten, wo der 5 re i se ' ver^ehr durchgeführt<br />
wird, diesem unterziehen und den Platz auch<br />
umgehen, anstatt zu überqueren. Es werden seit<br />
einigen Jahren in Paris nur noch Inseln in der<br />
Strassenaxe angelegt und auch nur dann, wenn<br />
wirklich ein dringendes Bedürfnis vorhanden ist.<br />
•währenddem man bei Plätzen ganz darvon abkam.<br />
natürlich die Verkehrsorganisation keineswegs vollständig.<br />
Man wird stets nach weiteren Mitteln<br />
Vom Kreiselverkehr, optischen Signalen etc.<br />
Der Verkehrslärm 6oll ebenfalls auf ein erträgliches<br />
Mass reduziert werden, was weiteren Vorrigen<br />
treten oder diese noch ergänzen.<br />
suchen müssen, die entweder an Stelle der bisheschriften<br />
gerufen hat. Vor allem müssen einmal Die Verkehrsfachleute befassen sich bereits mit<br />
sämtliche Motorfahrzeuge mit dem Schalldämpfer dem Studium von mancherlei Vorschlägen, deren<br />
ausgerüstet sein und die Bremsen sind so zu pflegen,<br />
dass kein störendes Geräusch beim Anziehen bringen mag. In Paris fehlen vor allem einmal<br />
Verwirklichung vielleicht schon die nahe Zukunft<br />
derselben entsteht. Die akustischen Sisrnaclapparate die geeigneten Parkplätze, wo Autos längere Zeit<br />
eind so zu konstruieren, dass sie nur einen tiefen stehen gelassen werden können, ohne den Verkehr<br />
Ton geben. Ueber die Stärke und Höhe des Tones zu behindern. Die Anlage solcher Parkierungsflächen<br />
an der Peripherie der Stadt ist kaum zweck-<br />
•werden zurzeit noch Versuche gemacht, um festlustellen,<br />
welche Tonlage dem menschlichen Ohr mässig, da man doch die Möglichkeit haben sollte,<br />
am zuträglichsten ist. Nach Abschhiss der Experimente<br />
werden wohl auch hier noch ergänzende vordringen zu können. Eine Lösung sind die un-<br />
mit dem eigenen Wagen bis in das Stadtinnere<br />
Bestimmungen erlassen werden. Zum Schütze der terirdischen Garagen Obwohl deren Erstellung in<br />
Nachtruhe ist zwischen ein Uhr nachts und 5 Uhr Paris besonders schwierig ist, weil man in gerin-<br />
morgens das Signalgeben verboten, dagegen sind<br />
die Fahrzeuge gehalten, an Kreuzungen stark zu<br />
•verlangsamen.<br />
Von den Fussgängern.<br />
Die Verkehrsvorschriften, wie Einbahnstrassen, entschlossen, Versuche mit solchen Garagen zu<br />
Was nun die Fussgänger anbetrifft, so stehen<br />
Kreiselverkehr etc. müssen aus besonderen Signalen<br />
ersichtlich sein. Man hat für Paris das nämirdische<br />
Boxen anzulegen, wobei der Wagen mit-<br />
machen. Ein weiterer Vorschlag geht dahin, unter-<br />
ihnen ebenfalls bestimmte Rechte zu, doch sind<br />
diese auch mit mancherlei Verpflichtungen verbunden.<br />
Sie dürfen nicht unnütz auf dem Fahr-<br />
diese Weise würde kein unnötiger Platz für Einliche<br />
Signalsystem vorgeschlagen, wie es in vielen<br />
amerikanischen Städten und teilweise auch in<br />
tels Aufzug hinauf- und hinabbefördert wird. Auf<br />
Deutschland vorhanden ist, wo ein Beamter von<br />
damm stationieren oder verkehren, sollen keinesfalls<br />
grosse Plätze in der Diagonale kreuzen und<br />
Für Garagehochbauten, wo in manchen Etagen<br />
und Ausfahrten mit schwacher Steigung benötigt.<br />
einem Turm aus, den Verkehr an einer ganzen<br />
Reihe von Strassenkreuzungen regelt, indem er<br />
haben vor allem die Strasse nicht an x-beliebiger<br />
übereinander Hunderte von Wagen untergebracht<br />
durch optische Signale, die an den verschiedenen<br />
Stelle, sondern an den speziell dafür bezeichneten<br />
werden können, fehlt es im Zentrum der Stadt am<br />
Kreuzungen aufleuchten, den Verkehr in der einen<br />
Orten zu überqueren. Wo der Go- und Stoppverksnr<br />
notwendigen Bauplatz. Verhältnismässig einfach<br />
oder andern Richtung frei gibt. Für Paris und wäre die Ausnützung al der grossen Höfe, die ein<br />
funktioniert, müssen sich die Passanten demselben auch für andere ältere Städte eignet sich dieses Charakteristikum vieler Bauten von Paris sind.<br />
unterordnen und nur dann die Strasse in An-Systespruch nehmen, wenn der Verkehrspolizist das ent-<br />
angelegt sind und deshalb die Verkehrsbedingungen über den Strassen und Plätzen entzogen werden.<br />
nicht, weil die Stra&se nicht symmetrisch Es könnten auf diese Weise gegen 4000 Autos tagseprechende<br />
Zeichen gibt. Andererseits sind die an den verschiedenen Knotenpunkten ganz andere Man wird allerdings mit einer gewaltigen Opposition<br />
von Seiten der Hauseigentümer zu rechnen<br />
Fahrzeuglenker verpflichtet, bei Tram haltesteilen sind. Verfügt man dagegen über langgestreckte<br />
vollständig anzuhalten, um den Passagieren das gerade Strassen. die in bestimmten Abständen von haben, doch ist nach Ansicht des Vortragenden<br />
Ein- und Aussteigen zu erleichtern. An den fürgleichartigen Querstrassen gleichmässie geschnitten<br />
werden, dann Vässl sich diese schematisierte<br />
diese Idee gleichwohl einer ernstlichen Prüfung<br />
den Fussgängerverkehr besonders bezeichneten<br />
Strassenstreifen muss der Fahrer sehr stark verlangsamen,<br />
eventuell sogar anhalten, da; an diesen , Verbote werden gewöhnlich mit optischen<br />
Regelung schon durchführen.<br />
Mitteln<br />
gekennzeichnet, ebenso die Aufforderung auf<br />
Verlangsamung des Tempos. Die Verkehrsregelung<br />
an Plätzen wird mit optischen und akustischen<br />
Zeichen bewältigt. Für das Verbot gilt die rote<br />
Farbe; wenn das Tempo reduziert werden soll,<br />
wird dies mit Grün angedeutet. Neuerdings hat<br />
man noch Blaue hinzugenommen, um besondere<br />
Bestimmungen zu kennzeichnen. Das « Achtung >-<br />
Signal, wie es in manchen Ländern, z. B. Deutschland,<br />
Oesterreich etc., verwendet und gewöhnlich<br />
Die Ueberwachtmg des Verkehrs auf Plätzen<br />
geschieht im Ausland vielfach von einem auf einer<br />
Plattform postierten Beamten. Paris hat mit einer<br />
einzigen Ausnahme noch nirgends feste Plattformen<br />
als Standort für den Verkehrspolizisten eingeführt.<br />
Ein vorzüglicher Ersatz ist der berittene Polizist,<br />
der die nämliche Uebersicht geniesst und zudem<br />
noch den Vorteil der Mobilität besitzt.<br />
Mit den bis dato getroffenen Massnahmen ist<br />
ger Tiefe schon auf Wasser stösst und ein ungeheures<br />
Leitungsnetz bereits unter der Erdoberfläche<br />
eingebettet ist, so sind die Behörden fest<br />
wert.<br />
Wie man gewissen Fahrzeugen den Verkehr in<br />
überlasteten Quartieren bereits während bestimmten<br />
Stunden verboten hat, so könnten ferner noch<br />
die Stunden genau vorgeschrieben werden, während<br />
welchen Lieferungs- und Lastwagen zwecks<br />
Warenabgabe vor Geschäfts- und Privathäusern<br />
stationieren können. Weiterhin sollte der intensive<br />
Fussgängerverkehr in der unmittelbaren Umgebung<br />
der grossen Warenhäuser von der Strasse abgeleitet<br />
werden. Dies wäre teilweise möglich, wenn zwischen<br />
den Warenhäusern und der nächsten Untergrundbahn-Station<br />
direkte Verbindungen in Form<br />
von unter- oder überirdischen Couloirs geschaffen<br />
würden. Die Wirkung der Spitzenzeiten könnte erheblich<br />
abgeschwächt werden, wenn Arbeitsbeginn<br />
und -ende in den Grossunternehmungen zeitlich abgestuft<br />
werden und sich so der Zustrom und Abfluss<br />
der Arbeitnehmer auf viele Stunden verteilt.<br />
Hier muss allerdings vorab die private Initiative<br />
ans Werk, da die Behörde natürlich nicht so weit<br />
gehen darf, den Unternehmungen noch Vorschriften<br />
bezüglich der Arbeitszeiten zu machen. (Dagegen<br />
könnten Stadt und Staat mit dem guten Beispiel<br />
voran, wie z. B. schon Zürich für seine städtischen<br />
Angestellten besondere Arbeitszeiten hat,<br />
damit sich die Beanspruchung der Strassen und<br />
Transportmittel zur Mittagszeit und gegen zwei<br />
Uhr auf eine längere Zeitdauer verteilt. Die Red.)<br />
Es mag auch interessieren, welche Stellung der<br />
Gast den Strassenbahnen gegenüber einnimmt. Er<br />
ist der absoluten Auffassung, dass das Tram in der<br />
Grossstadt zum Anachronismus wird und deshalb<br />
sytematisch an seinem Ersatz durch Omnibusse<br />
gearbeitet werden müsse. In Paris hat man diesen<br />
Weg eingeschlagen, wenn freilich die finanziellen<br />
Mittel, die zur Verfügung stehen, nur eine ganz<br />
allmähliche Reduktion des Wagenparks der Strassenbahnen<br />
und deren Ersatz durch Omnibusse gestattet.<br />
Neuanlagen der Strasenbahnen, d. h. Erweiterungen<br />
des Netzes kommen aber auf alle<br />
Fälle nicht mehr in Frage.<br />
Endlich sollten noch gewisse Vehikel, vorab<br />
die Stosskarren, aus dem Verkehr verschwinden.<br />
Wenn sich dieses Transportmittel nicht selbst<br />
überlebt, dann muss ein Gesetz für dessen Entfernung<br />
aus dem Verkehr sorgen.<br />
Mit einem Hinweis darauf, dass die Verkehrsreglementierung<br />
nicht in allen Ländern nach gleichem<br />
Verfahren vorgenommen werden kann, weil<br />
insbesondere auch die Mentalität der Bewohner<br />
verschieden ist, schloss Herr Dallier seinen äusserst<br />
reichhaltigen und wohldokumentierten Vortrag.<br />
Der Vorsitzende, Herr Wunderlv-Volkart.<br />
Präsident der Zürcher Sektion des A. C. S., kam<br />
in trefflichen Worten nochmals auf einige besonders<br />
wichtige Feststellungen des Redners zurück<br />
und verdankte dem Referenten in liebenswürdigen,<br />
in französischer Sprache gehaltenen Worten seine<br />
Ausführungen. B.<br />
SET»<br />
Frage 7098. Spezialgiesscrei für Autozylinder.<br />
Kann mir ein Leser die Adresse einer Spezial-<br />
Giessere: für Autozylinder empfehlen? A. S. in Z.<br />
Frage 7039. Roots-Kompressor. Kann mir ein<br />
Leser der « Auto-Revue » mitteilen, wo der Boots«<br />
Kompressor bezogen werden kann und wo even«<br />
tuell Literatur erhältlich ist, die über jedes Detail<br />
des Kompressors Aufsohluss erteilt? E L. in Z.<br />
Frage 7100. Einrichtung zum Laden von Autobatterien.<br />
Welches ist heute die beste Einrichtung<br />
für einen grösseren Garagebetrieb zum Laden von<br />
Autobatterien? Es sollten mindestens vier Akkumu»<br />
latoren miteinander geladen werden können.<br />
H. H. in R.<br />
Frage 7101. Verölende Zündkerzen. Bei meinem<br />
geschlossenen Wagen kommt es jeweils beim Abwärtsfa-hren<br />
im zweiten Gang, wo der Molor noch<br />
zu bremsen hat, vor, dass ein bis drei Kerzen ganz<br />
verölt werden und ich sie. wenn ich unten angekommen<br />
bin, reinigen muss. Kommen diese Ver-<br />
Ölungen von der Undichtigkeit der Zylinder her,<br />
oder kann noch ein anderer Grund die Ursache<br />
sein? O. H in G.<br />
Antwort: Für das Verölen der Zündkerzen<br />
kommen drei Hauptfaktoren in Betracht • Entweder<br />
verwenden Sie ein unpassendes Oel oder füllen zu<br />
viel Oel ein; oder '"Sie verwenden einen unpassenden<br />
Zündkerzentyp ; oder die Abdichtung zwischpn<br />
den Kolben und den Zylinderwänden ist ungenügend.<br />
Halten Sie sich an das vom Fabrikanten<br />
Ihres Wagens vorgeschriebene Oel und beobachten<br />
Sie den vorgeschriebenen Oelstand genau. Erfragen<br />
Sie bei einem Vertreter des Wasens die diesem<br />
Motor am besten zusagende Zündkerze. Wenn dars<br />
Verölen immer noch ungewöhnlich häufig eintritt,<br />
muss ein mechanischer Fehler vorliesen.<br />
Wenn die Kolbenringe vielleicht noch neu sind,<br />
so wäre darin der Grund für ihr uneenfijpnt1e3<br />
Abdichten ohne weiteres gegeben. Die Kolbenringe<br />
brauchen eine gewisse Laufzeit, um sich den Zylinderwänden<br />
genau anpassen zu können Es ist aber<br />
auch möglich, dass sich die Zylinder infolge Ueherhitzung<br />
verzogen harhen. so dass die Kolben überhaupt<br />
nicht mehr passen können Schües^lich wäre<br />
auch noch eine starke ovale Abnützung der Zylinder<br />
in Betracht zu ziehen.<br />
— N°18<br />
wlt.<br />
Frage 7102. Bremsleistung. Wie ermittelt man:<br />
die Bremsleistung eines Motor? ? A. G in B.<br />
Antwort: Zum Abbremsen der Motoren bedient<br />
man sich verschiedener Vorrichtungen, unter<br />
denen der Bremszaun von Prohny zu den meisten<br />
und einfachsten gehört Der Motorwelle wird<br />
eine Brpmsscheibe aufgesetzt; diese wird durch<br />
zwei Bremsbacken aus Holz festgeklemmt. An<br />
einem der Bremsbacken wird an einem länseren<br />
Hebel ein Gewicht G angehängt, das der ungefähren<br />
Motorleistung entspricht Dreht «ich nun der<br />
Motor entgesengesetzt der Hebelrichtuns. so werden<br />
die beiden Bremsbacken fest angezogen, dass<br />
dip BTprn
N"18 — <strong>1929</strong> TkUTOMOBTL-RFVUE<br />
Drehzahl mitläuft. Das Gewicht wird dabei ao weit<br />
hochgehoben, dass der Hebel frei an der Bremsscheibe<br />
schwingt. Ist L die Länge des Hebelarmes<br />
und n die Drehzahl in der Minute, so ergibt sich<br />
zur Ermittlung der Bremsleistung folgende Formel:<br />
sauberes Glas mit Brennstoff füllt, dem dann etwas<br />
Frage 7103. Einfrieren der BaHerie. Besteht Wasser zugegossen wird. Lösen sich die ersten<br />
praktisch eine Gefahr, dass die Akkumulatorenbatterie<br />
eines Automobils im Winter einfriert' Wasser eine milchige Trübung ein, aus der sich<br />
Wassertropfen und tritt beim Zugiessen von mehr<br />
Scheint es mir nur oder ist es wirklich der Fall, zwei Schichten absetzen, dann liegt ein Spritgemisch<br />
vor.<br />
dass die Kapazität einer Batterie im Winter kleiner<br />
ist als im Sommer? A. E. in B.<br />
Die Kcrrosionsprobe zeigt, ob ein Brennstoff<br />
Antwort: Die Möglichkeit eines Einfrierens neutral ist oder Metalle angreift, indem man ganz<br />
eines Akkumulators ist ohne weiteres vorhanden, einfach Gegenstände aus den botreffenden Metallen<br />
wenn die Säure infolge unrichtiger Mischung oder in ein Glas mit dem betreffenden Brennstaff gibt<br />
starker Entladung der Batterie nicht mehr den genügenden<br />
Konzentrationsgrad aufweist. Schwefel-<br />
Besonders wichtig ist die Flammprobe. Man<br />
und einige Tage darin liegen lässt.<br />
säure von einer Dichte von 1,4 gefriert erst bei stellt sie an, indem man in ein kleines, sauberes<br />
— 55 Grad Celsius, während eine Säure mit einer Gefäss 1—2 cem von dem zu untersuchenden Brennstoff<br />
giesst und diesen mit einem Streichholz an-<br />
Dichte von 1,19 bereits bei — 28 Grad gefriert. Die<br />
Füllsäure einer ganz entladenen Batterie mit zündet. Daran, ob sich die Flüssigkeit überhaupt<br />
einem spez. Gewicht von 1,10 erreicht schon bei entzünden lässt eder nicht, und gegebenenfalls an<br />
— 5 Grad den Gefrierpunkt. Friert eine Batterie der Farbe und dem Verhalten der Flamme, kstnn<br />
ein, dann werden die Zellen gesprengt. Akkumu-<br />
der Fachmann eine ganze Anzahl wichtiger<br />
latoren sind deshalb im Winter in einer geheizten<br />
Garage aufzubewahren oder doch wenigstens immer<br />
in geladenem Zustand zu halten. Man prüfe im<br />
Winter auch häufig die Löcher in den Verschlussstopfen<br />
nach, da diese leicht zugefroren sein können,<br />
so dass beim Lade» durch die Gasentwicklung<br />
ein Druckanstieg hervorgerufen wird, der ebenfalls<br />
die Zellen sprengen kann. Eine Frostgefahr in anderer<br />
Hinsicht besteht auch, wenn frisches, destilliertes<br />
Wasser nachgefüllt wird. Die Batterie ist<br />
daun immer sofort darauf aufzuladen, damit sich<br />
das Wasser mit der Säure mischt und nicht über<br />
der Säure stehen bleibt und einfriert. Da auch bei<br />
häufiger starker Stromentnahme eine Entmischung<br />
zwischen Säure und Wasser eintritt, besteht die<br />
Gefahr, dass das Wasser einfriert auch dann,<br />
wenn iian z. B. den Anlasser unvernünftig lang<br />
und oft hintereinander in Tätigkeit setzt.<br />
Die Kapazität wird durch die Temperatur tatsächlich,<br />
und zwar deutlich merkbar, beeinflusst.<br />
Zudem ist der Spannungsabfall bei einer Stromabisahme<br />
um so grösser, je niedriger die Temperatur<br />
ist. y.<br />
Frage 7104. Geruchprobe für Benzin. Man<br />
trifft nicht selten auf die Ansicht, die Güte eines<br />
Benzins lasse sich durch den Geruch feststellen.<br />
Diese Ansicht hat mich anfangs nur belustigt, nun<br />
habe ich aber festgestellt, dass auch Fachleute<br />
manchmal auf die Geruchprobe abstellen. Was halten<br />
Sie sun davon? F. TJ. in G.<br />
Antwort: Dem wirklichen Brennstoffspezialisten<br />
kann die Geruchprobo tatsächlich einige<br />
Aufschlüsse geben. Bringt man z. B. einige Tropfen<br />
des zu untersuchenden Brennstoffs auf die<br />
hohle Handfläche, verreibt sie und lässt sie verdunsten,<br />
so kann man nachher — so man eine<br />
genügend geeichte Nase hat — unterscheiden, ob<br />
Verunreinigungen, Streckungsmittel u. dgl (Naphtalin,<br />
Tetralin, Gasöl, Petroleum, Crackbenzin,<br />
schlechtes Benzol usw ) im Brennstoff enthalten<br />
sind oder nicht Erstklassig ist ein Brennstoff, der<br />
tziemlich» rasch verfliegt und keinen «schlechten»<br />
Geruch hinterlässt. Wie Sie selbst einsehen werden,<br />
verlangt aber diese Geruchprobe einige Erfahrung.<br />
Es gibt übrigens noch verschiedene andere,<br />
ebenso einfache Proben, z. B. die Papierprobo, bei<br />
der man einen Tropfen des Brennstoffs auf ein<br />
weisses Stück Schreibpapier gibt und eintrocknen<br />
lässt; ein guter Brennstoff verfliegt dabei allmählich<br />
und hinterlässt keine Fettflecken.<br />
Die Wasserprobe besteht darin, dass man ein<br />
Schlüsse ziehen. Trotzdem dienen alle diese Proben<br />
nur zur oberflächlichen Orientierung. th.<br />
Frage 7105. Kurbelwelle auf Kugellagern. An<br />
meinem älteren Wagen sind die Kurbelwellenlager<br />
jeweils schon nach verhältnismässig kurzer Zeit<br />
stark ausgeschlagen. Ein Mechaniker erklärt mir,<br />
dass die Lager bei der betreffenden Wagentype<br />
von Anfang an zu klein berechnet seien. Könnten<br />
nun die Gleitlagei nicht durch. Kugellager ersetzt<br />
werden? F. Z. in V.<br />
Antwort: Da ihr Wagen nicht mehr neu<br />
ist, lohnt sich ein solcher Umbau in Anbetracht<br />
der Kosten kaum. Sie nehmen wahrscheinlich an,<br />
dass die Kugellager einfach über die betreffenden<br />
Kurbelzapfen geschoben werden könnten. Die inneren<br />
Kugellagerringe lassen sich wohl leicht auf die<br />
äussersten Kurbelzapfen aufbringen, aber wie gedenken<br />
Sie sie über die Kröpfungen bis zu den<br />
inneren Zapfen hinwegzuschieben ? Andererseits ist<br />
(Bs nicht möglich, die Kugeln einfach auf den Kurbelzapfen<br />
selbst laufen zu lassen. Höchstens bei<br />
der Verwendung von Bollenlagern wäre eine solche<br />
Lagerungsart möglich, aber auch dann noch müssen<br />
die betreffenden Zapfen gehärtet und geschliffen<br />
sein.<br />
Die beistehende Skizze zeigt, -wie man Kurbelwellen,<br />
die von Anfang an auf Kugellagern laufen,<br />
ausführt. Die Kurbelzapfen sind hier zu Scheiben<br />
ausgebildet. Auf diese grossen Scheiben kann<br />
dann der entsprechend gros«e innere Kugellagerring<br />
leicht aufgebracht werden. In Ihrem Fall ist<br />
aber die nachträgliche Anbringung solcher Scheiben<br />
wahrscheinlich nicht angängig. Zudem würden<br />
dann die Kugellager so gross. dass zu ihrer Auf-<br />
nähme und Befestigung das ganze Kurbegehäuse<br />
umgebaut werden miiaste.<br />
Frage 7100. Undichte Kolben. An meinem 10/50-<br />
PS-Wagen verölten die Kerzen dauernd. Ich nahm<br />
an, dass die Kolbenlaufbahnen ausgearbeitet seien<br />
und gab den Wagen in Reparatur. Die Untersuchung<br />
zeigte jedoch, dass Kolben und Laufbahn<br />
in tadellosem Zustand sind. Die Werkstatt setzte<br />
daraufhin neue Original-Kolbenringe ein, die sie<br />
von der Fabrik bezog. Ich habe den Wagen seitdem<br />
wieder etwa 1000 km gefahren, muss aber zu<br />
meinem Leidwesen bemerken, dass das Verölen in<br />
keiner Weise aufgehört hat. Können Sie mir vielleicht<br />
sagen, woran das liegen mag und was ich<br />
noch zur Abhilfe tun kann ? Z. M. in A.<br />
Antwort: Das Veiölen des Verbrennungsraumes<br />
ist oft nicht auf schlechtsitzende Kolben<br />
zurückzuführen, sondern auf das Ausschlagen der<br />
Kolbenringnuten. Aluminiumkolben haben, wenn<br />
sie nicht aus Speziallegierungen bestehen, ein ziemlich<br />
weiches Material, das stark unter der Massen-<br />
Wirkung der Kolbenringe bei der Bewegungsumkehr<br />
der Kolben zu leiden hat. Das Kolbenmaterial gibt<br />
mit der Zeit nach und die Kolbenringe können sich<br />
innerhalb ihrer N'uten auf und ab bewegen. Hierdurch<br />
entsteht eine Pumpwirkung, bei der das Oel<br />
in den Raum hinter die Kolbonringe hineinlangt,<br />
wenn die Kolbenring« an der oberen Kante der<br />
N'uten anliegen, und über den Kolbenringen wieder<br />
austritt, wenn sich bei der Bewegungsumkehr der<br />
Kolbenring an die Unterfläche der Nute anlegt.<br />
Sie können dem Uebel sofort abhelfen, wenn Sie<br />
anstatt der Originalkolbenringe etwas breitere Kolbenringe<br />
einsetzen, die die Nuten genau ausfüllen.<br />
R. m.<br />
SBJ><br />
Anfrage 736. Selbstbehalt bei Sachschadenversicherung.<br />
Im August des vergangeneu Jahres kollidierte<br />
ich in einem ostschweizerischen Dörfchen<br />
in einer vollständig unübersichtlich«! Strassenkreuzung<br />
mit einem Radfahrer X. Nach Aussage einer<br />
ganzen Anzahl Augenzeugen und selbst meines Kollisions-«<br />
Freundes • trifft mich am Unfall keine<br />
Schuld, da ich mit einem Durchschnittstempo von<br />
ca 20—25 Kilometern gefahren bin und ordnungsgemäss<br />
Signal gegeben habe. Der Radfahrer X.<br />
sah sich veianlasst, sein Fahrrad vollständig revidieren<br />
zu lassen, da der Rahmen, Balance, Vorderrad<br />
etc. vollständig demoliert waren, währe-ddem<br />
ich bzw. meine Maschine mehr oder weniger<br />
heil davon kamen. — Trotzdem ich an diesem Unfall<br />
kein Verschulden trage, habe ich mich mit dem<br />
Verunfallten dahin geeinigt, dass ich den Unfall<br />
meiner Versicherung anzeige, was ich hierauf auch<br />
tat. Das Ende vom Lied ist nun, da.-s ich heute<br />
der Versicherung einen Betrag von Fr. 20.— einzahlen<br />
musste, indem ich an jenem entstandenen<br />
Sachschaden teilhaftig sei. Nun dies bestreite ich<br />
nicht, aber das Schöne an der Sache ist, dass die<br />
Versicherungsgesellschaft Y. für den entstandenen<br />
Schaden ven Fr. 108.— an dem Fahriad des Herrn<br />
X. ganze Fr. 30.— vergütet und an diesem Betrage<br />
bin ich uoch mit Fr. 20.— teilhaftig. Die Versicherung<br />
hat demnach effektiv ganze 10 Franken für<br />
einen Schaden von Fr. 108.— entrichtet. Seit dem<br />
Monat September stehe ich mit fraglicher Versicherung<br />
im Briefwechsel und trachte darnach,<br />
dass mir entweder- 1. der geforderte Betrag von<br />
Fr. 20.— entweder ganz oder teilweise erlassen<br />
wird, oder 2. dass dem Geschädigten ein angemessener<br />
Betrag gegen seinen Verlust von Fr. 108.—<br />
zugestanden wird und nicht eine kleine Genugtuungssumme<br />
von nur 10 Franken.<br />
Die Versicherung will jedoch nicht verstehen,<br />
dass dies ein ungerechtes Verhältnis ist. Ich wäre<br />
Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, wenn Sie mit<br />
Ihre Stellungnahme bekanntgeben würden. Erwähnen<br />
möchte ich noch, dass die Versicherung ordnungsgumäss<br />
abgeschlossen war und die Prämie<br />
pro 1928 pünktlich entrichtet worden war. Z. in E.<br />
Antwort: Bei Sachschadenversicberung<br />
kann vereinbart werden, dass ein gewisser Betrag,<br />
vorliegend offenbar Fr 20.—, vom Versicherten zu<br />
tragen ist, während die Versicherung erst für<br />
Fr. 20.— übersteigende Beträge haftet.<br />
Wenn nun vorliegend die Versicherung eine<br />
Schadenersatzpflicht von Fr. 30.— anerkennt und<br />
der Geschädigte gibt sich mit diesem Betrage zufrieden,<br />
so sind Sie gemäss Versicherungsvertrag<br />
verpflichtet Fr. 20— selbst zu tragen, während<br />
die Versicherung den Rest zu übernehmen hat.<br />
Anders ist die Sache, falls der Geschädigte mil<br />
Fr. 30.— nicht zufrieden wäre. Dann hätte Sia<br />
dieser eben beim Richter auf Schadenersatz einzuklagen.<br />
Der Richter würde dann, gestützt auf<br />
das Beweisergebnis, entscheiden in und eventuell<br />
in weicher Höhe Sie schadenersatzpflichtig sind*<br />
Von diesem richterlich festgesetzten Betrage hätten<br />
Sie wiederum Fr. 20.—, die Versicherung den<br />
Rest zu bezahlen. Würde also z. B. der Richter<br />
entscheiden, dass Sie kein Verschulden trifft undi<br />
dass Sie nicht Schadenersatzpflichtig sind, dann<br />
würde eben der Geschädigte nichts erhalten, die<br />
Versicherung würde nichts zahlen und die Selbstbehaltklausel<br />
käme gar nicht in Anwendung. Würde<br />
Sie der Richter aber z. B. zu einem Schadenersatz<br />
von Ft. 100.— verurteilen, hätten Sie Fr. 20.—•<br />
und die Versicherung Fr. 80— zu bezahlen.<br />
Wir nehmen an, dass die Versicherung Sie darüber<br />
orientiert hat, dass sie den Geschädigten mit Fr 30<br />
abzufinden gedenkt. Jedenfalls hätte sie dies tun sollen,<br />
um Ihnen Gelegenheit zu geben, allenfalls gegen<br />
diese Regelung Einsprache zu erheben. Sobald Sia<br />
Ihrerseits aber eine Leistung der Versicherung verlangen,<br />
tritt automatisch die SelhstbehaJtsklausel<br />
in Kraft Vorliegendenfalls ist jedenfalls nichts zu<br />
machen, es wäre dann, die Versicherung hätte<br />
ohne Ihr Einverständnis gehandelt, was kaum anzunehmen<br />
ist. Zudem wäre dann erst noch an Hand<br />
der Versicherungsbedmgungen zu prüfen ob sie,<br />
nachdem der Fall bei ihr anhängig gemacht worden<br />
ist, vertraglich nicht berechtigt ist von sich<br />
aus die Angelegenheit selbständig, d. h. ohne Einholung<br />
des Einversländnisses des Versicherten zu<br />
regeln. Zur Beantwortung dieser Frage sind die<br />
Versicherungsbedingungen, die in Ihrer Police enthalten<br />
sind und die wir natürlich nicht kennen,<br />
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AUTOSEKTION SEELAND DES T. CSL Die<br />
diesjährige Generalversammlung findet am 23. März<br />
<strong>1929</strong>, abends 8% Uhr, im Clublokal, Hotel' « Bahnhof<br />
» in Lyee, statt. Wir bitten jetzt schon unsere<br />
Mitglieder, diesen Abend der Sektion zu reservieren.<br />
Traktandon: die statutarischen.<br />
AUTOSEKTION WALDSTATTE DES T. C. S.<br />
Die Generalversammlung findet statt: Sonntag, den<br />
10. März <strong>1929</strong>, 14.30, im Hotel « Rössli » in Luzern.<br />
Im Anschluss daran findet ein Lichtbildervortrag<br />
statt über « Die Verkehrsunfälle in der Stadt Luzern<br />
im Jahre 1928» von Hrn. Dr. C. Lienert,<br />
Polizeiadjunkt.<br />
Dr. R. Z.'<br />
AUTOSEKTION AARGAU DES T. C. S. Generalversammlung.<br />
Die ordentliche Generalversammlung<br />
der Sektion Aargau des T. C. S. ist auf Dienstag<br />
den 12. März <strong>1929</strong>, in Cafe Bank in Aarau<br />
angesetzt. Um 8 Uhr abends besammeln sich die<br />
Mitglieder des T. G. S. zur Erledigung der ordentlichen<br />
Geschäfte (Abnahme der Jahresrechnung und<br />
Festlegung des Sportprogramms). Um 9 Uhr wird<br />
uns Herr Dr. Guanter einen Vortrag halten über<br />
die AbblendVorrichtungen. Zum Besuche des Vortrages<br />
sind auch die aargauische Kantonspolizei<br />
und • der aargauischo Motorradfahrer-Club aufs<br />
freundlichste eingeladen. r.<br />
AUTOSEKTION GRAUBÜNDEN DES T. C. S.<br />
Samstag den 9. März <strong>1929</strong> findet die Abendunterhaltung<br />
der Sektion in Chur, Hotel «Drei Könige»,<br />
statt; Beginn derselben punkt 8.30 Uhr.<br />
Dazu sind alle T. C. S.-Mitglieder mit ihren<br />
werten Angehörigen und Freunden kameradschaftlich<br />
eingeladen. Ihre Freunde seien unsere Gäste,<br />
sollen unsere Freunde werden.<br />
Ein gediegenes Programm sorgt für Humor und<br />
Stimmung. Zwischen musikalischen und humoristischen<br />
Produktionen werden auf den Brottern,<br />
die die Welt bedeuten, unsere Helden zerzaust. Ein<br />
Automobil-Saalrennen bietet jedem kaum messbare<br />
Chancen.<br />
Von 11 Uhr an wird getanzt (Banjoto-Musik).<br />
Kein Eintritts- und kein Tanzgeld.<br />
AUTOSEKTION BASEL DES T.C.S. Maskenhall.<br />
Dass die Basler und vor allem die<br />
Baslerinnen nie tanzmüde werden, haben sie auch<br />
bei diesem Anlass glänzend bewiesen. Man bedun-<br />
ko, was solch ein Tanzbein in den letzten Wochen<br />
alles hat durchmachen müssen! Ca. 450 solcher<br />
Nimmermüden waren am Samstag bezw bis weft<br />
in den Sonntag hinein an diesem frohen Feste<br />
der Narrengemeinde beisammen, und wir können<br />
bestimmt versichern, dass keiner der Teilnehmer<br />
es bereut, seine Schritte dorthin gelenkt zu haben.<br />
Alles war glänzend organisiert, es klappte in allen<br />
Punkten und der Chronist sieht sich veranlasst,<br />
den Veranstaltern eine abgrundtiefe Verbeugung<br />
und ein ellenlanges Kompliment zu machen. Angekündigt<br />
war ein «ganz giftiger Schnitzelbank«. Die<br />
Basler haben ja Routine in diesem Artikel, was<br />
sich in den saftig pointierten, von zum Teil erschröcklichen<br />
Helgen begleiteten Versen zeigte. Die<br />
Hauptangriffsobjekte wurden, wie gewohnt, zum<br />
grossen Teil durch die. Herren Vorstandsmitglieder<br />
inklusive Präsident gestellt, denen das «Sündenregister»<br />
des verflossenen Jahres in witzigderber<br />
Weise (ä la Baloise) serviert wurde.<br />
Bei der Maskenprämierung hatte die Jury<br />
manch harte Nuss zu knacken, bis sie unter der<br />
grossen Anzahl wirklich guter, origineller Masken<br />
die Auserwählten gefunden hatte, unter groxser<br />
Akklamation wurden prämiert: a) Gruppen : Zwei<br />
langi Buredötsch, Vier Phantasie - Biedermeier,<br />
Zwei Bureditti; b) Einzelmasken : Bureditti, Exzentrischer<br />
Zwetschgenkopf. Einen Trostpreis erhielten<br />
Zwei Vollsoldaten.<br />
Zu erwähnen sind noch die zwei vorzüglichen<br />
Jazz-Kapellen, welche ununterbrochen für den nötigen<br />
Schwung sorgten und im Verlaufe der Nacht<br />
eine einzige, grosse Enttäuschung verursachten,<br />
nämlich als sie in vorgerückter Morgenstunde, laut<br />
strengster polizeilicher Verordnung, ihre Instrumente<br />
versorgen mussten.<br />
Ein Schlusswort noch über die wirklich gelungenen<br />
Saaldekorationen, welche nicht wenig dazu<br />
beitrugen, die Teilnehmer ins Land der Märchen<br />
zu versetzen — bis, leider allzu früh, die Dämmerung<br />
anbrach und die T. C. SJer sich langsam<br />
anschicken mussten, ihre Penaten aufzusuchen, um<br />
vom Land der Märchen weiterzuträumen.<br />
*«<br />
•um Verbänden<br />
ATJTOMOBTL-REVTJE <strong>1929</strong>— N°18<br />
IX. Mitgliederversammlung des Verbandes<br />
schweizerischer Motorlastwagenbesitzer. Auf<br />
Samstag den 16. März <strong>1929</strong>, 14 Uhr, ist im<br />
Zunfthaus Zur Schmieden, Marktgasse 20, in<br />
Zürich, die IX. ordentliche Mitgliederversammlung<br />
des Verbandes einberufen. Die<br />
Tagesordnung umfasst ausser den statutarischen<br />
Traktanden: die Beschlussfassung über<br />
di© neuen Statuten, die Stellungnahme zu<br />
den Verkehrsinitiativen, die Besprechung<br />
verschiedener Tagesfragen und Aktionen in<br />
den verschiedenen Kantonen, schltesslicb. einen<br />
Vortrag mit Lichtbildern mit noch bekanntzugebendem<br />
Thema.<br />
Der Vorstand richtet an alle Mitglieder<br />
einen dringenden Apell zur Beteiligung, wird<br />
doch das nächste Tätigkeitsprogramm aufgestellt<br />
werden. :—:<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜ-<br />
RICH. Einladung zur ordentlichen<br />
Monatsversammlung, Mittwoch,<br />
den 6. März <strong>1929</strong>, abends<br />
8H Uhr, im VereinsJokal, Rest,<br />
zum weissen Kreuz, Falkenstrasse<br />
27, Zürich 8. 1. Etage.<br />
Haupttraktandum: Oeffentliche Stellenvermittlung<br />
und Wahl. Die Wichtigkeit der Geschäfte erfordert<br />
die Anwesenheit aller Mitglieder. Wir bringen<br />
den Vereinskollegen erneut zur Kenntnis, dass<br />
zukünftig keine persönlichen Einladungen zu Versammlungen<br />
mehr verschickt werden, da* jedem<br />
Mitglied, das seinen Verpflichtungen nachkommt,<br />
auf Kosten des Vereins die «Automobil-Revue» zugestellt<br />
wird. Wir ersuchen deshalb alle Kollegeu,<br />
die Automobil-Revue regelmässig zu lesen und besonders<br />
der Vereinsrubrik ihre Aufmerksamkeit zu<br />
schenken. Zahlreichen und pünktlichen Besuch erwartet<br />
Der Vorstand.<br />
VERKEHR<br />
Wegen der Ausarbeitung eines Projektes für die<br />
Erstellung einer Brücke bei Mühlau ist die aargauische<br />
Baudirektion vom Regierungsrat ermächtigt<br />
worden, neuerdings mit den Baudepartementen<br />
der Kantone Zug und Zürch in Verhandlung zu<br />
tretei.<br />
—ey.<br />
Vom Strassenbau im Thurgau. Die vom Bahnhof<br />
Arbon zur Gemeindegrenz© bei der Aachbrücke<br />
durch den Staat Tburgau erstellte Betonstrasse<br />
kostete gegenüber den budgetierten 45 000 Fr. total<br />
fast 85 000 Fr. Die wesentliche Ueberschreitung des<br />
Voranschlages ist eine Folge von unvorhergesehenen<br />
Untergrundarbeiten. Die Gemeinde Arbon hat aa<br />
die ganze Baute einen Beitrag von 16 000 Fr. zu.<br />
leisten.<br />
—ey.<br />
Motorfahrzeugverkehr im Kanton Schwyz an<br />
Sonn- und Feiertagen. Die schwyzeriscbe Regierung<br />
hat den Motorfahrzeugverkehr an Sonn- und<br />
Feiertagen für di« Sommerszeit freigegeben.<br />
Bei allfälligen Uebelständen kann dieser Be-»<br />
schluss jederzeit aufgehoben werden.<br />
Die Fahrgeschwindigkeit darf auf offenem Felde<br />
30 Stundenkilometer und innerorts sowie auf Berg«<br />
strassen 18 Stundenkilometer nicht überschreiten«<br />
—ey.<br />
Mit dem Umbau der Obertorerbrücke in Chun<br />
ist vor einigen Tagen begonnen worden. N'ach dem»<br />
heutigen Projekt der Verbreiterung der Brücke wirdi<br />
zwischen der westlichen Hausecke Bazzigher und;<br />
der projektierten Fahrbahnecke wieder ein Engpass<br />
entstehen, den alle Fahrzeuge passieren müssen,<br />
bevor sie die Brücke erreichen oder verlassen. Es<br />
wird nun der Vorschlag gemacht, die Fahrbahn der<br />
Brücke um etwa 3 m über das heutige Projekt<br />
nach abwärts auszudehnen, wodurch der oben genannte<br />
Engpass verschwinden würde und die Fahrzeuge<br />
direkt von der Grabenstrasse her. ohne eina<br />
enge Kurve nehmen zu müssen, in die Brücke einfahren,<br />
resp. diese verlassen könnten.<br />
Es wäre sehr erfreulich, wenn diese Anregung<br />
an kompetenter Stelle geprüft würde. —ey.<br />
Ein Fussgänger-Schutzverband soll von Chur<br />
aus gegründet werden. Ueber die einzelnen Ziele<br />
dieser Iveugründung soll man erst noch. Näheres<br />
hören.<br />
Vielleicht gehört zu den Grundsätzen jedes Mitgliedes<br />
dieser Liga die weitgehende Berücksichtigung<br />
der Verkehrsvorschriften, wodurch das Beste<br />
für den Schutz des Fussgängers erreicht würde.<br />
Der Urheber des Planes dieses Fussgänger*<br />
Schutzverbandes rechnet mit einer möglichen Mitgliederzahl<br />
von nicht weniger als 2 Millionen Köpfen,<br />
6o dass jedenfalls zwei bis drei Vereinskassiera<br />
hauptamtlich angestellt werden müssen !...<br />
Verwendung des Benzinzollanteils. Die Innerrhoder<br />
Regierung hat beschlossen, es sei da^. dein<br />
Kanton zufallende Treffnis aus dem Benrtnzoll-«<br />
ertrage des Bundes von Fr. 40143 dem Spezialkonto<br />
des Landesbauamtes für ausserordftntlich»<br />
Aufwendungen im Bau- und Strassenwese'n zuzu*<br />
weisen.<br />
ey.<br />
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Die anderen Dinger von Lieferwagen stehen<br />
in einer Garage zusammen, hier — auf<br />
blankem Asphalt und zwischen Fliesen —<br />
steht nur der Fünftonner, der Elefant, der<br />
Riese. Der Motor liegt mannshoch und die<br />
Pritsche ist wie eine weite Bühne, blank<br />
und erdrückend gross.<br />
Er fährt nur Mittwochs und Samstags,<br />
and er fährt auch nur die grossen Strecken.<br />
Das andere ist doch wohl seiner nicht würdig.<br />
Die Konkurrenz zittert, wenn er fährt;<br />
denn sie hat keinen Fünftonner, und sie wird<br />
Dm sich nie leisten können...<br />
Es ist fünf Uhr und pickschwarz ist die<br />
Nacht Aber wir haben uns schon zusammengefunden:<br />
der Chauffeur des Elefanten,<br />
die beiden Arbeiter und ich. Und es wird jetzt<br />
eine ungeheure Menge verladen, vorwiegend<br />
Hafer und Mais und Kleie, aber auch Säckchen<br />
mit Rosinen und Kisten mit Tee. Die<br />
* Bühne füllt sich sehr langsam. Ich stehe neben<br />
dem Chauffeur und darf die Lampe halten,<br />
während er ölt und schmiert für unsere<br />
weite Fahrt<br />
Dann rufen sie hinten : «Fertig!» und wir<br />
klettern auf unsere Posten. Im «Steuermannshaus»<br />
sitzt neben uns beiden noch ein Arbeiter.<br />
Der Motor beginnt zu wühlen und zu<br />
hämmern.<br />
Triumph über gewisse Leute.<br />
Der Nebel liegt dick über dem Dunkel,<br />
unser Scheinwerferlicht stösst sich irgendwo<br />
an einer gelben, mystischen Wand. Die<br />
Lampen hängen schief, und auch die kahlen<br />
Häuserreihen der Vorstadt verrücken gegeneinander.<br />
So sieht alles aus wie bei Frans<br />
Masereel. Wir sind auf der schnurgeraden<br />
Strasse, die aus der Stadt herausführt Hin<br />
und wieder noch verschlafene Villen, in Nebelbausche<br />
gelegt dann ist die Stadt zu<br />
Ende.<br />
Wir haben aber, schon unsere ^.geheime<br />
Wut: die.Konkurrenz ist unterwegs. Sie können<br />
nicht mehr schlafen, seitdem wir uns<br />
neue Absatzgebiete erschlossen haben. Gut<br />
anderthalb Kilometer vor uns pufft und<br />
knackt ihr Grösster.<br />
Dabei haben sie rote, aufreizende Firmenschilder,<br />
die unseren Chauffeur ganz toll<br />
machen. Er ruckt an seinen Gestängen. Wir<br />
federn schneller. — Jawohl, wir holen auf.<br />
Das rote Schild wird grösser, immer grösser.<br />
Als wir die grosse Schwippbrücke am<br />
Torfkanal vor uns haben, da ist es soweit<br />
Die andern bekommen den Bogen nicht richtig,<br />
und wir knirschen zuerst herüber. Wir<br />
sagen uns mit bösen Augen Guten Tag,<br />
Unser Motor quietscht vor Vergnügen. Sein<br />
Herr hat ihn sehr gerne.<br />
Missglückte Transportarbeit<br />
Der Wind knittert durch das Schilf der<br />
langen Zuggräben. Die Wintersonne ist aufgestanden<br />
und wärmt uns in unserem Kommandostand.<br />
Wenn ich in diesem Augenblick<br />
aphoristisch werden müsste, so würde ich<br />
sagen: Vollgummireifen befördern die geistige<br />
Schwungkraft. Wir halten bei den ersten<br />
Bauernhöfen, und da suche ich meuchlings<br />
nach Decken zur Polsterung. Es tut mir irgendwo<br />
weh.<br />
Die Amsel.<br />
Immer kälter wurde es. Der Kandidat beider<br />
Rechte, Doktor Eugen Kammer, fühlte<br />
es empfindlich. Er war eine Sonnennatur.<br />
Es war ihm ganz recht und hob seine innere<br />
sind äussere Verfassung in hohem Masse,<br />
im Hochsommer im Tessin durch glühende<br />
Rebhänge zu steigen, in hitzezitternder Luft<br />
war ihm wohlig zumute wie einem gewöhnlichen<br />
Sterblichen Sommers im kühlen Wasser.<br />
Aber die andauernde Kälte brachte ihn<br />
aus den Fugen.<br />
Mit Frostbeulen an den Fingern und blauer<br />
Nase las er die <strong>Zeitung</strong>snachrichten über die<br />
neuesten Kältewunder, nahm kopfschüttelnd<br />
die Neuigkeit von diesem oder jenem eingefrorenen<br />
See in sich auf, las von Kohlenmangel<br />
in Polen und von den Wolfstreifen in<br />
Sofia. Nach solcher Lektüre aber müsste er<br />
immer schleunigst zu dem Ofenuhgeheuer<br />
in der Zimmerecke gehen, seinen Rücken anzulehnen,<br />
so schüttelte es ihn.<br />
Dies alles, obwohl Frau Jammer, die<br />
schwerfüssige Zimmeralte, ihr Bestes tat,<br />
es ihrem Herrn «wbhlisch und heimelisch»<br />
zu gestalten. Diese Aussprache war Frau<br />
Jammers Schöpfung, da sie glaubte, nur solch<br />
Wir setzen Ware ab bei ländlichen Geschäften,<br />
die vom Ofen bis zur Damenwäsche<br />
alles auf Lager haben. Hühnerfutter wird gefragt<br />
und Kalk, Kolonialwaren und Feudel.<br />
Dabei wird von guten und bösen Tagen geredet<br />
und ich zeige mich sehr dumm, als ich<br />
einen Zentnersack wie die andern schwingen<br />
will. Wir machen die Schotten zu und fahren<br />
weiter. Ich denke nur» wie -man das wieder<br />
gutmachen kann.<br />
Aber mit einer Teekiste wird es auch<br />
nichts. Und da ist doch ein junger Stauer, der<br />
einen' Doppelzentner meistert<br />
Dabei fährt er hinten unter der Regenplane<br />
und ist weiter gar nicht angesehen.<br />
Man nimmt es als selbstverständlich^ was'er<br />
da leistet — täte er es nicht, so sässe er vermutlich<br />
auf einem der kümmerlichen kleinen<br />
Wagen, die nur den trostlosen Weg zwischen<br />
dem Hauptgüterbahnhof und der Firma kennen<br />
und die zur Not noch die Grossisten versorgen<br />
!<br />
Junge Lämmer und kurierte Kühe.<br />
Um 11 Uhr machen wir in einem Wirtshaus<br />
die grosse Rast des Tages. Die Wirtsstube<br />
ist leer sonst und wir sitzen unter Immortellen<br />
und Feuerwehrbildern, unter Sinnsprüchen<br />
und Diplomen auf einem grossen<br />
Ledersofa. Es gibt Würste, zu denen man<br />
sich das Brot mit dem Taschenmesser wegrankt<br />
Dann sehen wir draussen die ganze<br />
Dorfschule um den Fünftonner.<br />
Ach, man soll nicht mehr von Blödigkeit<br />
reden, auch hier ist man autoverständig und<br />
lässt dem Riesen sein Recht zukommen. Gewiss<br />
ist man nicht so herausfordernd frech<br />
wie in der Vorstadt, aber man kennt seine<br />
Kupplungen und Zylinder und Kompressionen.<br />
Jetzt ist die schönste Zeit zum Fahren und<br />
wohlklingendes Deutsch passe einem Studierten<br />
gegenüber.<br />
Aber dem guten Eugen war es trotz allen<br />
Eierkoks- und Brikettbemühungen der Alten<br />
weder wohl noch heimelig. Statt dessen war<br />
es ihm miserabel; wie ein gefangener Tiger<br />
hinter seinen Gitterstäben lief er händereibend<br />
auf und ab, fluchte wie ein Türke und<br />
wie er es seit der Sekunda nie mehr getan,<br />
hauchte an die Scheiben und äugte durch die<br />
Brillengläser auf froststarrende Bäume, um<br />
noch frierender ins Zimmer zurückzukehren.<br />
Dabei hatte er sich seit einiger Zeit eine<br />
Laune beigelegt, gegen die ein verkaterter<br />
Generaldirektor ein Engelein gewesen wäre.<br />
Aber auf einer dieser kältezitternden Erkundigungsfahrten<br />
zum eisverblümten Fenster<br />
hatte er seine Freundin entdeckt, auf die<br />
er nun seine erfrorenen Gefühle hübsch langsam,<br />
wie es sich der Würde eines Doktors<br />
geziemte, konzentrierte: Eine Amsel.<br />
Ob es wahres Mitleid mit dem aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach an Nahrungsmangel leidenden<br />
Geschöpfe war oder ob es vielleicht<br />
ein Quintchen Schadenfreude für den noch<br />
an unmittelbarerer Kälte leidenden Vogel dabei<br />
war, wissen wir nicht<br />
Tatsache ist dass der Doktor beider<br />
die Sonne täuscht Frühling vor. Die Idylle<br />
häufen sich. Da sind die allerersten bockbeinigen<br />
Lärmner auf dem Hof, die noch sehr<br />
trostlos aussehen, die aber immerhin schon<br />
Anzeichen für den neuen Sommer sind. Da<br />
haben wir junge Katzen in einem Strickkorb<br />
auf der Schwelle und der Himmel hat sich<br />
schön bunt gemacht über den Pappeln und<br />
Buchen. Die Wiesen haben wieder etwas<br />
Farbe bekommen.<br />
Der Chauffeur ist böse. Es ist klar, dass<br />
die Konkurrenz hier ordentlich vorgearbeitet<br />
hat, wir spüren es überall. Drei- oder viermal<br />
sind' wir schon vergebens gekommen.<br />
Ein einzigartiges Stressen tunnel: Durchbohrung eines Kalifornischen Banmriesen.<br />
///. Blatt der „Automobil-Revue"<br />
Dann sind wir bei einem Behäbigen, der<br />
uns alle, Gebresten aufzählt, die diesen Winter<br />
seine Familie heimgesucht habenT Wir<br />
müssen die Kühev sehen, die er selber kuriert<br />
hat. Er ist ein Fanatiker in selbsterfundenen<br />
Heilmitteln, er kuriert Kühe und Schafe und<br />
Menschen. Und schliessüch nimmt er ganze<br />
drei Zentner Kleie!<br />
Neuland und Siege.<br />
Dann sind wir in einem wunderschönen<br />
Waldstück und sehen Eichkätzchen und an<br />
den Bäumen den ersten Ansatz zu Knospen.<br />
Die Windmühlen arbeiten und wir kommen<br />
in neue Dörfer, die uns vollen Erfolg bringen.<br />
Unser Anführer zeigt sich von seiner<br />
besten Seite, er lässt den Riesen so recht<br />
sichtbar auf der Strasse und zeigt den Kundigen<br />
unsern gewaltigen Motor. Mit andern<br />
trinkt er Rachenputzer und Grogs von Arrak<br />
und Rum; Er raucht ohne Zwinkern die Gastzigarren,<br />
die eine relativ hohe Rauchentwicklung<br />
haben und sammelt die Aufträge an seinem<br />
Busea Er ist gar nicht zu bezahlen,<br />
dieser Mann, der im Handumdrehen alle faulen<br />
Kunden ausgesiebt. Unsere Ladebühne<br />
wird leer.<br />
Wir werden angesteckt davon und wir<br />
zwinkern uns zu: «Junge, Junge, hier lohnt<br />
es!» Wir können uns nicht genug tun, den<br />
Rahm zu schöpfen und wir vergessen Zeit<br />
Rechte an den ersten Tagen mit den Worten:<br />
«Armes Viech, hast auch kalt», Körner<br />
streute und Apfelschnitze legte, dass er sich<br />
aber bereits nach einer Woche bei gurrenden<br />
Locklauten ertappte.<br />
Tag für Tag bekam er nun den Besuch<br />
des schwarzen Vogels, den er mit Speiseresten<br />
und Aepfeln fütterte und dem er durch<br />
die Scheiben bei der Verzehrungsarbeit zusah.<br />
Und als eines schönen und kalten Nachmittags<br />
Frau Jammer an sein Zimmer klopfte,<br />
um ihm eine Neuigkeit mitzuteilen, für die<br />
der Kandidat sonst immer gutmütiges Verständnis<br />
gezeigt hatte, fuhr er sie an: «Scheren<br />
Sie sich zum Teufel mit ihrem Quatsch,-<br />
wenn ich meinem Vogel zusehe!»<br />
«Meinem Vogel,» rang Frau Jammer die<br />
Hände, «jetzt ist er übergeschnappt jetzt hat<br />
er noch einen Vogel! Das entsetzliche Studium,<br />
verbieten sollte man das!»<br />
Das Studium wurde in diesem Winter noch<br />
nicht verboten, aber eine schöne Freundschaft<br />
zwischen Mensch und Tier kam zustande,<br />
an der jeder Naturforscher seine<br />
Freude gehabt hätte. Am Morgen, wenn der<br />
Kandidat sinnige Betrachtungen über das<br />
Wärmeaufspeicherungsvermögen der Bettfeder<br />
anstellte, pfiff ihn eine Vogelkehle zum<br />
und Raum darüber. Es ist kalt in unserm<br />
kleinen•• Glashaus, aber das tut nichts. Es<br />
dämmert schon, als wir den Wagen wieder<br />
wenden. Nebel liegt in grossen weissen Ballen<br />
vorm Wald.<br />
Lichter in der Stadt.<br />
Es ist eine lange Reise in der Dunkelheit<br />
Der Scheinwerfer zeigt nur Bäume und ein<br />
ödes Stück Strasse. Da hinten fährt die Kleinbahn<br />
ihre Strecke ab. Räder und kleine Autos<br />
jagen an uns vorbei. Der Riese hämmert<br />
gleichmässig, über den Schlaglöchern stampft<br />
und knirscht er.<br />
Dann liegt der helle Widerschein der Stadt<br />
vor uns. Die Vorstadt kommt mit grellen<br />
Leuchtreklamen und Kinos.<br />
(Die stimmungsvolle Schilderung stammt aus dei<br />
Feder von Eitel Kaspax und ist der «Frankfurter<br />
<strong>Zeitung</strong>» entnommen.)<br />
Qualm und Rauch<br />
«Gott grüss' Euch, Alter!<br />
Schmeckt das Pfeifchen?»<br />
Wir rauchen heute weniger als vor 75 Jahren!<br />
Es gibt bekanntlich zehn Gebote, von denen<br />
das zehnte und letzte lautet: «Du sollst<br />
nicht ehebrechen». Aber der hohe Rat von<br />
Bern war damit nicht zufrieden und schuf<br />
im Jahre 1661 ein elftes Gebot, das lautete:<br />
«Du sollst nicht rauchen!». Das Rauchen gehörte-<br />
eben zu den verwünschten Neuerungen,<br />
die man nirgends gerne im Volk auftauchen<br />
sah. Als sich in Basel wenige Jahre<br />
vorher (1643) ein Tabakmacher niederlassen<br />
wollte, verweigerte ihm der Rat das Bürgerrecht,<br />
«weil man dieses Handwerks allhie<br />
ganz nicht bedarf», und in Russland würde<br />
den Rauchern kurzerhand die Nase abgeschnitten<br />
(1634). Geistliche und Behörden eiferten<br />
gegen das verflucht© «Tabaktrinken»<br />
und hielten es nicht für angebracht, dass<br />
man «den Mund zum Rauchfang des Satans<br />
mache». Bekannt ist auch das ergötzliche<br />
Geschichtlein aus dem Schulbuch, wie Sif<br />
Walter Raleigh, der Eroberer Virginiens,<br />
sich zu Hause in England in eine Hinterstube<br />
verkriechen müsste; wenn er den «höllischen<br />
Rauch» zu erzeugen" beabsichtigte und als ihn<br />
einmal einer seiner Diener überraschte, lief<br />
der Kerl jammernd auf die Strasse und erklärte,<br />
sein armer Herr sei am verbrennen.<br />
Heute «verbrennt» sozusagen jedermann<br />
täglich ein paar Mal und während bis zum<br />
allgemeinen europäischen Umsturzjahr 1848<br />
das Rauchen auf der Strasse in den meisten<br />
europäischen Staaten verboten war, ist es<br />
heute nur noch hin und wieder einem geduldigen<br />
Ehemann in seiner Wohnung untersagt,<br />
wenn seine bessere Hälfte zu den Gardinen<br />
besonders Sorge tragen will. Es wird<br />
in der Schweiz sogar tüchtig am Glimmstengel<br />
gezogen, daran besteht kein Zweifel,<br />
mehr als in anderen Staaten. An erster Stelle<br />
stehen in dieser Hinsicht allerdings die Holländer,<br />
.dann kommt Belgien und im dritten<br />
Rang «placiert» sich die Schweiz. Deutschland<br />
kommt erst in den fünften, Frankreich<br />
in den neunten, Grossbritannien in den zwölften<br />
und Italien in-den fünfzehnten Rang. Der<br />
Grund zu dieser eigenartigen Rangordnung<br />
kommt nicht von ungefähr. Wenigstens nicht<br />
für die Schweiz. Während früher die hohen<br />
Obrigkeiten und wohlweisLichen Räte das<br />
Bett hinaus, die er dann freudig, noch im<br />
Pijama (bei offenem Fenster), zum Schweigen<br />
brachte; und während des ganzen Tages<br />
hatte er immer etwas zu tun, damit seine<br />
Freundin das Fensterbrett nicht leer fände.<br />
Darüber vergass der Doktor den Ofen. Eine<br />
tiefe Dankbarkeit verband ihn darob mit der<br />
Amsel, so dass er einmal zu der Zimmerfrau,<br />
die mit aufgerissenen Augen zuhörte, also<br />
sprach: «Wer mir den Vogel nimmt, den erschiesse<br />
ich!» Was die geheime Meinung<br />
der Frau Jammer bestärkte, dass man das<br />
Studium verbieten müsste.<br />
Im späteren Verlauf der Geschehnisse<br />
wurde denn auch wirklich geschossen, und<br />
zwar vom Doktor mit einem höchst merkwürdigen<br />
Geschoss und von jemand anderem<br />
mit einem Pfeil.<br />
Das Haus, in dem der Leib des Rechtsgelehrten<br />
Kammer sowie der um vieles gewichtigere<br />
Geistesbesitz desselben Eigentümers<br />
unter den mütterlichen Fittichen<br />
Frau Jammers versorgt war, stand in einem<br />
stillen Quartier ausserhalb der Stadt In unmittelbarer<br />
Nähe davon lag in einem Park<br />
die Villa einer alten Dame, die dort mit ihrer<br />
Nichte, einem jungen, quecksilbrigen Wesen,<br />
hauste.
EDEEEQ SIEBTE<br />
Pantöffelchen, Halbschuh und Schuhchen<br />
einer Frau? Wie oft haben sich Schriftsteller<br />
und Dichter der verschiedensten Epochen<br />
und verschiedensten Nationen an diesem Gegenstand<br />
weiblicher Eleganz und gleichzeitig<br />
notwendigen Teiles weiblicher Kleidung begeistert,<br />
ohne den keine Frau ausgehen kann,<br />
die Dorfinsassin ausgenommen, die aber weder<br />
über Steine noch über harten Asphalt gehen<br />
rnuss. Dichter fanden das Symbol im<br />
Königinnenschuh, jener Pflanze, die da kleiner<br />
ist afs eine Feldlilie.<br />
Auch Frankreich hat sein berühmtes altes<br />
Lied von den Sabots der Königin Anna aus<br />
der Bretagne, der Gattin Karls VIII. und später<br />
Ludwigs XII. :<br />
C'etait Anne de Bretagne<br />
Avec des sabots...<br />
Auch das bekannte Aschenbrödel-Märchen<br />
beweist, wieviel Bedeutung man einem kleinen<br />
und hübschen Frauenfuss beilegte.<br />
Aenderten sich Schuh oder Pantoffel, die<br />
heute so hübsch hinter der breiten Scheibe<br />
der Geschäfte blitzen, im Laufe der Jahrhunderte<br />
sehr? Wir besitzen allerdings keine<br />
genauen Angaben über die erste Fussbekleidumg<br />
der Frau, aber es ist sicher, dass sie<br />
anfangs sehr unkompliziert gewesen sein<br />
muss. Schon bei den alten Völkern sehen<br />
wir Sandalen von ziemlich einfacher Form,<br />
die allerdings oft recht geschmückt ist Das<br />
Leder ist häufig vergoldet oder in verschiedenartigster<br />
Abwechslung bestickt und häufig<br />
mit teuren Steinen besetzt.<br />
Im Mittelalter verlängert sich der Schuh<br />
und biegt sich wunderlicherweise nach oben.<br />
Dies ist der berühmte «Soulier ä la poulaine»,<br />
der gleichfalls häufig mit Stickereien verschönt<br />
und mit Perlen und teuren Steinen<br />
ausgenäht ist. Es ist ein Paradeschuh, unpraktisch<br />
und unbequem, weshalb man auch<br />
neben ihm Sandalen trug und in Frankreich,<br />
wie überhaupt im Westen, hölzern© Sabots.<br />
Diese letzteren wurden immer eleganter, bis<br />
im 15. und 16. Jahrhundert luxuriöse Sabots<br />
auftauchten, die eher kostbarem Spielzeug als<br />
einem Kleidungsstück ähneln. Winzig, durchhrochen<br />
geschnitzt, so dass sie wie aus Holzspitzen<br />
gemacht zu sein scheinen, und sorgfältig<br />
poliert, sind sie ausserdern noch mit<br />
herrlichen Zeichnungen verziert, die Lorbeeräste<br />
darstellen und mit Blumen, Blättern und<br />
Arabesken bedeckt Wenn die Sabots der<br />
Bretagnerin Anna so hübsch waren wie die,<br />
die man heut noch im Museum Cluguy in<br />
Paris bewundern kann, dann hätte diese<br />
EFEJP/IX<br />
Die Geschichte des Damenschahs<br />
entzückende und despotische Königin in ihnen<br />
auf die Stufen des Thrones von Frankreich<br />
steigen können.<br />
Aber die Mode wandelte sich. Auch damals,<br />
im 15. und 16. Jahrhundert, sehen wir<br />
Pantoffeln. Sie besitzen verschiedenartigste,<br />
oft sehr wunderliche Formen; so z. B. haben<br />
einige venezianische Pantoffeln statt einer<br />
Sohle ein richtiges Piedestal. Wie die eleganten<br />
zeitgenössischen Damen auf solchen<br />
«Stelzen» gehen konnten, kann man sich<br />
heute nur schwer erklären, jedenfalls erforderte<br />
es besondere Fähigkeiten, um so mehr,<br />
als jenes Schuhwerk selbst sehr häufig aus<br />
weichem, weissen durchbrochenem Leder<br />
angefertigt war.<br />
Allmählich trat an die Stelle der langen<br />
Pantöffelchen und Schuhe ä la poulaine ein<br />
Schuhwerk von anderer, nämlich verlängerter<br />
Form und mit spitzen Schnäbeln. Immerhin<br />
normal, wie z- B. das reich ausgestattete<br />
Schuhchen der Katharina von Medici, das<br />
in einem der Pariser Museen aufbewahrt<br />
ist. Die heutige elegante Dame des 20.<br />
Jahrhunderts könnte es ohne weiteres zum<br />
Abendkleid anziehen, wäre es stärker ausgeschnitten.<br />
Im 17. Jahrhundert, also zur Zeit Ludwigs<br />
XIV., des «Sonnenkönigs», hatte das Schuhchen<br />
die Form des kleinen Halbschuhes, der<br />
übrigens dem heutigen sehr ähnlich war.<br />
Neben den scharfen verlängerten Spitzen<br />
trifft man gleichzeitig auch Schuhwerk mit<br />
runden, sehr hübschen und geschickten Spitzen.<br />
Die Absätze sind nicht allzuhoch und<br />
einfach, bequemer und praktischer als die<br />
Louis XV.-Absätze. Neben den früheren<br />
Ausschmückungen trifft man auch eine hübsche<br />
Neuheit: man beginnt auf dem Schuhwerk<br />
kleine Blumensträusse anzubringen.<br />
Auch heute kann man noch im Museum<br />
Clugny in Paris ein Paar solcher beblümter<br />
Pantöffelchen betrachten, die einst einer italienischen<br />
Dame gehörten. Farbe und Schimmer<br />
gingen schon lange verloren, aber noch<br />
liegt in ihnen etwas, was unwillkürlich an<br />
die Zeiten der gepuderten Marquisen und<br />
Tänzer in Spitze und Samt erinnert. Oft<br />
sprechen auch Gegenstände von der Vergangenheit<br />
wie alte Bücher und Melodien.<br />
Nach den Damen des Hofes Ludwig XV.<br />
mit ihrem Schuhwerk mit den roten Absätzen<br />
zog der Hof der Marie Antoinette<br />
und die Königin selbst, die sich in der Rolle<br />
von Hirtinnen äusserst gefielen, die sogenannten<br />
«mules» mit einem kleinen Absatz<br />
vor, die sehr häufig mit einer Rüsche aus<br />
buntem Band oder mit Schleifen geschmückt<br />
waren. Die Atlasschuhe der wegen ihrer<br />
Schönheit und ihres tragischen Unterganges<br />
berühmten Fürstin von Lamballa sind ganz<br />
einfach, ziemlich ausgeschnitten und mit<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
glattem Besatz aus goldenem Band verziert<br />
Weder das Direktorium noch die Jahre des<br />
ersten Kaiserreichs änderten etwas an dieser<br />
ausgesuchten Einfachheit, die übrigens mit<br />
den Tuniken ä la grecque der zeitgenössischen<br />
Damen übereinstimmten. Josephine<br />
Beauharnais, die den Modeton angab, hatte<br />
den wunderbaren kleinen Fuss einer Kreolin,<br />
weswegen sie auch glatte, schwarze Atlasschuhe<br />
trug, in denen ihr kleiner Fuss noch<br />
winziger aussah.<br />
Nach der Restauration kam. die Epoche<br />
Ludwig Philipps, des Bürgerkönigs, von der<br />
ein altes französisches Sprichwort sagt, dass<br />
es die Epoche der Tugend und des Regenschirms<br />
war, um hinzuzufügen, dass die Tugend<br />
— verschwand, aber der Regenschirm<br />
blieb. Die Moden dieser Epoche sind seltsam<br />
naiv und entwaffnend ungeschickt und<br />
versuchen gleichfalls Schuh und Halbschuh<br />
wiederzuerwecken. Man kann ein solches<br />
Paar weiblichen Schuhwerkes in einem der<br />
Pariser Museen bestaunen.<br />
Das ist das Ende der Geschichte vom<br />
weiblichen Schuh. Die Fortsetzung kann jeder<br />
aus den täglichen Auslagen der Schaufenster<br />
herauslesen. Dr. M. K.<br />
Goethes Freundin<br />
Der Nachlass der Bettina von Arnim.<br />
Der handschriftliche Nachlass der Bettina<br />
von Arnim, der bis heute ein sehr sorgsam<br />
behüteter Schatz der Familie gewesen<br />
ist, kam am 28. Februar in Berlin bei<br />
Karl Ernst Henrici zur öffentlichen Versteigerung.<br />
Der 119 Nummern umfassende<br />
Katalog dieser einzigartigen Sammlung<br />
vermittelt einen Begriff von der Bedeutung<br />
des zum Verkauf kommenden Materials.<br />
Zunächst finden sich die handschriftlichen<br />
Manuskripte der Bettina (1785—1859): Das<br />
Kompositionsbuch, eine Handschrift von<br />
134 Seiten, die Kompositionen zu 16 Gedichten<br />
Goethes, zu zwei Gedichten Hölderlins,<br />
zu einem Gedicht von Brentano und zu<br />
elf Gedichten Achim von Arnims enthält.<br />
Dann das vollständige Manuskript zu «Ilius<br />
Phamphilus», das über 200 Blatt umfasst.<br />
Auch das eigenhändige Manuskript zu den<br />
«Gesprächen mit Dämonen» in einem Umfang<br />
von 1600 Seiten liegt vor. Der zweite<br />
Teil des Katalogs vermittelt Bettinens persönliche<br />
und literarische Beziehungen in<br />
Briefen. Hier begegnen wir den Namen<br />
Brentano, Beethoven, Carriere, Förster,<br />
Freyberg, Geibel, Gneisenau und Görres.<br />
Das meiste Interesse erwecken in dieser<br />
Abteilung der Briefe der vollständige Briefwechsel<br />
Bettinens mit Goethe. Er umfasst<br />
13 Briefe Goethes an Bettina und 39 Briefe<br />
Bettinens an Goethe. Die Goethebriefe sind<br />
in den Jahren 1808 bis 1811 geschrieben,<br />
die der Bettina von 1807 bis 1811. In den<br />
drei ersten Briefen spricht Bettina Goethe<br />
mit «Sie» an, im vierten, Anfang Januar<br />
1808 geschriebenen Brief gebraucht sie die<br />
vertrauliche Anrede «Du». Sie schreibt:<br />
«Gestern habe ich hinterm Ofen gesessen<br />
auf der Erde, und Arnim auch ganz allein,<br />
da haben wir viel von Dir gesprochen; er<br />
ist wie ein Kind, er will Dich mit mir lieb<br />
haben ewig.» Und später fährt sie fort:<br />
«Auf der Bibliothek in Weimar da konnte<br />
ich nicht umhin, mich zu Deiner jungen<br />
Büste aufzuschwingen und meinen Schnabel<br />
gleichsam wie eine junge Nachtigall<br />
daran zu wetzen, Du breiter voller Strohm,<br />
wie Du damals durch die üppigen Gegenden<br />
der Jugend durchbrausstest... Den Tag<br />
als ich Abschied nahm von Dir, da war ich<br />
morgens beinahe eine ganze Stunde allein<br />
im Zimmer..., da sass ich auf der Erde<br />
im Eck und dachte: es geht nicht anders,<br />
du musst auch einmal weinen; und Du<br />
warst ganz nah und wusstest es nicht, und<br />
ich weinte mit lachendem Munde...» Die<br />
Briefe 21 bis 27 hat Bettina von München<br />
aus an Goethe geschrieben. Am 16. Juni<br />
1809 teilt sie Goethe von München aus mit,<br />
dass sie ,für ihn das Selbstporträt Dürers<br />
in der Pinakothek hat kopieren lassen.<br />
Gern hätte sie es ihm selbst gebracht, aber<br />
die Kriegszeit verbietet es. Von ihren<br />
Münchner Fi*eunden schreibt sie: «Jacobi<br />
hat : Augenweh, Tieck leidet die Hölle auf<br />
<strong>1929</strong> - N» IS<br />
Erden und besuchen ihn die Teufel unmei.<br />
noch in gichtischer Gestalt; Schelling, der<br />
sich Dein Freund nennt, verachte ich; er<br />
ist zu hässlich für Dich ... Arnim schreibt<br />
viel Ungereimtes gereimt und viel Gereimtes<br />
ungereimt, er ist der beste...»<br />
Des weiteren enthält der Nachlass, wie<br />
die Münchener Telegrammzeitung berichtet,<br />
Briefe der Christiane, die Briefe mit dem<br />
Kreis der Gebrüder Grimm, eigenhändige<br />
Briefe der Gunderode und den Briefwechsel<br />
mit Friedrich Wilhelm IV. Ein grosses und<br />
wichtiges Kapitel der Zeit- und Kulturgeschichte<br />
zieht in diesem Nachlass der Bettina<br />
an uns vorüber, eine lange Reihe wertvollster<br />
und bisher unbekannter Dokumente<br />
kommt durch diese Auktion in eine<br />
bveite Oeffentlichkeit. Es verlautet, dass<br />
ein zweiter Teil des Nachlasses zu einem<br />
späteren Termin zur Versteigerung gelangen<br />
soll. Da bleibt zu wünschen, dass sich<br />
nach dieser ersten versäumten Gelegenheit<br />
wenigstens bei dem zweiten Teil von Bettinas<br />
Schätzen eine öffentliche Bibliothek<br />
oder ein Archiv in Deutschland findet, das<br />
sich den kostbaren Besitz geschlossen zu<br />
sichern versteht. H. W.<br />
Eine, elegante Erscheinung: Si&ergraner Plflschmantel<br />
mit gekreuztem Gürtel, passende Kappe<br />
und Pelz.<br />
vorteilhaft; bei<br />
JeufcnJmtutefh<br />
BflH N HOFSTR- 62 ' 2öRICH<br />
Coryzol<br />
Altbewährtes<br />
Schnupfen-Mittel<br />
Leder-Jacken<br />
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iu berücksichtigen and bei Bestellungen, Anfragen etc. sich ausdrücklich auf<br />
die Automobil-Revue beziehen zu wollen.
N° 18 - <strong>1929</strong> ÄUTOMOBTL-REVUff'<br />
Estland als autotouristisches<br />
Reiseziel.<br />
Reval, Mitte Februar.<br />
Tourismus<br />
cher viel Sehenswertes. Wer ein Freund<br />
Lr. Estland, der nördliche Teil der ehe-demals zum grossen russischen Reiche gehötige<br />
Plage von Pernau.<br />
Strandlebens ist, der gehe an die prächrenden<br />
baltischen Provinzen ist größtenteils Sicher ist, dass jeder, der eine Reise durch<br />
flaches Land, das nur ganz wenige hügelige Estland unternimmt, an dem prächtigen Land<br />
Gebiete aufweist. Der nördliche Teil des und seinen liebenswürdigen Bewohnern viei<br />
Landes ist bekannt durch seine steilen Glint- Fieude erleben wird und nur die angenehm-<br />
Erinnerungen mit nach Hause Abfäile, an die Tag und Nacht das rau-sten nimmt.<br />
schende Meer brandet, das die nördlichen<br />
und westlichen Küsten Estlands bespült. Das<br />
Mittelland, besonders bei Fellin, die Kornkammer<br />
Estlands, ist sehr malerisch und<br />
bietet dem Reisenden prächtige Ausblicke.<br />
Im Süden finden wir eine ganze Reihe von<br />
Seen, unter denen der Pühajärv und der<br />
Wirtsjärv besonders anziehend sind. Die<br />
schönen Seebäder bei Tallinn (Reval), Pernau<br />
und Narva Jöesuu, Hapsalu und Kuressaare<br />
sind äusserst beliebte Erholungsorte.<br />
Die Strassen des Landes sind in gutem<br />
Zustand und zerfallen in erst- und zweitklassige<br />
Chausseen und Landwege. Die erstklassigen<br />
Chausseen eifnen sich vorzüglich<br />
für den Automobilverkehr. Die besten Strassen<br />
führen von Reval nach Pernau und von<br />
Reval nach Narva oder Reval-Tartu-Walk.<br />
Schöne und genussreiche Automobilfahrten<br />
durch Estland werden heute schon durch<br />
den Estnischen Automobilclub organisiert.<br />
Malerisch sind besonders die Wege in Nordestland<br />
am Qlint und sie sind von zahlreichen<br />
Dörfern umsäumt, die den durchfahrenden<br />
Automobilisten viel Abwechslung<br />
bieten.<br />
Seitens des Staates werden Jährlich<br />
grosse Summen ausgegeben, um auch die<br />
zweitklassigen Strassen und Landwege in<br />
möglichst guten Zustand zu versetzen und<br />
um das Strassennetz immer mehr zu erweitern.<br />
In Reval selber wickelt sich der Automobilverkehr<br />
allerdings noch nicht sehr<br />
fliessend ab infolge der vielen winkeligen<br />
Strassenzüge.<br />
Der Autoverkehr ist in stetem Anwachsen<br />
begriffen. Besonders in den grösseren<br />
Städten, wie Reval (Tallinn), Tartu (Dorpat)<br />
lind Pernau sieht man zahlreiche Mietautos,<br />
die heute billig und bequem den Verkehr<br />
unterstützen. Zahlreiche Omnibusse verbinden<br />
die Städte 1 mit ländlichen' Flecken und<br />
Sommerorten. An Sonn- und Feiertagen<br />
fährt Omnibus um Omnibus dicht besetzt<br />
mit fröhlichen Menschen hinaus auf's Land<br />
und in die Strandorte.<br />
Wer Est'and im Auto bereisen will, wird<br />
seinen Blick in erster Linie nach Reval<br />
(Tallinn), der alten Hansa - Stadt werfen.<br />
Man kann Reval auf zwei Wegen erreichen,<br />
entweder per Schiff, was den Vorteil bietet,<br />
dass man gleich schon bei der Ankunft einen<br />
wundervollen Blick auf die ganze Stadt<br />
geniesst, oder man wählt den Landweg per<br />
Auto und nimmt dazu den Weg über die<br />
lettische Grenze bei Walk und fährt über<br />
Dorpat (Tartu) und Taps zur Hauptstadt.<br />
Neben der hübschen Lage am Finnischen<br />
'Meerbusen und einem schön ausgebauten<br />
Hafen, der alljährlich von zahlreichen Schiffen<br />
aus dem Ausland besucht wird, fällt Reval<br />
auf durch eine grosse Zahl schöner und<br />
altertümlicher Bauten. Reliquien und Erinnerungen<br />
vieler Jahrhunderte finden sich in<br />
den alten Profanbauten und Kirchen.<br />
Wer Sitten und Gebräuche der Bewohner<br />
Revals kennen lernen will, unternehme an<br />
Sommerabenden einen Spaziergang nach<br />
dem unweit gelegenen Kadriorg. Auch die<br />
Ausflüge in die Umgebung Revals bieten<br />
manch schönen Ausblick.<br />
Weitere Reiseziele in Estland sind Narva<br />
und Tartu (Dorpat). Auf dem Wege zu die-<br />
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sen Städten fährt man durch prächtige<br />
Laub- und Nadelwälder. Besonders Dorpat,<br />
die alte Universitätsstadt, bietet dem Besu-<br />
Die Rapperswiler Seebrücke.<br />
Von Fräz C. Moser.<br />
Eines der interessantesten Bauwerke der<br />
Schweiz, das die Jahrhunderte vom Mittelalter<br />
bis nahe an unsere Zeit standhielt und<br />
gute Dienste leistete, war die Brücke von<br />
Rapperswil.<br />
Da hatte bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts<br />
eine Fähre den Verkehr vom Städtchen<br />
Rapperswil hinüber nach Hürden und<br />
gegen Einsiedeln vermittelt. Die Grafen von<br />
Rapperswil hatten wohl kein Geld, um sich<br />
den kostspieligen Bau einer Seebrücke zu<br />
leisten. Und doch war gerade an dieser<br />
Stelle die Grundlage zur. Ueberbrückung des<br />
Zürichsees einzigartig günstig und überhaupt<br />
nur da möglich. Der See verengte<br />
sich hier auf etwa nur 1000 Meter, auf der<br />
Gegenseite streckte sich die Landzunge von<br />
Hürden tief in den See hinein, und grundlos<br />
war der See auch nicht, weil sich die<br />
Landzunge unter Wasser fortsetzte, und so<br />
der See an dieser Stelle ganz untief war.<br />
Der Verkehr war bedeutend; denn vom Rikken<br />
zogen die Pilger aus Tirol, Vorarlberg,<br />
aus Bayern und Schwaben heran, vom<br />
Hörnli und von Winterthur her kamen<br />
ebenfalls schwäbische und bayrische Pilger.<br />
Und es waren gev.'iss sehr viele, denn Einsiedeln<br />
übte im Mittelalter eine überaus<br />
grosse Anziehungskraft aus. Und mit welchem<br />
Eifer gingen die Pilger oft über den<br />
See. Trotz des rasenden Föhnsturmes<br />
wollte einst im 14. Jahrhundert eine grössere<br />
Gruppe übersetzen. Mit Mann und<br />
Maus ging das Fährschiff unter.<br />
Da kam zu Anfang der 50er Jahre des<br />
14. Jahrhunderts der Streit der Zürcher<br />
mit den Rapperswilern zuwege. Die rauflustigen<br />
Zürcher verbrannten das Städtchen.<br />
Aber ein Stärkerer kam und baute<br />
es wieder auf:; Herzog Albreeht von Oesterreich.<br />
Und fürder sassen in Rapperswil. die<br />
Herzöge mit ihrer starken Macht und nicht<br />
mehr der schwächere Rapperswiler Graf<br />
allein. Die Folge vyar, dass die Zürcher zusehen<br />
mussten, wie ihnen ihre schöne Zürichsee-Wasserstrasse<br />
mitten entzwei gesägt<br />
wurde. Wodurch? Durch eine hölzerne<br />
Brücke, die von Rapperswil quer über den<br />
See bis Hürden geführt wurde. Das geschah<br />
im Jahre 1358, und Bauherr war der Herzog<br />
Rudolf von Oesterreich. Die Klingenberger<br />
Chronik berichtet zu diesem Bau:<br />
«und hatt der Hertzog vil maister, die im<br />
darzuo rietent, vnd jm das wasser massent<br />
vnd die brugg hulfent slachen und machen.»<br />
Wir sehen da, wie man schon im 14. Jahrhundert<br />
zu einem schwierigen Bau auch<br />
kundige Meister zuzog, und wie die offenbar<br />
mit Schiff und Senkblei hantierten wie<br />
die Kabelleger von heute auf der Hochsee.<br />
Damals war dies Werk entschieden ein<br />
hochschwieriges, schwieriger vielleicht als<br />
für unsere heutigen Techniker das Kabellegren<br />
auf dem Meere.<br />
Die Brücke stand da. Und wie sinnvoll<br />
hatte man sie eingerichtet. Ein Föhnsturm,<br />
wie_er dort oben so gerne rast, hätte eine<br />
Geländerbrücke mitsamt allem, was darauf<br />
stand, in den See geworfen. Deshalb baute<br />
man die Brücke ohne Geländer, und die<br />
Querladen auf dtn Böcken waren überdies<br />
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nur lose aufgelegt. So konnte der Sturm,<br />
wenn er mit vieler Wucht an einer Stelle<br />
ansetzte, einfach ein paar Laden an dieser<br />
Stelle abwerfen, die Brücke aber blieb stehen.<br />
Waren das nicht grundgescheite Baumeister?<br />
•<br />
Die Herzöge hatten die Brücke natürlich<br />
gebaut wegen ihrer eigenen Interessen. Sie<br />
schufen dadurch eine treffliche Verbindung<br />
ihrer Güter beidseits des Sees. Aber der<br />
Hauptverkehr, der über diese Brücke ging,<br />
war natürlich der Pilgerverkehr. Für die<br />
armen «bilgri» war die Brücke eine sehr<br />
grosse Erleichterung. Aber was taten sie,<br />
wenn der Föhnsturm sie mitten auf der<br />
kilometerlangen Brücke überfiel? Sie legten<br />
sich einfach der Länge nach nieder und<br />
warteten in dieser etwas unbequemen Lage,<br />
bis ein Schiff sie ins Städtchen Rapperswil<br />
zurückholte.<br />
Den Zürchern war die Brücke ein Dorn<br />
im Auge. Lange Zwistigkeiten zwischen den<br />
beiden Städten führten dazu, dass die Zürcher<br />
1409 einfach einen Teil der Brücke in<br />
den See warfen. Ueberhaupt musste die<br />
Brücke immer leiden, wenn man etwas gegen<br />
Rapperswil im Schilde führte. Entweder<br />
«warf man sie ab», oder man verbrannte<br />
sie gar an der Hurdener Seite.<br />
Rapperswil liess es aber auch nicht fehlen<br />
an der Verteidigung seiner kostbaren<br />
Brücke. Einen Schutz bildeten schon die<br />
Schwirren und Fache der Fischer (eigenartige<br />
Holzgerüste im See, zum Fischen eingerichtet;<br />
man sieht sie heute noch in ähnlicher<br />
Weise im Untersee), die neben der<br />
Brücke eingerichtet waren. Diese sperrten<br />
die Zufahrt. Und die Stadt schlug im Verteidigungsinteresse<br />
auf eigene Kosten noch 1<br />
stärkere Pfähle in diese Schwirren. Daneben<br />
dienten aber sechs Flösse (im 17.<br />
Jahrhundert) zur Verteidigung der Brücke.<br />
Zwei Flösse waren in Rapperswil stationiert,<br />
viere lagen am jenseitigen Ufer m<br />
Lachen. In Rapperswil diente überdies<br />
eine besondere Schanze, die «Sternen^<br />
schanz», zur Verteidigung der Brücke.<br />
So war es möglich, dass sich um den Besitz<br />
der Brücke eine regelrechte «Seeschlacht»<br />
entwickeln konnte. Die schweizerischen<br />
Bilderchroniken, ich glaube Schodoler,<br />
überliefern uns Bilder von solchen<br />
Schlachten, wo die Rapperswiler mit ihren<br />
:<br />
Flössen hantierten.<br />
Item, die Rapperswiler behüteten ihre<br />
köstliche Seebrücke bis ins 19. Jahrhundert<br />
hinein. Dann aber kam die Eisenbahn. Die<br />
wollte und konnte nichts mehr mit der altehrwürdigen<br />
Brücke anfangen. Und auch<br />
die stolzen Schlachtflösse konnten der<br />
Brücke nicht mehr beistehen. So fiel sie im<br />
Jahre 1878, und an ihrer Stelle wurde der<br />
Damm quer über den See gezogen. Nun<br />
hatte neben der Eisenbahn gar noch eine<br />
Fahrstrasse Platz. Aber das mit der Dauer?<br />
Die Brücke stand fünfhundertundzwanzig<br />
Jahre hintereinander. Aber über den Damm,<br />
resp. dessen Strasse, reklamiert man schon<br />
heute nach fünfzig Jahren. Und. wohl nicht<br />
gerade mit Unrecht.<br />
Gesichtspunkten, event. von 3—4 Routen zur Aus-<br />
wäre ich sehr verbunden. Eine besondere<br />
T. F. 266. Rivlera-Barcelona. Ich habe die Ab-wahlsicht,<br />
eine Tour an die französische Riviera, event. Rolle spielt die Auskunft über dio Güte der Strassen.<br />
da ich schon im einen oder anderen Lande<br />
bis Barcelona zu machen. Zeitdauer ca. 3 Wochen,<br />
Ausgangspunkt: Luzern. Welche Autokarten kön-<br />
in dieser Beziehung hereingefallen bin. R, G, in, B.<br />
nen Sio mir empfehlen und können Sie mir einen<br />
Vorschlag machen, wie diese Tour am besten ausgeführt<br />
wird? A, B. in L.<br />
T. F. 267. Süd-Spanien. Wer kann mir einige<br />
Winke geben für eine Autotour von Appenzell nach<br />
Süd-Spanien? Welche Route wähle ich am besten,<br />
welches sind in Spanien die besuohenswertesten<br />
Punkte und reichen 334 Wochen für die ganzu<br />
Reise, um ohne Hast das Interessanteste zu besuchen?<br />
Ist in allen grösseren Ortschaften Benzia<br />
und Mobil-Oel erhältlich (Preis per Liter?), so da?s<br />
man auf eine Reservekanne verzichten kann? Welche<br />
Strasse von Valencia nach Granada, Sevilla,<br />
T. A. 265. Thüringen oder Riviera. Für Ibro<br />
Osterfahrt möchte ich Ihnen eher zu einer Tour an<br />
Cordoba, Toledo, Madrid soll man wählen, um dem<br />
dio Riviera raten und zwar können Sie dazu gerade<br />
diejenige Route benützen, die wir in Touring<br />
besten der Strassenzüge folgen zu können und wuiche<br />
Strasse ist besser, Madrid, Zaragoza, Barcelona<br />
Antwort 264 (in No. 16, A-R.) beantwortet haben; oder Madrid, Burgos, San Sebastian?<br />
nur käme dann für die Rückreise event die Fahrt<br />
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Genua in Frage, von hier über Novi Ligure, Pavia Strasse von Solothum nach Hamburg anzugeben.<br />
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Medizinische Kreise regen in letzter Zeit<br />
wiederum an, solchen Gefangenen, die, um<br />
ihre Ueberführung in ein Krankenhaus zu erzwingen,<br />
die Nahrungsaufnahme verweigern,<br />
leichte Insulin-Injektionert zu geben. Schon<br />
ein kleines Quantum dieses Stoffes genügt,<br />
um derartigen Heisshunger hervorzurufen,<br />
dass die Nahrungsverweigerung zur tatsächlichen<br />
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Bunte Chronik aus aller Welt<br />
Angriff gegen die schlanke Linie.<br />
Der amerikanische Theaterdirektor Charles<br />
Cochrän hat sich für «rundlichere Tänzerinnen»<br />
eingesetzt. Er erklärte, dass stärkere<br />
Frauen ebensogut tanzen wie die mageren<br />
und mehr Ausdauer haben als diese. Nach<br />
seiner Ansicht müssen Frauen dem von Ro-<br />
Preisliste Nr. 51 mit Abb.<br />
gr. u. versohl, an Eheleut«.<br />
P. Hübscher, Gummiwaren,<br />
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setti geschaffenen Typus gleichen, und er<br />
ist überzeugt, dass die Männerwelt auf seiner<br />
Seite sein wird. «Wir alle haben den<br />
skelettartigen, mageren Frauentypus bestimmt<br />
satt», waren Cochrans abschliessende<br />
Worte.<br />
Die vorsichtigen Infantinnen.<br />
Während der letzten Aufstandsbewegung<br />
in Spanien sollte die Infantin Isabella; älteste<br />
Tochter der Königin Isabella, einem Konzert<br />
beiwohnen, liess aber sagen, dass sie<br />
nicht kommen würde. Als der Konzertdirektor<br />
telephonierte, um zu erfahren, ob die Prinzessin<br />
krank wäre, weil ihre Abwesenheit<br />
grosses Aufsehen erregen würde, gab sio<br />
ihm zur Antwort: «Ich würde gern kommen,<br />
aber ich erinnere mich an einen Rat, den mir<br />
Gegründet 1848 o ,<br />
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ÄUTOMOBTL-PFVIIL <strong>1929</strong> — N°18<br />
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hat Freude an einem wohlgepflegten Garten, auch er hat nichts dagegen,<br />
wenn seine Obstspaliere im Herbst reiche Ernten tragen, auch er<br />
freut sich, wenn er des Mittags aus seinem eigenen Garten ein feineä Erdbeerdessert<br />
erhält, wenn überhaupt das Gemüse aus seinem eigenen Garten stammt.<br />
Freude und Entzücken bereitet es aber ihm und seiner Gattin, wenn im<br />
Garten Flieder und Rosen duften, auf dem Balkon wie auf den<br />
Fenstergesimsen die Geranienstöcke blühen. Will man aber<br />
im Obst-,Gemüse- oder Ziergarten Erfolge seiner Arbeit<br />
und Auslagen einheimsen, dann muss man auch<br />
dafür besorgt sein, sich die notwendigen,<br />
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welches auf die schweizerischen Verhältnisse zugeschnitten ist.<br />
Werden im 1. Teil die Aussaatzeiten der Gemüsesamen angegeben, die<br />
Bearbeitung des Bodens, die Düngung desselben wie auch die einzelnen Gemüsearten<br />
behandelt, so werden im „Obstbau" das Kern-, Schalen-, Stein- und Beerenobst<br />
einer eingehenden Würdigung unterzogen. Das Anpflanzen und die Pflege<br />
der Obstbäume und besonders das Pfropfen werden in klarer, verständlicher Art<br />
erläutert. Im „Ziergarten", dem 3. Teil dieses prachtvollen Werkes, werden .die<br />
Blumen im Freien, die Top - und Zimmerpflanzen behandelt. Neben der fachmännischen<br />
Belehrung wird man durch die eingehende Beschreibung auf viele<br />
pflanzliche Schönheiten aufmerksam gemacht.<br />
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inseriert im „Autler-Feierabend"<br />
irieine geliebte Mutter — Gott möge ihre<br />
Seele schützen — gegeben hat: «Wenn die<br />
Kanonen auf der Strasse sind, sollen Infantinnen<br />
zu Hause bleiben.»<br />
HUMOR<br />
Das Testament des Millionärs.<br />
Der Wollhändler Julius Swoboda, im Leben<br />
ein grosser Witzbold, hat sich auch nach<br />
seinem Tode noch als solcher bewährt. In<br />
.seinem letzten Willen vermachte er seinem<br />
Vdoptivsohn eine ausgestopfte Schlange als<br />
sinnvollen Dank für die Freundlichkeiten, die<br />
er seinem Adoptivvater bei Lebzeiten erwiesen<br />
hatte; seinem Bruder hinterliess er<br />
ein Sixpence-Stück — Geld genug, um sich<br />
dafür einen Strick zu kaufen; seiner Schwester<br />
vermachte er ein Buch für Anstandsregeln.<br />
Den Rest des Vermögens aber, etwa<br />
12 Millionen Franken, erhielten wohltätige<br />
Stiftungen.<br />
Wie man in den Wald hineinruit...<br />
Die grosse Kalte.<br />
Der Neger-Dichter Du-Bose Hayward, „Was machen Sie denn da auf meinem Wagen?"<br />
dessen Drama «Porgy» die letzten Saisons ..Stimmt schon, Herr. loh habe Ihren Motor<br />
hindurch der Schlager der amerikanischen ein bisschen warm gehalten. Macht Fr. 1.50 die<br />
Theater war, kündigte einen neuen Roman Stunde."<br />
an, «Mambas Töchter», für den die New<br />
Yorker Buchhändler bereits Vorbestellungen<br />
zu Zehntausenden vorliegen haben. «Mam-<br />
Has Töchter» schildert die Geschichte einer<br />
Negerfamilie, deren Mitglieder zu Angehörigen<br />
der weissen Rasse in Beziehungen getreten<br />
sind, und zwar werden die Weissen<br />
in demselben halb ironischen, halb verächtlichen<br />
Blickwinkel gesehen, in dem der<br />
Dürchschnittsamerikaner gewöhnlich den Neger<br />
zu sehen pflegt.<br />
Ein Kragen-Museum.<br />
In Troy im Staate New York hat eine Vereinigung<br />
von Textilfabrikanten ein Museum<br />
gegründet, in welchem alle Arten von historischen<br />
Krag